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    Argentinien - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.07.01 00:09:08 von
    neuester Beitrag 25.06.04 10:34:19 von
    Beiträge: 592
    ID: 436.529
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      schrieb am 12.07.01 00:09:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mich würden Meinungen zu den Anleihen Argentiniens interessieren.

      Mir fällt auf, dass Argentinien noch stets brav zurückgezahlt hat, und dass ich nicht glaube, dass sich dies in Zukunft ändern wird.

      Dann fällt mir weiterhin auf, dass Argentinien neben den an sich schon atrraktiven Kupons steuerfreie Kursgewinne in beträchtlicher Höhe verspricht.

      Ich hätte gute Lust, weiteres Geld in argentinische Anleihen zu investieren, wobei ich stets davon ausgehe, diese bis zur Endfälligkeit zu halten.

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 00:17:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dass sie zurückzahlen ist schon das wahrscheinlichste Szenario, aber die Kursverluste zwischendurch sind schon lästig.
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 13:23:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Problem Argentiniens ist, dass sich die Währung durch die feste Anbindung an den Dollar so stark verteuert hat, dass der Export hierunter leidet. Nun versucht Cavallo durch die Einführung des Handels-Pesos die Exportbedingungen zu verbessern, ohne gleichzeitig die stabile Währung zu gefährden. Ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen, wie sich jetzt heraustellt.

      Sollte der Peso nicht gehalten werden können, erhöhen sich die Auslandsschulden Argentiniens natürlich über Nacht immens, da sie nicht gehedged sind. Diese Gefahr wird im Moment am Markt gesehen.

      Angesichts der Tatsache, dass es in den letzten Jahren zu einer gewaltigen Umschichtung von Bankdarlehen zu Anleihen gekommen ist, kann man nicht davon ausgehen, dass bei Umschuldungsverhandlungen die Privatanleger wie in der Vergangenheit ungeschoren davonkommen.

      Einen Totalausfall wiederum kann sich Argentinien und der IWF auch nicht leisten, denn dann fallen die Privatanleger als Investoren zukünftig ganz weg.

      Worst case ist meiner Ansicht nach eine Umschuldung zu unattraktiven Konditionen (so ähnlich wie bei der Ukraine).
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 13:29:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      hatte mir auch Argentinien Anleihe zugelegt und wollte noch nachkaufen.
      Doch vor dem Kauf wurde ich auf das Yield Zertifikat der Deutschen Bank (WKN 709 084) aufmerksam. Was ist davon zu halten ?

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 16:41:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Kette bei einem Ausfall würde wohl so aussehen:

      Argentinien weg
      Brasilien und Venezuela gefährdet
      Türkei gefährdet
      Wenn die Türkei über die Wupper geht, haben wir Insolvenzen bei den Sparkassen, da diese die Türkei als Deckung nehmen können.
      mit den Sparkassen kriegen die Landesbanken und Gewährträger Probleme
      und so weiter und so weiter

      Worst case ist wohl eine Umschuldung.

      Gruß GjT

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      Avatar
      schrieb am 12.07.01 17:27:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      Trotzdem aufpassen!

      Umschuldung kann bis zu 50% Kosten. Das nennt sich dann neudeutsch Debtrestructuring und bedeutet mal locker zwischen 40 und 60% kursverlust. Dollarbenchmarks sind heute bei über 30% rendite. DM-Anleihen sind noch zu teuer. Sind zu viele Kleinanleger drin die immer aussitzen. Im Dollar sind die Renditen viel höher. Wer nichts hat kann zocken aber wie gesagt dieses würde es das erste mal sein das auch Anleihen von der Restrukturing betroffen sind. Früher waren es nur Banken.

      Wer sein Geld wieder haben will. Finger weg

      Wer aus Optionsscheinen wechseln will kann das in Argentinen tun!
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 12:53:49
      Beitrag Nr. 7 ()
      Warum Argentinienanleihen? Kaufe ich keine! Aber Argentinien zieht ganz Südamerika herunter. Habe heute Kolumbienanleihe gekauft. Die haben bisher alles zurückgezahlt. Rendite 12 Prozent!
      D
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 13:14:49
      Beitrag Nr. 8 ()
      @GJT

      Was hat Venezuela Deiner Ansicht nach damit zu tun?? Venezuela ist einzig und allein abhängig vom Ölpreis, die Handelsbeziehungen zu den Nachbarn sind nicht so gross und von einer Abwertung würde man eher profitieren.

      Mit den Sparkasse hast Du allerdings recht, nach dieser Krise wird wohl endlich der Schwachsinn ein Ende haben, dass die Türkei Solva Null ist, während gute Industrieadressen Solva 100 sind.

      @alle

      Finger weg von allen Repackagings!! Der SIRES-Bond ist ja schon vor einem Monat über die Wupper gegangen, da werden noch einige folgen.

      Interessant werden jetzt vor allem Anleihen aus Mexiko und Venezuela, die mit der Argentinien-Krise eigentlich nicht sehr viel zu tun haben. Und Harald hat recht, vor dem Kauf eines DM-Bonds sollte man sich immer durchrechnen (lassen), ob man nicht mit einem währungsgesicherten Dollar-Bond besser fährt.
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 15:53:13
      Beitrag Nr. 9 ()
      Buenos Aires, 13. Jul (Reuters) - In Argentinien hat sich in der angeschlagenen Regierungskoalition und Teilen der Opposition zunehmend Unterstützung für die Sparpläne der Regierung abgezeichnet. Zur Bewältigung der Finanzkrise in Argentinien will Präsident Fernando de la Rua eine "Null-Defizit-Politik" umsetzen, für die er am Freitag bei der Opposition werben wollte. Nach herben Verlusten der vergangenen Tage beruhigte sich die Lage an den internationalen Finanzmärkten. Es war befürchtet worden, die Regierung könne die unpopulären Sparmaßnahmen nicht durchsetzen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte am Vortag erklärt, weitere Kredite seien nicht geplant. Auch aus Kreisen der US-Regierung hieß es, das Land könne nicht mit Geldern aus den USA rechnen. Das Bundesfinanzministerium äußerte sich besorgt über die Lage.
      Die Furcht vor der Zahlungsunfähigkeit der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas hatte am Mittwoch eine Verkaufswelle an den Finanzmärkten in Argentinien und anderen Schwellenländern ausgelöst, die sich am Donnerstag vielerorts beschleunigte und sowohl Aktienmärkte als auch Währungen und Regierungsanleihen in Lateinamerika traf. Zwischenzeitlich waren die Zinsen für argentinische Staatsanleihen - das Land ist mit insgesamt 128 Milliarden Dollar verschuldet - auf rund 40 Prozent über die Sätze der US-Bonds gestiegen. Die Wirtschaft dort ist seit drei Jahren nicht mehr gewachsen.
      Am frühen Freitagmorgen hatte der Chef der größten Partei der Regierungskoalition, Raul Alfonsin, nach anfänglicher Ablehnung seine Zustimmung zu dem Sparpaket erklärt. "Ich bin absolut der Meinung, dass sie (die Regierung) bei allen Maßnahmen unterstützt werden muss, die mit der wirtschaftlichen und finanziellen Situation des Landes zusammenhängen", sagte er. Mit der Unterstützung durch den ehemaligen Präsidenten Alfonsin haben die Pläne Analysten zufolge bereits eine wichtige Hürde genommen. Auch der oppositionelle Wirtschaftsexperte Jorge Remes Lenicov signalisierte Einverständnis für Haushaltskürzungen.
      Die internationalen Finanzmärkte werteten die wachsende Zustimmung für das Sparpaket überwiegend positiv. Argentinische Staatsanleihen stiegen in London deutlich, als Investoren das Risiko eines Staatsbankrotts geringer als am Vortag einstuften. Der argentinische MerVal<.MERV>-Index eröffnete knapp vier Prozent im Plus. In Spanien jedoch litten die Aktien der Telefongesellschaft Telefonica Händlern zufolge weiterhin unter dem Engagement der Firma in Lateinamerika.
      Der argentinische Wirtschaftsminister Domingo Cavallo bezeichnete die Einschnitte als notwendig, um Wirtschaftswachstum zu ermöglichen und neue Schulden zu ruinösen Zinssätzen zu vermeiden. Finanzexperten befürchteten, dass die zerstrittenen Politiker des Landes vor den Kongresswahlen im Oktober Sparmaßnahmen wie Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst oder bei Rentenleistungen nicht zustimmen werden.
      Der Lateinamerika-Chef des IWF, Claudio Loser, hatte am Donnerstag zusätzliche Gelder für Argentinien ausgeschlossen. Im Dezember hatte das Land mit dem IWF ein Hilfsprogramm von insgesamt 40 Milliarden Dollar (rund 90 Milliarden Mark) vereinbart. Aus Kreisen der US-Regierung in Washington verlautete, die USA seien zwar besorgt über die Krise in Argentinen. An zusätzliche Finanzhilfen werde jedoch nicht gedacht. Auch die Bundesregierung in Berlin äußerte sich besorgt. "Wir beobachten die Lage mit großer Sorge", sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums.
      Auslöser der Verkaufswelle an den Finanzmärkten am Mittwoch war die Aufnahme neuer Staatsschulden, bei denen Argentinien wegen der Investorensorgen die höchsten Zinsen seit 1996 zahlen musste. Viele US-Analysten gehen inzwischen davon aus, dass Argentinien seine Schulden nicht mehr lange bedienen kann. Die Regierung hatte am Mittwoch angekündigt, angesichts der sich verschärfenden Wirtschaftskrise das Haushaltsdefizit mit sofortiger Wirkung auf Null zu reduzieren.
      sam/seh

      For related news, double click on one of the following codes:
      [GER] [SWI] [OE] [DNP] [GEG] [AR] [IMF] [LATAM] [LOA] [EMRG] [DBT] [US] [GEE] [GEM] [GVD] [POL] [LDE] [RTRS]

      Friday, 13 July 2001 15:44:55
      RTRS [nL1395426]
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 20:41:27
      Beitrag Nr. 10 ()
      Habt ihr es schon vergessen, wie es damals mit den Russischen Anleihen lief? Die 9 und 9 3/8% Euroanleihen brachen 1998 tageweise auf unter 30% runter, alle wollten den russischen Staat schon in der unmittelbaren Zahlungsunfähigkeit sehen, die internatonalen Börsen wackelten. Und das Resultat: inzwischen notieren diese Anleihen nahezu pari. Bin bei 34% rein und bei 95% raus, zusätzlich gab es jedes Jahr schöne 9% Zinsen, die immer auf den Tag pünktlich bedient wurden.

      Eine Panik in Staatsanleihen ist immer deshalb besonders attraktiv, weil diese ganz im Gegensatz zu Aktien eine Fälligkeit haben, die einen schuldrechtlichen Anspruch gegen den Emittenten beinhaltet. Und so dieser Emittent ein Staat ist, der irgendwann auf dieser Welt auch noch mal auf den internationalen Märkten mitspielen will, und Argentinien ist so ein Staat, wie auch Russland, dann MUSS er irgendwann zurückzahlen. Die Usance z.B. am Eurobond-Markt sehen so aus, dass wenn ein Emittent dort z.B. eine Couponzahlung nicht bedient, sofort alle von ihm dort begebenen Anleihen auf einmal fällig werden. Dieser Fall trat die letzten Jahre bei Staaten nur ein mal auf, es war die Ukraine, aber selbst deren Papiere, auf unter 50% runtergebrochen erholten sich TROTZ dieser ‚Staatspleite’ später noch auf über 90%, OBWOHL DIE ZINSZAHLUNGEN EINGESTELLT WURDEN, weil 1. Zocker nie schlafen und 2. die Ukraine ein Umschuldungsangebot machen musste.

      Lest nach, womit Altmeister Kostolany das meiste Geld machte - mit notleidenden Anleihen nämlich.

      Eine Euro-Staatsanleihe von Argentinien zu 30% wäre für mich ein absoluter Kauf. Ich überlege sogar, hier schon um die 68% (Tiefstkurs vom Freitag der 97/04-7% -Anleihe) eine Anfangsposition aufzubauen.

      Ich wette gern ein Monatsgehalt, dass im Jahr 2004 dieses Papier auf Heller und Pfennig (bzw. EURO) zurückgezahlt wird.
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 21:35:54
      Beitrag Nr. 11 ()
      hat denn in diesem Zusammenhang keiner eine Meinung zu dem Zertifikat Yieldleader,
      das am Montag von der Deutschen Bank emitiert wird ?

      Gruß Poet

      P.S.: Noch ein interessanter Artikel zur aktuellen Lage in Argentinien:
      http://www.vwd.de/news/tdt/242186.html
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 03:43:19
      Beitrag Nr. 12 ()
      Wer sagt, dass alle Staatsanleihen immer zurückgezahlt werden?
      Ich erinnere Euch da an die USD-Staatsanleihe von Ecuador vor 2 Jahren.
      Die *** haben sie, da sie nicht innerhalb der Gnadenfrist von 90 Tagen zahlen konnten, mit 0 ausgebucht.
      Ähnliches gab es bereits mit einer USD-Pakistananleihe und USD-Vietnamanleihe vor 3 Jahren.
      www. bradynet.com
      man kann nicht so blauäugig sein und einen Zahlungsausfall kategorisch ausschließen, gerade in Südamerika.
      bei den Schulden, die doppelt so schnell wie das BIP wachsen ist es nur noch eine Frage der Zeit bis der Ofen endgültig aus ist.
      Vielleicht noch nicht dieses Mal, dann aber vielleicht beim nächsten!
      Watch your step!
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 08:26:17
      Beitrag Nr. 13 ()
      Völlig Deiner Meinung Ameco! Das Risiko in Argentinien ist äußerst hoch, vermutlich fifty-fifty, dass die nichts mehr zahlen! Und der IWF zahlt auch nichts an Privatanleger!
      Gruss D
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 10:58:05
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ist das wahr mit Ecuador ?

      Das wäre ja dann die erste Staatsanleihe die seit dem Kriege nicht zurückgezahlt wurde.
      Gibt es von diesem Teil noch eine WKN und hat jemand noch ein paar Infos wie das Ding gelaufen ist?

      Gruß AOler
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 13:14:38
      Beitrag Nr. 15 ()
      @lbic

      Sehr schöner Beitrag.
      Freut mich, in diesen Tagen auch einmal ein paar aufmunternde Worte zu hören, die übrigens genau meiner Meinnung entsprechen.
      Argentinien hat bei mir trotz allem immer noch einen Vertrauensvorschuß, in der Vergangenheit wurde immer püntklich bedient, und auch jetzt ist man versucht, seine Auslandsschulden zu bezahlen.
      Das hört sich jetzt blauäuig von mir an, aber ich glaube wirklich daran, und auch ich hätte gute Lust, meine sehr mageren Positionen jetzt deutlich aufzustocken.
      Die Rendite sind ein absoluter Traum, und wenn die Kurse weiter fallen, dann kaufe ich eben DM 100 zu 60,50, 40 Mark ein.

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 14:55:53
      Beitrag Nr. 16 ()
      Wie gesagt es könnte das erste mal sein das Anleihen mit betroffen sind von Umschuldungen. In der Vergangenheit waren es nur die Kredite. Nur diesmal sind die Anleihen zu viele um sie nicht zu berücksichtigen.

      Aufpassen bei Käufen über 60-70%.
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 15:34:51
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo zusammen,

      also ich war im Besitz der Ecuador-Anleihe,die wurde tatsächlich zu null ausgebucht.
      ABER: es handelte sich um eine synthetische Anleihe,die von einer dt.Grossbank emittiert wurde.Die Anleihebedingungen sahen vor,dass diese Anleihe zu Null zurückbezahlt wird,wenn Ecuador mit seinen Zahlungen auch nur für wenige Tage in Verzug gerät. Die von Ecuador selbst emitierten Staatsanleihen wurden nach kurzer Unterbrechung pünktlich weiter bedient !
      Die Banken ,die synthetische Anleihen emittiert hatten,brauchten laut Anleihebedingungen nichts zurückzahlen und machten daher auf Kosten der Kleinanleger einen super Geschäft,da die als Sicherheit hinterlegten Staatsanleihen alles andere als wertlos waren.

      Ich bin damals (vor 2J) auch auf den Schwindelhereingefallen und kann nur jedem raten,sich von synt. Anleihen fernzuhalten;die Anleihebedingungen sich meist absolut unfair und sichern nur die Grossbanken ab.

      Argentinien ist sicherlich ganz interessant,absolutes Manko ist jedoch die hohe Anzahl an emitierten Anleihen,die eine Einbeziehung des privaten Sektors wahrscheinlicher macht.

      Russland war damals wesentlich sicherer aufgrund der geringen Anzahl an ausstehenden Bonds- es lohnte sich einfach nicht,diese nicht mehr zu bedienen.
      Das könnte im Fall Argentinien anders kommen.
      Wenn es schon Argentinien-Bonds sein müssen,dann sollte man sich unabhängig von Coupon und RLZ auf die Anleihen beschränken, die am niedrigsten notieren,da diese Bonds bei einer eventuellen Umschuldung meist am besten abschneiden.

      Mein persönlicher Favorit sind nach wie vor die 2 Ukraine-Bonds.

      Gruss an alle

      Optionskaktus
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 17:42:02
      Beitrag Nr. 18 ()
      Die beiden Ukraine Bonds habe ich auch in die nähere Auswahl genommen.

      Und Argentinien bekommt auch ein paar Tausender spendiert, allerdings aus persönlichen Gründen für Laufzeiten bis 2002/2003.

      321000 fällig 03.09.2001 wäre sicher auch sehr interessant mit einer Rendite von 46,22.

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 19:00:39
      Beitrag Nr. 19 ()
      optionskaktus

      vielen Dank für die Info.Wer war den eigentlich diese Drecksbank die diese syn. Anleihe aufgelegt hatte.


      gruß AOLer
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 21:25:56
      Beitrag Nr. 20 ()
      Gibt es schon einen Zahlungsausfall???

      Ich hab die 248798 im Depot mit Zinstermin 11.07. und bis heute noch keine Zinsen erhalten.

      Mache mir ein wenig Sorgen...

      :(

      Avatar
      schrieb am 16.07.01 14:13:44
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ist wohl eher noch nicht gebucht worden.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 15:10:55
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hier zwei Links zum Default von Ecuador

      http://www.financewise.com/public/edit/latin/latrisk2/latr2-…

      http://www.bradynet.com/bbs/ecuador/100033-0.html

      Hier sind schon echte Staatsanleihen defaultet und keine synthetischen Bonds. Trotzdem ist aber der Warnhinweis berechtigt, sich keine syntethischen Bonds zu kaufen. Nicht, weil irgendwelche "Drecksbanken" damit die Kleinanleger prellen, sondern weil diese Strukturen meistens gehebelt sind. Und wenn ich mit einem zweifachen Hebel arbeite, dann ist nunmal bei einem Kurs von 50% der zugrundeliegenden Anleihe das Geld fort.

      Man kann ja von den Banken schlecht erwarten, dass sie mit eigenem Geld weiterzocken, bloss weil vielleicht irgendwann einmal der Bond sich wieder erholt. Die Struktur wird beim Erreichen eines bestimmten "Triggers" aufgelöst. Solche Trigger können im aktuellen Umfeld ganz schnell erreicht werden. Und es ist natürlich auch nicht auszuschliessen, dass ein anderer Marktteilnehmer, der das Problem kennt, dem Papier den "Todesstoss" versetzt, um sich anschliessend aus der Konkursmasse der Struktur günstig zu bedienen.

      Also Finger weg von Brazil Repackagings und wie sie alle heissen!

      Im Übrigen kann ich nur denjenigen beipflichten, die auf die veränderte Situation heute gegenüber der Russlandkrise 1998 hingewiesen haben. Damals ist die Krise eigentlich weniger in Russland hausgemacht gewesen, sondern eine kleine Verunsicherung hat dazu geführt, dass der LTCM-Fonds, der mit einem 20-fachen Hebel (!!) auf den Spread Russland gegen US-Treasuries gesetzt hat, zwangsliquidiert werden musste. Eigentlich ähnlich zu dem oben geschilderten Problem der synthetischen Anleihen, nur halt in einem gigantischen Ausmass.

      Damals konnte man die Russland-Anleihen mit ziemlich ruhigem Gewissen kaufen, weil in Russland selbst alles (halbwegs) in Ordnung war. Und die Staatsverschuldung war relativ gering.

      Beides trifft auf Argentinien im Moment nicht zu. Ich glaube nicht an einen Default dergestalt, dass das Geld der Anleger verloren ist. Allerdings wird es wohl zu einer wie auch immer gestalteten Umstrukturierung der Schulden kommen, und da werden auch die Privatanleger mit in die Pflicht genommen.

      Also würde ich auch weniger auf die Rendite schauen als auf den Kurs der Anleihen. Was jetzt schon so bei 60% notiert, ist sicherlich interessant.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 17:38:28
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo zusammen,

      also ich habe heute bei der 321000 zu 84 zugegriffen.
      Ist natürlich riskant,aber nicht völlig abwegig,dass Argentinien noch 2 Monate zahlen wird.
      Für längerfristige Investments scheint mir die 292385 ganz interessant,man bekommt sie momentan für rund 60 Prozent des Nennwertes.

      Gruss an alle

      Optionskaktus
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 00:19:08
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ich kann zu 321000 nur herzlich gratulieren.
      Eine Rendite von rund 280 % erfärt man nicht alle Tage.
      Da darf es dann schon ein bißchen Risiko sein.

      Ich favorisiere statt Laufzeit bis 2008 eher solche bis 2003/2004/2005 also etwa 197356.
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 19:30:06
      Beitrag Nr. 25 ()
      Da sind die Zinsen.

      Wertstellung 16.07.2001 bei Zinstermin 12.07.2001.

      Eigenartig.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 20:16:15
      Beitrag Nr. 26 ()
      hat der IWF nun doch noch Mittel bereitgestellt ?

      wie schätzt Ihr denn die weitere Entwicklung in Argentinien hinsichtlich der Zahlungsfähigkeit der Auslandsschulden ein ?
      Ist es weiterhin sinnvoll auf argentinische Anleihen zu setzen oder ist das Risiko zu groß ?

      Ich für meinen Teil bin seit gestern investiert aber immer noch skeptisch.
      Würde mich über eine rege Diskussion der Chancen und Risiken freuen.

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 20:16:30
      Beitrag Nr. 27 ()
      Glückwunsch zu 321000

      Super timing!!
      Avatar
      schrieb am 18.07.01 00:08:02
      Beitrag Nr. 28 ()
      Vielleicht ist das für euch interessant :

      "....Was ist von der Argentinienkrise zu halten? Politisch nichts, aber für "Könner und Kenner" sind die zum Teil bis zu 39 % zurückgenommenen Anleihekurse eine hochinteressante Angelegenheit. Das Spiel kennen Sie: Mit der Krise werden die Kurse unter den Banken massiv zurückgenommen, obwohl ein Handel kaum stattfindet. Das ergibt für Euro- und Dollar-Staatsanleihen Renditen um 15 - 17 %. Wie in jeder Krise dieser Art sind das Abstaubergelegenheiten. Warum? Staatsanleihen sind etwas anderes als syndizierte Kredite, Bankkredite oder andere Konstruktionen. Eine Staatsanleihe wird mit hoher Wahrscheinlichkeit von über 99 % sowohl mit den Zinsen bedient als auch getilgt. Wer sich dafür interessiert: Nehmen Sie nicht die ganz langen Laufzeiten von über 20 Jahre. Sie sind zu volatil. Die überwiegenden Laufzeiten liegen zwischen 5 und 10 Jahren, und das ergibt die erwähnten Renditen. Bisher hat sich dies in allen Krisen der vergangenen 20 Jahre als richtig erwiesen. Wer dazu Näheres wissen möchte, fordert im Düsseldorfer Büro die entsprechenden Tabellen an.

      Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche und verbleibe herzlichst Ihr

      Hans A. Bernecker "
      Avatar
      schrieb am 18.07.01 13:09:47
      Beitrag Nr. 29 ()
      @appendix75
      ich habe eben von DB-Private Banking eine eindringliche Warnung bekommen, daß es äußerst schlimm hinsichtlich der Argentinien bestellt sein soll. Der Rat bestand im dringenden Verkauf. Was habe ich davon zu halten angesichst der sich stabilisierenden Kurse ?

      Ich sehe die große Gefahr einer Katastrophe, die sich beginnend mit Argentinien und mithin Südamerika dann auch auf Osteuropa ausweiten könnte und hoffe sehr, daß diese Angst unberechtigt ist.

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 18.07.01 15:06:34
      Beitrag Nr. 30 ()
      @Poet32

      nix gegen Analysten, aber ... deren Trefferquote scheint mir wenig überzeugend (zumindestens für das, was an Einschätzungen veröffentlicht wird). Am besten immer auch >eigene< Gedanken machen.

      Argentinien hat heute übrigens etwas besser als erwartete Wachstumsraten der Industrieproduktion bekanntgegeben.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 18.07.01 16:56:28
      Beitrag Nr. 31 ()
      @K1
      Danke für die Einschätzung.

      Ich habe das selber Denken noch nicht verlernt,
      sonst hätte ich nicht investiert. :)

      Wenn man jedoch als Kunde gesagt bekommt, daß nun damit begonnen werde, die gesamte Kundschaft über die Risiken zu informieren, wird man halt doch verunsichert.

      Ich hoffe (glaube) mit der Investition in Argentinien-Anleihen richtig zu liegen.

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 18.07.01 18:53:25
      Beitrag Nr. 32 ()
      Soso, die Deutsche Bank will sich also günstig mit Argentinien Anleihen eindecken :-(
      Das ist das einzige, was mir dazu einfällt.
      Sicher mag bei Argentinien ein gewisses Kursrisiko bestehen, also nichts anderes als die Chance, noch günstiger einkaufen zu können.
      Aber selbstverständlich wird Argentinien, wie schon von anderen hier beschrieben, allles daran setzen, Anleihen pünktlich zu bedienen.

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 18.07.01 21:50:58
      Beitrag Nr. 33 ()
      zu SYNTHETISCHEN Anleihen und ähnlichem Schrott:

      www.rotter-rechtsanwaelte.de

      kroko
      Avatar
      schrieb am 18.07.01 22:32:57
      Beitrag Nr. 34 ()
      Meine Meinung zur Deutschen Bank!

      Deutsche Bank rät Privatkunden zum Verkauf!!

      Nichts wie rein! Man kann nicht mehr verlieren! Das ist ein totsicherer der Kontraindikator. Risk Reward wird dadurch sagenhaft positiv.


      Jetzt wollen die auch noch die Sparkassenkunden abzocken. Die eigenen Kunden sind schon gemolken!
      Avatar
      schrieb am 19.07.01 10:00:09
      Beitrag Nr. 35 ()
      Die Private-Banking-Leute wollen/dürfen sich nicht nachsagen lassen, sie hätten ihre Kunden nicht über das gestiegene Risiko aufgeklärt.

      Nebenbei stärken sie ihre Position, denn mit dieser Warnung hat die DB den Rücken frei.

      Behält der Kunde seine Anleihen, und es geht gut, kann er triumphierend seinen Anlageberater ansehen und sich als überlegen betrachten. Dem Anlageberater macht sowas nichts aus, ist ihm doch ein erfolgreicher Kunde sicher, während ein sich allein gelassen fühlender zum Kadi rennt.

      Geht es nicht gut, na dann sollte er wenigstens in Zukunft besser auf seinen Berater hören, der ihn offensichtlich vor Schaden bewahren kann.

      Verkauft der Kunde, ... siehe die vorigen Postings.
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 00:32:39
      Beitrag Nr. 36 ()
      Auszug von Bernecker 19.07.01

      ......."Größtes Unbehagen habe ich weiterhin in Sachen "Banken". Die eklatante Marktschwäche läßt sich nicht nur mit der Frage der strategischen
      Ausrichtungen erklären. Ein Markt, der in dieser Weise "erodiert", hat eine andere Schwachstelle, worauf ich schon sehr diskret hingewiesen habe. Nicht
      Argentinien und die Türkei sind wichtig, sondern ich schaue mit größtem Mißtrauen auf die Finanzmärkte in Osteuropa, speziell Polen. Hinter den
      Bewegungen des Zloty zum einen und der Zinstaktik der dortigen Notenbank zum anderen stecken mehr, als in den Medien berichtet wird. Ich habe den
      Eindruck, daß alle Beteiligten schlicht die Augen zumachen. Das Ganze erinnert fatal an Südostasien 1997. Bitte erinnern Sie sich daran. Kommt es
      zu irgendwelchen Problemen, dann blitzartig, wie aus heiterem Himmel und dann stehen die deutschen Banken mitten im Regen. Solche Krisen lassen sich
      aus Umständen heraus vermuten, aber sie lassen sich natürlich nicht definitiv beschreiben. Ich empfehle Ihnen dennoch, darauf einen besonderen
      Blick zu werfen.

      Von den Informationen her gesehen erwarte ich heute keine größere Überraschungen. Die zwei Genannten sind allerdings Eckwerte. Darüber morgen
      mehr. Sofort handeln müssen Sie ohnehin nicht.

      Herzlichst Ihr

      Hans A. Bernecker
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 19:28:56
      Beitrag Nr. 37 ()


      Was haltet Ihr von Rentenfonds, immerhin bringt dieser 33% Gewinn im letzten Jahr.
      Avatar
      schrieb am 24.07.01 15:44:34
      Beitrag Nr. 38 ()
      Mir ist aufgefallen, dass die Anleihen von Buenos Aires, Province deutlich höher verzinst sind als die von Argentinien. Gibt es eigentlich direkte Zusammenhänge bzgl. der Rückzahlung zwischen der Provinz und Argentinien. Wie ist eure Einschätzung dazu?

      Chris
      Avatar
      schrieb am 24.07.01 16:27:11
      Beitrag Nr. 39 ()
      Die Buenos Aires Anleihen sind von Moody`s auf Caa1 zurückgestuft worden. Sie sind nicht staatsgarantiert. Soviel zur Theorie. Wie das in der Praxis aussehen wird, muss man einfach abwarten. Zu allem Überfluss streitet sich ja im Moment die Regierung mit den Provinzen über das Sparpaket.

      Ich habe es bislang für sehr theoretisch gehalten, dass die Provinz defaulted und der Staat nicht. Aber wenn die Politiker sich einmischen, ist alles möglich :(
      Avatar
      schrieb am 24.07.01 23:21:30
      Beitrag Nr. 40 ()
      Kein Wunder.
      Wenn schon ein ganzer Staat pleite ist, gebe ich auf einen einzigen Ort noch weniger.
      Ich denke, man kann sich ganz gut anhand eines Fonds den Unterschied vereutlichen:
      Argentinien ist ein Aktienfonds, der aus vielen einzelnen Aktien besteht, die erst alle pleite gehen müssen, damit der Fonds nichts mehr wert ist.
      Buenos Aires ist eine einzelne Aktie daraus...
      Der Vergleich hinkt etwas, ich weiß,

      Gruß
      Philipp

      Argentinien und Brokat rocken wild!
      Avatar
      schrieb am 31.08.01 15:26:45
      Beitrag Nr. 41 ()
      321000 ist wohl nicht mehr zum Ausfall zu bewegen.

      Argentinien läßt bisher nix ausfallen, überlegt aber eine Umschuldung, so daß im Moment niemand etwas in den Anleihen tut.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 01.09.01 16:24:11
      Beitrag Nr. 42 ()
      Vor einem völligen Zahlungsausfall Argentiniens könnte ich mir noch folgendes Szenario vorstellen:

      ARG ist lt. deutsch-ARG-Doppelbesteuerungsabkommen berechtigt, bis zu 15 % Steuern auf seine Zinsen zu erheben.

      Also, anstatt 10 % gibt es dann eben nur netto 8,5 % (abz. dt. ZASt). Also, bitte keine böse Mine, es wäre o.k.! Leider (?)
      Sollte man wissen.

      kroko
      Avatar
      schrieb am 11.10.01 12:56:13
      Beitrag Nr. 43 ()
      Kurz vor den Wahlen kommt jetzt richtig Druck auf die Kurse.

      Die 607730 ist 70 B in Frankfurt, das sind 45% Rendite!
      Avatar
      schrieb am 11.10.01 13:06:01
      Beitrag Nr. 44 ()
      besser: 134313 in Zürich.
      Avatar
      schrieb am 11.10.01 13:37:45
      Beitrag Nr. 45 ()
      Stimmt, der Bond ist wirklich gut! Woher kriegst Du immer die Informationen über ausstehende Bonds? Mein Reuters-Gerät ist dafür nicht zu gebrauchen.
      Avatar
      schrieb am 11.10.01 15:07:47
      Beitrag Nr. 46 ()
      Mr.Bond hat`s doch empfohlen im www.bondboard.de!
      Alle anderen Anleihen sind dagegen Müll.
      Aber immer streng limitieren!Der Makler zieht Orders von "Usländern" von mal über den Tisch.

      Mit freundl.Grüssen

      Optionskaktus
      Avatar
      schrieb am 11.10.01 16:49:52
      Beitrag Nr. 47 ()
      Hab ich übersehen, und im Staatsanleihe-Thread stands auch. Ich glaub, die Wette gehe ich ein. Wenn die Zinsen gezahlt werden, winken schnelle 50%.

      Weiss jemand zufällig, was aus den Schulden von einigen brasilianischen Provinzen geworden ist? Ich erinnere mich nur, dass da ein paar ihren Verpflichtungen nicht nachkommen konnten.
      Avatar
      schrieb am 11.10.01 19:16:07
      Beitrag Nr. 48 ()
      Noch eine interessante Seite ist qoutes.ubs.com. Dort kann man für Länder, Firmen etc. nach ziemlich vielen Kriterien suchen und entsprechende Anleihen (auch Aktien) finden.

      Ich habe mich in den letzten paar Tagen ordentlich mit Argentinien Anleihen eingedeckt, hauptsächlich US$ Anleihen (diese bieten m.E. ein besseres Chance/Risikoverhältnis und sichern gleichzeitig mein anderwärtig vorhandenes Dollarrisiko ab). Ich denke die bisherige Zurückhaltung hat sich gelohnt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass die Lage kurfristig noch schlechter wird, NUR auf die Sicht von 1-2 Jahren dürfte mit den Kursen um 50% ein ausreichendes Sicherheitspolster vorhanden sein.

      Für die Liebhaber Brasilianischer Anleihen übrigens folgende Rechnung: Die 2008er Brasilien Anleihen (US$) rentieren z.Zt. mit 14-15%, die Argentinier (US$) mit 26%. Sollte es einen Haircut von 40%(!) - mehr kann ich mir auch unter sehr negativen Vorgaben nicht vorstellen, obwohl man natürlich auch das undenkbare denken sollte ... - geben, dann ergibt sich NACH diesem Haircut für die Argentinienanleihe eine Rendite von ca. 14%. Nach einem Haircut hätte Argentinien aber natürlich in jeglicher Hinsicht (Verschuldungsgrad, Zinslast etc.) ein viel besseres Verhältnis als Brasilien. Klar ist, dass nach einem Default die Argentinien Anleihen sehr stark im Kurs zurückgehen würden, nur das Beispiel Russland zeigt, dass nach 2-3 Jahren (halbwegs faire Bedingungen bei der Restrukturierung vorrausgesetzt) sich die Kurse wieder erholen können. Also wer sich zwischen Argentinien und Brasilien entscheiden möchte sollte o.a. mal überlegen. Bei den EUR Anleihen ist der Effekt zwar nicht ganz so stark aber immer noch so hoch, dass eigentlich nicht sehr viel für Brasilien spricht.

      Bei den EUR/CHF Argentiniern habe ich mir übrigens:
      134810 (11,75 2026 EUR) zu 63
      190430 (7% 2004 EUR) zu 60,50
      134313 (7,75% 2003 CHF) zu ca. 40
      zugelegt.

      Die 134313 ist dabei die gefährlichste und spekulativste, denn ich bin mir nicht sicher, ob der Nationalstaat in der ägsten Bedrängnis nicht die Provinzen (hier BA) vor die Hunde gehen lassen wird (werden ja nach der Wahl dann eh von der Opposition geführt). Nochmals kaufen würde ich die Nationalstaat Argentinien Anleihen nur, wenn die Kurse bis auf 30..40 sinken (also der Default eintritt).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 11.10.01 19:48:02
      Beitrag Nr. 49 ()
      Glaube eher, daß wir mit den aktuellen Argentinien-
      Anleihen, die ersten Nachkriegsanleihen sehen werden,
      die gänzlich nicht zurückgezahlt werden.

      Das Geld kann man wohl getrost abschreiben.

      Argentinien ist zahlungsunfähig.

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 11.10.01 20:00:31
      Beitrag Nr. 50 ()
      "Argentinien ist zahlungsunfähig."

      Hast du auch eine Quelle ? - Hat sich deine Meinung aber schnell geändert ... ;)

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 12.10.01 11:32:05
      Beitrag Nr. 51 ()
      ich gehe erst in diese Anleihen wenn der peso abgewertet wird.Lange wird es nicht mehr dauern vor allen wenn die Politiker anfangen dumme Lügen zu verbreiten.Die geschicht zeigt,dasss solche Krisen immer nur auf Kosten der Währungen gelöst worden sind!!

      Argentinien steht zum Peso - Cavallo dementiert Rücktritt

      Buenos Aires, 06. Okt (Reuters) - Die argentinische Regierung ist Spekulationen entgegen getreten, sie wolle den Peso zu Gunsten des US-Dollars aufgeben und ein Rücktritt von Wirtschaftsminister Domingo Cavallo stehe bevor. Der Chef des Kabinetts, Chrystian Colombo, sagte am Freitag in Buenos Aires, er habe am Vortag nur von hypothetischen Überlegungen zum Dollar gesprochen. Wirtschaftsminister Cavallo sagte zu Journalisten zu den Gerüchten über seinen Rücktritt, die die Finanzmärkte belastet hatten, er verlasse nicht das Schiff, schon gar nicht wenn es in schwerer See sei. Der Aktienmarkt zog am Freitag zwar um 3,9 Prozent an, der Leitindex MerVal büßte auf Grund der Turbulenzen in der Wochenbilanz aber über zehn Prozent ein.

      Cavallo sagte: "Ich verlasse niemals ein Schiff, schon gar nicht, wenn es in schwerer See ist." Er versicherte zugleich, dass es keine Abwertung des Peso, der an den Dollar fest angebunden ist, geben werde. Was sich in der Woche ereignet habe, sei die Rückkehr der "Abwertungs-Manie". Auch eine "Dollarisierung" werde es nicht geben, ergänzte Cavallo am Freitag in einem Fernsehinterview. "Dollarisierung ist der letzte, kostenträchtige Schritt. Aber wir ziehen das nicht in Erwägung, wir arbeiten daran, die Konvertibilität zu stärken." Die Spareinlagen der Argentinier seien sicher, versicherte Cavallo, der mit einer "Null-Defizit-Politik" aus der Schuldenfalle herauskommen will.

      Eine Abwertung sei die schlimmste Maßnahme, die eine Regierung vornehmen könne, sagte der Wirtschaftsminister weiter. "Was wir nicht wollen ist, die Leute auszurauben, und deshalb verteidigen wir die Konvertibilität zu stark."

      brs
      Avatar
      schrieb am 12.10.01 12:00:05
      Beitrag Nr. 52 ()
      Im Fall von Argentinien halte ich eine starke Abwertung des Pesos für unwahrscheinlich (abgesehen von den rechtlichen Problemen 1:1 Dollar/Peso, die sich aber lösen liessen). Die Abwertung würde ja auch fast zwangsläufig zu einer freifloatenden Währung führen, denn wer würde dann noch an ein bestimmtes festgelegtes Verhältniss von Peso zu Dollar glauben (noch dazu in einem Land in dem mal Hyperinflation geherrscht hat). Die Zahl der Konkurse durch solch eine Massnahme wäre extrem hoch (Firmen und Privatleute sind in der Regel in US$ verschuldet und haben Peso Einnahmen). Da glaube ich eher an eine Dollarisierung mit höchstens minimaler einmaliger Abwertung des Pesos.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 01:18:45
      Beitrag Nr. 53 ()
      10/14 18:35
      Argentine Voters Likely Weakened President, Polls Say (Update3)
      By John Lyons


      Buenos Aires, Oct. 14 (Bloomberg) -- Argentine voters probably weakened President Fernando de la Rua`s power in Congress in an election for the entire Senate and half the lower house, favoring candidates who demand a write-off on the nation`s $132 billion of debt, exit polls showed.

      Opposition Peronist party candidate Eduardo Duhalde probably won a Senate seat for the Buenos Aires province, according to exit polls reported by TodoNoticias television. Rodolfo Terragno, the Radical Party candidate who has called for Economy Minister Domingo Cavallo to resign, won a Senate seat in the capital city, exit polls showed. Preliminary results were expected tonight.

      De la Rua lost favor after spending cuts and tax increases failed restore confidence that the government will pay its debts and pull the economy out of recession. Moody`s Investors Service Friday cut Argentina`s credit rating, saying the government may be taking steps that will lead to a debt default.

      ``At this point things may be out of their control,`` Art Steinmetz, who manages $1 billion in emerging market debt for Oppenheimer Funds Inc. in New York, said before today`s vote.

      De la Rua`s Radical party and the coalition that brought him to power two years ago may have lost control of the lower house as voters were expected to punish the government for failing to end a three-year economic slump, opinion polls ahead of today`s vote showed.

      Spending Cuts

      Cavallo, who has run the $280 billion economy for six months, has called for $1.8 billion more in spending by yearend to avoid default. Such cuts may be harder to introduce after opposition parties, as well as Cavallo`s opponents from within the Radical party, gain power in today`s voting.

      Many politicians, labor leaders and businessmen say Argentina`s currency system, introduced by Cavallo when he served as economy minister 10 years ago, as a main cause of the recession. That system fixes the peso at par with the U.S. dollar and has made Argentine goods uncompetitive, forcing thousands of companies to close down. Cavallo has said he won`t devalue the peso.

      Voting may also underscore disillusionment with leaders of all political parties. Exits polls reported by TodoNoticias showed as much as 29 percent of Buenos Aires residents spoiled their ballots or left them blank. That`s more than any candidate received, according to the poll. In the capital city, 72 percent of people designated to work at polling stations sought court permission to avoid the duty, the daily La Nacion said.

      Obligatory Vote

      ``I`m here because I have to be here, not because I have any conviction,`` said Oscar Nano, who works for electricity distributor Edesur, after voting at a polling station in San Telmo, a neighborhood of Buenos Aires city. Argentina requires mandatory voting.

      Candidates calling for a debt write-off are likely to win key Senate races, polls showed.

      In the most populous province of Buenos Aires, Duhalde led Alfonsin with 43 percent versus 17 percent, according to TodoNoticias, which citied an exit poll by pollster Julio Aurelio. The poll has 1.5-percentage-point margin of error.

      Raul Alfonsin, a former president who has called for a grace period on principal and interest payments, will likely pick up a Senate seat by coming in second, according to the poll.

      The Radical party list led by Terragno, who has the endorsement of the president, led in the Buenos Aires city race with 22 percent, TodoNoticias said. The poll showed socialist candidate Alfredo Bravo with 19 percent. TodoNoticias didn`t release the poll`s margin of error.

      Terragno, who wants to negotiate a reduction in interest payments on debt, ran his campaign on promises to force Cavallo from office. Bravo also wants debt payments slashed and the economy minister fired.

      Mandate for Change

      ``The only thing I want is the mandate to provoke an economic change,`` Terragno said after voting today.

      In the lower house, where 127 of the 257 seats were up for election play, the opposition Peronist party is likely to gain at least 10 seats to become the most-represented party with 110 seats, according to separate studies.

      The president`s Alliance coalition, which until now has held most seats, is likely to lose as many as nine seats to drop into second place with 101. A breakaway party from the Alliance that is calling for Cavallo`s ouster will likely hold 18 seats after the vote.

      In the 72-seat Senate the opposition Peronist party may lose as many as four seats to hold a total 36, both studies show. The Alliance will gain three seats to keep 25, Fraga said. Rouvier said the Alliance may gain as many as seven seats.

      De la Rua may replace some cabinet members after the voting in an attempt to muster support from the reconfigured Congress, analysts said. Cavallo is likely to remain in office and announce new economic measures this week, analysts said.

      Cavallo to Continue

      ``Cavallo is not going to resign,`` said political analyst Rosendo Fraga, who has advised Cavallo. ``He may not remain economy minister until the end of the president`s term, but he`s not going anywhere in the post elections period.``

      Cavallo`s announcements may include an accord for local banks and pension funds to swap bonds they own for new securities that pay less than half as much interest. International investors said they are concerned that Argentina will seek a similar swap with foreign holders.

      Argentine businessmen also believe the government will be forced to take measures to reduce the debt burden.

      ``There doesn`t seem to be any alternative to restructuring,`` said Carlos Leone, a director of steelmaker Acindar Industria Argentina de Aceros SA.
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 12:37:22
      Beitrag Nr. 54 ()
      K1

      Aber wie soll Argentinien mit dieser Währung in Südamerika wettbewerbsfähig bleiben, insbesondere vor dem Hintergrund, das der brasilianische Real seit langem auf dem Sinkflug ist? Die argentinische Verschuldung liegt bei über 400% des jährlichen Exports, dann kommt Brasilien und Peru mit 350%, Kolumbien mit über 200%. Eine Dollarisierung kann dieses Problem, anders vielleicht als in Ecuador, nicht lösen. Ich habe zwar keine Zahlen vorliegen, aber ich bin mir sicher, dass die Handelsbeziehungen Argentiniens zu seinen südamerikanischen Nachbarn viel bedeutender sind als bei Ecuador, dass sein Öl und seine Bananen in die westliche Welt exportiert.
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 13:05:16
      Beitrag Nr. 55 ()
      @ K1

      Was ich nicht verstehe:

      Warum verschulden sich die Argentinischen Unternehmen in Dollar?
      Die Gefahr einer vielleicht drastischen Abwertung der eigenen
      Währung (man denke an den bras. Real, welcher auch lange Zeit fest an den Dollar gekoppelt war)
      ist doch immerhin nicht nur theoretischer Natur!

      Folge: Eine Explosion der eigenen Schulden (auf Landeswährung gerechnet).

      kroko
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 19:12:35
      Beitrag Nr. 56 ()
      Hallo Anleihefreunde!

      Das in Argentinien eine Umschuldung erfolgen muß, ist ja fast so klar wie das Amen in der Kirche.

      Den hier diskutierten Hair Cut finde ich (wie für Kleinanleger typisch) nicht akzeptabel. Ich finde, wenn man Schulden macht, dann muß man sie auch zurückzahlen. Ein Schuldenerlaß kann ich, im Gegensatz zu einer Verlängerung und Zinskürzung, moralisch nicht gutheißen.

      Ich habe damals auch das Umtauschangebot der Ukraine angenommen (ohne Hair Cut) und bn damit sehr zufrieden.

      Ich werde allerdings ein Angebot der Argentinier ablehnen, wenn ich verzichten muß.

      Daher meine Frage: Was ist eigentlich mit den Anleihen passiert, die nicht umgetauscht worden sind (z.B. Ukraine)?

      Da ein Staat nicht pleite gehen kann solange er noch existiert, hat man ja einen einklagbaren schuldrechtlichen Anspruch.
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 19:21:57
      Beitrag Nr. 57 ()
      Wie verhält es sich eigentlich mit Anleihen z.B. 292385,
      die schon einen wesentlich höheren Zinskupon als aktuell
      auswiesen ?

      Könnte es sein, daß diese eine höhere Ausfallsicherheit
      beinhalten ?

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 22:43:47
      Beitrag Nr. 58 ()
      @noch-n-zocker

      "Aber wie soll Argentinien mit dieser Währung in Südamerika wettbewerbsfähig bleiben, .."

      a) Gibt es die Möglichkeit von Lohnkostenreduzierungen (geschieht ja automatisch schon über Entlassungen). Wenn Konsens mit den Gewerkschaften besteht, dann kann man das auch offen machen (ohne Mitarbeiterreduktionen, dafür mit Gehaltsreduktionen). Die Lohnkostenreduktion wird ja im übrigen vom Staat selbst schon angewendet (0 Defizit => Staatsbedienstete & Pensionen wurden um ca. 13% reduziert).

      b) Ist Argentinien kein Exportland. Die 400% Auslandsstaatsverschuldung in % der Exporte gibt aber auch nur ein unzureichendes Bild wieder, wenn man eben auch auf das BIP schaut, da sind es nämlich "nur" 32% (Zahlen vom letzten Jahr, dieses Jahr wird es sicher schlechter). Dürfte wohl sogar besser sein als bei der Türkei. Ausserdem ist Argentinien an sich kein "unproduktives" Land, es wird zumindestens ein ganz ordentliches BIP erwirtschaftet (2000: 7500 Dollar), mehr als Türkei und Brasilien pro Kopf zusammen.

      Ich will damit aber keinenfalls sagen, dass in Argentinien alles in Butter ist, im Gegenteil. Nur nach einer wie auch immer gearteten Restrukturierung/Default etc. gibt es auch andere Methoden als die allseits beliebte Abwertung. Ausserdem ist bei den derzeitigen Anleihpreisen (insbesondere bei den US$ Anleihen) schon soviel eingepreist, dass man m.E. trotz übler Ausfälle noch eine interessante Rendite erhalten kann.

      @kroko

      die Koppelung an den Dollar hält ja nun schon recht lange. Allerdings ist der Grund dafür, dass sich Unternehmen (und Privatleute) in US$ verschulden der, dass die US$ Zinsen niedriger sind als die in Peso (trotz der 1:1 Koppelung).

      @s0

      bin mal gespannt, ob sich die Argentinier auf deine Vorstellung von Moral und Fairness einlassen ;)
      Ohne, dass aber die Fakten auf den Tisch kommen ist eh alles Spekulation (Klage, Ablehnung etc.).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 16.10.01 01:03:42
      Beitrag Nr. 59 ()
      @krokodil

      1. Die Zinsen in Landeswährung sind deutlich höher als die in Fremdwährung (1 Jahr z.Z. z.B. 40%), d.h. es kann schon eine deutliche Abwertung kommen, ohne daß die int. Refi teurer wäre.

      2. Bis vor nicht so langer Zeit war es unzweifelhaft, daß die Dollarbindung nicht angekratzt wird, so daß $- Kredite günstiger waren.

      3. Der Heimatmarkt ist nicht unbegrenzt aufnahmefähig.

      Und sicher ist eine Abwertung auch heute noch nicht - wenngleich die Abhängigkeit vom Dollar reduziert werden soll. Bei $/€ Parität soll die Koppelung 50% € / 50%$ betragen. Aber das wird u.U. noch schlimmer für Arg werden, Exporte auch in den €- Raum könnten dadurch schwieriger werden, je nach Währungssituation.
      Avatar
      schrieb am 16.10.01 10:04:45
      Beitrag Nr. 60 ()
      Wer kennt Optionsscheine (PUT) oder Index-Zertifikate auf den Merval-index?
      Avatar
      schrieb am 17.10.01 13:05:31
      Beitrag Nr. 61 ()
      K1

      Die Dollarisierung von Argentinien erhält in letzter Zeit tatsächlich einige Unterstützung. Die Amerikaner würden sich wohl auch nicht mehr dagegen aussprechen, die haben andere Sorgen.

      Bleibt die Frage, ob es analog zu Ecuador abläuft, mit dem Haircut bei den Schulden, oder nicht.
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 11:16:38
      Beitrag Nr. 62 ()
      Ich habe mich auch mal näher nach der 134313 erkundigt. Der Bond ist seinerzeit ausschliesslich an Kleinanleger verkauft worden. Ausstehender Betrag ist 270 Mio CHF, ein Market Making findet nicht statt. Damit ist der relativ grosse Abstand zu den anderen Emissionen zu erklären.

      Im übrigen hält mein Gesprächspartner die Gefahr eines Totalausfalls der Provinz für recht gross. In Brasilien hat es sowas schon gegeben und die Position der Bondholder ist in diesem Falle schlecht. Insofern notiert dieser Bond immer noch 40% über dem Worst Case, während er bei vielen Argentinien-Bonds den Worst Case (Haircut um 40% und Senkung des Nominalzinses)schon eingepreist sieht.

      Schliesslich wies er mich noch auf eine "Schweizer Besonderheit" hin. Obwohl die 134313 heute mit Valuta 23.10. gehandelt wird, muss man noch bis Montag die kompletten Stückzinsen zahlen, weil in der Schweiz nicht das Valutadatum, sondern das Handelsdatum entscheidend ist.
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 11:57:24
      Beitrag Nr. 63 ()
      Momentan spitzt sich die Lage in Arg. offensichtlich zu. S&P hat angekündigt den aktuell geplanten Inlandsswap als "offiziellen Default" zu werten, falls er wie geplant durchgeführt wird (Die Inlandskupons sollen grob halbiert werden).

      Ich hab gerade davon gehört, dass ne grosse internationale Adresse dabei ist alle Argentinier aus den Kundendepots radikal rauszuwerfen. Macht zwar in meinen Augen keinen Sinn, aber es bringt ordentliche Gebühren ein und lässt sich gut argumentieren.

      Die Adresse war allerdings auch schon vorher sehr skeptisch (gut für die Kunden). Gegenüber der Benchmark in welcher Arg. mit 16% enthalten war/ist man mit 6% schon extrem untergewichtet (das Übergewichtungspondon liegt ,momentan in Russland).

      So long, S.
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 12:49:49
      Beitrag Nr. 64 ()
      Hallo "noch-n-zocker",

      also ich hab heute die 134313 gekauft und mir sind dei kompletten 360 Tage an Stückzinsen belastet worden,mehr geht nun wirklich nicht.Somit müsste man die Anleihe ab Morgen ex kaufen können.
      Falls der Coupon bezahlt würde-wovon ich immer noch ausgehe-müsste der Kurs um den Coupon nach oben gehen,da man ja mit dem Zins nicht mehr drin hängt.Aber ist natürlich Theorie,da sich ja jederzeit die Marktbedingungen ändern können.

      Wsa hälst Du eigentlich von Air Canada Anleihen auf sfr-Basis ?

      Gruss
      optionskaktus
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 15:03:43
      Beitrag Nr. 65 ()
      Das ist ja die "Schweizer Besonderheit", die ich erwähnte. Die Anleihen werden vier Tage lang mit 360 Tagen Stückzinsen gehandelt, also morgen und am Montag auch noch.

      Die SFR Air Canada ist sicherlich das Beste, was im Moment von diesem Schuldner zu bekommen ist. Aber selbst eine BA wird mittlerweile mit Spreads von 700 gehandelt.

      Wenn die Swissair mit ihrem Betrug durchkommt, wären andere Gesellschaften ja blöd, wenn sie ihre Bonds bedienen würden. Von daher habe ich mich zu einem Kauf noch nicht durchringen können.
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 15:08:29
      Beitrag Nr. 66 ()


      gruss an frank
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 15:08:34
      Beitrag Nr. 67 ()


      gruss an frank
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 19:05:27
      Beitrag Nr. 68 ()
      Hi,

      die 545810 ist zum Schluss 45-50 gestellt,wobei ein Verkauf über nom. 500000 sfr bei 50 im Markt lag.Dieser Bond gefällt mir mittlerweile fast besser als die 134313,das Ausfallrisiko ist hier wohl besser kalkulierbar.

      Gruss
      Optionskaktus
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 23:25:02
      Beitrag Nr. 69 ()
      Gibt es Neuigkeiten aus Argentinien?

      Nach den Wahlen sollten doch die Weichen gestellt werden. Oder?
      Avatar
      schrieb am 27.10.01 14:35:15
      Beitrag Nr. 70 ()
      Gehe mal zu yahoo und suche Argentinien.

      Du findest unten eine Meldung über eine Flutkatastrophe in der Provinz Buenos Aires.

      kroko
      Avatar
      schrieb am 27.10.01 21:51:41
      Beitrag Nr. 71 ()
      @kroko / VERTRAUmir

      im Moment ist für die Lage Argentiniens wohl eher die Auseinandersetzung zwischen den Provinz Gouverneuren und Cavallo über die Reduzierungen der Zuweisungen an die Provinzen entscheidend. Freitag gab es keine Einigung und Cavallo besteht recht rüde (m.E. zurecht) auf eine deutliche Reduktion der Provinzzuweisungen im Gegenzug zu einer Hilfe für die Provinzen ihre Verschuldungskosten zu reduzieren. Eine Regelung mit den Provinzen ist wohl mehr oder weniger auch die Vorbedingung für einen [notwendigen] lokalen Schudenswap mit deutlich niedrigeren Zinsen (betrifft Provinz und Nationalstaatsschulden). Am 28. soll ein Wirtschaftsprogramm bekannt gegeben werden. Mal schauen.

      http://biz.yahoo.com/rf/011026/n26146019_6.html

      @optionskaktus

      #68: Zustimmung, allerdings gibt es jetzt bei der 545810 das Stückzinsrisiko.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 28.10.01 13:17:11
      Beitrag Nr. 72 ()
      @K1

      Die Auseinandersetzungen mit den Provinzen scheinen länger zu dauern.


      Saturday October 27, 9:58 pm Eastern Time

      Argentina Delays Economic Announcement

      BUENOS AIRES, Argentina (Reuters) - Argentine President Fernando de la Rua, trying to pull the economy out of a slump now
      in its fourth year, has postponed Sunday`s eagerly awaited announcement of a new economic package, his spokesman said.

      The announcement ``could be Monday, Tuesday or Wednesday,`` government spokesman Juan Pablo Baylac told reporters on
      Saturday, adding that the government still needed to finish some details.

      De la Rua has struggled to convince investors that the economy, saddled with $132 billion in debt as tax revenues drop and unemployment grows, is solvent. Fears
      have spread that the country might be unable to service its debt.

      The measures are expected to include some voluntary debt swaps with local banks and pension funds to free government funds as well as a boost in consumer
      spending, a key motor of Latin America`s third-largest economy.
      Avatar
      schrieb am 28.10.01 13:56:41
      Beitrag Nr. 73 ()
      @VERTRAUmir

      Die Verzögerung geht glaube ich eher auf die in diesem Interview gemachten Aussagen zurück (ist eine automatische Übersetzung aus dem Spanischen ins Englische, daher ein Paar lustige Ausdrücke).

      http://babel.altavista.com/urltrurl?url=http%3A%2F%2Fwww.lan…

      Zu den Provinzen: Die Provinzen wollen bei sinkenden Staatseinnahmen einen steigenden Anteil an den Einnahmen haben, aktuell bald die Hälfte der Staatseinnahmen. Das ist, obwohl es einmal vereinbart war mittlerweile indiskutabel. Die Provinzen haben m.E. die Wahl sich geringeren Zuweisungen zu beugen oder sich durch eine durch sie ausgelöste Krise sich selbst am meisten zu schaden.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 29.10.01 19:30:03
      Beitrag Nr. 74 ()
      In Argentinien kommt es jetzt zum High Noon.

      Hinter den Kulisen ist wahrscheinlich schon mehr bekannt. Anders kann ich mir die heutige Euro- und Bond-Stärke und die starken Kursverluste an den Börsen nicht erklären.

      Ich verfolge die Situation in Argentinien weniger wegen der Anleihen, sondern wegen der Auswirkungen auf die internationalen Finanzmärkte.



      Buenos Aires, Oct. 29 (Bloomberg) -- Argentina signaled it would default on at least $38 billion of debt held by international investors when it hired Merrill Lynch & Co. to help renegotiate the terms of the securities. Bonds tumbled.

      ``We`re getting closer to the end,`` said David Bessey, who manages $1.5 billion of emerging market debt for Prudential Financial, Inc., including Argentine bonds.

      Argentina`s floating rate bond due 2005 fell 5 to an offer price of 59.75, the lowest in five years. The yield on the bonds, now about 37.6 percent, has more than doubled since June. Moody`s Investors Service this month slashed Argentina`s credit rating to ``Caa3,`` its lowest on any country.

      The government said Merrill Lynch International President Jacob Frenkel, former governor of Israel`s central bank, would head a group advising Argentina on issuing new securities to investors. Analysts said the new debt probably will have lower interest rates and longer maturities than Argentina`s outstanding bonds because the government can`t pay its obligations.

      Argentine Economy Minister Domingo Cavallo said the debt exchange would be voluntary; he didn`t say what the country would do if investors don`t accept the terms. Standard & Poor`s, which also cut its credit rating for Argentina, has said it would characterize such a transaction as a default if the securities investors receive have a lower value than what they already own.
      Avatar
      schrieb am 29.10.01 20:02:56
      Beitrag Nr. 75 ()
      Soll nicht Mitte November ein Treffen von IWF und Weltbank
      stattfinden ?

      Wäre es nicht im Interesse aller Beteiligten durch eine
      erneute Kapitalzusage, eine Krise im Bezug auf das gesamt-
      wirtschaftliche Umfeld zu vermeiden ?

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 29.10.01 21:05:22
      Beitrag Nr. 76 ()
      Bei einem kleinen Schuldner würde sich eine große Rettungsaktion lohnen, da die Schäden aus einem Dominoeffekt meist größer sind als die paar Milliarden für die Rettung. Bei dem argentinischen Defizit von über 130 Mrd. US$ wäre aber eine Menge Holz nötig, um den Dammbruch zu verhindern.

      Die Frage ist doch, traut irgendjemand Argentinien zu, im momentanen wirtschaftlichen Umfeld zu einer Wirtschaftskraft zurückzukehren, die es erlaubt, in den nächsten Jahren Zinsen und Tilgung zu zahlen.

      Momentan sind alle westlichen Volkswirtschaften im Abwärtsstrudel. Alle versuchen mit niedrigen Zinsen und einer höheren Kreditaufnahme zu retten, was zu retten ist.

      In diesem Umfeld will Argentinien das Haushaltsdefizit auf Null senken. Die Zinsen sind jenseits von Gut und Böse und werden auch nach einer großzügen IWF-Hilfe weit über 10% liegen. Der Peso soll an den Dollar gefesselt bleiben.

      Ich sehe nicht, wie unter diesen Umständen die Wirtschaft anspringen soll. Die Schuldenkrise wird sich eher verschärfen als entspannen. IWF-Hilfe kann das Ganze hinauszögern. An eine dauerhafte Rettung glaube ich nicht.
      Avatar
      schrieb am 29.10.01 21:44:32
      Beitrag Nr. 77 ()
      @VERTRAUmir

      "Hinter den Kulisen ist wahrscheinlich schon mehr bekannt. Anders kann ich mir die heutige Euro- und Bond-Stärke und die starken Kursverluste an den Börsen nicht erklären. "

      Welche Bond-Stärke ? Es gab Verluste zwischen 5 und 15%.

      Die Frage, die sich auch in Bezug auf den IWF bzw. die Weltwirtschaft stellt ist: Was ist billiger: Die Kosten einer eventuellen Unterstützung oder die Kosten aus den Folgen eines Defaults. Ich tippe mal auf eine Kombination aus beiden.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 29.10.01 23:18:55
      Beitrag Nr. 78 ()
      Sorry K1,

      ich habe mich mißverständlich ausgedrückt. Wen ich von Bonds sprach, meinte ich nicht die argentinischen, sondern die US-Treasurys bzw. Bundesanleihen.

      Das Kapital sucht in dieser Situation die sicheren Häfen - Anleihen hoher Bonität, die trotz niedriger Zinsen gekauft werden. Das geht zu Lasten der höherverzinslichen Anlagen.


      Ich tippe wie Du darauf, dass der IWF Argentinien unterstützen wird, aber das Problem des defaults allenfalls teilweise gelöst wird. Ich glaube aber nicht, dass Argentinien noch geholfen werden kann. Dazu ist das Umfeld zu schlecht. Es wäre wahrscheinlich vernünftiger, die argentinischen Kredite platzen zu lassen und dem schlechten Geld kein gutes hinterher zu werfen.

      Doch kann der IWF auch nur theoretisch seine Hilfe verweigern?

      Wer jetzt den Auslöser für einen großen Knall liefert, dem gehört ein großer Schwarzer Peter. Den will keiner haben. Schon gar nicht der IWF, der nicht mit seinem eigenen Geld wirtschaftet, sondern dem der angeschlossen Länder. Da der IWF-Chef zur Zeit ein Deutscher ist, können auch wir kein Interesse daran haben, dass der IWF die Kreditblase platzen läßt.

      Aber vielleicht reichen ja schon schlechter als erwartete Umschuldungskonditionen und es kracht trotz IWF-Hilfe.
      Avatar
      schrieb am 30.10.01 09:44:42
      Beitrag Nr. 79 ()
      Den Satz finde ich gut:

      Standard & Poor`s, which also cut its credit rating for Argentina, has said it would characterize such a transaction as a default if the securities investors receive have a lower value than what they already own.

      Also bei Haircut einen default. Solte eigentlich Warnung genug sein, dies nicht zu tun.

      Also eine Umschuldung ist so sicher wie das Amen in der Kirche aber der Hair cut wäre für Argentinien denkbar schlecht mit den Folgen eines defaults.
      Avatar
      schrieb am 30.10.01 09:56:06
      Beitrag Nr. 80 ()
      This from the newspapers in Argentina today (original from Piero Ghezzi) ...

      Unsusprisingly, Argentina`s local newspapers are very negative today. They are
      talking about Black Monday: spreads above 2000bps, collapse in equity markets
      and a significant reduction in reserves and deposits.

      Newspapers also coincide that there is not imminent additional multilateral
      money. According to newspapers, US treasury would like to see advances towards
      zero deficit and the 2002 budget approved before adding significantly to the
      USD7bln that the market believe the government has relatively readily available
      (USD3bln from IMF plus USD4bln from IADB/WB).

      While the terms of the government`s proposal are obviously unknown (and almost
      certainly not determined yet), Ambito is mentioning a 20y with 7% coupon.
      They
      mention they would get around the free-rider problem by making them senior

      through some "legal mechanisms" (they mention a law firm working with the
      government). They also indicate that there is no bank appointed for the
      operation yet. Similarly, newspapers highlight Julio Dreizzen`s (No.2 to D.
      Marx) resignation (very anticipated) and the potential resignation of F.
      Sturzenegger and even G. Mondino. They indicate Marx is to stay and that he
      would be opposed to any non market-friendly debt operation

      In the political front, newspapers mention that politicians are deserting De
      la
      Rua and talking about his potential resignation. However, this is not really
      new. Peronist governors will meet with the government today. Contentious
      point
      remains floor on coparticipation. Cavallo insists on setting a flexible floor
      (continegent on tax collection) as opposed to a fixed amount.


      Finally, the FT publishes Ricardo Hausmann`s proposal for Argentina and

      indicates it is worth to take a look. While probably very difficult to
      implement
      I would say the proposal has some analytical merit and could result in a
      resolution where the implicit haircut is lower than expected.


      Piero Ghezzi
      Emerging Markets Research
      Deutsche Bank
      Phone: (212) 469 7355
      Fax: (212)469 2628
      Avatar
      schrieb am 30.10.01 13:43:57
      Beitrag Nr. 81 ()
      Das Debakel beginnt! Aktuell bei 50%.



      :eek:
      Avatar
      schrieb am 30.10.01 15:20:40
      Beitrag Nr. 82 ()
      Die M.E. momentan wahrscheinlichste Variante: Swap im In- und Ausland mit (tragbarem) Effekiv-Vericht auch der der Auslands-Gläubiger. Jetzt sollte dem letzten int. Großinvestor klar sein: Ich muß auf "ein wenig" verzichten um nicht viel zu verlieren. Der IWF wird wohl hart bleiben und nur dann helfen wenn auch Privatinstitutionen einen Beitrag leisten. Damit ergibt sich allerdings eine interessante Trittbrettfaherer-Opportunity für Private-Kleinanleger im EuroBond Bereich. Unwahrscheinlich dass, auch dieses verzichten müssen. Es bleibt möglicherweise nur an den Grossen hängen. Naturlich ist ein wenig Risiko immer noch dabei (und auch ein wenig moral hazard).

      Buenos Aires (vwd) - Mit der Ankündigung der argentinischen Regierung zu einer neuen Umschuldungsrunde hat die offenbar unendliche Geschichte um die Finanzkrise des lateinamerikanischen Landes einen weiteren Höhepunkt gefunden. Obwohl die Staatsanleihen des Landes schlagartig an Wert verloren haben, vermerken Beobachter jedoch erleichtert, Wirtschaftsminister Domingo Cavallo habe erstmals zugegeben dass sein Land ohne einen Schulden-Swap nicht mehr in der Lage sein wird, seine Verbindlichkeiten zu bedienen. Geplant ist offensichtlich, dass ausländische Bonds mit einem Gesamtvolumen von 38 Mrd USD in Papiere mit längerer Laufzeit und niedrigerer Verzinsung getauscht werden sollen.

      Damit sollen der ernorme Schuldenberg und die erheblichen Zinsbelastungen Argentiniens, das mittlerweile für ein Viertel der Verschuldung von Schwellenländern an den internationalen Bondmärkten verantwortlich ist, reduziert werden. Bei anstehenden Zinsverpflichtungen allein von 431 Mio USD in der zweiten Novemberhälfte erscheint dies mehr als geboten. Ergänzend zu diesem Swap sollen auch inländische Gläubiger einem Schuldentausch von weiteren 14 Mrd USD zustimmen. Die konkreten Swap-Pläne der argentinischen Regierung dürften allerdings erst in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden. Spannend dürfte das Echo der Märkte sein..

      Gleichzeitig versucht Cavallo jedoch auch, weitere Unterstützung von den internationalen Finanzorganisationen wie dem IWF, der Weltbank und der Inter-Amerikanischen Entwicklungsbank zu erhalten. Darüber hinaus peilt der Wirtschaftsminister im Vorfeld des verkürzten IWF/Weltbank-Treffens in Ottawa (17./18. November) womöglich auch konkrete G-7-Hilfen an. Sollte der Wirtschaftsminister hier Erfolg haben, könnte dies einen größeren Schulden-Swap erübrigen oder diesen zumindest über Garantien für die privaten Investoren absichern. Dennoch, viele Experten erwarten, dass gerade der IWF frühere Ankündigungen zur stärkeren Einbindung privater Investoren zur Lösung von Finanzkrisen wahrmachen könnte und somit vorerst auf finanziellen Hilfen verzichten dürfte.

