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    Wein (9) - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 22.05.02 17:49:11 von
    neuester Beitrag 28.12.02 18:05:51 von
    Beiträge: 966
    ID: 589.221
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      Avatar
      schrieb am 23.09.02 22:26:39
      Beitrag Nr. 501 ()
      Nabend,

      Ekonti, "Wänne" meinte auch vorgestern, daß der Idig eindeutig die besser Lage sei als der Ölberg.

      Ich vermute mal, daß es sich bei deinem Winklerberg um einen Konstanzer handelt, oder? Das mit der Eleganz und der Strenge würde dann genau meinem Eindruck entsprechen. Ich liebe diese Art Wein inzwischen!

      Die Auslese wird heute nicht mehr alle (morgen ist auch noch ein Tag...). Inzwischen verkoste ich Herrenbergs Nr.6 01 zum zweiten Mal. Der Wein schmeckt jetzt schon deutlich harmonischer als vor einem Monat. Uff, was machen die Lochs für Weine! Faszinierende Saarmineralik gepaart mit wachauähnlicher Power. Dazu noch ökologische Wirtschaft - für mich, wenn ich die immer noch günstigen Preise in Betracht ziehe, momentan der interessanstete Rieslingbetrieb in ganz Deutschland.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 22:34:06
      Beitrag Nr. 502 ()
      Oh, natürlich von Konstanzer, hornwatz, in der Tat.
      Ich habe übrigens die Nr.5 nochmal aufgerissen, nachdem Du sie so verrissen hast.:D Mir gefällt der Wein sehr gut, natürlich spiegelt er eine große Opulenz wider, doch warum soll ich ihn mit den anderen Lochs vergleichen? Lässt man das mal weg, ist er auch ein recht guter Riesling. Aber ich weiß, was Du meinst, hornwatz.

      Und wenn "Wänne" den Idig schon so lobt, ist man ja voll im Lot.

      Zu den Bildern, Schnübbel und Shakes, ihr habt natürlich vortrefflich gepunktet, einzig die Dame, die die Hornwätzin sein soll, gehört woanders hingeordnet.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 22:46:37
      Beitrag Nr. 503 ()
      Ekonti, ich habe der Nr.5 83 Punkte gegeben (ohje, das kling so, als würde ich mich für einen Miniaturparker halten....nee, die Punkte sind nur der hilflose Versuch, eine Relation herzustellen!). Ich orientiere mich dabei an Hofschuster, und bei dem bedeuten 80-84 Punkte "sehr gut".

      Also, "verreißen" würde ich das nun nicht unbedingt nennen... Aber du hast schon Recht, im Vergleich zu den anderen Herrenbergs kommt die 5 bei mir ziemlich mies weg. Das ist aber eine ganz subjektive Geschichte...

      Ich bin mal sehr gespannt auf die Herrenberg 01-Hierarchie bei Hofschuster und Diel/Payne. Man kann über den Sinn und Unsinn von Punkten ja trefflich streiten, aber wenn sie schon nicht sinnvoll sind, so sind sie zumindestens unterhaltsam!

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 23:17:49
      Beitrag Nr. 504 ()
      Die Nr.6 entwickelt sich im Glas. Inzwischen schmecke ich eine irre Mineralik.

      Dementsprechend korrigiere ich auf 90 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 23:20:51
      Beitrag Nr. 505 ()
      Die Nr.6...hätte ich jetzt auch Lust drauf...es liegt noch ein Saartyr, die Nr.4, im Kühlschrank...okay, ich bleibe heute beim Konstanzer.

      gruss ekonti:)

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      Avatar
      schrieb am 23.09.02 23:54:50
      Beitrag Nr. 506 ()
      Ekonti, der Konstanzer ist ja auch wirklich eindrucksvoll. Mit diesem Grauburgunder könnte ich mich auch einen Abend lang unterhalten....

      Nochmals zu den Preisen bei Herrenberg: Die trockene Spitze, der Saartyr, kostet gerade mal so viel wie der einfachste Wein von H-L (der meiner Überzeugung nach sein Geld auch auf jeden Fall wert ist)!

      Ich habe gerade versucht, per Mail noch einige Flaschen zu ordern. Der Keller quillt zwar über, aber solche Weine zu einem solchen Preis gibts nicht an jeder Ecke und in jedem Jahr....

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 15:06:34
      Beitrag Nr. 507 ()
      ich hab momentan den anschluss verloren, was ist ein konstanzer, nr. 1-6 :confused:

      gruss
      shakes
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 16:18:30
      Beitrag Nr. 508 ()
      ´Moin Freunde,

      habe lange nichts von mir hören lassen - Stress im Job, langer Urlaub, usw. :D

      War ein paar Tage im Bordeaux und bin eigentlich ziemlich enttäuscht. Habe mich durch mindestens 30 verschiedene preislich angemessene (bis 15 Euro) Bordeauxs getrunken und kann nur sagen: es lohnt sich nicht. Keiner der Weine bot auch nur im Ansatz den Genuß, den man sich von einem Wein erwartet. Sehr oft harte Tannine, keine Frucht, einfach flach (Jahrgänge 1993-1998). Jeder gute Rhone-Wein für ein paar Euro (siehe z.B. Remejeanne) bietet mehr - oder bin ich einfach inzwischen so auf die Rhone eingeschossen dass mein Geschmack keine Bordeauxs mehr würdigen kann ?

      Egal. Wann ist eigentlich mal wieder eine Online-Probe angesagt ???

      Bis bald
      Christian
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 18:43:40
      Beitrag Nr. 509 ()
      Nabend,

      Christian, meine Erfahrungen mit preiswerteren Bordeaux-Weinen gleichen deinen. Heute war in belgischen GB-Markt eine großanegelegte, kostenlose Bordeauxverkostung. Ein Freund wollte mich mitnehmen, aber ich mußte aus Zeitgründen zu Hause bleiben. Allzu traurig bin ich darüber nicht, denn die preiswerteren Chateaus sind in aller Regel für mich uninteressant, und die spannenden Weine (im belgischen Supermarkt ohnehin in der Minderzahl) will ich mir nicht leisten.

      Shakes, bei Konstanzer gibts keine Nummern, weil die Badenser nur bis 2 zählen gelernt haben:D. Die mystischen Zahlen bezogen sich auf Weine vom Weinhof Herrenberg...

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 23:56:26
      Beitrag Nr. 510 ()
      Gerade im Glas befindet sich der 01er Wiltinger Braunfels von Van Volxem. Schön, elegant, terroirbetont mimeralisch, aber im Vergleich zu den Herrenbergrieslingen eher feminin.

      Die erste Flasche hat übrigens massiv gekorkt. Ich werde sie bei K&U reklamieren, mal schauen, wie das so funktioniert....

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 22:12:29
      Beitrag Nr. 511 ()
      N`Abend!

      Christian, vor etwa zwei Wochen wurden zwei Weine für die nächsten Online-Proben herausgesucht, der "Saar-Riesling" von Van Volxem und "Les Garrigues" von Clavel, beide zu finden bei K&U. Einen Termin oder die Reihenfolge haben wir noch nicht festgelegt. Bei mir liegen mittlerweile beide bereit.

      Hornwatz, vielen Dank für dein Pfalz-Eindrücke!

      Heute im Glas: der 01er Reuilly der Domaine de Reuilly, bei K&U erstanden für 8,50 €. Ein Loire-Sauvignon, typische "grüne" Nase, sehr klar und sauber, vielleicht etwas zu viel Säure und zu wenig Frucht. Auf jeden Fall sehr erfrischend. Gut einsetzbar als Begleiter zu Fisch, zu Gemüse eher nicht. Als Solowein mir zu eindimensional. Ein Wiederkauf drängt sich nicht unbedingt auf, da würde ich eher zu "unserem" Quincy oder dessen großen Bruder, dem Quincy "Vignes d´Antan" greifen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 12:26:05
      Beitrag Nr. 512 ()
      Moin moin,

      gestern den "Le Mas 2000" von Clavel im Glas gehabt. Mir hat er nicht sonderlich zugesagt, sehr hart im Glas, adstringierend und im Gegensatz zur K&U Behauptung "Fruchtbetont" konnte ich keinerlei Frucht in diesem Wein finden. Der Wein ist für K&U Standards sehr günstig (6,50), allerdings auch sehr rustikal - ich würde ihn nicht wieder kaufen.

      HHanseat, wann ist die Probe denn geplant ? Habe ich noch Zeit bei K&U zu bestellen ? Bin übrigens bald wieder in Hamburg, vielleicht können wir ja mal ein Gläschen nehmen...

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 13:47:25
      Beitrag Nr. 513 ()
      Moin, Christian!

      HHanseat, wann ist die Probe denn geplant ? Habe ich noch Zeit bei K&U zu bestellen ? Bin übrigens bald wieder in Hamburg, vielleicht können wir ja mal ein Gläschen nehmen...

      Bisher wurde noch kein Termin festgelegt, wir können sicher auf dich warten! Auch ein Treffen in Hamburg läßt sich sicher einrichten, sag einfach kurz vorher hier Bescheid!

      Den 2000er "Le Mas" habe ich auch, bisher aber noch nciht probiert. Mit den älteren Jahrgängen habe ich jedoch gute Erfehrungen gemacht. Vielleicht war deine Flasche ja nicht ganz in Ordnung? Da träfe es sich doch gut, wenn noch ein Clavel-Wein eine Chance bei dir findet!

      Alles Gute,

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 18:52:23
      Beitrag Nr. 514 ()
      Guten Abend,

      zur Weissweindiskussion kann ich momentan nichts Neues beitragen (ausser der nochmaligen Empfehlung von Alfred Schömanns Pölicher Held Spätlese tr. 2001, für mich ein hervorragender Moselwein, der die hohe Bewertung durch Hofschuster gewiss rechtfertigt und das für 5 €;), da ich mich angesichts des kühlen Wetters und auch einer gewissen Frustration über zu viel zu mittelmäßige deutsche Weine nach Jahren wieder dem Rotwein zuwende, vor allem dem weiten südfranzösischen Feld von Merlot-fruchtig-weich bis zu würzig-kräftigen Landweinen. Thema Bezugsquellen: Habt Ihr in dem umfänglichen Rotwein-Versandhandel Empfehlungen? Die Weinzeche scheint mir solide und breit aufgestellte Qualität zu bieten, bei K&U weiss ich nicht um die Grösse der Diskrepanz zwischen Anpreisungsrhetorik der sehr vermessen wirkenden Händler und Realität im Glas, bei den grossen Versendern habe ich auch keine Erfahrung (interessant scheint mir rouge-blanc aus Toulouse, auch wenn die zu einem Schmitges-Wein im Angebot lustigerweise schreiben, er trage die nur sehr guten Weinen vorbehaltene Bezeichnung "Mosel-Saar-Ruwer").
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 21:20:29
      Beitrag Nr. 515 ()
      Nabend,

      Frohnau, freut mich, daß du dich mal wieder meldest. Ich hoffe, du wirst dem deutschen Weißwein nicht gänzlich untreu. Viel Mittelmäßigkeit kann man auch beim Roten aus Südfrankreich finden.

      Ich bislang mit folgenden Versendern zu tun gehabt: Weinzeche, Lobenberg, Dr.Kohler, K&U und Chateau Online. Bei letzterem habe ich nur subskribiert, und der Wein kommt erst im nächsten Jahr. Die Weinzeche- ich habe sie auch schon vor Ort besucht - bíetet in der Tat solide Qualität. Nicht wenige der von ihr geführten Weine finden sich auch bei Dr.Kohler und einige auch bei K&U, wobei K&U die besten Versandkonditionen hat. Über Kösslers Stil kann man natürlich steiten.... Bei Kohler habe ich ganz gerne gekauft, bis ich den Herrn Dr. auf der Prowein kennenlernen konnte. Nicht wenig arrogant, der Mann, aber er hat gute Tropfen im Programm. Richtig schlechte Erfahrungen habe ich mit Lobenberg gemacht - die Lieferung machte größere logistische Probleme, und die Weine waren auch nicht so dolle.

      Gerade ist wieder ein 2001er von Herrenberg fällig und zwar die Nr.3.
      Ich stelle mal aus Weinplus eine Notiz zur 4, also zum "Saartyr" hier hinein:

      " 18. Herrenberg, C+M. Loch, Saar, Schodener Herrenberg
      Fass
      Nr. 4 Saartyr, 9,50 Eu. (93 mgsP; 90,4 DDP)

      Ein grandioser Wein, unisono auch für Rotweinliebhaber
      und
      Rieslingniedrigpunktern unter den Weinwestfalen,
      Championsliga mit guten Chancen für mindestens das
      Europacup-Rieslinghalbfinale. Schon in der Nase:
      fruchtig,
      dicht, intensiv, z.Zt. noch Früchtestrauß von noch
      heraus zu
      arbeitenden (Steinobst?)Früchten mit einer erkennbaren
      Spur
      Mineralik. Extraktreich, fast champagner-cremig
      perlend,
      ganz leichte Fruchtsüße, Druck auf den Gaumen.
      Mandarine im
      ellenlangen Abgang bemerkte Heiko. Ich konnte das
      deutlich
      nachempfinden, obwohl ich den Wein schon mehr als 2
      Minuten
      nicht mehr im Mund hatte, so lang stand der Wein im
      Mund,
      whow!
      Tja, das war wohl die Spitze für die Weinwestfalen.
      Blind
      wurde zunächst noch auf den Vols von Volxem getippt,
      aber
      als Heiko nebenbei erwähnte, der Wein hätte beste
      österreichische - an Unendlich erinnernde - Wucht und
      Tiefe,
      dämmerte es mir, das kann nur der aufgepfropfte
      Lochriesling
      sein. Übrigens war nicht das Geringste von schnapsig,
      branntig zu verspüren. International einer (der
      beste?) der
      besten deutschen trockenen Rieslingvertreter, den wir
      ins
      europäische Rennen mit wahrhaften Siegchancen schicken
      können. Weinwestfalen war sich einig, zu diesem Preis,
      bunkern, alles, was geht."

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:19:30
      Beitrag Nr. 516 ()
      Horni,

      kann mann den Herrenberg Riesling irgendwo bestellen - bin jetzt neugierig :laugh:

      Christian
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 13:38:19
      Beitrag Nr. 517 ()
      Moin Christian,

      den Herrenberg-Riesling bekommst du entweder direkt beim 1.Knecht Manni Loch (www.info@lochriesling.de) oder zu nur geringfügig höheren Preisen bei Pinard de Picard (www.pinard-de-picard.de).

      Wenn du dich bei Herrenberg direkt meldest, kannst du dich ruhig auf mich beziehen. Allerdings mußt du dann meinen bürgerlichen Namen angeben, einen Hornwatz kennt der 1.Knecht wohl nicht....

      3, 6, und Saartyr sind Spitzenklasse, wobei der Saartyr bislang bei allen, die ihn probiert haben, als Primus inter Pares abgeschnitten hat.

      Trotz stark gestiegener Preise ist Herrenberg für mich immer noch das deutsche Weingut mit dem besten PLV in der trockenen Spitzenklasse. Für einen Wein wie den Saartyr, der in keinem Falle schlechter dasteht als beispielsweise Franzens "Calidus Mons" bezahlt man überall anders mindestens das Doppelte.

      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:29:10
      Beitrag Nr. 518 ()
      Moin,

      einem Glas Wein in HH schließe ich mich auch gern an, Christian.:)

      Kann hier jemand etwas zu den Weinen vom Weingut Bernhard Ott aus Feuersbrunn sagen?
      Die Grünen Veltliner zählen wohl zur anerkannten 1. Division des Landes.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:39:11
      Beitrag Nr. 519 ()
      Moin!

      Kann hier jemand etwas zu den Weinen vom Weingut Bernhard Ott aus Feuersbrunn sagen?

      Ne, habe ich noch nicht getrunken. Der Name läuft mir in letzter Zeit aber häufiger über den Weg. Ähnlich übrigens wie Herrenberg, da habt ihr mir keine Ruhe gelassen, soeben habe ich geordert :)

      Mittlerweile bin ich mit deutschen 2001ern gut bestückt. 2002 scheint bisher auch auf gutem Weg zu sein. Mir fehlt höchstens noch was klassisches von der Mittelmosel. Ein Probierpaket vom St. Urbanshof konnte mich leider nicht ganz überzeugen, Haag und Loosen möchte ich nicht, da zu mir schon gut bekannt und nicht mehr ganz billig. Nun grübel ich. Würde ja doch gerne noch einen Erzeuger kennenlernen. Habt ihr Erfahrungen mit Haart oder Schäfer? Oder doch wieder zu Molitor? Hm...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 16:00:18
      Beitrag Nr. 520 ()
      Zur Mittelmosel-Frage: Mich würde dort auch noch so manches Weingut interessieren, nachdem sich mein früherer Vorurteil von dominierenden zart-eleganten, vom Süss-Säure-Spiel lebenden Rieslingen dort nach anderen Erfahrungen verflüchtigt hat. Im Gegenteil: Die Böden dort sind halt doch einzigartig, die Winzer haben entsprechend bessere Bedingungen als andernorts, was sich bei gelungenen Weinen denn auch geschmacklich sehr vorteilhaft bemerkbar macht.

      Theo Haart ist ein sehr freundlicher Winzer mit einem klaren Schwerpunkt auf trockenen Weinen, ich denke, jemand der verlässlich gute Weine produziert. Von Schäfer muss ich hingegen abraten, ich habe die 2000-er Weine von dort als blass und ziemlich dünn erlebt, ausserdem würde ich nur seine restsüssen Weine trinken, bloss nichts trockenes. Molitor ist mir als Person unsympathisch (schmierig-ölig, um es drastisch auszudrücken), von Pigott übrigens mit boshaften Bemerkungen über seine Rücksichtslosigkeit gg. den Winzernachbarn bedacht. Eine Pigott-Entdeckung (längst kein Geheimtipp) interessiert mich besonders: Clemens Busch aus Pünderich, habe ich aber noch nicht getrunken.
      Neben diesen eher im mittleren bis gehobenen Preissegment tätigen Winzern gibt es natürlich ausserhalb des VdP-Bereichs dort sehr viele Winzer, gewiss auch ambitionierte ohne entsprechenden Namen (etwa die ganzen Clüsseraths, sehr gute Noten 2001 hat Hofschuster Clüsserath-Hilt gegeben), kann ich aber noch nicht aus eigener Erfahrung sprechen (Ausnahme: der gestern erwähnte Kanzlerhof).

      Was hat denn übrigens an den Urbanshof-Weinen nicht geschmeckt? Bisher waren alle, die sich zu den 2001er Weinen von Nik Weis geäußert haben, voll des Lobes.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 17:36:35
      Beitrag Nr. 521 ()
      Nabend,

      Frohnau, Haart soll seinen Schwerpunkt bei den trockenen Weinen haben? Das halte ich für ein Gerücht. Ich zitiere mal aus dem 2001er GM: "Daß der Ausbau trockener Rieslinge nicht unbedingt Haarts Domäne ist, wird auch dieses Mal deutlich. Doch das kann kaum zum Problem werden,da nur sieben Prozent der Produktion trocken ausgebaut werden."

      Die Weine von Clemens Busch, die ich bislang probiert habe (2 trockene Spätlesen) waren gut, aber nicht sehr gut und für meine Begriffe etwas zu teuer.

      Ausgezeichnet und relativ preiswert finde ich das von Chephren favorisierte Weingut Erben von Beulwitz.
      Und dann gibts noch diverse ander Erzeuger, deren Weine ich zum Großteil nicht kenne, die mir aber höchst interessant scheinen. Als da wären: Franz-Josef Eifel, Selbach-Oster, Grans-Fassian, diverse Clüssraths, Paulinshof, Kees-Kieren etc...

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 19:16:12
      Beitrag Nr. 522 ()
      Moin!

      Erstmal Dank für eure MSR-Tipps!

      Was hat denn übrigens an den Urbanshof-Weinen nicht geschmeckt? Bisher waren alle, die sich zu den 2001er Weinen von Nik Weis geäußert haben, voll des Lobes.

      "Nicht geschmeckt" ist auch übertrieben, aber nachkaufen werde ich bis auf weiteres nicht. Ich hatte eine 01er Piesporter Goldtröpfchen Spätlese getrunken, die mich begeisterte, und danach ein Probepaket bestellt (besagte Spätlese war da schon ausverkauft). Bei den Weinen daraus war mir oft die Süße etwas zu dominant. Außerdem lag im Vordergrund ein an Hefe ähnelnder Geschmack, den ich zunächst als Gäraromatik zuordnete (was bei jungen Weine ja durchaus vorkommen kann und womit ich meist keien Probleme habe), der mir dann aber auch bei einem älteren Wein begegnete. Deshalb hege ich auch leichte Zweifel, ob mir die Weine mit etwas mehr Reife besser zusagen werden. Naja, leer ist das Probierpaket noch nicht, ich habe gerade anläßlich deiner Frage noch eine 01er Laurentiuslay Spätlese in den Kühlschrank gepackt. Fortsetzung folgt also...

      Noch zu deiner Südfrankreich-Frage: in diesem Gebiet bin ich leider ziemlcih hilflos und verlasse mich meist auf Händler. Die übertriebenen Lobpreisungen bei K&U stören mich auch etwas, bei Südfranzosen hatte ich bisher aber keinen Anlaß zur Klage, da haben die schon Ahnung. Gute, aber noch wenige, Erfahrungen habe ich mit http://www.vinisud.de/main.asp gemacht. Gut gefallen hat mir der 98er Mas aux Schiste der Domaine Rimbert (den habe ich auch schon bei anderen Händlern gesehen). Ein alter Forumsfavorit war Gauby, dessen Preise aber deutlich gestiegen sind, und dessen neuere Jahrgänge wohl auch nicht auf unbeschränkte Zustimmung stießen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 20:27:52
      Beitrag Nr. 523 ()
      Nabend,

      HHanseat, was hast du denn genau bei Herrenberg bestellt? Vom Saartyr habe ich mir 18 Flaschen hingelegt, und ich überlege ernsthaft, für schlechte Zeiten noch mehr zu bunkern.... -

      Ein Probierpaket vom St.Urbanshof muß unbedingt her. Ich bin jetzt richtig neugierig geworden.

      Leider habe ich inzwischen nicht nur ein Platzproblem, sondern die Schwierigkeit ist die, daß es mir an schlichten trockenen Alltagsweinen mangelt. Im Keller liegen diverse Geschosse wie Uhlen, Röttgen, Idig, Calidus-Mons, Achat etc. in mehrfacher Ausfertigung, aber so etwas macht man ja nun wirklich nicht jeden Abend auf. Offensichtlich muß ich meine Einkaufspolitik ein wenig verändern, auch wenns schwer fällt.

      Viele Grüße von Hornwatz, der gerade den wirklich preiswerten Weißburgunder von Brenneis-Koch pichelt.
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 09:58:33
      Beitrag Nr. 524 ()
      Moin,

      den kleinen Veltliner von Bernhard Ott, HHanseat, hatte ich schon im Glas, etwas spezieller, hervortretende klare Säure...ich hörte, die Reserve und Fass Nr.4 (hat nichts mit den Lochs zu tun) sind es wert, probiert zu werden.

      Stichwort Brände und Liköre, welche Winzer sind hier in Deutschland führend?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 10:53:59
      Beitrag Nr. 525 ()
      Moin!

      HHanseat, was hast du denn genau bei Herrenberg bestellt? Vom Saartyr habe ich mir 18 Flaschen hingelegt, und ich überlege ernsthaft, für schlechte Zeiten noch mehr zu bunkern.... -


      6x die 4 und je 2x die Nummern 3 und 6. Ein beherzter Sprung ins unbekannte :D


      Stichwort Brände und Liköre, welche Winzer sind hier in Deutschland führend?


      Da kenne ich mich leider gar nicht aus. Allerdings habe ich gehört, daß Laible auch hier Gutes produziert.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 11:01:36
      Beitrag Nr. 526 ()
      Moin,

      HHanseat, ich denke, du wirst diesen tapferen Satz nicht bereuen.


      Ekonti, in meinem alten GM von 98 werden auch die "besten" Wunzerbrände vorgestellt. Ich bin gerade mit der Zeit ein wenig knapp, aber bei Gelegenheit suche ich dir da mal das, was mir am attraktivsten scheint, heraus. Bei Bränden dürfte sich ja jahrgangsbedingt nur wenig ändern:D

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 13:33:54
      Beitrag Nr. 527 ()
      So, Ekonti, hier ein paar Weingüter, die laut GM gute Brände erzeugen (ich habe die preiwerteren herausgesucht):

      Selbach-Oster (Riesling-Trester)

      Bürgermeister Schweinhard (Burgunder-Trester)

      Allendorf (Spätburgunder-Trester)

      Eymann (Spärburgunder-Trester)

      Heinrich Männle (Scheurebe-Trester)

      Horst Sauer (Trester und anderes, sehr preisgünstig!)

      Salwey (Marc und Weinhefe)

      Kalkbödele (Weinhefe)

      Mosbacher (Weinhefe)

      Freimuth (Weinbrand)


      Ganz gute Erfahrungen habe ich selber mit den Bränden von Schmitges gemacht. Allerdings trinke ich so etwas äußerst selten; die drei vor Jahren gekauften 0,35-Flaschen sind immer noch nicht leer....

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 17:33:19
      Beitrag Nr. 528 ()
      Moin,

      dank für die Hinweise,
      HHanseat, jo, die Brände von Laible sind mir bekannt, habe gerade den Marc vom Gewürztraminer offen (nettes Namensspiel;)), der ist schon sehr gut.
      Hornwatz, mal wieder die Fleißarbeit für mich erledigt:), Sauer in Kombination mit seinen vorzüglichen Weinen klingt interessant....
      Bin da auch kein Brändetrinker, doch momentan reizt mich ein kleiner Überblick, und es erweitert das Gesamtbild von bekannten Winzern, z.B. hat auch Konstanzer schon immer gute Brände erzeugt. Früher gab es ja das sogenannte "Brennrecht", ob es in Deutschland Regionen gibt, die damals bevorzugt waren und auch heute in der Breite eine "Brenntradition" haben?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 21:53:28
      Beitrag Nr. 529 ()
      N`Abend miteinander!

      So, nun hatte ich meinen ersten Bordeaux des Fabeljahrgangs 2000 im Glase. Ich bin nun weder Kenner noch Liebhaber von Bordeauxweinen, aber die nach wie vor bestehende Vorrangstellung Bordeaux lassen mich meien Vorurteile von Zeit zu Zeit überprüfen. Nun also war ein "La Charmille" Premieres Cotes de Bordeaux der Domaine du Barrail dran. Natürlich noch viel zu jung, direkt nach dem Öffnen war der Wein völlig unzugänglich. Also Korken wieder drauf und zwei Tag egewartet. Heute präsentierte er sich ein wenig offener, allerdings wird er dennoch von Holz und Tannin dominiert. Der Wein schreit nach Essen, und zu einem Kartoffelauflauf war er dann doch gut trinkbar. Hinter der Holzwand schlummert noch etwas, der Wein wird sicherlich noch angenehmer im Laufe der Jahre. Für den Wein habe ich 12,50 € bezahlt, dafür hätte man mehr Genuß bekommen können. K&Us Empfehlung "Trinkbar: sofort, Dekantieren: nein" kann ich keinesfalls unterstreichen.

      Tja, und wie angekündigt habe ich auch vom Urbanshof noch die Laurentiuslay Spätlese geöffnet. Der Wein entsprach meinen Befürchtungen: hefig, süß, langweilig. Verhaltene Nase, verhaltene Frucht. Merkliche Blasen- und Druckentwicklung. Auch ein Tag Bedenkzeit hat nicht wirklich geholfen. Für diesen Wein werden ab Gut 13 € verlangt; ich wüßte nicht, weshalb ich das zahlen sollte.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 22:16:21
      Beitrag Nr. 530 ()
      Nabend,

      Ekonti, bei den Bränden handelt es sich leider nur um Produkte, die etwas mit der Weintraube zu tun haben. Obstschnäpse bleiben außen vor. Aber ich gehe mal davon aus, daß diejenigen, die einen guten Trester machen, auch beim Williams nicht völlig versagen.

      HHanseat, angesichts der Tatsache, daß mein Sociando-Mallet 2000 noch nicht ausgeliefert ist, scheint mir die Trinkreife-Prognose von K&U sehr gewagt. - Aber Bohrdoh ist auch für mich weitestgehend Terra Incognita, nach wie vor.

      Daß dir die Spätlese vom St.Urbanshof nicht mundet, ja gar "langweilig" vorkommt, nimmt mich Wunder angesichts der Bewertungen in den Führern und auch angesichts der Weinplus-Lobeshymmnen des nicht leicht zufriedenzustellenden Werner E. aus N. - aber ich kenne, wie gesagt, die Weine aus diesem Gut noch gar nicht und enthalte mich daher jeglichen Urteils.

      Ich habe gerade nach der trockenen Spätlese 01 aus dem Bopparder Hamm Engelstein von Müller eine restsüße Spätlese 01 aus dem Bopparder Hamm Ohlenberg von Weingart zwischen. Tja, mein Verhältnis zu Mittelrheinrieslingen ist doch ein wenig gespalten. Die Weine sind beide nicht schlecht....ich bin versucht, sie auf ihre Art sehr gut zu nennen...aber wenn ich sie dann mit den letzjtährigen Erzeugnissen von Herrenberg oder Van Volxem oder auch einigen Pfälzer Betrieben vergleiche, dann scheint mir dieses ganze Bopparder Gebräu doch eher dünn und schlapp. Man könnte auch wohlmeinend sagen: elegant...Ich finde es nicht verkehrt, so etwas im Keller zu haben (zumal man ja nicht die Welt dafür bezahlt), aber andere Weine sprechen doch deutlich nachdrücklicher zu mir.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 22:40:13
      Beitrag Nr. 531 ()
      Daß dir die Spätlese vom St.Urbanshof nicht mundet, ja gar "langweilig" vorkommt, nimmt mich Wunder angesichts der Bewertungen in den Führern und auch angesichts der Weinplus-Lobeshymmnen des nicht leicht zufriedenzustellenden Werner E. aus N. - aber ich kenne, wie gesagt, die Weine aus diesem Gut noch gar nicht und enthalte mich daher jeglichen Urteils.


      Tja, das wundert mich auch, zumal mir wie gesagt die Goldtröpfchen Spätlese sehr zugesagt hat. Aber wie kann man das erklären? Einzelne Flaschenfehler können es bei der Zahl der Weine nicht mehr sein, die Zustellung per DPD haben bisher auch alle meine Weine überlebt. Ein Fehler, der ein ganezs Paket betreffen könnte, wäre wohl das "Kochen" in praller Sonne, aber müßten dann nicht die Korken etwas hervorgetreten sein? Das waren sie nicht. Und ich habe derart "gekochte" Weine auch noch mit Genuß getrunken (nur sollte man sich dann ranhalten und nicht mehr einlagern). Außerdem würde ich dann eher auf einen Ton in Richtung Sherry-Madeira tippen. Tja, was ist los? Die Flaschen haben keinen mir bekannten Fehler. Die Kommentare von Herrn E. aus N. geben mir allerdings auch zu denken: dem sprang ja gerade bei diesen Weinen das Terroir ins Gesicht. Nach meinen Erfahrungen würde ich mir nun zutrauen, einen Urbanshofwein blind zu erkennen, aber ob der jetzt aus Ockfen oder Leiwen kommt (sind ja schon ein paar km Distanz)? Alles gleich hefig :(

      Gerade im Glas übrigens der einzige Wein des Wochenendes, der meine Erwartungen erfüllt hat: ein 2000er "La Cala" Vermentino di Sardegna von Sella & Mosca. Aufmerksam darauf bin ich beim Stammitaliener geworden, war dessen Empfehlung zu gebratenen Seewolf, schmeckte vorzüglich auf der Terrasse in angenehmer Gesellschaft. Tja, der Wirt erzählte noch etwas von seinen speziellen Quellen in seiner sardischen Heimat, ein büschen Show gehört schließlich zum Geschäft. In der nächsten Metro steht der "La Cala" freilich auch, für 6,14 € :D Ein einfacher, aber knackiger und klarer Wein. Geht Richtung Sauvignon, aber ohne viel Fruchtdüfte. Auch gut: aus gleichem Hause der Cannonau für zwei Euro mehr.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 09:37:41
      Beitrag Nr. 532 ()
      Moin,

      hatte ein hartes Wochenende (einige Flaschen) und kann noch nicht ganz an Obstbrände denken, trotzdem -

      www.spiritsmedia.at
      www.schnapsforum.ch
      www.schnapsler.de

      Es gab noch eine gute deutsche Website, die hab ich aber verschlampt :rolleyes:

      Meinen Williams kaufe ich immer beim Schnapshof Bürgy in der Nähe von Heidelberg - habe schon die Engländer damit angesteckt und muss demnächst mal en gros importieren. Trotzdem, immer wenn ich in Österreich bin (übernächste Woche wieder) kaufe ich einen Obstbrand und bin meistens hochpositiv überrscht - brennen kennens die Estreicher.

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 12:28:55
      Beitrag Nr. 533 ()
      Hallo zusammen,

      ich entwickel ja gerade eine Vorliebe für Dessertweine bzw. edelsüße Weine. Neben Wehlener Sonnenuhr und Oppenheimer Herrenberg brauche ich nun langsam mal etwas Abwechslung.

      Wenn ich mir so einige Versender im Netz ansehe bin ich jedoch über deren Angebot in diesem Segment enttäuscht. So finde ich bei Weinzeche (Suchbegriffe Deutschland und Weißwein) nur zwei nicht-trockene Weine, davon einer Ausverkauft und der andere halbtrocken.

      Also bin ich auf die Suche gegangen und bin auf

      www.dessertweine.de

      gestoßen. Nun meine Frage: Kennt einer von Euch diesen Versender und kann hier mal seine Erfahrungen posten?.

      Wäre sehr nett

      Gruß
      Torsten
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 12:51:46
      Beitrag Nr. 534 ()
      Grüß dich, Torsten!

      Den Versender www.dessertweine.de habe ich hier im Thread vor noch gar nicht so langer Zeit empfohlen - Christoph Necknig, der dahintersteht, ist mir über Weinplus (Chat und diverse Emails) gut bekannt. Außerdem hat er mehrfach die Weinplus-Niederrheinproben beliefert, wenn es um süße Weine ging. Äußerst seriös, sehr gut zusammengstelltes Sortiment, viele Weine mit einem überzeugenden PLV! Für mich eine der besten Versandadressen im Netz überhaupt.

      Besonders zu empfehlen aus seinem Sortiment sind die schönen Edelsüßen von Theo Minges, die ich vor einiger Zeit in Dülken probieren konnte. Absolute Preisknaller!

      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 13:22:11
      Beitrag Nr. 535 ()
      Hallo Hornwatz,

      vielen Dank für die Info .. dann kann ich da ja mal beruhigt eine erste Bestellung aufgeben. Werde dann deinen Tipp direkt mal berücksichtigen. Habe gerade gelesen das die erste Bestellung versandkostenfrei ist .. sehr angenehm.

      Leider (oder - als Vertriebler- zum Glück) bin ich i.M. sehr viel unterwegs und komme daher nicht regelmäßig dazu hier ins Forum zu sehen. Obwohl ich mich bemühe die Diskussionen hier zu verfolgen geht mir doch der ein oder andere Beitrag mal "durch" ...

      Ja.. dann werde ich jetzt mal zuschlagen ;)

      Gruß
      Torsten
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 21:30:50
      Beitrag Nr. 536 ()
      Nabend,

      hallo Torsten, offengestanden freue ich mich über jeden, der hier mehr oder minder regelmäßig hereinschaut! Und daß du dir nicht alles merken kannst, was ich im Thread verzapfe, ist schon klar....

      HHanseat, ich glaube ja selten, daß dieser oder jener Wein "noch Zeit braucht". Aber bei deinen St.Urbanshöfern könnte das der Fall sein....

      Gerade probieren wir den ersten 01er von Heymann-LÖwenstein, den "Schieferterrassen", seine einfachste Qualität. H-L schreibt auf seiner Homepage, daß der 01er Jahrgang bei ihm der erste war, auf den er den Begriff "Jahrhundertjahrgang" anwenden würde.

      Momentan präsentiert sich dieser Wein meines Erachtens nicht ganz so harmonisch wie der 2000er, bei dem die Mineralität gegen die Säure besser ausbalanciert ist. Beim 2001er stehen die Zitrus/Orangen/Mandarinen-Noten doch stark im Vordergrund.
      Dennoch: Was für eine Basisqualität! Dicht, intensiv, kraftstrotzend, nachhaltig, lang. Viele renommierte Winzer wären froh, wenn sie dieses Niveau mit ihren Spitzenspätlesen erreichen könnten.

      Ob dieser "Schieferterrassen" trocken oder halbtrocken ist, kann ich nicht genau herausschmecken. Es ist mir angesichts der Massivität von Säure und Extrakt auch ziemlich wurst!

      H-L bleibt IMHO eine der ersten Rieslingadressen in Deutschland. Allerdings im M-S-R-Gebiet knapp hinter Herrenberg....

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 22:10:05
      Beitrag Nr. 537 ()
      Wenn Du schon davon quatscht, Hornwatz, habe gerade den Saartyr offen...der Basis HL im letzten Jahr war sehr lecker, doch wenn man die Preise mit Herrenberg vergleicht, ist mir eigentlich egal, ob ich vom einen die Basis und vom anderen den am höchsten angesiedelten Wein zum fast gleichen Preis bekomme und stimme mit Dir überein, zuerst der 1. Knecht.

      Christian, dank für die hochgeistigen Links, werde mal reinstöbern.

      Zu den Dessertweinen hat Hornwatz ja schon das Beste von sich gegeben.

      Gestern abend lag zum ersten Mal ein Rotwein von meinem Lieblings-Gavi-Hersteller im Glas, ein Monferrato Rosso namens Rivalta aus dem Hause Villa Sparina, ein dichter tieferdigschwarzfruchtiger Wein, ein 3-Gläser-Barbera, der sein Geld IMO wert ist, was bei Italienern nicht immer der Fall ist bzw. sein kann.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 22:29:43
      Beitrag Nr. 538 ()
      Christian, vom Schnapshof Bürgy bekomme ich nichts in den Weiten des Netzes, kannst Du noch die Adresse posten?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 23:53:27
      Beitrag Nr. 539 ()
      Ekonti,

      keine Frage: "Schieferterrassen" 01 von H-L und "Saartyr" vom 1.Knecht kosten in etwa ähnliche Beträge, wobei ich den Saartyr besser finde als den Schieferterrassen.

      Dennoch: Viele Betriebe verkaufen ihre trockenen Spitzenweine auf einem ganz anderen Preislevel. - Ich sehe der GG-Entwicklung deshalb als Konsument auch eher mit Grausen entgegen!- Herrenberg macht bislang keinen auf "Großes Gewächs", Gott seis gepfiffen und gebassgeigt!

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 10:34:27
      Beitrag Nr. 540 ()
      Bernd,

      was kostet denn der Saartyr ? Ich muss glaube ich mal sechs Flaschen bestellen. Aus der MSR Region habe ich, glaube ich, noch NIE Wein getrunken. Aber du weisst ja, Weisswein ist nicht meine Sphäre...

      E_Konti,

      Bürgy ist in Hirschberg-Leutershausen, ein paar KM von Heidelberg an der Bergstrasse. Die Telefonnummer ist 06201/55329

      Bis dennedann
      Christian
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 12:47:13
      Beitrag Nr. 541 ()
      Hi,

      Christian, der Saartyr kostet bei Herrenberg direkt 9,50 Euro, bei Pinard de Picard 10,40. Dafür bekommt man einen Riesling, den ich ohne Zögern "groß" nenne, und der nicht nur für mich deutlich über 90 Punkten liegt.

      Nachfolgend der meiner Meinung nach sehr gelungene Pinard de Picard-Text zum Weinhof Herrenberg:



      "Wohl keine Region Deutschlands brilliert mit rassigeren Rieslingen als das kleine Anbaugebiet der Saar mit seinem spezifischen kühlen Mikroklima. In schwierigen Jahrgängen haben die Weine zwar bisweilen mit einer hohen Säure zu kämpfen, um eine ideale Balance zu erreichen, in warmen Jahren jedoch vereinigt sich in ihnen die glasklare, saftige Rieslingfrucht mit einer rassigen Säure zu traumhaft schönen, filigranen Meisterwerken, die weltweit einzigartig sind. Nicht umsonst zahlen Liebhaber aus aller Welt exorbitante Preise für die besten Exemplare Egon Müllers aus dem legendären Scharzhofberg, Preise, gegen die selbst die völlig überteuerten Bordelaiser Spitzengewächse „billig“ erscheinen.
      Und aus dieser faszinierenden Region präsentieren wir Ihnen einen Newcomer mit Qualitäten, wie sie spektakulärer nicht sein können, und das zu mehr als fairen Preisen. „Claudia Loch hat 1999 eine Atem beraubende Kollektion vorgestellt, ein Wein ist besser als der andere“, so urteilt begeistert Marcus Hofschuster im Weinplus Weinführer Deutschland 2001. Und Mario Scheuermann, erfahrener Fachjournalist und Veranstalter des Hamburger Weinsalons, meint gar: „Das Weingut Herrenberg ist für mich schon seit zwei, drei Jahren ein herausragender Geheimtipp an der Saar. Bei einer Erstteilnahme (am Hamburger Weinsalon) wäre das ziemlich uneinholbar die Nominierung für die Entdeckung des Jahres gewesen. Bei der minimalen Jahresproduktion und solchen Qualitäten müssten die Weinkenner eigentlich Schlange stehen und alles müsste zu Höchstpreisen ständig ausverkauft sein. Herrenberg ist so etwas wie ein weißer Riesling-Petrus von der Saar: Winzige Produktion, total eigenständiger Terroircharakter in absoluten Spitzenlagen“.

      Und da wir in Bezug auf dieses Weingut absolut der gleichen Auffassung sind, haben wir alles daran gesetzt, mit dem so sympathischen Ehepaar Claudia und Manfred Loch (dem „ersten Knecht“, wie er sich selbstironisch gerne tituliert) zusammenarbeiten zu können, was gar nicht so einfach war, da sie bisher problemlos ihre kleine Jahresproduktion von ein paar tausend Flaschen ab Hof direkt verkauft haben.
      Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir Ihnen ab sofort als einziger deutscher Händler diese Rieslinge „wie aus dem Bilderbuch“ präsentieren können. Wir können Ihnen noch eine kleine Restmenge des großen 99er Jahrgangs anbieten, in dem die Lochs nichts anderes als wunderschöne Süßweine produziert haben, aber keine trockenen. „Der Grund hierfür ist so banal wie staunenswert“, erläutert mir Manfred Loch, „denn die Natur hat uns in 99 qualitativ so reichlich beschenkt (aber da haben meines Erachtens die Lochs ebenfalls ihren mehr als verdienten Anteil daran), dass wir nur Moste der Prädikate Auslese und Beerenauslese geerntet haben.
      Kann sein, dass wir die Qualitätsschraube etwas überzogen haben (???), aber was hätten wir denn tun sollen? Mit Wasser rückverschneiden?“. So die natürlich nicht ernsthaft gemeinte rhetorische Frage des „ersten Knechts“. Und frisch eingetroffen sind die phantastischen Qualitäten aus dem herausragenden Jahrgang 2001

      Was ist eigentlich das Geheimnis, das hinter diesen faszinierenden Qualitäten steckt? Eigentlich gar keins. Diese großen Rieslinge sind nichts anderes als das Resultat erstklassiger Lagen, ehrlicher, harter handwerklicher Arbeit in den biologisch bewirtschafteten Weinbergen und einer vehementen Liebesbeziehung der Lochs zu majestätischen Rieslingen und zu der unnachahmlichen Sinfonie eines wahrhaft großen Terroirs.
      Claudia und Manfred, beide Seiteneinsteiger, erwarben 1992 ihren ersten, gerade mal 1200 Quadratmeter großen Weinberg im verträumten Schoden, im Folgejahr kamen dann 30 Ar von den Eltern dazu. Prachtstück ist eine Parzelle mit 100 Jahre alten, wurzelechten Reben im Wiltinger Schlangengraben.
      Alle Lagen in den extrem steilen, mit Schiefer bedeckten Hängen (bis 80% Neigung!) werden „parzellenrein“ ausgebaut, um das jeweilige Terroir (wechselnde Schieferformationen, unterschiedliche Anteile an Feinerde) im Wein optimal zur Geltung zu bringen.
      Der Schodener Herrenberg mit seinem extrem unterschiedlichen Bodenzusammensetzungen innerhalb der einzelnen Parzellen liegt mit seinem speziellen Mikroklima optimal süd-südwestorientiert wie ein riesiger Brennspiegel, der jeden auch noch so kleinen Sonnenstrahl einzufangen vermag, innerhalb eines nur etwa 4 km großen Gürtels, innerhalb dessen sich alle großen Lagen der Saar befinden.
      Mein ausdrücklicher Respekt auch den Lochs für die harte körperliche Arbeit, die in diesen steilen Weinbergen notwendig ist, die mich sehr an die großartigen Gegebenheiten der Terrassenmosel erinnern.

      Wenn man hoch über der Saar in den steilen Schieferlagen des Schodener Herrenbergs herumkraxelt, fallen sofort die Unterschiede zwischen den Parzellen des strikt qualitätsorientierten Winzerpaars und denen ihrer Nachbarn ins Auge.
      Zum einen die extrem gepflegten „lebenden” Böden mit ihrem komplexen natürlichen Grünbewuchs (von den Lochs neu erworbene Parzellen in der Umstellungsphase zum biologischen Anbau weisen erst 1-2 verschiedene Kräuter auf), der durch die Konkurrenzsituation die Wurzeln der Reben tiefer in die Erde zwingt, der Entwässerung und dem Erosionsschutz dient sowie zur Humusproduktion beiträgt, und die Nistkästen für die einheimische Vogelwelt, die durch den Fraß der Schädlinge zum ökologischen Gleichgewicht in den Weinbergen beitragen.
      Zum anderen sticht ein Rebschnitt ins Auge, der sich von dem aller Nachbarn völlig unterscheidet und der meines Wissens nach von kaum einem anderen Winzer an Mosel-Saar-Ruwer angewandt wird: die Vertiko-Erziehung nach Prof. Cargnello, eine Außenseitermethode eines engagierten Querdenkers.

      Hierbei wachsen die Rebstöcke mit ihren langen Trieben wie ein kleiner Busch über mehrere Etagen. Manfred Loch erklärt dazu: „Infolge der wesentlich höheren Blattwerksproduktion (das Kraftwerk der Reben) verfügen die Reben über ein deutlich besseres Blatt-Fruchtverhältnis, dass mitverantwortlich ist für die herausragende Qualität der Trauben. Dabei ist der Schnitt so kompliziert, dass wir gezwungen sind, diesen entscheidenden Arbeitsschritt ohne jegliche Hilfskräfte durchzuführen, denn er setzt so viele Fachkenntnisse voraus, dass ich damit keine Saisonkräfte betrauen kann, da es viel zu lange dauern würde, bis sie es im Detail verstehen. So bleibt uns nichts anderes übrig, als es selbst zu machen. Doch wenn man diesen Schnitt beherrscht und die Erträge drastisch reduziert, ist er nach meinen Erfahrungen dem traditionellen Moselschnitt weit überlegen”.
      Eine Einschätzung, die die Qualitäten der Loch`schen Weine Jahrgang für Jahrgang bestätigen. Ein Beleg hierfür sind aber auch die Wildschweine, die sich im Herbst mit Vorliebe ebenfalls kostenlos in den Loch`schen Parzellen bedienen vollen, ein Elektrozaun ist unumgänglicher Schutz vor diesem „Mundraub“. Auch die Vögel picken sich genau diese Trauben heraus, verschmähen aber diejenigen der Nachbarn: Tiere haben sich im Gegensatz zu uns Menschen ihre natürlichen Instinkte bewahrt.

      Trotz der privilegierten mikroklimatischen Gegebenheiten und des herausragenden Terroirs sowie der innovativen, harten handwerklichen Arbeit im Weinberg war der Anfang der Winzerkarriere der Lochs beschwerlich:
      Die ersten Jahrgänge wurden nachts in ihrem uralten Keller gekeltert, um die kostbaren Herbsttage optimal zu nutzen. Das Land verweigerte finanzielle Zuschüsse doch Lochs arbeiteten engagiert und voller Enthusiasmus weiter. Dann gelangen mit dem 97er und 98er bereits vorzügliche Jahrgänge, „die 99er allerdings stellen (erstmals) alles in den Schatten. Mit gerade einmal 35 Hektolitern pro Hektar waren die Ergebnisse ausgesprochen niedrig. Ergebnis einer intensiven Weinbergsarbeit. Am Ende steht eine fulminante Kollektion von Auslesen – glasklar im Stil, mit Schmelz und mineralischer Säure. Unsere Hochachtung“ (Gault Millau).
      Die Aufbauphase war abgeschlossen, die Weinbergsarbeit auf biologischen Anbau umgestellt, d.h. kein Einsatz von Insektiziden und Herbiziden, dazu eine extrem selektive Auslese von Trauben mit höchster physiologischer Reife und verrückt niedrige Erträge, unverzüglicher, schonender Transport gesunder, unzerquetschter Trauben in kleinen Behältern in die Keller und sofortige sanfte Pressung (Selbst Marienkäfer haben diese Prozedur schon überlebt!), moderat reduktiver Ausbau der Weine in blitzenden Edelstahltanks, geringst mögliche Schwefelung.

      Das Resultat:
      Was die Jahrgänge 99 und 2000 bereits ankündigten, demonstriert der 2001er auf geniale Art und Weise. Der Weinhof Herrenberg katapultiert sich mit spektakulären handwerklichen Qualitäten im besten Sinne des Wortes und mit dem singulären Charakter ihrer in konsequenter Ertragsreduktion und extrem selektiver Lese entstandenen Naturweinen nicht nur mit an die Spitze der Weinanbauregion Saar mit ihrer großartigen Tradition, für mich zählen die sympathischen Quereinsteiger Claudia und Manfred Loch zur absoluten Winzerelite Deutschlands und ihre Weine mit ihrer glasklaren, saftigen Rieslingfrucht, ihrer charakteristischen, eher saaruntypischen Fülle, ihrem Extraktreichtum, ihrer Frische, ihrer beispielhaften Mineralität, ihrer Kraft und ihrer Finesse sowie ihrem kompromisslosen Terroirkonzept besitzen ein schwerlich zu schlagendes Preis-Genussverhältnis.
      Von Claudia und Manfred Loch werden wir in Zukunft noch sehr viel hören, wir freuen uns jedenfalls weiterhin auf eine spannende Zusammenarbeit.

      Anmerkung: Die Fassnummern bei den trockenen Rieslingen vom Herrenberg spiegeln keine Wertigkeit der Weine, sondern ausschließlich die unterschiedlichen Zusammensetzungen des heterogenen Terroirs!"
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 13:15:08
      Beitrag Nr. 542 ()
      Und weils so schön ist, hier noch eine Verkostungsnotiz zum Saartyr 01, die aus einer kürzlich stattgefundenen Probe des westfälischen Weinplus-Zirkels stammt:


      "18. Herrenberg, C+M. Loch, Saar, Schodener Herrenberg
      Fass
      Nr. 4 Saartyr, 9,50 Eu. (93 mgsP; 90,4 DDP)

      Ein grandioser Wein, unisono auch für Rotweinliebhaber
      und
      Rieslingniedrigpunktern unter den Weinwestfalen,
      Championsliga mit guten Chancen für mindestens das
      Europacup-Rieslinghalbfinale. Schon in der Nase:
      fruchtig,
      dicht, intensiv, z.Zt. noch Früchtestrauß von noch
      heraus zu
      arbeitenden (Steinobst?)Früchten mit einer erkennbaren
      Spur
      Mineralik. Extraktreich, fast champagner-cremig
      perlend,
      ganz leichte Fruchtsüße, Druck auf den Gaumen.
      Mandarine im
      ellenlangen Abgang bemerkte Heiko. Ich konnte das
      deutlich
      nachempfinden, obwohl ich den Wein schon mehr als 2
      Minuten
      nicht mehr im Mund hatte, so lang stand der Wein im
      Mund,
      whow!
      Tja, das war wohl die Spitze für die Weinwestfalen.
      Blind
      wurde zunächst noch auf den Vols von Volxem getippt,
      aber
      als Heiko nebenbei erwähnte, der Wein hätte beste
      österreichische - an Unendlich erinnernde - Wucht und
      Tiefe,
      dämmerte es mir, das kann nur der aufgepfropfte
      Lochriesling
      sein. Übrigens war nicht das Geringste von schnapsig,
      branntig zu verspüren. International einer (der
      beste?) der
      besten deutschen trockenen Rieslingvertreter, den wir
      ins
      europäische Rennen mit wahrhaften Siegchancen schicken
      können. Weinwestfalen war sich einig, zu diesem Preis,
      bunkern, alles, was geht."

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 13:34:03
      Beitrag Nr. 543 ()
      Danke Bernd,

      hab gerade schon angerufen, war aber niemand da - alle im Wingert wie´s scheint :laugh:

      Da fällt mir ein, wir müssen unbedigt mal wieder irgendwo ein Treffen veranstalten zu dem ich auch kommen kann. Bin leider immer nur unter der Woche in Deutschland. Mal sehen.

      Bis dennedann
      Christian
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 13:39:02
      Beitrag Nr. 544 ()
      Christian, der 1. Knecht könnte auch im Kreiswehrersatzamt stecken, wo er nebenbei noch arbeitet....

      Email funktioniert bei den Lochs meiner Erfahrung nach sehr gut. - Und vergiss nicht, dich auf mich zu berufen! Dann kriege ich wieder ein paar goldene Gummipunkte auf mein Herrenbergkonto:D...

      Beste Grüße Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 13:46:40
      Beitrag Nr. 545 ()
      Schade, Nr.4 ist ausverkauft - nix ist´s mit meinem ersten MSR :cry:
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 14:55:41
      Beitrag Nr. 546 ()
      Hi Christian,

      jetzt gibts noch genau 4 Möglichkeiten:

      1. Du vergißt den Saartyr (wäre aber schade!)

      2. Du zahlst 90 Cent mehr pro Pulle und orderst bei Pinard de Picard

      4. Du bestellst dir die 6 oder die 3, die beide auch schon sehr lecker und eindrucksvoll sind

      3. Wir machen Ernst mit einem Treffen. Ich habe mir nämlich 18 Püllekens von Saartyr gesichert....

      Beste Grüße Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 15:06:34
      Beitrag Nr. 547 ()
      Moin Bernd,

      ich wähle die 2. und die 3. - Bestellung rausgehauen.

      Ansonsten vielen Dank für die Fernberatung :cool:

      Treffen sollten wir uns in bälde (Bälde? egal), da du und ich ja fast arbeitslos sind, sollte das kein Problem sein :laugh: Wie heisst es immer in den Anzeigen die ich so gerne lese (just kidding) - "Kontakt mit Tagesfreizeit gesucht" :laugh: Oder wir nehmen noch ein paar Leutchen und machens Abends/Wochenende...

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 09:44:32
      Beitrag Nr. 548 ()
      Moin,

      Christian, naja, mit meiner Arbeitslosigkeit ist das gerade in den letzten drei Monaten des Jahres so eine Sache...Aber du kannst ja mal überlegen, wann es dir passen würde. Meine Wochenenden sind allerdings bis Weihnachten ziemlich dicht!

      In letzter Zeit war bei Weinplus häufiger von Geller-Steffen aus Wehlen (oder Erden?) die Rede. Kennt jemand von euch Weine von diesem Erzeuger? Die Qualität soll nicht gerade schlecht sein, aber in den gängigen Führern taucht Geller-Steffen nicht auf. Es gibt allerdings eine besuchenswerte Webside www.geller-steffen.com mit ungewöhnlich vielen Probierpaketen. Da ist demnächst wohl wieder eine Bestellung fällig...

      Übrigens: Meine Reklamation eines Korkschemeckers (Wiltinger Braunfels 01, Van Volxem) wurde von K&U und ohne Umschweife akzepiert. Man wollte weder die Flasche noch den Korken sehen, sondern hat den Kaufpreis anstandslos meinem Kundenkonto gutgeschrieben. Gut, um in den Genuß des Ersatzes zu kommen, muß ich noch mal was bei K&U bestellen, aber damit kann ich leben.


      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 03.10.02 19:54:47
      Beitrag Nr. 549 ()
      Hallo,

      also ich wollte mich an dieser Stelle mal äußerst Positiv über den Versand von Dessertweine.de äußern.

      Am Montag Nachmittag bestellt, Montag Abend die Email bekommen das der Wein Dienstag raus geht.. Mittwoch war er dann auch da!

      Ordentlich verpackt und auf Rechnung .. das mir gegenüber erbrachte Vertrauen weiß ich zu würdigen.

      Und auch meine erste Flasche die ich getrunken habe ... der Moscato D´Asti aus dem Hause Cascinetta Vietti war einfach traumhaft. Sicherlich.. ziemlich süß.. aber doch sehr spritzig und gut gekühlt ein äußerst feiner Tropfen. Ich freu mich schon auf die vielen anderen Weine aus dem KArton.


      An dieser Stelle mal eine Frage: Nutzt einer von Euch eine Wein-Verwaltungsprogramm? Falls ja würde es mich freuen wenn ihr hier reinschreiben würdet um welches Tool es sich handelt, wo ich es herbekomme und was eurer Meinung nach das tolle am Tool ist.

      Ich sag schonmal Danke und warte auf Eure Antworten!

      Gruß
      Torsten
      Avatar
      schrieb am 03.10.02 20:32:44
      Beitrag Nr. 550 ()
      Moin, Torsten!

      Na, da gratuliere ich doch zur Neuentdeckung! Dessertweine mag ich auch sehr gerne, da muß ich wohl auch mal schleunigst bei diesem Händler vorbeischauen. Halte uns doch bitte auf dem laufenden mit deinen Erfahrungen!

      Nach den mittelprächtigen bis enttäuschenden Weinen der letzte Wochen habe ich heute mal wieder einen vollkommen überzeugenden Wein im Glase, und das kam so:
      Anläßlich des grandiosen 8:0 Sieges meiner alten Lieblingsmannschaft wollte ich mir mal was Gutes gönnen :D Vorgekühlt hatte ich keine, aber glücklicherweise ist ja wieder Rotweinwetter, also strich ich zum Weinregal, stöberte etwas herum, bis mein Blick auf einen 1999 Anjou-Villages Brissac "Croix de Mission" der Domaine Lebreton fiel. Bekanntlich habe ich ja eine Schwäche für die Weißweine der Loire, dieser war jedoch rot (Rebsorte Cabernet Sauvignon). Intensive Farbe, schon direkt nach dem Öffnen betörender Duft nach Zigarrenkiste und Minze, im Mund jedoch keine Tannin- und Holzwand, sondern samtig schmeichelnder Körper, einfach perfekt! Und nun das Beste: den Wein gibt es bei K&U für schlappe 8 Euro!

      Wo wir gerade bei Schnäppchen sind: schaut euch mal in Modernen Antiquariaten um, dort gibt es die vergangenen Auflagen diverser Weinführer und ähnlicher Werke zu Schleuderpreisen, so habe ich in den letzten Wochen z.B. einen 2000er Guide Hachette gebunden für 1,50 € und einen Feinschmecker Restaurant-und-Hotel-Führer (ebenfalls 2000)erstehen können, aus historischem Interesse habe ich mir auch noch einen 96er Gault Millau für 1,95 € gegönnt. Für den Preis kann man wenig verkehrt machen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.10.02 22:22:49
      Beitrag Nr. 551 ()
      An dieser Stelle mal eine Frage: Nutzt einer von Euch eine Wein-Verwaltungsprogramm?

      Ich habe keine systematische Weinverwaltung, weder per Software noch auf Papier. Ich hebe nur meine Rechnungen auf. Bisher traten noch keine Organisationsprobleem auf, allerdings habe ich auch nur zwischen 100 und 200 Flaschen (geschätzt) im Vorrat. Zum einen sind meine Lagerbedingungen nicht zufriedenstellend, zum anderen trinke ich überwiegen junge Weißweine, so daß keine großen Lagerfristen anfallen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 11:04:30
      Beitrag Nr. 552 ()
      Horni,

      November melde ich mich mal - hast du noch deine e-mail @yahoo ? Ich kann mir vorstellen dass du in der Vor-Weihnachtssaison ein ziemlich gefragter Mann bist, v.a. an den Wochenenden. Wir finden schon was.

      An alle anderen. Nein, Horni ist nicht der Weihnachtsmann :D

      Bis bald,
      Christian
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 11:11:50
      Beitrag Nr. 553 ()
      Moin moin,

      da sitze ich doch diese Woche in Zürich und warte auf einen Gechäftsfreund, als der anruft und vorschlägt sich im "Barrique" - einer Weinbar - zu treffen. Es wurde eine lange Nacht und folgende Weine haben wir geopfert:

      - Heymann-Löwenstein 2000 Schieferterassen
      Sehr fruchtig, ganzer Obstkorb, prägnante Säure
      Bin gespannt wie der Saartyr dagegen ankommt

      - Pinot Noir Grand Cru 1999 (Schweiz)
      Salgesch, Ph. Constantin
      Nicht mein Geschmack, habe schon viel bessere Schweizer Weine getrunken

      - Zinfandel, Robert Mondavi, (15,4% !!!)
      Bombe, konnte gegen ein würziges Essen leicht ankämpfen.
      Den kann ich schwer beschreiben, fast wie Amarone.

      - Cabernet Sauvignon 1999 Stellenbosch
      Blaauwklippen Estate (kein Schreibfehler)
      saftig, beerig, fruchtig, mein Favorit des Abends

      Danach war ich stehend K.O.

      Christian
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 11:48:00
      Beitrag Nr. 554 ()
      Moin, Christian!

      Das klingt doch nach einem gelungenen Abend! Weißt du noch, aus welcher Reihe der Mondavi war? >15 % klingt ja schon nach einem heftigeren Kaliber.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 13:23:16
      Beitrag Nr. 555 ()
      Moin,

      Torsten, eine Weinkellerverwaltung fehlt bei mir auch, aber schaden würde so etwas sicher nicht! Ich mache mich gleich im Netz mal auf die Suche...
      Freut mich, daß du mit Christoph Necknig und seinen Dessertweinen gute Erfahrungen gemacht hast. Nicht umsonst wurde www.dessertweine.de vom "Feinschmecker" als eine der besten Internet-Weinadressen eingestuft.

      Christian, die Mail-Adresse ist immer noch die gleiche. - Ein Zinfandel von Mondavi mit über 15 Volt wäre vermutlich nicht so mein Ding. - Der "Schieferterrassen" 00 ist stark, gelle? Ein paar Fläschchen davon liegen noch bei mir herum, und ich freue mich schon auf jede einzelne davon. Aber keine Sorge, der Saartyr spielt noch eine Liga höher! (Na, ich hoffe, ich habe jetzt keine zu großen Erwartungen geweckt...).

      Gestern hatte ich ein ziemlich forderndes Konzert, welches anschließend gebührend begossen wurde. Dementsprechend stehe ich heute ein wenig neben mir. Nach einigen Biers gegen den ersten Durst gab es mit dem Verdignan von 96 nach längerer Zeit mal wieder einen Bordoh, genauer gesagt einen Haut-Medoc. Ganz schön, dieser Wein, feine Tannine und angenehme Noten von roten Beeren. Die 9 Euro, die ich seinerzeit in Belgien dafür berappt habe, würde ich wieder auf den Tisch legen, die 19,90, die Hawesko inzwischen für genau den gleichen Tropfen haben will, eher nicht.
      Hätte ich doch damals meine ganze Kohle in Verdignan gesteckt statt in Millennium oder Bayer:D....

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 14:02:20
      Beitrag Nr. 556 ()
      Moin,

      Christian, nochmal Dank für die Telnr..

      Hatte mir mal einige Programme angeschaut, Shareware und sogar auch Freeware, bei weinplus wird etwas empfohlen, ansonsten mal auf eine website gehen, die Shareware zum downloaden anbietet, früher war der computerchannel.de sehr beliebt, ist aber pleite gegangen, könnte sein, daß chip.de da weiter etwas verwaltet.
      Ich brauche so etwas nicht, habe meine Weine im Kopf (noch:D), mache mir eventuell auf einem Handzettel Notizen (Palm geht natürlich auch, hier finde ich Weinverwaltungssoftware gut eingesetzt, denn wenn man in den Keller geht, möchte man wohl auch die Daten sehen), geht auf jeden Fall schneller. Eine französische Shareware war ganz nett, hatte immer Kulinarische Empfehlungen zu den Weinen dabei.

      ...und ich habe im Archiv gestöbert, da liegt noch ein Schieferterrassen aus dem Vorjahrgang.

      gruss ekonti:) mit momentan wenig Zeit.

      HHanseat, Werder ist ja nicht zu verachten.
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 21:43:56
      Beitrag Nr. 557 ()
      Nabend,

      Ekonti, wenn du mal wieder etwas mehr Ruhe hast, können wir den Schieferterrassen ja mal zeitgleich öffnen.

      Gerade sitze ich hier bei einem "feinherben" 99ger Kabinett von Peter Jakob Kühn (Oestricher Lenchen), der geeignet ist, alle meine Vorurteile gegenüber Kabinettrieslingen, die älter als 2 Jahre sind zu beseitigen: Schöne goldgelbe Farbe, in der Nase reife Äpfel, kandierte Ananas, Honig und Blüten. Am Gaumen dicht und ausgewogen, bestens eingebaute Säure, gute Länge. Noch keinerlei Ermüdungserscheinungen. 86 Punkte.
      Hofschuster gab vor anderhalb Jahren 81, verwies aber darauf, daß der Wein noch reifen müsse, und daß sich seine Benotung als zu streng erweisen könne...

      Ich fürchte, bei Kühn muß ich noch etwas 2001er ordern. Rheingau vom Feinsten!

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 09:49:26
      Beitrag Nr. 558 ()
      Hallo, habe hier bisher noch nicht gepostet, aber ab und zu einmal reingeschaut.
      Von Peter Jakob Kühn habe ich übrigens noch den 98er Riesling Kabinett. Er ist für den Preis (ich glaube um 4€ die Literflasche) hervorragend. Ich hege eigentlich die gleichen Vorbehalte gegen trockene Rieslinge, die älter als zwei Jahre sind, wie hornwatz undd dachte zuerst, man wollte mir ein altes Schätzchen andrehen, um das Lager leerräumen zu können. Nachdem ich aber die ersten Flaschen probiert hatte, habe ich gleich noch einmal 24 Fl. nachgeordert. Den 99er konnte ich bisher noch nicht probieren.

      mfg Auditor2000
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 12:45:35
      Beitrag Nr. 559 ()
      Moin,

      Auditor, es freut mich immer wieder, wenn hier im Thread neue Namen auftauchen! Daß der 98ger Kabinett von Kühn noch in bester Verfassung ist, glaube ich dir gerne. Obwohl 98 im Rheingau nicht gerade ein Spitzenjahr war, hat Kühn da offensichtlich eine Kollektion auf höchstem Level hingelegt - die beiden 98ger Spätlesen, die ich im Sommer probiert habe, waren jedenfalls atemberaubend.

