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    Neuer Markt vor dem Aus !!!!!!!; Erste Firmen drohen mit Ausstieg - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.07.01 16:00:34 von
    neuester Beitrag 11.07.01 12:27:25 von
    Beiträge: 17
    ID: 435.450
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      schrieb am 10.07.01 16:00:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Erste Firmen drohen mit Ausstieg

      Einige Unternehmen wollen sich mit dem massiven Vertrauensverlust am Neuen Markt nicht länger abfinden. Sie schließen auch einen Ausstieg aus diesem Marktsegment nicht mehr aus.


      Frankfurt am Main - Der Finanzvorstand von Singulus Technologies , Christian Holtmann, sagte der "Berliner Zeitung": "Wir führen darüber bereits intensive Diskussionen". Den Kurseinbruch der Singulus-Aktie der vergangenen Monate führte Holtmann im Wesentlichen auf die Zugehörigkeit zum Neuen Markt zurück: "Die Kette der Skandale und schlechten Nachrichten wirkt sich auch schädlich für unseren Ruf aus".

      Im vergangenen Jahr hatte die Aktie einen Höchststand von 74 Euro erreicht. Am Montag notierte sie um 23 Euro. "Wir werden mit der Deutschen Börse sprechen und klar zum Ausdruck geben, dass die Rahmenbedingungen am Neuen Markt für uns unakzeptabel geworden sind", sagte Holtmann. Es seien viel zu viele schlechte Unternehmen am Markt, die für das Image verheerend seien. "Der Vertrauensverlust darf nicht zu weit gehen", warnte Holtmann. Als Alternative für Singulus komme der MDax oder aber auch die amerikanische Technologiebörse Nasdaq in Betracht. Auch die MobilCom hat bereits mit dem Ausstieg aus dem Neuen Markt gedroht.

      Einer drohenden Abwanderungswelle am Neuen Markt sieht die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) mit Sorgen entgegen: "Das wäre der Tod des Neuen Marktes", sagte DSW-Sprecherin Petra Krüll. Um dies zu verhindern, müssten zunächst die Pennystocks verbannt werden: "Wir würden es für eine gute Lösung halten", so Krüll. Auch Reinhild Keitel, Vorstandsmitglied der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) unterstützt diese Forderung. Für den Neuen Markt sei es höchste Zeit, dass die Börse neue Regeln schaffe.

      Für die Pennystocks sei eine ähnliche Regelung wie an der Nasdaq anzustreben, wo Aktien, die 30 Tage lang zu Kursen unter einem US-Dollar gehandelt werden, einen Warnschuss bekommen und dann weitere 90 Tage lang auf eine Beobachtungsliste kommen.
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 16:06:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      Singulus an der Nasdaq, lol, das ist als wenn die Faröer-Inseln an der nächsen WM mitmachen. Aber ne große Klappe kostet ja nix.
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 16:07:36
      Beitrag Nr. 3 ()
      Bis da reagiert wird ist schon alles den Bach runtergegangen! Das einzige was unsere FUNKTIONÄRE schaffen
      ist es den braven Bürger zu melken!
      Dadrin sind die alle Spitze.
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 16:08:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      So lenkt man von eigenen Problemen ab. Mobilcom und Singulus vor Segmentwechsel, lachhaft. Schaffen sie das noch vor der Insolvenz ? VF
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 16:14:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      natürlich beobachte ich das betrügerische Treiben am Neuen Markt weiter, aber seitdem ich am NM nichts mehr investiere, geht es bei mir aufwärts. Der Neue Markt ist nur noch für einen kurzen Zock zu gebrauchen.
      Wenn man "normal" Investieren will, muss man nach USA schauen.
      Seht doch nur, wie schnell der NM seine Gewinne verliert, nur weil die Nasdaq ein paar Punkte verliert.
      Die Nasdaq wird sich um ein Vielfaches besser entwickeln, als der Nemax. Vergleicht doch mal die Perfomance von Nemax und Nasdaq der letzten zwei Monate.

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      Mega-Ausbruch – Neubewertung angelaufen?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 16:15:53
      Beitrag Nr. 6 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,144166,00.html



      Spielhölle für Schrottwerte

      Der Neue Markt fällt auf immer neue Tiefstände. Längst ist das Vertrauen der Anleger verspielt, doch die Deutsche Börse AG schaut tatenlos zu.

      Der Neue Markt hat viele reich gemacht. Zum Beispiel Peter Kabel: Der verkaufte im vergangenen Jahr 700 000 Aktien seines Internet-Dienstleisters nahe dem Höchstkurs. Das brachte ihm die hübsche Summe von rund 100 Millionen Mark.
      Der Neue Markt hat viele arm gemacht. Zum Beispiel all jene, die Peter Kabel die Aktien abkauften und sie nicht ganz schnell wieder losschlugen: Denn die sind jetzt nicht mehr - wie im März 2000 - 80 Euro, sondern nur noch 66 Cent wert. Vermögensverlust: 99,2 Prozent.

      Geschichten wie diese gibt es viele an der deutschen Wachstumsbörse: Sie haben den Ruf des Neuen Marktes kräftig ramponiert.

