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    ENRON - Der Millionenbetrug an den Rentnern - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.12.01 17:20:43 von
    neuester Beitrag 28.01.02 04:48:36 von
    Beiträge: 33
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      Avatar
      schrieb am 22.12.01 17:20:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Millionenbetrug an den Rentnern


      Der Bankrott des siebtgrößten US-Unternehmens Enron zeigt, welche Gefahren in Aktien-basierten Rentenkonten lauern. Tausende Mitarbeiter verloren ihre gesamten Ersparnisse. Von Carsten Volkery, New York


      New York – Ihren Ruhestand hatte sich Janice Farmer anders vorgestellt. 16 Jahre lang hatte sie in der Verwaltung von großen Energieunternehmen gearbeitet, zunächst bei Florida Gas Transmission, dann bei der Nachfolgefirma Enron. Monat für Monat hatte sie den höchsten erlaubten Prozentsatz ihres Gehalts auf ein privates 401(k)-Rentenkonto eingezahlt, der Arbeitgeber hatte die gleiche Summe in Form von Aktien dazu gegeben. Farmer legte auch den von ihr gezahlten Anteil in Enron-Aktien an, denn ihr Chef hatte immer gesagt, damit könne sie feindliche Übernahmen verhindern. Im November 2000, als Farmer Enron verließ, war das Depot rund 700.000 Dollar wert. Ihr Ruhestand schien gesichert. Sie tastete das Depot nicht sofort an, lebte zunächst von anderen Ersparnissen.

      Jetzt, nach dem Bankrott des Energieriesen, ist das einzige Einkommen der 61-Jährigen ein monatlicher Scheck von 63 Dollar von einem anderen Rentenkonto. Sie musste tatenlos zusehen, wie der Enron-Aktienkurs in den vergangenen zwei Monaten in den Keller fiel. Beinahe täglich gab es neue Enthüllungen über das Ausmaß des Desasters, doch Farmer konnte ihre Aktien nicht verkaufen: Enron hatte für alle Mitarbeiter außer dem Top-Management ein Verkaufsverbot verhängt. Erst am 26. November wurde die Rentnerin ihr Aktienpaket los. Gesamterlös nach 16 Jahren Sparen: 20.418 Dollar.

      Offiziell hatte die Sperre nichts mit der Krise des Unternehmens zu tun: Man habe die Verwaltung der Rentenkonten in neue Hände übergeben, und in der Übergangsphase hätten die Depots nicht verändert werden können, sagt Enron. Ein merkwürdiger Zufall, finden Beobachter. "Das klingt fischig“, sagt John Hotz, stellvertretender Direktor des unabhängigen Pension Rights Centers in Washington. Die Verkaufssperre dauerte nach Farmers Angaben vom 16. Oktober bis zum 20. November. Die Firma bestreitet dies: Das Verbot habe nur vom 29. Oktober bis 12. November gedauert. Als es schließlich aufgehoben wurde, sagt Farmer, habe sie weitere sechs Tage gebraucht, bis sie zum ersten Mal eine freie Telefonleitung zum Depot-Verwalter erwischte. Der Aktienkurs war inzwischen von über 32 Dollar auf unter einen Dollar gefallen.

      "Ich hatte keine Ahnung"

      Genauso wie Farmer ist es Tausenden anderen Enron-Mitarbeitern gegangen. Der 63-jährige Charles Prestwood, ein pensionierter Enron-Anwalt, hat 1,3 Millionen Dollar verloren. Auch er hatte alle seine Ersparnisse in Firmenaktien angelegt. "Ich hatte keine Ahnung, dass die Firma kurz vor dem Kollaps stand“, sagte er am Dienstag vor dem Unterausschuss für Verbraucherfragen des US-Senats. Der Ausschuss untersucht, ob die Verantwortlichen der größten Unternehmenspleite der Geschichte belangt werden können.

      Die nach einem Gesetzesparagraphen benannten 401(k)-Konten sind ein weit verbreitetes, staatlich gefördertes Instrument, um sich eine Zusatzrente zu sichern. Auf Wunsch des Mitarbeiters überweist der Arbeitgeber monatlich einen bestimmten Prozentsatz des Bruttogehalts auf ein 401(k)-Konto. Dieser Beitrag ist steuerfrei, in vielen Fällen legt der Arbeitgeber noch einen Betrag, oft in Firmenaktien, obendrauf. 42 Millionen Amerikaner führen 401(k)-Konten, um ihre staatliche Rente, die "Social Security", aufzubessern. Anders als bei betrieblichen Rentenkassen trägt der Mitarbeiter das volle Risiko für seine 401(k)-Investments.

      Der Enron-Bankrott zeigt, wie gefährlich es ist, seine Rentenplanung auf eine einzige Firma zu stützen. Selbst das siebtgrößte Unternehmen der USA (gemessen am Börsenwert) bot keine hundertprozentige Sicherheit. Hätten Farmer und Prestwood einen Anlageberater aufgesucht, hätte er ihnen höchstwahrscheinlich zu einer Streuung des Risikos geraten. Sind die Enron-Rentner also selber Schuld? Nein, sagen Verbraucherlobby-Gruppen wie das Pension Rights Center. Denn amerikanische Großunternehmen unterstützen die gefährliche Anlagestrategie nach Kräften: Mit zusätzlichen geldwerten Vorteilen drängen sie die Mitarbeiter dazu, ihre monatlichen 401(k)-Rentenbeiträge in Firmenaktien zu investieren. Die Unternehmen gewinnen dadurch loyale Anleger und Steuererleichterungen.

      Die Mitarbeiter können in den wenigsten Fällen widerstehen: Bei Enron waren 47 Prozent der 401(k)-Ersparnisse in Firmenaktien angelegt. Durchschnittlich sind es bei amerikanischen Großunternehmen laut "New York Times" 53 Prozent. Zwei Dutzend Unternehmen erreichen gar einen Durchschnitt von über 60 Prozent, darunter Coca-Cola, McDonald`s und Texas Instruments.

      So sind Enron-Mitarbeiter auch nicht die einzigen Opfer. Angestellte der Telekomausrüster Lucent oder Nortel Networks etwa haben ihre Ersparnisse im vergangenen Jahr ebenfalls schwinden sehen. Warum verkaufen sie nicht einfach, sobald der Kurs einbricht? Weil viele Unternehmen die Aktiengeschenke mit Bedingungen versehen: In vielen Fällen dürfen sie nicht verkauft werden, bevor der Angestellte 50 Jahre alt ist.