      Leider sind die Preise im Zuge der allgemeinen Entwicklung auch bei Kühn nicht mehr das, was sie mal waren. Aber gemessen an anderen Zugpferden des Gebietes wie Breuer oder Künstler (von Apotheken ala Schloß Reinhartshausen oder Weil ganz zu schweigen) finde ich 12-14 Euro für eine hochklassige Spätlese bzw. 18 für das Erste Gewächs noch akzeptabel. Ich habe daher gestern abend per Mail geordert...Denn ich mußte festgestellen, daß sich keine einzige 2001er Flasche aus dem Rheingau im meinem Keller befindet.

      Eigentlich zählt diese Kernzone des deutschen Rieslinganbaus nicht zu meinen favoriserten Anbaugebieten. Nur wenige Winzer wie Flick oder Eser bieten interessante Qualität zu günstigen Preisen, und für die Blockbuster aus den berühmten Häusern bin ich nicht gewillt, meine Taschen bis auf den letzten Heller umzudrehen. Im Vergleich zu Breuers Lagenweine oder Künstlers trockenen Auslesen wirkt Heymann-Löwenstein, der in seinme Gebiet nun nicht gerade durch Dumpingpreise glänzt, ja geradezu bescheiden....und Laibles "Achat", welcher 2001 nach allem, was man darüber hört, wieder ganz groß ausgefallen sein soll, ist geradezu ein Discountwein gegenüber Breuers trockenem Berg Schloßberg....

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 15:55:42
      Beitrag Nr. 560 ()
      01.10.2002 bis 15.10.02 Neuer Weinausschank in der Winzergenossenschaft Königsbach-Neustadt 01.10. bis 15.10.2002
      Öffnungszeiten: werktags ab 17.00 Uhr, Wochenende ganztags.
      Ort: Deidesheimer Straße 12, Neustadt an der Weinstraße.
      Veranstalter: Winzergenossenschaft Königsbach-Neustadt eG, Neustadt an der Weinstraße.
      Karten/Info: Informationen unter Telefon 0 63 21/6 60 79.

      03.10.2002 bis 14.10.2002 Offizielle Eröffnung des Deutschen Weinlesefestes 03.10. bis 14.10.2002
      Es haben geöffnet: Pfälzer Weindorf, Schausteller und Festzelt auf dem Bahnhofsvorplatz in Neustadt an der Weinstraße. Vom 10.10. bis 14.10. findet der Deutsche Wein- und Sekttreff statt. Ausführliches Programm erhältlich unter Telefon 0 63 21/92 68 92.


      ...und genau da bin ich morgen abend zu finden (Der mit dem Anzug und völlig breit :cool: ).

      see ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 23:05:29
      Beitrag Nr. 561 ()
      Nabend,

      Christian, viel Spaß! Ich wäre jetzt auch gerne in der Pfalz...

      Heute abend habe ich extrem miese Laune (auch ein Hornwatz ist Stimmungsschwankungen unterworfen). Im Glas waren bislang die trockene 2000er Biengarten-Spätlese von Christmann (könnte besser, könnte schlimmer, recht kraftvoll und knackig, aber in Richtung flüchtige Säure/Essigstich tendierend) und die süße 2001er Spätlese Bopparder Hamm Ohlenberg aus dem Hause Weingart (bei der weiß ich nicht, ob die drastische Mittelrheinsäure als Plus in Sachen Lebendigkeit oder als Minus in Punkto Unreife zu werten ist...).

      Das folgende Zitat habe ich schon seit Jahren über meinem Schreibtisch hängen. Ich bringe es, meiner jetzigen Stimmungslage folgend, in einem W:O-Thread. Es paßt in diesen Rahmen vielleicht nicht gar so gut, und ich bitte daher von vorneherein um Absolution:

      "Ich halte jeden Menschen für berechtigt, auf die Ingenieursgesichter und Betriebswissenschaftler unserer Zeit mit schwerstem Alkoholismus zu reagieren, insofern er sich überhaupt etwas zu saufen beschaffen kann." (Heimito von Doderer).

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 23:49:30
      Beitrag Nr. 562 ()
      Hallo, eine Meldung für die Berliner Weinfreunde.
      am Sonntag, 27. Oktober 2002
      findet die Jahrespräsentation des Weinbundes Berlin statt.
      Es werden 360 unterschiedliche Weine vorgestellt.

      Die Angenehmen - charmanten, angenehmen Alltagsweine

      die Schönen - prägnanten und vielgestaltigen Weine gehobener Qualität

      Die Guten - die herausragenden, sich langsamer erschließenden Weine, die eine Klasse für sich bilden

      Der Weinbund Berlin zählt jetzt wohl 12 Mitglieder.

      http://www.weinbund-berlin.de (Funktioniert jetzt hoffentlich)
      Hat jemand Lust, mit mir hinzugehen?
      Übrigens habe ich bei Paasburg, der Räume in der ältesten Berliner Bockbierbrauerei übernommen hat, einen kleinen
      Verschlag als Weinkeller angemietet. 1,5 x 1,5 m = 40,4 €
      monatlich zur Untermiete. Durchgehend temperiert mit 15°.
      Da sind meine Schätzchen jetzt gut untergebracht.
      Es war schon schwertstarbeit über 200 Flaschen 4 Stockwerke hoch, dann wieder hinunter ins Auto und dann in den Keller
      zu schaffen. Da lass ich doch niemanden anders rann!
      (Ein Weinkühlschrank passt einfach nicht in die Küche und wäre
      dann auch zu klein)
      Hat jemand Ahnung in welcher Höhe ich die Flaschen versichern muss, damit ich nicht nur den Einkaufspreis zurückbekomme wenn ganze Rudel von Weinliebhabern sich bei mir unlauter bedienen wollen?
      Der EK-Preis liegt um die € 4.000.
      Am liebsten wäre mir eine email. Einfach auf meine homepage gehen
      und dann die email-mitteilung anklicken! Danke

      Nach kleiner Einkaufstour in Italien, habe ich auch noch
      ein paar rare neue Weine in Frankreich ergattert. Nicht unbedingt teuer, aber selten.
      Die Umsätze bei carrefour kann ich nur traumhaft nennen.
      Am zweiten Aktions-Tag habe ich mich nur ein wenig umgesehen um
      einen Überblick zu bekommen.
      Am nächsten Tag waren einige Weine schon nicht mehr vorhanden.

      :cool:
      http://www.saint-aubin.de
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 11:04:36
      Beitrag Nr. 563 ()
      Moin,

      und sorry, liebe Weinfreunde! Ich wollte hier keinen düpieren, sondern hatte am Montag nur meinen besonders angenervten Abend.

      St. Aubin, in Versicherungsfragen habe ich leider keine Ahnung. -Was muß man sich denn unter dem Weinbund Berlin vorstellen? Sind das Privatleute, oder handelt es sich um einen Zusammenschluß von Händlern? Leider wohne ich ja am anderen Ende Deutschlands...

      Gestern abend waren zwei ganz interessante Weine fällig. Zuznächst einmal ein Kekporto (blauer Portugieser) vom Weingut Tiffan aus Villany/Ungarn. Der Wein gab etwas mehr her als das, was die Sorte in Deutschland normalerweise zu leisten vermag. Ziemlich dunkel, etwas oberflächlich, aber angenehm fruchtig. Daß der Portugieser bei uns häufig dem Dornfelder weichen mußte, halte ich für schade. Beide sind frühreife Massenträger, aber aus der Portugiesertraube läßt sich für meinen Geschmack dann doch der elegantere Wein erzeugen.
      Danach habe ich mal wieder die 2000er Rieslingspätlese von Sauer aus dem Keller geholt. Dieser Wein hat sich wunderbar entwickelt und schmeckt einfach lecker. Nicht zu süß, nicht zu herb, auch nicht gesichtlos, sondern wunderbar harmonisch.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 12:06:18
      Beitrag Nr. 564 ()
      Hiho,

      so.. nach einigen Tagen in Bremen und Hamburg bin ich wieder im Lande und fleissig ;)

      Ich denke am kommenden Wochenende werden wieder 1-2 Weine von Dessertweine.de gekostet. Im übrigen sei hier angemerkt das ich auch den Katalog sehr interessant finde (dieser lag der Lieferung bei). Dort kann man in schön kurzer Form einiges über die Herstellungsverfahren süßer Weine in Erfahrung bringen.

      Weinverwaltungsprogramme finde ich als Shareware nur zwei verschiedene und beide weniger schön. Ein Tool für den Palm wäre eine echte Alternative und ich werde mich gleich mal auf die Suche begeben.

      Ansonsten spiele ich mit dem Gedanken ein solches Tool ins Netz zu bringen. Leute die mir eine entsprechende Datenbank erstellen könnten hätte ich .. aber die werden was Bares dafür verlangen. Naja, mal sehen.

      Also, laßt Euch Eure Weine schmecken ;)

      Gruß
      Torsten
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 15:28:40
      Beitrag Nr. 565 ()
      hallo zusammen :)...


      hallo horni :)...

      es menschelt halt überall :D ;), schonung gibt es für niemanden niemals :laugh: :).

      wenn schon der wein dir nimmer schmeckt,
      dann wird es zeit ein paar tage in die toskana oder in den schwarzwald oder die eifel oder überhaupt...wegzufahren :).
      rucksack packen und aufi gehts!
      falls du bis zum WE warten kannst, wird es billiger :laugh:...schöner WE-Ticket :laugh:... - da fällt mir ein der rhein ist auch schön, letztens am eigenen leib erfahren, du wirst schon das richtige entspannungsprogramm finden...und nun sind doch herbstferien...keine musikschule, keine kids :)...kann doch nur besser werden.

      :kiss: ute
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 22:24:39
      Beitrag Nr. 566 ()
      Nabend,

      hallo Ute, wir haben lange nix mehr voneinander gehört!

      Das Problem liegt nicht darin, daß mir der Wein nicht mehr schmeckt...Vielmehr ist das Leben als solches und an sich hier und da nicht so sonderlich freundlich.
      Heute habe ich den dritten vom Rohrholzwurm verseuchten Karton mit Material gefunden:mad:. Langsam wird das Viech existenzgefährdend....

      Heute abend gab es einen kleinen Test: Van Volxem/Saar versus Peter Lauer/Saar.

      Mehr dazu morgen!

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 23:31:26
      Beitrag Nr. 567 ()
      @ hornwatz natürlich ist der weinbund-berlin eine Vereinigung von Händlern.
      Mein Weinhändler http://www.paasburg.de beliefert sogar
      das Hotel Adlon, wo edle deutsche Rieslinge bei einem
      Staatsbankett kredenzt wurden.


      Übringens war ich doch vor einigen Wochen kurz in Südfrankreich auf der Durchreise.
      Also, es ist wohl besser für die Rhone den Jahrgang 2002
      zu streichen.
      Es hatte zu viel geregnet und deshalb sind sehr viele Tauben
      schon am Rebstock verfault.
      Dazu kam dann noch für einen allerdings begrenzten Teil mit
      mehr Massenweinen zu einer verheerenden Überschwemmung.

      Gruss :cool:
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 07:16:12
      Beitrag Nr. 568 ()
      guten morgen allerseits :)...


      morgen horni :)...

      bzgl. des wurms, kann man denn da nix auf dem wege der reklamation bzw. kulanz machen?
      hab ja keine ahnung, wie teuer so eine kiste mit holz ist, aber vielleicht liegt die ursache ja beim vertreiber...ein versuch ist es wert. 50:50 regelung vielleicht?

      :kiss: ute
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 09:01:36
      Beitrag Nr. 569 ()
      Moin,

      Ute, das Holz habe ich vor 6 Jahren direkt in Südfrankreich gekauft. Der Plantagenbesitzer lacht sich einen Ast ab, wenn ich dem einen Haufen wurmiger Stangen präsentiere. Wie soll ich denn beweisen, daß das wirklich sein Holz ist und nicht das von irgendeiner anderen Plantage? Im Gegensatz zu Weinflaschen tragen die Stangen leider keine Etiketten. Nee, mit Kulanz ist da nix:mad::mad:

      St.Aubin, von der Rhone hört man in diesem Jahr überall nur Schreckliches. Hingegen scheint der 2002er in Deutschland eingermaßen anständig zu werden.

      Im direkten Vergleich zu dem strahlenden Wiltinger Klosterberg 01 von Van Volxem spielt Peter Lauers Spätlese aus der Ayler Kupp 99 ganz deutlich eine Klasse tiefer. Lauers Weine machen einen sehr traditionellen Eindruck, aber dies nicht im uneingeschränkt positiven Sinne. So zeichnete sich diese Spätlese durch leichte, aber dennoch deutlich wahrnehmbare Faßtöne aus...Daumen runter!

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 11:32:57
      Beitrag Nr. 570 ()
      Bin wieder da.

      Der "Neue" hat mich ziemlich geplättet, bin immer noch müde :laugh:

      Horni, der Saartyr ist inzwischen eingetroffen und nach UK importiert. Er wartet nun auf seine Öffnung, ich gebe ihm aber noch ne Woche :D

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 14:43:08
      Beitrag Nr. 571 ()
      Moin!

      Wir reden hier ja oft über Versandhändler, heute will ich aber mal den engagierten Händler vor Ort loben. Letzte Woche habe ich ein wirklich ansprechendes Ensemble erleben können, eine weite Spanne von Weinen, überwiegend europäisch, überwiegend unter 10 €, die meisten mir unbekannt, aber jeder ordentlich gemacht und ausgesucht. Es kommt halt doch immer auf den Händler an, verkauft er Etiketten oder sucht er engagiert lohnende Weinen?

      Was sonst noch geschah: ich habe mich an einige Hawesko-Restbestände rangewagt, und zwar die 98er GrüVe Steinfeder von den Freien Weingärtnern Wachau und den St. Kyrill, ein bulgarischer Chardonnay, ebenfalls aus 98. Ehrlich gesagt hatte ich keine großen Erwartungen gehegt, da diese Weine wohl auch eher jung zu trinken sind, aber diese niedrigen Erwartungen wurden dann doch übertroffen. Beide ließen sich mit Genuß trinken, wenn dem Österreicher auch die Jugendfrische fehlte. Zum Vergleich habe ich dann aus der gleichen 5-6 €-Klasse einen 01er "Vini et Vita" von Flick aufgemacht, der war dann aber doch noch eine Klasse ansprechender.

      Etwas enttäuscht wurde ich von einer 99er Chateau Mansenoble Reserve. Ich kannte den einfachen Wein, der mir zusagte, aber diese Reserve präsentierte sich am ersten Tag völlig unzugänglich und später sehr unausgeglichen. Schade drum, für mehr als 12 € bekommt man in Südfrankreich viel besseres.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 14:19:13
      Beitrag Nr. 572 ()
      Als alter Grieche, romios,
      habe ich mich gestern an einen weissen Griechen
      herangewagt. Ein biologischer Wein vom Mont Athos.
      Hab ein wenig faible für Klöster !
      Im moment wirkt er nach Aufenthalt im Kühlschrank
      verschlossen und grün.
      Taugt wohl nur als Begleitung zum Essen.

      Aus einem griechischen Spezialitätengeschäft.
      Importeur ist wohl auch HAWESKO.

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 23:03:24
      Beitrag Nr. 573 ()
      Moin!

      Ich traue mich ja kaum noch , dies zuzugeben, aber mich hat nach Heymann-Löwenstein und Laible der dritte Forumsfavorit nicht überzeugt: das Herrenberg-Phänomen. Ein winziger Nebenerwerbsbetrieb an der Saar, seit wenigen Jahren in vielerlei Munde, soll Spitzenrieslinge für 10 € verkaufen. Nach einigen Probeschlücken habe ich nun Flaschen der Rieslinge Nr. 3, 4 und 6 geordert. Es handelt sich dabei um QbAs, also wohl chaptalisierte, vulgo aufgezuckerte Weine. Daher auch 13 % Alkohol. Tja, nun habe ich den Herrenberg im Glas, und weiß nicht recht, was damit anzufangen. Intensive Farbe, sehr dicht, sehr alkoholisch; aber wo ist die Säure, die Frische? Weiß jemand, ob die Weine einen malolaktischen Säureabbau mitgemacht haben?

      Ich bin verwirrt, diese Weine ähneln keinen mir bekannten Rieslingen, weder aus Deutschland, noch aus Österreich oder dem Elsaß. Leichte Ähnlichkeiten zu säurereduzierten Schweizer Weinen könnten vorhanden sein, ich bin mir aber nicht ganz sicher. Ich merke auch, daß da hinter dem Wein noch was ist, extreme Mineralität trifft es wohl gut, aber der Wein im Glas macht mir nicht wirklich Spaß. Er ist sicherlich gut tinkbar und zu dem Preis auch kein Fehlkauf, aber DIE große Rieslinghoffnung vermag ich nicht zu erkennen. Da kaufe ich lieber bei Mosbacher, E-S oder Flick nach. Sollten die Herrenberg-Weine noch Zeit brauchen? Hornwatz, was meinst du?

      Ebenfalls am Wochenende im Glas: Mondavis 96er Coastal Zinfandel. Mit Genuß trinkbar, aber über den Höhepunkt hinaus. Ansonsten typisch: breit, unkompliziert, pflaumig, rinnt umstandslos die Kehle hinunter.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 00:08:20
      Beitrag Nr. 574 ()
      Was geht?

      Liegen alle Weinthreadler schon unterm Tisch? Ich laß es mir gerade gut gehen mit einem 94er Late Bottled Vintage Port der Quinta de la Rosa. Der ist solo schon sehr lecker (brauchte allerdings einen Tag Luft, seitdem mindestens vier Tage in Höchstform), heute abend habe ich die Kombination mit 70%iger Schokolade von Lindt&Sprüngli probiert, paßt auch.

      Allerdings merke ich gerade, daß ein 19-20%iger Portwein bei mir viel stärker reinhaut als die vielfache Menge 14,5%iger Shiraz. Dabei nehme ich extra die kleinen Gläser. Geht euch das auch so? Macht das der Zucker oder andere Schweinereien?

      HHanseat, immer breit und immer voll, vgl. Thread: 50-er Club (54): Hauptthread #578
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 10:30:02
      Beitrag Nr. 575 ()
      HHanseats Einschätzung der Herrenberg-Weine kann ich nur beipflichten - nachdem ich neulich nochmals einen halbtrockenen 2000er Wein getrunken habe -einerseits voll und rund, schöner Anfängerwein (das ist nicht abschätzig gemeint, eingängige Weine bereiten ja Vergnügen), aber doch eindimensional, mit zu viel Restsüsse, vor allem : in einem Grenzbereich des deutschen Rieslings anzusiedeln, der für mich vielleicht in die Wachau-Richtung tendiert. Was fehlt? Frische und Schwung, das Belebende oder auch Kantige des deutschen Rieslings. Der in 2001 noch höhere Alkoholgehalt weist in der Tat in die Chapitalisierungsrichtung, die mir grundsätzlich missfällt. Für mich sollte ein Riesling im Normalfall auch trocken nicht über 12 %-Alkohol hinauskommen, sonst wird er mir zu schwer und eben untypisch. Ich vermute, dass konventionelle nicht-liebliche Saar-Weine geschmacklich schwächer sind als bei Herrenberg, das spricht aber für mich grundsätzlich gegen die Saar.

      Von meinen Rotweinerkundungen der letzten Zeit gibt es nichts Bemerkenswertes zu berichten - in der Tat: da ist es auch nicht einfacher als beim deutschen Weisswein, die Perlen zu finden.
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 19:41:17
      Beitrag Nr. 576 ()
      So, zwei neue Weine übers Wochenende verkostet:

      Da haben wir einmal den 1999´er "Golden Botrytis" aus Australien vom Weingut Miranda. Hat 10% und kommt in ner 375ml Flasche für ca. 11 €

      Also, schön kalt aus dem Kühlschrank... macht er im Glas nen satten Eindruck. Schon leicht bernsteinfarbend, auf jeden Fall sehr kräftiges dunkles Gelb. Konsistenz auch eher schon etwas dickflüssiger (beim schwenken im Glas erinnert er mich an Öl).

      Dann der Geruch: Sehr intensiv Pfirsich und etwas das ich kaum deuten kann. Mein Eindruck wäre: Etwas streng, wie ein verschimmeltes Brot und note nach purem Alkohol. ISt das der Duft nach Botrytis?? Ich weiß, den Geruch sollte man kennen aber findet mal raus wie etwas riecht wenn man nicht weiß wie es riecht ;))

      Also, dann der Geschmack: Sehr intensiv nach Pfirsich.. so als hätte ich etwas "Peach" mit Wasser verdünnt. Dazu aber eine ganz ganz feine Säure, die ich mir aber irgendwie stärker gewünscht hätte. In kleinen Schlucken aber zu genießen.

      Allerdings nur so kalt! NAch dem ersten Glas war das zweite schon wesentlich wärmer und da fanden wir den Wein garnicht mehr so toll. Ich fand nichts erfirschendes mehr sondern fand den Wein nur noch schwer und irgendwie viel zu intensiv.

      Mhh.... also umgehauen hat er mich nicht. Dagegen fand ich diesen hier schön klar, hell, freundlich, erfirschend und trotzdem mit einer leckeren süße bestückt, die sich aber nciht so aufdrängt sondern gut ins Gesamtbild passt: Die 1999´er Riesling Auslese von Pfaffmann!!! Davon werde ich mir ein paar Flaschen holen.

      Also so sieht meine Lieblingsliste bisher aus:
      1. Riesling Auslese Wehlener Sonnenuhr von S.A. Prüm (die Auslese von J.J. kenne ich noch nicht)

      2. Oppenheimer Herrenberg Riesling Auslese

      3. Riesling Auslese von KArl Pfaffmann

      So... das mal von mir als Laien ;)


      Es grüßt Euch
      Torsten
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:35:29
      Beitrag Nr. 577 ()
      Moin, Torsten!

      Vielen Dank für deine Notizen! Australische Süßweine habe ich erst zwei oder dreimal probiert, davon hat keiner zu einer Wiederholung gereizt.

      Gerade bei Süßweinen stelle ich eine extreme Temperaturabhängigkeit fest, oft schmecken sie mir sogar etwas wärmer am besten. Pappige Süße wird durch Wärme aber nur noch verstärkt, das sollte natürlich nicht sein. Bei 180 g Zucker pro Liter aber auch kein Wunder, da braucht es schon heftig Säure zum Gegenhalten. Mehr zu diesem Wein kann man übrigens hier finden: http://www.mirandawines.com.au/product.asp?pid=17&selBrand=2….

      Das war wohl schon die Botrytis, die du gerochen hast. Mich erinnert diese Note oft an Blauschimmelkäse wie Rocquefort, hat eine gewisse Schärfe im Geschmack.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 11:31:05
      Beitrag Nr. 578 ()
      Hallo HHanseat,

      jup, diese Beschreibung zur Botrytis passt gut. Diese "schärfe" die so ganz leicht durchkommt und mit dem Gedanken an Schimmelkäse .. ja..das passt...

      Also die Temperatur ist wohl wirklich extrem wichtig. Ich stimme Dir zu das "etwas wärmer" manchmal nicht schadet. besonders beim Oppenheimer Herrenberg "fehlt" doch etwas geschmack wenn man ihn ZU kalt trinkt. Mein Kühlschrank kühlt auf ca. 5 Grad runter und wenn ich nen Wein direkt öffne ist er wirklich deutlich zu kalt. 13-15 Grad finde ich zumindest beim Oppenheimer ziemlich gut.

      Heute Abend steht wohl eine neue Probe an. Allerdings werde ich eventuell meinem weißen Süßweinen untreu und probiere heute wohl mal einen halbtrockenen Dornfelder.

      Bericht folgt dann wie immer ;)

      Schönen Tag

      Torsten
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 14:31:43
      Beitrag Nr. 579 ()
      Moin Weinfreunde,

      mal wieder ein Lebenszeichen, bin zuhause weiterhin offline und die Arbeit nimmt jetzt immer mehr zu...

      ...Torsten, yupp, der Golden Botrytis von Miranda ist nicht übel, ich finde, es gibt weit mehr überzogene süße Tropfen aus Übersee, allerdings kam bisher keiner an die europäischen Gewächse heran. Letztes Jahr hatte ich einige Haiders vom Neusiedlersee, die waren in Preis-Leistung top, ob Beerenauslesen oder Eisweine.

      Zu den Herrenberg-Weinen, mit dem einfachen Landwein der Saar, einem Riesling, habe ich dieses Jahr auch so meine Probleme, die Säure ist dort sehr dominant, baut sich die Tage wohl etwas ab. Der Saartyr dagegen hat ein opulentes Bukett, andere Saarweine außer Van Volxem kenne ich gar nicht, ist aber ja alles Geschmackssache.

      Nach dem kleinen Lirac von Chateau Saint Roch öffnete ich die Cuvee Confidentielle Jahrgang 2000 aus dem gleichem Hause, ca. 50% höher im Preis. Der lässt sich auch schon jung trinken, doch Lagerung würde ihm bestimmt weiterhelfen. Tieffruchtig, weich und seidig, mit feinen Minze- und Kaffeearomen, momentan genau meine Richtung.
      Weiterhin lag der San Jacobo Chianti Classico 2000 von Vicchiomaggio im Glas, kommt aus der Greve-Gegend, ungewöhnlich seicht, persönlich empfinde ich es als Vorteil, man muss nicht so mit der typischen Säure kämpfen, fein zu trinken, aber auch über 12 Euro.

      Hat hier jemand ein hausgemachtes Glühweinrezept zu bieten?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 22:35:53
      Beitrag Nr. 580 ()
      @ hanseat

      Der Portwein ist doch richtig lecker, oder?
      Leider habe ich mir noch keine Flasche zugelegt.
      Bin erst zu kurzfristig aus dem Urlaub zurück.
      Meistens nehme ich mir ein Glas für Abends, einfach
      zum genießen. Ohne etwas dazu. Schokolade kommt bestimmt gut.
      Zum Wochenende soll es eine Rehkeule geben. Mal sehen was
      für einen schönen Burgunder ich dafür öffne?

      Chianti kann ich nichts mehr abgewinnen, nach Probieren der
      besseren Lagen, wie Brunello, vino nobile und auch der
      einfacheren Rosso-Lagen.
      Ein sehr interessanter Wein ist auch der vino santo.
      Er sollte aber mindestens 6 Jahre im Fass gelagert sein.
      Er hält sich nach öffnen noch ein Jahr.
      Bei Zimmertemperatur trinken, mein Crocciani von 1990, wie
      ein schöner alter sherry.
      Salute! :cool:
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 19:43:33
      Beitrag Nr. 581 ()
      Moin!

      Saint Aubin, jou, der Port war lecker! Da braucht man auch gar keinen Glühwein mehr, um sich aufzuwärmen ;) Mehr als ein Glas pro Abend wird es bei mir auch selten, deshalb sind mir auch die Flaschen zu groß. Aber einen guten LBV in der 0,375er Flasche habe ich noch nicht gefunden. Naja, ein Port hält sich ja auch offen eine ganze Weile...
      Die Schokolade war ein Experiment, sonst trinke ich den auch solo oder zum Dessert (klingt hochgestochen, läuft meist auf etwas Eis heraus, solange ich allein esse).

      @alle

      Kennt jemand das Weingut Zehnthof in Senheim, Gebiet Mosel? (es gibt ein bekanntes Gut dieses Namens in Franken, das meine ich aber nicht) Das soll wohl aufgelöst worden sein und Mövenpick hat die Restbestände gekauft, so habe ich dort gerade zwei alte Spätlesen für knapp 4 € erstanden: Mesenicher Goldgrübchen 1990 und Senheimer Lay 1983 halbtrocken. Nun war 1990 ja ein Superjahrgang an der Mosel und für 4 € kann man auch wenig falschmachen, wäre vielleicht eine Gelegenheit, gereiften Riesling kennenzulernen? Naja, ich werde demnächst die Flasche öffnen und euch auf dem laufenden halten. Freuen täte ich mich in jedem Fall über Infos übers Gut!

      Gerade im Glas: ein 97er Grüner Veltliner Ried Loiser Berg von Bründlmayer. Erstaunlich intensive Farbe, fetter, fleischiger Geruch, sehr mineralisch und würzig, sollte aber wohl nicht mehr älter werden (hat sich aber dennoch am zweiten Tag besser präsentiert). Erhebliche Mengen an Weinstein. Für knapp 10 € ein guter Kauf.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 19:52:13
      Beitrag Nr. 582 ()
      Moin!

      So, ich war ungeduldig und die 1990er Spätlese Mesenicher Goldgrübchen vom Weingut Zehnthof in Senheim liegt im Glase. Deutliche Altersnoten, leichte Fruchtigkeit Richtung Maracuja, erstaunlich wenig Süße. Eine leichte Schärfe und einen Anflug von Bitterkeit im Abgang meine ich auch zu schmecken. Trinkbar, interessante Erfahrung, die 4 € sicherlich wert, aber mehr kaufen werde ich mir nicht. Einen 83er habe ich ja noch.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 20:02:48
      Beitrag Nr. 583 ()
      Moin,

      Zehnthof sagt mir auch nichts, HHanseat.

      Das nasskalte Wetter fordert besondere Weine, heute gibt es 1. den Lagenwein La Prima von Vicchiomaggio, eine 99er Riserva Chianti Classico und 2. einen Dutschke (hier lebt er weiter...), den 99er St. Jakobi Shiraz aus dem Barossa Valley.

      Saint Aubin, beim Chianti will ich es einfach wissen, denn eigentlich teile ich Deine Auffassung, vielleicht gibt es aber doch noch ein Lichtlein.
      Die neue und persönliche Vorliebe der Rhône-Weine wird in Zukunft ausgebaut, schade, dass die nördliche Rhône so teuer ist, hatte mal einen Roustaing im Glas, der in der Erinnerung als besonderer Wein abgespeichert ist.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 17:48:29
      Beitrag Nr. 584 ()
      ...bin gerade wieder in Wien...


      Einen österreichischen Chardonnay hatte ich gestern im Glas, irgendwo aus NÖ (heisst wohl Niederösterreich?). Ich hätte schwören können jemand hat vorher Bananensaft in mein Glas geschüttet, so hat der gerochen und geschmeckt. Ist euch auch schon mal solch extremes Fruchtaroma aufgefallen ? Horni, hast du nicht mal was über Aromahefen gesagt, die bei der Gärung benutzt werden ? War auf jeden Fall sehr verdächtig das ganze...

      Heute hatte ich einen guten Chianti im Glas - den ersten der mir "geschmeckt" hat. Sonst hatte ich Chianti immer als Billigwein im Kopf, gibt aber wohl auch da eine Oberliga (wie man sieht bin ich kein Italienfan).

      E-Konti, die Rhone beschäftigt mich jetzt schon seit Jahren (auch familiär :D ), mir sind schon viele "memorable" Weine über den Weg gelaufen - allen voran ein Spezialcuvee von Pierre Usseglio (CdP), Cuvee de mon Aieul (1998).

      see ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 17:51:32
      Beitrag Nr. 585 ()
      Apropos, Horni: wo ist er ???

      Letztes Posting 10.10., ich mach mir ernsthaft Sorgen :cry:

      .
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 21:17:48
      Beitrag Nr. 586 ()
      Nabend,

      auch ein Hornwatz braucht mal Urlaub! Aus diesem komme ich gerade zurück...und natürlich habe ich zum Thema Herrenberg einiges an Senf dazuzugeben. Aber heute abend nimmer. Näheres folgt morgen!

      Christian, kein Grund zur Sorge....noch lebe ich und fasele weiter....


      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 13:27:54
      Beitrag Nr. 587 ()
      Moin,

      Herzlich Willkommen, Hornwatz, gut erholt?:)

      Christian, ja, so eine feine Gegend, hoffe auch, dort nächstes Jahr wieder vorbeizukommen. Dann wird auch der Usseglio eingepackt.
      Ich wage mal zu behaupten, daß in Österreich wesentlich mehr Konzentration sowie der Einsatz von Hilfsmitteln stattfindet als in Deutschland. Welcher Winzer war es? Mir kommen diese Aromen bekannt vor.

      Gestern abend durfte ich eine Riesling Spätlese trocken aus einer Trittenheimer Steillage probieren, Weingut Milz von der Mosel, ein klasse Riesling, sehr gute Harmonie von Frucht, Mineralik usw., da werde ich mal nachhaken.
      In dieser privaten Weinprobe, in der es hauptsächlich um mitgebrachte Toskana-Weine ging, wurde nachts um zwei mit einem Spätburgunder von Kreuzberg von der Ahr abgeschlossen. Der Wein hat mir zwar den Rest gegeben:D, hielt mich aber nicht davon ab, noch ein großes Glas zu trinken. Ein superfruchtiger Spätburgunder, der dabei keineswegs dropsig wirkt und in diesem mehr als fortgeschrittenen Stadium klar seine Stärke zeigte. Das PLV soll auf dem Weingut recht gut sein.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 19:46:40
      Beitrag Nr. 588 ()
      Nabend,

      Ekonti, danke der Nachfrage! Ich habe mich bestens erholt, aber kalt wars in der Eifel, und 24 Flaschen aus meinem Keller hat es dahingerafft...naja, in 7 Tagen mit 5 Personen....

      Christian, die Verwendung von Aromahefen zur Erzielung von bestimmten Fruchtnoten ist inzwischen gang und gäbe. Ich persönlich halte nicht viel davon, wenn man Wein zu einer alkoholhaltigen Pfirsisch-oder Ananaslimonade degradiert.

      Zu Herrenberg: Es ist gut, daß die Geschmäcker so unterschiedlich sind, sonst wäre unser Thread doch arg langweilig. Frohnau, eindimensional kann ich die halbtrockenen 2000er von Herrenberg in keinster Weise finden, und auch die Restsüße paßt für meine Geschmacksnerven bestens. Gewissen Parallelen zu einigen Wachauer Rieslingen scheinen auch mir vorhanden, sie erstrecken sich aber mehr auf den Vordergrund.
      HHanseat, für mich sind die trockenen 2001er (Nr.3,4 und 6) der Lochs deutlich besser als alle trockenen Weine von Emrich-Schönleber, die ich bislang probiert habe. Die ES-Rieslinge bewegten sich im Bereich von 85-88 Punkten (was ja nun auch schon hervorragend ist), während ich allen drei Herrenbergern mindestens 90 Punkte zuerkennen würde, dem Saartyr sogar deutlich mehr (93/94). Gegen Chaptalisierung, wenn sie mit Verstand geschieht, habe ich nichts, und ich finde, der erhöhte Alkohol schmeckt bei den genannten Nummern absolut nicht vor, sondern verleiht ihnen nur etwas mehr Fülle. Anders liegt die Sache bei der Nr.5, obwohl auch diese mir jetzt im Urlaub schon deutlich besser vorkam als beim ersten Probieren (ca.85 Punkte).
      In der Tat, HHanseat, haben einige 2001er bei Herrenberg einen biologischen Säureabbau durchlaufen (ungewollt!), aber mir fehlt es bei ihnen keineswegs an Säure. Diese ist für mich sehr deutlich vorhanden, wirkt aber reif und bestens integriert, während bei den 2000ern (ohne BSA) die Säure doch teilweise sehr kantig war. "Spritzig" sind die Weine in der Tat nicht, aber dafür unerhört dicht, mineralisch und vor allem stilistisch völlig eigenständig. Ich bleibe dabei: Das ist ein neuer Toperzeuger für trockene Rieslinge! Deutlich besser als E-S, Mosbacher oder gar Flick.
      Aber nachdem dir H-L nicht so ganz zugesagt hat, habe ich schon befürchtet, daß es sich mit Herrenberg ähnlich verhält. - Gott sei Dank läßt sich der Weingeschmack nicht normen!

      Heute abend will ich dem 2001er "Uhlen R" von H-L zum ersten Mal an den Kragen. Das nächste Posting kommt in Bälde!

      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 21:33:24
      Beitrag Nr. 589 ()
      Nabend,

      beim 1. Wort des 4. Satzes im vorhergehenden Posting bitte ich das letzte n zu streichen.

      Wir probieren gerade den Uhlen "R". Sehr lustig waren die ersten Reaktionen von Alexandra. Nach ausgiebigem Schnüffeln nahm sie einen Schluck, rollte ihn hin und her, ließ ihn hinabgleiten, zog das Mäulchen weit nach oben, dann nach ebensoweit nach unten und sprach: "Bäähh!"

      Einig waren wir uns darüber, daß der Wein extrem dicht und intensiv ist. Ebenso kamen wir beide ohne vorherige Absprache auf ein deutliches Aroma von reifen Birnen. Ich finde die Mineralität des Weines in der Nase nicht ganz so ausgeprägt wie beim 2000er Uhlen, Alex ist da anderer Meinung: "Der riecht einfach nur abartig". Und zum Geschmack: "Bei jedem Schluck hat man das Gefühl, einen Erdklumpen in den Mund zu bekommen".

      In jedem Fall wieder ein äußerst bemerkenwertes Zeug, dieser Uhlen "R". Ob man den Stil mag oder nicht, ist eine andere Frage, aber diese Weine wirken unzweifelhaft monolithisch. Mir ist es ein Rätsel, wie Löwenstein zu diesen Riesen gelangt, was er anders macht als andere Winzer. 95-96 Hornwatzpunkte für diesen 2001er Uhlen. Bei Alex ohne Bewertung.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 21.10.02 00:22:31
      Beitrag Nr. 590 ()
      N`Abend!

      Schön, wieder von dir zu hören, Hornwatz!

      Zu Herrenberg: Es ist gut, daß die Geschmäcker so unterschiedlich sind, sonst wäre unser Thread doch arg langweilig.

      Genau. Und ich habe von Herrenberg auch noch nicht genug getrunken, um mir ein halbwegs fundiertes Urteil zuzutrauen. Aber die Weine von ihnen, die ich bisher im Glas hatte, haben mir keine große Freude bereitet. Ich unterschreibe gerne, daß sie etwas ganz besonderes sind, aber mein Fall sind sie nicht. Ähnlichkeiten zu Wachauern sehe ich bisher allerdings auch nicht (gerade heute einen wunderbaren Riesling aus deren Nachbarschaft im Glase gehabt: 98er Riesling Privat von Martin Nigl, super!). Aber ich will nochmal nachhaken: du meinst schon, daß sich die 2001er Herrenbergs zur Zeit gut präsentieren und nicht gerade verschlossen oder anderweitig unpässlich sind?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 21.10.02 00:37:54
      Beitrag Nr. 591 ()
      Nachtrag:

      Ich bleibe dabei: Das (Herrenberg) ist ein neuer Toperzeuger für trockene Rieslinge! Deutlich besser als E-S, Mosbacher oder gar Flick.


      Ich habe auch nicht behauptet, daß einer der genannten ein "besserer" Erzeuger als Herrenberg sei. Aber die genannten bieten für mich das zur Zeit optimale Preis/Genußverhältnis, deshalb kaufe ich dort und nicht bei Herrenberg. 10 Euro für einen Riesling mit Anspruch mögen nicht viel sein, aber wenn mir der Wein nicht schmeckt, ist mir das dennoch zu teuer.

      Wo gibt es nun die besten trockenen Rieslinge? Hängt natürlich vom Maßstab ab, aber ich behaupte mal nicht an der Saar, sondern in Niederösterreich. Und E-S trockene 01er Auslese und Mosbachers Ungeheuer kommen nicht weit dahinter und sind glücklicherweise deutlich günstiger als die Wachauer Spitzen. Aber das kann natürlich jeder anders sehen, ist ja auch gut so, dann sind die Weine nicht so schnell ausverkauft.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 21.10.02 09:53:05
      Beitrag Nr. 592 ()
      Moin,

      HHanseat, ich wollte auch nicht behaupten, daß E-S oder Mosbacher objektiv "schlechter" als Herrenberg sind. Hier handelt es sich einfach um persönliche Geschmackspräferenzen. Nur darauf bezog sich mein "deutlich besser".

      Daß die weltweit "besten" trockenen Rieslinge aus Niederösterreich kommen, finden viele. Du bewegst dich da in illustrer Gesellschaft. Für meine Geschmacksnerven sieht es anders aus, zumindestens bei den Wachauern, die ich bislang probiert habe (bei mir gibts da große Lücken, F.X. Pichlers Weine z.b. kenne ich noch nicht). Die meisten Wachauer waren mir zu breit und zu alkoholisch.
      An Nigls Stand war ich auf der Prowein. Schöne Weine, aber es gibt beim Riesling viele trockene Deutsche, die ich vorziehen würde.

      Was die Entwicklung der Herrenberg-Rieslinge anbelangt: Ich glaube, daß die 2001er im Laufe des nächsten Jahres noch deutlich besser und harmonischer werden können. Bei den 2000ern war dieser Effekt richtiggehend krass zu beobachten.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 21.10.02 17:40:41
      Beitrag Nr. 593 ()
      Hallo,

      Ekonti, Kreuzberg wäre beinahe in der Herrenbergdiskussion untergegangen. Mein Wein- und Musikfreund Christoph ist dort Kunde, und ich bin deshalb schon mehrfach in den Genuß der Kreuzberg-Spätburgunder gekommen. Sie schmecken mir, und das Gut ist sicherlich als einer der führenden Ahr-Erzeuger anzusehen. Besser sind zur Zeit wohl nur Stodden, Deutzerhof und eventuell Adeneuer sowie Meyer-Näkel. Das Preisniveau bei Kreuzberg ist allerdings völlig normal; als besonders günstig würde ich die Weine, die in etwa auf dem Level vom Deutzerhof liegen, keinesfalls bezeichnen. Ein besseres PLV bei nicht deutlich geringerer Qualität bietet beispielweise das Weingut Sonnenberg.

      Nachzutragen hätte ich noch den Bericht von einer Riesling-Wiedererkennungsprobe, die am 11.10. stattfand. Mal gucken, ob ich meine Aufzeichnungen wiederfinden kann...

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 21.10.02 18:34:43
      Beitrag Nr. 594 ()
      Moin,

      Hornwatz, jetzt habe ich PLVmäßig Sonnenberg und Kreuzberg verwechselt, der Sonnenberg-Tipp kam seinerseits von Dir.
      Der Besitzer des getrunkenen Kreuzbergs hat auch noch den Deutzerhof im Klimakeller liegen, so werde ich wohl noch in den Genuss kommen.

      Um die hier im Forum festgestellten Tendenzen zu Herrenberg zu unterstützen, ich habe einen Riesling von Herrenberg einer größeren Anzahl von Personen vorgestellt, auch dort waren die Meinungen unterschiedlich, von grandios bis durchschnittlich.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 07:29:20
      Beitrag Nr. 595 ()
      Moin Moin zusammen,

      habe kaum Zeit, aber meine Eindrücke vom Wochenende wollte ich hier doch schnell vorstellen:

      Zuerst gab´s den Muskateller Eiswein von Theo Minges. Pfalz, 1999´er vom Fleminger Zechpeter. Gefiel mir sehr gut, schöne kräftige Farbe, sattes Fruchtaroma und eine nicht zu kräftige Süße. Sicher kein Wein den man mal eben "so" trinkt und für alle Tage ist er mir etwas zu kräftig bzw. auch zu teuer ;), aber davon werde ich mir 2-3 Flaschen einlagern!

      Dann haben wir da noch den 1994er Randersacker Ewig Leben .. eine Bacchus Auslese aus dem Hause "Schmitt´s Kinder", Franken. Also alleine der 0,375 kleine Bocksbeutel ist nen Blickfang ;). Der Wein als solches schon klar, noch angenehm helles gelb, schöne, sehr kräftige Frucht, mineralisch, feine Säure und eine angenehme süße. Einer meiner neuen Favoriten und sehr lecker!!


      Und dann hab ich am WE noch ein Dornfelder probiert. Ein Wein der bei uns im Großhandel im Angebot war. Aus dem Hause "Nippgen" ein 2000er Dornfelder "lieblich" aus der Pfalz. Also, schönes farbspiel im Glas, natürlich noch nicht so kräftig wie manch anderer Wein. Im Mund dann angenehm fruchtig, etwas "dünn" vom Aroma her, aber so für zwischendurch schön zu trinken. Für 4.49 € werde ich mir mal 6 Flaschen zulegen.

      Übrigens: Hier schwören ja einige auf Blauschimmelkäse. Also habe ich mir ein schönes kleines Stück Rockford (oder wie man den schreibt) gekauft ... also davon werde ich so schnell kein Freund ;)) Ui.... ist der scharf. Alternativ werde ich diese Woche mal den "Saint Agur" testen, den hatte ich mir als Alternatiove gekauft.

      So, soviel dazu! Weiter geht´s mit dem probieren ...

      Gruß
      Torsten
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 09:23:54
      Beitrag Nr. 596 ()
      Moin,

      Torsten, schön, daß du hier mal wieder eine Spur von Leben reinbringst!
      Gelle, der Muskateller-Eiswein von Minges ist nicht übel -und für einen Eiswein wirklich preiswert...
      Schmitts Kinder stehen in Franken mit in der vordersten Front. Ich habe da 98 mal einige Flaschen gekauft, seit deren Vernichtung aber aus diesem Betrieb leider keinen Wein mehr probieren können.
      Bei Dornfelder lieblich allerdings läuft es mir eiskalt den Buckel hinunter. Rotwein in lieblich halte ich (ausgenommen bestimmte Südweinvarianten wie Port, Banyuls und Amarone) für eine ausgemachte Schweinerei, und dann noch Dornfelder, die Rübe unter den Reben, nee, pfui Deibel, nix für mich.... Mit Bacchus und Müller-Thurgau habe ich kein Problem, aber gegen die violette Vampir-Modebrühe Dornfelder könnte ich einen wahren Kreuzzug führen:D.

      Falls du einen etwas milderen Blauschimmelkäse suchst, kannst du es mal mit der dänischen Version Blue Castello versuchen. Oder mit Gorgonzola/Mascarpone - den mag ich sehr gerne zu Süßweinen. -

      Gestern und vorgestern befand sich ein sehr schöner Gigondas im Glas, der im Rahmen des Weinplus-Stammtisches an mich gelangt ist. Chateau du Trignon 2000, etwas alkoholisch, aber ansonsten mit einer tiefen Beerenfrucht versehen und sehr ausgewogen. Außerdem wurde eine Flasche von Grumbachs Spitzenspätlese aus dem Berkastel-Kueser Weisenberg geköpft. Dieser trockene Riesling wirkt etwas verhaltener als der "alte Reben" vom selben Erzeuger, aber wenn man sich eine Zeit mit ihm beschäftigt, kommt man ihm immer mehr auf die Spur und entdeckt seine mineralische Klasse. Mindestens 86 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 10:14:30
      Beitrag Nr. 597 ()
      Moin Jungs,

      nachdem ich der Herrenberg-Lieferung ein paar Wochen Ruhezeit zugestanden habe, war es gestern soweit den Saartyr zu probieren.

      Gleich vorneweg: seltsam. Ich kann den Wein irgendwie nicht greifen - viele Fruchtnoten, Säure - aber gleichzeitig auch ein Ton der wie ein Ziegelstein auf der Zunge den Nachgeschmack dominiert. Was ist das ? Mineralik ? Ich kenne mich mit Weissweinen und speziell Rieslingen eher weniger aus...kann es einfach nicht einordnen.

      Die Hälfte der Flasche steht noch im Kühlschrank, werde heute abend mal probieren etwas klarer zu sehen :D

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 10:26:48
      Beitrag Nr. 598 ()
      Moin!

      Torsten, St. Agur ist in der Tat etwas milder als Rocquefort, ist auch aus Kuh- und nciht aus Ziegenmilch. Wenn du mal was richtig heftiges willst, frage mal den Käsehändler deines Vertrauens nach Rotschmierkäse wie z.B. Epoisses.

      Christian, seltsam. Ich kann den Wein irgendwie nicht greifen kann ich auch unterschreiben. Nachdem mir glaubhaft versichert wurde, daß der Wein Spitze ist, muß es an mir liegen :D

      Ich kenne mich mit Weissweinen und speziell Rieslingen eher weniger aus...

      Ich mich schon, und dieser Wein unterscheidet sich deutlich von meinem Erfahrungsbereich. Aber säureumgewandelte Rieslinge, die auf 13,5 % angereichert wurden, hatte ich auch noch nicht viele. Aber mal ehrlich: klingt das nicht eher nach Übersee als nach Biobetrieb? Hornwatz, weißt du, warum die das machen?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 10:29:11
      Beitrag Nr. 599 ()
      Korrektur: der Käse heißt "Roquefort" ohne C.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 12:00:10
      Beitrag Nr. 600 ()
      Moin!

      Wäre es nicht an der Zeit, unsere nächset Onlineprobe konkret ins Auge zu fassen? Ausgewählt hatten wir ja den einfachen Van Volxem und Clavels Les Garrigues. Sind inzwischen alle Interessierten mit diesen Weien versorgt? Ich schlage vor, daß wir mit dem Volxem beginnen, ich bin darauf schon sehr gespannt. Wie wäre es als Termin mit dem Donnerstag in einer Woche, also dem 31.10. ab 21 Uhr?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 12:19:41
      Beitrag Nr. 601 ()
      Hey HHanseat,

      du weisst doch, 3 Postings in Folge und man muss einen ausgeben :D
      Horni schuldet uns schon einiges, jetzt auch du mein Sohn :laugh:

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 13:10:10
      Beitrag Nr. 602 ()
      Moin, Christian!

      Komm an die Waterkant, dann wird sich schon eine Flasche finden!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 13:10:31
      Beitrag Nr. 603 ()
      Hi,

      uff, man hats nicht leicht mit euch:D:D!

      Das "ich kann den Wein nicht greifen" deute ich mal ganz dreist als positiv für den Saartyr, in dem Sinne, das es sich um einen komplexen und tiefgründigen Tropfen handelt:D.

      Christian, genau, der Ziegelstein oder besser Schiefer auf der Zunge ist die Mineralik, also das, was einen Riesling erst so richtig spannend macht.

      HHanseat, im Falle des biologischen Säuerabbaus haben "die das nicht gemacht", sondern der Wein hat diese Entwicklung von selber durchlaufen. Jedenfalls erzählte mir Manni Loch im Februar nicht ganz ohne Sorge, in einigen Fässern hätte ohne sein Zutun BSA eingesetzt. Er kommentierte das mit dem Satz: "Nun ja, wenn es denn so sein soll...." Ob gerade die 4 auch zu diesen Weinen gehört, weiß ich nicht genau. Ziemlich sicher bin ich mir aufgrund des Geschmackes nur bei der 5 (obwohl eine Blindprobe bei den Niederrheinern ergeben hat, das man BSA gar nicht schmecken kann:D).
      Die 13,5 % dienen dazu, dem Wein mehr Körper und Fülle zu verleihen. Die Lochs glauben, daß ihre Weine mit dem hohen Alkohol harmonischer wirken, und abgesehen von der 5 schließe ich mich ihrer Meinung an.

      Am 8.11. werde ich übrigens an einer Vergleichsprobe Herrenberg 2001 versus Van Volxem 2001 in Bochum teilnehmen. Wenn dort mehr als die Hälfte der 8 Mitsäufer der Meinung sein sollte, daß es sich beim Saartyr nicht um einen Spitzenriesling handelt, gebe ich das Weintrinken auf oder erschieße mich:D:D.

      Ekonti, hilf mir doch mal!:D

      Viele Grüße von Hornwatz, der selten so viele grüne Grinser verbraucht hat....
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 14:56:10
      Beitrag Nr. 604 ()
      :D

      in der Tat halte ich den Saartyr für einen sehr gelungenen Riesling mit eindeutiger Eigenständigkeit. Gerade dieser Ziegelstein macht für mich die Klasse aus. Den ersten "Ziegelstein" durfte ich schon im warmen Sommer trinken, ein Vergnügen und Anreiz. Mich wundert, warum diese Mineralik merkwürdig erscheint, haben doch viele südeuropäische Weine "ihre" Formen der Mineralik, was ist z.b. mit Chardonnays, die Tertiäraromen aufweisen?

      Recht so, Hornwatz?:)

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 22:23:17
      Beitrag Nr. 605 ()
      Nabend,

      Ekonti, das waren die langersehnten Worte! Danke! (Die vereinbarte Summe zahlen ich und Manni Loch zu gleichen Teilen dann wie gewohnt auf dein Luxemburger Konto:D). -

      Es lohnt sich immer wieder, bei Ebay oder in diversen Internetantiquariaten nach Wein- und Kochbüchern zu gucken. Neulich konnte ich "Mit einem Schuß Wein", ein Opus, das die Gebrüder Lange gemeinsam mit Stuart Pigott produziert haben, sehr günstig antiquarisch erstehen. Das Buch ist eine köstliche Lektüre, auch wenn einige der Rezepte einen Aufwand erfordern, den ich zu treiben nicht gewillt bin. Manches klingt aber auch recht einfach, z.b. das heute abend gleich ausprobierte Sauerkraut. Das Kraut wird nicht nur reichlich mit Wein gewürzt (die Langes empfehlen Edelzwicker, ich habe einen Weißburgunder Kabinett von Kranz genommen), sondern zudem mit 150 (!) Gramm Butter (auf 500 Gramm Kraut) geschmort. Das Ergebnis ist nicht gerade leichte Kost, aber sehr delikat. Dazu gab es bei uns Kartoffelpüree und frisch gemachte Frikadellen. Eine Rieslingspätlese trocken 01 aus dem Escherndorfer Lump von Horst Sauer erwies sich in ihrer Mischung aus Eleganz und Rustikalität als das passende Getränk zu diesem Essen.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 23:39:34
      Beitrag Nr. 606 ()
      Moin,

      Hornwatz, Du lässt die Kulinarik sprechen, beim Wein klinke ich mich im Fränkischen ein, Sauer gefiel schon recht gut, jetzt gab es Weine vom Weingut Roth aus Franken, ökologischer Anbau. Die Regent Spätlese gefiel mir überhaupt nicht, da fehlten Charakterzüge, der Kerner Kabinett heute abend war lecker, in der Qualität klar an Sauer erinnernd, die Frucht paart sich gut mit typisch fränkischer Erdigkeit, sehr spritzit und nachhaltig. Top war der ROTH-Wein, eine Cuvee aus den roten Rebsorten, der war zum einen weich und harmonisch, aber auch süffig ausdrucksstark. Ein Spätburgunder war im ordentlichen Rahmen, ohne aus der Familie typischer Spätburgunder auszubrechen.

      HHanseat, Van Volxem am nächsten Donnerstag würde mir passen.

      gruss ekonti:), der sich immer über Geldspenden freut.
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 00:36:07
      Beitrag Nr. 607 ()
      N`Abend!

      Ich komme gerade zurück von der Mövenpick-Überseeprobe und anschließendem Gelage. Daher will ich mich kurz fassen, nur soviel: die Weine waren deutlich besser und günstiger als erwartet, und man sollte Südafrika im Allgemeinen und Laibach im Besonderen im Auge behalten. Mehr Wein für weniger Geld (rot wie weiß) hatte ich selten im Glas. PLV-Favorit war alleridngs ein roter Portugiese für gerademal 4,95, dessen Namen ich leider prompt vergessen habe.

      Hornwatz, eBays Weinbücher sind in der Tat eine Fundgrube, ich konnte dort vor kurzem einige Bände der "Vinothek" erstehen, eines rührigen Projekts aus den 70ern, wo jede Lage jedes deutschen Gebiets beschrieben ist. Hat was...

      HHanseat, fast noch nüchtern :D
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 09:54:58
      Beitrag Nr. 608 ()
      Moin,

      beinahe hätte ich es vergessen: Der 31.10. geht bei mir nicht. Wie wäre es mit dem Montag, Dienstag oder Mittwoch nach diesem Wochenende (3., 4., 5., 11.)?

      HHanseat, ich hoffe auf noch mehr Details zu den südafrikanischen Weinen. - Allerdings werde ich so schnell nicht zum Überseefreak mutieren, dazu gibt es zu viel Interessantes und auch Preisgünstiges direkt vor der Haustüre.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 11:39:45
      Beitrag Nr. 609 ()
      Moin!

      Wie wäre es mit dem Montag, Dienstag oder Mittwoch nach diesem Wochenende (3., 4., 5., 11.)?


      Passen mir alle. Dienstag hatte sich ja eigentlcih bewährt, oder? Und wer will denn teilnehemen? Ich weiß jetzt von Hornwatz, Ekonti, Christian und mir. Wen habe ich vergessen?

      ich hoffe auf noch mehr Details zu den südafrikanischen Weinen

      Kommen gewiß noch, kann aber etwas dauern. Bin gerade etwas knapp mit der Zeit und am Wochenende auf Reisen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 12:09:28
      Beitrag Nr. 610 ()
      Moin,

      Montag geht beruflich nicht,
      Mittwoch ist das Pokalspiel gegen Werder,
      bleibt der Dienstag, 5. November.

      HHanseat, Laibach fand ich auch ganz nett, Südafrika hat schon ein großes Angebot von vielen angenehm trinkbaren Weinen, wobei ich die Weissweine nicht unbedingt so typisch ausdrucksstark empfinde, hier ziehe ich wirklich Europäer vor, oder eben einen Neuseeländer.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 14:43:34
      Beitrag Nr. 611 ()
      Montag und Dienstag geht gut - allerdings nicht so früh, ich bin hier eine Stunde mit der Zeit zurück :D

      Den Clavel habe ich, den anderen nicht, macht aber nix, zu einem Riesling könnte ich sowieso nur sagen: ab ins Schoppenglas und Sprudel dazu. Habe ich mit dem Saartyr auch gemacht :D (...Horni wiederbeleben, in einen Stuhl setzten und warten...) Nein, war nur Spaß. Allerdings hatte ich am Folgetag den Eindruck dass die Mineralik (das was mich eigentlich "stört" am Wein) etwas weniger hervorkam - kann sich sowas abbauen ?????

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 19:15:20
      Beitrag Nr. 612 ()
      Christian, vor 21 Uhr Kontinental muss es nicht sein.

      Heute abend gibt es mal eine Scheurebe Spätlese lieblich von Laible zur Käseplatte, bin schon gespannt.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 09:28:39
      Beitrag Nr. 613 ()
      Moin,

      Christian, bitte nicht diese üblen Scherze! Ich habe beinahe einen Herzinfarkt bekommen!

      Also, dann nehmen wir doch den Dienstag mit Van Volxem (den Clavel, muß ich zu meiner Schande gestehen, habe ich nämlich noch nicht....), oder ?

      Ekonti, schreib dann mal kurz was zur Scheurebe. Eine Flasche davon (01er Spätlese) liegt nämlich bei mir auch im Keller. Vor Ort haben mir die trockenen Laible-Scheureben aber immer etwas besser gefallen als die restsüßen.

      Gestern gab es bei uns auch eine liebliche Scheurebe, und zwar eine von Pfeffingen. Nicht gerade übel, für mich vielleicht eine Spur zu süß (Auslesecharakter).
      Danach bekam ich bei Freunden einen stilistisch sehr merkwürdigen Elsäßer ins Glas. Es handelte sich um einen Pinot Gris 2000 von Ziegler aus Hunawihr. Auffällig restsüß und parfümiert (einen deutschen Grauburgunder dieses Typs habe ich noch nie getrunken), in der Nase und am Gaumen reife Äpfel und etwas Perwoll. Sehr eigenartig; die Rebsorte hätte ich blind niemals erkannt.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 16:07:38
      Beitrag Nr. 614 ()
      Guten Tag,

      apropos Scheurebe: Neulich habe ich mal wieder Wirschings trockenen Scheureben-Kabinett-Wein 2001 getrunken - sehr lecker,glasklare Frucht, die Schlankheit tut der Scheurebe gut, der von Wirsching praktizierte Stil sehr sauberer (auch kellereitechnisch gesehen) und direkter Weine ist schmeckbar (hoher geschmacklicher Wiedererkennungseffekt und gleichzeitig Kontrast zu frankentypischen Weinen), der Preis von 6 € ist aus meiner Sicht akzeptabel.
      In diesem Preissegment haben mir als Rieslinge zuletzt gefallen: Pfeffingens-Liter trocken (die betonete Zitrusfrucht ist angebegemäß nicht hefetechnisch begründet, sondern Ausdruck der besonderen Ungsteiner Bodenverhältnisse, die sich von der südlicheren Mittelhardt unterscheiden) und der halbtrockene Kabinett (lebt sehr vom Süß-Säure-Spiel, Frucht sehr schlank), Sandra`s Riesling (auch eine Entdeckung aus Hofschusters Weinführer, der für mich nach wie vor mit einer Treffsicherheit von sagen wir mal 75 %Weine hervorhebt, auf die ich anderweitig nicht kommen würde und deren Beurteilung ich nachvollziehen kann)- die Geschichte dazu ist folgende: Winzertochter aus Leiwen (mittelmosel) will sich als Jung-Winzerin vom väterlichen Traditions-Stil abheben und bspw. auf Spontanvergärung setzen. Also produziert sie ihren ersten Wein zwar mit Reben vom elterlichen Gut, behandelt diese jedoch nach eigenem Gusto und baut den Wein im Keller des benachbarten Winzers Heinz Schmitt - einst selber einer der nachmalig bekannten Leiwener Jungwinzer, mittlerweile arriviert - aus. Die Spätlesequalität wird als Q.b.A. in den Geschmacksrichtungen trocken, halbtrocken, lieblich produziert und kostet rd. 5 €. Der halbtrockene Wein ist relativ weich und sanft, der trockene mit 12,5 % verrät Kraft und Mineralität (allenfalls die Integration der Säure ist noch nicht optimal-schmeckt übrigens besser, wenn vorher tiefgefroren: eine kuriose Entdeckung; ich habe den Wein zweimal aus Versehen im Tiefkühlschrank vergessen und dann wiederaufgetaut. Schmeckt danach runder als in der Normalvariante - wer weiss, was sich daraus an neuen Geschmacksperspektiven ergibt?)
      Sehr schön die Riesling Spätlese von Scholler aus Birkweiler (Südpfalz), sehr rundes Birnenaroma. Übrigens ein Weingut, dass auch leckere Gewürztraminer produziert und für mich besser ist als die bekannteren Orts-Weingüter Wehrheim, Siener und Gies-Düppel.
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 18:33:44
      Beitrag Nr. 615 ()
      Moin,

      da sind ja wieder Namen von noch nicht entdeckten Weingütern gefallen, mir gefällt eine schlanke Scheurebe auch besser als eine volle klebrige, die Laible Scheurebe lieblich hat sich doch um einen Tag verschoben, die trockenen Weine von ihm gefallen mir besser, die Scheurebe Spätlese hat mir in diesem Fall zuwenig Säure, wie ja von einigen von Euch insgesamt an Laible bemängelt. Frucht und Süße sind ausgeprägt, doch mir fehlt die letzte Harmonie wie ich sie von Laible kenne.
      Am Tag davor fand eine noch nicht ausprobierte Kombination statt, zur Reis-Gemüsesuppe mit Suppenhuhn und einem Löffel Safran-Rouille obendrauf gab es einen Champagner. Die Kombi passte vorzüglich, allerdings hatte ich auch noch nie einen Champagner im Glas, der mich so überzeugte. Einige Aromen konnte ich überhaupt nicht festlegen, es war ein richtig satter und voller Champagner aus dem Hause Bouzet (die Flasche ist nicht mehr da, ich hoffe, der Name stimmt), soll eine eher kleine Produktion sein. Preisklasse zwischen 25 und 30 Euro, also Normalpreis.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 21:08:36
      Beitrag Nr. 616 ()
      Nabend,

      Ekonti, was Laibles Scheureben angeht, sind wir zwei einer Meinung, aber die "Experten" und Führer sehen das häufig anders und geben der restsüßen Variante Jahr für Jahr den Vorzug.

      Frohnau, 6 Euro für einen Scheurebe-Kabinett aus renommiertem fränkischen Hause finde ich in der Tat preisgünstig. Als ich 87 zum ersten Mal in Iphofen war, haben wir einen Bogen um Wirsching gemacht, da das damals der teuerste Erzeuger im Ort und einer der teuersten in ganz Franken war. Die Verhältnisse haben sich offenbar geändert! Bei mir im Keller liegt noch eine bei K&U gekaufte trockene Schuerebe-Spätlese von Ruck, die allerdings angesichts des Preises von 13 Euro (auch ab Hof!) schon überirdische Qualitäten besitzen muß, wenn ich mir davon noch eine zweite Flasche leisten soll.

      Deine Worte zu Hofschuster unterschreibe ich gerne. Der Mann ist nicht nur ein sehr guter Verkoster, sondern man stößt in seinem Führer wirklich auf den ein oder anderen Supergeheimtipp.
      Besonders spannend finde ich deinen Hinweis auf Scholler, denn wir planen, übers Wochenende in die Pfalz zu fahren. Beinahe hätte ich uns schon bei Wehrheim angemeldet! Woher kennst du denn Scholler? Kannst du noch etwas mehr dazu schreiben? Bei Hofschuster habe ich den Namen nicht gefunden, bin aber dafür über einen weiteren Sauer gestolpert: Heiner Sauer aus Böchingen (gleich neben Birkweiler). Es handelt sich um einen Biobetrieb, dessen 01er von Hofschuster bei moderaten Preisen sehr gut bewertet wurden. Kennt den jemand? - Der Termin bei ihm steht schon....

      Beste Grüße von Bernd, der gerade die leckere 2-Sterne-Version (= Spätlese trocken) von Kühns Doosberg 01 genießt.
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 10:20:02
      Beitrag Nr. 617 ()
      Folgendes habe ich gerade im Handelsblatt gelesen:

      ---------------------------------------------------
      Formel soll Winzer unterstützen


      Datenbank verbessert Weinqualität


      Der kalifornische Weinunternehmer Leo McCloskey behauptet, eine Formel für die Produktion von qualitativ hochwertigem Wein gefunden zu haben. Winzer sollen per Computer Informationen aus seiner Datenbak auswerten, die ihnen helfen den richtigen Wein für ihre Kunden herzustellen.


      lex DÜSSELDORF. McCloskeys Consulting-Unternehmen Enologix besitzt laut eigenen Angaben die größte Weindatenbank. Darin seien mehr als 50 000 Weinsorten in ihre chemischen Bestandteile aufgeschlüsselt. Aus einigen wesentlichen Merkmalen hat das Unternehmen jetzt ein mathematisches Modell konstruiert. „Farbe, Geschmack und Duft sind wesentlich, auch wenn sich Wein aus 400 bis 500 Komponenten zusammensetzt“, erklärte McCloskey.