      Nix wie raus - fluchtartig warfen in den vergangenen Wochen erneut viele Groß- und Kleinanleger ihre Aktien auf den Markt, jede kleine Verkaufsorder führte zu weiteren Kurseinbrüchen, weil neue Käufer rar sind. Allenfalls Zocker wagen sich noch auf den Neuen Markt. Sie hoffen auf schnelle Gewinne mit Aktien, die oft nur noch einige Cents wert sind.



      Fonds machen inzwischen einen großen Bogen um die Technologiebörse. "Versicherungen und Publikumsfonds, die nicht unbedingt müssen, haben sich längst zurückgezogen", sagt Kai Franke, Leiter der Analyseabteilung bei der BHF-Bank. Die Deutsche Bank hält den Neuen Markt inzwischen sogar für "nicht analysierbar".

      Zahlreiche Firmen erwägen inzwischen, sich vom Neuen Markt zurückzuziehen: Eine Notierung in diesem Segment, dem nun der Ruf einer Spielhölle anhaftet, gilt plötzlich als Makel.

      Der Niedergang des Neuen Marktes schadet der gesamten Volkswirtschaft. Die Wachstumsbörse versorgte in ihren guten Tagen Unternehmensgründer mit Eigenkapital, trieb den Strukturwandel voran. Ohne sie wäre die Gründerwelle der vergangenen Jahre nicht möglich gewesen. Wenn diese Quelle versiegt, trocknet die Start-up-Szene fast automatisch aus.

      Gefahr droht aber auch dem Finanzplatz Deutschland, der sich im Erfolg des Neuen Marktes sonnte. Ausgerechnet dieses Vorzeigeobjekt entpuppt sich jetzt als Sanierungsfall - und keine Hand rührt sich.

      Börsenchef Seifert schweigt


      Von Amts wegen wäre Werner Seifert gefordert, der Chef der Deutschen Börse. Doch der Schweizer, der sonst so gern Tiefschürfendes über die Zukunft der Finanzmärkte von sich gibt, schweigt.

      Vor 16 Monaten noch war das anders. Da feierte der Neue Markt seinen dritten Geburtstag und Seifert sich selbst. "Wenn das zwei Jahre so weitergeht", schwärmte der Börsenchef, "dann haben wir 2000 Firmen am Neuen Markt mit einer Marktkapitalisierung, die über dem Dax liegt."


      Mehr als 220 Unternehmen tummelten sich damals, im März 2000, am Neuen Markt. Zusammen waren sie mit über 450 Milliarden Mark bewertet. Heute sind dort 343 Firmen notiert. Doch deren Wert schrumpfte auf aktuell 135 Milliarden Mark, Tendenz fallend. Neun Firmen sind bereits zahlungsunfähig, Tendenz steigend.

      Der Neue Markt hat sich zur größten Kapitalvernichtungsmaschine der Finanzgeschichte entwickelt: Für rund 50 Milliarden Mark zeichneten gutgläubige Anleger bei Neuemissionen die Aktien der hoffnungsvollen Firmen von morgen. Bis heute ist dieses Kapital auf 30 Milliarden Mark geschrumpft.

      Während am Höhepunkt des Booms täglich Aktien im Wert von bis zu zehn Milliarden Mark die Besitzer wechselten, liegt das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen heute nur noch bei rund 100 Millionen Mark. Das ist gerade mal ein Prozent des Spitzenwertes - der Neue Markt auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit.

      Etwa die Hälfte der Unternehmen, so schätzt ein Frankfurter Bankchef, steckt in akuten Problemen: "Ein Drittel der Firmen wird es in ein, zwei Jahren nicht mehr geben." Entweder müssen sie den Gang zum Konkursrichter antreten, oder sie werden von größeren Firmen geschluckt.



      Natürlich trifft das Platzen der Technologieblase weltweit die Firmen des Neuen Marktes besonders hart. Weit über die Hälfte der dort notierten Unternehmen kommt aus der Informationstechnologie, die mit einem dramatischen globalen Nachfrageeinbruch zu kämpfen haben.


      Aber das erklärt nicht, warum sich die Nasdaq deutlich besser hielt. Im vergangenen Quartal stieg die US-Wachstumsbörse sogar um 16 Prozent, der Neue Markt dagegen fiel weiter.




      Der Vertrauensverlust in den Neuen Markt hat Ursachen, die über die Börsenflaute hinausgehen. Und die sind hausgemacht. Viele Firmenchefs haben ihre Anleger nach Strich und Faden belogen - behaupten Anwälte, die nun für ihre geschädigten Klienten die Verluste bei den Managern wieder eintreiben sollen.

      Stolz verkündeten die Unternehmen Aufträge, die es nie gab, präsentierten Gewinne in dreistelliger Millionenhöhe, die sich dann als Milliardenverluste entpuppten. EM.TV beispielsweise hat das Kunststück fertig gebracht, zunächst für das vergangene Jahr 600 Millionen Mark Gewinn anzukündigen, dann aber 2,6 Milliarden Mark Verlust zu erwirtschaften.