      Cavallo versucht mit seiner angestrebten Umschuldungspolitik vor allem, ausländische Gläubiger einzubeziehen, um die kurzfristige Belastung des argentinischen Staatshaushalts zu verringern.Dies hatte erbislang vor allem mit inländischen Banken und Pensionsfonds versucht hat. Analysten schätzen jedoch die Beteiligung ausländischer Investoren an einem Swap-Abkommen als schwierig ein, da die ausstehenden Bonds - vor allem Eurobonds - sehr breit gestreut sind, was eine Abstimmung unter den Investoren stark erschweren dürfte.

      Zudem riskiere er, so Beobachter, eine weitere Herabstufung der Bonds durch die Ratingagenturen. Standard & Poor"s kündigte bereits für den Fall eines Swaps, Argentinien mit "selective default" (bedingter Schuldenausfall) einzustufen. Als Reaktion hierauf, aber auch weil die Investoren bislang nicht von der "Marktfreundlichkeit" der Swap-Pläne überzeugt sind, haben die argentinischen Bondpreise kräftig reagiert. Die Risikoaufschlag gegenüber US-Treasurys auf argentinische Staatsanleihen stieg am Montag mit etwas mehr als 2.000 Basispunkten auf ein neues Jahreshoch und zugleich auf das höchste Niveau seit Mitte der neunziger Jahre.

      +++ Peter Trautmann

      vwd/30.10.2001/ptr/bai
      Avatar
      schrieb am 30.10.01 15:49:29
      Beitrag Nr. 83 ()
      Aber genau diese "Trittbrettfahrer" sind im Moment das Problem. S&P hat ziemlich deutlich gemacht, dass es einen selective Default auch als solchen werten wird. Und damit könnten sowohl cross Defaults ausgelöst werden als auch vor allem zahlreiche Default Swaps, wo ein selective Default als Credit Event gilt (könnte man vielleicht auch auf deutsch ausdrücken, sorry).

      Deswegen wird im Moment überlegt, ob man mit einer Art Brady-Plan die Teilnehmer an einem freiwilligen Swap dergestalt besser stellen kann, dass man ihnen zusätzliche Sicherheiten einräumt. Das aber wiederum verstößt gegen die Negativklausel der alten Anleihen. Da haben die Juristen noch ein bisschen zu knabbern.

      Trittbrettfahrer sollten gut aufpassen, dass sie bei der Aktion nicht versehentlich unter die Räder gelangen.
      Avatar
      schrieb am 30.10.01 16:49:43
      Beitrag Nr. 84 ()
      Interessanterweise sind die CHF Bonds noch relativ stabil (die sind ja vorher schon zusammengebrochen und boten gute? Einstiegskurse). Heute hat es die EUR Bonds voll erwischt.

      Wenn Argentinien bei diesen Kursen keine Schulden zurückkauft, dann weiss ich auch nicht mehr...

      Bleibt auf jeden Fall interessant und ich kann mir irgenwie nicht vorstellen, dass wer auf diesem Niveau auf Sicht von 1-2 Jahren einsteigt ein schlechtes Geschäft macht. Aber bekanntlicherweise soll man ja das undenkbare denken.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 30.10.01 17:24:57
      Beitrag Nr. 85 ()
      Die Frage die ich mir hierbei stelle ist nur mit welchen
      Arg-Anleihen (EUR/DM) man sich am besten stellt.
      Da ja nicht anzunehmen ist, daß alle aufgekündigt werden
      und nicht alle nach demselben Schema gekürzt werden, muß
      es zwangsläufig Anleihen geben die ein besseres Chance/
      Risiko-Verhältnis bieten als andere.

      Wie steht z.B. bei mit der Chance/Risiko-Einschätzung ?
      WKN 130020
      WKN 190340
      WKN 292385

      Gibt es irgendwelche Meinungen ?

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 31.10.01 15:15:10
      Beitrag Nr. 86 ()
      Die gute Nachricht vorweg, die 571160 von Buenos Aires wird am Freitag planmäßig zurückgezahlt.

      Poet, wieso ist nicht anzunehmen, dass alle Anleihen im Falle eines Defaults gleich behandelt werden? Davon geht die Mehrheit doch aus, deswegen versammeln sich alle Kurse jetzt so zwischen 50 und 60.

      Das Problem ist, dass man nicht unendlich viele Limits im Markt haben kann, aber bei Kursen um die 40 für Argentinien-Bonds ist das Gröbste eingepreist. Die 08er war gestern für 38 zu bekommen, allerdings ist dieser Bond steuerlich nicht sauber wegen step-down.
      Avatar
      schrieb am 31.10.01 23:39:10
      Beitrag Nr. 87 ()
      Kann mir mal jemand Nachhilfe geben, wie ein Swap funktioniert?

      Angenommen ein Bond notiert derzeit zu 50% des Nennwertes, Laufzeit 2005, und rentiert aktuell mit rd. 30%. Nun kommt ein Swap mit Laufzeitverlängerung bis 2010 und niedrigerem Kupon. Bei gleichbleibender Rendite von 30% würde der Kurs ja massiv einbrechen. Wie müßten da die Garantien des IWF aussehen, damit die Gläubiger bereit sind, den Swap anzunehmen.
      Avatar
      schrieb am 31.10.01 23:51:59
      Beitrag Nr. 88 ()
      @VERTRAUmir

      es gibt alle möglichen Arten, wie ein Swap durchgeführt werden kann. Vorrauszuahnen was kommt, genau darin besteht das Problem (z.B. werden alle Bonds einbezogen, es gibt ja auch welche mit extrem niedrigen Zinsen für Argentinien und da wäre es eigentlich für ARG sinnlos diese zu swappen).

      Eine Möglichkeit nach deinem Beispiel wäre:
      Bond (alt), Kurs 50%, LZ 2005, Rendite 30% (die Rendite ist beim Swap uninteressant).
      Bond neu: 70% des alten NENNwertes, Zinssatz 7%, Laufzeit bspw. 15 Jahre und irgendwie von IWF o.ä. garantiert => Rendite ca. 10% (die 10% entspräche den z.Zt. vergleichbaren Renditen von garantierten ARG Bonds.

      Wenn es ein rein "freiwilliger" Swap wäre, dann könnte es eventuell interessant sein, die bisherigen Bonds zu behalten und darauf zu spekulieren, dass sie weiter bedient werden (wenn eine ausreichende Menge an Institutionellen die Bonds getauscht haben und damit der verbleibende Anteil der "alten" Bonds gering ist).

      Was mich brennend interessieren würde, ob und wieviel Argentinien z.Zt. zurückkauft. Beispiel bei der 130020 gab es heute recht ordentliche Umsätze und Argentinien kann eine Einjahresschuld mit einem 40% Discount zurückkaufen.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 00:19:55
      Beitrag Nr. 89 ()
      ... vergessen: Die Garantien von IWF oder anderen multinationalen würden sich dann bspw. auf die Sicherstellung der Zinszahlung für einen bestimmten Zeitraum beziehen. Sowas ähnliches dann wie Brady Bonds.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 00:54:12
      Beitrag Nr. 90 ()
      Wenn sich die Garantien nur auf die Zinszahlung beziehen, kann es meiner Meinung nach nicht funktionieren. Auch sonst bin ich skeptisch.

      Der beschriebene Swap würde ja nicht so wahnsinnig viel Zinsersparnis bringen, sondern in erster Linie Rückzahlungsverpflichtungen hinausschieben. Er wäre damit vor allem für bald auslaufende Anleihen interessant. An der grundsätzlichen Problematik würde sich aber nichts ändern.

      Das Ganze würde funktionieren, wenn bei den Anlegern der Glaube zurückkehrt, dass Argentinien seine Schulden bedienen und begleichen kann. Dazu müßte sich die wirtschaftliche Zukunft Argentinien bald aufhellen. In der jetzigen Situation kämpfen aber die meisten Länder dieser Welt um ihre eigene wirtschaftliche Zukunft.

      Ohne Abwertung des Peso sehe ich für Argentinien keine Möglichkeit die Wirtschaft aus der Krise zu holen. Keiner ist in der momentanen Situation bereit, argentinischen Unternehmen oder Institutionen zu halbwegs akzeptablen Zinsen neues Geld auszuleihen. Gleichzeitig wird inländisches Kapital die Flucht in sichere Währungen antreten. So kann keine Wirtschaft arbeiten. Eine Zinsgarantie für einen Teil der Verschuldung würde an dieser Situation nichts ändern.

      In diesem Thread wurden etliche Beispiele genannt, bei denen bereits abgeschriebene Anleihen voll zurückgezahlt worden sind oder heute zu 90% noteren (Russland, Ukraine usw.). Hat eines dieser Länder, das den Weg aus der Krise geschafft hat, seine Währung zum Dollar konstant gehalten? Hätte eines dieser Länder den Weg aus der Krise schaffen können, wenn die Währung nicht abgewertet worden wäre? Ich glaube nein.

      Eine Abwertung des Pesos hätte die von K1 beschriebenen katastrophalen Folgen. Meiner Meinung nach führt der Ausweg nur durch diese Hölle.

      Neue Hoffnung mit neuem Vertrauen kann nur aus einem Absturz der Währung (Abwertung, freefloat) oder der Verbindlichkeiten (Anleihenausfall) wachsen.

      Oder es findet sich ein Wohltäter der die 100 Mrd. $ Anleihen ablöst oder garantiert. :)
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 09:07:47
      Beitrag Nr. 91 ()
      @VETRAUmir

      die Garantien können sich auch auf die Rückzahlung (unterlegt mit UST Zeros) beziehen und bspw. jeweils revolvierend 2 Jahre Zinsen sicherstellen. (Zinsen war nur ein Beispiel, da das eh noch alles unklar ist).

      Das mit der Währung sehe ich auch als Problem an. Normalerweise wäre (auch ohne Rücksicht auf die Gefahr, dass es lokale Pleitenprobleme gibt) eine drastische Abwertung sinnvoll, um mittelfristig wieder Wachstum zu sichern. Allerdings scheinen die Argentinier aus den Erfahrungen der Hyperinflation sehr stark an dieser 1:1 Bindung des Pesos an den US$ zu hängen. Bemerkenswerterweise war das übrigens damals auch Cavallo, der die 1:1 Bindung in seiner 1. Amtszeit eingeführt hat.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 11:17:39
      Beitrag Nr. 92 ()
      @noch-n-zocker

      du hattest in Posting #62 geschrieben, dass ein Gesprächspartner das Totalausfallrisiko für die Provinz als recht hoch ansieht. Glaubt er, dass die Provinz Buenos Aires dann von der Landkarte verschwindet oder wie kommt er zu der Meinung "Totalausfall" ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 12:16:23
      Beitrag Nr. 93 ()
      @all
      Wie sieht es denn mit einem Schuldenmoratorium aus ?
      Streichung der gesamten Schulden ohne Entschädigung.

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 12:39:22
      Beitrag Nr. 94 ()
      Ich würde dann als Gläubiger dankend ablehenen und um Rückzahlung des geliehenen Geldes bitten
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 13:10:28
      Beitrag Nr. 95 ()
      Lange erwartetes Wirtschaftsprogramm in Argentinien verzögert sich

      BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Argentiniens Präsident Fernando de la Rua hat die Veröffentlichung von Details zum Wirtschaftsprogramm verschoben. Das sagte Arbeitsminister Jose Gabriel Dumon, ohne einen neuen Zeitpunkt zu nennen. Mit dem Programm soll die schon drei Jahre währende Rezession zu einem Halt gebracht werden.

      Das Wirtschaftsprogramm umfasst eine Umstrukturierung der Schulden in Höhe von 132 Milliarden US-Dollar und ein umfangreiches Sozialprogramm. Noch müssten die Regierungschefs auf der Landesebene den Plänen zustimmen, hieß es. /FX/wö/fh/ar


      01.11. - 12:42 Uhr
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 13:27:53
      Beitrag Nr. 96 ()
      Hallo ihr Experten,
      habe vor mir die 130020 zu kaufen.akt.58
      Wieviel muß ich noch drauflegen für bis dato angesammelte
      Zinsen.
      Gibt es bessere Alternativen zu o.g.Anleihen

      Vielen Dank für Antwort
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 13:32:38
      Beitrag Nr. 97 ()
      Honigbär, Zinstermin ist der 14.11.2001, also rd. 9,7 Punkte (Einsatz dann 58+9,7). Den Kursen nach zu urteilen erwartet der Markt einen gleichen Umtausch kurz- und langfristiger Anleihen, denn insbesondere die Kurzläufer (wie 130020) sind in den letzten Tagen überproportional abgestürzt.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 13:33:27
      Beitrag Nr. 98 ()
      nicht 9,7 sondern 10,2 (ist ein 10,5%er).
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 13:43:36
      Beitrag Nr. 99 ()
      Die 134313 steht bei 33-36 und hat z.Zt. praktisch keine Stückzinsen.
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 14:02:40
      Beitrag Nr. 100 ()
      Ist aber halt Provinz BA.
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 17:24:24
      Beitrag Nr. 101 ()
      Der Zinssatz für Interbanken-Tagesgeld beträgt heute 80%. Das sieht nicht nach einer Dollarwährung aus. Der Markt ist hypernervös.

      Thursday November 1, 11:09 am Eastern Time
      Argentine interbank rates hit 80 pct on uncertainty

      BUENOS AIRES, Argentina, Nov 1 (Reuters) - Argentina`s one-day peso interbank lending rates jumped to 80 percent Thursday amid lingering uncertainty over Argentina`s prospects of pulling out of economic crisis, traders said.

      Argentina`s one-day ``call money`` rate doubled from around 40 percent in the absence of promised government announcements of new economic measures aimed at dragging the economy out of a slump, now in its fourth year.

      ``The mood is very heavy and beyond the few trades out there, the market is very nervous and expectant,`` said one dealer.

      The government has said it could announce a widely expected raft of economic measures, expected to include a multibillion dollar debt swap, later Thursday, whether or not it has broken a deadlock over funding to the provinces.

      The spike in interbank rates came as the International Monetary Fund said it was not considering speeding up loan disbursements to Argentina and was not a party to its debt restructuring talks.
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 20:49:16
      Beitrag Nr. 102 ()
      IWF erwägt keine vorzeitige Kreditauszahlung an Argentinien

      WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) plant derzeit keine vorzeitige Auszahlung von Kredit-Tranchen an Argentinien. Derartiges sei weder für die 1,3 Milliarden US-Dollar welche im Dezember an Argentinien ausbezahlt werden sollen, noch für die Finanzmittel die für 2002 bereit stehen geplant, sagte der IWF-Sprecher Thomas Dawson am Donnerstag in Washington. Demnächst werde eine IWF-Mission nach Argentinien reisen um die Implementierung des insgesamt 22 Milliarden US-Dollar schweren Programms zur Stützung der argentinischen Wirtschaft zu überwachen, kündigte Dawson an.

      Die Gefahr, dass die gegenwärtige Argentinien-Krise - ähnlich wie 1997 - die gesamte Region mit herabziehen könnte, bezeichnete Dawson als unwahrscheinlich. Dafür seien die Ausgangspositionen damals und heute zu verschieden. Argentiniens Länderrisiko-Prämie stieg am Donnerstagabend auf 2.308 Punkte nach 2.150 am Mittwochabend./FX/jl/js



      01.11. - 20:20 Uhr
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 23:24:09
      Beitrag Nr. 103 ()
      Washington (vwd) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat a Donnerstag bekräftigt, geplante finanzielle Hilfen für Argentinien nicht beschleunigt auszuzahlen. Wie der für die auswärtigen Beziehungen des IWF zuständige Direktor Thomas Dawson am Donnerstag weiter mitteilte, sei eine Vereinbarung zur Aufteilung des Steueraufkommens zwischen der Landesregierung und den Provinzen eine Grundvoraussetzung für die geplante Verringerung des Haushaltsdefizits. Und die Hilfszahlungen des IWF hätten die Reduzierung des Defizits als Bedingung.



      Dawson trat Spekulationen über vorgezogene Zahlungen entschieden entgegen und sagte, diese würden augenblicklich "nicht erwogen". Die vom IWF für den Fall einer marktfreundlichen Schulden-Umstrukturierung in Aussicht gestellte beschleunigte Auszahlung von drei Mrd USD bleibe gültig. Der geplante Schulden-Swap sei aber allein eine Sache der Gläubiger und der Regierung, der IWF werde hierbei außer mit analytischer und technischer Hilfe nicht eingreifen, betonte Dawson.



      Eine Abordnung des IWF werde sich allerdings nach Argentinien begeben, sobald es Vorschläge für eine Einigung zwischen den Provinzen und der Landesregierung gebe. Dann würde die Lage neu bewertet und nach Wegen gesucht, finanzielle Lücken zu schließen. Aus den Beratungen könnte dann laut Dawson auch eine Empfehlung der IWF-Delegation resultieren, weitere Mittel an Argentinien zu zahlen.


      vwd/DJ/1.11.2001/tw/ptr

      1. November 2001, 17:43
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 00:22:24
      Beitrag Nr. 104 ()
      K1
      Mein "Experte" hält die Durchsetzung von Forderungen an die Provinz für rechtlich nahezu unmöglich. Wenn die Provinz die Zahlungsunfähigkeit erklärt mit der Begründung, die Zentralregierung sei schuld, dann schieben die sich bis zum St. Nimmerleinstag den Schwarzen Peter hin und her und die Gläubiger schauen in die Röhre.

      Ich halte mich aus Argentinien raus, bis die Situation geklärt ist.

      Wovon soll Argentinien den eventuelle Rückkäufe von Anleihen finanzieren. Wenn die die Kohle hätten, um ihre Anleihen zum jetzigen Kurs zurückzukaufen, hätten wir die jetzigen Kurse nicht :(
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 04:11:44
      Beitrag Nr. 105 ()
      Hat jemand von Euch Zinsen auf die 134313 erhalten? Bei mir ist bisher nichts angekommen, vielleicht muß ich bei der Bank mal nachhaken...

      Grüße,
      Plutokrat
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 08:48:10
      Beitrag Nr. 106 ()
      Argentinien will Einsparungen und Minderung des Schuldendienstes

      BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Der Präsident des hochverschuldeten Argentinien, Fernando de la Rua, hat weitere Einsparungen und Bemühungen um eine Minderung der Schuldenlast im kommenden Jahr angekündigt. In einer am Donnerstagabend (Ortszeit) im Radio und Fernsehen übertragenen Ansprache versprach der Staatschef, "überflüssige Ausgaben" zu vermindern und die Kosten der politischen Institutionen zu senken. Ein zeitweise Verminderung der Sozialabgaben sowie der Mehrwertsteuer solle den privaten Konsum ankurbeln.

      Eine an den internationalen Finanzmärkten befürchtete Zahlungsunfähigkeit seines mit etwa 160 Milliarden Dollar (176 Milliarden Euro/344 Milliarden DM) verschuldeten Landes sowie eine Aufgabe der Dollarbindung der Landeswährung Peso schloss De la Rua erneut kategorisch aus. "Argentinien steht zu seinen Verpflichtungen", sagte der Präsident. Das Land leidet seit 1998 unter einer schweren Wirtschaftskrise./ro/DP/tw


      02.11. - 07:35 Uhr
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 09:32:47
      Beitrag Nr. 107 ()
      @ Plutokrat

      Wann hat Deine Anleihe Zinstermin?

      Zinsen werden von Banken grundsätzlich erst nach Geschäftsschluß verbucht, da Zinsen u. U. steuerfrei ausgezahlt werden müssen, wenn noch "Geld" im Stückzinstopf ist. Wenn der Zinstermin der 31.10. ist, könntest Du ja noch am 31.10. um 19.00 Uhr eine Anleihe gekauft haben, und "dank" dieser Stückzinsen können Deine Anleihezinsen dann ganz oder teilweise steuerfrei ausgezahlt werden.
      Zinsen von Fremdwährungsanleihen werden erst 2 Tage nach Zinstermin gutgeschrieben (Valuta). Die Verbuchung kann etwas später erfolgen - trotz pünktlicher Bezahlung.

      kroko
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 09:39:22
      Beitrag Nr. 108 ()
      Verstehe ich das richtig?

      Argentinien möchte die beim Swap neu ausgegebenen Anleihen durch das Steueraufkommen garantieren. Wie war das dennn bisher. Hat bisher der Präsident Zins und Tilgung aus der Privatschatulle bezahlt?

      Die Meldung ist eine Frechheit. Ein Staat teilt mit, dass seine Anleiehen durch das Steueraufkommen garantiert werden. Durch was dennn sonst?





      Thursday November 1, 9:01 pm Eastern Time
      Argentina aide says tax revenues to guarantee swap

      BUENOS AIRES, Argentina, Nov 1 (Reuters) - Argentina plans to offer tax revenues as a guarantee for new bonds issued in a planned voluntary swap of $132 billion public debt, an aide to Economy Minister Domingo Cavallo said on Thursday.

      ``We will offer public bondholders loans guaranteed by tax revenues or national bonds guaranteed by tax revenues,`` Horacio Liendo, Cavallo`s legal advisor, told local television moments after Cavallo unveiled some details of the long-awaited debt operation. Liendo did not specify whether the guarantee applied to both local and international tranches of the debt operation.

      Argentine President Fernando de la Rua and Cavallo said in speeches that the government plans to save at least $4 billion in interest payments in 2002 by reducing its rates to 7 percent or less.

      Cavallo said the local tranche would be open immediately while an international tranche would take ``some time.`` He said Argentina should not expect extra funding from foreign countries or lending agencies to help with the swap, though it has a previously agreed pledge of $3 billion from the International Monetary Fund.
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 10:06:46
      Beitrag Nr. 109 ()
      308985
      bei 39-49

      Jetzt bald auf Russenniveau!

      Ich finde die FREIWILLIGE Umschuldung positiv, da ich nicht teilnehmen werde.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 10:27:42
      Beitrag Nr. 110 ()
      Also der Zins für die 134313 habe ich am 23.10. auf dem Konto gehabt,danach lief die Anleihe vor lauter Freude darüber bis 57 hoch um jetzt in der allg. Panik auf 37 zu fallen.
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 10:39:02
      Beitrag Nr. 111 ()
      Wieso die Panik?
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 10:49:20
      Beitrag Nr. 112 ()
      Argentinien sucht durch Umschuldung Weg aus der Krise

      Buenos Aires, 02. Nov (Reuters) - Argentinien hat am Donnerstagabend Einzelheiten einer geplanten Umstrukturierung seiner Schuldenlast von 132 Milliarden Dollar (285 Milliarden Mark) bekannt geben. Präsident Fernando de la Rua kündigte in einer aufgezeichneten Fernsehansprache an, durch einen Schuldentausch wolle der Staat bis zu vier Milliarden Dollar 2002 einsparen. Zudem sollten ein Jahr lang die Beiträge zur Rentenzahlung gekürzt und die Mehrwertsteuer für Einkäufe mit Kreditkarten gesenkt werden. Analysten hatten bereits vor der Ausstrahlung gesagt, man benötige nähere Informationen über das an den Finanzmärkten seit Wochen erwartete Programm.

      De la Rua sprach von dem Willen Argentiniens, sich zu verändern. "Die Zeit ist gekommen, uns den Problemen zu stellen, die wir seit 50 Jahren vor uns her schieben", sagte er. "Es ist Zeit, die Marke `Argentinien` wieder aufzubauen." Zuvor hatte er zu der Umschuldung erklärt, die geplanten Neuemissionen seien staatlich garantiert und hätten einen Zinskupon von sieben Prozent. Sie würden gegen laufende elfprozentige Anleihen ausgetauscht.

      Zu erneuten heftigen Rentenkursverlusten hatten zuvor Äußerungen aus dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geführt, die Organisation sei zu einer beschleunigten Auszahlung von Hilfsgeldern nicht bereit. Die Umschuldung ist Teil eines Wirtschaftsprogrammes, über das die Regierung mit den Provinzen seit Wochen verhandelt. Im Sommer war das hochverschuldete Land, das seit 1998 in einer Rezession steckt, in eine Schuldenkrise geraten. Der IWF hatte daraufhin Argentinien zusätzlich zum laufenden 40-Milliarden-Dollar-Programm Hilfskredite zugesagt. Allein seit Dezember vergangenen Jahres hat der Fonds 22 Milliarden Dollar Garantien für Schuldendienstzahlungen gewährt.

      An den Finanzmärkten wurde bezweifelt, ob der Präsident die angekündigten Pläne umsetzen kann. "Das ist kein konkreter Schritt, sondern nur ein Wunsch des Präsidenten", sagte ein Aktienhändler. Wichtig sei die Unterstützung des IWF und der Gläubiger im Ausland. Ein Analyst bezweifelte, dass die ausländischen Halter argentinischer Staatsanleihen mit dem Schuldentausch einverstanden sein werden. Geoffrei Dennis, Aktienstratege von Salomon Smith Barney sagte: "Entscheidend ist, ob es zusätzliche Gelder von der Weltbank gibt und ob der IWF eine Garantie dafür abgibt."

      IWF-Sprecher Tony Dawson hatte zuvor darauf hingewiesen, dass der Währungsfonds der argentinischen Regierung "technische Hilfe" bieten könne, aber nicht an den Schuldenverhandlungen teilnehme. "Das ist in erster Linie eine Diskussion der argentinischen Regierung mit ihren Gläubigern", sagte Dawson. Natürlich sei der IWF und Regierungen an dem Schuldentausch interessiert, und dieser bleibe auch möglicher Bestandteil des bestehenden IWF-Hilfsprogramms. Von den 22 Milliarden Dollar zusätzlichen IWF-Mitteln sind bereits drei Milliarden für eine Umschuldung vorgesehen. Der Währungsfonds erwäge derzeit keine beschleunigte Auszahlung der Finanzhilfen, hatte Dawson außerdem gesagt.

      Das Notpaket hatte sich wegen des Streites der Regierung mit den Provinzen über die Verteilung der Steuern bereits um zwei Wochen verzögert und Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst, weil Furcht vor der größten Zahlungsunfähigkeit der Geschichte geschürt wurde. Investoren befürchten, dass eine Zahlungsunfähigkeit Argentiniens der zurzeit sehr schwachen Weltwirtschaft einen zusätzlichen Schlag versetzen könnte und andere Schwellenländer besonders hart treffen könnte. "Die Region wird immer unheimlicher. Leider wird sich Lateinamerika in ein verlassenes und verwunschenes Haus verwandeln, wenn die Investoren die Gegend in Scharen verlassen", schriebt Walter Molano von BCP Securities in einer Analyse.


      Welche 11 Prozenter? Die 05er und 06er?

      ;)

      Ich kaufe bald!!
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 11:43:16
      Beitrag Nr. 113 ()
      Leute,heute ist der grosse Kauftag.Panik vor dem Wochenende.Ich denke,dass man locker in ein paar Tagen 20-30 Prozent Kursgewinn machen kann,abhängig vom Anleihetyp natürl.

      Man muss die jetztige Situation als Chance betrachten,wer weiss schon wann es wieder mal zu einem derartigen Ausverkauf kommt.Ich hab heute entgegen jeder Anlagestrategie alle Rententitel in ARG umgetauscht.
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 12:09:04
      Beitrag Nr. 114 ()
      Ist ja so ein hektischer Handel, dass man gar nicht mehr zum posten kommt *g*

      Das entscheidende an dem Programm ist eigentlich: Schafft es Argentinien das Wachstum anzukurbeln oder nicht. Die temporäre Senkung des MwSt. Satzes (für Kreditkartenkäufe, weil man da die Steuererhlichkeit sicherstellen kann) ist da ein richtiger Schritt. Ob es funktioniert ist eine andere Frage.

      Wie nun die genauen "freiwilligen" Umschuldungskonditionen aussehen finde ich eigentlich nicht so wichtig (wer bei 40-50 gekauft hat wird sicher nicht schlecht dastehen).

      Interessant für mich ist, ob das ganze offiziell zu einem Default erklärt wird, denn dann dürften die ganzen synthetischen Anleihen noch aufgelöst werden (die Banken freunen sich sicher schon). Das dürfte noch mal ordentlich für Kursdruck sorgen.

      130860 gab es heute zu 35! Ich habe einen Teil der ARG96 in diese Anleihe getauscht.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 14:13:58
      Beitrag Nr. 115 ()
      Die Coba ist ja ganz schön negativ eingestimmt. Haircut von 50-70% halte ich aber für halbwegs unrealistisch (das würde die Schulden auf ein Niveau weit unter das der EM Länder drücken, unter das von Japan, Italien etc. allemal).


      11/02 07:38
      Commerzbank`s Odenius on Argentina`s Debt Default Plan: Comment
      By Gavin Serkin

      London, Nov. 2 (Bloomberg) -- The following are comments from Juergen Odenius, global head of emerging markets strategy at Commerzbank Securities in London, on Argentina`s plan to default on at least $95 billion of bonds.

      President Fernando De la Rua said the government will cut $4 billion of interest payments next year through a debt swap. Investors will receive new securities that pay average rates of about 7 percent, compared with 15 percent now, he said.

      On debt swap proposals:

      The current value of the bonds will be reduced. ``Therefore, we expect Argentina to be downgraded to selective default.``

      On increased risks to currency peg, political stability:

      ``According to yesterday`s policy announcement, the exchange rate peg is to be maintained. In our view this policy leads to a protracted uncertainty and risks accelerating capital flight. There is a great danger that the peg may have to be abandoned in order to halt capital flight. The exchange rate is overvalued by at least 35 percent and thus the peg is not sustainable in our view.``

      ``Such a scenario heightens the risk that the government may have to resign. Consequently, investors would be confronted with a double whammy, namely a debt exchange and a potential change of government. The latter may further undermine the value of existing claims. After all, the Peronist opposition governors have been stalling fiscal adjustment.

      On the expected reduction of Argentina`s debt to investors, known as a ``haircut``:

      ``Given our view that haircuts are likely to range between 50 percent to 70 percent, we expect Eurobonds to trade in a range of high twenties to low thirties.``
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 23:00:39
      Beitrag Nr. 116 ()
      @noch-n-zocker

      zumindestens der Begründung deines Experten bzgl. des Totalausfalls kann ich nicht ganz folgen. Klar ist für mich, dass ein Default einer Provinz wahrscheinlicher ist. Ein Totalausfall tritt jedoch nur ein, wenn die Provinz sich für nicht zahlungsfähig erklärt UND es überhauptkeine Vermögensgegenstände gibt, an die man herankommt. Ob sich da Nationalstaat un Provinz den schwarzen Peter zuspielen ist dabei uninteressant, denn die Provinz ist der Schuldner.

      "Ich halte mich aus Argentinien raus, bis die Situation geklärt ist."

      Mag die richtige Strategie sein, nur ergibt sich aus den "Panikverkäufen" und den daraus folgenden Marktschwankungen auch die ein oder andere verlockende Chance (heute z.B. bei der 130860, Intradayschwankungen von 35 bis 49).

      "Wovon soll Argentinien den eventuelle Rückkäufe von Anleihen finanzieren. Wenn die die Kohle hätten, um ihre Anleihen zum jetzigen Kurs zurückzukaufen, hätten wir die jetzigen Kurse nicht "

      Ist sicher nur eine Spekulation, erfahren würde man das sicher eh erst im nachhinein.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 00:38:40
      Beitrag Nr. 117 ()
      Habt Ihr eigentlich mal überlegt, was mit Euren gezahlten/ bis heute aufgelaufenen Stückzinsen passiert, im Falle eines (auch selective) defaults ?

      Die Anleihen werden dann flat gehandelt.

      Also immer schön vorsichtig ...
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 17:44:41
      Beitrag Nr. 118 ()
      Ich halte mich noch mit dem Kaufen zurück.

      Ich möchte erstmal das Angebot in seiner vollen Länge einsehen bevot investiert wird. Dann denke ich an einen Tausch von 4-jährigen in 1-jährige. Die stehen im Kurs ungefähr gleich, was natürlich die Rendite bombenmäßig steigert. Was denkt ihr?

      Außerdem habe ich noch die Buenos Aires 02 im Depot.

      Was passiert denn mit denen?

      ;)
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 18:18:53
      Beitrag Nr. 119 ()
      Sie sind 2002 fällig und werden zurückgezahlt?
      Avatar
      schrieb am 04.11.01 15:55:16
      Beitrag Nr. 120 ()
      Avatar
      schrieb am 04.11.01 18:32:17
      Beitrag Nr. 121 ()
      @ PhllippG.

      Danke für den geistreichen Kommentar! ;)

      Ich meinte:

      Werden die ebenfalls mit in das Umtauschangebot einbezogen?

      ;)
      Avatar
      schrieb am 04.11.01 18:46:08
      Beitrag Nr. 122 ()
      @s0 lt. dem Dekret sollen auch die Provinzschulden mit einbezogen werden (wenn die idiotischen Provinzgoverneure nicht noch einen Strich durch die Rechnung machen und mit ihrer verbohrten Haltung zu den Provinzzuweisungen das ganze zu Fall bringen). Schau mal bei www.clarin.com.ar

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 05.11.01 08:28:16
      Beitrag Nr. 123 ()
      K1

      Ich sehe die Chancen sehr wohl und gönne Dir Deinen Gewinn. Aber wie machst Du es in der Praxis? Am Freitagmorgen standen mindestens 10 Anleihen bei 35 zu 45. Legst Du wirklich 10 Limite rein? Oder bist Du zufällig an dem Bahnsteig gewesen, an dem der Dumme ausgestiegen ist?

      Mein "Experte" berief sich auf seine Erfahrungen mit brasilianischen Provinzen und der faktischen Unmöglichkeit, seine berechtigten Ansprüche geltend zu machen. Ich bin kein Jurist und kann die Unterschiede nicht beurteilen.
      Avatar
      schrieb am 05.11.01 13:50:48
      Beitrag Nr. 124 ()
      Hi noch-n-zocker

      ich habe die 130860 NICHT zu 35 bekommen (sorry, wenn ich den Eindruck erweckt habe), sondern nachdem ich diesen Kurs gesehen habe ich eine Order aufgegeben. Der nächste Kurs war aber auch noch ganz ok und selbst danach konnte man zwischen 40 und 42 lange und bequem ordern. 10 Limite lege ich auch nicht rein, dass wäre mir dann doch ein wenig risikoreich, aber eins pro Tag ist doch auch ok.

      Wenn man die Kurse der US$, EUR und CHF Anleihen (Argentinien) verfolgt, dann konnte man am Donnerstag und Freitag m.E. schon erkennen, dass insbesondere am Freitag die EUR Anleihen sehr weit überdurchschnittlich verloren haben, daher mein Tausch. Im übrigen habe ich nach der Laufzeit geschaut, die noch einen niedrigen Kurs hat (=geringeres Risiko), aber so kurz wie möglich läuft (=max. Gewinnchance), der Knick in der Preis/Laufzeitkurve war dabei bei der 130860. Einziger Nachteil sind die Stückzinsen.

      In deiner Grundeinstellung stimme ich dir aber nachwievor zu, Argentinien ist extrem risikoreich. Allerdings haben sich die Preise diesem Risiko angepasst und dadurch denke ich sind kleinere Positionen vertretbar.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 05.11.01 18:14:59
      Beitrag Nr. 125 ()
      Wenn die aus Arg den Zins kürzen ,aber die Tilgungen normal weiter leisten,dann würde ich mir das ja noch gefallen lassen.Aber die Frage ist doch was ein anderes Land davon abhalten könnte genau dasselbe zu tun !
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 09:09:08
      Beitrag Nr. 126 ()
      (Recasts with size of local swap, bonds to be excluded)
      By Brian Winter
      BUENOS AIRES, Argentina, Nov 5 (Reuters) - Argentina offered on Monday to swap $60 billion in locally owned bonds, almost half its public debt, in the first step of a massive debt overhaul needed to restore confidence in its staggering economy and ease global market fears of default.
      Argentina hopes the voluntary exchange of local debt for new debt paying lower interest rates, to be followed by a similar foreign debt exchange, will relieve pressure on its budget.
      In addition, the government plans to resume talks this week with provincial governors on cutting federal tax payments in another move to balance its budget and free up cash to stir its economy now in its fourth year of recession.
      But it is far from clear how many local holders of the debt will want to take part in the exchange or whether a deal with state governors can be struck any time soon.
      Financial markets last week drove Argentina`s debt down to 37 cents on the dollar, concerned the political will is missing in Argentina to solve its fiscal problems, but debt rallied on Monday to over 42 cents on the dollar for the Argentine Global bond due 2008 as investors grew less glum.
      Global investors fear the sputtering world economy could be dealt a tough blow if Argentina`s inability to control spending leads to default on its $132 billion debt, which includes about a quarter of the world`s traded emerging market debt.

      SOONER NOT LATER
      Finance Secretary Daniel Marx said the exchange of local debt would be carried out, "between now and the end of the month".
      In a statement the government said bonds to be excluded from the debt restructure operation included Lete Treasury bills, par and discount Brady bonds, dollar-denominated T-bills issued in May 2001 and zero-coupon Global Bonds backed by the World Bank.
      In a sign of Argentina`s difficulties in reining in spending, the economy ministry said Monday it expected a 2001 fiscal deficit after the swap of $7.384 billion -- above its $6.5 billion goal set with the International Monetary Fund.
      The voluntary swap has caused controversy among some market watchers who say it could constitute a default if, as many expect, creditors accept new debt worth less than the old issues. The exchange will start with local investors and eventually include foreigners.
      "The maturities over the next 10 years will be pushed on three years, and the interest rates will all fall to seven percent," Economy Minister Domingo Cavallo said earlier, adding Argentina currently pays interest rates of 11 to 20 percent or higher.
      As Cavallo prepared the final details of the swap, the government took a hard line in two-week-old talks to convince opposition provincial governors to accept cuts in the $1.36 billion they receive every month in federal revenues.
      "The deal with the governors is absolutely critical to prevent a run-up of debt in the future," said Gray Newman, senior Latin American economist at Morgan Stanley.
      The government said it hoped to clinch a deal by Tuesday, but similar predictions in recent weeks have proven false as talks fell apart each time agreement was near, with governors insisting they need the money to pay public salaries.
      "We`re telling the governors if they don`t support us, there will be a default," a government official told Reuters on condition of anonymity. "The talks are making progress.
      A pact with the governors is also necessary to secure the release of IMF cash that many investors say is mandatory to back the debt swap, through which Argentina hopes to save an estimated $4 billion in 2002.

      TOUGH REALITY
      A recently hired adviser to the Argentine government, Merrill Lynch International Chairman Jacob Frenkel, appeared to set the stage for tough negotiations with foreign and local creditors by warning reality would dictate the swap`s terms.
      "In the real world the choices are among feasible alternatives," Frenkel told the Financial Times in an interview published on Monday.
      "If you have a tree that only grows fruit at the rate of five percent a year, the option of 10 percent is not feasible. So you take the five percent voluntarily," Frenkel said.
      Argentina`s economy has been floundering since mid-1998, leaving the unpopular center-left government with a steadily shrinking pool of tax revenues to service a debt equal to nearly half the country`s annual economic output.
      The long crisis in Latin America`s third-largest economy has grabbed the attention of U.S. President George W. Bush, who is set to meet one-on-one with Argentine President Fernando de la Rua in New York on Nov. 11 on the sidelines of the United Nations General Assembly, according to Argentine officials.
      International support is seen as key to Argentina`s chances to avoid a disastrous debt default or currency devaluation.
      "I suspect that the international accounts will not join in a restructuring unless they (Argentina) get backing from the International Monetary Fund or the World Bank," said one senior London debt trader.
      Argentine financial markets posted gains on Monday in thin trade. The leading MerVal <.MERV> stocks index closed up 3.68 percent, while the country`s benchmark Global 2008 dollar bond <ARGGLB08=RR> ratcheted up 4.3 percent to 42.25 points.
      Upcoming talks on the 2002 budget and an opposition party drive in Congress to distribute a financial transactions tax to the provinces against De la Rua`s wishes added to the uncertainty weighing on markets, traders said.
      ((--Buenos Aires newsroom, +5411 4510-2505, buenosaires.newsroom@reuters.com))

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      [E] [D] [T] [M] [NAT] [G] [RNP] [DNP] [PTD] [AR] [LATAM] [EMRG] [GVD] [DBT] [IMF] [NEWS] [POL] [US] [FIN] [BNK] [CEN] [MCE] [FRX] [STX] [LEN] [RTRS] [/EMRG]
      [ARGGLB08=Rc] [.MERVc]

      For related price quotes, double click on one of the following codes:
      <ARGGLB08=R> <.MERV>

      Tuesday, 6 November 2001 02:02:30
      RTRS [nN05277131]
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 09:21:28
      Beitrag Nr. 127 ()
      Wenn der Swap so durchgeht, dann würden ja die Bonds mit niedrigem Nominalzins und längerer Laufzeit bevorzugt werden. Und wenn die Gauchos nicht völlig beknackt sind, dann sollten die fälligen Zinsen in den nächsten Wochen gezahlt werden, denn sonst können die den Swap ja vergessen.

      Schliesslich bleibt die Frage, wie eng die Abstimmung zwischen Cavallo und den Ratingagenturen ist. Aber immerhin kommt Bewegung in die Sache.
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 10:21:32
      Beitrag Nr. 128 ()
      "Wenn der Swap so durchgeht, dann würden ja die Bonds mit niedrigem Nominalzins und längerer Laufzeit bevorzugt werden."

      Warum ? So wie ich das bisher verstanden habe wäre der Zins max. 7% (d.h. Anleihen mit bspw. 8% hätten dann vielleicht 5%).

      Und wenn die Gauchos nicht völlig beknackt sind, dann sollten die fälligen Zinsen in den nächsten Wochen gezahlt werden, denn sonst können die den Swap ja vergessen.

      Alles andere wäre verrückt.

      Ich denke der Swap mit den lokalen Institutionen wird über die Bühne gehen. Der "Trick" mit der Bilanzierung (habe das schon mal in dem anderen Thread geschrieben) wird auf jeden Fall Wirkung zeigen. Zur Erklärung noch mal: Geplant ist die Bilanzierungsregelung so zu gestalten, dass die Banken/Instis etc. die aktuellen Bonds Market-to-Market bilanzieren müssen (also Verluste von 50% ausweisen müssten und damit ihr Deckungskapital flöten ging). Die neuen Instrumente "Schulden" dürfen aber mit 100% in der Bilanz ausgewiesen werden. 3x darfst du raten, was passiert ...

      Heute Abend sollen übrigens die genaueren Bedingungen bekannt gegeben werden, dann sind wir wieder schlauer ;)

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 11:12:13
      Beitrag Nr. 129 ()
      Nicht maximal 7%, sondern einheitlich 7% für alle. Ich kann leider den entsprechenden Satz nicht fett hervorheben (wie macht man das??). Das heißt, für die 190430 ändert sich nichts, während z.B. die 131950 fast 40% weniger Zinsen zahlt.
      Und die Laufzeit der Kurzläufer verdreifacht sich, während die Laufzeit der 10jährigen nur um 30% verlängert wird.

      Das mit dem Tausch von Bonds in Darlehen klingt zwar gut, aber nach US-GAAP sollte das doch keinen Unterschied machen, oder? Entscheidend ist die Frage, ob die Verluste nachhaltig sind oder nicht. Bei einem Rating von CC wird es schwer werden, die Wirtschaftsprüfer von einer gesicherten Rückzahlung zu überzeugen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 11:59:43
      Beitrag Nr. 130 ()
      @noch-n-zocker


      Bonds
      Tue, 6 Nov 2001, 8:52am EDT (Bloomberg LA)


      Argentina to Extend Maturities 3 Years in Debt Swap (Update4)

      (Adds $60 billion of bonds included in exchange in first
      paragraph; more details on swap from sixth paragraph.)

      Buenos Aires, Nov. 5 (Bloomberg) -- Argentina said it will
      offer holders of $60 billion of bonds new securities that have
      longer maturities and pay lower interest.

      The exchange, which rating agencies say would be
      tantamount to a default, is aimed at domestic bondholders. The
      new obligations will pay a third the interest of the old debt
      and mature three years later, Economy Minister Domingo Cavallo
      said. The government will provide more details Tuesday and
      later announce another swap targeting international holders.

      Argentina plans to restructure at least $95 billion of
      bonds to regain investor confidence and reduce financing costs
      to start reviving the $280 billion economy. The country needs
      to reduce the amount of outstanding bonds by as much as 47
      percent to be able to pay its debts, economists said.
      ``The only thing we are seeking is to ensure payments over
      a viable base,`` Cavallo told business executives at the state-
      owned Banco de la Nacion. ``It`s a question of telling the
      truth.``

      The exchange will include all bonds -- including the
      benchmark floating rate bond due 2005 -- but exclude Treasury
      bills, restructured debt known as par bonds and discount bonds,
      the 9 percent bond due 2002, some tax credits and zero coupon
      global bonds guaranteed by the World Bank, Finance Secretary
      Daniel Marx said.

      The new securities will be governed by Argentine law and
      will be considered loans, Marx said. They will pay a maximum
      interest rate of 7 percent
      compared with rates of as high as 24
      percent now, and have guarantees of government tax revenue,
      which has been declining as the recession deepens. Tax revenue
      fell 11.3 percent in October from the same month last year.

      Tax Guarantees

      Most bonds sold by Argentina, which accounts for a quarter
      of all emerging market debt traded overseas, don`t allow the
      government to sell new bonds backed by tax revenue. By offering
      loans instead of bonds in the exchange, the government said it
      found a legal loophole around the restriction.

      The government has been demanding that domestic banks and
      pension funds to swap out debt for weeks as a first step toward
      a similar exchange for bonds held overseas. Because the first
      swap offers securities governed by Argentine law, only domestic
      holders are likely to take part, analysts said.
      ``Individual investors are not likely to go for this,``
      said Rafael Ber, an analyst at Argentine Research. ``The banks
      are under pressure to do it.``

      Ratings companies have said that any exchange that reduces
      the value of investors` holdings would be considered a default.
      Investors have said a plan to back new securities with tax
      guarantees may give bonds not included in the swap a lower
      priority when the government pays its bills.

      Argentina`s benchmark floating rate bond has fallen 27
      percent since mid-October and trades at about 48 cents on the
      dollar. The bond rose 1.75 today to an offer price of 48 to
      yield 56 percent, triple the level in June, according to J.P.
      Morgan Securities Inc. prices.

      ==========

      Dieser 1. Schritt gilt nur für lokale Investoren (haupts. institutionelle). Das max. 7% habe ich hervorgehoben, geht so: [_B] max [/_B] (ohne den "_" ). Da gesetzliche Regelungen bzgl. der Bilanzierung geschaffen werden sollen sehe ich da kein Problem. Ein Problem sehe ich weiterhin in der Einigung mit den Provinzen, wenn die vom Tisch ist dürfte alles wesentlich besser laufen.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 16:21:22
      Beitrag Nr. 131 ()
      @K1

      Schön, dass sich Reuters und Bloomberg einig sind :)

      Ich habe noch eine dritte Version gehört, nämlich eine Zinsreduktion nicht AUF 30% sondern UM 30% des ursprünglichen Zinses. Die Übersetzung vom Spanischen ins Englische scheint schwierig zu sein.
      Wenigstens bei der Laufzeitverlängerung um 3 Jahre besteht Einigkeit.

      Sieht so aus, als wollen die Argentinier den Ratingagenturen jetzt den Schwarzen Peter geben, in dem sie einen Vorschlag machen, den sie für tragfähig halten und dessen Umsetzung nur an der Haltung der Ratingagenturen scheitern könnte.

      Das ist sicherlich besser, als wenn diese Spielkarte immer nur von den Provinzen zur Zentralregierung und zurück wandert.

      Ich habe mir jetzt wenigstens mal ein Excel-Sheet mit allen Argentinien-Bonds erstellt, um beim nächsten Sell-out besser gewappnet zu sein. Mit Reuters bist Du ja ansonsten aufgeschmissen :(
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 18:58:54
      Beitrag Nr. 132 ()
      Dienstag 6. November 2001, 17:25 Uhr
      Argentinien bietet Inländern Schuldentausch an




      Analysten - Research im Original


      Indizes
      Dax 30 - Nemax 50 - Dow Jones


      Verzögerung: 15-30 Min.
      Wichtiger Disclaimer
      Wertpapierkennummer


      Buenos Aires, 06. Nov (Reuters) - Argentinien hat im Rahmen der angekündigten Umstrukturierung seiner Staatsverschuldung den inländischen Gläubigern einen Tausch von Verbindlichkeiten in Höhe von 60 Milliarden Dollar angeboten. Zugleich kündigte die Regierung in Buenos Aires an, die Verhandlungen mit den Provinzen über die Verteilung der Steuern noch in dieser Woche fortsetzen zu wollen. Durch den Schuldentausch will das lateinamerikanische Land im nächsten Jahr bis zu vier Milliarden Dollar an Schuldendienst einsparen und das Vertrauen der Finanzmärkte wieder gewinnen. Indessen hielt die Kritik an der Umstrukturierung der Verbindlichkeiten an.
      Die internationale Ratingagentur Fitch bezeichnete den Schuldentausch auf Basis der ihr vorliegenden Informationen am Dienstag als Beleg für die Zahlungsunfähigkeit Argentiniens. Das Land ist mit insgesamt 132 Milliarden Dollar verschuldet, und die Wirtschaft steckt seit vier Jahren in einer Rezession. Fitch setzte die Bonitätseinstufung für langfristige In- und Auslandsverbindlichkeiten auf "C" herab, was eine bevorstehende Zahlungsunfähigkeit signalisiert.

      Analysten befürchteten trotz der Herabstufung von Fitch keine erneuten Turbulenzen an den Finanzmärkten, wo Aktien und Anleihen in den vergangenen Tagen schon auf Talfahrt gegangen waren. Ob der Schuldentausch bereits Zahlungsunfähigkeit bedeute oder nicht, sei Definitionssache. Pablo Guidotti, ehemaliger Finanzstaatssekretär, sagte zu der Fitch-Einstufung: "Ich glaube nicht, dass das die Regierungspläne beeinträchtigt, weil das zu erwarten war."

      Auch der designierte Chef der Welthandelsorganisation (WTO), Supachai Panitchpakdi rechnet damit, dass Argentinien innerhalb von Tagen "de facto" seinen Schuldendienst nicht mehr leisten kann. Am Rande einer Konferenz in Kuala Lumpur warnte der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident Thailands am Dienstag, eine Zahlungsunfähigkeit Argentiniens könnte insbesondere Hongkong und Singapur in Mitleidenschaft ziehen.

      Argentiniens Präsident Fernando de la Rua hatte in der vergangenen Woche angekündigt, im Rahmen eines freiwilligen Tauschs für handelbare Staatsschulden zunächst inlandischen Gläubigern - in erster Linie Banken und Pensionsfonds -, später auch ausländischen Gläubigern neue staatlich garantierte Papiere mit eine Kupon von sieben Prozent anstelle der alten mit elf Prozent zu offerieren.

      fgc/iws
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 20:59:31
      Beitrag Nr. 133 ()
      Außer dem Swap, der wenige Milliarden Zinsen spart, wenn ergut geht, hab eich noch nichts gehört, was die wirtschaftlichen Aussichten und damit auch die Zahlungsfähigkeit Argentinien verbessern könnte. Darauf kommt es aber an.

      Meine Meinung ist, dass entweder eine Abwertung des Peso oder die Zahlungunfähigkeit kommen wird.




      Argentinische Provinz La Rioja pleite

      Buenos Aires, 06. Nov (Reuters) - Die kleine, im Nordwesten Argentiniens gelegene Provinz La Rioja hat sich am Dienstag für Zahlungsunfähig erklärt. Der Vertreter der Provinzregierung, Carlos Chacon, sagte Reuters: "Das ist die Zahlungsunfähigkeit, die Provinz hat praktisch die Zahlungen eingestellt und wir wissen nicht, wie wir die Gehälter im öffentlichen Dienst bezahlen sollen." La Rioja hängt wie fast alle der übrigen 22 Provinzen und der Hauptstadtregion Buenos Aires von Transferzahlungen der Bundesregierung ab. Hierüber laufen derzeit Verhandlungen, da die Zentralregierung eine Umschuldung eines großteils der Staatsschulden über 132 Milliarden Dollar anstrebt und die Zuweisungen an die Provinzen kürzen will.

      Chacon sagte, die Provinz gerate in eine Krisenlage. Ohne Lösung der Problemes könnte es Unruhen geben. Die Bundesregierung schulde La Rioja mehr als 50 Millionen Dollar. Die Transferzahlungen sein absolut notwendig, um die 30.000 Angestellten im öffentlichen Dienst bezahlen zu können. Die monatlichen Gehaltszahlungen bezifferte er mit 25 Millionen Dollar.

      brs
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 21:16:01
      Beitrag Nr. 134 ()
      Kann mir jemand erklären, warum die ARG-Anleihen heute so
      enorm gestiegen sind.

      Die Situation scheint sich doch massiv zu verschlechtern.
      Aus der jetzigen Sicht ist doch wohl tatsächlich eher mit
      der Zahlungsunfähigkeit von Argentinien zu rechnen. Damit
      wären ja dann wohl alle Forderungen in den Wind zu
      schreiben, oder ?

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 21:46:31
      Beitrag Nr. 135 ()
      Hallo an Alle,

      ich habe in Argentinien und damals auch in die Ukraine investiert. Ich bin auch davo ausgegangen, dass Staaten nicht pleite gehen können. Und ich gehe davon aus, dass wichtige Staaten vom IFW oder Weltbank unterstützt werden. Das war wohl bei der Ukraine auch so, da sich keiner eine Staatspleite mit entsprechendem politischem Risiko erlauben konnte. (Nuklearwaffen/Schwarzmeerflotte/Atomkraftwerke)
      Ich bin in die Ukraine bei 75 eingestiegen, habe die Umschuldung mitgemacht und verdiene gut dabei. Der aktuelle Ukrainekurs macht mir Freude.

      Bei Argentinien sehe ich es ähnlich. Eine Staatspleite Argentinies wird zu viele politische und soziale Unruhen mit sich bringen. Das wird sich Amerika, der IWF und die Weltbank nicht leisten können und wollen. Deswegen werde sie Arg. stützen. Es mag durchaus zu einer Umschuldung kommen. Aber wer jetzt einsteigt sollte einen guten Anfagskurs erwischen. Ich bin leider zu früh eingestiegen. :-(((
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 22:30:13
      Beitrag Nr. 136 ()
      Argentinische Provinz La Rioja pleite

      Buenos Aires, 06. Nov (Reuters) - Die kleine, im Nordwesten Argentiniens gelegene Provinz La Rioja hat sich am Dienstag für Zahlungsunfähig erklärt. Der Vertreter der Provinzregierung, Carlos Chacon, sagte Reuters: "Das ist die Zahlungsunfähigkeit, die Provinz hat praktisch die Zahlungen eingestellt und wir wissen nicht, wie wir die Gehälter im öffentlichen Dienst bezahlen sollen." La Rioja hängt wie fast alle der übrigen 22 Provinzen und der Hauptstadtregion Buenos Aires von Transferzahlungen der Bundesregierung ab. Hierüber laufen derzeit Verhandlungen, da die Zentralregierung eine Umschuldung eines großteils der Staatsschulden über 132 Milliarden Dollar anstrebt und die Zuweisungen an die Provinzen kürzen will.

      Chacon sagte, die Provinz gerate in eine Krisenlage. Ohne Lösung der Problemes könnte es Unruhen geben. Die Bundesregierung schulde La Rioja mehr als 50 Millionen Dollar. Die Transferzahlungen sein absolut notwendig, um die 30.000 Angestellten im öffentlichen Dienst bezahlen zu können. Die monatlichen Gehaltszahlungen bezifferte er mit 25 Millionen Dollar.


      :eek:
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 22:56:35
      Beitrag Nr. 137 ()
      @s0

      La Rioja ist eine Miniprovinz ohne ausstehende Globals o.a. Bonds (zur Grössenordnung: Allein bis Jahresende hat Argentinien an Bonds etc. 2500 Mio zu zahlen. Bei der Provinz geht es um eine Zuweisung von 50 Mio - das ist ganz klar politisch motiviert). Dass der Nationalstaat die Provinzen unter Druck setzt (eben nicht zahlt), um zu einer Neuregelung der Provinzzuweisungen zu kommen ist essentiell notwendig.

      @Poet

      wo verschlechtert sich denn die Situation täglich ? Die Kurse sind m.E. deshalb gestiegen, da erkennbar ist, dass die lokalen Institutionellen den "freiwilligen" Swap annehmen werden wollen müssen ;) (Gründe habe ich unten schon mal aufgeführt). Wenn du meinst, dass du alles in den Wind schreiben musst, dann würde ich mal schleunigst alles verkaufen.

      Manchmal komme ich da auch nicht mit, bei 80 heisst es kaufen, Staaten können nicht pleite gehen und bei 40 heisst es dann verkaufen !? - Vielleicht übersehe ich ja auch was.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 00:10:58
      Beitrag Nr. 138 ()
      Die Analysten von S&P (winden sich ein wenig in ihrer Begründung für Default):

      TEXT-S&P cuts Argentina long-term ratings to "SD"

      (Press release provided by Standard and Poor`s)
      NEW YORK, Nov 6 - Standard & Poor`s today lowered its
      long-term local and foreign currency sovereign credit ratings
      on the Republic of Argentina to `SD` (selective default) from
      double-`C`, indicating that the republic is defaulting on some
      of its obligations.
      When the government publishes a complete list of
      obligations eligible for the exchange offer that was launched
      today, Standard & Poor`s will lower its long-term local and
      foreign currency ratings on the affected debt to `D` from
      double-`C`, indicating that these obligations are effectively
      in default, as defined by Standard & Poor`s.
      The double-`C` and single-`C` ratings on Brady bonds,
      Letes, Letras issued in May 2001, the 9% National Government
      Bond due 2002, and Fiscal Credit Certificates Decree 979-01,
      which have not been included in today`s exchange offer, are
      affirmed. The triple-`C`-plus rating assigned to series E and
      F of the zero-coupon unsecured notes benefiting from the
      rolling partial guarantee of the World Bank and the triple-`A`
      rating on series D of the same notes also are affirmed.
      Standard & Poor`s defines default to include instances
      where either scheduled debt service is not paid on the due date
      or an offer of new debt contains terms less favorable than in
      the obligations being replaced. The terms of Argentina`s
      exchange offer extend the maturity of each affected obligation
      maturing between now and 2010 by three years and reduce the
      coupon on the affected bonds to 7% or less; the total value of
      the new securities is less than the originally contracted
      amount for all debt included in the exchange.
      The exchange offer dated today is available to all debt
      holders, but it is anticipated that most participants will be
      Argentine residents. An exchange offer targeting nonresidents
      may follow (most likely in early 2002).
      Standard & Poor`s views the Republic of Argentina as
      effectively being in default despite the fact that bondholders
      likely will accept the new Guaranteed Loans offered in today`s
      debt exchange without declaring an Event of Default. This
      reflects Standard & Poor`s long-held position that acceptance
      of an exchange offer in a distressed situation (such as that
      now faced by Argentina) is "voluntary" for creditors only in
      the sense that the likely alternative-outright payment default
      and possibly protracted negotiations on debt
      restructuring-might be even less advantageous.
      Standard & Poor`s will assign a rating to Argentina`s
      Guaranteed Loans once the exchange offer closes. The new bonds
      are likely to be rated in the triple-`C` category. Although the
      security on the guaranteed loans may include a lien on the
      collection of future federal taxes, Standard & Poor`s does not
      view such security as representing a material benefit to
      investors. Interest paid on the new Guaranteed Loans will be
      exempt from income taxes, but this will not offset the loss
      suffered by creditors in the exchange.
      The sovereign credit ratings will remain at `SD`
      (selective default) until the exchange offer is concluded.
      Thereafter, the ratings will rise and reflect a revised
      assessment of the sovereign`s general credit standing, most
      likely in the triple-`C` category. RATINGS LOWERED TO SELECTIVE
      DEFAULT Republic of Argentina
      To From
      Long-term local currency
      sovereign credit rating `SD` `CC`
      Long-term foreign currency
      sovereign credit rating `SD` `CC`
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 14:52:20
      Beitrag Nr. 139 ()
      Ich habe die 134313 Buenos Aires (LZ 2003) verkauft und dafür 134992 Argentinien (LZ2003) gekauft. Bei gleichem Kurs ist das Nationalsstaatsrisiko sicher besser. Da ich auch im Falle eines "vollen" Defaults von einer Nachzahlung der Stückzinsen ausgehe ist das bis 4.12 bestehende Stückzinsrisiko für mich nur mittelmässig hoch einzuschätzen (abgesehen davon ist es nach dem 4.12. wieder für die 134992 besser).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 15:56:00
      Beitrag Nr. 140 ()
      @K1:interessante Überlegung,bin auch am Grübeln,ob ich diese Umschichtung vornehmen soll.

      Hätte mal eine dumme Frage als ARG-Neuling(erst seit ca.2Monaten investiert):
      die fiktive Quellensteuer,gibts die auch auf die 134313?
      Beträgt diese Steuer 15%?

      Danke im vorraus

      Optionskaktus
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 16:42:09
      Beitrag Nr. 141 ()
      Die fiktive Quellensteuer basiert auf Doppelbesteuerungsabkommen der BRD mit dem jeweiligen Staat (bei Argentinien vom 13.Juli 1978). Es sind grundsätzlich alle Staatsanleihen davon "betroffen". Im Falle Argentinien sind es 15%.
      Man sollte jedoch bei der Auswahl gerade im Falle Argentinien auch etwas die anleihespezifischen Merkmale berücksichtigen.

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 16:50:39
      Beitrag Nr. 142 ()
      Könnte man dann vor dem Zinstermin eine Anleihe kaufen um die fiktive Quellensteuer zu kassieren und nach der Couponzahlung wieder verkaufen,wenn man sowieso keine Est zahlen muss ?
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 17:00:42
      Beitrag Nr. 143 ()
      @ optionskaktus
      Nein, leider nicht, die Fiktive Quellensteuer kannst Du nur geltend machen, wenn Du selbst Einkommenssteuer zahlst, da sie eine Steuergutschrift darstellt.
      Kaufen und anschließend verkaufen geht dagegen für diese Zwecke.

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 17:07:03
      Beitrag Nr. 144 ()
      @unicum

      kannst du das etwas genauer im Hinblick auf die fikt. Quellensteuer erklären "Man sollte jedoch bei der Auswahl gerade im Falle Argentinien auch etwas die anleihespezifischen Merkmale berücksichtigen. "

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 17:18:19
      Beitrag Nr. 145 ()
      Sorry K1,
      da habe ich mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt. Bezüglich der fikt. Q-Steuer gibt´s da keine Unterschiede.
      Ich bezog mich mehr auf die Gesamtattraktivität der Anleihen, die bei Argentinien in der momentanen Situation nicht zu vernachlässigen sind.
      z.B.
      -Schulderkündigungrecht
      -Brady-Absicherung
      -Kuponhöhe
      -Laufzeit
      -Eigentümerstruktur der Anleihe
      usw.

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 17:21:01
      Beitrag Nr. 146 ()
      @unicum:diese Steuergutschrift kann man sich dann vom FA auszahlen lassen,wenn sie in der Est-Erklärung aufgeführt wurde? Muss man diese Steuergutschrift dann anteilig um die beim Kauf bez. Stückzinsen reduzieren,oder erhält man die unabh. von den bez. Stückzinsen erstattet?

      Bei BUA hat man zusätzl. das Provinzrisiko,ist einleuchtend.Aber könnte es nicht zumindest hypothetisch gedacht der Fall sein,dass BUA alles bezahlt(haben ja auch viel weniger ausstehende Titel) und ARG nicht.Da würde die Provinz in Zukunft ein besseres Rating haben als der Zentralstaat! Ist zugegebenermassen weit hergeholt,aber als Provinzgouverneur doch eine reizvolle Überlegung-findet Ihr nicht?
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 17:22:35
      Beitrag Nr. 147 ()
      P.S.
      ...Dies deshalb, um die Ausfallwahrscheinlichkeit der individuellen Anleihe zu minimieren.
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 17:33:50
      Beitrag Nr. 148 ()
      Es gibt auch Finanzämter (mindestens eins), wo die fiktive Quellensteuer nur mit der Kapitalertragsteuer verrechnet werden kann. Das mag zwar falsch sein, aber mit dem Finanzamt streitet man sich ja auch nicht so gerne.

      Und die Frage, ob man die volle fiktive Quellensteuer anrechnen kann, wenn man den Bond nur für eine kurze Zeit gehalten hat, ist meines Wissens auch noch nicht geklärt. Umgekehrt sollte einem ja eigentlich auch die fiktive Quellensteuer auf die Stückzinsen zustehen, wenn man vor dem Kupontermin verkauft.

      Diese Dinge hängen wohl sehr von der Tagesform des jeweiligen Sachbearbeiters ab.

      Die fiktive Quellensteuer ist übrigens nicht auf die Staatsanleihen beschränkt, sie gilt für die Buenos Aires Anleihen genauso.
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 17:37:44
      Beitrag Nr. 149 ()
      Bei meinem FA muß man nur die Zinsbescheinigung einreichen, da steht das ja mit den fiktiven quellensteuern drauf.

      Ich halte auch Buenos Aires und will zwar tauschen, doch wenn die nicht in den Umtausch miteinbezogen werden, dann behalte ich die lieber.

      Umtausch erst für Anfang 2002 angekündigt.
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 17:39:28
      Beitrag Nr. 150 ()
      @optionskaktus

      Rückauf wäre bestimmt stolz wie Oskar, wenn er ein besseres Rating als der Staat hätte. Aber offensichtlich zahlen alle Steuerzahler erstmal an den Staat und der verteilt das Geld dann an die Provinzen (oder eben auch nicht). Ich habe auch schon mal mit dem Gedanken geflirtet, ob Buenos Aires sich nicht selbständig machen könnte, aber das wird wohl nichts :)
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 18:00:06
      Beitrag Nr. 151 ()
      @ optionskaktus
      1): Ja.
      2): Wenn Du aus Versehen vegisst, die Verkauf und Kaufdaten mitzuliefern ist die Grundlage Dein Zinsgutschriftsbeleg der Bank. Die Beamten kennen sich diesbezügl. nicht so gut aus, so daß viele etwas unsicher sind. Ob man heute noch im Formular auf den Haltezeitraum verzichten kann, weiß ich nicht. Generell gilt jedoch, daß Du nur für die Stückzinsen Anspruch auf das Steuergeschenk hast.
      3): Leider ist gerade BUA extrem verschuldet. Wie hoch die Anzahl und Nennwert der BUA-Auslandsanleihen weltweit ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Tatsache ist jedoch, daß BUA höher verschuldet ist als ARG. In der Vergangenheit mußte der Zentralstaat schon mehrfach (zumindest auf nationaler Ebene) für die Provinzen einspringen.
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 18:46:57
      Beitrag Nr. 152 ()
      Danke an alle für die Beantwortung meiner Fragen.

      Jemand hat hier geschrieben,dass die Air Canada noch über ein gutes Liquiditätspolster verfüge,wie hoch ist dieses genau?
      Halte die Anleihe der AC bis 2002 für absolut genial,steht derzeit bei 50.Hab für meine Verhältnisse schon extrem viel dort reingebunkert.Die in Dtl. gehandelten Anl. bis 2005 usw. stehen über 60 !
      Obwohl die 2 in Zürich gehandelten sfr-Endlosanl. nachrangig sind,bin ich auch dort dabei,da die laufende Verzinsung bei meinem Einstandspreis über 30% beträgt,und weil diese Bonds einen guten Hebel haben,wenn sich die wirtschaftl. Situation wieder verbessern sollte.Die Nachrangigkeit nehme ich gerne in Kauf,da bei einem allfälligen Konkurs sowieso nichts mehr zu holen sein dürfte-s. SAIR.

      Interessant ist in diesem Zusammenhang noch die endlos-Anleihe von SAS;Kurs um die 40.SAS hat noch Investmentrating,ausserdem die höchste EK-Quote aller mir bek.Airlines in Europa.Hier lautet die Valorennummer:612525.
      Ist zwar nicht so renditeträchtig wie AC,dafür sicherer.

      Meine Zürichhitliste(Anl. bei denen ich inv bin):

      1.SAS:612525
      2.AC: 662328,662129,662130
      3.AUA:423288
      4.KLM:536205,536209
      5.BUA:524370
      6.ARG:545810

      Das sind alles Valorennummern!

      Die Valorennummer der WA von KUONI und Saurer weiss ich auswendig jetzt gerade nicht,wenn Interesse besteht,kann ich sie herausfinden.

      Vielleicht ist für jemanden von euch ja was Neues dabei oder jemand kennt noch ein gutes anderes Teil.

      Gruss

      Optionskaktus
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 20:08:47
      Beitrag Nr. 153 ()
      El jefe de Gabinete afirmó que "el marco del acuerdo con los gobernadores de la Alianza está cerrado" · Anticipó que esta tarde invitará a los mandatarios del PJ para hacer la "redacción final del entendimiento" · El riesgo país comenzó a bajar. Weiter www.clarin.com.ar
      Wird wohl was mit den Provinzen ;)

      @optionskaktus

      AirCanada hat 900 Mio Can$ Liquidität und liquiditätsähnliche Papiere (Quelle Q3 Bericht).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 22:08:39
      Beitrag Nr. 154 ()
      Argentiniens Regierung: Einigung mit Provinzen im Steuerstreit - Börse im Plus

      BUENOS AIRES (dpa-AFX) - In dem von Zahlungsunfähigkeit bedrohten Argentinien hat die Zentralregierung nach eigenen Angaben eine Verständigung im Steuerstreit mit den Provinzen erzielt. Kabinettschef Chrystian Colombo sagte am Mittwoch in Buenos Aires, die Bundesregierung habe ein Rahmenabkommen über die Aufteilung der Steuereinkünfte mit den Bundesstaaten vereinbart.

      Der Aktienmarkt in Argentinien reagierte mit deutlichen Kursgewinnen auf die Aussicht einer baldigen Vereinbarung. Der Merval-Index kletterte um 3,69 Prozent auf 230,70 Zähler.