      Der ehemalige Weinproduzent identifizierte in Rotwein 32 Substanzen, die für einen bestimmten Geruch, Geschmack und eine spezielle Farbe verantwortlich sind und die qualitativ hochwertigen Wein ausmachen sollen. In Weißwein sollen laut McCloskey 52 Inhaltsstoffe, darunter Tannine, Phenole, Terpene, Anthocyane und essenzielle Öle für hohe Qualität und für Preise zwischen zehn und 100 Dollar sorgen.

      Das System prophezeit dem Weinbauern, wie das Endprodukt bei Fachleuten ankommen wird. Im ersten Schritt werden für die Kunden in den ersten Wochen der Weinproduktion dutzende Tests an Jungweinen durchgeführt, wenn dieser für Geschmackstests noch ungenießbar ist. Im Zuge der Tests wird gemessen, wie groß die Menge der wesentlichen Inhaltsstoffe in jedem einzelnen Fass ist. Diese Daten werden mit der Enologix-Datenbank verglichen. In jedem Fall sind dabei genaue Details über die Bedingungen in den Weinhängen und Einzelheiten über die Weinproduktion beinhaltet. Mit Unterstützung dieser Daten können Weinproduzenten nun mit Computerhilfe die richtigen Mischungen für ihr Endprodukt erzeugen.
      ------------------------------------------------------

      Mhh... was bedeutet das für uns? Wie wirken sich solche Umstände auf Qualität aus? Bin mir im Moment etwas unsicher wie ich eine solche Entwicklung einschätzen soll. Mich würde interessieren was so alte "Kenner" wie Ihr dazu sagt!??! ;)

      Gruß
      Torsten
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 12:22:45
      Beitrag Nr. 618 ()
      Zu den Weingütern in Birkweiler und Umgebung werde ich gerne Ausführlicheres berichten (war dort mit dem Fahrrad im Juli unterwegs) - ich denke, spätestens morgen komme ich dazu. Auf das Weingut Scholler bin ich übrigens über Eichelmanns Weinführer aufmerksam geworden (für den der Bekanntheitsgrad eines Gutes ja erfreulicherweise völlig unerheblich ist, wenngleich seine sehr freigiebige Punkteverteilung bei mir doch schon häufiger geschmackliche Zweifel bzw. Enttäuschungen ausgelöst hat und ich mir insofern zunächst mit gehöriger Skepsis ein eigenes Urteil bilden möchte, also bspw. im Gegensatz zu einem Hofschuster-Urteil bei Eichelmann nicht einfach in blindem Vertgrauen einen 12er-Karton ordere) - das Weingut hat auch eine mäßig informative homepage: weingut-scholler.de . Die goldprämierten Scholler-Weissburgunder werde ich nicht nochmal bestellen - einfach zu viel deutlich schmeckbarer Alkohol (13%)-für mich ein Grundproblem des gesamten Jahrgangs 2001 gerade auch in der Südpfalz: eine durch Alkohol erzeugte Fülle und Gewichtigkeit (übrigens ohne Chapitalisierung, einfach durch die hohe Reife des sehr sonnigen Herbstes 2001) empfinde ich als vordergründig und einem guten Wein einfach nicht angemessen. Ausserdem trinke ich lieber (mindestens) ein Glas mehr mit geringerem Alkoholgehalt ohne Reue am nächsten Morgen. Also: bei Scholler die beiden trockenen Gewürztraminer (1999 und 2001) und die beiden trockenen Rieslinge 2001 probieren - alles unter 5 € (bei einem derartigen Weingut kann man wohl einfach nicht durchgängig gelungene Qualitäten erwarten und muss insofern von Jahrgang zu Jahrgang wieder neu probieren).
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 12:53:42
      Beitrag Nr. 619 ()
      Moin,

      NestroT, auf diese Weindatenbank habe ich geradezu gewartet, um endlich klinisch reine Weine zu trinken, ab einer bestimmten Abnahme beim Winzer kann man sich dann seinen persönlichen Favoriten erstellen lassen.

      Ich glaube sogar, daß es dafür genügend Konsumenten geben wird, und es ist eine logische Weiterentwicklung aufgrund technischen Fortschritts.

      Leider gehöre ich hier zu den Traditionalisten, die ein Naturprodukt erleben möchten (moderne Kellertechnik kann aber ruhig stattfinden, halt bis zur eigenen Grenze des Verstehens von Natürlichkeit).

      Wenn der Markt für diese Weinprodukte vorhanden ist, ist es okay, es wird weiterhin genug aufgeklärte Weinfreunde geben, die auch weiterhin IHRE Weine erhalten.

      Vom Marketing kann man das richtig ausschlachten, z.B. Robert De Niro´s "perfect wine", erleben sie den Schauspieler direkt in all seinen Geschmacksnoten usw..

      Auch wenn die Südpfälzer nicht immer konstant beste Qualität abliefern, sind dort IMO viele preiswerte Zech-Qualitätsweine zu hause. Aber in der Tat, auch der Weissburgunder Kabinett von Kranz aus Ilbesheim hat seine 12,5 Umdrehungen.

      Nachtrag: Der Champagner vom Wochenende heißt André Clouet aus Bouzy.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 13:42:17
      Beitrag Nr. 620 ()
      Hallo,

      Frohnau, danke für die Informationen! Ich würde mich freuen, wenn es morgen noch mehr von dir über die Südpfalz zu lesen gäbe!

      In den Eichelmann hatte ich nun gerade nicht geschaut. Ein Fehler, denn auch wenn ich von seinen Bewertungen fast gar nichts halte, bietet Eichelmann auf jeden Fall eine Reihe von interessanten und ansonsten nirgendwo erwähnten Erzeugeradressen.

      Über die 13% allerdings können wir uns streiten: Auch ich bin kein Volumenfetischist, und beispielsweise bei den Herrenberg-Rieslingen würde ich sagen, daß sie mir trotz des hohen Alkoholgehaltes sehr gut gefallen. Aber die qualitativ hochwertigen Burgunder haben ALLE soviel Alkohol! Unter 12,5 Volt gibts da so gut wie gar nichts. Offenber geraten gut ausgereifte Burgunder so alkohöllisch (selbst im Kabinettbereich!), wenn sie trocken ausgebaut werden. Und viele von ihnen empfinde ich durchaus mit 13,5 oder 14 Umdrehungen noch als harmonisch. Wenn du weniger Alk willst, mußt du dich, fürchte ich, von deutschen Burgundersorten verabschieden.

      Torsten, ich bin noch mehr Traditionalist als Ekonti. Das Credo der besten deutschen Kellermeister wie z.b. Hans Günter- Schwarz lautete von jeher, daß man den Wein so wenig wie möglich im Keller manipulieren soll, und daß die eigentliche Qualität im Weinberg entsteht, nicht im Keller.
      Anders ausgedrückt: Damit ein großer Wein zustande kommt, braucht es drei Dinge - ein gutes Terroir (Lage), eine entsprechende Weinbergsarbeit (naturschonend, ertragsbeschränkend) und eine sensible Behandlung im Keller mit so wenig Eingriffen, wie es nur irgend geht.

      Bei dem Blödsinn, den sich McKloskey ausgedacht hat, kommen im besten Falle ganz angenehm schmeckende, seelenlose, manipulierte, uniformierte Einheitsgetränke zustande. Wein ist das in meinen Augen nicht.

      Herzliche Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 14:50:57
      Beitrag Nr. 621 ()
      Moin!

      Na, dann haben wir ja wohl einen Probentermin...

      Nächste Probe: Dienstag, 5. November 2002, ab 21 Uhr, mit dem "Saarriesling" von Van Volxem.

      Am Wochenende habe ich übrigens meinen ersten Volxem-Wein getrunken, den 2001er Wiltinger Kupp, und ich war sehr angetan. Sehr dicht, ohne zu erdrücken, von betörendem Duft, mit passender Süße. Und mit 12 % auch noch nicht zu viel Alkohol, da habe auch ich auf Sprudelzugabe verzichtet :D Stören könnte höchstens der Preis von 14 €, den ich aber als angemessen durchgehen lassen kann. Nachkauf möglich bis wahrscheinlich.

      Als Vergleich habe ich den 01er Schieferterrassen von H-L danebengestellt, der von Martin Kössler in den höchsten Tönen gelobt wird (wie ja eigentlich alle seine Weine ;), dieser aber noch etwas stärker: Schieferterrassen ist schlicht und ergreifend der Wein des Jahrgangs, gemessen am Trinkvergnügen, das man zu diesem Preis bekommt. ). Ist ein paar Euro billiger, hat gegen den VV aber keine Chance. Auch sonst würde ich mir diesen Wein nicht wiederkaufen, dafür gibt er mir zuwenig.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 17:41:18
      Beitrag Nr. 622 ()
      Kurze Frage zu dem weiterhin die Gemüter und Geschmacksnerven bewegenden Thema Saarrieslinge 2001:
      Neben Volxem und Herrenberg sollen auch die Weine des in früheren Jahrzehnten sehr renommierten Weingutes von Othegraven 2001 sehr gelungen sein (u.a. positive Eindrücke von Laien bei "wein-plus" und 3.Platz beim Basisriesling-Wettbewerb im "Feinschmecker"), dort kümmert sich eine sehr rührige Erbin mit Unterstützung von Bernhard Breuer um die Weine - hat jemand eigene Erfahrungen damit gemacht?

      Meiner Hoffnung auf schmackhafte trockene Burgunder mit weniger als 13% möchte ich mit einer Empfehlung an Hornwatz Ausdruck geben: Wenn Du schon in Birkweiler bist, fahre doch 2 km weiter nach Siebeldingen (nein, nicht zu Rebholz, dessen Weine offenbar so reifebeürftig wie hochpreisig sind) zum Wilhelmshof und probiere dort (evtl. neben den Sekten, für die die Familie Roth berühmt ist, zu denen ich aber nichts sagen kann) die Kabinett-Weine 2001 Weiss-, Grauburgunder und Riesling (alle max. 12 %) zwecks Überprüfung meiner sehr positiven (allerdings durch eigenen Alkoholgehalt zu dem Zeitpunkt getrübten) Eindrücke - die in Geisenheim studierende Tochter des Hauses ist ebenso sympathisch wie hübsch.
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 18:30:08
      Beitrag Nr. 623 ()
      Moin!

      Frohnau, Weine von Orthegraven habe ich noch nicht getrunken, nicht einmal gesehen. Klingt aber interessant!

      Ein günstiger, leckerer und leichter (genauen Alkoholgehlat kann ich nicht mehr feststellen, >13% würde mich aber sehr wundern) Weißburgunder ist der trockene 01er Kabinett Siebeldinger im Sonnenschein vom Weingut Wilhelmshof, habe ich beim Händler für 5,75 € erstanden.

      Und der versprochene Nachtrag zur Übersee-Probe:

      Mir sehr gefallen haben die Weine des Südafrikaniscen Weinguts Laibach, so der schön duftige udn erfrischende Sauvignon Blanc für 9,70, der deutlich teurere SBs aus Aus, NZ oder CA ausstach. Favorit war aber der rote "Old Bush Vine" für 10,80 €, für einen 2001er schon sehr zugängig und sanft, aber dennoch sehr dicht mit deutlciher Pfeffernote. Schmeckt deutlich "teurer". Enttäuschend dann der 99er Cab/Merlot-Verschnitt, wird aber alles wieder gut gemacht vom 99er "Friedrich Laibach", ein großer Wein für 25 €. Dicht, gefällig, konzentriert, lecker, hat das gewisse Etwas!

      Gut, aber bei weitem nicht so gut wie erwartet und für den Preis von 38 € auch angemessen, präsentierte sich der 94er Cabernet von Leeuwin Estate aus Westaustralien. Mit diesem Hersteller habe ich gute Erfahrungen gemacht, ihre Weine sind etwas europäischer und leichter als der übliche Australier. Ebenfalls etwas unter meinen hohen Erwartungen landeten die australischen Shiraz. Überraschend gut und günstig dann aber der einzige kalifornische Syrah von McDowell Vineyard für 17 €.

      Insgesamt eine gelungene Probe auf hohem Niveau. Kaufen werde ich wohl den Busch-Wein, den 5€-Portugiesen und einige weinge Flaschen des "Friedrich Laibach" und des kalifornischen Syrah.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 20:05:33
      Beitrag Nr. 624 ()
      Nabend,

      bevor jetzt noch mehr Beispiele eines 11,5% Weißburgunders kommen (der 01er Kabinett vom Wilhelmshof hat laut GM diese Voltzahl), mache ich einen Rückzieher. Es sei euch zugestanden: Nicht alle Burgunder haben 12,5 Umdrehungen und mehr, nur die meisten. Daneben gibt es auch einen sehr schlenken und spritzigen Typus (speziell beim Weißburgunder), den ich persönlich duchaus angenehm finde.

      HHanseat, in Sachen Schieferterrassen versus Kupp bin ich nicht einer Meinung mit dir. Den Schieferterrassen finde ich ebenso exzellent wie den Van Volxem, und ich habe nach der ersten Flasche noch einmal nachgeordert, da für meine Begriffe auch das PLV stimmt (wobei Kösslers Aussage natürlich übertrieben ist). Was Heymann-Löwensteins eigenwilligen Stil angeht, scheinen wir wirklich einen völlig unterschiedlichen Geschmack zu besitzen.

      Frohnau, bei Scholler habe ich per Mail (ich bin so telefonscheu....) versucht, einen Termin zu buchen. Falls bis Donnerstag keine Antwort kommt, muß ich dann wohl doch zum Hörer greifen. Die Webside scheint mir nicht so schlecht gemacht, zumindestens findet man auf ihr aktuelle Preise (während viele ansonsten gute Winzer dämlicherweise nur ein Formular zum Anfordern einer Preisliste ins Netz gestellt haben, eine Praxis, die ich für gröbsten Unfug halte!). Und diese Preise sehen äußerst spannend aus. Wenn ich den Argumenten einiger Großkopferten (Scheuermann und co.) aus der Weinplusdiskussion folgen darf, wird mich in Birkweiler wohl eine absolute Bruchbude mit eingefallenem Dach erwarten. Und ich darf auf keinen Fall vergessen, mir ein paar Nickel einzustecken, die ich den bettelnden Winzerskindern, die mich sicherlich am verfallenen Tor mit hohlen Wangen erwarten werden, in die abgezehrten Hände drücken kann....

      Von Wehrheim und Rebholz scheinst du ja nicht sehr viel zu halten. Ich kenne die Weine beider Güter nicht. Immerhin werden sie bei Hofschuster und im GM mit einem ziemlichen Punktesegen überschüttet. Kannst du mit deiner Kritik noch etwas konkreter werden?

      Othegraven ist leider ebenfalls ein schwarzer Fleck auf meiner Weinlandkarte. A priori sind mir die ganzen "Saarbarone" nicht so sonderlich sympathisch. Sowohl Kollmann als auch die Lochs haben Probleme, von diesen hochherrschaftlichen Winzerkreisen akzeptiert zu werden...

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 22:14:31
      Beitrag Nr. 625 ()
      Moin,

      Frohnau, mich würde nochmal interessieren, welches Mosel-Weingut aus Deiner Sicht ein optimales PLV bietet? Ist hier bestimmt schon mal gefallen, doch in der Posting-Flut nicht mehr zu finden.

      HHanseat, der Old Bush ist in der Tat ein feiner Wein, den kenne ich in und auswendig. Westaustralische Weine sind grundsätzlich auf einem viel höherem Preisniveau als die Australier aus den traditionellen Gebieten und, wie Du schon geschrieben hast, europäischer in der Art.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 10:37:57
      Beitrag Nr. 626 ()
      Guten Morgen,

      hornwatz, für Deine Südpfalz-Tour ein paar Empfehlungen:
      - Vielleicht brauchst Du Dich gar nicht vorher anzumelden, ich bin bei allen besuchten Weingütern einfach so vorbeigefahren und habe überall zu trinken bekommen, was ich wollte (zumindest Winzersgattin oder Grossvater war jeweils verfügbar, z.B. bei Scholler – der offenbar leider doch schon sehr ausgezehrte Senior konnte zwar zu den Weinen fast nichts sagen, die sprachen aber genügend für sich). Übrigens habe ich das Weingut im alten Ortskern von Birkweiler und die Probierstube als zweckmäßig statt traditionell eiche-rustikal-mäßig im Sinne eines Gemütlichkeitsverständnisses von anno dazumal in Erinnerung. Der Vorteil eines Nicht-Angemeldet-Seins liegt vor allem in der Flexibilität und möglichen Maximierung der Weingutsbesuche (wenn man alle halbe Stunde das nächste Gut besucht, lässt sich schon so einiges zusammentrinken).
      - Neben dem von HHanseat in seiner Qualität bestätigten Wilhelmshof (Weissburgunder kostet übrigens ab Gut 5 €;) solltest Du unbedingt bei Siegrist in Leinsweiler vorbeischauen (habe ich per Fahrrad leider nicht mehr geschafft, der Ort liegt ca. 8 km südlich von Birkweiler, wo die Landschaft übrigens im Gegensatz zu den nördlicheren Orten erstmals ein wenig geschwungen-hügelig und reizvoll wird). Das sehr traditionelle Credo von Siegrist (siehe dessen homepage) wird Dir ebenso gefallen wie der würzig-gehaltvolle Riesling Kabinett (habe ich kürzlich gekostet und hat bei Hofschuster ich glaube 85 Punkte, damit einen Südpfälzer Spitzenwert) . Die übrigen Weine kenne ich nicht, dürften aber vielversprechend sein (übrigens auch die Roten, falls Du daran Interesse hast). Was mich hinsichtlich einer Probebestellung zögern liess, waren die hohen Versandkosten. Mittlerweile gibt es da deutliche Spannen, wobei ich 5-7 € für den 12-Karton in Ordnung finde, 9-11 € dagegen zu hoch.
      - Auf Sauer bin ich auch über Hofschuster aufmerksam geworden, probiere doch bitte aus dessen Empfehlungen den Riesling aus dem Burrweiler Schäwer (hochdeutsch: Schiefer, neben dem Birkweiler Kastanienbusch die wohl interessanteste und bekannteste Lage, da eben tatsächlich Schieferboden und kein Sand- oder Lehmboden – die Rieslinge von Gregor Messmer von dort sind in früheren Jahren sehr gelobt worden und z.B. in Berliner Weinhandlungen mehrfach präsent, sollen aber nachgelassen haben, mir geschmacklich nicht mehr in Erinnerung), den halbtrockenen Riesling Kabinett und den Gewürztraminer (Alkoholbombe-nach Aussage von Frau Sauer, bei der ich eine Preisliste erbat, als solche nicht schmeckbar).
      - Wenn Du nach Birkweiler kommst, findest Du gleich links an der Bahnlinie Wehrheim (Herr Wehrheim hat mich bei einer Bestellung mal darauf hingewiesen, dass die Südpfälzer Riesling viel mehr säurebetont seien als die Mittelhardt-Rieslinge – ich hatte das nicht erwartet, aber es trifft den Kern: Den Schmelz und die Fruchtigkeit, die sich südlich bis nach Neustadt, Gimmeldingen, Mussbach (also Müller-Catoir und Christmann) finden lässt, habe ich weiter südlich nicht mehr gefunden – vielleicht bis auf Schollers Birnen-Riesling. Aus diesem Grund sind wohl auch die Burgunder-Weine von dort bekannter und mengenmäßig verbreiteter) – ich habe deren 2001er Kabinett-Weine als extrem trocken und sauer erlebt (sozusagen fränkisch-trocken, wirklich Diabetiker-Weine, die zum Durstlöschen bei heissem Wetter geeignet sind – mag sein, dass die Spätlesen gehaltvoller sind, aber für 8 € nicht wettbewerbsfähig gg. anderen Gegenden), dann dahinter links das Weingut Siener (hat mich nicht überzeugt) und dann weiter geradeaus die letzte Strasse des Dorfes links an der Schnellstrasse hügelaufwärts wiederum auf der linken Seite das Weingut Gies-Düppel, dass Du besuchen solltest (Volker Gies ist wie Siener vielleicht Mitte Zwanzig, sehr selbstbewusst und ehrgeizig – seine Weissburgunder Spätlese soll im neuen Gault-Millau mindestens 88 P. erhalten, wie ihm versprochen wurde. Die Weine sind probierenswert, preislich allerdings auch schon das Selbstbewusstsein widerspiegelnd. Gies ist übrigens über Hofschusters Benotung seiner 2000er Weine beleidigt und reicht dort nichts mehr ein). Scholler findest Du auf der rechten Seite der Hauptstrasse im alten Dorfkern.
      - Enttäuschend in der Gegend fand ich übrigens den Ullrichshof- Faubel in Maikammer (nach sehr schönen 2000er Weissburgundern schwächer), Minges in Flemlingen und trotz gegenteiliger Bewertungen auch für die 2001er Bergdolt in Duttweiler. Wenn Du gerne Gewürztraminer magst, gilt der Weinort Rhodt und dort das Weingut Fader als Spezialist – alle genannten Orte nördlich von Birkweiler. Karl Pfaffmann hat von Hofschuster wieder hohe Bewertungen erhalten, aber mir bleiben Zweifel daran.
      - Wenn Du noch Zeit hast, weiter nach Süden zu fahren (vielleicht 20 km), empfehle ich Schweigen-Rechtenbach nahe der französischen Grenze (habe ich halt per Fahrrad nicht mehr geschafft) und dort das Weingut Beck (typische kräftige Südpfälzer für den Winter) sowie den Weinhof Scheu (habe ich noch nicht probiert, soll aber sehr zuverlässig sein) und das Weingut Bernhart.
      - Die Rebholz-Weine sind mir nicht frisch und fruchtig genug bzw. preislich zu abgehoben – ausserdem angeblich in ihrer Jugend noch nicht recht zugänglich.
      Fazit: Für Deine Südpfalz-Tour bietet sich ein Mammutprogramm an.
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 13:49:29
      Beitrag Nr. 627 ()
      Hallo,

      Frohnau, vielen herzlichen Dank für die umfassenden Tipps! Allen werde ich sicherlich nicht nachgehen können, da für die Pfalz leider nur der Samstag zur Verfügung steht, und ich mich außerdem mit meiner Freundin Alexandra abstimmen muß. Die interessiert sich halt schon für Wein, ist aber nicht ganz so jeck wie ich, und hat mir auf die Frage, wieviel Weingüter wir denn aufsuchen könnten, geantwortet: "Höchstens drei!" Da sie fährt, bin ich ihr wehrlos ausgeliefert; vielleicht kann ich sie noch auf vier oder fünf hochhandeln, mal schaun...

      Also, Sauer wurde schon fest gebucht. Siegrist ist mir ein Begriff und klingt interesant, er kommt in die engere Wahl. Pfaffmann konnte mich trotz hoher Berwertungen bislang nie üeberzeugen, er fällt raus. Gies-Düppel wiederum ist ein Kandidat. Meßmers Weine sind hier in Aachen gut erhältlich, sie haben mich bislang nicht von Stuhl gerissen. Minges macht schöne Edelsüße, die trockenen Qualitäten interessieren mich nicht so sehr.
      Auf jeden Fall will ich bei Scholler vorbeischauen. Meine Mail blieb bislang leider unbeantwortet, aber im Zweifel folge ich deinem Rat und tauche unangemeldet im Weingut auf.
      Früher habe ich das immer so gehalten, aber seit einiger Zeit bevorzuge ich doch eine vorherige Terminabsprache. Denn ich will ja nicht nur die Weine probieren (zu dem Zweck kann ich mir in den meisten Fällen auch ein Paket ins Haus kommen lassen), sondern auch etwas Atmosphäre schnuppern und möglichst in ein Gespräch mit dem Winzer geraten. Und das funktioniert nach vorheriger Anmeldung (die zudem doch die Gebote der Höflichkeit etwas mehr berücksichtigt) meistens deutlich besser. Bei Müller/Spay, Grumbach, Van Volxem und Herrenberg war ich dieses Jahr jeweils drei Stunden und länger.
      Nachteil ist natürlich die mangelnde Flexibilität, aber man kann nicht alles haben...

      Was die Südpfälzer Rieslinge angeht: Diejenigen, die ich bislang getrunken habe (viele waren es nicht), wirkten eher derb, ungeschlacht und säureruppig. Insofern kann ich das Wehrheim-Statement, das ja auch deinen Erfahrungen entspricht, gut nachvollziehen. Ich werde mich wohl auf Burgunder (auch rote) und Gewürztraminer konzentrieren, was nicht heißt, daß ich keinen Riesling probieren werde.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 20:30:20
      Beitrag Nr. 628 ()
      Nabend,

      noch mal kurz zu Scholler: Nachdem auf meine Mail keine Antwort kam, hat Alexandra (ich stehe vor einem Anruf bei mir unbekannten Zeitgenossen immer vor einem halben Herzinfarkt:D) zum Telefon gegriffen. Zunächst geriet sie an eine ganz freundliche junge Dame, wurde dann aber an eine barsche Schwiegermutter:D verwiesen. Ja, die Mail sei angekommen. Dieses und jenes ginge aber auf keinen Fall, und überhaupt! Kein Wort der Entschuldigung für die ausgebliebene Antwort.

      Naja, wenn die Weine gut und preiswert sind, soll es uns einigermaßen egal sein. Wir werden die Schollers auf jeden Fall am Samstag heimsuchen. Aber prinzipiell bin ich der Meinung, daß jeder, der als Verkäufer oder Dienstleister im Web präsent ist und eine Mailadresse hat, dafür sorgen muß, daß der Mailverkehr einigermaßen funktioniert. Bislang hatte ich da auch noch nie Probleme, ob bei Sauer Knebel, Grumbach, Heymann-Löwenstein oder Peter Jakob Kühn, überall lief die Mailkommunikation tadellos. -

      Beim Thema grundsätzliche Freundlichkeit habe ich allerdings gerade mit der älteren Winzergeneration schon häufiger miese Erfahrungen gemacht. Das Paradebeispiel ist Müller/Spay, wo der Senior wirklich die Zähne kaum auseinanderkriegt. Der Deutsche der Stalingradgeneration hats mit dem Charme offenbar nach wie vor nicht so:D.

      Gestern gabs trockene Silvaner-Spätlesen des letzten Jahrgangs von Horst Sauer und Roth im Vergleich. Sauer hatte da die Nase deutlich vorne.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 23:22:15
      Beitrag Nr. 629 ()
      Nabend,

      Hornwatz, ich wünsche Euch ne Menge Spaß, danach werden wir hier wohl wieder von den gemachten Erfahrungen profitieren.
      Mach Dir mal keinen Kopf ob der barschen Antworten, die Leute sind halt so, im persönlichen Gespräch tauen sie doch meist auf.

      Nach einem Marathon-Arbeitstag öffnete ich einen Riesling aus Österreich (eigentlich sollte ein Grauer Burgunder von Huber aus der Orthenau dran sein, habe aber den "Falschen" kalt gestellt), den 2000er Zöbinger Heiligenstein von Jurtschitsch. Zu alt kann der doch noch nicht sein? Die Frucht ist reduziert, deutliche Tertiäraromen, so weit so gut, doch im Abgang IMO eine Enttäuschung, schnelle Verflüchtigung, kein Nachhall. Der Preis ist nicht mehr genau bekannt, sollte aber zwischen 13 und 15 Euro liegen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 11:39:41
      Beitrag Nr. 630 ()
      Guten Morgen,
      zu der Frage von vorgestern: E_Kontakter, mit Mosel-Favoriten tue ich mich noch schwer, ist dieses Gebiet doch bislang noch der weisseste Fleck unter den grossen deutschen Weinanbaugebieten für mich; zum einen aufgrund des früheren Vorurteils, die Mosel biete wenig für Trocken-Trinker, zum anderen angesichts relativ höherer Preise auch bei dem breiten "Mittelbau" der Weingüter dort (offenbar durch die aufwendige Bearbeitung der Steillagen verursacht). Zumal vor dem Hintergrund des sehr guten Jahrgangs 2001 nach einem grottenschlechten 2000er an der Mittelmosel bin ich aber zunehmend interessiert, denn die Böden geben wohl viel mehr her als reizvolles Süss-Säure-Spiel, nämlich durchaus kraftvolle fruchtige bzw. mineralische Weine, so dass mich bei der VdP-Präsentation die trockenen Weine von dafür durchaus nicht bekannten Weingütern am meisten überhaupt überzeugt haben.
      Was die Terrassenmosel angeht, sind wir uns in diesem Forum wohl einig, dass Knebel und Franzen sehr gute Rieslinge produzieren, die Weine der weniger bekannten Weingüter in Winningen (z.B. Fries) kenne ich nicht. Mittelmoselmäßig ist mein Tipp für 2001 die trockene Spätlese vom Kanzlerhof (Pölicher Held) – ein toller Wein mit Frucht, Kraft und ausgewogener Säure (ich glaube 87 Hofschuster-Punkte); kostet ebenso nur 5 € wie die neulich hier erwähnten Sandra’s Rieslinge (der trockene schmeckt halt in zuvor tiefgefrorenem Zustand besser), die als Alltagsweine zufriedenstellen.
      Bestellen will ich jetzt mal bei Eifel-Pfeiffer – ich glaube, HHanseat hat dieses Jahr mal über positive Trinkerfahrungen berichtet (weißt Du noch, um welchen Wein es sich handelte), ähnliches habe ich andernorts gelesen.

      3 enttäuschende Weine der letzten Tage: Ein trockener J.J.Prüm von 1994 erwies sich als nur noch sauer und dünn – eine unglaubliche Zumutung von einem solchen Weingut hat mich verblüfft und landete sofort im Ausguss. Der neulich noch gelobte Pfeffingen-Liter hat binnen 4 Wochen enorm an Fruchtigkeit verloren (an 2 Flaschen feststellbar) und ist mit Müh und Not noch trinkbar – ähnliches musste ich an der trockenen Oppenheimer-Spätlese von Manz feststellen: im Mai noch verschlossen, im Sommer tolle Tropenfruchtaromen und 89 Hofschuster-Punkte und jetzt bereits fast ohne Primäraromen. So etwas extremes habe ich noch nicht erlebt, so dass ich in beiden Fällen den Verdacht habe, dass hier fruchtmässig quasi aufgedonnerte Weine erzeugt werden, deren Aufgeblasenheit binnen kurzem in sich zusammenfällt (ähnlich wie bspw. die glänzenden, aufgeblasenen Brötchen in den Bäckerein nur zum sofortigen Verzehr geeignet).
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 12:50:40
      Beitrag Nr. 631 ()
      Moin,

      Frohnau, dank für die Hinweise. Ich werde mir mal einen Winzer rauspicken und ein Paket bestellen. Wie auch hier letztens geschrieben beindruckte mich eine Riesling Spätlese von Milz/Laurentiushof, ein VDP-Weingut, von dem ich vorher noch nichts hörte. Speziell die trockenen Spätlesen sollen hier gut sein. Auch ich bin interessiert, Weingüter zwischen Mittelbau und bekannter (und teurer) Spitze zu finden.

      Gibt es hier Spezialisten für Brände und Liköre, die aus Ihrem Wissensfundus plaudern möchten? Was ist vorzuziehen, was sollte man meiden?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 19:59:21
      Beitrag Nr. 632 ()
      Moin!

      Frohnau, das war der 01er Trittenheimer Altärchen Kabinett für 6 €. War lecker und hat im direkten Vergleich den teureren von Schubertschen QbA an die Wand gespielt. Mehr kenne ich allerdings nicht von ihnen.

      E-Konti, Jurtschtisch ist an sich ein zuverlässiger Erzeuger, der Zöbinger Heiligenstein eine Toplage und 2000 in NÖ ein guter Jahrgang. Zu alt ist der auf keinen Fall. Vielleicht ein Korkproblem?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 12:13:13
      Beitrag Nr. 633 ()
      Moin,

      HHanseat, der Jurtschitsch ist nicht korkig, bin der Meinung, der hat schon gehörig abgebaut. Im Abgang merkt man es eindeutig, aber vielleicht gibt es noch einen anderen Grund.
      Ansonsten lasse ich das Österreichische Riesling-Trinken erstmal sein, probiere dort lieber einen Grünen Veltliner oder einen Sauvignon Blanc.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 12:36:19
      Beitrag Nr. 634 ()
      Mahlzeit,

      ich muss meine Kritik am raschen Fruchtverfall des Pfeffingen-Rieslings zum Glück wieder relativieren: eine weitere Flasche schmeckte gestern wieder recht gut, zwar nicht mehr so zitrus-aprikosenhaft wie in Erinnerung, aber doch kräftig und gehaltvoll (mir unerklärlich wie es zu solchen Schwankungen zwischen einzelnen Flaschen kommen kann). Anschließend passte ein 93er Mehringer Zellerberg vom Kanzlerhof (Restbestände davon sind noch verkäuflich) als animierende Alternative zum kalten Wetter draussen - 8% Alkohol lassen einen den Wein wie Saft trinken. Der Wein schmeckt gereift, aber doch noch frisch, filigran und die Süsse keineswegs betonend. Vor 2 Jahren hätte ich einGefallen an lieblichen Mosel-Weinen noch als abwegig betrachtet - mittlerweile kann ich verstehen, weshalb sie gerade im Ausland oder auch von Pigott als einzigartiger Gipfel deutscher Weinkultur gepriesen werden. Das Zusammenspiel bzw. Herausschmecken der verschiedenen Komponenten ist bei einem solchen Riesling viel mehr spürbar als in den übrigen deutschen Weinanbaugebieten.

      Apropos: HHanseat, wie restsüssbetont fandest Du den Trittenheimer Wein von Eifel-Pfeiffer denn? Noch eine Frage zu den Weinen vom St.Urbanshof, mit denen ich liebäugle: Ich finde Deine wohl ziemlich kritische Einschätzung dazu nicht mehr - habe ich einen hefigen Geschmackseindruck richtig in Erinnerung?

      Hornwatz, noch ein Hinweis zu dem von Dir zu besuchenden Weingut Sauer: In dem ansprechenden Weingutskatalog wird davon berichtet, dass Sauer auch in Spanien als Winzer tätig ist und die Weine von dort in der Pfalz erhältlich sind.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 13:54:05
      Beitrag Nr. 635 ()
      Moin, Frohnau!

      Apropos: HHanseat, wie restsüssbetont fandest Du den Trittenheimer Wein von Eifel-Pfeiffer denn? Noch eine Frage zu den Weinen vom St.Urbanshof, mit denen ich liebäugle: Ich finde Deine wohl ziemlich kritische Einschätzung dazu nicht mehr - habe ich einen hefigen Geschmackseindruck richtig in Erinnerung?

      Die süße war gut eingebunden und nicht so drückend wie bei vielen jungen Kabinett-Weinen (und auch bei Schubert-QbA). Alleridnsg habe ich nur eine Flasche getrunken und das ist nun auch schon einige Monate her, also betrachte meien Erinnerungen mit Vorsicht. Ich meine mich aber auch zu erinnern, daß Eifel-Pfeiffer nochmal ein Extralob im Rahmen des Capital-Test für gute Gesamtleistung bekommen hat, es scheint sich bei dem Kabinett also nicht um ein one-hit-wonder zu handeln.

      Die Urbanshöfer fand ich in der Tat sehr hefig, ich hege aber noch Hoffnung, daß sich diese Note im Laufe der Zeit etwas verliert.

      Ich zitiere # 521:

      "Nicht geschmeckt" ist auch übertrieben, aber nachkaufen werde ich bis auf weiteres nicht. Ich hatte eine 01er Piesporter Goldtröpfchen Spätlese getrunken, die mich begeisterte, und danach ein Probepaket bestellt (besagte Spätlese war da schon ausverkauft). Bei den Weinen daraus war mir oft die Süße etwas zu dominant. Außerdem lag im Vordergrund ein an Hefe ähnelnder Geschmack, den ich zunächst als Gäraromatik zuordnete (was bei jungen Weine ja durchaus vorkommen kann und womit ich meist keien Probleme habe), der mir dann aber auch bei einem älteren Wein begegnete. Deshalb hege ich auch leichte Zweifel, ob mir die Weine mit etwas mehr Reife besser zusagen werden. Naja, leer ist das Probierpaket noch nicht, ich habe gerade anläßlich deiner Frage noch eine 01er Laurentiuslay Spätlese in den Kühlschrank gepackt. Fortsetzung folgt also...


      und #528:

      Tja, und wie angekündigt habe ich auch vom Urbanshof noch die Laurentiuslay Spätlese geöffnet. Der Wein entsprach meinen Befürchtungen: hefig, süß, langweilig. Verhaltene Nase, verhaltene Frucht. Merkliche Blasen- und Druckentwicklung. Auch ein Tag Bedenkzeit hat nicht wirklich geholfen. Für diesen Wein werden ab Gut 13 € verlangt; ich wüßte nicht, weshalb ich das zahlen sollte.


      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 00:12:11
      Beitrag Nr. 636 ()
      Nochmal Moin!

      Heuet abend hatte ich wieder einige exzellente Wein im Glas: der Abend begann mit einem 2000er "Les Sigillaires" von Moulinnier, der war lecker, ich hätte mir ob des großen Rufs des Winzers aber etwas mehr versprochen. Vielleicht wäre der mit etwas Belüftung oder Flaschenreife noch besser geworden, die Flasche war aber dennoch schnell leer. Noch geschmeidiger, dichter, mundfüllender und gefälliger war dann ein 2000er Lirac (das ist aus der Gegend der Rhone, mein erster Wein aus dieser Appelation) vom Chateau Saint Roch der Gebrüder Brunel. Sehr schöner Wein!

      Dann aber die Krönung: ein wahrhaft beeindruckender, wenn nicht markerschütternder Wein, spielt eindeutig in de Champions League: der 99er Loibner Riesling Auslese von Knoll. Ausgesucht als Allerheiligenwein seines schmucken Etiketts wegen, ich hate erst Bedenken, ob der nicht noch zu jung sei, aber weit gefehlt: eine Fruchtbombe (Feige? Dattel? Ich kann es gar nicht benennen), superdicht, rund, mit perfekter Balance, ein Großer Wein!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.11.02 23:04:30
      Beitrag Nr. 637 ()
      Nabend,

      bin wieder da, und zwar mit einer Menge neuer Erfahrungen und gut hundert neuen Weinflaschen. Bevor ich hier morgen einen längeren Bericht loslasse, noch kurz was zu euren Postings:

      HHanseat, Moulinier gefällt mir auch. Ich habe noch eine Pulle von seiner Edelcuvee (Terrasses Grilles oder so ähnlich) im Keller, aber die traue ich mich noch nicht zu öffnen...Knoll muß ich unbedingt mal probieren. Der steht ganz oben auf meiner Liste der ausländischen Erzeuger.

      Ekonti und HHanseat, von Jurtschitsch hatte ich mal 2 Pullen (eine weiße und eine rote), die mich nicht sonderlich begeistert haben. Die Weine waren in Ordnung, aber nicht mehr.

      Frohnau, ich komme ebenfalls von trockenen Wein her und kann mich erst seit drei oder vier Jahren für restsüße Erzeugnisse erwärmen; insofern kann ich dich gut verstehen! Eine Zeitlang habe ich dann verstärkt süße Weine gekauft - irgendwann waren es aber ihrer zu viele im Keller. Mehr Freude habe ich nach wie vor an trockenen Burschen.
      J.J. Prüm habe ich gefressen (nach einer üblen Abkanzelung am Telefon). Um was für ein Prädikat handelte es sich denn bei deinem toten Exemplar? Ich habe ja nach wie vor noch NIE einen wirklich schmackhaften trockenen Riesling, der älter als 6 Jahre war, getrunken:D......
      Was Knebel angeht, habe ich übrigens inzwischen leise Zweifel - aber dazu mehr in einigen Tagen oder Wochen....

      Probiere doch mal Grumbach! Der liefert ab 18 Flaschen frei Haus und ist eher ein Trockenspezialist.


      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 03.11.02 23:25:11
      Beitrag Nr. 638 ()
      Moin,

      HHanseat, Knoll klingt nun wieder reizvoll, wie Hornwatz verlasse ich gerade die lieblichen Weine.

      Der Jurtschitsch war am nächsten Tag etwas angenehmer, doch wiederkaufen würde ich ihn nicht. Momentan ist ein günstiger Barolo von 97 offen, modern vinifiziert von Cossetti, naja, ist natürlich noch zu jung, aber auch überhaupt nichts von einer persönlichen Handschrift lesbar, so schmecken viele Barolos, dann doch lieber selten einen wirklich Guten.

      Hornwatz, mal so eben 100 Flaschen...hat wohl Spaß gemacht.:) Ich warte jetzt schon auf Deine Favoriten...Grumbach und Franzen wären die Allerliebsten.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 09:31:01
      Beitrag Nr. 639 ()
      Moin,

      zunächst befanden uns gar nicht in der Südpfalz, sondern an der Nahe. Der eigentliche Zweck:D unserer Reise war nämlich ein Verwandtenbesuch in Heidelberg, und da bot sich als Zwischenstop der Rheingau oder die Nahe an.

      Nicht zuletzt, weil man bei den guten Nahewinzern momentan deutlich mehr Wein für sein Geld bekommt als im Rheingau, fiel die Wahl auf Niederhausen, wo wir Mathern heimsuchten. Helmut Mathern geht es leider gesundheitlich miserabel, aber seine Frau empfing uns trotzdem mit großer Freundlichkeit. Wir konnten einen Schwung feiner, eleganter Rieslinge probieren. Besonders spannend war eine halbtrockene Auslese, über die ich bei Gelegenheit noch mehr berichten werde. Der Schwerpunkt des Betriebes liegt eher bei den restsüßen Weinen, aber auch die trockenen Spätlesen machten eine sehr gute Figur bei ausgesprochen angenehemen Preisen (6 Euro). Die wirklich nette, allerdings nicht extrem kompetent wirkende Frau Mathern tat trotz angespannter Situation auf dem Gut das Ihrige, um bei uns angenehme Erinnerung an diesen Besuch zurückzulassen.
      Ansonsten ist an der mittleren Nahe, sobald man Bad Münster Richtung Westen verläßt, der Hund verfroren. Die eindrucksvolle Landschaft in Kombination mit dem Wein sollte eigentlich vielfältige touristische Angebote herausfordern, aber rund um Monzingen, Niederhausen und Oberhausen gibt es kaum Übernachtungsmöglichkeiten und keine vernünftige Gastronomie. So etwas wie eine Weinstube sucht man vergebens. Die Dörfer sind ohne Charme und wirken regelrecht heruntergekommen. Geschlafen haben wir in einer Absteige, in welcher seit den späten 60ger Jahren kein Handschlag mehr getan wurde (selbst die Handtücher stammten aus Olims Zeiten und waren entsprechend zerfetzt...).
      Ausgesprochen schön allerdings gestaltete sich am Samstagmorgen der Spaziergang von Niederhausen nach Oberhausen durch die Weinberge (Weinlehrpfad).

      Fortsetung folgt.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 09:41:13
      Beitrag Nr. 640 ()
      Moin!

      Ansonsten ist an der mittleren Nahe, sobald man Bad Münster Richtung Westen verläßt, der Hund verfroren. [...]Geschlafen haben wir in einer Absteige, in welcher seit den späten 60ger Jahren kein Handschlag mehr getan wurde.


      Einen ähnlichen Eindruck habe ich von der Gegend auch gewonnnen. Aber die Felsen zwischen Bad Münster und Schloßböckelheim sind schon beeindruckend, oder? Genächtigt hatten wir seinerzeit im "Picard" in Martinstein (oder Michelstein?), nach Winzermeinung die einzig brauchbare Übernachtungsmöglichkeit auf weiter Flur. Wir waren sehr zufrieden.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 11:19:02
      Beitrag Nr. 641 ()
      Moin,

      HHanseat, ich kannte die Gegend schon von früheren Besuchen bei Dönnhoff. Da haben wir aber nie übernachtet, sondern sind an einem Tag hin - und zurückgefahren.

      Da wir abends nicht in unserer elenden Pension herumhängen wollten, sind wir noch etwas durch die Gegend gefahren und dann nach dem Essen in Waldböckelheim gelandet. Dort standen wir dann vor Hehner-Kiltz, einem immerhin im GM präsenten Weingut mit angeschlossenem und offenbar gepflegtem Hotel. Die Übernachtung dort kostete mit 25 Euro pro Nase genausoviel wie in unserem 60ger-Jahre-Museum. Und einen anständigen Schoppen hätte man da abends auch bekommen. Nächstes Mal....

      Zur Pfalz folgt in Bälde mehr.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 11:26:14
      Beitrag Nr. 642 ()
      Tach ach,

      letzte Woche wieder eine Lieferung von K&U erhalten, u.A. auch ein paar Flaschen "Les Sorcieres" von der Domaine Clos des Fees. Der Wein war sehr fruchtig, allein ein deutliches bitzeln auf der Zunge war äusserst störend. Habt Ihr sowas ähnliches schonmal gehabt ? Scheint, als würde der Wein noch gären ? Legt sich das wenn ich ihn lagere oder ist das ein Fehler im Wein ?

      @Horni, danke nochmals für den Tip mit Pinard de Picard um den Herrenberg zu bestellen. Mein Vater hat den Nr. 4 so gemocht dass er sich ein paar Flaschen bestellen wollte - jetzt ist aber inzwischen auch PdP ausverkauft...

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 11:57:37
      Beitrag Nr. 643 ()
      Moin!

      Christian, meinst du Kohlensäureblasen im Wein oder noch etwas anderes? Ersteres kommt ab und an in jungen Weißweinen vor (bei Fritz Haag z.B. ziemlich oft) und legt sich meist mit der Zeit, in Rotweinen hat das aber meines Wissens nichts zu suchen.

      Bei dem genannten Erzeuger scheint es sich nach K&U-Beschriebung um einen mit Kellertechnik extrem zurückhaltenden Winzer zuhandeln. Viele Schritte wie die Filtrierung dienen halt auch dazu, den Wein stabiler zu machen; wer darauf verzichtet, geht ein Risiko ein. Wenn der Wein wirklich wieder zu gären anfängt, kann einem im schlimmsten Fall die Flasche um die Ohren fliegen.

      Hornwatz, Hehner-Kiltz ist notiert, könnte nochmal nützlich sein :)

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 12:03:34
      Beitrag Nr. 644 ()
      Guten Morgen,

      kurzer Hinweis: Der Kölner Weinhandel "les amis du vin" bietet in einem Ausverkauf ein sehr breites Sortiment mit dem Schwerpunkt deutscher (sehr illustre Namen,vor allem gehobene Qualitäten Jahrgang 98-00), französischer und australischer Weine momentan mit 20 % Preisnachlass - Liste wird auf Anforderung per Post zugeschickt. Übrigens hatten die das Weingut Eifel-Pfeiffer "entdeckt" und dieses Jahr ins Sortiment aufgenommen - die entsprechende Promotion in einer von diesem Weinhandle organsisierten "Capital"-Weinprobe lag denn auch nahe (einen schlechten Beigeschmack hat so etwas natürlich schon, wird doch redaktionell Unabhängigkeit vorgegaukelt).
      Ein Literatur-Nicht-Tipp: Den neu erschienenen Weinführer des Sommeliers Kreis mit Tipps unter 10 € kann man sich sparen - im deutschen Bereich (Schwerpunkt ausgerechnet Württemberg, die Heimat des Autors ...) gibt es dort ausnahmslos die üblichen Verdächtigen, differenziert mal gerade nach ein oder zwei Sternen und irgend einem wenig aussagenden Satz zu den Weinen, mit dessen Hilfe ich mir keinen Geschmackseindruck verschaffen kann (ungefähr so wie die krampfhaft originellen Beschreibungen in "weinwelt"-Tests). Kreis interessiert besonders, was man zum jeweiligen Wein essen kann (mich nicht) - also: zu einem Herrenberg-Wein passt Schweinebraten. Also heisst es abwarten auf den neuen Eichelmann (kommt Mitte November heraus) und den Gault-Millau (Ende des Monats). Übrigens macht mir bei Hofschuster die offenbar weiter abnehmende Zahl einreichender Weingüter Sorge - hoffentlich keine Abwärtsspirale.

      Die trockenen Mathern-Weine 1999 haben mir gut geschmeckt (für wenig Geld viel Mineralität und Ausdruck)- besser als bspw. die der hier schon einschlägig besprochenen Gutsverwaltung Niederhausen), von 2000 war ich daraufhin enttäuscht (trinkbar, aber zu wenig Frucht) und habe in diesem Jahr nichts mehr bestellt. Hornwatz, hast Du die 2001er Hochgewächse auch probiert?
      Noch eine geographische Frage zur Nahe: Mit westlich von Kreuznach sind doch die Anbaugebiete von Schönleber und Dönnhoff gemeint, oder? Die südlich gelegene obere Nahe (also Mathern) soll doch angeblich landschaftlich reizvoll sein.
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 12:21:16
      Beitrag Nr. 645 ()
      @ HHanseat,

      ja, das ist CO2 denke ich - keine sichtbaren Blasen aber das typische "Beissen" auf der Zunge...hab ich in Rotwein auch noch nie gehabt, ich fürchte eigentlich das der Wein sehr bald hinüber sein könnte - ich muss mich mal bei K&U erkundigen...

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 12:48:20
      Beitrag Nr. 646 ()
      Hi,

      Christian, den "les Sorcieres" hatte ich auch schon, aber ohne Bläschen. Es war allerdings der 00er. Sehr schöner Wein! Ich hoffe nicht, daß mir die beiden Pullen, die davon übrig geblieben sind, demnächst um die Ohren knallen werden...
      Dein Papa ist Experte, wie ich sehe:D!

      Frohnau, das 01er Hochgewächs trocken habe ich probiert und auch gekauft, da mir momentan im Keller die Basisweine ausgehen. Ansonsten investiere ich die 1,50 Euro, die die Spätlese mehr kostet, aber gerne, denn für den Mehrpreis wird auch entsprechend mehr geboten.

      Landschaftlich reizvoll ist die Nahe für meine Begriffe fast überall. Wenn die Ureinwohner mal ihre Häuser streichen und ein gescheites Restaurant aufmachen würden, könnte das ein ideales Feriengebiet werden.
      Mathern und Dönnhoff liegen nur 2 -3 Straßenkilometer auseinander. Wir sind, wie gesagt, zu Fuß durch die Weinberge vom einen zum anderen gelaufen - sehr empfehlenswert!

      So, jetzt muß ich los in einen laaangen Musikschulnachmittag. Heute abend gehts hier weiter.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 21:34:29
      Beitrag Nr. 647 ()
      Nabend,

      noch zwei kurze Hinweise zu Mathern: Er benutzt inzwischen nach entsprechenden Tests für einen Teil seiner Weine Kunststoffkorken, und er legt großen Wert darauf, daß seine Weine erschwinglich bleiben. Beides finde ich sehr sympathisch.

      Zur Pfalz: Den ersten Termin hatten wir am Samstag um 14:00 bei Heiner Sauer in Böchingen. Vorher wollten wir noch eine Stunde laufen - dummerweise regnete es aber in der Südpfalz, während man im Norden einen Streifen blauen Himmels sehen konnte. Also fuhren wir dem guten Wetter bis kurz vor Neustadt hinterher und kamen deshalb zeitlich etwas in die Bredouille. Für einen Spaziergang auf die Anhöhen hinter Maikammer mit wunderbarer Aussicht auf die Rheinebene reichte es noch, aber ein gemütliches Mittagessen fiel aus, da ich den Termin einhalten wollte. Wir behalfen uns also mit einem Stück Zwiebelkuchen (lecker!). Auf dem Weg nach Böchingen sprang ich allerdings noch schnell beim Ullrichshof (Aufsteiger im GM) vorbei und lud 6 Flaschen trockene Rieslingspätlese ins Auto, ohne vorher probiert zu haben.
      Bei Sauer standen wir dann vor verschlossener Tür:mad:. Im Weingut regte und rappelte sich nichts. Fragt mich nicht, wie Heiner Sauers Weine schmecken, ich weiß es nicht und werde es wohl auch nicht so schnell erfahren....
      Weiter gings Richtung Birkweiler und zum nächstbesten mir bekannten Winzer, der sich unterwegs anbot. So landeten wir im Siebeldinger Wilhelmshof. Hier wurden wir ohne Anmeldung sehr höflich bedient, aber dann weitgehend alleine gelassen. Kommunikation war eher Fehlanzeige. Die zunächst probierten Rieslinge rissen mich nicht vom Stuhl, sie waren reintönig, aber eher von der eindimensionalen Sorte. Gut bis sehr gut gefielen mir hingegen die Weiß-und die Grauburgunderspätlese, davon fanden dann einige Flaschen den Weg in unseren Kofferraum.
      Nächster Programmpunkt war Dr. Wehrheim in Birkweiler (ebenfalls unangemeldet). Nach etwas zurückhaltendem Empfang - Frau Wehrheim war wohl den ganzen Tag im Dauerstress gewesen - entwickelte sich hier endlich eine richtig schöne Probe in Verbindung mit einem vernünftigem Gespräch.
      Wehrheims Kabinettweine fand ich nicht sonderlich aufregend, aber die Weißburgunder-Spätlese erschien dann plötzlich als ein Paukenschlag. Zwei wunderbar komplexe und eigenständige Rieslinge (QbA aus dem Rotliegenden und Spätlese aus dem Buntsandstein) folgten, und ich fühlte mich unversehens in eine andere Weindimension versetzt, die durch den 99ger Barrique-Spätburgunder eindeutig bestätigt werden konnte. Großartige, vielschichtige Weine zu eigentlich erstaunlich günstigen Preisen (7-8 Euro bis auf den Roten). Frau Wehrheim legte uns zu den erstandenen Pullen noch eine Gratisflasche Silvaner. Diese nette Geste habe ich auf einem der renommierten Güter schon lange nicht mehr erlebt.
      Unser nächster und letzter Winzerbesuch des Tages galt dann Scholler. Wir waren abgemeldet, die Probierstube stand offen, aber es war zunächst schwierig, überhaupt jemanden zu finden. Schließlich erwischten wir den jungen Chef, der uns an den Opa weiterreichte. Der saß mir weitgehend schweigend bei einer der skurrilsten Verkostungen meines Lebens gegenüber, in einem abgrundtief häßlichen Probenraum (Neonröhren, merkwürdige Bilder an den Wänden).
      Unter Opas Gemurmel "..es kommt uns eigentlich überhaupt nicht gelegen..." probierte ich sehr, sehr zügig ein paar ordentliche bis gute Weine. Die trockene Riesling-Spätlese - wir haben dann abends noch eine Flasche von ihr geköpft - schmeckte für ihren Preis wirklich gut (in der Tat sehr birnig, auch leicht laktische Noten), reichte aber an Wehrheims Rieslinge der 7-8-Euro-Klasse bei weitem nicht heran. Reintönig und angenehm fruchtig sowie südpfalztypisch etwas breit. Mehr Spass machten der Gewürztraminer und der erstaunlich preiswerte Spätburgunder - beides respektable Vertreter ihrer Zunft. Der Besuch bei Scholler hat seinen Zweck auf jeden Fall erfüllt, da wir einen Schwung preiswerter und guter Basisweine brauchten. Die haben wir bekommen, und über das PLV dieses Betriebs kann man nicht meckern. Die Kunden- und Verkaufspolitik ist allerdings eine Katastrophe. Ich würde den Schollers empfehlen, auf ihrer Webside zu vermerken: "Mails an uns sind zwecklos. Wir haben keine Zeit, sie zu beantworten. Und besuchen Sie uns bitte aus Zeitgründen nicht auf unserem Weingut!"

      Am Sonntag waren wir noch in Deidesheim bei v. Buhl. Details folgen.


      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 21:53:55
      Beitrag Nr. 648 ()
      Öh, im letzten Posting muß es im Zusammenhang mit Scholler natürlich nicht "abgemeldet", sondern "angemeldet" heißen!

      Nach 9 Schülern ringe ich nur noch mit Mühe nach den richtigen Wörtern....


      Nachtrag: Meine Eltern, die wir gestern noch zwecks Zwischenlagerung der Weinunmengen aufgesucht haben, konnten uns zufälligerweise ein Glas Grauburgunder-Spätlese von Gies-Düppel anebieten. Nicht mein Fall, ziemliche Bitternoten.
      Und gerade trinke ich einen Weißburgunder GS vom Weinhof Scheu. Eher mit Mühe hinunterzubringen, das Zeug...

      Soviel zunächst zur Südpfalz.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 11:06:56
      Beitrag Nr. 649 ()
      Guten Morgen,

      schade Hornwatz, dass Dir die Südpfalz zwar hoffentlich gute Weine, aber eher schlechte Erfahrungen vermittelt hat.
      Den schweigsamen Scholler-Grossvater hatte ich ja schon angekündigt, eine besondere Proben-Atmosphäre fällt unter den Bedingungen natürlich weg - ich empfand das allerdings sogar als vorteilhaft, um mich auf die Weine konzentrieren zu können und zügig eingeschenkt zu bekommen. Ich habe davon für meine Kaufentscheidung mehr als von netten Winzersfamilien in Urlaubslaune versetzt zu werden und die Sympathie für die Erzeuger auf die Weine zu übertragen - mit dem Ergebnis, dass ich daheim plötzlich ganz andere Weine zu schmecken glaube und nun nicht mehr weiss, wohin mit dem minderwertigen Zeug (so geschehen in einem lieber ungenannten Landauer Weingut). Der 99er Gewürztraminer-Liter von Scholler ist für mich weiterhin der mustergültige Alltagswein.

      Ein Forster-Riesling 2001 vom Weingut Spindler schmeckte gestern sehr sauber und ordentlich, aber eben nicht nach mehr (führt in Forst kein Weg an Mosbacher vorbei?). Ein gutes Mittelhaardt-Weingut jenseits des halben Dutzend überall präsenter Namen suche ich noch, als nächstes will ich es mal mit Darting versuchen.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 12:34:54
      Beitrag Nr. 650 ()
      Moin,

      Hornwatz, dank für den Bericht. Die letzten Worte von Frohnau würde ich fördernd für die eigene Objektivität unterstützen, man kann sich ohne die erwünschte Kommunikation voll auf die Weine konzentrieren. Zu große Sympathie dem Kunden gegenüber wird vielen oft in südlicheren Regionen vorgespielt, so dass die einfachsten Landweine zu Premium-Erlebnissen und Legenden in den Köpfen der Menschen werden, die dann, wieder zuhause, diese Weine suchen und "die im Urlaub getrunkenen" in der Preisklasse viel besser fanden.

      Von Darting hatte ich schon eine Kollektion getrunken, habe sie als sehr aufdringliche und präsente Weine mit klarer Säure in Erinnerung, viel wird privat ab Hof verkauft, in der Breite schon recht ansprechend gewesen, ein oder zwei Schwächere waren dabei (leider kann ich mich nicht mehr erinnern, welche es waren).

      Gestern gab es noch einen Rotling vom Weingut Roth. Beim Rotling ist es irgendwie egal, woher er kommt, vorausgesetzt er wird qualitativ ausgebaut. Für mich ein Süffelwein ohne größere Ansprüche, deswegen kann er gern günstig sein. Lasse mich aber belehren, falls jemand andere Erfahrungen gemacht hat.

      Heute ist doch Weinprobe, gell?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 13:37:58
      Beitrag Nr. 651 ()
      Hi,

      Ekonti und Frohnau, jein! Es stimmt schon, daß die Atmosphäre beim Winzer das "objektive" Urteil trüben kann, aber inzwischen bilde ich mir ein, Freundlichkeit und Qualität im Kopf einigermaßen trennen zu können. Und für mich gehört der Kontakt mit dem Erzeuger schon zum weiten Feld des Genusses beim Wein.

      Heiner Sauer hat sich übrigens per Mail bei mir entschuldigt: "...es ist mir sehr peinlich, daß wir Sie am vergangenen
      Samstag versetzt haben,
      das ganze beruht auf
      einem Mißverständnis zwischen meiner Frau und mir.
      Ich freue mich, daß Sie dennoch an unserem Wein
      interessiert sind.
      Wir senden Ihnen noch heute eine Flasche
      Gewürztraminer- und Riesling
      Spätlese, als kleine Entschuldigung.
      Ich freue mich wieder von Ihnen zu hören und
      verbleiben


      mit freundlichen Grüßen
      Heiner Sauer"

      Hut ab! Also werde ich Sauers Weine doch noch kennenlernen.

      Von Darting habe ich bislang nur einen Chardonnay getrunken, und der hat mir damals sehr gut gefallen. Empfehlen kann ich Brenneis-Koch. Und bei v. Buhl (Bericht über unseren Besuch dort folgt noch) fiel der Name Hensel, als es um preisgünstige, aber dennoch sehr gute Mittelhaardtwinzer ging.

      Bis spätestens heute abend

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 15:49:32
      Beitrag Nr. 652 ()
      Moin!

      Gut und (halbwegs) günstig in der Pfalz: wie wäre es mit Dr. Deinhard? Ich hatte bisher zwei 2001er (sehr gelungen, wie bislang alle Pfälzer aus diesem Jahr, die ihren Weg zu mir gefunden haben) und einige ältere Weine, ist immer wieder ein Vergnügen. Martin Kössler wären die Weine wohl nicht individuell genug, aber leckerer Standard wird allemal geboten. Eine Website schient das Gut nicht zu haben, einen ersten Eindruck kann man aber vielleicht hier gewinnen: http://www.willkomm-wein.de/deinhard.htm Einige Weine davon gibt es auch günstig bei der BASF, dort habe ich meine her.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 17:13:53
      Beitrag Nr. 653 ()
      Hi,

      Dr. Deinhards Weine kenne ich leider gar nicht. Man hört aber eigentlich nur Gutes darüber.

      Hier die angekündigten Sätze zu v. Buhl. Sie finden sich genauso in meiner Mail an weinplus, da ich diesmal zu faul war, 2 verschiedene Texte zu verfassen:

      Am Sonntag entschlossen wir und dann, auf der
      Rückfahrt noch einen Schlenker über Deidesheim zu
      machen und bei v.Buhl vorbeizuschauen.
      Hier wollte ich eigentlich nichts probieren, sondern
      einfach nur ein paar Flaschen ins Auto werfen. Aber
      wir wurden so überwältigend freundlich empfangen
      (sofort hatten wir ein Glas mit exzellentem Sekt vor
      uns stehen), daß uns nichts anderes übrig blieb, als
      in den sauren Apfel zu beißen und ein Stündchen im der
      eindrucksvollen Probierstube zu verweilen. Die 01er
      Kabinette fand ich beide sehr differenziert fruchtig
      und gleichzeitig mineralisch. Sie boten sofort einen
      sehr angenehmen Kontrast zu den eher langweiligen
      Südpfälzer Rieslingen (die von Wehrheim natürlich
      ausgenommen). Sehr gut wirkte auch die trockene
      Spätlese aus dem Forster Ungeheuer. - Hofschusters Bewertungen
      der v. Buhlschen 01er kann ich nicht richtig
      nachvollziehen: Insgesamt zu wenig Punkte, und die
      trockene Spätlese ohne Lagenangabe, die bei Hofschuster mit
      Abstand am besten wegkommt, war für mich der am
      wenigsten spannende von den verkosteten trockenen
      Weinen.
      Zum Abschluß eines sehr gelungenen Kurzurlaubs gab es
      bei v.Buhl dann noch einen Schluck TBA 01 aus dem
      Ungeheuer. Ein Erlebnis der besonderen Art! -

      Bei v.Buhl gibt man sich wirklich sehr große Mühe mit dem Kundenservice. Ich war äußerst angenehm überrascht; auf großen und renommierten Gütern kann man oft ganz anderes erleben. Und ich erfuhr einige bemerkenswerte Details zur Wirtschaftlichkeit eines solchen Betriebs. 2000 hat man rote Zahlen geschrieben, 2001 knapp schwarze, und 2002 werden es voraussichtlich wieder rote sein. Speziell die Großen Gewächse sind trotz ihres hohen Preises laut Peter Sorg, dem überaus zuvorkomenden Mitarbeiter, der uns bediente, ein Zuschußgeschäft.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 20:20:05
      Beitrag Nr. 654 ()
      Moin,

      in Erwartung der heutigen Weinprobe habe ich schon mal eine Heilbutt-Pfanne aufgesetzt, es gibt ein Heilbutt-Curry in einer Sauce aus Roths Rotling, Sesamöl, Zwiebeln und Knoblauch, Cherry-Tomaten, Thai-Curry, weißes Aceto Balsamico, Fisch-Sauce, Soja-Sauce, ein Schuss von Laibles Marc vom Gewürztraminer, Creme Fraiche, Limettensaft und Creme Fraiche sowie einigen Gewürzen, Pfeffer und Salz etc., als Beigabe Reis, ich werde schon mal einen Schluck Van Volxem dazu vorverkosten, ich hoffe, es ist genehmigt, während des Kochvorgangs vergnüge ich mich mit dem Rest vom Rotling.

      bis gleich ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 20:40:12
      Beitrag Nr. 655 ()
      ...natürlich nicht zweimal Creme Fraiche, sondern frisches Basilikum...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 20:59:46
      Beitrag Nr. 656 ()
      N`Abend!

      Klingt lecker, Ekonti! Ich kann leider nur Butterbrot bieten...

      So, der Saar-Riesling ist im Glas. Schöne Farbe, ungewöhnlich intensiv für einen Wein dieser Preisklasse.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:03:51
      Beitrag Nr. 657 ()
      War es auch, HHanseat, bin jetzt aber pappsatt...
      ...es wird ein interessanter Vergleich...1. als Essensbegleiter vs. "nur so" und 2. man kommt nich drumherum, im Vergleich zu den Herrenbergs.

      ...eine richtig frische Frucht in der Nase...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:04:45
      Beitrag Nr. 658 ()
      Nabend,

      so, nach dem 7. Versuch bin ich jetzt auch im Netz gelandet...

      Die Farbe des Weins ist in der Tat bemerkenswert. Wunderschönes Goldgelb.

      Bei mir gabs eben Wirsingeintopf - nicht so ganz passend zum Van Volxem.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:06:17
      Beitrag Nr. 659 ()
      Meien Nase ist leider nciht ganz frei, ich bin daher etwas gehandicapt. Wo bleibt eigentlich Hornwatz, mußte der erst Platz für seine Neuerwerbungen freittrinken und liegt nun schon unterm Tisch? :D


      Nase frisch und verheißungsvoll!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:07:21
      Beitrag Nr. 660 ()
      Was für Früchte, Ekonti?

      Alex riecht Äpfel, ich eher Aprikosen. Dazu eine rauchige Mineralik und auch ein paar Blüten.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:09:26
      Beitrag Nr. 661 ()
      So, der erste Schluck: mein Wein ist vielleicht noch etwas kalt, aber das sollte sich je schnell geben.

      Sehr dicht und füllig, die leichte Süße bekommt ihm gut. Unverkennbar ein Riesling mit knackiger Säure, wie es sich gehört. Lecker! Und nach der zweiten Flasche ist der Zahnschmelz weg... :D

      Und noch ein Sonderlob für das hübsche Flaschndesign!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:12:21
      Beitrag Nr. 662 ()
      Bin doch schon seit 3 Minuten da, HHanseat:D. Mit meiner neuen Kiste brauche ich in der Regel eine gewisse Anlaufszeit, wenn ich ins Internet will:mad:.

