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    Wein (10) - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 28.12.02 18:03:58 von
    neuester Beitrag 08.09.03 13:03:20 von
    Beiträge: 986
    ID: 677.630
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      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:03:08
      Beitrag Nr. 501 ()
      Was nun zuerst in die Nase gelangt, ist das Quitte oder die eingebundene Lakritze, finde übrigens, daß die nicht weit auseinander liegen.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:04:59
      Beitrag Nr. 502 ()
      Mir fehlt bei dem Mellot ein wenig der Biß. Im Vergleich zu einem deutschen oder österreichichen Riesling haben die französischen Weißweine doch sehr häufig etwas feminin Weiches (was ja durchaus auch als sehr angenehm empfunden werden kann).
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:06:04
      Beitrag Nr. 503 ()
      Gehts in die Schwyz, Christian?
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:08:10
      Beitrag Nr. 504 ()
      Traurig, aber wahr: ich habe noch nie eine Quitte in der Hand gehabt! Gehört daher auch nicht zu meinem aktiven Weinbeschreibungsvokabular. Aber ich habe Quittenmarmelade!

      Christain, kennst du den „La Livinière“, rouge 2000 der Domaine Aires Hautes? Haut in eine ähnliche Kerbe, Superstoff, für gerade mal 10 €!

      Hornwatz, bis zur nächsten Probe bitte fünfzigmal schreiben: es gibt Wein neben Riesling! ;D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:11:39
      Beitrag Nr. 505 ()
      Christian, wohin gehts denn?

      Hornwatz, gestern probierte ich viele weiße Burgunder von Nord nach Süd. Irgendwann reichten mir die nördlichen und auch nicht günstigen Weine, natürlich hauptsächlich Chablis. Sie waren alle ähnlich und wurden mir nach dem 10. Chablis zu viel. Je südlicher es im Burgund geht, desto voller und kräftiger werden die Chardonnays. Und hier sagen mir die Weine aus der Cote Chalonnaise mehr zu. Sehr lecker war eine Appellation, die hier wohl noch nicht bekannt ist. Poully-Loche, von der Domaine Delaye lag ein 2000er im Glas. Ein kräftiger Weisswein mit deutlichen Akazie- und Honignoten. Schleck, halber Preis von üblichen Chablis. Auch ein weiterer Bourgogne Cote Chalonnaise der Domaine Francois d`Allaines sagte mir zu, von 15 Jahre alten Reben mit schöner Grapefruit und deutlicher Minze.

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      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:13:53
      Beitrag Nr. 506 ()
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      es gibt Wein neben Riesling, aber was für welchen...
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:14:36
      Beitrag Nr. 507 ()
      Guten Abend,

      ich möchte den aktuellen Weissweingenuss nicht stören - als Zwischenbemerkung hier nur die Empfehlung eines Rhone-Weines von Pinard de Picard: " Domaine L’Enclos, rouge 2001 5,40 Euro
      Satte, dunkelrote Farbe, in der Nase komplexe Aromen, Pflaumen, Cassis, Pfeffer und feine Würze, am Gaumen für seine Preisklasse ungewöhnlich dicht, schmeichlerisch, „gefällig” im besten Sinne des Wortes, Anklänge an Kirschen und wiederum Pflaumen, Pfeffer und Gewürze, feine Tannine, sehr angenehmes, zart-bitteres Finale, ein absolut unschlagbares Preis-Genussverhältnis, unbedingt probieren!" Nach diversem Ärger über die wohlgefällige Anpreisungs-Euphorie der PdP-Weine (fast so schlimm wie bei Kössler, immerhin noch mit weniger Ideologie überfrachtet) stimme ich dieser Schilderung ausnahmsweise mal zu - ein für mich absoluten Rhone-Laien sehr erfrischender und in sich stimmiger Wein, dessen 13,5 % (weshalb gibt es eigentlich keinen Südfranzosen mehr unter 13 %, das hat sich seit meinen Rotweinerkundungen der Jahre 1989-1993 beim damaligen Pionier "jacques-Wein-Depot" kolossal geändert) überhaupt nicht spürbar sind.
      Frage an die Rotwein-Experten hier: sind die bei den einschlägigen Versendern viel gepriesenen Weine von Pierre Clavel tatsächlich so lecker und wenn ja, warum?
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:15:50
      Beitrag Nr. 508 ()
      Horni, Quitte hatte ich auch noch keine wissentlich in der Hand. Sind die hellgelb ? Oder sind das andere ?

      Ich bringe mich indie beste Ausgangsposition für die Rhone: es geht nach Lyon, zumindet für ein Jahr. Wenn ich ein einigermassen grosses Haus habe findet die nächste Weinprobe bei mir statt.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:17:19
      Beitrag Nr. 509 ()
      Ekonti, mit den Burgundern habe ich ja noch immer meine Probleme. Das heißt: eigentlich habe ich keine Probleme, weil ich mir keine kaufe. Ich habe noch nie einen Burgundern probiert, der mir bei erschwinglichem Preis geschmeckt hätte. Dafür welche mit dreistelligen Preisen (DM), die in den Spucknapf gewandert sind. Ich werde weiter probieren, aber es gibt so viel guten Wein für angemessenes Geld, da brauche ich Burgund nicht.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:18:59
      Beitrag Nr. 510 ()
      Quitten sehen wie eine Mischung aus Apfel und Birne aus, sind wohl auch eng verwandt.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:19:13
      Beitrag Nr. 511 ()
      Ekonti, meine bisher zugegebenermaßen ziemlich spärlichen Erfahrungen mit Chablis waren weitgehend negativ.

      Wirklich fantastische weiße Burgunder habe ich dagegen aus der Appellation Meursault getrunken. Allerdings bereiten die Preise da leichtes Bauchgrimmen. - Weine aus dem Challonaise kenne ich leider nicht. Das scheint aber eine Bildungslücke zu sein.
      Offenbar war das eine sehr interessante Probe gestern...
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:21:25
      Beitrag Nr. 512 ()
      HHanseat, nee, den Livinieres kenne ich nicht - wo krieg ich den ?
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:21:41
      Beitrag Nr. 513 ()
      Christian, klar, Quitten sind gelb (ansonsten gilt das, was HHanseat geschrieben hat). Man spricht sogar von "quittengelb"!

      Lyon - wir kommen!
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:24:10
      Beitrag Nr. 514 ()
      Horni, ich dachte das heisst "zitronengelb" :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:25:28
      Beitrag Nr. 515 ()
      Frohnau,

      zu den Weinen von Pierre Clavel muss ich dir morgen antworten - dauert zu lange jetzt.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:26:03
      Beitrag Nr. 516 ()
      HHanseat, ja genau, so sieht es auch aus.
      Der Durchschnitt ist dort viel zu teuer.
      IMO haben die auch im weißen Bereich Absatzprobleme.

      Frohnau, zu Clavel hat Hornwatz bestimmt etwas zu erzählen.

      Christian, oh Gott, jetzt werde ich aber neidisch, Lyon, direkt an der Quelle, ob Nord oder Süd, in dieser schönen Stadt mit diesen leckeren Speisen.
      Da Du ja hier dein Einladungsangebot abgegeben hast, findet die nächste Weinprobe in Lyon statt. Ich hätte im Juli Zeit, wie sieht es bei Euch aus?
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:26:24
      Beitrag Nr. 517 ()
      HHanseat, ich habe auch im zweistelligen Bereich schon tolle Burgunder getrunken. Gekauft habe ich mir allerdings in meinem Leben bislang nur 3 Flaschen aus der Bourgogne. Denn 30-40 Euro sind schon verdammt viel Holz für mich.

      Mein bislang bester Burgunder war übrigens ein später aus dem Hause Stodden. Billig war der mit 38 Piepen allerdings auch nicht gerade. Halt ein typischer Burgunder in jeder Beziehung:D ...
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:27:35
      Beitrag Nr. 518 ()
      Frage an die Rotwein-Experten hier: sind die bei den einschlägigen Versendern viel gepriesenen Weine von Pierre Clavel tatsächlich so lecker und wenn ja, warum?

      Die sind schon ziemlich gut, und vor allem auffallend günstig. Er macht eine recht direkte Art von Wein, viel Frucht und Wucht, weniger elegnater Pirouettendreher als vielmahr ein "in-die-Fresse-Wein". Rusikaler Südfranzose halt. Besonders gefallen mir der günstige "Mas" (6€?) und der Copa Santa 2000. Der mittlere Garriques hat bei unserer vorletzten Probe nicht ganz überzeugt, und der aktuelle MöPi-Jahreswein ist eine Enttäuschung ohne viel Ähnlichkeit mit dem restlichen Programm.

      Clavel ist aber auf jeden Fall probierenswert! Für mich war er einer der ersten völlig überzeugenden Südfranzosen, mit denen ich in Kontakt kam. Heute kenne ich auch den Liviniere, Caillou, Negly, Sarda-Malet...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:30:11
      Beitrag Nr. 519 ()
      Frohnau,

      zu Clavel morgen etwas mehr!

      Ekonti, ich bin bei längeren Ausflügen an die Ferien gebunden, und die beginnen in NRW erst Anfang August.Aber ein verlängertes Wochenende wäre vielleicht auch im Juli drin.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:32:16
      Beitrag Nr. 520 ()
      Christian und Ekonti, Juli geht auch bei mir klar! :cool:
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:34:40
      Beitrag Nr. 521 ()
      Hintergrund, ich würde ich Juli wohl noch mal 8 Tage nach Frankreich fahren. Ein verlängertes Wochenende aus HH ist mir dann doch zu kurz. Wohne ja leider nicht im zentralen Freiburg.:cry:
      Wenn ich in HH um 4 Uhr morgens losfahre, sollte man um 13 Uhr in Lyon sein.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:40:46
      Beitrag Nr. 522 ()
      Ich wünsche allseits gute Nacht und verabschiede mich!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:41:02
      Beitrag Nr. 523 ()
      Ekonti, das wäre ja kein Problem. Du machst deine Frankreich-Tour, und wir treffen uns vorab oder anschließend für zwei oder drei Tage in und um Lyon.

      Christian, macht deine Familie das mit?? -

      Ich bin unverbesserlich: Punkte für den Sancerre?
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:44:20
      Beitrag Nr. 524 ()
      Gute Nacht, HHanseat.

      Christian stehen wahrscheinlich schon die Haare zu Berge, hätte er es hier man nicht erwähnt...:eek:

      Hornwatz, gern, so machen wir es.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:44:36
      Beitrag Nr. 525 ()
      Jetzt hat sich schon einer ohne Punkte verabschiedet...
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:44:54
      Beitrag Nr. 526 ()
      Horni, das ganze Geheimnis: meine Frau kommt aus Lyon. Der Kleine kann jetzt ganz gut Englisch (The wheels on the bus go round and round, lalala...), jetzt ist Französisch dran.

      Ach ja Punkte - keine Ahnung :D
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:45:58
      Beitrag Nr. 527 ()
      88 - 89 Punkte
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:47:42
      Beitrag Nr. 528 ()
      Ich kann doch gar nicht punkten und bin außerdem schon fast im Bett ;)

      88 mit Raum nach oben


      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:51:08
      Beitrag Nr. 529 ()
      Christian, daß deine Frau aus Frankreich kommt, habe ich mir gemerkt. Klar, daß sie gerne wieder in die Heimat zurückkehrt...Euer Kleiner ist zu beneiden: Ich kann weder Englisch noch Französisch (war halt faul in der Schule)....

      So war die Frage aber nicht gemeint! Kann deine Frau damit leben, wenn eines schönen Sommerabends eine Horde Weinverrückter die Butze stürmt?
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:55:21
      Beitrag Nr. 530 ()
      Ich bleibe ja dabei, in der Schule lernt man sowieso kein Englisch, oder man kommt in den seltenen Genuss, einem Lehrer zu begegnen, der das ganze mit einem Schuß Lust und Realität vermitteln kann, dann doch lieber etwas traveln.

      Aber auch von mir eine Gute Nacht, war mal wieder nett mit Euch.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:57:02
      Beitrag Nr. 531 ()
      Danke für die Punkte, HHanseat und Ekonti!

      Wir sind uns mal wieder verdammt einig - ich war vorab bei 87. Und daraus schließe ich vorwitzig, daß die ganze Punkterei manchmal so substanzlos gar nicht ist.

      Christian, das Geheimnis bei der Punktomanie besteht darin, es einfach zu machen - immer wieder und wieder, ohne Rücksicht auf Verluste. Mir bringt das auf Dauer Spaß, da man einfach klare (wenn auch alles andere als "objektive" ) Relationen bekommt.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:57:46
      Beitrag Nr. 532 ()
      Null Problemo - aber erst mal umziehen, dann kann ich wieder denken :eek:

      HHanseat, woher war jetzt der Liviniere ? Oder hab ich das überlesen ?
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:59:38
      Beitrag Nr. 533 ()
      Na, wenn ihr alle pennen geht, wünsche ich auch ein gutes Nächtle.


      Bis die Bälde

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 23:03:04
      Beitrag Nr. 534 ()
      HHanseat, woher war jetzt der Liviniere ? Oder hab ich das überlesen ?

      Auch bei PdP, wobei ich den 99er auch bei Kohler gesehen habe.

      http://www.pinard-de-picard.de/katalog/det_301600.html

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 00:03:56
      Beitrag Nr. 535 ()
      Hallo Frohnau,

      da ich eh noch nicht schlafen kann, kurz etwas zu Pierre Clavel: Der Mann gehört unzweifelhaft zu den Qualitätspionieren im Languedoc. Er ist immer der Überzeugung gewesen, daß seine Weine zum Trinken gemacht sind und nicht als Kultobjekt angehimmelt werden sollen. Deshalb hat sich Clavel um eine denkbar moderate Preispolitik bemüht. Er möchte, daß sich eine möglichst breite Käuferschicht seine Erzeugnisse leisten kann, wenns sie es denn will. Hohe Qualität ohne Exklusivität - vor dieser Philosophie ziehe ich zunächst meinen Hut!

      Nur: Der Clavel, den wir bei unserer Online-Verkostung vor wenigen Monaten hatten, wirkte auf mich schon ziemlich enttäuschend. Das war kein Wein, den ich mir nochmals kaufen würde

      Andererseits: Ich habe von Clavel auch schon wirklich grandiose Rote zu einem relativ gesehen sehr niedrigen Preis getrunken. Der Copa Santa 96 (eine Flasche 97ger harrt noch im Keller der Vernichtung) ist ein gutes Beispiel dafür.

      HHansseats Eindruck passt in meinen Augen durchaus: "Die sind schon ziemlich gut, und vor allem auffallend günstig. Er macht eine recht direkte Art von Wein, viel Frucht und Wucht, weniger elegnater Pirouettendreher als vielmahr ein "in-die-Fresse-Wein". Rustikaler Südfranzose halt. Besonders gefallen mir der günstige "Mas" (6€?) und der Copa Santa 2000. Der mittlere Garriques hat bei unserer vorletzten Probe nicht ganz überzeugt, und der aktuelle MöPi-Jahreswein ist eine Enttäuschung ohne viel Ähnlichkeit mit dem restlichen Programm.
      Clavel ist aber auf jeden Fall probierenswert! Für mich war er einer der ersten völlig überzeugenden Südfranzosen, mit denen ich in Kontakt kam. Heute kenne ich auch den Liviniere, Caillou, Negly, Sarda-Malet..."

      Ich kenne die alle nicht (mit der Einschränkung, daß mir von Negly gerade heute was ins Haus geflattert ist)....dafür aber Forca Real,
      Mas Cremat, Oratoire St.Martin (neulich wieder genossen, grunz!) etc....

      Fazit: Ein paar Pullen von Clavel sind angesichts der erschwinglichen Preise eher ein Muss!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 20:29:08
      Beitrag Nr. 536 ()
      Moin,

      im Glas lag die Pfütze vom gestrigen Sancerre, weiterentwickelt hat er sich nicht. Um noch mal kleinlich die Punkte zu korrigieren, bleibe ich bei 88 Punkten, die nicht überschritten werden.

      Wenn Werner E. ruft und Hornwatz von sich behauptet, inkonsequent zu sein, ja dann ist der Achat 2000 dran.;)
      Euphorisiert von der Halbzeitführung von Celtic in Stuttgart -soviel offtopic muss sein- öffnete ich einen meiner Lieblinge. Sehr weich, das nicht primäre deutet sich schon an, wenig Säure, die ja sowieso bei Laible reduzierter ist. Kann ich mich an letztes Jahr erinnern?...stärker ist er nicht geworden, eben etwas anders, er ist kein Brecher mehr, der durch Extreme überzeugen möchte, ein harmonischer Wein, der sein Geld einfach wert ist. Den zweiten 2000er Achat werde ich auch trinken, für Versuchszwecke werde ich deutlich säurestärkere Rieslinge auf Dauer ablegen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 22:37:51
      Beitrag Nr. 537 ()
      Nabend,

      den 2000er Achat habe ich in der Tat noch nicht geöffnet. Ich kanns selber kaum glauben....

      Heute abend ist mal wieder ein Christmann im Glas, und zwar das Große Gewächs aus dem Mandelgarten 01. Schon sehr lecker, sehr dicht und druckvoll - aber auch ein bißchen überfruchtig-aufgesetzt. Ich weiß noch nicht, was ich endgültig davon halten soll.

      Außerdem wurde (noch gestern abend) eine trockene 01er Weißburgunder-Spätlese 01 vom Wilhelmshof geöffnet. Dieser "Siebeldinger im Sonnenschein" gefällt mir inzwischen sehr gut. Ein cremiger und aromatischer (Lakritze, Erdbeeren) Wein, der sehr gut zu einem scharf gewürzten Schnitzel vom Bioschwein gepaßt hat.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 20:03:41
      Beitrag Nr. 538 ()
      Moin!

      Mein Sancerre war auch am zweiten Tag noch sehr lecker, hat sich aber nicht verbessert. Eins wollte ich noch anmerken, hatte es aber bisher vergessen: Bei Sancerre habe ich bisher eine ganze Reihe von Enttäuschungen erlebt. Ich mag diese Art Wein sehr gern, und fast jeder Weinehändler hat ja ein oder zwei im Angebot. Von meinen auf Verdacht gekauften war aber kaum einer wirklich seinen Preis (meist gut 10 €) wert. Es muß aber gute geben, das zeigte mir der la Moussière und einige in Restaurants georderte. Bei Pouilly-Fumé sieht es ganz ähnlich aus. Geht das nur mir so, hatte ich einfach Pech oder muß man bei Sancerre wirklich sehr aufpassen? Richtig "in" ist Sancerre doch auch nicht, oder?

      Heute habe ich meinen ersten 2000er Bordeaux geöffnet, einen Haut Médoc Chateau Lieujean Cru Bourgeois, war eine MöPi-Empfehlung. Auch direkt nach dem Öffnen schon zugänglich, ich war da ja etwas skeptisch. Schöner Duft, Bordeaux-typisch, etwas Tabak und Holz. Die Flasche wollte ich in ihrer Entwicklung eigentlich über mehrere Tage verfolgen, aber der ist schon so gut zu trinken, daß sie wohl nicht alt werden wird... Ach ja, und das ist endlich mal wieder ein Rotwein mit weniger als 13 %!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 23:21:54
      Beitrag Nr. 539 ()
      Guten Abend,

      ich kann HHanseats erleichternden Stossseufzer "endlich aml wieder ein Rotwein unter 13 %" gut nachvollziehen, geht es mir doch ähnlich: Die alkoholische Wucht der heutigen Rotweine (ich vergleiche halt mit meinen Rotwein-Erinnerungen an die Jahre 1989-95, als das Angebot vom Pionier JWD geprägt sicherlich noch nicht so breit gefächert und durch weniger ausdrucksstarke Südfranzosen gekennzeichnet war - die heute einschlägigen Versender gab es noch nicht) empfinde ich oftmals erschlagend, wenn ich mehr als ein Glas trinken will (was mir dann halt leider nicht bekommt).
      Ebenso trifft hornwatz Christmann-Attribut "überfruchtig" meine Einschätzung sehr gut - das sind sicherlich schmackhafte und gut gemachte Weine, die sich zumal bei grösseren Weinverkostungen als auffällig und gegen andere Weine als unmittelbar reizvoll durchsetzen - aber Tiefgang und Vielschichtigkeit lassen sie vermissen. Ich möchte diese Vordergründigkeit nicht kritisieren, aber frage mich doch, ob hinter dem Glanz noch mehr steckt (ähnliches gilt für Pfeffingen). Da trinke ich wie heute gerne mal wieder einen soliden Scholler Riesling ohne Effekte.
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 23:45:54
      Beitrag Nr. 540 ()
      Nabend,

      HHanseat, die Zeiten, in denen Sancerre schick war, sind nach meinem Eindruck vorbei. - Gleich dir habe ich damit bislang schlechte Erfahrungen gemacht. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, daß der la Moussiere mein erster richtig guter Sancerre war.

      Euren Rotwein-Stoßseufzer kann ich nur bedingt nachvollziehen. Zum einen steht auf den meisten Bordeaux 12,5%, was nicht heißt, daß sie nicht doch 13 haben (meines Wissens sind die Angaben auf dem Etikett nicht so genau), und zum anderen habe ich in den letzten Jahren kaum einen richtig guten Rotwein mit 12 Umdrehungen und weniger getrunken. Und das halbe Prozent macht dann für mich den Bock nicht fett. Wenn man alkoholarme Weine trinken will, muß man IMHO schon zum Weißen greifen (und zwar am besten zu einem restsüßen Exemplar).

      Frohnau, bei Christmann schwanke ich wirklich sehr. Das, was du kritisierst, kann ich auf jeden Fall sehr gut nachvollziehen.

      Morgen gehts mit Werner Elflein an die Ahr. Wir wollen zu Sermann-Kreuzberg, einem Weingut, welches neu im GM unter weitere empfehlenswerte Betriebe aufgetaucht ist, ohne daß es irgendeiner kennt. Bericht folgt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 15:46:25
      Beitrag Nr. 541 ()
      Moin,

      ich merke den Unterschied gar nicht großartig, wenn der Alkoholgehalt bis zu 1,5% differiert. Vielleicht sollte das auch zu denken geben.:(

      Zu der Christmann-Einschätzung, denke mal, es sind eben zwei verschiedene Geschmacksrichtungen, die gut nebeneinander existieren können, ich mag sie beide gern.
      Klar hat die Christmann-Richtung mehr Akzeptanz bei den Käufern, wohl dann ein Grund, sich als Winzer für diese Richtung zu entscheiden. Da ich mir die GGs von Christmann kaufe, werde ich beim nächsten Mal den Winzer darauf ansprechen. Versprochen.

      Sancerre bleibt IMO ein Klassiker, der Mellot war wirklich gut, Les Demoiselles gefällt mir auch, und zwei, drei Sancerre und Pouilly Fume stehen noch rum. Bis jetzt wenig Erfahrung mit gehabt.

      Parallel zu der Diskussion auf w+ um Achat und Lagerfähigkeit kam der Gedanke auf, warum lange lagerfähige Weine so viel wertiger erscheinen. In erster Linie geht es doch darum, wie der Wein schmeckt, wenn man ihn trinkt. Weiß ich, daß er jung getrunken werden sollte, tue ich es einfach. Fällt er schon nach 2 Jahren ab, muß er dann "schlechter" sein? Gleichzeitig ist es natürlich toll, einen Wein aus einem Jahrgang über z.B. 8 Jahre zu beobachten, seine Veränderungen kennenzulernen. Macht ihn das wertiger? Kann ein Wein nur groß sein, wenn er überhaupt länger lagerfähig ist? Vielleicht spielt die Sammler-Leidenschaft des Menschen mit ein, wenn er seine Weine im Keller liegen sehen darf. Selbst mag ich beides, da ich aber auch beim Rotwein und natürlich beim Weisswein Frucht bevorzuge, gerade bei den fleischig-würzig-vollen Roten aus der Rhone, ist ein schnell auf dem Höhepunkt angelangter Weisser nicht weniger wert. Ist zwar ein blöder Vergleich, doch viele andere hochwertige Nahrungs- und Genussmittel verfallen nach extrem kurzer Zeit.

      gruss ekonti, schon zum dritten Mal in diesem Jahr grippig.
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 22:18:50
      Beitrag Nr. 542 ()
      Nabend,

      bin zurück von der Ahr (demnächst mehr dazu), habe hier in Aachen noch 3 Rieslinge geöffnet und fühle mich dementsprechend...

      Dennoch kann ich mich angsichts des letzten Beitrags von Ekonti eines Kommentars nicht enthalten:

      In erster Linie geht es doch darum, wie der Wein schmeckt, wenn man ihn trinkt.

      Genau das ist auch meine Überzeugung. Wenn ein 2001er auf mich momentan komplex und groß wirkt, dann ist das ein komplexer und großer Wein, unabhängig davon, wie er sich in 5 Jahren präsentieren wird. Mir ist es relativ wurscht, ob ich den Wutzweiler Knickerbocker Auslese trocken 3, 5, 10 oder 100 Jahre herumgammeln lassen kann. Wenn mich der Knickerbocker irgendwann, egal ob früher oder später, schwer und nachhaltig beeindruckt, dann ist das ein eindrucksvoller Wein!

      Irgendwann hats jeder hinter sich. Auch jeder Wein - dem Prinzip "Denn alle Lust will Ewigkeit" zum Trotz.

      Wir beschäftigen uns mit einem der Zeit unterworfenen und auf lange Sicht sehr vergänglichen Produkt.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 22:45:07
      Beitrag Nr. 543 ()
      Hi Hornwatz,

      hatte heute nachmittag an Dich gedacht, welche Spätburgunder Du gerade probierst.

      Ich bin wirklich heiß drauf, diverse Rote von der Ahr kennenzulernen. Vielleicht schon eine kleine Anekdote?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 00:09:55
      Beitrag Nr. 544 ()
      Moin!

      Zustimmung zur Altersdebatte: In erster Linie geht es doch darum, wie der Wein schmeckt, wenn man ihn trinkt. kann auch ich unterschreiben. Ich bin ja auch ganz überwiegend Jungtrinker, teils aufgrund von suboptimalen Lagerbedingungen, teils weil ich gern fruchtige Weine mag, teils weil ich noch nicht so lange am Weintrinken bin, daß ich jetzt auf vor 20 Jahren eingelagerte Vintage Ports zurückgreifen könnte. Dennoch habe ich einige wirklich wunderbare gereifte Weine probiert und versuche stets, dort meinen Horizont zu erweitern. Leider werden von meinen Händlern nur wenig gereifte Weine verkauft, die Reifung scheint zunehmend auf den Endverbraucher abgewälzt zu werden. Große Ausnahme ist da Spanien, aber nicht jede Gran Reserva ist auch die Lagerung wert...