      Die Gouverneure der oppositionellen Peronisten-Partei würden an der Schlussredaktion dieser Vereinbarung beteiligt. "Wir hoffen, auch mit ihnen ein Abkommen zu treffen", sagte Colombo. Der zur Regierungskoalition gehörende Gouverneur der Provinz San Juan, Alfredo Alevin, sagte, die Bundesregierung sei bereit, den Provinzen die ausstehenden Mittel zu 40 Prozent in Anleihen und zu 60 Prozent bar auszuzahlen./FX/mk/ms


      07.11. - 19:59 Uhr
      Avatar
      schrieb am 08.11.01 11:49:15
      Beitrag Nr. 155 ()
      Der unten aufgeführte Tausch 134313 in die 134992 (Zürich) ist heute noch interessanter. Irgendjemand wird scheinbar in der 134313 Anleihe liquidiert, und obwohl die in EUR gehandelten Anleihen heute zulegen legt diese Anleihe den Rückwärtsgang ein. Ich habe daher auch meine 130860 (@ca.58,50) in diese Anleihe getauscht (@ca.41).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 08.11.01 14:16:03
      Beitrag Nr. 156 ()
      Hat jemand Zugang zu dem 134992 Emissionsprospekt und kann mitteilen, nach welchem Recht der Bond begeben wurde ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 08.11.01 16:10:04
      Beitrag Nr. 157 ()
      K1
      Ich habe heute auch bei 41 die 134992 gekauft. Es sieht tatsächlich nach einer Zwangsauflösung aus.
      Avatar
      schrieb am 08.11.01 16:33:06
      Beitrag Nr. 158 ()
      hi,hab ebenfalls heute die 134992 gekauft zu 41,2 und die 134313 zu 45,4 verkauft.Sind glatt 4 Punkte geschenkt!
      Die Air Canada steht auch schon wieder 50-53,halte ich für sehr interessant,der Aktienkurs hat sich seit dem Tief bei 1,6 auch schon wieder mehr als verdoppelt.
      Avatar
      schrieb am 08.11.01 22:01:29
      Beitrag Nr. 159 ()
      @noch-n-zocker
      kannst du mal in deine Emailbox (nicht W:0) schauen ?
      Avatar
      schrieb am 09.11.01 09:14:09
      Beitrag Nr. 160 ()
      Argentiniens Präsident ohne Lösung für Schuldenkrise zu Bush-Treffen gereist

      BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Der argentinische Präsident Fernando de la Rua ist am Donnerstagabend (Ortszeit) ohne den erhofften Spar-Kompromiss mit der Opposition zu einem Treffen mit US-Präsident George W. Bush gereist. Zuvor hatten die Gouverneure von 14 Provinzen einen Kompromissvorschlag zur Beilegung des Streits um die Verteilung von Steuereinnahmen abgelehnt. Nur die von der Regierungskoalition Alianza geführten Provinzen unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung.

      Damit erschien De la Ruas Position bei der Suche nach US-Unterstützung für seinen Plan, die Zinsen für die rund 160 Milliarden Dollar (177 Mrd Euro/347 Mrd Mark) an öffentlichen Schulden auf sieben Prozent zu verringern, erheblich geschwächt.

      De la Rua trifft sich am Sonntag mit Bush am Rande der UN-Vollversammlung. Dabei hofft die Regierung auf US-Unterstützung beim geplanten Umtausch hochverzinslicher argentinischer Staatsanleihen in niederverzinslichere Papiere. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat dafür drei Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

      Die Regierung betreibt eine Politik des "Null-Defizits", da sie weder Geld drucken noch weitere Kredite aufnehmen kann. Wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise sinken die Steuereinnahmen jedoch ständig und damit auch die Überweisungen an die Provinzen. Außerdem will die Zentralregierung aufgelaufene Zahlungsrückstände durch Ersatzgeld, so genannte Lecops, begleichen. Die peronistischen Provinzen bestehen jedoch auf der Überweisung von Pesos./DP/jb


      09.11. - 09:07 Uhr
      Avatar
      schrieb am 09.11.01 09:56:11
      Beitrag Nr. 161 ()
      Buenos Aires, 09. Nov (Reuters) - Die von den oppositionellen Peronisten gestellten Gouverneure Argentiniens haben am Donnerstag den Plan für das Steuerausgleichsabkommen der Bundesregierung zurückgewiesen und damit dem Präsidenten Fernando de la Rua eine schwere politische Niederlage bereitet. Eine Einigung über den Finanzplan gilt als eine Voraussetzung für die weitere Unterstützung der USA und des IWF für das hochverschuldete Land. Ein Sprecher der peronistischen Gouverneure nannte die Vorschläge der Regierung "unakzeptabel." De le Rua hatte im Blick auf seine bevorstehende Reise in die USA auf eine Einigung mit den Gouverneuren gehofft.
      Unklar war, wann die Verhandlungen wieder aufgenommen werden sollten. De la Rua hatte den 23 Provinzgouverneuren, die mehrheitlich den oppositionellen Peronisten angehören, eine Frist gesetzt, noch am Donnerstag den neuen Zahlungsausgleich mit der Regierung zu billigen. Die USA haben Argentinien aufgefordert, die selbst gesetzte "Null-Defizit"-Politik umzusetzen. Mit den Provinzen, die wie die Bundesregierung von der Mitte-Links-Koalition regiert werden, hatte sich die Regierung Mitte der Woche schon verständigen können.
      Die 14 von Peronisten geführten Provinzen kritisieren vor allem, dass die Bundesregierung den den Provinzen zustehenden Steueranteil teilweise in Krediten statt in Bargeld begleichen kann. Der einflussreiche Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Carlos Ruckauf, hatte am Donnerstag verärgert den Staat Argentinien als "bankrott" bezeichnet und De La Rua vorgeworfen, er sei doch nur daran interessiert, US-Präsident George W. Bush bei seinem Besuch überhaupt ein Abkommen vorweisen zu können.
      Argentinien kämpft mit einer Schuldenlast von 132 Milliarden Dollar. De la Rua will Bush am Sonntag in New York treffen. US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice sagte vor Journalisten in Washington mit Blick auf das anstehende Spitzen-Treffen, die USA ermutigten Argentinien, eng mit dem IWF zusammenzuarbeiten, um intern die Wirtschaftsprobleme zu bewältigen. Die Position der USA zu Argentinien "ist und bleibt, dass wir Maßnahmen unterstützen wollen, damit Argentinien intern eine stabiliere Situation schaffen kann", sagte Rice. "Argentinien hat einen Null-Defizit-Plan, der wirklich umgesetzt werden muss."
      Durch ein massives Umschuldungsprogramm will die Regierung in Buenos Aires die hohen Zinslasten senken. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat hierfür drei Milliarden Dollar an Unterstützung zugesagt. Eine Absicherung neuer Kredite durch IWF-Mittel könnte die Kreditzinsen deutlich senken.
      Brasiliens Präsident Fernando Henrique Cardoso sagte am Donnerstag nach einem Treffen mit Bush in Washington: "Wir glauben, dass es wichtig für Brasilien und die Vereinigten Staaten ist, dass es eine starke Wirtschaft in Argentinien gibt." Brasilien fürchtet sich vor einem Überschwappen der Schuldenkrise seines Nachbarlandes.
      brs/rin

      For related news, double click on one of the following codes:
      [GER] [SWI] [OE] [DNP] [AR] [US] [LATAM] [DBT] [GEG] [GEM] [POL] [IMF] [DIP]
      [LDE] [RTRS]

      Friday, 9 November 2001 02:00:55
      RTRS [nL09324376]
      Avatar
      schrieb am 10.11.01 02:23:00
      Beitrag Nr. 162 ()
      Wen wundert es, dass in Argentinien die Währungsreserven knapp werden. Wenn ich einen Peso hätte, würde ich den schleunigst in Dollar tauschen.



      Argentina to ask banks to repatriate reserves
      (UPDATE: Adds increase in bank contributions to deposit insuring body in paragraph 10)

      By Gilbert Le Gras

      BUENOS AIRES, Argentina, Nov 9 (Reuters) - Argentina`s Central Bank will require banks to repatriate some funds held as reserve requirements abroad to have them closer at hand to underpin a vulnerable financial system, it said on Friday.


      Bankers said the aim is to shore up depositor and investor confidence in Argentina`s financial system and the decade-old currency regime pegging the peso at par to the dollar, after total bank deposits fell 16.5 percent so far this year.

      ``This is an accounting maneuver designed to have a psychological impact on people and analysts who continue to make the mistake of not counting the reserves held in Deutsche Bank in New York,`` one banking industry source told Reuters.

      Argentine banking authorities impose stringent requirements on local institutions in terms of the amount of cash they must have to guarantee withdrawals -- higher than those set by the Bank of International Settlements (BIS).

      Argentina fixed its reserve requirement at about twice the minimum level recommended by the BIS after a much steeper fall in domestic bank deposits during the 1995 Mexican devaluation or ``Tequila`` crisis rocked Latin American financial systems.

      Local banks were allowed until now to hold 80 percent of reserve requirement abroad to get higher interest. An estimated $2.4 billion is currently held at Deutsche Bank in New York.

      ``The (Central Bank`s) board`s resolution is already prepared and it will be made public this evening,`` a Central Bank spokeswoman told Reuters, confirming what government and financial sector sources had earlier said.

      ``Now the banks are going to be authorized to have only up to 10 percent in Deutsche and all (the banks) will have to comply,`` another Central Bank official told Reuters.

      HIGHER RATES SEEN OFFERED

      The Central Bank would probably offer interest rates above those offered by Deutsche Bank`s New York branch on the reserve requirement to entice the funds back, a banking official said.

      The Central Bank meanwhile on Friday gave the green light to an increase in bank contributions to the body that insures Argentine bank deposits, to enable it to increase guarantees on deposits from $30,000 to $50,000, giving savers more protection.

      Argentina has one of the most open banking systems to foreign institutions in Latin America. Economists say it could serve as a domestic safe-haven in contrast to the bank run in the Tequila crisis in 1995 when deposits fell 21 percent.

      But the Central Bank`s foreign currency reserves have been eaten away by a steady conversion of deposits into dollars from pesos due to heightened fears Argentina could be headed for the biggest sovereign debt default in history and devaluation.

      The International Monetary Fund board transferred $5 billion into Argentina`s Central Bank in early September to top up foreign reserves to help recover depositor confidence. But that amount has almost completely been wiped out by Monday.

      ``It really shows you they have burned through the $5 billion reserve line extended by the IMF and they are now drawing on whatever foreign assets the Argentine financial system has,`` said Christian Stracke, chief Latin American debt strategist at Commerzbank Securities.

      Total bank deposits slipped by nearly $3 billion, or around 4 percent, last week. They fell 3.2 percent in October and are down 16.5 percent since beginning of the year.

      International reserves, despite bailouts from the IMF, have fallen to about $20 billion, or by around 35 percent since Economy Minister Domingo Cavallo took the helm in March amid ongoing financial crisis.

      (With reporting by Jorge Otaola)
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 10:08:39
      Beitrag Nr. 163 ()
      Also, das mit den Anleihen hört sich ja sehr kompliziert an, Provinz oder Staat, lokale oder internationale Gläubiger, 7 % für alle, Laufzeit bis 2010.
      Meine Frage, ist Argentinien bis jetzt seinen Zinszahlungen nachgekommen, und was passiert mit den Langläufern (über 2010 hinaus ? Bin selbst in 134810 (DM 11,75 bis 2026)investiert und würde mich über eine Reaktion sehr freuen.
      Carpe Diem
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 10:57:22
      Beitrag Nr. 164 ()
      @pruhonice
      Gerüchten zufolge sollen die Langläufer in Zerobonds ohne feste Laufzeit umgewandelt werden :):)
      Nee, im Ernst, die Langläufer sind bislang von den Umschuldungsplänen ausgenommen worden.

      Sind die Zinsen für die Anleihe schon auf Deinem Konto?

      Hier ist nochmal eine Zusammenfassung des aktuellen Standes.

      (Adds six Peronist provinces seen signing pact in para 9-10)
      By Simon Gardner
      BUENOS AIRES, Argentina, Nov 12 (Reuters) - Argentine President Fernando de la Rua on Monday sought to forge an elusive austerity pact with opposition governors and tried to gain political traction from U.S. verbal support for his debt restructuring plan.
      The government said as many as six small provinces desperate for cash or even new bonds to pay wages, and led by governors from the main opposition Peronist Party, are ready to sign on to the pact on Tuesday, already inked by governors from De la Rua`s ruling center-left Alliance coalition.
      De la Rua also called on opposition leaders to fall in line behind plans for a deal involving a restructuring of most of Argentina`s $132 billion public debt aimed at lowering debt-servicing costs and avoiding the biggest default in history which could push the global economy further toward recession.
      "What the country least needs are incidental political party offensives or small-minded politics," De la Rua told reporters, stressing he had not asked Bush for more aid.
      "Governors, legislators (must) act with the utmost responsibility at this time," he urged.
      A pact with powerful provincial governors is seen as crucial to boost hopes that Argentina could balance its budget, freeing up multilateral aid and encouraging investors to participate in the debt swap.
      The president returned with the verbal backing of U.S. President George W. Bush for the debt swap effort but was urged to work with the International Monetary Fund toward achieving a sustainable economic situation.
      However, there was no sign that the IMF would speed up the release of $3 billion in aid as De la Rua had sought. Former IMF chief economist Michael Mussa also warned that the international community should rigorously assess Argentina`s economic policies before offering any additional financial support.
      While no extra aid had been expected from De la Rua`s trip, markets sold off local assets, disappointed by the fact De la Rua`s visit produced only verbal support for the debt swap.

      TAX PACT KEY
      Sealing a pact with Argentina`s 14 Peronist-run provinces to reduce their share of the country`s tax revenues in return for lower interest rates on their heavy debts is essential to any hopes of balancing the budget.
      The government says six small Peronist-run provinces, desperate for cash or even new bonds to pay wages, are ready to sign on to the pact on Tuesday, already inked by governors from De la Rua`s own center-left Alliance.
      Many foreign Argentine debt holders are waiting for a deal as proof of internal political cohesion to restore investors` faith in Latin America`s No. 3 economy as it seeks to shake off a slump now in its fourth year.
      Argentina is just a shadow of the confident nation that as recently as the 1990s was the darling of emerging markets and one of the fastest-growing economies in the world.
      In the 1930s Argentina was as rich as Canada, but after decades of political instability, corruption and economic mismanagement, it is ranked as the riskiest investment on J.P. Morgan`s benchmark Emerging Markets Bond Index Plus.
      "The clock is ticking, and the delay in reaching a basic political accord in the local front is fueling the withdrawal of bank deposits," Fernando Losada, senior Latin American economist of ABN-AMRO, said in a research note.
      "In the absence of a political pact on the more domestic front, we believe it is unlikely that the government will be able to stabilize investors` expectations," he added.
      Bank deposits -- seen as a key barometer of Argentine savers` sentiment and key to propping up the local peso`s peg to the U.S. dollar -- have fallen around $1.2 billion over the past three weeks alone.
      De la Rua`s call for political unity faces an impending challenge from the Peronist-dominated Senate, due this week to debate a bill forcing the government to share receipts from a financial transaction tax with the provinces, revenue needed to guarantee the $60 billion domestic tranche of the debt swap.
      Congressmen forecast the Senate will pass the bill this week, erecting yet another hurdle to De la Rua`s efforts to save money toward paying off its massive debt, which accounts for nearly half the country`s shrinking economic output.

      MARKETS HOSTAGE TO TAX PACT
      Meanwhile, Argentine shares and bonds, which have been severely punished in recent months amid swirling rumors of impending default or a devaluation, are seen as hostage to a deal with the governors.
      Some investors expect to see a piecemeal accord signed with the Peronists, with each province signing a separate accord.
      The government, which spends a fifth of its budget to service its debt, wants to swap up to $60 billion in locally held bonds for new paper with lower interest rates -- a move rating agencies say is tantamount to default.
      The bonds offered to local bondholders will have rates of 7 percent or lower -- well below the 11 to 20 percent that the nation and cash-strapped provinces are currently paying.
      While the government says the swap is voluntary, a forced default would dry up credit to Argentina, which accounts for about 14 percent of all traded emerging market debt, deepen a recession and could cut off credit to other emerging markets.
      The international tranche of the swap is expected to take "some time," and investors will not go near it without iron-clad guarantees from multilateral lenders like the IMF.
      Argentina`s Central Bank is readying measures to help bring down local rates in line with those of the upcoming swap.
      But a successful swap is only part of the story. What recession-bound Argentina needs is to spur growth and without that, the swap may not be enough to prevent a dreaded devaluation, Nobel-prize-winning economist Joseph Stiglitz told Reuters in a recent interview.
      ((--Buenos Aires newsroom +54 11 4510-2505, simon.gardner@reuters.com))

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      [G] [E] [D] [T] [M] [NAT] [RNP] [DNP] [PTD] [PGE] [CRD] [AR] [EMRG] [LATAM] [ECI] [GVD] [DBT] [POL] [NEWS] [MCE] [DIP] [US] [BNK] [FIN] [LOA] [IMF] [LEN] [RTRS] [/EMRG]
      [.MERVc]

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      <.MERV>

      Monday, 12 November 2001 23:10:30
      RTRS [nN12311637]
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 11:27:36
      Beitrag Nr. 165 ()
      @ noch-n
      Bis jetzt noch nicht, sind aber für heute fällig.
      Kann aber an der Zeit oder am verzögerten Gut-schreiben der Bank (DAB) liegen. ich melde mich, wenn es eingetroffen sein sollte.
      Carpe diem
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 13:05:39
      Beitrag Nr. 166 ()
      Habe heute meine letzten Kröten ;) mobilisiert und 134992 gekauft. 39 + 39,25 war einfach zu verlockend.
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 13:13:36
      Beitrag Nr. 167 ()
      Habe heute für die 130020 Zinsen erhalten.

      :)
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 13:35:52
      Beitrag Nr. 168 ()
      @s0

      naja, hast ja auch kurz vorher für die 130020 350 Tage gezahlt... ;)

      Zur 134992 übrigens noch mal folgender Vergleich: Die EUR Anleihe, die am nächsten kommt ist die 353891 (Laufzeit fast identisch). Kurs der 134992 ca. 40, Kurs der 353891 ca. 55Geld. Selbst wenn man jetzt (zu grosszügig) noch 5 Punkte bei der 353891 wegen der höheren Nominalzinsen abzieht komme ich immer noch auf eine Differenz von 25% zu Gunsten der 134992. Eigentlich nicht logisch erklärbar...

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 13:41:08
      Beitrag Nr. 169 ()
      S0
      Sogar einen Tag früher?? Die Argentinier wollen wohl fundamentale Stärke zeigen :)

      K1
      Ich habe wahrscheinlich auch zu 39,25 nachgekauft. Wie sehen bei Dir eigentlich die Ausführungen und Abrechnungen aus? Die Deutsche Bank ändert meine Limits ständig eigenmächtig ab (sei angeblich bei CHF-Anleihen Standard). Sowohl bei den Swissair-Anleihen als auch jetzt bei den Argentiniern erfolgt die Abrechnung immer 15 Rappen über meinem Limit. Geht Dir oder anderen das auch so?

      Und auf meine Ausführungsbestätigungen warte ich mindestens bis 16.30 Uhr :(
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 13:45:31
      Beitrag Nr. 170 ()
      K1

      Wo kann ich mir den Kurs der 134992 anschauen? Und wo bzw. bei welchem Broker kaufst Du dann?
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 13:48:22
      Beitrag Nr. 171 ()
      Bei Order von einer dt. Bank aus wird meist um ein paar Rappen beschissen,sind für die eidgenossen ja nur Usländer.Besser,man ordert von einem schweizer Diskountbroker aus.

      P.S. Der Beschiss nénnt sich Händlergebühr und schwankt völlig irrational zw. 0-0.85 chf

      Gruss
      optionskaktus
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 13:48:46
      Beitrag Nr. 172 ()
      Schwede
      Versuch mal, diesen Link in Deinen Browser zu kopieren

      http://informer2.comdirect.de/de/detail/_pages/quotes/main.h…
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 14:02:28
      Beitrag Nr. 173 ()
      Danke, hat wunderbar geklappt.

      Hat denn jemand Erfahrungen mit deutschen Online-Brokern (denke an Consors, Comdirekt), ob ein Handel in Zürich überhaupt möglich ist. Habe zum Test mal die WKN eingegeben und bekomme stets eine Fehlermeldung.

      Welche Schweizer Broker kämen alternativ in Frage. Mir fehlt momentan irgendwie der Nerv, mich auch noch durch deren Gebührendschungel zu quälen...
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 14:04:40
      Beitrag Nr. 174 ()
      @noch-n-zocker

      die 15 Rappen sind mir noch nicht aufgefallen. War immer genau korrekt im Limit (heute morgen sogar drunter). Das einzige was mir mal passiert ist, dass ich bspw. 39,06 als Limit aufgeben wollte. Das geht nicht, das die Schweizer 5 Rappen Schritte haben. Die Orderausführung kommt je nach Bank bei mir ca. 30 Min. - 6 Stunden nach Ausführung (Times & Sales ganz gut sichtbar).

      @optionskaktus

      ist die Händlergebühr im Kurs drinnen oder auf der Abrechnung separat ausgewiesen ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 14:15:33
      Beitrag Nr. 175 ()
      Bei der DAB ist ein Handel bei der elektronischen Börse Zürich möglich.(Ausprobiert habe ich das jedoch noch nicht.
      @noch-n-zocker
      Bis jetzt keine Gutschrift auf 134810 kauf jedoch ohne Zinsen möglich,
      Carpe Diem
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 14:24:17
      Beitrag Nr. 176 ()
      @K1:
      ist im Kurs enthalten,daher Intransparenz.

      Die 662328 ist ja schon wieder 52-53,die billigen Stücke sind wohl bald vergriffen,´der Abstand zu den eur-Bonds ist ja riesig!
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 16:03:54
      Beitrag Nr. 177 ()
      Ich habe keine Sekunde an der Zinszahlung gezweifelt, die Tilgung macht mir Sorgen. Denn ich möchte nicht tauschen. Kaufe ja keinen Einjährigen damit daraus ein Vierjähriger wird. ;)

      Schließlich braucht man sein Geld ja mal zurück.

      Die Valuta war natürlich richtig, also alles in Butter.

      Nun habe ich wieder einen stückzinsfreien Bond und einen schönen Gewinn. (KK 61 aktuell 64,5)

      ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 18:20:13
      Beitrag Nr. 178 ()
      @alle:
      könnt Ihr mir sagen, was der Nominalzins der 134992 ist?

      Fälligkeit ist der 04.12.03, oder?

      Danke!
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 18:37:20
      Beitrag Nr. 179 ()
      Nominalzins 7%, Fälligkeit stimmt. Ist eine Schweizer Franken Anleihe, notiert in Zürich (SWX). Rendite beim derzeitigen Kurs von 40 und wenn die Anleihe planmässig bedient werden würde ca. 56%p.a. Wenn (!) diese Anleihe analog getauscht werden (müsste) wie beim lokalen freiwilligen Swap (Verlängerung 3 Jahre + Zinsreduktion auf 70% von 7%), dann käme eine Rendite von ca. 26%p.a. heraus. Ich denke daran wird erkennbar, dass in diesem Bond eine Menge eingepreist ist (was nicht heisst, dass er nicht noch weiter fallen könnte).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 19:01:47
      Beitrag Nr. 180 ()
      Danke K1 !!!

      ich habe gestern die Ukraine Anleihe abgeschoben für 89 und mir ne DM-Argentinien/11 für 48 zugelegt.
      Coupon: 11,75 WKN:132501
      Merkwürdig, in Dtl. werden alle Euro und DM Arg-Anleihen über 50 gehandelt, nur eben diese nicht (bei hohen Umsätzen)
      und von der Umschuldung ist sie ja vorerst auch ausgenommen da Fälligkeit nach 2010.
      Bei den Anleihebedingungen habe ich auch keine versteckten Schweinereien feststellen können. Es scheint bei dieser Anleihe
      einen Verkäufer zu geben, der unbedingt seine Bestände abbauen möchte.

      generell gefragt, wie bekomme ich die dt. WKNs für die Schweizer Valorennummern?

      Beim Kauf in Dtl. brauche ich doch die dt. WKN und nicht die Valorennummer.

      Vielen Dank
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 09:06:54
      Beitrag Nr. 181 ()
      Ameco,

      auf quotes.ubs.com (ohne www!) findest
      Du alle WKN
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 09:39:36
      Beitrag Nr. 182 ()
      134810 hat brav bezahlt!!
      Carpe Diem
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 09:43:25
      Beitrag Nr. 183 ()
      noch-n-zocker,

      DANKE!!!
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 10:16:44
      Beitrag Nr. 184 ()
      Du schreibst, 134810 hat brav bezahlt. Ich nehme an, daß ARG
      keinerlei Quellensteuer einbehalten hat?

      Dies ist eine Sache, die ich nicht verstehe:

      ARG ist in Zahlungsschwierigkeiten. Warum zieht ARG denn
      nicht Quellensteuer von den Zinsen ab - ARG darf bis zu
      15 % einbehalten (!)

      Mit dem eingenommenen (bzw. "ersparten") Geld wäre schon
      die nächste Zinszahlung sicherer. Ein evtl. kommenden Default
      wird vielleicht ganz vermieden - oder zumindest hinausgeschoben!

      kroko

      PS es gibt Leute, die wollen wissen, wie man Smileys macht,
      ich würde gerne wissen, wie man den Smiley von oben wieder
      wegbekommt!
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 10:30:48
      Beitrag Nr. 185 ()
      @kroko
      Quellensteuer wurde jetzt (und auch in der Vergangenheit)nicht einbehalten. (M.E. sind alle Südamerikanischen Anleihen quellensteuer befreit und wird diese auch nur vom deutschen Fiskus einbehalten)
      Carpe Diem
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 11:36:57
      Beitrag Nr. 186 ()
      @ Pruhonice

      Genau das ist doch der Punkt: Warum stellt ARG seine
      Anleihen quellensteuerfrei? Es ist zwar schön für die
      Anleger, wenn die Zinsen quellensteuerfrei ausgezahlt werden,
      aber in einer Finanzkrise sollten m. E. alle Einnahmequellen
      ausgeschöpft werden.

      Hoffen wir, daß ARG in Zukuft alle seine Tilgungen und
      Zinsen bezahlen kann, ob mit oder ohne Quellensteuerabzug.

      kroko
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 12:58:27
      Beitrag Nr. 187 ()
      kroko

      Bist Du sicher, dass Argentinien überhaupt eine Quellensteuer einbehalten darf? Die fiktive Quellensteuer, auf die Du wahrscheinlich anspielst, ist eine Entwicklungshilfemassnahme, die es Staaten mit geringer Bonität ermöglichen soll, Kapital zu günstigeren Konditionen aufzunehmen. Die Quellensteuer wird de facto nie erhoben (deswegen "fiktiv" ), der Anleger wird aber steuerlich so gestellt, als hätte er sie bezahlt.
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 17:41:48
      Beitrag Nr. 188 ()
      "zugleich sollen die Käufer argentinischer Schuldtitel bessere Garantien bekommen."
      Schöner hätte man die Situation nicht in Worte fassen können. "bessere Garantien" ein Oxymoron erster Klasse!

      Mir reicht eigentlich eine einfache Garantie, aber wenn jemand "bessere" und "schlechtere" Garantien im Angebot hat, dann sind wohl auch die besten Garantien garantiert nichts wert ")

      Berlin, 14. Nov (Reuters) - Argentinien will nach den Worten von Präsident Fernando de la Rua an dem Umschuldungsprogramm der Regierung festhalten, welches das stark verschuldete Land aus der Finanzkrise führen soll. Kernpunkt des Wirtschaftsprogramms sei die Schuldenumstrukturierung, sagte De la Rua am Mittwoch vor Vertretern der deutschen Wirtschaft in Berlin. Zudem sei die wirtschaftliche Belebung wichtig, um nicht die Bemühungen zur Rückführung des Haushaltsdefizits und Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit zu dämpfen. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, sagte, die deutsche Wirtschaft unterstütze die Schaffung einer gemeinsamen Freihandelszone zwischen der EU und dem lateinamerikanischen Wirtschaftsverbund Mercosur.
      Argentinien will den Großteil seiner Schulden von etwa 132 Milliarden Dollar umschulden. Der Schuldentausch soll zu deutlich niedrigeren Zinsbelastungen führen, zugleich sollen die Käufer argentinischer Schuldtitel bessere Garantien bekommen. "Dies wird zur Stärkung der Banken führen", sagte de la Rua. Sein Land fordere von den multilateralen Kreditorganen keine neuen Kapitalmittel, aber mehr Verständnis für seine Probleme. "Wir befinden uns wie andere Staaten in einer schwierigen Übergangsphase."
      Die Belastungen Argentiniens seien auch auf eine Ausweitung der Schulden in der Vergangenheit zurückzuführen, was de la Rua als falschen Weg bezeichnete. Der Präsident betonte, Argentinien werde seine Forderungen einhalten. Zudem werde das Land die Konvertibilität nicht ändern. Eine Abwertung des Peso hätte katastrophale Folgen. Argentinien hat seine Währung an den US-Dollar gebunden.
      De la Rua kam bei seinem eintägigen Besuch in Deutschland auch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder zusammen, mit dem er nach eigenen Angaben über die Lage in Argentinien sprach. Einzelheiten dazu nannte der Präsident nicht.
      BDI-Chef Rogowski sagte, der Mercosur sei der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Produkte in Lateinamerika. Die deutsche Wirtschaft fordere die Kommission der Europäischen Union (EU) auf, die Verhandlungen mit dem Mercosur zu beschleunigen und Lösungen im Agrarbereich zu finden. Ähnlich äußerte sich de la Rua, der eine stärkere Einbindung des Themas Landwirtschaft in die Gespräche forderte. Argentinische Agrarprodukte und der Fleischhandel litten unter protektionistischen Maßnahmen der EU. Die Union unterstützt ihre Landwirtschaft mit Einfuhrzöllen auf internationale Agrarprodukte und mit hohen Subventionen.
      Der argentinische Präsident äußerte die Hoffnung, dass das Handelsvolumen zwischen Argentinien und Deutschland künftig stärker wachse. Der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), Anton Börner, sagte, Deutschland sei am Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen, besonders mit Argentinien, sehr stark interessiert.
      kla/tin

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      Wednesday, 14 November 2001 17:27:39
      RTRS [nL14108540]
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 00:43:19
      Beitrag Nr. 189 ()
      Die drei grössten Provinzen (u.a. Buenos Aires) scheinen nun die Vereinbarung über die Reduzierung der Provinzzuweisungen (13%) im Gegenzug zu reduzierten Finanzierungskosten auch unterschrieben zu haben.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 10:45:10
      Beitrag Nr. 190 ()
      Experte: Argentinien wird größter Zahlungsausfall der Geschichte

      Frankfurt (vwd) - Einen Zahlungsausfall Argentinien bei seinen internationalen Anleihen hält Mohamed El-Erian, Fondsmanager beim zur Allianz-Gruppe gehörenden US-Anleiheinvestor Pimco, für unvermeidlich. "Dies wird der größte staatliche Zahlungsausfall der Geschichte", ist sich El-Erian sicher. "Es wird ein Chaos geben, und nichts davon wird freiwillig sein", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ/Donnerstagausgabe) den Experte weiter. Damit spiele El-Erian auf Aussagen der argentinischen Regierung an, die nötigen Umschuldungen würden durch freie Entscheidungen der Investoren möglich, schreibt die "FAZ". Internationale Beobachter rechneten jedoch damit, dass auch die ausländischen Gläubiger zur Kasse gebeten werden.
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 11:27:45
      Beitrag Nr. 191 ()
      "Experten" Meinungen sollte man auch immer mit etwas Vorsicht geniessen. In aller Regel geben sie keine Bemerkungen in altruistischer Absicht ab.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 11:45:42
      Beitrag Nr. 192 ()
      Unter Zahlungsausfall wird allgemein die Umschuldung verstanden, so definiert S&P z.B. eine Anleihe,
      die umgeschuldet wurde und somit zu schlechteren Bedingungen fortbesteht als "Default".
      Dass eine Umschuldung und damit ein Zahlungsausfall bei Anleihen einer Fälligkeit <2010 auf uns zukommen wird,
      dürfte unvermeidlich sein .... so what?
      Werden die Umschuldungen erst einmal abgeschlossen sein, dann werden sich die Kurse auch wieder rasch erholen.
      (dabei sind die Umschuldungsmodalitäten eher zweitranging, wichtiger ist, dass der Anleger wieder weiss, woran er ist)
      Bestes Beispiel ist die Ukraine ... die sind bereits wieder über 90.
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 12:36:19
      Beitrag Nr. 193 ()
      Die 545810 zieht plötzlich stark an,grosse Volumen im bid.
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 13:21:15
      Beitrag Nr. 194 ()
      Falls es jemanden betrifft, es gibt einen ziemlich irren Spread zwischen der 176710 (49 B in Düsseldorf, die Ask Seite ist für 100 TDM gut) und der 353891 (62 b in Frankfurt). Die 176710 ist bereits ex und hat einen Put per 19.11.03
      Die 353891 hat noch den vollen Kupon und läuft eine Woche länger bis zum 26.11.03

      Nachdem die 134992 mittlerweile 48G ist, ist die 176710 wohl die interessanteste Anleihe für Neueinsteiger.
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 13:45:30
      Beitrag Nr. 195 ()
      Die Vereinbarung der Zentralregierung mit den Provinzen löst allenfalls die internen, nicht aber die für Fremdwährungsanleihen entscheidenden externen Finanzprobleme. Die Frage ist doch, woher kommt der wirtschaftliche Impuls, um die Kapitalbilanz des Landes zu verbessern. Angesichts der weltweiten Rezession sehe ich weit und breit keine Chance für außenwirtschaftliche Impulse.

      Einzige Möglichkeit wäre die Abwertung des Peso. Diese wird aber von Argentinien vehement abgelehnt, weil sich Staat, Wirtschaft und Private wegen der trügerischen Bindung des Peso an den Dollar zu stark in Fremdwährungen verschuldet haben. Die Abwertung ist zwar extrem gefährlich, aber meiner Meinung nach ohne Alterative.

      Es werden immer wieder zahlreiche Beispiele (Rußland, Ukraine usw. )genannt, bei denen Anleihen nach einer Umschuldung doch noch bedient und zurückgezahlt worden sind. Gibt es dabei ein Beispiel, bei denen die Währung des Schuldnerlandes zum Dollar stabil geblieben und nicht abgewertet worden ist? Mir fällt keines ein. Aber vielleicht übersehe ich was.

      Ohne Gegenbeispiel bleibe ich dabei, dass entweder eine Abwertung des Peso kommt oder die Zahlungsunfähigkeit eintritt.
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 14:24:58
      Beitrag Nr. 196 ()
      Das Gegenbeispiel wäre Ecuador, die den Dollar als offizielles Zahlungsmittel eingeführt haben. Allerdings exportiert Ecuador Öl und Bananen in die westliche Welt, handelt also auch in Dollar.
      Argentinien handelt in erster Linie mit Brasilien und sollte seine Währung besser an den Real anbinden als an den Dollar. Der IWF wird den Argentiniern schon sagen, was sie mit Ihrer Währung tun müssen.
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 17:24:50
      Beitrag Nr. 197 ()
      @noch-n-zocker

      134992 gegen 176710 scheint ein interessanter Tausch zu sein, insbesondere wenn man nicht alles in der CHF Anleihe haben will (Risikoverteilung). Einziger Nachteil bei der 176710 dürfte sein, dass wieder mal keiner erkennt, dass sie eigentlich nur bis 2003 läuft [impliziert ja auch der Kurs] allerdings ist es natürlich besser etwas zu haben von dem man weiss, dass es >relativ< mehr wert ist und vielleicht spricht es sich ja rum ;)

      Bezgl. der 134992 habe ich mir nochmals Gedanken gemacht, was im Falle einer Umschuldung/Reduktion oder wie auch immer man das nennen will passieren könnte. Der Bond hat "nur" einen Zinssatz von 7% und dürfte daher von der Belastungseinsparung irrelevant sein. Der Bond dürfte ein recht kleines Volumen haben und wenn man den Anteil der "Nicht" US$, EUR und Yen Bonds von Argentinien nimmt, dann ist dieser verschwindend gering. Es wäre nicht ausgeschlossen, dass Argentinien im Falle einer Umschuldung diese Bonds eventuell stillschweigend übergeht. Auch die Tatsache, dass einige Reserven Argentiniens nunmehr wohl bei der BIS liegen legt nahe, dass man es sich nicht mit den Schweizern verscherzen möchte. Ist aber alles Spekulation und der Bond ist in Relation zu den EUR und US$ eh "zu billig".

      @AMECO

      die Ratings würde ich einfach vergessen. Ein "SD" wird nämllich im Falle der pseudofreiwilligen Umschuldung verwendet [wobei das Kapital erhalten bleibt und eine um das Doppelte über dem sicheren Kapitalmarktzins liegende Verzinsung gezahlt wird]. Das "SD" wird aber genauso verwendet, wenn überhaupt keine Zinszahlung und Rückzahlung auf eine Anleihe erfolgen sollte. Das ist ein Unterschied zwischen Himmel und Hölle in der gleichen Ratingstufe! Ein solches System ist gelinde gesagt besch...en und für mich wertlos.

      @VERTRAUmir

      Argentinien hat m.E. KEIN Problem mit einer zu hohen (Auslands-)Verschuldung (Italien, Japan etc. haben dagegen Horrorzahlen). Das Hauptproblem ist m.E., dass die Politiker ein wenig unfähig sind und durch ihre permanenten Streitereien jegliches Vertrauen verspielt haben. U.a. dadurch sind die Zinssätze im Verlaufe des Jahres exorbitant angestiegen, was wiederum die Refinanzierung erschwert und damit einen Teufelskreislauf ausgelöst hat [Urproblem war natürlich das deficitspending der 90er Jahre]. Der nun mit den meisten Provinzen abgeschlossene Pakt könnte ein Punkt sein, der zusammen mit verbaler und ev. materieller Unterstützung der G7+IWF diesen Kreislauf durchbricht. Zur Loslösung des Pesos vom Dollar habe ich schon öfters geschrieben. Das halte ich für eher nicht so wahrscheinlich (ausser es gibt Druck vom IWF). Wenn die FED einen Teil der Gewinne aus Druck von Banknoten abgeben würde, dann würde Argentinien bestimmt gerne dollarisieren.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 21:08:40
      Beitrag Nr. 198 ()
      @#194 (u.a.)
      Was ist eigentlich mit 308561 mit einem Kupon von 7 1/8 u. einem LZ-Ende 06/02. Sieht doch sehr interessant aus (geringer Zins, kurze LZ), oder?

      rake
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 09:06:23
      Beitrag Nr. 199 ()
      Donnerstag 15. November 2001, 09:11 Uhr
      Argentinien kommt mit Sparbemühungen voran: Procinzen einig mit Regierung




      Analysten - Research im Original


      Indizes
      Dax 30 - Nemax 50 - Dow Jones


      Verzögerung: 15-30 Min.
      Wichtiger Disclaimer
      Wertpapierkennummer


      BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Das hochverschuldete und von Zahlungsunfähigkeit bedrohte Argentinien ist bei den Bemühungen zur Begrenzung der Ausgaben einen wichtigen Schritt vorangekommen. Die von den oppositionellen Peronisten regierten großen Provinzen Buenos Aires, Cordoba und Santa Fe unterzeichneten am Mittwochabend (Ortszeit) nach mehr als einmonatigen Verhandlungen einen Finanzkompromiss mit dem Bundesstaat.
      Präsident Fernando de la Rua kann seine Politik des "Null-Defizits" nur mit Unterstützung der Provinzen umsetzen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und andere internationale Finanzorganisationen haben die weitere Unterstützung des Landes von einem Erfolg dieser Politik abhängig gemacht.

      ZINSLASTEN BEI BANKEN SOLLEN SINKEN

      Bei der Übereinkunft sei eine zunächst nicht näher erläuterte Regelung über die Begleichung der Schulden des Zentralstaates bei diesen Provinzen und die Aufteilung von Steuereinnahmen getroffen worden, meldete die Nachrichtenagentur Telam. Außerdem nehmen diese drei Provinzen damit auch an einem Programm der Regierung teil, mit dem die Zinslasten aus Schulden der Provinzen bei Banken auf höchstens sieben Prozent pro Jahr gesenkt werden sollen.

      Insgesamt haben sich damit bisher 19 von 24 Provinzen dem Sparkurs der Regierung angeschlossen. Nach Einschätzung von Finanzminister Domingo Cavallo trägt der Kompromiss zur "Stabilisierung der finanziellen Situation und zur Ankurbelung der Wirtschaft bei./ro/DP/hn/
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 11:22:27
      Beitrag Nr. 200 ()
      rake

      Über die ganz kurzen Laufzeiten haben wir hier schon öfter diskutiert. Einige schauen auf die Rendite per offizieller Endfälligkeit, da sehen die ganz kurzen natürlich klasse aus. Du kannst das ganze noch toppen, wenn Du Dir die kurze Buenos Aires anschaust (248798), die würde man wahrscheinlich bei 60 bekommen.

      Andere (wie ich), schauen eher auf das, was man prozentual im Feuer hat, und da sind halt Titel, die unter 50 notieren besser als solche bei 70.

      Bislang können die Argentinier ja alle Zinsen zahlen, es ist und bleibt die Frage, wann und wie eine Restrukturierung der Schulden stattfinden wird.
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 12:01:36
      Beitrag Nr. 201 ()
      Kurze Frage zur 176710. Coupon Termin ist 19.11.
      Wenn ich keine Stückzinsen zahlen will, kann ich dann schon am 19.11 kaufen oder muss ich bis 20.11 warten?

      Danke

      Hans-Joachim
      (wird nächste woche seine erste anleihe kaufen)
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 14:25:00
      Beitrag Nr. 202 ()
      @VERTRAUmir

      ich weiss, dass man Politikern eigentlich nicht vertrauen kann [und dass auch bei der Russlandkrise bis zur letzten Minute behauptet wurde es gäbe kein Problem], aber die Äusserungen gehen doch recht eindeutig in die Richtung den Peso nicht freifloaten zu lassen. Ausserdem wäre es m.E. aus Sicht des IWF etc. ein ziemlich grosser Fehler Argentinien nach den nunmehr endlich begonnenen Schritten nicht scheibchenweise zu unterstützen (allerdings schützt natürlich die Offensichtlichkeit nicht davor diese Fehler trotzdem zu begehen...). Der Vorbildeffekt für andere Länder wäre nämlich [unterstellt der IWF hilft in keinster Weise], dass es sich eh nicht lohnt die Finanzen in Ordnung zu bringen...

      Grüße K1

      13:40 - Cavallo: Argentinien erwägt Einführung von Dollar oder Euro

      New York (sda/reuters) Argentinien erwägt im Falle einer Verschärfung seiner Finanzkrise nach den Worten von Wirtschaftsminister Domingo Cavallo die Einführung von Dollar oder Euro als offizielle Währung.

      Den Wechselkurs der Landeswährung, des Peso, werde Argentinien auf keinen Fall freigeben, erklärte Cavallo dem «Wall Street Journal»
      (Freitagsausgabe). «Der Peso macht nur Sinn und wird nur dann weiter existieren, wenn er duch den Dollar gedeckt und eine Eins-zu-Eins-Parität hat», sagte Cavallo.

      Er schloss auch eine Bindung des Peso sowohl an den Dollar als auch an den Euro nicht aus. «Daher halten wir daran fest, dass es unter extremen Bedingungen viel logischer ist zu sagen: `Wir benutzen nur den Dollar` oder `Wir benutzen nur den Euro` oder eine andere glaubwürdige Währung», fügte Cavallo hinzu.

      Argentiniens hohe Verschuldung hat das lateinamerikanische Land in eine Finanzkrise geführt. Derzeit bemüht sich Argentinien, einen Grossteil seiner Schulden von etwa 132 Mrd. Dollar umzuschulden.

      Cavallo kündigte in dem Interview ein Haushaltsdefizit für 2001 von rund 7,5 Mrd. Dollar an. Im nächsten Jahr solle der Haushalt aber ausgeglichen sein.
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 14:54:25
      Beitrag Nr. 203 ()
      Nachdem ich jetzt auch investiert bin, sehe ich die Lage in Argentinien naturgemäß positiver :)

      Wenn ich mir die folgende Meldung zur Türkei anschaue, dann weiß ich nícht so recht, mit welcher Begründung der IWF Argentinien die Unterstützung verweigern will.
      Oder anders herum, auch der verbohrteste stolze Gaucho müsste erkennen, dass der Weg aus der Krise nur über eine Schmusepolitik mit dem IWF gehen kann.

      k1
      Auch wenn Deine Überlegungen zur 134992 etwas für sich haben, habe ich heute in die 176710 getauscht. Du weisst ja, die Schweiz ist mir eher unsympathisch :)

      (Neu: Kostensenkungspläne, Finanzministerium, Analysten)
      Washington, 16. Nov (Reuters) - IWF-Chef Horst Köhler hat der Türkei einen neuen Kredit in Aussicht gestellt, damit das Land eine Finanzierungslücke von rund zehn Milliarden Dollar überbrücken kann. Er empfehle dem Direktorium des Internationalen Währungsfonds (IWF), die Auszahlung der nächsten Tranche über drei Milliarden Dollar rasch zu prüfen und im Dezember über einen zusätzlichen Notkredit zu verhandeln, sagte Köhler am Donnerstagabend nach einer informellen IWF-Sitzung in Washington. Die Türkei habe sehr gute Reformfortschritte erzielt. Doch gebe es nach den Anschlägen vom 11. September für 2001 und 2002 eine Finanzierungslücke von rund zehn Milliarden Dollar. Die türkischen Finanzmärkte reagierten am Freitag mit Kursgewinnen. Der IWF hat der Türkei in den vergangenen zwölf Monaten Kredite über 19 Milliarden Dollar zugesagt.
      Unterdessen kündigte die Türkei Pläne zur Kostensenkung im öffentlichen Sektor an. Damit wolle das Land auch die Voraussetzungen für weitere IWF-Kredite schaffen, teilte der türkische Ministerpräsident Bulent Ecevit mit. Einsparungen sollten etwa durch weniger Bürokratie und geringere staatliche Zahlungen erzielt werden. Auch die öffentlichen Gesundheitskosten würden eingegrenzt und Landwirtschaftssubventionen teilweise gestrichen.
      Köhler wies darauf hin, dass die IWF-Direktoren bei ihrem jüngsten Besuch in Ankara enorme Reformfortschritte festgestellt hätten. Die türkischen Behörden seien aber weiter verpflichtet, Privatisierungen sowie Struktur- und Bankenreformen voranzutreiben. Über die Höhe des von ihm vorgeschlagenen Notkredits machte Köhler keine Angaben. Aus IWF-Kreisen hieß es, es handele sich um rund zehn Milliarden Dollar. Der IWF hat seine Kreditlinie an die Türkei in diesem Jahr bereits zwei Mal aufgestockt. Unterdessen teilte das türkische Finanzministerium mit, dass Detailfragen zu neuen Krediten des Fonds beim Besuch des IWF-Teams in Ankara im Dezember verhandelt werden sollen.
      Reuters hatte bereits zuvor aus IWF-Kreisen erfahren, dass Experten des Fonds dem Entscheidungsgremium einen neuen Kredit für die Türkei in Höhe von acht bis zwölf Milliarden Dollar empfohlen hätten. Darin sollen fünf Milliarden Dollar enthalten sein, mit denen die Türkei im nächsten Jahr fällige Kreditrückzahlungen an den IWF leisten will. Nach türkischen Angaben braucht das Land bis zu 13 Milliarden Dollar neue Kredite, um den massiven Schuldenberg 2002 beherrschen zu können.
      Die USA sprachen sich ebenfalls für einen neuen IWF-Kredit für die Türkei aus und lobten die bisherigen Anstrengungen der Regierung in Ankara. "Die Umsetzung der türkischen Reformvorhaben ist bislang sehr gut gelaufen", sagte US-Finanzminister Paul O`Neill. Neue Kredite trügen dazu bei, die Grundlagen für Wirtschaftswachstum in der Türkei wieder herzustellen. Die Türkei hatte gehofft, durch ihre Exporttätigkeit aus der Krise zu kommen. Allerdings machten die Anschläge vom 11. September die Hoffnungen auf steigende Exporte und Tourismuseinnahmen zunichte. Das Land steckt seit Februar in einer Wirtschafts- und Finanzkrise, die zu einer drastischen Abwertung der türkischen Lira geführt hat.
      Am Freitag löste Köhlers Ankündigung an den Aktien- und Devisenmärkten Kursgewinne aus. Die Lira legte zum Dollar zu, nachdem sie am Vortag bereits auf ein Zwei-Monats-Hoch geklettert war. Der Hauptaktienindex<.XU100> stieg um 1,21 Prozent. Die Renditen der türkischen Anleihen schnellten bei fallenden Kursen in die Höhe. Händler sagten, neue Kredite machten den Märkten Hoffnung, die Türkei werde ihre Krise im nächsten Jahr überwinden. Ein Londoner Analyst sagte, das Wichtigste für die Türkei sei nun, sich auf eine konkrete Wirtschafts- und Finanzpolitik festzulegen. "Das Land braucht einen echten Plan, wie es die Wirtschaft reformieren will."
      kes/fun






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      Friday, 16 November 2001 13:44:59
      RTRS [nL16490643]
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 17:54:46
      Beitrag Nr. 204 ()
      @noch-n-zocker

      ich habe halbe-halbe (134992 / 176710) gemacht. Der Laufzeitbereich 2003 bietet meiner Meinung nach das beste Chance/Risiko Verhältnis und dabei sind das mit Abstand die "besten" Anleihen.

      Längere Laufzeiten haben praktisch keinen geringeren Preis, was ein geringeres Risiko im Defaultfall darstellen würde, dafür aber eine geringere erzielbare Rendite. Einzig mittel und langfristige US$ Anleihen wären hier noch interessant. Kürzere Laufzeiten haben überproportional höhere Preise und stellen somit ein deutlich höheres Risiko dar, das den möglichen kurzfristigen Renditevorteil m.E. nicht ausgleicht.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 19:41:47
      Beitrag Nr. 205 ()
      so wie ich die bisherigen Meldungen bzgl. der Umschuldung deute, werden vorerst nur alle Anleihen mir einer Laufzeit < 2010 umstrukturiert, d.h. es soll sowohl die
      Laufzeit für Anleihen, die eine Fälligkeit von < 2010 aufweisen um 3 Jahre gestreckt als auch deren Coupon auf 7% und darunter gekürzt werden.

      Die 176710 hat einen Coupon von 9% und eine Lfzt. bis 2008 und wäre also von der Umschuldung Anfang nächsten Jahres betroffen.
      Der heutige Schlusskurs in Frankfurt ist 48,50.
      Da erscheint mir die 132501 attraktiver, da sie ja allen Anschein nach nicht umgeschuldet werden wird.
      (Coupon 11,75%, Laufzeit bis 20.05.2011, Kurs Frankfurt 50,00) und man somit weiterhin in den Genuss der hohen Zinszahlung kommt.
      Ein weiterer Vorteil der 132501 ist die höhere Liquidität.
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 19:48:23
      Beitrag Nr. 206 ()
      hab Ihr eine Meinung zu den SAirGroup Anleihen in Zürich?
      Wie seht Ihr die Chancen einer Teilbedienung?
      Ist ein Investment lohnend?
      Zur Zeit dümpeln die bei Tiefständen von je nach Laufzeit bei 4,05 bis 7,10.
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 20:50:20
      Beitrag Nr. 207 ()
      @#200 Danke noch-n-zocker

      Zur Problematik von Kurzlaeufern hast du natuerlich recht.
      Da ich dieses Renten-Board erst gerade (wg. "Argentinien Krise" ) entdeckt habe, habe ich auch nicht alle bisherigen Diskussionen verfolgen koennen(wie die zu Kurzlaeufern).
      Hinsichtlich des Falles Argentinien bleibt mir aber doch einiges im Unklaren:
      - wenn, wie geplant, der Zinssatz der Anleihen auf 7% gesenkt werden sollte, waeren Anleihen mit 7% u. weniger von dieser Massnahme nicht betroffen.
      (Andererseits waere es aber auch moeglich, dass der Zinssatz aller Anleihen in einem bestimmten Verhaeltnis (30-40%) herabgesetzt wird. Klar ist hier noch nichts.)
      - Auch der Zeitpunkt, ab wann das Umschuldungsprogramm (wenn es eins geben sollte) laufen wird, ist noch lange nicht heraus. Das kann durchaus bis Mitte 2002 u. darueber hinaus dauern. Wobei allerdings immer u. jederzeit die Gefahr derZahlungsunfaehigkeit droht. Das koennte aber auch positiv fuer Kurzlaeufer sein: sie wuerden evtl. noch bedient werden.
      Zu deiner "Empfehlung" 248798: die steht jetzt bei 78(!?);
      ausserdem will ich gerade aus Buenos Aires Anleihen (313880) heraus; die sind mir denn doch zu heiss!
      Gruss
      rake
      Avatar
      schrieb am 19.11.01 08:52:14
      Beitrag Nr. 208 ()
      Ameco

      Schau doch wegen der Swissair-Anleihen bitte in meinen Thread "Die Swissair-Pleite".

      Die 176710 läuft eben nicht (unbedingt) bis 08, sondern hat einen Put in 03. Selbst nach Umschuldung also nur eine 5jährige Laufzeit (falls der Put einfach auch 3 Jahre nach hinten verschoben wird, inwieweit die Restrukturierungspläne alle diese Feinheiten mit beachten, muss man abwarten).

      Ausserdem sieht es für mich danach aus, als würden die Titel, die nicht umgeschuldet werden, anschliessend nachrangig zu den umgeschuldeten sein, was kursbeeinflussend werden könnte. Aber das ist im Moment noch ziemliche Kaffeesatzleserei.

      rake

      Die Zinsen sollen um 30% gesenkt werden, aber maximal 7% betragen. Die 248798 ist 65 B, aber schon seit Tagen ohne jeglichen Geldkurs. Die 313880 ist ziemlich teuer, die müsstest Du im Moment ja gut in eine Argentinien-Anleihe tauschen können.
      Avatar
      schrieb am 19.11.01 13:07:56
      Beitrag Nr. 209 ()
      Es ist recht interessant, wie vollkommen unterschiedlich sich die Argentinien Anleihen verschiedener Währungen entwickeln. Vor einiger Zeit hatten die CHF Bonds einen extremen Einbruch. Dann, vor ca. 1 1/2 Wochen die EUR Bonds und in den letzten Tagen die US$ Bonds, während sich die CHF und EUR deutlich erholen konnten.

      Ein Grund für die z.Zt. deutlich niedriger notierenden US$ Bonds wäre, dass nur diese in den freiwilligen lokalen Schuldentausch einbezogen sind (und so von S&P und Co als default tituliert werden). M.E. sind das aber technische Faktoren und die Werthaltigkeit der EUR/CHF/US$ Schulden dürfte nachwievor in ungefähr gleich sein. Ich habe heute ein Paar US$ Bonds 107130 zu 36,50 bekommen. Leider sind die US$ Bonds hier in D über die Börse nur recht illiquide zu handeln und die Spreads von +10% lassen kaum Trading zu. Wenn man kauft ist das also mehr für etwas länger...

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 19.11.01 23:30:01
      Beitrag Nr. 210 ()
      In der Tat entwickeln sich die verschiedenen Argentinien-Anleihen sehr uneinheitlich. Ich orientiere mich bei meiner Einschätzung der allgemeinen Entwicklung grob an dem in Argentinien selbst sehr beachteten " riesgo país " , einem Index von Morgan Stanley, der den Spread zwischen Argentinien-Anleihen und in der Laufzeit vergleichbaren US-Anleihen mißt. Dieser Index steht nun bei ca 2950 Punkten , d. h. ein Spread von +29,5% Verzinsung für Arg-Anleihen. Steigt übrigens seit Tagen stark an, während die deutschen Arg-Anleihen ein provinzielles "bullisches" Eigenleben führen wollen. Na dann mal viel Glück...

      Angaben über das "riesgo país "findet man in verschiedenen Nachrichten unter http://ar.finance.yahoo.com/ ; minimale Spanischkenntnisse sollten ausreichen. Fortgeschrittene bekommen einen guten Einblick in die Unverantwortlichkeit, mit der die arg. politische Klasse die Sache zum Teil behandelt.
      Avatar
      schrieb am 20.11.01 13:04:33
      Beitrag Nr. 211 ()
      Nicht nur die Anleihen in unterschiedlichen Währungen entwickeln sich unterschiedlich, selbst völlig vergleichbare Anlagen weisen enorme Differenzen auf.

      Die lange Buenos Aires Anleihe 313880 bis Juli 06 ist 55 G, das ergibt eine Rendite von knapp 30%, die kurze Buenos Aires 545022 bis September 02 hingegen ist 54 B, was einer Rendite von 133% entspricht. Das einzige Argument gegen einen Tausch der 313880 in die 545022 ist die fehlende Steuerfreiheit eines eventuellen Gewinns, aber das Argument ist bei 100% Renditeunterschied wirklich schwach.
      Avatar
      schrieb am 20.11.01 13:18:19
      Beitrag Nr. 212 ()
      Die 662328 ist einfach spitze!
      Avatar
      schrieb am 20.11.01 13:53:13
      Beitrag Nr. 213 ()
      @noch-n-zocker

      Für wie sicher erachtest Du nach der Entwicklung der letzten Wochen denn die Rückzahlungswahrscheinlichkeit für den 313880?

      Mir fehlt leider etwas die Zeit und auch die dafür nötige Kenntnis, die Berichte richtig auszuwerten und zu interpretieren...
      Avatar
      schrieb am 20.11.01 14:19:08
      Beitrag Nr. 214 ()
      Nachdem sich die Provinzen nun mit der Zentralregierung zusammengerauft haben, sieht es wieder mehr danach aus, als wenn die Buenos-Aires Anleihen das Schicksal der Argentinien-Anleihen teilen könnten. Eine Besser- oder Schlechterstellung könnte zu weiteren innenpolitischen Querelen führen, die sich das Land nun wirklich nicht leisten kann.

      Aber ich wollte hauptsächlich auf die Ineffizienz der Marktes hinweisen. Ob man Buenos Aires isoliert kaufen sollte oder aus Argentinien in die Provinz tauschen (z.B. aus der 130020), das muss jeder selbst entscheiden. Die Situation ist nach wie vor unklar, die stark sinkenden Kurse der Dollar-Anleihen zeigen m.E., wie problematisch das Default-Rating ist.

      Dieser Marktkommentar fasst die aktuellen Probleme noch mal schön zusammen.

      (Updates with Cavallo comment in paragraphs 11-12, Fitch)
      By Simon Gardner
      BUENOS AIRES, Argentina, Nov 19 (Reuters) - Argentina`s massive debt swap, aimed at avoiding the biggest default in history, began under a cloud on Monday after international lenders refused to immediately release vital aid.
      Economy Minister Domingo Cavallo failed to persuade the International Monetary Fund to speed up aid to cover November debt maturities, but President Fernando de la Rua announced an IMF mission would arrive in Buenos Aires on Nov. 26 -- the same day the swap outcome is to be unveiled.
      The IMF, which confirmed the mission dates, says it will only consider bringing forward $1.3 billion in aid earmarked for December once it has studied Argentina`s economic situation on site, but has said no to faster aid in the meantime.
      The payout is vital for Cavallo`s pledge to balance the budget and cease deficit spending -- a condition for more aid to drag the economy out of a slump now in its fourth year.
      "Today I spoke with the director general of the International Monetary Fund and I asked for a mission to come. It is very important the IMF study our accounts ... so they have announced that on Monday the mission will be working in Buenos Aires," De la Rua told reporters.
      If Latin America`s No. 3 economy cannot convince investors to swap up to $60 billion of local debt to slash the crippling interest on a total public debt that is nearly half the size of economic output, it will have a struggle to stay solvent and could rock the global economy.
      The swap aims to push back by three years the maturity of debt expiring through 2011. The new paper will pay interest of 7 percent or less -- well below the 11 percent to 30 percent rates the government and cash-strapped provinces now pay.
      Cavallo hopes to lure local debt holders -- mostly banks and pension funds -- to take part by offering tax revenues as the guarantee in the swap, which analysts say will also up the balance sheet value of the debt.
      In an address to business leaders and bankers in Buenos Aires on Monday to outline the swap, Cavallo said Argentina`s public deficit would reach $7.8 billion in 2001, a sharp rise from the $6.5 billion target agreed with the IMF.
      Given the damage the Sept. 11 attacks did to an already- slowing U.S. economy, some worry Argentina -- encumbered by $132 billion of public debt -- could default and push the world into recession, bringing down fellow emerging markets like Brazil and Turkey.
      Cavallo sought to rule out fears of a default -- and to distance Argentina`s fate from past emerging market woes.
      "The alternative (of default) is worse for everyone. The alternative is the path Russia used in 1998, Ecuador used in 1999, and is more or less the path Turkey is using now and it is not the path Argentina will use," Cavallo said.

      INTERNATIONAL SUPPORT CRUCIAL
      Argentina desperately needs strong endorsements from the financial community to lure foreign investors into an overseas debt exchange next year. But Cavallo said foreign investors might not get the same guarantees offered to local creditors.
      Argentine assets have been severely punished this year amid relentless rumors of impending default or devaluation. Local shares have plunged 40 percent so far in 2001.
      The country risk premium Argentina must pay to entice investors away from safe-haven U.S. Treasuries was near record levels at 2,966 basis points late Monday.
      That is way beyond Ecuador and over 1,000 basis points above Nigeria -- meaning Argentina is perceived as the index`s riskiest bet.
      Struggling to meet its pledge to the IMF to balance its budget, Argentina posted a $604.5 million October treasury deficit due to sinking tax revenues. Cavallo said that would complicated his broader target of a zero budget deficit.
      Argentine tax collection fell 16 percent between Nov. 1-14 compared with the same period last year, a government source said.
      "The IMF`s `no` to bringing money forward and perhaps Argentina`s inability to meet its fiscal targets complicates matters," said Hernan Fardi, analyst for Maxinver consultancy.
      "It means that, in order to meet payments on some bonds, we could see reserves being used."
      Banking sources say central bank hard-currency reserves exceed the amount of pesos in circulation by about $4 billion. If that cushion is depleted, the decade-old one-to-one peso peg to the dollar would be threatened and devaluation could loom.
      Slumping Argentine bank deposits, down about 16 percent this year, have sparked fears of a banking crisis.
      International ratings agencies warn locals have no real choice, but to accept the offer and stand to lose money through lower rates, making the swap tantamount to default.
      Rating agency Fitch said plans by Argentine provinces to swap their debt in the exchange constituted a technical default, and cut the ratings of the country`s restructured provincial debt to "DD".
      Some analysts expect local institutions agree to swap up to $30 billion of government debt for new bonds. The outcome of the local portion will be announced from Nov. 26.
      Others say, however, that the biggest challenge faced by the government -- which has clinched a crucial and long-fought austerity pact with opposition-run provinces -- is to end the political rifts that undermine investor confidence.
      "We have to solve the underlying problem. We have a zero deficit (target), because we have zero credit, because the government has zero credibility," said Aldo Abram, an economist at Buenos Aires-based think tank Exante.
      (Additional reporting by Gilbert Le Gras, Guido Nejamkis, Brian Winter)
      ((--Buenos Aires newsroom, +5411 4510-2505, simon.gardner@reuters.com))

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      Monday, 19 November 2001 23:27:29
      RTRS [nN19213815]
      Avatar
      schrieb am 21.11.01 09:03:34
      Beitrag Nr. 215 ()
      Hi,
      weiss jemand,welches die nächste BUA bzw. ARG-Anleihe ist,die zur Fälligkeit ansteht?

      Danke
      Avatar
      schrieb am 21.11.01 09:54:36
      Beitrag Nr. 216 ()
      In DEM und EUR wohl die 308561 am 10.06.02

      Aber es gibt ja auch zahlreiche kurzlaufende lokale Titel
      , die revolvierend alle paar Wochen oder Monate fällig werden.
      Avatar
      schrieb am 21.11.01 18:08:03
      Beitrag Nr. 217 ()
      Habe heute noch mal CHF und EUR in US$ ARG Anleihen gewechselt. Der Preisunterschied ist m.E. einfach zu gross.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 22.11.01 19:16:28
      Beitrag Nr. 218 ()
      Ich habe heute eine Mail erhalten mit den Umtauschkonditionen der Dollar-Bonds. Erstaunlich fand ich, das ALLE Kupons auf 7 % gesetzt werden sollen, d.h. der Kupon der 7% 2008 bleibt bei 7 und wird nicht reduziert. Auch die Kupons der Anleihen, die später als 2011 fällig werden, sinken auf 7%.
      Aber nur bei den Fälligkeiten bis 2011 wird die Laufzeit um 3 Jahre verlängert. Das hat zur Folge, dass die 11,375% bis 2010 künftig eine 7% bis 2013 wird, die 12,375% bis 2012 wird dagegen auch eine 7%, die aber unverändert 2012 fällig wird. Bislang hatte ich dies etwas anders verstanden.

      Das Schreiben ist zwar in Spanisch, aber die Zahlen sprechen für sich. Wer eine Kopie haben möchte, schickt mir einfach ne Mail an cure4cf@altavista.com oder ins Postfach.
      Avatar
      schrieb am 22.11.01 22:42:57
      Beitrag Nr. 219 ()
      @noch-n-zocker

      ich hatte vor einigen Tagen die Konditionen für den Umtausch auf ’la nation’ gelesen. Leider finde ich den Link nicht mehr. Ich bin mir aber sicher es waren 70% des bisherigen Zinses bis maximal 7% (und natürlich die +3 Jahre bis 2010).

      Das erklärt auch die Kurse der entsprechenden Anleihen, denn die 2008er notiert als Step-up deutlich unter den fixed 2009er und 2010er Anleihen. Der Step up wird nämlich durch den Cap bei 7% wesentlich stärker in der Rendite getroffen (7%->4,9%, 15,5 und 15,95%->7% während 2010er nur von 11,375->7%).

      Die 2010er und eingeschränkt 2015 bieten übrigens m.E. das beste Chance-/Risiko-/Defaultverlust-Verhältnis.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 23.11.01 00:03:36
      Beitrag Nr. 220 ()
      Umtauschkonditionen für Inländer:
      wie ich bei der Chase Manhattan Bank bei den News gelesen habe sollen die Anleihen, die von Inländern gehalten werden, bezgl. des Coupons dieselben Konditionen wie die der Ausländer aufweisen, nur soll die Umschuldung alle Anleihen bis zur Lfz. 2011 einbinden.
      Ich denke, dass auch die Konditionen für die Umschuldung der Fremdwährungsanleihen bezgl. der Laufzeit noch nicht sicher sind (bisher < 2010)... das kann sich auch sehr schnell wieder ändern und es könnten auch Anleihen mit längeren Laufzeiten einbezogen werden.
      Wer weiss das bei den Argentiniern schon?

      extract:
      "The swap offers local debtholders, which are mostly
      banks and pension funds, government paper bearing
      interest rates of 7 percent or lower, well below the
      11 to 30 percent on currently held debt. It also aims
      to push back by three years the maturity of debt
      expiring through 2011."


      Quelle:
      http://www.chase.com/cgi-bin/gx.cgi/FTcs?pagename=Chase/Href…
      Avatar
      schrieb am 23.11.01 00:10:45
      Beitrag Nr. 221 ()
      @K1

      von diesen Modalitäten bin ich bisher auch immer ausgegangen:
      lt. Pressemitteilung von S&P vom 07.11.2001:
      http://eve.bradynet.com/cgi-bin/research/showreports.cgi?sou…
      Avatar
      schrieb am 23.11.01 09:41:39
      Beitrag Nr. 222 ()
      Hört sich ein wenig paradox an, aber durch den Freispruch von Menem (Oppositionspolitiker) hat sich die politische Lage für die Regierung de la Rua etwas entspannt. Menem hat ein Interesse daran, dass die bestehende Regierung bis 2003 im Amt bleibt (denn nur dann kann er noch mal die Präsidentschaft anstreben). Desweiteren würde er im Fall der Fälle die Dollarisierung befürworten (im Gegensatz zu Duhalde, Terragno etc.). Ausserdem hält er durch seinen Machtanspruch die extremen Duhalde und Terragno davon ab die Alternative zu de la Rua zu sein.

      Solange der lokale Schuldenswap noch läuft werden übrigens die Verunsicherung und die schlechten Nachrichten noch anhalten, denn es sollen ja möglichst viele Anleihegläubiger (vorzugsweise auch internationale) in die "sichereren" Ausleihungen tauschen. Welch ein Zufall, dass die mit der Beratung beim globalen Schuldenswap beauftragten Banken jetzt was von Schuldschnitt verlauten lassen (wurde zwar direkt von Cavallo dementiert), aber schafft wieder zusätzliche Unsicherheit und Tauschwille. Entweder es ist ganz gut gemacht (sollte man eigentlich erwarten), oder die sind voll chaotisch (traue ich ihnen leider auch zu).

      Dass die Lage kritisch ist erkennt man auch daran, dass mehr oder weniger mit den Reserven der Zentralbank schindluder betrieben wird. Mich würde wundern, wenn in einem Jahr noch genau dieses Währungssystem vorhanden wäre.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 23.11.01 13:18:23
      Beitrag Nr. 223 ()
      Der wachsende Spread zwischen EUR und $-Anleihen ist ein guter Indikator für das Dilemma, in dem alle Beteiligten sind.

      Ich habe das zwar selbst mal irgendwo geschrieben, aber wieder vergessen, das diejenigen, die dem Umtausch zustimmen, anschliessend ja keine börsennotierten Anleihen mehr haben, sondern Darlehen, deren Handelbarkeit extrem eingeschränkt ist. Insbesondere bei den langen Laufzeiten kann dies für Fonds und Privatanleger ein Ausschlusskriterium sein, so dass sie einem Umtausch nicht zustimmen (können). Aber wenn die Darlehen anschliessend besser gestellt sind als die Anleihen, ist ein Durchhalten auch sehr riskant.
      Und Argentinien andererseits versucht mit allen Mitteln, einen freiwilligen Umtausch herbeizuführen, um den völligen Default zu verhindern. Ich sehe aber nicht, wie das ohne massive Unterstützung des IWF möglich ist.
      Hinsichtlich der IWF-Politik wiederum wundert mich das unterschiedliche Vorgehen in der Türkei und Argentinien sehr. Ich weiss aber nicht, ob und inwieweit Argentinien aus der Unterstützung für die Türkei irgendwelche Ansprüche auf Gleichbehandlung herleiten kann.