      Damit sich das Enron-Debakel nicht wiederholt, fordern Verbraucherschützer und Politiker, die Freiheit der Amerikaner bei der Rentenplanung einzuschränken. Zwei Senatoren, Barbara Boxer aus Kalifornien und Jon Corzine aus New Jersey, haben in einer ersten Reaktion bereits eine Gesetzesvorlage eingebracht, die den Anteil von Firmenaktien in einem 401(k)-Konto auf maximal 20 Prozent beschränkt.

      Doch Janice Farmer wird das wenig helfen. "Wir wurden belogen und betrogen", sagte sie gegenüber SPIEGEL ONLINE. Ihre einzige Hoffnung ist eine Sammelklage gegen das Enron-Management, das die Probleme bis zuletzt verschwiegen hatte, gleichzeitig aber in den letzten Monaten Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar verkauft hatte. Doch die wahrscheinliche Ausgleichszahlung wird ihren Verlust erfahrungsgemäß auch nicht ersetzen: "Wir werden ein paar Pennies für jeden verlorenen Dollar bekommen."
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 17:25:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      Moin Dolby !


      B.
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 17:39:43
      Beitrag Nr. 3 ()
      ok ich muss auch sagen das dies eine grosse scheisse ist.

      ABER:


      -jeder der eine aktie kauft spekuliert mit seinem geld.ein kauf stützt den kurs.wer meint,dass die leute geglaubt hätten,eine feindliche übernahme besteht,der ist in meinen augen mehr als blauäugig.

      -700000$ist wohl auch ein schönes sümmchen und dieses hat sich immer schön vermehrt weil die aktie gekauft wurde.

      -warum ist diese person nicht bei 680000$ausgestiegen???


      GELDGIER und sonst nichts!!!!!!!!!

      wenn ich meine kohle verzock ruf ich ja auch nicht gleich beim focus an und beschwere mich weil ich zu gierig war!!!

      sorry ist eben meine meinung

      FROHE WEIHNACHTEN @all
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 17:48:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      wer im ruhestand noch ein depot mit soviel kohle hat, ist nicht ganz sauber!

      die kohle legt man in diesem alter ganz sicher an - verdammt noch mal !

      sieben prozent zinsen von 700.000 sind immerhin 49.000 dollar.

      das dürfte locker reichen, wenn das haus und hof abbezahlt ist :cry:
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 17:52:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      so ises

      aber jammern!!!!!!!!!!!!!!!!!!1

      ist doch mehr als lächerlich

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      Avatar
      schrieb am 22.12.01 17:59:36
      Beitrag Nr. 6 ()
      Kann dieses Gejammere auch nicht mehr hören. Wie gesagt, man muß wissen was man tut, und auch ab und zu mal die Fehler bei sich selbst suchen. Wer sich auf andere verläßt, ist verlassen, darauf ist Verlaß.

      Grüsse Fes
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 18:07:27
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich habe den Bericht auch schon gelesen ..

      Ehrlich gesagt natuerlich eine grosse Sauerei .. aber die Schuld liegt nicht alleine bei der Firma . Wenn ich als Angestellter meine Firmenpension nur in dieser einen Firma investiere ... und mich nicht einmal dafuer interessiere wo dieses Geld eigentlich hinfliesst, ist es schon fahrlaessig.

      Ich bin trotzdem ueberzeugt, dass sich ENRON irgendwie aus dem schlamassel heraus winden wird .. und in Zukunft wieder gewinn abwerfen wird.
      Ist nur die Frage, ob die Rentner auch davon profitieren werden , denn hatten sie Optionsscheine ? .. Wenn ja .. dann sieht es nicht so schlecht aus fuer sie ..

      mfg
      Vienna :)
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 18:12:21
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wieso Gejammere ?

      Die Schweinerei ist doch, daß das Management aussteigen konnte, und die treuen Mitarbeiter eben nicht, das ist doch die Sauerei.


      B.
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 18:14:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      Den kleineren beissen immer die hunde .. so ist das nunmal in unserer Welt ..

      mfg Vienna
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 18:17:01
      Beitrag Nr. 10 ()
      bei meinem fond war enron monatelang die zweit grösste position. :eek:

      seit monaten wurde der anteil immer geringer.

      an dem tag als enron so richtig einbrach stieg mein fond um 1,5 prozent.

      :laugh:

      ich war einmal so dumm, eine position im depot übergewichtet zu lassen :cry:
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 18:18:00
      Beitrag Nr. 11 ()
      @ banolo

      Sie hatten offenbar aber lange genug Zeit um auszusteigen... wer zuletzt kommt...
      ich glaube du tust dich mit ein paar Spielregeln recht schwer. Nicht immer nur die Schuld bei andern suchen. Noch nie war es so wichtig, die Augen offen zu halten, wie heute.

      Meine Meinung
      Grüsse Fes
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 18:23:37
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ fes

      Ich habe keine Probleme mit den Regeln.
      Aber gerade wenn es um eine Rentensicherung geht, kann es nicht sein, daß das Management den Karren sehenden Auges an die Wand fährt, und sich noch abseilt, während verdiente Mitarbeiter in die Röhre gucken.
      Was kann man den Mitarbeitern denn vorwerfen ?
      Daß sie dem Management weiterhin geglaubt haben, alles sei
      in Ordnung, wie die vielen Jahre zuvor auch schon ?



      B.
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 18:42:01
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ banolo

      Ok, lassen wir das mal mit den Regeln, ( hab mich vielleicht ein bisschen zu krass ausgedrückt ).
      Allerdings werfe ich den Mitarbeitern schon etwas Blauäugigkeit vor. Die müssen gemerkt haben daß irgendwas im Busch ist. Mich erinnert das irgendwie an diesen Klagebrief dieses Telekom-Aktionärs an M.Krug. Wäre alles gutgegangen, könnte ich mir vorstellen, daß genau diese jetzigen Verlierer sich oberlehrerhaft gegeben hätten...
      Und nochmals : Wenn es um Geld geht, sollte und darf man sich ums Verrecken nicht auf andere verlassen.