      Zum Alkoholgehlat: schon klar, daß 12,5 % auch 13 % bedeuten können, aber gerade im Glas war zum Beispiel die einfache 2001er Cuvée der Domaine Murmurium für gut 7€, und da steht mal eben 15 % auf dem Etikett. Gut, der Wein wird nicht vom Alk erschlagen, auch ist er heute schon schön zu trinken und seine 7 € sicher wert, aber kann man nicht auch mit weniger Alkohol guten Wein machen? Ich denke ja! Und bei den Franzosen bin ich mir ja mit dem Chaptalisieren nie so ganz sicher, manche Erzeuger glauben wohl auch, den Alkoholgehalt über 13 % bringen zu müssen .

      Wein des Abends heute; nicht der Lieujean, auch nciht der Murmurium, obwohl beide sehr schön geraten und unbedingt trinkenswert sind, sondern ein Wein von unseren amerikanischen Freunden: ein 2000er Lodi Zinfandel in der K&U-Spezialabfüllung. Hatte etwa 10 € gekostet, damit sehr günstig, wurde von K&U aber aus mir unerklärlichen Günden aus dem Programm genommen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 17:28:15
      Beitrag Nr. 545 ()
      Hallo,

      HHanseat, 15% müssens auch für mich nicht sein! - Aber unter 12,5 läuft im Rotweinbereich einfach nicht viel. Von Murmurium hatte ich übrigens mal den "Carpe Diem", den ich nicht sonderlich erfreulich fand.

      Ekonti, sorry, ich war gestern abend zu platt, um noch etwas zu erzählen.
      Wir haben auch gar nicht so viel probiert. Es ging uns mehr darum, mal durch die Spitzenlagen zu latschen. Aber einige Weine hatten wir doch im Glas, zunächst beim Weingut Sermann-Kreuzberg, welches sowohl Werner als auch mir nicht näher bekannt war. Hier gab es, wie zu erwarten war, keine absoluten Spitzenqualitäten, aber solide Weine zu recht angenehmen Preisen. Ein paar Flaschen von den Barriqueweinen (Früh- und Spätburgunder) habe ich mir dann auch mitgenommen.
      Einen wirklich schönen Fühburgunder hatten wir dann zum Mittagessen. Dieser Ahrweiler Ursulinengarten 01 kam von Peter Lingen und war schon in der Farbe ungewöhnlich dicht. Volle Beerenfrucht, schöne Schokoladentöne und eine enorme Länge machten ihn zu einem absoluten Genuß. Hofschuster rechnet den Wein zu den besten Frühburgundern Deustchlands und gibt 87 Punkte. Ich würde in der Bewertung noch darüber hinausgehen, und das bei einem Ab-Hof-Preis von nur 10 Euro! Leider ist dieser feine Stoff schon ausverkauft...
      Das Essen im "Deutschen Hof" in Ahrweiler wies übrigens eine überdurchschnittliche Qualität auf und war relativ menschenfreundlich gepreist. Die in Burgunder geschmorten Rinderbäckchen (12,80) schmeckten zart und delikat, und die als Amuse geule gereichte Forellenmousse mit Grauburgunderjus brauchte sich auch nicht zu verstecken. Ein empfehlenswertes Haus!
      Enttäuschend waren dann die Spitzenburgunder von Brogsitter. Teuer und teilweise nicht besonders gut. Überhaupt ist das kein sonderlich sympathischer Erzeuger - es handelt sich um ein Handelshaus, welches nebenher auch selber Wein macht, und die ansonsten im Hochglanzkatalog angebotenen Weine aus aller Herren Länder wirken teilweise ziemlich suspekt.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 20:55:22
      Beitrag Nr. 546 ()
      Guten Abend,

      heute hat beim Terrassenmosel-"Nachbarschaftsvergleich" der Riesling von Franzen gg. Knebel insofern die Nase vorn, als dass dieser frappierende Schiefer-Charakter weiterhin ganz deutlich im Vordergrund steht und sich der 2001er noch völlig unverändert im Vergleich zum vorigen Sommer präsentiert. Der Knebel-Wein ist ohne Zweifel gut gemacht, aber nicht besonders auffällig, die Mineralik bleibt im Hintergrund, die Primärfrucht hat sich verflüchtigt.

      Dass Rotweine heutzutage offenbar mindestens 12,5 % haben, ist empirisch wohl richtig - ob das auch so sein muss, weiss ich einfach mangels Hintergrundverständnis für die in den letzten 10-15 Jahren festzustellende Aufwärtsbewegung des Alk.-Volumens (und wohl auch der Kraft und Frucht der Weine) einfach nicht. Mich stört daran einfach nur, dass der Alkohol schmeckbar ist (was er m.E. bei Wein prinzipiell nicht sein sollte) - vielleicht fällt mir das nur besonders auf, weil ich selten Rotwein trinke.

      Brogsitter gilt übrigens als in höchstem Masse unseriös - eine Art Bauernfängerei und Nepperei für ahnungslose Weininteressierte.
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 22:45:08
      Beitrag Nr. 547 ()
      Moin!

      Hat hier jemand schon mal Weine von Selbach-Oster getrunken? Die sind mir noch nie über den Weg gelaufen, dafür sidn sie aber wohl sehr stark im Export in die USA udn finden entsprechende Resonanz in den einschlägigen Diskusionsforen.

      Übrigens habe ich unseren Probenwein 2001 Sancerre La Moussière von Mellot für gerade mal 9.90 € bei http://www.weinpalais.de/main/region.cfm?key=25&cfid=13922&c… entdeckt, mal eben 5 € weniegr, als ich dafür gezahlt hatte. Für den Preis wäre der Moussière für mich eine klarer Empfehlung, wenn jemand einen klassischen Sauvignon sucht.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 17:32:20
      Beitrag Nr. 548 ()
      Nabend,

      von Selbach-Oster habe ich noch nix probiert, will das aber, da man von allen Seiten nur Gutes hört, in Bälde (Prowein?) nachholen.

      Frohnau, auch ich sehe Franzen tendenziell eher vor Knebel. Was meinst du zu Sams Aussage, die 2001er hätten ein Problem mit "Talkumgeschmack"?

      Ja, Brogsitter scheint mir in der Tat ein nicht ganz koscherer Laden zu sein, aber der GM singt eine ziemliche Lobeshymmne auf diese Kellerei ("...geschichtsträchtiges Weingut...erhebliche Investitionen kommen der Qualität der Spitzenweine spürbar zugute....die 2001er sind mit Abstand die feinsten Weine, die wir hier jemals verkostet haben...." ). - Naja, Brogsitter hat Diel in seinem Programm....


      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 17:50:22
      Beitrag Nr. 549 ()
      Was meinst du zu Sams Aussage, die 2001er hätten ein Problem mit "Talkumgeschmack"?

      Ich hatte mir ja ein Probierpaket von Franzens 2001ern geordert, mit dem ich nicht richtig glücklich geworden bin. Da fiel mir schon ein eigenartiger Geschmack auf, den ich damals glaube ich als "hefig" bezeichnete. Leider habe ich keine mehr, die ich nachprobieren könnte. Vielleicht war das ja die Note, von der Hofschuster spricht? Ist aber schon lange her, ich kann mich auch irren...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 18:27:15
      Beitrag Nr. 550 ()
      Moin,

      mit der Zeit bekommt man ja seine Erfahrungen mit gereiften Weinen, beim Ablagern treten gerade nicht positive Erfahrungen auf, z.B. Gauby (was hätte man da noch alles erwartet). Mittlerweile tendiere ich nur noch dazu, die Weine länger abzulagern, die Erfolg "garantieren", also Barolos etc.. Hier wird man auch keinen finanziellen Verlust erleiden.

      Selbach-Oster, der Liter-Riesling hat mir nicht gefallen, austauschbar, nichts besonderes gewesen, ich kenne aber die anderen Weine nicht.

      Talkum und "hefig" passen schon zusammen.

      Im neuen w+-Englischforum sprach ein Amerikaner von "Gunpowder"-Geschmack bei den Weinen von Prüm. Damit meint er wohl Schiefer oder andere Gesteine?
      Im übrigen gefällt mir dieses neue Forum sehr, um gezielt die Fachausdrücke in Englisch zu erweitern.

      Im Becher liegt gerade ein Fliederbeersaft. :cry:
      Gestern musste ich ein Drittel des 2000er Achats an eine Pastasauce gießen, da ich extrem erkältet bin. Ging ja nicht anders, doch auch ziemlich dekadent, wenn das der Herr Laible wüßte...

      Hornwatz, vielleicht schaffen wir es auch noch mal gemeinsam in die Ahr? Irgendwann...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 18:41:53
      Beitrag Nr. 551 ()
      Guten Abend,

      die Talkum-Diskussion wurde (wenn ich mich recht entsinne) schon mal bei wein-plus geführt - mit dem Problem: wie schmeckt eigentlich Talkum? Ich weiss es auch nicht. Aber abgesehen davon, den deutlichen Eigengeschmack bei Franzen habe ich bislang für reinen Schiefer gehalten. Als solcher ist der nichts für den alltäglichen Genuss (deshalb haben mir die Weine mal besser, mal weniger gut geschmeckt), aber doch für ab und zu sehr reizvoll (hier kann mal mit Fug und Recht von Terroir gesprochen werden).

      Eine persönliche Erinnerung an Brogsitter: An einem warmen Sommertag wurde von einem Mitglied der Drückerkolonne dieses Unternehmens(Weinvertreter hätte als Bezeichnung diesen Berufsstand beleidigt) in einem Supermarkt an der Ostsee den hinsichtlich Weingenuss durchweg völlig ahnungslosen Kunden deutscher Weisswein angeboten - lauwarm, in winzigen Plastikhütchen, ohne Weingut- oder Lagenbezeichnung, mit den windigsten Kommentaren desunverfrorenen Vertriebsmenschen dazu. Unglaublich, mit welchen Methoden sich offenbar Wein verkaufen lässt.

      Selbach-Oster hatte ich hier nach der Verkostung bei der Berliner Weinmesse schon gelobt, die Weine waren auch jung schon gut zu trinken (Schwerpunkt: restsüss), gelten aber als sehr entwicklungsfähig, um nicht zu sagen -bedürftig - insofern ohne Lagerkapazität und Risikobewusstsein problematisch. Selbach hat offenbar sehr gute USA-Kontakte, so dass bei englischsprachigen Verkostungen das Weingut zur deutschen Elite gezählt wird. Auch dadurch sind die Preise wahrlich gepfeffert, ich finde mittlerweile, dass es so viele gute Mosel-Güter gibt, dass mir das PLV nicht angemessen erscheint. Der Versender weinpalais, auf den HHanseat aufmerksam gemacht hat, bietet übrigens die Südfranzosen offenbar zu bemerkenswert niedrigen Preisen an - man vergleiche mal den Clavel-Einstiegswein gg. dem Trio PdP, Weinzeche und K&U. Das Deutschland-Angebot ist ganz bunt und interessant, allerdings sind die Lager wohl noch mit den Jahrgängen 2000 und älter gefüllt (ich werde demnächst bestimmt mal dort bestellen, gibt es doch noch die tollen Grauburgunder von Michel 2001).
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 18:53:20
      Beitrag Nr. 552 ()
      Moin!

      Erstmal gute Besserung an Ekonti! Werd` doch mal wieder gesund, das zieht sich ja schon ganz schön lange hin bei dir?

      Beim Einlagern habe ich noch keinen entgültigen Entschluß gefaßt. Ich habe mir heuer schon gewisse Vorräte an deutschen 01ern und südfranzösichen 2000ern angelegt, aber das (vor allem letztere) sind eher die bewährten einfachen Weinen, die heute schon schmecken und ihr Niveau hoffentlich noch zwei-drei Jahre halten. Weine, die erst noch aufblühen müssen, sind eigentlich kaum dabei. Ich kaufe nach einigen schlechten Erfahrungen ungern ins Blaue hinein, will sagen: der Wein muß mir schmecken, bevor ich kaufe (theoretisch könnte ich auch Vertrauen aufgrund von Erfahrungen mit älteren Jahrgängen haben, praktisch bin ich dafür noch nicht lange genug dabei). Subskription scheidet somit aus, und auch bei jungem Bordeaux habe ich Probleme.

      Englischsprachige Weinforen gibt es natürlich auch noch andere, bei denen auch deutlich mehr los ist. Mein Favorit (auch aufgrund des sehr freundlcihen Umgangstons)ist http://www.wineloverspage.com/forum/, interessant auch http://www.erobertparker.com/bboard/board.html (der Meister schreibt manchmal, Rovani öfters) und http://forums.winespectator.com. Wer sich gruseln will, sollte mal bei letzterer Adresse die diversen Boycott-Aufrufe in der Rubrik "Madder than hell" lesen :rolleyes:

      Französisch üben kann man z.B. bei
      http://groups.google.com/groups?hl=de&lr=&ie=UTF-8&group=fr.…


      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 20:22:28
      Beitrag Nr. 553 ()
      Moin,

      in der Tat, HHanseat, schon das dritte Mal erkältet im neuen Jahr. Habe jetzt auch wirklich genug für den für mich grausamen Winter.
      Schreibst Du auf den amerikanischen Seiten?
      Möchte das jetzt mal zur Gewöhnung machen und habe die Seiten ins Explorer-Popup gelegt.

      Die "Wein-Drücker" sind leider ganz gut erfolgreich, zumindest im noch nicht so fachkundigen Norden. Treffe immer wieder auf Leute, die sich mäßigste Weine zu überhöhten Preisen "einlagerten". Aus Neugier nahm ich in HH an einer Werbeveranstaltung so einer Kellerei teil. Da werden hauptsächlich Menschen ab der Mitte des Lebens in ein feines Hotel geladen, es wird umgarnt und geschleimt, so daß sich die Kunden als weinsichere Experten verstehen, die nur diese Weine kaufen können. Wird man etwas kritisch zum Geschmack der Weine, geht das Lächeln der Veranstalter schnell verloren und die wünschen sich regelrecht, daß man die Räume verlässt.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 00:05:19
      Beitrag Nr. 554 ()
      Schreibst Du auf den amerikanischen Seiten?

      Kaum, nur bei der Wine Lover`s Discussion Group habe ich mich einige Male zu Wort gemeldet, wenn ich z.B. Fragen zu deutschem Wein oder zur deutschen Sprache beantworten kann. Sooo amerikanisch sind die auch gar nicht, man findet Teilnehmer aus aller Herren Länder. Ich finde nur immer wieder erstaunlich, in welcher Preisklasse die dort schreibenden Amerikaner trinken...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 21:26:07
      Beitrag Nr. 555 ()
      Nabend,

      manchmal freue ich mich doch sehr darüber, daß es diesen freundichen Thread gibt. Heute wurde ich in einer privaten Mail von einem Weinplusforumianer heftig angeraunzt und wegen meiner Kritik an Brogsitter als "arroganter Affe" bezeichnet.

      Die englischsprachigen Foren sind angesichts meines erbärmlichen Englischs leider für mich keine Alternative.

      Frohnau, auch ich habe das, was Hofschuster als Talkum bezeichnet, bislang für eine tiefe Mineralität gehalten...

      Gerade gibts den 2000er Spätburgunder von Peter Jakob Kühn, der mich bei aller Begeisterung für diesen Winzer nicht sonderlich überzeugt. Sauber und mit ganz netten Kirscharomen, aber zu dünn und zu sehr in Richtung "roter Weißwein" gehend.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 20:06:09
      Beitrag Nr. 556 ()
      Moin,

      habe mich etwas auf WineloversPage eingelesen.
      they`re great when they`re young, they`re great when they`re old, and everywhere in between.
      ...diese Aussage eines Amerikaners ist auf die Rebsorte Riesling bezogen, herrlich.
      :) in NY scheinen die Riesling-Bestände knapp zu werden.

      "Arroganter Affe", ich hoffe, Du nimmst es Dir nicht zu Herzen.:rolleyes:

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 20:37:55
      Beitrag Nr. 557 ()
      Also, naja, meine Erfahrungen mit Brogsitter waren nicht besser: eine Messe, eine Drückerkolonne, eine Menge ungeniessbarer Weine die per Weinprobe an den Mann/Frau gebracht wurden. Kaum einer der ein paar Gläser hatte konnte wiederstehen. Wenn einer doch wiederstehen wollte, wurde er darauf aufmerksam gemacht, dass man doch "kostenlos" probiert habe und nun wirklich etwas kaufen sollte...

      Nun, wer ist hier der arrogante Affe :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 20:55:05
      Beitrag Nr. 558 ()
      Nabend,

      der Affe ist inzwischen vom Tisch. Es handelte sich um ein Mißverständnis seitens desjenigen, der mich so tituliert hat, hervorgerufen durch eine unscharfe Formulierung in meinem Bericht über den Besuch bei Brogsitter. Inzwischen hat sich der Betreffende bei mir entschuldigt. Also alles halb so wild. Mich bedrückt es halt im ersten Moment immer sehr, wenn ich im Netz als arroganter Typ rüberkomme.

      Wahrscheinlich sitzt ihr momentan alle mal wieder vor dem Ferseher. Das Leder rollt, oder?

      Ich mache gerade einen Rest von Roths schöner Silvaner-Spätlese (Wiesenheimer Wachhügel 01, trocken, fruchtig-saftig, 85) nieder und pfeife mir dazu Bachs d-moll-Chaconne in der Klavierbearbeitung von Busoni rein. Gewaltige Musik, Himmel und Hölle stehen hier gleichermaßen offen.

      Gleich wird noch ein Pülleken geköpft, und wenn ich mich nachher nicht ausgelastet fühle, folgt noch ein Posting...

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 08:46:22
      Beitrag Nr. 559 ()
      Moin,

      Hornwatz, warst wohl doch ziemlich ausgelastet...:p

      Keine Angst, ich schaue mir beileibe nicht jedes Fußballspiel an, eher nur wenige ausgesuchte Spiele. Bin gestern sehr früh ins Bett, um diese blöde Grippe auszukurieren, und nun fast eine Woche ohne Wein, es kribbelt schon wieder in den Geschmacksnerven.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 09:24:47
      Beitrag Nr. 560 ()
      Moin!

      Hornwatz, wer will denn die Bayern gewinnen sehen? :rolleyes: Dem Bremer Trauerspiel am Vortag hatte ich allerdings schon beigewohnt... :cry:

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 23:00:20
      Beitrag Nr. 561 ()
      Guten Abend,

      ein Herumstöbern in dem von HHanseat aufgetanen US-Weinforum lässt mich schon staunen, welch Begeisterung restsüsse Rieslinge aus Rheinhessen und der Pfalz zu bemerkenswert hohen Preisen auslösen können – vielleicht ist der Export tatsächlich die beste Verwendung dieser Weine von Kurt Darting, Franz Karl Schmitt und J.H.Straub (durchaus nicht unbekannte Winzer, aber mich reizen diese Weine denn nun doch nicht).

      Hornwatz, ich empfehle Dir wirklich die Wirsching-Scheurebe als Alternative zu der von Ruck (mit dessen „Entdeckung“ der geschäftstüchtige Hr. Kössler vielleicht doch nicht so viel Glück hat – der Mann wird mir immer suspekter, nachdem er nun schon auf hohem Sachkenntnisstand verfasste Beiträge in seinem zuvor lesenswerten weinhalle-Forum löscht, sobald diese kritische Bemerkungen zu seinen Weinen und seinem Geschäftsgebaren enthalten, das doch wohl in Richtung immer höherer Gewinnspannen bei teurer angebotenen Weinen tendiert, denen das Label „authentisch“ höhere Weihen verleihen soll. Eine dieser gelöschten Meinungsäußerungen hat übrigens den Basiswein der Domaine de Limbardie als extrem fruchtig, mit leichtem Joghurtton und ohne Struktur beschrieben. Die Fruchtigkeit finde ich auch beeindruckend, habe ich bei einem 5 € wohl noch nie so erlebt – meine Frau könnte den Wein jeden Abend trinken (übrigens kein K&U Wein, sondern bei PdP erhältlich, die mich ansonsten mit ihren Basisweinen bis 7 € trotz aller Kataloganpreisungsbegeisterungstexten eher enttäuscht haben).

      Heute abend ist ein Deidesheimer Kieselberg Kab. von Dr. Deinhard trinkbar, mehr nicht (diesen Mittelhardt-Rieslingen fehlt einfach das gewisse Etwas).
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 23:37:53
      Beitrag Nr. 562 ()
      Nabend,

      heute war Probentag bei Wolfgang Kern. Mir ist es ein Rätsel, wie Kern es schafft, angesichts eines überschaubaren Publikums immer wieder hochkarätige Winzer zu mobilisieren. Uli Franzen befand sich vor Ort, und ebenso Gernot Kollmann von Van Volxem....

      Uli Franzen hatte schon 2002er im Gepäck. Und diese Weine machten einen durchaus vielversprechenden Eindruck: Frucht und Mineralik auf einem gleichermaßen hohen Level.

      Wie nicht anders zu erwarten präsentierte sich die Van Volxem-Kollektion 01 auf einem sehr hohen Level. Der äußerst erklärungsfreudige Gernot Kollmann tat sein Bestes, um meinen enormen Respekt vor diesem im Senkrechtflug gestarteten Weingut nochmals zu erhöhen.

      Er erklärte, auch demnächst den "Saarriesling" spontan vergären zu wollen. Bei entsprechender Sauerstoffzufuhr ("oxidativer" Ausbau) gäbe es diesbezüglich nur wenig Probleme.

      Enttäuschend stellten sich hingegen die Rieslinge vom Karthäuserhof dar. Bis in den trockenen Spätlesebereich hinein zitronig und flach. Auch die trockenen Auslesen konnten in Relation zum saftigen Preis nicht überzeugen.

      Und meine Zweifel an der Reifefähigkeit des Rieslings im allgemeinen wurde wachgehalten - eine restsüße Auslese von 93 roch und schmeckte ganz übel nach Tankstelle.....

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 23:39:33
      Beitrag Nr. 563 ()
      Nabend,

      heute war Probentag bei Wolfgang Kern. Mir ist es ein Rätsel, wie Kern es schafft, angesichts eines überschaubaren Publikums immer wieder hochkarätige Winzer zu mobilisieren. Uli Franzen befand sich vor Ort, und ebenso Gernot Kollmann von Van Volxem....

      Uli Franzen hatte schon 2002er im Gepäck. Und diese Weine machten einen durchaus vielversprechenden Eindruck: Frucht und Mineralik auf einem gleichermaßen hohen Level.


      Wie nicht anders zu erwarten präsentierte sich die Van Volxem-Kollektion 01 auf einem sehr hohen Level. Der äußerst erklärungsfreudige Gernot Kollmann tat sein Bestes, um meinen enormen Respekt vor diesem im Senkrechtflug gestarteten Weingut nochmals zu erhöhen.

      Er erklärte, auch demnächst den "Saarriesling" spontan vergären zu wollen. Bei entsprechender Sauerstoffzufuhr ("oxidativer" Ausbau) gäbe es diesbezüglich nur wenig Probleme.

      Enttäuschend stellten sich hingegen die Rieslinge vom Karthäuserhof dar. Bis in den trockenen Spätlesebereich hinein zitronig und flach. Auch die trockenen Auslesen konnten in Relation zum saftigen Preis nicht überzeugen.

      Und meine Zweifel an der Reifefähigkeit des Rieslings im allgemeinen wurde wachgehalten - eine restsüße Auslese von 93 roch und schmeckte ganz übel nach Tankstelle.....

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 00:32:54
      Beitrag Nr. 564 ()
      Horni, Frohnau,

      was ist denn im weinhalle.de Forum los ? Hat Kössler mal wieder losgeschlagen :) Was ist denn los gewesen ???

      Horni weiss ja, nachdem ich mal dort kritisch seine Kooperation mit Weingütern hinterfragt habe, ist der geballte Zorn des MK auf mich eingebrochen...naja, jeder wie er will, und ich hab mich von da an mit meinen Bestellungen stark zurückgehalten (zero).

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 10:34:47
      Beitrag Nr. 565 ()
      Guten Morgen,

      die Kritik an dem Oberzensor Kössler ist u.a. (noch) in den letzten Beiträgen unter "Erfahrungen mit K&U-Weinen" nachzulesen. Die gelöschten Meinungen kritisierten z.B. den Austausch preiswerterer Weine gg. hochpreisige Südfranzosen, die sich geschmacklich nichts geben sollen bzw. schlechter schmecken - die von Kössler vorgegebene "kompromisslose Konzentration auf Qualität" erweist sich damit nur als für ihn deckungsbeitragsfördernde Marketingmassnahme. Ausserdem wurde Enttäuschung über Anspruch und Wirklichkeit der Jubelankündigungstexte von Kössler geäußert.

      hornwatz, hat Franzen denn schon 2002er Weine gefüllt bzw. fandest Du die Proben schon jetzt voll trinkbar?

      Mit einem Besuch des HH-Weinsalons am Wochenende wird es leider nichts, nachdem bei mir alle in der Familie erkältet sind und ich mich auch um die fiebrigen Kinder kümmern möchte.
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 11:07:45
      Beitrag Nr. 566 ()
      Moin,

      auch ich werde es nicht zum Weinsalon schaffen, da die Erkältung einfach nicht aufhört. Gestern lag endlich wieder ein Wein im Glas, doch vom Dolcetto war nichts in der Nase zu spüren.

      Ich finde es nicht problematisch, wenn in den USA hohe Preise für deutsche Weine ausgerufen werden, so ist es doch im Welthandel, der deutsche Wein hat dort nunmal eine andere Ausgangsposition. Wenn man dann noch die Ladenmieten z.B. in Manhattan dazurechnet, kommt man automatisch auf andere Preise. Am Broadway Höhe Uni-Viertel gibt es einen Store, wohl von Indern betrieben (sind einfach extrem gute Kaufleute, scheint in den Genen zu liegen), der all das, was hier in Europa nicht mehr läuft, Restbestände etc., zu für dortige Verhältnisse wohl noch vernünftigen Preisen verkaufte, aber auch bestimmt recht günstig einkaufte.

      gruss ekonti, der sich heute noch ins Stadion schleppt.:)
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 13:01:35
      Beitrag Nr. 567 ()
      Hallo zusammen,

      bitte das Doppelposting zu entschuldigen. Ich war gestern nach der Probe doch schon ein wenig neben der Spur...

      Frohnau, restsüße Pfälzer finde ich tendenziell auch weniger spannend. - Eine Scheurebe von Wirsching hatte ich schon mal. Sie war deutlich besser als das Rucksche Exemplar, welches man unter PLV-Aspekten nur als Katastrophe bezeichnen kann. Domaine Limbardie liegt seit kurzem im Keller, ich bin gespannt auf diesen Roten unterhalb der 5 Euro-Schwelle.

      Die Franzen-Weine konnte man in diesem Stadium natürlich noch nicht richtig geniessen. Aber man konnte schon schmecken, daß sowohl der Frauenberg als auch der Calmont QbA einmal richtig Spaß machen werden. Sehr mineralische Burschen!