      Teil II: Während viele der einstigen Perlen am Neuen Markt zu Schrottwerten verkommen, schlägt Börsenchef Seifert alle gute Ratschläge in den Wind
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 16:15:54
      Beitrag Nr. 7 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,144166,00.html



      Spielhölle für Schrottwerte

      Der Neue Markt fällt auf immer neue Tiefstände. Längst ist das Vertrauen der Anleger verspielt, doch die Deutsche Börse AG schaut tatenlos zu.

      Der Neue Markt hat viele reich gemacht. Zum Beispiel Peter Kabel: Der verkaufte im vergangenen Jahr 700 000 Aktien seines Internet-Dienstleisters nahe dem Höchstkurs. Das brachte ihm die hübsche Summe von rund 100 Millionen Mark.
      Der Neue Markt hat viele arm gemacht. Zum Beispiel all jene, die Peter Kabel die Aktien abkauften und sie nicht ganz schnell wieder losschlugen: Denn die sind jetzt nicht mehr - wie im März 2000 - 80 Euro, sondern nur noch 66 Cent wert. Vermögensverlust: 99,2 Prozent.

      Geschichten wie diese gibt es viele an der deutschen Wachstumsbörse: Sie haben den Ruf des Neuen Marktes kräftig ramponiert.

      Nix wie raus - fluchtartig warfen in den vergangenen Wochen erneut viele Groß- und Kleinanleger ihre Aktien auf den Markt, jede kleine Verkaufsorder führte zu weiteren Kurseinbrüchen, weil neue Käufer rar sind. Allenfalls Zocker wagen sich noch auf den Neuen Markt. Sie hoffen auf schnelle Gewinne mit Aktien, die oft nur noch einige Cents wert sind.



      Fonds machen inzwischen einen großen Bogen um die Technologiebörse. "Versicherungen und Publikumsfonds, die nicht unbedingt müssen, haben sich längst zurückgezogen", sagt Kai Franke, Leiter der Analyseabteilung bei der BHF-Bank. Die Deutsche Bank hält den Neuen Markt inzwischen sogar für "nicht analysierbar".

      Zahlreiche Firmen erwägen inzwischen, sich vom Neuen Markt zurückzuziehen: Eine Notierung in diesem Segment, dem nun der Ruf einer Spielhölle anhaftet, gilt plötzlich als Makel.

      Der Niedergang des Neuen Marktes schadet der gesamten Volkswirtschaft. Die Wachstumsbörse versorgte in ihren guten Tagen Unternehmensgründer mit Eigenkapital, trieb den Strukturwandel voran. Ohne sie wäre die Gründerwelle der vergangenen Jahre nicht möglich gewesen. Wenn diese Quelle versiegt, trocknet die Start-up-Szene fast automatisch aus.

      Gefahr droht aber auch dem Finanzplatz Deutschland, der sich im Erfolg des Neuen Marktes sonnte. Ausgerechnet dieses Vorzeigeobjekt entpuppt sich jetzt als Sanierungsfall - und keine Hand rührt sich.

      Börsenchef Seifert schweigt


      Von Amts wegen wäre Werner Seifert gefordert, der Chef der Deutschen Börse. Doch der Schweizer, der sonst so gern Tiefschürfendes über die Zukunft der Finanzmärkte von sich gibt, schweigt.

      Vor 16 Monaten noch war das anders. Da feierte der Neue Markt seinen dritten Geburtstag und Seifert sich selbst. "Wenn das zwei Jahre so weitergeht", schwärmte der Börsenchef, "dann haben wir 2000 Firmen am Neuen Markt mit einer Marktkapitalisierung, die über dem Dax liegt."


      Mehr als 220 Unternehmen tummelten sich damals, im März 2000, am Neuen Markt. Zusammen waren sie mit über 450 Milliarden Mark bewertet. Heute sind dort 343 Firmen notiert. Doch deren Wert schrumpfte auf aktuell 135 Milliarden Mark, Tendenz fallend. Neun Firmen sind bereits zahlungsunfähig, Tendenz steigend.

      Der Neue Markt hat sich zur größten Kapitalvernichtungsmaschine der Finanzgeschichte entwickelt: Für rund 50 Milliarden Mark zeichneten gutgläubige Anleger bei Neuemissionen die Aktien der hoffnungsvollen Firmen von morgen. Bis heute ist dieses Kapital auf 30 Milliarden Mark geschrumpft.

      Während am Höhepunkt des Booms täglich Aktien im Wert von bis zu zehn Milliarden Mark die Besitzer wechselten, liegt das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen heute nur noch bei rund 100 Millionen Mark. Das ist gerade mal ein Prozent des Spitzenwertes - der Neue Markt auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit.

      Etwa die Hälfte der Unternehmen, so schätzt ein Frankfurter Bankchef, steckt in akuten Problemen: "Ein Drittel der Firmen wird es in ein, zwei Jahren nicht mehr geben." Entweder müssen sie den Gang zum Konkursrichter antreten, oder sie werden von größeren Firmen geschluckt.



      Natürlich trifft das Platzen der Technologieblase weltweit die Firmen des Neuen Marktes besonders hart. Weit über die Hälfte der dort notierten Unternehmen kommt aus der Informationstechnologie, die mit einem dramatischen globalen Nachfrageeinbruch zu kämpfen haben.


