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    Ist Deutschland`s DROGENPOLITIK zeitgemäß... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.10.01 14:26:26 von
    neuester Beitrag 25.06.02 16:39:19 von
    Beiträge: 33
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      schrieb am 15.10.01 14:26:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      oder sollten unsere Politiker nicht langsam mal umdenken.

      Ein Statement von Sven Väth (DJ) - einer der weiß von was er spricht.
      (dem voraus ging ein Interview in einer Musikzeitschrift)

      Think about 



      An dieser Stelle möchte ich ein paar Worte zum Thema Drogen loswerden. Ich habe
      bereits im Groove- Interview zusammen mit DJ Hell, Paul von Dyk und Westbam
      (Groove Nr. 69 April / Mai 2001) einige Statements von mir gegeben, die der eine oder
      andere vielleicht nicht richtig verstanden hat. Von daher ist es mir wichtig, hier noch
      einmal genauer auf das Thema einzugehen. Ich bin sehr wohl der Meinung, dass heute
      mehr Drogen auf den Partys genommen werden als früher und ich bin auch der
      Meinung, dass unverantwortlicher mit den Drogen umgegangen wird. Ich bin aber
      auch der Meinung, dass unsere Drogenpolitik und die nötige Aufklärung, sofern sie
      überhaupt stattfindet, jenseits von dürftig, um nicht zu sagen, das Allerletzte sind. Ich
      habe in meinem Leben schon eine Menge Drogen genommen und behaupte, mich
      ganz gut auszukennen, welche Drogen o.k., welche gut und welche scheiße sind. Ich
      musste aber auch erst 36 Jahre alt werden und einen Kokainentzug hinter mich
      bringen, um wirklich gefestigt genug zu sein, mit dem Thema differenzierter umgehen
      zu können. Ich habe also ein paar Erfahrungen gemacht, die anderen vielleicht
      hilfreich sein können, und die ich gerne mit Euch teilen möchte.

      Wir haben in Deutschland 1,7 Millionen Alkoholiker mit einem ausgebildeten
      Abhängigkeitssyndrom, und 2,7 Millionen, die missbräuchlichen Alkoholkonsum
      betreiben, also trinken und dann Probleme kriegen, die durch das Trinken verursacht
      werden. Dazu kommen 4,9 Millionen mit riskantem Alkoholkonsum, das sind Menschen,
      die täglich mehr als 30 Gramm reinen Alkohols zu sich nehmen. 42.000 Menschen in
      Deutschland sterben jährlich an den Folgen von Alkoholismus. Die Alkoholindustrie
      gibt 1,2 Milliarden Mark im Jahr für die Werbung aus und die Steuereinnahmen für
      den Staat aus dem Alkoholkonsum belaufen sich auf 8 Milliarden Mark jährlich. Der
      volkswirtschaftliche Schaden, der durch den Alkoholmissbrauch entsteht, kostet die
      Bundesrepublik Deutschland satte 50-80 Milliarden Mark im Jahr. 25% aller
      Arbeitsunfälle sind auf Alkoholkonsum am Arbeitsplatz zurückzuführen und ein
      Alkoholiker feiert zwischen 40 und 60% seiner Arbeitszeit krank. Die
      Krankenhauskosten, die durch den Alkoholmissbrauch anfallen, belaufen sich auf 1,4
      Milliarden.

      Noch schlimmer sieht es beim Nikotin aus. Wir sprechen von 17,8 Millionen Rauchern,
      von denen 6,8 Millionen schwer nikotinabhängig sind, also mehr als 20 Zigaretten am
      Tag rauchen. Von diesen 6,8 Millionen sterben jedes Jahr in Deutschland 90.000
      Menschen, 4400 durch passives Rauchen und 1500 Säuglinge durch Nikotin in der
      Muttermilch. Die Werbeausgaben für Tabak belaufen sich auf 600 Millionen Mark
      jährlich und der Tabakanbau wird von der EU mit 1,8 Milliarden Mark im Jahr
      subventioniert. Dagegen werden 36 Millionen Mark von der EU ausgegeben, um den
      Nikotinmissbrauch wieder einzudämmen. Irgendetwas stimmt hier nicht, aber bei
      Tabaksteuereinnahmen von 20,7 Milliarden Mark im Jahr kann man ja großzügig
      darüber hinwegsehen.