      Ich als Heymann-Löwenstein-Fan bin in gewisser Hinsicht auf Kössler angewiesen. Aber das, was sich K&U mit der Entfernung ganzer Threads geleistet hat, schreit für mein Gefühl zum Himmel. Kössler und co. wollen offensichtlich kein wirkliches Forum, sondern ein Werbeboard, in welchem ein paar Kopfnicker Lobeshymmnen auf die Firma und ihre Weine anstimmen.
      Meine Sympathie, die ich trotz seiner ideologischen Sprache früher durchaus für Kössler empfand, ist auf ein Minimum zusammengeschmolzen.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 15:09:16
      Beitrag Nr. 568 ()
      Moin!

      Tja, mit Kösslers Anwandlungen hatte ich ja schon immer etwas Schwierigkeiten. Aber es gibt ja auch viel andere gute Händler...

      Ich war gestern auf einer Bordeaux-Probe, ganz überwiegend 2000er und damit natürlcih oft noch etwas verschlossen. Ich hatte mich überwiegend auf die etwas günstigeren Gewächse konzentriert. Die Weine waren dann auch durch die Bank ziemlich gut, bei einigen kam ich dann auch zu Kaufüberlegungen, aber insgesamt schneidet Bordeaux bei einem Preisleistungsvergleich gegen den Süden nicht gut ab. Das wußten wir natürlich vorher schon... Vielleicht ändert sich das mit zunehmender Reife noch, aber so kaufe ich mir doch lieber noch mehr Livinière...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 16:12:08
      Beitrag Nr. 569 ()
      Moin,

      wenn man die Mentalität des Kaufverhaltens der Franzosen, Deutschen und Engländer heranzieht, möchte ich mich nicht in die deutsche Gruppe einordnen, da mir Vielfalt und Service genauso viel bedeuten wie der Preis, der in Deutschland in seiner reinsten Form favorisiert wird. Insofern empfinde ich es nicht so wichtig, ob ein Wein hier oder da 1 oder 2 Euro teurer ist.;)

      Allerdings ist es mehr als erstaunlich, welch extrem niedrige Preis beim "Weinpalais" ausgerufen werden. Dazu ein Top-Sortiment. Eigentlich DIE Internet-Adresse zum Bestellen, wenn man auf den Preis achten möchte.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 20:56:10
      Beitrag Nr. 570 ()
      Nabend,

      die Weinpalais-Seite habe ich mir heute zum ersten Mal angeschaut. Das Südfrankreich-Sortiment sieht in der Tat sehr gut aus, aber die deutsche Abteilung ist für mich weitgehend uninteressant. Wenig wirklich spannende Erzeuger und von denen irgendwelche Weine, die sie vermutlich anderweitig nicht losgeworden sind. Da bieten K&U und Pinard de Picard schon deutlich anderes.

      Morgen gehts nach Dülken zur Ahrprobe, auf die ich mich schon sehr freue. Bericht folgt am Sonntag.

      Im Glas befindet sich der Wiltinger Braunfels von Van Volxem. Sehr lecker, obwohl mir der Saarriesling noch einen Tick besser gefällt.


      Viele Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 23:00:15
      Beitrag Nr. 571 ()
      Moin,

      oh sorry, natürlich meinte ich nur das Frankreich-Programm. Deutschland-Programm lasse ich sowieso immer aus. Lag daran, daß ich vorher ewig lang einen Franzosen im Netz gesucht und verglichen habe.
      Z.B. liegt die Cuvee Romanis von Gres Saint Paul dort bei 6,50 Euro, liegt sonst immer bei 7,70 Euro bis 9,50 Euro. Nur ein Beispiel.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 22:27:44
      Beitrag Nr. 572 ()
      Hallo Leute,

      kennt Ihr mich noch?

      War schon lange noicht mehr hier, komme aber jetzt hoffentlich wieder öfter.
      Habe in der Zwischenzeit einiges neues probiert, aber dazu ein anderes mal mehr. Habe gerade einen 2001`er Riesling Kabinett trocken "Burger Wendelstück" vom Weingut Paul Knod im Glas.
      Schöner, spritziger jugendlicher Riesling, wie ich ihn mag. Ich glaube Hornwatz, der würde Dir auch gut gefallen.
      Kann man direkt beim Winzerbekommen. Versandkosten halten sich echt in Grenzen (ich meine 5,70 € pro 12`er Paket).

      So, nun muß ich für heute schon wieder Schluß machen.

      Bis bald

      Gruß

      Chephren
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 22:38:15
      Beitrag Nr. 573 ()
      Nabend,

      bin gerade zurück von der Ahrprobe und mal wieder ziemlich duhn...22 Weine auf 11 Teilnehmer verteilt wirken schon heftig, auch wenn man einiges wegschüttet.


      Insgesamt war das Niveau sehr gleichmäßig, und es gab auch nur wenig Weine, die polarisierten. Bei mir fand sich keine Wertung unter 81 Punkten, aber auch nur eine über 90. Und diese betraf die trockene Auslese 99 vom Weingut Sonnenberg. 87 Punkte vom GM, 92 von mir. Ein ungemein dichter und von reifer Frucht geprägter Spätburgunder OHNE Barrique (ich war sehr stolz, daß ich aufgrund der kürzlich getrunkenen Sonnenberg-Spätlese blind einen richtigen Tipp auf den Erzeuger abgeben konnte - und auch zumindestens bei einem der beiden Meyer-Näkels lag ich ebenfalls nicht falsch ***selber auf die Schulter klopf:D***).

      Ansonsten krankten einige eigentlich sehr schöne Weine an der Dominanz des neuen Holzes. Mir stellt sich mehr denn je die Frage, inwieweit ein radikaler Barriqueeinsatz beim Spätburgunder notwendig ist.

      Zu Gast bei der Verkostung war der sehr auskunftsfreudige Junior vom Weingut Sonnenberg. Eines ist klar: Diesen Erzeuger muß ich so bald wie möglich besuchen! Die Weine sind vorzüglich, die Philosophie stimmt, und die Preispolitik ist bewußt moderat. 15 Euro für die besagte Auslese als Spitzenwein des Jahrgangs gehen absolut in Ordnung.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 20:02:48
      Beitrag Nr. 574 ()
      Hallo Hornwatz,

      als Teilnehmer der genannten Ahr-Probe auch kurz meine Eindrücke. Gewinner der Probe ist für mich eindeutig das Weingut Sonnenberg. Die trockene Auslese aus dem Sonnenberg erhielt von mir 90 Punkte, und konnte auch ohne die aufgesetzte Holzfassade brillieren. Trotz Holzeinsatz, gefiel mir gleich gut der B52 von Nelles. Das Niveau der ersten genannten verfehlt der "Feanor" vom Weingut Sonnenberg nur sehr knapp(88).

      Als überwiegend Weissweintrinker (Riesling:lick: )ist es schon für mich erschreckend das ich sehr viele Weine mit deutlichen Barriquenoten bevorzugt habe, da frage ich mich doch was ich da eigentlich bewertet habe - Holz und Wein?

      Hornwatz, Deine Begeisterung und Interesse für das Weingut Sonnenberg teile ich, ist es doch das einzige Weingut bei dem Qualität und Preis stimmen (natürlich nur meine Meinung). Vielleicht lässt es sich einrichten das wir das Weingut mal gemeinsam besuchen, aber hatte der Junior uns nicht eingeladen? Na ja, auch so muss ich vom Gut noch was probieren.

      Viele Grüße,
      Jörg Heisig
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 22:26:39
      Beitrag Nr. 575 ()
      Nabend,

      willkommen zurück, chephren! So schnell vergessen wir hier keinen....Knod kenne ich leider noch nicht, werde mir den Namen aber mal vormerken.

      Sei gegrüßt, Scandi! Wir freuen uns hier in unserem kleinen, aber netten Thread über jede Verstärkung! Der B 52 hat mir auch gefallen, obwohl ich am Schluß der Probe nicht mehr zu einem sicheren Urteil fähig war:D.

      Bei Sonnenberg habe ich heute schon per Mail geordert. Vom Féanor, den ich ebenfalls ausgezeichnet fand, gibt es schließlich nur gute knappe 800 Pullen. Aber ich würde selbstverständlich gerne mit dir mal nach Ahrweiler fahren. In den nächsten 3 Wochen ist die Zeit bei mir sehr knapp (kleine Konzertreise, Landeswettbewerb "Jugend musiziert" mit einer Schülerin, Prowein und auch ansonsten jede Menge Arbeit), aber im April oder Mai stehe ich gerne zur Verfügung. -

      Zum Thema Frühburgunder: Wer von euch hat überhaupt schon einmal einen Frühburgunder getrunken? Ich frage deshalb, weil ich erst vor einer guten Woche meinen ersten Frühburgunder im Glas hatte und spontan sehr begeistert war. Mit "Früh" assoziert man ja unwillentlich eher eine bescheidene Qualität, "Frühlese" statt Spätlese halt. Nun wird der Frühburgunder zwar deutlich früher reif als sein Bruder, ist aber kleinbeeriger und bringt laut Marc Linden nur die halben Erträge. Von daher ergibt er ziemlich dichte, farbintensive, extrakreiche und kraftvolle Weine, die wirklich sehr viel Spaß machen können. Eine gerade für die deutschen Klimabedingungen hochinteressante Sorte!

      Ich vernichte gerade die erste Flasche von Laibles 2000 Achat. Ein ganzer Korb von reifen Früchten, einheimischen wie exotischen. Cremig und lang, nur die Mineralität fehlt ein wenig. Aber auf jeden Fall sehr lecker, 91 Hornwatzpunkte.


      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 10:09:34
      Beitrag Nr. 576 ()
      Hallo,

      Hornwatz, das mit der Urteilsfähigkeit kann ich verstehen,
      bei 22 Weinen mit um die 14 Umdrehungen ist das auch kein Wunder. Die Weine 17-19 sind bei mir irgendwie unter dem Tisch gefallen, Notizen habe ich da keine mehr gemacht und
      die Tischgespräche wurden immer interessanter. Diese kleine Pause hat mir wohl gut getan, so mit habe ich wenigstens noch den B52 und Feanor mitbekommen.

      Zu Sonnenberg - April oder Mai hört sich gut an, wir können ja auf der Prowein mal über ein Termin sprechen.

      Zum Frühburgunder - erster Frühburgunder vor einer Woche?
      Da behaupte ich mal ganz frech, stimmt nicht!:p
      Was war denn dieses schmackhafte, rote "Lehrstoff" den wir
      nach der Calmont-Besteigung bei Uli Franzen im Glase hatten? Richtig, der 2000er Frühburgunder.
      ;)

      Meiner Meinung nach waren die Frühburgunder fruchtiger und
      hat weniger Säure, so habe ich für mich die Wahl nach der Rebsorte getroffen. Konntest Du ähnliches beobachten? Oder
      tappe ich als weisswintrinker mal wieder im dunkeln?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 10:36:49
      Beitrag Nr. 577 ()
      Hallo Scandi,

      ich habe mir zwar zu den letzten Weinen noch Notizen gemacht, aber irgendwie wurden diese immer spärlicher...Wenn man nicht spuckt oder immer nur einen wönzigen Schlock nimmt, wird es so nach 13 oder 14 Weinen immer schwieriger.

      Mit dem Frühburgunder hast du Recht! In der Tat haben wir einen solchen bei Franzen probiert, und der war gar nicht mal so übel. Franzen hatte diesen Wein bei seinen Präsentationen in Aachen allerdings nie dabei.

      Weniger Säure paßt. Fruchtiger würde ich vielleicht nicht unbedingt sagen - für mich ist es eine andere Art von Frucht, eher in Richtung Heidelbeere gehend, während ich beim Spätburgunder meistens Kirschen oder Brombeeren schmecke.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 10:49:26
      Beitrag Nr. 578 ()
      Moin allerseits,

      Chephren, Teilnehmer dieses Threads bleiben unvergesslich.:rolleyes: Allerdings sagt mir das Weingut nichts, für solche Fälle ist hier Frohnau zuständig.

      Scandi, Herzlich Willkommen im Weinthread. Nun ja, zumindest kenne ich Dich schon, wenn auch nur vom Lesen.
      Ihr habt ziemlichen Durst auf Spätburgunder entfacht, heute steige ich wieder ins Weingeschehen ein, vielleicht wird Hubers 99er SB geöffnet, davon liegen noch einige im Keller.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 11:14:38
      Beitrag Nr. 579 ()
      Hallo,

      Ekonti, schön zu hören, daß es dir offensichtlich wieder besser geht. Vom Huber habe ich auch noch 2 Flaschen im Keller. Wenn du den aufmachst, würde ich mich heute abend nach der Musikschule dranhängen. Dann können wir uns kurz austauschen (es muß ja nicht in einen stundenlangen "Chat" ausarten).

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 11:40:02
      Beitrag Nr. 580 ()
      Moin,

      Hornwatz, jau, ich habe eben den 99er Huber SB geöffnet, damit er noch genügend Luft bekommt.
      Bis heute abend.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 14:00:11
      Beitrag Nr. 581 ()
      Hallo allerseits,

      wäre es den möglich die wahre Identität hinter den Nicks zu erfahren? Die Anonymität wird natürlich von mir respektiert. Ist auch nur so eine Idee?

      Mache auch gleich den Anfang: Jörg Heisig, 33 J. aus Duisburg. Verheiratet, ein Sohn(3). Und beschäftige mich eigentlich erst seit 1999 intensiver mit Wein.

      Ansonsten, freue ich mich heute Abend mal wieder einen
      "richtigen" Wein im Glas zu haben - Klar, ein Riesling.
      Es wird der 2001er Niederhäuser Rosenberg Sp.tr.**
      vom Weingut Mathern sein.

      Auf die gestellte Frage im Wein+Forum erhielt ich mittlerweile vom Weingut Mathern die entsprechende Antwort:

      "Hallo, Herr Heisig,
      die zwei Sterne dienen lediglich der Unterscheidung zwischen unserer Nr. 10, der "normalen" trockenen Spätlese, und der Nr. RA1, der Spätlese trocken aus über 50 Jahre alten Reben.
      (Man könte es auch anhand der unterschieldichen AP Nr. erkennen, aber das ist vielen Kunden zu mühselig...)
      Im Jahr 2002 wird es "nur" eine trockene Spätlese geben, so dass ich mir um die Unterscheidung diesmal keine Gedanken machen muss.
      Freundliche Grüße aus Niederhausen

      Gloria Mathern"

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 17:42:13
      Beitrag Nr. 582 ()
      Hallo zusammen,

      war ziemlich lange nicht online, familiäre Probleme (Krankheit und so).

      In der Zwischenzeit habe ich auch nicht viel mit Wein am Hut gehabt, aber das soll sich jatzt wieder ändern.

      Zu Weihnachten haben wir einen 96`er Charmail (Cru Borgeois Haut Medoc) aufgemacht. Echt geiler Stoff. Hat von Parker 89/90 Punkte bekommen, ich würde ihm aber mindestens 93 geben. Noch ganz am Anfanf seiner Entwicklung. Noch ziemlich viel Tanin.

      Zu Silvester zum Nachtisch einen 97`er Rheinhessen Eiswein vom Weingut Spöri (kannte ich bis dato auch nicht). Viel zu früh geöffnet, aber ich hab noch ein paar Flaschen. Richtig schön dickflüssig.

      Ansonsten habe ich nicht viel neues im Keller, außer dem 2000`er Charmeil (auch 2 MAgnums, ist as Geburtsjahr meiner Tochter). und einige Flaschen 2001`er Erben von Beulwitz Riesling von der Ruwer. Hornwatz, den kennst du. Hatte ich auf dem Weintreffen im schönen Münsterland dabei.

      Apropos Weintreffen. Ist da mal wieder was geplant?

      So nun masche ich schulß für heute, bis demnächst.

      Gruß

      @chephren
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:13:42
      Beitrag Nr. 583 ()
      Guten Abend,

      kurze Anmerkungen zu hier gerade erwähnten Weingütern:

      Paul Knod (Mosel): im hiesigen Getränkegrosshandel erhältlich (der zumeist Billiganbieter oder grosse Weingüter mit diversen Absatzkanälen wie Buhl oder das Weinhaus Heger im Programm hat), habe mal eine Flasche gekauft und wg. geschmacklicher Dürftigkeit wegggegossen. Ich denke, es gibt an der Mosel als Alternative zu Knod inzwischen viele interessante unbekannte Winzer, die ambitioniert, kenntnisreich und mutig genug sind, leckere Weine zu produzieren.

      Erben von Beulwitz: Bitte nicht enttäuscht sein über 2001er Weine, reichen qualitativ nicht an die beiden Vorgängerjahrgänge heran (jedenfalls die trockenen und halbtrockenen) - allgemeines Ruwerproblem (soll bei der Karlsmühle auch so sein), eigentlich kaum glaublich, sind es doch nur wenige Kilometer bis zur südlichen Mosel mit einem vorzüglichen Jahrgang

      Mathern: Hat die trockene Spätlese denn geschmeckt? Ich muss gestehen, dass bei meiner letzten Bestellung keine trockenen Weine mehr dabei waren, habe ich sie doch als etwas blass und säurebetont in Erinnerung-gerade gestern erwies sich eine Mathern-Spätlese 2001 aus dem Kertz als sehr gut (ungefähr 86 Punkte), mit genau dem Süss-Säure-Gleichgewicht, bei dem einem gar nicht in den Sinn kommt, ob es sich nun um einen restsüssen Wein handelt oder nicht, dazu tolle Gelbfrucht - ist 6 € gewiss wert.

      Hier noch ein Eindruck von Hofschuster vom HH-Weinsalon:
      "Die ersten deutschen Weine aus 2002 lassen zumindest bei den Spitzenbetrieben auf Erstklassiges hoffen. Neben den bereits angesprochenen Rieslingen von Künstler, dessen trockener 2002er Kabinett aus dem Kirschenstück den meisten Ersten Gewächsen aus 2001 spielend das Leben schwer macht, begeisterten mich vor allem ein paar Proben vom Sankt-Urbans-Hof aus Leiwen. Schon der einfache Gutswein betört mit herrlicher Frucht und tollem Spiel. Die Spätlese aus dem Laurentiushof setzt da noch gewaltig einen drauf und geht mir dank ihrer unglaublichen Dichte und Länge bis jetzt nicht aus dem Kopf.

      Leider fand ein Winzer kaum Gelegenheit, seine Weine zu präsentieren: mit einem Österreichischen Rotweinwinzer wollte ich Dirk Würtz` Spätburgunder probieren. Fehlanzeige. Man hat ihm die Flaschen über Nacht geklaut, genauso, wie einen Teil der Rieslinge, von denen Gestern schon ein paar Flaschen verschwunden sind. Nicht lustig, das."
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 20:20:18
      Beitrag Nr. 584 ()
      Hallo frohnau1,

      Die trockene Spätlese von Mathern habe ich soeben im Glas.
      Mit Deiner Beschreibung blass und säurebetont hast Du nicht ganz unrecht.

      Die Farbe ist wirklich sehr blass mit leicht schimmernden gelben Reflexionen. In der Nase wirkt er sehr intensiv und aufdringlich, Zitrone dominiert und etwas Pfirsich,
      dropsig und auf eine gefällige Art künstlich. Am Gaumen dann die in der Nase beschriebenen saftigen Früchte.
      Bedingt durch die extreme Säure wirkt er erfrischend, muss man mögen. Von Harmonie kann man bei diesem Wein nicht sprechen, und könnte mir vorstellen das viele ihn deshalb ablehnen. Eher ein Leichtgewicht. Der Abgang ist dann begleitet durch diese Zitronen-Säure Kombination, die mich irgendwie an Zitronebrause erinnert.

      Fazit: Als begeisterter Riesling-Fan (vielleicht drücke ich deswegen auch ein Auge zu) würde ich ihn als guten Terrassenwein für den Sommer einstufen, obwohl er schon stark in Richtung "Blender" geht. Ob die Säure sich noch mal einfügt und ob dann die intensive Frucht noch vorhanden sein wird ist auch noch ein Punkt der beachtet werden sollte - ich werde meine verbleibenden zwei Flaschen jetzt im Frühling und Sommer 2003 trinken.
      83-84 Punkte würde ich geben. PLV ist gut (6.50 Euro).

      Von welchem Jahrgang hat Sam bei den Weinen vom Sankt-Urbans-Hof gesprochen? Ich wollte den Sankt-Urbans-Hof aus Leiwen und das Weingut Reinhold Haart aus Piesport in diesem Sommer besuchen, weiß zufällig jemand wann diese Erzeuger ihre Weine abfüllen?

      Der Flaschenklau bei Dirk Würtz ist natürlich eine Sauerrei, dennoch denke ich das diese Kollektion sich schon längst durchgesetzt hat. Ich habe den Würtz 2 (8.80 E bei PdP), der fürs Geld sehr viel Wein bietet.

      So das war jetzt lang genug, ausserdem ist jetzt Anstoss.

      Schönen Abend noch,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 20:42:50
      Beitrag Nr. 585 ()
      Hallo Jörg und Frohnau,


      ihr redet aber jetzt beide von der trockenen Mathern-Spätlese mit den 2 Sternchen, oder? Die hat mich nämlich bei der Verkostung im Gut auch nicht so sehr überzeugt - wobei ich nie weiß, was solch kurze Momentaufnahmen hinterher wert sind.

      Ansonsten finde ich Matherns trockene Weine zwar nicht sehr dicht, aber mineralisch und ausgesprochen charakteristisch für die Nahe. Euer Urteil scheint mir etwas hart. - Die Stärken des Gutes liegen aber wohl eher im restsüßen Bereich.

      Chephren, von v. Beulwitz war ich immer ziemlich angetan, sooft ich einen Wein von diesem Erzeuger im Glas hatte. Die 2001er kenne ich allerdings noch gar nicht.

      So, der Huber ist jetzt im Glas und wird beschnuppert...

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 21:02:26
      Beitrag Nr. 586 ()
      Moin,

      Hornwatz, ich habe Besuch und wir schenken uns jetzt den Huber ein...bis gleich.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 21:14:42
      Beitrag Nr. 587 ()
      Moin,

      mein Besuch Heinz meint:
      erst ein starker Geschmacksflash, leichter und auch großvolumiger Nachhall wie ein leichter Wind der den Geschmack hereinweht.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 21:17:23
      Beitrag Nr. 588 ()
      Hallo Hornwatz,

      Ja, die mit den zwei Sternen (alte Reben).

      Richtig. Die Mineralität habe ich in meiner Beschreibung völlig vergessen zu erwähnen. Dennoch stört mich die Nase etwas und an die vordergründige Säure muss man sich auch gewöhnen. Aber 83-84 Punkte sind doch nicht schlecht?
      Die Bestellung habe ich nicht bereut, auch wenn ich z.B. den Gutsriesling von Franzen (5.50 E) besser fand.

      Wie würdest Du den die Charakteristik der Nahe beschreiben?

      Die Restsüße aus gleicher Lage wird wohl so Mitte nächste Wochen dran sein. Da erwarte ich aber eine deutliche Steigerung.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 21:21:04
      Beitrag Nr. 589 ()
      Nur kein Stress, Ekonti....

      Ich schreib dann schon mal was: Ziemlich dichte, leicht ins Violette spielende Farbe. Merkwürdige Nase, die mich sehr an den Duijn ( Jacob Duijn ist ja schließlich der Spezl vom Huber...) erinnert: Eine Mischung aus Blaubeeren, Rauch und - ich kann mir nicht helfen - Cola-Fläschchen....

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 21:32:57
      Beitrag Nr. 590 ()
      Hallo,

      Jörg, nee, 83-84 Punkte sind alles andere als schlecht. Den Gutsriesling von Franzen, den ich im übrigen lecker finde, würde ich allerdings eher in die Richtung vordergründige Frucht einordnen als die trockenen Mathern-Weine.

      Typizität der Nahe: extrem mineralische Noten, aber eben KEIN Schiefer, sondern Porphyr und vulkanisches Gestein.

      Ekonti, unkonventionelle, aber interessante Beschreibung ...

      Bei der Huber-Nase habe ich noch leicht animalische Noten vergessen.
      Geschmack: Kirsche, Heidelbeere, Cassis, Zimt, gut eingebundenes Holz. Ordentliche Länge.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 21:37:51
      Beitrag Nr. 591 ()
      Moin,

      Hornwatz, die Cola-Fläschchen merke ich auch deutlich, leider habe ich mit deutschen Elite-Spätburgundern keine große Erfahrung, damals hatte mich Huber beeindruckt, ich finde ihn immer noch stark, entdecke aber nicht unbedingt die sehr feinen subtilen Noten, die mir vielleicht Ahr-Burgunder geben würden. Klar und deutlich sind Barrique und Tertiär erkennbar. Nun gut, es ist Baden und Dujin ist bestimmt nicht weit weg.

      Scandi, nett, daß Du dich geoutet hast, ich mache es hier nicht, dies hat einfach Internet-typische Gründe, doch man kennt sich auch teilweise privat untereinander und dann gibt es keine Geheimnisse.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 21:46:49
      Beitrag Nr. 592 ()
      Ekonti, ich habe seit der vorletzten Prowein große Stücke auf Huber gehalten. Vermutlich hat sich mein Geschmack seither geändert. Das mit den feinen, subtilen Noten siehst du IMHO ganz richtig - gegen einige der am Samstag verkosteten Ahrweine hat dieser Huber für meinen Geschmack keine Schnitte. Er ist beileibe nicht schlecht, aber wirkt doch etwas aufgesetzt und klotzig. MOSTKONZENTRIERT halt....(Hilfe, ich glaube, ich bin doch ein Ideologe).

      Es beruhigt mich übrigens, daß du verstehst, was ich mit den Cola-Fläschchen meine. Mein Freund Christoph konnte das neulich gar nicht nachvollziehen.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 22:01:39
      Beitrag Nr. 593 ()
      Hallo Hornwatz,

      komisch wie Eindrücke sich unterscheiden können,
      ich hatte den Gutsriesling von Franzen eher wegen seiner Mineralität statt der Frucht in Erinnerung.

      @Ekonti - das mit dem outen muss jeder für sich entscheiden. Ich kann Deine Einstellung durchaus
      verstehen.

      ... so Duisburg liegt mal wieder weiter zurück,
      da muss man das Spiel nicht zu Ende sehen.

      Gute Nacht,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 22:15:44
      Beitrag Nr. 594 ()
      Moin,

      Hornwatz, die Cola ist sofort spürbar, hat es mit der Mostkonzentration zu tun?
      Ich war noch nie ein Ideologe.:confused:

      Scandi, exakt, es freut mich trotzdem, daß Du deine Daten hier veröffentlichst, doch wie schon geschrieben, bist Du mir aus dem w+-Forum bestens bekannt, bin dort nur stiller Leser.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 22:18:52
      Beitrag Nr. 595 ()
      Hallo Jörg,

      wir stimmen doch häufig genug einigermaßen überein - und wenn es überhaupt keine Geschmacksdifferenzen gäbe, wäre es ja langweilig...