      Alex und ich haben uns inzwischen auf getrocknete Aprikosen geeinigt.Minzige Noten riche ich jetzt auch im Hintergrund. Jedenfalls ein komplexes Bukett.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:15:47
      Beitrag Nr. 663 ()
      Unserer hat leider einen leichten Korker. Nicht so gravierend, daß man den Wein nicht mehr trinken könnte, aber im Geschmack etwas störend.

      Schon mein zweites Korkproblem beim 2001er Van Volxem!
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:15:59
      Beitrag Nr. 664 ()
      Für mich ganz klar Aprikose und volle Blüte.
      Rauchige Mineralik stelle ich nicht fest.

      Zum Essen kam er, das war aber auch klar, sehr gut.
      Dort war er ein warmer Fruchtcocktail, sehr harmonisch, nicht kratzend.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:16:19
      Beitrag Nr. 665 ()
      Rauch kommt hin, Blüten auch, Apfel rieche und schmecke ich sowieso in jedem Riesling.
      Minze mag auch sein, aber gut riechen kann ich zur Zeit leider nicht. Das war wahrscheinlich der Schneeregen von gestern früh...

      Der Wein öffnet sich mit etwas Wärme und Luft zusehends. Nun schmecke ich hinter der deutlich präsenten Säure leichte Würz- oder vielmehr Hefenoten; letztere sind mir bei vielen 2001ern begegnet. Lagen die außergewöhnlcih lang auf der Hefe?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:20:21
      Beitrag Nr. 666 ()
      Also, dieser Wein ist das dichteste und komplexeste, was ich zu 6,90 je im Glas hatte. Und das beim vermeintlichen Hochpreisgut Van Volxem. Ich bin beeindruckt. Und gerade zu asiatischer Küche kann ich ihn mir sehr gut vorstellen, ein nicht-ganz-trockener Riesling paßt da ja generell ganz gut.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:20:47
      Beitrag Nr. 667 ()
      Der Wein wirkt "natürlich konstruiert", wie Bauteile, die passen...ohne künstlich zu wirken wie z.B. die diesjährigen Speicher-Schuths.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:22:01
      Beitrag Nr. 668 ()
      Hefenoten, ja, stimmt! Wie lange der Wein auf der Hefe lag, weiß ich leider nicht, aber jedenfalls hat die Gärung sehr lange gedauert.

      Schöne Balance zwischen kraftvoller Frucht und deutlicher Mineralik. Freut mich, daß er dir auch gefällt, HHanseat!
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:23:44
      Beitrag Nr. 669 ()
      Klaro, HHanseat, der perfekte Wein zur asiatischen Küche, so stellen sich Australier, Südafrikaner und Kalifornier einen deutschen Riesling vor, der ihnen auch schmeckt.

      Wie unterschiedlich und doch ähnlich die Saar-Rieslinge von Herrenberg und Van Volxem sind, es fällt mir schwer, es in Worte zu packen, versteht mich jemand?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:25:01
      Beitrag Nr. 670 ()
      "Natürlich konstruiert" finde ich gut! Gernot Kollmann ist einfach ein genialer Kellermeister - und ein sympathischer dazu...

      Ich dachte zunächst auch, Van Volxem wäre generell teuer. Aber das stimmt nicht. Das PLV ist ausgezeichnet!

      Übrigens wurden mit dem 2001er rote Zahlen geschrieben.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:26:59
      Beitrag Nr. 671 ()
      Na, Hornwatz, ich finde ja nicht jeden guten Riesling schlecht ;) Aber große Ähnlichkeit mit den Herrenbergs hat der doch nicht, oder seht ihr das anders? Vor allem die Säure, die dieser fast schon zu viel hat, fehlte mir dort ein wenig.

      Ich hatte in der letzten Woche ja schon einen "Wiltinger Kupp" von VV, der mir ebenfalls sehr zusagt. Ich denke, ich sollte dringend Nachschub ordern, mehr habe ich nämlich nicht von VV. Dabei wollte ich meine Weinkäufe doch eigentlich dringen bremsen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:29:48
      Beitrag Nr. 672 ()
      Ekonti, ja, ich glaube, ich verstehe dich. Es gibt Abgründe und verblüffende Parallelen zwischen Van Volxem und Herrenberg.

      Van Volxems Stil ist aber auf jeden Fall "klassischer". Vielleicht gefällt er HHanseat auch deshalb besser.

      Ich fand die 2000er Nr.4 von Herrenberg für 6 Euro genauso komplex. Aber ansonsten dürfte man nur schwer eine ähnliche Qualität zu diesem Preis finden.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:31:41
      Beitrag Nr. 673 ()
      Mit derartigen Weinen und der offenbar sehr rührigen und professionellen Vermarktung könnte VV Großes für Saar, Mosel und deutschen Wein generell leisten. Nachfolge Loosen?

      Weiß jemand, wie und wo sie ihre Weine absetzen? Gastronomie und Ausland sollten doch ideale Kunden sein. Gerade, weil auf die oft übertrieben erscheinende Differenzierung von Prädikaten verzichtet wird.

      Könnt ihr etwas mehr zu Ähnlichkeiten und Unterschieden zu Herrenberg schreiben? Von denen hatte ich ja bisher auch nur die heurigen 3, 4 und 6 je einmal getrunken.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:34:05
      Beitrag Nr. 674 ()
      HHanseat, ich habe noch gute 20 Flaschen von Van Volxem, überlege aber trotzdem, noch nachzuordern.

      Billiger wird das Weingut wohl kaum werden, und besser der 2002er sehr wahrscheinlich auch nicht.

      In diesem Fall ist K&U mit den Nahezu-Ab-Hof-Preisen und den einzigartigen Versandbedingungen auch die ideale Quelle.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:39:35
      Beitrag Nr. 675 ()
      HHanseat, ein nicht geringer Teil von Van Volxems Weinen wird an K&U gehen. Dann bekommt Wolfgang Kern ein größeres Stückchen vom Kuchen (bei ihm konnte ich im Sommer noch 2 Flaschen vom im Gut längst ausverkauften Pergentsknopp 2000 ergattern).
      Schließlich geht noch was an die Privatkunden (im Frühsommer bekam ich eine Preisliste mit der Möglichkeit, zu reservieren, von der ich auch Gebrauch gemacht habe), und die lokale Gastronomie (zumindestens vom Landhaus Keller weiß ich es) erhält auch noch einige Flaschen.

      Bei den niedrigen Erträgen ist Van Volxem dann schnell ausverkauft.

      Zum Unterschied Van Volxem-Herrenberg versuche ich gleich noch etwas zu formulieren...
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:40:06
      Beitrag Nr. 676 ()
      Die Ähnlichkeit liegt für mich in einer Form der Mineralik, eines "Saar-Ausdrucks", die beide haben. Ansonsten der eine harmonisch mit Restsüße, der andere tertiär-mineralischer und im Vergleich schon reduzierter Frucht und noch auffälligerer Säure.

      Für 6,90 ab Weingut wirklich gut. Van Volxem tauchte ja auf einmal auf, liegt natürlich an dem perfekten Marketing und einer -wenn auch positiven- Klüngel-Verbreitungs-Geschichte. VV ist aber auch intelligent genug, sich professionelle "Vertriebspartner" zu suchen und nicht in klein-klein und "quasi-Konkurrenz" ab Weingut zu favorisieren. Hier in HH hat die Gastronomie vor Ort die Möglichkeit, VV zu bekommen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:41:15
      Beitrag Nr. 677 ()
      Bemerkenswert auch der Name des Weins: "Saar Riesling". Ich habe ja immer vomn Saar-Riesling gesprochen, kann man ja als Gattungsname durcheghen lassen. Und justament heute lese ich, wie der Spiegel nach der Apostrophitis das zunehmende Verschwinden der Bindestriche anprangert. Das Ende des Abendlands ist nicht mehr fern! :D

      Hornwatz, ich hatte sogar überlegt, die VV zum Anlaß einer Bestellung bei Kern werden zu lassen. Weißt du, ob der dort angebotene "Wiltinger Riesling" für 7,50 identisch zu unserem Probenwein ist?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:48:31
      Beitrag Nr. 678 ()
      Ja, Ekonti, in der Tat haben die Weine beider Güter eine saartypische Mineralik.

      Van Volxems Stil empfinde ich als "konventioneller" (durchaus im positiven Sinne), filigraner und vielleicht etwas geschliffener. Die Herrenberg-Weine sind manchmal etwas ungeschlachte Herkulesse (zumindestens im trocken-halbtrockenen Bereich) und sprechen zudem eine ganz eigene, zuvor so nie gehörte Sprache. Sie wirken kantiger und massiver als die subtilen Van-Volxem-Rieslinge. Aber auch natürlicher und kraftvoller.

      In 2000 hatten die Herrenberger übrigens abartig hohe Säurewerte. Ohne den ebenso hohen Extrakt, der die Säure abgepuffert hat, wären sie nicht zu genießen gewesen.

      Naturbursche gegen Großstädter?
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:49:02
      Beitrag Nr. 679 ()
      So, ich habe mir gerade zum Vergleich den gestern geöffneten 01er Forster Pechstein Kabinett von Mosbacher eingeschenkt, der kostet etwa gleichviel und hat mir im Sommer sehr gefallen. Gestern wirkte er nicht mehr ganz so überzeugend, daß mag an Flaschenvarianz, meiner Nase oder beginnendem Abtauchen in die Verschlußphase liegen. Der Wein wirkt sehr frisch, mit deutlichen Zitrusnoten, wirkt aber deutlich schlanker als der VV. Ein schöner Wein, im direkten Vergleich gegen die Opulenz und Restsüße des VV hat er aber schlechte Karten.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:52:26
      Beitrag Nr. 680 ()
      Ich würde "Saarriesling" auf die Pulle schreiben...

      Aber schon jeck: Was die ohne Guts- oder gar Lagenangabe vermarkten, stiehlt den meisten trockenen Spätlesen von durchaus ordentlichen Erzeugern die Schau.

      Zur Kernfrage gleich mehr...
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:55:49
      Beitrag Nr. 681 ()
      Beste Worte, Hornwatz, und auch die Voraussetzung für VV, erfolgreicher zu sein.
      Wobei ich mich mit "konventioneller" arrangieren muss, opulent finde ich den VV auch nicht, eher fein und lecker gemäßigt, harmonisch etc., vielleicht hat sich bei mir auch nur etwas verschoben.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:56:23
      Beitrag Nr. 682 ()
      Als "Großstädter" ziehe ich dann doch VV vor :D "Klassisch" ist der auf jeden Fall, nur auf die richtige Art "mehr so" als andere Saarrieslinge. Ich hatte früher ziemlich viele von den Bischöflichen Weingütern in Trier, die hatten auch gute Säure und ordentliche Balance, waren aber viel leichter und "leerer" (wahrscheinlich haben die auch das Doppelte vom Hektar weggetragen wie VV).

      Am Herrenberg gestört hat mich der hohe Alkoholgehalt. Dieser Saar-Riesling hat mal eben zwei Prozent weniger, und ihm scheint nichts zu fehlen, oder?

      HH
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 21:58:49
      Beitrag Nr. 683 ()
      HHanseat, der "Wiltinger Riesling" ist nicht mit dem Saarriesling identisch, sondern das ist schon die nächste Stufe mit Ortsangabe (der Saarriesling stammt ja aus zugekauften Trauben aus verschiedenen Orten). Der Preis bei Kern und Van Volxem ist mit 7,50 der gleiche.

      Dein Mosbacher ist halt ein Kabinett, der Saarriesling dagegen eine dicke Spätlese...und zudem denke ich, daß Mosbachers Stilistik eher etwas "strenger" wirkt....
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:04:48
      Beitrag Nr. 684 ()
      Ekonti, ich finde im Wein des heutigen Abends schon eine Verbindung von Eleganz und Fülle. So ganz abseitig scheint mir der Begriff "Opulenz" da nicht.

      HHanseat, nein, diesem Riesling fehlt nichts! Aber im Gegenzug stört mich der hohe Alkohol bei Herrenberg auch nicht.

      Am Freitag werde ich übrigens in Bochum an einer Verkostung "Herrenberg versus Van Volxem" teilnehmen. Es werden mehr oder minder beide kompletten Jahrgänge in die Gläser gelangen. Eine spannende Sache, auf die ich mich schon sehr freue.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:08:32
      Beitrag Nr. 685 ()
      ...gut, Hornwatz, nach einigen weiteren Schlücken kann ich mich mit einer feinen und gemäßigten Opulenz anfreunden, den Wein kann man immer aufmachen, wir hoffen hier ja alle, daß Du von der Vergleichsprobe berichtest.

      BTW, fehlt nich noch jemand?, Christian, so früh kann es in London doch auch nicht mehr sein?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:09:26
      Beitrag Nr. 686 ()
      Wollen wir mal ein wenig mit Punkten um uns schmeißen?

      Traut euch!
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:11:08
      Beitrag Nr. 687 ()
      Dein Mosbacher ist halt ein Kabinett, der Saarriesling dagegen eine dicke Spätlese

      Nja, ich bin immer etwas vorsichtig, was das "eigentliche" Prädikat angeht. Bei ordentlichen Erzeugern ist es ja schon Usus, gehörigen Abstand zur Mindestöchslemenge zu lassen, und ich denke nicht, daß es auf den Toplagen der Mittelhaardt 2001 zu großen Problemen mit dem Mostgewicht kam. Wie dem auch sei: ist beides flüssig, also kann man es vergleichen :) Sinn und Zweck des Vergleichs ist es ja gerade, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszufinden (wenn das auch beim nächsten NS-Vergleich aus Politikermund vergessen wird). Außerdem werden ähnliche Preise verlangt, was einen Vergleich doppelt rechtfertigt.

      Wie dem auch sei: der Mosbacher hat sich ebenfalls mit etwas Wärme geöffnet, und auch die Belüftung seit gestern scheint ihm keineswegs geschadet zu habe (wo wir gerade dabei sin: wie haltet ihr es mit dem Dekantieren von Weißweinen? Ich habe schon oft festgestellt, daß sie mir am zweiten Tag besser schmeckten, aber Dekantieren UND Kühlen ist halt nicht einfach).

      Wollte Christian nicht nur beim Roten mitmachen? Wir können ja eigentlich schonmal einen Termin für den Clavel überlegen. Nächste Woche gleiche Zeit?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:12:56
      Beitrag Nr. 688 ()
      was sollen es denn für Punkte sein, Hornwatz-Punkte?:D
      Ich vergebe hiermit feierlich 88 "Hornwatz-Punkte", bin allerdings nach einer geleerten Flasche VV und einer halben Flasche Rotling zum Kochen nicht mehr der Nüchternste. Hicks.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:14:19
      Beitrag Nr. 689 ()
      Punkten traue ich mich eigentlich nur im direkten Vergleich oder als schnelle Einordnung unter Zeitdruck, wie z.B. auf großen Proben. Mit fehlt noch etwas der Bezugsrahmen. Dennoch mit Vorbehalten: 87-88 für den Saarriesling, 86 für den Pechstein.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:18:18
      Beitrag Nr. 690 ()
      Übrigens, so ganz aus dem Nichts kommt VV (Ekonti, danke für die Abkürzung!) auch nicht. Der Vorbesitzer des Gutes, Peter Jordan, gab eine schillernde Figur ab. Und er besaß durchaus Ambitionen. Einige seiner Weine sollen sehr gut gewesen sein (nicht wenige andere aber leider auch ziemlich schlecht). Jedenfalls war Jordan, der wohl Pech und eine unglückliche Hand gehabt hat, kein absoluter Nobody.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:22:48
      Beitrag Nr. 691 ()
      Hornwatz, VV kommt von HH..., ich musss jetzt parallel Pokal gucken, läuft gerade SCF-BVB, morgen gibt es dann das Duell der GIGANTEN:
      Weltpokalsiegerbesieger vs. gegen Weltpokalsiegerbesieger
      würde mich freuen, wenn ihr auf das Ereignis ein Gläschen nehmt...:)

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:24:15
      Beitrag Nr. 692 ()
      HHanseat, du hast schon Recht in Bezug auf die Prädikate. Dennoch denke ich, daß dem VV öchslestärkeres und reiferes Ausgangsmaterial zugrunde liegen wird als dem Mosbacher.

      Ein Vergleich ist immer hochinteressant. So lernt man die Relationen direkt kennen. Ich bin nur gerade zu geizig, noch einen Riesling aus einem anderen Anbaugebiet zu öffnen...

      Das mit den Punkten hat doch bestens geklappt:D. Ich vergebe 88-89. Damit sind wir nahezu gleichauf...
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:24:55
      Beitrag Nr. 693 ()
      Moin, Ekonti!

      Ich hatte schon Sonntag mit breitem Grinsen mein letztes Beck`s getrunken! Morgen wäre dann wohl eher ein Lindner oder Gilde angebracht?

      Und jetzt alle: Zieht den ....

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:29:33
      Beitrag Nr. 694 ()
      Dekantieren von Weissen: Ich bin ja schon bei Roten zu faul... Aber Uli Franzen meinte, es sei geradezu ein Qualitätsindiz, wenn ein junger Weisswein am nächsten Tag besser schmecke als direkt nach dem Öffnen. Bei guten Weissen ist das Dekantieren sicherlich sinnvoll - aber für mich gibts nix Schlimmeres als das anschließende Spülen der Karaffe:D...

      Clavel nächste Woche ist zu knapp, da ich den Wein noch bestellen muß. Aber übernächste Woche würde gehen.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:30:59
      Beitrag Nr. 695 ()
      HHanseat, ist schon richtig, doch ich hoffe, morgen einige Astra zu trinken, oder es wird wieder wintermäßig der Single Malt Whisky reingeschmuggelt.

      ...Le...h.... ..s ....

      Hornwatz, auch die Punktebewertung spricht für eine klare Ausrichtung des VV.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:32:04
      Beitrag Nr. 696 ()
      Das mit den Punkten hat doch bestens geklappt. Ich vergebe 88-89. Damit sind wir nahezu gleichauf...

      Naja, bei einer 100-Punkte-Skala, von der mehr als 15 nur in Ausnahmefällen benutzt werden, ist das auch nicht sooo schwer :D Dem Physiker in mir sträuben sich dabei aber schon die Nackenhaare. Besonders schön auch der Start bei 50...

      Zu Peter Jordan habe ich noch etwas im GM 96 gefunden: der hat in München Geld mit Computern gemacht, wollte sich eigentlich ein Gut in der Wachau oder im Piemont kaufen, hat dann VV genommen, einen VV als Kellermeister gehabt und 1993 eine Feinschmecker-Auszeichnung als Jahrgangsbester eingeheimst. Und seitdem ging es bergab...

      Jordan&Jordan war aber eines der ersten Güter mit einem brauchbaren Webauftritt, und auch im Export waren die sehr groß. Getrunken hatte ich aber nie etwas von ihnen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:33:58
      Beitrag Nr. 697 ()
      Ich bin schon sehr gespannt auf die Hofschuster- und die GM-Punkte...meine 88-89 standen schon vor eurem Urteil fest.

      Tja, meine Pulle ist jetzt leer. Was nun?
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:38:13
      Beitrag Nr. 698 ()
      Hihi, also das habe ich mich schon immer gefragt, diese Punkteeinteilung, ist auch einem physikalisch überhaupt nicht bewanderten nicht klar, warum nur ein kleiner Toleranzbereich qualitative Weine beinhaltet, könnte doch auch von 0 bis 50 gehen, oder?

      Hornwatz, kein Problem, ich glaube Dir bezüglich deiner schon vorher festgelegten Punkteanzahl, wir sind doch hier unter Teilnehmern des persönlichen Vertrauens.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:39:14
      Beitrag Nr. 699 ()
      HHanseat, die Sache mit den Punkten sollte man mit einem guten Schuß Humor sehen.
      Aber mir machts schon Spaß, die GM- , die Hofschuster-, die Eichelmann-, die Elflein- und die Hornwatzpunkte zu vergleichen:D:D...

      Ich trinke jetzt noch ein Bit!
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:43:18
      Beitrag Nr. 700 ()
      Ich habe mir gerade noch ein Glas von Luis Canas` Resreva Special Rioja 1995 eingeschenkt, soll auch das letzte für heute sein. Vielleicht kann ich da ja auch noch einige Punkte herauskitzeln...

      Diese Flasche hatte den makellosesten Korken, den ich seit langem gesehen habe: extrem wenig Quergänge und fast 20 Jahresringe. Und dennoch bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich nicht einen Korkschmecker erwischt habe. Oder rieche ich da nur das Holz? Jedenfalls macht der Wein in seiner derzeitigen Verfassung weitaus weniger Spaß als gewohnt. Das Tannin ist da, aber sonst nicht mehr viel.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:44:53
      Beitrag Nr. 701 ()
      Ekonti, die Punkte bedeuten schlichtweg "Prozente". Und weniger als 50 -70% der denkbaren Qualität sind nun mal sehr, sehr wenig.
      In Belgien beurteilt man musikalische Leistungen nach demselben System. Das ist mindestens genauso fragwürdig.

      Das Bit ist angenehm trocken und weist eine delikate Herbheit auf.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:48:46
      Beitrag Nr. 702 ()
      HHanseat, die Sache mit den Punkten sollte man mit einem guten Schuß Humor sehen.


      Ach, das tu ich ja! Ich sehe sogar den Nutzen, und im 20er-Schema kann ich schon gar nicht Punkten. Der Herr Bettane, der wohl auch etwas von Wein verstehen soll, benutzt ein 10er-System, dafür mit Nachkommastellen. Wer nun naiv meint, man müsse ja nur mit 10 multiplizieren, wird sich noch umgucken!

      Angeblich soll Parker das eigenartige 100er-System aus amerikanischen Schulen übernommen haben. Von dort kenne ich zwar nur das System mit A bis F, aber auch bei uns gibt es ja mindestens zwei.

      Wie dem auch sei, Hauptsache ein System setzt sich durch, sonst endet das wie bei den Staubsaugerbeuteln!

      HHanseat, der jetzt bald ins Bettchen gehen wird
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:50:13
      Beitrag Nr. 703 ()
      Dank für die Aufklärung, Hornwatz, so kurz und prägnant hat es noch niemand auf den Punkt gebracht.
      Aber mal ehrlich, das weiß doch kaum jemand.

      Mir reicht es für heute, Freunde, und meine Freundin fühlt sich benachteiligt, es wird Zeit, sich zu verabschieden, bei der Clavel-Probe bin ich nicht dabei, kenne den Wein aber und bin jetzt beruflich sehr eingespannt.

      Beste Grüsse ekonti:)

      allez braun-weiss
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:51:00
      Beitrag Nr. 704 ()
      HHanseat, noch ein Roter auf die zwei Weißen? Du meinst es aber gut mitb dir!:D

      Ich hab mir die Punkterei angewöhnt, weil sie mir einen gewissen Spaß bringt. Irgendeine "Objektivität" messe ich ihr nicht bei.

      Auch die makeloseste Optik eines Korkens bedeutet meines Wissens keinerlei Schutz vor TCA.

      Das war eine schöne Verkostung heute abend. Danke an euch beide!
      Schade, daß Christian nicht mit von der Partie war.

      Ich verabschiede mich so ganz langsam...

      Herzliche Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:53:03
      Beitrag Nr. 705 ()
      Ach was, ins-Bett-gehen, ich mache lieber noch eine Dönnhoff-Auslese auf, und zwar eine 98er Oberhäuser Brücke :D Das hat der Korkschmecker davon, wenn er mich ärgert!

      In der Farbe nochmal deutlcih dunkler als der VV, leicht ins Grünliche gehend. In der Nase erste Altersaromen merklich. Riecht gar nicht süß?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:56:47
      Beitrag Nr. 706 ()
      Heidawei, gleich eine Auslese von Dönnhoff - du meinst es ja noch besser als gut mit dir!

      Aber für mich gehts jetzt ab Richtung Poofe. Ich freue mich aber schon auf deine Anmerkungen zum Dönnhoff, auch wenn ich sie erst morgen lesen sollte.

      Guts Nächtle!

      wünscht Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 22:57:41
      Beitrag Nr. 707 ()
      HHanseat, noch ein Roter auf die zwei Weißen? Du meinst es aber gut mitb dir!

      Na, aber sicher! :D
      Der Rote war schon auf, ebenso wie der Forster. Sind auch beide noch nicht leer (wie auch der VV), ich verfolge Weine gerne über mehrere Tage.

      Der Dönnhoff hingegen ist nicht zu rechtfertigen, dafür auch nur `ne halbe Flasche. Allerdings muß ich eingestehen, daß mir der vor zwei Jahren noch besser geschmeckt hat.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 23:15:21
      Beitrag Nr. 708 ()
      Auch die makeloseste Optik eines Korkens bedeutet meines Wissens keinerlei Schutz vor TCA.

      Schon klar. Es entbehrt aber nicht einer gewissen Ironie. Ich weiß auch nach wie vor nicht, was mit dem Spanier los ist. Mal schauen, was morgen ist. Auch der Dönnhoff wird morgen weiterbehandelt. Zum Roquefort war er schon deutlich angenehmer als solo, aber etwas Luft könnte der wohl auch noch gebrauchen.

      Clavel-Probe in zwei Wochen, also am 19.11.02, wäre bei mir möglich.

      HHanseat sacht Tschüß!
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 09:03:11
      Beitrag Nr. 709 ()
      Moin,

      war doch ganz nett gestern abend.
      Auch hinterher bleibt der VV gut in Erinnerung.

      Allerdings hatte ich wirklich zu kämpfen, zum Glück stand die Wasserflasche gleich neben dem Bett.
      Aber wenn ich lese, was HHanseat noch so aufgemacht hat, ging es ihm wohl mindestens so.:D

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 09:43:34
      Beitrag Nr. 710 ()
      Och, ich bin ganz munter!

      :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 10:12:07
      Beitrag Nr. 711 ()
      Moin, moin,

      also, ich denke, von unserem gestrigen Tröpfchen würde man auch anderthalb Flaschen ohne Haarwurzelkartharr am nächsten Morgen vertragen können - wenn nicht gar zwei:D:D.

      Der Wein ist nicht nur lecker, er ist auch ausgesprochen bekömmlich. Und das spricht gegen die bei Weinplus von einem der großen Experten vertretene These, spontanvergorene Weine seien dem Schädel-Hirntrakt eher unzuträglich.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 10:22:18
      Beitrag Nr. 712 ()
      Der Wein ist nicht nur lecker, er ist auch ausgesprochen bekömmlich. Und das spricht gegen die bei Weinplus von einem der großen Experten vertretene These, spontanvergorene Weine seien dem Schädel-Hirntrakt eher unzuträglich.

      Laut K&U: Es wurde ein exemplarischer authentischer Saarriesling auf Spätlese-Niveau, hochfein und ziemlich stoffig, der für die Fruchtprägung im Edelstahltank ausgebaut wurde, mit Reinzuchthefen vergoren wurde und anschließend zur Harmonisierung und Reife für ein paar Monate in gebrauchte Fuderfässer kam.

      Aber Martin Kössler hat sich in der Beschreibung dieses Weines ja schon einmal vertan. Hast du andere Informationen?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 10:23:29
      Beitrag Nr. 713 ()
      Hey, ich hab euch schon zugehört (-gelesen), denkt nur nicht ich passe nicht auf :D

      Riesling ist nicht mein Spezialgebiet, deshalb halte ich mich vornehm zurück um nicht durch unqualifizierte Kommentare meine Ahnungslosigkeit zu entlarven...
      Habe bei eurer Probe den Rest meine "Les Sorcieres" getrunken - der bizzelt immer noch, ich dachte es würde sich nach zwei Tagen Kühlschrank ausgebizzelt haben... jetzt muss ich doch mal an K&U schreiben.

      See ya
      Christian

      P.S.: bei Clavel bin ich wieder dabei
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 10:30:59
      Beitrag Nr. 714 ()
      Hi,

      "Haarwurzelkatarrh" wird die üble Seuche geschrieben - ich mit meinem LK Griechisch sollte mich was schämen!

      HHanseat, mir kam zu Ohren, daß Kollmann alle 2001er spontan vergoren hat. Wenn ich mich nicht irre, hat er es sogar selber bei unserem Besuch auf dem Weingut gesagt. Vielleicht vertue ich mich aber auch. Soll ich mal bei Van Volxem nachfragen?

      Christian, tz, tz, tz...wenigstens Hallöle hättest du mal sagen können:D. - Stelle dein Problem mit dem "Les Sorcieres" doch mal ins Forum von K&U, Rubrik "Trinkerfahrungen mit K&U Weinen"!

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 11:01:46
      Beitrag Nr. 715 ()
      Guten Morgen,

      die Lektüre Eures feucht-fröhlichen Verkostungsplausches gestern abend war sehr unterhaltsam und anregend (auf andere Weise als bei mir die zeitgleiche Beschäftigung mit einem bis spätabends in bester Spiellaune befindlichen Kleinkind), nun muss ich doch mal die Beschaffung des Saar-Rieslings überdenken (hatte mich doch erstmal für die "Konkurrenz" der Saar-Linie vom Urbanshof entschieden - nachdem selbst Rieslingguru Werner E. voll des Sortimentslobes war). Ein Frage noch: Ist der van Volxem geschmacklich trockener als Herrenbergs No. 4 aus 2000, dessen Restsüsse ich doch recht betont empfinde?

      Wenn ich es recht verstehe, hat Roman Niewodniczanski (bei dem Namen dachte ich erst, ein polnischer Landwirt wolle an der Saar Winzer werden, aber offenbar steckt da ja wohl einiges an finanziellen Reserven aus der Transformation von Bitburger-Bier- in Weinerlöse dahinter) sein Volxem-Projekt geschickt aufgebaut und kann die hier erwähnten Verluste aus 2001 verkraften, zumal 2002 deutliche Mehrerlöse winken. Weshalb es allerdings Buhl wirtschaftlich nicht gut geht, verstehe wer will - welches andere Weingut ist dermassen omnipräsent in Handel und Gastronomie, verlangt gleichzeitig Pfälzer-Spitzenpreise und produziert laut GM 350000 Flaschen. Allerdings vermag ich den Fixkostenanteil in Produktion und wohl personalintensivem Vertrieb nicht abzuschätzen.

      Vielen Dank noch für die Mittelhardt-Tipps. Bei Deinhard und Biffar (bei beiden namhaften "Mittelfeldspielern" wollte ich erst noch die Beurteilungen in den neu erscheinenden Weinführern abwarten. Deinhard-Betriebsleiter Bauer sagte mir mal, er halte nichts von den Wein-"Schreiberlingen". Eine problematische Einstellung, werden seine Weine dafür doch seit Jahren im GM kritisiert bzw. reicht er nichts bei Hofschuster ein - bleibt nur das Eigenurteil: Bei den 99ern gefielen mir die halbtrockenen Weine, die trockenen waren mir zu sauer - insofern bin ich vorsichtig . Immerhin hat der Gutsriesling 2001 (in der Weinkarte als säurearmer Genuss zum späten Frühstück oder am Nachmittag gepriesen - wie denn überhaupt derlei Empfehlungen immer wieder zum Schmunzeln sind, eine andere lautet bei Deinhard: "schön zur Kaffeetafel" - da muss doch wirklich von morgens bis abends nur einziges Getränk kennen) im Feinschmecker-Test sogar gewonnen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 11:09:08
      Beitrag Nr. 716 ()
      Na, da haben wir aber eine Blitzantwort von K&U:
      ----------------------------------------------------
      Hallo und guten Tag aus Deutschland!
      Keine Panik mit dem Bizzeln des Les Sorcieres.
      Es ist keine Nachgärung! Der Wein ist ohne Schwefelung abgefüllt und zeigt deshalb diesen Effekt. Das ist wie bei guten Pinot Noirs, die heute ohne Schwefelung gefüllt werden.
      Mein Rat: Kühl lagern. Vor Genuß dekantieren, eine gute Stunde in der Karaffe lassen, dann ist die Kohlensäure weg und Sie können den Wein ganz ohne Problem geniessen. Er ist derzeit noch sehr jung. Hervé Bizeul meint, daß man ihn noch ein halbes Jahr ruhen lassen sollte.
      Sie können ihn dann aber unbesorgt über 3-5 Jahre trinken, ok?
      Liebe Grüße aus Nürnberg

      Martin Kössler
      ---------------------------------------------

      Kundenservice können die !

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 13:26:23
      Beitrag Nr. 717 ()
      Hi,

      Christian, der Service bei K&U ist in der Tat nicht übel. Und ich habe inzwischen auch schon 2 nette private Mails vom Boss persönlich bekommen. Kössler hängt sich wirklich rein, das muß man ihm lassen.

      Frohnau, von den 3 grossen Bs scheint mir v. Buhl inzwischen der preiswerteste zu sein. Und die von dir schon erwähnten Kosten in der Produktion und im Vertrieb dürften höher liegen, als man gemeinhin glaubt.
      Für mich ist das PLV bei v. Buhl zumindestens erträglich. Es war wirklich so, daß Alexandra schon beim ersten Kabinett nach kurzem Schnuppern die Bemerkumg herausrutschte: "Das ist eine ganz andere Qualitätsstufe". Damit meinte sie die Relation zu den meisten Vortagserfahrungen in der Südpfalz.

      Allerdings werde ich, solange ich preiwertere Quellen kenne, auch keine Riesenkontingente von v.Buhls Weinen in meinen Keller legen. Aber ein paar Flaschen kann man sich schon mal leisten.

      Wirklich genial war übrigens der Sekt. Ich bin ansonsten kein Schaumweinfan, aber diese Brause hat mich regelrecht begeistert. Viel besser als die (wenigen) Champagner, die ich bislang getrunken habe!

      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 13:37:47
      Beitrag Nr. 718 ()
      Moin,

      freut mich, daß es Euch auch gut geht.
      Jetzt hat unsere Weinprobe auch noch einen Untertitel bekommen...

      die Online-Weinprobe im WO-Weinthread
      ein feucht-fröhlicher Verkostungsplausch


      Christian, dieses Bizzeln stelle ich des öfteren bei leichten Rotweinen fest, z.B. einem Bardolino aber auch beim Spätburgunder.

      Frohnau, ich würde den VV etwas geschmacklich trockener einordnen, aber auch immer noch harmonischer. Der Herrenberg halbtrocken aus dem letzten Jahrgang hat mehr Restsüße, ist aber für mich immer noch etwas kantiger. Addiert man alles zusammen, sind sie in etwa auf einer Stufe.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 20:49:12
      Beitrag Nr. 719 ()
      nabend,

      gerade trinken wir Schollers und Wehrheims Weißburgunder-Spätlese trocken 01 gegeneinander.

      Scholler hat hier zweifelsohne einen schönen Tropfen auf die Flasche gebracht, der sein Geld mehr als wert ist (Frohnau, danke nochmals für den Tipp!).

      Aber der spannendere Wein mit mehr Frische und vor allem viel mehr Mineralität ist doch der Wehrheim, keine Frage.

      Beim Scholler schmecken wir (Alex auch!) in erster Linie eine saubere, und ziemlich intensive Frucht. Beim Wehrheim hingegen, der im ersten Moment einen etwas verhalteneren Eindruck macht, vibriert im Hintergrund deutlich der Muschelkalk.

      Es ist halt die Frage, was man will. Wenn es um einen lecker-süffigen Trinkwein geht, der für etwas mehr als 4 Euro die meisten italienischen Pinot biancos weit in den Schatten stellt, ist man mit dem Scholler ideal bedient. Sucht man ein darüber hinausgehendes Weinerlebnis (was ich auch nicht allabendlich tue), so muß man 3 Euro mehr berappen und zum Wehrheim greifen.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 23:51:00
      Beitrag Nr. 720 ()
      Moin!

      Ich habe heute abend zur Fußballübertragung die angebrochenen Wein von gestern geleert. Der VV hat keinesfalls abgebaut, vielleicht sogar noch etwas gewonnen. Der Forster Pechstein hat am dritten Tag vielleicht schon etwas verloren, dem Dönnhoff tat der Tag Bedenkzeit auf jeden Fall gut. Diese Auslese hat zwar sehr gut geschmeckt, meine Erwartungen waren allerdings noch höher. Eine deutlich präsente Altersnote hat meinen Genuß beeinträchtigt, vor zwei Jahren präsentierte sich dieser Wein noch voll überbordender Fruchtigkeit. Schlechtes Timing oder Konsequenz meiner ungünstigen Lagerbedingungen?

      Mir fehlt ja nach wie vor die Erfahrung mit gereiften Weinen, aber da will ich jetzt Abhilfe schaffen: ich habe mich für ein Weinseminar zum Thema "Gereifte Weine" angemeldet und bin nun sehr gespannt. Zur Probe sind angekündigt:

      Weingut Clemens Busch aus Pünderich/Mosel
      Rieslinge aus der Pündericher Marienburg
      1995 Auslese trocken** - 2001 Spätlese trocken**


      Weingut Freiherr Heyl zu Herrnsheim aus Nierstein/Rheinessen
      Rieslinge aus dem Niersteiner Brudersberg im Roten Hang an der Rheinfront
      1988 Spätlese trocken - 2000 Spätlese trocken


      Nicolas Joly/Château La Roche aux Moines - Loire/Frankreich
      Coulée de Serrant - der Kultwein aus der Rebsorte Chenin Blanc
      1986 Coulée de Serrant - 1998 Coulée de Serrant


      Château du Puy aus den Côtes de Franc (nahe St. Emilion) in Bordeaux
      1978 Bordeaux - 1994 Bordeaux


      Domaine Combier aus dem nördlichen Rhônetal
      Crozes-Hermitage/Rebsorte Syrah
      1994 Crozes Hermitage „Clos des Grives" - 2000 Crozes Hermitage „Clos des Grives"


      Klingt gut, nicht?

      Und schließlich landete heute das neue K&U-Programm in meinem Briefkasten. Das Weinangebot sieht ganz attraktiv aus, aber warum muß Herr Kössler so entsetzlich dick auftragen? In jedem zweiten Absatz wird der reduktive Ausbau verteufelt, er scheint "reduktiv" noch vor "Parker" als Schimpfwort durchsetzen zu wollen. Geht es vielleict etwas weniger dogmatisch? Die Weine können doch für sich sprechen. Ein gewisses Maß an Übertreibung billige ich ja jedem Händler zu, aber irgendwann ist auch mal gut, oder?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 09:44:03
      Beitrag Nr. 721 ()
      HHanseat,

      wo ist denn diese Weinprobe ? In Hamburg ?

      Mit gereiften Weinen habe ich eigentlich kein Liebesverhältnis, selbst Rotwein trinke ich am liebsten in der Primärfruchtphase. Mein derzeit ältester Wein im Keller sind ein paar Flaschen 1992er Grand Cru´s aus der Bourgogne. Mal sehen wann die dran glauben müssen...

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 10:01:37
      Beitrag Nr. 722 ()
      Moin!

      Ja, Christian, das wird von einem Hamburger Weinhändler angeboten: http://www.pinotgris.de/Veranstaltungen/Weinseminar_aktuell.…. Den kannte ich bisher selber nicht, bin aber auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk über dieses Angebot gestolpert.

      Eben weil auch ich meine Weine meist sehr jung trinke, wollte ich mal ausprobieren, ob ich da was verpasse oder das Thema "Reifung" beruhigt abhaken kann. Einige meiner eindrücklichsten Weinerlebnisse waren mit mehr als 10 Jahre altem Wein, da weiß ich aber nicht, wie der Wein in der Jugend gewesen wäre. Vielleicht hatte ich bereits einige dieser potentielle Juwelen und habe sie im Kindesalter gemeuchelt?

      Na ja, in ein paar Wochen kann ich hoffentlich von meinen neuerrungenen Kenntnissen berichten :)

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 10:57:43
      Beitrag Nr. 723 ()
      Guten Morgen,

      eine durchaus bemerkenswerte Neuentdeckung von der Mittelmosel ist anzuzeigen: das Weingut Clüsserath-Hilt (bei der dort verbreiteten weinanbauenden Clüsserath-Sippe muss man schon genau aufpassen, welcher C. gemeint ist) – auch wieder eine Hofschuster-Empfehlung, der ich vor allem gefolgt bin, weil sowohl ein trockener als auch ein halbtrockener und ein restsüsser Wein von ihm hoch bewertet worden sind und ich dadurch mit der Bestellung eines 12er-Kartons leichter tue als wenn ich alles auf einen Wein-Tipp setze bzw. mir noch diverses andere von dem empfohlenen Weingut dazubestelle, um hinterher festzustellen, dass der eine Weine vielleicht doch eine Ausnahmeerscheinung ist und der Rest deutlich abfällt (bei kaum bekannten Weingütern leider sehr häufig anzutreffen, geringeres Preisniveau und höheres Risiko bedingen sich insofern leider). Jedenfalls begann ich mit dem restsüssen Mehringer Zellerberg Kabinett für 4,6 € (Zitat Hofschuster : Dichte, sehr mineralische Nase von Zitrusfrüchten und Pfirsichen mit zarter Kräuterwürze. Ziemlich saftige Frucht mit feiner, präsenter Säure, Kräuternoten am Gaumen, herbe Mineralik, recht nachhaltig, Aroma von schwarzen Beeren, pikanter Nachhall) – ein wirklich delikater Wein, in sich stimmig und mit keineswegs vordergründiger Restsüsse (habe ich mit meinen wenigen Erfahrungen in diesem Segment so noch nicht erlebt). Sehr frisch und animierend im Geschmack, da ist die Flasche mit nur 8 % Alk. rasch geleert. Diese Frische gepaart mit Rassigkeit und Eleganz fand ich auch bei der trockenen Spätlese vom Maximiner Herrenberg (Hofschuster: Fester, mineralischer Zitrusduft mit Pfirsichnote. Klare, geradlinige und feinsaftige Frucht, bestens integrierte, reife Säure, griffige Mineralik am Gaumen, ausgezeichnete Balance, guter Abgang) für 5,8 €, wobei die Frucht mittelmoseltypisch eher verhalten ist. Auf jeden Fall preislich noch o.k.
      Die noch höher bewertete halbtrockene Zellerberg-Spätlese für 6 € (Hofschuster: Intensiver Duft von Kräutern, Mineralien, Pfirsichen, Zitrusfrüchten und Aprikosen. Feinsaftige Frucht mit lebendiger, harmonischer Säure, kräuterwürzig und mineralisch am Gaumen, gute Struktur, nachhaltig, sehr fruchtiger und würziger Abgang) kann ich nach einem Glas davon noch nicht recht beurteilen, im Vergleich mit den anderen beiden Weinen hat sie mich enttäuscht, vielleicht bringt nicht nur in Gefahr und Not der Mittelweg den Tod – will sagen: sie wirkt mir zu ausgeglichen und mit mehr wahrnehmbarer Restsüsse als der liebliche Kabinett, lässt dabei die Frische der anderen beiden Weine vermissen (möglicherweise eher ein Wein für „Anfänger“;). Insgesamt aber ein Winzer, der sehr sorgfältige und stimmige Weine erzeugt. Wieder mal Dank an Hofschuster.

      Der Scholler-Weissburgunder schmeckt sicherlich so wie von Hornwatz beschrieben, wobei ich ihn nicht nachbestellt habe, zum einen finde ich den Alkohol zu deutlich im Geschmack, zum anderen schmecken mir Riesling und Gewürztraminer von Scholler halt besser.

      Bei der Probe mit den gereiften Weinen würde mich vor allem der Heyl-Riesling interessieren, sagt man diesem Weingut doch einen deutlich besseren Geschmack der Weine mit einigen Jahren Reife nach, wobei mir dieses Jahr bei einer Verkostung auch die jungen Rieslinge überraschend gut gefallen haben mit ihrer Mischung aus Mineralität des Roten Hangs und Eleganz. Leider preislich sehr ambitioniert.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 11:03:00
      Beitrag Nr. 724 ()
      Moin,

      Christian, da haben wir was gemeinsam, wobei ich junge Weine bevorzuge, die in ihrer Primärftruchtphase nicht eindimensional primärfruchtig wirken:D.

      HHanseat, bezüglich der Spontanvergärung beim Saarriesling lag ich schief. Alle Lagenweine von VV wurden 2001 mittels Spontanvergärung ausgebaut. Bei einem Wein wie dem Saarriesling, bei dem Trauben aus diversen Lagen zusammengeschmissen wurden, macht eine Spontanvergärung ja auch überhaupt keinen Sinn.

      Martin Kössler erweckt in mir sehr zwiespältige Gefühle. Ich finde es schon wichtig, daß ein Händler bestimmte Ansprüche hat, und daß er Klartext redet. Die wenigsten tun das. Insofern hat Kössler prinzipiell schon meine Sympathieen. Allerdings geraten ihm einige seiner Gedanken zu ideologieägnlichem Problemgut. Die prinzipielle Verteufelung des reduktiven Ausbaus halte ich für großen Blödsinn, ebenso seine Ausfälle gegen Dönnhoff.

      Die alten Schätzchen deiner Verkostung könnten zumindestens vom Potential her für eine solche Gegenüberstellung geeigenet sein. Wobei ich die beiden trockenen Spätlesen von Busch, die ich bislang probiert habe, etwas enttäuschend fand. Und bei einem trockenen 88ger bin ich sehr skeptisch, auch wenn der Erzeuger Heyl heisst. Jedenfalls verspricht diese Probe interessante Erfahrungen.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 14:54:57
      Beitrag Nr. 725 ()
      Kann mir mal einer erklären was der Unterschied zwischen reduktivem und oxidativen Ausbau ist ? Ich meine, für Laien, und nicht für Studenten in Geisenheim :D

      Gruß
      Christian
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 15:02:51
      Beitrag Nr. 726 ()
      Weinlexikonzitat:
      Reduktiver Ausbau

      Ausbau eines Weines in modernen Druckstahltanks ohne oder mit sehr wenig (reduziertem) Kontakt mit Sauerstoff. Diese Weine haben ein ausgeprägtes Trauben- und Gär-Bouquet mit einem fruchtigen Aroma und werden meist jung in Flaschen gefüllt. Im Gegensatz dazu steht der oxidative Ausbau in zwar verschlossenen Fässern, wo ein gezügelter und kontrollierter (aerober) Kontakt mit geringen Mengen Sauerstoff stattfindet. Die komplexen, chemischen Veränderungen während der Flaschen-Reifung eines Weines werden manchmal ebenfalls als reduktiver Ausbau oder auch als Feinoxidation bezeichnet

      Zitat aus dem weinplus-forum:
      oxidativer ausbau heißt der wein kommt viel mit luft zusammen. die lagerungfindet in holzfässern statt. der erhöhte sauerstoffkontakt fördert diealterung der weine. der fruchtige charakter verschwindet die weine werden
      breiter und vom geschmack her etwas strenger. die gärungskohlnsäure gehtschnell verloren. oft haben die weine einen mehr oder weniger ausgeprägtenfaßgeschmack. dieser effekt tritt auch dann auf, wenn gebinde nicht voll
      sind. diese variante ist eher für rotweine geeignet

      reduktiver ausbau heißt, der wein soll so wenig mit sauerstoff in berührung kommen wie möglich. die lagerung findet in gfk oder edelstahlgebinden statt.
      eine frühe füllung wir angestrebt, um die kohlensäure zu erhalten. z.t.werden nichtvolle behälter mit stickstoff überschichtet. ziel ist es die
      fruchtaromen im geruch und geschmack zu erhalten. die weine wirken längerfrisch und jung. diese ausbauart wird vor allem bei weißweinen bevorzugt

      für beide varianten gilt. die weine sollten so schonend wie möglich
      behandelt werden. eine frühe flaschenfüllung ergibt meist die
      ansprechenderen weine. die swar das ganze in kürze. für rückfragen stehe ich
      gerne zur verfügung
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 17:39:17
      Beitrag Nr. 727 ()
      Hi,

      Frohnau, Clüsserath-Hilt ist registriert. Nächstes Jahr steht sicherlich wieder eine Moseltour auf dem Programm (für 2001 ist erst mal Schluß mit lustig), und dann werden wir wohl wieder mal wie in der Pfalz versuchen, einen Mix aus renommierten und weniger bekannten Erzeugern zu finden.

      Heute ist Uli Franzen in Aachen. Ich will versuchen, bei Kern vorbeizufahren, weiß aber noch nicht, ob ich es schaffe. Denn ab 20:15 steht eine etwas obskure, aber lustige Aktion auf dem Programm: Vor einiger Zeit haben wir uns bei einem Supermarkt mit guter Weinabteilung zwecks Einladung zu Verkostungsveranstaltungen registrieren lassen. Bislang war ich noch auf keiner einzigen Probe, aber heute lädt der Laden aus Anlass des dreissigjährigen Bestehens zu einem "Genußabend" mit Johann Lafer ein. Sympathisch ist Lafer mir zwar nicht gerade, aber wir wollen auf jeden Fall mal vorbeischauen, schon aus reiner Neugierde.

      Bis die Bälde Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 22:26:09
      Beitrag Nr. 728 ()
      Nabend,

      uff, war das eine Veranstaltung! Mit weit über tausend Leuten herrschte ein wüstes Gedränge. Wir waren allerdings so klug, schon während Herrn Lafers Gelabere Richtung Büffet zu marschieren...

      So richtig lumpen lassen hatte sich der Supermarkt Stenten nicht. Von der Auster über den Aal und die gebratene Entenbrust bis zum Parmaschinken gab es leckere Sachen in großer Fülle. Die dargebotenen Weine und Sekte allerdings zogen einem die Schuhe aus.

      Ähnliches kann man von der trockenen Riesling -Spätlese "Gimmeldinger Kapellenberg" aus dem Keller des Ullrichshofs sagen. Zitrus und Limone in der Nase. Am Gaumen wieder Zitrus, ein Hauch Johannisbeere. Ansonsten labbrig und verwaschen mit leichten Bitternoten. 72 Punkte.
      Weiß der Teufel, wie dieser Erzeuger mit seinen 2000ern zum Aufsteiger im GM geworden ist.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 09:10:44
      Beitrag Nr. 729 ()
      Guten Morgen,

      tja, der Ullrichshof war für mich dieses Jahr bei einer Verkostung vor Ort auch eine Enttäuschung - vor allem weil die beiden Weissburgunder aus 2000 für mich die leckersten Weine dieser Rebsorte in dem Jahr waren (offenbar Zufallstreffer).

      Als nächstes Weingut auf meiner Bestellliste kommt Bastgen&Vogel von der Mittelmosel mit Empfehlungen aus dem GM ("zuverlässige Güte","aufstrebend" ), von Hofschuster und dem 2.Platz beim Guts-Riesling Wettbewerb im "feinschmecker" (was die dort allerdings in ihrer Weinbeschreibung mit "stiller Mineralität" meinen,wüsste ich schon gerne) in Betracht - hat jemand schon Erfahrungen?
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 09:27:31
      Beitrag Nr. 730 ()
      Moin,

      Frohnau, nein, von denen kenne ich leider nix. Aber ich habe mir gerade die Bewertungen von Hofschuster angeschaut, und da steht das Weingut soo attraktiv nun auch nicht da. Die trockene Spätlese aus dem Berkastel-Kueser Weisenstein hat 83 Punkte bei einem Preis von 8,20 Euro, Grumbachs trockene Spätlese aus der selben Lage ist 1,20 Euro billiger bei 85 Hofschuster-Punkten (die meines Erachtens eher tiefgestapelt sind).

      Sorry, ich bin penetrant mit meiner Grumbach-Leier. Aber bei dessen 01er Qualitäten, die ab 18 Flaschen frei Haus geliefert werden, überlege ich ernsthaft, nachzuordern.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 11:45:13
      Beitrag Nr. 731 ()
      Hier etwas zur Unterhaltung:

      Die Archetypen der trinkenden Gesellschaft

      Riechen, nippen, bechern: Es gibt viel Wege, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
      Eine Typologie

      von Mario Scheuermann und Urs Willmann

      Der Unersättliche

      Keine Karaffe, keine Weinflasche, kein Glas lässt er vorbeiziehen, ohne davon gekostet zu haben. Er ist der
      Don Juan der Trinkkultur und ein unersättlicher Gargantua in jedem Weinsalon. Ist dieser Jäger und Sammler im Keller eines Winzers, wird ihn dieser so schnell nicht los. Denn der Unersättliche macht sich prinzipiell erst dann aus dem Staub, wenn er von jedem Fass probiert hat.

      Der Analyst

      Er genießt den Wein nicht, er zerlegt ihn in seine Bestandteile. Die Verkostung eines Weins ist für ihn gleichbedeutend mit einer Autopsie. Beim Tropfen im Glas handelt es sich für ihn um ein Arrangement von Tanninen, Restzucker, Schwefel, OH-Gruppen und pH-Werten: ein Code, den es zu entschlüsseln gilt. Am liebsten würde er Wein gescannt und digitalisiert zu sich nehmen.

      Der Andächtige

      Man kann ihn als den Philosophen des Weins, einen Träumer oder einen Gläubigen bezeichnen. Berieselt ein Rebensaft seinen Gaumen, handelt es sich um einen Moment der Andacht. Dieser kontemplative Genießer nimmt, bevor er einen alten Bordeaux genießt, den Helm zum Gebet ab. Und mit jedem Schluck aus dem Glas erwartet er Offenbarung und Erleuchtung - meistens vergebens.



      Der Schwenker

      Er verwechselt das Glas mit einem Lasso. Im manischen Bemühen, den Wein durch Belüften zugänglich zu machen, zentrifugiert er diesen im Glas. Es ist äußerst gefährlich, bei einer Probe in seiner Nähe einen Laptop aufzuklappen. Sitzt man in weißem Gewand an einem Bankett und erhebt ein Schwenker neben einem das rote Glas, bedeutet dies: allerhöchste Alarmstufe.

      Der Regionalist

      Je näher an Stuttgart, desto häufiger trifft man auf ihn. Dem Vierteleschlotzer ist der Trollinger heilig. Er ist ein Kirchturmtrinker in Reinkultur. Meist aus altmodischen Henkelkrügen nimmt er zur Brust, was im Ort gekeltert wird; oft ist ihm schon der Schoppen aus dem Nachbardorf suspekt. Trotz engem Horizont hält er sich für einen großen Weinkenner. Er redet nicht viel. Mit Fremden schon gar nicht.

      Der Gurgler

      Ohne Rücksicht auf die Gemüter treibt er sein Unwesen. Er ist laut und damit der Schrecken jeder Weinprobe. Weil er glaubt, den Raffinessen eines Weins nur mit Schmatzen, Schlürfen und Verquirlen im Mund auf die Schliche zu kommen, geht er jedem Verkoster auf den Geist. Die Hardcore-Vertreter dieser Spezies beginnen vermutlich ihr Tagwerk mit Mouton, gegurgelt.

      Der Parkerjünger

      Dieser Etikettentrinker orientiert sich streng an dem Punktesystem des Großkritikers Robert M. Parker. Klangvoller Name und hoher Preis sind ihm wichtiger als Inhalte. Er sammelt Luxustropfen wie andere Briefmarken und renommiert permanent mit den edlen Stücken aus seinem voll klimatisierten Weinkeller. Fragt man ihn nach seinen Vorlieben, erhält man als Antwort eine Auflistung von Parkerpunkten.


      Der Spaßtrinker

      Jeder Ausschank eines Prosecco oder Pinot Grigio wird für ihn zum Fest. Hauptsache, es gibt Gesellschaft und zu trinken. Ein Motto für einen langen Abend findet sich immer. "Hoch die Tassen!" - egal, was drin ist. Der Spaßtrinker beherrscht Smalltalk, ohne beim Lächeln Pausen einschalten zu müssen.

      Der Nipper

      Wein führt er sich in homöopatischen Dosen zu Gemüt. Nach dem Anstoßen überquert nur der Anstandstropfen die Lippen des Nippers, da er befürchtet, nach Genuss von drei Millilitern alkoholischem Getränk die Contenance zu verlieren. Häufig anzutreffen unter dünnen Asketen, die dreimal den Führerschein verloren haben. Hält das Glas wie Oma die Mokkatasse, mit abgespreiztem kleinen Finger.

      Der Schnüffler

      Dieser Ästhet des Geruchs erfasst den Wein mit der Nase. Wie mancher Musiker ein absolutes Gehör besitzt er den absoluten Geruchssinn. Ab und an handelt es sich um einen Profi in Sachen Weinverkostung, meist aber um einen sensiblen Menschen, der den Wein still genießt. Trinken ist bloß das letzte Kapitel eines höchst anspruchsvollen Prozesses.

      Der Kampftrinker

      Im Prinzip interessiert ihn am Wein bloß ein einziger Inhaltsstoff. Kaltgetränke haben nur dann Sinn, wenn sie Gewähr für eine ordentliche Dröhnung bieten. Dem Säufer ist es ein Rätsel, warum Menschen ihre gottgegebenen Schluckkapazitäten selten nutzen. Lieber als Wein ist ihm Schnaps. Dauert nicht so lang.


      Grumbachs Weine hoffe ich übrigens bei einer Weinmesse Anfang Januar in Berlin probieren zu können.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 18:15:56
      Beitrag Nr. 732 ()
      Moin,

      Der Analyst

      Er genießt den Wein nicht, er zerlegt ihn in seine Bestandteile. Die Verkostung eines Weins ist für ihn gleichbedeutend mit einer Autopsie. Beim Tropfen im Glas handelt es sich für ihn um ein Arrangement von Tanninen, Restzucker, Schwefel, OH-Gruppen und pH-Werten: ein Code, den es zu entschlüsseln gilt. Am liebsten würde er Wein gescannt und digitalisiert zu sich nehmen.


      also, für diesen Typus fällt mir sofort jemand ein, der sich in bundesdeutschen Weinforen rumtreibt. Im Grunde ein Paradebeispiel, der W.E..

      Hornwatz, war das im Supermarkt umsonst, oder habe ich den Preis überlesen?

      Am Mittwoch unterlag ich dem Gruppenzwang und musste Bier und Jägermeister reinkippen, ihr glaubt gar nicht, wie man sich dann nach einer schönen Flasche Wein sehnt.

      gruss ekonti:), erstmal keine Zeit zum geruhsamen Schlürfen.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 10:27:01
      Beitrag Nr. 733 ()
      Moin!

      Ab und an überprüfe ich mal einige meiner Vorurteile, und so habe ich mir einen Supermarkt-Bordeaux zugelegt: den 99er Mouton-Cadet von Baron Phillipe de Rothschild für immerhin 8,99 €. War eine Enttäuschung, obwohl ich mit geringen Erwartungen herangegangen bin. Dünn, sauer, macht kein Vergnügen. Auch Belüftung ändert nichts. Ich habe die Flasche nicht ausgetrunken. Da gibt es ohne viel Suchen für den halben Preis besseres.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 13:46:14
      Beitrag Nr. 734 ()
      Moin,

      Ekoti, die Freßorgie in dem Supermarkt war gratis.

      HHanseat, der letzte Mouton-Cadet, den ich vor 2 Jahren bei Freunden getrunken habe, schmeckte so, wie du ihn beschrieben hast.

      Ich bin gerade aus Bochum von der privaten Veranstaltung "Herrenberg vesus Van Volxem" zurück und immer noch nicht ganz nüchtern.
      Es war aber eine überaus spannende Geschichte, diese ganzen Weine einmal blind zu verkosten und zu bewerten. Die Herrenbergweine konnte ich ohne allzu große Probleme identifizieren, und die recht zahlreichen Piraten fielen bis auf einen auch als solche auf.
      Einer der blind am besten benoteten Weine war.
      witzigerweise der "Saarriesling". Er hatte bei mir 91 Punkte, und auch bei Werner E. mehr als 90. Nur 2 oder 3 andere Weine aus der gesamten VV-Kollektion schnitten genausogut oder besser ab.
      Ziemlich schlecht kam hingegen der "Saartyr" weg:mad:. Er lag bei mir sogar einen Punkt hinter der ( blind richtig identifizierten) Nr.5 (84/85).
      Der Gastgeber hatte alle Flaschen 3 Tage zuvor geöffnet. Zumindestens dem Saarriesling hat das sehr gut getan, während einer der Piraten, der an sich sehr schöne "Fährfels" von Clüsserath-Eifel durch die Belüftung leider schon ziemlich hinüber war.
      Insgesamt hatten die Weine von VV die Nase etwas vorne. Aber auch einige der Herrenberger kamen bei den meisten der 9 Mitstreiter nahe an die 90 Punkte. Insgesamt lag das Niveau sehr hoch, nur die Piraten von einem gewissen Winzer Weber (auch an der Saar zu finden, wenn man ihn denn suchen will) fielen stark nach unten ab.

      Nach den Rieslingen gab es noch einige Chateauneufs, unter anderem von Charvin. Nicht so mein Ding, dieses gebstoffbeladene, leicht bittere und relativ teure Zeug würde ich mir niemals kaufen.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 01:01:50
      Beitrag Nr. 735 ()
      Moin!

      Hornwatz, die Probe klingt äußerst interessant! Dem Saarriesling haben wir ja auch erhebliche Qualität und ein herausragendes PLV zugebilligt. Inzwischen habe ich auch nachgeordert. Du hast vollkommen recht, der nächste Jahrgang wird bei VV wohl weder billiger noch besser.

      Meinst du, daß die dreitägige Belüftung den Herrenbergs (oder sonstwem) geschadet hat?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 10:01:34
      Beitrag Nr. 736 ()
      Moin,

      HHanseat, nein, vom erwähnten "Fährfels" einmal abgesehen hat das Belüften wirklich keinem der Weine geschadet, ganz im Gegenteil! - Sicherlich kommt es darauf an, wieviel Sauerstoff sich in der Flasche befindet. Bei halb ausgetrunkenen Pullen könnte die Sache nach drei Tagen schon ganz anders aussehen.
      Neulich konnte ich noch bei Weinplus die Meinung lesen, bei jungen Weißweinen würde Dekantieren deutlich mehr bringen als bei Roten. Und Uli Franzen erklärte ja auch, seine 2001er würden einen Tag nach dem Öffnen mehr Spaß machen.

      Franzen konnte ich übrigens am Donnerstag vor dem Großen Fressen kurz die Hand schütteln. Und bei der Gelegenheit habe ich nochmals seinen Weißburgunder probiert - nach den ganzen Südpfälzern war das eine interessante Erfahrung. Diesen schlanken, spitzigen, lebendigen Wein kann ich allen empfehlen, denen die meisten weißen Burgunder zu fett sind.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 10:46:10
      Beitrag Nr. 737 ()
      Moin,

      Mouton-Cadet von Baron Phillipe de Rothschild, kann eure Aussagen bestätigen, ein nicht mal mittelmäßiger Wein, der wahrscheinlich nur darauf abzielt, gute Gewinne mit dem Namen zu machen, und dafür gibt es auch eine große Käuferschicht, wer sich im Supermarkt umsieht und nicht weiß, was er nehmen soll, greift dann zum Rothschild, eben schon mal den Namen gehört.

      Hornwatz, warum denn nun ganze 3 Tage der Belüftung, sollte es ein Experiment sein oder macht der Gastgeber es grundsätzlich so? Ich kann es beim Weisswein nicht nachvollziehen, wobei eine Belüftung über Nacht schon ganz angenehm sein kann.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 17:23:12
      Beitrag Nr. 738 ()
      Hi,

      Ekonti, auch ich war vorher sehr skeptisch, was die 3 Tage angeht, ebenso Werner E., mit dem ich schon im Zug darüber sprach. Aber das Ergebnis war erstaunlich. Natürlich wurde der Wein nicht über 3 Tage karaffiert. Es geht hier um ein bloßes Herausziehen (und anschließendes Wiederhineinstecken) des Korkens.

      Ich werde dahingehend auf jeden Fall Experimente anstellen. Das Blöde ist nur, daß ich vorher wissen muß, nach welchem Wein mir drei Tage später zumute sein wird...

      Heute Mittag gab es Schollers Spätburgunder zum Hirschgulasch. Für weniger als 5 Euro sehr ordentlich, aber es fehlt doch an Struktur und Intensität. Naja, an der Ahr muß man für eine ähnliche Basisqualität mindestens 50% mehr hinblättern....

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 09:01:37
      Beitrag Nr. 739 ()
      Moin,

      nach einem alkoholfreien Samstag war gestern abend die erste Flasche Mathern fällig. Die trockene Spätlese 01 aus dem Niederhäuser Rosenberg konnte mich allerdings jetzt nur noch bedingt überzeugen. Kategorie "reduktiv und schlank", Kössler hätte sich geschüttelt.
      Ich trinke solche Weine grundsätzlich nicht ungern, aber bei meinem Besuch in Niederhausen bildete ich mir ein, deutlich mehr Tiefgang zu schmecken. Mit den 80 Cent, die der VV-Saarriesling mehr kostet, wird man jedenfalls sofort in eine andere Liga katapultiert. Vermutlich sollte man sich bei Erzeugern wie Mathern doch eher an die süßen Rieslinge halten...

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 13:57:56
      Beitrag Nr. 740 ()
      2 neue Eindrücke von meinem Wein-Entdeckungsdrang: bei den Mittelhardt-Weinen habe ich mal wieder Hofschusters Bewertungen getraut und von einige Weine von dem Weingut Bart in Bad Dürkheim geordert. Die trockene Riesling-Spätlese 2001 ist mit 87 Punkten hoch eingeschätzt, preislich aber mit 5,4 € attraktiv. Auch wenn ich die Fülle von Hofschusters Geruchseindrücken nicht nachvollziehen kann (ich finde es immer wieder toll, was Verkoster alles riechen können – ich weiss nicht, ob mein Geruchssinn einfach nicht so differenziert ist), der Wein ist geschmacklich gewiss sehr gelungen. Rund und ausgewogen, mit dem typischen Pfälzer Schmelz sofort eingängig, dabei sticht ein Ananas-Aroma hervor (auch ein Wein für Anfänger, was ich nicht abwertend meine). Chardonnay und Riesling Kabinett von Bart liegen noch im Paket.