      Und so geht das munter weiter. Die Fußballer der Bundesliga tragen lässig ihren
      kleinen "Keine Macht den Drogen" -Aufnäher auf dem Trikot und sobald der Schiri
      zur Halbzeit pfeift, fliegt das goldene Bierglas auf den Schirm. " Das Topspiel der
      Woche wurde Ihnen präsentiert von... Hasseröder, Krombacher, Bitburger etc..." you
      name it. Sorry, aber so geht das nicht. Das kann ich mir nicht reintun. Ich habe noch
      nie von einem Marihuana- Toten gehört, aber schon von vielen, die wegen Marihuana-
      Besitzes ins Gefängnis gegangen sind. Ich habe auch noch nie von jemandem gehört,
      der total stoned eine Frau vergewaltigt haben soll, aber schon oft von Leuten, die es
      getan haben, nachdem sie sich mit Bier und Schnaps haben vollaufen lassen. Die
      Drogenpolitik stinkt und hängt um Jahrzehnte mit der Aufklärung hinter her. Es gibt
      genügend Modelle, die mehr versprechen, als das Modell, welches wir jetzt haben.
      Logisch geht der Kerl meilenweit für eine Camel Filter, wenn er nichts mehr zu
      rauchen hat. Daran sieht man mal, wie süchtig Nikotin macht. Und logischerweise lässt
      sich auch die Gewaltstatistik auf Alkoholmissbrauch zurückführen, aber darauf näher
      einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Ebenso können wir auch nicht näher auf
      den Medikamentenmissbrauch eingehen, außer vielleicht, dass wir 1,4 Millionen
      Abhängige haben, von denen 66% Frauen sind. Von Glücksspielsucht und
      Fernsehsucht wollen wir gar nicht erst anfangen. Was ich sagen will ist, dass die
      Deutschen ein Volk von Druffis sind, denn wenn man diese Zahlen alle zusammen
      nimmt, bleiben nur 8% weibliche und 12% männliche Abstinenzler übrig. Und bei all
      den Schluckern und Rauchern handelt es sich hauptsächlich um Erwachsene über 30.
      Darüber könnt Ihr jetzt mal ein wenig nachdenken...

      Sobald es einen Ecstasy - Toten gibt, stürzen sich die Medien wie die Geier auf diesen
      Fall und machen ein Riesending daraus. Ich lese immer über die schlimmen
      Jugendlichen und die bösen Raves, bei denen so viele Drogen genommen werden.
      Was ist eigentlich mit dem Oktoberfest oder dem Karneval? Lasst mich bloß in Ruhe mit
      dieser Hysterie und kommt mal wieder runter. Hier stimmt doch die Verhältnismäßigkeit
      überhaupt nicht mehr. Die Jugend ist in der Tat eine kritische Zeit, die von
      Orientierungslosigkeit und Experimentierfreudigkeit gekennzeichnet den Übergang
      von einer Lebensphase in die nächste darstellt. Jugendliche sind extrem kreativ,
      besitzen unglaublich viel Lebenswillen und einen ausgeprägten Wunsch nach neuen
      Erfahrungen und Erlebnissen. Diese Jugendlichen nun in die Drogenecke schieben
      und diese Behauptungen mit einseitigen Statistiken untermauern zu wollen, ist das
      klassische, feige und konservative Modell, das hier in Deutschland schon seit
      Jahrzehnten praktiziert wird. Die Rock`n`Roller waren böse und drogenabhängig, und
      die Hippies auch und die Punks sowieso, und nun sind es die Raver.

      Versteht mich bitte nicht falsch. Ich sehe die Probleme und höre immer wieder von
      schlimmen Notfällen nach Drogenkonsum. Was ich vermisse und was ich mir wünsche
      ist die Aufklärung, und hier befinde ich mich in guter Gesellschaft. Wissenschaftler,
      Ärzte, Streetworker und Drogenberater haben es längst erkannt. Gebt das Zeug frei
      und klärt die Leute ehrlich auf. Aber die Politik, die Tabak- und die Alkohollobby
      spielen da nicht mit und deswegen wird sich auch nichts ändern. Wir haben Mitte der
      Neunziger versucht, eine Ecstasy- Broschüre im Omen zu verteilen, weil wir unseren
      Beitrag zur Aufklärung leisten und den Kids Informationen an die Hand geben wollten.
      Letztendlich musste diese Broschüre viele Male geändert werden und wir waren einem
      starken politischen Gegenwind ausgesetzt. Gute Ansätze wurden im Keim erstickt und
      weil ich weiß, dass es sich nicht ändern wird, kann ich Euch nur meine Erfahrungen
      weitergeben und sagen, was ich darüber denke.