      Aber das erklärt nicht, warum sich die Nasdaq deutlich besser hielt. Im vergangenen Quartal stieg die US-Wachstumsbörse sogar um 16 Prozent, der Neue Markt dagegen fiel weiter.




      Der Vertrauensverlust in den Neuen Markt hat Ursachen, die über die Börsenflaute hinausgehen. Und die sind hausgemacht. Viele Firmenchefs haben ihre Anleger nach Strich und Faden belogen - behaupten Anwälte, die nun für ihre geschädigten Klienten die Verluste bei den Managern wieder eintreiben sollen.

      Stolz verkündeten die Unternehmen Aufträge, die es nie gab, präsentierten Gewinne in dreistelliger Millionenhöhe, die sich dann als Milliardenverluste entpuppten. EM.TV beispielsweise hat das Kunststück fertig gebracht, zunächst für das vergangene Jahr 600 Millionen Mark Gewinn anzukündigen, dann aber 2,6 Milliarden Mark Verlust zu erwirtschaften.

      Teil II: Während viele der einstigen Perlen am Neuen Markt zu Schrottwerten verkommen, schlägt Börsenchef Seifert alle gute Ratschläge in den Wind
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 16:24:26
      Beitrag Nr. 8 ()
      na los Nemax, die paar Punkte ins Minus werden wir doch auch noch schaffen !
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 16:28:30
      Beitrag Nr. 9 ()
      das will ich doch wohl meinen. Der Dax hat es schließlich schon mit bravur vorgemacht. Nieder mit all dem Schrott am NM.
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 16:33:35
      Beitrag Nr. 10 ()
      Vertrauensverlust bei Mobilcom

      G.Schmidt wollte doch schon vor Monaten den NM verlassen


      ich bin ja mal gespannt, was er als nächste Parole rausbringt.
      Vielleicht verklagt er ja den Neuen Markt wegen zu niedrigen Kursen
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 16:35:11
      Beitrag Nr. 11 ()
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 17:59:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      Mobilcom und Singulus wollen in den MDAX das ist wirklich des Witz des Tages. :laugh:
      Nachdem die den NM schon ruiniert haben, ist jetzt der MDAX dran ;)



      ---

      Der zweite Teil des Spiegel Artikels ;)

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,144172,00.html


      "Lauter kleine Haffas"


      Ganze Branchen brechen zusammen: Noch vor einem Jahr sonnten sich die Medienunternehmen in der Gunst der Aktionäre. Mit deren Geld gingen sie in Hollywood auf Einkaufstour und kauften Filme zu Mondpreisen. Nun kämpfen die meisten Unternehmen ums Überleben.
      Gleich zehn Multimedia-Dienstleister sind im Neuen Markt vertreten, Firmen wie Kabel New Media und Pixelpark galten bis vor kurzem als Perlen der New Economy. Auch sie gingen mit dem Geld der Aktionäre shoppen. Nach dem Ende der Internet-Euphorie müssen sich die Highflyer von einst fragen lassen, ob ihre Dienste in Zukunft noch jemand braucht.

      Viele Unternehmen leiden unter massiven Liquiditätsproblemen. Zum Beispiel die Schwarzwälder Software-Firma Bäurer: Beim Aufbau des Unternehmens erledigte die Frau des Firmengründers Heinz Bäurer jahrelang die Buchführung am Küchentisch. Der etwas hemdsärmelige Umgang mit den Zahlen war nicht weiter schlimm, der Mittelständler behielt den Überblick und machte Gewinn.

      Dann brach mit dem Börsengang ein Geldsegen über Bäurer herein, der den Mann so wie viele Unternehmer am Neuen Markt überforderte. Ein externer Finanzvorstand wurde geholt, um endlich ein professionelles Rechnungswesen aufzubauen und die Quartalszahlen zu liefern, mit denen Börsenchef Seifert für Transparenz sorgen wollte.

      Schließlich ging der Mittelständler auf Einkaufstour, er wollte die nächste SAP aufbauen. Bäurer schluckte innerhalb kürzester Zeit 18 Software-Unternehmen. "Wir haben nichts ausgelassen", bekennt Bäurer, der sich im März 2000 kurzfristig sogar als Börsenmilliardär fühlen konnte. Wenig später kam der Absturz. Der Finanzvorstand ging, weil er die kreative Buchführung im Hause Bäurer nicht verantworten wollte. Zum Jahresende waren nur noch 2,8 Millionen Mark in der Kasse.

      Seitdem wird wie früher gespart bei den Bäurers. Was noch zu verkaufen ist, wird liquidiert. Auslandsfilialen werden geschlossen, Leute entlassen. Die Landesbank Baden-Württemberg, die den Börsengang organisiert hatte, musste als Kreditgeber einsteigen. Sie will noch bis zum Herbst das Sanierungskonzept mittragen.

      Weg zum Kapitalmarkt abgeschnitten

      Unternehmen wie Bäurer haben sich zu lange darauf verlassen, dass sich immer wieder frisches Kapital an der Börse beschaffen lässt. Doch der Weg an den Kapitalmarkt ist zurzeit verschlossen.