      Momentar trinke ich aber gerade lieber Rieslinge mit prägnanter Säure – also sollten doch wohl die Saarrieslinge vom St.Urbanshof das Richtige sein (dieses offenbar lagenmäßig zweitgrösste M-S-R-Weingut ist zwar in Leiwen an der Mittelmosel ansässig, verfügt aber über größere Saar-Besitzungen). In meinem Probesortiment habe ich mit den beiden Gutsrieslingen begonnen (einer von beiden hat den Zusatz „trocken“, der andere enthält wie übrigens alle anderen Weine keine Zusatzbezeichnung – ich war erst skeptisch gg. einem solchen Verzicht auf eine Einordung, habe aber den Eindruck, dass dies insofern gerechtfertigt ist, als dass eine optimale Restsüsse gewählt wurde im Sinne von Ausgewogenheit gg. der markanten Saar-Säure), die „trocken“-Version ist nur etwas für Säurefanatiker – der Wein ist zwar im Hintergrund durchaus kräftig, aber die Säure erschlägt Zunge und Mundschleimhaut förmlich (ein Tag Belüftung hat übrigens auch diesem Saar-Riesling insofern gut getan, als dass der danach etwas ausgeglichenere Geschmack immerhin das geschmackliche Entsetzen meiner Frau abgemildert hat). Dagegen beeindruckt die Nicht-Trocken-Variante (geschmacklich halbtrocken) durch genau dieses nervige Süss-Säure-Spiel und die damit aufgebaute Spannung, die Saar-Weine so interessant macht. Zwar wenig Primärfrucht (offenbar eben auch Saar-typisch), aber sehr reizvoll und mit 4,5 € preisgünstig – werde ich nachordern.
      Bei dem Ockfener Bockstein Q.b.A. konnte ich Hofschusters 88 Punkte überhaupt nicht nachvollziehen, hätte höchstens 78 vergeben. Dass der Wein noch unruhig ist, mag ja sein, aber der Rest seiner Notiz ist mir rätselhaft. Hier fällt in der Tat der von HHanseat bemängelte Hefeton auf, die Primärfrucht ist zeitweilig oder für immer entschwunden, was den Wein immerhin trinkbar macht, ist seine Rassigkeit (sehr schlank und nur 10,5 %). Alle Weine sollen mit Naturhefen vergoren worden sein – ich denke, dies ist ein Schlüssel für die Geschmackseindrücke (offenbar halten sich höhere Chancen und Risiken dieses Vorgehens irgendwie die Waage).
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 21:28:14
      Beitrag Nr. 741 ()
      Nabend,

      Frohnau, ich bewundere deine Unermüdlichkeit beim Ausprobieren neuer Weingüter! Davon können wir alle nur profitieren.
      Allerdings lautete das Fazit meiner Pfalzeindrücke, daß ich in aller Regel mit den Weinen der renommierteren Betriebe zufriedener werde. Die ein oder zwei oder auch drei Euro, die ich da mehr bezahlen muß, lohnen sich dann unter dem Strich für mich doch. So ärgere ich mich jetzt zum Beispiel darüber, daß ich beim Ullrichs- und beim Willhelmshof gekauft habe, statt die verfügbaren Kapazitäten in Auto und Keller mit weiteren Wehrheim-Weinen anzufüllen.

      Was den Geruchssinn der Verkoster anbelangt, teile ich deine Verwunderung. Im Riechen war ich von jeher ziemlich schlecht....

      Gerade habe ich Heiner Sauers trockene Spätlese aus der Gleisweiler Hölle zwischen. Angenehme, recht dichte Farbe. In der Nase Honig, Kräuter und exotische Früchte. Körperreich und druckvoll am Gaumen, gute Säure, lang. Dieser Wein hat Hofschusters 88 Punkte zu Recht erhalten und ist ein gutes Beispiel für einen wirklich feinen Tropfen von einem kaum bekannten Erzeuger. Allerdings kostet er auch fast genausoviel wie Wehrheim trockene Spätlese....

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 23:35:34
      Beitrag Nr. 742 ()
      Nabend,

      hier noch zum strittigen Thema eine deutlich formulierte Meinung von einem Teilnehmer der Freitagsprobe:

      "Bei einigen Weinen war das vorherige, 3-tägige Lüften m.E.
      schädlich, verfälschend. Das halte ich nicht für
      nachahmenswert. Egal was kluge Winzer sagen, jedenfalls für
      mich bei trockenen und halbtrockenen Rieslingen: Korken heraus
      und ins Glas."

      Jau, man kann das so und SO sehen....

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 13:57:44
      Beitrag Nr. 743 ()
      hornwatz (als Heymann-Löwenstein-Experte), hast Du die 99er Schieferterrassen mal getrunken - hier gibt es bei einem Händler gerade eine Sonderaktion davon zum Preis von 8,75 €.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 17:17:43
      Beitrag Nr. 744 ()
      Hallo,

      Frohnau, den 99ger Schieferterrassen hatten wir hier im Thread als Probenwein, wenn ich mich nicht irre. Wenn du Lust hast, kannst du mal in den alten Threads herumstochern...

      An den 2000er und 2001er kam er wohl nicht ganz heran, aber schlecht fand ich ihn damals bestimmt nicht. Eigentlich müßte der Wein das Potential habe, auch heute noch Genuß zu bereiten, aber ganz sicher bin ich mir da nie. Wenn du die Möglichkeit hast, zunächst mal eine einzelne Flasche zu kaufen, würde ich das tun. 8,75 erscheint mir allerdings gegenüber 9,50 für den 2001er bei K&U nicht gerade als Super-Sonderpreis.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 23:16:54
      Beitrag Nr. 745 ()
      Moin,

      Frohnau, ich kann mich dem Hornwatz nur anschließen, dein Wissen um viele kleine deutsche Winzer (und die immer wieder neuen Entdeckungen) ist sehr beachtenswert. Ich lese es sehr gern. Leider fehlt mir die Zeit, mich in Ruhe einzuklinken.

      Gestern abend lag nach langer Zeit wieder die Weissburgunder Spätlese trocken von Konstanzer aus dem Ihringer Fohrenberg im Glas, ein ganz starker Wein, eine geradlinige Eleganz, ja, eine Linie, die klar auf den Winzer schließen lässt, der Fohrenberg hinkt hinter dem Winklerberg offiziell hinterher, doch hier fällt es bestimmt nicht auf.
      Gerade im Glas ist endlich und Christian irgendwann mal versprochen der 2001er Idig von Christmann. Vorweg, natürlich zu früh geöffnet, in der Nase schon ein komplexer Fruchtcocktail, im Mund springt der Wein fast in Lichtgeschwindigkeit in jede Ecke, um ihn komplett zu füllen. Dabei sagt der Idig, daß er noch mehr Platz braucht. Mit der Zeit bindet sich die springende Säure bestimmt noch besser ein.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 10:03:05
      Beitrag Nr. 746 ()
      Moin,


      Ekonti. Konstanzer bleibt auch einer meiner Favoriten unter den deutschen Burgunderproduzenten.

      Hat hier neulich jemand geschrieben, daß er sich geärgert hat, Weine vom Wilhelmshof erworben zu haben?

      Gestern gabs die Spätlese trocken "Siebeldinger im Sonnenschein" vom Weißburgunder - und dieser Wein war wunderschön zu trinken! Sehr klar, intensiv am Gaumen, nachhaltig, mit einem Wort lecker. Der hat mir ausnahmsweise zu Hause viel besser gefallen als beim Probieren vor Ort (ein Phänomen, welches selten vorkommt und meines Erachtens deutlich für den Wein spricht).


      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 11:34:00
      Beitrag Nr. 747 ()
      Guten Morgen,

      tja hornwatz, Deine Wilhelmshof-Kritik hatte mich schon überrascht - insofern unterstreicht Deine positive Weissburgundereinschätzung auch meine Eindrücke von den Kabinett-Weinen ( beim Weissburgunder stört mich der mitunter süßlich-gefällige, etwas breit wirkende Stil vieler Weingüter bei dieser Rebsorte - dies war beim Wilhelmshof gerade nicht der Fall). Als Vorteil gg. dem Nachbarn Wehrheim empfinde ich es, dass man dort erst im Spätlese-Bereich gute Weine vorfindet (die 2-3 € mehr ärgern mich dann schon - aber das ist halt ein grundsätzliches Motiv meiner Suche nach den "No"- oder "Low-name"-Winzern mit all ihren Erfolgs- und Fehlgriff-Erlebnissen).
      Meinem gestrigen Bedürfnis nach restsüssem Wein entsprach ein Albiger Hundskopf (irgendwo in den Weiten des rheinhessischen Hügellandes gelegen) 1998 vom Weingut Köster-Wolf (auch eines der vielen Rheinhessen-Güter, die offenbar mit ihren ordentlichen Weinen eine Stammkundschaft zufriedenstellen und treue Abnehmer haben, ohne jemals Aufmerksamkeit in der Weinwelt zu erregen - allenfalls eine Erwähnung unter "sonstigen Weingütern" im GM ist mal drin). Immerhin war dieser Riesling mehr als solide, nämlich ausdrucksvoll und abgerundet (interessanter Kontrast zu den eleganteren, nervigeren Mosel-Rieslingen mit Restsüsse).

      Ich will mir eine Wein-Vakuumpumpe zulegen,wahrscheinlich ist es doch egal, welche man da nimmt?
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 14:04:02
      Beitrag Nr. 748 ()
      Heute las ich in der Mittagspause in der neuen "Weinwelt"
      den Beitrag von Diel/Payne über die MSR-Weine 2001 (in diesem Fall mal der Vorabzug aus dem GM, sonst hinken die Veröfftenlichungen in der "Weinwelt" etliche Monate hinterher) und erinnerte mich dunkel an einen Beitrag im Wein-plus-forum vom August 2001, der in seiner Prognose tatsächlich eingetreten ist, daher hier das Zitat von Wolfgang Martin:

      Ich gehe eine Wette 10 : 1 ein, daß die "Neuentdeckung des Jahres" für das
      MSR-Gebiet im nächsten Gault Millau Daniel Vollenweider mit seinem neuen
      Weingut und den Weinen aus der Wolfer Goldgrube sein wird, wenn die ganze
      Erstlings-Kollektion so ist, wie der 2000er Kabinett, den ich in
      Traben-Trarbach erstehn konnte. Schon Stuart Pigott hat vor 10 Jahren der
      Wolfer Goldgrube als direkte Fortsetzung der Kröver Steillagen ein großes
      Potential vorhergesagt - nur hatte sich bisher kein Winzer gefunden, der das
      bestätigte. Die Winzerschaft im Dorf bleibt immer noch am Faßweinmarkt
      kleben und produziert auf Teufel komm raus Menge in den Flachlagen am
      rechten Ufer. Schon vor einem Jahr hörte ich dort aber die Kunde von dem
      jungen Schweizer, der nach seiner Lehrzeit im Weingut Dr. Loosen 1,5 ha in
      der Goldgrube erworben hat. Die elegante Handschrift der Loosen-Weine ist
      unverkennbar, ein wenig werde ich ans Erdener Treppchen erinnert. Aber neben
      der Pfirsichfrucht finden sich auch erdige Töne, im besten Fall ein
      eigenständiger Terroircharakter der Goldgrube. Der Preis von 16,- DM für den
      Kabinett zeugt für einen Newcomer von viel Selbstvertrauen. 15,0 Punkte.
      Zitat Ende

      Nun ist Vollenweider also tatsächlich die GM-Neuentdeckung des Jahres, mit exotischem Background,hohen Ambitionen und Preisen journalistisch so richtig schön aufzubereiten (wobei ich über seine Weine natürlich nichts sagen kann).

      Ansonsten bietet der GM für MSR leider nichts neues, alles wie gehabt: die Klischees (halbtrockene und restsüsse Weine sind immer besser als die trockenen), die Punkte (Auslese vor Spätlese vor Kabinett), die Einstufungen der Winzer (hier mal eine Traube mehr, da mal eine weniger : der Gebietsriese Kesselstatt bekommt die im Vorjahr reduzierte Traube schleunigst wieder zuerkannt, dafür wird eine bei Willi Schäfer gestrichen etc.). Volxem bleibt übrigens bei 2 Trauben, höchste Punktzahl nach dem Eiswein erhält der Scharzhofberger. Irgendwie ist das alles so eingefahren, dass ich mir den GM dann doch lieber spare.
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 17:29:37
      Beitrag Nr. 749 ()
      Hallo,

      tja, der GM - ein unerschöpfliches und schwieriges Diskussionsthema....Frohnau, ich gebe dir in vielen Punkten Recht. Die Hochprädikatsorientierung dieses Führers ist ein ziemliches Ärgernis. Wen interessiert es denn wirklich, wer in 2001 die dickste TBA erzeugt hat? Wenn eine sehr spezielle Form von Wein, die zudem vom Preis her außerhalb des Blickfeldes der meisten Konsumenten liegt (wieviele deutsche TBAs oder Eisweine von renommierten Erzeugern habt ihr euch schon gekauft?) der entscheidende Faktor für die Gesamtbeurteilung eines Winzers ist, geht das ziemlich am Sinn und Zweck eines Weinführers vorbei. Auch die generelle Bevorzugung der süßen vor den trockenen Produkten hat wohl eher etwas mit dem persönlichen Geschmack der Verkoster zu tun. Und diverse Einzelbewertungen geben immer wieder zu Kopfschütteln Anlaß. So wüßte ich nicht, was an Van Volxems atemberaubender 2001er Kolektion noch zu verbessern sein sollte. Vier, wenn nicht gar fünf Trauben wären hier angesagt.
      Trotzdem und trotz der Tatsache, daß Big Diel mir zutiefts unsympathisch ist, werde ich mir den neuen GM kaufen. Wenn man die oben angesprochenen Schwächen kennt und zu nehmen weiß, bietet er immer noch eine gewisse Orientierung, auf die ich nicht verzichten möchte. Realistischer als im Eichelmann scheint mir das Ranking im GM allemal.

      Was den Wilhelmshof angeht, habe ich mich in der Tat zunächst etwas verschätzt. Allerdings bin ich dort beim Einkauf auch auf Spätlesen hängengeblieben, und die sind zwar gut, aber nicht besser und vor allem auch nicht billiger als die Wehrheimschen Weine der gleichen Prädikatsstufe.
      Ich denke, es gibt nur wenige Winzer mit einer konstant sehr hohen Qualität quer durch ihr ganzes Sortiment und einem entsprechend durchgängig bestem PLV. Deshalb versuche ich, im Einkauf möglichst flexibel zu agieren. Exzellente Alltagsweine kaufe ich halt bei Erzeugern wie Scholler oder den Mittelrheinwinzern, und wenn es um mehr geht, suche ich nach Betrieben wie Wehrheim oder VV oder Herrenberg oder Laible oder Schönleber etc. usf., wo man Spitzenweine zu menschenfreundlichen Konditionen bekommt.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 20:29:43
      Beitrag Nr. 750 ()
      Nabend,

      kennt einer von euch die Rieslinge vom Rheingauer Johannishof?

      Ich habe 2 trockene 01er Spätlesen dieses Erzeugers durch Tausch in den Keller bekommen. Heute abend war die erste (aus dem Geisenheimer Kläuserweg) fällig:

      Helles Gelb, Gummibärchen, Yoghurt-Gums, sauber, aber eher flach und fade, kurz. 76 Punkte.

      Immerhin kostet das Zeugs knappe 10 Euro - und nach Lektüre der Führer habe ich den Johannishof immer für einen der preiswerteren Betriebe im Rheingau gehalten...


      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 21:18:02
      Beitrag Nr. 751 ()
      Moin!

      Hornwatz, den Johannishof kenne ich nicht. Generell bin ich im Rheingau sehr unerfahren (bis auf Flick), bisher hat mich das aber auch nicht weiter gestört.

      Heute hat mich wieder ein Korkschmecker erwischt, und zwar beim NZ Wither Hills Merlot. Die Neuseeländer haben ja inzwischen eingesehen, daß man sich mit Naturkorken nur Ärger einhandelt, aber speziell für den deutschen Markt (nicht aber für das UK!) werden die Flaschen doch wieder verkork(s)t. Tja...

      Dann also zu einem Ausweichwein gegriffen, ein günstiger Riesling der Cave Vinicole à Turckheim, und zwar der 99er Heimbourg (das ist eine lieu-dit, also eine Einzellage, aber kein Grand Cru). Dürfte so bei 6-7 € liegen, dafür aber sehr mineralisch, dicht und lecker, mit leichtem Honigduft und einem leichten Anflug einer Altersnote. Schmeckt "fetter" als die deutschen Rieslinge dieser Preisklasse, hat aber auch nur 12 %.

      Und am Sonntag habe ich meinen ersten Kallfelz-Riesling getrunken, die 2001er Hochgewächs Selection. Sehr gelungen, leichte harmonische Restsüße, schöne Frucht. Und supergünstig! Genossen zu einem wunderbaren Heilbuttfilet im Hafen von Kappeln, 10 m von Ufer der Schlei entfernt, an einem sonnigen Sonntag im November. :)

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 21:29:00
      Beitrag Nr. 752 ()
      Moin,

      das Schöne hier ist doch die Tatsache, daß wir in der großen Mehrheit von den Basisqualitäten aus auf die Gesamtqualität des Winzers schließen.

      Johannishof sagt mir auch nichts.

      HHanseat, Kallfelz gab es auf dem HHWeinsalon, solide-gutes Gesamtangebot. Ich warte immer noch auf einen Elsäßer, der total überzeugt, habe aber noch nicht viele im Glas gehabt.

      Dem Idig von Christmann tat die Luftzufuhr wirklich gut, war aber auch zu erwarten, die Frucht ist am Tag danach wesentlich deutlicher, die Säure schon besser eingebunden.
      Preislich ist er bestimmt an der oberen Toleranzgrenze angelangt.

      Frohnau, schon richtig, die Vakuum-Saver-Variationen tun sich in der Tat nichts, denn es ist immer das gleiche simple System. Für mich weiterhin eine der besten Investitionen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.11.02 14:02:08
      Beitrag Nr. 753 ()
      Hallo,

      die Weine vom Johannishof habe ich von einer Probe in diesem Jahr her als ganz interessant im Sinne von eigenwillig in Erinnerung, gelungener als die im Vergleich probierten Weine von Langwerth, Vollrads und Weil. Allerdings interessieren mich all diese Hochpreisanbieter aus dem Rheingau ziemlich wenig, denn für 7 € aufwärts im Kabinett-Bereich ist das Preis-Leistungs-Verhältnis ziemlich dünn, zumal wenn man bedenkt, dass sich der Rheingau nach dem Extremjahr 2000 offenbar auch in 2001 am schwersten von allen deutschen Anbaugebieten getan hat (man vergleiche mal die Hofschuster-Punkte im Vergleich der Anbaugebiete). Der ganz eigenständige Fruchtgeschmack der Rheingau-Rieslinge, die halt nicht die Vorzüge der steilen Schieferböden an der Mosel bzw. der schmelzigen Opulenz der Mittelhardt haben (etwas holzschnittartig formuliert) kommt wohl nur in guten Jahren zum Ausdruck - hoffentlich mal wieder 2001.
      Urlaubsbedingt klinke ich mich hier bis Mitte kommender Woche aus.
      Avatar
      schrieb am 14.11.02 14:36:35
      Beitrag Nr. 754 ()
      Hi,

      Frohnau, ich werde dich in den nächsten Tagen vermissen...

      Die von dir genannten Rheingauer Betriebe jucken auch mich nur wenig, denn nicht alleine die Kabinette sind überteuert. Auch im Spätlesebereich muß man da tief in die Tasche greifen und erhält häufig keinen reellen Gegenwert.

      Da mir meine Eltern nach einigem Betteln zugestanden haben, diversen Wein in ihrem Keller zu beherbergen (hoffentlich unterliegt er da nicht einem gewissen Schwund.... ), schlage ich jetzt noch einmal gnadenlos zu, so weit das Konto reicht. Ich glaube nämlich nicht, daß der 2002er in Deutschland an den 2001er heranreichen wird, auch wenn die Winzer ständig ihre größte Zufriedenheit mit dem neuen Jahrgang bekunden.

      Heute kam ein 12er-Paket, welches ich am Montag bei einem Betrieb bestellt habe, der mich schon seit langem interessiert: Reinhold und Cornelia Schneider in Endingen. Das Winzerehepaar hatte vor einger Zeit den Mut, aus dem badischen VDP auszutreten. Alleine davor ziehe ich schon den Hut. Und die Preisgestaltung der Schneiders ist dafür, daß es sich um eines der renommiertesten Burgundergüter Deutschlands handelt, welcher zudem noch am teuren Kaiserstuhl ansässig ist, sehr menschenfreundlich zu nennen.
      Die von mir georderte Grauburgunder-Spätlese wurde bei Hofschuster wie folgt bewertet:

      "07.11.2002 90 Punkte


      Tiefer, würziger Duft von Mineralien, Äpfeln, Zitrusfrüchten, etwas Honigmelone und Gemüse. Feinsaftige, ausgesprochen fest gewirkte Frucht mit griffiger mineralischer Würze, sehr kräftig, lebendige Säure, mächtiger Körper, fett und nachhaltig, gute Länge.

      Bis 2007."

      Wenn an dieser Verkostungsnotiz einigermaßen etwas dran sein sollte (und von Hofschusters Hochpunkteweinen wurde ich bislang noch nie richtig enttäuscht), dann sind 9 Euro für einen solchen Grauburgunder (bei den Schneiders heißt es noch altmodisch "Ruländer" ) sicher nicht zu viel.

      Verkostungsnotizen folgen vermutlich nächste Woche. Wie haltet ihr das eigentlich, gebt ihr den Weinen nach der Ankunft eine gewisse Ruhezeit?

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 14:14:46
      Beitrag Nr. 755 ()
      Moin!

      Hornwatz, wenn es nicht gerade ein sedimentbeladener Altwein ist, gibt es bei mir keine spezielle Ruhezeit nach Transporten.

      E_Kontakter, der Elsässer war sicher kein großer Wein, aber für den Preis und als Genossenschaftswein wirklich sehr überzeugend.

      Und dann war ich noch auf einer Probe "Große Weine der Welt". "Teure Weine" träfe auch ganz gut. Es waren zwar einige sehr gute Weine dabei (die ganz teuren jenseits der 50 € konnte und wollte ich mir auch als Probeschluck nicht leisten), aber das PLV war fast immer katastrophal. Nur bei zwei Weinen bin ich überhaupt ins überlegen gekommen, ob ich sie kaufen sollte: zum einen den 2000er "Les Hautes Rouge" von Forca Real für gut 13 € (und damit günstigster Wein der Probe. Dunkel, warm, dicht und gut. Typisch Südfrankreich) und meinen Wein der Probe, den 2001er Zieregg Sauvignon Blanc von Tement für 27 €. Die Ösis behaupten ja schon länger, daß die besten Sauvignons aus der Steiermark kommen, dies ist nun der erste Wein, der mich davon überzeugen könnte. Spielt mindestens eine Liga über Cloudy Bay und den von mir bisher probierten Sancerres. Aus dem Glas springt einen ein ganzer Obstgarten an, ich habe spontan "Hammer!" aufs Probenblatt geschrieben. Nicht überzegen konnte dagegen mein erster F.X. Pichler, der 2001er "M". 12 € hätte ich dafür bezahlt, 40 wurden verlangt. Auch die beiden roten Österreicher konnten mich nicht überzeugen.

      Sehr gut gefallen haben mir noch der 99er "Ripa delle More" aus der Toskana (erinnerte mich allerdings eher an Bordeaux als an Italien), das war der Probenfavorit meiner Begleitung, und zwei Topweine aus Übersee: der 97er "Casa Real" aus Chile und der 98er "Ironstone Pressings" von d`Arenberg aus Australien. Die liegen aber auch beide bei 35 €, und dafür kaufe ich mir lieber drei Südfranzosen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 17:24:11
      Beitrag Nr. 756 ()
      Hi,

      HHanseat, die Forca-Real-Weine fand ich immer sehr gut und günstig. Die einfache Version, den "Mas de la Garrique", gabs vor einiger Zeit bei der Weinzeche noch für weniger als 5 Euro, und in dieser Preisklasse war das mit der beste Rotwein, den ich kennengelernt habe.

      Tement und Pichler würden mich auch interessieren, aber die Preise sind ja wirklich heftig.

      Von d`Arenberg hatte ich mal einen billigeren Shiraz mit dem kuriosen Namen "The Old Footbolt". Den fand ich durchaus nicht übel, wiewohl ich bekanntermaßen generell kein Überseefan bin.

      Können wir die für kommenden Dienstag geplante Probe verschieben? Mir ist da eine andere "Probe", nämlich die des Bachschen Weihnachtsoratoriums dazwischengekommen.... Mittwoch wäre bei mir möglich, oder der Montag bzw. Mittwoch eine Woche später (25. oder 27.11., alle Angaben in dieser stressigen Jahreszeit ohne Gewähr).

      Gestern habe ich mich mit Wehrheims trockener Riesling- Spätlese "aus dem Bundsandstein" (01) vergnügt. Ein spannungsgeladener und in gewisser Hinsicht strenger Wein, der auf alles Schmeichelnde verzichtet. Aber in seiner forderenden und kompromißlosen Art sehr gut (87 Hornwatzpunkte).

      Drückt mir die Daumen, daß ich den morgigen Tag überlebe. Denn gleich gehts zum Abitreffen, und morgen muß ich um 8:30 in Eschweiler in der Kirche sitzen, um eine Bachkantate zu hupen. Wenn ich doch nur einen anständigen Beruf gewählt hätte, bei dem man nicht am Wochenende mitten in der Nacht arbeiten muss :cry:


      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 17:30:55
      Beitrag Nr. 757 ()
      Moin!

      Können wir die für kommenden Dienstag geplante Probe verschieben? Mir ist da eine andere "Probe", nämlich die des Bachschen Weihnachtsoratoriums dazwischengekommen.... Mittwoch wäre bei mir möglich, oder der Montag bzw. Mittwoch eine Woche später (25. oder 27.11., alle Angaben in dieser stressigen Jahreszeit ohne Gewähr).

      Aber sicher kann das verschoben werden. An den nämlichen Mittwochen bin ich leider schon vergeben, Monatg 25.11. sollte aber möglich sein.

      Tement und Pichler würden mich auch interessieren, aber die Preise sind ja wirklich heftig.

      Der Pichler ist so völlig überteuert, aber der Tement könnte das Geld wert sein. Der Zieregg hat mich umgehauen, ich würden ihn bedenkenlos in den Top 3 der jemals von mir getrunkenen trockenen Weißen einordnen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 21:40:21
      Beitrag Nr. 758 ()
      Moin,

      oh, hier gibt es jetzt Smilies...;) :D :lick: :rolleyes: :eek: :confused: :)

      HHanseat, der Ripa delle More ist der höchste Wein von Vicchiomaggio, einem Toskana-Weingut, daß noch recht klassisch ausgebaute Weine herstellt. Der San Jacobo ist der Einstiegs-Classico, mir persönlich gefällt der La Prima aus dem Hause, eine Riserva.
      Von D`Arenberg habe ich leider noch nie viel gehalten (in Relation zum Preis) und verstehe den Hype darum überhaupt nicht. Sorry, in den Preisklassen gibt es dann doch viele andere Australier, die einfach besser sind. Z.B. die Weine von ADW, Australian Domaine Wines, zwei Brüder, die sehr lange Weinhändler waren, um dann vor einigen Jahren ein Weingut zu gründen, daß die Connections zu all den Winzern und Trauben, die man schon persönlich kannte, nutzte.
      Der Barossa Nova Shiraz, der Alliance Cabernet-Merlot sind Weine für 10 Euro, die IMO in einem sehr guten PLV liegen.

      An Ruhezeit denke ich zunächst gar nicht, erst wenn mit dem Wein etwas sein sollte.
      :D
      Schneider-Weine würden mich sehr interessieren, Hornwatz.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 17:59:19
      Beitrag Nr. 759 ()
      Hi,

      Ekonti, bei den Australiern hast du einfach viel mehr Trinkerfahrung und Durchblick als ich.
      Mir hat der d` Arenberg vor 3 Jahren ganz gut geschmeckt, aber ich glaube dir gerne, daß es Besseres gibt.

      Die trockene Ruländer-Spätlese von Schneider war heute mittag fällig. Schon ein recht massives Stöffchen mit 14 Umdrehungen, aber nicht nur kraftvoll, sondern auch finessenreich. Mit 9 Euro sehr günstig im Preis.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 01:53:02
      Beitrag Nr. 760 ()
      N`Abend!

      Mit Weinen von d`Arenberg hatte ich bisher nicht allzu viel Erfahrung. Ich habe mal mitgeholfen, eine Flasche "Dead Arm" zu leeren, und habe mir sonst einige Probeschlücke hineingepfiffen. Sie pflegen halt eine extrem extrahierte und konzentrierte Machart, muß man sicher mögen (zur Entspannung kann man danach ja an einen gut getoasteten Holzbrett herumnuckeln:D). Putzige Namen haben die Weine auch. Das PLV hat mich allerdings nie überzeugt, ich habe mir deshalb auch noch keine Weinflasche von ihnen gekauft.

      An diesem Wochenende hatte ich den macherorts hochgelobten Wein eines neuen Riesling-Wundererzeugers im Glas, den 2001er Würtz-Maas Riesling 2. Leider konnte ich nichts damit anfangen, auch nach eintägiger Belüftung zeigte sich keine nenneswerte Veränderung. Hm. Vielleicht "kapiere" ich den Wein ja später einmal...

      Und was macht man nach einem enttäuschenden Wein? Richtig, man holt sich Trost in kleinen Flaschen. In meinem Fall war eine 97er Forster Kirchenstück Auslese von Eugen Müller dran. War auch lecker :) Die Süße gut eingebunden, vielfache Frucht mit guter Säure, durchaus trinkbar...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 20:39:31
      Beitrag Nr. 761 ()
      Moin!

      Weiß jemand, was die runden grünen Marken auf den Kapseln vieler (aber nicht aller) französischen Weine zu bedeuten haben? Sehen offiziell aus, man sieht eine Marianne im Profil, umgeben von der Worten Republique Française und vielen Buchstaben und Zahlen. Sieht ein wenig nach Stuermarke aus, aber haben die Franzosen extra Steuern auf Wein? Das gäbe doch mindestens anderthalb Revolutionen :D Und warum gibt es sie dann nur manchmal?

      HHanseat, ratlos
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 13:11:12
      Beitrag Nr. 762 ()
      Moin,

      HHanseat, da kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Ich glaube, mal gelesen zu haben, daß es sich in der Tat um Steuermarken handelt, aber Genaues weiß ich nicht.

      Das folgende Ebay-Fundstück habe ich auch schon an Weinplus geschickt:

      Zum Verkauf kommt eine Flasche 2001er Riesling Spätlese Niederhäuser Hermannshöhle vom Weingut Hermann Dönnhoff ... dieser Wein hat in der aktuellen Ausgabe von Parkers Wine Advocat Nr. 143 vom 30.10.2002 sensationelle 98 Punkte erhalten. Der Wine Advocat schreibt: "The medium to full-bodied 2001 Riesling Spätlese Niederhäuser Hermannshöhle is the greatest Spätlese I`ve ever tasted. Its liquid mineral and spice scents lead to a mindboggling personality of otherworldly richness, depth, and concentration. This massive yet intensely pure wine bastes the tasters palate with oily layers of minerals, almonds, earth, and smoky slate whose flavors are seemingly unending (unendlich, as F. X. Pichler, Austria`s superstar winemaker, says). This is a prodigious, benchmark-setting effort. Projected maturity: 2008-2020+." ................................................................. Dieser Wein ist weder ab Weingut noch im Handel verfügbar. Auf einer amerikanischen Auktion wurde der Zuschlag für 4 Flaschen bei 420,- US $ erteilt [siehe: http://www.winecommune.com/lot.cfm/lotID/190540.html ] bei aktuellem Kurs entspricht das über 430,-€; pro Flasche demzufolge 107,50 Euro! . ..... Mehrere Flaschen möglich. ............ Das Bild zeigt die 2000er Spätlese, verkauft wird jedoch die bewertete 2001er Spätlese. .............. Portokosten in Höhe von 5,90€ innerhalb Deutschlands [EU + Polen, Schweiz, Slowakei, Tschechien = 15,50 € Portokosten; Rest Europa = 25,- €; Nordamerkia, Nordafrika, Naher Osten = 28,- €; Rest Welt = 34,50 €] übernimmt der Käufer, ebay bezahle ich."

      Wenn das, was in dem Angebot steht, stimmt, falle ich vom Glauben ab. Kaum hat Parker gehustet, bezahlen ein paar wildgewordene Amis ein Vielfaches des ursprünglichen Preises für eine deutsche Spätlese. Leute, verkauft eure Aktien, macht in Riesling!



      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 13:13:56
      Beitrag Nr. 763 ()
      schnell horni, konkrete vorschläge, was soll ich kaufen? :cool:

      Leute, verkauft eure Aktien, macht in Riesling!

      gruss
      shakes - sehr aufgeregt :eek:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 13:15:23
      Beitrag Nr. 764 ()
      aaaah...

      2001er Riesling Spätlese Niederhäuser Hermannshöhle vom Weingut Hermann Dönnhoff


      ich bin schon dran, ich bin schon dran :laugh:


      shakes
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 13:25:33
      Beitrag Nr. 765 ()
      Moin shakes,

      du kannst es auch mit Merkelbach oder Weingart versuchen (Dönnhoff hat vermutlich seinen Telefonanschluß aus der Wand gerissen:D ). Die sind nämlich ebenfalls des Punktesegens aus dem Parkerschen Füllhorn teilhaftig geworden.

      Bei Weingart war ich noch im August. Ich hätte da so einige Püllekens zum Vorzugspreis im Angebot:D :D ;)...

      Bis die Bälde

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 13:37:28
      Beitrag Nr. 766 ()
      also den niederhäuser kann ich nirgends bestellen, find ich nicht, horni, haste mal nen link :confused:


      merkelbach, weingart, etwas genauer bitte :)


      ähm, versteigerst du mal wieder was bei ebay? dann könnte ich dort ja mal vorbeisurfen, meinen nick kennst du ja :D

      und vergess das schachspielen nicht, hornifant.


      shakes
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 14:10:32
      Beitrag Nr. 767 ()
      Moin!

      Das Angebot klingt nach klassischer eBay-Verarsche: die Rezension bezieht sich wahrscheinlich auf die Versteigerungsabfüllung, die gelieferte Flasche ist wahrscheinlich die "normale" Spätlese (bei MöPi für 18 € erhältlich). Dank deutschem Weingesetz werden sich die Etiketten nur in zwei Stellen der AP-Nummer unterscheiden...

      Ganz unabhängig davon macht Dönnhoff herausragenden Wein, und gerade die 2001er sind an der Nahe exzellent geglückt. Die Preise für deutsche Weine in den USA waren schon immer sehr hoch, meist mehr in USD als hier in DM. 100 € pro Flasche sind immer noch teuer, aber möglich.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 14:46:42
      Beitrag Nr. 768 ()
      Moin,

      HHanseat, ja, vermutlich handelt es sich um den klassischen Ebay-Mumpitz. Ich habe nochmals in den GM geschaut und festgestellt, daß Dönnhoff die diversesten Spätlesen macht, welche nur schwer zu unterscheiden sind und sich für eine solche Nummer hervorragend eignen.

      Ein bisschen mehr Klarheit bei der Bezeichnung der Weine wäre hier (genauso wie bei Laible oder Göttelmann) sehr wünschenswert.

      Klar erzeugt Dönnhoff Spitzenweine - und das schon seit langem. Die 89ger und 90ger habe ich als ganz hervorragend in Erinnerúng.

      Also, shakes, vergiß es. Kauf deine Aktien zurück:p .


      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 17:37:37
      Beitrag Nr. 769 ()
      Hi,

      der Versteigerer der Dönnhoff-Spätlese hat meine Mail bei Weinplus gelesen und mich soeben angemailt. Er ist mir persönlich bekannt, und ich halte es für unwahrscheinlich, daß er bei Ebay krumme Touren macht (nein, es ist NICHT Werner E. aus N.)!

      Also, shakes, wieder raus aus den Aktien, rein in den Riesling:laugh:!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 13:01:46
      Beitrag Nr. 770 ()
      Hallo zusammen,


      gestern hatte ich nach einer anstrengenden Probe noch ein paar nette Stunden mit:

      1. HL-Schieferterrassen 00 - Heymann-Löwenstein ist und bleibt für mich ein Phänomen. Sein "Basiswein" hat ein geradezu unglaubliches Format. Ausdrucksstärker und mineralischer geht es nicht!

      2. Chateau Poujeaux 90 - ein nicht ganz unbekanntes Weingut, und ein erwartungsgemäß recht feiner Bordeaux mit idealer Trinkreife. Kühle und gleichzeitig intensive Frucht, seidige Struktur. Vielleicht werde ich doch noch irgendwann Bordeaux-Freak...

      3. Chateau Romefort 97 - diesen Cru Bourgeois hatte mein Gastgeber vor einiger Zeit bei Feinkost Albrecht in Köln gefunden.... Wir haben ihn absichtlich nach dem Poujeaux getrunken, und der Abstieg fiel längst nicht so schroff aus, wie zu befürchten stand.
      Natürlich nicht so fein und geschliffen wie sein Vorgänger, aber durchaus mit einigem Genuß zu trinken. Und das für 5 Euro!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 13:31:13
      Beitrag Nr. 771 ()
      Moin Jungens,

      bin gerade mit Grippe im Bett und kann keinen Wein trinken - Zeit für ein paar Marktstudien :look:

      Hier (UK) im Supermarkt gesehen: Vina Albali Reserva 1998, ein Massenproduzent aus dem Valdepenas (die ~ müsst ihr euch immer dazudenken) für knapp 4 Pfund. Der Wein ist immerhin in der Times zum "Star Buy" unter 4 Pfund gemacht worden. Wenn man bedenkt, dass auf dem Wein 1,62 Pfund Steuer und 30% Handelsspanne lasten, dann kann man sich ausrechnen dass der im Einkauf etwa 1 Pfund (=1,50Euro) kosten muss - erschreckend. Weiss jemand was der in D-Land kostet ?

      Desweiteren habe ich inzwischen ziemliche Lobpreisungen in der englischen Presse für Leóville-Barton (St.Julien), ein 2e Grand Cru, gelesen. Kennt jemand deren Weine ? Da werden wahre Wunder erzählt... Kostet bei millesima.de in der Subskription 400 Öhre, der 2001er Sociando-Mallet übrigens 270 und ein Lafite 1440 Öhre... (alles ohne Märchensteuer)...

      Desweiteren bin ich noch auf der Suche nach guten Versendern - K&U hat sich schon dumm und dämlich an mir verdient :D

      Ich halte euch auf dem laufenden :yawn:

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 13:51:05
      Beitrag Nr. 772 ()
      Moin,

      klingt vielleicht romantisch, doch zu dieser Jahreszeit NACH einer Probe, Hornwatz, passt ein Bordeaux recht gut. Mache ich mir auch immer um die Weihnachtszeit auf.

      Shakes, was hast Du bisher ersteigert?

      Christian, Albali ist ein Massenspanier (was dort ja normal ist), den findest Du hier in der Metro, im selbständigen LEH und im Fachhandel an jeder Ecke. Die Reserva liegt bei 4 bis 5 Euro, wenn sie noch mit halbwegs normaler Spanne verkauft wird. Aus dem Hause gibt es noch eine Gran Reserva, die auch in der Metro zu finden ist. Es sind weiche, angenehm zu trinkende Spanier, Frauen mögen die sehr gern.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 13:52:33
      Beitrag Nr. 773 ()
      noch keinen wein, ekonti.

      ich habe auch horni`s nick vergessen, weiss nicht mehr, wie er sich dort nennt ;)

      bist du auch bei ebay aktiv?



      shakes
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 15:03:39
      Beitrag Nr. 774 ()
      Shakes,

      ah ja...aktiv möchte ich da wieder werden, ist doch ein Verkäufer-Markt, als Käufer kaufe ich lieber woanders ein, und wenn ich dann der erste bin, da bleibe ich das auch.
      Leider vergesse ich immer wieder das Passwort.
      Ich überlege gerade, welche Produkte sich bei ebay gut verkaufen lassen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 16:23:39
      Beitrag Nr. 775 ()
      naja, ekonti

      das ist ganz einfach, alles was man nicht mehr braucht, das fängt an, bei der gebrauchten vignette für die schweiz, für die man - kurz bevor sie abläuft - noch 5 euro bekommt, geht dann weiter über zinnteller, telefonkarten, kochbücher bis hin zu fan- und fussballartikel (eintrittskarten), schau dich ruhig mal um, finde die auswahl gigantisch und gar nicht mal so übel.

      du kannst ja auch immer einen mindestpreis setzen, wenn du was verkaufen willst.

      vielleicht treffen wir uns dort mal, mein ebay name ist leicht zu merken....achtung, kein witz:

      hornwatz



      gruss
      shakes :D
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 21:12:50
      Beitrag Nr. 776 ()
      Werft den Purschen zu Poden :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 21:36:40
      Beitrag Nr. 777 ()
      Nabend,

      asdgfr, du liegst völlig schief! Nicht mit dem "Purschen", aber mit der Idee, momentan wegen deiner Grippe keinen Wein zu trinken. Noch nie was von Krankenwein gehört? - Im Ernst, wenn ich erkältet bin, wirken 2-3 Gläser Rotwein oft Wunder!

      Ebay kann auch als Käufermarkt sehr attraktiv sein. Ich habe dort gute Instrumente zu einem Spottpreis bekommen, Noten, eine leckere spanische Wurst, einen prima Laptop (den dann der Blitz gehimmelt hat) - und außerdem diverse Weinbücher. Beim Kauf von Wein sollte man allerdings Vorsicht walten lassen!

      Gerade habe ich die zweite Pulle von Schneiders Weißburgunder Spätlese trocken trio*** geköpft. Die erste war korkig:mad:.

      Intensiv und glasklar, dieser Weißburgunder. Mir fehlt aber eine gewisse Mineralität, der Wein hat eine Spur zuviel Beliebigkeit.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 22:32:15
      Beitrag Nr. 778 ()
      Da hier ansonsten nix los ist, folgend eine Mail, die ich auch an weinplus gesendet habe:

      "Hallo,

      heute abend habe ich den Geizhals in mir abgewürgt - es gab zu Vergleichszwecken drei trockene Rieslinge vom vergangenen Jahr, alle drei aus gutem Hause:

      1. Heymann-Löwenstein Schieferterrassen 01

      2. von Buhl, Forster Ungeheuer Spätlese trocken 01

      3. Weinhof Herrenberg, Schodener Herrenberg Nr.6

      Sieger des Abends bei meiner Freundin Alexandra und bei mir war der Schieferterrassen. Ein Wein mit faszinierender Kraft und Dichte, einer großartigen Mineralität und einer dazu momentan ideal kontrapunktierenden intensiven Birnenfrucht (9,50 Euro, 92 Alexpunkte, 90 Schulzpunkte).

      Mit etwa 2 Punkten Abstand auf beiden Seiten folgte die Nr.6 vom Weinhof Herrenberg. Ebenfalls sehr dicht und mineralisch, kraftvoll und individuell. Vielleicht einen Hauch zu rustikal, zu "ehrlich" ;-).

      Die v. Buhlsche Spätlese erwies sich vergleichsweise als große Entäuschung (82-83 Punkte bei 12 Euro). Gegen die beiden Vorgänger gestellt kam hier ein relativ extraktarmes, zitroniges Weinchen (welches absolut gesehen immer noch ein sehr guter Riesling sein mag) zum Vorschein. - Neulich habe ich Sams Bewertungen der v. Buhlschen 2001er in einigen Punkten angezweifelt. Dieses Statement nehme ich hiermit feierlich zurück ;-))."

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 16:01:19
      Beitrag Nr. 779 ()
      Moin,

      ebayFreunde, hängt wohl vom Produkt ab, bei nachgefragten Produkten steigern doch meist anonyme Freunde des Verkäufers mit...

      trinke gerade einen trockenen Chardonnay von Steitz aus Rheinhessen, weder schwer noch komplex, ein in rheinhessischer Tradition fruchtorientierter Wein, leichte Dropsmentalität, aber doch sehr klar. Passt.

      Bei weinplus läuft ja gerade die VV-Diskussion, kein Wunder, daß die Weine in kürzester Zeit in ganz Deutschland so bekannt wurden, denn RN betreibt auch ein vorzügliches Marketing, da es in Zukunft nicht seine Absicht ist, die Weine primär ab Hof zu verkaufen, er räumt Händlern und Gastronomen gute Rabatte ein, natürlich reißen die sich dann um die Weine, da sie keinen "Neidfaktor" wegen der Preise fürchten müssen und schwups ist ein gutes Vertriebssystem aufgebaut. Mich wunderts, warum nicht mehr deutsche Winzer diesen Weg gehen, bevor die Lücken gefüllt sind.

      Okay, ich muss wieder rüber zur Fußball-Audio-Übertragung...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 11:22:01
      Beitrag Nr. 780 ()
      Moin,

      Ekonti, interessant, daß du die leicht dropsige Fruchtorientiertheit als rheinhessische Tradition empfindest. Das zeigt, wie sehr das Image Rheinhessens unter dem Murks, den ein breiter Teil der Erzeuger dort seit Jahrzehnten macht, gelitten hat.
      Eigentlich sollte Rheinhessen für etwas ganz anderes stehen, nämlich für äußerst mineralische, ausdrucksstarke Rieslinge, wie sie am Roten Hang in exemplarischer Form möglich sind und auch noch von einigen wenigen Erzeugern (St.Anthony, Heyl, Gunderloch) auf die Flasche gebracht werden. (Selbst im Hügelland zeigen Keller und Wittmann, daß das Terroir für deutlich mehr gut ist als für langweilige Gummibärchenweine).

      Was die Vermarktungsstrategien deutscher Winzer anbelangt, bin ich nur teilweise deiner Meinung. Für einen Newcomer wie Van Volxem macht das Vorgehen über den Fachhandel mit guten Rabatten vermutlich Sinn, obwohl man nicht vergessen darf, daß VV mit dieser Politik beim 2001er Jahrgang rote Zahlen in den Büchern stehen hat! Aber es gibt auch viele kleinere gute Erzeuger, die als Familienbetriebe die Strukturen und Kapazitäten (klassische Rollenverteilung: Der Mann winzert, die Frau verkauft) für die Direktvermarktung besitzen. Ich habe mich bei Horst Sauer ja länger über dieses Thema unterhalten: Wie soll ein solcher Betrieb, bei dem der Direktverkauf sehr gut funktioniert, seinen Stammkunden erklären, daß die Weine jetzt deutlich teurer geworden sind, weil man im großen Stil mit dem Faschhandel zusammenarbeitet? Und teurer werden müssen die Weine dann auf jeden Fall! Das beste Beispiel dafür ist Herrenberg...irgendwo müssen die dem Handel gewährten großzügigen Rabatte doch wieder kompensiert werden, oder? Also, warum sollte ein Winzer mit gutem Namen, keinerlei Absatzsorgen und funktionierenden Direktverkaufsstrukturen (ich nenne mal die Beispiele Laible, Göttelmann und Sauer) um jeden Preis die Kooperation mit dem Handel auf breiter Basis suchen?

      Ich denke, beide Wege haben ihre Berechtigung und sollten nebeneinander existieren. Ich jedenfalls kaufe Wein aus Deutschland sowohl direkt beim Erzeuger als auch über den Händler.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 13:09:21
      Beitrag Nr. 781 ()
      Moin,

      Ekonti:), ich habe wohl mal wieder in einem ziemlich dämlich-scharfen Tonfall geschrieben.... Dir hat der Steitz ja gefallen, und solche Weine besitzen natürlich auch ihre Daseinsberechtigung. Nur verkörpern sie in meinen Augen nicht den wirklichen Geist der Region.

      Bis die Bälde


      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 17:45:26
      Beitrag Nr. 782 ()
      Moin,

      Hornwatz, in der Tat haben beide Wege ihre Daseinsberechtigung, nur sollten sich Winzer ENTSCHEIDEN, welchen Weg sie gehen. Vieles läuft wohl in der schwammigen Mitte ab und kann deshalb nicht gut gehen. Ich freue mich für Winzer, die ihre Weine zum großen Teil direkt an die Privatkundschaft vor Ort verkaufen, doch jammern von denen auch einige, daß Nachbar X den anderen Weg geht und überall in den großen Städten zu finden ist (ich übertreibe absichtlich). Vielleicht auch eine deutsche Identität, beim Film läuft es IMO genauso ab. Ein bißchen Hollywood und ein bißchen deutsche Typizität ergänzen sich nicht.

      Ich kenne ja einen Winzer aus Rheinhessen, der kaum irgendwo auftaucht, so richtig dropsige Weine macht, aber keine finanziellen Sorgen hat, weil er seine Produkte verkauft. Du hast es ja auch noch mal erwähnt...den Roten Hang finde ich auch besser, doch der wird nun mal nicht von der Masse gekauft. Zudem, die Weine von Steitz gehören definitiv zu den besseren Rheinhessen-Weinen.

      groetjes ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 22:03:16
      Beitrag Nr. 783 ()
      Nabend,

      Ekonti, immer, wenn ich gestresst bin, neige ich zu einer etwas überhitzten Sicht der Dinge...bitte nicht krumm nehmen :) :)! Ich hatte gestern einen brutalen Tag: Morgens ab 9 Mozarts D(K)röhnungsmesse, dann um 15:30 Generalprobe WO 1-6 (Bachs Weihnachtsoratorium, alle 6 Kantaten, heikel, viel zu tröten für unsereinen) und abends von 20:00 bis 22:30 Aufführung WO). Heute Musikschule mit diversen grauenvollen Schülern...

      Selbstverständlich zählt Steitz, wenn man von der breiten Mehrheit der rheinhessischen Winzer ausgeht, zu den besten 2% des Anbaugebietes. Ich stelle auch mehr und mehr fest, daß ich mich, was deutschen Weißwein angeht, ganz verschärft auf einer "elitären" Schiene bewege. Das ist nicht gut....aber ich kanns andererseits nur schwer ändern - mit zunehmender Kenntnis der Materie steigen die Ansprüche ins Idiotische.... -

      Gestern gabs einen schönen Österreicher aus dem K&U-Programm, und zwar den grünen Veltliner "Smaragd" von Bäuerl. Ein kraftvoller und empfehlenswerter Weißwein, der von Alex zunächst mit einem guten deutschen Riesling verwechselt wurde. - Ansonsten habe ich zur Zeit etwas Ärger mit dem Kundenservice von K&U, den ich vor kurzem hier noch lautstark gepriesen habe. Aber dazu demnächst mehr!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 22:35:17
      Beitrag Nr. 784 ()
      Moin,

      Hornwatz, nun, da ich Dich schon "etwas" besser kenne, verstehe ich bei Dir nichts falsch und kenne deine grundlegenden Ansichten. Da sind wir ja auch auf einer Schiene, doch darf man die anderen Menschen nicht vergessen.
      Ich setzte einem Freund einige Weissweine zum Probieren vor, wirklich gute deutsche Tropfen von Flick über Konstanzer bis Herrenberg, sein Favorit war mit Abstand ein südafrikanischer Partywein. Genau DER schmeckte ihm am besten.
      Soll ich jetzt sagen...nein, der kann Dir nicht am besten schmecken, die anderen sind doch viel besser?...
      Ein Drittel des Steitz habe ich heute zum Kochen verwendet, dabei noch ein großes Glas getrunken, und gut is...Zweck erfüllt.

      Deinen Österreicher kenne ich nicht, hier im Glas liegt seit langer Zeit mal wieder die Rioja, ein Reserva von Don Jacobo, sehr weich, typisch Tempranillo und süßliches Holz, gut zu schlürfen.

      groetjes ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 23:48:03
      Beitrag Nr. 785 ()
      Moin,

      Ekonti, natürlich darf man die anderen Menschen nicht vergessen, und deinem Freund sollst du beim besten Willen nicht erklären, der Wein XY habe ihm gefälligs am besten zu schmecken. Keine Frage, de gustibus non est.....

      Wie schon gesagt: Mit der Zeit entwickle ich gewisse "Ideen" - und nur wenige (bezahlbare) Weine passen ins Idealbild. -

      Heute abend stand noch Peter Jakob Kühns Spätburgunder 00 zur Diskussion. Ein ziemlich ernsthafter, tanninig-trockener Vertreter seiner Zunft. Sehr ordentlich fürs Geld, aber bei Kühn würde ich zunächst eher Riesling kaufen.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 23:07:48
      Beitrag Nr. 786 ()
      Moin!

      Ich werde zur Zeit von einer lästigen Erkältung gepiesackt, daher trinke ich eher heiße Zitrone als Wein. Aber immerhin finde ich so etwas Zeit, von meinem ersten Weinseminar zu berichten. Es fand am Freitag über vier Stunden in angenehmen Ambiente und erstaunlich großer Runde statt (etwa 20 Teilnehmer, auf die 1,5 l Wein verteilt wurden). Es wurde allerdings keine Gruppendiskussion, es gab nur wenig Fragen aus der Teilnehmerschaft. Dank des sehr kompetenten Seminarleiters war das allerdings überhaupt kein Problem. Neben den 12 Weinen wurden kleine Portionen einer leckeren Vorspeise, eines Lammragouts und einer Käseplatte gereicht. Wasser und Brot gab es natürlich auch reichlich. Verlangt wurden 35 €, was mir für das Gebotene erstaunlich günstig erscheint. Vorbehaltlos zu empfehlen!

      Nun will ich aber noch etwas zu den Weinen erzählen (waren übrigens alles Öko-Weine, schmeckten aber dennoch :D). Thema war ja „Gereifter Wein“, dementsprechend wurden Pärchen aus altem und jungen Wein ausgeschenkt. Ich verteile mal Punkte mit all den üblichen Vorbehalten.

      Es begann mit dem Weingut Freiherr Heyl zu Herrnsheim aus Nierstein in Rheinhessen und seinen
      Rieslinge aus dem Niersteiner Brudersberg im Roten Hang an der Rheinfront
      1991 Spätlese trocken - 2000 Spätlese Großes Gewächs trocken. Letzterer sehr fruchtig, der 1991er von deutlichen Gummi/Diesel/Petrol-Aromen gekennzeichnet. War für mich noch mit Genuß zu trinken (84), andere taten sich schwerer. Favorit war aber bei fast allen der jüngere (bei mir 87+). Beides klassische Rieslinge, mit 22 € aber schon sehr ambitioniert gepreist. Da gibt es besseres deutlich billiger.

      Es folgten Barrique-Chardonnays aus Kalifornien, eine Spielart, die für gewöhnlich nicht zu meinen Favoriten zählt. Von Bonterra Vineyards (gehört zum Fetzer-Konzern, mit 650 ha größtes Öko-Gut der Welt, kannte ich bisher nicht) der 1994er und 2000er. Letzterer sehr wuchtig (seine 13,5% schmeckt man deutlich), wahnsinnig intensiv, Aromen von Banane, Zitrusfrüchten, aber auch nussig und mineralisch. Ist mir 89 wert. Der 1994er empfängt mich mit einem überaus schönen Duft, der Alkohol ist besser integriert, ferner hat sich eine sehr angenehme Karamellnote entwickelt (90). Ich war sehr skeptisch, aber die Kalifornier haben mich überzeugt! Und mit 16 € deutlich günstiger als erwartet. Die Gruppe hatte hier keine eindeutige Präferenz jung/alt, obwohl der Unterschied der Weine erheblich war.

      Den vermeintlichen Höhepunkt der Probe bildeten die Chenin Blancs von Nicolas Joly/Château La Roche aux Moines von der Loire: 1986 Coulée de Serrant - 1998 Coulée de Serrant. Ich hatte noch nie etwas ähnliches im Glas. Diese Weine brauchen wohl viel Entwicklung und Luft, die Veränderung im Glas war erstaunlich. Ich konnte leider nicht viel mit diesen Weinen anfangen, daher auch keine Wertung. Ging scheinbar auch vielen anderen so. Alt schmeckte jedenfalls auch der 86er nicht. Der Preis von über 50 € macht den Verzicht leicht.


      Jetzt wurde es rot, mit den Lagerweinen schlechthin: Château du Puy aus den Côtes de Franc (nahe St. Emilion) 1978 Bordeaux - 1994 Bordeaux Magnum (80 % Merlot, 20 % Cabernet Franc, für 29 €). Der 94er war mir bald immer noch zu jung, noch heftige Tannine. Fruchtig (Richtung Kirsche), etwas sauer. Er hatte nicht die bei mir als „typisch Bordeaux“ gespeicherte Nase ähnlich einer Zigarrenkiste, man hätte ihn mir auch als Chianti vorsetzen können. Hat mich nicht ganz überzeugt, 82. Der 1978er fand dann deutlich stärker mein Gefallen: sehr sanft, rund und warm, sehr elegant. War mir 89 Punkte wert, ich befand mich aber in der Minderheit: vielen war dieser Wein zu langweilig.

      Weiter ging es mit der Domaine Combier aus dem nördlichen Rhônetal Crozes-Hermitage/Rebsorte Syrah 1994 Crozes Hermitage „Clos des Grives" - 2000 Crozes Hermitage „Clos des Grives" (25 €). Meine Weine des Abends, der junge war schon sehr gut, aber noch zu jung (89+), der 94er konnte dann noch nachlegen (92). Sehr kräftig, intensiv, vielschichtig. Der 2000er noch ungestüm und etwas unzugänglich, der 94er dann superangenehm, elegant, rauchig. Etwas Reife wird hier ganz klar gebraucht.


      Den Abschluß machte dann Pierre Frick aus Pfaffenheim im Elsaß mit seinen Vendange Tardives vom Riesling 1989 "Goldmund" 0,375l - 2000 Grand Cru Vorbourg (32 €/0,75l). Keine für mich vernehmliche Botrytis, entspricht vom Geschmack her eher einer „normalen“ Auslese als einer Beerenauslese. Mit 45 g/l Zucker auch nicht von der Süße dominiert, die Weine riechen sehr frisch und weniger „süß“ als die beiden ersten flights. Auch jung schon sehr lecker (89), verhilft die Reife zu einem viel komplexeren Erlebnis (90). Die Firne ist auch hier deutlich, stört mich aber nicht wie bei den trockenen Rieslingen. „Alt“ schmeckt auch der 89er noch nicht.

      Ein gelungener Abend. Sollte ich öfter machen... Aber zunächst steht eine Sauvignon-Blanc-Vergleichsprobe auf dem Programm. Ich habe einige Neuseeländer kennengelernt, die die Hamburger von der Qualität ihrer SB überzeugen wollen (bei mir rennen sie da freilich offene Türen ein). Ich wollte nun einige Europäer beisteuern und dachte da an einen SB von der Loire und einen aus der Steiermark. Reizvoll fände ich nun auch noch einen deutschen Riesling als Piraten. Was nimmt man denn da? Soll nach Möglichkeit nicht hervorstechen, aber dennoch einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Ich hatte an den Saar Riesling von VV gedacht, aber der hat vielleicht etwas zu viel Süße? Also doch lieber ein großes Gewächs von Mosbacher oder Schönleber? Andererseits ist Cloudy Bay ja auch nicht knochentrocken, oder? Über Kommentare freut sich

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 09:25:23
      Beitrag Nr. 787 ()
      Moin,

      mir sitzt der Schreck über die gestern eingetroffene Nachricht von Helmut Matherns Tod noch in den Knochen. Schon heftig, wenn man noch vor 3 Wochen auf einem Weingut war, und plötzlich gibt es den Winzer nicht mehr.

      HHanseat, besten Dank für den ausführlichen Bericht! Heyl: Ich sachs ja immer - trockene Rieslinge schmecken jung besser als alt:D.
      Joly ist ja so etwas wie eine Kultfigur. Seine Weine würden mich sehr interessieren. 16 Jahre scheinen mir allerdings auch für einen Spitzen-Chenin-Blanc eine sehr lange Zeit.

      Ich hatte gestern Heiner Sauers trockenen Gewürztraminer zwischen. Nachdem mich der Winzer in Böchingen versetzt hatte, hatte er es auch noch geschafft, statt 6 Flaschen Gewürztraminer 01 6 Weißburgunder 00 zu liefern. Aber vorgestern kam die Austauschlieferung an - und eine Flasche Weißburgunder darf ich kostenlos behalten....
      Die Gewürztraminer Spätlese trocken aus dem Nußdorfer Herrenberg ist äußerst empfehlenswert. Sie verfügt über eine sehr feine, lebendige Säure und ansonsten über eine Vielfalt von schönen Aromen (Orange, Minze, sehr dezent Muskat usw.). Hofschusters 89 Punkte sind berechtigt.

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 09:32:07
      Beitrag Nr. 788 ()
      Ich stelle dann doch mal Hofschusters Nachruf auf Mathern hier hinein:

      "Helmut Mathern gestorben
      Ein stiller Meister
      von Marcus Hofschuster

      Helmut Mathern mit seiner Familie
      Bescheidenheit war ihm nicht nur eine Zier, sondern eine Lebenseinstellung. Ohne großes Aufsehen etablierte Helmut Mathern - zunächst noch gemeinsam mit seinem 1993 verstorbenen Vater Oskar - das mit der Zeit auf 12 Hektar angewachsene Gut in Niederhausen in der Spitze aller Weinbaubetriebe an der Nahe. Dabei wurde er weniger vom Ehrgeiz getrieben als vielmehr von dem Wunsch, seinen Kunden möglichst guten Wein zu moderaten Preisen anbieten zu können. Seine Rieslinge sollten mit Genuss und gutem Gewissen getrunken werden und nicht im hintersten Kellerwinkel verräumt und angebetet.

      Nichtsdestotrotz besaßen häufig auch die einfachsten Weine Matherns Klasse und Charakter. In einer Blindverkostung von Nahe-Rieslingen waren sie stets an ihrer festen Struktur, der klaren Frucht und würzigen Mineralik zu identifizieren. Ohne die geringste Aufdringlichkeit prägten sie sich ein und jeder Schluck enthielt eine Einladung zum Nächsten.

      Die gestiegene Qualität blieb auch dem Regionalverband der Prädikatsweingüter (VDP) nicht verborgen, deren Beitrittsaufforderungen er sich jedoch standhaft widersetzte. Auch hier stellte er die Bedürfnisse seiner Kundschaft vor den Zugewinn an Geld und Prestige.

      Reinen "Etikettentrinkern" blieb das Weingut Mathern daher auch gänzlich unbekannt. Helmut Matherns Weine eigneten sich nicht als Statussymbole. Wer den Weg nach Niederhausen fand, den Trieb die Lust am Genuss, nicht die Prahlsucht. Die Gemeinde der Mathern-Fans war vielleicht nicht besonders groß, aber stets eine angenehme Gesellschaft. So auch, als ich Helmut Mathern vor wenigen Wochen auf seinem Weingut besuchte. Die Zeit war knapp und der große Holztisch vor dem Haus voll mit gut gelaunten Menschen, er selbst - freundlich und bescheiden - mittendrin.

      Ich kannte Helmut Mathern nicht gut genug um sagen zu können, er würde mir persönlich fehlen. Doch für die Deutsche Weinszene mit ihren lauten Bekenntnissen und viel zu oft mageren Resultaten ist der Tod dieses Mannes, der Zurückhaltung mit Leidenschaft und großem Können vereinte, ohne Zweifel ein großer Verlust.

      Auch wenn das den meisten Leuten vielleicht nie auffallen wird.

      Helmut Mathern starb am vergangenen Wochenende an Krebs. Er hinterläßt seine Frau Gloria sowie die beiden Kinder Luisa und Henning.

      Marcus Hofschuster"


      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 11:58:11
      Beitrag Nr. 789 ()
      Guten Morgen,

      momentan bin ich zeitlich arg ausgelastet, so dass ich doch kurz ein Lebenszeichen geben möchte. Den Nachruf von Hofschuster auf Helmut Mathern empfand ich als sehr nobel und angemessen würdigend. Ich hoffe, wir sind seinen Weinen in diesem Forum schon seit längerem dadurch gerecht geworden, dass wir immer wieder auf sie hingewiesen und als beispielhaft für ein sehr faires Preis-Leistungs-Verhältnis gepriesen haben. Neben dem menschlichen Schicksal um so bedauernswerter für uns Weintrinker, dass der neben Göttelmann günstigste gute Nahe-Winzer nun nicht mehr da ist. Vielleicht nehmen sich aber zumindest andere Winzer ein Beispiel an ihm, denn sein Erfolg und die Würdigung jenseits des ganzen professionellen Weinmarketing-Geschäfts zeigten doch, dass sich eine solche Haltung lohnt.

      Ansonsten bin ich weiter vor allem von den Mosel-Weinen 2001 sehr angetan, die alle anderen Anbaugebiete für mich in den Hintergrund treten lassen. Mein neuer Favorit: Stefan Rauen (übrigens vormals Kellermeister bei von Beulwitz), dessen Aussage, seine 2001er Weine seien seine besten seit 10 Jahren, geschmacklich nachvollziehbar ist. Seine beiden trockenen Spätlesen finde ich äußerst gelungen: Frucht, Säure, Mineralität im Hintergrund, Dichte und Ausgewogenheit wie ich sie mir wünsche (und das bittesehr für 5 € ). Die hohen Eichelmann-Noten hierfür sind sehr zutreffend. Ansonsten liesse sich zu Eichelmanns neuer Ausgabe vieles in Wiederholung der Vorjahreskritik, aber auch Positives sagen (vor allem, dass ich die Punktzahlen für die von mir getrunkenen 2001er Weine überwiegend als richtig empfinde – die verbalen Beschreibungen der Weine sind hingegen nicht besser geworden und überflüssig, er sollte darauf wie der GM verzichten – das gilt tw. auch für die Ausführungen zu den Weingütern. Hornwatz, liess das Buch besser nicht- die Anmerkungen zu Herrenberg und Löwenstein werden Dich nur in Rage versetzen ).
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 12:51:45
      Beitrag Nr. 790 ()
      Hallo zusammen,


      Frohnau, dein "Lebenszeichen" hat mich sehr gefreut.
      Auch mir erscheint Hofschusters Nachruf auf Mathern als sehr passend. Er trifft im Gegensatz zu den meisten anderen Texten dieser Art den Kern.

      Ich finde es nach wie vor faszinierend, auf welche Winzer du immer wieder stößt. Wie machst du das rein logistisch? Bestellst du immer nur drei Flaschen, oder bunkerst du zur Zeit größere Mengen in deinem Keller? - Rauen ist vorgemerkt!

      Bestimmte Terroirweine werden von Eichelmann offenbar überhaupt nicht verstanden. Heymann-Löwenstein und Herrenberg sind aber auch im GM unterbewertet (letzterer mehr als ersterer). Nun, Reinhard Löwenstein wird das wenig jucken, denn Absatzsorgen kennt er wohl kaum, und die Lochs haben sich mit dem 2001er Jahrgang und dem Coup mit Pinard de Picard auch eine stark wachsende Fangemeinde erobert, der es ziemlich wurscht sein dürfte, was Eichelmann schreibt.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 21:22:51
      Beitrag Nr. 791 ()
      Nabend,


      heute abend habe ich zu einer besonderen Flasche gegriffen, nämlich zu Störrleins Barrique-Silvaner JS 99.

      Ein dickes Ding von Silvaner; ähnliches hatte ich noch nie im Glas: Goldfarben, viskos, Mandarinen, Kirschen, Melonen, Butterscotch, Waldhonig. Sehr komplex und lang. 90 Punkte.

      In Franken werden doch vereinzelt sehr ungewöhnliche Weine erzeugt. Blind hätte ich dieses Exemplar nie für einen deutschen Silvaner gehalten, eher für einen burgundischen oder sehr guten Neue-Welt-Chardonnay...