      Klärt die Leute auf und sagt ihnen die Wahrheit. Mischt Euch keine Drogencocktails.
      Nehmt nicht das falsche Zeug, trinkt viel Wasser, wenn Ihr Pillen nehmt oder Joints
      raucht. Lasst die Finger von den harten Drogen wie Kokain, Crack oder Heroin.
      Halluzinogene sind nichts für den Club, sondern für den Wald und für das Gespräch
      mit Eurem Gott, wie immer der auch aussehen mag. Drogen gehören seit Tausenden
      von Jahren zum Weltbild der Völker und Stämme, waren schon immer Teil einer
      mystischen Erfahrung und einer Bewusstwerdung. Das uns das alles verloren
      gegangen ist, ist nicht die Schuld der Jugendlichen. Wir leben in einer entmystifizierten
      Gesellschaft, und das Rauchen, das ursprünglich Teil eines Rituals war, ist zur
      traurig-grotesken Massensucht verkommen. Was einstmals eine Pfeife war, die im
      Rahmen einer Zeremonie herumgereicht wurde, ist zu einem kleinen ekligen Stengel
      heruntergekommen, der abgepackt und besteuert, fermentiert und mit hunderten von
      abhängig machenden chemischen Zusatzstoffen behandelt, beworben und vermarktet
      an uns abgegeben wird. Die psychotropen und magischen Pflanzen, wie Peyote,
      Mariuhana, St. Pedro, Ayahuasca oder Pilze, sind dämonisiert, verboten, diskreditiert
      und mit Lügen belegt worden, und geblieben sind Heroin, Kokain, Crack, Ecstasy oder
      LSD. Ich persönlich halte die Entwicklung für gefährlich. Auch wenn ich selber kein
      Kostverächter bin, so sind mir natürliche Stoffe doch lieber als chemische. Ecstasy kann
      sicherlich eine magische Empfindung auslösen, aber gemischt mit Alkohol, Nikotin und
      Kokain macht die Droge keinen Sinn. Auch muss sich jeder User über die
      Langzeitschäden im Klaren sein und muss für sich die Entscheidung treffen, ob er den
      Preis zahlen will. Ich werde mich nicht hinstellen und diese Drogen in den Himmel
      jubeln, dafür habe ich schon zu viele abtörnende Dinge gesehen. Jeder muss selber
      entscheiden, wie er damit umgehen will.



      Sven Väth.
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 14:31:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      So sieht das nämlich aus.
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 14:46:13
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo !

      toller Beitrag. Schick es doch mal dem Bundestag zu.
      Die beraten schon seit ewigkeiten darüber...

      So long
      Thomas
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 14:54:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      Drogenpolitik hautnah:

      Ich bin aus Bochum-Mitte weggezogen, weil ich die Drogenpolitik der Stadt Bochum hautnah gesehen habe. In einem Haus auf der anderen Straßenseite wurde Ende 1999 Anfang 2000 eine Methadon-Stelle eingerichtet, an der sich die Drogensüchtigen ihren Ersatzstoff reinpfeifen können.

      So ist es jedesmal ein Erlebnis gewesen, zu sehen wie bereits betrunkene Gestalten ihr Methadon geholt haben um sich danach auf dem Spielplatz nebenan zu treffen. Dort wurde weiter gefixt und gesoffen. Große Hunde, Babies und kleine KINDER teilweise in Kinderwagen rundeten das Bild der Gruppe ab. Im Sandkasten des Spielplatzes tauchten regelmäßig weggeworfene Spritzen auf.

      Meine Frau und ich hatten immer wieder ein mulmiges Gefühl, an diesen Typen vorbei in die Innenstadt von Bochum zu gehen, da die Hunde frei rumliefen. Pöbeleien und Streitereien unter den Gruppenmitgliedern waren an der Tagesordnung. Die Polizei fuhr lediglich vorbei. Man hat ja auch besseres zu tun, z.B. Falschparker zu jagen.
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 14:55:37
      Beitrag Nr. 5 ()
      Texte mir die E-mail-Adresse und schick es hin.