      Viele Unternehmen werden nicht überleben. Wenn der E-Dienstleister Prodacta nicht in den nächsten Wochen einen Retter findet, bleibt wohl nur der Gang zum Konkursrichter. Nach dem Börsengang im Juni 1999 hatte der damalige Vorstand das Geld in vollen Zügen ausgegeben. "Lauter kleine Haffas", brummelt ein Banker missmutig.

      Auch beim Software-Hersteller Brokat, der mit einer Börsenbewertung von 4,5 Milliarden Mark zu den Stars des Neuen Marktes gehörte, liegt die Überlebenschance darin, dass sich eine renommierte Industrieadresse als Retter anbietet. Siemens investierte im vergangenen Oktober 72 Millionen Euro für drei Prozent der Brokat-Aktien, um dem Geschäftspartner zu helfen. Die beiden Unternehmen entwickeln beispielsweise Software für das Bezahlen via Handy gemeinsam.

      Mittlerweile könnte Siemens für den gleichen Betrag fast das ganze Unternehmen erwerben. Allerdings hat die Braut einen Schönheitsfehler, der eine Heirat wohl unmöglich macht: Brokat-Chef Stefan Röver hat bei seiner Einkaufstour, die ihn bis ins Silicon Valley führte, Schulden in Höhe von über 200 Millionen Mark aufgetürmt.

      Längst ist der Neue Markt auch ein Fall für den Staatsanwalt: Gegen viele Firmen wird ermittelt. Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel hat seit Beginn des Jahres bei 17 Firmen förmliche Untersuchungen eingeleitet. Im gesamten vergangenen Jahr gab es dagegen nur 19 Untersuchungen. Nur Börsenchef Seifert schaut dem Niedergang seines einstigen Vorzeigeobjektes tatenlos zu.

      Die Börse wird zur Spielhalle

      An der New Yorker Nasdaq, dem Vorbild des Neuen Marktes, werden Aktien, die längere Zeit unter einem Dollar notieren, von der Börse verbannt. Solche Pennystocks neigen zu heftigen Kursausschlägen. Deshalb ziehen sie Zocker magisch an, für seriöse Investments taugen sie jedoch nicht.



      Am Neuen Markt rutschte am 30. November die Aktie von Letsbuyit als erster Wert unter die Ein-Euro-Marke. Seitdem kamen 24 weitere dazu - das sind sieben Prozent aller Aktien. Selbst im Nemax-50-Index, der doch die Blue Chips der Wachstumswerte repräsentieren soll, findet sich mit Fantastic ein Pfennigwert.

      Je mehr Billigaktien sich am Neuen Markt tummeln, desto mehr wird die Börse zur Spielhalle. Größter Verlierer: die Deutsche Börse. Sie verspielt ihren guten Ruf.

      Noch weigert sich Seifert einzuschreiten. Ein solcher Schritt würde, so die offizielle Begründung, in die Eigentumsrechte der Aktionäre eingreifen. Die Befürchtung, dass der Neue Markt beim Rausschmiss der Billigaktien allzu sehr schrumpfen könnte, dürfte auch eine Rolle spielen.

      Geradezu lächerlich finden es Aktionärsschützer, wie die Börse gegen Firmen vorgeht, die nicht rechtzeitig ihre Zahlen vorlegen: Sie müssen im Höchstfall 100 000 Euro zahlen. Und warum müssen Firmengründer und -vorstände nicht, wie in den USA, vorher melden, wenn sie sich von Aktien ihres Unternehmens trennen wollen? Dann hätte zwar Peter Kabel nicht so ein gutes Geschäft gemacht, aber vielen Aktionären wären hohe Verluste erspart geblieben. Dann hätte EM.TV-Chef Thomas Haffa sich nicht heimlich von Anteilen trennen können - und viele Anleger wären rechtzeitig misstrauisch geworden.

      Halbherzige Lösungen

      Erst vor kurzem entschied sich die Deutsche Börse zu einer eher halbherzigen Lösung des Problems. Seither werden die Aktienverkäufe von Neuer-Markt-Unternehmern veröffentlicht - nachträglich.

      Experten fordern deshalb eine harte Sanierung. So müssten Aktienverkäufe wie in den USA künftig vorher angemeldet, Regelverstöße hart - schlimmstenfalls mit einer Auslistung - bestraft, Pennystocks rigoros entfernt und der Nemax-50-Index auf 30 wirkliche Qualitätstitel verkleinert werden.

      Seifert aber sieht bislang keinen Handlungsbedarf. "Der Neue Markt ist der am schärfsten regulierte Markt in Europa", behauptet er - dass der eigentliche Maßstab nur die amerikanische Nasdaq sein kann, verschweigt er wohlweislich.

      Stattdessen belehrt der Börsenchef die Anleger. In Deutschland, meint er, müssten alle erst lernen, Risiken zu bewerten. Die Anleger haben die Lektion begriffen: Sie strafen Seiferts einstiges Lieblingskind ab.