      Langer Rede kurzer Sinn, ich halte einen Default mit anschliessendem Haircut und Ausgabe von neuen Anleihen für unausweichlich, es sei denn der IWF schwenkt noch um.
      Und das Wechselkurssystem wird fallen, meiner Ansicht nach in Richtung Abwertung.
      Avatar
      schrieb am 24.11.01 14:51:58
      Beitrag Nr. 224 ()
      @noch-n-zocker

      Zu Posting #218: Ich glaube ich weiss wie das Missverständnis 7% fix bzw. maximal aufkommt. In der Verlängerungszeit (3 Jahre) ist der Zinssatz für alle Anleihen fix 7%. Davor gilt die Regelung 70% der Zinsen, max 7%.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 26.11.01 08:30:45
      Beitrag Nr. 225 ()
      K1
      Das würde Sinn machen, aber aufgrund der steuerlichen Regelungen in Deutschland bezüglich Anlagen mit ungleichmässigem Zins ist das natürlich fatal :(

      Hier das Neueste aus Argentinien. Die Zustimmung der argentinischen Banken zum Schuldentausch ist ein positives Signal.

      Lima, 25. Nov (Reuters) - Argentiniens Präsident Fernando De la Rua hat seinen Nachbarstaaten versichert, dass seinem Land trotz horrender Schulden keine Zahlungsunfähigkeit droht. "Keine Sorge, Argentinien ist sicher", sagte De la Rua am Samstag vor einem Treffen mit den Amtskollegen aus Brasilien, Mexiko und Chile in Lima. Zentrale Themen des Gipfeltreffens der 21 lateinamerikanischen Staaten sowie Spaniens und Portugals waren die derzeitige weltweite Wirtschaftsflaute und die Terrorismusbekämpfung. Perus Präsident Alejandro Toledo sagte zum Abschluss, es sei an der Zeit, gemeinsam zu handeln und die Integration voranzubringen.
      Argentiniens Wirtschaftsminister Domingo Cavallo, der dem Land eine "Null-Defizit"-Politik verordnet hat, sagte in Lima, der eingeleitete Schuldentausch laufe sehr gut und werde ein Erfolg werden. De la Rua verließ den Gipfel vorzeitig, da am Sonntag eine Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Buenos Aires erwartet wurde.
      Über den so genannten Schulden Swap will Argentinien seine Zinsbelastungen deutlich senken. Am Freitag hatten die privaten argentinischen Banken ihre Bereitschaft zum Schuldentausch erklärt. "Die mit der Argentinischen Bankenvereinigung (ABA) verbundenen Geldinstitute erklärten heute ihre Absicht, sich an dem nationalen Umschuldungsprogramm der Regierung am 30. November mit 12,5 Milliarden Dollar zu beteiligen", teilte die ABA in Buenos Aires mit.
      Argentinien will einen Großteil seiner Schulden von etwa 132 Milliarden Dollar umschulden. Der Plan sieht den freiwilligen Tausch von handelbaren Staatsschulden in neue staatliche Papiere mit einem Kupon von sieben Prozent anstelle der bisherigen elf Prozent vor. Zugleich sollen die Käufer argentinischer Schuldtitel bessere Rückzahlungsgarantien bekommen.
      Chiles Präsident Ricardo Lagos sagte, De la Rua sei zuversichtlich, dass eine Zahlungsunfähigkeit vermieden werden könne. Was man derzeit in den Nachbarländern Brasilien und Chile beobachten könne, sei, dass die Situation in Argentinien nichts mit anderen Ländern zu tun habe. "Und das ist sehr positiv", sagte Lagos.
      Das Gipfeltreffen in der peruanischen Hauptstadt fand hinter verschlossenen Türen statt. Perus Präsident Toledo sagte, in der Abgeschiedenheit könnten die Gipfelteilnehmer besser Gedanken über die Wirtschaftslage und der Terrorismus-Bekämpfung austauschen. Die Deklaration zur Verurteilung des Terrorismus wurde auch von Kuba unterzeichnet. Kubas Vize-Präsident Carlos Lage sagte, die Erklärung entspreche jetzt Wort für Wort den beim Gipfel in Panama gemachten kubanischen Vorschlägen. Kuba Präsident Fidel Castro hatte es beim vergangenen Gipfel in Panama abgelehnt, eine solche Erklärung zu unterzeichnen.
      In weiteren Erklärungen unterstützten die Staats- und Regierungschefs den Friedensprozess in Kolumbien. Die freien Wahlen in Nicaragua und Peru wurden lobend erwähnt. Großbritannien und Argentinien wurden aufgefordert, ihren Konflikt um die Falkland-Inseln (Malvinen) zu beenden. Zur Wirtschaftsentwicklung sagte Präsident Toledo, alle Überlegungen hätten ein gemeinsames Ziel, die Schaffung eines nachhaltigen Wachstums und damit von Arbeitsplätzen sowie "einen umfassenden Krieg gegen die Armut".
      brs

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      Sunday, 25 November 2001 07:19:04
      RTRS [nL25233550]
      Avatar
      schrieb am 26.11.01 12:07:45
      Beitrag Nr. 226 ()
      Tach Leute,

      Weiß eigentlich jemand, wie die Floater bei der Umschuldung behandelt werden sollen ?

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 26.11.01 13:31:22
      Beitrag Nr. 227 ()
      unicum, Libor+3%
      Avatar
      schrieb am 26.11.01 17:21:39
      Beitrag Nr. 228 ()
      Danke
      Avatar
      schrieb am 27.11.01 08:07:16
      Beitrag Nr. 229 ()
      Der IMF sorgt mal wieder für Diskussionsstoff. Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, ist meine Motivation, mich an einer Umtauschaktion zu beteiligen, um einiges geringer geworden.

      By Mark Egan
      WASHINGTON, Nov 26 (Reuters) - The International Monetary Fund on Monday unveiled groundbreaking plans to develop an international system to allow troubled countries to file for bankruptcy protection when their debts become unsustainable.
      IMF First Deputy Managing Director Anne Krueger said the plan would fill a "gaping hole" in the world`s financial system that offers troubled nations no formal bankruptcy mechanism.
      The proposal would offer countries the type of bankruptcy protection enjoyed by companies in many countries but would take years to put in place, meaning there would be no benefit for nations like Argentina, which is fighting to avert the world`s biggest sovereign debt default.
      The plan, to be discussed by the IMF`s board in December, would make the IMF the gatekeeper of the new bankruptcy system with the lender being arbiter of whether to grant nations a "stay" on their debts to negotiate an orderly restructuring.
      Krueger unveiled the plan during a dinner speech to the National Economists Club and said four of the Group of Seven nations, including the United States and Britain, were "strongly in favor" of the idea. Three of the seven nations, which also include Japan, Canada, Germany, France and Canada, had yet to take a position, the former academic said.
      The issue has been raised before but little happened due to opposition from the United States, which faced lobbying from Wall Street. But with Washington now seeking a way to reduce the need for IMF bailouts, the idea has resurfaced.

      SOONER RATHER THAN LATER
      "At the moment too many countries with insurmountable debt problems leave it too long, imposing unnecessarily heavy economic costs on themselves, and on the international community that has to pick up the pieces," Krueger said.
      Krueger said the system would be built on four principles:
      --that creditors could not disrupt negotiations by seeking recourse in their own national courts, as happened in 1997 when a creditor held Peru ransom.
      --that countries would have to negotiate in good faith and not give favor to certain creditors, something that would require guarantees of sound economic policies.
      --that creditors be encouraged to lend new cash to the debtor nation by receiving seniority over earlier claims.
      --that agreement be reached through settlement with the majority of creditors and not by unanimous approval.
      The economist said she hoped a formal bankruptcy mechanism would encourage nations and their creditors to settle their problems on their own, without the help of the IMF and others.
      Krueger said the IMF would be central to the system, deciding when to approve a country`s request for protection. But, she said, some independent judicial system would be needed to adjudicate disputes between debtors and creditors.
      To force countries to negotiate in good faith, the standstill on debts would last just a few months and would require IMF approval to be extended. Further IMF cash would be restricted to help rebuild foreign exchange reserves and pay for essential services and imports with no extra aid to help pay creditors on the restructured debts.
      Krueger said the plan would include temporary foreign exchange controls to avoid currency speculation.
      Private companies may also need protection since they could not pay money owed to foreign firms or investors due to the temporary capital controls. But, the IMF`s No. 2 in command said, those firms would pay those monies into an escrow account to be payable once the capital controls were lifted.

      ARGENTINA`S BLUES
      Since the Asian financial crisis of 1997-1999, the IMF has worked hard to shore up myriad problems in the global financial system. That crisis started with a botched devaluation of the Thai baht before ripping through the region and as far afield as Russia and Brazil. Despite improvements since then, there has been little progress on what to do when countries are suffocating under a mountain of debts.
      That problem has never been more evident than now. Argentina has been on the brink of defaulting on $132 billion of debt despite a $40 billion IMF rescue package given last December and another $8 billion in IMF support in August.
      Krueger said if such a mechanism had been in place, Argentina could have sought protection in March. That would have saved the IMF that extra $8 billion in support, which she said was granted to Argentina to avoid "chaos."
      "What is the incentive for a debtor country? The incentive is to avoid ... what Argentina is going through right now," Krueger said of how the scheme would benefit debtors.
      She suggested Argentina`s debts could be worth more today than is now the case if an international bankruptcy system were in place -- something that would benefit creditors.
      Argentina is currently trying to restructure its debts without the help of the IMF, seeking the approval of creditors to reduce the interest rate on about $60 billion of domestic debts. But it remains unclear whether the debt swap will work or whether the nation may still face outright default.
      Reaching agreement on such a contentious plan will be a tough political battle as nations seek to protect their own bondholders. "The political imponderable is whether our members are prepared to constrain the ability of their citizens to pursue foreign governments through their national courts as an investment in a more stable, and therefore more prosperous, world economy," Krueger said.
      ((Washington newsroom + 1 202 898-8310, fax 1 202 898-8383, washington.economic.newsroom@reuters.com))

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      Tuesday, 27 November 2001 05:23:50
      RTRS [nN26356160]
      Avatar
      schrieb am 27.11.01 09:59:55
      Beitrag Nr. 230 ()
      Die Tante hat einen Knall weg, sorry kann man einfach nicht anders sagen.

      Mal ein Paar Punkte

      "Der IMF Spielt den Richter" - also IMF Loans werden immer gezahlt, private Investen sehen wo sie bleiben...

      "Neue Kredite bekommen Vorrang vor alten" - Ich frage mich, wozu es da überhaupt Negativklauseln gibt.

      "Staaten dürfen vor nationalen Gerichten während Schuldverhandlungen nicht mehr verklagt werden" - aha, wo dann ? garnicht mehr, am besten immer Schuldverhandlungen, dann muss der Staat gar nichts mehr zahlen oder?

      Also die Krueger ist wie der sprichwärtliche Elefant im Porzelanladen (hat vor ein Paar Wochen schon einige vollkommen unpassende Äusserungen von sich gegeben).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 27.11.01 11:20:02
      Beitrag Nr. 231 ()
      Argentinien driftet in die Pleite Nur IWF kann Kollaps noch verzögern

      Verstärkter Rückgriff auf Devisen-Reserven bringt Dollar-Anbindung in Gefahr

      Von Rainer Höke, Miami
      Börsen-Zeitung, 24.11.2001

      Argentinien hat seine internen und externen Schulden bisher mit Hängen und Würgen bedient und ist somit de jure noch nicht in Zahlungsverzug. Aber de facto ist das rezessionsgeplagte und hochverschuldete Land nunmehr pleite. Zunehmender Stress und Dissens im Ressort des temperamentvollen Wirtschaftsministers Domingo Cavallo führten dieser Tage zum Rücktritt des für die Planung zuständigen Staatssekretärs Federico Sturzenegger. Knapp drei Wochen zuvor hatte Julio Dreizzen, ein enger Mitarbeiter von Finanzstaatssekretär Daniel Marx, das Handtuch geworfen.

      Neuere Daten offenbaren eine zunehmend desperate Liquiditätssituation in Buenos Aires. Bis Jahresende werden Zahlungsverpflichtungen von 4 Mrd. bis 5 Mrd. Dollar, sowie zusätzlich ein jährlicher Bonus für die Angestellten des öffentlichen Dienstes von rund 1 Mrd. Dollar fällig. Gerüchte, dieser Bonus, ein Bestandteil der bereits erheblich gekürzten Beamtenbezüge, werde ausfallen, schüren die sich verstärkende soziale Unruhe im Lande. So stürmten z. B. Demonstranten zur Wochenmitte die argentinische Börse und legten den Handel vorübergehend lahm. Die Regierung dementiert, dass die im Nulldefizitprogramm ausdrücklich bestätigte Bonuszahlung gestrichen werde.


      IWF-Vorgaben verfehlt

      Aber woher die Mittel kommen sollen, ist ein Rätsel. Die Staatskasse ist leer, und die Steuereinnahmen sind seit der Jahresmitte rückläufig. Zuletzt gingen sie in der ersten Novemberhälfte um 16 % gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode zurück. Das Wirtschaftsministerium musste dieser Tage zugeben, dass das Budgetdefizit dieses Jahres mit voraussichtlich 7,8 Mrd. Dollar die mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) als Kreditkondition vereinbarte Höchstgrenze von 6,5 Mrd. Dollar erheblich überschreiten werde. Als Nagelprobe auf den politischen Willen zu verschärfter fiskalischer Disziplin gilt der Haushaltsplan 2002. Er soll dieser Tage dem Parlament zugeleitet werden, das seit den Oktoberwahlen von der Opposition beherrscht wird. Ob die Abgeordneten, zumal angesichts der drohenden sozialen Explosion, weiteren drastischen Restriktionen zustimmen, bleibt abzuwarten.


      Harte Linie der USA

      Argentiniens Zahlungsfähigkeit hängt jetzt weitgehend vom IWF ab. Ohne sein Eingreifen könnte die Stunde der Wahrheit noch vor der Jahreswende schlagen. Ein IWF-Team nimmt ab Montag in Buenos Aires die Lage unter die Lupe. Aber die Aussichten auf weitere multilaterale Mittel sind trübe. Beim Fonds beharrt man neuerdings, und nicht zuletzt auch unter dem Druck des Großaktionärs USA, auf strikter Einhaltung vereinbarter Kreditkonditionen, insbesondere der Defizitvorgaben. Die aber verfehlt Argentinien jetzt ein weiteres Mal. Nun wird man allenfalls mit der vorzeitigen Auszahlung einer Kredittranche von 1,3 Mrd. Dollar rechnen können - es sei denn, der Währungsfonds und sein Großaktionär ließen sich doch noch weichklopfen. "Superminister" Cavallo hat sich bisher als äußerst findig erwiesen, die drohende Insolvenz hinauszuzögern. So etwa durch die Restrukturierung eines Großteils der Inlandsschulden zu erheblich niedrigeren Sätzen und im Zusammenhang damit die Kapitalisierung zwischen dem 6. November und dem 30. März anfallender Zinsen. Im verzweifelten Bemühen, sich finanziell über Wasser zu halten, greift die Regierung neuerdings nach einem weiteren Strohhalm: den Währungsreserven der Notenbank. Sie werden jetzt vorliegenden Berichten zufolge "auf Anordnung von Oben" leihweise dem staatlichen Banco de la Naci¢n zur Verfügung gestellt, der dem Fiskus auf dieser Basis Kredit bereitstellt. Beobachter halten dies für höchst bedenklich. Der Reservenschwund könnte sich nämlich beschleunigen und die im Konvertibilitätsgesetz vorgeschriebene volle Deckung des inländischen Geldumlaufs (gegenwärtig etwa 13 Mrd. Dollar) sowie die Peso/Dollar-Parität gefährden. Die gesamten internationalen Reserven der Notenbank sind bei einer zwar noch nicht panischen, doch anhaltenden Flucht aus dem Peso seit März um ungefähr 40 % geschrumpft; sie wurden zuletzt - per 19. November - mit 19,3 Mrd. Dollar ausgewiesen. Im September waren sie durch eine IWF-Kreditspritze von 4 Mrd. Dollar aufgestockt worden, doch deren Wirkung ist bereits verpufft.

      Was die aktuelle inländische Umschuldungsaktion angeht, so ist die Subskriptionsfrist, die am 19. November begann und an diesem Wochenende hätte auslaufen sollen, bis zum Monatsende verlängert worden. Über den Erfolg schweigt sich die Regierung bislang aus. Wirtschaftsminister Cavallo bezeichnete jedoch die Reaktion argentinischer Banken, Pensionskassen und anderer institutioneller Großanleger als "sehr positiv". Beobachter im privaten Sektor rechnen mit einer Erfolgsquote um 50 %.

      Internationale Anleger werden derweil sichtlich nervöser. Man fürchtet, die zu Anfang nächsten Jahres erwartete Umschuldungsofferte für Auslandsbonds im Umfang von mehr als 40 Mrd. Dollar werde noch schlechtere Konditionen bieten als die inländische Restrukturierung. In New Yorker Finanzkreisen klagt man darüber, dass Argentiniens Regierung es bisher versäumt hat, Einzelheiten der geplanten Transaktion mit den Auslandsgläubigern zu diskutieren. Eine Gruppe institutioneller Anleger hat bereits mit mehreren prominenten Anwälten Kontakt aufgenommen, darunter David Boies, der u.a. das US-Justizministerium im Microsoft-Kartellverfahren beriet.


      Regierung in Gefahr

      Die Frage ist jetzt, ob der argentinischen Regierung tatsächlich eine geordnete Schuldenrestrukturierung auf mehr oder weniger freiwilliger Basis gelingt, oder ob sie die Bedienung ihrer Schulden schließlich völlig einstellen muss. Für diesen Fall schließt man in Buenos Aires den Rücktritt von Staatspräsident de la Rua und Wirtschaftsminister Cavallo nicht länger aus. Mit ihnen würden womöglich auch die Dollar-Parität des Peso und das Nulldefizit-Programm der Regierung in der Versenkung verschwinden.


      Börsen-Zeitung, 24.11.2001
      Avatar
      schrieb am 27.11.01 15:46:30
      Beitrag Nr. 232 ()
      Zum IWF-Artikel:

      Die IWF-Mittel sind unser aller Steuergelder. Solange der die IWF-Gelder Hilfe zur Selbsthilfe sind, ist das IWF-System sinnvoll. In den letzten Jahren ist der IWF dazu übergegangen, mit Steuergeldern alle Zahlungsschwierigkeiten glattzubügeln. Dies waren mehr Hilfen für das Bankensystem als für die betroffenen Staaten. Deren Schulden werden dadurch nicht weniger, sondern mehr. Lediglich die Struktur der Gläubiger ändert sich, indem Anleihen von Institutionellen und privaten Anlegern durch Kredite des IWF ersetzt werden.

      Beim IWF lauern für die ihn finanzierenden Staaten inzwischen enorme Kreditrisiken. Diese Risiken wurden den Banken und Anleihegläubigern abgenommen. Das ist nicht die Aufgabe des IWF. Argentinien ist momentan der Gipfel von allem. Innerhalb des letzten Jahres gab der IWF Hilfen in Höhe von 48 Mrd. US$, die knapp 40% des argentinischen Defizits entsprechen. Die letzten Mittel wurden im September zugesagt. Nun haben wir Dezember und Argentinien ist schon wieder auf Entzug und braucht neuen Stoff.

      Man sollte einem Schuldner nicht eiskalt, den Geldhahn zudrehen. Aber irgendwann ist eine Grenze erreicht, wo dem schlechten Geld kein gutes hinterher geworfen werden sollte. Wer Argentinien jetzt noch aus unseren Steuermitteln frisches Geld zur Verfügung stellt, soll sagen, ob wir tatsächlich eine realistische Chance haben, dieses Geld wiederzusehen.

      Wenn Gläubiger Risikoprämien auf Anleihen schlechter Schuldner erhalten, kann nicht für immer und alle Zeiten erwartet werden, dass der IWF das Risiko übernimmt, wenn es ernst wird. Im Falle von Argentinien hat der IWF bereits 48 Mrd. US$ bereitgestellt. Wie viel soll es noch sein? Soll er im Zweifelsfall das ganze Defizit übernehmen?

      Schon längst ist keine Bank und kein Privatmann bereit Argentinien Geld zu leihen. Die Pleite wäre längst perfekt. Die bisher gezahlten IWF-Gelder haben vielen zu Zinszahlungen und Tilgungen verholfen, die sie normalerweise nie erhalten hätten. Man darf nicht davon erwarten, dass es einen Anspruch gäbe, ein internationaler Fonds müsse die Schulden notleidender Staaten garantieren.

      Die Crux liegt in der massiven Ausgabe von Fremdwährungsanleihen. Dies Anleihen haben niedrigere Zinsen, weil das Wechselkursrisiko entfällt. Dabei wird vergessen, dass das Wechselkursrisiko beim Schuldner verbleibt, wodurch dessen Kreditrisiko stark steigt. Würden die Staaten ihren Geldbedarf durch Anleihen in der Heimatwährung decken, könnte über den Wechselkurs die Situation bereingt werden. Früher wurden die Staatsanleihen zwar zurückgezahlt. Häufig war aber das zurückgezahlte Geld nichts mehr wert. Da dieser Ausweg bei Fremwährungsanleihen entfällt, muss man sich mit dem Gedanken an Staatsinsolvenzen befassen.

      Argentinien kann nicht geholfen werden, solange sich das Land selbst belügt. Noch immer meint man in Buenos Aires ein Peso sei einen Dollar wert. Die strikte Anbindung des Peso an den Dollar wird durch die Realität längst konterkariert.

      In der FAZ war gestern folgendes zu lesen:

      " Unterdessen floriert die Emission von geldähnlichen Schuldscheinen, die der Staat und viele Provinzen für die Bezahlung der Beamten und Lieferanten drucken. Rund 2,8 Mrd. Dollar dieses Geldes, das den "echten" Pesos täuschend ähnlich sieht, sind bereits im Umlauf gebracht worden, das entspreche fast 30% der Geldbasis, kalkuliert die Bank ABN Amro. "Das schlechte Geld verdrängt das gute", sagt Manuel Solanet, der wie Lopez Murphy zu den liberalen Ökonomen der Forschungsstiftung FIEL gehört. "Wenn wir nicht aufpassen, gibt es bald keinen dollarkonvertiblen Peso mehr, sondern eine Inflation in Schuldscheinen", prophezeit Solanet. Der Anfang vom Ende der Dollarbindung scheint gemacht. "


      Gruß
      VERTRAUmir
      Avatar
      schrieb am 27.11.01 16:23:13
      Beitrag Nr. 233 ()
      Über kurz oder lang hat Arg. nur zwei Möglichkeiten: Abwertung oder Dollarisierung.

      Der IWF will die Privaten schon lange mit in die Moratoriumspflicht nehmen (ist auch durchaus legitim). Bislang war das allerdings eher Wunschdenken - noch sind solche Bedingungen bei keiner Anleihe integriert. Fraglich, ob sich noch Anleihekäufer finden wenn´s mal soweit sein sollte, dass in allen Anleihebedingungen sinngemäß steht: Sollte der IWF ganz oder teilweise verzichten, gilt dieses automatisch auch für die Gläubiger der Anleihe...

      Auf jeden Fall versucht der IWF jetzt durch die Hintertür Arg. als Türöffner bzw. Weichklopfer zu nutzen. Der Swap (auch wenn er "freiwillig" ist) führt ja erstmals in größerem Ausmaß auch zu einem gewissen Schuldendienst-Verzicht bei Privaten.

      Bei lokalen Swap deutet sich momentan ein Erfolg an. Fast alle Gläubiger wollen mit hohen Quoten mitmachen. Lokale Banken haben 12,5 Mrd. Swap Volumen zugesagt, Pensionskassen 16 Mrd, die spanischen Banken als grosse Kreditgeber scheinen mitzumachen, die Versicherungen und öff. Banken stehen noch aus. Anscheinend hat man hier das moral hazard-Problem gut im Griff. Allen ist klar. Ohne Verzicht sind alle Banken, Pensionskassen, etc. bald pleite. Also muss man verzichten. Jeder beäugt jeden um zu vermeiden, dass man alleine verzichtet und ein anderer sich aus der Verantwortung stiehlt.

      Mal abwarten wie das beim internationalen Swap abläuft. Da wird das aufgrund des hohen Retail-Anteils ungleich schwieriger werden.

      So long, S.
      Avatar
      schrieb am 27.11.01 17:04:49
      Beitrag Nr. 234 ()
      @sarah96

      "Über kurz oder lang hat Arg. nur zwei Möglichkeiten: Abwertung oder Dollarisierung. "
      Klar, nur welche Möglichkeit, darüber streiten sich ja die Geister und die Auswirkungen der beiden Varianten dürften höchstunterschiedlich sein. ;)

      @VERTRAUmir

      auch ich sehe nicht ein, warum der IWF mit "unseren" Steuermitteln Anleihegläubiger auszahlen bzw. absichern sollte. Nur tut er das ? Nenne mir doch bitte ein Paar Fälle, in denen der IWF seine Gelder NICHT zurückbekommen hat, während private Investoren bzw. Banken es zurückbekommen haben. Vielleicht fehlt mir hier das Wissen, aber ich konnte nicht viel finden, lediglich, dass Russland seine im Rahmen der Russlandkriese erhaltenen IWF Mittel nunmehr vorzeitig zurückzahlt. Im Falle von Ecuador wurden die IWF Kredite m.W. weiter bedient, die diverser Anleihen nicht.

      Desweiteren schreibst du, dass der IWF Argentinien innerhalb des letzten Jahres 48Mrd US$ [Kredite?] gegeben hätte. Auf den Seiten des IWF’s (Stand 31.Oktober) kann ich das nicht nachvollziehen. http://www.imf.org/external/np/tre/tad/exfin1.cfm

      Was mich an den Äusserungen von Krueger besonders aufregt ist die Form und die Unverschämtheit. Ich glaube vernünftige Anleihegläubiger verschliessen sich nicht notwendigen und sinnvollen Regelungen bei einer Restrukturierung. Das sieht man auch im aktuellen Fall von Argentinien, wo ja ein massiver Verzicht (in Form von Zinsen & Tilgungsstreckung) seitens der Anleihegläubiger im Rahmen des lokalen Schuldentauschs geleistet wird. Die internationale Tranche wird folgen und ich gehe davon aus, dass auch hier entsprechender Verzicht in Form von Zinsen und/oder Tilgungsstreckung etc. gemacht werden wird. Ausnahmen & Idioten gibt es natürlich immer, aber damit muss man leben. Nur, wenn das was Krueger schreibt Wirklichkeit würde, dann zerstört sie die Grundlage jeglicher Kreditaufnahme von EM Ländern. Die Zinsaufschläge für solche potenziell nachrangige Anleihen wären gigantisch => niedrigeres oder gar kein Wachstum => Verbleiben der EM Länder im Teufelskreis. Ist das die Aufgabe des IWF ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 27.11.01 17:43:35
      Beitrag Nr. 235 ()
      Hier übrigens noch mal ein Beleg dafür, dass die Abwertung - wenn sie kommen sollte - nur durch Druck des IWF erfolgen wird:


      11/27 09:30
      Argentina`s Cavallo Says IMF Seeks Devaluation, Clarin Reports
      By David Plumb

      Buenos Aires, Nov. 27 (Bloomberg) -- Argentina`s Economy Minister Domingo Cavallo told business and union leaders Sunday the International Monetary Fund was pressing the country to devalue the peso, Clarin newspaper reported.

      Cavallo made the comment in a private meeting at President Fernando de la Rua`s residence, Clarin said, citing five of 13 people invited to the meeting. The newspaper didn`t provide the people`s names.

      Cavallo also said foreign banks were betting against the peso, which he tied one-to-one with the U.S. dollar a decade ago during a previous stint at the ministry.

      IMF officials are in Argentina this week to review the government`s accounts as the country starts a restructuring of at least $95 billion of bonds. The government has asked the IMF to disburse as soon as possible a $1.3 billion loan installment due in December, along with $3 billion originally targeted to back the country`s debt restructuring, even after the country missed its budget deficit targets that were part of the loan accords.

      (Clarin 11-27, 6) For Clarin`s Web site, click on {CLRN }
      Avatar
      schrieb am 28.11.01 15:13:55
      Beitrag Nr. 236 ()
      Dieses Affentheater um überfällige Abwertungen haben wir doch früher in Europa auch gehabt. Die Franzosen und Italiener haben seinerzeit immer größten Wert darauf gelegt, dass offiziell nicht der Franc und die Lira abgewertet wurden, sondern das alle anderen Währungen gegenüber der "stabilen" eigenen Währung aufwerteten.

      Vielleicht sollten wir auf das Ego der stolzen Gauchos Rücksicht nehmen und es in diesem Falle auch so handhaben :)

      Ich kann langfrisitig nichts Positives an dem verzweifelten Kampf gegen die Abwertung sehen. Natürlich wird es wehtuen, natürlich wird es Verlierer geben, aber anschliessend sollte der Markt wieder sauber sein. Jedem ist klar (sollte klar sein), dass Argentinien nur durch gravierende Massnahmen wieder auf Wachstumskurs kommen kann. Der Anleger, der Bonds zu 100 gekauft hat oder der Argentinier, der sich in Dollar verschuldet hat, hat sehr wahrscheinlich aufs falsche Pferd gesetzt.
      Avatar
      schrieb am 28.11.01 15:38:30
      Beitrag Nr. 237 ()
      k1

      Siehst Du nicht auch die Gefahr, dass durch eine Dollarisierung die Deflation verstärkt werden könnte, während eine Abwertung über die damit verbundene Inflation wenigstens dieses Problem beseitigen würde?
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 10:16:05
      Beitrag Nr. 238 ()
      @K1


      <<auch ich sehe nicht ein, warum der IWF mit "unseren" Steuermitteln Anleihegläubiger auszahlen bzw. absichern sollte. Nur tut er das ?>>

      Glaubst Du, die Gläubiger von Argentinien & Co. hätten in 2001 Zinsen und Tilgungen ohne iWF-Hilfe erhalten?

      <<Nenne mir doch bitte ein Paar Fälle, in denen der IWF seine Gelder NICHT zurückbekommen hat, während private Investoren bzw. Banken es zurückbekommen haben. Vielleicht fehlt mir hier das Wissen, aber ich konnte nicht viel finden, lediglich, dass Russland seine im Rahmen der Russlandkriese erhaltenen IWF Mittel nunmehr vorzeitig zurückzahlt. Im Falle von Ecuador wurden die IWF Kredite m.W. weiter bedient, die diverser Anleihen nicht.>>

      Wenn Argentinien im Jahr 5 - 10 Mrd.US$ an seine "privaten" Gläubiger zahlt und dies nur kann, indem es vom IWF entsprechende neue Kredite bekommt, dann erhalten die Anleihenbesitzer Geld zurück, während beim IWF die Außenstände ansteigen. Vom einen kommt das Geld, der andere hat es danach in der Tasche. So einfach ist meine Überlegung.

      Wann der IWF das erste Mal kein Geld zurückbekommt, kann ich Dir nicht sagen. Die Kreditspirale beim IWF mit immer größeren Hilfsaktionen in immer kürzeren Zeiträumen läuft erst seit ein paar Jahren (Asienkrise) auf derart hohen Touren. Da der IWF immer dann mit Krediten einspringt, wenn der Kapitalmarkt zusätzliche Mittel verweigert, denke ich auch hier wieder ganz simpel. Stark steigende Außenstände bei kreditunwürdigen Schuldnern bedeuten ein hohes Ausfallrisiko.

      <<Desweiteren schreibst du, dass der IWF Argentinien innerhalb des letzten Jahres 48Mrd US$ [Kredite?] gegeben hätte. Auf den Seiten des IWF?s (Stand 31.Oktober) kann ich das nicht nachvollziehen.">>

      In diesem Punkt habe ich mich auf die Angaben von Tante Krueger verlassen. Im Artikel hieß es: "despite a $40 billion IMF rescue package given last December and another $8 billion in IMF support in August." Das rescue package habe ich als Kredit- oder Bürgschaftszusage verstanden. Sollte meine Interpretation falsch sein, sorry. Wie interpretierst Du die Aussage?

      Gruß
      VERTRAUmir
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 11:25:50
      Beitrag Nr. 239 ()
      @noch-n-zocker & VERTRAUmir

      habe leider bis Anfang nächster Woche kaum Zeit (Arbeit..). Vorab: Die Staatsverschuldung Argentiniens beträgt rd. 132 Mrd.$. 19Mrd. Domestic + 8 Brady + 39 US Global + 25 andere Globals, komme ich auf 91 Mrd. (zahlen können leicht abweichend). Bleiben noch 41 Mrd. max, die sich IWF, Worldbank IDBA, und Staaten "teilen" müssten. Das geht dann wohl nur mit dem Krueger Spezialtaschenrechner, den ich leider nicht habe ;) Auch deuten die Zahlen des IWF per 31.Oktober (Link habe ich angegeben) nicht auf 48 Mrd. Kredit>inanspruchnahme< hin. Wäre schön, wenn sich jemand die Zahlen des IWF’s anschaut und ausführt, wieviel Kredit + Unterstützung Argentinien nun in Anspruch genommen hat. Bin da leider auch kein Experte und vielleicht übersehe ich was.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 18:38:29
      Beitrag Nr. 240 ()
      Wenn Krueger von rescue package und IWF support spricht, verstehe ich darunter nicht allein die in Anspruch genommenen Kredite, sondern auch die Kreditzusagen. So steht im Dezember ein weiterer Kredit an Argentinien an, der unter Auflagen bereits zugesagt ist. Wahrscheinlich sind diese Kreditzusagen in der Krueger-Rechnung enthalten.
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 22:10:59
      Beitrag Nr. 241 ()
      132 Mrd. Dollar Schulden hat ARG.

      Wie wird da eigentlich gerechnet? Nimmt man den Kurswert oder den Nominalwert der Anleihen als "Basis".
      Werden die anteiligen Stückzinsen "addiert"?
      Gelten argentinische USD- oder Eurobonds, die argentinische Staatsbürger /argentinische Firmen/Banken besitzen, auch als "Auslandsschulden"?
      Bei der geplanten "Umschuldung" ist ein niedrigerer Zinssatz - dann aber mit ABSCIHCERUNG der Kapitalrückzahlung vorgesehen.
      Frage: Wer gibt die "Absicherung"?

      kroko
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 22:11:05
      Beitrag Nr. 242 ()
      132 Mrd. Dollar Schulden hat ARG.

      Wie wird da eigentlich gerechnet? Nimmt man den Kurswert oder den Nominalwert der Anleihen als "Basis".
      Werden die anteiligen Stückzinsen "addiert"?
      Gelten argentinische USD- oder Eurobonds, die argentinische Staatsbürger /argentinische Firmen/Banken besitzen, auch als "Auslandsschulden"?
      Bei der geplanten "Umschuldung" ist ein niedrigerer Zinssatz - dann aber mit ABSCIHCERUNG der Kapitalrückzahlung vorgesehen.
      Frage: Wer gibt die "Absicherung"?

      kroko
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 02:43:59
      Beitrag Nr. 243 ()
      Meiner Meinung reichen die momentanen Garantien völlig aus.
      Meines Wissens berechnet sich die Schuld selbstverständlich nach dem Nominalwert. Sehr einfach ließe sich also relativ schnell die Schuldenlast ARG halbieren.


      Liebe Grüße
      Philipp


      ---
      308561
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 14:50:24
      Beitrag Nr. 244 ()
      Jetzt gibt`s wieder eine richtige Panik vor dem Wochenende!

      Trotzdem allen ein schönes selbiges.
      Avatar
      schrieb am 30.11.01 16:08:52
      Beitrag Nr. 245 ()
      insbesondere bei den USD Bonds (614109) z.B. gibts heute ein kleines
      Blutbad .... merkwürdigerweise bleiben die EUR/DM/CHF Anleihen relativ stabil.
      Woran mag das liegen?
      Avatar
      schrieb am 01.12.01 11:59:25
      Beitrag Nr. 246 ()
      Hallo,

      könnte jemand so freundlich sein und Internetseiten
      angeben, auf denen nähere Angaben zu den Anleihe-
      bedingungen zu finden sind. Speziell bin ich an dem
      Zinsterminen interessiert, aber natürlich weitere
      relevante Daten (Kündigungsbedingungen etc).

      Vielen Dank!
      Avatar
      schrieb am 01.12.01 14:49:07
      Beitrag Nr. 247 ()
      @marut:

      www.bondboard.de

      www.bradynet.com

      http://quotes.ubs.com/quotes/X0=5/X1=s59a7PaXj4cgdi4qqFoOvUI…
      Avatar
      schrieb am 02.12.01 10:52:16
      Beitrag Nr. 248 ()
      @ krokodil

      zu Frage 1 : Nominalwert

      zu 2: Nein

      zu 3: Die Garantie gibt der arg Staat. ( wie bisher auch !).
      In Zukunft sollen die Rückzahlungen direkt durch die Steuereinnahmen des Staates gedeckt werden.



      Diese neue Garantie ist m. E. nicht mehr Wert als die alte. Sie lässt allerdings den Schluß zu, dass ein Vorrang des Schuldendienstes nicht für selbstverständlich erachtet wird. Provinzen haben ja schon Zinszahlungen unter Hinweis auf zu bezahlenden Gehälter bzw. Sozialleistungen eingestellt.

      Falls es jemand noch nicht aus anderer Quelle erfahren hat: Argentinien hat am Sa Bankguthaben teilweise eingefroren. Kommentare ?
      Avatar
      schrieb am 02.12.01 19:17:31
      Beitrag Nr. 249 ()
      Nun kommt der "virtuelle Dollar"!
      Man hat Dollars auf dem Konto. Man kommt aber nicht an Sie ran.

      Ich frage mich, ob die Kontensperrung auch für Geschäftsleute gilt??

      Falls ja, ist es Gift für die Wirtschaft.
      Falls nein, werden die Normalbürger zu Gunsten der Geschäftsleute rasiert.




      Buenos Aires, 02. Dez (Reuters) -
      Das hochverschuldete Argentinien hat am Wochenende ein Maßnahmenpaket zur Sicherung seines Finanzsystems erlassen, das unter anderem Bargeld- Abhebungen der Bürger auf 1000 Dollar pro Monat beschränkt. Zudem sollen Auslandsüberweisungen limitiert werden, um die Kapitalflucht zu stoppen, heißt es in einem Dekret von Präsident Fernando de la Rua am Samstag. Die Beschränkungen werden demnach 90 Tage in Kraft bleiben und sollen das Land bei der Bewältigung seiner aktuellen Finanzkrise unterstützen. Zuvor bereits hatte die Regierung die Landeswährung Peso im Verhältnis 1:1 an den US-Dollar gekoppelt.

      Viele Argentinier schienen die neuen Beschränkungen indes eher gelassen hinzunehmen. "Für die meisten reichen 1000 Dollar pro Monat in bar vollkommen aus" , sagte etwa Jose, ein Friseur in Buenos Aires, bei dem ein Haarschnitt zehn Dollar kostet. "Wenn es keine Abwertung der Währung gibt und die Ersparnisse der Leute in Dollar getauscht werden, glaube ich nicht, dass alle in Panik verfallen."

      Am Freitag hatten zahlreiche Bürger in der Hauptstadt Buenos Aires ihre Ersparnisse bei den Banken abgeräumt, weil sie Angst vor einem Kollaps des Bankensystems haben und einem möglichen Einfrieren ihrer Konten zuvor kommen wollten. Bei einer Bankenkrise 1989 hatte der damalige Präsident Carlos Menem über Nacht sämtliche Bankeinlagen gesperrt und sie in Anleihen umgewandelt. Argentinien ist derzeit mit 132 Milliarden Dollar verschuldet. Die Bankeinlagen waren in den vergangenen Monaten stetig gesunken. In dem Land mit der drittstärksten Wirtschaft Lateinamerikas gibt es Sorgen, die seit vier Jahren andauernde Rezession des Landes könnte zum größten Kreditausfall in der Geschichte führen.

      "Es ist nicht gut, Geld unter der Matratze oder im Tresor aufzubewahren", sagte Wirtschaftsminister Domingo Cavallo bei der Vorstellung des Maßnahmenpakets am Samstag. Nach dem Dekret sind die Barabhebungen auf 1000 Dollar je Monat ode 250 Dollar je Woche beschränkt. Weitergehende Zahlungen müssen per Scheck oder Kreditkarte erfolgen. Guthaben in der Landeswährung Peso dürfen nicht mehr höher verzinst werden als solche in Dollar, um weniger Anreize für festliegende Peso-Guthaben zu bieten. Peso-Bankeinlagen können den Angaben zufolge auf Wunsch zudem gebührenfrei in Dollar getauscht werden.

      Wirtschaftsminister Cavallo kritisierte am Samstag das Handeln "einiger einflussreicher Leute", die versuchen würden, aus einer Abwertung des Peso Profit zu ziehen und damit Argentinien weiter in die Abwertung drängen würden. Die Regierung werde sich dennoch bemühen, das Vertrauen der Bürger zu gewinnen. Im Geldhandel der Banken waren am Freitag die Zinsen für Tagesgeld bei sehr niedrigen Umsätzen auf bis zu 700 Prozent angestiegen, was auf einen äußerst geringen Bargelbestand im Finanzkreislauf hindeutete.

      Die beschlossenen Beschränkungen sollen nach Auskunft des Ministers so lange gelten, bis das Land seinen geplanten Schuldentausch (Dept Swap) abgeschlossen hat. Nach Angaben Cavallos soll dies in 90 Tagen der Fall sein. Der Schuldentausch sieht vor, dass die Geldgeber die handelbaren Staatsschulden freiwillig in neue staatliche Papiere mit einem Zinskupon von sieben Prozent anstelle der bisherigen elf Prozent tauschen. Als Anreiz dafür sollen die Käufer bessere Rückzahlungsgarantien bekommen. In der ersten Phase des Schuldentauschs seien inländische Staatsanleihen von mehr als 50 Milliarden Dollar gewechselt worden, sagte Cavallo. Insgesamt seien Anleihen im Wert von 60 Milliarden Dollar angeboten worden. In der zweiten Phase sollen die Papier ab dem kommenden Jahr auch ausländischen Investoren zugänglich gemacht werden.

      Als Auslöser für die jüngsten Maßnahmen wird der Besuch einer Delegation des IWF gewertet, der über eine Finanzspritze von 1,3 Milliarden Dollar an Argentinien nachdenkt. Die Entscheidung darüber hängt voraussichtlich davon ab, ob die Regierung Anzeichen macht, 2002 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Im laufenden Jahr hat die Regierung ihre Staatsschulden weit über das gesetzte Limit überzogen.

      Über die am Wochenende getroffenen Entscheidungen sind Analysten des Landes geteilter Meinung. "Ich denke, dass es das einzig Richtige ist", sagt Rafael Ber, Analyst bei Argentine Research. Die Regierung könne die Unsicherheiten vom Freitag nicht einfach hinnehmen. Außerdem würden kurzfristige Maßnahmen die Wirtschaft nicht belasten. Andere Analysten halten dagegen, die Bevölkerung werde durch die Bargeld-Beschränkungen weniger Geld ausgeben und könne somit der Wirtschaft schaden.

      rkr/rbo
      Avatar
      schrieb am 02.12.01 23:15:03
      Beitrag Nr. 250 ()
      Hallo allerseits!
      Hat jemand eine Erklärung dafür, weswegen am Freitag die 614109 (USD 11.75% 2015) so tief gefallen ist(29)? Die Anleihe und ähnliche (107130, 299266) stehen tiefer als kürzer- und längerlaufende Anleihen obwohl sie mit die höchsten Kupons hat. Wegen der Laufzeit bis 2015 sollte sie doch von den Umschuldungsplänen bis 2010 verschont bleiben.

      Weiter oben wurde mal über Ordermöglichkeiten in Zürich diskutiert. Ich habe mal bei der DB24 geordert und konnte danach im Orderbuch ein Bid in meinem Volumen sehen aber zu anderem Kurs. Ausgeführt wurde nicht. Bei Consors kann man exakt zum erteilten Limit kaufen und das sehr günstig. Daraus, das man bei der DAB in Zürich kaufen kann kann man nicht automatisch schließen das man auch alle Anleihen kaufen kann. An deutschen Börsen kann man über die DAB auch nur DM-/Euro- und Berliner Randanleihen kaufen, keine Dollaranleihen.

      Dann möchte ich noch etwas zu Posting 223 schreiben. Die Ungleichbehandlung der Türkei gegenüber Argentinien wundert mich überhaupt nicht. Beim IWF geben die USA den Ton an, und die Türkei ist ein NATO-Mitglied und wichtiger Verbündeter in einer Krisenregion, grenzt an Syrien, Irak, Iran und den Kaukasus, bildet eine Art Sprungbrett nach Zentralasien, ist einziger Verbündeter Israels in der Region und soll anderen moslemischen Ländern als Vorbild dienen wie man Islam, Demokratie und Freundschaft zum Westen unter einen Hut bringt. Zu all dem kommt noch als Krönung die Bedeutung der Türkei im Kampf gegen den Terror, und daher will man anscheinend die Türkei (und Pakistan) um nahezu jeden Preis stützen. Argentinien dagegen ist "weit weg" und liegt in keiner politisch-militärischen Krisenregion. Wenn die Regierung kippt kommen halt die Peronisten wieder an die Macht, so what...

      Die Alternative zum Default, den man ja vermeiden will, ist doch, die Gläubiger einzuschüchtern und die Kurse möglichst tief fallen zu lassen damit möglichst viele freiwillig umtauschen und die wenigen verbliebenen alten Anleihen dann auch so bedient werden können. Für dieses Szenario wäre es auch hilfreich, wenn der IWF oder die USA mögliche Hilfen oder Garantien für die neuen Anleihen so lange wie möglich hinauszögern, um die Kurse zu drücken und die Gläubiger weichzukochen.

      Ich wünsche allen eine erfolgreiche Woche,
      Plutokrat
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 11:15:43
      Beitrag Nr. 251 ()
      Plutokrat

      In den Argentinien Anleihen findet im Moment so gut wie keine Arbitrage mehr statt. Kursbewegungen sind deswegen oft irrational.

      Die Gründe für die stärkere Unterstützung sind mir bekannt. Ich zweifele nur an der Rechtmässigkeit der Ungleichbehandlung. Der IWF spielt sich hier zum Scharfrichter der Emerging Markets auf und ich weiss nicht, ob das mit seinen Statuten vereinbar ist. Wenn ein fehlendes Insolvenzrecht für Staaten bemängelt wird, dann soll er eine praktikable Lösung erarbeiten und wenn er eine Einbeziehung von privaten Investoren in Umschuldungsaktionen wünscht, dann ist er auch hierbei aufgerufen, Lösungsvorschläge zu erarbeiten.

      Aber willkürlich zu entscheiden, welches Land zahlungsfähig bleibt und welches nicht, dies steht dem IWF meiner Ansicht nach nicht zu.
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 12:09:41
      Beitrag Nr. 252 ()
      @Plutokrat

      ein kleiner Grund ist die Tatsache, dass man bei der 614109 fast die gesamten Stückzinsen für den am 15.12. anstehenden Zinstermin vorstrecken muss. Ansonsten sehe ich das wie noch-n-zocker, die Kursschwankungen innerhalb gleichartiger Anleihen sind bemerkenswert hoch.

      Bei der Order über DB24 schätze ich hast du dein Limit inkl. der Händlergebühr gesehen.

      Über Politik und "Ungleichbehandelung" sollte man sich in Anlagehinsicht nicht aufregen, sondern dies versuchen auszunutzen.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 12:43:44
      Beitrag Nr. 253 ()
      mal eine Verständnisfrage.....

      wenn ich eine Anleihe kaufe, die sagen wir zu 30 %notiert , die einen Zins von 10 % bietet und der Zinstermin ist morgen....

      was bezahle ich .... nur die 30%

      oder die 30 % + die 10 % Zinsen also 40 %

      so gesehen wäre es sinnvoll Anleihen mit möglichst spätem Zinstermin zu kaufen, da ja die Sicherheit der Zinszahlung nicht gegeben ist....
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 13:59:52
      Beitrag Nr. 254 ()
      Der folgende Beitrag steht heute im Platow Brief. Typisch Journalist, keine Ahnung, aber ne Meinung :)

      donaldzocker
      Einige von uns sind der Meinung, dass man auf die Gesamtsumme aus Kurs plus aufgelaufener Stückzinsen achten sollte. Andere hingegen hoffen, durch den Erwerb von Kurzläufern mit hoher Rendite das bessere Geschäft zu machen.

      **********************

      Für Argentinien kommt der 7.12. dem Tag des jüngsten Gerichts gleich. Dann nämlich läuft die zum dritten Mal verlängerte Frist für inländische Gläubiger ab, das Angebot der freiwilligen Umschuldung anzunehmen. Zur Disposition stehen Staatsschulden von rd. 60 Mrd. Dollar von einem Schuldenberg, der mittlerweile 132 Mrd. Dollar beträgt.
      Immerhin kommen von den argentinischen Regional- und Privatbanken erste positive Signale. Zusammen wollen sie 12,5 Mrd. an Schulden umtauschen. Wie der Rest der Gläubiger reagiert, ist unklar. Das Angebot ist nicht sehr attraktiv: Staatspapiere mit einer Verzinsung zwischen 11 und 30% sollen in Anleihen gewandelt werden, die drei Jahre länger laufen, aber nur mit maximal 7% verzinst werden. Der Gläubiger verliert also. Wird die freiwillige Umschuldung mehrheitlich nicht angenommen, könnten die Geldgeber jedoch noch weitaus schlechter dastehen. Dann drohen nur Teilzahlungen oder gar der komplette Wertverlust der Anleihen. Der 7.12. ist auch der Termin, an dem die zurzeit in Argentinien weilende Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach Washington zurückkehrt. Die Abordnung hat zu entscheiden, ob Argentinien eine weitere Tranche der Hilfskredite in Höhe von 1,3 Mrd. Dollar im Dezember erhält oder nicht. Streng genommen kann das Geld gar nicht fließen, denn bei der Kreditvergabe wurde seinerzeit vereinbart, dass spätere Auszahlungen nur dann erfolgen, wenn das Staatsdefizit im Jahr 2001 nicht mehr als 6,5 Mrd. Dollar beträgt. Jüngste Schätzungen beziffern das Defizit der Argentinier jedoch auf 7,8 Mrd. Dollar.
      Eine ähnliches Szenario haben wir schon Ende 1999 in Ecuador beobachtet. Damals statuierte der IWF ein Exempel und drehte den Geldhahn endgültig zu und Ecuador wurde zahlungsunfähig. Das Pikante an der Geschichte: Ecuadors Risiko-Rating lag damals nur halb so hoch wie das argentinische heute. Der Spread zu den U.S. Treasuries beträgt zurzeit das absolute Rekordlevel von 3 213 Basispunkten. Weiterer Risikofaktor sind die internationalen Währungsreserven der argentinischen Zentralbank. Sie liegen gerade einmal bei 20 Mrd. Dollar, was, gemessen am Schuldenberg, verschwindend gering ist. Dennoch wird der IWF Argentinien nicht wie eine heiße Kartoffel fallen lassen können.
      Müsste das Land einen Offenbarungseid leisten, wäre das Vertrauen in Staatsanleihen der Emerging Markets-Länder schlagartig zerstört. Außerdem ist Argentinien der weltweit größte Emittent von Staatspapieren aus dem Bereich der Schwellenländer. Ein Platzen der Schuldenrückzahlungen hätte somit eine nicht unerhebliche Wirkung auf die gesamte Weltwirtschaft. In Argentinien brennt der Wald also lichterloh. Und selbst wenn die Umschuldung im Inland ein voller Erfolg werden sollte, ist die Kuh damit noch längst nicht vom Eis. Spätestens zu Beginn des kommenden Jahres wird ein ähnlich aussehendes Angebot an die ausländischen Gläubiger erfolgen. Da ist dann guter Rat teuer.
      Halten Sie zu diesem Zeitpunkt argentinische Anleihen, die in Dollar oder Peso notiert sind und die noch eine lange Laufzeit haben, sollten Sie dem Angebot zustimmen. Bei Ablehnung droht ein hoher Teilverlust der Rückzahlung. Befinden sich DM- oder Euro-Anleihen in ihrem Besitz mit einer nur noch kurzen Laufzeit, ist davon auszugehen, dass eine komplette Andienung der Schulden erfolgt, egal, ob das Angebot angenommen wird oder nicht.
      Wenn Sie über die wichtigsten Entwicklungen in Argentinien und den gesamten Emerging Markets sowie Japan immer auf dem Laufenden bleiben möchten, sollten Sie unseren Spezial-Newsletter Platow Emerging Marktes abonnieren. Kurz und prägnant erhalten Sie hier Informationen zu den Marktentwicklungen und nützliche Aktienempfehlungen.

      ENDS [nPL3063810]
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 14:03:38
      Beitrag Nr. 255 ()
      so viel ist bei der 614109 ja auch wieder nicht vorzustrecken, da die Zinszahlung ja halbjährlich erfolgt und das letzte Mal am 15.06.01 Zinsen gezahlt wurden.

      @ Plutokrat:
      kann mich Deiner Meinung nur anschliessen:
      man versucht die Kurse möglichst lange unten zu halten, insbesondere von Seiten des IWF, um somit zu erreichen, dass möglichst viele umschulden.
      Wie bei der Ukraine wird das wohl auch diesmal aufgehen.

      Ich werde diesmal jedenfalls nicht alle meine Anleihen umschulden lassen, insbesondere nicht die Kurzläufer mit einer Rendite von über 100%.
      Meiner Meinung nach ist hier die Chance größer als das Risiko.
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 14:10:30
      Beitrag Nr. 256 ()
      @donaldzocker:

      du zahlst 40% (bei jährlicher Zinszahlung)

      Die Anleihen mit möglichst später Zinszahlung weisen aber i.d.R.
      einen höheren Kurs auf.

      Kann mich noch-n-zocker nur anschließen ... die Kursdifferenzen zwischen
      den einzelnen Anleihen ähnlicher Laufzeit sind zur Zeit irrational.
      Das war aber vor der Ukraineumschuldung (USD und DM Anleihe) genau dasselbe Szenario.
      Die Ukraine hat damals erfolgreich umgeschuldet.

      Zur Zeit geht einfach zu vielen Leuten der Stift.
      Selbst bei Eintritt des schwärzesten Szenarios (Reduzierung des Nennwertes um 50%) kann man
      bei den heutigen Kursen noch so einige Märker abgreifen.
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 14:55:26
      Beitrag Nr. 257 ()
      @AMECO

      bei einem Kurs von aktuell 29,50 schiesst du noch mal rd. 6 Punkte Stückzinsen vor. Das sind immerhin 20% vom Investitionsbetrag, das ist schon eine ganze Menge zumal der Stückzinsbetrag bei einem Default im Verhältnis zum Nominalwert nur ca. 1/3 des ursprünglichen Stückzinses "wert" ist.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 16:06:32
      Beitrag Nr. 258 ()
      das ist schon richtig, doch trotzdem ist der Kurs im Verhältnis zu vergleichbaren
      DM/EUR Anleihen relativ niedrig.
      134091 steht zur Zeit bei 52 ..... für mich ist das nur schwer nachvollziehbar

      außerdem glaube ich nicht, dass es bis zum nächsten Zinstermin, dem 15.12 eine Umschuldung gibt...
      an einen Zahlungsausfall glaube ich dieses Jahr auch nicht mehr, zumindest wenn am nächsten Freitag mit der
      Umlandsumschuldung alles glatt laufen wird. Lt. dem Wirtschaftsminister soll das Umschuldungsvolumen ja über den Erwartungen liegen.
      ok,ok,ok .... auf so eine Aussage aus Argentinien kann man heutzutage nicht mehr viel setzen.

      Ich vertraue auf Köhler !!!
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:03:41
      Beitrag Nr. 259 ()
      Wohl dem, der in diesem Markt frei entscheiden kann und den Überblick bewahrt. Eben ist mit 100 TDM Umsatz der Kurs der 176710 auf 42 gedrückt worden. Gleichzeitig steigt die 190430, die 3 Monate länger läuft, 2 Prozent weniger Kupon hat und 5% aufgelaufene Stückzinsen bei gutem Umsatz auf 50. Schade, dass man als Privater nicht einfach den Spread handeln kann.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:22:34
      Beitrag Nr. 260 ()
      @noch-n-zocker

      >Typisch Journalist, keine Ahnung, aber ne Meinung

      Mir hat dieser Bericht eigentlich ganz gut gefallen.

      Welche Aussagen haben denn nicht gestimmt?

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:46:10
      Beitrag Nr. 261 ()
      Die Dollarisierung nimmt weiter ihren Lauf. Das dürfte auch der Grund sein, warum der IWF seinen Reichmann vorzeitig nach Hause zum Rapport gerufen hat. Der IWF will seine Abwertungsspielchen unbedingt durchziehen (das würde wieder zur Hyperinflation führen und m.E. das Land sicher in das Chaos stürzen), Cavallo versucht die Dollarisierung weiter voranzutreiben (nachdem Konten nun kostenlos auf Dollar umgestellt werden können wird nun erwogen auch Steuern in Dollar zahlen zu können). Ist ein interessantes "Spielchen", bei dem der IWF m.E. besser die Argentinier in ihren Zielen unterstützen sollte als zu versuchen gegen den Willen einer Mehrheit sein Konzept durchzudrücken. M.E. sind die 50 Mrd. US$, (davon über 40 Mrd. US$ Argentinischer Nationalstaat) an bisher erfolgtem Schuldentausch sehr bemerkenswert und vor einigen Wochen hätte sich dies niemand träumen lassen, auch nicht die IWF Truppe.

      @Philipp

      "Immerhin kommen von den argentinischen Regional- und Privatbanken erste positive Signale. "
      - Die Banken haben von Anfang an angekündigt zu tauschen.

      "Damals statuierte der IWF ein Exempel und drehte den Geldhahn endgültig zu und Ecuador wurde zahlungsunfähig. "
      - Die Ecuadorianer hätten zahlen können, wollten aber nicht. Kleiner Unterschied zwischen Zahlungsunfähigkeit und Zahlungsunwilligkeit.

      "Halten Sie zu diesem Zeitpunkt argentinische Anleihen, die in Dollar oder Peso notiert sind und die noch eine lange Laufzeit haben, sollten Sie dem Angebot zustimmen. Bei Ablehnung droht ein hoher Teilverlust der Rückzahlung"
      - Das Angebot gibt es noch nicht und es ist auch nicht bekannt, was kommt. Wie kann man eine Empfehlung geben, wenn man noch nicht mal das Angebot kennt ???????

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 15:55:25
      Beitrag Nr. 262 ()
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass der IWF Argentinien den Geldhahn zudreht. Argentinien wird zwar sein Defizitziel 2001 von 6,5 Mrd. $ um 1 -2 Mrd. $ überschreiten. Dieser Fehltritt wird aber sicher unter der Rubrik "Bin-Laden-Terror-Folgen" abgebucht. Fast alle Staaten haben ihre Defizite wegen der Folgen vom 11.9. erhöht, so dass man daraus den Argentiniern keinen Strick drehen kann.

      Spannend wird es 2002. Argentinien möchte das Staatsdefizit von rd. 8 Mrd.$ auf Null senken. Gleichzeitig gehen die Steuereinahmen stark zurück. Der Staatshaushalt (Umfang rd. 60 Mrd.$) muss demnach deutlich (-20%) zurückgefahren werden. Die Zinsersparnis aus dem Schuldentausch bringt nur die Hälfte der geplanten Einsparungen ein. Andererseits spricht Cavallo von zahlreichen Maßnahmen zur Wirtschaftsankurbelung. Das ist die Quadratur des Kreises und wenig glaubwürdig.

      Solange die Währungsfrage ungelöst bleibt, werden sich keine Kreditgeber finden, die argentinischen Unternehmen zu vertretbaren Zinssätzen Dollar oder Peso leihen werden. Die Null-Defizit-Politik des Staates geschieht ja auch nicht aus Überzeugung, sondern weil keiner mehr bereit ist Argentinien weiteres Gekd zu leihen.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 16:41:19
      Beitrag Nr. 263 ()
      PG
      Die folgenden Aussagen im Platowbrief haben mich gestört:

      falsch ist "sollen in Anleihen gewandelt werden", denn es wird in Darlehen gewandelt.

      Die Aussage "Dann drohen nur Teilzahlungen oder gar der komplette Wertverlust der Anleihen" ist allenfalls die höchstpersönliche Meinung des Verfassers, die er aber nicht als solche deklariert. Es "droht" gar nichts, der Umtausch ist freiwillig. Und es gibt keinerlei Erkenntnisse über das, was diejenigen erwartet, die dem Umtausch nicht zugestimmt haben.

      Die Formulierung "Ecuadors Risiko-Rating lag damals nur halb so hoch wie das argentinische heute" ist für mich unverständlich. Falls Du es kapierst, erkläre mir bitte, was der Autor damit meint.

      Der vierte Absatz ist eine sinnlose Aneinanderreihung von Worthülsen: Offenbarungseid leisten ... schlagartig zerstört ... Platzen der Schuldenrückzahlungen ...brennt der Wald also lichterloh ...ein voller Erfolg ... ist die Kuh damit noch längst nicht vom Eis ... Da ist dann guter Rat teuer.

      Und der Hit ist dann der Satz im letzten Abschnitt: "Befinden sich DM- oder Euro-Anleihen in ihrem Besitz mit einer nur noch kurzen Laufzeit, ist davon auszugehen, dass eine komplette Andienung der Schulden erfolgt, egal, ob das Angebot angenommen wird oder nicht." :confused: Wer will hier wem seine Schulden andienen??

      Falls Du natürlich Andienung gleich Rückzahlung setzt, dann verstehe ich, warum Dir der Artikel gut gefällt :) Fragt sich nur noch, was der Autor unter kurzer Restlaufzeit versteht.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 23:02:53
      Beitrag Nr. 264 ()
      @ nnz

      Ja, jetzt fällt es mir auch auf, wo Du es sagst.
      Da ich die Threads immer relativ schnell durchlese, hatte ich gar nicht darauf geachtet.

      Mit Risiko-Rating meinte der Autor wahrscheinlich den Spread, der damals bei Ecuador nur halb so hoch wahr.
      Auch hier ist indes die Aussage nicht korrekt.
      Denn Rating ist nicht gleich Spread, allenfalls korrelierend.

      In der Tat eine gute Frage, wer hier wem welche Schulden andient, oder ob nicht schlicht eine Schuldentilgung angedient wird, unnötigerweise, denn das hatte man ja bereits vereinbart, wann und wie zurückgezahlt wird

      Ich fand den Artikel als solchen angenehm zu lesen, wahrscheinlich deshalb, weil er mir ein Stück weit in meiner Meinung entgegenkommt

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 08:32:26
      Beitrag Nr. 265 ()
      k1
      Auch wenn wir uns nicht darüber einigen können, ob Abwertung oder Dollarisierung besser ist, jede Lösung ist besser als das momentane Hickhack.
      Hier steht ein halber Kontinent auf dem Spiel und Peronisten, Cavallo, de la Rua und IWF spielen weiter munter ihre Spielchen.

      Washington, 05. Dez (Reuters) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) will nach Angaben aus IWF-Kreisen vor einer weiteren Finanzspritze für Argentinien mit dem hoch verschuldeten Land zuerst über die Möglichkeiten einer Abwertung der Landeswährung oder Ersetzung durch den US-Dollar sprechen. Da sich die Finanzsituation des Landes weiter verschlechtere, fordere der IWF die Regierung auf, für den Peso die Aufhebung der rund zehn Jahre alten Bindung an den US-Dollar und eine anschließende Abwertung zu prüfen, hieß es in den Kreisen am Dienstag. Eine andere Möglichkeit sei, den Dollar als offizielle Landeswährung einzuführen. Seit einigen Tagen erwäge der IWF eine Finanzspritze von 1,3 Milliarden Dollar für Argentinien.
      Die Beziehungen zwischen dem IWF und Argentinien gestalten sich den IWF-Kreisen zufolge zunehmend schwieriger, da das südamerikanische Land die Prüfung der vorgeschlagenen Optionen bislang ablehne. Daher werde es immer unwahrscheinlicher, dass Argentinien den Kredit diesen Monat erhalte, hieß es weiter. IWF-Chef Horst Köhler hatte den Angaben zufolge die umstrittenen Alternativen im November in einem Brief an Argentiniens Präsident Fernando de la Rua genannt. "Wir haben ihnen Alternativen angeboten. Diese waren die Einführung des Dollar oder die Abwertung. Das sind die Optionen, die Argentinien bleiben", hieß es in den Kreisen.
      Argentiniens hohe Verschuldung hat das lateinamerikanische Land in eine Finanzkrise geführt. Die Regierung will früheren Ankündigungen zufolge einen Großteil der Schulden von 132 Milliarden Dollar umschulden. Der Schuldentausch sieht vor, dass die Geldgeber die handelbaren Staatsschulden freiwillig in neue staatliche Papiere mit einem Zinskupon von sieben Prozent anstelle der bisherigen elf Prozent tauschen.
      lbo/mer



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      Wednesday, 5 December 2001 01:04:19
      RTRS [nL04271268]
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 09:58:40
      Beitrag Nr. 266 ()
      Die 134992 hat gestern brav die Zinsen gezahlt ;)
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 11:39:16
      Beitrag Nr. 267 ()
      @noch-n-zocker & VERTRAUmir

      Dollarisierung: Ich meine, dass ein Land, das fast nur Rostoffe exportiert, das relativ reich ist, bereits einen hohen Grad der Dollarisierung erreicht hat, eine Hyperinflation hinter sich hat (mit entsprechenden Befürchtungen der Bevölkerung bei einer zulünftigen Abwertung der Währung - da bleibt es ja nicht bei 100% Abwertung wie die Beispiele Türkei und Brasilien zeigen) und sich bisher eher unfähig gezeigt hat seinen Staatshaushalt im Griff zu behalten (bei einem Freefloat würde durch Anwurf der Notenpresse das Defizit "ausgeglichen" während bei Dollarisierung die Probleme "wirklich" gelöst werden müssten) mit einer Dollarisierung besser fährt.

      Ich kann aber auch die Gegenargumente verstehen. Nur leider geht es erkennbar weder dem IMF noch der Argentinischen Regierung darum die beste Lösung für Argentinien zu finden (wenn es eine gute Lösung wird, dann passiert das eher ausversehen). Die offene Forderung des IWF nach Dollarisierung oder Freefloat ist wie die Forderung nach Freefloat, denn mit sofortiger selbständiger Dollarisierung wäre der Mercosur wohl gestorben und Argentinien seines wichtigen Handelspartners Brasilien beraubt (gilt natürlich auch umgekehrt für Brasilien). Anstatt solcher Forderungen könnten die USA und EG ihre Handelshemmnisse und Zölle auf/gegen Argentinische (Agrar-)Produkte senken, das würde viel mehr helfen als die Dollarisierung und der Freefloat. Aber wer Politik kennt weiss, dass da sicher nichts passiert, von anderen fordern ist viel leichter ;-)

      Der Ansatz Cavallos die Zinsen sehr stark herunterzubringen und damit die wirtschaftliche Entwicklung mittelfristig zu stabilisieren könnte bei Mitwirkung des IWF (sagen wir besser ohne Gegenwehr des IWF) eventuell funktionieren. Die reduzierten Zinsen entlasten den Staatshaushalt gewaltig (@VERTRAUmir die in Posting #262 genannten Zahlen stimmen nicht ganz, denn der Haushalt wird durch reduzierte Provinzzuweisungen in Höhe von 2Mrd$ und durch den jetztigen Swap erreichte Zinseinspaarungen von 4-5Mrd$ und verschobene Tilgungen und noch durch den internationalen Swap erwartete Zinseinsparungen sehr deutlich entlastet. Also die Entlastungen sind wesentlich höher als von dir angegeben, wobei ich davon ausgehe, dass die Argentinier es ohne Probleme schaffen werden dafür die Ausgabenseite zu überziehen, sodass der Endeffekt wieder der gleiche ist .... Die Zins- und Tilgungsbelastung post/ex Swap ist in den Grafiken schön zu erkennen: http://www.mecon.gov.ar/download/financiamiento/resultados_d…). Wie immer kommen diese Bestrebungen etwas spät.

      Die jüngsten Restriktionen von Barabhebungen dürften eher psychologisch wirken (die 1000$, die pro Monat bar abgehoben werden können sind ja nun wirklich mehr als genug - 97% der Bevölkerung hebt weniger ab). Wer allerdings kurzfristig getroffen werden dürfte ist die Schwarzarbeit (mit ich glaube rd. 5-7 Millionen "Angestellten" ). Das ist schlecht für den Lebensstandard der Bevölkerung, jedoch hat dies eher positive Auswirkungen auf die Staatseinnahmen. Es gibt auch schon Amnestiemöglichkeiten für in Schwarzarbeit Beschäftigte.

      Die von vielen kritisierte mangelhafte Steuereintreibung dürfte durch das vermehrte Verwenden von Kreditkarten auch verbessert werden.

      Alles in allem glaube ich wäre es seitens des IWF sinnvoller die Bestrebungen Argentiniens zu unterstützen und das Schiff ein wenig in die richtigen Bahnen zu lenken, anstatt zu versuchen eine 180Grad Korrektur gegen den Willen der Bevölkerung einzuleiten. Wenn ich die jüngsten Äusserungen des IWF lese "die Argentinier sprechen nicht mit uns, bäh jetzt bin ich beleidigt und geb euch die 1,3 Mrd. nicht", dann scheinen Argentinien und der IWF eher mal einen Kommunikationspsychologen zu benötigen. Beide "Seiten" bekleckern sich da nicht gerade mit Ruhm, ist aber auch der Grund, warum die Anleihen so billig (preiswert ?) erworben werden können.