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      Avatar
      schrieb am 15.10.01 15:04:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      @MaW

      Aber durch unsere restrektive Drogenpolitik ist es auch nicht anders, als in den Ländern mit einer
      liberalen Drogenpolitik, Diese Orte wird es immer und überall (vor allen in Ballungszentren) auf der Welt
      geben, daher ja Prävention. Diese Junkie-Inseln gibt es genauso in Zürich oder Amsterdam.

      Ich hab einfach ein Problem damit, daß alte Männer einfach eine Pflanze(Hanf) die in der Natur wächst, verbieten wollen.
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 15:46:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      @bertthx

      Habe leider diese emailadresse nicht. Aber jede Zeitschrift die im *legalen* Zeitschriftenladen zu haben ist leiten solche "Statements" weiter bzw. veröffentlichen diese auch.

      PS: Ich bin aus Bayern....
      Avatar
      schrieb am 15.10.01 16:15:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      @THOMAS

      Ich werde es mal bei HANF.de probieren.

      P.S....dann sind wir ja Nachbarn.
      Avatar
      schrieb am 16.10.01 10:47:21
      Beitrag Nr. 9 ()
      Erfahrungsberichte



      Heiner Lauterbach, Schauspieler
       Wegen Hasch habe ich mal zwei Monate im Gefängnis von Neu-Delhi
      gesessen. Rundherum 30 Meter hohe Mauern, in einem Raum mit 30
      Personen. Damals, ich war 19 Jahre alt, bin ich mit einem Freund ein
      Dreivierteljahr durch die Welt gereist. Dann ging uns in Nepal das Geld
      aus, und ich hatte leider keine bessere Idee, als dort vier Kilo Hasch zu
      besorgen und den Stoff später wieder zu verkaufen. Als ich das Zeug
      nach Indien schmuggeln wollte, haben die Zöllner mich erwischt, und ich
      ging in den Knast. Nach der Entlassung hatte ich 20 Kilo Untergewicht.
      Meinem Sohn Oskar würde ich heute nicht mal einen Joint erlauben.
      Wenn er das allerdings unbedingt ausprobieren wollte, würde ich ihn
      dazu überreden, mit mir zusammen zu rauchen, um Schlimmeres zu
      vermeiden. Ich selbst habe früher sogar LSD oder Acid eingeworfen, und
      ich hatte einfach Glück, dass ich während eines Trips, der ja zwölf
      Stunden dauern kann, weder überfahren wurde noch aus dem Fenster
      geflogen bin. Hasch ist in vielen Fällen eben doch die Einstiegsdroge. 



      Angelika Beer, Wehrpolitische Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen
       Wenn sich bei Freunden die Gelegenheit ergab, habe ich ab und zu  ne
      Tüte geraucht: immer nur im stressfreien Raum, beim Musikhören oder
      beim Spazierengehen an der Ost- oder Nordseeküste. Ich befürworte
      eine Cannabis-Freigabe. Die Legalisierung ist längst überfällig. Die
      Freigabe sollte mit einer Informationskampagne verbunden sein, die
      erstens mit Vorurteilen über Haschisch aufräumt und zweitens auch auf
      Risiken hinweist. 



      Christine Kaufmann, Schauspielerin und Autorin
       Ich finde es erschütternd, dass in Deutschland jede Art von Ehrlichkeit
      übel genommen wird. Der Fall Wickert zeigt deutlich, dass man nicht
      gleich ein Junkie wird, wenn man mal geraucht hat. Wer damals kein
      Hasch geraucht hat, an dem ist diese tolle Zeit vorbeigegangen. Ich habe
      interessante Erfahrungen damit gemacht und möchte sie nicht missen.
      Heute rauche ich nicht mehr, weil ich in meinem Alter am nächsten
      Morgen nicht mehr aus dem Bett kommen würde. 



      Hellmuth Karasek, Autor
       Ich habe mit Martin Walser an einem amerikanischen College
      unterrichtet. Wir sind dann in die Dorfkneipe runter, haben Bier
      getrunken. Manchmal wurde Haschisch rumgereicht. Im Rausch habe
      ich Gedichte geschrieben.  (Aus einem Interview mit der Zeitschrift
      Bunte)
      Avatar
      schrieb am 16.10.01 10:50:28
      Beitrag Nr. 10 ()
      Erfahrungsberichte