      ARMIN MAHLER, CHRISTOPH PAULY, WOLFGANG REUTER


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,144172,00.html
      Avatar
      schrieb am 10.07.01 18:04:01
      Beitrag Nr. 13 ()
      daß seiffert schweigt, wundert nicht. ich denke mal, daß der bald ganz ausgeschwiegen hat. die bänker sind zwar keine racheengel, aber dem mist, den seiffert zu verantworten hat, werden sie schon eine rechnung aufmachen. da aber der ganze clan mit drin ist, muß dies vielleicht etwas geräuschärmer über die bühne gehen.
      Avatar
      schrieb am 11.07.01 01:04:29
      Beitrag Nr. 14 ()
      Das wars dann wohl mit dem NM, nachdem jetzt auch der NASDAQ in den freien Fall übergegangen ist. :laugh:


      Was passiert eigentlich mit den NM Indexzertifikaten wenn der NM aufgelöst wird ???? Totalverlust ???


      bateman
      Avatar
      schrieb am 11.07.01 01:14:03
      Beitrag Nr. 15 ()
      Seit einiger Zeit sind hier im Board auffallend viele Teilnehmer die unseriöse negative Gerüchte und Panikmache betreiben.

      Mein Vorwurf:
      Darunter befinden sich neben Personen, die entweder short gegangen sind und auf Put-Optionsscheinen sitzen, und damit in ihrem Sinne wollen, dass die
      Kurse fallen, auch Vertreter von Institutionellen und Banken, die gezielt Negativstimmung erzeugen. Damit in Verbindung steht, dass mehrere Hedgefonds auf riesigen short-Positionen sitzen und diese im Zuge der nicht so erwarteten massiven US-Zinssenkungen dringend eindecken wollen!

      Ich bin in dieser Sache in Kontakt mit einem beteiligten Investmentbänker.


      An die "normalen" Aktionäre im WO Board:

      Last Euch nicht verunsichern, ich weiss aus sicherer Quelle, dass massive Eindeckungen anstehen und auch schon getätigt werden. Es wird in den
      nächsten Wochen täglich mehrere zummengeprügelte Werte plötzlich hochreissen, wie dieses in den letzten Tagen schon geschehen ist. Meist werden
      diese Werte vorher noch auf neue Tiefststände gedrückt.

      Ich arbeite mit der betreffenden Person an einer öffentlichen Aufdeckung. Wir sind in Kontakt im zwei größeren Nachrichten-Magazinen.
      Avatar
      schrieb am 11.07.01 03:20:10
      Beitrag Nr. 16 ()
      Der Neue Markt hat die Phase der Depression erreicht.


      Das Vertrauen der Anleger weitgehend verspielt - Nemax 50 für 2001 und 2002 mit
      negativem KGV - HypoVereinsbank ist optimistisch
      Von Bernd Neubacher

      Im zweiten Quartal hat das Frankfurter Wachstumssegment bei den Anlegern viel
      Kredit verspielt - auch weil der April Hoffnungen geschürt hatte, die seit März 2000
      dauernde Baisse könnte endlich überstanden sein.


      Hohe Erwartungen

      Nach einem vorübergehenden Jahrestief von 1 250,24 Punkten im Verlauf am 4. April
      war der Nemax 50 bis zum 2. Mai um 57,9 % auf das Quartalshoch von 1 974,03
      haussiert. Eine Outperformance des Nemax 50 gegenüber dem Nemax-All-Share-Index
      werteten Optimisten, ungeachtet magerer Umsätze, bereits als Indiz dafür, dass die
      institutionellen Anleger an den Markt zurückkehren. Ende April bezeichnete die auf den
      Neuen Markt spezialisierte Gesellschaft SES Research das Segment denn auch als
      "klar zur Wende" und sagte bis Jahresende einen Anstieg des Nemax 50 bis auf 2 816
      Punkte voraus. Doch wie bereits in der Hausse wurde die Hartnäckigkeit des Trends
      unterschätzt.

      Inzwischen scheint das Barometer davon weiter entfernt denn je. Zurückzuführen ist
      dies nur zum Teil auf die unsicheren Konjunturaussichten dies- und jenseits des
      Atlantiks sowie auf Gewinnwarnungen von US-Schwergewichten wie Hewlett Packard,
      Lucent, Sun Microsystems und andere. Für einen guten Teil der Enttäuschung sind die
      Unternehmen selbst verantwortlich.

      Da schockte Mitte Juni Brokat die Anlegerschar mit der Mitteilung, das Grundkapital
      zur Hälfte verbraucht zu haben. Zwei Tage später schraubte Intershop, die schon mit
      einer Gewinnwarnung am 2. Januar das für Neuer-Markt-Anleger so verlustreiche erste
      Halbjahr eingeläutet hatte, nochmals ihre Prognose für das Gesamtjahr herunter.
      Untersuchungen des Bundesaufsichtsamts für den Wertpapierhandel wegen des
      Verdachts auf Insiderhandel in Kinowelt und die Eröffnung von Insolvenzverfahren in 6
      Fällen vergrätzten zudem die Investoren und bestätigten das Image des Neuen Markts
      als Zockerbude mit Werten minderer Qualität.