      Wie gesagt, nur meine Meinung
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 19:00:57
      Beitrag Nr. 14 ()
      Privat vorsorgen sollte mal immer. Verlasse Dich nie auf andere , nur auf Dich selber.!!!!!
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 19:18:28
      Beitrag Nr. 15 ()
      @all
      unser ganzes Problem auf dieser Welt ist einzig und alein das liebe Geld
      laßt uns die Knete abschaffen habe schon ein Memorandom
      in der Schublade wie es auch ohne Geld weiter geht
      irgendwelche einwende

      2 stunden später


      keine Einwende na gut ab Morgen gibt es dann kein Geld mehr
      somit kein Hunger und Koruption
      keine Sorgen keine Börse und vieles mehr
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 19:40:56
      Beitrag Nr. 16 ()
      Echt gemein!
      Seht euch das mal an:


      Datum Aktuelle Nachrichten: Sprache: Medien
      22.12. / 10:32 UC Says It Lost Millions on Enron Investment Los Angeles Times (USA)
      22.12. / 07:50 Former Head of Enron Denies Wrongdoing New York Times (USA)
      22.12. / 06:48 JP Morgan says received no payments from insurance cos under Enron bonds Ananova (GB)
      22.12. / 05:37 Insurer claims Enron contracts were a front Financial Times (GB)
      22.12. / 02:38 Former Enron finance chief remains silent Financial Times (GB)
      22.12. / 02:38 Enron files claim for Dabhol losses Financial Times (GB)
      22.12. / 02:11 Enron, Bechtel, GE claims $200 m on DPC insurance Financial Express (IND)
      22.12. / 01:18 J.P. Morgan Revises Enron Exposure Int. Herald Tribune (USA)
      21.12. / 20:10 Citi to bid for Enron energy trading ops Economic Times (IND)
      21.12. / 20:10 Enron collapse may spur analyst reforms Economic Times (IND)
      21.12. / 19:00 STOCKWATCH JP Morgan sharply lower as worries mount about Enron-related ... Ananova (GB)
      21.12. / 17:45 Firmenmeldungen International: Enron-Aktie steigt nach Kaufangebot 30,95 ... Boersenreport (D)
      21.12. / 16:56 Energy Stocks: Enron shares up; energy stocks trade mostly lower CBSMarketWatch (USA)
      21.12. / 16:51 Pension Fund Keeps Firm That Acquired Enron Stock New York Times (USA)
      21.12. / 16:18 Enron, GE, Bechtel seek insurance claim on Dabhol Power Company Hindustan Times (IND)
      21.12. / 16:17 Enron scandal raises fundamental questions Calgary Herald (CDN)
      21.12. / 14:43 Citigroup seen as top bidder for Enron unit MSNBC (USA)
      21.12. / 13:50 J.P. MORGAN CHASE: Bank`s Enron exposure hits $2.6 billion Chicago Tribune (USA)
      21.12. / 13:32 J.P. Morgan discloses $2.6 billion Enron exposure Boston Globe (USA)
      21.12. / 12:54 Citi eyes Enron unit? CNN (USA)
      21.12. / 12:42 Enron-Pleite: Der Millionenbetrug an den Rentnern manager-magazin.de (D)
      21.12. / 11:24 Citigroup an Enron-Sparte interessiert? finanzen.net (D)
      21.12. / 10:21 Enron-Pleite: Der Millionenbetrug an den Rentnern Spiegel Online (D)
      21.12. / 09:51 Windkraft: Vorsicht vor Enron-Anlagen Wirtschaftswoche (D)
      21.12. / 09:51 Nicht nur Citigroup lechzt nach Enron sharper.de (D)
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      http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-aktien/enron.asp" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-aktien/enron.asp

      Berliner_Weisse
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 19:44:28
      Beitrag Nr. 17 ()
      Wer alles auf eine Karte setzt, ist selber schuld.
      Gilt natürlich auch für die Put-Heinis, die in den letzten Monaten ordentlich verhauen wurden (außer bei Enron natürlich). :D

      Put, put, put, hahaha...

      Außerdem hat die gute Janice bestimmt keine 700.000$ eingezahlt; in dieser Summe dürfte ein erheblicher Teil Kursgewinn bis zum Höchststand von Enron dabeigewesen sein, hat sie doch seit Mitte der 80er in ENE bzw. die Vorgängerfirma investiert;
      das wird im Artikel geflissentlich verschwiegen.
      Der Spiegel weiß eben, wie man Geschichten äh ... "ausschmückt". :mad:



      Den Insidern gehört jedoch ganz ordentlich auf die Finger geklopft :mad:

      Übrigens:
      "sieben prozent zinsen von 700.000 sind immerhin 49.000 dollar."
      Steuern und Inflation kennen manche Leute offenbar nicht.
      Avatar
      schrieb am 23.12.01 08:37:33
      Beitrag Nr. 18 ()
      @gholzbauer ,

      stimme Dir zu, in den 700.000$ sind nicht nur riesen Kursgewinne enthalten sondern auch Aktien die das Unternehmen selber als Bonus noch drauf gezahlt hat.
      Als Enron im 1 Q. 2000 seine MK ver 2,5-facht hat wird auch niemand gejammert haben wie schlimm das doch ist.

      Der Eigenanteil bei 700.000$ dürfte demnach vieleicht bei 60.000$ gelegen haben ( 500$/Monat x 12 Monate x 10 Jahre ). Das ist zwar für einen kleinen Scheißer auch viel Geld hört sich aber schon anders an als 700.000$.


      Es ist aber trotz allem eine riesen Schweinerei, das die kleinen Mitarbeiter keine Chance hatten einen Teil ihren Vermögens zu retten, wärend die Bosse wissendlich über die Lage des Unternehmens sich die Taschen vollstopfen konnten.
      Die gehören enteignet!
      Das Management hat Geld raus gezogen als die anderen vieleicht noch soviel sie konnten in "ihr Unternehmen" investiert haben.

      Bye Hansi
      Avatar
      schrieb am 23.12.01 17:08:19
      Beitrag Nr. 19 ()
      das ganze management gehört für jahre in den knast
      enteignen und wegsperren diese lumpen!!!!!!!!!!1
      Avatar
      schrieb am 24.12.01 09:12:16
      Beitrag Nr. 20 ()
      #17 von gholzbauer

      amis zahlen grundsätzlich steuern auf aktien!?!?

      die haben doch keine spekufrist!

      somit sind die 700.000 also auch weder infla.bereinigt genau wie unversteuert!