      Gregor Gysi, MdB PDS
       Eigentlich kiffe ich nicht. Es gibt aber eine Ausnahme: 1990, noch vor
      der Vereinigung, war ich auf einer Veranstaltung im Westen und wurde
      nach meiner Haltung zu Drogen befragt und erklärte, mich damit noch nie
      beschäftigt zu haben, dass ich dies aber nachholen werde, indem ich erst
      mal einiges darüber lesen werde. Als ich den Saal verließ, steckte mir
      jemand etwas zu. Ich rollte das kleine Päckchen auf und konnte lesen,
      dass ich mich nicht theoretisch damit beschäftigen solle, sondern
      praktisch. Dabei lag eine Haschischzigarette. Die haben wir dann zu fünft
      geraucht, und ich habe nichts dabei empfunden und ergo beschlossen,
      damit die Praxis einzustellen. Meine Zigarettenqualmerei reicht mir
      schon. 



      Rainer Meifert, Schauspieler
       Ich bin gegen die Freigabe von Haschisch, weil dann die Preise steigen
      würden und ich den Staat neben der Alkoholsteuer noch mit einer
      Haschischsteuer sponsern müsste. Ich selbst bin Gelegenheitskiffer und
      habe die Erfahrung gemacht, dass jede lustige Gesellschaft mit einem
      Joint noch lustiger wird. 



      Jürgen Drews, Schlagerstar
       Mein Vater war Arzt und riet mir, die Finger von Alkohol und Nikotin zu
      lassen. Stattdessen empfahl er mir, mal eine Wasserpfeife zu probieren,
      das sei eh viel gesünder. Ich  nde, dass wir froh sein sollten, dass einer
      wie Ulrich Wickert den Mut hat, seinen Haschkonsum zuzugeben. Ich
      hasse diese ver ckten Doppelmoralisten. Hey, wir waren doch alle jung,
      und damals war es normal, Hasch zu rauchen. Heute würde ich gern mal
      wieder eine Wasserpfeife probieren. 



      Klaus Löwitsch, Schauspieler
       Ich bin für die Freigabe sämtlicher Drogen und deren kontrollierte
      Abgabe in Apotheken zu einem sehr moderaten Preis. Nur so ist es
      möglich, die Kriminalisierung aufzuheben und den illegalen Drogenmarkt
      zu zerstören. Ich selbst hatte bekanntermaßen Probleme mit Alkohol,
      aber keine Erfahrung mit Drogen. Vor vielen Jahren habe ich einmal
       reingeschnuppert , d.h. einen Haschkeks oder einen Joint ausprobiert.
      Aber es bestand nie ein Reiz, mich darauf einzulassen. 
      Avatar
      schrieb am 16.10.01 10:55:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      Erfahrungsberichte



      Wolfgang Joop, Designer und Autor
       Wie will man leben? Liberal oder mit Doppelmoral? Manipuliert oder
      selbstbestimmt? Wer diese Fragen beantworten will, weiß auch die
      Antwort auf die Drogenpolitik-Diskussion. Da der Staat uns nicht
      beschützen kann vor Giften, Seuchen und Süchten aller Art, hat er auch
      nicht das Recht, die Gifte zu verbieten. Warum will man nicht kapieren,
      dass es keinen Unterschied gibt zwischen  legalen  und  illegalen 
      Drogen? Unsere Konsumgesellschaft produziert viele Süchte aller Art:
      Konsum- und Suchtopfer muss man akzeptieren. Cannabis-Opfer kenne
      ich persönlich keine. Auf einen Zug vom Joint reagiere ich wie ein
      Kleinkind bei der ersten Zigarette: Ich fall  um. Es hat also leider keinen
      Zweck, das weiter zu trainieren. Aber ich beneide andere User um ihren
      glücklichen Gesichtsausdruck. Dass diese Glücklichen alles Kriminelle
      sein sollen, werde ich nie verstehen. 



      Felix Magath, Bundesligatrainer, VfB Stuttgart
       Ich kann mich damit nicht anfreunden. Dass eine Abhängigkeit entsteht,
      ist für mich klar. Als ich 16 war, kaufte ich Haschisch, weil ich unbedingt
      kiffen wollte. Ich weiß nicht, woher ich es hatte, aber in der Schule
      erzählten alle, wie toll das war. Es war halt in der Mode, etwas
      Verbotenes zu tun, hatte seinen Reiz. Da ich aber nicht mal  normal 
      rauchen konnte, beschloss ich, erst dies zu lernen, und versteckte das
      Haschisch in einer Streichholzschachtel. Schließlich wohnte ich noch bei
      meiner Mutter in Aschaffenburg. So habe ich angefangen, Zigaretten zu
      rauchen. Und bis ich mich daran gewöhnt hatte, war die
      Streichholzschachtel weg, ich habe sie wohl irgendwo verloren. 