      Nerven liegen blank

      Inzwischen liegen die Nerven blank. Unmittelbar nach der Gewinnwarnung von Nokia
      Mitte Juni zum Beispiel zogen Kunden rund 1 % des gesamten Fondsvermögens ab,
      nur um tags darauf den Großteil wieder einzuzahlen, wie der Manager eines großen
      Neuer-Markt-Fonds berichtete. Da büßen D. Logistics rasch ein Fünftel ihres
      Marktwerts ein, sobald jemand Gerüchte um eine Kapitalerhöhung in die Welt setzt.

      Die Nasdaq werde den Neuen Markt im Jahresverlauf nach oben ziehen, hatte die DG
      Bank im März prophezeit. Doch angesichts der Stimmung im Frankfurter
      Wachstumssegment hat sich der Neue Markt von der Nasdaq längst abgekoppelt und
      ist entgegen der seitwärts tendierenden US-Börse in eine neuerliche
      Abwärtsbewegung übergegangen.


      Umsatzschwund im Nemax

      Charttechniker sehen derzeit kein Ende der Baisse, und nicht wenige Fondsmanager
      beteuern, sie hätten sich bereits vollkommen vom Neuen Markt zurückgezogen. Daran
      muss etwas dran sein: In der Tat sind die Xetra-Umsätze in Titeln des
      Nemax-All-Share seit Jahresbeginn sukzessive gesunken. Im Juni belief sich das
      Handelsvolumen gerade noch auf gut 2 Mrd. Euro. Im ersten Halbjahr hat sich damit
      der Umsatz gegenüber dem Rekordhalbjahr im Vorjahreszeitraum auf 21,41 Mrd. Euro
      glatt halbiert. Spätestens seitdem der Nemax 50 zu Beginn des dritten Quartals unter
      das Tief vom 4. April gerutscht ist und von Jahrestief zu Jahrestief eilt, ist auch die
      Deutsche Börse unter massiven Druck geraten. Während die Nasdaq wenigstens über
      100 solide Werte verfüge, die sie in einem Standardwerte-Index versammeln könne,
      brächten es am Neuen Markt selbst Penny Stocks wie Fantastic in den viel zu
      großzügig bemessenen Nemax 50, wird kritisiert. Vor allem im Nemax-All-Share
      verhindere eine hohe Anzahl ausgebrannter Werte, dass der Gesamtindex erkennbar
      auf die Beine komme. An der Nasdaq wären diese Titel unterdessen längst aus den
      Indizes entfernt worden, was eben den Unterschied zu einem Qualitätssegment
      ausmache.


      Neuer Markt am Scheideweg

      Nicht wenige Beobachter sehen den Neuen Markt bereits am Scheideweg. Es bestehe
      das Risiko, dass die nach Meinung des Markts offenbar an einer Hand abzuzählenden
      Substanzwerte eine Notiz im einfachen Geregelten Markt vorzögen und die übrigen
      Titel im Segment vollkommen dem Vergessen anheim fielen. Mit einem Delisting am
      Neuen Markt liebäugeln dem Vernehmen nach vor allem T-Online, MobilCom und
      Qiagen, die gemeinsam rund ein Viertel der noch übrig gebliebenen
      Marktkapitalisierung im Nemax 50 auf die Waage bringen. Am gestrigen Dienstag
      bestätigte mit Singulus erstmals ein Unternehmen entsprechende Überlegungen. Nicht
      zuletzt angesichts einer solchen Depression am Wachstumssegment sind die
      Aktivitäten am Primärmarkt beinahe zum Erliegen gekommen. Die Börse hat also einen
      guten Grund, ihre Bemühung um die Einführung von Delisting-Regularien von Penny
      Stocks zu forcieren, wie gestern bekannt wurde.


      Klar überbewertet

      Gewöhnlicherweise wäre nun die rechte Zeit, um auf eine Trendwende zu setzen.
      Denn ist die Phase der Depression erreicht und haben sich Anleger aus dem Markt
      verabschiedet, wird der Index kaum mehr sinken können. Das Problem: Gemessen an
      den Gewinnerwartungen für die Unternehmen, ist der Nemax 50, ungeachtet seiner
      Tiefstände, nach wie vor deutlich überbewertet, wie die von Thomson Financial
      Datastream erhobenen Konsensschätzungen, also die mit der jeweiligen
      Marktkapitalisierung multiplizierte Summe der Unternehmensgewinne, ergeben (s.
      Grafik). Vor allem im zweiten Quartal ist die Höhe der I/B/E/S-Gewinnerwartungen
      weitaus stärker gefallen als der Index. Im Juni wurde sowohl für 2001 als auch für
      2002 ein Verlust erwartet, ein Kurs-Gewinn-Verhältnis für den Nemax 50 ist nicht
      mehr berechenbar. In den vergangenen beiden Jahren sei für den Nemax 50 jeweils
      ein Kurs-Gewinn-Verhältnis zwischen 80 und 120 üblich gewesen, im Mai habe sich für
      2002 zuletzt ein Multiple von rund 600:eek: errechnet, sagt Peter Thilo Hasler, Leiter des
      Technology-Teams der HypoVereinsbank und zuständig für den Neuen Markt. Hasler
      glaubt indes, dass nicht die Kurse zu hoch, sondern die unterstellten Gewinne zu
      niedrig sind.:eek::mad: Seiner Einschätzung nach werden die Gewinne bald wieder
      hochgenommen werden. Derzeit setzten die Analysten auf die bereits vorsichtig
      formulierten Szenarien der Unternehmen "noch eins drauf". Schon im dritten
      Quartal, wenn die Ergebnisse für das zweite Vierteljahr präsentiert würden,
      werde es daher die ersten Lichtblicke geben von Unternehmen, die bei Vorlage
      ihrer Zahlen fürs Startquartal bereits reichlich Pessimismus in ihren Ausblick
      hätten einfließen lassen. Mit demselben Argument hatten sich Fondsmanager nach
      Ende des ersten Quartals Mut zugesprochen und ihre Hoffnung auf positive
      Überraschungen und Kursgewinne geäußert.