      @VERTRAUmir

      hast du mal ein Blick auf die von mir genannte IWF Seite http://www.imf.org/external/np/tre/tad/exfin1.cfm geworfen ? Ich glaube Krueger meint mit ihren 48 Mrd. nur den möglichen, maximalen Kreditrahmen, der jedoch konditioniert ist und somit nicht zur Verfügung steht. Eher aussagekräftig ist da m.E. eher der ausstehende Kreditbetrag und der ist eben viel niedriger. Übrigens, VERTRAUmir, wirf mal einen Blick auf diese Seite http://www.ustdrc.gov/members/krueger.html , damit du siehst, wem du da in Bezug auf die Zahlen VERTRAUST - nicht erschrecken ;)

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 14:48:21
      Beitrag Nr. 268 ()
      Wenn der IWF im Dezember nicht zahlt (Chancen dafür stehen ja mittlerweile nicht schlecht), dann wird es wohl wieder ein Paar Taschenspielertricks geben müssen, denn der 2008er Bond mit relativ hoher Zinszahlung steht am 19. Dezember an.

      Ob der IWF mit der Nichtzahlung sein eigentlich vorgegebenes Ziel (Feuerwehrfonds in Notfällen) erreicht möchte ich mal bezweifeln. Meiner Meinung nach ist der IWF eine rein politische Institution, die denn wenn er nach seinen Vorgaben handeln würde, dann dürfte die Türkei mit ihren miserablen Daten und permanenten Verfehlungen der Ziele sicher keinen müden Dollar Kredit mehr bekommen (haben aber vor kurzem "Hallo" gerufen und gleich 10 Mrd. US$ avisiert bekommen). Ich glaub so langsam werde ich meine letzten Türkeianleihen verkaufen, denn noch mehr kann der IWF der Türkei eigentlich nicht hinterherrennen...

      Im Falle von Argentinien sind es insbesondere die Verrenkungen des Staates und "Ausleihungen" bei den Pensionsfonds um den Schuldendienst bei Ausbleiben der IWF Tranche im Dezember aufrecht zu erhalten, die weiteres Vertrauen (wenn es das noch gibt ;) ) der Konsumenten und Finanzwelt zerstören und eine bessere wirtschaftliche Entwicklung verhindern. Eigentlich so gar nicht das was der IWF erreichen sollte...

      Eine -zugegeben etwas weit hergeholte - Variante wäre es, wenn Argentinien nur auf die Schulden des IWF defaulten würde (der IWF fordert doch die ganze Zeit, dass Argentinien mit seinen Kreditgebern neu verhandeln soll ;) ). Dies würde Zins- und Tilgungseinspaarungen von mindestens 4-5 Mrd. US$ im folgenden Jahr bedeuten und die Bedienung der Anleihe und sonstigen Schulden ohne weiteres möglich machen. Das Gesicht der IWF Spunkies möchte ich dann gerne sehen ... ;)

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 14:50:51
      Beitrag Nr. 269 ()
      Auf Grund des Schuldentauschs wurde das Gewicht von Argentinien Anleihen im EMBI+ Index auf 5,2% reduziert. Fonds die den Index abbilden dürften also auch bald "raus" sein (wenn sie es nicht wahrscheinlich in Erwartung dieser Entscheidung schon sind). Letztes Jahr hatten Argentinische Bonds noch eine Gewichtung von 22%.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 15:02:55
      Beitrag Nr. 270 ()
      Die meisten "Mutual Funds" sind schon seit einigen Wochen komplett raus. Die haben in in Vertragsbedingungen meist stehen, dass sie nicht tiefer als ccc oder cc dürfen. JP Morgan hat ne eigene EM-Bond Benchmark. Die haben Arg. als der "selektive Default" erklärt wurde ebenfalls komplett aus dem Index bzw. aus ihren Fonds rausgeworfen (Gewicht vor einem Jahr 16%).

      Grüße, Sarah
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 22:33:15
      Beitrag Nr. 271 ()
      @sarah96

      der EMBI+ Index ist von JP Morgan.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 01:22:12
      Beitrag Nr. 272 ()
      Pokern IWF und Cavallo oder macht der IWF tatsächlich ernst?

      IWF stoppt Auszahlung von Kredittranche an Argentinien

      BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Der Internatinale Währungsfonds (IWF) hat die Auszahlung einer neuen Kredittranche an Argentinien gestoppt. Das teilte ein IWF-Sprecher am Mittwoch in Washington mit. Der Exekutivrat sei zur Zeit nicht in der Lage, den Abschluss der Überprüfung des IWF-Programms für Argentinien zu empfehlen, hieß es. Mit dem Abschluss wäre die Auszahlung von 1,3 Milliarden Dollar im Rahmen des Kreditprogramms für Argentinien verbunden gewesen./oe/DP/tw




      By MARTIN CRUTSINGER
      AP Economics Writer

      WASHINGTON (AP) -- The International Monetary Fund said Wednesday it could not now recommend approval of a $1.3 billion loan for Argentina. The country sought the money to weather a financial crisis.

      The international lending agency said its 24-member executive board had met informally to review Argentina`s economic situation and the progress being made on economic reforms. Two weeks ago, the IMF had dispatched an economic team to Buenos Aires.

      ``Based on the findings of the mission ... fund management is unable at this stage to recommend competition of the review`` needed to release the next loan to Argentina, the IMF said in a statement.

      The IMF refusal to extend a fresh loan as part of its $22 billion support program for Argentina comes as officials in that country have struggled to avoid a default on $132 billion in foreign debt.

      Thomas Reichman, head of the IMF team in Argentina, returned to Washington late Monday to update top IMF officials on the team`s findings.

      The government of President Fernando De la Rua imposed controls on withdrawals on bank deposits over the weekend to stop a run on the country`s banks, which had accelerated last week amid rumors the country was about to freeze deposits and devalue the currency.

      Argentina`s government had been urging the IMF to speed up release of the next $1.3 billion IMF loan installment, which it hoped to use to service its debt burden.

      Many private economists believe the current financial crisis will force Argentina either to devalue its currency, which has been pegged to the U.S. dollar, or formally adopt the dollar as the country`s official currency.

      Under rules imposed over the weekend, Argentines can withdraw no more than $250 a week from their bank accounts for at least the next 90 days, and they can take no more than $1,000 out of the country.

      While the effort was intended to calm the financial crisis, private economists had warned that it probably would raise serious alarm bells at the IMF about the advisability of lending more money to a country that had been forced to resort to capital controls.

      In its brief statement, the IMF said, ``The fund remains in close contact with Argentine authorities and is committed to working with them to develop a sustainable program.``



      @K1

      Aus den Angaben auf der IWF-Seite konnte ich das 48 Mrd. $ Rescue-Package von Frau Krueger auch nicht nachvollziehen. Der amerikanische Artikel, den ich hier reinkopiert habe, spricht von einem 22 Mrd. $ Programm. Diese Zahl kann ich ebensowenig nachvollziehen. Nach der IWF-Seite stehen rd. 14 Mrd.$ Kredite an Argentinien aus.

      Bezüglich der IWF-Politik kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein. Einerseits soll der IWF die Zahlungsfähigkeit von Ländern fördern (nicht garantieren!!), andererseits gehört zu den Leitmotiven des IWF die Sicherstellung eines freien Kapitalverkehrs. Die von Argentinien eingeführten Beschränkungen des Zahlungsverkehrs sind daher eine Provokation.

      Wie eine Dollarisierung ablaufen soll, ist mir nicht klar. Zur Zeit läuft doch eigentlich alles in die andere Richtung. Neben dem Peso, der ja 1 $ wert sein soll, gibt es immer mehr Ersatzwährungen. Das heißt schon heute werden rd. 30% des baren Zahlungsverkehrs nicht mehr mit der offiziellen Währung abgewickelt.

      Die Peso-Konten können zwar in Dollar umgetauscht werden. Sie dürfen aber nicht ins Ausland transferiert oder abgehoben werden. Wie funktioniert das überhaupt bei den Banken? Die Kundeneinlagen notieren plötzlich in Dollar, während das Eigenkapital der Banken und die Kundenkredite noch in Peso notieren?!

      Nichts deutet daraufhin, dass Argentinien genügend Dollarreserven hat, um alle Guthaben und den Bargeldverkehr mit Dollar abzudecken.

      Ich verstehe, dass der IWF es kritisch sieht, wenn seine Dollartransfusionen, dazu dienen sollen, die Argentinier mit US$ auszustaffieren. Argentinien müßte in diesem Falle für den Bargeldumlauf und die Guthaben seiner Bürger Zinsen zahlen.
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 01:25:49
      Beitrag Nr. 273 ()
      Venezuela hat die geänderte Gewichtung im EMBI natürlich gleich genutzt, um eine neue Anleihe zu bringen, dumm sind die nicht.

      Ähnlichkeiten von Anne Krueger mit Mrs. Doubtfire sind wohl rein zufällig, oder :):) Die Idee mit dem Default auf IWF Kredite finde ich übrigens sehr originell :)

      Ich bin mal gespannt, ob es noch Shorties in den Dollar-Anleihen gibt. Von der 30jährigen sind über 90 % getauscht worden, wehe denen, die noch Material suchen.
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 01:42:53
      Beitrag Nr. 274 ()
      @VERTRAUmir

      irgendwann sollte das Pokern ein Ende haben. Ich glaube die Art und Weise wie sich der IWF äussert (ultrakurzes Statement ohne weitere Ausführungen) fügt Argentinien langfristig Schaden zu.

      Zu den in Anspruch genommenen Mitteln: Aus dem 22Mrd. Programm sind es 12 Mrd. US$. Der Rest ist aus anderen kleineren Programmen. Ich finde es recht verwunderlich, wie der IWF mit seinen Zahlen umgeht...

      "Nichts deutet daraufhin, dass Argentinien genügend Dollarreserven hat, um alle Guthaben und den Bargeldverkehr mit Dollar abzudecken. "

      Woher hast du denn die Information? Z.Zt. dürfte es sicher knapp sein, die Deckung des Pesoumlaufes durch Währungsreserven dürfte noch ausreichen (bis vor 1-2 Monaten war die Überdeckung sogar 4 Mrd.$).

      Die "Parallelwährungen" LECOP etc. haben bei der Dollarisierung natürlich nur eine Nebenrolle bzw. könnten diejenigen sein, die eine Abwertung erfahren.

      Dass die Dollarisierung effektiv in Argentinien weit fortgeschritten ist scheint wohl nicht Allgemeingut zu sein. Nur mal als Beispiel: Bei den Spar- und Sichteinlagen hat der Peso einen Anteil von rd. 30%, der US$ von rd. 70%. Bei den Krediten sind es Peso 10%, US$ 90%. Argentinier haben ein Trauma mit der Hyperinflation (5000%). Ich bin mal gespannt mit welcher Begeisterung die Bürger eine vom IWF aufgezwungene Freifloatende Währung aufnehmen würden ....

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 11:22:11
      Beitrag Nr. 275 ()
      Was meinen die Argentinien Zocker. Diese Woche noch nachkaufen, noch ein paar Tage/Wochen warten oder es sein lassen?

      Danke
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 13:09:13
      Beitrag Nr. 276 ()
      @K1
      << Die "Parallelwährungen" LECOP etc. haben bei der Dollarisierung natürlich nur eine Nebenrolle bzw. könnten diejenigen sein, die eine Abwertung erfahren. >>

      Da sind wir grundverschiedener Ansicht. In einem nachhaltig funktionierenden Wirtschaftssystem, darf es keine Parallelwährungen geben. Schon gar keine abgewertete! Wie stellst Du Dir eine Wirtschaft vor mit zweierlei Geld??

      Zu den Währungsreserven:

      Wenn tatsächlich ausreichend Dollar da wären, bräuchte man nicht die Konten sperren, wenn die Bürger an ihre Dollar wollen.

      Bei den Währungsreserven lag der aktuelleste Wert, den ich gestern in einer Meldung las, bei 17 Mrd. $. Die Tendenz ist abnehmend. In den letzten eineinhalb Jahren gab es IWF-Kredite von über 10 Mrd. $. Das heißt, die Reserven beruhen überwiegend auf IWF-Krediten.

      Wenn die Argentinier diese mageren Reserven dazu benutzen, um den Argentiniern anstatt Peso Dollar in die Hand zu drücken, dann muss Argentinien einkalkulieren, dass für die Bedienung der Auslandsverbindlichkeiten nichts übrig bleibt. Diese Meinung vertrete ich insbesondere auch für die in der Vergangenheit umgetauschten Sparguthaben.

      Wenn Brasilien und andere ihre Landeswährung zu einem "falschen" Kurs (vgl. 1 Peso = 1$) in Dollar umtauschen würden, hätten die auch ruck-zuck keine Währungsreserven, um ihre Auslandsverbindlichkeiten zu bedienen.


      Zur Dollarisierung

      Mit der einseitigen Einführung einer fremden Währung begibt sich eine Regierung jeder Möglichkeit geldpolitischer Steuerung. Im Falle negativer Leistungsbilanzen würde das Bankensystem in kurzer Zeit stranguliert und die Wirtschaft kaputt gehen, weil das Geld fehlt.

      Ob eine Dollarisierung wirklich Vertrauen schafft, hängt davon ab, ob die Bürger und der Rest der Welt den Dollar als für Argentinien angemessene Währung erachten. Falls nicht schwebt über einer solchen Dollarwirtschaft ständig die Befürchtung, es könne wieder eine Landeswährung eingeführt werden, die weniger wert wäre. In der Folge würde jeder versuchen sein Geld in verfügbaren Dollar zu halten und nicht zu investieren. Wer investiert muss in Dollar zahlen/finanzieren und weiß nicht, in welcher Währung Jahre später seine Rückflüsse sein werden.


      Die Crux liegt darin, dass ein Wechselkursverhältnis künstlich aufrecht erhalten werden soll, für das es keine wirtschaftliche Grundlage gibt. (vgl, auch 1 DDR-Mark = 1DM). Die Peso-Dollar-Kopplung hat dazu animiert, dass am Ende 90% aller Schulden in Dollar aufgenommen worden sind. Wirtschaft, Staat und Bürger sind der Versuchung erlegen, auf diese Weise einfach und zu vergleichsweise niedrigen Zinsen an Devisen zu kommen.

      Damit flossen zuerst viele Dollar ins Land und halfen der Wirtschaft. Wie immer kommt bei einer Schuldenpolitik der Tag der Wahrheit, wenn die Rückflüsse an Zinsen und Tilgung die Zuflüsse aus neuen Schulden übersteigen. Schlimm wird es, wenn wie im Falle Argentiniens keiner mehr neue Kredite geben will.

      Wäre die argentinische Politik vernünftig, müssten wir unsere Staatsschulden ab sofort in Yen aufnehmen. Deutschland könnte damit mittelfristig leicht 20-30 Mrd. Euro Zinsen sparen. Hältst Du das für eine gute Idee? Macht es der Staat, was späche dagegen, wenn auch die Wirtschaft die niedrigen Yen-Zinsen nutzen würde? Wenn Staat und Wirtschaft sich in Yen verschulden, warum sollten die einfachen Leute nicht auch ihre Hypotheken billig in Yen finanzieren? Falls es irgendwann Schwierigkeiten mit der Rückzahlung der Yen gibt, könnten wir uns ja an den Währungsfond wenden. Falls es ganz schwierig wird, tauschen wir alle Euro in Yen. Falls dabei die Yen knapp werden, wenden wir uns wieder an den IWF. Wozu ist der denn da?
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 17:46:33
      Beitrag Nr. 277 ()
      FOKUS 2 - Argentinien droht nach IWF-Signalen Schulden-Kollaps

      (neu: Cavallo, IWF-Sprecher, Analysten, Hintergrund)

      Buenos Aires, 06. Dez (Reuters) - Argentinien steht nach Einschätzung von Experten am Rande des finanziellen Zusammenbruchs, nachdem der IWF Hoffnungen des hochverschuldeten Landes auf eine dringend benötigte Milliarden-Finanzspritze gedämpft hat. Der argentinische Wirtschaftsminister Domingo Cavallo sagte am Donnerstag, die Gespräche mit dem IWF liefen weiter. Ein IWF-Sprecher nannte Haushaltsfragen als Hauptproblem bei den Verhandlungen. Der Fonds hatte zuvor signalisiert, die nächste Kredittranche für Argentinien über 1,3 Milliarden Dollar nicht wie geplant noch im Dezember freigeben zu wollen. Damit rückt Analysten zufolge eine Zahlungsunfähigkeit des mit rund 132 Milliarden Dollar verschuldeten Landes immer näher. Die argentinischen Staatsanleihen lagen geringfügig im Plus, nachdem sie am Vortag deutliche Kursverluste verzeichnet hatten.

      Nach den Berichten der nach Buenos Aires entsandten IWF-Delegation sehe sich das Direktorium gegenwärtig außer Stande, die Prüfung des Hilfsprogramms für Argentinien rasch abzuschließen, hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) am Mittwochabend in Washington mitgeteilt. Damit bestätigte er frühere Reuters-Informationen aus IWF-Kreisen. Die Organisation wolle aber in engem Kontakt mit den argentinischen Behörden bleiben und gemeinsam mit diesen ein tragfähiges Programm entwickeln. Ein IWF-Sprecher sagte am Donnerstag allerdings, es gebe derzeit keine konkreten Pläne, erneut eine Verhandlungsdelegation nach Buenos Aires zu schicken. Argentinien könne den Prozess aber weiter voranbringen, wenn die Regierung genauer darlegen würde, wie sie im kommenden Jahr die angestrebte Null-Defizit-Politik umsetzen wolle. Die argentinische Regierung hat sich verpflichtet, 2002 keine neuen Schulden zu machen.

      Argentinien hatte gehofft, der IWF könne im Dezember seine laufende Überprüfung der wirtschaftlichen Lage des rezessionsgeplagten Landes abschließen, um der Freigabe der Kredittranche den Weg zu ebnen. Sollten die IWF-Gelder ausbleiben, könnte der 19. Dezember Analysten zufolge zu einem Schlüsseltag für Argentinien werden. Dann steht die nächste Zinszahlung des Landes über 130 Millionen Dollar auf die richtungweisende Staatsanleihe an. "Angesichts der angespannten finanziellen Lage Argentiniens würde ich nicht gerade mein Haus darauf wetten, dass das Land an diesem Tag diese Kupon-Zahlungen leisten kann", sagte Matt Ryan, Analyst von MFS Investment Management. "Der Zahlungsausfall ist nun unvermeidlich", schreiben die Experten von Credit Suisse First Boston in ihrer täglichen Analyse.

      Einige Volkswirte erwarten, dass die argentinische Regierung nun wahrscheinlich versuchen werde, auf Mittel von Pensionsfonds oder auf die zusehends schwindenden Zentralbankreserven zurückzugreifen, um die Zinsen zahlen zu können. Der IWF hat Argentinien in diesem Jahr bereits 20 Milliarden Dollar an Krediten ausgezahlt, aber eine weitere Verschärfung der Wirtschaftskrise nicht verhindern können. "Der IWF hat Nein gesagt: Die Krise verschlimmert sich", titelte die argentinische Tageszeitung "Clarin" am Donnerstag.

      Die argentinische Regierung will derzeit mit einem groß angelegten Umschuldungsprogramm die staatliche Schuldenlast von heruntergerechnet 3666 Dollar pro Einwohner verringern. Am Wochenende hatte sie zudem ein Maßnahmenpaket zur Sicherung des Finanzsystems erlassen, das unter anderem die Bar-Abhebungen der Bürger auf 1000 Dollar pro Monat und auch die Höhe der Überweisungen ins Ausland begrenzt. Auf diese Weise soll die Kapitalflucht eingedämmt werden, nachdem die Bürger zuvor aus Sorge vor einem Einfrieren ihrer Gelder in 24 Stunden rund 1,3 Milliarden Dollar abgehoben hatten.

      Viele Analysten sagten, die Beschränkungen führten de facto zur Einführung des Dollar als offizieller Landeswährung. Reuters hatte am Dienstag aus IWF-Kreisen erfahren, Fonds-Chef Horst Köhler habe die argentinische Regierung aufgefordert, entweder den Peso abzuwerten oder den Dollar einzuführen. Der IWF-Sprecher sagte am Domnnerstag jedoch, es sei nicht die Zeit, sich über derartige "kosmische Fragen" Gedanken zu machen. Der Peso ist seit 1991 im Verhältnis 1:1 an den Dollar gekoppelt. Auf diese Weise soll die Hyperinflation bekämpft werden.

      Hoffnungen der Anleger auf eine baldige Einführung des Dollar führte an den argentinischen Aktienmärkten nach Händlerangaben erneut zu Kursgewinnen. Der Hauptaktienindex Merval legte um mehr als fünf Prozent zu.

      phi/ale
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 18:06:40
      Beitrag Nr. 278 ()
      1. Die Anleihen sacken immer tiefer und der Index am Aktienmarkt in Argentinien steigt.
      Das verstehe ich nicht.
      2. Wenn doch die Ausländer nichts mehr an Anleihen kaufen, wer kauft denn die Anleihen? Es finden an den europ. Börsen doch nachgewiesenermaßen Geschäfte in Argent. Anleihen statt.
      Kann mir - Börsenlaie - jemand dazu eine Auskunft geben?
      Viele Grüße Funkenpuster
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 18:06:48
      Beitrag Nr. 279 ()
      1. Die Anleihen sacken immer tiefer und der Index am Aktienmarkt in Argentinien steigt.
      Das verstehe ich nicht.
      2. Wenn doch die Ausländer nichts mehr an Anleihen kaufen, wer kauft denn die Anleihen? Es finden an den europ. Börsen doch nachgewiesenermaßen Geschäfte in Argent. Anleihen statt.
      Kann mir - Börsenlaie - jemand dazu eine Auskunft geben?
      Viele Grüße Funkenpuster
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 18:13:15
      Beitrag Nr. 280 ()
      Der Merval schiesst nach oben, wird alles gut ?

      Ich glaube , für Argentinier ist es ein einfaches Mittel, ihre Ersparnisse elegant ausser Land zu bringen, dem Zugriff des Staates zu entstehen, indem sie Telefonica / Repsol / Perez Companq kaufen.

      Mehr als einer wird dabei in einem Arbitragegeschäft auch die in BA erstandenen Papiere in Ny wieder verkaufen und den Erlös auf ameriokanischen Konten verschwinden lassen.

      Es sind Panikkäufe , die für Anleihenhalter nichts gutes bedeuten.
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 18:32:51
      Beitrag Nr. 281 ()
      ( ´Tschuldigung, hier weniger Tippfehler . El alemán es tan difícil !)


      Der Merval schiesst nach oben, wird alles gut ?

      Ich glaube , für Argentinier ist es ein einfaches Mittel, ihre Ersparnisse elegant ausser Land zu bringen, dem Zugriff des Staates zu entziehen, indem sie Telefónica / Repsol / Pérez Companq kaufen.

      Mehr als einer wird dabei in einem Arbitragegeschäft auch die in BA erstandenen Papiere in NY wieder verkaufen und den Erlös auf amerikanischen Konten verschwinden lassen.

      Es sind Panikkäufe , die für Anleihenhalter nichts gutes bedeuten.
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 19:48:42
      Beitrag Nr. 282 ()
      Da die Argentinier ihr Geld weder abheben noch ins Ausland bringen können, kaufen sie jetzt wie wild Aktien und sogar die Fremdwährungsanleihen ihrer eigenen Regierung. Die Anleihen steigen, obwohl das Land näher am Abgrund steht als je zuvor.

      Grotesk!!

      Eigentlich konnte jeder anhand Osteuropas gut verfolgen, dass Kapitalverkehrskontrollen nur gut funktionieren, wenn alle so wollen, wie der Staat will. Da das meistens nicht der Fall ist, funktionieren Kapitalverkehrskontrollen nur dann, wenn man auch alles andere (Börsen, Warenverkehr usw.) kontrolliert bzw. gar nicht erst zulässt.
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 20:19:56
      Beitrag Nr. 283 ()
      ``The worry of Argentines is the following. First, they want to know if their pensions are going to be paid. I tell you they will be paid. Second, public employees want to know if they will be paid. I tell you they will. Suppliers of goods and services of the state will not have any problems,`` the minister said.

      When asked what would happen with foreign creditors, the minister said: ``Let the foreign creditors ask us and we are going to reply. You need not ask questions on behalf of the foreign investors.``

      Frei übersetzt, heißt das: Die ausländischen Investoren können uns am A... lecken.

      Mal sehen, wie das klingt, wenn im nächsten Jahr die ausländischen Investoren zum Swap animiert werden sollen. Falls Cavallo bis dahin noch im Amt ist.
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 20:31:30
      Beitrag Nr. 284 ()
      Kann es nicht vielleicht (wenn auch erstmals in der Nach-
      kriegsgeschichte) passieren, daß die Schulden gar nicht
      mehr bedient werden - sprich Schuldenmoratorium ?

      Bisher lese ich hier immer von der Zuversicht, daß es zu
      einer wann auch immer terminierten Rückzahlung kommt, doch
      glaube ich vielmehr, daß es eben dazu nicht kommen wird.

      Woher soll Argentinien die Gelder für die Begleichung der
      Schulden nehmen, wenn die erforderlichen Zahlungen vom
      IWF zurückgehalten werden. Wo kein Geld ist kann auch keins
      geholt werden. Ich glaube, daß die investierten Gelder von
      privater Hand als Totalverlust abgeschrieben werden können.

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 21:00:34
      Beitrag Nr. 285 ()
      @ poet

      Moratorium bedeutet m. E. Aufschub bei den Zinszahlungen bzw. bei der Tilgung, gleichbedeutend mit default, aber nicht mit Totalverlust für den Anleger. Einen solcher Totalverlust ist wohl nur vorstellbar, wenn ein Land bereit ist, vollkommen aus der bestehenden Weltwirtschaftsordnung auszutreten, wie z.B. die Sowjetunion 1917. Dies wäre im Fall Argentiniens wirtschaftlich reiner Selbstmord und bedürfte auch einer theoretischen-ideologischen Untermauerung, die nicht einmal ansatzweise erfolgt ist.

      Ich bin immer noch der Hoffnung, die Argentinier erkennen , dass sie immer noch viel zu verlieren haben. Vielleicht muß allerdings erst wieder einmal das Chaos ausbrechen. 1976 ist schon lange her ...
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 21:53:31
      Beitrag Nr. 286 ()
      @VERTRAUmir

      bzgl. der "Parallelwährungen" herrscht wohl zwischen uns ein Missverständnis vor. Im Rahmen einer Dollarisierung würden diese natürlich abgeschafft werden müssen, im Rahmen einer Abwertung entsprechend umgetauscht werden. Diese Mittel sehe ich höchstens als kurzfristige Übergangslösungen an, die auf Sicht von 1-2 Jahren spätestens abgeschafft sein müssten. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass sie eben nicht 1:1 getauscht werden sonden mit entsprechendem Abschlag. Bei einer baldigen Dollarisierung wäre das also wohl kaum ein Problem.

      Die Konten wurden für Barabhebungen über 1000$ pro Monat gesperrt. Kreditkarten, Scheck etc. Zahlungen sind in unbegrenzter Höhe möglich. Bitte überlege, was das 1:1 Peg System ist. Selbst bei ausreichenden Reserven ist ein dauerhafter Bargeldabfluss (in das Ausland oder unter die Matratze) nicht tragbar, denn "zum Schluss" ist dann nur noch der Überschuss der Währungsreserven über die Pesogeldmenge als umlaufende Geldmenge vorhanden. Wie jedes System braucht auch das 1:1 Peg System ein Mindestmass an Vertrauen um zu funktionieren.

      "Wenn die Argentinier diese mageren Reserven dazu benutzen, um den Argentiniern anstatt Peso Dollar in die Hand zu drücken, dann muss Argentinien einkalkulieren, dass für die Bedienung der Auslandsverbindlichkeiten nichts übrig bleibt. Diese Meinung vertrete ich insbesondere auch für die in der Vergangenheit umgetauschten Sparguthaben. "

      Gleiches gilt für die Abwertungs- und Freefloat Länder wie bspw. die Türkei. Die haben übrigens in den letzten 2 Jahren per Quota doppelt so viel IWF Mittel erhalten wie die Argentinier. Eine bessere Entwicklung kann ich bei der Türkei und diversen anderen "Abwertern" nicht entdecken.

      Zum Thema Dollarisierung: Das Vertrauen der Bevölkerung hat eine freifloatende Währung SICHER nicht (das sagen alle Umfragen, das sind sich ausnahmsweise sogar Politik und Bevölkerung einig). Ob es möglich ist eine (Hyper-) Inflationswährung gegen den Willen einer Bevölkerung einzuführen vermag ich nicht zu beurteilen (wenn ich mir das Geschrei der Deutschen um die Einführung des Euros anschaue habe ich da meine Zweifel, da war die letzte Hyperinflation immerhin 70 Jahre her (Argentinien 10 Jahre) und den Euro kann man mit Inflationsraten von 1-2 % wohl im Gegensatz zu Türkischer Lira, Brasilianischem Real, und einem ggf. freifloatenden Peso mit jährlichen Inflationsraten von jenseits 100% ja wohl als sehr stabil bezeichnen).

      Und für mich das wichtigste: Durch die Dollarisierung wären die Argentinischen Politiker zu einer "guten" Finanzpolitik gezwungen (keine Kreditaufnahme durch Inflation möglich). Mit einer eigenen freefloat Währung schaffen die eine gute Finanzpolitik sicher nicht.

      Das Beispiel mit DDR-DM Mark hinkt m.E. in mehrfacher Hinsicht. Allein die Tatsache, dass die DDR Mark um rd. das 4fache überbewertet war ist mit Arg. wohl nicht vergleichbar. Im Übrigen ist mir noch nicht so ganz klar, was Argentinien eigentlich nach der von dir geforderten Abwertung im grossen Umfang exportieren soll. Da die EG und die USA Handelshemmnisse gegenüber den meisten Agrarprodukten aufgebaut haben ist die Exportmenge in diese Länder mehr oder weniger preisunflexibel.

      Aber wie in vorherigen Postings schon gesagt geht es nicht darum was für Argentinien am besten wäre, sondern darum was sich der IWF oder wer auch immer in den Kopf gesetzt zu haben scheint. Bisher ist es mir gelungen durch hin- und herswitchen zwischen diversen Arg. Anleihen ganz gut zu liegen, das soll wenn möglich auch in Zukunft so bleiben. Ich möchte mich daher auch ein wenig in der Diskussion ob Dollarisierung, Abwertung und/oder Freefloat Währung zurückhalten, da ich zu sehr voreingenommen werde und mir damit meine Anlageentscheidungen nicht mehr "neutral" genug sind. Es kommt meistens eh anders als man denkt ... ;)

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 12:48:58
      Beitrag Nr. 287 ()
      Hat Argentinien bereits die Zahlungsunfähigkeit verkündet ?

      Ich gehe weiter davon aus, daß die ausstehenden Anleihen
      allesamt nicht mehr zurückgezahlt werden. Argentinien wird
      Insolvenz verkünden.

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 13:53:58
      Beitrag Nr. 288 ()
      Heute konnte man ganz schön die 134992 in die 130860 (kürzere LZ, niedrigerer Preis, liquider) tauschen. Die 130860 steht jetzt 39,85B.

      @Poet32
      Argentinien hat bisher alle Anleihen bedient. Wenn dann wird es eher ein Moratorium mit ggf. Umtauschangebot geben. Die These dass "die ausstehenden Anleihen allesamt nicht mehr zurückgezahlt werden" halte ich in dieser Ausformulierung "alle" Anleihen zu "100% verloren" für relativ unwahrscheinlich.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 15:27:44
      Beitrag Nr. 289 ()
      Ich persönlich bin hingegen der Ansicht, dass früher oder später alle Anleihen zu 100 getilgt werden.
      Zugegebenermaßen im Falle Argentiniens vielleicht auch eher später


      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 16:03:00
      Beitrag Nr. 290 ()
      Die 176710 bei 35. Scheint wohl so eine Art Endzeitstimmung. Ich habe jetzt zusätzlich fast alle meine US$ Anleihen (die sind heute merkwürdigerweise unverändert) in die 176710 und die 130860 getauscht.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 17:32:30
      Beitrag Nr. 291 ()
      @k1
      Ist die 130860 nicht etwas riskanter wegen den hohen Stückzinsen die Du dort vorstrecken musst?

      Ich habe heute die 176710 zu 35 nachgekauft. Erster Kauf war 47.
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 18:59:09
      Beitrag Nr. 292 ()
      @hjscheidt

      die 130860 ist deutlich riskanter als die 176710 weil a) sie viel mehr Stückzins hat (wie du sagst) und b) einen höheren Preis hat. Allerdings wiederstrebt es mir nur eine Anleihe zu kaufen, daher diversifiziere ich in einigen m.E. relativ guten Anleihen. Ausserdem gehe ich davon aus, dass im Falle eines Schuldentausches bzw. Zahlungsausfalls die fälligen Zinsen nachgezahlt werden (riskant, aber meine Einschätzung). Ein Effekt der 130860 ist auch, dass dieses Jahr negative Zinseinnahmen anfallen (mit dann natürlich entsprechendem Gegeneffekt in 2002). Es soll Leute geben, denen das zupass kommt.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 19:53:01
      Beitrag Nr. 293 ()
      Ich denke, es ist unwahrscheinlich, dass alle Anleihen nicht zurückgezahlt werden. Sollte dies Schule machen, dann könnte dies ein Domino-Effekt auslösen und wir hätten eine weltweite Finanzkrise, daran vermag ich nicht zu glauben. Ich gehe eher von einer Umschuldung aus. Hier stellt sich dann die Frage, ob einzelne Anleihen komplett ausfallen, andere komplett bezahlt werden oder ob alle Anleihen nur noch z.B. zu 20 % bedient werden nebst Zinsen. Eine weitere Variante $ anleihen fallen aus DM-Anleihen werden bedient oder umgekehrt. Was passiert eigentlich bei einem Staatsbankrott? In diesem Zusammenhang oder nebenbei: wie wurden damals Reichsmarkanleihen in DM-Anleihen überführt?
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 20:06:20
      Beitrag Nr. 294 ()
      Wie nun endlich auch mir aufgefallen ist , spitzt sich die Lage doch etwas zu.

      Die Kurse fallen stark vor dem Hintergrund der Weigerung des IWF Argentinien weitere Zahlungshilfe zu leisten.

      Wie wollen wir über den Ausgang des Szenarios spekulieren?

      Meine persönliche Meinung, wie immer von Optimismus geprägt:
      Alle Anleihen werden (früher oder später) bei Nichteingehen irgendwelcher Umtauschangebot zu 100 samt Zins getilgt.
      Hier kommt sehr klar der Unterschied zwischen Unternehmens- und Statsanleihen heraus. Unternehmen verschwinden schnell mal von heute auf morgen, Staaten gibt es meist etwas länger.

      Andere Meinungen?

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 21:13:35
      Beitrag Nr. 295 ()
      Wenn es nun nur zu einer geringeren (keinen) Rückzahlung
      käme ohne Zinszahlung, so dürfte man sich als Investor, der
      man in der Krise eingestiegen ist nicht beschweren, da man
      das Risiko bewußt eingegangen ist. Aus dieser Sicht heraus
      ist es nur recht und billig die privaten Investoren mit in
      die Pflicht zu nehmen. Genau dies wird in entschiedenem
      Maße am Beispiel Argentienies praktiziert werden.

      Ich denke, daß Argentinien noch vielen teuer zu stehen
      kommen wird - mich persönlich eingeschlossen.

      Ich finde es ein wenig naiv auf eine 100%-Rückzahlung zu
      vertrauen.

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 21:49:35
      Beitrag Nr. 296 ()
      Vielleicht ist "auf 100 % Rückzahlung vertrauen" der falsche Ausdruck - nein, darauf vertraue ich nicht.

      Vielmehr plane ich persönlich meine Finanzen mit einem Totalausfall Argentiniens - dann kann es nur besser kommen und ich realisieren eine solide Finanzplanung.

      Ich gehe eigentlich nur deshalb davon aus, weil eben 100 % Rücckzahlung vertraglich vereinbart sind, und ich nicht wüßte, wieso dieser Vertrag nicht erfüllt werden sollte.
      Bloß weil einer nicht zahlen kann, heißt das nicht, dass er nicht zahlen muss. Solange ich keiner Umschuldungsvereinbarung mit entsprechendem Haircut zugestimmt habe, wird sich daran auch nichts ändern.

      Dies meine Hintergedanken, wenn ich 100 % Tilgung für (letztlich) durchaus wahrscheinlich halte.

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 07.12.01 22:13:10
      Beitrag Nr. 297 ()
      Hallo,

      möchte nächste Woche investieren. Was würdet Ihr kaufen und warum?

      Danke,
      Moses

      PS: Sollte ein Experte darauf antworten bitte mit Erläuterung warum diese Anleihe.
      Avatar
      schrieb am 08.12.01 12:39:11
      Beitrag Nr. 298 ()
      bei dem einen oder anderen ist derzeit Panik zu spüren .... ich bleibe ruhig ... die einzige Sorge die ich mir mache, ist nicht den tiefstmöglichen Punkt erwischt zu haben ....

      ich habe mir jetzt die 107130 zu 32 % gekauft ..... da es sich um eine Dollaranleihe handelt, hab ich etwas Bange wegen des Währungsrisikos ....

      wegen der Rückzahlung habe ich keine Bedenken ... ich habe auch kein Problem damit, wenn die Zinsen evl. verspätet bezahlt werden....

      denn Argentinien ist ein Staat mit einem Steueraufkommen x ... davon wird ein bestimmter Teil y für den Schuldendienst verwendet (Zinsen/Tilgung)....
      im Gegensatz zu einem Unternehmen das insolvent ist, wird es die Steuereinnahmen immer geben (es sei denn es passiert so etwas wie die Okoberrevolution)

      die Situation: derzeit ist x nicht groß genug um für y (vollständig) aufzukommen .... (Grund: wirtschaftliche Probleme)

      Die Lösung ist nun y auf ein erträgliches Maß zu stutzen .... deswegen ja die Umschuldung.... infolge dessen wird erstens die Zinslast sinken und zweitens die Tilgung um einige Jahre nach hinten verschoben ...

      somit bekommt Argentinien wieder Luft zum Atmen und kann/ muß in einer Roßkur die Staatsfinanzen in Ordnung bringen, die Wirtschaftssituation verbessern etc. .... Garant dafür ist der IWF, dessen Überbrückungskredite ja nur fließen wenn die Sanierung konsequent durchgeführt wird....

      in Zukunft wird Argentinien nicht mehr über seine Verhältnisse leben können .... dadurch wird sich sukzessive die hohe Verschuldung verringern ...
      Avatar
      schrieb am 08.12.01 15:32:26
      Beitrag Nr. 299 ()
      aus der faz v. 7.´12.01

      Finanzkrise
      „Der IWF lässt Argentinien nicht fallen“


      7. Dez. 2001 Argentinien steht vor dem Staatsbankrott, die Lage wird fast täglich ernster. Am Mittwoch weigerte sich der Internationale Währungsfonds, eine Kredittranche auszuzahlen. Um eine bald fällige Anleihe zu tilgen, musste die Regierung nun die Pensionskassen plündern. FAZ.NET sprach mit Heinz Mewes, Chef-Volkswirt der Dresdner Bank Lateinamerika, über eine mögliche Zahlungsunfähigkeit des Landes, die Folgen für die Region und eine Abwertung des Peso.

      Herr Mewes, Argentinien droht die Zahlungsunfähigkeit und an der Börse in Buenos Aires kommt es zu Kurssprüngen. Ist das nicht paradox?

      Viele Argentinier schichten ihr Geld in argentinische Aktien um, die auch an der New Yorker Börse notieren. Damit hoffen Sie, einem Zugriff des Staates zu entgehen. Man kann das auch als rein technische Vorsichtmaßnahme der lokalen Bevölkerung bezeichnen. Dazu muss man auch wissen, dass die Marktkapitalisierung der Börse recht gering ist. Es reichen schon wenige Transaktionen, um größere Kursbewegungen auszulösen.

      Rechnen Sie mit einer Zahlungsunfähigkeit des Landes?

      Das ist nicht auszuschließen. Der nächste kritische Termin ist der 19. Dezember - da sind wieder Tilgungszahlungen auf internationale Anleihen fällig. Die werden wohl noch bedient werden können, das Land verfügt schließlich noch über einige Mittel. Letztlich hängt es davon ab, ob sich Argentinien mit dem Internationalen Währungsfonds einigen kann. Wirtschaftsminister Cavallo befindet sich derzeit in Washington zu entsprechenden Verhandlungen. Aber zu einer Auszahlung der jetzt gesperrten Kredittranche wird es im Dezember nicht mehr kommen.

      Ist der IWF verärgert über das Vorpreschen der Regierung am vergangenen Wochenende, als Devisenrestriktionen beschlossen wurden?

      Ich vermute schon. Der IWF wurde wohl vorab informiert - es war schließlich zu dem Zeitpunkt eine Delegation im Land - aber eben nicht konsultiert. Deshalb wurde der Delegationsleiter am Montag wieder nach Washington zurück bestellt.

      Und nun könnte der IWF das Land fallen lassen?

      Das kann ich mir nicht vorstellen. Argentinien ist ein Musterschüler des Fonds, das Land hat stets alle Empfehlungen umgesetzt. Es wäre im Endeffekt auch teurer, das Land fallen zu lassen und die daraus folgenden Konsequenzen zu tragen. Voraussetzung für eine Unterstützung durch den IWF ist aber, dass Buenos Aires den Haushalt in Ordnung bringt und die Sparmaßnahmen durchsetzt.

      Was würde passieren, wenn der IWF doch nicht eingreift?

      Zunächst verfügt das Land ja wie gesagt noch über einige Mittel. So hat sich die Regierung gerade gestern den Zugriff auf die privaten Pensionsfonds gesichert. Im Austausch für die dortigen Mittel werden die Fonds Schatzwechsel erhalten. Damit dürfte sich die Regierung kurzfristig über die Runden retten. Schlimmstenfalls wird Argentinien im kommenden Jahr die dann fälligen Anleihen nicht mehr bedienen können.

      Was hätte das für Auswirkungen für das Land und die Region?

      Argentinien ist stark abhängig von Auslandsgläubigern. Das Land hätte kaum noch die Möglichkeit, neue Mittel zu mobilisieren, wodurch sich die Rezession weiter verlängern würde. Da Argentinien sehr spezielle Probleme hat, würde es die Region nicht so stark treffen. Die Märkte differenzieren auch jetzt schon. So hat sich der brasilianische Real in den vergangenen Tagen stabilisiert.

      Was müsste das Land machen, um aus der Krise zu kommen?

      Vor allem der öffentliche Sektor muss umstrukturiert werden. Es geht jetzt darum, ob man den Prozess halbwegs schonend über die Bühne kriegt oder ob es ein zäher und sehr schmerzhafter Prozess wird.

      Würden Sie ein Abrücken von der Dollar-Parität empfehlen?

      Nein. Das würde die Situation nur noch verschlimmern. Ein Großteil der Verbindlichkeiten der Inländer ist in fremder Währung. Durch eine Abwertung könnten sie ihre Schulden kaum noch bedienen. Dadurch käme es zu einer Pleitewelle.
      Avatar
      schrieb am 08.12.01 19:04:04
      Beitrag Nr. 300 ()
      ... ein freiwilliges Umschuldungsangebot werde ich n i c h t annehmen ...

      Institutionelle Anleger und Banken können sich einer Umschuldung nicht entziehen ... dort herrscht eine Art Gruppenzwang, der keine andere Wahl lässt ....

      Wenn sagen wir 10 % der Anleihen nicht getauscht werden sollten, lassen sich diese problemlos weiter bedienen, da sie nur einen kleinen Teil der Gesamtschulden ausmachen....

      Der vorstehende Artikel zeigt mal wieder, das alles nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird ...

      Argentinien bemüht sich ja wirklich händeringend alles zu tun um die Anleihen pünktlich zu bedienen.... und selbst wenn sich eine Zahlung mal um einige Monate verzögern sollte habe ich damit kein Problem ....

      Man muß doch wirklich die Kirche im Dorf lassen ... ein Staat kann es sich um seiner Reputation willen, nicht leisten, seine Schulden einfach zu streichen... niemand wird diesem Staat dann wieder Kredit geben ...

      Der IWF versucht offensichtlich mit seiner Verzögerungstaktik einen akuten Handlungsdruck bei der Regierung zu erzeugen, denn nur wer Druck spürt ist zu wirklich harten Sanierungs-Schritten bereit ...



      Für Leute die sich noch nicht mit Anleihen beschäftigt haben.... hier eine Abrechnung ...

      ABRECHNUNG VOM 07.12.2001

      Wertpapierkauf

      Geschäftstag : 06.12.2001 Börsenplatz : DUESSELDORF

      Wertpapier-Bezeichnung Wertpapierkennummer

      11,37500% ARGENTINIEN, REPUBLIK 107130
      DL-BONDS 2000(10)

      Zinstermin : 15. MRZ./SEPT.
      Fälligkeit : GESAMTFAELLIG

      am 15.03.2010
      Zum Kurs von 100,00000

      Nennwert Zum Kurs von
      USD 5.000 32%

      Kurswert : USD 1.600,00

      86 Tage Zinsen : USD 135,87

      Ausmachender Betrag : USD 1.735,87

      Umrechnung zum Devisenkurs 0,887450 : EUR 1.956,02

      Fremde Spesen : EUR 2,00

      0,07500% Maklercourtage : EUR 4,23

      Provision : EUR 9,00

      Verrechnung über Konto Valuta Zu Ihren Lasten
      xxxxxxxxxxxxxx 11.12.2001 EUR 1.971,25
      Verwahrungs-Art: WERTPAPIERRECHNUNG USA/KANADA (AKV)

      comdirect bank AG
      Avatar
      schrieb am 08.12.01 23:30:25
      Beitrag Nr. 301 ()
      Ich bin auch wieder dran, weitere TDMs in argentinischen Anleihen unterzubringen. Nicht, weil ich Tilgung zum Fälligkeitstag erwarten würde, sondern weil ich gerne Geld günstiger kaufe. Wann Argentinien zurück zahlt ist mir eigentlich egal. Dass sie bezahlen, daran habe _ich_ keinen ernsthaften Zweifel.

      Wonach wählt ihr eure Anleihen aus? Also bei mir kommt bislang und in naher Zukunft von vorneherein nur DM/EUR ins Depot. Dann schaue ich mir die Rendite und den Kurs an im Vergleich zu einer Anleihen Peer Gtroup, die sich aus allen Anleihen eines Jahres zusammensetzt. Da ist dann ein lukratives Investment schnell ausgemacht.

      Schönes Wochenende und gutes Gelingen
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 10:21:14
      Beitrag Nr. 302 ()
      Nur DEM/Euro-Anleihen aus ARG und Co?

      Bei Schrottanleihen spielt die Währung doch wohl nur eine
      sehr untergeordnete Rolle:

      Ob Du nun keine Euros oder keine Dollars bekommst, ist doch wohl
      völlig wurscht!

      kroko
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 12:22:48
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 13:32:25
      Beitrag Nr. 304 ()
      @kroko
      genau diese Art der Polemik verstehe ich nicht ... wenn man einfach mal den gesunden Menschenverstand einsetzt muß man doch merken was hier gespielt wird...

      @PhilippGeorg
      es spielt natürlich schon eine Rolle ob Dollar oder Euro, zumindest wenn man die Anleihen längerfristig halten möchte ....

      aber die 107130 ist nun einmal deutlich billiger als vergleichbare Euro-Anleihen ...

      ansonsten würde ich auch Euro - Anleihen bevorzugen .... denn ich glaube der Dollar wird langfristig schwächer tendieren

      eine PeerGroup zu bilden ist kaum möglich da die Zinstermine,die Zinshöhe, die Laufzeit zu stark variieren ...

      ich sortiere erstmal nach dem Nominalwert, schließe alles aus was über 2010 läuft und alles über 40% .... aus diesem nun etwas übersichlicherem Pool wird gewählt ...

      die Schwankungen sind leider sehr stark .... man sollte Staffellimits bilden um bei Sell-outs möglich günstig einzusteigen ....

      ----------------

      der IWF zahlt nun also doch erstmal .... schade, da wird morgen wohl kein Kauftag sein...

      das strikte Sparprogramm wird Argent. auch langfristig in die Lage versetzen, seinen Schuldendienst zu leisten.... kurzfristig ist die Kuh nun sowieso vom Eis...
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 14:15:15
      Beitrag Nr. 305 ()
      @kroko

      Sehr treffend ausgedrückt, ob ich keine Dollar oder keine Euro bekomme, ist mir egal. Meiner Ansicht nach bekomme ich aberweit mehr Euro zurück als ich eingezahlt habe.

      Und um jedes Währungsrisiko und jede Chance auszuschließen - ich bin ja schließlich ein konservativer Anleger , wähle ich DM/EUR Anleihen.

      @donaldzocker

      Sicher macht es einen Unterschied ob $ oder € Anleihe.
      Dollar beinhaltet ein Währungsrisiko, die EUR Anleihe nicht.
      Auf der anderen Seite sind die Dollaranleihen schlicht "billiger". Wie kann ich das verstehen, dass Du nach dem Nominalwert selektierst? Der ist doch immer 100? Oder meinst Du das Gesamtemmissionsvolumen? Die Idee, möglichst günstig zu kaufen und alles über 40 % auszuschließen schafft relativ schnell eine enge Auswahl in dem ansonsten doch arg unübersichtlichen Dschungel

      Nein, und ab morgen können wir nicht mehr kaufen. Allenfalls verkaufen. Hätte da genug Anleihen zum Verkaufen in meinen Depots. Habe aber eigentlich noch etwas Geld übrig und wollte noch zwei ARG kaufen.

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 14:18:54
      Beitrag Nr. 306 ()
      Ach ja hier noch ein paar Anleihen die ich mir völlig wahllos ausgesucht hatte. Sie sollten jeweils das Optimum für das jeweilige Jahr darstellen:


      2003 130860 10,25 35 151,96
      2005 135475 8,50 35 55,31
      2006 131950 11,25 38 45,89
      2008 296690 8,00 29 40,35

      Naja, sind aber wohl alles keine erzielbaren Kaufkurse


      Liebe Grüße
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 21:54:53
      Beitrag Nr. 307 ()
      Hier der neue Artikel der financial times Deutschland:
      Aus der FTD vom 10.12.2001 www.ftd.de/argentinien
      IWF bleibt Argentinien gegenüber hart
      Von Gerrit Wiesmann, Berlin, und Richard Lapper, Buenos Aires

      Der Internationale Währungsfonds (IWF) knüpft weitere Kredite an Argentinien an Bedingungen. Die vor der Zahlungsunfähigkeit stehende Regierung soll zusätzliche Einsparungen beschließen.



      Domingo Cavallo


      Dabei ist eine Summe von bis zu 4 Mrd. $ im Gespräch. Nach Gesprächen mit IWF-Chef Horst Köhler in Washington reiste Argentiniens Wirtschaftsminister Domingo Cavallo am Sonntag ohne neue Zusagen nach Buenos Aires zurück. "Wir sind uns nun im Klaren, wo wir stehen und was wir tun müssen", sagte er am Ende seines Besuches. "Jetzt müssen wir in Argentinien Entscheidungen treffen."

      Cavallo wollte am Sonntag noch mit Argentiniens Staatspräsident Fernando de la Rúa über die Maßnahmen beraten, die ihm allerdings seinen Posten kosten könnten. Denn die oppositionellen Peronisten, die das argentinische Parlament und die wichtigsten Regionen kontrollieren, wollen diese nur unterstützen, wenn Cavallo entlassen wird. Präsidentenberater sagten am Sonntag, de la Rúa müsse nun entscheiden, ob er es sich leisten könne, innerhalb von drei Jahren seinen dritten - und mächtigsten - Wirtschaftsminister zu verlieren.



      Ansturm auf die Banken


      Am Donnerstag hatte sich der IWF geweigert, die für Dezember geplante Kredittranche von 1,3 Mrd. $ an Argentinien zu überweisen. Der Fonds reagierte damit auf neueste Schätzungen seiner Experten, das Land werde das für 2001 vereinbarte Haushaltsdefizit von 6,5 Mrd. $ nicht einhalten können. Aus Angst, die Regierung könne die Dollarbindung des Peso aufheben, strömte Argentiniens Bevölkerung in die Bankfilialen. Die staatliche Banco de la Nación deckelte zwar den Verkauf der US-Währung auf 300 $ pro Kopf zu einem Kurs von 1,035 Peso. Tausende kauften aber auf dem Schwarzmarkt Dollar zu 1,25 Peso und mehr.


      Während seines Aufenthalts in Washington betonte Cavallo erneut, er denke nicht an eine Entwertung des Peso. Seit 1991 ist die Währung zum paritätischen Wechselkurs fest an den Dollar gebunden. Doch der Fonds drängt Cavallo, bestenfalls diese Bindung aufzuheben. Als erster Schritt zur wirtschaftlichen Genesung soll die Regierung nach Ansicht des IWF den Peso entweder abwerten oder ganz abschaffen, um ihn mit dem Dollar zu ersetzen.



      Bankrott droht


      Nach Angaben Cavallos konnte er sich mit seinen Gesprächspartnern beim Fonds über die Rahmendaten seiner Haushaltspolitik verständigen. Auch ein Fondssprecher erklärte, die Gespräche mit Cavallo seien gut gelaufen. Experten der argentinischen Regierung und des Fonds würden in Washington weiter über mögliche Hilfsmaßnahmen beraten. Nach Informationen der Agentur Reuters fordert der IWF Ausgabenkürzungen von bis zu 4 Mrd. $.


      Ohne neue Kredite droht der Staatsbankrott. Mit Schulden von 132 Mrd. $ muss die Regierung Milliarden an Zinsen zahlen. In den nächsten Wochen werden Zinszahlungen von 2 Mrd. $ auf Staatsanleihen fällig, die auch mit IWF-Mitteln finanziert werden sollten. Neben einem Konsolidierungsprogramm hat Cavallo zwei Möglichkeiten, die Schulden abzubauen. Er könnte ausländische Besitzer argentinischer Staatsanleihen zu einem Schuldenumtausch bewegen. Dies hatten bereits inländische Besitzer gemacht. Andernfalls könnte er alle Verpflichtungen durch den Staatsbankrott umgehen.


      Allein neue Kontrollen über das Bankwesen und über Kapitalbewegungen schützen das Finanzsystem des Landes derzeit vor dem Zusammenbruch. Aus Angst vor einer unkontrollierbaren Nachfrage nach Dollar darf jeder Bürger 90 Tage lang nur 250 $ pro Woche in bar von seinem Konto abheben. Höhere Beträge müssen mit Scheck, Kredit- oder Kontokarte beglichen werden.
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 22:03:24
      Beitrag Nr. 308 ()
      @ donaldzocker

      Welche Polemik verstehst Du nicht?

      Es ist doch wirklich völlig egal, ob man nun eine Euro-
      oder eine USD-Anleihe von Argentinien kauft.
      (Vergleichbare "Renditen" vorausgesetzt!)

      Stelle Dir vor, in einem Jahr ist die ganze Krise überwunden,
      alle ARG-Anleihen notieren wieder bei etwa 100.

      Dies bedeutet einen Kursgewinn von 100 - 300 % auf die aktuellen
      Kurse von etwa 30 - 50.

      Und nun kommst Du, und verstehst die "Polemik" nicht?

      Der USD notiert in 1 Jahr vielleicht 10 oder 20 % unter dem heutigen
      Niveau - vielleicht auch 20 % darüber. Dies hat doch auf die
      Performance kaum noch Auswirkung!

      Im umgekehrten Fall - Sollte ARG alle Zahlungen endgültig
      einstellen - ARG-Anleihen notieren bei 0,01 % - spielt der
      Dollar-Kurs dann noch eine Rolle?

      Wenn Du mit ganz "heißen" Aktien spekulierst (Unternehmen,
      die nahe des Konkurses sind, aber vielleicht doch überleben
      könnten), ist doch auch die "Währung" unwichtig - ich meine,
      ob das Unternehmen in den USA, Japan, Schweiz (hähähähähähä)
      oder Euroland seinen Sitz hat!?

      kroko
      Avatar
      schrieb am 09.12.01 23:08:39
      Beitrag Nr. 309 ()
      Es läuft also alles weiter auf die Zahlungsunfähigkeit
      Argentiniens heraus. Die investierten Gelder kann man
      wohl getrost in den Wind schreiben.

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 10.12.01 11:18:02
      Beitrag Nr. 310 ()
      ""Ich gehe eigentlich nur deshalb davon aus, weil eben 100 % Rücckzahlung vertraglich vereinbart sind, und ich nicht wüßte, wieso dieser Vertrag nicht erfüllt werden sollte.
      Bloß weil einer nicht zahlen kann, heißt das nicht, dass er nicht zahlen muss. Solange ich keiner Umschuldungsvereinbarung mit entsprechendem Haircut zugestimmt habe, wird sich daran auch nichts ändern.""

      PG
      Noch vor 3 Monaten hätte ich Dir uneingeschränkt zugestimmt. Man kann sich ja schlecht vorstellen, dass der Staat Argentinien von der Landkarte verschwindet.

      Aber leider gibt es seit kurzem auch am Kapitalmarkt die unfaire Methode, die Gläubiger durch Übertragung der Geschäfte abzuschütteln. Aus gegebenem Anlass habe ich das Vorgehen als "Schweizer Modell" bezeichnet.

      Was machen wir, wenn Argentinien die Zahlungsunfähigkeit erklärt, Buenos Aires gleich mit und am nächsten Tag die Republik Neu-Argentinien mit der Hauptstadt Buenas Noches ausgerufen wird? Die UBS wird zur Nationalbank erklärt und Marcel Ospel darf den Finanzminister spielen.

      Und wo ich gerade schon worst-case Szenarien durchspiele, was ist von dem Inlands-Swap zu halten, falls Argentinien den Staatsbankrott erklärt?. Werden dann die Devisenreserven ausschliesslich zur Rückzahlung der neuen, vorrangigen Kredite verwendet? Wissen die Inländer mehr und haben deswegen in so erstaunlich großem Umfang der Umschuldung zugestimmt?
      Avatar
      schrieb am 10.12.01 15:22:59
      Beitrag Nr. 311 ()
      >Aber leider gibt es seit kurzem auch am Kapitalmarkt die
      >unfaire Methode

      Seit kurzem? Das gibt es doch schon länger als ich denken kann.

      >Was machen wir, wenn Argentinien die Zahlungsunfähigkeit
      >erklärt,

      Uns Schuldentilgung vom Rechtsnachfolger erbitten.
      Man beachte dazu auch die Vergangenheit notleidener Anleihen und verdeutliche sich den Unterschied einer Staats- und Unternehmensanleihe.

      >Werden dann die Devisenreserven ausschliesslich zur
      >Rückzahlung der neuen, vorrangigen Kredite verwendet?

      Vielleicht, ja. Was aber nichts an der Verpflichtung ändert auch die übrigen Kredite zu bedienen. Bloß weil eine Schuld künstlich nachrangig gemacht wird, ändert dies nichts an der Rückzahlungspflicht, an der Höhe, am vereinbarten Termin. Und wenn man eben, wie Argentinien, nicht kann, möge man sich eben etwas Zeit lassen und zahlen, sobald man wieder kann.

      >Wissen die Inländer mehr und haben deswegen in so
      >erstaunlich großem Umfang der Umschuldung zugestimmt?

      Nein, ich glaube eher, sie wissen weniger. Im übrigen herrscht hier natürlich ein gewisser Gruppenzwang.

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 10.12.01 15:53:40
      Beitrag Nr. 312 ()
      PG

      Fällt Dir spontan ein Unternehmen oder Staat ein, der das "Schweizer Modell" angewandt hat? Ich denke, dass ist eine neue Erfahrung.

      Wie stellst Du Dir die Durchsetzung Deiner berechtigten Ansprüche vor? Recht haben und Recht bekommen ist ja oft ein gewaltiger Unterschied.

      Ich glaube nach wie vor, dass sowohl Argentinien als auch der IWF eine Lösung anstreben, die für Investoren so erträglich ist, dass sie auch zukünftig in EM-Anleihen investieren werden. Aber rechtliche Handhaben sehe ich nicht.

      Und ich glaube, dass der IWF Argentinien zwingen will, seine Finanzen in den Griff zu bekommen. Dies kann Cavallo aber innenpolitisch wenn überhaupt nur durchsetzen, wenn er das Volk vor die Wahl stellt "Abwertung des Pesos mit allen Konsequenzen oder radikale Sparmassnahmen".

      Jeder hohe argentinische Politiker hat mindestens 50 "persönliche Berater", die Kosten des Regierungsapparates sind 10 bis 30 mal höher als bei vergleichbaren anderen Staaten. Diese Klüngelwirtschaft und die damit verbundene Korruption kostet viel Geld, dass der IWF nicht mehr bereit ist, zur Verfügung zu stellen.

      Mich würde mal interessieren, wie groß der argentinische Staatshaushalt ist und wieviel Prozent man davon einsparen müsste, um zur gewünschten Null-Defizit-Politik zu gelangen.
      Avatar
      schrieb am 10.12.01 16:11:10
      Beitrag Nr. 313 ()
      Eine der Gretchenfragen ist ist genau die eines eventuellen Rechtsnachfolgers von Arg. Die hätten das "swiss-Air- Modell" vielleicht schon längst angewendet, wenn´s nicht juristisch ungleich schwieriger wäre als bei der Swiss-Air.

      Wenn Arg. das "Swiss-Air-Modell" umsetzt ist formaljuristisch für keinen auf der Welt mehr Geld zu holen (nur noch militärisch); aber die Folgen des defaults würden sich drastisch verschärfen. Insebsonders in den USA würden mit Sicherheit einige Urteile gefällt die es allen US-Amerikaner und dem US-Staat verbieten geschäftliche Kontakte mit Arg zu unterhalten. Exporte/Importe mit den USA gibt es nicht mehr. Freier Personenverkehr wahrscheinlich auch nicht mehr. Insofern hätte das Swiss-Air Modell schlimmere Auswirkungen als ein "normaler"default.

      So long, sarah
      Avatar
      schrieb am 10.12.01 17:42:29
      Beitrag Nr. 314 ()
      Eine andere Frage, die mich zunehmend beschäftigt, ist die, inwieweit man es Argentinien durch das Wegfallen von Handelshemmnissen ermöglicht, aus eigener Kraft einen Beitrag zur Krisenbewältigung zu leisten.
      Kennt sich hier jemand damit aus? Notfalls kann uns Argentinien ja die Zinsen in Form von Filetsteaks und Rotwein bezahlen. Im Suff lässt sich die Krise bestimmt besser ertragen :)
      Avatar
      schrieb am 11.12.01 08:22:01
      Beitrag Nr. 315 ()
      Am Beispiel Argentiniens können unsere Politiker durch die Lupe sehen, wie man Wirtschaftspolitik nicht macht. Steuererhöhung statt Ausgabenkürzung ist sowieso der falsche Weg und in einem Land, wo die Steuerzahlungsmoral stark gegen Null tendiert kontraproduktiv.

      Und wie erwartet geht der Schuss mit den 250 $ pro Woche aus ins eigene Knie, denn wer gibt von seinen mühsam "erbeuteten" Dollars freiwillig wieder was her, um Brötchen oder Taxi zu bezahlen.
      Ich weiss zwar nicht, welche Bedeutung das Weihnachtsgeschäft in Argentinien hat, aber 80% Umsatzrückgang Anfang Dezember ist dramatisch.


      Buenos Aires, 10. Dez (Reuters) - Die argentinische Regierung will die steuerliche Belastung für Unternehmen deutlich erhöhen, um die Freigabe dringend benötigter Milliardenkredite des IWF zu erreichen und der drohenden Zahlungsunfähigkeit zu entgehen. Doch bei Investoren und Volkswirten mehrten sich am Montag Zweifel, ob Wirtschaftsminister Domingo Cavallo mit seinen Steuererhöhungsplänen die nötige politische Unterstützung finden wird. Die Regierung will mit den Maßnahmen vier bis 4,5 Milliarden Dollar einnehmen. Am nächsten Freitag - einen Tag nach einem geplanten Generalstreik der Gewerkschaften gegen die Regierung - muss das mit 132 Milliarden Dollar verschuldete Land einen Schuldendienst über rund 900 Millionen US-Dollar leisten. Der Aktienindex MerVal<.MERV> verlor mehr als fünf Prozent.
      Nach seiner Rückkehr von einem Treffen beim Internationalen Währungsfonds (IWF) sagte Wirtschaftsminister Domingo Cavallo in der Nacht zum Montag in Buenos Aires, es seien keine "drastischen" Ausgabenkürzungen nötig, um vom IWF wieder unterstützt zu werden. Cavallo hatte versucht, vom IWF zunächst eingefrorene Kredite über 1,3 Milliarden US-Dollar zu erhalten, kehrte aber mit leeren Händen nach Argentinien zurück. Um das mit dem IWF vereinbarte Steueraufkommen zu erreichen, will die Regierung Steuererleichterungen für Unternehmen streichen. Am Montag sollten die Details zu den Plänen vorgestellt werden.
      "Sollten wir das Wunder aller Wunder sehen (eine breite politische Unterstützung für die Pläne), könnten wir den Zahlungsverzug noch vermeiden, der jetzt unausweichlich erscheint", sagte Arturo Porzecanski, Experte für Schwellenländer bei ABN-Amro. Die Popularität der vor zwei Jahren an die Macht gekommenen Regierung von Präsident Fernando de la Rua ist jüngsten Meinungsumfragen zufolge auf einen Tiefpunkt gefallen. Sie verfügt im Kongress seit Oktober nicht mehr über eine Mehrheit. Analysten sagten, die oppositionellen Peronisten könnten vor einer Entscheidung über die Regierungspläne Cavallos Rücktritt fordern. Auch im Kabinett steht Cavallo für seine jüngste Sparpolitik in der Kritik.
      Präsident de la Rua bekräftigte am Montag erneut, sein Land werde alle ausländischen Schulden bedienen können. Nach Einschätzung von Experten kann das Land aber die anfallenden Zinsen und Tilgungen ohne Unterstützung von außen in wenigen Wochen nicht mehr aufbringen. Insgesamt hat der IWF in diesem Jahr bislang 20 Milliarden Dollar in das Land gepumpt. Die Dezember-Zahlung über 1,3 Milliarden Dollar hatte der IWF jedoch ausgesetzt und dies mit zu zögerlichen Fortschritten bei der Haushaltskonsolidierung begründet. Die argentinische Regierung braucht aber nicht nur die Freigabe des Kredits, sondern auch die Unterstützung des IWF für seine Umschuldungspläne. Argentinien will von ausländischen Gläubigern gehaltene Staatspapiere über 50 Milliarden Dollar in niedriger verzinsliche Schuldscheine tauschen, um seinen Haushalt zu entlasten.
      Zu Cavallos sinkender Popularität trug nicht zuletzt seine Entscheidung bei, die Bargeld-Abhebungen auf 1000 Dollar im Monat zu begrenzen, um den Abfluss von Bankeinlagen zu stoppen. Damit heben die Bürger zwar weniger ab, geben aber auch weniger in den Geschäften aus. In der vergangenen Woche brachen die Umsätze im Einzelhandel einer Studie zufolge um 80 Prozent im Vergleich zur Vorwoche ein. Auch das Vertrauen der Bürger in das Finanzsystem schwindet zusehends. Am Montag bildeten sich an den Auszahlungsschaltern erneut meterlange Schlangen.
      Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Argentinier versucht, so viel Bargeld wie möglich abzuheben. In den Wechselstuben verlor der Peso, der seit 1991 im Verhältnis 1:1 an den Dollar gekoppelt ist, deutlich an Wert. Der Kurs der richtungweisenden Global 2008 Dollar-Anleihe des Landes gab zuletzt wegen der Sorge der Investoren vor einer Zahlungsunfähigkeit Argentiniens kräftig nach, zog aber am Montag wieder um 1,7 Prozent an.
      akl/phi/rkr

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      Monday, 10 December 2001 19:16:56
      RTRS [nL10518338]
      Avatar
      schrieb am 11.12.01 21:46:45
      Beitrag Nr. 316 ()
      Wann wird die vom IMF unterstützte Zahlungsunfähigkeit
      Argentiniens verkündet ?

      Wäre interessant zu wissen, wieviel Zeit einem noch
      bleibt um die Anleihe zu verkaufen. Hat jemand bereits
      Erfahrungen mit dem Zahlungsausfall von Staatsanleihen ?

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 12.12.01 00:19:11
      Beitrag Nr. 317 ()
      @Poet

      Glaube nicht, dass hier jemand vom Ausfall von Staatsanleihen berichten kann. In Ermangelung desselben.

      Zeit, die Anleihe zu verkaufen, bleibt einem in der Regel bis zum Fälligkeitstag. Interessant aber, ob noch Zeit bleibt, Anleihen zu kaufen.

      Die Zahlungsunfähigkeit wird dann verkündigt, wenn Argentinien nicht mehr zahlen kann, was nach momentanen Rechnungen unter nicht Einbeziehung des IWF Endes des Jahres ist.

      Gruß
      Philipp
      Avatar
      schrieb am 12.12.01 08:45:26
      Beitrag Nr. 318 ()
      @PhilippGeorg
      Ich bewundere Deinen Optimismus.
      Die jüngsten Aussagen des IWF sprechen an sich eine andere
      Sprache (s. Berichte der WashingtonPost)

      Hoffe jedoch, daß Du recht behälst.

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 12.12.01 14:30:48
      Beitrag Nr. 319 ()
      habe die anleihe 131950, die bis 2006 läuft, bin deshlab natürlich am thema interessiert.
      fassen wir doch mal die erkenntnisse zusammen:

      -arg. befindet sich in einer situation hohen druckes auf die regierung, die provinzregierungen und die bevölkerung, weil im dezember die ersten staatsschulden bedient werden müssen

      -gläubiger dieser schulden sind sowohl in- als auch ausländer, wobei die inländer einer umschuldung ind höhere laufzeiten mit geringeren zinsen m.w. bereits zugestimmt haben

      -ausländischen gläubigern KÖNNTE dasselbe angebot gemacht werden, hier fangen die fragen an: an WEN wird sich das angebot richten? an institutionelle oder auch an private?
      und:was ist, wenn man nciht annimmt?