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 11:54:58
      Beitrag Nr. 792 ()
      Guten Morgen,

      heute eine kleine Geschichte zur Warnung vor vermeintlichen Wein-Schnäppchen-Anbietern. Wenn schon lieber keine optisch „billigen“ Aktien mehr, könnte ich ja mal billige Weine kaufen, dachte ich mir und orderte die monatlich 3 angebotenen Weine des Hamburger Restposten-Versenders www.cleverwein.de (ein cleverer Geschäftemacher, der offenbar Hawesko-Weine aufkauft). Als übel daran erwies sich allerdings die m.E. bewusst unzutreffende Information über diese Weine, die den Tatbestand des Betrugs erfüllt: Für 5,5 E wird ein Robert Mondavi-Merlot angeboten, reiferer Jahrgang, aber (wie telefonisch bestätigt) noch gut trinkbar, füllig und rund. Allerdings wurde nicht ausdrücklich behauptet, es handele sich um einen kalifornischen Wein (die Vermutung liegt ja wohl nahe). Erste Ernüchterung: Die Flasche erwies sich als ein südfranzösischer Landwein von Tim Mondavi (irgendeiner aus diesem Familienclan). Geschmack: purer Essig, längst hinüber, selbst für den ahnungslosesten Weintrinker ungenießbar.
      2. Angebot: Von Grans-Fassian aus Leiwen wird die Hawesko-Sonderabfüllung GG (Gerhard Grans) 2001 angeboten, Preis: 4,5 E. Das hinterhältige daran: Es wird behauptet, es handele sich um eine gg. Grans „Catharina“-Wein vergleichbare Abfüllung, dessen Preis bei gut 8 E liegt und der von Hofschuster und Eichelmann sehr gelobt wird (zur Erläuterung: Grans beschränkt sich in seinem Sortiment auf wenige, klar definierte Standards. „Catherina“ (Vorname seiner Tochter, ist ein Wein mit Spät- oder Auslesequalität der Trauben, trocken und dem Stil von Grans entsprechend sehr kräftig). Ich hatte Grans-Weine nur mal verkostet und war natürlich über dieses Angebot erstaunt. Der Clever-Wein erwies sich jedoch mitnichten als Catherina-ähnlich, es handelt sich viemehr um eine halbtrockene Kabinett-Qualität mit rd. 18 g Restzucker, die ab Weingut ca. 6 E kostet. Die 4,5 E clever-Preis fand Grans auf meine Nachfrage hin erstaunlich, sie dürfte etwa dem Hawesko-Einkaufspreis entsprechen. Immerhin: Der Wein schmeckt mir, nichts grandioses, aber der zarte Typus wird sehr schön ergänzt um einen geschmacklich kräftigen Hintergrund. Insofern ist das Preis-Leistungsverhältnis o.k. und der positive Grans-Eindruck bestätigt. (Bei der Gelegenheit noch ein Leiwener Wein-Lob – ich hatte hier ja schon die Geschichte von Sandra’s Rieslingen erzählt, die im Keller von Heinz Schmitz ausgebaut wurden: Schmitz Basis-Riesling 2001– im Mövenpick-Sortiment vertreten- ist ein sehr ausgewogener und süffiger Wein, genau das Richtige z.B. als Geschenk für Wein-Einsteiger und –Unkundige (d.h. allerdings auch: ein Wein ohne Ecken und Kanten oder Tiefgang). Hat mir deutlich besser gefallen als die neulich bei Mövenpick offenen Basis Rieslinge z.B. von Christmann (der Liter-Wein ist extrem säuerlich, lässt überhaupt nicht ahnen von der Qualität der übrigen Produkte dieses Weingutes, für mich eine Konsumentenverdummung), dem Karthäuserhof und einigen anderen, an die ich mich nicht mehr erinnere. Spitze im Mövenpick-Sortiment: der Weissburgunder von Heger (Preis: gut 8 E).

      Der letzte Clever-Wein, ein südfranzösischer Cabernet-Syrah für 5 E war übrigens wirklich interessant, schöne Brombeer-Aromen und insofern wohl am ehesten das erwartete Schnäppchen. Nach den übrigen Erfahrungen werde ich aber nicht mehr nachbestellen.

      Hornwatz, zu Deiner Frage: ich bestelle immer Probepakete mit 12 Flaschen, sonst sind mir die Frachtkosten zu hoch (wobei ich häufig die Erfahrung mache, bei einer Erstbestellung frachtfrei beliefert zu werden ). Insofern versuche ich natürlich, Reinfälle möglichst zu vermeiden und auch mehrere möglichst lohnenswerte Weine eines Winzers zu entdecken – neben hohen Hofschuster-Punkten (wobei ich wirklich die Sorge habe, dass der wein-plus –Führer insofern auf dem absteigenden Ast ist, als dass er winzerseits nicht mehr so ernst genommen wird wie GM und Eichelmann, sei es wegen geringerer Verbreitung der Druck-Version, sei es aus Verdruss über den als ungerecht empfundenen kritischen Ansatz, der natürlich Eichelm. fehlt, während man am GM als Marktführer nicht vorbei kommt – man schaue mal, in welchem Umfang z.B. die VdP-Güter mit 2001er-Weinen noch bei wein-plus vertreten sind, gerade gestern hat mir Winzer Rumpf jun. diese Haltung bestätigt – die Kruger-Rumpf-Weine sind bei den anderen beiden Führern in höchsten Tönen gelobt worden, die Kabinett-Weine erscheinen mit 5-5,5 E preislich noch auf dem Teppich, allerdings ärgern mich 8,5 E verlangte Frachtkosten) schaue ich halt, ob GM und E. gleichermassen ein Weingut hoch bewerten, die Schnittmenge ist danach nicht mehr gross und insofern ein für mich aussagekräftiges Indiz.
      Übrigens hast Du wohl Recht, dass E. bestimmte ungewöhnliche Weine nicht „versteht“, aber er gibt es dafür indirekt auch zu. Zu Herrenberg betont er seine Verwunderung darüber, dass die Jahrgänge 99-01 für ihn geschmacklich deutliche Differenzen aufweisen würden und er insofern keine einheitliche Linie erkenne – das muss ja nicht als Kritik gelesen werden. Löwenstein unterstellt er extreme Weine, die Punktzahlen dafür sind gleichwohl hoch.
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 14:23:49
      Beitrag Nr. 793 ()
      Moin,

      eigentlich keine Zeit, aber ein Hallo.
      Hornwatz, diese ungewöhnlichen Weine gefallen mir auch immer wieder, warum also nicht ein Silvaner, habe selbst noch eine Silvaner Spätlese von Konstanzer, bin gespannt.

      Frohnau, CleverWein, "höchstinteressant", zur Zeit versuchen ja einige, Outlet-Weine anzubieten, entweder als zweite Firma oder hier über Hawesko, ich tippe mal, die Firma ist nicht groß, telefonisch erreicht man zu dieser Uhrzeit niemanden, bieten die immer nur 3 Weine an? Und dann wird im nächsten Monat gewechselt?

      Und schade, daß Herr Mathern so früh gehen musste, leider kam ich nicht in den Genuss seiner Weine, wir hatten zweimal telefoniert, doch irgendwie vergaß er, den Karton rauszuschicken, im Nachhinein leider verständlich, daß er wohl viel schwerwiegendere Probleme hatte.

      Christmann, Frohnau, sehe ich mittlerweile "andersrum", die Topweine sind gut und nicht günstig, doch gerade der Gutsriesling, allerdings in der 0,75l-Flasche, gefällt mir in PLV sehr gut.

      HHanseat, Deine Probe klang sehr "wissens"wert, im Weisswein-Bereich hat es mir bisher nicht so recht etwas gebracht, alte Weine zu trinken (außer der Tatsache, sie kennenzulernen), bei den Roten sieht es natürlich ganz anders aus. Bin sehr heiß drauf, alte Rhone-Weine zu trinken, die 94er Cuvee Laurence von Pegau, die wir im Sommer offen hatten, soll sich zu dieser Zeit sogar in einer schweren Verschlussphase befinden. Ein wenig hat man seinerzeit vielleicht davon mitbekommen, wie er wohl nach der Verschlussphase kommt? Ich werde mir bestimmt noch eine 94er besorgen, um es herauszufinden.

      groetjes ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 14:56:09
      Beitrag Nr. 794 ()
      Hallo,

      Ekonti, der Störrlein war immerhin Siegerwein beim internationalen Silvanerforum 2000.

      Einen Mathern wirst du schon noch im Laufe des nächsten Jahres probieren können. So an die 15 Flaschen dürften bei mir im Keller liegen.

      Christmanns einfache Qualitäten habe ich schon lange nicht mehr probiert, so daß ich dazu kein Statement abgeben kann. Früher war das Gut allerdings für seine ungewöhnlich guten Literweine bekannt.

      Frohnau, wenn Eichelmann die HL-Weine "extrem" nennt, hat er sicherlich Recht. HLs Rieslinge gehören für mich zum Ungewöhnlichsten, was die deutsche Weinszene zu bieten hat - aber eben auch zum Besten...aber ich kann verstehen, daß andere das anders sehen.
      Eichelmanns Kritik an Herrenberg hingegen finde ich von der Aussage her absurd. Gerade die Tatsache, daß die Weine je nach Jahrgang anders ausgefallen sind, daß die Lochs mit der Natur und nicht gegen sie gearbeitet haben, ist in meinen Augen ein besonderer Pluspunkt. 99 gab es nur dicke Auslesenmoste, also wurden Auslesen erzeugt. 2000 widerum sah die Lage ganz anders aus, es gab keine einzige Auslese, sondern angereicherte Weine, die in ihrer Art für den miesen Jahrgang aber immer noch ganz hervorragend waren.. Was will Eichelmann denn - eine im Keller ohne Rücksicht auf die Jahrgangsgegebenheiten aus der Retorte zusammengeschusterte "einheitliche Linie", wie sie leider in vielen Weingütern inzwischen Usus ist? Ich weiß von einem Rheingauer Erzeuger (der hier schon öfters genannt wurde), daß er sich beim Nachbarn kurz nach der 2000er Lese darüber beklagte, keine Auslese geerntet zu haben. Auf der Preisliste erschien dann aber doch eine 2000er Auslese - offenbar war im Keller ein Wunder geschehen....

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 18:10:40
      Beitrag Nr. 795 ()
      Nur kurz zu meiner Christmann-Liter-Kritik: Der 0,75 l Gutsriesling (immerhin 85 Hofschuster-Punkte) unterscheidet sich offenbar beträchtlich von der Liter-Qualität, die ebenso kaum geniessbar ist wie die von mir probierten Liter-Rieslinge andererer Pfälzer VdP-Güter (namentlich die 3 B`s - als hätten sie sich alle verschworen, den Liter-Käufer für seine Sparsamkeit zu bestrafen. Rühmliche Ausnahme in der Pfalz: Müller-Catoir (halt kein VdP-Mitglied, aber mit rd. 6-7 E preislich auch schon klar höher).
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 13:28:56
      Beitrag Nr. 796 ()
      Moin,

      frohnau, da ich aus verschiedenen Gründen keine Literweine kaufe, drücke ich mich auch meistens ums Probieren der selbigen herum. Ich gebe dir aber Recht darin, daß bei einem Erzeuger, der zu meinen Favoriten zählen soll, auch die Basisqualität stimmen muß.

      Was den VDP angeht, habe ich so meine Zweifel und Bedenken, die durch das bewußte Außenvorbleiben von Betrieben wie Mathern, Müller-Catoir und Schneider noch verstärkt werden.

      Gestern habe ich einen für heute abend bestimmten Van Volxemschen Scharzhofberger 01 in den Dekanter gekippt und schon mal ein Probeschlückchen genommen:D. Danach gabs dann eine restsüße 01er Spätlese vom Johannishof-Eser. Welch ein Abstieg! Das Weinderl entstammte der nicht ganz unbekannten Rüdesheimer Lage Berg Rottland und war mit seinen an Yoghurt-Gums erinnernden Fruchtnoten flach und langweilig, wenngleich wenigstens sauber. 78 Hornwatzpunkte und angesichts eines Preises von um die 10 Euro ein gesenkter Daumen für den Johannishof!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 22:25:49
      Beitrag Nr. 797 ()
      Nabend,

      noch vor dem dekantierten Scharzhofberger (!!!, drei Ausrufezeichen für diesen Wein) mußte eine Rieslaner Spätlese ohne Lagenangabe vom Würzburger Weingut Reiss ihr junges Leben lassen. Sehr sortentypisch, Auslesecharakter, botrytisbetont, vordergründig süß, leicht klebrig, Honig, böse formuliert ein wenig ordinär (wie das IMHO nur bedingt geschmackvolle Halbakt-Etikett). Dieser Rieslaner hat mir im Frühjahr auf der Prowein gut gefallen; inzwischen sind er und ich etwas gereift...So um die 80 Hornwatzpunkte. Aber zum indonesischen, eher scharfen Hühnergericht passte der Reiss wirklich sehr gut.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 30.11.02 17:08:13
      Beitrag Nr. 798 ()
      Moin,

      um eure Rieslingorgien mal zu unterbrechen: Hatten wir es nicht irgendwannmal über Portwein hier im Forum ? Ich kann den Thread nicht mehr finden...

      Zur Zeit bin ich drauf und dran meine Weinsammlung mit ein paar Ports und einigen Bränden anzureichern (für den kalten, dunklen Winter). Irgendwelche Empfehlungen eurerseits ? Von Cognac verstehe ich nullkommanix - der nächste Henessy XO im Angebot muss dran glauben. Bei Whiskys ist das Angebot so unüberschaubar, dass man ein eigenes Studium dafür braucht. Ich hab blind zugegriffen und habe nun einen 16 Jahre alten Lagavulin (Islay) im Schrank.

      Diese Aufrüstung ist zwar nicht ganz billig gewesen, aber dafür "hält" der Stoff bei mir Jahre :D

      Bin noch auf der Suche nach einigen Obstbränden - mal im Elsass nachschauen wenn ich wieder da bin.

      C ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 30.11.02 17:09:41
      Beitrag Nr. 799 ()
      Ach ja Horni - man muss kein Chinese sein um zu wissen das zum scharfen Huhn Reiss gereicht wird !!!

      (Blöder Witz)

      Christian
      Avatar
      schrieb am 30.11.02 19:52:27
      Beitrag Nr. 800 ()
      Hallo,

      Christian, von Riesling-Orgien kann ja nun wirklich nicht die Rede sein! Der Reiss gestern war schließlich ein Rieslaner:D.

      Aber in Ernst, ich habe mir dein Posting zu Herzen genommen und köpfe heute abend einen roten Franzosen.

      Was die harten Drogen angeht: Da bin ich schon seit längerem sehr zurückhaltend, da ich via Wein meine Leber schon genug leiden lasse. Von Whisky habe ich keine Ahnung, von Cognac ebensowenig. Früher, als ich meinem alten Lehrer (Leerer?) zuliebe immer ein Schnäpschen im Haus haben mußte, ging so einiges an Obstwässerchen drauf, und aus Gründen der Tradition trinke ich auch jetzt noch mit meinem Papa Sonntags nach dem Essen einen winzigen Williams oder einen Marillenbrand. Der beste Williams, den ich je probiert habe, kam übrigens nicht aus dem Elsass, sondern aus der Schweiz (den Namen habe ich leider verdrängt)! Aber auch viele deutsche Winzer (Sauer, Laible!) machen respektable Schnäpse zu erträglichen Preisen.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 30.11.02 22:40:28
      Beitrag Nr. 801 ()
      Hallo,

      bei dem französischen Roten handelt es sich um einen 98ger Chateau Tour des Gendres aus dem Bergerac.

      Früher wäre mir dieser Wein zu schlank gewesen, aber inzwischen mag ich solche eher eleganten Vertreter ihrer Zunft ziemlich gerne. Feine Kirschftruchtaromen, etwas lakritzig, feinkörnige Tannine. Kein Rotwein, den man schneiden kann, aber ein gut ausbalanciertes Stöffchen.

      Luc de Conti von Tour des Gendres ist für einen der führenden Erzeuger des Gebietes nicht zu teuer. Er macht auch interessante Weißweine, die allerdings mit ihrer sehr niedrigen Säure in krassem Gegensatz zu deutschem Riesling stehen und daher für mich schwer zu beurteilen sind.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 08:53:03
      Beitrag Nr. 802 ()
      @asdfgr: da hast du dir für einen Eleven aber harten Stoff ausgesucht.

      Bei Cognac immer den zweitschlechtesten der Häuser nehmen...z.b. Hine rare &delicate...ist sehr gut um 25 €.

      Brände... Ziegler aus der Schweiz!!!

      cu DL...und der Lagavuilin der raucht vielleicht!!!!
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 11:49:19
      Beitrag Nr. 803 ()
      Moin!

      Christian, mit Bränden und Cognac kenne ich mich überhaupt nicht aus, mit Whisky ein klein bißchen (dank der britischen Steuern sind die Flaschen übrigens in Hamburg billiger als direkt beim Erzeuger in den schottischen Destillen). Mit dem Lagavulin hast du dir gleich einen ziemlich extremen Vertreter ausgeschaut, der ist sehr geprägt von Rauch- und Torfaromen. Von Islay kommt auch noch der Laphroig (oder so), wäre vielleicht ein interessanter Vergleich. Aber Whisky ist in der Tat eien Wissenschaft für sich...

      Portwein mag ich sehr, ich kenne mich nur noch nicht besonders gut aus. Meist greife ich zum Late Bottled Vintage, der ist bereits trinkreif und bietet gute Qualität zum erschwinglichen Preis (der von K&U ist gar nicht schlecht). Die Krone des Portgenusses sollen ja gereifte Vintage Ports sein (so ab zwanzig Jahre), und in der Tat hat mich ein probierter 1975er Nacional begeistert. Ernüchtert hat dann leider das Preisschild...

      Und selbst ich unterbreche manchmal meine Riesling-Orgien und trinke hochvergnügt südfranzösiche Rotweine. Freitag war es wieder so weit, in illustrer Runde wurde munter gezecht, will sagen: konzentriert degustiert :D Besonders hervor stach Wein von Pierre Clavel: der Le Mas war der günstigste Wein der Probe, war als erste Flasche leer und wurde eindeutiger PLV-Sieger, insbesondere der irgendwo hochgelobte Bronzinelle von St. Martin sah dagegen kein Licht, ebensowenig eine neue K&U Empfehlung (Cuvee Don Quichotte, eine Enttäuschung) und ein alter Bekannter, der Calcinaires von Gauby (war zu eindimensional: dominante Frucht in Richtung Marmelade, zu wenig Lebendigkeit). Bei den höherpreisigen Gewächsen gab es ebenfalls einen eindeutigen Liebling des Publikums, allerdings hatten wir einige potenzielle Granaten wohl viel zu früh geöffnet (alles 2000er), so präsentierte sich z.B. der Sarda Mallet Terroir Mailloles (hat von Bettane immmerhin 9,5 von 10 bekommen, das Buch http://www.amazon.fr/exec/obidos/ASIN/2951685130/402-3349649… ist übrigens sehr zu empfehlen) trotz mehrstündigen Dekantierens sehr verschlossen, ließ aber wohl einiges von seiner Qualität erahnen. Nicht derartig rumgezickt hat aber der Copa Santa 2000, ein begeisternder Wein! War meine erste Begegnung damit, wird aber sicherlich nicht die letzte gewesen sein. Extrem dicht, kräftig, ohne plump zu wirken, ein Wein mit Ausrufezeichen! Und für 14 € durchaus noch erschwinglich. Wie macht der Clavel das? Jedenfalls bin ich nun sehr gespannt auf unsere nächste Probe mit dem mittleren Clavel. Haben wir schon einen Termin?

      Wacker mithalten auch im hochpreisigen Feld konnte übrigens auch der Pirat, ein 2000er Cabernet/Shiraz aus Südafrika names Kumkani für knapp 13 €. Kommt fast an den Copa Santa ran und war bei einigen Teilnehmern die Nr. 2 des Abends.

      Fazit: ein rundum gelungenes Gelage, dessen zwei Hauptzwecke (Spaß haben und einen Wein für Nachbestellung auswählen) mühelos erfüllt wurden. Detaillierte Verkostungsnotizen kamen nicht zustande.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 18:29:41
      Beitrag Nr. 804 ()
      Nabend,

      HHanseat, du fragst: "Wie macht Clavel das?"

      Man könnte genausogut fragen : Wie hat es Mathern gemacht? Wie macht es Laible, dessen Spitzenriesling "Achat" 30 - 50% weniger kostet als die "Großen Gewächse" anderer deutscher Erzeuger, ohne qualitativ unterlegen zu sein? Wie macht es Schönleber?

      Es handelt sich halt um Winzer, die Wert darauf legen, daß ihre Weine auch von Normalsterblichen getrunken werden können. Clavel liefert Spitzenqualität zu äußerst kundenfreundlichen Preisen, und infolgedessen sind seine Weine schon auf Jahre hinaus von seinen Händlern ausreserviert. Auch Laible dürfte kaum Absatzsorgen haben. Infolgedessen können sich solche Erzeuger teures Marketingtheater sparen, und sie müssen sich wenig Gedanken um zukünftige Geschäftseinbrüche machen. Dafür werden sie halt nicht in kurzer Zeit so reich, daß es für den bei Weinplus (von Hofschuster und Knalli) schon beschworenen Zweitporsche für die Frau reicht. Aber Frau Clavel kann vermutlich auf einen Porsche ganz gut verzichten, und Clavel muß die Zeit offensichtlich nicht von einer Rolex ablesen:D....

      Für 14 Euro kann man, wenn man aus Sondergründen (Verschuldung der Eltern etc.) nicht mit ungewöhnlichen
      Betriebskosten belastet ist, IMHO fast überall einen ganz exzellenten Wein erzeugen. Preise, die weit darüber hinausgehen, haben ihren Grund entweder in Minimalmengen bzw. extremsten Arbeitsaufwand pro Liter bei edelsüßen Weinen, oder sie sind Ausdruck eines mehr oder minder großen Prestigewahnsinns.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 18:55:09
      Beitrag Nr. 805 ()
      Moin,

      Hornwatz, Asiatisches Essen und restsüße Weissweine sind immer wieder spannend.

      Zum Thema Whiskies, Christian, damit begann vor diversen Jahren mein alkoholischer Aufstieg in die Genussklasse (wurde nach all den Jahren mit Jim Beam von der Tanke auch notwendig:D ), der Lagavulin bietet doch recht viel fürs Geld. Das Rauchige kommmt in frischer Luft besonders gut, ich habe mir damals kleine Pullen abgefüllt und zu den Fußballspielen mitgenommen, im Winter ein feiner Genuss. Laphroiag gilt ja als Whisky, den man liebt oder hasst, der hat echten Mullbindencharakter.

      Dottore, feine Aussage mit dem "zweitschlechtesten" Cognac, werde ich mal drauf achten, sind die Häuser Boujou und Gourmel bekannt?

      HHanseat, so wie beschrieben bringen die Weinproben doch richtig Spaß, oder? Ich mag alle Varianten, doch mittlerweile tendiere ich wieder zu diesen Spaß-Proben.

      Übrigens, im neuen Eichelmann-Weinführer wurde das Weingut Joachim Flick zum Aufsteiger des Jahres gekürt. Eben auch mit der Begründung, daß alle Weine exzellent sind.
      Herzlichen Glückwunsch.

      Gestern lag (Frohnau, er musste geöffnet werden) der 0,75l-Gutsriesling von Christmann im Glas, ein voller, ein fruchtig-opulenter Wein mit einer runden Restsüße, er kommt daher sehr vollmundig daher. Ein schöner Wein.
      Danach gab es den Vaqueras von Montirius, einer der besten Vertreter aus diesem Dorf. Voll, fleischig, dabei sehr fruchtig und für einen Vaqueras noch recht weich, allerdings auch gleich nach dem Öffnen vernichtet.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 22:56:30
      Beitrag Nr. 806 ()
      Moin!

      Ekonti, mit Eichelmann gehe ich ja nun wahrlich nicht immer konform, aber im Falle Flicks muß ich ihm Recht geben: auch mich hatte beim Besuch im September die probierte Palette überzeugt, sogar der Spätburgunder war nicht so schlimm wie von mir erwartet ;) Gute Weine, faire Preise, was will man mehr? Zur Beurteilung des "Aufsteigers des Jahres" fehlt mir die Erfahrung, ich kenne nur Flicks 2001er. Allerdings dürfte die Konkurrenz stark sein, und wirkliche Granaten oder "Große Weine" hatte ich von Flick dann doch nicht im Glas, sondern "nur" blitzblanke Qualität zu günstigen Preisen. Van Volxems Auftritt war ja auch schon sehr beeindruckend, waren die auch im Wettbewerb?

      Jou, und bei der Probe hatten wir wirklich unseren Spaß. Ich habe übrigens noch einen zu vorgerückten Stunde geöffneten und soeben nachprobierten Wein zu erwähnen vergessen (wäre aber nicht schade drum gewesen): der normale Rotwein von Quinta de la Rosa, sonst eher als Portweinerzeuger bekannt. Von mir aus können sie auch beim gespritteten Wein bleiben, vom probierten Vinho Tinto blieb wenig im Gedächtnis: büschen dünn, viel Alkohol und störende Restsüße.

      Kennt jemand das Weingut Klaus Schneider aus Ellerstadt in der Pfalz? Wohl ein Newcomer, etwas neumodisch mit zurückgenommen designtem Etikett und Verzicht auf Prädikate. Ich habe gerade den trockenen Riesling Nr. 1 im Glas, gar nicht schlecht.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 23:16:20
      Beitrag Nr. 807 ()
      Moin,

      HHanseat, leider habe ich die Bewertungsliste nicht parat, doch hat Eichelmann eine Beerenauslese mit einer hohen 90er Zahl bewertet. Keine Ahnung, ob VV im Spiel war.
      Vom Quinta de la Rosa habe ich auch noch einen 97er Vintage.

      Bei Aldi gibt es momentan einen Eiswein für knappe 9 Euro, er kommt von einer Kellerei und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, daß hier etwas Gutes bei rausgekommen ist. Die Leute springen aber wohl ziemlich drauf an, und wenn es nur der Versuch ist, endlich mal für 9 Euro einen "echten" Eiswein zu trinken.

      Heute abend liegt ein 96er Nebbiolo aus Gattinara im Glas, Erzeuger ist Antoniolo. Bin sehr erstaunt, die Erwartung war eine Barolo-Alternative, doch schon von der Optik kommt ein Burgunder daher. So subtil ist er auch im Mund. Kleines Veilchenbukett, leichte süßliche Nase und wie ein Pinot Noir zu trinken. Komisch und auch sehr gut.

      Welche Barolo-Häuser halten die Fachleute hier für die besten?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 23:29:06
      Beitrag Nr. 808 ()
      Moin!

      Habe leider keine Ahnung von Barolo, die wenigen bisher probierten (und ihre Preise) machten mir keine Lust auf mehr. Vielleicht kann ja Dottore Lupo etwas beitragen? Oder frag doch mal bei Traviata nach, sie gibt sicher gerne Antwort. Adresse ist bekannt?

      Von Quinta de la Rosas Portwein kenne ich bisher den LBV (96, glaub ich), der gefällt mir sehr. Etwas Vintage liegt hier auch und wartete auf Weihnachten :D Ich war halt nur neugierig auf ihren normalen Rotwein, da ich in Portugal schon einige superschöne und günstige Weine, aber leider auch einige Enttäuschungen erlebt habe.

      Ich kenne eine Beerenauslese von Aldi, die im letzten Jahr für ähnlichen Preis angeboten wurde. Sehr süß, dropsige Frucht, mit unangenehmen Abgang. Machte keinen Spaß. Stammte aus der Pfalz und hatte keine Rebsortenangabe. Aber wie sieht es denn aus: Eiswein muß doch wirklich gefroren gelesen und verarbeitet werden, während für eine Beerenauslese das Mostgewicht ausreicht (mit Neuzüchtungen ja kein unüberwindliches Problem) und keine Edelfäule oder andere Kriterien vorausgesetzt werden? Andererseits wäre es ja nicht das erste Mal, daß Aldi falsch deklarierten Wein verkauft, ich erinnere an Chianti und Prosecco...

      Aber der Leverpull-Nachbau Corklifter, vor wenigen Wochen im Aldi-Angebot für 20 €, ist erstaunlich gut, wenn auch das Design etwas verunglückt ist. Aber man kann ja die Weine im Nebenraum öffnen :D

      Flicks edelsüße Weine hatten wir leider nicht probiert.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 07:48:54
      Beitrag Nr. 809 ()
      Moin,

      ja, Dottore, welche sind Deine Favoriten?

      HHanseat, beim Leverpull-Plagiat ist ein Aldi-Kauf kein Problem, die werden schließlich in Masse in China hergestellt (vom Leverpull gibt es mittlerweile soviele Plagiate), der Eiswein eventuell auch? Ja, gerade wegen der gefrorenen Lese und dann das Angebot in dieser Masse, wie soll es funktionieren? Hätte gern mal eine kompetente Antwort eines Aldi-Entscheidungsträgers:D.
      Und gerade bei einer Beerenauslese möchte ich doch keine dropsige Frucht haben, ist doch dann herausgeschmissenes Geld.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 09:49:24
      Beitrag Nr. 810 ()
      Tach ach,

      danke für den Zuspruch. Hab inzwischen den Lagavulin geöffnet und zusammen mit einer Havanna (geschenkt von einem Kunden, zusammen mit einem Humidor - und das für einen Nichtraucher :D ) gaaaaanz langsam genossen. Fazit: der Whisky schmeckt rauchiger als die Zigarre :laugh: Ausserdem glaubte ich auf einen Torfballen zu beissen. Ist wohl das, was die Engländer "acquired taste" nennen...

      See ya all
      Christian
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 10:04:06
      Beitrag Nr. 811 ()
      Moin,

      eine Beerenauslese definiert sich über die Botrytis (wie es gesetzlich geregelt ist, weiß ich allerdings nicht). Ich zitiere von der Webside "Rheingauer Wein.de ":Beerenauslesen werden gewonnen aus überreifen, edelfaulen Traubenbeeren. Sie unterliegen nicht mehr allein dem natürlichen Reifeprozeß, sondern bedingen einen Befall durch den Edelpilz Botrytis cinerea. Durch die starke Konzentration des Beerensaftes infolge der Wasserverdunstung durch die Beerenhaut zeichnen sich diese Weine durch eine bernsteinartige Farbe, honigartiges Aroma und einem Gehalt an Würzstoffen, die diese Weine unverkennbar machen, aus.
      Das Mostgewicht muß 110 bis 128 Grad Oechsle betragen (haben).
      Quelle: dwi"

      Mit dem Screw- und Leverpullgelump komme ich prinzipiell nicht zurecht. Bei mir ist spätestens nach zwei Jahren (eher nach einem) die Spindel hin. Meinen Monopol-Korkenzieher, der sich außerdem nicht durch den Korken bohrt, denke ich hingegen bis zur letzten Flasche Wein zu nutzen.

      Gestern hatte ich bei Rucks Rieslanerspätlese mal wieder einen wunderbaren Korkschmecker. Naja, meine Leber hats gefreut, eine neue Flasche mochte ich nicht öffnen...

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 10:21:22
      Beitrag Nr. 812 ()
      Und was hältst Du von den Aldi-Gewächsen, Hornwatz?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 10:24:39
      Beitrag Nr. 813 ()
      Moin!

      Naja, zwei Jahre Lebensdauer bei unserem Durchsatz ist für einen Korkenzieher ja gar nicht so schlecht. Ich habe aber noch nie eine Spindel zerstört (kann wohl mit einigen Sythetikkorken passieren), nur die Teflonbeschichtung löst sich nach einigen Hundert Korken an der Spitze. Beim Corklifter lieget übrigens sogar ein Ersatzspindel bei.

      Sehr zu empfehlen sind übrigens auch die Kellnermesser von Pulltaps, erkennbar am zweistufigen Hebel. Kosten nur wenige Euro und sind gerne auch mal als Werbegeschenk erhältlich.

      Die Aldi-Beerenauslese schmeckte nciht nach Botrytis (die kann ich normalerweise ganz gut rausschmecken), dafür aber ordentlich künstlich. Bei meinen Eltern stehen noch einige Flaschen herum, die keiner mehr trinken mag. Ich kann ja mal welche zum nächsten Treffen mitbringen. Den Aldi-Eiswein kenne ich nicht, wohl aber den Moselland-Eiswein. Der war trinkbar, ordentlich süß, büschen fruchtig, aber nicht komplex udn auch nicht richtig günstig. Würde ich mir auch nicht kaufen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 10:54:30
      Beitrag Nr. 814 ()
      Nochmal Moin!

      Ich habe hier ja schon einige Male erfreut von den Weinen des Weinguts Mosbacher gesprochen. Der neue GM scheint das ähnlich zu sehen (jaja, alles korrupt, ich weiß, aber Mosbacher schmeckt wohl sogar W.E. aus N. :D). Mir liegt das Buch leider noch nicht vor, aber ich zitiere mal von Mosbachers Website:

      Bei den Spitzenreitern trockene Rieslingweine 2001 erzielt unser UNGEHEUER Forst Großes Gewächs mit 94 Pkt. punktgleich mit dem Spitzenreiter Platz 2. Unser KIESELBERG Deidesheim Großes Gewächs (ausverkauft) liegt mit 92 Pkt. auf Platz 7.
      Unter den Schoppenweinen belegt unser Riesling trocken (Literflasche) mit 85 Punkten Platz 1.


      Man gut, daß ich mich reichlich eingedeckt habe und bei mir auch noch einige Flaschen des Ungeheuers und des Kieselbergs liegen :)

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 12:51:42
      Beitrag Nr. 815 ()
      Moin,

      wenn du mich so direkt fragst, Ekonti: 99 Prozent aller Aldi-Weine sind nach meinen Erfahrungen ihr Geld nicht wert, und mir ist es deutlich zu aufwendig, in der Hoffnung, doch noch das ultimative Schnäppchen zu machen, nach dem restlichen Prozent zu fahnden.
      Eine BA ohne Rebsortenangabe finde ich darüber hinaus schon grundsätzlich sehr verdächtig.

      HHanseat, du machst mir richtig Lust auf die letzte Flasche von Mosbacher, die noch in meinem Keller steht. Ich habe seinerzeit 3 oder 4 Pullen von Werner E. durch Tausch erworben. Die, die ich bislang geköpft habe, beherbergten eindrucksvoll puristische Rieslinge, ganz geradlinig und ungeschminkt, Spitzenweine in jedem Fall. Ich denke, da sind wir uns einigermaßen einig!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 16:41:33
      Beitrag Nr. 816 ()
      Moin,

      Hornwatz, ich wollte es ja nur noch mal hören...wenn etwas trinkbar ist, dann die Massenprodukte Sekt und Champagner, kann ich verstehen und würde den Aldi-Champagner wählen, wenn es sonst nur Veuve Cliquot gibt.

      Moosbacher hat mir auch gut gefallen. Wobei der neue GM von Werner E. ziemlich durch den Dreck gezogen wird.
      Hatte es heute auf weinplus verfolgt.
      Da fiel der Name Heger, und hier ist es aus Winzersicht sehr geschickt eingefädelt, nämlich mit den Weinen vom Weingut die Preise und das Prestige einheimsen und mit den Weinen aus dem Weinhaus Heger, die deutlich schwächer sind, die Gastronomie beliefern. Dort merkt der Kunde den Unterschied kaum.

      Ich trinke jetzt die zweite Hälfte des Gattinara von gestern abend und mache mich dann ins Fußballstadion auf.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 21:01:45
      Beitrag Nr. 817 ()
      Moin!

      Da fiel der Name Heger, und hier ist es aus Winzersicht sehr geschickt eingefädelt, nämlich mit den Weinen vom Weingut die Preise und das Prestige einheimsen und mit den Weinen aus dem Weinhaus Heger, die deutlich schwächer sind, die Gastronomie beliefern.

      Von Heger hatte ich einige seiner "eigenen" Weine, die waren alle in Ordnung, wenn auch nicht überragend, und ein Probierpaket des Weinhauses, in dem sich Enttäuschung an Enttäuschung reihte. Nun gut, wirklich teuer war es auch nicht und einige Zeit ist vergangen (waren alles 98er Kabinette), aber so schnell werde ich mir keinen Heger mehr kaufen.

      Ich süppele weiter an Klaus Schneiders Riesling Nr. 1 Qba (aus #805) und habe im direkten Vergleich eine Großes Gewächs von Siegrist aufgemacht. Der Schneider sticht, obwohl für seinen Wein unter 10 und beim gleichen Händler für den Siegrist um die 14 € verlangt werden. Der Siegrist ist mir etwas zu dünn und flach, als mittelprächtige normale Spätlese ginge der durch, aber von einem "Großen Gewächs", auch einem günstigen, erwarte ich mehr.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 21:26:03
      Beitrag Nr. 818 ()
      N´Abend,

      süppele (wie ich gerade gerlernt habe) am 2001er Arbousier von Remejeanne. Einfach sein Geld wert, ein Syrah der höheren Klasse !

      Ansonsten bin Dottore Lupo´s Empfehlung der Cognacs blind gefolgt und hab mir eine Flasche Rare&Delicate von Hine bestellt. Bei vielen Webshops so um die 36-38 Öhre zu haben, bei Edeka (eworld24.de) für knapp 31 Öhre. Billig das. In Engeland bei mir 35 Pfund. Dafür ist er auch Hof-Cognac der Queen :D

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 21:29:10
      Beitrag Nr. 819 ()
      Nabend,

      ich kenne mich mit Heger nicht gut genug aus, um da wirklich mitreden zu können. Die meisten auf der Prowein verkosteten 2000er fand ich nur mäßig, den vom Mituser WirrerBuffet (hallo, wo steckst du?) geschenkten Vitus mochte ich gerne. Ekontis Ausführungen scheinen mir aber schlüssig (zumal sie durch HHanseats Erlebnis gestützt werden).

      HHanseat, von diesem Klaus Schneider habe ich noch nie irgendetwas gehört. Das muß aber nix heißen. Heiner Sauer, auf den ich hiermit noch einmal nachdrücklich hinweise, war mir vor zwei Monaten auch noch völlig unbekannt. Solche Entdeckungen jenseits der ausgetreten Pfade machen (zumindestens mir) einen Heidenspaß, und ich bin überzeugt davon, daß es in Deutschland eine Reihe von im Verborgenen blühenden Blumen gibt. Leider trete ich auf dem Weg zu ihnen auch immer wieder kräftig in den Sumpf.

      Ekonti, der Schampus von Aldi soll nach meinen Informationen in der Qualität stark schwanken, da wohl ganz unterschiedliche Partien von diversen Erzeugern unter demselben Etikett vermarktet werden. Die Pulle, die ich zuletzt hatte (vor ca. anderthalb Jahren), fand ich tendenziell ganz lecker. Trotzdem kaufe ich mir, wenn mir mal nach Brause zumute ist, inzwischen einen guten Winzersekt vom Mittelrhein (Ratzenberger!) oder aus der Pfalz, denn deutlich teurer als der Aldi-Champagner ist so etwas nicht.

      Beste Grüße von Hornwatz, der heute eine Flasche Silvaner-Spätlese von Roth als "Saufewein" killt.
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 22:04:12
      Beitrag Nr. 820 ()
      Also ein Gattinara wird auch aus Nebbiolo gekeltert...er wird irgendwo im Aosta Tal gemacht...vom PLV den meisten Barolo überlegen!!!!

      Zu Barolo...es gibt zu viele überteuerte Schei......!!!!!

      Ein klassischer Granatenbarolo ist von Fontafredda...oder aus Raddi oder von Bartolo Moscarella ...der Rest auch von Gaja ist Marmelade!!!

      Es gibt zur Zeit gigantische Weisse Trüffeln ab 1200 T€uretten....wer will gebe per BM eine Adresse in München an.

      Und der Lagavuillin ist eine rauchige Granate..riecht wie die Kartoffelfeuer aus der Jugendzeit mit den angekokelten Dingern drin.

      cu DL und ich bräuchte mal preiswerte Rieslinge und Weissburgunder ....im Stil wie Laibles Achat .den haben alle meine italienischen Freunde auf dem Gewissen:D
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 23:23:49
      Beitrag Nr. 821 ()
      Moin,

      ich schiebe gerade Fußballfrust und werde noch eine Pulle öffnen.

      Hornwatz, wußte nicht, daß der Aldi-Champagner so schwankt.
      Über die Weinhaus Heger-Weine freut sich die Gastronomie richtig, da sie die Weine günstig einkauft und mit ziemlicher Marge verkauft, denn ich kaum einer Karte steht irgendetwas von Weinhaus sondern eben nur Heger. Und damit wird nicht gelogen. Die Weine vom Weinhaus hatte ich noch nicht probiert, dafür hat HHanseat uns die Arbeit abgenommen. Danke.

      Dottore, es war schon klar, daß der Gattinara aus der Nebbiolo-Traube kommt. Deine Namen habe ich notiert, eben um nicht an Marmeladen zu geraten. Mir gefallen die Weissburgunder von Konstanzer recht gut, sie sind streng elegant und sprechen die Sprache des Winzers. Für Italiener bestimmt preiswert.

      Christian, mal sehen, vielleicht kann ich noch eine Liste mit guten Cognac-Häusern posten, habe aber keine praktischen Erfahrungen damit gemacht.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 09:40:12
      Beitrag Nr. 822 ()
      Moin Dottore,


      Weißburgunder: R. und C. Schneider, Spätlese trocken*** 01 "Trio", 10 Euro

      Dr.Wehrheim, Spätlese trocken "aus dem Muschelkalk", unter 8 Euro

      Riesling: Heiner Sauer, Spätlese trocken 01 Gleisweiler Hölle, 7,35 Euro

      Van Volxem, "Saarriesling", 6,80 Euro

      Alle diese Weine sind absolute PLV-Knüller.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 11:13:27
      Beitrag Nr. 823 ()
      Guten Morgen,

      wenn ich den den Empfehlungen von hornwatz noch eine hinzufügen darf, so eine Neu-Entdeckung: Kallstadter Saumagen Spätlese halbtrocken 2001 vom Weingut Petri für 5 € - ein saumagentypischer Wein in seiner deutlichen Mineralität, die allerdings nicht so hervorsticht wie bspw. an der Terrassenmosel, hinzu kommt ein ausgewogenes Süss-Säure-Spiel, der Restzucker dürfte relativ gering sein (der Wein ist bspw. nicht so süffig wie der halbtr. Kabinett von Pfeffingen). Auf Petri bin ich durch das Bewertungsraster „Lob im GM und bei Eichelmann“ gekommen, wobei E. Vergleich mit Koehler Rupprecht-Weinen mir allerdings übertrieben erscheint. So fällt eine 98er Spätlese tr. aus dem Herxheimer Honigsack von Petri allenfalls durch zarten Holzton und geschmackliche Zurückhaltung (Essensbegleiter) auf – im Gegensatz zu den eher extremen Philippi-Weinen.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:48:24
      Beitrag Nr. 824 ()
      So langsam entwickelt sich der Thread zu einer richtigen Geheimtipp-Sammlung für deutsche Weine. Ich würde ganz gerne eine Liste erstellen, die dann bei jeder Neuausgabe des Threads an den Anfang gesetzt werden soll. Denn ich stelle fest, daß viele von z.b. Frohnaus Favoriten schon wieder aus meinem Gedächtnis verschwunden sind. Und es wäre doch schade, wenn sie langfristig in den Schlüften dieses Boards versinken würden, die speziellen Tipps.

      Also:

      -Petri
      -Rauen
      -Klaus Schneider
      -Grumbach
      -Heiner Sauer

      und da gab es doch noch viel mehr... Ich bitte um Vervollständigung!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:52:45
      Beitrag Nr. 825 ()
      hornifant

      kannst du die weine nicht noch etwas genauer angeben?

      habe meinen weinkeller vergrössert und somit wieder bedarf :)

      danke.

      gruss
      shakes, dem neulich ein wein von euch nicht geschmeckt hat und der sich jetzt schämt :cool:
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:53:36
      Beitrag Nr. 826 ()
      mit genauer angeben meinte ich die bezugsquelle.

      danke.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:56:52
      Beitrag Nr. 827 ()
      Moin!

      Hornwatz, das ist eine hervorragende Idee! Sollten wir am besten auch gleich um Adressen und/oder Bezugsquellen ergänzen! Aber ein Frage: sollen da besonders günstige Weine rein? Oder hauptsächlich unbekanntere Erzeuger?

      Klaus Schneider

      Hm, bisher hat nur einer von uns einen Wein von ihm getrunken, und auch dieser nur einen einzigen. Und niemand weiß genaueres über den Winzer oder sein Angebot. Erhältlich ist sein Riesling "Nr. 1" bei http://www.basf.de/de/dienste/gastro/kellerei/liste/deutsch/… für 9,45 €. Damit ist er auch nicht supergünstig. Dort steht geschrieben:
      2001er Riesling Nr. 1
      trocken
      Weingut Schneider
      (Im Alleinverkauf der Kellerei der BASF)
      Auf den ersten Blick ein Nobody, könnte man meinen...Dabei entpuppt sich der junge, dynamische Markus Schneider, der erst Mitte der 90iger Jahre den elterlichen Betrieb übernommen hat, als wahrer Gipfelstürmer: bei vielen Verkostungen der deutschen wie auch internationalen Fachpresse belegt er erste Plätze. Wir sind stolz, Ihnen seinen besten Riesling im Alleinverkauf anbieten zu können.
      5-10 Jahre kräftig trocken betont ***
      Artikelnummer: pf22525


      Vorerst würde ich den Schneider nicht in eine Bestenliste aufnehmen, dazu müßte er sich schon noch etwas bewähren.

      Shakesbier, verrate doch mal, um welchen Wein es sich handelte und was für Eindrücke er dir bescherte! Schämen mußt du dich nur bei Auskunftverweigerung! :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 16:20:02
      Beitrag Nr. 828 ()
      Moin,

      sehr gute Idee, Hornwatz.

      Nur welche Kriterien gelten?

      Vielleicht sogar mehrere Listen.
      1. die von der Öffentlichkeit noch nicht entdeckten deutschen Winzer mit gutem PLV und ihren Schwerpunkten/Stärken.
      2. Weine, die herausragend sind und wirklich überzeugten, egal woher.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:13:53
      Beitrag Nr. 829 ()
      Hallo,

      mir ging es zunächst einmal um die Winzer, die noch nicht in aller Munde sind. Aber wir können auch gerne noch eine zweite Liste mit besonders herausragenden Erzeugern erstellen. Schaden kanns auf keinen Fall.

      Bezugsquelle ...hmm, tja, ich bin immer so faul...

      Viele Érzeuger haben eine webside. Über Google gelangt man da innerhalb von Sekunden hin. Bei diesen Betrieben schreibe ich dann einfach nur www hinter den Namen, o.k.?
      Klaus Schneider ist wieder gestrichen. Aber Herrn Scholler sollten wir (ausgehend vom PLV) auf jeden Fall aufnehmen.

      Also:

      -Petri (Tel.06535-2345)
      -Rauen (www)
      -Scholler (www)
      -Grumbach (www)
      -Heiner Sauer (heiner.sauer.bioweingut@gmx.de)

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:45:43
      Beitrag Nr. 830 ()
      danke, danke danke.

      sehr aufmerksam, da kann ich wieder loslegen.

      hanseat, ich trau mich nicht. wäre auch anmaßend mit scharfem ß.

      es zeigt nur wieder mal, dass ich trotz wirklich gutem willen machmal nicht in der lage bin, euer geschmacksniveau auch nur annähernd zu erreichen, was mich insofern ärgert, weil ich fast nur weine habe, die von euren postings hier abstammen, also ausgezeichnet sein müssen.
      meistens munden sie auch vorzüglich, dann freut es mich auch ungemein, erlitt nur eine fürchterliche schlappe neulich, ist nicht weiter wichtig. :D

      weiter so :)


      gruss
      shakes am abend
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:51:17
      Beitrag Nr. 831 ()
      hallo,

      hier noch meine weiteren Empfehlungen für 2001 aus früheren mails:

      Gebrüder Bart, Bad Dürkheim, Riesling Spätlese trocken (rund, Ananasnote)
      Clüsserath-Hilt, Mittelmosel, R. Spätlese halbtrocken (ausgewogen, harmonisch)
      Kanzlerhof, Pölicher Held Spätlese trocken (feste Frucht, kräftig)
      Berweiler-Minges, Leiwen, Sandra`s Riesling trocken und halbtrocken (jugendlich, der trockene kräftig mit spürbarer Säure, der halbtrockene weich)

      Näheres auch jeweils unter Hofschusters wein-plus-Führer, dem ich all diese Hinweise verdanke.

      Allerdings ragen diese Weine jeweils aus dem verkosteten Angebot des Winzers heraus (sonst wären der Ruf/Bekanntheitsgrad wohl auch schon ein anderer)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 18:08:11
      Beitrag Nr. 832 ()
      Moin!

      Shakes, dank Naturkorken gibt es auch eine etwa 5-10%ige Ausfallquote an Flaschenfehlern, das sind dann die berüchtigten Korkschmecker oder diverse andere Probleme. Es kann also sein, das der Wein an sich dir schon geschmeckt hätte, nur genau die probierte Flasche hinüber war. Die Fehler bemerke ich selber auch nicht immer, Aufschluß bietet eine zweite Flasche. Oder aber man hat den Wein zu einem ungünstigen Zeitpunkt probiert, gerade starke Rotweine können jung sehr unzugänglich sein.

      Bei den Listen sollten wir uns vielleicht nicht zu viel auf einmal vornehmen, ein Liste mit Geheimtipps ist doch schon mal viel wert. Und die bekannten Erzeuger findet man ja in den einschlägigen Führern.

      Adressen von Winzern findet man ebenfalls gut in den einschlägigen Führern wie z.B. http://www.weinguide.de/gueter/index.html oder http://www.wein-plus.de/weinfuehrer/index.html.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 18:12:48
      Beitrag Nr. 833 ()
      Mit welchen Weinen hast Du eine Schlappe erlebt, Shakes?

      Kannst Du doch ruhig posten, kein Problem.:p

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 18:30:47
      Beitrag Nr. 834 ()
      ach herrje

      es ging um eure weinprobe am 5.11. :rolleyes: ein absolut bitter und beissender wein, den ich nachgetrunken habe, ich weiss nicht, was ich falsch gemacht habe :rolleyes:
      ich werde nochmal vergleichen, hab die flaschen sicher im keller.

      bin auf meiner rundreise auf einen wirklich ausgezeichneten grand cru aus tunesien :eek: gestossen, habe zwei flaschen a ca. 12 euro umgerechnet erhalten, war mir die sache wert!!!

      hab von einer japanischen webseite sogar ein bild gefunden, wer weiss, wo es den wein zu kaufen gibt, bitte um handzeichen :laugh:



      gruss
      shakes
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 18:44:56
      Beitrag Nr. 835 ()
      Shakes, das war der Saarriesling von Van Volxem, oder? Und Riesling an sich hat dir schon einmal geschmeckt? Das ist egentlich ein sehr gefälliger Wein mit leichter Süße, natürlich auch kräftiger Säure. Aber "bitter" klingt doch sehr danach, als sei mit dem etwas nicht in Ordnung gewesen. Eine Vergleichsflasche wird sicher Klarheit schaffen.

      Den Tunesier gibt es hier für 7,50 SFr: http://www.wyyparadiesli.ch/WP_Weine/Wein_Welt.htm

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 18:57:07
      Beitrag Nr. 836 ()
      natürlich schmeckt mir riesling hanseat,

      jau, der volxem war`s auch, ich hab auch den richtigen hier. werde am wochenende wieder einen aufmachen, ihr hattet ja alle soviel lob für ihn übrig...

      weiss nicht, was da falsch lief, meine frau hat ihn auch nicht runter bekommen, aber wiegesagt, dass muss erst recht nichts heissen :laugh:

      herzlichen dank für den link, einfach köstlich...hätte ich auch finden müssen :D

      7 stutz 50 :confused: wieso zahl ich dann 12 euro? o.k. ist ein anderer jahrgang, werde trotzdem mal vorbeifahren...6443 bürglen....klingt nach zentralschweiz, beim nächtsen skiausflug fahr ich vorbei. :)


      gruss
      shakes
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 19:05:06
      Beitrag Nr. 837 ()
      nicht 6443, 6463 bürglen muss das ja heissen, dann ist`s klar, da lohnt ein ausflug immer, das ist ja DAS bürgeln schlechthin ;)

      hier wurde geschichte geschrieben, wisst ihr das? :eek:

      http://www.haenni-buerglen-ur.ch/buerglen.htm

      holldrio.

      gruss
      shakes
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 21:31:58
      Beitrag Nr. 838 ()
      @ Hornwatz: falls es dich nicht überfordert ..hättest du die Adressen?

      was ist mit den Pfälzern...bei Laible dachte ich im Frühjahr nachzukaufen..war alles weg...schade.

      cu DL
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 09:05:16
      Beitrag Nr. 839 ()
      Moin,

      na, hier war ja gestern noch einiges los, während ich meine Ohren bei einem Konzert in der Musikhochschule und dann meine Zunge im Thai-Restaurant (näheres dazu vielleicht später im Fressthread) quälen ließ.

      Frohnau, danke für die Ergänzungen! Wir haben jetzt:

      -Gebrüder Bart, Bad Dürkheim, Riesling Spätlese trocken (rund, Ananasnote) www
      -Clüsserath-Hilt, Mittelmosel, R. Spätlese halbtrocken (ausgewogen, harmonisch) Tel.06507/992121
      -Kanzlerhof, Pölicher Held Spätlese trocken (feste Frucht, kräftig) Tel.06507/3193
      -Berweiler-Minges, Leiwen, Sandra`s Riesling trocken und halbtrocken ?
      -Petri Tel.06535-2345
      -Rauen www
      -Scholler (Risling Spätlese trocken, Gewürztraminer Spätlese trocken, Spätburgunder trocken) www
      -Grumbach (Riesling "Alte Reben", Bernkastel-Kueser Weisenstein Spätlese trocken) (www)
      -Heiner Sauer(Riesling Spätlese trocken, Gewürztraminer Spätlese trocken) heiner.sauer.bioweingut@gmx.de

      Ich habe, Frohnau folgend, auch bei den anderen Winzern die Weine ergänzt, auf die sich die Empfehlung zunächst bezieht.
      Die Adressen dieser Winzer sind nicht nur über google zu erhalten, sondern auch über den Führer bei www.weinplus.de. - ich stelle aber notfalls auch genaue Anschriften hier hinein. Dottore, für welche Betriebe interessierst du dich konkret?

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 10:34:49
      Beitrag Nr. 840 ()
      Guten Morgen,

      mit dem Versuch, auch mal Heiner Sauers Gewürztraminer Spätlese kennenzulernen, kam ich zu spät - der Wein ist ausverkauft. Na ja, das Reservoir ambitionierter Südpfälzer Winzer ohne hohen Bekanntheitsgrad scheint beträchtlich zu sein, Eichelmann und GM sind diesbezüglich sehr grosszügig mit ihren Bewertungen (bspw. bei dem Weingut Gnägy aus Schweigen-Rechtenbach oder den sehr kräftigen Gewürztraminern von Beck aus demselben Ort, die mich geschmacklich und alkoholisch erschlagen, aber von Liebhabern dieser Rebe in meiner Verwandtschaft begeistert getrunken werden), ich bin nach meinen Erfahrungen allerdings skeptisch geworden - für 3-5 € lassen sich eben keine Weine erzeugen, die im Wettbewerb mit anderen deutschen Weinbauregionen Begeisterung auslösen können; ihre Berechtigung und Solidität steht dabei natürlich aussen vor. Wer viel Wein trinkt, wird halt mit der Zeit doch anspruchsvoller (so fand ich gestern Franzens Basisriesling zwar in seiner Assoziation, einen Schieferstein im Mund zu haben, wieder aussergewöhnlich, aber doch irgendwie eindimensional und mit dem "Säurefleck" auf der Zunge, den Weinhändler Kössler kürzlich in einem seiner ziemlich radikalenStatements so schön beschrieben hat.
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 12:51:00
      Beitrag Nr. 841 ()
      ...und die "Rieslingorgie" geht weiter... :yawn:

      Ich selbst bin inzwischen grössenwahnsinning geworden und habe mich nach dem Kauf von Whiskyfässern erkundigt. Eine Distillerie in Schottland bietet an, ein Fass (ca. 200l) für etwa 1000 Pfund abzufüllen. Naja, ist auch nicht teurer als eine Kiste 1er Cru aus dem Bordeaux und hält entschieden länger :laugh: Eigentlich wollte ich aber einen Cognac, da bin ich noch auf der Suche. Die Steuer kommt noch obendrauf, und das ist in Europa allemal billiger als hier auf der Insel.

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 13:06:46
      Beitrag Nr. 842 ()
      Die Rieslingslastigkeit híer ist nicht zu übersehen - als ob es in einer Zierpflanzendiskussion immer nur um Rosen gehen würde (gelten halt aber auch die Spitzengewächse ...). Ich mache mit anderen Rebsorten halt keine hier bemerkenswerten Erfahrungen - am Wochenende trank ich den wohl letzten kalifornischen Zinfandel meines Lebens (süßlich, zimtig, ein weinartiges Getränk für verkorkste Geschmäcker, vielleicht bei McDonalds in Florida verkäuflich)und einen zu kräftigem Essen passenden würzigen Corbieres-Wein von Moevenpick - halt nichts Besonderes
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 14:55:49
      Beitrag Nr. 843 ()
      Moin,

      hier erstmal einige Cognac-Häuser...

      Daniel Boujou, St.-Preuil, Grande Champagne

      Familie Laval, Grande Champagne

      Jean Fillioux, Grande Champagne

      Paul Giraud, Bouteville, Grande Champagne

      Léopold Gourmel <stark in der Gastronomie vertreten>

      E. d. Moysson, L`Hermitage, Borderies

      BTW: Wer kennt die Grappen von Casa Tait?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 14:56:22
      Beitrag Nr. 844 ()
      Naja, wir reden schließlich auch über Gewürztraminer, Grauburgunder und Silvaner:D...

      Bordeaux ist preislich wohl für niemanden von uns so richtig attraktiv, Burgund auch nicht. Die Südfranzosen, die noch aus früheren Einkäufen in meinem Keller schlummern, kennt ihr alle schon...Italien beeindruckt mich im bezahlbaren Bereich überhaupt nicht, und die barriquigen spanischen Roten sind momentan auch nicht mein Fall...

      Christian, es steht dir aber völlig frei, hier über Whisky, Wacholder und chinesischen Wein zu schreiben:D:D...

      Frohnau, in der Tat wird es immer schwieriger, unterhalb von 6 Euro wirklich spannende deutsche Weißweine zu finden. Es gibt eine Reihe netter, braver Tropfen, die im Alltag eine ordentliche Figur abgeben, schon noch für wenig Geld, aber wenn man einen richtig ausdrucksvollen Wein trinken möchte, muß man inzwischen tiefer in die Börse greifen. Die meisten Weine in meinem Keller stammen aus der Kategorie zwischen 6 und 10 Euro.

      Den Basisriesling von Franzen habe ich mir übrigens nie gekauft, der fiel mir im Vergleich zu den Lagen-QbAs doch zu sehr hinten runter.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 05.12.02 09:34:29
      Beitrag Nr. 845 ()
      Und wieder melde ich mich von der Rieslingfront:

      Herrenbergs Nr.5 wird immer besser. Wir haben gestern zu dritt den Inhalt eines Püllekens verschluckt, und ich war schwer versucht, noch ein zweites zu öffnen, da ich von dem leckeren Stoff nicht genug abbekommen habe. Erstaunlich, wie sich dieser Wein, von dem ich vor drei Monaten überhaupt nicht erbaut war, entwickelt hat! Mindestens 86 Punkte.

      Eine zweite Herrenberg-Flasche habe ich aber nicht geköpft - vielleicht erklimmt dieser Wein ja im Laufe der nächsten Monate noch ungeahnte Höhen, wer weiß?
      Stattdessen mußte eine 2000er Weißburgunder-Spätlese von Heiner Sauer dran glauben. Die hatte mir Heiner Sauer im Rahmen einer Fehllieferung (6 Weißburgunder statt Gewürztraminer, inzwischen ausgetauscht) gratis überlassen. Auch dies ein schöner Wein mit einer dezenten Erdbeerfrucht und ziemlich viel Extrakt am Gaumen(83-84). Heiner Sauer ist vielleicht meine interessanteste Entdeckung in diesem Jahr.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 05.12.02 21:51:55
      Beitrag Nr. 846 ()
      Wie war das mit dem dritten Posting in Folge, Christian?

      Aber dir zum Trost gibts bei mir heute abend keinen Riesling, sondern einen Costieres de Nimes. Mas des Bressades heißt der rote oder besser gesagt fast schwarze Bursche, der dickflüssig ins Glas rinnt. Feiner Kirsch- und Pfefferduft, auch rauchige Aromen. Am Gaumen Kirsche und Schoko, druckvoll und schmeichelnd zugleich. Sehr schön integriertes Holz, feinkörnige Tannine. Lang. Eine ziemliche Granate!

      Diesen Wein habe ich nicht von K&U, sondern er wurde mir im Rahmen des Weinplus-Stammtischs zugestellt. Im Weinplus-Chat erhielt er von Scheuermann an die 90 Punkte, und auch die anderen Chat-Teilnehmer waren des Lobes voll.

      Leider kenne ich keine Bezugsquelle, aber wenn ihr eine für diesen 2000er rausfinden solltet, kann man euch bei einem Preis von 8-10 Euro nur zum Zuschlagen raten.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 05.12.02 23:42:45
      Beitrag Nr. 847 ()
      N`Abend!

      Heute mal kein Riesling (mag ich schon sehr gerne, aber nicht ausschließlich. Und selbst zu einem schönen kalifornischen Zinfandel sage ich nicht nein. Manchmal findet man ja sogar ein Exemplar mit weniger als 20 % Alkohol), sondern halbwegs günstige aus dem K&U-Programm, mindestens einer eine besondere Empfehlung: 2000 Domaine de Jonquieres für 9,80 €. Am ersten Tag abstoßende Nase nach Kuhstall, bessert sich am zweiten Tag, am dritten dann genießbar: sehr rund und fruchtig, Tannin nur im Hintergrund, Anflüge von Nelken und Erdbeeren. Heftiger Alkohol, daher fast süßer Geschmackseindruck. Trinkbar, aber nicht komplex oder reizvoll. Werde ich nicht nachkaufen. Angenehmer, aber auch nicht überzeugend, war der "Les Lens" 2000 von Mas d`Espanet. Rund, fruchtig, süffig, auch hoher Alkoholgehalt. Leichter Unterton von Moder, der Korken wirkte aber einwandfrei. Gefiel besser als der Jonquieres, war auch schneller geleert, aber auch diesen werde ich nicht nachkaufen.

      Und ganz ohne Riesling geht es natürlich dann doch nicht: 1999er Wachenheimer Gerümpel Spätlese trocken von J.L Wolf. Dies ist das wechselhafteste Weingut, daß ich bisher kennengelernt habe. Bei jedem Wein muß man sich auf eine Überraschung gefaßt machen, das Spektrum reicht von ungeniesbar (auf mancherlei Art) bis zu exzellent. Dieser lag in der Mitte: mit Genuß trinkbar, typischer Riesling, zeigte aber schon deutliche Alterstöne und leichte Bitternoten. Älter sollte der wohl nicht werden.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 11:10:45
      Beitrag Nr. 848 ()
      Horni,

      welcher Wein der "Mas des Bressades" war das denn ? ich kann mehrere finden, den Cuvée Excellence rot 2000 z.B. oder den Cabernet-Syrah 1999/2000 ??? Du weisst doch dass ich deinen Empfehlungen immer folge ;)

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 11:44:54
      Beitrag Nr. 849 ()
      Moin,

      Christian, es war der Cuvee Excellence rot 2000. Wo gibts den denn, und zu welchem Preis ? Lechz!

      Beste Grüße

      Horwatz
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 11:49:26
      Beitrag Nr. 850 ()
      Junge, Junge, ich bin aber auch selten dämlich! Da sage ich den Leuten hier immer, sie sollen mal Google bemühen, und ich selber komme erst jetzt auf den Trichter...

      Den Mas des Bressades gibts direkt bei mir um die Ecke - in Eupen bei Noel. Nix wie hin!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 12:06:39
      Beitrag Nr. 851 ()
      Horni,

      dieser Nöl aus Eumel (oder so) gibt den Mas de Bressade als "ausverkauft" an...wird wohl also nix...nächste Woche bin ich aber in Mannheim und da hats einen Händler der wohl noch was davon hat :cool:

      Im Moment bestelle ich irgendwie zuviel Wein - lagert alles bei meinen Eltern in Deutschland. Wenn ich das nächstemal umziehe können wir uns alle treffen und durchprobieren - wird wohl wahrscheinlich gegen Mitte nächstes Jahr sein - Richtung Schweiz... hallo Shakes, ich komme...

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 12:52:20
      Beitrag Nr. 852 ()
      Christian, der Mas des Bressades lohnt sich auf jeden Fall. Ich fand ihn für den Preis absolut spektakulär. Du kannst, wenn du Lust hast, mal in den Chat hineinschauen: http://www.wein-plus.de/monatsweine/chat0208.htm

      Na, wenns nächstes Jahr in die Schweiz geht, rückst du dem Rebensaft ja wieder etwas näher...ach, ich vergaß: In England wächst ja auch Wein:D...

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 13:00:52
      Beitrag Nr. 853 ()
      Findest du Ihn für 10 Öhre auch noch spektakulär ? Der Händler der Ihn noch hat verlangt etwas mehr dafür...

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 16:26:27
      Beitrag Nr. 854 ()
      Ja, Christian, der Wein ist auch für 10 Euro immer noch hochinteressant. Er gehört für mich zu den leckersten Roten des Jahres - wobei es sich schon um einen sehr dicken Saft mit Spaßfaktor handelt, und nicht um einen feinen, hochintellektuellen Stoff.

      Offtopic: Leute, drückt mir mal die Daumen. Das heftigste Wochenende des Jahres naht, und mir flattern die Nerven schon mit Hochfrequenz. Heute abend ist Probe, und morgen gestalte ich dann zusammen mit einem Freund und einem kleinen Orchester Albinonis Doppelkonzert in F-dur. Das ist aber nur der Auftakt zu allen 6 Kantaten des Bachschen Weihnachtsoratoriums, die ich am Sonntag an der 1. Oboe/Oboe d`amore mitdudele. Üblicherweise werden immer nur 3 Kantaten gemacht, und danach fühlt man sich schon um Jahrzehnte gealtert. Um 10:00 morgens gehts mit Proben los, um 16:00 ist Aufführung, und um 20:00 lebe ich eventuell schon nicht mehr. Ich bin ja schließlich nur ein kleiner Handwerker und kein großer Solist...Naja, trinkt ein gutes Glas auf mich, falls ich ab Montag nichts mehr von mir hören lassen sollte....Es war eine schöne Zeit mit euch.