      Also, die Weine von Franzen haben für mich beides: Schiefermineralität in hohem Maße und gleichzeitig eine ziemlich heftige, manchmal leicht ins Gummibeerige gehende Frucht, die auf Reinzuchthefen und einen äußerst reduktiven Ausbau zurückzuführen ist. Ich mag diesen Stil aber durchaus sehr gerne, auch wenn ich die Weine nicht ganz so komplex finde wie die von Löwenstein oder Van Volxem. Schön und spannend zu trinken ist das, was Franzen macht, aber allemal, und ich werde mir sicherlich auch ein paar 2002er von ihm hinlegen.

      Beste Grüße

      Bernd alias Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 22:24:23
      Beitrag Nr. 596 ()
      Ekonti, ich hoffe, ich bin auch kein Ideologe;).

      Keine Ahnung, ob die Cola auf die Mistkonzentration:D zurückzuführen ist. Ich kenne zuwenig mistkonzentrierte Weine. Aber da der Duijn auch einen Konzentrator im Keller stehen hat, liegen für mich aufgrund der Coke-Parallelen voreilige Schlüsse nahe...

      Aus der Erinnerung heraus hat der Duijn exakt genauso geschmeckt wie der Huber. "Einer wie der andere, das ist Qualität!"

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 22:25:40
      Beitrag Nr. 597 ()
      Guten Abend,

      es ist doch immer schön, wenn man über die gleichen Weine diskutieren kann: der Franzen Guts-Riesling, von dem ich noch einige Flaschen habe (ohne Sorge, dass die ein Jahr nach Füllung schon an Geschmack verloren haben, wie es mir bei vielen VdP-Basisweinen gegegangen ist), ist für mich ein Muster von Schieferton, der dominiert. Fruchtaromen habe ich auch nicht feststellen können, ein sehr eigener Wein (wie schon gesagt, nichts für alle Tage).

      Typizität der Nahe: Untere (für mich verbunden mit dem Geschmack von Göttelmann und Tesch) und obere Nahe (Mathern, Gutsverwaltung Niederhausen) unterscheiden sich stark (Schönleber und der mir noch unbekannte Dönnhoff schmecken wieder anders): Die obere Nahe ist in der Tat mineralisch und mit dem interessanteren Gestein ausgestattet, tut sich aber im trockenen Bereich schwer (hohe Säure)- da fehlt die Kraft bestimmter Mosellagen (wie etwa der Pölicher Held, den ich heute abend als Spätlese vom Kanzlerhof gerne trinke - das richtige für den ersten Nach-Winter-Tag in Berlin).
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 22:44:35
      Beitrag Nr. 598 ()
      Hallo Frohnau,

      die Weine von der unteren und der oberen Nahe unterscheiden sich in der Tat sehr deutlich voneinander. Aber findest du die Rieslinge von Tesch und Göttelmann nicht mineralisch? Gerade aus 2001 hatte ich sehr mineralitätsbetonte trockene Spätlesen von Göttelmann im Glas...

      Und was die trockenen Gewächse der oberen Nahe angeht: Sowohl Schönleber als auch Dönnhoff erzeugen hier exzellente und sehr stoffige Weine im trockenen Bereich. Nicht zu vergessen ist übrigens der in den Internetforen arg vernachlässigte Dr.Crusius, der auch ganz ordentlichen trockenen Riesling aus den verrückten Parzellen der Traiser Bastei herausholt.
      Sehr gut bei Hofschuster kommen übrigens einige 01er von der Hahnmühle im Alsenztal (Seitental der Nahe) weg. Ich bin schon ein paarmal als Beifahrer an diesem Gut vorbeigedüst - kennt jemand die Weine?

      Den Gutsriesling von Franzen habe ich leider nicht. Aber im Hinblick auf das Verhältnis von Frucht und Mineralität werde ich demnächst mal einen Calmont QbA aus 01 köpfen.

      Mal ein ganz böses, provokantes Wort zum Huber (oder Duijn): Schrott auf hohem Niveau!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 22:49:38
      Beitrag Nr. 599 ()
      Moin,

      bin hier ziemlich im Gespräch, doch Hornwatz, dein letzter Spruch ist "nachvollziehbar", Dujin war IMO noch primärfruchtiger. Mein Fazit ist die neu gewonnene Realität, daß oft die am Anfang favorisierten Weine einer Region/Richtung etc. irgendwann sehr vordergründig daherkommen, es war nur der schmackhafte Einstieg.
      Ganz ehrlich, Huber finde ich zwar gut, doch nicht mehr beschäftigungswert. Für meinen Besuch war es der erste Spätburgunder dieser Art und er ist fast begeistert, kennen wir doch irgendwo her...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 23:02:34
      Beitrag Nr. 600 ()
      Ekonti,

      "nur der schmackhafte Einstieg", in der Tat, so verhält es nicht selten...

      Wobei der Huber "objektiv" sicherlich nicht schlecht ist. Und für einen deutschen Spätburgunder schon ungewöhnlich dicht und konzentriert. Insofern kann ich die Begeisterung von Heinz durchaus nachvollziehen.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 23:04:21
      Beitrag Nr. 601 ()
      ....SICH nicht selten...
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 23:47:23
      Beitrag Nr. 602 ()
      Ich verabschiede mich...gute Nacht. ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 09:12:36
      Beitrag Nr. 603 ()
      Hallo Hornwatz,

      an größere Geschmacksdifferenzen kann ich mich nicht erinnern, aber vielleicht ist gerade die Erinnerung die uns oft ein Streich spielt. Ich protokolliere sehr wenige
      Weinerlebnisse, da ist es unvermeidlich das ich mal etwas verwechsele. Aber bei Franzen bin ich mir sicher...:D

      Die gummibeerige Frucht ist genau das was ich bei der trockene Spätlese von Mathern bemängele. Auch ich vermute einen stark reduktiven Ausbau mit Reinzuchthefen und evtl.
      eine Kaltvergärung. Weiß Du da mehr?

      Uli Franzen hat uns ja persönlich erzählt das er seine Weine mit Reinzuchthefen ausbaut (Sonnenberg ja auch),
      es kommt da immer auf die Ergebnisse an. Die Frucht vom Gutsriesling empfand ich allerdings nicht als künstlich oder aufdringlich. Der Gutsriesling hat den Vorteil das man ihm eine gewisse Harmonie attestieren kann, was mir bei Mathern komplett fehlt und dran zweifele ob die sich noch einstellt.

      Viele Grüße,
      Jör
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 09:16:26
      Beitrag Nr. 604 ()
      Hallo,

      zum 01er Calmont QbA von Franzen habe ich noch
      folgende Notiz gefunden:

      2001er Bremmer Calmont „schwarze Kapsel“
      Riesling QbA trocken
      Getrunken am 12.01.03


      Strohgelb, recht intensiver Pfirsich mit etwas Apfel im Hintergrund,
      (eine Weichheit oder Cremigkeit wurde in der Nase suggeriert, obwohl
      das eigentlich nicht sein kann, aber anders kann ich es nicht beschreiben).
      Saftige Frucht dann am Gaumen, gute Harmonie, lebhafte Säure, leichte
      Mineralität (die hatte ICH im August deutlicher in Erinnerung), herb im
      Abgang mit guter Länge. So irgendwo um die 86-87 HP.

      Kann man die Eindrücke nachvollziehen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 12:28:12
      Beitrag Nr. 605 ()
      Moin,

      sorry, daß ich gestern abend zwischen Tür und Angel gepostet hatte, es ging aufgrund des Besuches nicht anders.

      Der Huber ist mir so tatsächlich zu klotzig, hier suche ich definitiv nach feineren Spätburgundern.
      Ich möchte keine zweite Flasche hinterherjagen, dies ist für mich ein Argument, die restlichen 99er zu veräußern.
      Der Cola-Hinweis von Hornwatz ist auch heute morgen noch hängen geblieben.
      Weiterhin liegen zwei Alte Reben Barrique von Huber im Keller, auch die werden noch geöffnet. Doch ist der Huber ein SB, mit dem man die mediterranen Weingenießer wirklich überzeugen kann. Wird 2003 ein Burgunderjahr
      :lick: ?

      Scandi, der MSV liegt Dir am Herzen?
      Ich hoffe, Hornwatz hält auch noch einen Franzen zum Probieren bereit.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 13:20:28
      Beitrag Nr. 606 ()
      Hallo,

      Jörg, deine Verkostungsnotiz ist nachvollziehbar, aber die genaue Beschaffenheit der Frucht bei Franzen und Mathern muß ich auf jeden Fall mal in einer Parallelverkostung erkunden. Diese Woche schaffe ich das leider nicht mehr. Kommt auf die To do-Liste.

      Ekonti, was den Huber angeht, kann ich nur sagen: Schwierig, schwierig...

      Definitiv ein guter Wein, aber nicht die Art von Spätburgunder, die zu mir spricht. Würde ich mir ebenfalls nicht noch einmal kaufen.

      Hier 2 Degustationsnotizen von Hofschuster zu unserem Pappkameraden:


      "AP-Nummer: 4721701


      29.11.2001 82 Punkte



      Tiefer Duft von Zwetschgen und rote Beeren mit kühler Holzwürze. Recht saftige, vollmundige Frucht, kraftvoller Körper, fett und alkoholstark, rauchig-herbe Holzwürze am Gaumen, leicht trocknendes Tannin, viel Alkohol im Abgang.

      Bis 2005.

      11.02.2003 87 Punkte


      Tiefer, kühler Duft von Kirschen und dunklen Beeren mit röstiger Holzwürze. Fest gewirkte, saftige Frucht, auch im Mund eher kühle Art, konzentriert und dicht, feines Tannin, herbe Holz- und Rauchwürze im Hintergrund, wirkt noch verschlossen, sehr nachhaltig am Gaumen, kraftvoller Körper, kühl-rauchiger und fruchtiger Abgang.

      2004-2008."

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 13:35:29
      Beitrag Nr. 607 ()
      Hallo ekonti,

      Ja, der MSV liegt mir am Herzen, wenn es nach
      dem Verstand ginge würde ich mir das Trauerspiel
      nicht mehr antun. Aber es wird nie langweilig,
      ein ständiges auf und ab.

      ... so das war jetzt extrem off-topic aber
      hier muss ich ja nicht befürchten das meine
      Mail nicht durch kommt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 15:16:22
      Beitrag Nr. 608 ()
      Moin,

      Hornwatz, Hofschusters erste Bewertung mit der AP.-Endung 01 trifft dann auf "unseren" SB zu, und er gibt ihm nur bis 2005? 82 Punkte finde ich schon etwas mager in der Preisklasse.

      Scandi, mach Dir hier mal keine Sorgen mit offtopic-Gedanken, die gehören zum Thread genauso dazu.
      Das Auf und Ab eines Clubs gefällt mir auch besser als stetige Mittelmäßigkeit. No pain no glory!:D

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 15:29:50
      Beitrag Nr. 609 ()
      Hallo Ekonti,

      beim MSV läuft es eher nach dem Motto "No risk, no fun".

      Gruß,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 17:49:57
      Beitrag Nr. 610 ()
      Hallo,

      Werner Elfleins Protokoll unserer Ahrverkostung ist nococh nicht im Netz, aber in Mario Scheuermanns Forum lese ich gerade von ihm:

      "....Mit Freude habe ich daher die Ergebnisse einer von mir mit Weinfreunden durchgeführten Blindverkostung von Ahrrotweinen zur Kenntnis genommen, die zu einer deutlichen Abwertung der stark holzbehandelten Früh- und Spätburgunder führte. Eindeutiger Sieger (bei allen Verkostern mindestens 90 Punkte) wurde eine

      1999 Neuenahrer Sonnenberg
      Spätburgunder Auslese trocken

      vom Weingut Sonnenberg in Bad Neuenahr. Das Weingut verwendet nur Holzfuder und gebrauchte Barriques (ab Viertbelegung)...."

      Hier noch ein Tipp: Eine wirklich hervorragend gemachte Website zur Ahr und ihren Weinen mit vielen Informationen, Karten und Fotos der einzelnen Lagen findet man unter www.ahrxwein.de - Ekonti, schau da unbedingt mal hinein!

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 17:54:54
      Beitrag Nr. 611 ()
      Hab noch was vergessen: Ekonti, beide Notizen beziehen sich auf unseren gestrigen Wein. Interessant finde ich die Punktedifferenz (82 sind in der Tat wenig für einen Roten dieser Kategorie) und vor allem die unterschiedliche Einschätzung der Lagerfähigkeit.

      Leider ist Hofschusters Führer der einzige, in dem manchmal Weine nachverkostet werden. Hochspannende Sache in meinen Augen!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 17:59:33
      Beitrag Nr. 612 ()
      Moin,

      Die Ahrxwein-Seite schaue ich mir heute abend an, danke.
      Mittlerweile verstehe ich sowieso nicht, warum so viele Rote das neue Holz brauchen. Die sanfte Berührung mit viertbelegtem Holz schafft zusätzlich einen günstigen Preis für den Wein.
      Vielleicht hat es noch ein Negativ-Image, da wohl auch in Spanien soviele Reservas im 5-Euro-Bereich natürlich nur in altem Holz reifen können, um den Preis zu rechtfertigen.
      Interessant zu erfahren wäre es, ob der Unterschied von Top-Holz aus Frankreich und Slowenien in der 4. Belegung immer noch verhältnismäßig herausragende Eigenschaften hat.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 21:42:32
      Beitrag Nr. 613 ()
      Im Glas liegt heute abend eine Riesling Spätlese trocken 2000 vom Weingut Geierslay/Mosel.
      Schwierig, der Wein hat wirklich eine sehr frische Nase mit allen typischen Düften, im Mund ist er mir dann zu weich/bitter/wässrig, man kann es als eine Form der Mineralik interpretieren, doch der Abgang ist zu kurz.
      Bin durch Zufall an diese Flasche geraten, ist Euch das Weingut bekannt?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 23:56:46
      Beitrag Nr. 614 ()
      Nabend,

      Ekonti, ich kenne das Weingut nicht. Es hat aber eine Website, und da lese ich unter anderem:


      "Das wir bei soviel Tradition bevorzugt die Rebsorte Riesling anbauen, versteht sich fast von selbst.Doch die milden Sorten Kerner und Müller-Thurgau ergänzen auf sinnvolle Weise den alteingesessenen Riesling.
      Neu hinzu gekommen sind die "Roten", Blauer Spätburgunderund Dornfelder. Diese ergeben einen samtigen, vollmundigen Rotwein, und bilden, zusammen mit weissen Trauben die Grundlage für die hellrot schillernde Spezialität Rotling."

      Und bei einem solchen Text marschieren in mir sofort sämtliche Vorurteile auf. Ich kenne KEINEN richtig guten Erzeuger an der Mosel, der in Kerner und Dornfelder macht...und noch weniger als keinen, der behaupten würde, die Ergänzung des Rieslings durch Kerner sei sinnvoll...

      Hinzu kommen die Preise. Eine Riesling-Spätlese gibts zu 3,90 Euro. Dafür kann man nach meiner Überzeugung in einer guten (steilen) Lage an der Mosel heutzutage keinen anständigen Wein in dieser Prädikatsstufe erzeugen. Is nich wegen is nich!

      Also, alles spricht dafür, daß es sich hier um einen eher mäßigen Betrieb handelt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 09:00:40
      Beitrag Nr. 615 ()
      Morgen,

      auch ich bin, was das Weingut betrifft eher skeptisch.
      Obwohl ich vom Gut vorher noch nie gehört habe und noch kein Wein probiert habe, möchte ich es nicht verteufeln.

      Kennt den jemand Wintrich näher? Laut folgenden Text
      wird es dort nicht sehr viele Steillagen geben:

      "Bei Wintrich wird das Moseltal breiter und die mit Rebstöcken bewachsenen Uferhänge flacher. Hier reifen die qualitätsvollen Weine bekannter Weinlagen wie "Großer Herrgott", "Ohligsberg", "Geierslay" "Sonnenseite" oder "Stefanslay"."

      Oder kennt Ihr die Lage Geisterlay?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 13:31:15
      Beitrag Nr. 616 ()
      Moin,

      es war für mich der erste Wein aus Wintrich. Und er ist wirklich nur noch zum Kochen zu gebrauchen. Immer wieder erstaunlich, wie andere Lobeshymnen z.B. auf dieses Weingut singen. Im Gegenzug mochte die Person, von der ich den Wein erhielt, den von mir gereichten Wein auch nicht sehr. So unterschiedlich sind die Geschmäcker.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 13:44:41
      Beitrag Nr. 617 ()
      Hi,

      Ekonti, was hast du denn dem Geierriesling entgegengesetzt?

      Über Geschmack läßt sich sicherlich nur in sehr engen Grenzen streiten, und vieles beruht halt auf Gewohnheit. Einer Studie zufolge lehnen viele Kinder in den USA frisches Obst ab, weil ihnen der typische Dosengeschmack fehlt....

      Nun will ich aber auch keinen Wein verdammen, den ich gar nicht kenne.

      Laut Pigotts "Rhein und Mosel" gehören die Wintricher Lagen allerdings nicht zu den richtig guten, sondern werden unter "sonstige Rebflächen" geführt.

      Ich hette gestern noch die Wiltinger Kupp von Van Volxem. Und die war faszinierend gut. Die 14 Euro dafür waren nicht verkehrt angelegt. Gut, daß es an der Mosel und der Saar noch kein "Erstes" oder "Großes" Gewächs gibt....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 15:51:15
      Beitrag Nr. 618 ()
      Hi,

      glaube bei mir spuck`s :D sollte natürlich
      Geierslay heißen statt Geisterlay.

      Hornwatz, wie meinst Du das mit dem Erstes/Großes
      Gewächs an MSR? Bezogen auf die damit verbundenen
      Preise?

      Viele Grüße,
      Jörg

      ... der heute einen weinfreien Abend hat.:(
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 16:57:13
      Beitrag Nr. 619 ()
      Ja, Jörg, bezogen auf die Preise.

      Van Volxem ist nun schon nicht gerade sehr zimperlich in der Preisgestaltung, aber bei den renommierten Pfälzer Erzeugern muß man für einen Wein der Kupp-Klasse (Lagencharakter, selektive Handlese, niedrigster Ertrag, dichte Struktur) sicherlich 5 Euro mehr abdrücken (und im Rheingau bekommt man unter dem Namen "Erstes Gewächs" für mehr Geld oft etwas deutlich Schwächeres als die Kupp angedreht).

      Ein 96ger Idig von Christmann kostete 26 DM. Jetzt ist man mit 20,50 Euro dabei....

      Fluch dem VDP!:D

      Eigentlich sollte ich es auch mal mit einem weinfreien Abend versuchen. Ob das heute was wird?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 17:24:31
      Beitrag Nr. 620 ()
      Hallo Bernd,

      ich habe das Gefühl das man beim Ersten Gewächs oder
      GG gleichzeitig einen Markennamen mit bezahlen muß.
      Die Pfalz hat schon ordentliche Preise, mit der
      Euro Einführungen und Schaffung des GG haben die
      ganz schön drauf geschlagen. Auch ein Grund warum
      ich bisher noch nicht bei Mosbacher oder Christmann
      bestellt habe, obwohl mir der bei Dir getrunkene Idig
      wahnsinnig gut gefallen hat.
      Wann wird auch diese Hemmschwelle fallen?:confused:

      Da lobe ich mir doch Betriebe wie Müller-Catoir
      und deren Preisgestaltung.

      Aber eigentlich kenne ich die Pfalz viel zu wenig,
      und ob das dieses Jahr mit der Tour durch die Pfalz
      klappt ist auch fraglich. Mehr Geld und einen
      Vernünftigen Keller müsste man haben:cry: aber
      solange ich ab und an einen guten Wein im Glas
      habe bin ich schon zufrieden.

      ... so das war jetzt mein Gejammer für heute.:D

      Macht es gut,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 20:10:09
      Beitrag Nr. 621 ()
      Moin,

      Hornwatz, Scandi...man zahlt bestimmt beim GG drauf, doch hat jedes "Produkt" irgendwann sein optimales PLV überschritten, da ich vielleicht 4 bis 6 GGs im Jahr trinke, stellt es kein Problem da. IMO ist es verständlich, daß Winzer/Unternehmer/Menschen versuchen, Gewinnmaximierung zu betreiben, gerade wenn man in der Lage ist oder die Fähigkeiten hat, dies zu tun, muss einfach auch ein Anreiz vorliegen, es wirklich zu tun. In solch einer Situation wird es keinen dauerhaften Idealismus geben. Als Konsequenz freue ich mich eher, daß es sehr gute GGs gibt, wenn auch zum hohen Preis, als die Tatsache, daß niemand sich die Mühe machen möchte, GGs herzustellen.

      Hornwatz, ich reichte der anderen Person einen saftigen Portugiesen, einen in der Tat eher süffigen Norditaliener und einen wirklich hervorragenden Australier, den Alliance von ADW (kennst Du auch schon).

      Gerade lief ein 98er Pouilly Fuissé in den Abfluß, der Kork schimmelte, der Wein schmeckte ebenso. Der Wein wurde nicht korrekt gelagert. Schade. Nun liegt der 99er Vielles Vignes von Gauby im Glas. Die einzelnen Komponenten waren schon mal deutlich differenzierter schmeckbar. Den Nachhall habe ich besser in Erinnerung, wurde seinerzeit aber auch rechtzeitig dekantiert.

      PS: Mich kotzt es immer wieder an, daß charismatische Menschen wie Dzinjic eleminiert werden, nur weil andere Menschen nicht mit der Ethik, die diese Personen auszeichnen, klarkommen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 20:44:41
      Beitrag Nr. 622 ()
      Hallo ekonti,

      ob man beim Kauf eines GG drauf zahlt, würde
      ich so nicht behaupten wollen. Denn wer von uns
      (damit meine ich Konsumenten generell) kennt die
      diversen Kostenfaktoren, die entstehen bei der
      Erzeugung solcher spitzen Gewächse. Ich sicherlich
      nicht. Und ob die Preise der Spitzenweine kostendeckend
      sind oder doch durch Basisweine subventioniert werden,
      ist wohl auch noch ein Punkt.

      Fakt ist es, das jeder Konsument eine Hemmschwelle
      besitzt die er nicht überschreiten will, obwohl auch
      diese über die Jahre variable sein wird. Aber viele
      Hemmschwellen werden sich auch in den Köpfen der
      Käufer festsetzen. Sobald ein Wein diese Schwelle
      überschreitet wechseln sie einfach zum nächsten
      aufstrebenden Erzeuger der noch moderate Preise hat.
      Alles in allem, doch sehr förderlich für steigende
      Qualität.

      Meine persönliche Schwelle liegt im Moment bei ca.
      15-20 Euro für Spitzenweine (EG,GG whatever) mit
      vereinzelt Ausreißer in Richtung 30 Euro Grenze.
      Das man sich davon nicht kistenweise in den Keller
      legen kann ist klar, aber das Opfer muss man IMHO
      bringen wenn man eher auf Qualität statt Quantität
      achten möchten.

      ... so, weiß nicht ob ich das Thema verfehlt habe,
      ABER muss los - es ist mal wieder Anstoß.
      Nee, Nee der MSV spielt dieses mal nicht.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 21:42:32
      Beitrag Nr. 623 ()
      Ekonti, klar, alles hat seine zwei Seiten. Wir moppern ja auch nur ein wenig vor uns hin....

      Die Frage ist halt, inwieweit die GG-Geschichte wirklich zu vorher so nicht dagewesenen qualitativen Höhenflügen geführt hat. Und ich denke, daß man darauf nur sehr schwer eine Antwort finden kann. Nach meinen Erfahrungen würde ich sagen: In der Pfalz eher ja, im Rheingau eher nein...

      Ich trinke gerade den 01er Domriesling von Brenneis-Koch. Der kostet zwar weniger als die Hälfte der GGs von den renommierten Betrieben, kann aber auch in Punkto Konzentration nicht mit einem Idig mithalten:

      Eher helles Gelb, angenehm tropische Fruchtnase, üppige Frucht auch am Gaumen, wirkt nicht unbedingt trocken, aber gut balanciert mit Tendenz zur Breite, gute Nachhaltigkeit. Ein schöner, pfalztypischer Riesling ohne Ecken und Kanten. 87 Hornwatzpunkte.

      Das war schon wieder nix mit dem alkoholfreien Abend....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 23:11:54
      Beitrag Nr. 624 ()
      Moin,

      klar, die Hemmschwelle beim Preis sollte auch keinem genommen werden, die entwickelt sich sowieso aufgrund von Erfahrungen, wahrscheinlich in einigen Anbaugebieten nach oben, in anderen wieder nach unten, wenn ich sehe, wie Hornwatz sich da preislich nach oben entwickelt hat, mittlerweile Weine trinkt, der er früher NUR vom Preis her ablehnte, dann haben wir noch einiges zu erwarten.

      EG aus dem Rheingau kenne ich nur von Joachim Flick, obwohl mir die Breite seines Angebots sehr zusagt, ist das EG in PLV dann doch eher schwach, da gefällt mir z.B. ein Charta-Riesling besser und die Spätlese trocken ist nicht so weit vom EG entfernt.

      Brenneis-Koch möchte ich die Tage noch kennenlernen, wird ja viel drüber geschrieben. Zur Zeit interessieren mich ökologische Rotweine aus Deutschland. Nicht leicht, da schon recht hoch im Preis. Wer da mal einen Tipp hat...

      Anstoß, Scandi, welcher Anstoß?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 00:13:40
      Beitrag Nr. 625 ()
      Ekonti,

      in der Tat hat sich die Schmerzgrenze im Laufe der letzten Zeit bei mir heftig nach oben ausgedehnt. Ich weiß aber nicht, ob ich darüber wirklich froh sein soll. Zum einen hat sich mein Horizont massiv erweitert, zum anderen bin ich auf dem besten Weg, mich über meinen Weinkeller finanziell zu ruinieren:D :cry:....

      Flick ist IMHO eine DER Adressen für Rheingauer Weine zu mehr als vernünftigen Preisen. Das EG des Hauses kenne ich allerdings nicht.

      Zum Thema Öko-Rotwein fällt mir wieder einmal das fränkische Weingut Roth ein. Keine Überfliegerweine, aber gerade im roten Bereich wird eine ordentliche Bioqualität geboten.

      Außerdem kann ich Heiner Sauer im pfälzischen Böchingen empfehlen. Ich kenne seine Roten nicht, aber der Spätburgunder wurde neulich in der "Weinwelt" empfohlen - und wenn der auch nur annähernd die Qualität von Sauers in meinem Keller liegenden 01er Riesling und Gewürztraminer erreicht, ist das ein ganz heißer Tipp.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 09:05:07
      Beitrag Nr. 626 ()
      Hi ekonti,

      Hornwatz ist nicht der Einzige, bei dem die Preisspirale ständig nach ob geht. Im Jahre 98/99 erinnere ich mich
      noch den Spruch abgelassen zu haben - "Ich kaufe
      niemals einen Wein der mehr als 10 DM kostet". Heute,
      nur ein paar Jahre weiter würde ich nicht mal mit
      der Wimper zucken um einen Wein oberhalb dieser Grenze
      zu kaufen. Es stimmt - alles nur eine Sache der
      Erfahrungen und die Erkenntnis das Qualität seinen Preis hat. Man entscheidet sich für die Qualität und
      klettert die Preispyramide Stufe für Stufe hoch. Andere wiederum geben sich zufrieden mit Aldi & Co. und bleiben so mit auf einer Stufe stehen. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch, das muss jeder für sich entscheiden.