      -politische konsequenzen: ja, wie sähen die aus? politische destabilisierung arg., wachsender einfluss brasiliens in lateinamerika. frage: ist das amerikanische interesse an einem stabilen arg. groß genug? hierzu wäre interessant zu wissen, wie die amis den brasilianern entgegenstehen

      -iwf: ihm kommt eine schlüsselrolle zu, da von hier kurzfristig liquidität kommen kann, allerdings um den preis plausibler und nachhaltiger reformen. wichtig auch hier die politische frage

      -zusammenbruch: kann das ernsthaft irgend jemand wollen??

      -parallelen: ukraine, soviel ich weiss, weiss jemand, wie die damals die situation gelöst haben??

      hoffe, ein paar denkanstösse gegeben zu haben.

      christo
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 07:38:26
      Beitrag Nr. 320 ()
      Christo,

      Parallelen gibt es wohl zu AR nicht. Alles bislang sind Bagatellfälle gewesen, die Ukraine hatte nur ca. 1 Mrd. umzuschulden.

      Keiner will einen Zusammenbruch (ausser Poet32 :)), aber es will auch keiner für die Aufrechterhaltung direkt oder indirekt zahlen.

      Umschuldungsangebote richten sich an Institutionelle UND Privatanleger, was passiert, wenn man nicht tauscht, darüber wird hier viel spekuliert. Argentinien hat sehr deutlich gesagt, dass die gewandelten Kredite vorrangig sind vor den Altanleihen.
      Hier wird eine gewaltige Erwartungshaltung dahingehend aufgebaut, dass die Áltanleihen defaulten werden. Das ist man ja fast schon denjenigen schuldig, die erhebliche finanzielle Zugeständnisse beim Umtausch gemacht haben. Und da diese Gruppe die grosse Mehrheit darstellt, haben die Verweigerer schlechte Karten. Ob das alles gegebenenfalls juristisch haltbar ist, weiss ich nicht.

      Was IWF, Amis, Peronisten und die argentinische Regierung wirklich wollen, wüsste ich auch gerne.

      Heute besinnen sich die Südamerikaner erstmal wieder auf das, was sie gut können :)

      Buenos Aires, 13. Dez (Reuters) - Die beiden größten argentinischen Gewerkschaften haben für Donnerstag zu einem Generalstreik aufgerufen, um gegen Beschränkungen im Zahlungsverkehr zu protestieren. Die Regierung hat die Barabhebungen von Konten auf 1000 Dollar im Monat begrenzt, um die Liquidität des Bankenssystems zu sichern. Aus Furcht vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit des hoch verschuldeten südamerikanischen Landes war es zuletzt zu starken Mittelabflüssen gekommen. Bereits am Mittwoch zog ein Demonstrationszug durch Buenos Aires, an dem sich auch Einzelhändler und Landwirte beteiligten. Auf vielen Balkonen standen Leute, die mit Löffeln lautstark auf Töpfe schlagend ihren Protest zum Ausdruck brachten.
      Die beiden Flügel des Allgemeinen Arbeiter Verbands (CGT) hatten Anfang Dezember zu dem Aktionstag aufgerufen. Der Generalstreik am Donnerstag soll 24 Stunden dauern.
      Vor allem Einzelhändler beklagen Geschäftsverluste, da es den Kunden, die wöchentlich nur 250 Dollar abheben können, an Bargeld mangele. Der Präsident des Einzelhändlerverbands, Osvaldo Cornide, sagte bei der Protestaktion am Mittwoch, das Land sei gelähmt. "Es gibt kein Geld, es gibt keine Arbeit." Präsident Fernando de la Rua erklärte am Mittwoch, die Beschränkungen im Zahlungsverkehr seien keine Idee der Regierung gewesen. "Das ist etwas, was wir plötzlich tun mussten." Ein Sprecher der großen argentinischen Privatbanken sagte: "Die Leute mögen die Maßnahmen nicht mögen, aber sie funktionieren." Der Run auf die Einlagen sei gestoppt worden.
      Die Regierung hat bereits weitere einschneidende Einsparungen angekündigt. Die Ausgaben im Etat 2002 sollen um 15 Prozent gekürzt werden. Offen sind aber noch die Details. Der Internationale Währungsfonds (IWF) macht von dem Sparkurs die kurzfristige Freigabe vorläufig gesperrter Mittel über 1,3 Milliarden Dollar abhängig. Die oppositionellen Peronisten im Parlament lehnten am Mittwoch die Etatvorlage ab. Vor einer endgültigen Entscheidung müssten die Einzelheiten auf den Tisch gelegt werden. Auch fehlten Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft.
      Der argentinische Peso ist fest an den US-Dollar im Verhältnis eins zu eins angebunden.
      brs/

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      Thursday, 13 December 2001 03:17:56
      RTRS [nL1345685]
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 10:33:39
      Beitrag Nr. 321 ()
      @noch-n-zocker

      "Was IWF, Amis, Peronisten und die argentinische Regierung wirklich wollen, wüsste ich auch gerne. "

      Mein Tipp: Die wissen das selbst nicht ;)

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 20:32:11
      Beitrag Nr. 322 ()
      Das Problem bei Argentinien ist ganz einfach, daß es welt-
      wirtschaftlich und weltpolitisch nicht die geringst Rolle
      spielt. Im Gegensatz zur Ukraine handelt es sich noch nicht
      einmal um eine Atommacht. Also welches Interesse sollte
      eine Weltmacht wie die USA an der Aufrechterhaltung der
      Stabilität in Argentinien haben ?
      Selbst wenn es zum Ausbruch eines Bürgerkriegs kommen
      sollte, so wäre dies nur ein tagespolitisches Randthema
      ohne weitreichende Folgen.
      Nichtsdestotrotz würde auch ich mich über die Einhaltung
      der Zahlungsverpflichtungen seitens Argentiniens freuen,
      nur glauben kann ich daran nicht, denn wer soll das be-
      zahlen, wer hat soviel Geld ? ... und will dies in eine
      ungewisse Zukunft namens Argentinien hergeben ?

      Gruß Poet
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 13:30:53
      Beitrag Nr. 323 ()
      Poet,

      wir sprechen hier immerhin vom 7größten Land der Erde mit über 30 Millionen Einwohnern. Hast Du das eventuell mit der Schweiz verwechselt? :)

      Ich habe heute mit einem Analysten gesprochen, der gerade aus Buenos Aires zurückgekommen ist. Seine Schilderungen von der Systematik, wie Politiker und die Oberschicht dort ein ganzes Land ausrauben, machte mich schon nachdenklich.

      Jeden Monat werden Milliarden ausser Landes gebracht und wegen des wahnwitzig hohen Pesos fliesst im Gegenzug keine Mark ins Land. In den grenznahen Bereichen werden die Fabriken geschlossen und in Brasilien wieder aufgemacht.

      Politiker haben ein sorgenfreies Leben, weil jeder neben seinem normalen Gehalt noch über umfangreiche Budgets verfügt, die er zum Wohle des Landes einsetzen soll.

      Also werden "Berater" mit der Erstellung von Gutachten beauftragt, die liefern anschliessend 100 Seiten halbwegs relevanter Seiten ab, die Sie aus dem Internet downloaden, erhalten ihre 10.000 Pesos und am nächsten abend trifft man sich privat und der "Berater" gibt 5.000 Pesos wieder zurück.

      Im Vergleich zu Cavallo soll Chavez in Venezuela ein Waisenknabe sein. Ausserdem hat der Öl und Devisen.
      Avatar
      schrieb am 15.12.01 10:29:57
      Beitrag Nr. 324 ()
      Argentinien im Zeichen der Unrast

      Unzufriedenheit und Probleme überall

      R. F. L. Buenos Aires, 14. Dezember

      Am Donnerstag ist im geplagten Argentinien ein Generalstreik über die Bühne gegangen, der neunte seit dem Antritt Präsident de la Rúas im Dezember 1999, begleitet wie üblich von Gewaltakten und Vandalismus. Schon am Vortag war es zu Ausschreitungen gekommen, wobei die Ordnungshüter nicht überraschend durch Abwesenheit glänzten. Neben den Gewerkschaftszentralen - der gespaltenen CGT und der MTA - nahmen auch linksradikale Splittergruppen und die auf Störung des öffentlichen Verkehrs spezialisierten «piqueteros» an den Protestaktionen teil. Die Unzufriedenheit mit der herrschenden Lage ist freilich im Zeichen der zähen Rezession sehr weit verbreitet, besonders auch nach den Finanzmassnahmen der letzten Wochen, die das tägliche Leben aller Argentinier über alle Massen komplizieren. Gleichzeitig versucht die Regierung, mit der peronistischen Opposition angesichts der wirtschafts- und sozialpolitischen Lage über ein gemeinsames Vorgehen zu verhandeln.

      Bemühungen um Konzertation

      Das ist freilich auch deshalb schwierig, weil es keine einheitliche Oppositionsfront und kein einheitliches Regierungslager gibt. Beide Gruppen weisen Brüche und Absplitterungen auf: Zu Spaltungen kommt es seit Jahr und Tag, und Appelle an «höhere Interessen» verhallen ungehört.

      Der ehemalige Präsident Carlos Menem, vor kurzem noch unter Hausarrest, von seinen Freunden im Obersten Gerichtshof kürzlich freigesetzt, spielt im Intrigen- und Verhandlungsreigen eine der ersten Geigen. Präsident de la Rúa dient Menem dank speziellen Umständen als Beharrungs- und Stabilisierungsfaktor. Da Menem für das Wahljahr 2003 Aspirationen auf das höchste Amt hegt und seine Kandidatur den normalen vierjährlichen Mandatsablauf beim heutigen Amtsträger zur Voraussetzung hat, setzt er alles dran, die Absichten anderer Politiker seiner Partei zu durchkreuzen, den eindeutig überforderten de la Rúa möglichst bald zur Aufgabe zu bringen.

      Unwirtliches Konjunkturklima

      Inzwischen hat sich das Spekulationsfieber an den Märkten etwas gelegt, trotz anhaltendem Chaos in den Banken, an deren Schaltern die Argentinier Schlange stehen, um den diversen neuen Finanzbestimmungen Genüge zu tun. Das recht unwirtliche Konjunkturklima wird durch eine neue Hiobsbotschaft belegt: In den vergangenen zwölf Monaten haben gut 200 000 Beschäftigte ihre Arbeit verloren. Vor drei Jahren, nach Krisenbeginn, hatte es 1,6 Mio. Erwerbslose gegeben; vor Jahresfrist waren es 2,3 Mio. und im vergangenen Oktober mehr als 2,5 Mio. Zurzeit sind 18,3 (Oktober 2000: 14,7)% der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung arbeitslos; weitere 16,3% sind unterbeschäftigt.

      Eine deutliche Stärkung kann dagegen in den ersten drei Quartalen die Handelsbilanz verzeichnen: Exporte von 20,5 (i. V. 19,8) Mrd. $ und Importe von 16,5 (18,8) Mrd. $ ergaben einen Handelsbilanzüberschuss von 4 (1) Mrd. $. Das günstige Ergebnis ist bei mengenmässig stark gesteigerter Ausfuhr auf die konjunkturbedingt gedrückten Importe zurückzuführen.

      Zum anderen Ufer

      Was dem einen zum Fluch, wird dem anderen zum Segen: Das benachbarte Uruguay hat nach jahrzehntelangen Rückschlägen zu seinem alten Ruf einer «Schweiz Südamerikas» zurückgefunden. Montevideo war schon seit je ein bequemer, naher Hafen für argentinisches Fluchtkapital; das schmucke uruguayische Kolonialstädtchen Colonia del Sacramento ist vom Zentrum der argentinischen Hauptstadt nur eine bescheidene Fähr- Stunde entfernt. In diesen letzten Tagen mit den geltenden Begrenzungen im Depositengeschäft und der Devisenbewirtschaftung haben sich - so vermeldet die argentinische Presse - die diversen Finanz- und Börsenoperationen argentinischen Ursprungs auf dem wohlstrukturierten uruguayischen Markt nachgerade vervielfacht. Dirigismus am Gestade des Río de la Plata ist heute - Wirtschaftsminister Domingo Cavallo müsste es eigentlich wissen - ein schwieriges Unterfangen mit unsicherem Ausgang.
        
      Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: http://www.nzz.ch/2001/12/15/wi/page-article7UTQM.html
      Avatar
      schrieb am 15.12.01 13:40:32
      Beitrag Nr. 325 ()
      Ich möchte heute mal mit dem Pauschaldenken der Emerging Markets-Zweifler abrechnen.
      Oft höre ich: Das ist zu spekulativ, da muß jeder Anleger selbst wissen was er kauft. oder Das Risiko muß einem doch bekannt sein, wenn man 10% Zinsen kassiert.

      SCHWACHSINN!!!

      Meine These: Die Risikoprämie ist ein Aufschlag, der nur für Kursschwankungen entschädigt. Mehr nicht. Er kann das Ausfallrisiko gar nicht vergüten.

      Warum?

      Ganz einfach:

      Nehmen wir einen Vergleich zur Bundesanleihe (by the way: Argentiniens Schuldenlast ist nicht mehr bedrohlich als die des Bundes. Der einzige Unterschied ist, daß der Bund immer wieder Trottel findet, die die Kredite verlängern und Argentinien eben nicht. Deswegen ist Argentinien nur solange illiquide bis sich willige Kreditgeber finden. Und der Bund ist von der Leistungsfähigkeit nicht sonderlich besser.).

      Es darf ja keinen Unterschied in der Chancen-Risiko-Relation geben, ob ich nun ein Portfolio von 5% Bundesanleihen oder 10% Emerging Markets Anleihen habe.

      Wenn es mir keiner glaubt. Wäre die Einschätzung für Emerging Markets schlechter, dann steigt das Risiko und die Verzinsung wäre noch höher. Macht aber nix, die Chancen-Risiko Relation ist bei beiden gleich.

      So, nun sehen wir 1998 Rußland, 1999 Ukraine, 2000 Venezuela und 2001 Argentinien den Bach runter gehen. Ein diversifizierter Emerging Markets Anleger hätte also bei einem KOMPLETTAUSFALL jedes Jahr Geld verloren.

      Gut, aber wenn er jedes Jahr verlieren würde und der Bundesanleihenanleger jedes Jahr totsicher Geld verdient, dann würde doch etwas nicht stimmen. Eigentlich müssten beide eine ähnliche Rendite erzielen. Der eine mit hohem Zins und ein paar Ausfällen und der andere mit Mickerzins und keinen Verlusten.

      Stellt Euch doch mal die Frage: Wie soll ein Zinsaufschlag von lächerlichen 5% gegenüber dem Bund einen Ausfall vergüten????

      Wie lange muß denn die Anleihe laufen, um einen Totalausfall auszugleichen?

      Das geht doch gar nicht! -> Der Aufschlag entschädigt also nur für Teilverluste.

      Wenn wirklich jetzt Anleihen komplett ausfallen, dann werden die Zinsen mächtig steigen.

      Ich würde nur einen Kupon von 50-100% akzeptieren, wenn ich damit rechnen muß, das die Anleihe platzt und ich mein Geld allein durch die Zinsen wiedergewinnen muß.

      DENKT MAL DRÜBER NACH!

      ;)
      Avatar
      schrieb am 16.12.01 11:35:00
      Beitrag Nr. 326 ()
      Ergänzung zu s0

      Ich stimme Dir im goßen und ganzen zu. Mein Senf dazu:

      Eine Bundesanleihe mit 1 Jahr Restlaufzeit rentiert mit ca. 4 %. Aus 5000 Euro werden also 5200 Euro.
      Eine ARG-Anleihe mit 10,5 % Nominalzins kostet ca. 50 %. Für 5.000 Euro erhalte ich demnach nom. 10.000 Euro ARG-Anl.
      Samt Zinsen werden daraus in einem Jahr demnach 11.050 Euro, sofern denn "de lu Rua" kann.

      Die 5.850 Euro mehr ist die "Risikoprämie".

      Welche Anleihe ist nun besser? Muß denn ARG wirklich die Anleihe
      VOLL UND GANZ PÜNKTLICH zurückzahlen und verzinsen, damit die ARG-Anleihe "besser" als die Bundesanleihe ist?

      Es reicht doch, wenn nach einem Jahr ARG 5.201 Euro auf die nom. 10.000 Euro bezahlt, damit die ARG-Anleihe "besser" als die Bundesanleihe ist.

      Ergo:

      Wer in der heutigen Zeit ARG-Anleihen kauft, muß gar nicht auf eine vollständige Bedinung "spekulieren", um "ganz gut" damit zur verdienen.

      Eine 60 %ige Bedienung auf den Nominalwert wäre bereits "sehr zurfriedenstellend".

      Wenn aus 5.000 Euro in einem Jahr 6.000 Euro werden, hat man bereits 20 % Rendite.

      kroko

      Anm. Die Kurse sind gerundet, Stückzinsen nicht berücksichtigt, und die ARG-Anleihe, von der ich spreche lautet auf DM.
      Avatar
      schrieb am 16.12.01 12:15:41
      !
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      Avatar
      schrieb am 16.12.01 21:20:16
      Beitrag Nr. 328 ()
      Das mit dem Default bzw. verzögerte Bedienug auf IWF Kredite (#268) ist gar nicht so weit hergeholt...der folgende Artikel deutet sowas an. Falls der internationale Schuldentausch wirklich im Januar beginnt, dann dürfte es in nächster Zeit nicht allzuviele gute Nachrichten geben (um die Tauschwilligkeit etwas zu erhöhen ;) ).

      Grüße K1



      UPDATE 1-Argentina to open int`l swap in Jan, may put off IMF
      (Recasts with fresh Marx quotes, details throughout) By Simon Gardner

      BUENOS AIRES, Argentina, Dec 16 (Reuters) - Argentina is to launch the international leg of its massive debt restructuring to avoid the messiest default ever in January, and may seek to postpone some aid payments, the swap`s point man said on Sunday.

      Daniel Marx, who has quit as vice economy minister but will still head up the remaining international portion of the swap of most of Argentina`s $132 billion public debt, said the offer period would open on Jan. 20 and last four weeks.

      Marx has warned the international portion of the swap could be delayed if lenders continue to stall aid that analysts say is vital to prevent a slide into a default or devaluation that would bankrupt thousands and fan welling social protest.

      Lenders like the International Monetary Fund have frozen aid until they have proof the government will stop the runaway spending that landed Argentina in debt in the first place.

      The long-stalled 2002 budget -- which is due to be delivered to Congress on Monday and slash spending by around 15 percent -- will be the government`s litmus-test.

      "We are hoping to make the formal proposal around Jan. 20," Marx told local radio. That would mean the massive voluntary swap of bonds for new paper with lower, more manageable interest rates, would be completed within the 90-day time frame the government planned.

      "In the meantime we will work out the structure of the swap, make inquiries and come to a deal with international (lending) organizations."

      In a separate interview with Brazil`s O Globo newspaper on Sunday Marx said Argentina may ask to delay a payment to the IMF due next week, and another $1 billion payment due in January.

      "We are analyzing the possibility of asking for an extension. We`ll see. It has not yet been decided, but that will be, certainly, the most convenient alternative," Marx told Brazilian paper when asked how Argentina would meet next week`s upcoming payment.

      But Argentina`s relations with its lenders are visibly strained.

      The World Bank and the Inter American Development Bank have also frozen crucial aid until they see proof the government will stop the runaway spending that landed Argentina in debt in the first place.

      The IMF has suspended a $1.3 billion aid payment, while the World Bank and IADB have frozen another $1.1 billion between them.

      Private think-tank Fundacion Capital said in a study published on Sunday Argentina needs to win the IMF on side or face default.

      "The government must rebuild its relationship with the IMF, because without its help, default is certain," the study said.

      Economy Minister Domingo Cavallo has fended off such fears for now by meeting a major debt deadline on Friday without the help of a suspended IMF aid payment.

      But he faces a race against time to save the economy from a major default or a devaluation of the one-to-one peso peg to the dollar.

      A devaluation would ripple bankruptcies through Argentina, and compound escalating public protest that has raised fears of a repeat of the supermarket looting and violence seen during the hyperinflation of the late 1980s.

      Officials in Rosario in central Argentina are due to hand out around 20,000 food packages next week to poor families after police were forced to cordon off local supermarkets as angry mobs demanded food. (Additional reporting by Carlos Dejuana in Sao Paulo)
      Avatar
      schrieb am 17.12.01 15:28:22
      Beitrag Nr. 329 ()
      Hallo!

      Bei meiner Betrachtung bin ich von der Emission der Papiere zu 100 % ausgegangen, also ungefähr die Lage vor einem Jahr.

      Bei der jetzigen Kurssituation ist der RISIKOAUFSCHLAG als Kursabschlag ja wohl sehr deutlich sichtbar.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 17.12.01 15:31:24
      Beitrag Nr. 330 ()
      @VERTRAUmir

      wir hatten unsere kleine Diskussion über den Kreditbetrag, der seitens des IWF an Argentinien vergeben wurde. Mit dem Link unten kommt man zu den aktuellen Zahlen per 30.11. 2001.

      Ich denke meine Zahlen lagen recht nahe an der Realität. Wie Tante Krueger mit den Zahlen umgeht erinnert mich an Taschenspielertricks. Klar, wenn ich jemanden 40 Mrd. Kredit zur Verfügung stelle und der mir 26 Mrd. zurückzahlt, dann kann ich natürlich populistisch behaupten, dass ich ihm 40 Mrd. Kredit gegeben habe, dies ist aber grob irreführend, da ja parallel 26Mrd. zurückgeführt wurden und die noch bestehende Schuld "lediglich" 14 Mrd. beträgt.

      Der IWF ist sicher ein wichtiger Kreditgeber, auch mit Vorbildfunktion, nur scheint mir hier der Schwanz mit dem Hund zu wackeln, denn die Anleiheschulden betragen rd. 100 Mrd., die IWF Schulden rd. 10% davon. Man sollte daher das tägliche geblubbere des IWF zwar zur Kenntnis nehmen, aber eben auch nicht zu stark überbewerten.

      Nicht falsch verstehen, die Situation in Argentinien ist sicher kritisch und vom Grundübel her Argentinienverschuldet, nur scheint mir der IWF bei der Scharfmacherei der letzten Zeit nicht ganz unbeteiligt. Bei der Türkei, die rd. das Doppelte der Quota an Kredit inanspruchgenommen hat (und eigentlich wesentlich näher an der Pleite ist) sind die Töne des IWF merkwürdigerweise deutlich leiser...

      Grüße K1

      http://www.imf.org/external/np/tre/tad/exportal.cfm?memberKe…
      Avatar
      schrieb am 17.12.01 18:58:57
      Beitrag Nr. 331 ()
      Ich wußte doch, dass der name Marx mir in unguter Erinnerung war.

      Argentinien plant Umtausch-Angebot im Januar



      Anfang des neuen Jahres könnte es für die Besitzer von Argentinien-Bonds ernst werden: Das Land plant, am 20. Januar ein formelles Angebot zum Tausch der Anleihen in niedriger verzinste Wertpapiere anzubieten. Dies geht aus einem Radiointerview hervor, das der zuständige ehemalige stellvertretende Wirtschaftsminister Daniel Marx in Buenos Aires am Sonntag gegeben hat. Einzelheiten hat Marx nicht angegeben.

      @MRDianmod: Ist dies nicht quasi zahlungsunfähig, wenn man den laufenden Zinsdienst nur über die Emission weiter Anleihen bedienen kann. Die Schuldenspirale führt ins nirvana!!!
      Avatar
      schrieb am 17.12.01 21:00:56
      Beitrag Nr. 332 ()
      @Angeldust

      Ist dies nicht quasi zahlungsunfähig, wenn man den laufenden Zinsdienst nur über die Emission weiter Anleihen bedienen kann. Die Schuldenspirale führt ins nirvana!!!

      Nach deiner Definition wären fast alle Staaten quasi zahlungsunfähig. Nur mal als Beispiel die aktuellen Zahlen des letzten Monats (November) der Bundesrepublik Deutschland: NETTO(!)Kreditaufnahme alleine in diesem Monat 6,5 Mrd. €.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 17.12.01 21:38:28
      Beitrag Nr. 333 ()
      <<Nach deiner Definition wären fast alle Staaten quasi zahlungsunfähig. Nur mal als Beispiel die aktuellen Zahlen des letzten Monats (November) der Bundesrepublik Deutschland: NETTO(!)Kreditaufnahme alleine in diesem Monat 6,5 Mrd. ?.>>

      Deine Entgegnung auf angeldust ist natürlich im Prinzip richtig. Aber wie sähe es aus, wenn Deutschland nicht 6,5 Mrd. ?, sondern 500 Mrd. Yen aufnehmen müßte? Damit bin ich wieder bei meiner Frage, ob Du es für richtig halten würdest, wenn Deutschland sich zinsgünstig in Yen verschulden würde. So locker, wie Du die Fremdwährungsschulden und die Dollarisierung Argentiniens siehst, wäre das eigentlich der Königsweg für alle deutschen Kreditnehmer.



      <<Der IWF ist sicher ein wichtiger Kreditgeber, auch mit Vorbildfunktion, nur scheint mir hier der Schwanz mit dem Hund zu wackeln, denn die Anleiheschulden betragen rd. 100 Mrd., die IWF Schulden rd. 10% davon. Man sollte daher das tägliche geblubbere des IWF zwar zur Kenntnis nehmen, aber eben auch nicht zu stark überbewerten. >>

      Sehe ich auch so. Argentinien sollte als erstes auf den neuen IWF-Kredit von lächerlichen 1,3 Mrd. $ (nur 1% der Gesamtschuldensumme) verzichten. Cavallo soll sich seine teuren Dienstreisen zum IWF nach New York sparen, wo er sich eh nur Geblubbere anhören muss. Stattdessen soll er das Geld bei den vielen wohlgesonnenen Gläubigern holen, die ja bereits 90% der Schulden finanzieren. Bei dieser Gelegenheit kann er diesen gutmütigen Gläubigern auch gleich mitteilen, dass auf alte und neue Schulden maximal noch 7% Zins gezahlt werden und in den nächsten drei Jahren alle Tilgungsleistungen gestrichen sind.

      Ach im übrigen, Du gehörst doch auch zu den Nicht-IWF-Gläubigern. Wie wäre es denn mit einer frischen Argentinien-Anleihe zu 100% mit 7% Kupon? Ein Staat kann ja schließlich nie pleite gehen.

      Falls das nicht funktionert, muss Cavallo eben wieder zum IWF zum Blubbern.
      Avatar
      schrieb am 17.12.01 22:35:46
      Beitrag Nr. 334 ()
      @VERTRAUmir

      "Deine Entgegnung auf angeldust ist natürlich im Prinzip richtig. Aber wie sähe es aus, wenn Deutschland nicht 6,5 Mrd. ?, sondern 500 Mrd. Yen aufnehmen müßte? Damit bin ich wieder bei meiner Frage, ob Du es für richtig halten würdest, wenn Deutschland sich zinsgünstig in Yen verschulden würde. So locker, wie Du die Fremdwährungsschulden und die Dollarisierung Argentiniens siehst, wäre das eigentlich der Königsweg für alle deutschen Kreditnehmer. "

      Mir ging es hauptsächlich um die Feststellung, dass Zahlung der Zinsen durch Neukreditaufnahme nicht notwendig Zahlungsunfähig heissen muss. Viele sind sich dessen scheinbar nicht bewusst, daher mein Einwurf.

      Zu 6,5Mrd. € oder 500 Mrd. Yen sind natürlich die 500 Mrd. Yen besser, da der Betrag deutlich niedriger ist ;) aber ernsthaft: Ein Staar sollte keine Währungsspekulation betreiben, denn letztlich wäre eine Verschuldung in einer Fremdwährung genau dies. Verschuldung in Fremdwährung nehme ich keinenfalls locker (habe ich das irgendwo geschrieben ?), sie ist jedoch für diverse EM-Länder die einzige Möglichkeit überhaupt an Kredite zu kommen. Insbesondere für Freefloat Länder ist dies hochgefährlich wie man bsp. an den explodierenden Fremdwährungs-Verschuldungen (relativ zur nationalen Währung) in der Türkei oder Brasilien sehen kann. Ohne eine müde Mark Neuverschuldung haben diese sich durch die Abwertung mal locker Verdoppelt.

      Im Falle Argentinien ist aber der US$ keine Fremdwährung im herkömmlichen Sinne (jedenfalls jetzt nicht), da es eine 1:1 Bindung gibt und grosse Teile der Wirtschaft bereits Dollarisiert sind. Die (teilweise) Dollarisierung Argentiniens sehe ich auch nicht "locker" sondern sie ist z. Teil ein Fakt und auch die Furcht der Argentinier vor Hyperinflation ist ebenso ein Fakt. Allerdings wäre eine frühzeitigere Dollarisierung m.E. sinnvoller gewesen, denn mittlerweile dürften die Reserven für eine vollständige Umwandlung nicht mehr ausreichen. Als geringerwahrscheinliche Lösung steht immer noch die Chaoslösung mit Abwertung, Freefloat und Auflösung der Regierung. Mittelfristig dürfte diese Lösung auch nicht viel schlechter als die Dollarisierung sein.

      Ach im übrigen, Du gehörst doch auch zu den Nicht-IWF-Gläubigern. Wie wäre es denn mit einer frischen Argentinien-Anleihe zu 100% mit 7% Kupon? Ein Staat kann ja schließlich nie pleite gehen.

      Kleine Provokation ;) ? Zum Thema "ein Staat kann nicht pleite gehen" habe ich genügend, auch im Thread Ausfall von Staatsanleihen geschrieben. Es kann sehr wohl deutliche und schmerzhafte Zahlungsausfälle geben. Ich war mitte des Jahres sehr negativ zu Argentinischen Anleihen eingestellt, Grund: Schlechtes Chance/Risiko Verhältnis. Nur mittlerweile haben sich die Kurse fast gedrittelt und der Einstandskurs meiner Argentinier liegt nicht wesentlich über 30. Da sehe ich auf sicht von 2-5 Jahren ein gutes Chance-/Risikoverhältnis. Wo ich gleich bei deinem "Vorschlag" einer frischen 100% Anleihe mit 7% Kupon wäre. Die fällt für mich natürlich aus, bei 30% Ausgabekurs lasse ich z.Zt. mit mir reden.

      Nun wird natürlich gleich dein nächster Einwurf sein: Ja wenn das alle so machen, wie soll dann Argentinien einem Default entgehen. Mich würde ein Schuldenmoratorium nicht sonderlich stören sofern alle Schuldgeber gleich behandelt werden (dann "spart" Argentinien nämlich ca. 6 Mrd.$ IWF Tilgung in 2002). Ich hatte bereits sehr früh geschrieben (bitte nachlesen), dass ich sicher bin, dass der lokale Schuldenswap ein Erfolg würde (Grund: Bilanzierung). Allein durch diesen Swap spart Argentinien mehr als 3,5 Mrd.$ in 2002, wenn der internationale Swap nicht voll in die Hose geht (der wird sicher schwieriger) werden es gesamt bestimmt 5 Mrd $ die der Haushalt 2002 entlastet wird. Dies ist m.E. wesentlich wichtiger als irgendeine "Hilfeleistung" des IWF, die sich in der Vergangenheit immer als nur sehr kurzfristig wirkungsvoll herausgestellt hat.

      Grüße K1

      P.S. Kleine Frage: Warum verlangen die USA/IWF von Argentinien in der schwersten Rezession entgegen jeglicher wirtschaftswissenschaftlichen Logik einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu haben, wenn sie selbt ein deutliches Defizit mit der Begründung der schwierigen wirtschaftlichen Lage einfahren ?
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 11:22:27
      Beitrag Nr. 335 ()
      kleiner Zusatz:

      Ich denke die Wichtigkeit des Schuldentausches wird allgemein etwas unterschätzt, insbesondere in Relation zu den Mitteln die vom IWF kommen.

      Bei den Mittel des IWF handelt es sich um Mittel, die kurzfristig wieder zurückgezahlt werden müssen. Sie stehen der nationalen Wirtschaft NICHT dauerhaft zur Verfügung (sie sind keine Ersparnis). Der Nettoneukreditbetrag für 2002 betrüge weniger als SDR 2Mrd. (nicht wiederkehrend).


      Bei den Mitteln, die durch den Schuldenswap eingespaart werden handelt es sich um Mittel, die dadurch der Argentinischen Wirtschaft (bzw. dem Staat) langfristig, dauerhaft und endgültig (weil sie eine Ersparnis sind) zur Verfügung stehen. Bei den Einspaarungen aus Zinsen sind sie zudem jährlich wiederkehrend. Der Betrag an Zinsen beträgt rd. $ 5Mrd. (hauptsächlich jährlich wiederkehrend).

      Ich hoffe der wichtige Unterschied ist erkennbar.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 13:26:07
      Beitrag Nr. 336 ()
      Kleine Meinungsumfrage: Geht ihr davon aus, dass das Umtauschangebot in den Euro-Anleihen analog zum Domestic-Angebot ausfällt, oder wird es schlechter werden (z.B. inclusive Haircut). Und wie hoch schätzt ihr die Zustimmungsquote? Bei den Domestics waren es ja ca. 80%.
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 13:29:15
      Beitrag Nr. 337 ()
      @K1

      Das wichtigste am Schuldentausch ist, dass für drei Jahre sämtlich Tilgungszahlungen auf Anleihen ausgesetzt werden. Die im Swap enthaltene Laufzeitverlängerung um drei Jahre bedeutet, dass bis 2005 keine Anleihe fällig wird. Dieser Betrag wird nicht eingespart, sondern nur auf die lange Bank geschoben. Man zeigt den Gläubigern die leeren Taschen vor und sagt, wenn Du jetzt Geld zurück willst, bekommst Du gar nichts, wenn Du wartest, hast Du vielleicht Glück.

      Zu tatsächlichen Einsparungen führt der Zinsverzicht, den die Gläubiger im Rahmen des Swaps leisten. Ob das tatsächlich 5 Mrd. $ Zinsersparnis werden, wie Du schreibst, bezweifle ich. Wenn ich mir die arg. Anleihen anschaue, liegt der durchschnittliche Kupon überschlägig bei rd. 9%. Wenn im Rahmen des Swaps eine Reduktion auf durchschnittlich 6% stattfindet, wären dies 3% Ersparnis oder bezogen auf den Gesamtschuldenstand 4 Mrd. $. Dies setzt voraus, dass alle Anleihen incl. der niedriger verzinslichen IWF-Darlehen zu 100% am Swap teilnehmen.

      Ein Teil der Zinsersparnis wird dadurch kompensiert, dass in 2001 weitere Schulden aufgenommen worden sind, für die ab 2002 erstmals Zinsen fällig werden.

      Deine Bemerkung, dass das eingesparte Geld der Wirtschaft zur Vefügung steht, solltest Du nochmal in Ruhe überdenken.

      Bsp.:
      Ich habe Zahlungsverpflichtungen von 1 Mio. DM und keinen Pfennig in der Tasche. Der Gäubiger verzichtet auf die Hälfte seines Geldes. Super!! 500.000 DM gespart. Die stehen mir ja wieder zur Verfügung.

      In Bezug auf die argentinischen Schulden steht der Wirtschaft gar nichts zur Verfügung. Es können allenfalls die Belastungen durch die Mittelabflüsse aus Zinsen und Tilgung gemildert werden. Im Falle Argentinien ist das Einstellen der Schuldenrückzahlung bis 2005 wesentlich bedeutender als die Zinsreduktion.

      Wenn man die Wirtschaft schon in die Überlegungen einbeziehen will, dann höchstens in der Weise, dass die Wirtschaft zusätzlich zum Staat weitere Fremdwährungsschulden hat. Unter Einbeziehung der Wirtschaft gehen die in 2002 fälligen argentinischen Kredite und Zinsen weit über die hier diskutierten Werte hinaus.

      Gruß
      VERTRAUmir
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 14:35:13
      Beitrag Nr. 338 ()
      Laut offiziellen Kommentaren wird es ähnlich wie im Inland aussehen.

      Also: max. 7%
      + 3 Jahre und keinen Haircut

      Das Einzige was fehlt ist ein ANREIZ oder eine SICHERHEIT.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 14:43:31
      Beitrag Nr. 339 ()
      Ach so, ich schätze 60-80% nehmen an.
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 14:54:55
      Beitrag Nr. 340 ()
      @VERTRAUmir

      "Deine Bemerkung, dass das eingesparte Geld der Wirtschaft zur Vefügung steht, solltest Du nochmal in Ruhe überdenken. "

      Du versuchst mir da etwas das Wort im Mund herumzudrehen. Ich hatte geschrieben, dass die Mittel, die nicht für Zinszahlung verwendet werden dadurch der Wirtschaft (bzw. dem Staat) zur Verfügung stehen (ansonsten wären sie dem Staat/Wirtschaft durch Abfluss der Mittel entzogen). Entscheidend ist für Argentinien, ob sie ihre Wirtschaft in Gang bekommen und dafür ist u.a. sehr wichtig, dass dem Wirtschaftskreislauf nicht weiteres Geld über Zins- & Tilgungszahlung entzogen wird.

      "Das wichtigste am Schuldentausch ist, dass für drei Jahre sämtlich Tilgungszahlungen auf Anleihen ausgesetzt werden. Die im Swap enthaltene Laufzeitverlängerung um drei Jahre bedeutet, dass bis 2005 keine Anleihe fällig wird. Dieser Betrag wird nicht eingespart, sondern nur auf die lange Bank geschoben. Man zeigt den Gläubigern die leeren Taschen vor und sagt, wenn Du jetzt Geld zurück willst, bekommst Du gar nichts, wenn Du wartest, hast Du vielleicht Glück."

      Klar zeigt man den Gläubigern leere Taschen, was sollen sie sonst machen. Wenn durch diese Methode die Wirtschaft wieder angekurbelt, und der Schuldendienst wieder auf ein erträgliches Mass reduziert werden kann (und damit sicherer wird), so ist dies die richtige Massnahme. Hauptsächlich darunter zu leiden haben wenn die, die Anleihen zu 100% gekauft haben. Aber wir reden ja über die aktuelle Situation und da notieren die € Anleihen zwischen 32 und knapp über 50% und die US$ Anleihen zwischen 27 und 40. Das erscheint mir auf Dauer von 3-5 Jahren eine interessante Chance zu sein. Nebenbei gesagt sind post Swap Anleihen in 2005 fällig (nur bis einschliesslich 2004 sind Tilgungen ausgesetzt).

      Ich möchte mich nicht um % Sätze streiten, aber dass der durchschnittliche Kupon 9% beträgt ist wohl etwas zu niedrig gegriffen, da der Hauptteil der Schulden ist in US$besteht und da liegt er deutlich über 11% [schau mal auf die Kupons allein der Globals]. Mit den restlichen rd. $20Mrd in EUR, Yen etc. wird der Durchschnittszinssatz pre Swap vielleicht etwas unter 11% gedrückt. Die Differenz 9-11% hört sich zwar wenig an, sind aber in deinem Beispiel wären es über $2Mrd in Zahlen. Ich glaube bei deinen Zahlen vergisst du vielleicht auch die besonders hoch verzinsten Darlehen der Banken an diverse Provinzen.

      Die bisher durch den Swap eingespaarten Tilgungen 2002 betragen rd. $2,6Mrd. Die von jetzt bis April 2002 aufkapitalisierten Zinsen und die weiteren Zinsen in 2002 reduzieren sich durch den bisherigen Anleiheswap (40$ Mrd.) des Nationalstaates um $2,3 Mrd. Hinzu kommen m.W. noch die Reduktionen der Zinsen durch Provinzschulden. Quelle für die Zahlen hatte ich in einem vorherigen Posting schon mal angegeben, hat sich nicht geändert. Ich halte es daher für nicht so unwahrscheinlich auf einen Betrag von knapp $5 Mrd. zu kommen. Vielleicht werden es auch nur $3-4 Mrd., aber auch das ist schon ein ausserordentlich hoher Betrag und reduziert die Haushaltsbelastung um mehr als 10%.

      Wie schon mehrfach gesagt, nichts ist toll in Argentinien, aber man sollte auch nicht in die andere Richtung übertreiben.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 15:01:15
      Beitrag Nr. 341 ()
      @n-n-z

      Solange der Anreitz für einen Swap nicht bekannt ist denke ich ist die Zustimmungsquote pure Spekulation. Internationale Investoren sind halt nicht so leicht über Tricks (Bilanzierung) zu zwingen wie lokale Banken, Versicherungen etc.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 16:29:43
      Beitrag Nr. 342 ()
      @K1

      <<Die bisher durch den Swap eingespaarten Tilgungen 2002 betragen rd. $2,6Mrd. Die von jetzt bis April 2002 aufkapitalisierten Zinsen und die weiteren Zinsen in 2002 reduzieren sich durch den bisherigen Anleiheswap (40$ Mrd.) des Nationalstaates um $2,3 Mrd. Hinzu kommen m.W. noch die Reduktionen der Zinsen durch Provinzschulden. Quelle für die Zahlen hatte ich in einem vorherigen Posting schon mal angegeben, hat sich nicht geändert. Ich halte es daher für nicht so unwahrscheinlich auf einen Betrag von knapp $5 Mrd. zu kommen. Vielleicht werden es auch nur $3-4 Mrd., aber auch das ist schon ein ausserordentlich hoher Betrag und reduziert die Haushaltsbelastung um mehr als 10%. >>


      Ich bin in dieser Hinsicht tatsächlich penibel und drehe Dir das Wort im Mund herum. Die Bewertung von Schulden ist vor allem eine Vertrauensfrage und da kommt es auch sehr auf die vorsichtige oder unvorsichtige Wortwahl an. Es geht mir dabei weniger um Deine Aussagen, vielmehr stehen Deine Aussagen für das, was Argentinien und andere Schuldner glauben machen wollen.

      Deshalb nochmal:
      Tilgungen kann man nicht sparen, es sei denn durch eine Insolvenz. Tilgungen kann man höchstens aussetzen und damit das Problem auf hoffentlich bessere Zeiten verschieben.

      Die Höhe der von Dir angegebenen Zinsersparnis überrascht mich sehr. Die 2,3 Mrd. $ entsprechen rd. 5,5% der Swapsumme von 40 Mrd. $. Da müsste der durchschnittliche Kupon ja bei rd. 13% gelegen haben. Meine Überlegung zum durchschnittlichen Kupon war sehr überschlägig und hatte die in Deutschland gehandelten Anleihen als Grundlage. Andererseits überrascht es mich, dass es darüber hinaus derartig viele hochverzinsliche Verbindlichkeiten geben soll. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit in der Mitte.

      Ich halte eine Zinsersparnis von 3-4 Mrd. $ ab 2002 für möglich. Dies bedeutet, dass die Zinslast des argentinischen Staates auf rd. 9 Mrd. $ gesenkt werden kann. Pro Monat sind das 750 Mio. $. Für einen Schuldner, der in Dollar jede Kreditwürdigkeit verloren hat, ist das immer noch eine große Last.

      Es ist eine Fehlinterpretation, zu glauben, dass sich nach dem Schuldenswap die Liquiditätssituation des argentinischen Staates verbessert hat. Die Liquiditätsvorteile aus dem Schuldenswap werden durch den Wegfall der Kreditwürdigkeit mehr als ausgeglichen.

      Wegen des Tilgungsaufschubes und der Zinsreduktion wird Argentinien in 2002 zwar viele Mrd. $ weniger an das Ausland zahlen müssen. Andererseits hat Argentinien in 2001 auch viele Mrd. $ neue Mitel erhalten. Allein der aus Deiner Sicht nicht so wichtige IWF hat rd. 10 Mrd. $ an Argentinien gegeben. Dieser Zahlungsfluss ins Land wird 2002 ausbleiben oder sich zumindest stark reduzieren. Die Zinszahlungen 2002 an das Ausland müssen erstmals aus eigener Kraft und ohne neue Schulden bezahlt werden. Dies ist das Jahr der Wahrheit.

      Ich stimme Dir zu, dass die meisten Länder einschließlich Deutschland große Schwierigkeiten hätten, ohne neue Schulden ihre Zinsen und Tilgungen zu begleichen. (Deutschland müsste fast den gesamten Haushalt für Tilgung und Zinsen ausgegeben.) Der entscheidende Unterschied zu Argentinien ist der Wegfall der Kreditwürdigkeit, so dass der Zugang zu neuen Krediten versperrt ist.



      Argentinien kann diese Lage nur meistern, wenn die Verantwortlichen einen Weg finden, mit dem sie die Wirtschaft und vor allem den Export in Gang bringen können. Bis jetzt habe ich dazu nichts Ermutigendes gehört.

      1.
      Nicht nur der Staat auch die Wirtschaft hat keine Kreditwürdigkeit für Dollarschulden. Da andererseits hohe Dollarverbindlichkeiten bestehen sinkt die Investitionsfähigkeit der Wirtschaft. Die hohen Kapitalkosten der argentinischen Wirtschaft sind ein Wettbewerbsnachteil.

      2.
      Die Bindung des Pesos an den US$ mindert die Wettbewerbsfähigkeit der argentinischen Wirtschaft und behindert den Export. Einfuhren aus den Nachbarländern werden begünstigt.

      3.
      Auf der Basis 1$ = 1Peso gibt es keinen Anreiz für ausländische Direktinvestitionen. Der Wechselkurs bietet eher Anreiz Geld in fremder Währung anzulegen.

      4.
      Noch im Herbst sprach die Regierung von Maßnahmen, die die Wirtschaft beleben sollen. Jetzt soll der Haushalt deutlich beschnitten werden. Gleichzeitig steigt die Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau. Aus meiner Sicht werden angesichts der vorgesehenen Haushaltskürzungen vom Staat keine positiven Impulse auf die Wirtschaft ausgehen können eher negative.

      5.
      Die Beschränkungen des Zahlungsverkehrs wirken sich negativ auf das Wirtschaftsleben und das Vertrauen in das Finanzsystem aus.

      6.
      Die Regierung hat keine parlamentarische Mehrheit, um schnell und entschlossen zu handeln.


      Argentinien versucht sich durchzuwursteln. Es fehlt der Mut zur Wahrheit und zu einschneidenden Maßnahmen. So lange dies so bleibt, besteht die Möglichkeit, dass die Wirtschaft im Chaos versinkt.
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 17:48:48
      Beitrag Nr. 343 ()
      @VERTRAUmir

      also streichen

      "Die bisher durch den Swap eingespaarten Tilgungen 2002 "
      und ersetzen durch
      "Die bisher durch den Swap nicht in 2002 zu erbringenden Tilgungen..."

      Ich denke aber, dass der Sinn auch so aus dem Kontext deutlich wurde. Ein wenig belustigt bin ich aber schon, denn bei den 40 oder 48 Mrd. von Tante Krueger (die ja so ganz eigentlich nur SDR10Mrd. sind) hast du diese kommentarlos hingenommen [und ich glaube die waren von ihr extrem missverständlich - oder hast du das richtig aufgefasst ? ;)]


      "Die Höhe der von Dir angegebenen Zinsersparnis überrascht mich sehr. Die 2,3 Mrd. $ entsprechen rd. 5,5% der Swapsumme von 40 Mrd. $. Da müsste der durchschnittliche Kupon ja bei rd. 13% gelegen haben."
      Die Zahlen stimmen, schau in dem Link nach. Es sind etwas weniger als 5,5%, da der Zeitraum der Zinsreduktion mit Abschluss des Swaps beginnt.

      "Ich halte eine Zinsersparnis von 3-4 Mrd. $ ab 2002 für möglich. Dies bedeutet, dass die Zinslast des argentinischen Staates auf rd. 9 Mrd. $ gesenkt werden kann. Pro Monat sind das 750 Mio. $. Für einen Schuldner, der in Dollar jede Kreditwürdigkeit verloren hat, ist das immer noch eine große Last. "
      Zinszahlungen 2001 waren $10Mrd, Projektion Budget 2002 sind $5Mrd. Hinzu kommen die Zahlungen auf Provinzschulden (um die Gesamtbelastung zu ermitteln, gut geschätzt 2Mrd.). Sind also deutlich weniger als die 9Mrd., allerdings gibts sicher ein Paar Überschreitungen hier und da. Dass Argentinien keine Kreditwürdigkeit mehr hat ist eigentlich "gut", denn so werden sie zu sparsamen Handeln gezwungen. Entweder das ganze löst sich dadurch, dass sie diese verbleibende Zins- und Tilgungslast schultern (dann werden sie nach gewisser Zeit auch wieder kreditwürdig) oder dadurch, dass der vollständige Notausgang gesucht wird...

      "Wegen des Tilgungsaufschubes und der Zinsreduktion wird Argentinien in 2002 zwar viele Mrd. $ weniger an das Ausland zahlen müssen. Andererseits hat Argentinien in 2001 auch viele Mrd. $ neue Mitel erhalten. Allein der aus Deiner Sicht nicht so wichtige IWF hat rd. 10 Mrd. $ an Argentinien gegeben. Dieser Zahlungsfluss ins Land wird 2002 ausbleiben oder sich zumindest stark reduzieren. Die Zinszahlungen 2002 an das Ausland müssen erstmals aus eigener Kraft und ohne neue Schulden bezahlt werden. Dies ist das Jahr der Wahrheit."
      Zustimmung.

      "Ich stimme Dir zu, dass die meisten Länder einschließlich Deutschland große Schwierigkeiten hätten, ohne neue Schulden ihre Zinsen und Tilgungen zu begleichen. (Deutschland müsste fast den gesamten Haushalt für Tilgung und Zinsen ausgegeben.) Der entscheidende Unterschied zu Argentinien ist der Wegfall der Kreditwürdigkeit, so dass der Zugang zu neuen Krediten versperrt ist. "
      Zustimmung.

      "Argentinien kann diese Lage nur meistern, wenn die Verantwortlichen einen Weg finden, mit dem sie die Wirtschaft und vor allem den Export in Gang bringen können. Bis jetzt habe ich dazu nichts Ermutigendes gehört.

      1.
      Nicht nur der Staat auch die Wirtschaft hat keine Kreditwürdigkeit für Dollarschulden. Da andererseits hohe Dollarverbindlichkeiten bestehen sinkt die Investitionsfähigkeit der Wirtschaft. Die hohen Kapitalkosten der argentinischen Wirtschaft sind ein Wettbewerbsnachteil.

      Nunja, die Bestrebung Cavallos ist ja die Zinsen über alle legalen und "illegalen" Tricks herunterzubekommen, damit eben analog zu den Zinsen, die der Staat zahlen muss auch die "privaten" (Unternehmen- u. Endverbraucher) Zinssätze wieder fallen und in Folge desse die Kapitalkosten sinken. Ob dies auf halb erzwungenem Weg geht wird sich zeigen. Wenn nicht innerhalb des nächsten halben Jahres ein Default erfolgt würde ich sogar daran glauben.

      2.
      Die Bindung des Pesos an den US$ mindert die Wettbewerbsfähigkeit der argentinischen Wirtschaft und behindert den Export. Einfuhren aus den Nachbarländern werden begünstigt.

      Das hatten wir ja schon ein Paar mal ;) man könnte natürlich auch die Löhne senken, um gleiche Effekte zu erzielen. Ich will die Diskussion nicht wieder aufwärmen, aber ein wenig belustigt darf ich ob der Tatsache, dass der Musterschüler in Sachen Abwertung- und Freefloat Brasilien ein HandelsbilanzDEFIZIT mit Argentinien hat schon sein. Losgelöst davon sind aber langfristig Länder mit moderat freefloatenden Währungen sicher konkurrenzfähiger.

      3.
      Auf der Basis 1$ = 1Peso gibt es keinen Anreiz für ausländische Direktinvestitionen. Der Wechselkurs bietet eher Anreiz Geld in fremder Währung anzulegen.

      Mehr oder weniger Zustimmung, obwohl die FDI’s nicht so schlecht aussehen.

      4.
      Noch im Herbst sprach die Regierung von Maßnahmen, die die Wirtschaft beleben sollen. Jetzt soll der Haushalt deutlich beschnitten werden. Gleichzeitig steigt die Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau. Aus meiner Sicht werden angesichts der vorgesehenen Haushaltskürzungen vom Staat keine positiven Impulse auf die Wirtschaft ausgehen können eher negative.

      Ja, genau. Allerdings ist hier der IWF nicht ganz unschuldig und da Argentinien nirgendwo kreditwürdig ist erledigt sich die Frage, sie können einfach keine finanziellen Anreitze für eine Wirtschaftsankurbelung geben.

      5.
      Die Beschränkungen des Zahlungsverkehrs wirken sich negativ auf das Wirtschaftsleben und das Vertrauen in das Finanzsystem aus.
      Ja.

      6.
      Die Regierung hat keine parlamentarische Mehrheit, um schnell und entschlossen zu handeln.

      Ja, siehe die letzte Zackerei mit den "Provinzfürsten" um die Zuweisungen an die Provinzen.


      Argentinien versucht sich durchzuwursteln. Es fehlt der Mut zur Wahrheit und zu einschneidenden Maßnahmen. So lange dies so bleibt, besteht die Möglichkeit, dass die Wirtschaft im Chaos versinkt.
      Die Alternativen sind halt nicht sonderlich verlockend.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 20:29:26
      Beitrag Nr. 344 ()
      @K1

      <<Ein wenig belustigt bin ich aber schon, denn bei den 40 oder 48 Mrd. von Tante Krueger (die ja so ganz eigentlich nur SDR10Mrd. sind) hast du diese kommentarlos hingenommen [und ich glaube die waren von ihr extrem missverständlich - oder hast du das richtig aufgefasst ?>>

      Was glaubst Du, was Tante Krüger zu hören bekäme, wenn sie hier im Board wäre?! ;)


      <<Zinszahlungen 2001 waren $10Mrd, Projektion Budget 2002 sind $5Mrd. Hinzu kommen die Zahlungen auf Provinzschulden (um die Gesamtbelastung zu ermitteln, gut geschätzt 2Mrd.). Sind also deutlich weniger als die 9Mrd., allerdings gibts sicher ein Paar Überschreitungen hier und da.>>

      Das ist mir jetzt wirklich ein Rätsel. Wir sind uns doch einig, dass Argentinien 130 Mrd. $ Schulden hat. Wenn Du nun mit 5 + 2 Mrd $ Zinszahlungen rechnest, ergäbe sich daraus ein durschnittlicher Zins von 5,3 %. Wie soll denn das gehen? Da müssten beim Swap für die internationalen Schuldner die Kupons regelrecht geschlachtet werden, um auf diesen Durchschnitt zu kommen.


      <<Die Zahlen stimmen, schau in dem Link nach. >>

      In welchen Deiner Postings (Nummer) ist der Link? Ich habe nichts entdeckt. Danke

      Gruß
      VERTRAUmir
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 22:06:44
      Beitrag Nr. 345 ()
      @VERTRAUmir

      "Was glaubst Du, was Tante Krüger zu hören bekäme, wenn sie hier im Board wäre?! "
      Okay, habe verstanden ;)

      Zinszahlungen etc. (dein 2. Absatz): Also bei den Zahlen sind sicher wieder diverse Taschenspielertricks dabei. Wir sind uns natürlich einig, dass der Argentinische Finanzminister fernab jeglicher solider Haushaltsführung agiert (mal eben wieder die Rentenkasse geplündert, damit ein Paar Zinsen gezahlt werden können etc.). Problematisch ist auch, dass bei den ganzen Zahlen immer Nationalstaat und Provinzen nicht ganz eindeutig getrennt werden. M.W. gibt es rd. $130Mrd. Nationalstaatsschulden und etwas mehr als $20Mrd. Provinzschulden.

      Meine Interpretation (lasse mich gerne korrigieren):
      In 2001 wurden rd. 10Mrd. Zinsen gezahlt. Dies bezog sich auf rd. 90Mrd. Bonds (zu 11%) und rd. 40 Mrd. multilaterale und andere (zu 4-5%). Die Zinsen der Bonds wurden durch den Swap seit November teilweise nicht mehr gezahlt (aufkapitalisiert bis 03/2002, klarer Taschenspielertrick), also nur grob die Hälfte der Zinsen sind in 11+12 effektiv gezahlt worden. Sind also 90Mrd*11%x11/12 + 40*4% = $10,6 Mrd., kommt also ungefähr hin.

      In 2002 stehen an 90Mrd.*6% + 40*4% abzüglich der Kapitalisierung Jan - März käme man dann auf die gut 5 Mrd. (die ehrliche Zahl wäre natürlich 7 Mrd.).

      Hinzu kommen natürlich immer noch die Provinzschulden, die jedoch bei solchen Vergleichen auch immer separat behandelt werden.



      "<<Die Zahlen stimmen, schau in dem Link nach. >>

      In welchen Deiner Postings (Nummer) ist der Link? Ich habe nichts entdeckt. Danke "

      Der Link ist: http://www.mecon.gov.ar/download/financiamiento/resultados_d…

      Die bisher durch den Swap erreichte Reduktion der Zinszahlungen 2002 ist $2,3 Mrd (aus Nationalen Bonds $40 Mrd) und $1,2 Mrd (aus Provinzschulden von $10 Mrd). Auf den folgenden Seiten des Dokuments sieht man die Entwicklung von Zinszahlungen und Tilgungen ante/post Swap.


      Ich sehe übrigens die Chancen für einen "echten" Default bei rd. 50:50, denn von allen Seiten erhält Argentinien z.Zt. Gegenwind. Dies kann allerdings auch ein Hilfsmittel sein, um die Tauschwilligkeit für den externen Swap zu erhöhen. Interessant wird die Entwicklung zur Verabschiedung des Haushaltsentwurfs 2002 sein. Wenn der bis Ende des Jahres durchkäme wäre das schon mal ein Schritt vorwärts. Chancen hier sehe ich auch bei 50:50.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 22:32:52
      Beitrag Nr. 346 ()
      22:08 - IWF kritisiert Argentiniens Wirtschaftspolitik

      Washington (sda/reuters) Der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kenneth Rogoff, erachtet die wirtschaftspolitischen Massnahmen der argentinische Regierung als nicht tragbar.

      Das mit 132 Milliarden Dollar verschuldete Land muss bis zum 17.Januar 940 Millionen Dollar an die Institution zurückzahlen. Rogoff sagte am Dienstag im Anschluss an die Veröffentlichung des Zwischenberichts zur Weltwirtschaft, der Mix der Fiskal-, Schulden- und Devisenpolitik könne so nicht aufrechterhalten werden.

      Der IWF werde helfen, wo er könne, sagte IWF-Chefvolkswirt Rogoff. Die Verantwortlichen seien sich aber bewusst, dass die vorgeschlagenen Massnahmen noch angepasst werden müssten.

      Dies sei derzeit Thema der Verhandlungen. «Jeder weiss, dass das Problem hauptsächlich in Argentinien liegt». Eine straffe Haushaltspolitik gilt als Voraussetzung für weitere Hilfen des IWF und anderer Finanzorganisationen, mit denen Argentinien die Schuldenkrise überwinden will.

      Die argentinische Regierung will ihre Zinszahlungen mithilfe eines umfangreichen Schuldentauschs reduzieren. Ausserdem hatte sie am Montag eine Kürzung der Staatsausgaben im Jahr 2002 um 19 Prozent auf unter 40 Milliarden Dollar angekündigt.

      Anfang des Monats hatte der IWF eine Kredittranche in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar eingefroren und dies mit den zögerlichen Fortschritten Argentiniens bei der Haushaltskonsolidierung begründet.
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 08:56:22
      Beitrag Nr. 347 ()
      K1

      Schön, dass Du noch eine 50:50 Chance dafür siehst, dass der Haushalt in diesem Jahr verabschiedet wird. Ich sehe allenfalls eine 50:50 Chance, dass der Haushalt irgendwann im nächsten Jahr verabschiedet wird.

      Wie siehst Du als "Dollarisierungsexperte" das Problem mit den Lepos, Pocahontas ;) und all den anderen Phantasiewährungen der Provinzen. Werden die im Zuge der Dollarisierung mit umgetauscht oder offiziell als Altpapier deklariert?
      Da bahnt sich doch m.E. der nächste langanhaltende innenpolitische Streit an.

      Dieses politische Gerangel macht mich im Moment fertig :). Mal bin ich soweit, alles zu verkaufen, weil Argentinien erst mal am eigenen Leib die Konsequenzen eines Defaults spüren muss, um sich dann für das kleinere Übel zwischen Default und Ausgabenkürzungen zu entscheiden.
      Und im nächsten Moment denke ich über einen Tausch in Buenos-Aires Anleihen nach, weil ich eine mögliche Lösung darin sehe, dass sich die Regierung die Zustimmung der Provinzfürsten durch einen (partiellen) Bail-out erkauft.
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 09:48:30
      Beitrag Nr. 348 ()
      @noch-n-zocker

      ich würde auch nicht auf 50:50 für Haushaltsverabschiedung in diesem Jahr wetten ;)

      Zu den Lecops und anderem Pseudogeld: Im Falle eines Freefloat werden diese wohl 1:1 übernommen. Falls es noch eine vollständige Dollarisierung geben würde (das geht m.E. mittlerweile nur noch mit etwas Hilfe von aussen), dann werden die ein Idealziel für irgendeinen Abschlag. Zum Thema Dollarisierung/Freefloat noch folgende Anmerkung: Falls die Regierung ein Freefloat Regime plant, dann wird sie natürlich einen Teufel tun und das vorher anzudeuten oder gar anzukündigen. Man sollte daher dieses Szenario mit leicht steigender Wahrscheinlichkeit weiterhin im Hinterkopf behalten.

      Provinzschulden sind zwar im Moment billiger (31 gegen 40), ist mir aber zu undurchsichtig.

      "Dieses politische Gerangel macht mich im Moment fertig . Mal bin ich soweit, alles zu verkaufen, weil Argentinien erst mal am eigenen Leib die Konsequenzen eines Defaults spüren muss, um sich dann für das kleinere Übel zwischen Default und Ausgabenkürzungen zu entscheiden. "
      Die Schwierigkeit ist zu unterscheiden zwischen effektiv schlechter Lage und wo wird zusätzlich Öl ins populistische Feuer geschüttet, um die Gläubiger gefügiger für einen Umtausch zu machen. Eins ist klar, bis der internationale Schuldentausch abgeschlossen ist wird es keine überschäumend positive Meldungen geben können. Ich glaube es besteht auch mittlerweile eine recht hohe Chance, dass die Zahlungen kurzfristig eingestellt werden (innerhalb der 30 Tage grace, kurz vor Ende des internationalen Swaps), da dies die Möglichkeit sein dürfte den Swap durchzudrücken. Ansonsten: Wer tauscht freiwillig in eine schlechter verzinste Anleihe? Auch Fondsmanager müssten sich einiges anhören, wenn sie freiwillig tauschen würden. Bei einer kurzfristigen Zahlungseinstellung wäre das natürlich was anderes und gegenüber Vorgesetzten/Anlegern ein Tausch gut begründbar.

      Ist aber alles ein Spiel mit dem Feuer.

      Grüße K1

      P.S. anbei aus dem IWF Briefing von gestern. Diese moralische Unterstützung für Argentinien ... ;)

      "MR. ROGOFF: Well, it`s clear that the mix of fiscal policy, debt, and exchange rate regime is not sustainable. The authorities recognize that, and this is also discussed in the World Economic Outlook. This is the, you know, subject of ongoing negotiations. I think everyone recognizes that, to a large extent, the problem lies in Argentina, and the solution is in Argentina, ..."
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 10:36:26
      Beitrag Nr. 349 ()
      Bei Euch geht es aber hoch her:

      Zu den Zinsen eine ältere Nachricht.

      Friday November 23 7:14 PM ET
      Argentina`s Private Banks Endorse Local Debt Swap
      By Simon Gardner

      BUENOS AIRES, Argentina (Reuters) - Argentina`s massive debt swap to avoid a devastating default won the backing of local private banks on Friday in a major step toward helping fend off the specter of imminent bankruptcy.

      Argentina is in the middle of a debt-swap operation to try to slash the crippling interest the government pays and head off a debt default. Its banks agreed to swap practically all of the local federal debt they hold, or an estimated $12.5 billion.

      Analysts had widely expected banks to trade in all their federal debt in the local swap, in which the government is hoping to exchange up to $60 billion, from Argentina`s total public debt of $132 billion.

      The banks have yet to say how much provincial debt they will swap and local pension funds also have not announced their plans.

      The news came as President Fernando de la Rua sought the support of fellow Latin American leaders at a summit in Peru where his country`s economic woes top the agenda.

      De la Rua, whose government is fighting to avert what would be the biggest sovereign debt default in history, needs to build investor confidence in the massive debt exchange which will be extended to international bondholders next year.

      But the banks` uptake augured well for the rest of the swap, economists said.

      ``This figure was expected. But it is a good signal because it indicates massive participation by almost all the banks,`` said Pedro Rabasa, chief economist at Scotiabank Quilmes.

      The swap under way offers local debtholders government paper bearing interest rates of 7 percent or lower, well below the 11 to 30 percent on currently held debt. In return, they are offered supposedly strong guarantees from tax revenues.

      A default by Latin America`s No. 3 economy, already mired in an economic slump in its fourth year, might domino through neighboring Latin American markets such as major trading partner Brazil, and could further unsettle the global economy.

      It is still not clear when the full results of the swap will be announced.

      Economy Minister Domingo Cavallo, who some have accused of giving investors little choice but to participate in the swap, has invited nervous foreign debtholders to join in a dialogue on the international portion of the swap due early next year.

      DEFAULT IN DISGUISE?

      Many analysts argue that since local debtholders have few options but to take part and accept a cut in interest rates, the swap technically amounts to a debt default.

      Despite fears it might fail to pay interest coming due, which is the strictest definition of a debt default Argentina has so far met all of its debt servicing payments this year.

      Saddled with its debt pile after decades of political instability, corruption, overspending and economic mismanagement, Argentina hopes the debt operation at home and abroad will cut $5 billion in interest off its payments next year.

      An International Monetary Fund (news - web sites) mission on Monday to begin a review that could bring forward $1.3 billion in aid key for Cavallo`s vow to balance the budget and end deficit spending.

      Investors took little heart from news that a plunge in Argentine tax revenues had slowed considerably in November to 9.8 percent by Nov. 21 from 17 percent earlier in the month, saying any fall of around 10 percent was still dismal.

      The government desperately needs its tax revenues to meet its ``zero deficit`` pledge and guarantee the local debt swap.

      De la Rua, who is meeting leaders of the region`s old colonial powers Spain and Portugal at the Peru summit, badly needs domestic political squabbling to die down to have any hope of convincing foreign investors to join in the swap.

      Before heading off to Lima, the unpopular leader continued a bitter diatribe against his predecessor Carlos Menem for criticizing his handling of the economy and making a play for the presidency in 2003, when De la Rua`s term is due to end.

      ``There are certain leaders in the past who lumbered us with debt, deficit and unemployment,`` De la Rua said, slamming Menem as partly to blame for Argentina`s current straits.

      The rift-riven political scenario will face a fresh test next week, when the government is due to present a drastically cut 2002 budget bill to the opposition-controlled Congress.

      Markets remain skeptical about the government`s prospects of bridging political divides and avoiding economic meltdown.

      Argentina`s country risk rating -- the premium it must pay to entice investors away from safe-haven U.S. Treasuries -- is still hovering at 29.61 percentage points, making it the riskiest emerging market bet by far according to J.P. Morgan`s Emerging Market Bond Index Plus (EMBI+) .

      Argentine country risk is well beyond that of Ecuador, which defaulted on its debt in 1999, and is over 13 percentage points above that of fellow emerging market Nigeria.

      (With reporting by Cesar Illiano and Gilbert Le Gras)

      11-30%!!!!
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 14:02:55
      Beitrag Nr. 350 ()
      qs0

      Das ist halb so wild.

      @K1

      << Falls die Regierung ein Freefloat Regime plant, dann wird sie natürlich einen Teufel tun und das vorher anzudeuten oder gar anzukündigen. Man sollte daher dieses Szenario mit leicht steigender Wahrscheinlichkeit weiterhin im Hinterkopf behalten.>>

      Für eine Abwertung ist der günstige Zeitpunkt längst verstrichen. Das hätte Argentinien unerwartet und kurzentschlossen vor Monaten machen müssen. Der Effekt wäre jetzt nur noch halb so hoch. Inzwischen haben viele ihre Pesos in Dollar umgetauscht. Die Währungsreserven sind bereits erodiert.

      Der letzte grobe Fehler war, im Rahmen der Zahlungsverkehrsbeschränkungen allen Argentiniern zu erlauben, ihre Konten auf Dollar umzustellen. Der argentinische Staat hat zwischen 10 und 20 Mrd. $ Devisenreserven. Dem stehen 130 Mrd. $ Devisenschulden gegenüber. Wie man vor diesem Hintergrund generös Konten auf Dollar umstellen kann, bleibt das Geheimnis der argentinischen Währungspolitik.
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 15:25:48
      Beitrag Nr. 351 ()
      @ Vertraumir

      Die Nachricht ist kalter Kaffee, aber da war eine Angabe über die Zinsen von 11-30%.

      Darüber wurde hier diskutiert wegen der Zinsersparnis nach Umschuldung.
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 17:47:12
      Beitrag Nr. 352 ()
      @VERTRAUmir

      ich glaube der Hauptunterschied zwischen unseren beiden Einstellungen ist, dass du dem IWF darin zustimmst, dass Argentinien von aussen eine (eventuell wirtschaftswissenschaftlich bessere Lösung) aufgezwungen werden soll. Meine Einstellung ist, dass die Argentinier das selbst regeln sollen, da i.d.Regel von aussen aufgezwungene Lösungen wenig haltbar sind (Ausnahmen gibt es da natürlich auch). Desweiteren würde ich individuelle Unterschiede machen zwischen Ländern, deren Bevölkerungen Inflation "gewöhnt" sind (wie bspw. Türkei, Brasilien, Italien etc.) und solchen deren Bevölkerungen einen Horror vor Inflation haben (bspw. Deutschland, schau dir nur an wie damals bei Einführung des Euros alle gequäkt haben, und der hat gerade mal 2% Inflation bisher gebracht).