      Beste Grüße

      Hornwatz:(
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 17:31:48
      Beitrag Nr. 855 ()
      Guten Abend Hornwatz,

      wir drücken dir alle die Daumen !!! Vor Weihnachten gehts allen so, Stress ist angesagt...du wirsts überleben und kannst dich schon jetzt auf den Wein danach freuen :lick:

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 21:01:40
      Beitrag Nr. 856 ()
      Moin,

      Hornwatz, die Daumen sind gedrückt. Selbstverständlich.
      Die Kandaten wirst Du bestimmt seriös und locker runterspielen.Und ich fange heute schon an, mit feinen Weinen auf Dich zu trinken. Für so einen Anlass gibt es jeden Abend einen schönen Wein. Heute beginnen wir mit Konstanzers Chardonnay Spätlese trocken.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 07.12.02 09:51:35
      Beitrag Nr. 857 ()
      Moin, Hornwatz!

      Das wird schon, da habe ich vollste Zuversicht in dich! Und am Sonnatg abend ist`s dann vollbracht, du kannst einen Belohnungswein öffnen und jauchzen und frohlocken!

      Alles Gute,

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.12.02 10:09:26
      Beitrag Nr. 858 ()
      Moin,

      Danke für euren Zuspruch!

      Da ich nicht weiß, was werden wird, habe ich mir vorsichtshalber gestern nach der Probe zusammen mit meinem Kollegen Christoph noch ein paar leckere Weinchen gegönnt. Zunächst Chrismanns 2000er Idig GG, ein wahres Monster von trockenem Riesling, dann Wittmanns 99ger Auslese aus dem Morstein (sehr komplex und lang, bestes PLV) und abschließend eine Süßweinbombe von der Loire, und zwar einen 99ger Beaulieu "Les Rouannieres" vom Chateau Pierre Bise: Tiefgolden, deutliche Botrytis, Honig, getrockenete Aprikosen, Feigen, sehr intensiv und lang. Ein ziemlicher Knüller (gabs bei der Weinzeche)!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 07.12.02 16:23:00
      Beitrag Nr. 859 ()
      Du Fuchs :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 02:47:39
      Beitrag Nr. 860 ()
      Moin,

      ...kann nicht pennen....

      Der Albinoni gestern lief nicht schlecht, aber zu allem Überfluß ist mir gestern früh meine beim Bach benötigt Oboe d´amore verreckt. Ich habe dann noch einen Instrumentenbauer aufgetrieben, der mir das Ding gestern abend in einer Blitzaktion repariert hat - aber meine Nerven....

      Gestern gabs nur zwei bis drei Gläser von Weingarts restsüßer Spätlese 01 aus dem Bopparder Hamm Ohlenberg. Ein guter, klassischer Riesling mit einem schönen Süße-Säure-Spiel und einem ordentlichen Nachhall. Das PLV stimmt auf jeden Fall, aber wieso Parker ausgerechnet auf Weingart verfallen ist, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

      Frohnau, bei Ebay habe ich den neuen Eichelmann ersteigert (immerhin einschließlich Porto für 16,29 statt für 24 Euro). Ich bin ja doch neugierig.....

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 02:50:45
      Beitrag Nr. 861 ()
      Moin,

      ...kann nicht pennen....

      Der Albinoni gestern lief nicht schlecht, aber zu allem Überfluß ist mir gestern früh meine beim Bach benötigt Oboe d´amore verreckt. Ich habe dann noch einen Instrumentenbauer aufgetrieben, der mir das Ding gestern abend in einer Blitzaktion repariert hat - aber meine Nerven....

      Gestern gabs nur zwei bis drei Gläser von Weingarts restsüßer Spätlese 01 aus dem Bopparder Hamm Ohlenberg. Ein guter, klassischer Riesling mit einem schönen Süße-Säure-Spiel und einem ordentlichen Nachhall. Das PLV stimmt auf jeden Fall, aber wieso Parker ausgerechnet auf Weingart verfallen ist, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

      Frohnau, bei Ebay habe ich den neuen Eichelmann ersteigert (immerhin einschließlich Porto für 16,29 statt für 24 Euro). Ich bin ja doch neugierig.....

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 03:00:41
      Beitrag Nr. 862 ()
      Moin,

      ...kann nicht pennen....

      Der Albinoni gestern lief nicht schlecht, aber zu allem Überfluß ist mir gestern früh meine beim Bach benötigt Oboe d´amore verreckt. Ich habe dann noch einen Instrumentenbauer aufgetrieben, der mir das Ding gestern abend in einer Blitzaktion repariert hat - aber meine Nerven....

      Gestern gabs nur zwei bis drei Gläser von Weingarts restsüßer Spätlese 01 aus dem Bopparder Hamm Ohlenberg. Ein guter, klassischer Riesling mit einem schönen Süße-Säure-Spiel und einem ordentlichen Nachhall. Das PLV stimmt auf jeden Fall, aber wieso Parker ausgerechnet auf Weingart verfallen ist, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

      Frohnau, bei Ebay habe ich den neuen Eichelmann ersteigert (immerhin einschließlich Porto für 16,29 statt für 24 Euro). Ich bin ja doch neugierig.....

      Beste Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 03:02:38
      Beitrag Nr. 863 ()
      Moin,

      ...kann nicht pennen....

      Der Albinoni gestern lief nicht schlecht, aber zu allem Überfluß ist mir gestern früh meine beim Bach benötigt Oboe d´amore verreckt. Ich habe dann noch einen Instrumentenbauer aufgetrieben, der mir das Ding gestern abend in einer Blitzaktion repariert hat - aber meine Nerven....

      Gestern gabs nur zwei bis drei Gläser von Weingarts restsüßer Spätlese 01 aus dem Bopparder Hamm Ohlenberg. Ein guter, klassischer Riesling mit einem schönen Süße-Säure-Spiel und einem ordentlichen Nachhall. Das PLV stimmt auf jeden Fall, aber wieso Parker ausgerechnet auf Weingart verfallen ist, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

      Frohnau, bei Ebay habe ich den neuen Eichelmann ersteigert (immerhin einschließlich Porto für 16,29 statt für 24 Euro). Ich bin ja doch neugierig.....

      Beste Grüße Hornwatz
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      schrieb am 08.12.02 03:04:30
      Beitrag Nr. 864 ()
      Moin,

      ...kann nicht pennen....

      Der Albinoni gestern lief nicht schlecht, aber zu allem Überfluß ist mir gestern früh meine beim Bach benötigt Oboe d´amore verreckt. Ich habe dann noch einen Instrumentenbauer aufgetrieben, der mir das Ding gestern abend in einer Blitzaktion repariert hat - aber meine Nerven....

      Gestern gabs nur zwei bis drei Gläser von Weingarts restsüßer Spätlese 01 aus dem Bopparder Hamm Ohlenberg. Ein guter, klassischer Riesling mit einem schönen Süße-Säure-Spiel und einem ordentlichen Nachhall. Das PLV stimmt auf jeden Fall, aber wieso Parker ausgerechnet auf Weingart verfallen ist, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

      Frohnau, bei Ebay habe ich den neuen Eichelmann ersteigert (immerhin einschließlich Porto für 16,29 statt für 24 Euro). Ich bin ja doch neugierig.....

      Beste Grüße Hornwatz
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      schrieb am 08.12.02 03:10:48
      Beitrag Nr. 865 ()
      Moin,

      ...kann nicht pennen....

      Der Albinoni gestern lief nicht schlecht, aber zu allem Überfluß ist mir gestern früh meine beim Bach benötigt Oboe d´amore verreckt. Ich habe dann noch einen Instrumentenbauer aufgetrieben, der mir das Ding gestern abend in einer Blitzaktion repariert hat - aber meine Nerven....

      Gestern gabs nur zwei bis drei Gläser von Weingarts restsüßer Spätlese 01 aus dem Bopparder Hamm Ohlenberg. Ein guter, klassischer Riesling mit einem schönen Süße-Säure-Spiel und einem ordentlichen Nachhall. Das PLV stimmt auf jeden Fall, aber wieso Parker ausgerechnet auf Weingart verfallen ist, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

      Frohnau, bei Ebay habe ich den neuen Eichelmann ersteigert (immerhin einschließlich Porto für 16,29 statt für 24 Euro). Ich bin ja doch neugierig.....

      Beste Grüße Hornwatz
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      schrieb am 08.12.02 03:16:12
      Beitrag Nr. 866 ()
      Moin,

      ...kann nicht pennen....

      Der Albinoni gestern lief nicht schlecht, aber zu allem Überfluß ist mir gestern früh meine beim Bach benötigt Oboe d´amore verreckt. Ich habe dann noch einen Instrumentenbauer aufgetrieben, der mir das Ding gestern abend in einer Blitzaktion repariert hat - aber meine Nerven....

      Gestern gabs nur zwei bis drei Gläser von Weingarts restsüßer Spätlese 01 aus dem Bopparder Hamm Ohlenberg. Ein guter, klassischer Riesling mit einem schönen Süße-Säure-Spiel und einem ordentlichen Nachhall. Das PLV stimmt auf jeden Fall, aber wieso Parker ausgerechnet auf Weingart verfallen ist, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

      Frohnau, bei Ebay habe ich den neuen Eichelmann ersteigert (immerhin einschließlich Porto für 16,29 statt für 24 Euro). Ich bin ja doch neugierig.....

      Beste Grüße Hornwatz
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      schrieb am 08.12.02 16:35:06
      Beitrag Nr. 867 ()
      .
      O.K., siebenfach hält besser, einverstanden...

      Gleich gibts wieder eine Flasche Reisling (wie der Engländer sagt) zur Weihnachtsfeier... und jede Menge "Sticky Pudding", davon wirds einem schon beim Ansehen schlecht. Mal sehen ob die auch mit trockenem Reisling leben können, oder ob ich doch den "Blue Nun" vorzaubern muss :eek:

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 21:21:14
      Beitrag Nr. 868 ()
      Guten Abend,

      wie Klima und Weingeschmack miteinander verbunden sind, zeigt sich mal wieder bei diesen eisigen Temperaturen im Osten (gilt natürlich nicht nur für Wein, sondern z.B. auch für Lakritz, deren herzhafter Geschmack bei nördlichem Klima weit besser ankommt als in Süddeutschland, jedenfalls wenn ich das Warenangebot vergleiche: im Süden trostlos, in Hamburg mit allem, was Katjes, die Holländer oder Dänen zu bieten haben - ich führe das schon, darauf zurück, dass es witterungsabhängig einfach anders schmeckt; gilt z.B. auch für Pfeifentabeke, aber ich will nicht abschweifen). Kaltes Wetter heisst für mich halt restsüsse Weine trinken (der zitrusfruchtige Pfeffingen-Basiswein passte bspw. überhaupt nicht) oder halt rote (ein 95er Mehringer Zellerberg vom Kanzlerhof mit seinen 8 %, ohne jeden Alterungston, ist zudem das richtige, um ohne Ermüdung tagsüber ein Fläschchen zu leeren). Ich habe erstmals bei Pinard einen Karton mit deren Einstiegs-Franzosen geordert und bin bereits vom ersten Wein sehr angetan: von der Domaine de Limbardie gibt es einen Cabernet-Merlot für 5 €, der erstaunlich schmeckt: die Fruchtigkeit dieser Rebsorten ist gepaart mit viel Würze (eher Syrah-Grenach-verdächtig), viel Fleisch und Volumen (dennoch schmeckt der Wein bei 13,5 % nicht alkoholisch), ein toller Winter-Wein.
      Ansonsten gilt es zum für seinen halbtrockenen Riesling Saumagen gelobten Weingut Petri (die Empfehlung aus GM und Eichelmann) nachzutragen, dass die Gewürztraminer Spätlese trocken auch empehlenswert ist, während die trockene Riesling Spätlese aus dem Herxheimer Honigsack im Ausguss verschwand, ich hoffe nur wg. eines Korkschmeckers (den ich im Gegensatz zu meiner Frau meist überhaupt nicht registriere). Das in irgendeinem dieser zahllosen Zeitschriften-Wettbewerbe empfohlene rheinhessische Weingut "Hinter der Kirche" bietet wie so viele Güter aus dem Hügelland übrigens ganz ordentliche Qualität (schöner Gewürztraminer nach Aussage meiner Gewürztraminer-kenntnisreichen Verwandtschaft, während der Grauburgunder irritiert: viel Säure, also ob zur Hälfte Riesling hinzugekippt worden wäre, viel Alkohol zur Abrundung), aber lädt doch nicht zur abermaligen Bestellung ein.

      Hornwatz, ich habe Dich hier ja vor dem Eichelmann gewarnt ..., nein,aber im Ernst ist es damit doch so wie mit dem GM (und den meisten regelmäßigen Publikationen wozu auch immer): die Erwartungen werden häufig erfüllt, alles andere würde nicht in das eigene Bild passen - das wissen die Verfasser auch, zumal sie einen bestimmten Geschmack haben, der sich nicht ändert. Die Texte von Eichelmann zu den Weingüter sind noch nichtssagender als im GM (Standardformulierung, mit Kopierfunktion vielfach einsetzbar: "Ich habe die Weine von x 1999 zum ersten Mal getrunken und war auf Anhieb von ihrer Frische und dem Können von Winzer x überrascht und sehr angetan. Der Jahrgang 2000 stellte dann eine nochmalige Steigerung dar, ein Sortiment ohne Schwächen. Die 2001er Weine schliessen nahtlos daran an, noch mehr Fruchtigkeit hat mich schlichtweg begeistert - all Weine überzeugen."). Die Weinbeschreibungen sind in ähnlicher Form gehalten (weshalb bspw. Vera Suratny vom erneut hoch gelobten Weingut Brenneis-Koch diesen Stil mit seinen dürftigen Adjektiven bei wein-plus so verteidigt, verstehe ich nicht ) - sie sagen rein gar nichts über den Wein aus.
      Aber: die Punktbewertungen haben für mich schon Aussagekraft (wenn man die Abstände im Bereich von 83-89 Punkten, die dominieren, als sehr hoch einstuft, d.h. einen Wein unter 86 Punkten kann man getrost als nicht empfehlenswert abtun), da ich die mich überzeugenden 2001er Weine tatsächlich alle im Hochpunktsegment wiedergefunden habe. Im übrigen liegen zwischen GM und E. keine Welten, die über 90 Punkte-Weine von E. sind weder Schnäppchen noch unbekannte Namen und auch häufig Auslese-Qualitäten.
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 21:40:29
      Beitrag Nr. 869 ()
      Nabend,

      so, das Grauen liegt hinter mir, und ich bin eigentlich ganz zufrieden mit mir selber - weniger aber mit dem Dirigenten und den Gesangssolisten. Die haben teilweise schon für ein ziemliches Schwimmfest gesorgt. Nun ja, da muß man dann versuchen, das Beste draus zu machen, und das ist eigentlich ganz gut gelungen.

      Sorry wegen des siebenfachen Postings von heute früh. Das lag nicht an meinen üeberreizten Nerven, sondern bei W:O war irgendetwas im Eimer. Und wenn ich schon nachts um 3 Unsinn in die Tasten hacke, will ich auch, daß er ankommt. Da bin ich trotzig...

      Frohnau, zu Eichelmann, Suratny etc. morgen mehr.

      Gerade habe ich einen alten Bekannten zwischen, nämlich Gaubys 98ger "Les Calcinnaires". Immer noch ein guter Wein, aber deutlich verschlossener als vor ein, zwei Jahren. Ich stimme Dr.Kohler zu, der empfiehlt, bei Gauby die Primärfrucht mitzunehmen und die Weine jung zu trinken. Jetzt hat der 98ger wirklich viel von seiner früheren Lebendigkeit eingebüßt - es scheint durchaus Parallelen zwischen hochwertigen Roussillion-Roten und Rieslingen zu geben:D...

      Bin ziemlich erschossen - bis morgen!

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 09.12.02 21:55:21
      Beitrag Nr. 870 ()
      Moin,

      Hornwatz, auf entspannte Tage.

      Lakritz, sehr lecker, besonders die skandinavischen Varianten. Restsüsse Weine zur Zeit nur zum Essen. Von Rauen liegt mir die Preisliste vor, dort wird demnächst bestellt. Heute offen: ein Bordeaux! Passt sehr gut zu den Minustemperaturen. Es handelt sich um den 98er La Chenade aus Lalande de Pomerol, verantwortlich dafür zeichnet Denis Durantou (steht auch groß auf dem Etikett). Ein Wein, der Erwartungen weckt, habe ich mir doch sagen lassen, daß Herr Durantou für den L`Eglise verantwortlich zeichnet, einen der meist geschätzten Bordeaux-Weine.
      Vielleicht noch etwas zu jung geöffnet, doch sehr intensiv, Lakritz (!), dunkel, auch sehr fein. Bordeaux sind für mich immer schwierig einzuordnen, dieser erfüllt Erwartungen. Liegt in D zwischen 14 und 20 Euro. Sehr kaufenswert.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 09.12.02 23:40:58
      Beitrag Nr. 871 ()
      Nabend,

      Ekonti, obwohl ich bislang glaubte, meine Weinvorlieben seine nicht jahreszeitlich gebunden, stelle ich fest, daß ich in den letzten Tagen verstärkt zum Rotwein greife.

      Heute waren es der Rouge Garance 99 (den hatten wir mal als Online-Probenwein) und Gaubys 99ger "Les Calcinaires".

      Rouge Garance: Ganz nett, aber keinesfalls dem K&U-Werbetext entsprechend - der Wein hat sich nicht sonderlich entwickelt. 82 - 83 Hornwatzpunkte, gute Qualität, aber eher unspektakulär.

      Gauby 99: Deutlich besser als Rouge Garance. Und auch dem 98ger "Les Calcinaires" klar überlegen, wobei ich nicht bestimmt weiß, ob das am Alter oder am Jahrgang liegt. Aber ich bilde mir ein, daß der 98ger mal so ähnlich geschmeckt hat....
      IMHO kein Lagerwein. Trotzdem 87-89 auf der subjektiven Hornwatz-Skala.

      Beste Grüße

      Hornwatz

      Beste Grüße
      Avatar
      schrieb am 09.12.02 23:50:13
      Beitrag Nr. 872 ()
      Hallo Hornwatz,

      dem Rouge Garance konnte ich ebenfalls nichts besonderes abgewinnen, eben nur ein Trinkwein. Von Gauby liegen noch zwei höherwertige im Keller, hatte ich doch seinerzeit mit einer Entwicklung gerechnet, häufen sich nun die Stimmen, von Dir und z.B. auch Kohler, daß die Tropfen jung getrunken werden sollten.
      Übrigens, hätte nie gedacht, daß Du die Nr. 5 vom Herrenberg noch so loben würdest.

      Da Parker Weingart lobt (kenne ich gar nicht und verstehe auch nicht, warum nur die), würde ich nun gern einen Wein aus dem Hause probieren. Nur ab Winzer oder auch irgendwo zu kaufen?

      Der La Chenade hat sich heute abend gut entwickelt. Selten, daß ein Bordeaux so schnell geleert wurde.
      Ein klarer feiner Wein, wie eine Architektur, individuell und qualitätsorientiert.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 16:13:36
      Beitrag Nr. 873 ()
      hornifant

      ich habe dich nominiert, also gebe mal bitte deine stimme ab, ihr wisst doch, feedback ist alles :laugh:

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…

      ekonti, hanseat etc. mögen bitte folgen :cool:


      shakes
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 16:31:14
      Beitrag Nr. 874 ()
      Moin,

      Ekonti, wenn ich den K&U Text zum Rouge Garance lese - "Das ist Stoff! Diese inzwischen recht bekannte Spitzencuvée enthält 60 % konzentrierte Syrah und 40 % ultrareife Grenache. Schmelzig und mit massiven Gerbstoffen beladen läuft dieser eindrucksvolle Cotes du Rhone Villages über die Zunge. Mit diesem 99er "Rouge Garance" hat Monsieur Cortellini sein bisheriges Meisterstück abgeliefert, das wir unseren erklärten Rhonefreunden deshalb auch ganz besonders empfehlen möchten.
      b Drei Wochen stand dieser Monster-Cotes du Rhone auf der Maische, um in dieser Zeit immer wieder extrahiert zu werden; Monsieur Cortellini wollte das Maximum an Information aus den dicken Beerenschalen herauslösen. Das riskante Unterfangen ist ihm perfekt gelungen. Dieser Wein bringt höchst erstaunliche Konzentration und Statur ins Glas, bepackt mit viel würziger dunkler Beerenfrucht, dem Duft der Garrigue nach sommerlichen Kräutern, nach Süßholz, schwarzen Oliven und dunklen Früchten wie Kirschen und Pflaumen. Und wenn man diesen ziemlich konzentrierten Wein noch ein Jahr reifen läßt, dann wird er seinen Besitzer an kalten Abenden anspruchsvoll erwärmen (was glauben Sie, wie der in 3-4 Jahren schmeckt!). Doch dieser leckere Stoff mundet auch im Hochsommer zum mittäglichen Imbiß auf der Terrasse so vollkommen, daß man aufpassen muß, den Vorrat nicht zu vertilgen bevor es Winter wird!"

      - dann habe ich das Gefühl, entweder überhaupt kein Gespür für Rotwein zu besitzen oder etwas anderes als Herr Kössler getrunken zu haben.

      Schon witzig, wie unterschiedlich Weine wahrgenommen werden können. Die 82 Punkte für den Saarriesling von Van Volxem im neuen GM kapiere ich beim besten Willen ebensowenig wie Kösslers Hymmne auf den Rouge Garance.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 18:17:07
      Beitrag Nr. 875 ()
      Moin,

      Shakes, ich stehe dort nicht in der Liste der Personen, die eine Stimme abgeben sollen. Bin aber trotzdem für Spanien.

      Hornwatz, nun, lassen wir die Weinhändler mal texten, die wollen auch etwas verkaufen und es gibt bestimmt Leute, die den Text verinnerlichen, damit der Wein auch genauso schmeckt.:D Der aktuelle Idig ist in der Tat ein Monster. In Relation zum Preis ist es dafür viel zu früh. In diesem Monat wird nicht am Wein gespart, auf dem Programm steht noch ein Pommard von der Domaine Gros, 1er Cru.
      Vorhin rief mich ein Bekannter an, sein Kumpel hätte einen 1948er Duhart-Milon, den er veräußern möchte. Habe mich erstmal informiert, 1948 soll im Bordeaux ein unterschätzter Jahrgang gewesen sein, eigekeilt zwischen großen Jahrgängen. Ein 1938er kostet z.B. 230 Euro. Duhart-Milon ist ja Grand Cru Classe, gehört zum Rothschild-Imperium. Naja, den Tropfen wird es die Tage bei ebay zum Ersteigern geben, Anfangsgebot bei 130 Euro (wurde mir so gesagt...).
      Aber eigentlich möchte ich heute abend gut essen gehen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 18:44:03
      Beitrag Nr. 876 ()
      hab das schon klargestellt, ekonti :D

      ähm ja, danke horni für dein feedback ;)

      mit eurem wein v. 5.11. ist übrigens alles o.k., eine klasse für sich :)

      gruss
      shakes - der mit der ersten flasche irgend etwas falsch machte :cool:
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 18:51:47
      Beitrag Nr. 877 ()
      Moin!

      Bei K&Us Texten frage ioch mich des öfteren, ob es um den gleichen Wein geht. Na ja, man kennt diese Tendenz ja langsam. Dafür sind ihre "K&U Tips" (diese ovalen Symbole im Angebot) für mich meist eine gute Hilfe. Und letztendlich muß man halt immer selbst die Weine probieren, da hilft nichts. Da waren viele nette Weine dabei, einige Enttäuschungen und drei, bei denen ich massiv nachgeordert habe: Clavels Copa Santa, den Saar Riesling (Shakes, was hat die Wiederholung ergeben?) und den roten Anjou-Villages, dessen Name mir gerade nicht einfällt.

      Den GM habe ich inzwischen auch, habe aber noch nicht viel gelesen. Trotz verbreiteter Kritik bin ich mit den Bewertungen, soweit ich vergleichen kann, einigermaßen einverstanden. So werden von Schubert und Kerpen kritisiert, auch mir haben ihre neueren Jahrgänge nicht mehr gefallen. Auch die Weine der Karlsmühle gefielen mir 2000 besser. Mosbacher räumt ab, kann ich nachvollziehen. Van Volxem hätte ich mehr gegeben.

      Etwas stören tut mich allerdings der recht knappe Teil des Textes zu den Weinen und das Herumgeschwafel auf engen Raum zu unwichtigem (z.B. Geschichte der Karlsmühle zur Römerzeit).

      Ist der GM nun seinen Preis wert? Ich bereue den Kauf nicht und würde ihn auch dem Eichelmann (für mich nicht nachvollziehbare Beschreibungen und Wertungen) oder Weinplus (zu viele Lücken) vorziehen. Aber großartig vermissen würde ich ihn auch nicht, und gewiß werde ich ihn mir nicht jährlich kaufen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 19:04:05
      Beitrag Nr. 878 ()
      Hi

      shakes, gelle, der "Saarriesling" ist deutlich mehr als 82 Punkte wert, oder?

      Hier extra für Christian:D das Neueste aus dem Weinplus-Magazin:

      "Trockene Spitzenrieslinge aus Österreich und Deutschland
      Hinspiel mit Heimvorteil
      von Marcus Hofschuster


      Lange Gesichter waren zumeist vorprogrammiert bei den deutschen Produzenten trockener Rieslinge, wenn sie ihre eigenen Weine in der Vergangenheit gegen die österreichischen Spitzen antreten ließen. Regelmäßig bereitete die Übermacht der Pichlers, Knolls, Pragers und Hirtzbergers den heimischen Gewächsen und ihren Machern ihr ganz persönliches Cordoba.

      Bisher sah es so aus, als sollte das auf absehbare Zeit auch so bleiben. Nicht einmal einer Hand voll deutscher Erzeuger gelang es einigermaßen regelmäßig, auch nur halbwegs Vergleichbares auf die Flasche zu bringen. Weine, wie die trockene 92er Auslese von Künstler oder die 90er "R"-Version von Koehler-Ruprecht blieben Ausnahmeerscheinungen, die zunächst kaum Nachahmer fanden.

      Seit einigen Jahren allerdings ist Bewegung in der Szene. Offenbar angespornt durch die Diskussion um das Große beziehungsweise Erste Gewächs bemüht sich heute eine stattliche Zahl von Produzenten aus nahezu allen Anbaugebieten, um die Erzeugung erstklassiger trockener Rieslinge - die Einen, so kommt es einem vor, um dessen Daseinsberechtigung zu beweisen, die Anderen um genau das Gegenteil zu erreichen.

      Wie auch immer: das Ergebnis zählt und das kann sich inzwischen sehen lassen.

      Am 2. Dezember traf sich also eine illustre Runde auf dem Weingut Keller in Flörsheim-Dalsheim, um die in der einschlägigen Fachpresse höchstbewerteten 2001er Rieslinge beider Länder einer genauen Prüfung zu unterziehen. Dabei wurden die Weine in Pärchen gegenübergestellt und blind verkostet. Die Veranstaltung fand ausschließlich vor heimischem Publikum statt, so dass schon der Fairnis halber ein Rückspiel für den Sommer nächsten Jahres in der Wachau anberaumt wurde.

      Den Anfang machte Loimers Ried Steinmassel. Wiewohl Fred Loimer schon seit Langem einen ausgezeichneten Ruf genießt, scheint mir die Qualität der Weine allgemein in 2001 einen deutlichen Sprung nach oben gemacht zu haben. Der Steinmassel ist sein Meisterstück und begeistert mit einer hochkomplexen Nase von Zitrusfrüchten, Pfirsichen, Trockenkräutern und Mineralien. Im Mund wirkt er immer noch sehr verschlossen, mit kompakter, trockener Frucht, lebendiger Säure und enormer Mineralität, Kraft und Länge (95+).

      Sein Gegenstück, der Deidesheimer Kieselberg von Mosbacher (Großes Gewächs) wirkt erheblich zugänglicher: sehr lebendiger, fruchtiger Duft von Zitrusfrüchten und Pfirsichen mit verspielter Mineralik. Sehr saftig und mit schöner Würze, deutlich süßer als der Steinmassel, animierend, straff strukturiert und nachhaltig, schöne Rasse, langer Abgang (92).


      Einen ausgezeichneten Ruf genießt die 2001er Rüdesheimer Schlossberg Spätlese trocken von Josef Leitz. Der Duft ist sehr rassig mit Noten von Zitrusfrüchten, etwas Cassis, Kräutern und Pfirsichen mit kühler mineralischer Würze. Im Mund stoffig und ziemlich kompakt gebaut, wieder etwas süßlich, lebendige Säure, viel Kraft am Gaumen, mineralische Länge. Sollte reifen (91).

      Der Zöbinger Heiligenstein von Hirsch wirkt dagegen sehr zurückhaltend und verschlossen in der Nase: kräuterwürzig, sehr mineralisch, mit schwarzbeerigen Noten. Im Mund wieder dunkle, trockene Würze, harmonische Säure, sehr mineralisch, nicht ganz die Kraft des Schlossberg, aber im Augenblick auch ziemlich verschlossen, langer Nachhall (90+).


      Pragers Ried Klaus beeindruckt mit sehr präsentem Duft nach Zitrusfrüchten, Litschi, etwas Pfirsich und Mineralien mit verspielter Kräuterwürze. Klare, rassige Frucht, straff gewirkt, schöne Säure mit viel Spiel, sehr nachhaltig am Gaumen, tief gestaffelt, knochentrockener Stil, große Länge. Muss reifen (94+).

      Der Durbacher Plauelrain "Achat" von Andreas Laible hatte es dagegen nicht leicht, zumal sich der Wein jetzt mehr und mehr zu verschließen scheint: Fester, mineralischer Pfirsichduft mit Noten von Kräutern und schwarzen Beeren. Saftige Frucht mit feiner Säure und kompakter Struktur, sehr kräftig und straff gewirkt, wieder schwarzbeerige Aromen, stoffig, tief mineralisch, lang (92+).


      Bereits mit seinem ersten Jahrgang in Rheinhessen hat Dirk Würtz mit seiner Nummer 1 einen erstklassigen, völlig eigenständigen Riesling produziert: straffer, rassiger Duft von Litschi, Zitrusfrüchten, Cassis und Kräutern mit fester mineralischer Würze; zurückhaltende Frucht und feste Säure, ungeheuer dicht gewirkt, enorme Substanz, im Augenblick jedoch absolut unnahbar, knochentrocken, sehr, sehr lang (93).

      In den meisten Fällen produziert auch Martin Nigl ausgesprochen pikante und knochentrockene Rieslinge. In 2001 hat er sich jedoch selbst übertroffen und mit seinem Senftenberger Piri Privat ein monumentales Meisterwerk vorgestellt, dem alle Strenge mancher früherer Jahrgänge völlig abgeht: extrem tiefgründige und komplexe Nase von Steinobst, Zitrusfrüchten, Cassis, Kräutern und Mineralik; sinnverwirrende, konzentrierte Frucht und herrliche Säure, mächtiger Körper, fett, vibrierende Struktur, tief, vielschichtig und rassig, kernige mineralische Würze, packender Nachhall (97).


      Philipp Wittmanns Westhofener Aulerde (Großes Gewächs) irritierte zunächst mit einer kräftigen Petrolnase, die sich dann jedoch wandelt und Aromen von Zitrusfrüchten und Pfirsichen preisgibt. Im Mund sehr saftig, mit griffiger mineralischer Würze, Stoff, reife Säure, schöne Länge (90+).

      Der Wachstum Bodenstein von Prager zeigte zwar durchaus Klasse, präsentierte sich aber in einem verschlossenen und deutlich weniger beeindruckenden Zustand als noch im Frühjahr: Sehr feste, mineralische Pfirsichnase mit an Trockenkräuter erinnernden Aromen; rassige, saftige Frucht, präsente Säure, fest gewirkt und stoffig am Gaumen, ziemlich kühle Art, knochentrocken, lang. Braucht Zeit (92+).


      Nun zu F.X. Pichlers Kellerberg "M". Schon im Vorfeld stellten wir uns die Frage, ob es Sinn machte, den Wein mit seinen rund 10 Gramm Restzucker in die Probe zu stellen. Dabei galt unsere Sorge weniger der eventuell leichten Identifizierbarkeit, als vielmehr der bei den süßeren Pichler-Weinen so of auftretende Schwächephase ab etwa einem Jahr nach der Lese. Beides bewahrheitete sich: sehr tiefe, vielschichtige, würzig-fruchtige Nase mit sehr fester Mineralik; ziemlich süßer, würziger Auftakt, griffige Mineralität und Trockenkräuteraromen, im Augenblick weniger Biss als üblich, gute Länge. Braucht Zeit (91+).

      Der Königsbacher Idig (Großes Gewächs) von Steffen Christmann fiel zunächst durch eine noch leicht schweflige Nase auf, die dann ein dicht gewirktes Aroma von Pfirsichen, Zitrusfrüchten und Mineralien preisgab. Saftig und würzig im Mund, sehr kräftig, mit unglaublichem Extrakt, tiefe mineralische Würze am Gaumen, komplex, exzellente Struktur und enorme Länge. Beeindruckend, aber noch ziemlich unfertig. Wenn sich der Duft positiv entwickelt ist hier noch eine Steigerung drin (93+).


      Da Emmerich Knolls Ried Schütt wegen eines Korkfehlers und fehlender Konterflasche ausfiel, hatte das Große Gewächs aus dem Dalsheimer Hubacker von Keller keinen Gegenpart und wurde auch schnell erkannt. Sehr tiefe, vielschichtige und würzige Nase von Mineralien, Zitrusfrüchten und etwas Pfirsich. Verspielte, saftige Frucht, sehr präzise gezeichnet, zartsüß, lebendige Säure, mineralisch am Gaumen, gute Länge (90).


      Mit der tabakswürzigen, tief mineralischen und pfirsichfruchtigen Monzinger Halenberg Auslese hat Werner Schönleber (Weingut Emrich-Schönleber) sehr wahrscheinlich den größten trockenen Nahe-Riesling aller Zeiten auf die Flasche gebracht. Im Mund mit toller Frucht, tief und saftig, griffige mineralische Würze, reife, aber doch straffe Säure, vielschichtig am Gaumen, beeindruckender Stoff, große Länge. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen (93+).

      Ganz anders im Stil aber kaum weniger beeindruckend Proidls Pfennigberg mit seiner tiefen, dichten Nase von Zitrusfrüchten, Cassis, etwas Steinobst und Kräutern mit kühler Mineralik und einer leicht gemüsigen Note, bei der ich mich frage, ob der Wein etwa ein wenig mit Veltliner "gewürzt" wurde. Im Mund straff, mit saftiger Zitrusfrucht und pikanter Säure, grünes Obst am Gaumen, nachhaltig, ausgesprochen mineralisch, lang (93).


      Wieder ein Knoll, diesmal aber intakt. Der Kellerberg begeistert mit einer tiefen, feinmineralischen Pfirsichnase. Im Mund zunächst schlank wirkend, in Wahrheit jedoch nur perfekt balanciert, glasklar und saftig, mit sehr schöner, reifer und verspielter Säure, würzige Mineralik am Gaumen, in einer zurückhaltenden Phase, sehr lang. Wird mit der Reife wieder zulegen (93+).

      Überragend präsentiert sich dagegen der Westhofener Morstein Großes Gewächs von Wittmann bereits in diesem jugendlichen Stadium: sehr kühle, tief gestaffelte Nase von Zitrusfrüchten und Pfirsichen mit intensiver, fast rauchiger Mineralik. Hochkomplex und rassig, konzentrierte Frucht mit toller Säure, dicht gewirkt, erstklassige Struktur, tief und sehr präsent am Gaumen, packend, enorme Länge. Wird eher noch zulegen (94+).


      Die gemüsige Nase von Zitrusfrüchten, Äpfeln und Kräutern mit viel kühler Mineralik ließ wieder auf einen Riesling von Proidl schließen, was sich bestätigte. Auch im Mund besitzt der Ehrenfels grüne (jedoch keineswegs unreife) Frucht- und Gemüsenoten, eine sehr schöne Säure und mineralisches Spiel, nachhaltig, mit gutem Stoff und Länge (91).

      Bergdolts Großes Gewächs aus dem Ruppertsberger Reiterpfad zeigte sich dagegen feinwürzig, mit tiefer Nase von Pfirsichen, Aprikosen, Mineralien und etwas Apfel. Im Mund kraftvoll, mit saftiger Aprikosenfrucht und festem mineralischem Rückgrat, kompakt gebaut, noch sehr jung, lang (92).


      Es folgt gleich noch ein Pfälzer Großes Gewächs: Das Forster Kirchenstück von Bassermann-Jordan mit einem glasklaren, tiefen Pfirsich-Aprikosenduft. Ungemein saftige Frucht im Mund, stoffig, kraftvoll, mit sehr schöner Säure, bei aller Kraft sehr lebendig im Stil, dicht und nachhaltig am Gaumen, mineralisch-würzig, viel Schmelz im langen Nachhall (93).

      Noch einen drauf setzte der Loibner Berg von F.X. Pichler, der sich damit im Vergleich mit den beiden Kellerberg-Rieslingen aus gleichem Haus als erheblich zugänglicher erwies: extrem tief und komplex in der Nase mit Aromen von Äpfeln, Pfirsichen und Ananas sowie packender, leicht tabakiger Mineralik. Konzentrierte, saftige Frucht, durchgezeichnet, mit feiner Säure, sehr feste, tabakige Mineralik am Gaumen, wie sie für den Loibner Berg so typisch ist, tief gestaffelt, noch sehr jung, große Länge (94+).


      Weil wir gerade dabei waren: der "normale" Kellerberg von F.X. folgte gleich in der nächsten Runde und beeindruckte mit einer extrem tiefen und lebendigen Nase von Bananen, Pfirsichen und Mineralien. Im Mund saftig und leicht süß, feinwürzige Mineralik, sehr klar umrissene Frucht, messerscharf gezeichnet, im Augenblick jedoch insgesamt von eher verhaltener Art, sehr lang. Wird erst in 2 Jahren wieder in gute Form kommen und dann noch einmal deutlich zulegen können (93+).

      Kellers G-Max überraschte im Anschluss an den Kellerberg mit seiner ungewöhnlich traditionellen Art: packende, extrem tiefgründige Nase von Kräutern und Mineralien mit zarten Fruchtaromen im Hintergrund. Im Mund dicht und saftig, mit vibrierender Struktur, zitrusfruchtig, herrliche Rasse, enorme Präsenz und Tiefe am Gaumen, packt zu, unglaubliche Länge. Ich bin nicht einmal sicher, ob das schon Alles ist (95).


      Ein völlig außer Form befindlicher und tatsächlich nicht bewertbarer Achleiten von Prager war leider kein ernstzunehmender Partner für die Zeltinger Sonnenuhr Auslese trocken** von Mosel-Star Markus Molitor: enorm tiefe, saftige Nase von Bananen, Äpfeln und Pfirsichen mit straffer Mineralik. Auch im Mund sehr saftig und mit viel Stoff, tolle Säure, große Präsenz und Tiefe am Gaumen, würzig und sehr mineralisch, noch extrem jung, sehr, sehr lang. Hat Zeit (94).


      Das Große Gewächs aus dem Birkweiler Kastanienbusch von Hansjörg Rebholz (Weingut Ökonomierat Rebholz) präsentierte sich wiederum extrem verschlossen mit einem sehr kühlen und mineralischen Duft nach Zitrusfrüchten und Pfirsichen. Auch im Mund zurückhaltend und kühl, straff gewirkt, feinsaftig, tief, mineralisch und sehr lang. Muss reifen (91+).

      Da erging es dem Singerriedel von Hirtzberger nicht anders: tiefe, komplexe Nase, sehr mineralisch, mit leicht buttrigen Aromen von einem biologischen Säureabbau. Im Mund sehr straff und enorm mineralisch, kraftvoll, tiefgründig, aber völlig unnahbar, sehr lang (91+).


      Da sich leider auch Rudi Pichlers Achleiten in einer untrinkbaren Verfassung präsentierte, die mich fragen lässt, ob die beiden Achleiten (siehe Prager) nun durch Flaschenfehler beeinträchtigt waren oder sich wirklich zur Zeit terroirbedingt in einem so unschönen Entwicklungsstadium befinden, folgen zuletzt noch einmal zwei deutsche Rieslinge. Rein zufällig stammen sie beide von der Mosel.

      Den Anfang macht mit dem Graacher Domprobst* noch einmal eine trockene Auslese von Markus Molitor, dessen sehr präsenter Duft im Moment von Aromen nach Pfirsich und überreifen Äpfeln dominiert wird. Im Mund mit karer, saftiger Frucht, etwas Banane, feiner Säure, Stoff und guter Länge. Wirkt im Moment etwas eingeschränkt (89+).

      Dann mit Reinhard Löwensteins Winninger Uhlen "L" noch einmal ein großer Riesling, der blind ohne Weiteres auch der Wachau zugeordnet werden könnte: Sehr tiefer, komplexer Duft mit enormer Mineralik sowie Pfirsich- und Zitrusaromen. Stoffig und saftig im Mund, nicht ganz trockener Stil, tolle Säure, am Gaumen eine enorme mineralische Struktur und Würze, tief und packend, erstklassige Länge. Erst ganz am Anfang seiner Entwicklung (93+).


      Die Nachbetrachtung der Verkostungsergebnisse macht deutlich, welch dynamische Entwicklung die trockenen Rieslinge aus Deutschland in den letzten Jahren absolvierten. 2001 kann ohne Zweifel als Meilenstein in diesem Prozess gewertet werden. Zwar dürften sich eine ganze Reihe Wachauer im Augenblick in einem sehr schwierigen Stadium befinden und erst ab 2004 wieder zeigen, was wirklich in ihnen steckt, doch auch von so manchem deutschen Spitzengewächs ist noch eine Steigerung zu erwarten - und das, obwohl die Meisten heute schon beeindrucken.

      Dabei wird auch deutlich, dass längst nicht nur die Pfalz das Potenzial für erstklassige trockene Rieslinge besitzt. Von der Mosel bis hinunter in die badische Ortenau sind den Produzenten zumindest in besseren Jahren ganz offensichtlich die Möglichkeiten an die Hand gegeben, Weltklasseweine in dieser Kategorie zu erzeugen. Ob am Ende "Auslese trocken" oder "Großes Gewächs" auf dem Etikett steht, ist rein qualitativ zunächst einmal nebensächlich.

      Marcus Hofschuster"

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 19:39:24
      Beitrag Nr. 879 ()
      Moin!

      Na, bei der Probe wäre ich gerne dabei gewesen. Die Aussagekraft wage ich aber anzuzweifeln. Zunächst einmal sehe ich auch in dieser Form nicht den Beweis eines Heimvorteils, sondern eher ein ausgeglichenes Ergebnis mit leichten Ösi-Vorteielen. Dann aber entscheidend: man kann nicht einfach die 2001er aufreißen und gegenüber stellen. Riesling muß reifen, nicht wahr, Hornwatz? :D Sinnvoller wäre es, aus beiden Gebieten das jeweils beste unabhängig vom Jahrgang hervorzukramen. Dann hätte man es auch nicht mit Weinen zu tun, die derzeit "immer noch sehr verschlossen" oder gar "im Augenblick jedoch absolut unnahbar" sind. Besonders gefreut hat mich natürlich der Kommentar zu E-S: "Mit der tabakswürzigen, tief mineralischen und pfirsichfruchtigen Monzinger Halenberg Auslese hat Werner Schönleber (Weingut Emrich-Schönleber) sehr wahrscheinlich den größten trockenen Nahe-Riesling aller Zeiten auf die Flasche gebracht. " Habe ich ja schon im September in den höchsten Tönen gelobt. Ist inzwischen leider ausverkauft :cry: Aber ich habe noch ein paar Flaschen :)

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 20:34:24
      Beitrag Nr. 880 ()
      nach einem "harten tradertag" ;) ein weiterer schluck wein :)

      ich versuche diesen van volxem aufzukaufen, das steht jetzt schon fest, der preis ist ja ein witz, ausgezeichnete extraklasse, unter 10 euro die pulle. :)

      einer der besten weine, die ich jemals trank. obwohl er eigentlich nicht "extra trocken" ist, vorauf wir sonst immer achten, schmeckt er ausgezeichnet.

      kräftiger, fast schon rauchiger und fruchtiger geschmack, wohl aprikosen? apfel schmecke ich jetzt nicht direkt.

      shakes ist begeistert und wird den wein die nächsten tage einsammeln. klappere mal alle homepages ab, oder wolltet ihr noch ordern? :laugh:


      danke vielmals für einen "jahrhunderttip".


      shakes am abend.
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 20:49:10
      Beitrag Nr. 881 ()
      werde das weingut wohl direkt besuchen, bin praktisch schon unterwegs, da warten wohl noch mehr highlights auf mich.

      http://212.204.112.82/neuarchiv/msg15724.shtml

      gruss
      shakes :)
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 22:44:32
      Beitrag Nr. 882 ()
      Guten Abend,

      heute wird hier so viel an Lob verteilt , da möchte ich nicht nachstehen: Genau der richtige Wein bei -10 grad Aussentemperatur ist ein Merlot (halt doch die eingängigste Rotweinrebsorte für meinen Geschmack) von Pinard de Picard ist der Terre Mégère (angabegemäß einer der meistverkauften Weine dieses mich bislang überzeugenden Anbieters), Zitat: Handverlesene Ernte reifer Trauben von Rebstöcken im besten Alter von sandigen Böden; tiefdunkel, fast schwarz in der Farbe, in der Nase Noten von reifen Beeren, Wildkräutern, trockenen Früchten, Pflaumen und von Unterholz, schöne Struktur und Eleganz, würzig, sehr reif, weich, dicht, rund, "prall", geschmeidige Tannine, ein Schmeichler der Sinne, der den Gaumen verwöhnt, der nicht mehr loslassen will. Selten (nie?) habe ich einen Merlot dieser Preisklasse auf einem solchen Qualitätsniveau getrunken, eine absolute Rarität in diesem Preissegment.
      Im Bordelais zahlen Sie für diese Qualität mindestens das Doppelte.

      Der Wein ist wirklich toll
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 23:11:53
      Beitrag Nr. 883 ()
      Nabend,

      shakes, du hast Recht. Der Van Volxem ist ein absoluter PLV-Knüller. Ich bin inzwischen auch gut eingedeckt damit. - Das "Rauchige" im Geschmack ist übrigens die Mineralität, welche richtig gute Rieslinge auszeichnet.

      HHanseat, auch ich halte solche Wettbewerbsproben für wenig aussagekräftig. Zum einen verändern sich Weine im Laufe ihres mehr oder minder langen Lebens manchmal sehr schnell, und dann dürfte es in diesem Hochklassebereich eine relativ große Flaschenvarianz geben.
      Der mit Abstand preiswerteste Wein dieser Verkostung dürfte übrigens neben der Schönleber-Auslese Laibles Achat gewesen sein. Vor einer Woche stand er noch auf Laibles Liste - ich hatte schon 3 Pullen (bislang keine geöffnet!), habe aber jetzt noch einmal blind nachgeordert. Beim nächsten Treffen spendierst du die ES-Auslese, und ich mache einen Calidus Mons und einen Achat locker, oder?
      Riesling muß reifen? Nadscha - würdest du denn soweit gehen wie neulich Thomas Deck im Forum und behaupten, bei einer Best-of-Weißwein-Verkostung dürften nur Weine bis zum 97ger Jahrgang vertreten sein? ;) :laugh: :D :cry: :mad:

      Frohnau, von Terre Megere hatte ich auch mal vor längerer Zeit zwei Weine (bei der Weinzeche gekauft). Den preiswerteren mochte ich damals nicht, der hatte ganz befremdliche Geschmacksnoten. Die etwas teurere Cuvee "Les Dolomies" hingegen fand ich ausgesprochen gut. Von Terre Megere gibts übrigens auch einen bezahlbaren Viognier (ca. 8-9 Euro), den ich leider noch nicht kenne, der mich aber sehr interessieren würde.

      Ich trinke gerade mal wieder den 98ger "Fut" von Mas Cremat. Über diesen gleichzeitig dichten und feinen Wein muß man nicht viele Worte verlieren. Er ist nur geringfügig teurer als der Rouge Garance, aber für meine Zunge um Längen besser.

      Viele Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 08:29:17
      Beitrag Nr. 884 ()
      Nadscha - würdest du denn soweit gehen wie neulich Thomas Deck im Forum und behaupten, bei einer Best-of-Weißwein-Verkostung dürften nur Weine bis zum 97ger Jahrgang vertreten sein?

      97? Mutig! Nö, ich plädiere für eine völlige Freigabe der Jahrgänge: soll halt jeder aussuchen, was gerade am schönsten ist. Bei vielen Deutschen kann das sogar der 2001er sein, so haben mir die E-S Auslese (Hornwatz, geht klar!) und Mosbachers GG schon sehr gemundet. Die werden wohl noch anders, aber unbedingt besser? Die vor wenigen Wochen probierten Ösi-Granaten waren jedoch noch sehr unzugänglich, die brauchen wirklich einige Zeit.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 08:34:29
      Beitrag Nr. 885 ()
      man kommt irgendwann nicht mehr mit :laugh:

      kann nicht jeder mal von euch ne top 5 liste präsentieren, einfach so? sehr aufmerksam.

      zur belohnung werde ich dann auch wieder berichten ;)


      gruss
      shakes am morgen
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 09:33:32
      Beitrag Nr. 886 ()
      Moin,

      HHanseat, da sind wir ja inzwischen einer Meinung, was reife und unreife Rieslinge anbelangt:).

      Shakes, mit der Liste ist das so eine Sache. Einige 2001er, die eventuell das Zeug zum Top-Five-Wein hätten, liegen unprobiert in meinem Keller, so z.b. der erwähnte Achat, das Erste Gewächs von Peter Jakob Kühn, Wittmanns Westhofener Aulerde oder Müller-Catoirs trockene Spätlese aus dem Haardter Bürgergarten. Trotzdem gibts von mir 2 Listen. Zum einen Weine (nur 2001er, keine Mehrfachnennungen aus einem Betrieb), zum anderen Winzer (jeweils in absteigender Reihenfolge):

      1. Heymann-Löwenstein Uhlen "R"
      2. Van Volxem Scharzhofberger (Vorsicht, Restsüße)
      3. Herrenberg "Saartyr"
      4. Franzen "Calidus Mons"
      5. Heiner Sauer Gleisweiler Hölle Riesling Spätlese tr.


      Selbstverständlich gibt es noch viele deutsche Rieslinge, die besser sein dürften, aber entweder restsüß oder mir (zum Teil aus Preisgründen) unbekannt. Und es handelt sich wohlgemerkt nur um 2001er, sonst wäre eventuell auch ein Rotwein dabeigewesen.

      Winzer:

      1. HEYMANN-LÖWENSTEIN
      2. Van Volxem
      3. Herrenberg
      4. Laible
      5. ?? P.J.Kühn? Franzen? Müller-Catoir?

      Bei den genannten Erzeugern kann man blind jeden Wein kaufen. - Emrich Schönleber und Mosbacher schätze ich beide auch sehr, habe aber aus unerfindlichen Gründen jeweils nur eine Flasche im Keller.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 10:20:18
      Beitrag Nr. 887 ()
      kann nicht jeder mal von euch ne top 5 liste präsentieren, einfach so?

      Gerne, aber Top 5 wovon? Nur Rieslinge? Nur aktuell zu kaufen? Nur trocken?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 12:25:47
      Beitrag Nr. 888 ()
      ist schon o.k. hornifant

      mir gehts nur mal um irgendeine übersicht, ich kann ja nicht nur van volxem kaufen, das wäre mir zu einfach, andererseits kann ich ja nicht alle weine kaufen.

      ist egal hanseat, was dir schmeckt, klar sollten die weine nicht vergriffen sein :D


      gruss
      shakes am mittag
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 19:03:29
      Beitrag Nr. 889 ()
      Also, Shakes, am besten fährst du mal bei http://www.georg-mosbacher.de/ vorbei (zwischen Karlsruhe und Ludwigshafen), probierst das aktuelle Sortiment und kaufst mindestens das Forster Ungeheuer Großes Gewächs und einige der aktuellen Kabinett-Rieslinge (sind alle gut, besonders gefiel mir der Forster Pechstein). Mosbacher ist, wie die meisten Winzer dort, egher auf trockene Weine spezialisiert. In der Ecke kann man auch trefflich speisen und nächtigen.


      Und wenn du schon mal da bist, fahr doch mal kurz übern Berg, und du bist bei http://www.emrich-schoenleber.com/. Auch da kann man blind alles kaufen, meine besonderen Empfehlungen sind die 2001er Auslesen trocken und auch süß. 2001 ist dort herausragend gelungen, bei den älteren Jahrgängen sind die trockenen Weine nicht immer die stärksten. Dieser Teil der Nahe ist, sagen wir, touristisch noch nicht ganz erschlossen. Mein Tip: Schönleber besuchen, Wein probieren und kaufen, und dann schnell weiterfahren. :cool:

      Van Volxem darft du auch kaufen, ist hiermit genehmigt. Geht gut bei K&U http://www.weinhalle.de/, da packst du dann gleich noch den Domaine Clavel 0.75l
      1999 "La Copa Santa" Coteaux du Languedoc
      und den Domaine des Rochelles 0.75l
      1999 Anjou Villages "Croix de Mission" ein. Halt dich ran, von dem haben sie nur noch 16 Flaschen! Hm, soll ich das verraten oder den lieber selber kaufen? :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 19:17:42
      Beitrag Nr. 890 ()
      Jau, Shakes, aber auf dem Weg zu Mosbacher bitte bei Heiner Sauer in Böchingen Station machen und dort einige Fläschchen von der trockenen Gleisweiler Hölle 01 eintüten. Einen besseren Riesling für 7,35 Euro wirst du schwerlich finden (mit Ausnahme des Van Volxems), und "mit Bio:D" ist er zudem.

      Und an der Nahe bitte noch Mathern aufsuchen und dort ein paar 01er kaufen - das Weingut bleibt zwar weiter bestehen, aber einen von Helmut Mathern selber vinifizierten Wein wirst du bald nicht mehr bekommen können.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 19:33:42
      Beitrag Nr. 891 ()
      danke freaks


      der van volxem ist wohl ausverkauft :cry: :cry: :cry:


      Ihre Bestellung:

      Menge Produkt Einzelpreis Gesamtpreis
      --------------------------------------------------------------------------
      12 Anjou Villages "Croix de Mission" 8,00 EUR 96,00 EUR

      ===============
      enthaltene MwSt.: 13,24 EUR

      Gesamtsumme: 96,00 EUR


      ist dafür schon mal geordert, ich begebe mich anfang januar auf reise, ich klappere alle winzer ab, habt vielen dank.!


      hab probleme mit weinhalle, wollte eben mein login ändern, jetzt komme ich auf die page eines anderen kunden :rolleyes: hab schon reklamiert, ist schon etwas peinlich....


      gruss
      shakes
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 19:44:48
      Beitrag Nr. 892 ()
      der van volxem ist wohl ausverkauft

      Probiers mal bei http://www.wein-kern.de/ (aus der Heimat von Ulla Schmidt). Der Händler hat wohl sehr gute Beziehungen zu van Volxem. Falls der auch ausverkauft sein sollte wird es schwierig...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 20:09:30
      Beitrag Nr. 893 ()
      MOin,

      in HH hat sich Herr Reimers den Van Volxem unter den Nagel gerissen, ich weiß allerdings nicht, ob er ihn in seinen Winerys anbietet.

      Top5 fällt mir sehr schwer, da sich meine Neigungen laufend verändern.

      Hochinteressant sind für mich die Gebiete "Deutscher Riesling" (hierzu wird hier genug geschrieben), dann die Rhône-Weine, wobei die nördliche Rhône mit seinen reinsortigen Syrah-Weinen zwar entdeckenswert ist, aber auch preislich den Horizont aufzeigt. Die wenigen bisher getrunkenen fand ich überaus spannend, probiert einfach mal einen Cornas oder einen Cote Rotie. Die südliche Rhône mit seinen Apellationen ist da preislich attraktiver, egal ob Lirac, Rasteau, Cairanne, Vaqueras etc., dazu die benachbarten Anbaugebiete Cotes du Ventoux und südlich davon Luberon werden in den nächsten Jahren bestimmt gute PLVs zeigen.
      Im Burgund reizen mich in Zukunft die teuren (daran lässt sich nichts ändern) UND guten Burgunder, mittlerweile weiß ich, daß es sie gibt. Habe auch gerade einen im Glas, den Basisburgunder von Francois Parent, der Frau von Gros. Zwei Familien, die zueinander gefunden haben (sind verheiratet), gemeinsam vinifizieren, und edle und sehr feine Burgunder machen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 20:43:59
      Beitrag Nr. 894 ()
      Moin!

      Die Deutschweinauswahl bei meinem letzten Winery-Besuch (Filiale Rothenbaumchaussee) war katastrophal. Kein VDP-Gut im Angebot (doch halt, Max Ferdinand Richter hatte ich früher mal gesehen!), besondere Aufmerksamkeit wurde auf einen Gewürztraminer eines mir unbekannten (und prompt verdrängten) Pfälzer Erzeugers gelenkt, dieser Wein ist bei mir im Ausguß gelandet (dabei mag ich GT richtig gern!). Dafür hatte ich einige gute und günstige Sancerres erworben, und auch Kim Crawford aus NZ wird geführt. Einen guten Portugiesen hatte ich auch mal. Mein Fazit? Gutes und oft kompetentes Personal, aber doch eher beschränkte Auswahl. Deutschland meiden, Österreich gibt es eh nicht, aber fündig wird man doch in F, I oder Übersee. Aber habe ich es eilig mit einem erneuten Besuch? Nein!

      Rote Weine kaufe ich fast nur noch aus Südfrankreich. Leider kenne ich mich dort dennoch recht wenig aus, war auch noch nie vor Ort, so daß ich mich meist auf kundige Auswahl von Händlern verlassen muß und schon froh bin, wenn ich weiß, ob mein Wein jetzt von der Rhone oder aus dem Roussillion (oder vielleicht sogar beides?) stammt. Ich war ja schon mal an der Rhone, aber da wurde nur Fendant oder Dôle angebaut... Aber Ekonti hat mich mal auf einen Lirac aufmerksam gemacht, der mir gar vorzüglich gemundet hat, vom exzellenten PLV ganz zu schweigen. Diese Appelation kannte ich vorher noch gar nicht, vielleicht lohnen dort Vertiefungen?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 21:57:18
      Beitrag Nr. 895 ()
      Sorry. Der Zugriff auf dieses Album ist Ihnen nicht gestattet.

      Das alte Problem.
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 22:34:17
      Beitrag Nr. 896 ()
      Moin,

      HHanseat, der Hinweis auf den Van Volxem war auch unabhängig von der Qualität der Winery. Vielleicht bietet Reimers nur seinen Gastro-Kunden den VV an.
      Es gibt immer wieder Händler, die deutsche Weine meiden, sei es wegen fehlender Marge oder eben auch aus Kompetenz- und Vergleichsgründen.
      So fein ich auch einige Italiener finde, in Frankreich ist trotzdem das bessere PLV. Die Rhône hat es mir seit dem letzten Besuch angetan. Wahrscheinlich schaue ich auch nächstes Jahr wieder vorbei. Der Lirac war der (sehr gute) Jahrgang 2000 von Brunel Freres. Von ihm gibt es noch eine Premium-Cuvée, die den einfachen Lirac toppt, mit feinen Minze- und Kaffeearomen. Von Languedoc bin ich fast schon wieder weg, habe aber auch extrem viel aus der Ecke probiert. Die Rhône ist da etwas weicher. Falls Du mal dorthin fährst, kann ich Dir gern gute Restaurant/Übernachtungs/Winzer-Tipps geben. Weine aus dem von Hornwatz geschätzten Cairanne und dem nächsten Dorf Rasteau gefallen ebenso. Die liegen auf der anderen Flusseite. Unweit von Lirac sollte auch das Weingut Remejanne (richtig geschrieben?) liegen, dort kauft Christian gern ein, und einige Franzosen haben mir diesen Namen genannt. Top in der Cotes Ventoux (ist alles sehr nah beieinander) war Fondreche, das Weingut ist sehr elegant, arbeitet auf höchster Qualitätsstufe, die Weine sind etwas leichter, dabei sehr fruchtig, aber trotzdem intensiv, da die Cotes Ventoux eine höhere Lage hat.

      gruss ekonti:), es gibt soviel zu entdecken.
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 09:59:05
      Beitrag Nr. 897 ()
      Moin,

      HHanseat und Ekonti, auch ich kaufe, wenn ich Rote erwerbe, ja vorwiegend Südfranzosen, mache aber leider zunehmend die Erfahrung, daß sich diese Weine nicht mit meiner Rieslingleidenschaft vertragen. Wenn ich viel und konzentriert Riesling trinke, schmecken mir die Südfranzosen zwischendurch nicht richtig, und umgekehrt gilt das Gleiche.

      Spätburgunder (die aus dem Burgund liebe ich, sie sind aber leider ein wenig zu belastend für meinen Beutel) sind da wesentlich kompatibler.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 12:17:27
      Beitrag Nr. 898 ()
      jau hanseat, danke,aber der wolfgang verkauft wohl nicht online :confused:

      Wein-Agentur Kern ("Wein-Kern")
      Wolfgang Kern

      Walkmühlenstraße 16
      52074 Aachen-Laurensberg

      werde mal anrufen.


      kommt die ulla wirklich aus aachen? kaum zu glauben....komisches deutsch, dort oben :laugh:


      gruss
      shakes
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 17:14:56
      Beitrag Nr. 899 ()
      kommt die ulla wirklich aus aachen? kaum zu glauben

      Aber sicher: http://www.bundestag.de/mdb14/bio/S/schmiul0.html

      HHanseat, ohne Inkompatibilitäten zwischen rot und weiß und auch ohne Versionskonflikte zwischen verschiedenen Jahrgängen
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 17:19:01
      Beitrag Nr. 900 ()
      inkompatibilitäten?

      In|kom|pa|ti|bel [auch ...`ti:...] <lat.> (unverträglich; unvereinbar); ...i|ble Blutgruppen
      inkompatibles; (in|kom|pa|ti|bles)

      (c) Dudenverlag.

      aber inkommpatibilitäten? hui, ich werde weiter suchen, was das heisst...:look:


      shakes :)
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 17:20:59
      Beitrag Nr. 901 ()
      wie wirkt deren aussprache auf dich, hanseat?

      du musst zugeben, selbst in hamburg spricht man ein "normaleres" deutsch als diese ulla spricht...

      nun gut, wie auch immer, danke für den link ;)


      shakes
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 18:02:52
      Beitrag Nr. 902 ()
      Moin!

      Shakes, ich habe ihre Aussprache nicht präsent, so oft höre ich die nicht. Aber seltsame Dialekte gibt es ja genug...

      Meine Zeile mit den Inkompatibilitäten bezog sich auf Honrwatz` Beitrag #896.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 18:13:20
      Beitrag Nr. 903 ()
      ach so. :)

      ich finde alles kompatibel, was ihr empfiehlt, mittlerweile habt ihr euch zum mit abstand wichtigsten thread hier gemausert. vielen dank an dieser stelle :)

      würde euch gerne mal ne pulle spendieren, aber ihr seid ja immer nur im norden unterwegs :cry:

      gruss
      shakes, auch bald im norden unterwegs :)
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 18:32:24
      Beitrag Nr. 904 ()
      Nabend,

      skakes, Kern kannst du problemlos eine Email schicken. Ich habe auf diese Art auch schon bei ihm bestellt. Die Adresse findest du auf seiner webside www.wein-kern.de.

      Meiden werde ich in Zukunft das Weingut Brenneis-Koch, von dem noch einige Weine bei mir im Keller liegen. Ich diskutiere gerne mit einem guten Schuß Polemik und bin selber beim Austeilen manchmal nicht zimperlich - lasse mich aber dennoch nicht gerne als "dumm-frech" beleidigen, wie das Verena Suratny im weinplusforum getan hat. Da ist die Grenze bei mir überschritten. Auf die Art fahre ich anderen bestimmt nicht an den Karren, und so möchte ich mich auch nicht anfeinden lassen.

      Gestern hatte ich die berüchtigte Riesling-Spätlese von Manz, die hier auch schon von Frohnau erwähnt wurde und bei Hofschuster 90 Punkte bekommen hat. Ein ganz schöner, relativ wuchtiger Wein mit einer zum Salzigen tendierenden Mineralität. Aber doch ein wenig eindimensional. Ohne Zweifel in Relation zur Qualität sehr preiswert. 86 Punkte?

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 23:57:00
      Beitrag Nr. 905 ()
      € HHanseat

      sind die Flaschen von J. F. Gros wirklich so gut? Also der Inhalt!

      Ich habe zwar einige, aber noch keine aufgemacht.
      Bei Carrefour gibt es meistens einige Flaschen Haut Côte.
      Sie eignen sich auch für längere Einlagerung.
      Von Ihrem Ehemann habe ich bisher noch nichts in Paris
      gesehen. Aber da ich zum Jahreswechsel drei Wochen dort
      die Bistros und Weinläden unsicher machen kann, mal schauen.

      Übrigens von der Rhone interessant ist auch Gigondas, fast so
      gut wie Chateauneuf. Nur einige Jahre früher trinkreif.
      Und wenn nicht aus Barrique kommend günstig und auch früher trinkbar.
      Mild und durch den hohen Alkoholgehalt gut für diesen Winter.
      Sorry, schaue hier nur ab und zu einmal hinein.

      gruss aus Berlin

      http://www.saint-aubin.de
      Avatar
      schrieb am 13.12.02 11:27:45
      Beitrag Nr. 906 ()
      Moin Jungs, gut was los hier...

      @Horni - O.K. Embargo von Weingut Brenneis-Koch ist gebongt - SOLIDARITÄT, wir lassen keinen unserer Freunde beschimpfen :p

      @ All
      hab einen mordsdicken Kopf heute, gestern Weihnachtsfeier mit Lafite Legende "R" 2000 als Weisswein und Carruades Lafite 1997 als Roten - nicht schlecht, das Duo.

      Den Mas de Bressades (die Weinplus-Empfehlung von Horni) hab ich in Deutschland gefunden. Einmal den 2001er auf einer Weinkarte für stolze 25 Öhre und den 2000er in einem Weinladen (www.extraprima.com) für 10 Öhre. Werde am Wochenende (wenn mein Kopf wieder klar ist) durchprobieren. Aus der Ringeltaube in FRA hab ich mir ein paar CdP Vieux Lazaret 2000 mitgenommen. Für 12 Öhre ein Geschenk.

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 13.12.02 19:31:12
      Beitrag Nr. 907 ()
      Nabend,

      Christian, mal abgesehen davon, daß wahrscheinlich eh keiner von euch hier daran gedacht hat, was bei Brenneis-Koch zu kaufen, wollte ich hier nicht zum Generalboykott aufrufen. Ich habe mich halt massiv geärgert - und nach einem privaten Mailwechsel ists nicht besser geworden....