      Nadja Abd el Farrag
       Ich habe vor vielen Jahren mal  ne Haschischzigarette probiert. Aber
      das hat nur gestunken, aber keinen Kick gegeben. 



      Moritz Bleibtreu, Schauspieler
       Ich rauche mir gern ab und an einen Joint. Dafür bin ich beim Alkohol
      eher zurückhaltend. Was anderes als Hasch habe ich noch nie
      ausprobiert. Da habe ich Schiss vor. Ich  nde sowieso, dass das
      Denken zu Drogen revolutioniert werden sollte. Meine Generation ist
      eher eine der Jointraucher als der Weintrinker. Es sind schon viele
      Menschen an Alkohol gestorben, doch noch niemand an Hasch.  (Aus
      einem Interview mit Sandra Maischberger)
      Avatar
      schrieb am 16.10.01 15:15:51
      Beitrag Nr. 12 ()
      @bertthx


      Warum sind wir denn dann Nachbarn ?
      Oder bist du mein Nachbar in meiner Straße ???
      Kommst du aus BW ?

      Sollte ich mal berühmt sein, werde ich auch mein persönliches Statement reinschreiben. Vorher enthalte ich mich meiner Stimme.

      Vielleicht ziehe ich irgendwann nach Holland.

      Gruß
      Thomas
      Avatar
      schrieb am 17.10.01 11:53:33
      Beitrag Nr. 13 ()
      @THOMAS

      Nur im nachbarschaftlichen Sinne gemeint, natürlich das Bundesland, aber nicht BW, sondern im Norden.
      Tut ja auch nichts zur Sache.

      Ich wünsche dir, daß du berühmt wirst und legalized it...
      Avatar
      schrieb am 17.10.01 15:28:34
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich hab auch schon mal Bier getrunken, aber nicht runtergeschluckt ;). (in Anlehnung an das Hasch-Geständnis von Bill Clinton:D )
      Avatar
      schrieb am 17.10.01 18:57:59
      Beitrag Nr. 15 ()
      @bertthx

      Danke für den Wunsch... (berühmt zu werden)

      seit dass unsere Saat von der Polizei geerntet wurde (zum Glück nur ein Teil) müssen wir uns wirklich schön langsam fragen was diese Politik für Grundsätze anwendet. Naja, falsche Grundsätze führen auch zu falschen Taten.

      Wenn ich das nächste Mal nach Holland fahre nehmen wir dich mit...

      So long
      Thomas
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 12:04:43
      Beitrag Nr. 16 ()
      habe mich gerade ein paar Tage in der Schweiz aufgehalten
      und kann die dortige Drogenpolitik nur bewundern, wie die
      damit umgehen, alle Achtung.
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 16:33:26
      Beitrag Nr. 17 ()
      @bertthx, wieder mal ein feiner Thread und ein klasse Eingangsposting.

      Da ja nun mein Lieblings-upper eine harte Droge ist, halte ich mich aus der Diskussion raus.

      technostud ;)
      Avatar
      schrieb am 08.11.01 17:06:43
      Beitrag Nr. 18 ()
      Gruß Techno, leider spricht das Thema kaum einen an, obwohl es immer heißt, wir sind ein
      Volk der Süchtigen, vielleicht aber sind hier nur die Alkoholiker versammelt.

      Schade eigentlich, halte das Thema für diskussionswürdig.