      Egal ob Dollarisierung oder Freefloat, beide Lösungen wären je früher eingeführt um so besser. Es geht aber -habe ich schon vor geraumer Zeit geschrieben- nicht um die für Argentinien bessere Lösung, sondern darum dass der IWF/USA seinen Kopf [Freefloat] durchsetzt. Die Äusserungen des IWF sind sicher z.Zt. vollkommen kontraproduktiv, um Argentinien zu stabilisieren (ist doch eigentlich die Aufgabe des IWF oder ?), s. z.B. Rogoff Statement gestern.

      Ich glaube übrigens, dass IWF&Co die Folgen ihres jetzigen Handelns nicht richtig einschätzen. M.E. waren die bisherigen EM Krisen deshalb halbwegs beherrschbar, da auch private Investoren wussten, dass sie keinen vollen Kapitalverlust erleiden würden. Wenn der IWF nun Argentinien zu einem vollständigen Default mit extremen Haircut zwingt, dann dürfte in der Zukunft noch stärker als bisher eine Risikodifferenzierung stattfinden. Soweit so gut, nur dürfte das private Kapital dann beim leichtesten Anflug einer Krise in einem EM Staat hektisch mit den entsprechenden Konsequenzen abfliessen. Solche langsam entstehenden Krisen wie in Argentinien dürften sich dann statt innerhalb eines Jahres innerhalb weniger Wochen abspielen. Die Löcher darf dann der IWF stopfen... [aber vielleicht irre ich mich ja auch].

      Zurück zu Argentinien: Nur mal Interessehalber: Kannst du mir zwei nennenswerte Argentinische Industriezweige nennen, die nach Abwertung und Freefloat in ca. 1 Jahr deutlich bessere Exportergebnisse erzielen werden als jetzt ?

      Wie glaubst du kann eine Hyperinflation verhindert werden ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 18:29:40
      Beitrag Nr. 353 ()
      @s0

      hast du deine Ukraine eigentlich noch ? Ich habe meine jetzt verkauft, das Tempo auf die 100 zu war mir doch ein wenig heftig.
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 19:40:21
      Beitrag Nr. 354 ()
      Natürlich!

      Die Ukraine ist doch einer der Topperformer neben Ruszland. ;)

      Die verkaufe ich erst bei 100,5%. Siehe die heutigen Russenkurse, außerdem sind 10% ein guter Zins.

      Wenn ich verkaufe, dann geht es ab in Buenos Aires 248798.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 23:10:29
      Beitrag Nr. 355 ()
      @K1

      Für mich steht nicht die Frage im Vordergrund, inwieweit sich der IWF in Argentinien einmischen darf. Der Hauptunterschied zwischen uns liegt in der Beurteilung fester Wechselkurse. Ich bin grundsätzlich ein Gegner dauerhaft fester Wechselkurse. Das kann über gewisse Zeiträume und in Sondersituationen mal nötig sein. Es tauft nicht als Dauerlösung. Unterschiedliche Wirtschaftsräume brauchen unterschiedliche Währungen. Insbesonders halte ich es für falsch, wenn ein Entwicklungs- oder Schwellenland seine Währung an die eines Industriestaates koppelt.

      Für einen Währungsraum müssen in etwa die gleichen wirtschaftlichen Bedingungen gelten. Auch der Euro wird nur funktionieren, wenn die Konvergenzkriterien und der Stabilitätspakt dauerhaft eingehalten werden. Hinter dem Dollar stand in den letzten Jahren eine stark wachsende Wirtschaft, in die viel ausländisches Kapital floss und die einen Haushaltsüberschuss ausweisen konnte. Der Peso hat vier Jahre Rezession hinter sich und leidet unter einer explodierenden Staatsverschuldung. Vor diesem Hintergrund ist es einfach Unfug eine Politik 1$ = 1 Peso zu betreiben.

      Ich kann Dir auch nicht sagen, was kommt, wenn die Bindung aufgehoben wird. Ich bin nur der festen Überzeugung, dass die Dollar-Peso-Parität eine Lüge sich selbst gegenüber und gegenüber dem Rest der Welt ist. Wer garantiert denn, dass ein Peso ein Dollar wert ist. Die Garantie gibt eine Regierung, die unter dem Strich 120 Mrd. $ Schulden (130 - Währungsreserven) hat. Das ist, wie wenn ein Bettler, Freibier für alle schreit.

      Die momentane Politik führt dazu, dass die vermögenden Argentinier Zeit haben, ihr Vermögen in Dollar zu tauschen oder wie auch immer außer Landes zu bringen. Für den Rest der Bevölkerung bleibt ein blutleerer Staat übrig.

      Hätte es tatsächlich jemals Vertrauen in die Kopplung Peso=Dollar gegeben, hätte sich weder der argentinische Staat noch Wirtschaft und Bürger in US$ verschuldet. Warum gibt es so wenig Peso Verbindlichkeiten? Doch weil keiner Vertrauen in dessen Werthaltigkeit hat und jemals hatte.


      Gruß
      VERTRAUmir


      P.S.:

      Ich habe noch ein paar Mrd. gefunden, von denen Tante Krüger gesprochen haben könnte.

      "De Ferranti zeigte sich besorgt über die Höhe der ausstehenden Argentinienkredite. Argentinien steht den Angaben zufolge gegenwärtig mit 9,5 Milliarden Dollar bei der Weltbank in der Kreide bei einer maximalen Kreditlinie von 13,5 Milliarden Dollar pro Land."
      Avatar
      schrieb am 19.12.01 23:50:28
      Beitrag Nr. 356 ()
      >>M.E. waren die bisherigen EM Krisen deshalb halbwegs beherrschbar, da auch private Investoren wussten, dass sie keinen vollen Kapitalverlust erleiden würden. Wenn der IWF nun Argentinien zu einem vollständigen Default mit extremen Haircut zwingt, dann dürfte in der Zukunft noch stärker als bisher eine Risikodifferenzierung stattfinden.<<

      Genau diese Überlegung hat mich dazu bewogen, in Argentinien zu investieren. Bei einem Haircut von 30-40% kommen die, die über 1o Jahre hinweg in Argentinien 3-4% Risikospread erhalten haben, noch mit einem blauen Auge davon (vor Szeuern jedenfalls).

      Bei einem dauerhaften Wertverlust von mehr als 50% wird es sehr schwer werden, private Anleger künftig für EM-Anlagen zu begeistern.
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 00:01:23
      Beitrag Nr. 357 ()
      @VERTRAUmir

      ich halte >grundsätzlich< flexible Wechselkursregimes auch für besser, da gibt es doch gar keine Frage. Im Fall von Argentinien hätte ich aus den von mir genannten Gründen (Wille der Bevölkerung, schon weit vorangeschrittene Dollarisierung, keine Preissensible Exportwirtschaft) an Stelle des IWF Argentinien die Dollarisierung versuchen lassen.

      Eine Darstellung Währungsreserven-Schulden=Glaubwürdigkeit halte ich für wenig aussagekräftig. Es fallen mir wenige EM Länder ein, die da einen Wert in der Nähe oder gar >0 haben.

      "Die momentane Politik führt dazu, dass die vermögenden Argentinier Zeit haben, ihr Vermögen in Dollar zu tauschen oder wie auch immer außer Landes zu bringen. Für den Rest der Bevölkerung bleibt ein blutleerer Staat übrig."
      Klar.

      "Ich habe noch ein paar Mrd. gefunden, von denen Tante Krüger gesprochen haben könnte. "
      Dann sollte Tante Krueger vielleicht den Unterschied zwischen IWF und Weltbank lernen. Ich glaube BMW würde auch recht merkwürdig schauen, wenn Daimler demnächst auch die von BMW verkauften Autos zu den Zahlen des Daimler Konzerns hinzuzählen würde.

      "of debt despite a $40 billion IMF rescue package given last December and another $8 billion in IMF support in August.
      Krueger said if such .."

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 08:14:29
      Beitrag Nr. 358 ()
      Damit sind die Chancen auf eine Verabschiedung des Haushaltes in diesem Jahr auf +/- Null und im nächsten Jahr auch deutlich unter 50:50 gesunken.
      Aber es kommt Bewegung in die Sache. Sowohl in Argentinien als auch beim IWF wird jetzt wohl klar, dass man HANDELN muss und das Problem jeden Tag größer statt kleiner wird.

      (Neu: Rücktritt eingereicht, darunter Cavallo)
      Buenos Aires, 20. Dez (Reuters) - Unter dem Druck der Wirtschaftskrise und der Ausschreitungen im Land hat die argentinische Regierung nach Angaben aus Regierungskreisen ihren Rücktritt bei Präsident Fernando de la Rua eingereicht. De la Rua werde das Rücktrittsgesuch einiger Minister annehmen, darunter das von Wirtschaftsminister Domingo Cavallo, hieß es. Gegen die von Cavallo erlassenen Sparmaßnahmen richtet sich seit Wochen der Protest weiter Teile der Bevölkerung. Nach Ausschreitungen und Plünderungen hatte die Regierung am Mittwoch den Ausnahmezustand über das Land verhängt. Bei Plünderungen wurden mindestens vier Menschen getötet.
      "Das gesamte Kabinett hat seinen Rücktritt eingereicht", verlautete aus den Kreisen am Donnerstag in der Hauptstadt Buenos Aires. De la Rua prüfe noch das Gesuch, werde das einiger Minister, darunter Cavallo, jedoch annehmen.
      Die Mitte-Links-Regierung kämpft mit einem Schuldenberg von 132 Milliarden Dollar, einer seit vier Jahren andauernden Rezession und einer Arbeitslosenquote von 18,3 Prozent. Sie bemüht sich um Hilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF), der einen strikten Sparkurs für die Gewährung weiterer Mittel zur Bedingung macht.
      Seit Wochen wird in Argentinien gegen die Sparmaßnahmen demonstriert. Tausende Menschen plünderten am Mittwoch Geschäfte in Buenos Aires, den Vororten und mehreren Provinzen. Wütende Demonstranten protestierten in mehreren Teilen des Landes gegen die Sparmaßnahmen der Regierung und die zunehmende Verarmung. Die Polizei ging mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Demonstranten vor. Fünf Polizisten wurden verletzt.
      Nach Angaben der Polizei erstach ein von Plünderungen betroffener Ladenbesitzer am Mittwoch einen Mann in den Außenbezirken von Buenos Aires. In der Provinz Santa Fe sei ein 15-Jähriger von einem Mann erschossen worden. In der rund 300 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires gelegenen Stadt Rosario wurden ein Mann und eine Frau erschossen, als Ladenbesitzer das Feuer auf Plünderer eröffneten.
      Als Reaktion verhängte die Regierung am Mittwoch für 30 Tage den Ausnahmezustand. Regierungsvertreter sagten, die Verhängung des Ausnahmezustand verleihe der Regierung Sonderrechte, um gegen wachsende Gesetzeswidrigkeiten vorzugehen. Die Sonderrechte beziehen sich unter anderem auf Verhaftungen. Zudem kann die Regierung die Armee zur Hilfe rufen.
      In einer vom Fernsehen ausgestrahlten Ansprache rief De la Rua in der Nacht zu Donnerstag zu einer parteiübergreifenden Zusammenarbeit auf und machte für die Ausschreitungen "Feinde der Republik" verantwortlich. "Viele Feinde der Republik Argentinien ziehen einen Vorteil aus der wirtschaftlichen und sozialen Situation, säen Uneinigkeit und Gewalt, versuchen, Chaos zu stiften, um das zu erreichen, was sie an der Wahlurne nicht konnten." Das Parlament stimmte am Mittwoch für die Aufhebung der Sonderrechte, die Cavallo eingeräumt wurden waren. Ein Sprecher des Fraktionsführers der Radikalen Partei, Horacio Pernasetti, sagte, dem Parlamentsbeschluss zufolge sollten Bankkunden pro Monat Bargeld in der Höhe ihres Monatseinkommens abheben dürfen. Auf die übrigen Einlagen sollten sie jedoch nicht zugreifen dürfen. Der Beschluss des Parlaments muss vom Senat bestätigt werden, um Gesetzeskraft zu erlangen.
      Die Regierung hatte Anfang des Monats aus Sorge vor einem Bankensturm Barabhebungen von Privatkunden auf 250 Dollar pro Woche begrenzt. Zudem hatte sie die staatlichen Gehälter und Pensionen um 13 Prozent gekürzt. Um die aufgebrachte Bevölkerung zu beruhigen, wies die Regierung Lebensmittelhilfen in Höhe von sieben Millionen Dollar an.
      kae

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      Thursday, 20 December 2001 06:09:45
      RTRS [nL20305344]
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 10:03:22
      Beitrag Nr. 359 ()
      @noch-n-zocker

      du hast aber Galgenhumor - "es bewegt sich was" - nette Umschreibung *g*. Ich glaube man darf den Jungs & Mädelz beim IWF durchaus gratulieren, sie haben ihr Ziel erreicht. Landesweite Plünderungen, das Wirtschaftsministerium steht in Feuer (nicht nur bildlich), Cavallo und Teile der Regierung zurückgetreten, der Ausnahmezustand ist ausgerufen. Ob sich daraus nun eine solide Entwicklung ergibt? Hab da speziell im Fall Argentinien so meine Zweifel...

      Interessant wird sein, ob die Einsparungen aus dem Schuldenswap in der Zukunft nun noch erzielt werden dürften, denn bei einem Default haben diese Gläubiger das Recht die Bonds zurückzufordern (im Austausch gegen die Loans). Das würde ich an deren Stelle auch machen, denn in den folgenden Rechtsstreiten [wegen Konfeszierungen von Zahlungen] sind die Bonds auf Grund der höheren zu Grunde liegenden Forderungen vorteilhafter. Es bleibt interessant, ich habe allerdings heute morgen mein Depot fast vollständig Argentinienfrei gemacht (haupts. 130860, die ich in den letzten Tagen im Tausch gegen 176710 u.a. erworben habe). Ich glaube/fürchte/hoffe, dass es noch mal billiger wiird.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 11:02:13
      Beitrag Nr. 360 ()
      @noch-n-zocker

      habe dein Posting #356 überlesen, das gilt nachwievor. Auf Sicht von 3-5 Jahren bin ich sehr zuversichtlich, dass bei derzeitigen Einstiegskursen eine deutlich höhere Rendite herausspringt (auch nach Haircut, Tausch oderwasauchimmer) als bei einer Bundesanleihe.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 11:48:52
      Beitrag Nr. 361 ()
      Irgendwie finde ich persönlich, daß sich die Position von Argentinien verbessert hat, vom Leiden im Stillen, ist jetzt mit den Unruhen auch die nicht wirtschaftlich interessierte Öffentlichkeit auf Argie aufmerksam geworden.

      Das erhöht meines Erachtens den Druck auf den IWF endlich mal was gegen die Armut zu tun.
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 12:21:35
      Beitrag Nr. 362 ()
      Man kann dem IWF ja gern die Schuld für das Ungemach in die Schuhe schieben. Nur sollte man das dann auch nutzen.

      Die Auflagen des IWF dienen den Regierungen meist dazu, unpopuläre Maßnahmen durchzusetzen und die Verantwortung nach draußen an den bösen IWF geben zu können. Argentinien hat diese Chance bislang nicht genutzt.

      Stattdessen hat die argentinische Regierung der Wirtschaft und den Bürgern Konjunkturprogramme versprochen, deren Finanzierung bei rückläufigen Steuereinnahmen die Verschuldung weiter erhöht hätte. Den Vermögenden hat man allzeit versichert, sie können ihre Guthaben jederzeit in harte Dollars umtauschen. Einen Haushaltsplan für 2002, der unverzichtbare Grundlage jeder weiterer Sanierung sein muss (!), hat Argentinien bis jetzt nicht vorgelegt.

      Wann soll der IWF denn dann die Reissleine ziehen?

      Hoffentlich bleiben die IWF-Kritiker gegenüber Argentinien auch weiterhin so verständnisvoll, wenn es um die Zukunft der Anleihen geht.

      Ich denke, es geht hier nicht um Argentinien und den IWF, sondern um die eigenen Anleihekurse. Das ist auch richtig und nachvollziehbar. Man sollte es dann aber auch so sagen.
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 00:09:03
      Beitrag Nr. 363 ()
      @VERTRAUmir

      ich wünsche mir eine stringente IWF Politik im Sinne der EM Länder und im Sinne der Bondgläubiger. Leider ist die Linie des IWF aber ausschliesslich politisch orientiert [Pakistan als Musterbeispiel maroder Zahlen und Wirtschaft wird unterstützt] und nicht etwa gemäss seiner Aufgabe in hauptsächlich wirtschaftlicher Orientierung.

      Ich halte es für legitim, dass der IWF seine Zahlung im Dezember eingestellt hat, nicht für legitim halte ich jedoch die andauernden Äusserungen von Krueger, Rogpoff u.a die in den letzten Wochen keine Chance ausgelassen haben, Argentiniens Krise durch Äusserungen "die Schuld ist keinenfalls tragbar, das Währungsregime ist nicht tragbar" etc. deutlich verstärkt haben [ein Paar solche Äusserungen zur Türkei und da wäre in einigen Wochen auch der Ofen aus]. Keine Regierung kann gegen innenpolitische und aussenpolitischen Druck bestehen. Auch die Forderung des IWF ein primary Haushaltsüberschuss von über 4 Mrd. in 2002 zu erzielen hielt ich für vermessen [ich will jetzt mal nicht sagen wie hoch das vom IWF tolerierte DEFIZIT in der Türkei ausfallen darf].

      Wann soll der IWF denn dann die Reissleine ziehen?

      Das alles finde ich in sofern schwer verwunderlich, da der Schuldentausch (geplanter Abschluss Ende Februar 2002) hätte dauerhafte Zinsreduktionen, auch in rechtlicher Hinsicht ergeben können. Die "Zwischenfinanzierung" bis zu diesem Termin hätte den IWF einen Bruchteil dessen gekostet, was Argentinien in Zukunft an Zinsen mehr zahlen muss [bzw. an Forderungen entsteht, denn zahlen können sie ja eh nicht mehr]. Hintergrund: Die lokalen Loans (entstanden aus dem lokalen Schuldenswap) werden bis März zinsmässig aufkapitalisiert, solange kann auf sie kein Default erfolgen. Wenn dieser allerdings erfolgt, so haben die Loan Gläubiger das Recht in die alten Bonds zurückzutauschen (bei einem erfolgreich abgeschlossenen 2. internationalen Schuldentausch wäre diese Möglichkeit wahrscheinlich durch neue Schuldinstrumente verschlossen gewesen). Die Folge ist, dass die mögliche Zinsersparnis von rd. 5Mrd. für Argentinien verloren geht. Nicht so clever vom IWF wie ich finde. Meine persönliche Einschätzung ist übrigens, dass Tante Krueger & Co ziemlich von der nun ausbrechenden Gewalt und dem nun wohl eintretenden Chaos [Plünderungen, Gewalt, mehrere Tote, Präsidentenlos] überrascht sind. Vielleicht müssen die internationalen Institutionen zur Stabilisierung mehr ausgeben, als sie eigentlich kalkuliert haben, insbesondere wenn die Gewalt nicht aufhört und die Region in Mitleidenschaft zieht ...

      "Ich denke, es geht hier nicht um Argentinien und den IWF, sondern um die eigenen Anleihekurse. Das ist auch richtig und nachvollziehbar. Man sollte es dann aber auch so sagen.

      Mir ist nicht klar, was du damit ausdrücken willst. Mir geht es zumindestens darum zu erkennen, welche Schritte als nächstes von den relevanten Personen und Institutionen erfolgen, um richtige Anlageentscheidungen zu treffen. Ich denke die bisherige Diskussion hat ganz gut gezeigt worauf man in etwa achten muss. Solltes du das so meinen, dass ich nur wegen meiner eigenen Anleihekurse nach IWF Hilfe schreie dann kann ich dich beruhigen, denn ausser meinen ARG Trading Gewinnen habe ich alles (s. #359) zur Eröffnung verkauft und wenn ich ein persönliches Interesse hätte, dann wäre es weiteres Chaos in Argentinien um ggf. später wieder günstiger einzusteigen. Ich wünsche dies den Argentiniern aber nicht sondern, dass ihre Leidenszeit verkürzt wird und möglichst bald wieder ruhigere Zeiten ohne Gewalt eintreten.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 00:12:56
      Beitrag Nr. 364 ()
      @VERTRAUmir

      ich hatte dich in #352 gefragt: Nur mal Interessehalber: Kannst du mir zwei nennenswerte Argentinische Industriezweige nennen, die nach Abwertung und Freefloat in ca. 1 Jahr deutlich bessere Exportergebnisse erzielen werden als jetzt ?

      Wie glaubst du kann eine Hyperinflation verhindert werden ? "


      Eine Antwort würde mich nachwievor interessieren.

      Übrigens habe ich heute gelesen, dass Ecuador (als eines der wenigen dollarisierten Ländern) das Land in LA mit den höchsten Wachstumsraten des BSP ist ;)

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 06:44:20
      Beitrag Nr. 365 ()
      Wenn es die Aufgabe des IWF ist, EM Ländern Geld zu leihen wenn es ihnen gut geht und keines zu leihen wenn es ihnen schlecht geht, dann kann man ihn auch auflösen, denn das ist genau das, was am privaten Anleihemarkt auch geschieht.
      Wenn es darum geht, EM Länder für militärische Zusammenarbeit mit den USA zu belohnen, so braucht man auch keinen IWF, das können die USA auch selbst.
      Politikern, die anderen Ländern Steuererhöhungen und kräftige Ausgabenkürzungen als ein Rezept gegen eine jahrelange und sich verschärfende Rezession vorschlagen kann ich nur raten, mit gutem Beispiel voranzugehen und diese Medizin im eigenen Land anzuwenden, das würde ihre Glaubwürdigkeit doch ungemein erhöhen. Ich möchte mal sehen wie sich in den nicht zu knapp verschuldeten USA eine Rücknahme der Steuersenkungen und des Konjunkturprogramms verbunden mit einer zero deficit-Politik auf das Verbrauchervertrauen und auf die Konjunktur auswirken würde...

      Vielleicht hätte sich Argentinien wegen der Dezember-Zwischenfinanzierung statt an den IWF lieber an die Türkei wenden sollen, eine Milliarde mehr oder weniger spielt dort ja kaum eine Rolle.

      Grüße Plutokrat
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 11:05:28
      Beitrag Nr. 366 ()
      Ich bin jetzt auch erstmal raus aus dem Markt. Ich möchte in Ruhe Weihnachten feiern und mir keine Gedanken über die Situation in Argentinien machen müssen. Vielleicht kommt man ja zwischen den Jahren 10 Punkte tiefer wieder rein, sonst warte ich auf das Umtauschangebot und den damit verbundenen Abgabedruck.

      Die Wahrscheinlichkeit, dass uns die gleichen Konditionen unterbreitet werden wie den Argentiniern sehe ich bei 10:90

      Trotzdem wünsche ich allen ein friedliches Weihnachtsfest und eine bessere Performance im nächsten Jahr.
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 11:33:37
      Beitrag Nr. 367 ()
      @K1

      Ich bin schon iauf Weihnachtsreise und hier ist es etwas unbequem mit dem Internet. Deshalb will ich nicht auf alles antworten. Das wichtigste:

      Welcher Exportzweig sich wie entwickeln würde, kann ich Dir nicht sagen. Für mich gilt ganz allgemein, dass es der türkischen, russischen, brasilianischen oder eben auch argentinischen Exportwirtschaft nicht hilft, wenn man deren Währung an den Dollar oder den Euro bindet. Eine solche Überbewertung der heimischen Währung fördert mehr den Kapital- als den Warenexport.

      Die Märkte Argentiniens sind abgeschottet. Der inländische Automarkt, der rd. 200.000 Pkw nachfragt, wird von zehn oder mehr Herstellern im Land bedient. Damit aus solchen Autofabriken exportiert werden kann, genügt sicher nicht nur eine Abwertung. Hier müssen auch verkrustete Strukturen aufgebrochen werden, um wieder wettbewerbsfähig zu werden. Die Autoindustrie Argentiniens importiert außerdem sehr viele Bauteile. Dies wird durch den "starken" Peso sicher unterstützt.

      Argentinien sollte lernen, mit und nicht gegen den Markt zu arbeiten.

      Zur Frage der Hyperinflation:

      Zur Hyperinflation gehören immer Politiker, die den Problemen durch eine Erhöhung der Geldmenge ausweichen wollen. Das muss nicht so sein. Ich bin ein Anhänger, das eine Währung ihren wahren Wert haben soll, den der Markt bestimmt. Eingreifen sollte man nur dann, wenn der Markt irrational über- oder untertreibt. Dauerhaft den Wert einer Währung zu manipulieren, kostet viel und führt am Ende zu noch heftigeren Bewegungen, wenn die künstliche Bewertung nicht mehr haltbar ist.

      Wenn Du meinst, dass der Peso so wenig wert ist, dass gar eine Hyperinflation bevorsteht, dann ist die jetzige Bewertung 1 Peso = 1$ umso unhaltbarer. Meinst Du, dass in ein, zwei Jahren man für 1 Mio. Peso nur noch ein Brot kaufen kann? Wenn diese Befürchtung zutrifft, ist es hanebüchen, dass man heute diese 1 Mio. Peso in 1. Mio. $ umtauschen kann. Es ist auch kein Wunder, dass keiner in einen solchen Peso investieren will.


      Generell kann man Fehler, die sich über Jahre entwickeln nicht mit einem Schlag aus der Welt schaffen. Die Probleme Argentiniens werden noch lange anhalten. Die jahrelange falsche Politik fortzusetzen, ist aber mit Sicherheit keine Lösung.

      Der bisherige Lösungsansatz Argentiniens bestand darin, den Schuldendienst zu kürzen. Das ist so, wie wenn ein marodes Unternehmen glaubt, die Lösung seiner Probleme läge darin, die Bankkredite nicht mehr zu bedienen. Ein Schuldenschnitt gehört dazu, aber nur dann, wenn sich auch grundsätzlich etwas ändert.

      Jetzt ist es doch wieder länger geworden.
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 14:45:29
      Beitrag Nr. 368 ()
      Kauf 308985 zu 28%

      Kauflimit für die 248798 drin.

      Nur Spielgeld, warte auf die Umschuldung, dann gehe ich richtig rein.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 15:33:46
      Beitrag Nr. 369 ()
      Mal sehen - was sind die Optionen in Argentinien ?

      Vorausgesetzt das Land bekommt wieder eine Regierung die auch regiert, ist folgendes denkbar:

      Ein Default und Abwertung der Währung sind unausweichlich. Bleibt die Frage, welche Art von Abwertung.

      a) Die Währung floaten
      b)Abwertung gefolgt von Dollarisierung
      c) Dollarisierung

      Das wahrscheinlichste ist immer noch a). Eine scharfe Abwertung wäre aber schwierig zu kontrollieren. Das positive wäre, es würde die Wirtschaft mehr kompetitiv machen und wahrscheinlich das Wachstum ankurbeln. Auf der Negativseite haben wir: Schuldenprobleme, weil Schulden von Firmen und Privatleuten in Dollar wären und die Einkommen in Pesos. Eine Variante davon is die "Peso-isierung". Schulden würden in Pesos umgewandelt, ein schwerer Schlag für die Gläubiger.

      However, das Ende ist Nahe und die Situation wird sich bereinigen. Die Level der Bonds sehe ich nicht viel tiefer, da jeder, inklusive der Institutionellen, auf eine günstige Gelegenheit zum Einstieg wartet. Ein Einbruch wird deswegen nur 10 Minuten dauern.

      Bis dennedann,
      the asdfgr
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 12:33:51
      Beitrag Nr. 370 ()
      Hast Du mal an die Option "Militärputsch" gedacht ??

      Wenn die Unruhen anhalten, durchaus realistisch. Tja, dann halbieren sich die Anleihen nochmal.

      expect the worst, hope the best.
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 12:42:37
      Beitrag Nr. 371 ()
      Rodriquez Saá, designierter Interimspräsident:

      "· Cesación de pagos de la deuda pública. La idea del justicialismo es establecerla unilateralmente, pero acompañar el anuncio con una explicitación de que la Argentina honrará sus compromisos externos. Esto abriría una negociación con los tenedores de bonos en torno de una quita del capital de la deuda pública, que oscilaría entre el 30 y el 50%. Los vencimientos de capital serían fijados en 30 años, con dos de gracia. La tasa de interés se establecería en el 2% anual. Para los intereses habrá un año de gracia. Todo se capitalizaría. "

      Quelle: http://www.clarin.com/diario/hoy/e-02001.htm

      Auf deutsch: Haircut 30-50%, 30 Jahre Amortisation (nach 2 Freijahren), Zinsen 2% (sic!), 1 Zinsfreies Jahr.

      Nette Vorstellungen hat der Typ ;) - achja und der 1:1 Peg soll behalten werden - Wird aber alles nicht so heiss gegessen wie es gekocht wird und da ändert sich noch vieles...

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 23.12.01 15:32:14
      Beitrag Nr. 372 ()
      @ asdfgr

      Theoretisch wäre auch noch ein "begrenztes" Floaten des Peso denkbar. Der Peso schwankt max. zwischen beispielsweise 0,85 und 1,15 USD. Sonst interveniert ARG.
      Avatar
      schrieb am 23.12.01 23:40:44
      Beitrag Nr. 373 ()
      Kroko

      Das kannste meiner Meinung nach vergessen. So schnell wie der Markt die Haltbarkeit der 0.85 Grenze testet, könnten die Argentinier gar nicht gucken. Begrenzt floaten ist wie ein bisschen schwanger.
      Avatar
      schrieb am 24.12.01 01:02:23
      Beitrag Nr. 374 ()
      Interessant:
      http://www.finanznachrichten.de/suche/suchergebnis.asp?words…

      Nachrichten-Suchergebnis: "argentin"

      Datum Aktuelle Nachrichten Medien
      24.12. / 00:43 More economic chaos seen for Argentina MSNBC (USA)
      23.12. / 22:16 Argentina defaults on $155bn debt Financial Times (GB)
      23.12. / 21:00 Argentina must dollarize to boost confidence - US analysts Ananova (GB)
      23.12. / 20:48 Argentina`s Rodriguez Saa forms new government with 3 ministers Ananova (GB)
      23.12. / 20:28 Argentinien will Schuldenmoratorium Berliner Zeitung (D)
      23.12. / 20:28 Argentiniens neue Führung will Bedienung der Schulden aussetzen Die Presse (A)
      23.12. / 20:13 Argentina govt to send former economy minister Lamberto to IMF ... Ananova (GB)
      23.12. / 20:00 Argentina`s action `increases pressure on uk banks` Ananova (GB)
      23.12. / 19:21 Argentinien schneidet sich ins eigene Fleisch sharper.de (D)
      23.12. / 19:17 Canada must learn from Argentina`s example Calgary Herald (CDN)
      23.12. / 17:25 Argentina to suspend payments on foreign debt CBSMarketWatch (USA)
      23.12. / 17:10 Argentina`s Prez vows to suspend debt payment Economic Times (IND)
      23.12. / 16:54 Argentina`s Interim President Vows to Suspend Payments on Foreign ... Quicken.com (USA)
      23.12. / 16:24 Argentina suspends foreign debt payments, rejects devaluation ... Ananova (GB)
      23.12. / 15:54 Rodriguez Saa neuer argentinischer ...(drei) vwd (D)
      23.12. / 15:30 Rodriguez Saa neuer argentinischer ...(zwei) vwd (D)
      23.12. / 15:17 Argentiniens Wirtschaft schrumpft Tages-Anzeiger (CH)
      23.12. / 14:54 Rodriguez Saa neuer argentinischer Übergangspräsident vwd (D)
      23.12. / 14:35 Time to cry for creditors in Argentina The Age (AUS)
      23.12. / 14:17 Rodriguez Saá argentinischer Übergangspräsident Basler Zeitung (CH)
      23.12. / 11:51 Argentinische Regierung plant Schuldenmoratorium N24 (D)
      23.12. / 11:33 How Argentina crisis will hit Britain This Is Money (GB)
      23.12. / 11:17 Saa: "Alle Argentinier müssen Arbeit haben" Südtirol Online (I)
      23.12. / 10:42 Seoul sets Argentine task force in motion Korea Herald (ROK)
      23.12. / 09:46 Argentinien lastet auf den Maerkten Heiko Thieme (D)
      1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 >>

      Über 500 FinanzNachrichten zu "argentin" in den letzten 30 Tagen




      Berliner_Weisse
      Avatar
      schrieb am 24.12.01 14:11:25
      Beitrag Nr. 375 ()
      An Donnerstag flat gehandelt ?

      Nur 30% haircut (positiv).

      Aber 3% Kupon heißt wieder deutlich unter pari für die Kurse der neuen Anleihen ...

      Nur 1 1/4 Punkte Kursverlust nach Default ????

      12/24 06:07
      Argentina`s Interim President to Default on Government Debt
      By Michael Smith and John Lyons


      Buenos Aires, Dec. 24 (Bloomberg) -- Adolfo Rodriguez Saa, sworn in as Argentina`s interim president, halted payment on $132 billion of government debt and said he would use IOUs as currency after food rioting toppled President Fernando de la Rua.

      Rodriguez Saa, a five-term governor of the central province of San Luis, said not paying the nation`s debt would immediately free up money so the government can create jobs and aid the poor. Bond prices plunged, with the widely traded floating rate bond dropping 1.24 cents to 29 cents offered, raising the yield to 132 percent, according to J. P. Morgan Securities Inc. prices.

      ``I am going to fight for justice and social equality,`` Rodriguez Saa, 54, told reporters after being chosen by a joint session of Congress to lead the country until a new president is elected in a March 3 ballot to serve out the two years remaining in de la Rua`s term.

      Argentina`s default would be the largest ever, dwarfing Russia`s 1998 nonpayment on $40 billion in debt. Argentina`s government debt includes $38 billion of bonds in the hands of foreign banks and investment funds. Argentina failed to keep up payment on its debts after a three-year economic contraction sapped tax revenue and raised concern that the country would be forced devalue.

      Argentina has lost $11 billion, or 42 percent, of its hard currency reserves this year as people bought dollars out of fear the country would devalue and the government used reserves to pay its bills.

      Significant Losses

      ``The losses are going to be significant,`` said Mark Siegel, who helps manage $1 billion in emerging market assets at Mass Mutual and sold the Argentine bonds he held on concern the country would default. ``The kind of losses will depend on how quickly political stability returns.``

      Argentine officials did not comment on whether the nation would default on the $50 billion of new 7 percent loans that it issued last month to Argentine pension funds and the local units of banks such as Citigroup Inc. and HSBC Holdings Plc.

      The interim president said Argentina would keep its peso pegged one-to-one with the U.S. dollar to avoid a decline in the real wages of Argentine workers.

      He promised to add another currency -- besides the peso and dollar -- to stimulate spending and be used by provincial governments to pay salaries and other bills. Such a currency would be modeled on scrip that provinces have issued in the last six months. The government has already circulated $1.1 billion of five- year notes that provinces had been using as cash.

      Confidence Undermined

      Moody`s Investors service said this month that provincial currencies and restrictions on bank withdrawals ended Argentina`s currency system. The emergency money undermined confidence that the government will maintain its fixed exchange rate, it said.

      ``Eventually we will go to a floating exchange rate,`` Alberto Alvarez Gaiani, vice president of the chief manufacturers group the Argentine Industrial Union, said at the presidential palace after Rodriguez Saa took office. ``We cannot do it from one day to the next, but eventually we will have to.``

      Brazil`s President Fernando Henrique Cardoso said today that a floating exchange rate in Argentina could strengthen the four- member Mercosur trade bloc that includes Brazil, Argentina, Uruguay and Paraguay. Brazil devalued its currency in 1999. ``Maybe we could dream of a single currency for the Mercosur,`` he said, according to Telam newswire.

      Damages for Victims

      Rodriguez Saa also promised to create 1 million new jobs and cut political appointees` pay, including his own. He vowed to sell the government`s` fleet of cars and the presidential planes, and cut the maximum government salary by 65,000 pesos a year to 36,000 pesos.

      Among his first tasks, Rodriguez Saa said, would be to pay damages to victims of the looting and riots during the past week that killed 27 people and forced de la Rua to resign Thursday.

      ``The Argentine state is going to suspend payments on foreign debt,`` he said, prompting legislators to jump out of their seats in the only standing ovation he received in his speech to Congress.

      Argentina this year paid about $23 billion in interest and principal on debt racked up mainly to finance years of budget deficits. That money, Rodriguez Saa said, should go to social and jobs programs.

      ``In the next few weeks the new president will have to be face to face with the U.S. and foreign investors,`` Jorge Avila, the director of the Cema economic research company in Buenos Aires. ``Defaulting was expected, and he turned it into a populist act so that it would be accepted here.``

      Peronist Congressman Jorge Obeid said yesterday that Argentina plans to demand that investors take a 30 percent loss on their debt securities, equal to about $29 billion for bondholders alone.

      Under Rodriguez Saa`s debt restructuring plan, Argentina would issue securities that pay less than 3 percent, one-fifth the rate at which the country last borrowed, Obeid said.

      Default Expected

      President George W. Bush urged the new Argentine government Friday to heed the International Monetary Fund`s advice on fiscal austerity to free up more aid. The IMF balked at giving Argentina $1.24 billion in additional funds early this month until the government made more spending cuts and increased taxes.

      Investors have long expected a debt default that would force losses of as much as 45 percent. They want to be assured the government will allow some negotiation of the terms of the restructuring, said Hans Humes, a fund manager at Van Eck Associates and a spokesman for a committee of Argentine bondholders, last night.

      ``I think this will be well received because we are going to negotiate it well,`` Rodriguez Saa told Congress this morning.

      The majority Peronist party, which picked Rodriguez Saa and expected him to be appointed quickly, overcame opposition from the Radicals and other parties that wanted the next president to finish out de la Rua`s four-year term and hold elections in 2003.

      With Rodriguez Saa as president, more powerful members of his party will prepare for elections. Cordoba Governor Jose Manuel de la Sota and Santa Cruz Governor Nestor Kirchner have declared their candidacies. Buenos Aires Governor Carlos Ruckauf is also likely to run, analysts said.
      Avatar
      schrieb am 24.12.01 14:22:52
      Beitrag Nr. 376 ()
      Nur ganz kurz vor Weihnachten: Die Argentinier haben schon einen "kleinen" Knall weg. Erst kommt der InterimInterims Regierungschef (Door). Der darf 48 Stunden regieren. Dann wird ein Interims Regierungschef gewählt (R.Saà). Dieser darf dann aber auch nur - weil die Peronisten untereinander zerstritten sind und keinen dauerhaften Kandidaten schon jetzt stellen wollen - wiederum nur 90 Tage regieren. Dann gibt es Neuwahlen um wiederum für gerade mal dann 1 Jahr einen neuen Präsidenten zu wählen. Also in einer der schwersten Argentinischen Krisen ist jetzt bis März erst mal Wahlkampf angesagt [die Lösung der Probleme ist ja auch nicht so dringend]. *Kopfschüttel*

      @kroko,
      der Makt würde sehr schnell die 0,0(!)85er Marke testen. Bei den letzten Abwertungen / Umstellungen auf flexible Wechselkurse (mit Zielkorridor) in Brasilien und der Türkei wurden die Limite teilweise um ein Vielfaches übertroffen. Also wenn Abwertung, dann hart und ehrlich frei.

      Grüße & Frohe Weihnachten
      K1
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 16:41:24
      Beitrag Nr. 377 ()
      Frust mit Argentinien-Anleihen ? - Muß aber nicht sein.

      Während Argentinenanleihen am Boden liegen, haben Argentinien´s Brandy-Bonds bisher weniger starke Kursrückgänge erleiden müssen (sie notierten stets unter pari).

      Kein Wunder:
      Es handelt sich um Anleihen, die aus dem großen lateinamerikanischen Umschuldungsprogramm nach deren 80ér-Jahre-Pleite hervorgingen. Sie sind also bereits Umschuldungsanleihen. Bisher war es (meines Wissens) eher unüblich solche Anleihen mit einzubeziehen.
      Die Zinssätze sind demnach auch sehr gering und haben eine lange Laufzeit.
      Außerdem sind sie sehr breit gestreut.
      Alles Gründe, die gegen eine Einbeziehung sprechen.

      Der Clou:
      Die nach dem US-Finanzminister Nicholas Brandy benannten Anleihen sind mit umfangreichen Garantien ausgestattet.

      Bsp. WKN 410301:
      Laufzeit..........:31.3.1993-30.3.2023
      Einlösungskurs....:100%
      Zins..............:6-M-Libor + 0,8125 %-Punkte
      Zahlung...........:30.5. u. 30.11.
      fikt.Q-Steuerabzug:15%
      Währung............: DM
      kleinste Einheit...: 5000 (DM o. %)

      Es handelt sich um einen Discount-Bond (Altkredite unter Wert angerechnet).

      Garantien:
      Die Emission ist in voller Höhe durch Anleihen der Bundesrepublik Deutschland (also KfW, Deutsche Bundespost, etc) besichert.
      Die Zinszahlungen der Brady-Bonds sind entweder durch Bargeldbestände oder durch Wertpapiere mit einem Rating von Aa3/AA oder besser gedeckt. Je nach Währung und Emittent deckt diese Sicherheit jedoch nur die nächsten 2-3 halbjährigen Zinszahlungen ab. Ist sie aufgebraucht, wird sie nicht wieder ersetzt. Wenn eine Zinszahlung ohne Inanspruchnahme der Sicherheit erfolgt, geht die Besicherung auf die nächste Zahlungsverpflichtung über. Sobald die erste verbraucht ist, muß man also vorsichtig werden (bisher wurde keine Sicherheit seit Auflegung in Anspruch genommen). Allerdings glaube ich nicht, daß der Zahlungsstopp Argentiniens länger als ein Jahr dauern wird.

      Der Haken?
      Im schlimmsten theoretisch denkbaren Fall wird die Anleihe nach Sicherheitinanspruchnahme zu einem Zero-Bond der Bundesrepublik Deutschland mit einer Laufzeit bis 2023.

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 17:36:30
      Beitrag Nr. 378 ()
      P.S.:
      Unter Zuhilfenahme der (vereinfachenden) linearen Interpolation (Newton) habe ich für 410301 eine Rendite von immerhin noch 4.55 % ermittelt.
      Basis:
      -akt.Kurs von 50 DM
      -lediglich 2 sofortige Zinszahlungen in Höhe von jeweils 4,50 DM unter Weiterverzinsung von ebenfalls 4,5 %
      -Einlösung 3/2023 zu 100 DM

      Wie gesagt, diese Rendite gilt für den Super-GAU-Fall.

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 20:24:25
      Beitrag Nr. 379 ()
      @ Unicum:
      1. Wo kriege ich so genaue Infos über Anleihen und Brandy-Bonds, wie du sie hast?
      2. Was rechnest du aus für den Worst Case bei herkömmlichen Anleihen?
      Avatar
      schrieb am 29.12.01 14:06:51
      Beitrag Nr. 380 ()
      Brady nicht Brandy-Bonds....mit letzterem könnte mancher Argentinien-Bondbesitzer allerdings seinen Frust ersaufen..
      Avatar
      schrieb am 29.12.01 17:42:23
      Beitrag Nr. 381 ()
      Stimmt natürlich. Von Nicholas Brady. Da sieht man mal, wo ich so meine Gedanken habe ;)

      @Young!
      Leider ist die Info-Versorgung im Anleihe-Bereich für den Kleinanleger tatsächlich katastrophal. Ich meine aber, es gibt einen Emissionsprospekt für jede Anleihe. Darin müßten die Details drinstehen.
      Wenn man seinen Bankberater ordentlich bearbeitet, kann man auch wesentliche Stammdaten einer Anleihe aus deren Datenarchiv erhalten. Leider zieren die sich etwas, weil sie wohl meinen, man hinterfragt ihre Beratungskompetenz.

      Ansonsten verfolge EM-Anleihen (insbesondere Brady) schon seit vielen Jahren, sodaß sich mein Informationsstand im Wesentlichen aus zahlreichen aufbewahrten Presseartikeln zusammensetzt.
      Im Internet habe ich bisher nichts wirklich anständiges gefunden.
      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 31.12.01 10:13:46
      Beitrag Nr. 382 ()
      ... und der nächste Präsident (R.Saa) ist zurückgetreten. Nachdem Door als Interinterims Präsident es immerhin 2 Tage geschafft hat hielt R.Saa schon eine Woche Präsidentschaft durch...

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 31.12.01 11:25:58
      Beitrag Nr. 383 ()
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 03:10:27
      !
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      Avatar
      schrieb am 27.06.02 20:10:01
      Beitrag Nr. 385 ()
      Tach allerseits !

      Lt. Artikel 6 der Anleihebedingungen von 410301 (s.u.) müßte in den nächsten Tagen die Zinssicherung fällig werden (ein Monat Verzug des Zinsdienstes des Schuldners). Finacial Agent ist die Citibank. Ich weiß allerdings nicht, ob man sich bei denen selber melden muß, oder ob man hierfür ein Formular seiner Depotbank bekommt. Diesbezüglich bin ich bei einigen Diskountbrokern etwas skeptisch, ob die das auf die Reihe kriegen. Vielleicht fließt die Kohle aber auch von selber ? Dies ist der erste Fall, den ich selbst miterlebe (ich glaub das ist auch für das BRD-Gebiet der erste Fall), weiß jemand wie das seinerzeit bei Ekuador war ?

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 18:51:46
      Beitrag Nr. 386 ()
      ...es gibt anscheinend keine news???
      ..oder..?
      ..wann gedenken die denn zurückzuzahlen, wenns keiner weiß,
      dann doch bitte Meinungen...

      bitte auch wenns bitter sein sollte...
      gruß amtag99
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 15:44:42
      Beitrag Nr. 387 ()
      Hallo amtag99 !

      Nachdem ich bei meiner Hausbank und bei dem Fiscal Agent der Anleihen mit den WKN 410300 und 410301 (Citibank) vorstellig geworden bin, wurde mir zugesichert, daß die Sicherheiten auf dem in Verzug stehen Zinsdienst (31.5.02 bei 410301) an die Inhaber obiger Anleihen in der nächsten Woche ausgezahlt wird.

      Die Sicherheiten selbst stehen seit 1.7.02 aus. Die späte Auszahlung wird von meiner Hausbank damit begründet, daß man bei Argentinien-Anleihen z.Zt. grundsätzlich keine "Vorauszahlung" leiste. Dies ist m.E. jedoch ein zweifelhaftes Argument: Schuldner ist nämlich nun nicht mehr Argentinien, sondern die Citibank N.A., London. Von "Vorauszahlung" kann ohnehin nicht die Rede sein. Dies habe ich bei Zinszahlungen aus meinen Anleihen bisher nie erlebt. Vielmehr erfolgte die Auszahlung stets zum Stichtag oder danach. Hausbanken wird der entsprechende Betrag i.d.R. im Vorfeld bereits vom betreffenden Schuldner versichert.

      Solltest Du in den nächsten zwei Wochen keinen vollständigen Eingang feststellen können, so wende Dich zuerst an Deine Hausbank und verweise auf den Nachtrag zum Verkaufsprospekt vom 1. April 1993, Punkt 6 Absätze b) und c) dieser beiden Anleihen.

      Ansonsten kannst Du mir auch eine Mail in mein W:0 - Postfach legen. Oder: edwardhopper@unicum.de

      Gruß aus Hamburg
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 17:49:52
      Beitrag Nr. 388 ()
      Hamburg grüßt Hamburg...

      also ich habe welche die am 02/02 fällig gewesen wären,
      und nix bekommen...bis dato!
      Nur Adressen an die ich mich wenden kann,
      darum geht es auch nicht sondern ob die jemals wieder auf die Beine kommen,
      solltest Du widererwartend doch Zinsen kriegen sage mir Bescheid,
      denn ich kann mir nicht vorstellen.
      Bei der Ecuadoranleihe gabs auch ne Auszahlung die dann wieder gecancelt worden ist.
      Ich denke die Bank wird die Einrede der Vorausklage als Ausrede benützen um nicht zahlen zu müssen.

      ...aber wann zahlen die denn??
      Irgendwann bestimmt....
      aber wie ich im Fernsehen immer wieder sehe, hängen die noch tief tief in der Krise,
      der IWF muß aber bald was tun sonst macht Argentinien bald Schule und Brasilien scheint der nächste Kandidat zu sein...
      ..wenn das zutreffen sollte,
      ist unsere Krise die wir durchlaufen erst der Anfang...dann folgen wohl alle Länder dem Beispiel Argentinien,
      ich hoffe denen ist das bloß klar,
      manchmal habe ich den Eindruck,
      die (IWF) wollen das....
      nicht zu letzt, weil USA der größte Schuldner der Welt ist...ähnelt ein bissel der Krise von 1923... denke ich...durch die damalige Inflation, wurden alle Unternehmen ihre Schulden los.
      Ds könnte sich wiederholen!
      Un dann shauen wir beide in die Röhre,
      aber dann is es eh egal....

      cu

      amtag99
      schöne grüße vom Gänsemarkt
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 22:38:45
      Beitrag Nr. 389 ()
      Hi amtag99

      Bist Du Dir sicher, daß es sich bei den von Dir angesprochenen Anleihen um Brady-Anleihen handelt?
      Zinszahlungstermin von 410300 und 410301 sind nämlich 30.11.und 31.5. die Laufzeiten sind am 31.3.2023 beendet.

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 18:08:20
      Beitrag Nr. 390 ()
      ..ne ich habe 130020 und 130860 sowie 686425....und kein zins gesehen...

      glaube wird noch länger dauern...

      cu
      amtag99
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 20:21:51
      Beitrag Nr. 391 ()
      Na ja, dann ist das ja auch kein Wunder. Argentinien hat schließlich die Zahlungen eingestellt ;) Im Falle von Argentiniens Brady-Bonds empfehle ich Dir nochmal #377 bis #381 dieses Threads zu lesen.

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 17:26:55
      Beitrag Nr. 392 ()
      ..habe ich gelesen, aber haste jetzt Zinsen gekriegt??
      ...ich denke wenn die kein Geld haben zahlen die einfach nicht....

      Gruß
      amtag99
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 19:59:45
      Beitrag Nr. 393 ()
      Hallo allerseits !

      Wie in #387 angekündigt erfolgte mit Wertstellung heute die Einbuchung der Zinsen aus meiner Argentinien-Anleihe 410301.
      Damit ist die erste Sicherheit verbraucht. Mal sehen wie es weitergeht, eine ist noch vorhanden und die ist nach dem 31.11. fällig. Ich bin gespannt, wie die Brady-Anleihen im Umschuldungsprozess behandelt werden. Ich glaube ich brauche hier nicht mehr fragen, ob jemand mir dazu was schreiben kann/will ?!

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 10:08:04
      Beitrag Nr. 394 ()
      Wo bekomme ich den Verkaufsprospekt für meine 545025?
      gibts da auch so eine Sicherung ?
      Dank im voraus!
      Gruß vmin
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 10:57:16
      Beitrag Nr. 395 ()
      Den Verkaufsprospekt gibt es bei der depotführenden Bank oder bei der Emittentin. Welche Informationen fehlen Dir denn noch?

      Eine gleichwie geartete Absicherung ist bei dieser WKN nicht vorgesehen. Das Wertpapier ist somit praktisch werlos und läßt sich im Moment zu einem Kurs von eta 20 verkaufen :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 11:11:53
      Beitrag Nr. 396 ()
      Hallo philipp,

      vielen Dank für die schnelle Antwort. Verkaufen will ich eigentlich nicht; Ukraine-anleihen haben schließlich auch einmal so tief notiert...

      Meine Depotbank verfügt als Directbroker nicht über den Prospekt. Der Emittent ist mir leider nicht bekannt. Gibt es keine Möglichkeit so etwas aus dem Netz runterzuladen?

      Viele grüße
      vmin
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 17:48:40
      Beitrag Nr. 397 ()
      ..in der Regel über die Deutsche Börse AG...
      kostet 12,5 DM
      ..oder die wissen wo es die Gibt welche Bank sie emittiert hat...
      gruß

      amtag99
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 11:05:12
      Beitrag Nr. 398 ()
      die nit wissen, jedenfalls nicht auf der HP .-(
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 22:39:04
      Beitrag Nr. 399 ()
      Argentinien begibt erstmals seit der Finanzkrise Schuldtitel

      Die staatliche argentinische Bank für Exportentwicklung (BICE) plant nach Angaben ihres Präsidenten die Ausgabe von Schuldverschreibungen im Umfang von 500 Mio. US-Dollar ab August

      Buenos Aires - Die Auktion werde sich nur auf dem lokalen Markt vollziehen, wobei die erste Tranche zum Ende August ausgegeben werden solle. Seit Beginn der Finanzkrise sei dies die erste größere Bond-Auktion. Die Ausgabe der Papiere werde abgesichert durch Akkreditive und entsprechende Einlösungsgarantien für 180 Tage.

      DIE WELT: 17.07.2002
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 16:58:38
      Beitrag Nr. 400 ()
      Hallo,

      ich habe 135475, Laufzeit bis 05 bei 8,5%.
      Weiss irgendjemand etwas über diese Anleihe?
      Als Zahlstelle ist die Deutsche Bank angegeben.
      Kann man evtl. seine Ansprüche gegenüber der DB geltend machen?

      Viele Grüße Claus
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 01:37:19
      Beitrag Nr. 401 ()
      Anmelden kannst Du Deine Ansprüche auch beim Osterhasen, ob`s was bringt, ist fraglich :)

      Falls Du belegen kannst, dass Du Deiner Bank als risikoscheuer, erzkonservativer Anleger bekannt bist und die Anleihe zu einem Zeitpunkt erworben hast, wo nicht bereits aus dem Kurs das deutlich erhöhte Risiko erkennbar war, hast Du eine Chance, Deine Bank auf Falschberatung zu verklagen.

      Ansonsten bleibt Dir nur, den Verlust zu realisieren. Da dieser als Verlust aus Finanzinnovation gilt (wegen der Flat-Notierung) kannst Du diesen Verlust meines Wissens von deinem normalen Einkommen abziehen, dann beteiligt sich Eichel wenigstens am Schaden.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 16:47:35
      Beitrag Nr. 402 ()
      Soviel zum "Osterhasen" :-)



      05/08/2002 13:30 CEST

      Italien will argentinisches Vermögen beschlagnahmen

      Rom, 1. August (Bloomberg) - In der argentinischen Finanzkrise haben zahlreiche italienische Investoren Geld verloren. Eine Gruppe von Anlegern will sich jetzt am Vermögen des argentinischen Staates in Italien schadlos halten und hat sich dafür die Unterstützung der italienischen Justiz gesichert. Ein Gericht hat den Anlegern Vermögenswerte des argentinischen Staates in Italien im Wert von 2,3 Mio. Euro zugesprochen.

      Die Anleger können bereits am kommenden Samstag die Beschlagnahmung beantragen, erklärte Mauro Sandri, Rechtsanwalt und einer der zehn Kläger in dem Fall. Im Juli hatte ein Gericht in Rom zugunsten der Investoren entschieden. Das Urteil "könnte einen extrem wichtigen Präzedenzfall schaffen", sagte Sandri in einem Interview. "Das würde die Tür für eine Menge ähnlich gelagerter Fälle öffnen."

      Die argentinische Regierung wolle "energisch" gegen die Entscheidung des Gerichts angehen, verlautete aus dem argentinischen Wirtschaftsministerium.

      Italienische Anleger sind in Argentinien stark engagiert. Rund 350.000 Privatinvestoren aus Italien haben 12,4 Mrd. Euro in argentinischen Wertpapieren, vorwiegend Staatsanleihen, angelegt, berichtete der italienische Bankenverband. Im Dezember letzten Jahres stellte das südamerikanische Land den Schuldendienst für Anleihen im Volumen von 95 Mrd. Dollar ein.

      Mehr als eintausend Investoren in Italien sind in den letzten zehn Tagen an die von Sandri geleitete Gruppe "Die Argentinien-Gläubiger" herangetreten und wollen sich künftigen Klagen anschließen.

      Das Urteil des römischen Gerichts vom 19. Juli muss im Laufe des Jahres noch bestätigt werden. Die Vermögenswerte können Sandris Angaben zufolge jedoch bereits vor der Bestätigung beschlagnahmt werden. "Gemäß des Verfahrens müssen die Kläger jetzt einen Vertreter des Gericht damit beauftragen, die betroffenen Vermögenswerte zu identifizieren und zu blockieren", erläuterte Mario Tonucci, ein römischer Anwalt, der vor mehr als zehn Jahren einen ähnlichen Fall gegen Libyen bearbeitete. "Die Besitztümer werden eingefroren, aber die Anleger werden sie erst zu einem späteren Datum erhalten, wenn das Urteil bestätigt wird."

      Sandris Gruppe hatte ursprünglich beantragt, Besitztümer im Wert von 1,5 Mio. Euro zu beschlagnahmen. Das Gericht erhöhte diese Summe auf 2,3 Mio. Euro, um Zinsen und Gerichtskosten abzudecken. Nähere Informationen, welche Vermögenswerte betroffen sind, waren nicht zu erhalten.

      Einige Investoren bezweifeln, dass die "Argentinischen Gläubiger" die Vermögenswerte jemals bekommen. "Sie können genauso gut beantragen, den Mond zu beschlagnahmen", kritisierte Elio Lannutti, Präsident der italienischen Verbraucherschutzorganisation Adusbef. Adusbef vertritt 4000 Italiener, die in Argentinien investiert haben. "Wir haben keine Maßnahmen dieser Art ergriffen, weil es in solchen Fällen am besten ist, den normalen diplomatischen Weg einzuschlagen."

      Der Zahlungsausfall Argentiniens war der größte bisher und überstieg sowohl die Zahlungseinstellung Russlands 1998 als auch die verschiedener lateinamerikanischer Länder in den 80er Jahren. Eine mögliche Rettung durch Kredite des Internationalen Währungsfonds dürfte nach Ansicht von Analysten noch Monate dauern. Mehr als ein Jahr könnte ins Land gehen, bevor ein Regierungsplan zur Umstrukturierung der Staatsschulden umgesetzt wird.


      Gruß
      IconMed
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 17:19:39
      Beitrag Nr. 403 ()
      "Rund 350.000 Privatinvestoren aus Italien haben 12,4 Mrd. Euro in argentinischen Wertpapieren.."

      "Sandris Gruppe hatte ursprünglich beantragt, Besitztümer im Wert von 1,5 Mio. Euro zu beschlagnahmen. Das Gericht erhöhte diese Summe auf 2,3 Mio. Euro, um Zinsen und Gerichtskosten abzudecken."

      Wenn man also die 1,5 Mio€ auf die 12.400,0 Mio € Mrd "italienische" Forderungen umlegt, dann ergibt das

      0,012% Quote

      *g*

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 11:17:00
      Beitrag Nr. 404 ()
      Das wird Dr. Engelsberger aber als entscheidenden Durchbruch im tapferen Kampf gegen die südamerikanischen Strauchdiebe feiern :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 10:31:11
      Beitrag Nr. 405 ()
      Warum findet heute kein Handel mit ARGanleihen statt?
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 11:01:50
      Beitrag Nr. 406 ()
      Weil die ganzen Zocker in Brasilien sind :)

      Handel mit Arg-Anleihen findet ganz normal statt, vielleicht niht in der, die Du hast. In der 134091 sind z.B. heute 300.000 gehandelt worden.
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 13:03:44
      Beitrag Nr. 407 ()
      thx, aber in einigen Titeln werden immer noch die Kurse von gestern gezeigt z. B. 545045
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 21:21:51
      Beitrag Nr. 408 ()
      Hier ein Artikel aus der Welt vom 29.0+9.2002, 21:17 Uhr:
      IWF und Argentinien gehen aufeinander zu
      Köhler stellt kurzfristiges Hilfsprogramm in Aussicht. Regierung will Zahlungsverzug bei Schuldendienst vermeiden

      Washington - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Argentinien ein kurzfristiges Stabilisierungsprogramm in Aussicht gestellt, das Engpässe vor der Wahl im März überbrücken helfen soll. "Wir brauchen aber schon aus Gründen der Glaubwürdigkeit ein Mindestmaß an soliden Übereinkommen", sagte IWF-Direktor Horst Köhler in Washington. Er habe den argentinischen Präsidenten Eduardo Duhalde entsprechend informiert.

      Auf der kurzfristigen Vereinbarung aufbauend könne mit der neuen Regierung dann ein mittelfristiges Programm vereinbart werden. Köhler nannte drei Voraussetzungen für ein kurzfristiges Stabilisierungsprogramm: Einen monetären Anker, um das Geldangebot in der argentinischen Wirtschaft zur Vermeidung einer Hyperinflation zu kontrollieren, einen fiskalischen Rahmen, der die Provinzen einschließt und Rechtssicherheit mit einem praktikablen Insolvenzrecht.

      "Wir wollen diese Vereinbarung so rasch wie möglich, aber das hängt vom Ergebnis der Gespräche ab", sagte Köhler. Der argentinische Wirtschaftsminister Roberto Lavagna trifft am Montag mit Köhler in Washington zusammen. Die Frage nach neuen Finanzmitteln sei zurzeit nicht akut, da Argentinien kein direktes Zahlungsbilanzproblem habe. "Die Argentinier wollen nur noch eine Revolvierung der Kredite, das heißt, wir sollen neues Geld geben, damit die bestehenden Verbindlichkeiten eingelöst werden können. Das halte ich nicht für undenkbar."

      Argentinien hat nach offiziellen Angaben keine andere Möglichkeit, als das Land mit einen Abkommen mit dem IWF aus der wirtschaftlichen Krise zu ziehen. Ein Zahlungsverzug der Schulden bei multinationalen Kreditgebern werde nicht erwogen, sagte der Staatssekretär im Finanzministerium Jorge Sarghini. "Für uns gibt es nur einen Plan - ein Abkommen mit dem IWF."

      Der argentinische Wirtschaftsminister Roberto Lavagna hatte dagegen zuvor betont, die Welt werde ohne Hilfen des IWF nicht untergehen. Dies hatte Befürchtungen ausgelöst, das krisengeschüttelte Land werde in Zahlungsverzug geraten. "Wenn es kein Abkommen gibt, werden wir mit dem Widerspruch konfrontiert werden, entweder unsere (Währungs-) Reserven zu benutzen oder in Zahlungsverzug zu geraten, beides wären schlechte Nachrichten", sagte Sarghini. DW

      Vielleicht geht es jetzt mit den Kursen nach Norden! Oder?
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 17:25:22
      Beitrag Nr. 409 ()
      ...immer optimistisch bleiben,
      aber bei der heutigen boerse...
      hmm...weiß nicht aber vielleicht morgen..
      cu

      und Gruß
      amtag99
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 17:57:14
      Beitrag Nr. 410 ()
      Hätte eine, na ja, für Euch vielleicht sau-dumme Frage: Wenn schon keine Zinsen gezahlt werden, verfällt die Anleihe am Ende auch wertlos? Aber bleibt Sie einfach im Depot liegen? Bye, H.
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 18:43:01
      Beitrag Nr. 411 ()
      Ob die Anleihe nach Fälligkeit wertlos verfällt? Das wäre ja noch schöner!
      Die Anleihe behält grundsätzlich ihren "Wert". ARG ist verpflichtet, die Anleihe
      zurückzuzahlen, wenn nicht am 15.11.2002, dann eben später, ggf. in Form einer neuen
      Anleihe.

      Die Anleihe ist allerdings nach Fälligkeit nicht mehr börsennotiert, sie könnte dann
      nur noch außerbörslich verkauft werden. Im Depot wird eine solche Anleihe dann wohl mit
      "null" bewertet werden, da es keine Kurse gibt.

      kroko
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 17:01:27
      Beitrag Nr. 412 ()
      Achtung !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!



      Heute riesiger Umsatz in 130186 ....15Uhr.29min 1 640 000St zu 17,50€ gekauft!
      Hier geht die Post ab!!

      Gruß AOLer
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 21:39:02
      Beitrag Nr. 413 ()
      Unter

      www.b-wiebel/forum"

      finden Sie

      1. Ein Argentinien-Forum mit täglich ca. 500 Zugriffen und mehr als 4800 Postings.
      2. Eine Argentinien-Seite mit einer Vielzahl von Links

      Kommen Sie doch mal vorbei, Sie benötigen keine Anmeldung und können sofort Posten.
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 10:44:05
      Beitrag Nr. 414 ()
      .de in der Mitte fehlt !
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 23:46:03
      Beitrag Nr. 415 ()
      Dienstag, 05.11.2002, 18:59
      Vor drohender Zahlungsunfähigkeit wendet sich Argentinien an Berlin

      BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Vor der drohenden völligen Zahlungsunfähigkeit Argentiniens auch gegenüber den internationalen Finanzorganisationen reist der Staatssekretär für Finanzen, Guillermo Nielsen, zu Gesprächen nach Berlin. Am Donnerstag werde er sich mit dem Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Caio Koch-Weser, treffen, sagte Nielsen am Dienstag der dpa. Spätestens bis zum 14. November muss Argentinien eine Rate von 805 Millionen US-Dollar an die Weltbank zurückzahlen.

      Präsident Eduardo Duhalde hatte jedoch am Vortag klargestellt, dass Argentinien diese Rate nur bezahlen werde, wenn es zuvor eine Vereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über eine Stundung oder eine anderweitige Zwischenfinanzierung dieser Summe gebe. Auf keinen Fall würden die bereits stark zusammengeschmolzenen Devisenreserven der Zentralbank von etwa noch 9,5 Milliarden Dollar angegriffen. Sie würden sonst nur noch bis kommenden Mai reichen.

      VERHANDLUNGEN MIT IWF IN SACKGASSE

      Die Verhandlungen von Wirtschaftsminister Roberto Lavagna und Nielsens beim IWF in Washington waren jedoch vergangene Woche in eine Sackgasse geraten. Der IWF hatte unter anderem Abgabenerhöhungen gefordert, die die Regierung in Buenos Aires unter Hinweis auf die gerade erst wieder ganz leicht anziehende Konjunktur ablehnt.

      Vor seinen Gesprächen in Deutschland äußerte sich Nielsen jedoch optimistisch, dass es nicht zu dem Zahlungsausfall kommen werde. "Wer nicht hoffen kann, darf kein Banker werden", sagte er. Der IWF hatte vor einem Jahr alle Hilfen für das südamerikanische Land eingefroren, weil das Haushaltsdefizit höher war als vereinbart. Seither wurden eine Reihe von Bedingungen für neue Hilfen aufgestellt, die bisher aus Sicht des Fonds nicht erfüllt worden sind. Es ging vor allem um Reformen, die eine weitere Verschuldung verhindern.

      TREFFEN MIT DSW

      Vor dem Gespräch in Berlin wolle er sich am Mittwoch in Düsseldorf auch mit Vertretern privater Anleger unter anderem von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf treffen, sagte Nielsen weiter. Die DSW ist nach eigenen Angaben mit 25.000 Mitgliedern in Deutschland die größte Interessenvertretung privater Anleger.

      Deutsche Anleger halten Eurobonds im Wert von etwa 5,6 Milliarden Dollar. Das entspricht in etwa zwölf Prozent der gesamten Schulden Argentiniens bei privaten Gläubigern im Umfang von 48,315 Milliarden Dollar. Diese Schulden bedient der Staat seit Januar nicht mehr.

      INTERESSEN BÜNDELN

      Er wolle sich die Sorgen und Meinungen der Anleger anhören, sagte Nielsen. Ziel der argentinischen Politik bleibe es, Wirtschaftswachstum zu ermöglichen, "damit wir unsere Schulden bezahlen können". In der Vergangenheit seien große Fehler begangen worden. Argentinien habe in der Vergangenheit "die Grenzen der Auslandsverschuldung unterschätzt". Aber auch der IWF und die Anleger hätten sich über die Bedeutung der argentinischen Verschuldung "geirrt".

      In den kommenden Monaten müsse es darum gehen, die verschiedenen Interessen tausender privater Anleger so zu bündeln, dass Verhandlungen über eine Umschuldung möglich werden. Eine Pfändung argentinischen Eigentums im Ausland sei so gut wie unmöglich, weil es dort kaum noch staatlichen Besitz des Landes gebe, betonte der Politiker./ro/DP/jh/

      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 21:56:15
      Beitrag Nr. 416 ()
      Bezüglich der Postings #377-#381 und #385-#393 (Argentiniens Brady-Anleihen WKN 410300 und 410301):

      Am 31.12. wäre die zweite besicherte Zinsrate fällig gewesen (lt.Prospekt 1 Monat nach regulärer Fälligkeit). Schuldner gegenüber dem Inhaber ist wieder die Citibank N.A. als Steueragent. Nun sind wiederum 14 Tage vergangen, ohne dass ich einen Zahlungseingang feststellen konnte. Gestern habe ich Dampf gemacht. Erst daraufhin hat man mir zugesichert, den Betrag schnellstmöglichst zu überweisen. Ich kann nur jedem Inhaber dringend empfehlen, der Citibank den Hintern heiß zu machen. Die heiße Fax-Nummer: 001 212 657 4009 (Inhabernachweis erforderlich, deshalb lieber gleich die Depotbank beauftragen). Den Prospekt erhält man auch von der Dresdner Bank AG (Co-Konsortialführung).

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 18:07:20
      Beitrag Nr. 417 ()
      Heute wurden mir die Zinsen für 410301 gutgeschrieben (#416).

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 20:03:57
      Beitrag Nr. 418 ()
      In der aktuellen Ausgabe von Finanzen werden die Aussichten für die Anleihen ausgesprochen pesimistisch beurteilt.
      Man solle eher mal einen Blick auf die ADRs werfen,
      anstatt sich als Kuponschnippler mit der Besteuerung als "Finanzinnovation" herumzuärgern oder ewig auf sein Geld zu warten.
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 19:50:43
      Beitrag Nr. 419 ()
      Hat jemand nähere Information über das Urteil, das beim Landgericht Frankfurt gegen Argentinen auf Zahlung der Zinsen und Rückzahlung der Anleihe ergangen ist?


      gruss

      Z.
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 15:01:53
      Beitrag Nr. 420 ()
      Vollständiger Text des Urteils der 21. Zivilkammer des Landgerichts Frankfurt am
      Main vom 14.03.2003 (Aktenzeichen 2-21 O 294/02) im Urkundenverfahren gegen die
      Republik Argentinien auf Rückzahlung von sog. Argentinienanleihen:



      1. Die Beklagte wird verurteilt, an den Kläger zu 1) € 766.937,82 nebst 8,5
      % Zinsen hieraus seit dem 23.02.2002 Zug um Zug gegen Aushändigung der
      Inhaberschuldverschreibungen mit den Nummern 79229 bis 79243, zum Nennwert von
      jeweils DM 100.000,00, DM-Anleihe 8,5 % Republik Argentinien 1996/2005, WKN 135
      475 zu zahlen.