      ;)
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 20:11:28
      Beitrag Nr. 21 ()
      Enron - nun ein Fallbeispiel für Bilanzmanipulation

      Houston/Washington (vwd) - Während sich für die wichtigsten Handelsaktivitäten von Enron Corp, Houston, durch die Einigung mit der UBS AG, Zürich, eine Lösung abzeichnet, versuchen der Kongress und das US-Justizministerium in Washington zu ermitteln, warum der ehemals hochangesehene Energiehändler zu einem Fallbeispiel für Bilanzmanipulation und deren Konsequenzen geworden ist. Trotz der Schwierigkeit, Klarheit in das Geflecht von Termingeschäften, Bewertungsfragen und Kontakten zu höchsten politischen Instanzen in Washington zu bringen, hat ein Untersuchungsausschuss in relativ kurzer Zeit bereits Brisantes ans Tageslicht gebracht.

      So wurde am Mittwoch bekannt, dass CEO Kenneth Lay durch ein Schreiben von Sherron Watkins, der Vice President of Communications des Konzerns, bereits im vergangenen August darüber in Kenntnis gesetzt wurde, dass der ehemalige Finanzvorstand Andrew Fastow durch die Gründung zahlreicher Privatgesellschaften versuchte, hohe Verbindlichkeiten des Energiehändlers zu vertuschen. In einem siebenseitigen, dem Ausschuss vorliegenden Papier hatte die Mitarbeiterin Kenneth Lay dargelegt, dass der CFO hochriskante Aktienswaps mit diesen Unternehmen tätigte, um Schulden zu verbergen. "Ich glaube, dass wir in einer Welle von Bilanzskandalen untergehen werden", befürchtete Sherron Watkins schon damals.

      Im Mittelpunkt der Kritik stehen nun die Reaktion von Kenneth Lay sowie das Verhalten von Arthur Andersen, den Wirtschaftsprüfern von Enron: Der CEO ordnete damals keinesfalls eine gründliche Untersuchung der Anschuldigungen an, sondern gab das Papier an die Anwaltskanzlei Vinson & Elkins mit der Maßgabe weiter, die Aussagen zwar zu überprüfen, jedoch "... die Bilanzierungspraktiken von Arthur Andersen dabei nicht zu hinterfragen". Da Enron nicht der erste Fall ist, in dem bedeutende Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Konzernabschlüsse attestierten, obwohl zumindest fragliche Bilanzierungspraktiken angewandt wurden, wird nun in Washington der Ruf nach einer strengeren Kontrolle der Prüfer laut.

      Aber auch andere unbequeme Fragen hat der Fall Enron in Washington auf die Tagesordnung gerufen: Es geht um die Beziehung zwischen Industrie und Politik. Es ist kein Geheimnis, dass Kenneth Lay im Jahr 2000 den Präsidentschaftskandidaten George W. Bush mit mehr als 2,4 Mio USD unterstützt hat. Zwar argumentieren einige Politiker nun, der Konkurs von Enron beweise ja, dass politische Kreise nicht korrumpierbar seien. Allerdings hat die laufende Ermittlung gezeigt, dass es Enron auf Grund intensiver Lobbyarbeit gelungen ist, die Energiepolitik des Präsidenten zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

      So sei es auf die Aktivität von Enron zurückzuführen, dass die Regierung landesweit das Elektrizitätsnetz leichter zugänglich machte, meinen nun kritische Stimmen. Auch seien zwei Mitglieder der einflussreichen Federal Energy Regulatory Commission ohne die Unterstützung des damals noch mächtigen Energiehändlers wohl kaum in diese Position gekommen, heißt es weiter. Ob die Diskussionen in Washington tatsächlich zu Konsequenzen führen werden, scheint zurzeit noch offen zu sein.

      Konkreter dagegen sind am Mittwoch die Zukunftspläne für die wichtigsten Handelsaktivitäten von Enron geworden. Nachdem UBS und der zahlungsunfähige US-Konzern nun einen konkreten Vorschlag präsentiert haben, wie das Handelsgeschäft gerettet werden könnte, hängt nun alles von der Zustimmung der Gläubiger ab. Bis Freitag hat Enron nun Zeit, diese von den Vorteilen der geplanten Vereinbarung zu überzeugen. Dann wird sich zeigen, ob die Einschätzung eines Enron-Sprechers richtig war, der vorgab, die Vereinbarung mit UBS sei ausschließlich zum Vorteil der Gläubiger. Denn nur durch eine möglichst schnelle Wiederaufnahme des Handels, könne wieder Bares in die Kasse kommen, so sein Argument.


      vwd/DJ/15.1.2002/ip/sa
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 13:18:58
      Beitrag Nr. 22 ()
      ENRON-AFFÄRE

      Die dubiosen Dienste des Vizepräsidenten


      Die Pleite es Energiekonzerns Enron eskaliert zum PR-Gau für die US-Regierung. Umfragen zeigen, dass George W. Bushs Glaubwürdigkeit bei den Bürgern schwer erschüttert ist. Neue Enthüllungen rücken den Vizepräsidenten Dick Cheney ins Zwielicht.

      Washington - Dick Cheney, der mächtige Strippenzieher im Weißen Haus, ist ins Gerede geraten. Das Weiße Haus bestätigte am Freitag, dass Cheney sich im vergangenen Jahr bei einem Treffen mit der indischen Oppositionsführerin Sonia Gandhi bemühte, für Enron 64 Millionen Dollar Schulden aus einem gestoppten Kraftwerkprojekt in Indien einzutreiben. Ari Fleischer, der Sprecher des Weißen Hauses, sagte in Washington, Cheney habe sich lediglich um Schadensbegrenzung für die Steuerzahler bemüht. Das Projekt sei teilweise von der Regierungsbehörde Overseas Private Investment Corporation finanziert worden.

      Wahlkampfspenden und Steuererlass

      Enron und sein Vorsitzender Kenneth Lay hatten enge Beziehungen mit mehreren Mitarbeitern der Regierung von Präsident George W. Bush und dem Präsidenten selber. Sie waren bedeutende Geldgeber für den Wahlkampf des Republikaners, unterstützten aber auch die gegnerischen Demokraten. Nach Angaben der Bürgergruppe Citizens for Tax Justice bezahlte Enron in vier von fünf Jahren bis 2000 keine Einkommenssteuer.

      Der Konzern steht im Verdacht, seine Angestellten und Aktionäre im Unklaren über seine Lage gelassen zu haben. Viele der 20.000 Beschäftigten, die ihr Geld bei Enron anlegten, verloren durch die Anfang Dezember bekannt gewordene Pleite ihre Alterssicherung, während Enrons Topleute ihre Anteile rechtzeitig verkauft haben sollen.