      Grüße nach Hamburg

      Bert
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 18:26:31
      Beitrag Nr. 19 ()
      Zahlen und Fakten aus dem `Jahrbuch Sucht 2001` der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (DHS, Hamm). Der Bericht gibt
      Aufschluss über aktuelle Entwicklungen in der Bevölkerung beim Konsum von Alkohol, illegalen Drogen, Medikamenten, Tabak,
      Essstörungen und krankhaften Glücksspiel:
      AlKOHOL:Rund 1,6 Millionen Abhängige, weitere 2,7 Millionen trinken zu viel. Verbrauch 1999 gleich bleibend bei 10,6 Liter reinen Alkohols
      pro Einwohner und Jahr. Nur in Luxemburg, Portugal, Frankreich und Irland wird mehr getrunken. Die Einnahmen aus Alkoholsteuern
      sanken leicht um 20 Millionen auf 7,09 Milliarden Mark. Jährlich sterben in Deutschland 42 000 Menschen vorzeitig auf Grund von
      Alkoholmissbrauch.
      TABAK:Geschätzt 6,8 Millionen Abhängige. Verbrauch je Einwohner und Jahr 1 770 Zigaretten (plus 83). Gesamtausgaben 22,8 Milliarden
      Mark (plus 5,4 Prozent); 70 Prozent davon bekommt der Staat als Steuer. Einschließlich Kinder sind drei Viertel der Bevölkerung
      Nichtraucher. In Deutschland sterben jährlich 110 000 Menschen vorzeitig auf Grund von Krankheiten nach Tabakkonsum.
      MEDIKAMENTE:Geschätzte Zahl der Medikamentenabhängigen 1,5 Millionen.
      ILLEGALE DROGEN:100 000 bis 150 000 Abhängige, nach Polizeiangaben sogar 250 000 bis 300 000. Steigerung bei den
      Rauschgiftdelikten plus 4,6 Prozent auf 226 563 Fälle. 1,4 Millionen Einheiten Ecstasy und 1,9 Tonnen Kokain sowie 15 Tonnen
      Cannabiskraut wurden sichergestellt. 20 500 Erstkonsumenten harter Drogen. 1 812 Rauschgifttote.
      GLÜCKSSPIEL:Verlässliche Angaben über die Anzahl krankhafter Spieler liegen nicht vor. Die Angaben vorliegender Untersuchungen
      liegen zwischen 25 000 und 130 000 Menschen. Alleine an Geldspielautomaten wurden im vergangenen Jahr 10,5 Milliarden Mark
      umgesetzt.
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 11:42:12
      Beitrag Nr. 20 ()
      GdP fordert begrenzte Liberalisierung
      des Verkaufs «weicher Drogen»


      München (dpa) - Die Gewerkschaft der Polizei hat eine Änderung des
      Betäubungsmittelgesetzes gefordert. So genannte «weiche Drogen» wie
      Haschisch und Marihuana sollten in Apotheken verkauft werden können. Die
      Abgabe von Cannabis müsse begrenzt legalisiert werden, so GdP- Vize Bernhard
      Witthaut im «Focus». Eine festgesetzte Menge zum Eigenbedarf, beispielsweise
      ein Gramm Haschisch, solle straffrei bleiben. Gleichzeitig müsse den
      Konsumenten ein legaler Zugang ermöglicht werden, um kriminelle
      Händlerstrukturen zu zerschlagen.
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 14:51:45
      Beitrag Nr. 21 ()
      zum thema politik:

      Wie kommt es das eine Metropole wie Amsterdam
      nicht mehr drogentote hat wie z.B.: Darmstadt ?
      Obwol in Adam ja bekanntlich mehr konsumiert wird
      als in deutschlands städte.....

      Es gibt einen Dokufilm, den kann man sich im Internet
      runterladen. das ganze heißt:
      "Hanf das Milliarden Dollar Kraut"
      kann ich nur empfehlen....

      meine meinung behalt ich aber für mich ......

      und posting 14 ist der wahnsinn...
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 14:55:15
      Beitrag Nr. 22 ()
      WO kann man den Film runterladen, thx...
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 17:18:00
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ich bin dafür das der Staat jedem Bürger pro jahr 1 Pfund Kokain schenkt. Damit die Bürger ihre Politiker überhaupt noch ertragen können !
      Alkohol, der ja momentan das betäubungsmittel no. 1 ist, wird langsam in seiner Wirkweise zu schwach !!

      ;)
      Avatar
      schrieb am 27.03.02 09:56:19
      Beitrag Nr. 24 ()
      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.03.02 12:26:17
      Beitrag Nr. 25 ()
      Was, nur ein Pfund Koks pro jahr. Das reicht doch gerade für ein gemütliches Wochenende.:D;)
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 14:39:13
      Beitrag Nr. 26 ()
      Da möchte ich aber dabei sein, danach fällt dir die Nase aus dem Gesicht. :laugh:

      Sehr empfehlenswerter Film: "Blow" mit J. Depp, Franka Potente etc.
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 18:35:37
      Beitrag Nr. 27 ()
      ..die Freigabe weicher Drogen auf Rezept wäre sicher keine schlechte Sache, vor allem, wenn man dann auch Alkohol nur noch in diesen Läden kaufen könnte, wo man die anderen Drogen kriegt.
      Allerdings habe ich beruflich viel mit Drogensüchtigen zu tun und muß feststellen, daß Hasch usw.. durchaus nicht für alle Leute harmlos sind. Viele versumpfen vollständig, kriegen nichts mehr auf die Reihe, werden antriebslos und schlaff. Für diese ist das Verbot wahrscheinlich nicht das falscheste, weil sie nicht damit umgehen können. Und die, die damit umgehen können, die werden auch seltener erwischt.
      Es gibt auch ne ganze Reihe von Leuten, die durch heftigen Drogenmißbrauch früher oder später psychisch krank werden, wohl gerade bei LDS im übrigen, nach meiner Erfahrung die gefährlichste Droge überhaupt, was die unmittelbare Wirkung betrifft.

      Ein weiterer Punkt: wenn das org. Verbrechen nicht den Drogenhandel hätte, dann würden sie vielleicht mit noch schlimmeren Dingen anfangen, Entführungen oder so Sachen. Da ist mir Drogenhandel schon lieber. Da können die Opfer wenigstens noch ein bißchen selbst was dafür, daß sie Opfer sind, bei einer Entführung ist es einfach nur noch Schicksal, wen sie aussuchen.
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 19:02:27
      Beitrag Nr. 28 ()
      @ xylophon

      jaja, LDS ist eine ganz schlimme Sache.
      Es heisst ja nicht umsonst LassDassSein ! :laugh: :laugh:

      Und die ganz schlimmen Gammler nehmen manchmal auch LSD.
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 22:05:06
      Beitrag Nr. 29 ()
      oh oh, schlimmer Tippfehler, aber Du kannst mir glauben, daß ich es weiß, wie die Pappen richtig heißen.... :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 29.03.02 12:23:57
      Beitrag Nr. 30 ()
      @xylophon
      Es trifft sicher zu, daß es Menschen gibt, die Probleme mit ihrem Haschischkonsum haben.Sie werden es aber trotzdem nehmen, also warum sie zusätzlich noch krimnalisieren?
      Oder glaubst du das das Verbot den Handel mit Drogen verhindert und sie an keinen Stoff mehr drankommen? Dir müsste eigentlich klar sein, daß das nicht der Fall ist.
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 21:34:04
      Beitrag Nr. 31 ()
      ..in diesem Sinne gebe ich Dir durchaus recht. Ich habe ja weiter oben wohl auch geschrieben, daß ich gegen den Verkauf von Drogen und Alkohol in speziellen Läden, in die Jugendliche keinen Zutritt haben, nichts einzuwenden hätte.

      Das Verbot ist mehr ein Symbol des Staates: "das ist nicht gut, laßt es sein". Es wird den Problemfällen eher weniger helfen, aber es hilft vielleicht in dem Sinne, daß fast jeder Mensch irgendwann die Grenzen des Erlaubten ein paar Male überschreitet. Wenn er dann bei Haschisch landet, dann ist es besser als wenn Hasch erlaubt ist und das Probieren "jenseits des Erlaubten" findet dann mit LSD oder Heroin statt. (Wobei wir ja auch jetzt schon den Zustand haben, daß der Besitz geringer Mengen zum Eigenkonsum in Deutschland nicht mehr bestraft wird).
      Eine völlige Freigabe könnte eben auch dazu führen, daß Hasch noch weiter verbreitet wird nach dem Motto: kann ja nicht viel schaden, sonst wäre es ja nicht erlaubt.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 16:30:35
      Beitrag Nr. 32 ()
      Es gibt auch Alkohol in verschiedenen Varianten, Wein, Schnaps, Bier u.s.w.

      Und man lötet sich auch nicht jeden Tag mit allem möglichen Zeugs zu, nur weil es legal ist. Das sind doch Milchmädchenrechnungen.

      Jeder vergiftet sich mit dem, was er am besten verträgt. Egal ob nun Alkohol, Hasch, Koks etc.
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 16:39:19
      Beitrag Nr. 33 ()
      Warum verbietet der Staat dann nicht die Zigaretten und
      andere Tabakprodukte als nachgeweisen schädlich für die
      Bürger und die Volkswirtschaft ...?
      Ebenso Genuß-Alkohol ...?
      Beides die Volksdrogen Nr. 1 und teilweise Einstieg für
      härteres ...? :eek:


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