      Im Moment glaube ich mein Level gefunden zu haben,
      finanziell geht es noch so gerade und bekomme die
      Qualität ins Glas die ich erwarte. Man muss sich halt auch oft damit abfinden das man nicht alles probieren und kaufen kann.

      Zu Brenneis-Koch: Sehr angetan war ich von den Basisweinen die ich auf der Prowein 2001 probieren durfte und habe auch vor in diesem Jahr dort mal vorbei zuschauen. Ich hatte mir überlegt von Brenneis-Koch ein paar Basisweine zuzulegen. Kennt Ihr die einfachen Qualitätsweine?

      Zum Fußball: Es spielte Dortmund gegen Lok. Moskau 3:0

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 11:42:19
      Beitrag Nr. 627 ()
      Moin,

      Scandi, Hornwatz...man schafft bestimmt einen guten finanziellen Mix, wenn man Basisweine zum Essen und für Besuch einsetzt (es gibt doch schöne Literqualitäten bei den Weissen) und zusätzlich Tropfen ab 10 Euro genießt.
      Wer Wein als Hobby genießen möchte und bereit ist 120 Euro im Monat zu investieren, kann wöchentlich zwei gute Tropfen und zwei Basisweine öffnen. Ist wohl zu verschmerzen.
      Einen Wein, den ich momentan immer wieder öffnen kann, ist ein Riesling von Herrenberg, im Laufe des kommenden Frühjahrs werden noch einige Nr.3 und Nr.4 verputzt. Diese Mineralität gepaart mit feiner klarer und deutlicher Säure wird nie langweilig. Er vibriert so schön.

      PS: Beim MSV war ich vor etlichen Jahren mal bei einem Auswärtsspiel. Allerdings mit dem Sonderzug eingerollt, den Marsch ins Stadion und danach direkt wieder nach HH.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 13:46:07
      Beitrag Nr. 628 ()
      Hallo ekonti,

      Dein Rechenexempel macht sehr viel Sinn, denn genau dieses Kaufverhalten habe ich mir für den Jahrgang
      2002 vorgenommen (vielleicht sogar tendenziös stärker in Richtung Basisweine). Im ausgezeichneten Jahr 2001
      habe ich mich zu sehr von der Euphorie verleiten lassen und habe nun nur noch relativ hochwertige Flaschen im WKS. Was soll man nun innerhalb der Woche trinken? Ich hab` Probleme.:D

      Aber dazu habe ich auch den Vorteil das ich mit ca. drei Flaschen über die Woche komme, manchmal sogar nur zwei.

      Herrenberg habe ich über das WeinForum kennengelernt, Hornwatz hat ja auch genug Werbung gemacht (ob er dawohl unter Vertrag steht;) ). Von den 2001er habe ich mir die Nr. 6, Nr. 4 und die Spätlese aus dem Sch. Herrenberg zugelegt. Die Nr. 4 hat mich vor kurzem weggehauen, ein wirklich toller Wein. Bei der Nr. 6 sieht es ein wenig schlechter aus, dieser Wein ist einer der weniger Fällen bei denen ich mit Hornwatz nicht übereinstimme. Das mag aber auch an eine schlechte Flasche gelegen haben - wird bald mal nachverkostet.

      Hast Du schon die 2001er Spätlese aus dem Herrenberg probiert?

      Zum Fußball: Bis Du damals als St.Pauli-Fan (es gibt oder gab eine Freundschaft zwischen beiden Vereine) angereist?
      Oder doch HSV?

      Viele Grüße,

      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 14:17:27
      Beitrag Nr. 629 ()
      Moin,

      Scandi, die Spätlese vom Herrenberg ist mir auch bekannt. Allerdings habe ich gerade eine Süßphase hinter mir, so daß im Süßbereich genug Säure vorhanden sein muss, damit der Wein nicht so süss rüberkommt.
      Sehr gut hat sich jetzt der Landwein entwickelt. Fass Nr.5 ist schön voluminös, die Nr.4 ganz klar der Hit, und der Geheimtipp die Nr.3. Nr.6 kenne ich gar nicht. Ich trinke schon sehr gern sehr hochwertige Weine, einfach nur, um mich zu bilden. Zufällig schmecken die oft noch ganz lecker, oft aber auch nicht. So kommt jedes Jahr ein Anbaugebiet in den Focus, letztes Jahr war es die Rhone, dieses Jahr machen wir eine Reise Richtung Piemont/Toskana. Wobei mir deutsche Weissweine und französische Rotweine schon am meisten zusagen.

      PS: Keine Angst, bin durch und durch St. Paulianer, hege aber grundsätzlich keine Antipathie gegen den hsv. Ansonsten gibt es hier auch noch einen Fußballthread. Da lasse ich mich auch ab und zu aus. Übrigens geht das letzte Heimspiel am Millerntor gegen den MSV...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 15:59:49
      Beitrag Nr. 630 ()
      Hi ekonti,

      gehe ich dann recht in der Annahme, das Du bei der Spätlese von Herrenberg die mangelnde Säure vermißt?

      Die Weine von Herrenberg konnte ich vor meiner Bestellung nicht probieren, so das ich leider blind aus der Preisliste bestellen mußte. Über die Mineralität der Nr. 3, eine Eigenschaft die ich beim Riesling sehr schätze,
      habe ich schon viel gutes gehört. Ich glaube wir hatten dir Nr. 3 mal im Rahmen einer Blindverkostung "Van Volxem vs. Herrenberg" in Bochum, leider ist er dort in der Flut der Weine untergegangen. Ich glaube die feine Süße der VV Weine hat da auch viel überlagert, der "Saartyr" hat auch nicht besonders abgeschlossen.

      Meine Präferenzen beziehen sich eigentlich hauptsächlich auf Deutschland, wobei ich immer offen für alles bin und
      versuche per Einzelflaschen oder Verkostungsrunden mein Horizont zu erweitern. In letzter Zeit hat es mir auch Österreich angetan, z.B. Ludwig Hiedler in Kamptal oder Bernhard Ott. Der Grüner Veltiner kommt meiner Meinung nach nicht ganz an der Riesling rann, aber werden doch erstaunlich gute Weine daraus produziert. Von den Bukettsorten, ist die Scheurebe mein Liebling - z.B. die trockenen und restüßen von A. Laible in Durbach.

      Evtl. hilfreich für Deine Reise in die Toskana -
      schau Dir mal das Protokoll der Weinfreaks an, zum
      Thema "Ein Streifzug durch die Toskana".
      http://www.weinfreaks.de
      ... dann unter Proben-Protokoll.

      Persönlich kann ich mit der Rebsorte Sangiovese nicht so
      viel anfangen, das liegt sicherlich daran das ich kaum Rotweine trinke. Ch9 konnte da im Januar schon eher überzeugen, aber denke nicht das ich die Preise bezahlen würde bzw. nicht doch lieber das Geld in Riesling investieren würde.

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. St.Pauli ist mir sehr sympathisch, sehr bescheiden
      wie Duisburg, und genauso erfolglos.:D In Duisburg haben wir ja mit sehr viel Glück gewonnen, am letzten Spieltag wird es für Duisburg hoffentlich egal sein, ob sie gewinnen oder verlieren.
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 17:34:25
      Beitrag Nr. 631 ()
      Moin,

      Scandi, oh, hab mal wieder etwas gedacht, aber nicht geschrieben, natürlich hat die Herrenberg Spätlese für mich ein ausgezeichnetes Säurespiel, allerdings lag letztens eine 2000er Spätlese von M. Loch im Glas, die mir nicht mehr so gut gefiel, die Säure hatte einen Abbau hinter sich und der Wein wirkte ob der Erwartungen leicht fad aber natürlich keineswegs schlecht.
      Vielen Dank für den Toskana-Hinweis, das w+-Forum bietet da auch noch weitere Hinweise, so daß bestimmt einiges zusammenkommt. Letzten Sommer haben die Restaurant-Tipps von z.B. G. Präsent mir in der südlichen Rhone sehr geholfen, geradezu exzellent gespeist. :lick:
      Sangiovese ist mir auch oft zu säurehaltig, sehr gut gefallen momentan die Versuche Italienischer Winzer, Sangiovese mit der Syrah-Rebe zu paaren. Da hatte ich einige sehr leckere Weine im Glas, aber auch nicht immer ganz billig. Bernhard Otts kleiner Veltliner Am Berg ist mir zu säurig, der wirkte eher robust, die Rieslinge kenne ich leider noch nicht.

      gruss ekonti:)

      PS: Der MSV war immer ein gern gesehener Gast am Millerntor. Erfolg gibt es ja auf vielen Ebenen, z.B. wäre es ein Wunder und Riesenerfolg, wenn St. Pauli die Klasse halten würde. Momentan ist es extrem spannend, was will man mehr.:D
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 20:12:00
      Beitrag Nr. 632 ()
      Abend,

      vom 2000er Jahrgang habe ich mir bei Herrenberg lediglich
      die Nr. 2 und Nr. 4 gekauft. Wobei die Nr. 4 bis zur letzten Flasche (08.02) ein Hochgenuß geboten hat, wirft
      die Nr. 2 bei mir doch einige Fragen auf. Zwei von drei Flaschen habe ich getrunken, und keine mit richtigen Genuß. Frage mich ob der nur verschlossen ist, oder
      ob diese dominierende Säure sich jemals einbinden wird.
      Ich weiß es nicht. Habe mir felsenfest vorgenommen meine
      letzte Flasche erst im August 2004 zu öffnen. Wie hast Du diesen Wein bisher erlebt?

      Du kennst die "Gestalten" bei Wein+ wahrscheinlich genauso gut oder schlecht wie ich, aber falls noch Fragen zur Reise offen sein sollten, würde ich die Barbara Becker empfehlen. Sie verbringt meines Wissens nach regelmäßig ihren Urlaub in der Toscana, und hatte auch unsere Probe organisiert.

      Heute Abend habe ich den 2001er Bopparder Hamm Engelstein Riesling Auslese (Mitbringsel von Hornwatz) von Matthias Müller im Glas. Da muss ich mich noch ein bißchen mit beschäftigen bevor ich fehlerhaft schreie..:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 21:35:02
      Beitrag Nr. 633 ()
      Hi,

      noch mal kurz zur Auslese von Müller:

      eigentlich weiß ich nicht was ich von diesem Wein halten soll, es sind irgendwie zwei verschiedene Welten die aufeinander prallen. Die Nase wirft viele Fragen auf, notiert habe ich mir - Pfirsich bedeckt durch deutliche laktische Noten, Joghurt, diffus ... das gleiche habe ich vor zwei Wochen gehabt bei einer Auslese von der Mosel, da hat der Wein wohl ungewollt ein BSA durchgemacht, die daraus entstandenen Joghurtnoten sollen als Fehler gelten.
      Wie war es bei Müller?:confused:

      Am Gaumen ist er alles andere als fehlerhaft - frische, saftige Frucht, Aprikose pur, tolles animierendes Süße-Säure-Spiel, süffig (nicht negativ gemeint), lecker, nur der Abgang könnte noch ein bißchen präsenter sein - aber bei der Geschwindigkeit wie der Wein die Kehle runter fließt muss er das auch nicht. Kostet, glaube ich (?) 9 Euro... und vom GM mit 90 Punkte ... nicht zu vergessen die Goldene Kammerpreismünze (tolle Auszeichnung):D

      Also, werten möchte ich diesen Wein nicht ... SCHMECKT, muss einfach genügen ... notfalls kneife ich mir die Nase zu bei jedem Schluck.:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 22:30:13
      Beitrag Nr. 634 ()
      Guten Abend,

      bei den erneut frostigen Temperaturen im Osten schmeckt mir heute abend die restsüsse Spätlese von Stefan Rauen mit ihrer Rundheit und Ausgewogenheit sehr gut - der Preis von 5 € ist schlagender Beweis für die Möglichkeit, sich im Preissegment bis 7 € das ganze Jahr über mit leckeren Rieslingen zu vergnügen (insofern folge ich als bekennender Perlensucher im Meer der preiswerten Weine nicht EKontakters gewiss einleuchtender Mischkalkulation, die bei einem Verbrauch von rd. 10 Flaschen in der Woche auch schon etwas anders aussieht - wobei ich einräume, dass unter 7 € ein schmaler Grat herrscht und der Verzicht auf viele Genüsse unvermeidlich ist).
      Zuvor fiel ein trockener Beulwitz-Riesling 2000 am zweiten Tag gg. dem gestrigen Geschmack deutlich ab - geht es Euch auch so, dass manche Weine einfach sofort getrunken werden müssen und andere 1-2 Tage stabil bleiben ? Vielleicht spielte dabei die oxidative Über-Reife des Beulwitz-Weines eine Rolle - der Wein schmeckt um Jahre älter, weil er zu spät geschwefelt worden ist (das wiederum hat mir Stefan Rauen erzählt, der seinen Fast-Nachbarn Herbert Weis unterstützt - Problem dabei: Weis betreibt neben dem Weingut ein Hotel und ist insofern zeitlich stark eingebunden).

      P.S.: Irgendwie passt doch die Anhängerschaft des MSV und von St.Pauli in ihren ungewollt masochistischen Anlagen zusammen - umgekehrt ist es doch schön, dass nicht nur Erfolg zählt (wenn ich mich recht entsinne, liegt der grösste Erfolg des MSV in der Bundesliga fast 4 Jahrzehnte zurück - die Vizemeisterschaft in der 1. Bundesligasaison mit Riegel-Rudi Gutendorf als Trainer, der später beim HSV kläglich scheiterte, im Gegensatz zu Werner "Eia" Krämer)
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 09:35:25
      Beitrag Nr. 635 ()
      Hallo,

      Frohnau, Deine Jagd nach günstigen Riesling kann ich sehr gut verstehen, auch wenn ich nicht immer auf die Highlights verzichten möchte. Ich denke, hier das Gleichgewicht zu finden ist sehr wichtig.

      Da ich Alleintrinker bin und ich meiner Leber nicht jeden Tag eine ganze Flasche Wein zumuten möchte, ist es bei mir unausweichlich das eine Flasche über mehrere Tage getrunken wird. Die meisten Rieslinge halten locker 1-2 Tage, wobei der Zuckergehalt doch schon einiges überdeckt. Bei einfachen trockenen Weinen habe ich bemerkt, das sich schon mal herbe oder bitternoten einschleichen. Ob es an der Oxidation liegt, weiß ich nicht.


      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Stimmt! damals wurden wir Vizemeister, das Pokalfinale in Berlin vor ein paar Jahren war doch auch nicht schlecht. Einzug in den Wettbewerb der Pokalsieger (Bayern spielte ja Championsleague), das Aus gegen Genk (wo the f..k ist Genk?) in der ersten Runde...:cry: Ist doch was?
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 13:17:09
      Beitrag Nr. 636 ()
      Hallo,

      kurze Frage an Scandi und hornwatz: Wie erweckt man bei der Pro-Wein eigentlich den Anschein eines Fachbesuchers?
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 17:52:21
      Beitrag Nr. 637 ()
      Hallo zusammen,

      heute Abend haben wir unsere Tochter ausquartiert und gehen mal wieder schön essen, mal sehen was es für einen Wein dazu gibt.

      Frohnau: Du erwähnst oben einen Beulwitz-Wein. Welchern hattest Du im Glas. Ich liebe dieses Weingut. Habe ich immer jedes Jahr im Keller.

      Donnerstag Abend gab es einen "Cotes de Luberon", Chateau de Aguilles. Hatte ich vom "Händler meines Vertrauens". War echt geiler Stoff, 2001`er. Etwa 88 Punkte würde ich sagen, und mit 6€ echt bezahlbar.

      Gruß

      @chephren
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 20:12:29
      Beitrag Nr. 638 ()
      Moin,

      Scandi, die weiteren 2000er habe ich nicht mehr, meinte auch den 2001er Nr.4. Doch schon irgendwie verwirrend mit den Zahlen;). Vielen Dank für den Hinweis, B. Becker zu fragen, ich werde sie anmailen.

      Frohnau, die Leiden eines Fußballanhängers. In schlechten Zeiten hat man jedenfalls einen schönen Aufenthalt an der frischen Luft, ein Bier und eine Wurst.

      Im Glas liegt ein Pouilly Fume von Jean Marc Mollet, der Les Sables. Man könnte glauben, einen Riesling im Glas zu haben. Mineralität und eine feine nervige Säure könnten den Wein auch in nördlichen Breiten ansiedeln. Hintergrund ist wohl der Boden, da handelt es sich um Mergel und Vulkangestein. Das Weingut bewirtschaftet 8ha. Sehr lecker.

      Habe mal in in die neue "Wein-Gourmet" geschaut, die haben deutsche Spätburgunder prämiert. Der Sieger ist mir unbekannt, kommt aus Baden, habe aber den Namen vergessen, dann folgen bekannte Namen...Schneider, Schumacher, Huber, (Dujin war ausnahmsweise mal nicht dabei:D), Meyer-Näkel.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 12:14:22
      Beitrag Nr. 639 ()
      Hallo zusammen,

      @ekonti: Die Spätburgunder-Prämierung im Wein-Gourmet habe ich auch gelesen. Zum Teil schon ganz schön wahnsinnig, was manche Deutsche Weingüter für Spätburgunder haben wollen. 30,-- € für einen deutschen Rotwein geht klar über meine Vorstellungskraft. Dafür würde ich mir einen sehr guten Franzosen oder Italiener hinlegen. Darüber hinaus sind bei der Prämierung Weine bewertet worden, die gar nicht mehr im Verkauf, oder noch nicht im Verkauf sind. Gefällt mir auch nicht unbedingt.

      Gruß

      @chephren
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 12:33:33
      Beitrag Nr. 640 ()
      Moin,

      hi Chephren, man kann die Sichtweise aber auch umdrehen, wenn man voraussetzt, daß deutsche Rotweine nicht schlechter als italienische und französische Rotweine sind. Warum sollte man dann nicht den gleichen Preis dafür bezahlen? Natürlich MUSS er für 30 Euro die entsprechende Qualität besitzen. Es ist einfach das Phänomen, daß für ausländische Tropfen mehr Kohle auf den Tisch gelegt wird. Wobei wir natürlich wissen, daß es tatsächlich exzellente Tropfen in den südlichen Ländern in der Preisklasse gibt.

      Nehmen wir mal das Beispiel Toskana. Der Absatz bei uns lässt schon nach, weil die Preise für Chianti Classico, Brunello etc. zu hoch angesetzt sind. Die Italiener scheint es aber nicht zu stören, denn sie haben wieder neue Absatzmärkte erschlossen, die absolute Marke "Chianti Classico" wird jetzt in Russland oder China stark nachgefragt. Gerade in diesen Ländern ist bei finanziell bestückten Kunden die Dekadenz, materiellen Reichtum auszuleben, recht groß. Und schwupps gibt es für die Winzer keine Absatzprobleme auf sehr hohem Preisniveau. Anscheinend soll der 2002er Jahrgang in der Toskana grottenschlecht ausgefallen sein, wenn der in 2 Jahren auf den Markt kommt, kann die Diskrepanz zwischen Qualität und Preis Lichtjahre weit sein.

      In der Weingourmet sind es auffällig die Badischen Spätburgunder, die Weihen erreichten, dort ist die Kraft und Konzentration international wettbewerbsfähig. Z.B. bin ich eher bereit, einen ganz feinen subtilen Ahr-Burgunder in dieser Preisklasse zu bezahlen, auch weil bekannt ist, wie schwerlich dort gearbeitet wird.
      Mal schauen, was ich nächste Woche nach der Verköstigung eines Stodden-Burgunders dazu äußere.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 13:43:51
      Beitrag Nr. 641 ()
      Hallo,

      kurz mal zum Thema Rotweine aus Deutschland bzw. Baden:

      Kennt jemand die Weine von Holger Koch aus Bickensohl?

      Den Winzer bzw. die Weine kenne ich nur aus dem K&U Sortiment - zufällig entdeckte ich ein Weinhändler bei mir vor der Tür der diese Weine führt. Kaufen werde ich höchstwahrscheinlich, den 2001er Pinot Noir S* - Alte Reben und den 2001er Weissburgunder S*. Falls einer diese Weine schon kennt würde ich mich um auf ein Kommentar freuen.

      Übrigens, führt der Händler auch Heymann-Löwenstein - man ärgere ich mich das ich diesen Weinhändler seit 2 Jahren nicht mehr besucht habe. Da fahrt man bis Essen um noch ein Paar Flasche vom Uhlen "R" zu ergattern und man hat sie direkt vor der Haustür. But that`s Life!

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 23:38:56
      Beitrag Nr. 642 ()
      Nabend,

      ich war ab Donnerstag auf Konzerttour und konnte mich deshalb nicht melden. Gespielt haben wir übrigens in Sommerach, also mitten im fränkischen Weingebiet. Dort sind wir beim letzten Pfingsturlaub auf eine sehr nette Hoteliersfamilie gestoßen, die einen alten Winzerhof zu einer noblen Herberge mit kleinem Konzertsaal umgebaut hat, und dreist wie wir waren, haben wir uns die Instrumente geschnappt und den Leuten was vorgefiedelt und geblasen, wodurch dann unser Engagement an diesem Wochenende zustande kam.....

      Hier wurde inzwischen ja nicht wenig geschrieben. Ich komme beim Versuch, da noch meinen Senf dazuzugeben, ganz schön durcheinander.....

      Frohnau, auf der Prowein muß man bei den deutschen Erzeugern nicht den Fachbesucher markieren. Die wissen, daß viele Private kommen und akzeptieren das auch. - Ja, auch ich erlebe immer wieder, daß manche Weine in der geöffneten Flasche schon nach einem Tag regelrecht abstürzen, während andere eher noch besser werden. Letzteres hat Uli Franzen mal als Qulitätsmerkmal für junge Rieslinge bezeichnet, und ich bin geneigt, ihm beizupflichten...
      Dessenungeachtet habe ich v.Beulwitz bislang als guten Erzeuger erlebt, bei dem auch das PLV im Großen und Ganzen stimmt.

      Jörg, die 2 aus 00 von Herrenberg mochte ich ganz jung überhaupt nicht, während ich die letzten beiden Flaschen sehr eindrucksvoll fand. Der Wein hat eine unglaubliche Säure und gleichzeitig sehr, sehr viel Extrakt. Ein Gaumenschmeichler wird dieser Charakterdarsteller mit seinen Ecken und Kanten bestimmt nie. Ich wollte so etwas auch wirklich nicht jeden Abend trinken. Aber ein äußerst spannender Riesling ist das für meinen Geschmack schon.

      Ich muß hier mal wieder eine Lanze für den deutschen Rotwein brechen, indem ich Ekonti Recht gebe. Warum soll eine 99ger Auslese SJ von Stodden keine 35 Euro kosten, wenn ein qualitativ vergleichbarer Burgunder vermutlich erst zum doppelten Preis zu haben ist? - Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Auch ich finde deutschen Rotwein teuer. Und es gibt sicherlich Exemplare, die ihren Preis nicht wert sind. Aber daneben existieren auch viele Spätburgunder, die im internationalen Vergleich zu fairen Preisen angeboten werden. Die Sorte ist schwierig und launisch. Zumindestens an der Ahr wird sie, solange wir über die Spitzenlagen reden, im extremen Steilhang angebaut. Und der Spätburgunder kann nur mit sehr geringen Erträgen zur Hochform auflaufen - mit 50 hl/ha läßt sich ein sehr guten Riesling erzeugen, ein sehr guten Spätburgunder aber mitnichten.

      Die Rotweinpreise, die viele Spitzenerzeuger fordern und vermutlich auch fordern müssen (ich habe mal ein entsprechendes Statement von Wolfgang Hehle/Deutzerhof gelesen, in welchem er seine Arbeitsstunden im Steilhang pro Flasche aufdröselt), sind auch für mich ziemlich heftig. Konsequenz: Mit der Lupe nach den preiswerteren guten Erzeugern suchen (Beispiel Sonnenberg!) und ansonsten mal ein oder zwei Fläschchen von den anderen kaufen. -

      In Sommerach gabs natürlich abends auch Wein (Konzertstress und Konzentration hin oder her). Mitgebracht hatte ich die trockenen Gewürztraminer-Spätlese von Laible, die wieder einmal einfach großartig schmeckte: kristallklar (sozusagen wie die "Idee" der Sorte), dicht und lang.
      Daneben haben wir auf den Tipp "unseres" Hoteliers hin ein paar Flaschen beim Lokalmatador Otmar Zang entstanden. Getrunken wurden dann eine saubere, aber sehr primärfruchtige Riesling-Spätlese mit angenehmen, aber gesichtslosen Zitronenteearomen sowie ein nach getaner Arbeit erfrischender, aber eigentlich unzulänglicher Silvaner Kabinett, der grüne, leicht bittere Unreifenoten aufwies. - Leider findet man in den einschlägigen Führern nicht einen Erzeuger aus Sommerach.....

      Lecker hingegen präsentierte sich der Traminer Kabinett von Artur Steinmann aus Sommerhausen, den wir heute auf der Rückfahrt noch kurz heimgesucht haben. Steinmann ist der Initiator der "Frank und Frei"-Müller-Thurgau-Marketing-Initiative (später vielleicht mehr dazu), und mit seinem Traminer 01, der 13 Gramm sehr schön eingebundene Restsüße aufweist, ist ihm ein wirklich feiner Bukettwein für 6 Euro gelungen. -

      Heute abend befinden sich 2 rote Neuerwerbungen von Sonnenberg im Glas. Aber dazu später mehr - ich bin müde und relativ blau...

      Beste Grüße

      Hornwatz

      P.S.: HHanseat, wo steckst du?
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 13:10:57
      Beitrag Nr. 643 ()
      Hallo Hornwatz,

      Welcome back!

      Zum 00er Nr. 2 kann ich Dir nur zustimmen - ein eher ruppiger Bursche. Meine letzte Flasche werde ich bis zum nächsten Jahr verstecken und mal sehen ob sich da noch was getan hat. Ich neige aber mehr zu Deiner Vermutung.

      Übrigens, gestern und heute wurde/wird getrunken ein 2001er trockener Kabinett von Künstler aus der Hochheimer Hölle. Für einen Kabinett doch ganz ordentlich, Apfel, Leichtgewicht, etwas monoton. Der Preis von 9 Euro ist etwas teuer, sprich schlechtes PLV. Hier zahl man wohl den Namen des Erzeugers mit. Einer der wenigen Weine vom Jahrgang 2001er, die mich im Weingut begeistert haben, später aber Zuhause ich mich fragen musste warum ich Den gekauft habe. Schade!