      Mehrheit denkt: Bush verbirgt etwas

      Enron hat inzwischen die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungs-Firma Arthur Andersen aufgekündigt. Hauptgrund seien jüngste Berichte über massive Aktenvernichtungen durch Angestellte der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sowie die laufenden Disziplinarverfahren gegen Mitarbeiter des Büros von Arthur Andersen in Houston, sagte Vorstandschef Lay. Die Vernichtung der Dokumente war durch Untersuchungen des US-Kongresses ans Tageslicht gekommen.

      Neue Umfragen zeigen unterdessen, dass der Zusammenbruch des US-Energiekonzerns dem Ansehen von Präsident George W. Bush geschadet hat. In einer Umfrage des TV-Senders CBS erklärten fast zwei Drittel der Befragten, die Regierung verberge ihre wahre Beziehungen zu Enron. Der Konzern hatte Geld für den Wahlkampf des Präsidenten und für Politiker der Demokratischen und der Republikanischen Partei gespendet.

      Gratis-Ausverkauf an die Schweizer

      Mehr als die Hälfte der Befragten sagte, das Unternehmen hätte sich angesichts des bevorstehenden Konkurses im vergangenen Jahr nicht bei der Regierung um Hilfe bemühen dürfen. Ebenfalls die Hälfte der Personen glaubte, Enron habe Einfluss auf die Energiepolitik der Regierung genommen. Knapp unter 50 Prozent erklärten, die Ölindustrie habe zu viel Einfluss auf die Regierung von Präsident Bush.

      Die Schweizer Investmentbank UBS Warburg hat inzwischen die offizielle Erlaubnis dafür erhalten, das Handelsgeschäft von Enron zu übernehmen. Dies hat am Freitag ein Konkursrichter entschieden. UBS Warburg muss dafür nichts bezahlen und übernimmt auch keine Schulden, die Gläubiger erhalten dafür ein Drittel der künftigen Gewinne vor Steuern. Richter Arthur Gonzalez sagte, der Verkauf sei im besten Interesse des Unternehmens. Die Bedingungen seien fair und vernünftig.

      Neuer Name, neuer Anfang

      Ein Sprecher von USB Warburg, David Walker, äußerte sich erfreut über die Gerichtsentscheidung. Er hoffe, dass der Geschäftsbetrieb sobald wie möglich wieder aufgenommen werden könne. Das Unternehmen läuft dann auch unter einem neuen Namen, wie der lautet, war noch nicht bekannt.

      UBS Warburg kann Enron vom dritten Jahr an schrittweise auskaufen und parallel dazu die Ausschüttung des Gewinns vor Steuern reduzieren. Ab dem fünften Jahr kann UBS das Geschäft verkaufen.

      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 13:27:43
      Beitrag Nr. 23 ()
      du und dein bericht erzählst uns da nix neues, so traurig das auch ist!
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 12:26:58
      Beitrag Nr. 24 ()
      Aus der FTD vom 22.1.2002 www.ftd.de/andersen

      Andersen: Skandal um geschredderte Akten gerät zur Existenzkrise
      Von Ulrike Sosalla, New York

      Mit der Beseitigung ganzer Papier-Berge wollte Andersen sich aus dem Enron-Skandal heraushalten. Doch jetzt geraten die Wirtschaftsprüfer selbst in den Sog. Und mit ihnen Harvey Pitt - der als Chef der US-Börsenaufsicht gerade erst angetreten ist.

      Liebevoll verzierte Backsteinhäuser mit sorgfältig gepflegten Gärten außenrum. Vor jedem Heim zwei bis drei Autos, meist geräumige Geländewagen. Auf dem Rasen Kinderspielzeug. Es könnte eine heimelige Mittelschichtidylle wie aus dem Bilderbuch des amerikanischen Traums sein. Doch in Memorial, einer Vorstadt des texanischen Houston, ist in diesen Tagen nichts mehr heimelig.

      Die größte US-Pleite aller Zeiten, der Konkurs des Energieriesen Enron ist in Form von Reportern und Fotografen, Übertragungswagen und Fernsehkameras in die Idylle eingebrochen. Zu Dutzenden stehen sie vor dem Klinkerbau von David Duncan. Der war Partner der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Andersen, der die Aufsicht über die Enron-Prüfung hatte. Vergangene Woche bekam er die fristlose Kündigung. Und Memorial seitdem nicht mehr zur Ruhe.


      David Duncan ist zur Hauptfigur in einem Skandal geworden, dessen wahre Ausmaße erst jetzt, mehr als einen Monat nach dem Insolvenzantrag Enrons, ans Tageslicht kommen. Es ist ein Skandal, der die Existenz der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Andersen mit ihren 85.000 Mitarbeitern weltweit bedroht und der die Spielregeln der gesamten Branche verändern wird. Vor allem aber ist es die Feuertaufe für Harvey Pitt, den erst seit sechs Monaten amtierenden Chef der US-Börsenaufsicht, dessen Kritiker ihm vor allem eines vorwerfen: eine zu große Nähe zu den Wirtschaftsprüfern.

      Peinliche Erklärungen

      David Duncan war einer der führenden Köpfe im Andersen-Büro in Houston, das jetzt im Zentrum des Skandals steht. Hier prüfte ein Team von mehr als 100 Mitarbeitern die Bücher des größten Kunden vor Ort, des Energiehändlers Enron - und verstieß dabei nach vorläufigen Erkenntnissen grob gegen die Regeln der Branche, möglicherweise sogar gegen das Gesetz. Nur zu gern möchte Andersen-Chef Joseph Berardino den Fall Enron daher zu einem Fall Duncan erklären: Der habe "zumindest eine extrem schwache Entscheidung getroffen", schimpfte Berardino jetzt in einem Fernsehinterview über die Vorgänge in Houston.

      Die Wirtschaftsprüfer, die eigentlich über die korrekte Buchführung wachen sollen, halfen zunächst bei der Ausarbeitung jener Nebenfirmen, in denen Enron viele Milliarden Dollar an Schulden vor den Augen seiner Investoren und Gläubiger versteckte, und deren Offenlegung im Oktober zum Zusammenbruch des gesamten Konzerns führte. Vollends in den Enron-Strudel geriet Andersen dann, als der Konzern jüngst in einer hochnotpeinlichen Erklärung eingestehen musste, dass seine Mitarbeiter in Houston "eine unbekannte, aber bedeutende Anzahl von Dokumenten vernichtet haben", wie es in dem dürren Statement heißt. Besonders pikant: Die Löschaktion stoppte auch nicht, als die Börsenaufsicht bereits Ermittlungen eingeleitet und die Herausgabe aller Unterlagen verlangt hatte. Und laut Darstellung Duncans geschah sie auf ausdrückliche Anweisung der Justizabteilung der Firmenzentrale. Ein Verdacht, den die jetzt bekannt gewordene Mail zu bestätigen scheint - die laut Berardino aber nur versandt wurde, weil "wir sehr viele Dinge haben, die völlig unwichtig sind". Die Erklärungen Andersens sind bislang so dünn, dass nicht wenige Experten befürchten: Nach den einschlägigen Papieren könnte bald die ganze Firma Andersen im Schredder landen.