      Bis Jahresende nennt die HypoVereinsbank das Kursziel für den Nemax 50 von
      2 000 Punkten. Die DG Bank, die Anfang März noch einen Anstieg des Nemax 50
      bis Jahresende auf 2 800 Punkte prognostiziert hatte, schraubte ihre
      Vorhersage vor wenigen Tagen auf 2 100 Zähler zurück.
      :D




      MfG:)
      Avatar
      schrieb am 11.07.01 12:27:25
      Beitrag Nr. 17 ()
      HAMBURG (dpa-AFX) - Sieben der im NEMAX 50 gelisteten Unternehmen prüfen nach den Skandalen der jüngsten Zeit den freiwilligen Rückzug vom Neuen Markt. Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD, Mittwochsausgabe). Zum Ausstieg bereit seien D.Logistics (Frankfurt: 510150.F - Nachrichten) , Singulus , Mobilcom , Highlight , Pandatel , CE Consumer und Primacom . An der Umfrage der FTD haben 44 der insgesamt 50 Neue Markt-Standardwerte teilgenommen.
      "Wir denken über einen Ausstieg nach. Sollte die Börse nicht entsprechende Schritte einleiten, müssten wir Konsequenzen ziehen. Der SMax wäre eine Option", zitiert das Blatt Anja Bäumert, die Verantwortliche für Investor Relations (IR) bei D.Logistics. "Wir denken praktisch ständig daran, nach den jüngsten Entwicklungen aber ganz besonders", sagte dem Bericht zufolge ein Mobilcom-Sprecher. Highlight-IR-Manager Ingo Mantzke sagte der "FTD": "Sollte es bis Mitte kommenden Jahres nicht besser werden, werden wir uns neu in der Schweiz listen lassen oder in den SMax gehen."

      Bei Primacom hieß es dem Bericht zufolge, der Vorstand denke darüber nach, ob das Unternehmen am Neuen Markt noch richtig platziert sei. Auch Sprecher von Pandatel und CE Consumer hätten sich ähnlich geäußert. Der Singulus-Finanzvorstand Christian Holtmann hatte bereits zuvor von inakzeptabel gewordenen Rahmenbedingungen gesprochen./hi/bz


      --


      Zockerwerte fliegen raus

      Späte Reaktion: Nachdem am Neuen Markt bereits die Zocker ihr Unwesen treiben, will die Deutsche Börse nun das Regelwerk verschärfen. Zahlreichen Unternehmen droht das Aus.


      Hamburg/Frankfurt - "Wir erhoffen uns von den neuen Regeln, dass Werte mit einem geringen Börsenwert, die für Zocker zum Spielball geworden sind, dann nicht mehr am Markt sind", sagte ein Sprecher. Eine neue Delisting-Regel helfe sicherlich, das Vertrauen in den Neuen Markt zu stärken, könne aber nicht allein daran fest gemacht werden.

      Aktionärsschützer hatten in der Vergangenheit immer wieder schärfere Regeln für den Neuen Markt und den Ausschluss von so genannten Pennystocks gefordert. "Es ist unser ureigenstes Interesse, den Neuen Markt so zu gestalten, dass er sowohl für die Investoren als auch die Emittenten hochattraktiv ist", sagte der Sprecher.

      Spekulationen, dass Aktien, die über einen bestimmten Zeitraum unter einem Euro notierten, von dem Wachstumsmarkt ausgeschlossen würden, wollte der Sprecher nicht bestätigen. "Wir denken an ein Delisting für Aktien, die einen geringen Börsenwert haben oder eine bestimmte Marktkapitalisierung unterschreiten. Wir werden das präzisieren, wenn wir den letzten Schritt der Abstimmung mit den Marktteilnehmern getan haben", erklärte der Sprecher weiter.

      Die Börse in Frankfurt könne derzeit weder Angaben über den Börsenwert machen, der zu einem möglichen Ausschluss von Unternehmen am Neuen Markt führt. Noch wollte der Sprecher eine Schätzung darüber abgeben, wie viele Unternehmen von der Regelung betroffen sein werden. Die Delisting-Regeln sollten aber auch für insolvente Unternehmen überarbeitet werden.

      Analysten hatten zur Krise des Neuen Marktes unlängst ausgeführt, dass der Nemax 50 von seiner Bedeutung her "kein Nemax 50 mehr, sondern vielleicht ein Nemax 10 oder 20", sei


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      Neuer Markt vor dem Aus !!!!!!!; Erste Firmen drohen mit Ausstieg