      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 19:08:06
      Beitrag Nr. 644 ()
      Moin,

      Scandi, im neuen K&U-Flyer gibt es 2 Seiten Holger Koch, denke aber, daß Du den auch in Post liegen hast?!

      Aus der Hochheimer Hölle kommt eine Riesling Spätlese von Joachim Flick, die nicht teurer als Künstlers Kabinett ist. Solide, saubere Spätlese im guten PLV.
      Künstler kann es sich eben leisten, bei jedem Wein einen nicht zu knappen Aufschlag zu nehmen.;)

      Hornwatz, tolle Entstehungsgeschichte aus Franken.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 19:49:56
      Beitrag Nr. 645 ()
      Moin!

      Nur ein kurzes Lebenszeichen von mir, wahrscheinlich werde ich mich in den nächsten Tagen etwas rar machen, aber ich komm wieder, keine Frage! Ich bin gerade zurück vom Skifahren, habe bei der Gelegenheit auch den original Musikantenstadlwein im Ösi-Supermarkt bewundert, dann aber doch nicht mitgenommen ;) Dafür u.a. einen Gallo Merlot aus der einfachen Serie probiert, den kann man prima als Geschmacksmuster "Holunderbeere" verwenden. Allgemein scheint selbst ein kleiner Skiort-Spar ein sehr brauchbares Weinsortiment zu haben, ich war positiv überrascht. Sehr lecker und günstig war z.B. auch der 2002er Federspiel der FWW.

      Und herzlich willkommen, Scandi! Zum outen: ich heiße Mark, bin Physiker, 28 Jahre alt und lebe in Hamburg. Trinkpräferenz weiße deutsche und rote Franzosen, sonst aber auch alles :rolleyes: . So hatte ich gestern meinen ersten abchasischen Wein names Eshera im Glase (das ist eine Separatistenregion in Georgien). Rot, halbtrocken ( fast alle Weine auf dem russischen Markt sind eher süß) und nicht wirklich zu empfehlen, aber in Notlagen trinkbar. Hatte einen deutliche Fehlton in Richtung Gummi in der Nase, dahinter etwas Frucht. Immerhin ein weiteres Fähnchen auf meiner virtuellen Weltweinkarte...

      Alles Gute allerseits!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 21:50:29
      Beitrag Nr. 646 ()
      Hallo,

      @ekonti - danke für den Hinweis. Den Flyer habe ich kürzlich bekommen. Den größten Teil der Weine von Holger Koch konnte ich soeben bei meinem Weinhändler probieren (nur den Pinot Noir S*** nicht), alle haben mich durch die Bank begeistert. Nach dem ersten Eindruck vorsichtig ausgedrückt, würde ich behaupten das die Weissen (Grau - Weissburgunder) sich auf dem Niveau von R&C Schneider befinden. Der Pinot Noir S* -Alte Reben übertrifft das wenige was ich bisher von Schneider probieren durfte. So weit meine bescheidene Vergleiche aus Baden.

      Ebenfalls probiert, der 2001er Röttgen QbA von Heymann-Löwenstein (ca. 10 Tage geöffnet) - einfach zum niederknien. Trotz vorhandenen drei Flaschen musste ich mir unbedingt noch eine mitnehmen für den baldigen Genuss.

      @HHanseat - Hallo! und, auch danke für`s Outen.

      Eine etwas verwirrende Frage - der Künstler ist mit Kunststoff verkorkt und irgendwie meine ich das zu riechen,
      hat einer von Euch das schon mal gehabt/gerochen? Oder ist es nur Suggestion?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 22:52:50
      Beitrag Nr. 647 ()
      Nabend,

      wie schön, ein Lebenszeichen von HHanseat! Ich hatte mich schon gewundert....aber der Urlaub erklärt natürlich alles.

      Abchasischer Wein - watt et nit alles jitt.....

      Der Moikwein:cry: hat übrigens zu meiner letzten von Utz Graafmann nicht durchgelassenen Mail an Weinplus geführt:D. Als Musiker kann ich da kein ruhiges Blut bewahren:D:D:....

      Jörg, ich sehe es schon kommen: Trotz absolutem Einkaufsstop muß ich mir jetzt noch was von Holger Koch bestellen. Du bist schuld!

      Der Röttgen 01 ist wirklich unglaublich, gelle? Und mit 17, 50 Euro für einen Riesling dieser Kategorie noch nicht einmal extrem teuer...
      Der GM gesteht diesem Wahnsinnsriesling 88 Punkte zu. Immerhin so viele wie der trockenen Spätlese aus dem Laistadter Herzfeld von Brenneis-Koch oder dem Römerbrunnen Kabinett trocken von Müller-Catoir:D (der Vebrauch an grünen Grinsern ist heute extrem hoch). Und zur trockenen Spätlese von der Vier Jahreszeiten Winzer EG, die nur 87 bekommen hat, besteht immerhin ein GANZER unkt Abstand:D:D:D...

      Kann es sein, daß Big Diel ein kleines Problem mit Löwenstein hat?

      Ach so, die beiden Sonnebergs von gestern: Sehr weich, elegant, saftig und lecker. Wobei ich vor allem den "einfachen" QbA aus der Schieferlay bei 8 Euro vom PLV her sehr eindrucksvoll fand. Noch etwas mehr Druck hatte natürlich der "Tradition", der mit 12,50 Euro auch nicht übertrieben hoch gepreist ist.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 09:18:46
      Beitrag Nr. 648 ()
      Hallo Hornwatz,

      Sorry, das ich dich angesteckt habe. Aber ich glaube ab und an infizierten wir uns gegenseitig. Falls Du nur ein oder zwei Flasche von Holger Koch probieren möchtest kann ich Dir gerne diese zur Prowein besorgen. Die Preise liegen auf dem Niveau von K&U, mal ein paar Cent billiger und mal darüber.

      Der 01er Röttgen ist wirklich toll. Mein Weinhändler hat sogar noch 96er und 97er Röttgen für ca. 13-14 Euro herum stehen, da werde ich mir mal eine Flasche besorgen müssen um auch die älteren kennenzulernen.

      Das schlechte abschneiden im GM finde ich gar nicht tragisch, weniger Aufmerksamkeit der Etikettentrinker -
      so bleibt doch mehr für uns. :D:lick: :D Stimmt, das war jetzt sehr egoistisch - dazu stehe ich.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 09:21:52
      Beitrag Nr. 649 ()
      Hallo,

      die meisten kennen diese Mail wahrscheinlich aus dem Wein+Forum, dennoch auch hier kurz noch mal den Hinweis falls jemand Interesse haben sollte.


      noch mal kurz zur Erinnerung:

      "Hallo liebe Hohenberg-Disputanten,

      nach dem meine Verkostungsnotiz über den 01er Ehmoser
      Hohenberg für ein wenig Unruhe gesorgt hat, wurde der
      Vorschlag gemacht den Hohenberg via Internet gemeinsam
      noch mal nachzuverkosten. Einige Forumianer hatten sich
      auch privat gemeldet, nur leider scheint die Geschichte ein
      wenig im Sande verlaufen zu sein."

      leider haben sich die Hohenberg-Disputanten nicht
      mehr zwecks Termin gemeldet, so mit haben wir
      uns hinter den Kulissen auf einen Termin geeinigt.

      Gemeinsam nachverkosten werden wir also den:

      2001er GV Hohenberg von Josef Ehmoser

      am 20.3.03 um 20:00 Uhr.

      Wir werden den WeinPlus Chatraum benutzen (mit Deiner
      Erlaubnis, Utz?). Erreichbar unter folgenden Link:

      http://www.wein-plus.de/weinforum/chat.shtml

      danach auf "Den Weinforum-Chatraum betreten" clicken
      oder gegebenenfalls den Anweisungen folgen zwecks Download
      des AOL-Messenger.

      Im Moment sind wir noch eine relativ kleine Gruppe, aber
      vielleicht findet sich noch der Ein oder Andere mit diesem
      Wein im Keller.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 18:01:31
      Beitrag Nr. 650 ()
      Guten Abend,

      zum ersten Mal habe ich bei -bei aller Skepsis- bei Hawesko bestellt (und immerhin als Neukunde eine grosse Dekantierkaraffe mitgeliefert bekommen, nachdem ich neulich schon einen sehr schönen Flaschenkühler bei einem Preisausschreiben eines beim surfen entdeckten deutschen Weinmarketingverbandes gewonnen hatte - so sammelt sich das Zubehör an), da mich die Österreicher dort interessierten. Im Sonderangebot gibt es dort von dem vor den Toren Wiens gelegenen Weingut Wienerberger (eigentlich wohl für Chardonnay bekannt)einen Wein aus gemischtem Satz (traditionell für Wiener Heurigen), d.h. keine Cuvee, sondern zum Ausgleich von Jahrgangsschwankungen gemeinsam ausgebaute Rebsorten. Der Wein wird als rassig und erfrischend beschrieben – das ist er auch wirklich. Vor allem duftet er herrlich, dieses Duftige setzt sich geschmacklich fort, ist mit keiner mir bekannten Rebsorte vergleichbar (bisschen nussig). Schöner kleriner Wein zur Erfrischung im Sommer. In einer anderen Klasse ist der Sauvignon Blanc von dem südsteirischen Weingut Wohlmuth anzusiedeln (Spitzenklasse „Summus“ für 7 statt regulär 11,5 €;): Ein ungewöhnlicher und beeindruckender Wein, der nichts mit mir bekannten Sauvignons zu tun hat (keine Stachelbeere, sondern exotischer, vielschichtiger Geruch – ich bin allerdings kein Geruchsspezialist – im Geschmack wie grüner Tee mit Holunder- und Honignote, gar nicht kräftig, die 12,5% hätte ich nicht vermutet).

      Bei den deutschen Weinen erwies sich der von mir schon gelobte Schönleber Frühlingsplätzchen Kabinett halbtrocken 2000 (übrigens weniger einschmeichelnd-süffig als der 2001er QbA, höherer Preis ist insofern gerechtfertigt) am warmen Sonntag als zum Wetter passend, am kalten Folgeabend flach und zu zaghaft (Wetter und passender Weingenuss hängen für mich schon zusammen). Da war denn das halbtrockene Beulwitz-Hochgewächs 2000 trotz der erwähnften fast-Überreife als Folge fortgeschrittener Oxidation schöner trinkbar. Chephren hat Recht mit seiner jährlichen Beulwitz-Bestellung, da kann man kaum etwas falsch machen – dieser ganz eigene kräuterwürzige Ruwer-Geschmack ist reizvoll (wenngleich mir im Vergleich zur Mosel die Fruchtaromen fehlen). Apropos Mosel: nachdem ich voriges Jahr auf die Mosel-Weine gekommen bin (und bspw. überhaupt keine Rheingauer mehr trinke, nicht nur wg. des unangemessenen Preisniveaus bei vielen bekannten -besonders den „spätaristokratischen“ –Gütern, siehe Künstler, sondern aus Enttäuschung über 2 verkorkste Jahrgänge in Folge, vorher war für mich der Rheingau immerhin die Spitze des deutschen Rieslings), fällt mir die unterschiedliche Entwicklung von 2001er Weinen auf: Während z.B. die Rauen-Weine weiter gefallen, ohne sich zu entwickeln, zeigt sich mit der Zeit der Vorteil konzentrierterer, vielleicht auch mineralischerer Weine, die zunächst etwas verschlossen wirkten – für mich ein schönes Beispiel: die hier auch schon gelobte Pölicher Held Spätlese tr. vom Kanzlerhof-Schömann (auch eine Hofschuster-Entdeckung). Mit dem Namensvetter von Alfred Schömann, Martin Schömann aus Zeltingen (mehrfach erwähnt bei Berichten vom HH-Weinsalon) führte ich neulich ein sehr interessantes Telefonat (ein sehr auskunftsfreudiger Mensch, ohne redselig zu wirken), dass mein Interesse an seinen Weinen noch erhöht hat (übrigens auch ein halbtrocken-Verfechter, er hat nach Molitor und Selbach die grösste Parzelle in der Zeltinger Sonnenuhr) – er kommt auch zur ProWein. Apropos, ich überlege noch, ob sich ein Besuch dort lohnt – Frage an die Experten: Gibt es am Sonntag abend dort noch ein Extra-Programm (ich fände es schade, wenn Punkt 18 Uhr Schluss ist mit Wein) ?
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 18:15:20
      Beitrag Nr. 651 ()
      Hallo frohnau1,

      danke für den Hinweis - die Lobeshymnen über Martin Schömann vom Salon haben mich neugierig gemacht. Hab`
      ihn auf die to-do-Liste gestellt, für interessierte - er wird zu finden sein in Halle 04 / Stand G67.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 20:53:05
      Beitrag Nr. 652 ()
      Nabend,

      Frohnau, auch für mich ist die Mosel momentan deutlich interessanter als der Rheingau. Mir scheint, im Rheingau mangelt es einfach an jungen Winzern mit dem richtigen Biss. Leute wie Manni und Claudia Loch sucht man dort vergebens.

      Ob ich am Sonntag zur Prowein fahre, ist fraglich, da ich vormittags zum Landeswettbewerb "Jugend musiziert" nach Köln muß und nur den Nachmittag zur Verfügung habe. Ich habe mir deshalb den Dienstag als Haupt-Proweintag freigeschaufelt. Wie es mit einem Rahmenprogramm aussieht, weiß ich offengestanden nicht. In den letzten beiden Jahren war ich um 18:00 nicht mehr weinaufnahmefähig...Abgesehen davon wäre es natürlich nett, sich einmal in einem solchen Rahmen persönlich kennenzulernen.

      Heute abend habe ich mal wieder Lust auf einen Herrenberg. Die Nr.3 01 muß dran glauben: Tiefes Goldgelb, vertraute, herrenbergtypische Nase (irgendwelche Früchte und Gewürze, die ich gerade nicht näher beschreiben kann), am Gaumen sehr mächtig und nachhaltig mit viel Extrakt und einer schön eingebundenen Säure. Mir gefällt dieser Stil nach wie vor sehr gut, abgesehen davon, daß solche Powerrieslinge anderswo Erstes oder Großes Gewächs heißen und midenstens das Doppelte kosten.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 08:15:08
      Beitrag Nr. 653 ()
      Moin,

      habe Eintrittskarten für die ProWein ergattert,
      wie wäre es mit einem Treffen? Fragen auch gern per PM.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 13:04:02
      Beitrag Nr. 654 ()
      Hallo,

      E_Kontakter, wann würdest Du denn bei der Pro-Wein sein ?
      Für mich kommt vsl. nur der Sonntag in Betracht (vielleicht noch mit einer Verlängerung am Montag, in dem Fall wäre der Sonntagabend ein schöner Termin für ein Treffen - vorausgesetzt die Hotels sind nicht alle ausgebucht).

      Kaum schrieb ich gestern, die Beulwitz-Rieslinge seien eine sichere Bank, strafte mich das halbtrockene Hochgewächs 2001 Lügen - ohne Substanz, richtig langweilig.
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 13:16:08
      Beitrag Nr. 655 ()
      Moin,

      Frohnau, am Sonntag bin ich definitiv auf der Messe.
      Am Montag auch. Ich schlafe allerdings auswärts.
      Über ein Treffen würde ich mich freuen.
      Ich schicke Dir eine PM.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 13:47:31
      Beitrag Nr. 656 ()
      Hallo,

      Frohnau, ich kenne nur sehr wenige Erzeuger,bei denen sich die gesamte Kollektion über mehrere Jahrgänge hinweg auf einem tadellosen Niveau befindet. In Deutschland fallen mir da spontan Laible und Heymann-Löwenstein ein. - Weiß jemand genau, wann die Bezeichnung "Hochgewächs" (die ich für einen ziemlichen Mumpitz halte) verwendet werden kann und wann nicht?

      Ob ich es am Sonntag bis zur Prowein schaffen werde, steht noch in den Sternen. Aber ich kann auf jeden Fall gegen 18:00 in Düsseldorf sein, so daß einem Treffen von meiner Seite aus nichts im Weg stehen würde.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 16:54:58
      Beitrag Nr. 657 ()
      Hallo, (entschuldigt, ist lang geworden)

      was haltet Ihr eigentlich von den jüngsten Äußerungen des Herrn Kössler
      im K&U-Forum?

      Nachdem im Forum so einige Beiträge gelöscht wurden (besonders ist
      mir der kritische Beitrag im Olivenöl-Thread in Erinnerung, in dem
      das Konzept von MK angegriffen wurde), kam schnell der Gedanke an
      einer möglichen Zensur seitens K&U auf. Monate lang wurde jegliche
      Kritik totgeschwiegen, man hörte vom sonst so aktiven MK nichts mehr
      im Forum. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich entschlossen, mich vom
      Forum zu distanzieren. Das Forum wurde von Tag zu Tag uninteressanter
      und nur noch geprägt von Kritik. Ich erinnere mich noch an Anfang letzten
      Jahres in dem das Forum richtig aufblühte. Es wurde viel diskutiert, und
      die entsprechenden Winzer meldeten sich auch zu Wort (wie weit dies von
      der Marketingmaschinerie von MK gesteuert wurde weiß ich nicht).

      Nun, plötzlich nach einer Zeit der Verwahrlosung, meldet sich MK wieder
      mit zahllosen Entschuldigungen und kritischer Selbstbetrachtung. Eine
      Softwareumstellung soll für alles verantwortlich gewesen sein. Doch so
      einfach?

      Und dann, wieder mal so eine Ankündigung – nach „Naturweinpaket“ und
      Treffen mit Winzer irgendwo im Ruhrgebiet – dieses mal, der „Verkostungs-Zirkel“

      Sorry, meine Skepsis bleibt – irgend wie erinnert MK mich an einen
      Politiker auf Stimmen suche. Wird hier versucht mit den gratis Flaschen
      vom „Verkostungszirkel“ die Stimmung im Forum in eine positive Richtung
      zu lenken? Oder sollen durch diese scheinbare großzügige Gestehe die
      kritischen Stimmen quasi gekauft und zum schweigen gebracht werden?

      Wobei die Idee des Zirkels, doch gar nicht mal so schlecht ist. Ich würde mir
      wünschen wenn dies zu einer Besserung oder Glaubwürdigkeit des Forums
      beitragen würde. Ich würde mich freuen wenn wieder Winzer, Weinkritiker
      und Konsumenten gemeinsam über die Weine diskutieren würden.

      Ich habe für mich beschlossen der Geschichte mal eine Chance zugeben –
      ja quasi einen Neuanfang und habe mich für diesen „Zirkel“ angemeldet.
      Die Skepsis bleibt und auch ein unwohl Gefühl, mal wieder verarscht wurden
      zusein. Ich habe dies MK auch geschrieben und drauf hingewiesen das
      eine kostenpflichtige Teilnahme besser wäre. Time will tell.

      Was denkt Ihr?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 17:31:56
      Beitrag Nr. 658 ()
      Hi...
      im letzten Beitrag soll es natürlich Geste und nicht Gestehe heißen *peinlich*:( Da hat mich mein Korrekturprogramm ausgetrickst.

      Gruß,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 18:07:12
      Beitrag Nr. 659 ()
      Guten Abend,

      E_Kontakter, ich weiss nicht ob das W: O-mailingsystem funktioniert - ich bin jedenfalls unter der Adresse
      bbaw@freenet.de zu erreichen.
      Ob der Sonntagabend in D`dorf bei mir hinhaut, wird sich erst Morgen erweisen - für ein Treffen erscheint mir die auf der VdP-homepage angebotene Veranstaltung in einer Altstadt-Gaststätte (Buffet + Getränke + Winzer für 25 €;) ein interessanter Rahmen - die Veranstaltung heißt: das Bier nach dem Wein (hört sich so an wie: Abendlicher Schlachtfestbesuch nach dem Vegetariertreffen ...)

      Scandi, die MK-Wendungen erscheinen mir auch zwielichtig und nicht recht glaubwürdig, aber ich möchte da kein Urteil ohne Kenntnis von MK persönlich anmassen.
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 18:47:02
      Beitrag Nr. 660 ()
      @650 frohnau 1

      Hallo Weinfreunde !

      Lese hier schon seit Monaten mit. Habe mich bisher nicht gemeldet, da ich bei deutschem Wein mangels Erfahrung nicht mitreden kann. Bevorzuge eher ausländische Spezialitäten (rot:Bordeaux, Italien, Australien/weiss: Neuseeland, Frankreich). Komme beruflich viel in der Welt rum, was natürlich den (Wein-) Horizont enorm erweitert, aber es eben zeitweise unmöglich macht, diesem Thread zu folgen.

      Nun zu Dir Frohnau: Hawesko ist mir auch nicht sonderlich sympathisch. Habe da schon ewig nichts mehr bestellt. Mit dem Österreicher meinst Du sicher den Wieninger (ich verwechsel den auch immer mit dem Wienerberger, aber der ist Bauunternehmer). Nun, Wieninger habe ich vergangenen Herbst besucht. Mal davon abgesehen, dass er (und seine Familie) mir sehr sympathisch waren, habe ich die Verkostung wirklich genossen. Echt kompetent der Mann.
      Der von Dir erwähnte gemischte Satz ist wirklich interessant und einfach `lecker`.
      Gekauft habe ich aber Chardonnay Select 2000 (der Grand Select war mir denn doch zu wuchtig und ein klein wenig zu holzig, da lohnt die mehrausgabe nicht) sowie den Blauburgunder Grand Select 2000 (gibt`s auf Nachfrage auch in der Magnum). Dieser Rote ist wirklich eine Wucht, nach dieser Qualität kann man auch in Burgund laaaange suchen und bezahlt sich dann wahrscheinlich dusslig. Muss sicher noch ein wenig in der Flasche nachreifen (wurde im Dezember erst abgefüllt) aber ist seinen Preis von EUR 23,-mehr als wert. Falls Du mal nachschauen möchtest: www.wieninger.at
      Soviel mal für den Anfang. Wenn wieder was kommt, wozu ich was sagen kann oder möchte, melde ich mich.
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 18:59:18
      Beitrag Nr. 661 ()
      Hi,

      das mit dem W:0 mailsystem ist eine gute Frage - ich E_Kontaktor und frohnau1 in den letzten Tagen jeweils eine Mail über diesen Weg geschickt. Sind die angekommen?

      @frohnau - sind Frohnau und frohnau1, die gleichen Personen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 20:00:54
      Beitrag Nr. 662 ()
      Nabend,

      hallo DUSMG, herzlich willkommen bei den aktiven Postern in diesem Thread. Wir freuen uns über jede Verstärkung und lesen auch gerne was zu ausländischen Weinen. Eine Zeit lang hatten wir hier mit Traviata eine ausgesprochene Italienspezialistin, die den Thread sehr bereichert hat.

      Warum fehlt dir die Erfahrung mit deutschem Wein? Verträgst oder magst du keinen Riesling (keine Sorge, hier wird keiner versuchen, den Missionar zu spielen!)?

      Mit Hawesco habe ich vor einigen Jahren so schlechte Erfahrungen gemacht (die Weine in einem Probierpaket waren einfach grottig), daß ich da nie wieder was bestellt habe. Neulich fiel mir mal wieder ein Katalog von denen in die Finger, und von wenigen Ausnahmen abgesehen waren darin für mich keine interessanten Weine zu finden. Relativ teuer schien mir das Gros des Angebotes außerdem zu sein. -

      Was ich von der K&U-Geschichte halten soll, weiß ich auch noch nicht so genau. Ich hatte gestern Mailverkehr mit Martin Kössler, der mir erklärt hat, nur alte, schon länger nicht mehr benutzte Themen seien gelöscht worden. Als ich erwiederte, im Falle des Olivenölthreads würde diese Behauptung nicht stimmen, mußte er mir Recht geben.

      Ehrlich gesagt hänge ich doch irgendwie sehr an K&U. Sicherlich, Kösslers Philosophie wirkt oft zu ideologisch, und er neigt zu Übertreibungen - aber im Kern hat er IMHO oft nicht ganz Unrecht.
      Und das Sortiment in Kombination mit den Versandkonditionen finde ich nach wie vor sehr stark. Von der Auswahl der Winzer und der Weine her kann im Onlinebereich da nur noch Pinard de Picard mithalten.

      Zudem habe ich im K&U-Forum schon sehr viel Freude gehabt. Mit Markus Hofschuster ausgiebig über den Morstein diskutieren zu können ist für einen Laien wie mich einfach eine tolle Sache.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 20:21:48
      Beitrag Nr. 663 ()
      Hallo Bernd,

      auf den Olivenöl-Thread habe ich Martin Kössler ebenfalls angesprochen, als Antwort bekam ich "da ist einfach etwas entweder mysteriös oder echt Scheiße gelaufen.":confused:

      Das Sortiment von K&U schätze ich, wie Du, sehr. In dieser Richtung möchte ich auch absolut keine Kritik üben. Es wäre nur schön wenn auch das Forum sich wieder so entwickeln würde, wie zur Zeit als sich Reinhard Löwenstein oder Sam beteiligt haben.

      Es ist schade, auch wenn das Forum etwas kommerziell ausgerichtet ist, hat es doch großes Potential.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 21:59:37
      Beitrag Nr. 664 ()
      Hallo,

      Jörg, warten wirs ab, was sich im K&U-Forum weiterhin tun wird. Ich fürchte allerdings, die alten Zeiten kommen da so schnell nicht wieder. -

      Kennt ihr das: Ihr tut jemandem einen Gefallen, und derjenige steht plötzlich freudestrahlend mit einer verdächtig aussehenden Weinflsche vor der Tür? "Ich hab bei meiner Mutter ganz hinten ins Regal gegriffen, wo die teuersten Flaschen stehen. Komm, wir machen die jetzt auf!"

      Das Corpus Delicti hat einen Grünen Punkt und ist mit einem goldenen Netz geschmückt. GRAN RESERVA steht dick und fett auf der Flasche und in kleineren Lettern kann man dann noch "Torre de Albendea" lesen (kennt den jemand von euch?). Ich tippe mal auf Aldi oder Plus....aber was soll ich tun angesichts einer charmant lächelnden jungen Dame, die mit mir zusammen DIESEN Wein trinken möchte?? Ich kann doch nicht sagen, daß ich mich zwar über die nette Geste freue, aber das Zeug eigentlich lieber in die nächste Gulaschsuppe verklappen würde....

      Einigermaßen erträglich war der Torre mi seiner vordergründigen, bonbonhaften Kirschfrucht zum Glück, aber ich finde es extrem ärgerlich, Alkohol in sich hineinzuschütten, der einem nicht richtig schmeckt, während ein Stockwerk tiefer leckere Weine auf den Korkenzieher warten. Wie geht ihr in einer solchen Situation zu Werke? Gibts da besonders trickreiche Strategien?