      Denn noch schwerer als die Untersuchungen der Justizbehörden auf kriminelle Machenschaften wiegen die Zivilklagen, die den Wirtschaftsprüfern drohen. Ob Urteil oder gütliche Einigung - diesmal könnte die Höhe der Strafzahlungen das Unternehmen in die Insolvenz treiben, malt Mark Cheffers den schlimmsten Fall aus. "Es hat in der Branche noch nie einen Fall gegeben, in dem die potenziellen Verpflichtungen einer einzelnen Firma so hoch waren", sagt der Chef von Accountingmalpractice.com, einer Website zur Rechtsberatung von Wirtschaftsprüfern. Falls die Richter bei Andersen auf Fahrlässigkeit erkennen, könnte das Unternehmen nicht nur Klagen der Gläubiger, sondern auch der Investoren am Hals haben - und die haben durch den Enron-Absturz insgesamt 32 Mrd. $ verloren.

      In ganzseitigen Zeitungsanzeigen verspricht derweil Andersen-Chef Joseph Berardino den Konzern wieder auf Kurs zu bringen. In dem Fernsehinterview am Sonntag beteuerte er: "Meines Wissens haben wir bei Enron keine illegalen Praktiken gefunden." Doch das Vertrauen in Andersen ist längst erschüttert, täglich kommen neue Einzelheiten ans Licht, in Kreisen Londoner Wirtschaftsprüfer wird bereits spekuliert, dass die KPMG bald die Geschäfte von Andersen übernimmt.

      Eine Milliarde zu viel

      "Das ist katastrophal für sie", sagt Alan Siegel, Chef der New Yorker Markenberatungsfirma Siegelgale. Denn Andersens Ruf war ohnehin längst angeschlagen - Enron ist bereits der dritte Skandal innerhalb weniger Jahre, und jeder war größer als der vorhergehende. Peinlich zudem: Schon die Bilanzfälschungen des Abfallbeseitigers Waste Management, der von 1992 bis 1996 unter Andersens Aufsicht eine Mrd. $ zu viel an Gewinn auswies, betreute das Büro in Houston.

      Um die Klagen beizulegen, zahlte Andersen den Gläubigern von Waste Management 75 Mio. $, weitere 110 Mio. $ erhielten Gläubiger des bankrotten Küchengeräteherstellers Sunbeam, der ebenfalls zu hohe Gewinne ausgewiesen hatte. In beiden Fällen erkannte Andersen keinerlei Verschulden an. Bei Waste Management wurden die Prüfer dann auch noch von der Börsenaufsicht SEC zu einer Strafzahlung von sieben Mio. $ verdonnert.

      Diesmal allerdings sitzt Andersen nicht allein auf der Anklagebank, das gesamte Gewerbe der Wirtschaftsprüfer ist ins Schussfeld geraten. Der Vorwurf: Die Aufsicht über die für das Wirtschaftssystem zentrale Branche sei zu lasch. Die Kritik an den Wirtschaftsprüfern ist nicht neu. Neu ist aber, dass Harvey Pitt, seit sechs Monaten Chef der US-Börsenaufsicht SEC, sich daran beteiligt. Als er sein Amt antrat, schlug der Staranwalt noch ganz andere Töne an. "Ich bin zuversichtlich, dass die SEC und die Wirtschaftsprüfer zu einer kooperativen und fruchtbaren Zusammenarbeit finden werden", bemühte er sich im Oktober 2001, den Dauerstreit seines Vorgängers Arthur Levitt mit der Profession beizulegen.

      Levitt stritt sich um das gleiche Thema, das nun auch den Enron-Skandal beherrscht: die Abhängigkeit der Wirtschaftsprüfer von ihren großen Kunden, die ihnen neben den Prüfungsgebühren noch wesentlich höhere Beratungshonorare einbringen. Andersen etwa erhielt von Enron pro Jahr 50 Mio. $ Honorar - davon nur allerdings 23 Mio. für die Buchprüfung, den Rest für Beratung. Levitt wollte die Prüfer zwingen, sich vollständig vom lukrativen Beratungsgeschäft zu trennen - doch die Big Five wehrten den Versuch erfolgreich ab.

      Bislang warfen Kritiker Pitt vor, zu nachsichtig gegenüber der mächtigen Lobby der Big Five zu sein. Schließlich gehören die Firmen zu den größten Wahlkampfspendern der republikanischen Partei, deren Mitglied Pitt ist. Allein Andersen spendete von 1999 bis 2001 mehr als eine Mio. $ an die Republikaner und war der fünftgrößte Geldgeber für Bushs Präsidentschaftswahlkampf - noch vor Enron.

      Fall kommt erst ins Rollen

      Doch jetzt will Pitt seine Kritiker Lügen strafen. Ende vergangener Woche legte er einen Plan vor, um die Wirtschaftsprüfer an die Kandare zu nehmen. Kernstück ist ein neues Aufsichtsgremium, das die Arbeit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften überwachen soll.

      Bisher versieht nur der Branchenverband American Institute of Certified Public Accountants (AICPA) diese Aufgabe. Doch Pitts Vorhaben stieß bei allen Seiten auf heftige Kritik. Die AICPA fürchtet, ihre Mitglieder würden von einer neuen Kontrollinstanz unzumutbar gegängelt. Kritiker der herrschenden Praxis dagegen werfen Pitt vor, mit seinem Plan nichts gegen das Grundübel der Wirtschaftsprüfungsbranche zu tun: die Verquickung von Buchprüfung und Beratung, die die Prüfer in Interessenskonflikte stürzt. "Er sucht den Dachs im falschen Loch", kritisiert Professor für Unternehmensrecht and der Duke University in Durham, North Carolina.