      2. Die Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin zu 2) € 766.937,82 nebst
      8,5 % Zinsen hieraus seit dem 23.02.2002 Zug um Zug gegen Aushändigung der
      Inhaberschuldverschreibungen mit den Nummern 79199 bis 79213, zum Nennwert von
      jeweils DM 100.000,00, DM-Anleihe 8,5 % Republik Argentinien 1996/2005, WKN 135
      475 zu zahlen.

      3. Die Kosten des Rechtsstreits hat die Beklagte zu tragen.

      4. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Die Beklagte darf eine
      Vollstreckung der Kläger durch Sicherheitsleitung oder Hinterlegung jeweils in
      Höhe von 110 % des zu vollstreckenden Betrages abwenden, wenn nicht die Kläger
      vor einer Vollstreckung jeweils Sicherheit in gleicher Höhe leisten.

      5. Der Beklagten bleibt die Ausführung ihrer Rechte im Nachverfahren
      vorbehalten



      vollständige Begründung: http://www.landgericht.frankfurt-main.de/PrULZ.htm
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 11:17:40
      Beitrag Nr. 421 ()
      die Sesselpuper von der DSW hängen sich wieder mal die Lorbeeren um, die eigentlich den privaten Gläubigern für den Klageweg zustehen. Wären die Gauchos nicht durch Klagen in die Enge getrieben, würde auch nichts passieren.
      ----------------------------------------


      Argentinien buhlt um Vertrauen ausländischer Investoren

      Nach der Bestellung von Lazard Freres zum Financial Advisor der argentinischen Regierung sind Anfang März in New York die Vorgespräche für die Umschuldung angelaufen. Das argentinische Team wurde vom Staatssekretär für Finanzen, Guillermo Nielsen, angeführt, der sich kurz zuvor mit DSW-Vizepräsident Arno Morenz in Buenos Aires traf. Morenz unterstrich die Bedeutung einiger Passagen der Vereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) für private Gläubiger.

      Argentinien hat sich hierin verpflichtet, das Vertrauen der ausländischen Investoren durch die „gleiche Behandlung aller Parteien und den Schutz vertraglicher Rechte und Einhaltung der Gesetze“ wiederherzustellen. Nielsen sieht gute Chancen, die mit dem IWF vereinbarten Ziele zu erreichen. Er will die Umschuldungsverhandlungen zügig vorantreiben, damit die am 27. April zu wählende Regierung den Rücken frei hat. Im April oder Mai werden Vertreter der argentinischen Administration erneut nach Deutschland kommen und die Gespräche mit der DSW-AAA fortsetzen.
      Avatar
      schrieb am 08.04.03 19:45:56
      Beitrag Nr. 422 ()
      wo kriege ich infos zu argentinien aktien?


      philipp
      Avatar
      schrieb am 08.04.03 20:46:31
      Beitrag Nr. 423 ()
      quote.yahoo.com
      www.adr.com
      Wirtschaftswoche hatte in den letzten Wochen zwei Empfehlungen

      Barron`s
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 17:44:27
      Beitrag Nr. 424 ()
      Die beste Argentinien Seite mit all den noetigen Infos ist wohl:

      http://www.b-wiebel.de/arg.htm

      check it out

      (ich hoffe auf haircut von nur 50%) :D
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 20:41:06
      Beitrag Nr. 425 ()
      Neue Nachrichten von der Buenos Aires Herald:
      http://www.buenosairesherald.com/argentina/note.jsp?idConten…
      Kirchner: we can live without IMF


      President-elect says he will not accept demands that mean more belt tightening and wants debt paid over decades, but no word yet on how big a ‘haircut’ in debt principal.







      Kirchner told reporters that eventual negotiations to restructure Argentina’s defaulted debt pile would be tough, but he did not say how big a ‘‘haircut’’ or reduction in debt principal, he wanted.
      ‘‘We must restructure the debt strategically over several decades to enable the country to function viably,’’ Kirchner told reporters, adding he also wanted to see interest rates Argentina must pay on the debt reduced too.
      Argentina staged a world record sovereign debt default in January 2002, at the height of its worst ever economic crisis. Of Argentina’s total $137 billion debt, around $60 billion held by around half a million creditors from Milan to Tokyo is currently in default.
      Transitional President Eduardo Duhalde, who will hand power to Kirchner on May 25, recently said he was looking for a haircut in the region of 50-70 percent.
      Kirchner also sought to play down the importance of a vital new debt rollover deal his administration must seal with the International Monetary Fund within three months, when a stop-gap deal expires.
      ‘‘There is no need to be worried about the (IMF debt) maturities,’’ he said in the interview.
      On another key issue, public utility rates, Kirchner said that future rates will not only have to reflect the devaluation and inflation but also profits over the last decade and whether the companies have fulfilled their concession contracts.
      "An equation will be sought that will enable a degree of rationality and equilibrium to be achieved," Kirchner said.
      (Herald staff with news agencies)
      Avatar
      schrieb am 23.05.03 16:21:59
      Beitrag Nr. 426 ()
      ..was soll das heißen, 50-70 nominaler verlust und niedirgere Zinsen???
      Avatar
      schrieb am 25.05.03 14:22:36
      Beitrag Nr. 427 ()
      Soll heißen, du bekommst noch 50 bis 30% des Nominalwertes und die Zinserträge die du bekommen solltest werden auch verringert.

      Gruss

      Joe
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 17:52:25
      Beitrag Nr. 428 ()
      .ich glaub die machen panik, um die anleihe nicht steigen zu lassen...und kaufen die billigen anleihen auf...

      ...auch Russland und Ukraine standen sehr schlecht..

      und nun??

      Kann mir das nicht vorstellen,
      denke aber das auf sicher die Zinsen zurückgenommen werden...

      Gruß
      AMTAG99
      Avatar
      schrieb am 29.05.03 15:31:53
      Beitrag Nr. 429 ()
      Bei den Ukraine-Anleihen wurde die Laufzeit um 7 Jahre verlängert und der Zinssatz gesenkt.

      Joe
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 15:13:43
      Beitrag Nr. 430 ()
      ..das würde ja reichen...
      ...wenn die zinsen zurückgeschraubt werden,
      aber alles nominale bleibt....

      sollte doch zu machen sein,
      wann sollen die verhandlungen denn anfangen,
      hat jemand was gehört??

      Amtag99
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 22:18:57
      Beitrag Nr. 431 ()
      Argentinische Notenbank will 2004 Inflationsziel einführen

      Buenos Aires (vwd) - Die argentinische Notenbank wird voraussichtlich im kommenden Jahr ein Inflationsziel einführen. Der Präsident der Notenbank, Alfonso Prat Gay, sagte am Montag in Buenos Aires, die Institution sei auf dem Weg, 2004 ein Inflationsziel von 15 Prozent oder weniger zu implementieren. Er verwies darauf, derzeit werde daran gearbeitet, die institutionellen Strukturen für ein solches geldpolitisches Regime aufzubauen.
      vwd/02.06.2003 - 18:49 Uhr
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 20:00:47
      Beitrag Nr. 432 ()
      Hier ein Artikel der FAZ:
      Argentiniens Gläubiger müssen Geduld mitbringen

      05. Juni 2003 Nach dem Regierungswechsel in Argentinien hoffen Tausende von Privatanlegern auf eine zügige Restrukturierung der argentinischen Anleiheschulden, die schon seit Anfang 2002 nicht mehr bedient werden.

      Doch viele Fachleute glauben nicht an rasche Fortschritte bei der Umschuldung. Die neue Regierung werde viele wichtige wirtschaftspolitische Entscheidungen wahrscheinlich nicht vor dem nächsten Jahr treffen, meint Fernando Losada von ABN Amro. Im zweiten Halbjahr steht eine Serie von Provinz- und Parlamentswahlen an, bei denen der neue Präsident Néstor Kirchner seine recht wackelige politische Machtbasis festigen will.

      Wahlen dürften Entscheidungen verzögern

      Unpopuläre Entscheidungen wie die Anhebung der Tarife für Strom, Gas, Wasser und Telefon könnten darum genauso hinausgezögert werden wie Weichenstellungen für das Bankwesen und die Neuverteilung der Steuereinnahmen zwischen Zentralregierung und Provinzen.

      Auch die Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über neue Kredite zur Ablösung fälliger Schulden könnten sich schwierig gestalten und möglicherweise lange hinziehen. "Solange der Bereich IWF aber ungeklärt ist, fehlt ein wichtiger Baustein zur Beurteilung der Zahlungsfähigkeit des Landes", sagt Günther Köhne von der Dresdner Bank Lateinamerika. Das erschwere eine Umschuldung.

      Wette mit großen Chancen und Risiken

      Nach Schätzung von ABN Amro belief sich Argentiniens Staatsverschuldung im April auf 177 Milliarden Dollar. Davon entfielen rund 61 Milliarden auf die nicht bedienten Auslandsanleihen (einschließlich der aufgelaufenen Zahlungsrückstände), 34 Milliarden auf den IWF und andere offizielle Kreditgeber sowie 82 Milliarden auf verschiedene inländische Gläubiger.

      Gegenüber dem IWF werde Argentinien kaum einen Schuldennachlaß durchsetzen können, auch die heimischen Gläubiger werde die Regierung aus politischen Gründen bevorzugt behandeln wollen, glaubt Losada. Doch je mehr Forderungen bei der Umschuldung außen vor bleiben sollten, desto höher würden die Kürzungen, die die ausländischen Anleihegläubiger träfen. Wie viele andere Analysten rät Losada darum, argentinische Anleihen unterzugewichten. Die Kurse am Sekundärmarkt, die sich in den vergangenen Monaten stark gefestigt und gegenüber den Tiefstständen vom Herbst vergangenen Jahres zeitweise fast verdoppelt hatten, würden wahrscheinlich wieder fallen, meint Losada.

      Geduld könnte sich aber lohnen

      Auch der Anleihenstratege Walter Molano von der kleinen auf Lateinamerika spezialisierten Investmentbank BCP Securities rechnet nicht mit einer schnellen Umschuldung. Doch anders als viele Kollegen sieht er gerade aus diesem Grund ein großes Gewinnpotential in den Ramschanleihen vom Río de la Plata. "Vor der Abwertung des Peso war Argentiniens Wirtschaftsleistung 270 Milliarden Dollar wert, dann brach alles zusammen, im letzten Jahr sank der Wert auf 90 Milliarden. Beides war unrealistisch", meint Molano.

      Jetzt wachse die Wirtschaft auf der Basis von Exporten, der Substitution von Importen und dem hohen Humankapital Argentiniens wieder kräftig. Molano erwartet eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um acht bis zehn Prozent im laufenden und im nächsten Jahr. Gleichzeitig werde sich der Peso weiter gegenüber dem Dollar aufwerten. Damit steige Argentiniens Zahlungskapazität, der Wert des BIP werde wieder auf 180 bis 200 Milliarden Dollar zunehmen.

      "Wenn die Argentinier gleich nach dem Zusammenbruch umgeschuldet hätten, wären Abstriche um 80 bis 90 Prozent des Barwertes wahrscheinlich gewesen, in ein bis zwei Jahren werden es vielleicht nur 40 oder 50 Prozent sein", kalkuliert Molano. Möglicherweise werde die Regierung ein Umschuldungsangebot unterbreiten, bei dem die Gläubiger über leistungsabhängige Renditen am Wachstum der Wirtschaft profitieren könnten.

      Nutzen eines Beitritts zu Zweckgemeinschaften zweifelhaft

      Molano empfiehlt, argentinische Dollaranleihen zu den gegenwärtigen Preisen von etwa 28 Prozent des Nennwerts zu kaufen, denn in eineinhalb bis zwei Jahren könnten diese Papiere 50 Prozent wert sein. Er habe im übrigen beobachtet, daß die Wertpapierhändler derselben Banken, deren Analysten von Argentinien-Anleihen abraten, selbst in größerem Umfang solche Papiere gekauft und gute Geschäfte damit gemacht hätten.

      Von der Abra-Initiative der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und verschiedener Banken, bei der die Privatanleger eingeladen werden, ihre Anleihen in eine Zweckgesellschaft einzubringen, für die professionelle Unterhändler bessere Ergebnisse bei der Umschuldung erreichen wollen (F.A.Z. vom 10. Mai), hält Molano nichts. Wer seine Anleihen an die Banken gebe und dafür auch noch Gebühren zahle, sei "dumm". Die argentinische Regierung werde alle Besitzer einer bestimmten Anleihe gleich behandeln, gleichgültig durch wen sie vertreten werden. Im übrigen werde es gar keine Verhandlungen geben, meint Molano. "Die Argentinier werden ein Umtauschangebot unterbreiten, das die Anleihebesitzer annehmen können oder nicht. Fertig."

      Wer nicht akzeptiere, könne Argentinien auf Zahlung verklagen, müsse jedoch zumindest sehr lange auf sein Geld warten, falls Klagen überhaupt zu einem Erfolg führen sollten.

      Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.06.2003, Nr. 130 / Seite 23

      Nun kann die Diskussion weiter gehen?!?!
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 10:22:19
      Beitrag Nr. 433 ()
      Hier der Link zu einem Argentinien-Anleihe-Forum mit
      - mehr als 13000 Beiträgen
      - mehr als 230 000 Zugriffen (täglich ca. 800 Zugriffe)
      - Ausgewählten Beiträge u.a. zu "ABRA, Klagen, Umschuldung" usw.)
      - Argentinien-Info-Seite mit mehr als 200 -Info-Links

      Link: http://www.b-wiebel.de/forum
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 11:59:08
      Beitrag Nr. 434 ()
      Wer Argentinien Anleihen hat, kann sich per email an

      Argentina.Bondholders@lazard.fr wenden.

      Bitte Bank, Kontonummer, Nominalwert der Bonds und Name/Adresse angeben.

      Joe
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 15:53:42
      Beitrag Nr. 435 ()
      @joekramer: Und was hat man davon, seine persönlichen Daten an diese Adresse zu schicken? :confused:

      Gruß, Mucker
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 17:20:16
      Beitrag Nr. 436 ()
      mucker,
      vielleicht wird dann nach deiner PIN gefragt.
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 22:20:45
      Beitrag Nr. 437 ()
      ich glaube der lazard in der e-mail-adresse gehört zur ABRA.
      die wollen geld damit verdienen, dass sich geschädigte argie- anleihenbesitzer in einem pool zusammenfinden.
      man bekommt ein zertifikat für die anleihen und muss dafür gebühren zahlen.

      was mich am meisten an ABRA aufregt ist deren behauptung sie könnten mehr rausholen für die anleger.
      meiner meinung nach wird abra nicht mal am verhandlungstisch sitzen...:cool:



      mfg hopy
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 23:37:14
      Beitrag Nr. 438 ()
      @hopy: Ich denke schon, dass sie am Verhandlungstisch setzen, aber ich glaube auch an eine Gleichbehandlung der institutionellen und der individuellen Anleiheninhaber.

      Aber ich werde das ganze ohnehin anders handhaben (ohne lächerliche Klagen) und damit ein viel besseres Ergebnis einfahren. ;)

      Gruß, Mucker
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 17:57:58
      Beitrag Nr. 439 ()
      ...toll und wie???

      Gruß
      Amtag
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 18:21:05
      Beitrag Nr. 440 ()
      @amtag: Wenn ich das öffentlich sage, machen es zu viele und dann kann es nicht funktionieren. Ein Tipp: Man braucht Nerven wie Stahl und muss nicht viel tun.

      Gruß, Mucker
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 00:13:47
      Beitrag Nr. 441 ()
      ich kanns mir denken.
      auf die abgelaufenen anleihen setzen, bzw. die kurz vor dem auslaufen sind, nicht tauschen und drauf hoffen, dass sie zu 100% zurückgezahlt werden.
      ist zuletzt bei den urus praktiziert worden, ein paar prozent haben nicht getauscht...



      mfg hopy
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 15:40:15
      Beitrag Nr. 442 ()
      ..habe verstanden.......

      abwarten und tee trinken...

      ..die abgelaufenen habe ich auch...

      denke aber das alle getauscht werden...
      zu 100% bei 3-6% zinsen..oder so..

      gruß

      Amtag99
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 12:33:05
      Beitrag Nr. 443 ()
      @amtag: Es kann Dich niemand zum Tausch zwingen. Sie können Dir höchstens damit drohen, dass sie sie nicht bedienen, wenn Du nicht tauschst... ;)
      Avatar
      schrieb am 16.07.03 21:41:26
      Beitrag Nr. 444 ()
      Bezüglich Posting #393 u.a.

      Argentiniens Brady-Anleihen WKN 410301, 410300:

      Nach Rücksprache (mittlerweile Gewohnheit) mit der entsprechenden Abteilung bei der Citibank in Frankfurt (Konsortialbank) erfolgt die nunmehr dritte Zinszahlung gemäß dem Sicherheitenvertrag innerhalb der nächsten Tage. Die Zahlung ist seit dem 1.7. fällig (die entsprechende argentinische Zinszahlung war wir erwartet am 31.5. ausgeblieben).

      Gründe für die insgesamt dann dreiwöchige Verspätung sind technische Probleme (Sicherheitentopf) und das mangelnde Interesse der Anleihe-Eigentümer gewesen. Bestandteil des Sicherheitenvertrages ist nämlich eine Klausel, nach welcher die Auszahlung nur dann erfolgt, wenn 50 Prozent der Anleihe-Inhaber diese beantragen.

      Nach meinen sehr schlechten Erfahrungen mit den depotführenden Banken nehme ich an, dass hier so manches Großmütterchen deftig besch....en wird.
      Ich kann nur jedem nochmals empfehlen, gegenüber Citibank und Depotbank äußerst hartnäckig vorzugehen.

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 16.07.03 21:45:16
      Beitrag Nr. 445 ()
      P.S.
      Siehe hierzu auch Posting #416
      Avatar
      schrieb am 18.07.03 08:58:15
      Beitrag Nr. 446 ()
      Da legts di nieder!

      Ich habe heute Zinsen bekommen auf meine 401301!

      FREU!
      Avatar
      schrieb am 18.07.03 15:15:48
      Beitrag Nr. 447 ()
      ...passiert noch was in Angelegenheiten Argentienienanleihen??

      Weiß jemand was??

      Gruß
      Amtag99
      Avatar
      schrieb am 18.07.03 15:23:33
      Beitrag Nr. 448 ()
      Im September sollen Eckdaten zur Umschuldung kommen!
      Avatar
      schrieb am 18.07.03 19:53:29
      Beitrag Nr. 449 ()
      Welche Anliehen sollte man denn jetzt kaufen
      und welche lieber nicht.

      Was ist zu beachten und wieso notieren manche
      Anliehen bei unter 30 und mache über 40?

      Kann mir das jemand kompakt und kompetent erklären
      bzw. auf informative Artikel verweisen?
      Avatar
      schrieb am 21.07.03 16:34:46
      Beitrag Nr. 450 ()
      s0

      Take the money and run :) Das Storno wird nicht lang auf sich warten lassen.

      Sternenstaub
      Die Bradys sind kapitalgarantiert, die anderen Anleihen nicht. Daher die Kursunterschiede. Kompakt und kompetent genug?
      Avatar
      schrieb am 21.07.03 19:46:12
      Beitrag Nr. 451 ()
      Hi noch-n-zocker,

      weshalb sollten die Zahlungen storniert werden?

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 10:22:15
      Beitrag Nr. 452 ()
      Gegenfrage,

      wieso sollte die Zahlung okay sein? Die beiden garantierten Kupons sind bezahlt worden, mehr war nicht zu erwarten. Allerdings haben andere Banken auch Zinsen verbucht. Die Citibank als Paying Agent hat also offensichtlich gezahlt, aber wieso?
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 11:42:10
      Beitrag Nr. 453 ()
      Hi noch-n-zocker,

      Es wurden bisher nicht zwei, sondern jetzt drei Zinszahlungen übernommen. Diese kommen aus hinterlegten AAA-Anleihen, die die Zinszahlungen pro Teilschuldverschreibung (bei 410301 gibt es bspw. 56.386 Stück) zu 400 DM absichern (ungeachtet des zusätzl. Kursanstiegs der hinterlegten Anleihen). Hierzu wurde ein Sicherheitenvertrag mit den Inhabern der TSV abgeschlossen. Die Citibank handelt led. als Steuerungsagent und kann nicht zahlen wie sie lustig ist. Das Geld kommt ja auch schließlich nicht von ihr.

      Die Sicherheiten sind somit auch nicht an eine bestimmte Anzahl von fälligen Zinszahlungen gebunden, sondern an eine tats. Höhe. D.h. für die oben genannte variable Anleihe, je niedriger das allgemeine Zinsniveau, desto länger bleibt was im Topf hängen. Die nächste und letzte Zahlung wird also für diese Anleihe mindestens 85,61 DM je TSV betragen.

      Daneben hoffe ich etwas, daß die Brady-Anleihen Bestandteil der Umschuldungsverhandlungen sein werden. Auf jeden Fall sind jedoch auch die Kupons zu 100 Prozent (5.000 DM je TSV) zum Tage der Fälligkeit (2023) ebenfalls besichert. Mit Anleihen, für die die BRD in Haftung geht.


      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 13:19:13
      Beitrag Nr. 454 ()
      hallo leute,


      hab noch nie eine staatsanleihe gehabt!

      Was empfehlt ihr mir bzg. argentinischen Anleihen?
      Worauf muss ich achtn, welche würdet ihr jetzt kaufen und warum?


      Danke!
      Avatar
      schrieb am 29.07.03 12:16:27
      Beitrag Nr. 455 ()
      Habe heute gelesen, daß der IWF Argentinien einen 1 Mrd Dollar Kredit geben will , Begründung: Wirtschaft stabilisiert sich, IWF-Bedingungen werden konsequent erfüllt etc. vielleicht hat Argentinien das Schlimmste schon gesehen......:confused:
      Avatar
      schrieb am 01.08.03 18:27:36
      Beitrag Nr. 456 ()
      ...darf ich mal um Meinungen fragen,
      was wird im September kommen?
      oder besser gesagt:
      Wie sehen die Angebote aus?

      was meint ihr hier so??
      mit Begründung wäre besser aber auch ne Schätzung wäre OKI!!

      Gruß
      AMTAG99
      Avatar
      schrieb am 04.08.03 10:41:46
      Beitrag Nr. 457 ()
      ...hmmm

      hört sich an wie das Schweigen der Lämmer???

      Kurz vor der Schlachtbank...

      Gruß
      AMTAG99
      Avatar
      schrieb am 04.08.03 11:32:48
      Beitrag Nr. 458 ()
      weiß jemand warum die 132501 so runtergegagen und die 131950 so oben ist ?
      Avatar
      schrieb am 04.08.03 13:36:46
      Beitrag Nr. 459 ()
      Dickhaut

      Bei der 132501 gab`s mehr Verkaüfer und bei der 131950 mehr Käufer.

      Amtag
      Meiner Meinung nach wird im September der Herbst kommen. Begründen würde ich das mit dem Gesetz der Serie :D

      Ansonsten kann ich nur das Wiebel-Forum empfehlen. Die wissen alles, und das auch noch früher und besser als die Argentinier selbst.
      Avatar
      schrieb am 04.08.03 17:31:38
      Beitrag Nr. 460 ()
      noch-n-zocker,

      da gucke ich so ungerne rein, weil die reden von 50% Rückzahlung und Halbierung der Zinsen...
      und dann zanken die sich immer über die Zinsberechnung...

      also sieht es nicht rosig aus??

      Gruß
      Amtag99
      Avatar
      schrieb am 04.08.03 20:33:23
      Beitrag Nr. 461 ()
      warte eben den ersten vorschlag der argys ab, dann kannst dir denken wohin die richtung geht.
      kommt vielleicht ende september:D



      mfg hopy
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 10:03:58
      Beitrag Nr. 462 ()
      Argentinien: Verhandlungsverzögerungen mit dem IWF

      In der letzten Woche hat eine Kommission des IWF mit der argentinischen Regierung über ein
      Anschlussabkommen für das am 9. September auslaufende Programm verhandelt. Nach den Stellungnahmen
      der argentinischen Regierung der letzten Wochen und aufgrund der Rückendeckung
      durch die US-Regierung war eigentlich mit einem weitgehenden Übereinstimmen zu rechnen gewesen,
      das den Weg für die baldige Verabschiedung des Kreditvertrags geebnet hätte. Am Dienstag
      dieser Woche sind die Vertreter des Währungsfonds aber nach bisher nicht bestätigten Informationen
      wieder aus Buenos Aires abgereist, ohne eine Verhandlungsergebnis erzielt zu haben.
      Das Zustandekommen des geplanten dreijährigen Abkommens scheint daran gescheitert zu sein,
      dass die argentinische Regierung die vom IWF geforderte Zielgröße für den Primärüberschuss
      (Haushaltsüberschuss vor Zinszahlungen) von 4 % des BIP nicht akzeptiert hat. Darüber hinaus
      wollte sich der Währungsfonds nicht dazu bereit erklären, sämtliche im Laufe der nächsten drei
      Jahre anfallenden Zahlungen Argentiniens aufzuschieben, sondern verlangte den Einsatz der Währungsreserven,
      um einen Teil der Außenstände zu begleichen.
      Am 9. September fällt eine Zahlung von 2,9 Mrd. US-Dollar an den Währungsfonds an, die allerdings
      nur einen Teil der in diesem Jahr bei dem IWF fälligen 10,6 Mrd. US-Dollar ausmacht. Im Fall
      einer Nichtverlängerung des Kreditvertrages würde dieser Betrag sowie auch die in den nächsten
      Jahren anstehenden gut 4 Mrd. US-Dollar plus Zinsen eingefordert werden. Der Entscheidung des
      Währungsfonds werden sich wahrscheinlich auch die übrigen multinationalen Finanzorganisationen
      anschließen, so dass in dem Fall, dass bis Anfang September keine Einigung mit dem IWF getroffen
      wird, eine Erhöhung des im Zahlungsverzug befindlichen Betrages um gut 30 Mrd. US-Dollar
      droht. Daher ist wohl nach dem Scheitern der Verhandlungen über ein dreijähriges Abkommen mit
      einem weiteren kurzfristigen Kreditvertrag - etwa über ein Jahr - zu rechnen. Ein kurzfristiger Vertrag
      dürfte aber mit geringeren Anforderungen an die Fiskal- und Wirtschaftspolitik Argentiniens
      verbunden sein und im Wesentlichen nur die Zahlungen an den IWF verlängern. Als Grundlage für
      sich anschließende Verhandlungen mit den Anleihegläubigern ist das kurzfristige Abkommen aber
      weniger geeignet als das zunächst angestrebte dreijährige, da bei den Projektionen über die Zahlungsfähigkeit
      Argentiniens, die die Ausgestaltung umgeschuldeten Anleihen bestimmen wird, weiterhin
      Unsicherheit über die Leistungen der multilateralen Finanzorganisationen bestehen wird.
      Die Ratingagentur Moody´s hat in dieser Woche ihr Rating für einen Teil der Anleihen Argentiniens
      von Ca auf Caa1 angehoben. Betroffen von dieser Ratingänderung waren die BODEN Anleihen,
      die nach der ungleichen Umstellung von Aktiv- und Passivseiten der Banken zu deren Bilanzentlastung
      und damit nach der Erklärung des Zahlungsausfalls emittiert worden sind. Im Januar letzten
      Jahres sind nach der Aufgabe der Dollaranbindung alle Kredite mit dem Wechselkurs 1 Peso je 1
      US-Dollar umgestellt worden, die Einlagen hingegen mit dem Kurs 1,4 zu 1. Zwei der BODENAnleihen
      (Lfzt.: ´05 und ´12) sind in Dollar emittiert worden, während die dritte Anleihe (Lfzt. 07) in
      Peso notiert wird. Etwa drei Viertel des zu diesem Zweck emittierten Volumens der BODENAnleihen
      (9,3 Mrd. USD von insgesamt 12,39 Mrd. USD und 3 Mrd. Peso) wurde zur teilweisen
      Kompensation der Banken herangezogen.
      Da die BODEN-Anleihen pünktlich bedient werden und die Banken bei der Umstellung bereits einen
      Barwertverlust davongetragen haben, erscheint Moody´s ein weiterer Verlust bei diesen Anleihen
      unwahrscheinlicher zu sein als bei den Anleihen, für die im November 2001 ein Zahlungsausfall
      verkündet wurde und deren Behandlung bei der anstehenden Umschuldung weiterhin unklar ist.
      Aller Wahrscheinlichkeit nach dürften diese Anleihen aber einen deutlichen Barwertverlust durch
      die Kombination von Laufzeitenverlängerung, Kuponkürzung und wohl auch einer spürbaren Verringerung
      des Rückzahlungskurses erleiden. Die Eurobonds, die außerhalb Argentiniens unter den
      verschiedenen internationalen Gesetzgebungen begeben wurden, weisen daher alle noch ihr vormaliges
      Rating von Ca auf. Mit der Ratingverbesserung der beiden BODEN-Dollaranleihen ist allerdings
      gleichzeitig die Ratingobergrenze für argentinische Fremdwährungsanleihen, die in aller
      Regel mit der Einstufung aller einzelnen Anleihen übereinstimmt, auch auf Caa1 heraufgesetzt
      worden. Mit einer Ratingveränderung der in Euro begebenen Anleihen dürfte vorerst noch nicht zu
      rechnen sein, solange die Umschuldung nicht abgeschlossen ist. Der Vergleich des anstehenden
      Anleihentauschs mit den im Laufe der 90er Jahre erfolgten Fällen zeigt die besondere Komplexität
      und das außergewöhnliche Volumen der anstehenden Verhandlungen. Sowohl die Höhe des ausgefallenen
      Anlagevolumens in den diversen Anleihen als auch die Anzahl der Gesetzgebungen,
      unter denen die argentinischen Bonds begeben wurden, übersteigt die der bisherigen Umschuldungen
      deutlich. Während die Ukraine, Pakistan und Uruguay ihre Umschuldung ohne eine Kappung
      des Rückzahlungskurses durchführen konnten, dürfte der Wertverlust im Fall Argentinien den
      Russlands und Equadors aber spürbar übertreffen.
      Um die Kommunikation zwischen Argentinien und den Anleihegläubigern zu erleichtern, hat die
      Bank Lazard im Auftrag der Regierung Argentiniens begonnen, eine Datenbank aufzubauen, die
      den Anleihebesitz der weltweiten Gläubiger möglichst detailliert erfassen soll. Um die Interessen
      der angeschlossenen Banken zu vertreten, arbeitet auch die WGZ-Bank mit dem Bankhaus Lazard
      zusammen.
      -----------------------------------------------------------

      aus dem spread-report von 22.08.03



      mfg hopy
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 10:00:02
      !
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      Avatar
      schrieb am 01.09.03 10:59:53
      Beitrag Nr. 464 ()
      Endlich mal ne Meldung, die ich fuer realistisch halte :)
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 13:16:49
      !
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      Avatar
      schrieb am 03.09.03 07:57:35
      Beitrag Nr. 466 ()
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 15:12:50
      Beitrag Nr. 467 ()
      Kann das mal bitte jemand übersetzen?



      :D
      Avatar
      schrieb am 05.09.03 00:01:50
      Beitrag Nr. 468 ()
      *Lesezeichen*
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 09:40:36
      Beitrag Nr. 469 ()
      Argentinien kommt IWF-Verpflichtungen nicht mehr nach


      Buenos Aires (dpa) Argentinien ist auch bei seinen Verpflichtungen gegenüber dem Internationalen Währungsfonds in Verzug geraten. Das Land überwies eine Rate von 2,9 Milliarden Dollar nicht. Ohne eine vorherige Einigung mit dem IWF über einen neuen Kredit in gleicher Höhe werde die Rate nicht bezahlt, hieß es. Der Betrag entspricht fast einem Viertel der Devisenreserven. Den Schuldendienst bei privaten Gläubigern hat das mit insgesamt fast 170 Milliarden Dollar verschuldete Land bereits eingestellt.

      © dpa - Meldung vom 10.09.2003 04:06 Uhr
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 09:58:00
      Beitrag Nr. 470 ()
      Versuchen die Gauchos vor Dubai Eindruck zu schinden, oder was? Gut, dass ich mir das Spiel nur von draußen betrachte.
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 12:32:09
      Beitrag Nr. 471 ()
      "Gut, dass ich mir das Spiel nur von draußen betrachte."

      dito.

      Was bei den Argentiniern negativ auffällt ist die Art- und Weise des Vorgehens nach dem Default. Anleger sind zwar vergesslich, aber ich glaube diese bisher einmalige Vorgehensweise wird doch "hängenbleiben" und auf ziemlich lange Zeit den Risikoaufschlag für Argentinien erhöhen.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 08:16:03
      Beitrag Nr. 472 ()
      Argentinien: Kirchner verkündet `virtuelle` Einigung mit dem IWF


      BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Argentinien und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben nach Worten von Präsident Néstor Kirchner eine"virtuelle"Kredit-Vereinbarung erreicht. Dasüberschuldete und verarmte Land habe sich dabei zu keinem fest definierten Haushaltsüberschuss oder der automatischen Anhebung von Gebühren füröffentliche Versorgungsleistungen wie Wasser, Gas oder Strom verpflichtet, sagte Kirchner am Mittwochabend (Ortszeit) weiter.

      Es sei das erste Mal, dass eine solche Vereinbarung die"soziale Lage und die grassierende Armut"im Lande berücksichtigt habe, betonte der Staatschef vor Journalisten. Alle Verpflichtungen Argentiniens seien an das jeweilige Wirtschaftswachstum und die Entwicklung der Arbeitslosigkeit gebunden. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

      Wirtschaftsminister Roberto Lavagna ergänzte, Kirchner habe von einer virtuellen Einigung gesprochen, weil die Vereinbarung erst am Freitag oder Samstag kommender Woche unterzeichnet werde. DieÜbereinkunft mit einer Laufzeit von drei Jahren gehe von einem Wirtschaftswachstum des Bruttoinlandsprodukts von drei Prozent für das kommende Jahr aus./ro/DP/sit
      Avatar
      schrieb am 23.09.03 08:13:04
      Beitrag Nr. 473 ()
      Argentina Angers Investors With Defaulted Debt Offer (Update11)

      Sept. 22 (Bloomberg) -- Argentina offered bondholders new securities that pay 25 cents on the dollar for the government`s $94.3 billion of defaulted debt, angering some investors and causing bond prices to decline.

      ``It`s an unacceptable proposal,`` said Mauro Sandri, an Italian lawyer who helped set up the Argentine Creditors group in Rome, which represents 50,000 individual investors. ``It`s penalizing bondholders.``

      The proposal is less than half what Russia and Ecuador paid in debt restructurings in the past five years, a reflection of how cash-strapped the South American country is after a four-year recession cut gross domestic product by more than half.

      Bondholders including Sandri said they were outraged after Argentina reached an accord with the International Monetary Fund two weeks ago that ensures the government pays back multinational lenders while forcing losses on investors. Argentina owes money to banks such as Citigroup Inc., Morgan Stanley and Bear Stearns Cos., as well as to about 700,000 individuals.

      The offer probably will prompt more bondholders to challenge Argentina in foreign courts after one investor, Kenneth Dart, on Sept. 12 won a $700 million judgment in the U.S. over defaulted bonds, said economists such as Christian Stracke at CreditSights.

      The government`s defaulted 7 percent bond due 2008 dropped 1 cent on the dollar to 28.5 at 5:55 p.m. in New York, according to Deutsche Bank AG. The bond has fallen six straight days from 31.75. Argentina`s currency rose 0.1 percent to 2.9070 per dollar and is up 15 percent this year.

      `Not Serious`

      ``This is not a serious offer,`` said Stracke, head of emerging market research at CreditSights, a New York debt-research company. ``There is no way Argentina will avoid going to court with this offer.``

      Argentina`s failure to reach an agreement with bondholders 21 months after the biggest debt default ever has effectively shut South America`s second-largest economy out of international capital markets and limited the amount of foreign direct investment it has received, even as GDP begins to grow.

      The government proposed three new bonds to replace 99 different securities, Argentina`s Secretary of Finance Guillermo Nielsen said at a press conference in Dubai. The amount of debt that will be restructured amounts to 52.7 percent of the country`s $179 billion of total debt, the government said.

      ``We do what we have to do and we`re going to restructure the debt and we`re going to have to move forward,`` Nielsen said.

      The IMF has said it expects the government and bondholders to reach an agreement by the middle of next year.

      `Sustainable` Position

      The fund expects ``Argentina`s ongoing dialogue with its private creditors will result in a debt restructuring deal that attracts wide participation by creditors and that, in combination with adequate fiscal effort, will lead to a sustainable debt position,`` IMF spokesman Thomas Dawson said in a statement from the fund`s meeting in Dubai. The IMF is leading a group of lenders that pledged Argentina $21 billion on Sept. 10, money that will be used to repay themselves over the next three years.

      Argentina stopped paying bondholders in late 2001 after borrowing more on international markets in the 1990s than any other developing country to finance increased spending.

      The government also maintained a one-to-one link with the dollar after neighboring Brazil devalued its currency in 1999, undermining its competitiveness and pushing the Argentine economy into recession. Argentina`s currency plunged 70 percent last year after the country ended its decade-old link to the dollar.

      The drop in the peso and an 11 percent economic contraction cut Argentina`s GDP to $120 billion from $264 billion in 2001.

      No Cash

      As part of its offer, the government ruled out a cash payment for the defaulted bonds while pledging to keep up payments on bonds it has sold since 2001, all denominated in Argentine pesos.

      The government still has to decide the maturity, interest rate and face value of the new securities. It plans to denominate the bonds in fewer than the eight currencies of the original issues. One of the new bonds will be tied to Argentina`s economic growth rate, Nielsen said.

      The government is seeking to reduce its nominal stock of debt by 75 percent through the offer, Nielsen said.

      The proposal is ``not realistic,`` Stefan Engelsberger, president of the German IGA lobby group of Argentine debt holders that represents 272 investors that hold 200 million euros ($229.4 million) of Argentine bonds, said in a statement. Engelsberger said his group will seek ``a constructive dialogue`` with the government while keeping open its options to take legal action.

      U.S. Court Ruling

      Dart, who has used some of his family`s fortune from manufacturing styrofoam cups to invest in developing countries, this month won a ruling from U.S. District Judge Thomas Griesa in New York, who said that Argentina was in default on bonds due in 2008 because the government failed to make an interest payment last year. Several other lawsuits filed by bondholders against the government are pending in Griesa`s court.

      Economy Minister Roberto Lavagna has called on bondholders to drop their lawsuits and pursue negotiations with the government.

      ``With this the government has said, `take it or leave it,` because it has already said that whoever goes to court won`t get a penny,`` said Roberto Krutiansky, who helps manage $260 million in emerging-market debt at Van Eck Associates in New York, a member of the Argentina Bondholders Committee. ``It`s the opening point of negotiations, not very serious at all. We are disappointed by this.``

      Banks

      The government plans to hire 12 banks that are the top managers of emerging-market debt sales to advise on the offer to reschedule debt payments, Lavagna said at the press conference in Dubai. The government will pay the banks one fee, which will be set at a later date. Lazard LLC, the largest privately held investment bank, has been advising the government.

      Government officials will begin visiting bondholders in Europe, the U.S. and Japan, in October to present the offer.

      Argentina`s economy grew for a second quarter in the April through June period, as last year`s decline in the peso helped bolster exports. The IMF forecasts the economy will grow 5.5 percent this year and 4 percent next year. Lavagna told U.S. Treasury Secretary John Snow that he expects the Argentine economy to grow 6.5 percent this year.

      Argentina`s new three-year loan agreement with the IMF requires the government to maintain a primary budget surplus, which excludes debt payments, of 3 percent of gross domestic product next year, up from 2.5 percent this year. The IMF had sought a higher surplus, which bondholders said would have enabled the government to make a bigger debt offer.

      Argentina`s 2004 budget proposal projects an overall budget surplus of 3.7 billion pesos ($1.3 billion), accounting for debt payments only to multinational lenders and holders of bonds sold since 2001.
      Last Updated: September 22, 2003 16:57 EDT
      Avatar
      schrieb am 24.09.03 20:51:21
      Beitrag Nr. 474 ()
      Mal eine Frage von jmd. der mit Anleihen bisher fast noch nix am Hut hatte: Zahlt man bei dem Kauf einer Argentinien-Anleihe, die Zinsen, die das aktuelle Jahr anfallen würden, anteilig, oder entfällt das, weil sowieso die letzten Zinszahlungen entfallen sind?

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 24.09.03 21:13:14
      Beitrag Nr. 475 ()
      "Mal eine Frage von jmd. der mit Anleihen bisher fast noch nix am Hut hatte: Zahlt man bei dem Kauf einer Argentinien-Anleihe, die Zinsen, die das aktuelle Jahr anfallen würden, anteilig, oder entfällt das, weil sowieso die letzten Zinszahlungen entfallen sind?"

      Entfällt. Handel der Argentinienanleihen erfolgt "flat" (ohne Stückzinsverrechnung).

      Wenn Du nichts mit solchen Defaulteten Anleihen zu tun hast, Finger weg von dem ARG Zeugs.

      Realistischer Preisbereich auf Grund derzeitiger Sachlage 15-20.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 24.09.03 22:22:51
      Beitrag Nr. 476 ()
      Quelle: http://www.instock.de/Nachrichten/10134372.html

      "Argentinien-Anleihen: Die Kunst des Haareschneidens

      Jetzt liegt es also auf dem Tisch, das erste Umschuldungsangebot der Regierung Argentiniens für ihre notleidenden Anleihen. Und es ist so martialisch ausgefallen, wie erwartet. Argentinien bietet an, nur noch 25 Prozent des Nominalwertes seiner Anleihen zurückzuzahlen ? sowie auf eine Zahlung der bisher angefallenen nicht geleisteten Zinsansprüche zu verzichten. In der Fachsprache heißt dieser 75prozentige Kapitalschnitt "Haircut". (Dabei fällt mir ein: Gab es nicht einmal eine Band mit Namen "Haircut 100". Ob das auch etwas damit zu tun hat? Und wenn ja, ob das eher auf die Zukunft oder vielmehr die unsägliche Vorkriegs-Vergangenheit hindeutet?)

      Argentinien-Anleihen notieren gegenwärtig bei etwa 30 Prozent ihres Nominalwertes. Das, was Argentinien zahlen will, liegt also noch deutlich unter der Markterwartung. Doch ich gehe jede Wette ein, dass es anders kommen wird. Ich persönlich rechne damit, dass es tatsächlich zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte zu einem Haircut kommen wird, doch ich sehe ihn eher bei 30 Prozent als bei 75 Prozent. Das heißt: Wer auf der heutigen Basis Argentinien-Anleihen kauft, hat eine gute Chance, sein Kapital zu verdoppeln. Wenn meine Spekulation aufgeht.

      Gegenwärtig ist die Situation völlig verworren. Ein internationales Konkursrecht für Staaten gibt es noch nicht, doch es wird sicherlich kommen. Ein Kapitalschnitt in der gegenwärtig von Argentinien vorgeschlagenen Höhe würde das Land sicherlich auf Jahrzehnte mit Prozessen überziehen ? und so jede Rückkehr an die internationalen Kapitalmärkte ausschließen. Was strenggenommen natürlich für jede Form des Kapitalschnitts gelten würde.

      Ob die Anleihegläubiger daher auch dieses Mal vielleicht noch völlig ungeschoren davon kommen könnten? Die Nachrichtenlage ist undurchsichtig, es gibt, wie ein Marktteilnehmer sagt, "mehr Fragen als Antworten". In einer Quelle habe ich beispielsweise gelesen, dass Argentinien als Alternative auch angeboten hat, seine Anleihen ohne Kapitalschnitt in extreme Langläufer mit Niedrigverzinsung zu wandeln. Ob das stimmt? Ich weiß es nicht. Doch wenn dem so wäre, dann fände ich das ganz wunderbar. Dann würde ich trotz einer bereits hohen Position an diesen Anleihen noch gierig weiter zukaufen."


      Intelligenter Kommentar!
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 09:09:55
      Beitrag Nr. 477 ()
      Ich persönlich rechne damit, dass es tatsächlich zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte zu einem Haircut kommen wird,

      öh, meint der Autor den Irak-Krieg oder was:confused:

      Intelligenter Kommentar!

      Das ist hoffentlich Ironie. Selbst im Wiebel-Forum hab ich selten so einen Blödsinn gelesen. Der Autor würde wahrscheinlich sogar einen perpetual Zero "gierig nachkaufen", Hauptsache der Nominalwert bleibt erhalten.
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 10:04:32
      Beitrag Nr. 478 ()
      #477 so ist es.
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 13:20:06
      Beitrag Nr. 479 ()
      ...
      "Nicola Stock, representing 90 percent of the roughly 400,000 Italian individuals who spent 14 billion euros on Argentine bonds, said on Friday the government`s offer was "almost obscene."

      Stock said Argentine Finance Secretary Guillermo Nielsen later offered to discuss a compromise and the government in Buenos Aires was planning to meet with investors around October 20, probably in Italy or Switzerland.

      "We want to find some kind of way with Argentina that is acceptable to everyone," Stock said. "If not it will be loggerheads. If it`s still a 75 percent haircut, then we`ve all wasted our time and there`s no point meeting in October."
      ...

      http://biz.yahoo.com/rf/030926/economy_argentina_kirchner_2.…


      Es wird vermutlich in der Tat ein erstmaliger Haircut kommen; aber nicht 75%, sondern 25-35%.
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 01:51:45
      Beitrag Nr. 480 ()
      50% hc ist wohl eher das minimum.
      alles andere ist augenwischerei


      hopy
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 23:01:21
      Beitrag Nr. 481 ()
      Das wird den Argentiniern nicht gerade gefallen und wird eine Restrukturierung noch schwieriger machen.

      Grüße K1


      NEW YORK (Dow Jones)--A debt payment dispute between a small Central American nation and a disgruntled U.S. investor in Delaware is moving to center stage in emerging markets, potentially ushering in a new precedent for sovereign debt restructurings and creditor rights.

      Although billionaire Kenneth Dart`s $700 million lawsuit against Argentina to reconcile defaulted holdings has captured the headlines recently, market participants are raising concerns about a recent court ruling in Brussels stemming from a lawsuit against Nicaragua by LNC LLP, the holding company for financial services group Leucadia National Corp. (LUK).

      The court issued an injunction this month on funds the government`s paying agent Deutsche Bank AG was scheduled to transfer to settlement house Euroclear, headquartered in Brussels. Euroclear in turn would have disburse the money to the holders of Nicaragua`s so-called Indemnification bonds.

      As a result of the ruling, Nicaragua`s government has been forced into another default, after missing a $1.8 million payment to bondholders that was due Aug. 1.

      LNC won a U.S. court judgment four years ago against the government for some $87 million as compensation for commercial loans Nicaragua defaulted on during the 1980s. The creditor opted out of a government buyback of the debt in 1995, in which investors only recouped 8 cents on the dollar.

      While Nicaragua has been servicing new bonds issued since the loan restructuring, the government has yet to make any payment on LNC`s U.S. court judgment, which the Brussels ruling seeks to rectify. LNC also has a judgment against Nicaragua in London.

      The case doesn`t bode well for debtor nations such as Argentina, which not only faces a tentative U.S. court judgment in favor of Dart, but also smaller ones elsewhere in the U.S. and Europe. More importantly, the ruling could pit creditors against each other in future payment disputes as investors with judgments in hand prevent others from getting paid while attempting to reconcile their defaulted assets, legal experts say.

      The Brussels court applied a similar injunction in the landmark case of Elliott Associates vs. Peru, in which the U.S. investment fund successfully sued the Andean nation for $58 million after refusing to participate in Peru`s Brady bond restructuring in 1997. Before the settlement, Elliott received ex-parte orders that stopped Peru from paying interest on its Bradys three years ago.

      "The impact affects other creditors, not really Nicaragua," said Mark Cymrot, a lawyer for Baker & Hostetler, a Washington D.C.-based firm that represented Peru in the landmark case. "(This) is what collection has become...a war between creditors. This case continues that trend."

      What appears to be the heart of the matter is the legal system`s interpretation of a clause inserted in most sovereign bond contracts rendering debt pari pasu - equal ranking among all other indebtedness. The full scope of the clause hasn`t been fully tested as Peru initiated a settlement instead of enduring an appeal process.

      "The ruling is completely wrong," said Jonathan Blackman, an attorney at Cleary Gottlieb Steen & Hamilton, which is representing Nicaragua as well as Argentina. "We are hopeful it will be overturned in the appeal."

      Blackman added if the ruling remained intact it would impede the restructuring process for both sovereign and private-sector entities. "Any unsatisfied creditor has the ability to effect a bankruptcy as long" as the investor is not getting paid, he said.

      Raymond Levites, LNC`s lawyer at Pavelic & Levites in New York, declined to comment on the case. "We try our cases in the court, not in the media," he said.

      Citigroup analyst Andres Lederman said in a recent report that "if this ruling were to become established legal practice, someday even payments to the (International Monetary Fund) or the World Bank could be stopped by a creditor holding defaulted obligations."

      Lederman said investors of Argentine domestic bonds, which are currently being serviced by the government while its foreign defaulted debt is being readied for an upcoming $100 billion restructuring, should be mindful of where their instruments are held. "What is clear is that the uncertainty regarding Argentina`s upcoming debt restructuring has markedly increased," he added.

      Litigious creditors don`t hold all the cards, however. While winning a judgment to attach the commercial assets of a deadbeat nation has been relatively easy in foreign courts, collecting on such orders has been nearly impossible given the widespread immunity offered under the Foreign Sovereign Immunities Act.

      And some see a silver lining for bondholders in the long run. Although the new injunction is seen increasing leverage for so-called "vulture" investors to sue distressed borrowers, it also could make governments more accountable to their creditors overall and promote good-faith debt workouts.

      This may "provide a potential remedy (for) creditors with unpaid judgments," said Mark Rosenberg, a lawyer at Sullivan & Cromwell in New York. "Looking at the side of the creditor, it`s very difficult to locate assets and it takes a long time."

      The Indemnification bonds that Nicaragua has been servicing were issued to compensate victims whose property was confiscated under the Sandinista government, which seized power in a 1979 revolution and ruled until 1990, closing the economy, implementing enormous public subsidies and expropriating private businesses.

      Euroclear is now barred from releasing any payments targeted to Nicaraguan bonds unless a proportional amount is paid to LNC and if the company receives previous authorization from a court-appointed trustee. Euroclear faces a EUR2 million fine for each infraction.

      A U.S.-based creditor of Nicaragua said that, given sovereign immunity, it was economically rational for the government not to pay on the outstanding judgment "so long as you don`t need to borrow money in capital markets or emerge as a legitimate borrower again."

      Investors say the real victim in the legal cross-fire may be Euroclear - the industry`s leading clearing house. Market observers say bondholders and issuers may seek another vehicle for the distribution of bond payments due to the injunction.

      "If creditors think the (Brussels ruling) just makes it impossible for a (country) to pay them, people are going to look for an alternative settlement system," said another New York-based creditor of Nicaragua.

      Conor Leeson, a spokesman for Euroclear, said the "episode has not had a major impact on Euroclear or its clients. Nonetheless, we are appealing the court order and endeavoring to find a solution to the current impasse."

      Nicaragua`s next scheduled payment date on its Indemnification bonds is Feb. 1.

      An official with Nicaragua`s Treasury in Managua said the government is trying to comply with its obligations, and intends to pay interest on any missed payments after resolving the issue.

      -By Angela Pruitt, Dow Jones Newswires, 201-938-2269, angela.pruitt@dowjones.com

      Corrected Sept. 29, 2003 12:53 ET (16:53 GMT)

      Conor Leeson, a spokesman for Euroclear, said the "episode has not had a major impact on Euroclear or its clients. Nonetheless, we are appealing the court order and endeavoring to find a solution to the current impasse."

      (In a story timed about 12:27 p.m. EDT (1627 GMT), the quote was misstated.)
      Avatar
      schrieb am 30.09.03 12:11:00
      Beitrag Nr. 482 ()
      Quelle:
      http://www.netzeitung.de/wirtschaft/256138.html

      ...
      "Netzeitung: Was sollte der IWF Ihrer Ansicht nach tun?

      Kerber: Voraussetzung für eine Besserstellung der Gläubiger ist, dass der IWF sich aus diesem Geschäft gänzlich zurückzieht. Zudem muss er aufhören, von den Argentiniern Zusagen zur Wirtschaftspolitik zu verlangen. Die Regierung muss in der Festsetzung ihrer Wirtschaftspolitik frei sein. Dabei muss aber darauf geachtet werden, dass Argentinien international seine Kapitalmarktfähigkeit wieder erlangt. Nur wenn sich der IWF hier raushält, besteht eine Chance, dass das argentinische Risiko auch wieder richtig eingepreist wird. Und nicht nach dem Motto gepreist wird: Wenn es schief geht, hilft uns der IWF schon wieder raus."
      ...
      Avatar
      schrieb am 30.09.03 14:58:46
      Beitrag Nr. 483 ()
      Sammelfristen für Weisungen zum Umtausch in "zum Umtausch angemeldete Anleihen" soll wiedereröffnet sein:

      www.hvb.de/argentinienzertifikat
      Avatar
      schrieb am 30.09.03 18:52:06
      Beitrag Nr. 484 ()
      du meinst sicher abra
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 10:06:49
      Beitrag Nr. 485 ()
      Hihi, der Präsi hat Angst, dass sein Spielzeug konfisziert wird ;-)

      Grüße K1


      Argentiniens Präsident fürchtet Pfändung des Dienstflugzeugs

      Néstor Kirchner sagt geplanten Deutschland-Besuch aus Angst vor Gläubigern ab

      mos. BUENOS AIRES, 1. Oktober. Argentiniens Staatspräsident Néstor Kirchner hat aus Angst vor der Pfändung seines Dienstflugzeuges durch private Anleihegläubiger einen für den 9. und 10. Oktober geplanten Besuch in Deutschland abgesagt. Kirchner wollte in Berlin Regierungsgespräche führen. Wie diese Zeitung aus gutunterrichteten Kreisen erfahren hat, hatte die argentinische Regierung bei der Bundesregierung um "hundertprozentige Garantien" gebeten, daß eine Pfändung des Dienstflugzeuges "Tango 01" auf deutschem Boden ausgeschlossen sei. Zwar sind zahlreiche gegen Argentinien laufende Klage- und Vollstreckungsverfahren verschiedener Gläubiger vor deutschen Gerichten derzeit ausgesetzt. Eine Pfändung wäre somit höchst unwahrscheinlich gewesen. Doch hundertprozentigen Schutz gegen gerichtliche Pfändungsbeschlüsse konnte die Bundesregierung den Argentiniern nicht geben, schon allein weil in Deutschland die Gewaltenteilung zwischen Exekutive und Justiz respektiert wird. Anders als die Gebäude der diplomatischen Vertretungen genießt das übrige Staatseigentum Argentiniens in Deutschland keine Immunität - auch nicht das Dienstflugzeug des Präsidenten. Früher in diesem Jahr soll schon das argentinische Segelschulschiff "Libertad" aus Angst vor möglicher Pfändung deutsche Häfen gemieden haben.

      Den Vorschlag, nur bis in die Schweiz zu fliegen und von dort eine Linienmaschine nach Berlin zu benutzen, wollte Kirchner nicht akzeptieren. Geplante Besuche in Italien und der Schweiz wurden ebenfalls abgesagt. Auch in diesen Ländern hat Argentinien Anleihen begeben.

      Argentinien hatte Ende 2001 den bislang größten Zahlungsausfall eines souveränen Staates erklärt und erst in der vergangenen Woche Grundlinien eines "Umschuldungsangebots" vorgelegt (F.A.Z. vom 23. und 24. September). Danach fordert Argentinien von den privaten Anleihegläubigern einen Verzicht auf 75 Prozent ihrer Forderungen von insgesamt rund 87 Milliarden Dollar. Die rückständigen Zinsen, die sich bislang auf etwa 13 Milliarden Dollar addieren, will Argentinien überhaupt nicht zahlen. Rund 17 Prozent der unbezahlten Anleihen sind nach deutschem Recht begeben worden, deutsche Anleger halten gut 5 Prozent der gesamten Anleiheschulden, also rund 4,4 Milliarden Dollar. Mehrere Anleger haben Argentinien vor deutschen Gerichten mit Erfolg in erster Instanz auf volle Zahlung der Anleiheschulden verklagt. Argentinien wehrt sich mit der Berufung auf einen "Staatsnotstand" gegen Vollstreckungsmaßnahmen. Bis zu einer ausstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts darüber, ob dieses Notstandsargument anerkannt wird oder nicht, sind alle laufenden Verfahren ausgesetzt. Der "Staatsnotstand" hat Argentinien indes nicht davon abgehalten, seit der Zahlungseinstellung gegenüber den Privatgläubigern bereits mehr als 4 Milliarden Dollar Schulden (netto) an den Internationalen Währungsfonds und andere multilaterale Kreditgeber zurückzuzahlen. Auch inländische Sparer und Banken wurden großzügig für die Verluste aus der 2002 verfügten Pesoabwertung entschädigt.

      Bei der Deutschen Botschaft in Buenos Aires wurde die Absage des Kirchner-Besuchs bedauert. Beobachter kritisierten Kirchners Rückzug, der einem selbstauferlegten Ausreiseverbot gleichkomme. Der Vorfall gießt Wasser auf die Mühlen sogenannter "Holdouts" (Umschuldungsverweigerer), die nicht auf ihre Forderungen verzichten wollen und darauf setzen, vor Gericht oder durch einen Vergleich eine volle Befriedigung ihrer Ansprüche zu erreichen.

      Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.10.2003, Nr. 229 / Seite 23
      Bildmaterial: AP
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 10:53:27
      Beitrag Nr. 486 ()
      Quelle: http://www.vwd.de/vwd/news.htm?id=20869638

      "Buenos Aires (vwd) - Argentinien wird im Oktober Gespräche mit Vertretern der privaten Gläubiger über das vergangene Woche in Dubai vorgelegte Umschuldungsangebot führen. Finanzstaatssekretär Guillermo Nielsen werde zwischen dem 20. und 30. Oktober New York, Boston, Frankfurt, London und Zürich besuchen, während sich Leonardo Madcur, ebenfalls ein leitender Mitarbeiter im Wirtschaftsministerium, im gleichen Zeitraum zu Gesprächen in Los Angeles, San Francisco, Tokio und Osaka aufhalten werde, teilte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag mit. Wirtschaftsminister Roberto Lavagna werde an den Gesprächen nicht teilnehmen.

      Zusammenkünfte sind mit den auf Wunsch von Argentinien gebildeten Konsultativgruppen der privaten Gläubiger geplant, durch die allerdings einige große Anleihe-Inhaber nicht repräsentiert sind. Der argentinische Vorschlag zur Umstrukturierung von Verbindlichkeiten über 94,3 Mrd USD sieht vor, dass der Nennwert der Verbindlichkeiten um 75 Prozent gekürzt wird. Zudem will das Land die Zinsen nicht zahlen, die zwischen der Erklärung der Zahlungsunfähigkeit im Dezember 2001 und September 2003 aufgelaufen sind.

      Die erste Reaktion der Gläubiger war ablehnend: Das Angebot sei nicht akzeptabel und es enthalte kaum Einzelheiten, hieß es. Die Verhandlungen über das Angebot dürften sich über einen langen Zeitraum hinziehen. Ein Großteil der argentinischen Anleihen werden von Anlegern in den USA, Deutschland, der Schweiz, Italien und Japan gehalten.
      vwd/DJ/2.10.2003/gs/apo"


      Ein positives Zeichen, daß die Verhandlungen zügig aufgenommen werden.
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 11:01:27
      Beitrag Nr. 487 ()
      "Ein positives Zeichen, daß die Verhandlungen zügig aufgenommen werden."

      "zügig" Der Default ist ja auch erst zwei Jahre her :laugh: :laugh: :laugh:

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 11:03:49
      Beitrag Nr. 488 ()
      "Zügig" bezog sich auf das 1. Angebot, welches so nicht stehen bleiben wird.
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 11:12:58
      Beitrag Nr. 489 ()
      Ja, klar. Muss man Verständnis für haben. Sind ja wiegesagt erst knapp 2 Jahre, die die Zeit hatten sich was zu überlegen - und zwar etwas, das eine gewisse Ernsthaftigkeit signalisiert und nicht ein Witzangebot.

      Ich glaube aber so langsam wird denen klar werden, dass nicht der Default ihr Problem ist, sondern das Verhalten nach dem Default, das über recht lange Zeit die Wirtschaftsentwicklung Argentinien belasten dürfte. Nur jetzt dürfte es wohl zu spät sein für diese Einsicht..

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 11:27:48
      Beitrag Nr. 490 ()
      Sieh es doch einfach so: Argies pokern, warum auch nicht!


      "Ich glaube aber so langsam wird denen klar werden, dass nicht der Default ihr Problem ist, sondern das Verhalten nach dem Default, das über recht lange Zeit die Wirtschaftsentwicklung Argentinien belasten dürfte."

      Und genau deswegen wird der 75% cut nicht kommen, da sie sich ja wieder Kapital am Weltmarkt beschaffen müssen.


      BTW: Natürlich verstehe ich Deine Verärgerung, solltest Du zum Nennwert gekauft haben; würde mir auch so gehen.

      ciao
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 11:49:15
      Beitrag Nr. 491 ()
      "BTW: Natürlich verstehe ich Deine Verärgerung, solltest Du zum Nennwert gekauft haben; würde mir auch so gehen.

      Du bist noch nicht sonderlich lange "dabei" gell ;) ?

      Am besten liest Du einfach mal meine Postings in den alten Argentinien Threads durch (bei diesem hier ist die Zeit um und nach dem Default ausgeklammert, da haben wir in anderen Threads diskutiert), dann weißt Du, dass ich sicher nicht zum Nennwert gekauft habe und die Entwicklung, die Argentinien genommen hat nicht so weit von meinen damaligen Äusserungen nach dem Default entfernt ist.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 13:45:42
      Beitrag Nr. 492 ()
      @491
      jedenfalls nicht 2 jahre... werde mal in den zurück liegenden Thread recherchieren. danke.
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 14:21:14
      Beitrag Nr. 493 ()
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 14:24:07
      Beitrag Nr. 494 ()
      In diesem Thread fehlen auch die ganzen juristischen Kabinettstückchen, die Leute wie Rolf Koch und Stefan Engelsberger aufführen. Ich halte das zwar für eine brotlose Kunst, aber wenn Herr Kirchner schon Angst um sein Flugzeug hat, scheinen die Waffen doch nicht so stumpf zu sein, wie ich vermutet habe.

      Wer in Argentinien-Bonds investiert, muss meiner Meinung nach ein Faible für Winkeladvokatismus haben. Wenn ich sehe, was jetzt mit Nicaragua abläuft, dann halte ich es für wahrscheinlich, dass sich bei Argentinien gar nix mehr tut. Durch ihren Starrsinn haben sich die Gauchos in eine Situation hineinmanövriert, aus der es keinen einfachen Ausweg mehr gibt.

      Einen sauberen 40% Haircut a la Ecuador vor zwei Jahren hätte der Markt akzeptiert und inzwischen lange verdaut. Aber jetzt sind die "vernünftigen" Anleger alle längst raus und Argentinien kann sich mit immer mehr Juristen rumschlagen, die den Hold-out versuchen. Deswegen erscheint mir ein wie auch immer ausgestalteter Hair-Cut und eine Rückehr an den Kapitalmarkt unwahrscheinlich.

      Wenn man dann noch sieht, welchen Junk-Bond-Hype die Anleger in diesem Jahr verpasst haben, dann kann man über Argie-Investoren nur den Kopf schütteln.
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 14:52:53
      Beitrag Nr. 495 ()
      @n-n-z

      " Durch ihren Starrsinn haben sich die Gauchos in eine Situation hineinmanövriert, aus der es keinen einfachen Ausweg mehr gibt. Einen sauberen 40% Haircut a la Ecuador vor zwei Jahren hätte der Markt akzeptiert und inzwischen lange verdaut."

      genau das meinte ich mit #489.

      Natürlich muss man bei solch einer Restrukturierung pokern. Man kann aber eben auch den Bogen überspannen (wie es Argentinien mittlerweile getan hat) und dann gibt es eben immer mehr Hold-outs, die sich sagen, dass man dann ja auch gleich klagen kann. Ich halte das Klagen im übrigen für keine brotlose Kunst - allerdings sollte man da in Jahren od. Jahrzehnten beim ROI denken.

      Leidtragende der ganzen Sache sind natürlich die Argentinier. Verlust von der Hälfte des BSP sagt schon alles über den Absturz des Landes (bei uns schreien schon alle, wenn es mal ein Paar Quartale kein Wachstum gibt).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 15:30:06
      Beitrag Nr. 496 ()
      Ich halte das Klagen im übrigen für keine brotlose Kunst

      Lassen sich denn da für die breite Masse Erfolge erzielen? Oder wird es nur (wie bei Ecuador wohl geschehen) erfolgreiche Einzelfälle geben, weil jemand zufällig (oder durch besonderes Geschick) mit seiner Forderung zur rechten Zeit am rechten Platz ist.

      Ich verliere ja schon regelmäßig gegen meinen Finanzbeamten, da werde ich es wohl kaum schaffen, bei Kirchner eine Taschenpfändung durchzuführen :)
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 10:49:44
      Beitrag Nr. 497 ()
      Quelle:
      http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=6f104ee6


      "Besitzer von Argentinien-Anleihen können wieder hoffen

      München (ddp.vwd). Besitzer von hoch riskanten Argentinien-Anleihen können wieder hoffen. Die Münchener Kanzlei Rotter Rechtsanwälte hat eigenen Angaben zufolge in mehreren Verfahren Vergleiche mit Banken abgeschlossen, die ihren Anlegern Argentinien-Anleihen empfohlen haben. Inhaber argentinischer Staatsanleihen müssen also nicht zwingend auf den Abschluss der Umschuldungsverhandlungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Argentinien warten, um zu ihrem Geld zu kommen.

      «Die ersten positiven Gerichtsentscheidungen des Landgerichts Münster, aber auch bereits erzielte Vergleiche bestätigen, dass Banken dafür gerade zu stehen haben, wenn sie auf die spezifischen Risiken, welche mit dem Erwerb einer Anleihe der Republik Argentinien verbunden sind, nicht hinreichend hingewiesen haben», erklärt Rechtsanwalt Henning Leitz. Dazu gehöre das Risiko eines Totalausfalls genauso wie das schlechte Ranking der Anleihen bereits vor 1999 wegen der zweifelhaften Bonität der Republik Argentinien.

      Auch dass die Anleihe nach den eigenen Emissionsbedingungen der Republik Argentinien nur für spekulative Anleger geeignet ist, hätte man gerade dem unerfahrenen Anleger mitteilen müssen. «Eine solche gewissenhafte Beratung fand in vielen Fällen nicht statt», betont Leitz. «Manchen Anlegern wurde gesagt, es handle sich um eine sichere Geldanlage, bei welcher der Nominalbetrag zum Laufzeitende vollständig zurückbezahlt werde», so der Experte weiter. «Selbst nach Aussetzen der Zinszahlungen wurden Anleger noch mit der Behauptung beschwichtigt, Argentinien könne sich eine Aussetzung der Zahlungen zum Laufzeitende international überhaupt nicht leisten.»

      Leitz empfiehlt privaten Anleiheninhabern zu prüfen, ob sie beim Anleihenkauf richtig beraten wurden. «Wichtig ist dabei die Verjährungsfrist - sie läuft drei Jahre nach dem Kaufauftrag ab», erklärt der Anwalt. Wenn die Falschberatung bewiesen werden kann, sieht er gute Erfolgsaussichten auf Schadenersatz. Hoffen könnten ferner Anleger, welche nach den ersten Negativmeldungen, insbesondere der Aussetzung der Zinszahlungen, Kontakt zu ihrem Bankberater aufgenommen haben und denen dabei zum Halten der Anleihe geraten wurde. ddp.vwd/mos/hwa
      06.10.2003 07:02
      ©ddp"
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 02:00:15
      Beitrag Nr. 498 ()
      Welche Anleihen wären jetzt zu empfehlen, wenn
      man auf einen haircut von weniger als 75% spekuliert
      bzw. über die Gerichte sich 100% einklagen will?


      Was ist das von der HV und ARBA für eine Konstruktion?


      Leider finde ich nirgendswo im Netz eine
      übersichtliche und kompetente Seite zum Thema. Zwar gibt
      es Wiebel, aber da muss man sich aus dem Heuhaufen die
      Nadeln raussuchen. Was fehlt ist eine Übersicht zum
      Einstieg.
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 09:02:48
      Beitrag Nr. 499 ()
      @sternenstaub,

      was glaubst Du denn wie Argentinische Anleihen NACH einer Restrukturierung ungefähr rentieren werden (zum Vergleich Brasilien+Uruguay 20Jährige z.Zt. rd. 11%, Ecuador rd. 15%).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 10:53:31
      Beitrag Nr. 500 ()
      @K1

      Keine Ahnung. Ich denke nur, dass ich mehr
      als die derzeit 26-28€ einiger Anleihen bekomme.

      Und die Kurse der Uruguay Anleihen stehen um die 80 €.

      Und obendrein bin ich Jurist und habe keine Probleme
      den Klageweg zu gehen, allerdings
      mit dem Vollstreckungsproblem. Aber ein 30 Jahre
      gültiger Titel ist doch auch schon was, schließlich
      wäre der verzinst mit fast 10% und das bezüglich 100€ bei 26 € Einstieg.

      Leider bin ich bezüglich der Auswahl der Anleihen
      etwas ratlos, da ich die Unterschiede nicht erkennen
      kann und zusätzlich ich keine Verkaufsprospekte
      im Internet finde.
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