      Jetzt, nachdem der Besuch weg ist, habe ich mir erst einmal eine halbtrockene Spätlese 01 aus dem Münsterer Rheinberg von Göttelmann aufgezogen (und die Reste des Torre für die nächste Sauce vacuumiert...). Der Rheinberg ist vor allem vom Geruch her sehr interessant: Cassis, Kräuter und eine kräftige, leicht an Feuerstein erinnernde Mineralik. Am Gaumen hält der Wein nicht ganz das, was die Nase verspricht. Es fehlt ein wenig an Intensität. Aber Spaß macht er auf jeden Fall. 84- 85 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 08:53:37
      Beitrag Nr. 665 ()
      Moin,

      ganz kurz, da keine Zeit...

      Scandi, habe deine mail erhalten und zurück gemailt.
      Frohnau, ich schicke es im Laufe des Tages an deine mail.
      Dumsg, Herzlich Willkommen als Poster im Weinthread.
      ...und nachträglich an HHanseat ein Hallo, sorry, hatte ich ganz vergessen:D, war bestimmt ein netter Urlaub.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 09:17:50
      Beitrag Nr. 666 ()
      Hallo ekonti,

      Deine Mail habe ich leider nie erhalten.:(

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 11:44:11
      Beitrag Nr. 667 ()
      @ alle
      Danke für die freundliche Aufnahme in eurem Thread.

      @hornwatz
      Nichts gegen einen guten Riesling, allerdings nur wenn er nicht zuviel Säure hat.
      Meine Reisen finden hauptsächlich im Ausland statt und da probiert man natürlich die lokalen Spezialitäten und bleibt dann auch dabei. Der Kontakt (mit ganz wenigen Ausnahmen) zu deutschen Weinen hat sich halt einfach bisher nicht ergeben.
      Zu Hawesko: ganz meine Meinung. Die preiswerten (?) Weine kann man i.d.R. vergessen, und die guten Qualitäten sind überteuert. Kaufe die meisten meiner Bordeauxs z.B. in der Subskription. Und da sind die Preise von Hawesko wirklich jenseits von gut und böse. Kann mich z.B. erinnern, dass ein Nachbar von mir mal den Pavillon Rouge von Ch. Margaux subskribiert hat und mir stolz davon berichtete, wie preiswert der bei Hawesko sei. Er sollte so ca. DM 49,-- kosten. Zufällig hatte ich den gleichen Wein auch gezeichnet, allerdings für DM 32,--.
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 11:53:47
      Beitrag Nr. 668 ()
      Hallo Bernd,

      ich habe eigentlich ein ganz anderes Problem - bei mir ist es soweit das niemand mir mehr eine Flasche Wein schenken möchte. Die Unsicherheit ist groß, und alle haben Angst das falsche oder qualitativ etwas minderwertiges zu kaufen.
      Schade eigentlich, weil ich sehr entdeckungsfreundlich bin.
      Oft ist es aber so das niemand sich die Mühe macht mal einen Fachhändler aufzusuchen, stattdesen wird im Supermarkt irgendein Süßen für die Familienfeier gekauft. Mein motzen und missionieren habe ich längst aufgegeben.

      Ein Freund mit dem ich schon mal Wein verkoste, aber nach Selbsteinschätzung keine Ahnung hat, beauftragt mich regelmäßig um den Wein zu besorgen. Ich treffe meistens sein Geschmack und kann natürlich für mich selbst wählen was ich möchte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 12:03:06
      Beitrag Nr. 669 ()
      Apropos Olivenöl: Kenne den erwähnten Thread und auch K&U nicht.
      Habe eine Flasche `Ravida` geschenkt bekommen. Gnadenlos gut.
      Kennt das jemand und hat jemand eine preiswerte Bezugsquelle dafür?

      Danke im voraus
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 21:44:25
      Beitrag Nr. 670 ()
      Nabend,

      DUSMG, den erwähnten Thread muß man auch nicht wirklich kennen. K&U (www.weinhalle.de) ist allerdings nicht uninteressant - vor allem für Rieslingbekloppte wie mich. Dieser Laden ist DIE Quelle für Reinhard Löwensteins polarisierende Weine, und auch meine Wittmänner aus 01 habe ich dort erwerben können.

      Mit Olivenöl kenne ich mich offengestanden nur wenig aus. Meines stammt in der Regel aus dem Bioladen (Firma "Rapunzel", Öl aus Kalamata-Oliven), und ich bin zufrieden damit. Ein gutes Olivenöl hatte ich aber auch schon von K&U:D...

      Heute abend war Weingarts halbtrockene 01er Spätlese aus dem Mandelstein fällig. Fruchtig-schiefrig-reintönig, kein spektakulärer Stoff, aber das PLV (Unwort des Jahres laut den Gebrüdern Lange:D) stimmt.

      Ich hab aber noch Durst....

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 22:15:12
      Beitrag Nr. 671 ()
      Hallo,

      in kleiner Runde verkosteten wir den 01er GV "Hohenberg"
      von Josef Ehmoser. Genauso wie vor einigen Wochen,
      konnte er auch dieses mal nicht überzeugen. Ganz
      kurz meine Eindrücke:

      In der Nase dominierte Tabak, etwas Banane und Birne, auch
      ein wenig Apfel. Kaum Frucht am Gaumen, unharmonisch,
      viel Säure, brandig, Alkohol begleitete den Abgang, der in
      einer anhaltenden Bitterkeit endete. 81-82 HeisigPunkte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 22:26:11
      Beitrag Nr. 672 ()
      Hallo,

      Jörg, bei der Ehmoser-Verkostung wäre ich gerne dabei gewesen. Nur konnte ich den Wein so schnell nicht in meinen Keller zaubern....

      Inzwischen befindet sich Weingarts halbtrockene Feuerlay-Spätlese aus 01 im Glas. Die unterscheidet sich im Charakter deutlich vom Engelstein - sie ist voluminöser und kräftiger. Ich würde momentan allerdings die Schiefereleganz des Engelsteins bevorzugen. Beide Weine notieren bei mir so um die 84-85 Punkte - und ich werde gleich mal schauen, was Hofschuster zu ihnen schreibt...

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 10:11:05
      Beitrag Nr. 673 ()
      Hallo Bernd,

      Peter Vechiatto & Co. hatten noch den 99er Hohenberg daneben gestellt, der leider auch nicht die Erwartungen erfüllen konnte.

      Vor ca. 2 Wochen hatte ich den 01er "Von den Terrassen" von Ehmoser im Glas, erschreckend schwach. Die 87 Punkte (en Primeur)kann ich so mit nicht nachvollziehen.

      Ebenfalls im en Primeur steht bereits der 02er Hohenberg -
      87-89 Punkte - obwohl wenn ich mir die Notiz durchlese, ich den Eindrucke habe, dass beide Weine (01 und 02) nicht aus der gleichen Lage stammen. Vielleicht bietet sich die Gelegenheit diesen Wein auf der Prowein zu probieren.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 21:24:25
      Beitrag Nr. 674 ()
      N`Abend!

      Gestern fand bei mir ein kleines Gelage statt. Das Thema wurde nicht weiter als "lecker Rotwein" eingegrenzt, und so fanden sich Weine aus Neuseeland (2x Cabernet-Merlot, erstaunlich gut, hier aber wohl nicht erhältlich), aus Australien ein Bremerton Tamblyn (wilde Mischung, sehr schön), ein Valpolicella, ein kalifornischer 94er Fetzer Private Cabernet (lecker), etwas enttäuschend ein 98er Guelbenzu Lautus aus Spanien udn ein paar einfache Franzosen. Bemerkenswert war aber der Abschluß mit gespritteten Süßweinen: ein Maury Grande Reserve ohne Jahrgang der Domaine Pouderoux (hatte ich von K&U, dieser scheint aber vergriffen zu sein) hat einen teureren 10 Year Old Tawny Port von Taylor`s locker an die Wand gespielt. Der Port lag deutlich unter meinen Erwartungen: etwas dünn, sehr hell in der Farbe, dominiert vom Alkohol bei nur wenig Frucht. Ganz anders der Maury: kräftig, fruchtig, dabei weder von Alkohol (15,5%) noch Süße dominiert, einfach rund! Wer diese Art von Weinen mag und noch keinen Maury getrunken hat, sollte dies dringend nachholen!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 21:26:39
      Beitrag Nr. 675 ()
      Nabend,


      Jörg, die besten Veltliner, die ich bislang getrunken habe, kamen von Hiedler und vor allem von Wimmer-Czerny. - Ich muß gestehen, daß ich kein richtig großer Fan der Sorte bin. Ein guter Riesling, ein schöner Grauburgunder, ein feiner Muskateller oder eine duftige Scheurebe sind mir in der Regel lieber. -

      Heute abend liegt seit längerem mal wieder ein Franzen im Glas, nämlich der "normale" Calmont QbA. Dicht, fruchtig und mit der bekannten "Talkum"-Mineralik. 86-87 Hornwatzpunke. Franzens Weine sind für mich wirklich sehr schön zu trinken. Ein paar 2002er von diesem sympathischen Weingut werden mit Sicherheit noch in meinen Keller wandern.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 21:57:40
      Beitrag Nr. 676 ()
      Hallo Bernd,

      Als Veltiner-Fan würde ich mich auch nicht outen, da würde ich, genauso wie Du die Sorten Riesling und Scheurebe jeder Zeit bevorzugen. Obwohl ich dem Veltiner seine Qualität nicht absprechen möchte, dieser trockene Pefferl hat irgend wie was. Alles zu seiner Zeit. Wimmer-Czerny kenne ich nicht, habe aber schon viel positives gehört.
      Von Hiedler habe ich den 01er GV Novemberlese und GV Maximum im Schrank, die sehr gut sind aber auch seinen Preis haben.

      Beim Bremmer Calmont QbA sind wir beide mal wieder absolut auf einer Wellenlänge - auch von mir die Spanne 86-87 P.
      Mit Sams Talkum-Theorie habe ich noch so meine Probleme -
      deutliche Mineralität - Ja! aber ob es Talkum ist? Ich werde das Weingut in diesem Sommer besuchen und Uli Franzen mal drauf ansprechen. Die 2002er werden von mir mit ziemlicher Sicherheit gekauft, da habe ich auch keine Probleme damit diese blind zu bestellen. Besonders, interessiert mich der Gutsriesling in diesem Jahr, aber wie ich mich kenne werde ich um die Qba`s und Goldkapsel nicht herum kommen.:lick:

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 19:18:22
      Beitrag Nr. 677 ()
      Hallo,

      zur Prowein ist es erwartungsgemäß sehr ruhig hier im Thread,
      leider musste ich den Sonntag aussetzen, um so mehr freue ich
      mich das es für mich am Montag und Dienstag los geht.

      Kurz berichten wollte ich über folgenden Wein:

      1990er Erbacher Hohenrain Riesling Spätlese
      Schloss Reinhartshausen

      Mein Weinhändler hat diesen Wein als Restposten (letzten 1000 Fl.)
      günstig erworben, und verkauft in nun für 5.50 Euro pro Flasche.
      Es ist immer wieder interessant auch mal ältere Weine zu probieren,
      und besonders deren Entwicklung zu erleben. Obwohl dieser Wein
      sein Zenit schon leicht überschritten hat (für den einen mehr oder
      weniger), präsentiert er sich für einen 13 Jahren alten Wein erfreulich
      gut in Form.

      Vorab, ich habe den Fehler gemacht diesen Wein nicht am ersten
      Abend sofort zu trinken – nun 24 Std. später scheint die Alterung
      etwas fortgeschrittener und ein leicht metallischer Ton hat sich am
      Gaumen gebildet.

      Gestern noch, exotische Früchte in der Nase – heraus filtern konnte
      ich nur Pfirsich, leichte Alterungstöne, Edelfirne, wie auch immer
      man es beschreiben möchte, man merkt das die Zeit an ihm nicht
      spurlos vorbei gegangen ist. Ich schätze mal so ins blaue hinein, das
      er sich vor ca. 2-3 Jahren noch wesentlicher verführerischer präsentierte.
      Am Gaumen – saftige Frucht, wie in der Nase ist auch hier der Pfirsich
      präsent, leichte Edelfirne, animierende Säure, gute Struktur,
      mittlerer Körper, leichte Mineralität (vielleicht ist das auch der
      metallische Ton der sich am Zweiten Tag stärker zeigte), etwas Apfel
      zeigt sich im nachhaltigen Abgang.

      Ob und wie ich solch einen Wein bewerten soll weiß ich nicht – wie
      bewertet man die Firne Objektiv? muss man das? Etwas mildert die
      fortgeschrittene Alterung den Genuß, also Abzüge. Dennoch gebührt
      diesem Wein mein Respekt, für einen 13 Jahre alten Wein bereitet er
      mir eine Menge vergnügen. Und für 5.5 Euro allemal seinen Preis wert.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 09:17:40
      Beitrag Nr. 678 ()
      Moin,

      interessante Notiz! Wir sind hier ja alle nicht die richtigen Altweinfreak, und insofern kommen gereifte Tropfen in diesem Thread doch sehr kurz.

      Bei einer restsüßen Spätlese kann ich mir 13 Jahre auch ganz gut vorstellen. Außerdem war meinem 96ger GM zufolge 1990 im Rheingau ein ganz großes Jahr (19 von 20 Punkten, Trinkreife bis 2005). -

      Ich habe es leider noch nicht bis auf die Prowein geschafft - nur bis auf die "Pro Bier" gestern abend. Es handelte sich um eine Veranstaltung des VdPs in einer Brauereikneipe nach dem Motto "Das Beste an einer Weinmesse ist das lauwarme Alt danach!" Zur rustikalen Küche sollten aber durchaus auch VdP-Weine gerreicht werden.
      Ekonti, Frohnau und ich nutzten diesen Event für ein persönliches Treffen, an das ich mich immer gerne erinnern werde. Aber die "Pro Bier" als solche war heftig enttäuschend. Das Essen war schon sehr rusikal (man könnte auch sagen, kantinenmäßig), und das, was der VdP an Weinen aufgeboten hatte, konnte einem die Tränen in die Augen treiben. Dünne, dürftige Kabinettweinderl, zum Teil aus 2000, machten dem Nobelverband alles andere als Ehre. Ordentlich bis gut waren lediglich der "Jean Baptiste" von Gunderloch sowie zwei Silvaner (Heyl und Wirsching). Die Kabinette von Tesch ("unplugged:D), von Johannishof oder dem Diefenhardschen Weingut (um nur ein paar stellvertretende Beispiele zu nennen) hingegen schmeckten erschütternd leer.
      Außerdem probierte ich mit dem Muskattrollinger von Ellwanger, dem Merlot von Aldinger etc. einige grauenvolle württembergische Rotweine.
      Insgesamt hatte man den Eindruck, daß hier Reste entsorgt wurden.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 19:14:11
      Beitrag Nr. 679 ()
      Hallo Bernd,

      Du schriebst:

      "Insgesamt hatte man den Eindruck, daß hier Reste entsorgt wurden."

      Jetzt weiß ich auch was mit den etlichen tausend Liter Inhalt der Spucknäpfe passiert.:D :D :D ;)

      See you tomorrow und freue Dich auf ein paar tolle Weine.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 21:51:19
      Beitrag Nr. 680 ()
      Guten Abend,

      einigermassen erschöpft zurückgekehrt vom Messerummel (schon interessant zu sehen, wie dort die Vermarktung der Ware Wein abläuft)bin ich erstmal vollauf weingesättigt (hatte heute übrigens leider das Handy im Gepäck steckenlassen, so dass ich weder Scandi treffen noch mich am Nachmittag mit E_Kontakter kurzschliessen konnte - schade, aber dann eben ein ander Mal). Der heutige Tag abseits der VdP-Güter brachte weitere neue Erfahrungen, allerdings keine Highlights und doch noch eher vage Eindrücke der durchschnittlich erst seit 2 Wochen gefüllten neuen Weine (besonders den Spätlesen tut man damit keinen Gefallen).
      Rasch ein paar Tipps für hornwatz und Scandi morgen: Immer mehr junge Winzer tun sich zu "Vermarktungsgruppen" zusammen und lassen sich insofern gut vergleichend probieren (etwa die wilden Schwaben - mein erster gelber Muskateller dort von Kistenmacher-Hengerer hat gut gefallen, Riesling dürftig- dann die jungen Südpfälzer mit zumindest einem guten Wein: Birkweiler Kastanienbusch Kab. von Gies-Düppel oder meine besondere Empfehlung: die heute umlagerte Mittelpfalz-Gruppe Castel-Peter, Klaus Schneider und Hensel - ein wirklich interessantes Riesling-Spektrum von schlank bis wuchtig, übrigens etwa der Figur der Weinerzeuger entsprechend, wie diese selbtironisch feststellten). Sohn Scholler ist übrigens ebenso wortkarg wie der Grossvater, Riesling Kab. und Chardonnay sind schon interessant, Sauers Weine waren sehr jung und vielleicht deshalb blass, Heinz Schmitt von der Mosel bietet ein grosses Spektrum an unterschiedlichen Weinen (sehr expansiver Betrieb, dort gibt es übrigens auch einen neuen Sandra-Riesling von der Nachbarswinzerin, die den Schmitt-keller nutzt). Leider blieben heute auch die richtig schlechten Weine nicht aus (anknüpfend an den gestrigen Abend, von dem hornwatz berichtet hat), konkrete namen zur Abschreckung: Schweinhardt (Nahe), Koegler (Rheingau), Neumer und Gehrig (Rheinhessen). Nun muss ich aber zur Erfrischung ein Bier trinken.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 23:40:14
      Beitrag Nr. 681 ()
      Nabend,

      nach der Rückkehr von der Prowein vor etwa anderthalb Stunden beschäftige ich mich jetzt schon mit der dritten Flasche Mineralwasser...

      Leider war der Tag viel zu kurz. Im Eifer des Gefechtes habe ich dann auch leider vergessen, Frohnaus Tipps zu realisieren, was ich im Nachhinein sehr schade finde.

      Jörg und ich kämpften einige Zeit an der VdP-Front. Glücklicherweise wurden hier über weite Strecken ganz andere Weine geboten als am Sonntagabend. Besonders beeindruckt haben mich die Großen Gewächse (Riesling) von Rebholz und Wehrheim (und mit Wehrheim selber ein paar Worte zu wechseln fand ich auch sehr spannend).
      Viel Spaß machten dann die mit einer satten, reifen Frucht glänzenden, auch schon im Kabinettbereich recht üppigen Rieslinge von Biffar, die zudem von einem Mitarbeiter des Gutes sehr detailliert und freundlich erläutert wurden.
      Sehr feine Burgunder gab es bei Dr.Heger, der nach etwas problematischen 2000ern mit dem Folgejahrgang offenbar wieder zur Höchstform aufgelaufen ist. Gewohnt gut präsentierten sich auch die Rieslinge von Künstler und Kühn. Eher schwach erschien hingegen das, was von Bergdolt auf die Messe mitgebracht worden war, und geradezu erschütternd miserabel schmeckte das Sortiment von Schloß Reinhardtshausen.

      Außerhalb des VdPs gefielen mir die Weine von Eifel-Pfeiffer (vor allem die trockene Spätlese aus der Trittenheimer Apotheke) sehr gut. Und besonders freundlich empfangen wurden wir bei Frau Linxweiler von der Hahnmühle, die erstaunlich individuelle und mineralische Rieslinge aus dem Alsenztal präsentierte. Ein Betrieb, um den ich mich irgendwann mal etwas näher kümmern muß!

      Im Gegensatz zu Ekonti und Frohnau wurden Jörg und ich mit den Weinen von Loewen aus Leiwen nicht so richtig warm. Das kann aber auch daran gelegen haben, daß wir zuvor einen Haufen Österreicher (unter anderem eine TBA von Kracher) probiert hatten...

      Vor dem österreichischen Abstecher gab es aber noch eine hochinteressante Diskussion und Verkostung mit Karl Heinz Johner, der nicht nur bemerkenswerte Weine (unter anderem einen gewaltigen Spätburgunder) macht, sondern sich außerdem als ausgesprochen sympathischer Mensch zu zeigen wußte.

      Von Johner gings zu den besagten Österreichern, zunächst zu dem mir bislang unbekanntem Weingut Allram (Kamptal). Hier stießen wir nicht nur auf hervorragende Grüne Veltliner und Rieslinge (sehr eindrucksvoll die Mineralbombe aus dem Zöbinger Heiligenstein), sondern auch auf so interessante Leute wie Marcus Hofschuster und Tino Seiwert, mit denen in ein kurzes Gespräch zu kommen ein besonderes Vergnügen war.

      Mit Ekonti hatten wir uns dann am VdP-Stand verabredet, um den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen (herrlich die Selbstbedienung am Stand von Leitz....).

      Eigentlich wollte ich noch Utz Graafmann Guten Tag sagen, bei Heiner Sauer vorbeischauen, die Spätburgunder von Wasmer verkosten, die 1 von Dirk Würtz probieren und den Hinweisen von Frohnau nachgehen. Das alles hat dann nicht mehr geklappt.

      Beste Grüße von einem eimerweise Wasser trinkenden

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 00:41:51
      Beitrag Nr. 682 ()
      Moin,

      bin auch wieder eingekehrt. Im Gegensatz zu Hornwatz` Durst plagt mich ein leichtes aber unangenehmes Sodbrennen, waren heute wohl zuviele säurehaltige Weissweine.
      Ansonsten kann ich nur den netten und freundlichen "Erstkontakt" mit Frohnau und Scandi hervorheben. Es machte mir eine Freude, Euch kennenzulernen.
      Nun geht es aber direkt ins Bett.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 22:31:42
      Beitrag Nr. 683 ()
      Guten Abend,

      ich hoffe, alle ProWein-Geschädigten (solch eine Messe schlaucht ganz schön, der Weinsättigungsgrad wird irgendwann erreicht, der Weingenussfaktor sinkt gen Null) haben sich einigermassen erholt und sind wieder weinaufnahmefähig (unsere Kritik an dem VdP-ProBier-Abend habe ich übrigens dem VdP zugemailt).
      Im nachhinein fällt mir natürlich auf, was ich alles nicht probiert habe und lieber hätte sein lassen - aber im nachhinein ist man halt nicht nur bei solch einem Gewimmel und orientierungserschwerenden Stand-Durcheinander immer klüger. Zu Leitz wollte ich eigentlich auch noch, aber der Spreitzer-Stand daneben war schon voll genug - haben denn die Weine zu fortgeschrittener Stunde noch geschmeckt? Von Bergdolt erwarte ich mir nicht mehr viel - ich fand die Weine dort bislang gefällig, aber nicht auffällig - dafür aber zu saftigen Mittelhard-VdP-Weinen überteuert. Bei Biffar habe ich auch 2 Kabinett-Weine probiert, der eine (mineralischere) schmeckte mir auch gut. Schloss Reinhartshausen scheint am Tiefpunkt angelangt zu sein, erst hat man vor 3 Jahren einen Kellermeister namens August Kesseler vergrault (der seitdem mit eigenem Weingut noch mehr Lob erntet), dann hat man offenbar kürzlich die neue Leitung herausgeworfen (so berichtete Würtz bei der ProWein) - mit "man" ist die weinunerfahrene Besitzergruppe um den Unternehmer Bock gemeint, die das Weingut aus dem Nachlass des verstorbenen Vorbesitzers Leibrandt (Rewe, HL-Märkte u.ä.) erwarb.
      Loewen ist nach Kracher wohl wirklich kaum objektiv trinkbar, aber E_Kontakter und ich können versicher, dass die Weine sehr reizvoll sind.
      Löwenstein habe ich am Montag übrigens auch auf der Messe gesehen, in wein-plus ist sein Statement zur Einigung über die künftige Konvention der Grossen Gewächse Mosel nachzulesen, das er in Düsseldorf abgab - ich fürchte dadurch allerdings vor allem ein Drehen an der Preisschraube.

      Heute abend schmeckt der 2001 Liter von Pfeffingen allenfalls erfrischend-zitrusfruchtig (mein Zweifel bleibt, ob da nicht auch mit Aromahefen gearbeitet wird - als ob die etliche Zitrusdrops in die Stahltanks werfen würden). Zuvor war der Franzen-Liter um Klassen besser; einer der seltenen Fälle, in denen ein Liter-Wein mit der Zeit noch zulegt (der Schieferton wirkt noch ausgewogener und weniger durch Säure konterkariert als voriges Jahr).
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 08:18:17
      Beitrag Nr. 684 ()
      Moin,

      ich würde gern meine Erlebnisse zur ProWein ausführlicher schildern, doch es fehlt die Zeit.

      Nochmal zum Loewen, ich kann es mir auch nur vorstellen, daß Krachers Weine vorher von Euch konsumiert wurden. Oder ihr seid im Weinverstand zu fortgeschritten;). Die Weine sind wunderbar fruchtig, bleiben aber ausdrucksstark. Tolle Weine zum Essen.
      Mir gefiel eine Loire-Verkostung gut, dort gab es verschiedene Fisch-Variationen, von der Auster, über Thunfisch-Parfit bis zu Aal und Schillerlocke. Entdeckenswert, wie sich Weissweine solo und dann jeweils zum mageren Fisch und fettigen Fisch verhalten. Mann konnte es mit etwas Phantasie durchaus auf heimische Rieslinge übertragen. Macht diesen Test ruhig mal zuhause.

      Herrn Loewenstein konnte man längere Zeit bei den roten Italienern beobachten, er scheint eine private Vorliebe für Barolo & Co. zu haben.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 09:01:38
      Beitrag Nr. 685 ()
      Moin,

      Frohnau, gut, daß du dem VdP ein paar kritische Worte hast zukommen lassen. Ich bin gespannt auf eine Reaktion.

      Löwensteins Statement habe ich noch nicht gesehen. Wenn der allerdings weiterhin mit heftigen Preiserhöhungen arbeitet, muß ich bei aller Begeisterung mit deutlicher Kaufzurückhaltung reagieren.

      Bei Biffar werde ich auf jeden Fall etwas bestellen, auch wenn Werner E. nicht viel von den Weinen hält ("zu primärfruchtig").

      Franzen ist bei seinen Basisweinen wirklich stark, allerdings auch etwas teurer als andere.

      Ekonti, beim Meeresgetierseminar hätte ich auch gerne mitgemacht. Da läuft einem ja nachträglich das Wasser im Mund zusammen.
      Zu Loewen: Nach den 100 Weinen, die wir vorher getrunken haben, ist eine zuverlässige Kritik natürlich nicht mehr möglich. Hier kann es nur um einen situationsbedingten Eindruck gehen. Und da haben halt hinterher noch einige Rieslinge (z.b. die von Kühn oder Leitz) deutlich besser gefallen. Ich hoffe aber, Loewens Rieslinge mal in einem anderen Kontext verkosten zu können.