      Ob es Pitt gelingt, einen Kompromiss zu finden zwischen der mächtigen Lobby der Wirtschaftsprüfer und dem öffentlichen Drängen nach Konsequenzen, könnte darüber entscheiden, wie lang er sich an der Spitze der SEC halten kann. Noch hat niemand seine Führungsqualitäten angezweifelt. Doch der Enron-Skandal kommt gerade erst ins Rollen - und könnte nach dem Energieriesen bald noch eine weltbekannte Beraterfirma und einen Staranwalt unter sich begraben.



      © 2002 Financial Times Deutschland , © Illustration: AP
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 09:36:03
      Beitrag Nr. 25 ()
      E N R O N - S K A N D A L

      Der Chef tritt ab

      Kenneth Lay ist in der Nacht zurückgetreten. Der Enron-Chef und Busenfreund von Präsident Bush hinterlässt einen Scherbenhaufen. Banken sitzen auf geplatzten Milliardenkrediten. Auch politisch birgt die größte Pleite der US-Firmengeschichte noch einigen Sprengstoff.




      Houston - "Dies war eine Entscheidung, die der Vorstand und ich in Übereinstimmung mit dem Gläubigerausschuss getroffen haben", hieß es in der in Houston veröffentlichten Erklärung. Die Ermittlungen der Behörden ließen ihm zu wenig Zeit für die Umstrukturierung und Führung des Unternehmens, teilte Lay mit.

      Der Energiehandelskonzern ist in die bisher größte Firmenpleite der US-Geschichte verwickelt. Er steht im Verdacht, Aktionären und Angestellten die schwierige Lage verschwiegen zu haben. Unter Beschuss geriet auch die Wirtschaftsprüfungsfirma Arthur Andersen, weil sie nicht rechtzeitig Alarm geschlagen hat. Andersen-Angestellte sollen ebenfalls Akten vernichtet haben.

      Nutzte Lay Insiderwissen?

      Am Dienstag hatte das FBI Ermittlungen wegen des Verdachts auf Aktenvernichtung aufgenommen. Lay selbst soll am 4. Februar vor zwei Ausschüssen des US-Kongresses aussagen. Justiz- und Arbeitsministerium haben ebenfalls Untersuchungen eingeleitet.

      Bekannt wurde unterdessen außerdem, dass Lay im September und Oktober Aktien seines Unternehmens im Wert von mehreren Millionen Dollar verkaufte, nachdem er seinen Mitarbeitern zum Halten der Anteile geraten hatte. Dies wurde vom ehemaligen SEC-Mitarbeiter Ira Lee Sorkin bestätigt.

      Nachfolge noch offen

      Wer Lay als Vorstandsvorsitzender des einst siebtgrößten US-Unternehmens folgen soll, wurde zunächst nicht bekannt gegeben.

      "Ich will Enron überleben sehen, und dafür brauchen wir jemanden an der Spitze, der sich 100-prozentig auf die Anstrengungen zur Umstrukturierung der Firma konzentrieren kann", hieß es in Lays Erklärung weiter. Nach gescheiterten Übernahmeverhandlungen mit Dynegy hatte Enron am 2. Dezember Konkurs angemeldet.

      Im November vergangenen Jahres räumte das texanische Unternehmen ein, dass der Gewinn in den vergangenen vier Jahren um rund 20 Prozent zu hoch angegeben worden war und ein Großteil der Schulden von 15 Milliarden Dollar (17,04 Milliarden Euro) nicht in den Bilanzen ausgewiesen wurde. Die Gläubiger versuchen unterdessen, ihr Geld wieder einzutreiben.

      Banken vor Milliardenverlusten

      Die amerikanische Großbank J.P. Morgan Chase, neben der Citigroup größter US-Gläubiger von Enron, will die Rückzahlung von 2,1 Milliarden Dollar einklagen. Mit Verlusten durch die Enron-Pleite rechnen auch deutsche Großbanken.

      Größter Verlierer ist die Bayerische Landesbank. Nach den Worten ihres Vorstandschefs Werner Schmidt wird das Enron-Debakel mit einem Fehlbetrag von mehr als 100 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die HypoVereinsbank beziffert ihr Risiko auf rund 100 Millionen Dollar. Die Deutsche Bank geht von einem maximal zweistelligen Millionen-Dollar-Verlust aus. Die Dresdner Bank hatte die an Enron ausgereichten Kredite auf 100 Millionen Dollar beziffert, rechnet aber mit niedrigeren Wertberichtigungen.

      Enron-Chef ist ein Busenfreund von Präsident Bush

      Politische Brisanz erhält der Fall durch die enge Verbindung Enrons zur Regierung von George W. Bush. So räumte das Weiße Haus ein, dass Lay, ein langjähriger Freund des Präsidenten, kurz vor dem Zusammenbruch des Unternehmens zwei Kabinettsmitglieder anrief: Finanzminister Paul O`Neill und Handelsminister Don Evans.

      Das Justizministerium leitete Ermittlungen ein, die zeigen sollen, ob bei dem Konkurs Investoren betrogen und nicht über die wirkliche Lage des Unternehmens informiert wurden. Justizminister John Ashcroft zog sich allerdings von den Ermittlungen zurück, da Enron für seine Bewerbung um einen Sitz im Senat im Jahr 2000 mehr als 50.000 Dollar gespendet hatte.

      Wie eng die Freundschaft zwischen den Texanern Lay und Bush wirklich war oder ist, steht nicht fest. Bush gab Lay den Spitznamen "Kenny Boy" und bezeichnete ihn als Förderer. Das Weiße Haus und Enron erklärten jedoch, beide hätten sich nicht sehr nahe gestanden.

      Bush erhielt im Verlauf seiner politischen Karriere rund 550.000 Dollar Spenden von Enron. Lay setzte sich für eine Deregulierung des Energiemarktes ein; Bush unterzeichnete 1999 als Gouverneur von Texas ein entsprechendes Gesetz und ebnete Enron damit den Weg in neue Märkte.
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 23:57:49
      Beitrag Nr. 26 ()
      Wem haben denn die Manager mit ihren "rechtzeitigen" Verkäufen geschadet?

      Die Aktien haben ja nicht die eigenen kleinen Angestellten gekauft, sondern irgendwelche freien Anleger, diese sind allerdings reingefallen.

      Beim anschließenden Bankrott der Firma wäre der Aktienkurs auf jeden Fall gegen Null abgestürzt. Die Menge an Aktien der "kleinen Leute" hätte aber wiederum im Vorfeld nicht plaziert werden können, schon gar nicht wenn die Verkäufe wegen schlechten Geschäftsaussichten getätigt worden wären. Wem wäre das auf Käuferseite auch zuzumuten.