      Kannst du mal noch etwas mehr zum Lafite Legende "R" posten? Und was verbirgt sich hinter Carruades Lafite?

      Ich verkimmle gerade einen 2000er Scheurebe Kabinett von Horst Sauer. Die Flasche wurde heute mittag schon geöffnet, als ein Freund kurz vorbeischaute, um Noten abzuholen. Intensives Bukett von Grapefruit und Cassis. Am Gaumen strahlende Frucht und dezente Süße, die von angenehmen Bittertönen kontrapunktiert wird. Einfach lecker und mit um die 6 Euro eher zu den Schnäppchen zu zählen. Allerdings leider nicht mehr zu kaufen ....

      Gestern brachte der Postbote 2 Kracher-TBAs, die ich mir von meinem am Wochenende verdienten Muckengeld geleistet habe. Einmal die Scheurebe "Zwischen den Seen" 99 und einmal der Welschriesling. Mich wundert es immer wieder, wie preiswert im Vergleich österreichische Süßweine sind. Solch eine TBA von einem Winzer, der weltweit als einer der besten Süßweinerzeuger gilt, ist für 36 Euro zu haben, während v.Buhl für seine 01er TBA aus dem Ungeheuer schlappe 158 Piepen verlangt.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 14.12.02 13:53:52
      Beitrag Nr. 908 ()
      Frage an die Schönleber-Kenner: Gibt es deutliche Unterschiede zwischen seinen Jahrgängen 1999,2000 und 2001? Wie süss schmecken seine lieblichen Weine (ich tendiere bei einer beabsichtigten Bestellung zu den halbtrockenen)? Die Nahe kann schon sehr schön filigrane und vielschichtige Weine hervorbringen, wie mir gestern meine leider letzte, mittlerweile auf ihrem Höhepunkt befindliche halbtrockene Schlossböckelheimer Kupfergrube von der Gutsverwaltung Niederhausen bestätigte (der Allgemeinplatz vom schmeckbaren Terroir erwies sich dabei als sehr wohl erkennbar). Schade, dass die Gutsverwaltung nach enttäuschenden Basisweinen 2000 lt.einschlägiger Weinführer in 2001 in diesem Segment nicht besser geworden zu sein scheint (na ja, wenn man die Weine ab 8 € hinreichend verkauft, ist manchem alles darunter wohl ziemlich unwichtig geworden). Übrigens hätte der direkte Vergleich mit der halbtrockenen No.4 von Loch 2000 kaum ungleicher ausfallen können - 2 grundverschiedene Weine: Subtilität und Eleganz gg. einem Kraftprotz, der auf den ersten Schluck schmeckt, ab dem zweiten kommt aber nichts mehr hinzu (so in der Richtung Haute Cuisine gg. Hausmannskost).
      Avatar
      schrieb am 14.12.02 15:36:49
      Beitrag Nr. 909 ()
      Moin, Frohnau!

      Frage an die Schönleber-Kenner: Gibt es deutliche Unterschiede zwischen seinen Jahrgängen 1999,2000 und 2001?

      Ja: 2001 ist hervorragend, 1999 ist gut, 2000 ist okay. Die jungen sind sehr fruchtig, die 1999er etwas verhaltener, Altersnoten habe ich aber auch dort noch nicht schmecken können. 1999 wird etwas günstiger angeboten. Ich würde dennoch überwiegend 2001er kaufen.

      Die Weine zeichnen sich generell durch hohe Säure aus, dadurch schmecken mir die halbtrockenen von E-S manchmal nicht so süß wie manch trockenes Gewächs anderer Erzeuger. Mit halbtrockenen Weinen triffst du sicherlich eine gute Wahl. Der GM gibt der halbtrockenen 01er Halenberg Spätlese 89 Punkte und den punktgleich den zweiten Platz der "Besten Halbtrockenen Rieslinge". Sehr schön ist auch das halbtrockene Frühlingsplätzchen Kabinett.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.12.02 21:57:11
      Beitrag Nr. 910 ()
      Guten Abend,

      HHanseat, vielen Dank für Deine Schönleber-Einschätzung.
      Heute Abend schmeckt mir wieder ein weiterer Roter aus dem Pinard de Picard-Sortiment (bisher wirklich überzeugend, kein schwacher Wein dabei, verlässlicher als z.B. die Weinzeche - selbst ein spanischer Monastrell, der nicht recht überzeugen konnte, war sicherlich gut gemacht, die Rebsorte -dem Mourvedre entsprechend - bietet halt wohl nicht mehr, so wie ich keinen deutschen Spitzen-Kerner oder -Bachuss erwarte). Es handelt sich um einen Süditaliener aus Apulien, den Alberello von Felline für 6 EUR, auf den der Pinard-Text zutrifft: "Mittleres Kirschrot, leicht süßliche Fruchtnase, insbesondere Kirsche und Pflaume, dazu Anklänge an noble Schokolade und Veilchen, ein Gaumenschmeichler, sehr reife Frucht, feinste Gewürzanklänge, die Säure noch präsent, sie gibt dem Wein eine schöne, höchst angenehme Frische, der Wein scheint dichter und eleganter noch zu sein als seine Vorgänger, die Tannine sind wunderbar integriert in die zarte Frucht, anhaltend."
      Avatar
      schrieb am 15.12.02 10:11:45
      Beitrag Nr. 911 ()
      Moin,

      Saint Aubin, die Qualität von Gigondas ist durchaus bekannt, habe hier auch noch einige stehen. Bei den 2000ern (auch aus Vaqueras) ist mir ihre ausgeprägte Fruchtigkeit aufgefallen, also keine herben Tannine sondern ein angenehmer weicher Taste. Hier stehen noch der 99er Domaine La Fourmone aus Vaqueras und der 98er Chateau de Montmirail Cuvee de Beauchamp aus Gigondas.
      Von Gros hörte ich nur Gutes, wir können ja gemeinsam in diesem Monat einen Burgunder aus dem Hause öffnen.
      Da Du ja demnächst wieder in Frankreich bist, kann ich den La Chenade aus Lalande de Pomerol nur wärmstens empfehlen, sollte dort bestimmt für 12 bis 13 Euro zu haben sein und ist sein Geld wert.

      Carruades gilt wohl auch als einer der besseren Bordeaux.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.12.02 12:52:13
      Beitrag Nr. 912 ()
      Moin,

      uff, habe gerade eine kleine Pause zwischen 2 Konzerten. Um 15:00 gehts weiter....

      Frohnau, von Felline hatte ich auch schon 2 verschiedene Primitivos. In ihrer Art sehr gut gemacht, aber nicht mein Fall (wie viele Italiener - gestern abend hatte mein Freund Christoph zur Italienprobe geladen, Bericht folgt eventuell noch morgen).
      Deiner Einschätzung des "Saartyrs" stimme ich, wie du dir denken kannst, nicht zu. Allerdings habe ich den Eindruck, daß er sich so seit etwa einem Monat anschickt, auf vorläufige Tauchstation zu gehen, Stichwort "verschlossen".

      Inzwischen ist der neue Eichelmann bei mir angelangt. Ich konnte nur ein paar kurze Blicke hineinwerfen, bin aber wie beim 2002er äußerst konsterniert ob der Bewertungen. Dazu aber auch morgen oder heute abend mehr.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 15.12.02 23:06:28
      Beitrag Nr. 913 ()
      Nabend,

      Eichelmann: Ich schlage die Seite von Van Volxem auf und sehe den Saarriesling bei stolzen 84 Punkten. Das ist eine Zahl, die in etwa 90% aller der von Eichelmann getesteten 6732 Weine in diesem Führer erreichen; die meisten schneiden weit besser ab! Ich packe mich an die Nase - warum habe ich mir nur 18 Flaschen von diesem weit unterdurchschnittlichen Saarriesling gekauft? Warum nicht lieber die Kerner Spätlese vom Weingut Neef-Emmich? Da hätte ich für 3,70 Euro einen 86-Punktewein bekommen! Und mit dem trockenen Müller-Thurgau von Peth-Wetz wäre ich schon für 2,50 Euro dabeigewesen, nämlich bei den 84 Eichelmannpunkten.....

      Naja, ich will mich bemühen, fair zu bleiben: Die zuvor genannten Weine von Neef-Emmich und Peth-Wetz kenne ich nicht.

      Bekannt hingegen ist mir die halbtrockene Riesling-Auslese 01 aus dem Hause Reinhold Fuchs (Pommern/Mosel). Von diesem Tröpfchen sind infolge eines Verkostungsunfalls anläßlich der Weinmesse Eupen bei mir 2 Flaschen gelandet. Eine liegt noch im Keller, die andere habe ich nach dem Öffnen und nach einigen Probeschlucken in die nächste Gulaschsuppe verklappt (dieses Gericht eignet sich, entsprechend scharf gewürzt, am besten zur Entsorgung von (leicht) muffigen Säuerlingen, die ein Geizer wie ich nicht in den Ausguß kippen mag). Jau, dieser Stoff hat bei Eichelmann 87 Points, 3 mehr als der Saarriesling. Und genausoviele wie der VV-Scharzhofberger.

      Keine Ahnung, nach welchem Maßstab Eichelmann seinen in der Breite deutlich übertriebenen Punktesegen verteilt - mit meinem Verständnis von Qualität und Ausdruckskraft haben seine Bewertungen in viel zu vielen Fällen nichts zu tun.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 16.12.02 09:07:30
      Beitrag Nr. 914 ()
      Moin,

      Hornwatz, den Musikstress vom Wochenende hast Du nun hinter Dich gebracht, ich hoffe, heute geht es nicht in die Musikschule?
      Leider habe ich den Eichelmann noch nicht gelesen und möchte auch das Geld nicht investieren, mit der Wahl des Aufsteigers des Jahres, dem Weingut Flick, hat er IMO eine gute Wahl getroffen, wenn man das Gesamtprogramm in Relation zum Preis und zum Rheingau (:D) setzt.
      Nochmal zu VV, hier zeigt sich doch, daß neben der Tatsache eines hochqualitativen Weines auch ein sehr massenkompatibler Wein entstanden ist, im Gegensatz zu Herrenberg, der wesentlich spezieller ist.

      Gestern öffnete ich noch den Montmirail aus Gigondas, uff, doch ein sehr kräftiges Geschoss, in der Nase sprang sofort ein Amarone entgegen, tiefe gedörrte Frucht, im Mund für einen späten Sonntagnachmittag dann einfach zu stark von den noch vorhandenen scharfen Tanninen bestimmt.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 16.12.02 09:31:50
      Beitrag Nr. 915 ()
      Moin,

      Ekonti, doch, leider ist heute Musikschule angesagt :mad:-aber zum letzten Mal in diesem Jahr :).

      Mit Flick hat Eichelmann sicherlich nicht den Falschen erwischt. Generell wirkt auf mich auch nicht jede einzelne Beurteilung eines Weingutes in diesem Führer schief. Zum Beispiel mit der Laible-Seite kann ich mich durchaus anfreunden. Aber es bleiben für mich unter dem Strich eine zu große Anzahl von Absurditäten und generell viel zu hohe Wertungen für einfache Trinkweine. Daß ein Müller-Thurgau sauber vinifiziert ist, kann nicht die Grundlage für 85 Punkte sein. Und wenn ich die Unmassen von 87- oder 88-Punkte-Rieslingen von Erzeugern aus der dritten Reihe sehe, frage ich mich, warum ich soviel Geld für Heymann-Löwenstein, Herrenberg oder Franzen ausgebe.....

      Die Notizen von der Italienprobe habe ich leider verschlampt. Beste Weine waren für mich ein Tröpfchen aus Ischia (Name kann bei Bedarf nachgereicht werden, 86 Hornwatzpunkte) sowie der berüchtigte Vitiano (99ger, 85). Blind wiedererkannt habe ich 5 von 8 Weinen; der Gastgeber, der die Weine bis auf einen vorher auch noch nie getrunken hatte, brachte es immerhin auf 8 von 8.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 16:04:09
      Beitrag Nr. 916 ()
      Moin Freunde,

      habe gestern den aus Deutschland mitgebrachten Mas de Bressades 2000 Cuvee Excellence probiert - wirklich ein guter Wein. Der Beurteilung im Weinplus-Forum kann ich zwar nicht vollständig zustimmen, da die gute Beurteilung wohl auch im Vergleich mit anderen, weniger guten Weinen zustande kam. Trotzdem, vor allem die Bezeichnung "Burgundisch" trifft es recht genau, keine Grenache-Bombe wie die, die ich sonst immer trinke, sondern ein feinnerviger, eleganter Wein. Eine gute Ergänzung in meinem Sortiment.

      Inzwischen (ich habe extra einen Keller gemietet) ist auch der schon wieder an der Belastungsgrenze angelangt. Nach kurzer Überschlagskalkulation habe ich ausgerechnet, dass ich, auch wenn ich ab heute keinen Wein mehr kaufe, die nächsten zwei Jahre gut bedient bin - und ich trinke nicht wenig :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 17:45:32
      Beitrag Nr. 917 ()
      Moin,

      Christian, freut mich, daß dir der Mas des Bressades zusagt. Selbst 10 Euro sind nicht richtig teuer für diesen Wein, oder?

      Ich hatte gestern mal wieder unseren gemeinsamen Bekannten von D L`Oratoire St.Martin zwischen (den 99ger). Der macht mir immer noch richtig viel Spaß und sagt mir deutlich mehr zu als z.b. der Rouge Garance.

      Danach gabs den "Purpur" von Roth, eine fränkische Cuvee aus Spätburgunder, Blaufränkisch und Domina, barriqueausgebaut. Ich hatte schon viele schlechtere deutsche Rotweine im Glas. Allerdings fehlt mir bei diesem Wein die Eleganz eines reinsortigen Spätburgunders auf der einen oder der Druck eines Südfranzosen auf der anderen Seite. Nicht ganz Fisch, nicht ganz Fleisch...

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 21:56:54
      Beitrag Nr. 918 ()
      nabend in die weinfraktion:)

      falls ihr neben sinnigem weingenuß auch noch was anlegen wollt, könnt ihr euch heute 22.15 uhr in der n-tv telebörse über weinfonds informieren:lick:

      CC fix und fertig vom freizeitsport

      :rolleyes: :yawn:
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 22:34:18
      Beitrag Nr. 919 ()
      Hallo Chartclimber,

      kann die Sendung mangels deutschem Fernsehen leider nicht sehen - berichte doch mal.

      Vor Jahren hatte ich mir solche Weinfonds mal angesehen, das einzige was mir - wirklich unauslöschlich - in Erinnerung geblieben ist, sind die Gebühren von manchmal über 30%. Da muss ein Weinfachmann bezahlt werden (10%), eine Gesellschaft die das ganze administrativ verwaltet (10%) und natürlich die jahrelange Lagerung (nochmal 10%). Um Investoren zu verarschen eigentlich ganz gut :D
      Naja, dann noch die wirklich unsichere Aussicht, ob die Brühe in einigen Jahren verkäuflich ist, gepaart mit absolut null Liquidität (kein Sekundärmarkt) machen das ganze recht unattraktiv.

      Aber wie gesagt, Berichte doch bitte mal, vor allem ob Firmennamen o.ä. Infos genant werden.

      Thanx
      Christian
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 22:34:59
      Beitrag Nr. 920 ()
      Hallo Chartclimber,

      kann die Sendung mangels deutschem Fernsehen leider nicht sehen - berichte doch mal.

      Vor Jahren hatte ich mir solche Weinfonds mal angesehen, das einzige was mir - wirklich unauslöschlich - in Erinnerung geblieben ist, sind die Gebühren von manchmal über 30%. Da muss ein Weinfachmann bezahlt werden (10%), eine Gesellschaft die das ganze administrativ verwaltet (10%) und natürlich die jahrelange Lagerung (nochmal 10%). Um Investoren zu verarschen eigentlich ganz gut :D
      Naja, dann noch die wirklich unsichere Aussicht, ob die Brühe in einigen Jahren verkäuflich ist, gepaart mit absolut null Liquidität (kein Sekundärmarkt) machen das ganze recht unattraktiv.

      Aber wie gesagt, Berichte doch bitte mal, vor allem ob Firmennamen o.ä. Infos genant werden.

      Thanx
      Christian
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 23:02:04
      Beitrag Nr. 921 ()
      @ all

      Ich bin kein Weinkenner, dies vorneweg.

      Aus einem Nachlass habe ich einige Flaschen Wein älterer Jahrgänge anzubieten, gepflegte deutsche Handelsware, vorwiegend weiß, Vk Preisklasse 8 - 15 DM. Jahrgänge zwischen Ende 70er und Ende der 80er.

      Von den verschiedenen Flaschen dürften einige noch geniessbar sein, so meine ich nach ersten Tests. Insgesamt dürfte es sich um etwa 200 - 300 Flaschen handeln, aufgeteilt auf etwa 10 - 12 Artikel. Geschmacklich sind naturgemäß einige davon lieblich, nicht zuletzt auch durch die lange Reife.

      Wer könnte an solchen Weinen Interesse haben, wem kann man die anbieten. Was muß ein Interessent wissen?

      Bin gespannt ob Ihr mir helfen könnt. Gerne auch BM.

      KD
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 23:49:10
      Beitrag Nr. 922 ()
      Nabend,

      chartclimber und asdfgr, für gar so abwegig halte ich Weinfonds nicht. Einen gewissen Sekundärmarkt gibt es schon, und wenn man sich den NM anschaut, dann sieht es mit dem Wein vergleichsweise sehr solide aus. Und Fachleute müssen bei Wertpapierfonds ja schließlich auch bezahlt werden...

      Kwerdenker, mit den alten Schätzchen bist du bei mir gerade an der richtigen Adresse:D. Kannst du mal etwas Genaueres zu 2 oder 3 von deinen Weinen posten (Erzeuger, Prädikatsstufe etc.)?
      Ansonsten ist Ebay vermutlich die beste Lösung...

      Viele Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 00:17:21
      Beitrag Nr. 923 ()
      hi nochmal,

      @asdfgr

      hab den beitrag nur mit einem auge/ohr gesehen:rolleyes:
      also die kaufen ausschließlich beste französische weine des heurigen jahrganges in einem geschlossenen fond. dieser wird bis 2009, also 7 jahre gelagert... voraussichtliche rendite bis dato 75 ... 100%. (immerhin besser als der nm, wie hornwatz schon einräumte:D )
      mindestanlage 10000€. man hat dann ein wahlrecht: entweder kohle zurück mit gewinn (oder verlust???:confused: ) oder du kannst dir 160 flaschen von der brühe im eigenen keller bunkern.
      namen: es fielen u. a. wohl namen wie chateau und rotschild?
      wenn du genaueres wissen willst, versuch mal bei www.n-tv.de zu stöbern wegen fax-abruf. nummer hab ich mir nicht aufgeschrieben.

      weil-
      ich meinen goldgelben hagebuttenwein immer selber zurechtblubbere:p ,;)

      so, jetz hau ich mich aufs ohr und n8:)
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 00:19:01
      Beitrag Nr. 924 ()
      @ hornwatz

      ich bin morgen und übermorgen (Do.-Fr) beruflich unterwegs, werde gerne am Freitag/Samstag eine Art Inventur machen und dir berichten.

      Danke für dein Interesse.

      KD
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 09:31:30
      Beitrag Nr. 925 ()
      Moin,

      nix zu danken, Kwerdenker. Für den Wert deiner Weine ist es halt nicht ganz unerheblich, ob es sich um Auslesen von Spitzenerzeugern oder Spätlesen aus Großkellereien handelt.--

      Kennt einer von euch das Weingut Neumer aus Uelversheim/Rheinhessen? Von Neumer (ecovin) hatte ich gestern einen Chardonnay, dem Hofschuster mit folgender Beschreibung satte 89 Punkte zugestanden hat:

      "Klarer, feinmineralischer Apfel-Zitrusduft mit Kräuternoten und leicht gemüsigen Aromen. Dicht gewirkte, feinsaftige Frucht, lebendige Säure, bestens integriertes, zurückhaltendes Holz, viel Kraft und sehr feste Struktur am Gaumen, griffiges mineralisches Rückgrat, packend, noch sehr jung, lang. Sollte etwas reifen.

      Bis 2006."

      Schlecht war der "Dienheimer Tafelstein" 01 wirklich nicht, aber 89? Alexandra mochte den Wein überhaupt nicht, und auf mich wirkte er trotz großer Dichte doch auch etwas bonbonmäßig. Das von Hofschuster beschworene mineralische Rückgrat konnte ich höchstens in Ansätzen wahrnehmen. Ca. 84 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 16:53:49
      Beitrag Nr. 926 ()
      Guten Tag,

      das Weingut Neumer kenne ich zwar nicht, mich hat allerdings bei meiner Suche nach interessanten Weingütern in Rheinhessen (finde ich neben den Pfälzern als Winter-Weine interessant) schon die Homepage abgeschreckt – ziemlich grell und affektiert in der Aufmachung, genauso wie die Etiketten und die Einstufung der Weine. Wer sich so darstellt, erregt dann doch meinen Verdacht hinsichtlich einer Divergenz zwischen Hülle und Inhalt. Insofern bestätigt der vordergründige Geschmackseindruck von hornwatz wohl das Vorurteil. Übrigens sehe ich Manz inzwischen auch so (nur der GM ist in das hohe Lob der Manz-Weine 2001 nicht eingestimmt – Respekt, zumal mir der Rheinhessen-Teil des GM insgesamt ausgewogen und solide erscheint, im Gegensatz zur a la Eichelmann übertrieben positiv bewerteten Pfalz und dem einseitigen Bild von MSR und Nahe, wo die Erzeugung trockener Rieslinge aus GM-Sicht ja wohl eingestellt werden könnte und restsüsse Weine mindestens Spät-, besser Auslesequalität haben sollten). Manz füllt früh und setzt vollkommen auf blendende Primärfrucht. Ich habe es noch nie erlebt, wie unzugänglich ein Wein im Mai, wie lecker im Juni und wie verfallen ab September sein kann. Meine letzte Flasche vor einigen Tagen war gerade noch geniessbar und gleichzeitig die letzte von diesem Weingut. Diese Einschätzung hat mir der von GM und Eichelmann gleichermassen gelobte junge Winzer Fauth (Seehof in Westhofen) bestätigt – ich hoffe, eine bessere Adresse für Rheinhessen-Weine.
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 17:16:18
      Beitrag Nr. 927 ()
      Hallo,

      Frohnau, handelte es sich bei deiner letzten Flasche von Manz auch um die bewußte trockene Spätlese? Bei der würde es mich schon etwas wundern, wenn die sich jetzt schon so tot präsentierte. Da würde ich eher auf einen Flaschenfehler tippen...Ansonsten stimme ich deiner Einschätzung aber zu. Manz dürfte sicherlich nicht zu den Betrieben gehören, bei denen ich große Mengen einkaufen werde. Ich bin geapannt, was du (hoffentlich bald) über Fauth berichten kannst.

      Hier noch eine aktuelle Degu-Notiz aus Hofschusters Führer:

      "Erzeuger: Weingut Wittmann
      Ort: Westhofen
      Lage: Morstein
      Rebsorte(n): Riesling
      Prädikat: QbA
      Süßegrad
      lt. Etikett: Trocken
      Großes Gewächs
      Jahrgang: 2001
      Alkohol lt. Etikett: 13 %
      Größe / Preis: 0.75l/ 20.00 €
      AP-Nummer: 432723103002

      17.12.2002 97 Punkte


      Abgrundtiefer, betörender Duft von Pfirsichen, Zitrusfrüchten, Birnen, grünen Äpfeln, feinsten Kräutern und Mineralien. Tief, rassig und völlig verschlossen im Mund, unglaubliche mineralische Struktur und perfekte Säure, tiefgründig, komplex und packend, extrem nachhaltig am Gaumen, aristokratischer Stil, zieht Einen völlig in seinen Bann, phantastische Länge. Diesen Wein auszuspucken bereitet körperliche Schmerzen. Legt vermutlich noch zu.

      Bis 2020."

      Solch eine Bewertung eines trockenen deutschen Rieslings habe ich noch nie gelesen. Das muß ja ein absoluter Mega-Überwein sein. - Wittmanns Aulerde 01, von der 2 Flaschen bei mir im Keller liegen, hat von Hofschuster immerhin auch satte 95 erhalten. Ich bin schon sehr gespannt darauf - vielleicht ist Weihnachten eine Flasche fällig...

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 18:47:34
      Beitrag Nr. 928 ()
      Moin!

      Bei mir ist`s zur Zeit etwas stressig, daher bin ich seit einigen Tagen etwas kurz angebunden. Aber bald habe ich Urlaub, und einige schöne Weine werden das neue Jahr nicht erleben :D

      Von Wittman habe ich bewußt nur zweimal an den einfachen Weinen genippt. Hatte mir keine Lust auf mehr bereitet (ebenso wie Keller, da waren es dann schon mehrere Flaschen. Habe ich eine Rheinhessen-Allergie? Der angebliche Über-Riesling von Dirk Würtz hat mich auch nicht vom Hocker gerissen). Meinst du, der Morstein lohnt? Ist bei K&U noch lieferbar. Mal schauen, ob ich da dies Jahr nochmal bestelle. Vom Anjou hat mir Shakes ja alles weggekauft ;) (Hast du den schon probiert, Shakes? Bei Nichtgefallen nehm ich ihn dir ab).

      Ein Beispiel vorzeitiger Alterung habe ich auch gerade erlebt, bei zwei 2000ern von Christoffel, der trockene Kabinett und der süße QbA: beide hart an der Grenze zur Trinkbarkeit, mit unangenehmer Bitternote. Die waren warm gelagert (ein Jahr in meienr Wohnung), aber das muß ein junger Wein doch abkönnen? Naja, ich habe noch einige Flaschen, werde mal bald zu Kontrollzwecken eine öffnen müssen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 21:39:07
      Beitrag Nr. 929 ()
      Moin,

      CC, dank für den TV-Hinweis, habe es nur nebenbei gesehen.
      Ein Argument für den Weinfonds war ja der Hinweis der Fondsmanagerin, daß man nur über gute Kontakte an die Weine im Bordeaux-Gebiet herankommt. Hierfür ist Guy Robert zuständig, ein in Hamburg agierender Einkäufer. Mir ist nicht klargeworden, welche Rolle er noch im Weinfonds einnimmt. Er wird die Weine mit einem Händlerrabatt einkaufen, wird ein Teil der Differenz EK/VK in die Perfomance des Weinfonds einfliessen, oder teilen sich Robert und die auflegende Bank die Kohle. Oder kauft die Bank die Flaschen zum günstigen Endverbraucherpreis von Guy Robert? Ich tippe mal auf einen Deal zwischen der Bank und Guy Robert, unter solchen Umständen würde ich auch gern einen Fonds auflegen. Oder weiß es jemand?

      Die letztgenannten Erzeuger wurden nie getrunken.
      Gestern lag noch eine Grauburgunder Spätlese trocken von Alfred Huber aus Durbach im Glas. Ein 2001er aus dem Durbacher Kochberg. War ganz okay, wobei er mir nach dem Öffnen zu yoghurtartig war. Dies legte sich etwas, einige zitronige Note blieb. Ich mag da eher die elegant-strengen Grauburgunder. Ist das Weingut bekannt?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 00:41:22
      Beitrag Nr. 930 ()
      Moin,

      Ekonti, zum Weinfonds habe ich bislang noch keine klare Meinung. Auf jeden Fall ist Wein solider als viele Aktien. Ein Petrus aus einem guten Jahrgang ist ein grandioser, rarer und extrem nachgefragter Wein; er wird sich nicht von heute auf morgen im Wert zehnteln, nur weil die Besitzer von Petrus die Bilanzen gefälscht haben...
      Andererseits: Warum soll man nur über gute Kontakte an große Bordeaux-Weine kommen können? Etliche Händler, z.b. Lobenberg, führen viele der renommiertesten Güter, und per Subskription vermag durchaus jeder an Premier Crus zu gelangen, wenn er bereit ist, das nötige Kleingeld hinzublättern.

      Alfred Huber in Durbach? Zum Deifi noch nie gehört! Aus Durbach sind mir neben Laible die beiden Männles, Wolff Metternich, Markgraf von Baden -Schloß Staufenberg sowie die WG bekannt.

      HHanseat, die einfacheren Qualitäten von Wittmann haben mich bislang auch nicht überzeugt. Die neulich wieder einmal genossene 2000er Auslese aus dem Morstein hingegen schon! Und die 2000er Aulerde ebenfalls.
      Ich habe heute im Vertrauen auf "Sam" Hofschuster 6 Pullen vom trockenen Morstein 01 geordert. Wie sagte mein alter Oboenlehrer so treffend: Das ganze Leben ist ein Risiko!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 00:45:47
      Beitrag Nr. 931 ()
      nabend horni :)...


      in meinem glas befand sich kirschwasser, vielleicht füll ich noch nach ;)...

      süsse träume,

      ute :)
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 01:00:02
      Beitrag Nr. 932 ()
      Na, die Ute liest auch noch mit:)!

      Ich habe heute einen schönen restsüßen Mosel-QbA von Weller-Lehnert genossen, zudem einen etwas übertrieben wuchtigen QbA von Prass/Bacharach und eine gereifte 97ger Spätlese aus dem Hause Jakob Jung (alles Rieslinge). Danach dann einen Spätburgunder von Toni Jost. Alle diese Weine gabs nach einer WO-Probe bei meinem Freund Christoph in größerem Kreise. Der Favorit des Abends war für mich der Weller-Lehnert.

      Zuhause war dann abschließend ein Bit fällig!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 10:15:18
      Beitrag Nr. 933 ()
      Moin!

      zu #927:
      Die angekündigte Kontrollflasche (identisch gelagert) war vollkommen in Ordnung. Also Flaschenvarianz? Oder doch ein Korkproblem? Aber Bittertöne bekommtn man doch nciht übder den Korken rein, oder? Ich bin etwas ratlos... Vielleicht sollte ich mir einfach einen Klimaschrank vom Christkind schenken lassen, dann bin ich Lagersorgen (und dausend Euro :() los.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 12:36:52
      Beitrag Nr. 934 ()
      Moin,

      HHanseat, doch, doch, Bittertöne weisen ganz klar auf einen Korker hin!

      Hier ein Auszug aus dem Weinplus-Glossar:

      Korkschmecker

      "Ein sich durch meist muffigen, chemischen Geruch und unangenehmen, bitteren Geschmack auszeichnender Weinfehler (auch Korkgeschmack oder in Österreich mit "der Wein stoppelt" bezeichnet). Er wird durch Trichloranisol (TCA) verursacht, das in Reaktion von Phenolen mit chlorhaltigen Stoffen und Schimmelpilz entsteht. Die Ursache ist meist mangelnde Sorgfalt bei der Produktion von Korken. Bei Presskorken, die aus Korkresten erzeugt werden, ist die Wahrscheinlichkeit eines Korkschmeckers groß. Korkschmecker können sehr deutlich auftreten oder auch sehr versteckt, so dass sie kaum wahrzunehmen sind (ein beginnender Korkschmecker wird auch als "Schleicher" bezeichnet). Ein Kennzeichen ist mangelnde Frucht bzw. ein Bouquet, das durch adstringierende und raue Bittertöne überlagert ist. Der Abgang ist ausgeprägt bitter und dauert lange nach. Häufig kann aber der Korkschmecker eher stärker durch den Geruch (so ähnlich wie nasses, faulendes Holz oder Leder) als durch den Geschmack wahrgenommen werden." -


      Gestern war der dritte Rheinhesse aus dem Weinplus-Paket "Deutsche Schnäppchen" fällig. Es handelte sich um die 01er Riesling-Spätlese trocken aus dem Uelversheimer Tafelstein von Kissinger. Im Bukett schöner und komplexer als am Gaumen. Insgesamt recht ordentlich, aber eher eindimensional. Mit 4,90 Euro sehr preiswert. 83 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 15:45:20
      Beitrag Nr. 935 ()
      Hornwatz, Deiner Kissinger-Einschätzung stimme ich zu – der Wein ist solide gemacht, aber irgendwie uninspiriert und langweilig, für meinen Geschmack zu sehr kräuterbetont, ohne Obstfrucht oder Mineralität. Für mich hat sich damit auch das Thema Kissinger erledigt. Im übrigen staune ich, wie sich Hofschuster (genau wie im Falle Manz, bei dem ich das zum Probierzeitpunkt noch eher nachvollziehen kann) zu solch enorm hohen Bewertungen der Weine beider Güter hinreissen lassen konnte. Mir scheint da eine Voreingenommenheit zu existieren, will sagen: die Vorlieben auch eines Experten sind erkennbar – nächstes Jahr werden die beiden wieder hohe wein-plus-Bewertungen einfahren (Karl Pfaffmann ist auch so ein Kandidat) und in einigen Jahren zu den wenigen Gütern gehören, die dann noch bei Hofschuster anstellen.

      Mitunter gilt auch beim Wein: nomen est omen – die Bezeichnung „Frühlingsplätzchen“ passt haargenau auf die Empfindungen, die Schönlebers halbtrockener Kabinett 2000 (99 ist ausgetrunken, 2001 wurde keiner produziert) aus dieser Lage bei mir auslöst. Ein zarter Hauch von Vorfrühling, ein laues Lüftchen - ein sehr feingliedriger Wein, elegant, die relativ deutlich schmeckbare Säure passt zur Frucht, beides ist auf den Punkt hin verschmolzen (mehr Säure würde das Gleichgewicht zum kippen bringen, die Bezeichnung halbtrocken ist geschmacklich irreführend). Ein sorgfältig gemachter Wein, bei dem die Flasche rasch leer ist – nur eigentlich nicht das Rechte bei frostigem Wetter, eher ein Versprechen für mildere Zeiten.
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 16:00:56
      Beitrag Nr. 936 ()
      Was ich eben noch zu fragen vergass: Mir steht der Sinn mal wieder nach Weissburgunder - hat jemand einen Tipp für 2001 (sind die Weine von Reinhold Schneider, von denen hier die Rede war, sehr fett?)
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 17:12:55
      Beitrag Nr. 937 ()
      Hallo,

      Frohnau, mein Händler um die Ecke führt auch Kissinger. Bei ihm habe ich noch nie einen Weißen von diesem Erzeuger probiert, wohl aber schon zwei oder drei Spätburgunder - und die scheinen mir deutlich spannender zu sein.

      Die Weine von R.und C. Schneider würde ich schon als zienlich fett bezeichnen (allerdings auch als herausragend gut). Wenn du auf der Suche nach einem eleganten Weißburgunder bist, kann ich Franzen und Van Volxem empfehlen. Und sehr gute Erfahrungen habe ich mit einer eigenwilligen Weißburgunder-Spätlese von Lämmlin-Schindler gemacht. Die hatte allerdings ihre 13%, aber vom selben Gut gibts auch einen deutlich leichteren Kabinett zum relativ günstigen Preis. Den kenne ich zwar nicht, aber er wäre eventuell einen Versuch wert.
      Ordentliche und etwas schlankere Weißburgunder bekommt man auch bei den führenden Nahe-Erzeugern wie Dönnhoff und Crusius.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 17:19:46
      Beitrag Nr. 938 ()
      Vergessen:D habe ich noch die Weißburgunder-Kabinettweine von Brenneis-Koch:mad:, die ein wirklich gutes PLV haben und nicht sonderlich dick wirken.
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 21:04:48
      Beitrag Nr. 939 ()
      N`Abend!

      Ich bin soeben in den "Genuß" des aktuellen Aldi-Eisweins gekommen. Der erste Eindruck beim Blick auf die Flasche stimmt schon vorsichtig, vom Anbauort gibt es keine näheren Angaben als "Pfalz 2001", der Abfüller sitzt allerdings in Cochem an der Mosel. Rebsorte wird nicht angegeben. Im Glase springt sofort die extreme dunkelgelb-braune Färbung ins Auge, die mir bisher auch bei alten Weißweinen oder Beerenauslesen nicht in dieser Intensität begegnet ist. Im Mund dann besser als befürchtet, durchaus trinkbar, allerdings dominiert völlig der Geschmackseindruck "süß". Fruchtigkeit vermisse ich, im Abgang gibt es eine leichte, aber dennoch unangenehme Bitternote. Der Preis liegt wohl etwa bei 8 €/0,5 l, das wäre mir dieser Wein nicht wert.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 22:05:59
      Beitrag Nr. 940 ()
      Nabend,

      obwohl es auf der Hand liegt, daß sich zu diesem Preis angesichts der minimalen Erträge und des enormen Risikos kein ernstzunehmender Eiswein erzeugen läßt, hätte ich auch ein Fläschchen mitgenommen, wenn ich zufälligerweise in den letzten Tagen an einem Aldi vorbeigekommen wäre.

      Mich ärgert es allerdings massiv, daß bei einem solchen "Eiswein" weder Rebsorten-, noch Lagen- , noch Orts-, noch Erzeugerangaben notwendig sind. Angesichts einer derartigen Gesetzeslage sehe ich der Verbraucherveralberung mal wieder Tür und Tor geöffnet.

      Heute abend probiere ich Matherns trockene 01er Spätlese aus dem Niederhäuser Rosenberg. Ein sehr geradliniger Riesling ohne vordergründige Fruchtaromen, mir fast schon wieder etwas zu straight. Etwas mehr Schmelz und Fülle (Körper) würden für noch mehr Trinkvergnügen sorgen. Etwa 85 Hornwatzpunkte für diesen strengen, ehrlichen Vertreter seiner Zunft.

      Wann soll unsere nächste Online-Probe (Clavel) stattfinden?

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 22:54:14
      Beitrag Nr. 941 ()
      Nabend,

      zu 924: Hofschuster hat den Wein inzwischen ein zweites Mal verkostet und gibt nunmehr nur noch 83 (also ganz in der Nähe der Hornwatzpunkte:laugh:.)

      Ich finde es sehr positiv, wenn ein Verkoster bereit ist, sein erstes Urteil zu revidieren, aber wie erklärt ihr euch einen solchen Unterschied in der Wahrnehmung eines 2001ers? Irrtum, schlechte Tagesverfassung, plötzliche Veränderung des Weines, Knoblauch im Umfeld, Flaschenfehler?

      Vor diesem Hintergrund relativieren sich die Profipunkte für mich immer mehr.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 23:03:53
      Beitrag Nr. 942 ()
      Moin,

      nur kurz reingeschaut...um gleich ins Bett zu fallen...

      Hornwatz, mich interessieren die Punkte immer weniger, nutze sie nur als lose Vergleichserkenntnis. Habe festgestellt, daß mir mein eigener Geschmack reicht, um zu entscheiden. Auch um festzustellen, ob der Wein nur mir schmeckt oder auch anderen. Oder man hält sich an diesen Thread...:)

      Die Weissburgunder von Herrn Konstanzer nicht zu vergessen.
      Frühlingsplätzchen schmeckt in der Tat wie der Name, Frohnau. Die Halenberg-Lage finde ich interessanter.

      gruss ekonti:), der fast nichts mehr mag als das Lebensrisiko
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 18:01:58
      Beitrag Nr. 943 ()
      Hi,

      Och, Ekonti, ich finde Punkte schon witzig und spannend. Hofschuster hat ja jetzt einige Weine nachverkostet, und bei allen drei Stammtischrieslingen ging seine Bewertung beim zweiten Mal deutlich nach unten. Die Kissinger-Spätlese hat er von 89 auf 81 Punkte zurückgenommen, und da stellt sich schon die Frage, wie so etwas sein kann. Außerdem zeigt sich daran, wie unterschiedlich sich ein und derselbe Wein im Laufe von wenigen Monaten präsentieren kann, und wie sehr wohl auch bei einem erfahrenen Verkoster die momentane Verfassung und Stimmung eine Rolle spielt....

      Der Morstein von Wittmann ist heute angekommen; ich bin mal sehr gespannt, inwieweit sich Hofschusters erste euphorische Beurteilung bewähren wird. Übrigens war das Zeug nach den 97 im Weinplusführer sehr schnell bei K&U im Schwinden begriffen. Heute morgen gab es noch vier Restflaschen (von denen ich sicherheitshalber noch mal drei geordert habe:D).

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 21:55:11
      Beitrag Nr. 944 ()
      Guten Abend,

      der halbtrockene Monzinger QbA 2001 von Schönleber schmeckt solchermassen spritzig-süffig, unkompliziert und lecker, dass sich die Flasche leeren lässt, als handele sich um ein Erfrischungsgetränk. Die Weingut-Einschätzung eines "Allrounders für alle Gelegenheiten" stimmt, ein Wein für jedermann und zum nebenbei wegtrinken, für 4,5 € zu einem höchst zivilen Preis.
      Gestern gab es einen höchst ungewöhnlich riechenden (sehr ausdrucksvoll, nach Kräuterwiese) und schmeckenden (grasige Noten, dabei in klassischer Kabinett-Manier leicht und elegant) Wein - einen 98er Silvaner aus dem Ihringer Winklerberg (südlicher Kaiserstuhl) von Stigler (3 GM-Trauben, von Hofschuster abschätzig beurteilt). Nichts alltägliches, aber sehr interessant (hätte ich weder für einen Kaiserstühler noch einen Silvaner gehalten)und Neugier auf mehr von diesem Gut machend.

      Bei den hier hier angesprochenen Weinbewertungspunktkorrekturen nach unten könnte schon diese angeblich marktorientierte Tendenz eine Rolle spielen, früh blendende, aber schon nach einem Jahr abbauende Weine zu erzeugen - bei einschlägig verdächtigen Erzeugern sollte daher auf einen Warnhinweis an der Flasche mit einer Art Verfallsdatum hingewiesen werden ...
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 22:22:12
      Beitrag Nr. 945 ()
      Moin,

      wird bestätigt, Frohnau. Die Schönlebers sind in bester Erinnerung. Und so richtig etwas für den Sommer.

      Mal eine Frage, welchen Zeitraum bis zum entgültigen Verzehr gebt ihr Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen in der geöffneten Flasche?

      Hornwatz, ja, natürlich bringt das Punkten Spaß, doch es hilft mir nicht wirklich weiter, im Gegenteil, es verunsichert mich eher:D, doch dazu sollte es gar keinen Anlass geben.

      Im Glas liegt eine 95er Riesling Beerenauslese vom Weingut Haider, Neusiedlersee in Österreich. Haider lässt seine Edelsüßen natürlich und harmonisch gedeihen. Hier ist die Frucht schon reduziert, keine Bombe, man könnte fast meinen, etwas flau, doch in Wirklichkeit der Stil des Winzers.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 22:26:32
      Beitrag Nr. 946 ()
      Nabend

      Ekonti, BAs und TBAs sollten sich schon ein paar Tage in der offenen Flasche halten - aber mir fehlt es da leider:D weitgehend an eigenen Erfahrungen.

      Heute abend beschäftige ich mich mit der (karaffierten) Aulerde 01 von Wittmann. Komplexes Bukett, Kräuter, florale Noten. Am Gaumen eine sehr präsente Säure (Zitrus) in Verbindung mit massivem Extrakt. Extrem dicht und lang.
      Ohne Zweifel ein ungewöhnlich guter Riesling, wobei ich Hofschusters 95 für etwas zu hoch gegriffen halte. Mir fehlt es trotz der großen Intensität etwas an Eigenart. 92-93 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 23:02:29
      Beitrag Nr. 947 ()
      Moin,

      Hornwatz, war es nicht sogar Hofschuster, der von einem überragenden Rheinhessen-Jahrgang geschrieben hat?
      Wie liegt die Aulerde im Preis?

      Ich beschäftige mich gerade mit einer Silvaner Spätlese trocken aus dem Ihringer Fohrenberg von Konstanzer, typisch Konstanzer, ich ziehe aber die Burgunder-Weine vor, habe aber auch gleichzeitig kaum Erfahrungen mit Silvaner, finde die Rebsorte eher einfach und muss deshalb keine Spätlese davon trinken. Trotzdem gut gemacht.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 23:21:02
      Beitrag Nr. 948 ()
      Nabend,

      Ekonti, die Aulerde kostet als Großes oder Erstes Gewächs ihre guten 16 Euro (bei K§U). Das PLV stimmt aber.

      Silvaner - eine Sorte, die zur Neutralität neigt. In Rheinhessen und am Kaiserstuhl gibt es vereinzelt ganz respektable Vertreter. Die wirklich spannenden Silvaner wachsen jedoch in Franken. Dort finden sich bei Erzeugern wie Störrlein, Sauer oder Ruck sehr ausdrucksvolle Vertreter dieser traditionellen Rebe. Im Idealfall transportiert der Silvaner sehr geradlinig den Boden und das "Terroir".

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 16:42:40
      Beitrag Nr. 949 ()
      Moin!

      Frohnau, jou, der halbtrockene QbA von E-S ist wirklich sehr lecker und verdammt schnell geleert. Ähnlich süffig präsentierte sich gestern der 01er "Monrepos" Classic von dem Weingut der Forschungsanstalt Geisenheim für etzwa 6 €. Blitzblank, sauber, sehr erfrischend und deutliche Restsüße trotz beworbenem trockenem Geschmack. Kann man wiederkaufen. Etwa 2-3 € teurer, aber nur 90% überzeugend war eine 01er Spätlese von Deinhard (Lage vergessen). Werde ich mir nicht wieder zulegen.

      E_Konti, BA und TBA trinke ich nicht allein und will mir sie meist nur in halben Flaschen leisten , da stellt sich die Frage der maximalen Aufbewahrungszeit nicht. Aber einige Tage länger als normale Weißwein können die schon verkraften. Falls es länger halten soll, warum nicht einen Portwein zum Dessert?

      Mit Siolvaner habe ich nicht viel Erfahrung. Eine 2000er Spätlese von Sauer hat mir sehr gefallen, ich habe auch noch eine Falschen, aber fast immer würde ich Riesling oder Sauvignon oder Veltliner vorziehen. Zumal mir das recht hohe Preisniveau in Franken nicht ganz behagt, es gibt so viel guten Wein deutlich günstiger...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 17:08:11
      Beitrag Nr. 950 ()
      Hi,

      HHanseat, auch ich habe deutlich mehr Riesling als Silvaner im Keller, aber immer noch mehr Silvaner als Sauvignon blanc. Mit letzterer Sorte stehe ich ein wenig auf Kriegsfuß.

      Das Preisniveau in Franken war früher sehr hoch. Das hat sich jedoch geändert! Sauer verkauft in meinen Augen zu relativ günstigen Preisen (und beispielhaft guten Versandkonditionen, 4,40 Euro für 12 Flaschen) , und ähnliches gilt für Störrlein, Glaser-Himmelstoß, Fröhlich und Roth. Zu teuer sind eigentlich nur die alten Würzburger Renommierbetriebe.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 21:24:17
      Beitrag Nr. 951 ()
      Nabend,

      heute ist noch eine Sendung von Göttelmann bei mir eingetroffen. Eigentlich wollte mich das Weingut im Rahmen einer Auslieferungsfahrt am 19.12. beliefern, aber aus Zeitgründen ist Götz Blessing dann doch nicht nach Aachen gekommen. Dafür erreichten mich dann soeben 18 portofreie Pullen per DPD.

      Im Anbruch befindet sich jetzt die trockene "Selection"-Spätlese aus dem Münsterer Dautenpflänzer. Das erste Glas vor knapp zwei Stunden war enttäuschend. Gummibärchennase, flach und ohne Charme am Gaumen. Aber jetzt, nach etwas Luftkontakt, steht der Wein plötzlich ganz anders da. Die Gummibärchen sind weg, dafür kommt eine intensive, nahetypische Mineralik zum Vorschein. Gottseidank doch kein Fehlkauf! Für mich jedoch sehr erstaunlich, wie sich ein junger Riesling im Laufe des Abends entwickeln kann.

      Euch allen ein frohes Fest wünscht der Weihnachtsmuffel

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 15:55:02
      Beitrag Nr. 952 ()
      Das faengt ja schon gut an :
      Meine Frau hat die Flasche Sauternes fallenlassen. Womit sollen wir jetzt die Foies Gras essen :mad:

      Naja, ich hab gottseidank fuer heute "einige" Weine vorgesehen ;)

      Meldet euch spaeter mal, was hat es denn heute leckeres zu trinken gegeben ?

      Seee ya und
      frohe Weihnachten
      Christian
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 16:31:05
      Beitrag Nr. 953 ()
      Moin,

      wie ärgerlich, Christian. Doch um eine gute Flasche solltest Du nicht verlegen sein.
      Wir fahren zu meiner Mutter, da gibt es klassisch Kaninchenkeule. Dafür habe ich einen Clos Montirius aus Vaqueras vorgesehen.

      HHanseat, ja, habe die kleine Flasche Beerenauslese letztens auch nicht austrinken können, so bildet der Rest heute den Abschluss des Essens.

      Hornwatz, damit reiht sich die Aulerde in das typische Preisgefüge der Ersten Gewächse ein.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 21:50:40
      Beitrag Nr. 954 ()
      hallo ihr lieben 50-er weinkenner;)

      ich weiss, ich bin ein absoluter wein-baunause (obwohl ich heute abend schon ein 3/4 liter rotwein getrunken habe...), aber eines möchte ich auf jeden fall mal los werden:

      ICH FINDE ES ABSOLUT SPITZENKLASSE DAS SICH HIER IN DIESEM BEREITS 9. (!!!!) WEINTHREAD 50-ER ZUSAMMENGEFUNDEN HABEN, DIE SICH ÜBER IHR HOBBY AUSTAUSCHEN !

      liebe grüsse und ein schönes weihnachtsfest;)

      rolf
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 16:10:52
      Beitrag Nr. 955 ()
      Moin!

      Wir sollten einen neuen Thread starten, bevor die 1000 voll wird, sonst gehen einige Funktionen wie die Gesamtansiocht verloren. Wer will?

      So, die Feiertage sind in vollem Gange, ich bin leider nur per LeihPC und schmaler Netzanbindung online, fasse mich daher etwas kürzer. Zum Heiligabend gab es eine Magnum vom Schönlebers 97er Halenberg Spätlese Halbtrocken. Ich vermute, daß es sich dabei um eine Versteigerungsabfüllung handelt, bin mir aber nicht ganz sicher. War auf jeden Fall extrem lecker und war trotz 1,5 l schnell geleert. Danach muß man sich ja steigern, deshalb wurde das 01er Forster Ungeheuer von Mosbacher geöffnet. Feiner Wein! Nachgespült wurde mit einem Eiswein aus einem Österreichischen Supermarkt, um mit dem Aldi-Produkt vergleichen zu können: aus dem Burgenland ein 01er Kaiserwein (oder so), hatte ein superdeutliches Aroma nach Apfelmus. Gefiel mir nicht 100% war aber besser als der Aldi Wein. Lag preislich wohl um die 9 € und somit vergleichbar mit Aldi. Die Farbe wirkte deutlich gesünder :D

      Heute ging es dann weiter: als Aperitiv ein 01er Wickerer Mönchsgewann, das Erste Gewächs von Flick, und dann zur Gans den 00er Copa Santa von Clavel. Der war schnell geleert, obwohl ich ihn noch etwas duftiger und fruchtiger in Erinnerung hatte, war vielleicht nicht lang genug dekantiert. Zum Dessert dann die dreigesternte 99er Halenberg Auslese von E-S, der Wein verdunstete spontan (zum Vergleich: der Aldi-Eiswein war nach drei Tagen noch nicht leer und der Ösi hielt über Nacht, jeweils bei 0,5er Flaschen und fünf Weinnasen), bevor ich weitere Eindrücke sammeln konnte. Guter Stoff! Die Massen verlangten nach mehr, und so wurde noch der Ösi-Einwein geleeert und ein 94er LBV Portwein der Quinat de la Riosa dezimiert. Bisher eine gelungenen Fest ohne Ausfälle von der Weinfront. Kann und wird so weitergehen...

      Frohes Fest!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 17:00:12
      Beitrag Nr. 956 ()
      Korrektur: der Ösi-Eiswein heißt "Kaisergarten" und kommt, wie fast alle erschwinglichen österreichischen Süßweine, vom Neusiedlersee.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.12.02 13:52:52
      Beitrag Nr. 957 ()
      Moin,

      uff, ist diese Weihnachterei anstrengend....mir gehen die Freßorgien bei diversen Elternteilen massiv auf den Senkel.

      Bei der Familie meiner Freundin gab es 2 Weißburgunder zur Auswahl, einen von Bürklin-Wolf (2001 ohne Lagenangabe) und einem von dem rheinhessischen Weingut Ernst Bretz. Der Bürklin-Wolf war ganz ordentlich, der Bretz hingegen muffig und indiskutabel. Gut, daß wir noch eine Wittmansche Aulerde von 2000 dabei hatten.

      Gestern habe ich dann einen einfachen Calmont 01 von Franzen (sehr lecker, schöne Kombination von Frucht und Mineralik) zum Räucherfisch geköpft, und zur wilden Wutz in Calvadosrahm gab es noch einen 98ger Rasteau von der Domaine du Trapadis (mal bei K&U im Ausverkauf erstanden, ganz schön zu trinken, relativ dick und massiv).

      Meinen Uhlen R, den Morstein 01, den Scharzhofberger und die Kracher-TBA etc. genieße ich lieber anderswann. Dann, wenn sie nicht so sehr im allgemeinen Gelage untergehen:D....

      Beste Grüße
      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 26.12.02 23:20:56
      Beitrag Nr. 958 ()
      Nabend,

      zur Einweihung der neuen Riedel-Gläser, die ich von meiner Mutter geschunken gekrochen habe, kam heute abend doch noch ein feines Tröpfchen ins Glas, und zwar Wittmanns Westhofener Kirchspiel 2001.
      Meine Freundin (die Ärmste muß immer blind raten) tippte spontan auf einen Saarwein, und auch ich fühlte mich sehr an Van Volxem erinnert. Extrem mineralisch, rassige Säure, leichte Böckser-Tendenzen. Aber auf jeden Fall ein spannungsgeladener, großer Riesling.

      Den Morstein von Wittmann habe ich mich noch nicht zu probieren getraut. 97 Punkte bei Hofschuster, 94 im GM (jetzt bei mir in aktueller Ausgabe vorhanden, da von Papi geschunken gekrochen) und damit auch dort der trockene Spitzenriesling des Jahrgangs (insofern herrscht bislang Einigkeit....sogar Eichelmann bewertet diesen Wein sehr hoch:D). Aber irgendwann in den nächsten Monaten ist er fällig. Offenbar sind die Wittmänner dabei, sich in Deutschland an die vorderste Front im trockenen Bereich zu katapultieren.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 17:50:42
      Beitrag Nr. 959 ()
      Guten Abend,

      ich habe mich in den vergangenen Tagen weiter durch das Probesortiment des St.Urbanshofes getrunken und war angetan vom ebenso einheitlichen wie überzeugenden Stil der Weine (die von HHanseat bemängelten Hefenoten als Folge der Spontanverärung sind nur noch sehr rudimentär schmeckbar)– der Einsatz von Reinzuchthefen bei diesen Weinen erschiene dem Winzer Nik Weis zitatgemäß so, als ob man Mozart mit Blechbläsern spiele; ein vielleicht musikalisch etwas schieferVergleich, der aber anklingen lässt, dass es sich durchweg um elegante, filigrane Weine handelt, die vor allem durch ihre Rassigkeit und Spritzigkeit auffallen – mal mit spürbarer Süsse im Hintergrund, mal eher die saartypisch stahlige Säure erkennen lassend (der Verzicht auf die Einordnung nach Restsüssegehalt als erste Orientierung stört mich allerdings schon, wenngleich das kein massgebliches Kriterium ist). Vor allem gefällt mir der niedrige Alkoholgehalt von 8,5-10,5 % zum tagsübertrinken ohne dass ich dafür wie sonst üblich auf einen deutlich restsüssen Wein angewiesen wäre. Alles schöne, schlanke Saarweine (wobei schlank eben nicht heisst zart oder gar dünn – besonders gefällt mir der Ockfener Bockstein. Preislich mit 6-7 € auf dem üblichen VdP-Preislevel für Kabinettweine.
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 22:29:46
      Beitrag Nr. 960 ()
      Guten Abend nochmal,

      im heutigen Vergleich Franken vs. Mosel-Riesling zog Michael Fröhlichs Escherndorfer Lump 2000 (eine Hofschuster-Empfehlung mit ca. 85 Punkten) als ein Wein, dessen betontes Zitrus-Aroma ganz unfränkisch erscheint (wenn da man nicht eine Hefeunterstützung eine Rolle spielt, ganz ähnlich dem Pfeffingen-Aroma, übrigens am 2.Tag weniger deutlich schmeckbar, zum Wohle des Weines - es bleibt dabei, dass Franken-Rieslinge einen schweren Stand haben gg. anderen Anbaugebieten, ich erinnere mich an Spitzenrieslinge von dort nur von Löwenstein und Fürst, zu schier unbezahlbaren Preisen, nur für Gebiets-Liebhaber angemessen) doch den kürzernen gg. Sandra’s Riesling trocken 2001 aus Leiwen (ich hatte die ungewöhnliche Geschichte der MTA Sandra Berweiler und ihres Aufbegehrens gg. dem väterlichen Weinstil hier ja schon zum Besten gegeben), der einfach dichter und kompakter schmeckt und dessen Spätlese-Reife zur schönen Abrundung beiträgt.

      Allmählich stehen die Jahresrückblicke an, insofern würde ich hier anregen, dass vielleicht ein paar persönliche Erinnerungen an Weineindrücke 2001 an dieser Stelle von allgemeinem Interesse wären (nun ja, allgemeines Interesse beschränkte sich in diesem Forum wohl eher auf eine Handvoll Weinenthusiasten)
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 23:02:24
      Beitrag Nr. 961 ()
      Nabend,

      Frohnau, den St.Urbanshof hatte ich das ganze Jahr über im Visier, bin aber dann doch nicht dazu gekommen, dort zu bestellen. Ich habe das Problem, mit einer Jäger-und Sammlermentalität geschlagen zu sein. Wenn mir ein Wein ausnehmend gut gefällt, kaufe ich ohne Rücksicht auf Verluste (und ich zähle wirklich nicht zu Deutschlands Großverdienern) 6 oder möglichst 12 Flaschen, um den Moment des Glücks ein paar Mal wiederholen zu können. Das führt leider mit der Zeit zu einer gewissen Verstopfung des Kellers, vom Budget ganz zu schweigen.

      Fröhlichs Weine (ich habe das Gut einmal Ende der 90ger aufgesucht) sind mir in guter Erinnerung. Allerdings war ich damals der Meinung, daß man in Franken keinen Riesling zu kaufen hat....Einen schönen Muskateller (der hausintern nicht sonderlich geschätzt wurde) gab es damals bei Fröhlich! Was den fränkischen Riesling angeht: Die Preise bei Fürst und Fürst Löwenstein sind in der Tat heftig. Aber Sauers 2000er Spätlese fand ich nicht unbedingt zu teuer in Relation zur Qualität.

      Sandra sowie Walter Rauen stehen auf der Wunschliste, daneben noch andere Moselwinzer wie Eifel, Müllen, Haart etc., aber vorläufig ist, nachdem ich mich noch einmal kräftig mit Wittmanns 01ern eingedeckt habe, absoluter Kaufstop angesagt.

      Heute abend war nebend den Resten des Kirchspiels Matherns trockene Rosenberg-Spätlese 01 angesagt. Ein wenig spektakulärer, aber sehr seriöser Wein mit fein ausbalancierter Frucht und Mineralik, bestes deutsches Handwerk zum guten Preis.

      Der Jahresrückblick ist eine gute Idee. Näheres von mir zum Thema folgt noch heute abend oder spätestens morgen.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 28.12.02 00:08:57
      Beitrag Nr. 962 ()
      Hallo,

      die Idee mit dem Jahresrückblick ist gut.
      Es fällt mir schwer, dieses Jahr zu ordnen.
      Ich habe verdammt viel gearbeitet und sehr viele Weine getrunken und probiert. Es waren bestimmt 700 bis 800 Weine. Darüber habe ich mich in der Gesamtheit bestimmten Regionen angenähert, doch fast jeden Wein nur einmal getrunken. Und dies ist sehr schade, der ruhige sich wiederholende Genuss lässt den Wein viel tiefer wirken. Dies versuche ich in 2003 nachzuholen.

      Neben -natürlich- vielen neuen deutschen Entdeckungen, auch dank Euch, freue ich mich am meisten über die Annäherung an die Rhone, die mir vorher so komplex erschien. Hier wurde die Syrah-Rebe neuentdeckt. Auch in den wenigen getrunkenen reinsortigen Syrahs von der nördlichen Rhone. In der südlichen Rhone gefielen Lirac-Weine, die von dieser Uferseite etwas seidiger sind.
      Deutschland, der HL beim Hornwatz imponierte mir auch, hatte ich so etwas vorher noch nicht im Glas. Mit Herrenberg ging ich ins zweite Jahr, diese Saarmineralik gefällt mir. Den Franzen möchte ich noch kennenlernen, und gern weitere bekannte Lagen der Mosel.
      Zwei Ahr-Burgunder lagen im Glas, von Kreuzberg und "weiss nicht mehr", diese tolle und leichte Fruchtigkeit ist eine weitere Entdeckungsmöglichkeit fürs neue Jahr.
      Dann sind da überhaupt die Winzerpersönlichkeiten, hier ist Andreas Laible weiterhin erste Wahl, zum dritten Mal genoss ich seinen Achat, oder auch seine fulminante Scheurebe Kabinett trocken. Qualität pur.
      Und einfach überhaupt die Bandbreite einfacher Qualitätsrieslinge.
      Die Italiener sind keineswegs aufgegeben, genau deswegen möchte ich nächstes Jahr einen Turn dorthin machen, gerade heute erhielt ich eine Adresse eines Winzers und Gastronoms, dessen Barbaresco unbedingt probiert werden muss, so die Aussage eines Weinkenners. Ich freue mich jetzt schon auf den Restaurantbesuch. Leider hatte ich diverse hochpreisige Barolo probiert, die ihr Geld nicht wert waren, in der Toskana war es ähnlich, dann tauchen wieder tolle Weine von dort auf wie der Villa Pillo Borgoforte aus dem Chianti Classico Kerngebiet, der neben der Sangiovese einen höheren Anteil Syrah und einen kleinen Anteil Cabernet Sauvignon hat. Die Kombination von Sangiovese und Syrah tat einigen Italienern sehr gut und passt wunderbar zusammen. Und der GavidiGavi von Villa Sparina bleibt der beste, und kann mit deutschen Preisen durchaus mithalten.
      Spanien wurde dieses Jahr völlig vernachlässigt.

      Eigentlich könnte man immer weiter schreiben...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.12.02 01:26:49
      Beitrag Nr. 963 ()
      Nabend,

      hier mein Rückblick auf 2002 in Sachen Wein, wobei es mir schwer fällt, mich im Hinblick auf die Höhepunkte kurz zu fassen:

      - Besuch bei Van Volxem und Herrenberg im Februar
      - Prowein im März (mit vielen spannenden Weinen und mir bislang fremden Erzeugern wie Konstanzer).
      - Pfingsturlaub auf der fränkischen "Weininsel" Sommerach
      - Besuch bei Grumbach im Sommer
      - Heymann-Löwensteins 01er Weine
      - Besuch bei Müller/Spay im August
      - Weintreffen in Hamburg Ende August
      - Pfalzverkostung in Dülken mit Koehler-Ruprechts 98ger Sau AT
      - Pfalztour über Allerheiligen (vergebliches Anläuten bei Heiner Sauer, dessen Weine dann im Nachhinein um so mehr überzeugen können).

      Am meisten beeindruckt haben mich in diesem Jahr zweifelsohne Heymann-Löwensteins Weine, gefolgt von Van Volxem, Herrenberg und Wehrheim.

      Laibles 2001er Rieslinge schlummern noch unverkostet in meinem Keller.

      Wittmann, da erst in den letzten Tagen probiert, hätte ich in dieser Aufzählung beinahe vergessen...

      Ein weiteres einschneidendes Erlebnis war die trockene Spätburgunder-Auslese SJ 98 von Stodden, die ich im Sommer getrunken habe. Seither weiß ich ungeachtet langjähriger Meyer-Näkel-Erfahrung genauer, was deutscher Rotwein ausdrücken kann.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 28.12.02 13:53:42
      Beitrag Nr. 964 ()
      Moin!

      Noch`n Rückblick? Na gut...
      2002 habe ich mich, neben den deutschen, überwiegend mit französischen Weinen beschäftigt. In früheren Jahren von mir oft pauschal als zu teuer abgetan, habe ich dank einiger Händlerempfehlungen und eifrigen Probierens sehr schöne Weine zu angemessenen Preisen entdeckt. Immer wieder in Erstaunen versetzt mich die enorme Vielfalt der französichen Weine. Allmählich komme ich damit zurecht...

      Highlights waren ein Kurzbesuch im Elsass und das Wochenende bei Emrich-Schönleber an der Nahe. Meine Entdeckungen des Jahres: Van Volxem bei den Weißweinen und Clavel bei den Roten (Mövenpick hat übrigens eine 2000er Clavel-Exklusivabfüllung zu ihrem Wein des Jahres 2003 gekürt).

      Vor kurzem im Glas: eine 99er Graacher Himmelreich Auslese von Dr. Loosen. War nicht schlecht, ich hätte mir aber deutlich mehr erhofft. Etwas dünn, einfache Frucht, schnell vergessen. Eine Auslese eines Top-Erzeugers muß mehr bringen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.12.02 17:46:39
      Beitrag Nr. 965 ()
      Moin,

      natürlich, das Weintreffen in HH gehört bestimmt zu den Höhepunkten.:)

      HHanseat, mittlerweile empfinde ich viele französische Weine als günstig. Wenn ich pauschalisieren möchte, sind Deutschland im Weissweinbereich und Frankreich im Rotweinbereich nicht mehr zu schlagen.

      Übrigens liegt gerade der erste Grumbach im Glas, der 2001er 1Liter-Gutsriesling trocken. Hell in der Farbe, am Anfang ist er mir erstmal durch den Mund gerutscht, so "dünn" ist er, nach kurzer Sensibilisierung ein sehr zart-feiner Weisser mit einer frischen hervorspringenden Frucht, klar strukturierte Mineralik. Den kann man wirklich wegsüffeln. Gefällt mir und macht neugierig auf die weiteren Weine.

      Gestern abend lag eine Enttäuschung im Glas, ein weisser Sin Qua Non aus Kalifornien, für den sehr hohen Preis hätte ich mehr erwartet. Im Grund wie ein cremiger GavidiGavi, bis hierher okay, doch durch die füllige Struktur strahlt eine dünne Basis, die wie aufgepepptes Wasser wirkt.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.12.02 18:05:51
      Beitrag Nr. 966 ()
      Moin!

      Hier wird es ja langsam etwas eng, und zum neuen Jahr kann man ja schon mal eine neuen Thread wagen, daher habe ich Thread: Wein (10) eröffnet.

      HHanseat
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