      Ich denke die Mitarbeiter die so etwas verlangen verstehen nicht die Natur von Aktien. Diese sind kein Wert ansich und können urplötzlich auch wertlos werden.

      Gute Geschäfte
      Avatar
      schrieb am 26.01.02 00:19:54
      Beitrag Nr. 27 ()
      @Menschengeist ..

      ICh weiss nicht wie lange du schon dabei bist .. aber ich gebe dir den Tipp lies dich erst mal ein bisschen tiefer in die Materie bevor du solche aeusserungen machst .. nur ein kleiner tipp ;)

      mfg vienna :)
      Avatar
      schrieb am 26.01.02 22:25:35
      Beitrag Nr. 28 ()
      #26 von Menschengeist

      der grösste schrott den ich hier im board gelesen habe!


      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.01.02 21:38:12
      Beitrag Nr. 29 ()
      UNd nochmal, weil es gerade paßt !!!

      Ein Enron-Aktionär und ein bildhübsches Mädchen sowie Ken Lay und eine Nonne sitzen sich in einem Zugabteil gegenüber.

      Plötzlich fährt der Zug in einen Tunnel. Da die Beleuchtung nicht funktioniert, ist es stockdunkel.

      Dann hört man eine Ohrfeige und als der Zug den Tunnel wieder verläßt, reibt der Enron-Aktionär schmerzverzerrt sein Gesicht.

      "Genau richtig" denkt die Nonne. "Der Enron-Aktionär hat natürlich versucht, das Mädchen zu begrapschen, was sie nicht wollte und sie hat ihm eine geschmiert."

      "Genau richtig" denkt das hübsche Mädchen. "Der Enron-Aktionär wollte natürlich mich im Dunkeln begrapschen, hat unglücklicherweise die Nonne berührt, was sie nicht wollte und sie hat ihm eine geschmiert."

      "So ne Schweinerei" denkt der Enron-Aktionär. "Ken Lay hat wahrscheinlich im Schutze der Dunkelheit probiert, das hübsche Madchen zu begrapschen. Hat unglücklicherweise die Nonnen berührt, was diese nicht wollte und die dann dem Ken eine schmieren wollte.
      Das hat der Sauhund gemerkt und sich geduckt, so daß ich den Schlag abbekommen habe.

      " Wohingegen Ken Lay denkt: "Im nächsten Tunnel hau ich dem Enron-Aktionär wieder auf die Fresse!"
      Avatar
      schrieb am 27.01.02 22:04:27
      Beitrag Nr. 30 ()
      war ein amerikaner,ein japaner und ein grieche in die sauna.
      blötzlich,dreht seine fingernagel der amerikaner und spricht mit seine frau. dann sagt zu andre zwei,das ist unser neuerste technik,fingernagel telefon.
      nach fünf minute kling und der japaner zieht eine seine lange haare ung spricht...uaiani tse tsi mpi...u.s.w.
      dann sagt er, das ist unser neuerste haartelefon.
      die zeit läuft und blötzlich bruums der grieche sehr laut.(zu viel bohnen gegessen)
      der amerikaner und der japaner stehen auf und wollen sich beschwerden,der grieche sagt:alt meine freude das ist unser neuerste technologie,ich bekomme gerade ein fax.
      Avatar
      schrieb am 27.01.02 22:15:03
      Beitrag Nr. 31 ()
      Jetzt kommt der beste Witz von allen .. es gibt tatsaechlich noch Leute die meinen aus Enron wird nix mehr ... ha ha ha ha ha STRONG BUY !!

      Happy Trading !!

      mf Vienna :)
      Avatar
      schrieb am 27.01.02 22:35:47
      Beitrag Nr. 32 ()
      Genau, bei Enron ist nämlich was im "Bush"! ;)
      Avatar
      schrieb am 28.01.02 04:48:36
      Beitrag Nr. 33 ()
      Enron-Skandal erreicht trotz aller Dementis nun das Weiße Haus

      US-Vizepräsident Cheney droht nach der Pleite des Energiekonzerns Enron nun eine Klage der Kongreß-Ermittler.

      WASHINGTON (apa). Der Skandal um den bankrott gegangenen US-Energieriesen Enron hat jetzt trotz aller Dementis und Distanzierungsversuche von US-Präsident George W. Bush endgültig die US-Administration erreicht. Weil sich Vizepräsident Dick Cheney bisher weigert, Einblick in die Protokolle eines von ihm geleiteten Ausschusses zur Reform des Energiewesens zu geben, droht ihm jetzt ein Gerichtsverfahren. Der Armeeminister und ehemalige Enron-Manager Thomas E. White soll auf Wunsch der Demokraten vor dem Kongreß aussagen. Und US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ließ in einer Presseaussendung erklären: "Entgegen mehrerer Zeitungsmeldungen besitze ich keine Enron-Aktien."


      Cheney, der dem Präsidenten am nächsten stehende Politiker, ist voll ins Visier der Enron-Ermittler geraten. Unter Beschuß ist aber auch Armeeminister White, der vor seiner politischen Karriere elf Jahre lang als Enron-Manager arbeitete. Der ehemalige Vize-Chef von Enron-Energie-Services wollte nach seinem Ausscheiden aus dem Konzern Ende Mai 2001 und seinem Wechsel in die Politik unter anderem die Energieversorgung der Armee privatisieren. Sein ehemaliger Arbeitgeber Enron hätte davon profitieren können. Die Demokraten wollen White nun über seine Rolle bei den dubiosen Finanzgeschäften des Pleite-Unternehmens befragen.


      Die eigentlichen Hintergründe des Skandals versucht ein Kommentar in der "New York Times" mit dem Titel "Enron für Dumme" zu erhellen. Demnach seien die sechs Mill. Dollar (6,9 Mill. €/ 95,4 Mill. S), die Enron für die WAHLKAMPFFINANZIERUNG von Politikern in den vergangenen Jahren aufgewendet habe, eine der besten Investitionen des Unternehmens gewesen. Das Geld habe Enron die Türen in Washington geöffnet und geholfen, seine Forderungen zu verwirklichen - nicht verstohlen durch die Hintertür, sondern offen durch die Propagierung der "freien Märkte" und "Deregulierung" ohne Beachtung der dafür notwendigen unabhängigen Kontrollen.


      28.01.2002 Quelle: diepresse.com



      :D

      :p


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