      Gestern abend dräute den Prowein-vorgeschädigten Weinplus-Stammtischlern der monatlich Chat. Es ging um drei Albarinos. Da ich Zeit hatte, da meine Leber sowieso keinen Pfifferling mehr wert ist:D und da ich noch nie zuvor einen Albarino im Glas hatte, habe ich fröhlich mitgechattet.
      Die Weine erwiesen sich als sauber und trinkbar, ansonsten aber als, um es positiv zu formulieren, sehr neutral. Anders gesagt: Was Geschmacksfreieres habe ich selten getrunken. Die pure Langeweile! In Madrid sind die Dinger angeblich Kult, aber in Madrid brennt den Leuten im Juli auch die Sonne das Hirn aus dem Schädel ;)
      Anschließend habe ich noch eine Herrenberg-Auslese Nr.3 aus 99 geöffnet, um festzustellen, daß die entgegen allen Prophezeihungen mit der Lagerung auch nicht besser wird. Habt ihr Erfahrungen mit dem Verschlußphasen von süßen Rieslingen, oder muß ich mir mal wieder Gedanken zur generellen Lagerfähigkeit machen?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 22:50:42
      Beitrag Nr. 686 ()
      Nabend,

      nachdem ich zusammen mit meinen Eltern Heiner Sauers 01er Spätlese aus der Gleisweiler Hölle getrunken habe, ist jetzt ein Wein von Schloß Saarstein fällig, nämlich ebenfalls eine Spätlese, aber aus 99 und ohne Lagenangabe:
      Eher helles Gelb, in der Nase deutliche Reifenoten. Am Gaumen Anklänge von grünem Apfel und Zitrus, die aber durch die Firne, um nicht zu sagen Terpentin sehr in den Hintergrund gedrängt werden. Wenig Körper, ordentliche Länge. Für mich in diesem Zustand absolut kein Genuß. Die Kombination aus Säure und Lack finde ich offengestanden ziemlich abscheulich.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 12:11:34
      Beitrag Nr. 687 ()
      Hallo,

      möchte mich kurz in mehr "Krankenhauspause" zurückmelden.
      Und besonders bei Bernd und Ekonti bedanken für Begleitung am Dienstag. Sehr gefreut hat es mich Ekonti mal persönlich kennenzulernen. Schade, das es mit Frohnau nicht mehr geklappt hat, aber das wird nachgeholt.

      Positiv im Gedächtnis (soweit nach der Prowein noch vorhanden)geblieben sind:
      Künstler: besonders er 2002er Kab. tr. aus dem Kirchenstück
      Kühn: die trockenen fand ich wieder mal Klasse, aber begeistert haben mich die Beerenauslese und TBA (Leider für mich nicht finanzierbar)
      Biffar: durchweg tolle trockene Weine bis zur Spätlese.
      Bestellen werde ich mir den trockenen Kab. aus dem Goldbächel (richtig die Lage, Bernd? - schicke mir doch bitte mal die Infos zu Biffar)
      A. Kessler: drei tolle Rotweine, aber nach den Preisen habe ich mich nicht getraut zufragen.
      Johner: Die Weine sind alle sehr gut, aber vom PLV für mich uninteressant. Mehr hat mich der Mensch hinter den Weinen begeistert.

      Aus Ö: Allram, Weinrieder, Hiedler, und die grandiose Nr. 9 von Kracher (mein Highlight auch im letztem Jahr gewesen). Sorry Loewen, aber die war es mir wert.

      Sicherlich habe ich die Hälfte vergessen, aber Bernd hat ja schon ausführlich über unseren Tag berichtet.

      Bis Bald,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 21:32:20
      Beitrag Nr. 688 ()
      Moin!

      Grüße an die Prowein-Gänger. Das klingt ja wirklich nach einer gelungenen Veranstaltung! Wagt schon jemand generelle Aussagen über den 02er-Jahrgang?

      Ich bin gerade aus Dresden zurückgekehrt und habe dort eher Radeberger (und Beck`s, irgendwo schlägt der Hanseat dann doch durch) zu mir genommen, auch wenn es dort Weinberge gibt. Ach ja, arbeiten mußte ich auch noch... Aber in einigen Tagen dürfte ich wieder mit gewohnter Frequenz posten.

      Alles Gute wünscht

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 21:57:49
      Beitrag Nr. 689 ()
      Nabend,

      HHanseat, für mich war es definitiv eine erinnerungswürdige Geschichte. Dir als Freund von trockenen Pfälzern sei noch einmal Biffar ans Herz gelegt. Der Kabinett aus dem Wachenheimer Goldbächel war wirklich eindrucksvoll. - Radeberger trinke ich übrigens auch ganz gerne....

      Jörg, freut mich, daß du mal kurz Zeit gefunden hast, dich zu melden. Irgendwie habe ich mich schon sehr an deine Präsenz hier im Thread gewöhnt.
      Der Kracher war in der Tat ein Knaller. Die Edelsüßen dieses Meisters sind übrigens für deutsche Verhältnisse sehr konsumentenfreundlich konsumiert (dafür, daß es sich um TBAs von Weltgeltung handelt, finde ich ca. 35 Euro nicht wirklich teuer. Weil verlangt für sowas das Zehn- bis Zwanzigfache:D). Es gibt sie bei Christoph Necknig (www.dessertweine.de), und kurz vor Weihnachten habe ich mir mal in einem Anfall von Wahnsinn 2 Flaschen geleistet, die irgendwann einmal bei einem feierlichen Anlaß ihrer Bestimmung zugeführt werden sollen.

      Momentan mache ich einer sehr süffigen halbtrockenen Spätlese (Münsterer Dautenpflänzer) von Göttelmann den Garaus. Mir gefallen die Weine dieses Gutes nach wie vor. Es sind keine intellektuellen Herausforderungen mit allerletztem Tíefgang, aber sie präsentieren sich stets blitzsauber und schmecken einfach lecker. Zudem wecken sie in mir sentimentale Erinnerungen an das erste Treffen in Bacharach (das waren noch glückliche Zeiten...). Und trotz der letztjährigen Preiserhöhung reißen sie nach wie vor keine großen Löcher in die Kasse.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 07:16:10
      Beitrag Nr. 690 ()
      Moin,

      HHanseat, ein Bier zwischendurch erfrischt immer wieder. In einer Gastronomie lande ich meist beim Weizen, ist optisch einfach ein richtiges Pfund.

      Kühn ist wirklich ein positiv durchgeknallter Typ. Der Mann scheint viel Freude im Leben zu haben. Und macht nebenbei angenehme Weine. Vom Rheingau in der Breite war ich nicht überwältigt, fand die Tropfen alle sehr ähnlich.

      Habe gerade eine Nr.3 von Herrenberg kalt gestellt, die Tage wird wenig Zeit sein, hier zu posten, da die Arbeit ruft. Nebenbei mache ich mir Gedanken, welche Weine dieses Jahr fokussiert werden. Wie sieht es bei Euch aus?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 20:20:38
      Beitrag Nr. 691 ()
      Hallo,

      heute mal wieder Zuhause um im eigenen Bett zu schlafen, man lernt diese einfachen Dinge zuschätzen wenn man ein paar Nächte auf Krankenhausbetten geschlafen hat.

      Natürlich, wurde bei der Gelegenheit der erste Wein seit der Prowein entkorkt -

      2001er Weissburgunder S* von Holger Koch

      In Nase und Mund etwas Banane, deutliche Barriquenoten,
      Vanille, feine Säure, die dem Weine frische verleiht.
      etwas Alkohol, fett und butterig, mit zunehmenden Luftkontakt entwickeln sich Röstaromen - auch Kaffee ist jetzt spürbar. Er geht auch leicht in die nussige Richtung. Der lang anhaltende Abgang wird begleitet von einem nicht störenden Bitterton. Ein butternder Eindruck bleibt lange am Gaumen bestehen.

      Fazit: Der Barriqueton ist (noch) etwas zu deutlich. Wobei man sagen muss, das ich generell Probleme mit Barrique und Weisswein habe. Hier ist oft weniger mehr. Der Wein macht schnell satt, und mehr als ein paar Gläser kann ich nicht trinken. Der Wein ist mit knapp über 10 Euro seinen Preis wert. Da ich Probleme mit der Stilistik habe, würde ich auch nicht mehr als ein paar solcher Weine im Jahr trinken wollen. Da frage ich mich, wo ist der Weissburgunder? Dennoch, objektiv ist er gut (keine Punkte).

      ekonti, bei mir stehen in diesem Jahr eher die "Alltagsweine" auf der Tagesordnung, so die typischen Gutsriesling wie von Franzen sowie trockene Kabinette wie z.B. der bereits erwähnte von Biffar oder Künstler. Aber 2002 scheint doch nicht so schlecht zu sein, da werden die Prädikate natürlich wieder locken. Mal sehen ob ich widerstehen kann, notfalls hilft meine Frau gerne aus.:rolleyes:

      Viele Grüße,
      Jörg

      ... so schnell zurück zum Fußball.
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 00:30:29
      Beitrag Nr. 692 ()
      Hallo zusammen,

      Jörg, wenn ich deine Notiz so lese und auch, wenn ich mir die Berichte über Kochs Spätburgunder bei K&U anschaue, frage ich mich doch ein wenig, ob ausgerechnet dies der Erzeuger sein muß, von dem die nächsten Weine in meinen engen Keller kommen sollen. Aber neugierig bin ich doch - schaun mer mal....

      Heute abend hatte ich eine ausgedehnte Kammermusikprobe, eine von denen, bei denen man anschließend nett bekocht wird.
      Das Essen war sehr lecker und das Gespräch sehr angeregt. Noch schöner wäre es allerdings gewesen, wenn es mir gelungen wäre, den Gastgeber daran zu hindern, mir etwas von seinen weinähnlichen Flüssigkeiten ins Glas zu gießen.
      Zur Petersilienwurzel-Walnußsuppe gab es einen halbtrockenen "Loreley-Riesling" von irgendeinem mir bis dato unbekannten Mittelrheinerzeuger, dessen Namen ich bislang nie gehört und sofort wieder verdrängt habe. Das Zeug war unsauber bis zum Gehtnichtmehr, aber zum Glück sehr kurz. Seine lauwarme Temperatur vermochte die Sache nicht mehr zu verschlimmern.

      Den anschließenden Nudelauflauf begleitete ein Dornfelder aus der Bacharacher Steillage vom selben unseligen Erzeuger. Bekannterweise bin ich sowieso kein Fan der "Rübe unter den Reben", aber dies war so ziemlich der grauenvollste Vertreter der Sorte, der mir bislang untergekommen ist. Das typische, hier besonders aufdringliche, brauseartige Säuregebizzel war unterlegt von dezenten Salmiak-Schweinegülle-Noten.

      Jetzt trinke ich erst mal ein kühles Blondes!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 08:42:01
      Beitrag Nr. 693 ()
      Moin,

      Scandi, wir freuen uns hier schon auf Deine Verkostungsberichte. Weissweine im kleinen Holzfass ausgebaut, da graut mir meist vor. Zum Riesling passt IMO das Fass überhaupt nicht. Erst bei cremigen und runden Weissweinen harmoniert der leichte Holzton.

      Hornwatz, es ist doch zu schade, wenn ein gutes Essen von den Weinen kaputtgemacht wird. Da gibt es nur eins, eigene Weine mitbringen.

      Kennt jemand das skurrile Unternehmen LaForrest, die verhökern in Deutschland Weine aus Frankreich, auch über Außenverkäufer. Einem Freund wurde das Angebot gemacht, dort zu arbeiten, ich habe ihm aber erstmal davon abgeraten.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 10:20:52
      Beitrag Nr. 694 ()
      Moin,

      bei den weißen Burgundersortensorten kann das kleine Faß meinen Erfahrungen nach durchaus mit Erfolg eingesetzt werden. Es ist halt eine Frage des Fingerspitzengefühls. Was wir auf der Prowein bei Deutschands Barrique-König Johner probiert haben, war schon sehr überzeugend.

      Ekonti, zum Thema LaForest nachfolgend was Nettes aus der taz:

      "Sie ware in Tombola"
      Wie ein Bierforscher in eine Weinprobe hineingeriet und unbeschadet herauskam

      Ein Fall für Herrn S.! Ich brauchte Hilfe, und nur Herr S. konnte mir helfen. "allo, ier is err Gonzales von Pierre Laforest, Sie aben ein Weinprobe gewonnen", hatte es aus dem Telefon geschwanzelt, "wann kann isch zu Ihne komme? Isch bin Dienstag in Frankfort." - "Äh, Weinprobe, ich?", fragte ich. "Ja. err Roth, oder? err Roth, Sie ware in Tombola. Ein bissschen Käs und Weißbrot, und wir mache Weinprobe. Sie aben Tasche gewonnen und Weinprobe. Passt Ihne 19 Uhr? Dienstag?" - "Ja", sagte ich und legte auf.

      Ich begann zu schwitzen. Als erfahrener Bierforscher verstehe ich von Wein so viel wie Gott von Kirchenwitzen. Ich würde dastehen wie der komplette Dösdepp, wenn mir Herr Gonzales seinen Masclibeaux oder seinen Chansonodoc unter die Nase hielte und ich ganz allein ein Geschmacksurteil abgeben müsste. Außerdem wusste ich nicht im Geringsten, wie ich in diese Tombola hineingeraten war. Es konnte sich ja auch um einen Vorwand für einen eiskalten Überfall mit Raubmord und Erschießen handeln. Also brauchte ich Unterstützung. Ich brauchte einen weinerprobt starken Mann an meiner Seite.

      "Sie könne auch Freunde dabei aben", hatte Herr Gonzales noch gesagt. Herr S. war sofort dran. "Du musst kommen, Holger, am Dienstag!", rief ich. "Was ist los?", fragte er. "Ich soll eine Weinprobe machen. Also, es kommt da so einer vorbei, und der …" - "Ach ja. Hat er gesagt, von welchem Weinverleger er kommt?" - "Weinverleger?" - "Das sind Vertriebsunternehmen mit Drückern. Weinberater heißen die." - "Pierre Laforest, glaub ich." - "Wir kaufen nichts, ich komme!"

      In meiner Begeisterung über den ad hoc gewährten Beistand lud ich noch Frau C., Frau K., Herrn T. und Herrn H. ein. Sie alle freuten sich, und am Dienstag um 19 Uhr c. t. erschien Herr Gonzales. Noch nicht erschienen waren Frau C., Herr H. und Herr T. Aber Herr S. und Frau K. waren ja da. Zum Aufwärmen hatten wir je ein Flensburger getrunken.

      Herr Gonzales schnaufte erst mal zum Mitleid Erregen acht Minuten lang. "Oh, là là!, dritte Stock." Dann sagte er, wieder bei Atem: "ier, Ihre Tasch, die Kosmetiktasch für die Dahm. Plastik auch für Sie." Daraufhin zog er aus seinem prall gefüllten Koffer zwei Piccolos. Frau K. hatte Käse und Brot besorgt, ich klaubte irgendwelches weinglasähnliches Trinkgeschirr aus dem Schrank. "Das ist für Schnaps", sagte Frau K., und Herr Gonzales seufzte.

      Es klingelte. Frau C. und Herr T. kamen. Frau C. lief strahlend in den Küchenbereich, sah die Flens-Flaschen, rief: "Mensch, wer hat denn da vorher Bier getrunken?" und packte weiteren Käse, Brot und Weintrauben aus. Sie stellte sich auf einen gemütlichen Abend ein. Herr Gonzales schaute sich ein wenig die spärlich möblierte Wohnung und die jungen Personen an. Er stopfte die Piccolos zurück in seinen silbernen Koffer. Herr S. schnaufte aus Solidarität.

      "Welche Wein möge Sie? Wie viel trinke Sie?" Herr S. antwortete als Erster: "Zwei Flaschen die Woche." - "Aaah, oh, là là!, in die …, äh, zweiundert Flasche in Jahr", überschlug Herr Gonzales und blickte hoffnungsfroh Herrn S. an. Währenddessen goß er reihum einen zuckrigen Rosé ein. Wir hauten ihn weg, und schon standen zwei Weiße vor uns. "Diese sechs Euro fünfzig, diese zwölf Euro. Voilà. Sie müsse zwölf Flasche bestellen, und neun Euro Transport."

      Herr S. wusste noch nicht, ich sagte, ich müsste mal überlegen. Den trockenen Weißen, den würde ich gern noch mal probieren. Herr Gonzales griff zum schweren Roten und schenkte mir zwei Fingerbreit ein. Ich schluckte das Zeug hinunter und äußerte noch einmal meinen Wunsch nach Weißem. "Und Sie?" Herr T. nippte am Roten und sagte: "Ich hab sowieso kein Geld." Frau C. lachte, und Frau K. sagte, nun ja, zwölf Flaschen auf einmal, das sei vielleicht ein bisschen viel. "Dann mache Sie albe-albe", sagte Herr Gonzales. Ich sagte, nee, schuldigung, ich könne mich grad nicht entscheiden.

      "Aber, sagen Sie mal, wie lange machen Sie das denn schon?" Herr Gonzales verstaute die Weißen im Koffer, sagte: "Weinprobe is Blabla", strich über das Bestellformular, das vor ihm lag, und fragte: "Mache Sie albe-albe?" Herr S. schüttelte den Kopf, Frau C. kaute Weintrauben, und Herr T. sagte: "Ich würde noch mal einen Schluck von diesem Roten nehmen." - "Der ist gut", ermunterte ihn Herr S., "ein Medoc". Doch die Flasche war bereits verkoffert. "Isch muss in otel", sagte Herr Gonzales. "Kommen Sie, trinken Sie noch ein Glas mit uns. Ich hab einen Super-Dornfelder!", lud Frau C. Herrn Gonzales ein. Er stand aber schon fast in der Tür, Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. Wir bedankten uns, und Herr Gonzales war verschwunden.

      Herr H. kam zehn Minuten später. Wir erzählten ihm alles. Er genoss es in vollen Zügen. Den Abend begossen wir mit Flensburger."

      taz Nr. 6962 vom 24.1.2003, Seite 20, 162 Zeilen (TAZ-Bericht), JÜRGEN ROTH


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 12:26:37
      Beitrag Nr. 695 ()
      Hallo,

      Bernd, ich wollte nicht den Eindruck erwecken das der Weissburgunder von Koch schlecht wäre, ganz im Gegenteil.
      Ich halte ihn preislich sowie qualitativ durchaus als alternative wenn man die Preise von Johner nicht bezahlen will/kann.

      Falls Du die Gelegenheit erhältst würde ich ihn auf jeden Fall probieren, ob man den Wein dann in den Keller legt ist wiederum eine reine Geschmacksfrage. Bei mir sind Weine mit dieser Stilistik eher in der Minderheit.

      Ekonti, bei Weissweinen und Barrique sehe ich das ähnlich wie Du. Ein gutes Beispiel ist der Sauvignon blanc "La Bourgeoise" von Henri Bourgeois (Sancerre) - der Wein wird je zu 1/3 in neuen, zweit und dritt belegte Barriques ausgebaut. Die Holzaromen sind dezent im Hintergrund. Die Dosierung macht’s halt.

      Riesling und Barrique ist für mich ein rotes Tuch. Eine Schande und Verschwendung (widerspiegelt natürlich nur meinen persönlichen Geschmack). Abschreckende Exemplare aus 2001 sind für mich der Riesling Barrique von Herrenberg und ein Riesling aus Barrique (den Namen bekomme ich jetzt nicht mehr zusammen)von Markus Molitor. Das Holz zerstört jegliche Riesling Typizität, auch ob gebrauchte Barriques eine Besserung versprechen, bezweifle ich.

      Übrigens, tolle Geschichte, die aus der taz. Ob die Weine nun gut oder schlecht waren erfährt man in der Geschichte nicht, aber die Gruppe hat doch sehr viel Spaß gehabt. Und das zählt doch. Gibt ein zu denken, das man es manchmal übertreibt mit dem analysieren und verfassen von Verkostungsnotizen.

      Wünsche Euch eine gute Woche und melde mich bald wieder,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 21:00:38
      Beitrag Nr. 696 ()
      N`Abend!

      Hornwatz, die Geschichte erinnert mich stark an den Vertreter von Pahlbohrer & Söhne ;)

      E_Konti und Jörg, wenn ich denn in diesem Jahr fokussiere, dann auf Frankreich, wie schon im letzten Jahr. Ich bin nach wie vor überwältigt und höchst angetan von der enormen Vielfalt der Weinstile und der hohen Qualität der Erzeugnisse. Und viele bekommt man auch noch zu überaus vernünftigen Preisen. Mein Kauf von Überseeweinen ist dagegen sehr stark zurückgegangen. Ein erster Schwerpunkt wird wohl Bordeaux werden, mit diesen Klassikern habe ich nach wie vor meine Schwierigkeiten. Nun war ich gerade gestern einkaufen (obwohl der Keller eigentlich schon sehr gut gefüllt ist) und habe ein Probensortiment erstanden. Ein erster Erfolg war heute im Glas: ein absolut gelungener Bordeaux für knapp 5 € bei MöPi, dabei definitv mehr als nur ein Esensbegleiter oder Zechwein: Chateau Haut-Medou 2000. Vollmundig, rund, nicht so an Kompott erinnernd wie günstige Südfranzosen, klar als Bordeaux erkennbar, wirklich nett. Da werde ich noch Nachschub besorgen müssen.

      Ob die Weine nun gut oder schlecht waren erfährt man in der Geschichte nicht, aber die Gruppe hat doch sehr viel Spaß gehabt. Und das zählt doch. Gibt ein zu denken, das man es manchmal übertreibt mit dem analysieren und verfassen von Verkostungsnotizen.


      Bei mir gibt es überwiegend Spaßweinproben. Ein Thema wird zwar meist eingehalten, aber wir erstellen keine Verkostungsnotizen. Gepunktet wird manchmal, da muß aber noch an der Erfahrungsgrundlage gearbeitet werden. Es werden auch während der Probe Käse und andere Leckereien gefuttert. Der Verlust an Objektivität wird durch Atmosphäre und Behagen überkompensiert. :cool: Ich finde es so auch wesentlich einfacher, interessierte Neulinge für das Thema Wein zu begeistern. Die Nachschlagewerke können dann immer noch später am Abend herausgeholt werden...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 21:03:27
      Beitrag Nr. 697 ()
      Ach ja: Molitors Barrique-Riesling kenne ich auch, den habe ich sogar mal Hornwatz vorgesetzt, weiß aber nicht mehr, ob den 2000 oder 2001. Rieslingtypisch ist der wirklich nicht, ich fand ihn aber recht interessant. Aber zum Wiederkaufen hat es dann doch nicht gelangt.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 21:55:50
      Beitrag Nr. 698 ()
      Guten Abend,

      kürzlich hatte hornwatz hier bereits vom schwierigen Umgang mit wohl gemeinten, aber leider schlecht ausgesuchten Wein-Geschenken berichtet – ich erlebte dieser Tage ähnliches mit offenbar der Weinkellerleerung um Fehleinkäufe entstammenden Weinmitbringseln. Ein 95 er Silvaner aus Bingen (lt. Etikett mit Barriqueanteil) wurde sofort weggekippt, ein 97 Ruppertsberger Reiterpfand Kab. htr. vom Kloster Heilsbruck (warum brauen die nicht besser Bier ?) war vermutlich von Beginn an vor allem dünn (Palhuber und Söhne von Loriot lassen grüssen). Dass die von mir zum Kochen beiseitegestellte Flasche vom Besuch ohne Murren geleert wurde, erstaunt mich bei Viel-Weintrinkern allerdings (vielleicht lässt unser aller Geschmacksempfinden im Alter wirklich so sehr nach, dass wir uns die guten Weine für die kommenden Jahrzehnte vornehmen sollten – na ja, bei den dann zu erwartenden Rentenleistungen kommt der Oppenheimer Krötenbrunnen u.ä. vermutlich der Finanzlage gerade Recht).

      Ein paar Stichworte der vergangenen Tage aufnehmend:
      Wie der Jahrgang 2002 schmecken wird, vermag ich nach der ProWein noch nicht zu sagen – dass Weine (vor allem Spätlesen) im März noch schwer zu beurteilen sind, hätte ich nicht gedacht (insofern sind die Kaufanregungen noch spärlich). An der Mosel war der Oktober wohl ziemlich feucht, insofern soll es sich um einen schwierigeren Jahrgang als 2001 handeln, der die Qualität auch im Keller wieder stärker hervorhebt und mehr zwischen gut und weniger gut differenziert. Den sonstigen Jahrgangsbeurteilungs-Verlautbarungen , sei es verbands- und vertriebsseitig (unglaublich, wie man den Leuten bis zum Schluss einen famosen Jahrgang 2000 unterjubeln wollte – seitdem ist bspw. Moevenpick für mich in Sachen Seriosität erledigt), sei es leider auch von Weingutsverantwortlichen glaube ich nicht mehr. Dem Rheingau wünsche ich endlich wieder einen guten Jahrgang, die Weine dort schmecken wie von E_Kontakter erwähnt auch nach meinem Eindruck relativ ähnlich – natürlich gibt es Lagenunterschiede (Künstlers tiefe Böden machen sicher mehr her in puncto Kraft und Ausdruck) und unterschiedliche Stile, aber der besonders für den Sommer erfrischende Grundton ist schon immer schmeckbar. Für mich bleibt ein Preisproblem bestehen – die erste Qualitäts-Garde (Gegensatz zu Namen wie Weil und Vollrads) halte ich mit Kabinettpreisen von 7-9 € überteuert (etwa Breuer, Kesseler, Künstler, dessen einer Kabinett mir auch sehr gut geschmeckt hat, übrigens ebenso der Oestricher Doosberg von Spreitzer, den Ein-Sterne-Riesling von Kühn fand ich dagegen platt), die zweite Linie (z.B. Prinz von Hessen, Langwerth von Simmern) ist unsicher, also reizen mich eher Namen wie August Eser und F.B. Schönleber.

      Göttelmann ist sicher ein sehr solider und qualifzierter Winzer, der sich zu Recht einen guten Namen gemacht hat – im Gegensatz etwa zu Helmut Mathern (beide waren ähnliche Aufsteiger) verfügt er aber über die schwächeren Lagen (die untere Nahe reizt mich gar nicht mehr, Kruger – Rumpf z.B. war auf der ProWein auch so ein Fall von ganz netten, aber sehr schnell vergessenen Weinen).

      Biffar, war der erste der Kabinette von ihm in der Liste bei der ProWein der Goldbächel? Den fand ich auch lecker, viel besser als den darunter stehenden Kabinett?
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 22:12:02
      Beitrag Nr. 699 ()
      Nabend,

      HHanseat, du meinst "Pallhuber und Söhne" im Sketch des Altmeisters Loriot, gelle? "Einer wie der andere - das ist Qualität!" Dieser geniale Satz ist bei mir zum rennenden Kalauer bei Verkostungen aller Art geworden....

      Wenn du Bordeauxweine kaufen willst, würde es sich eventuell lohnen, mal bei mir in Aachen vorbeizuschauen. 10 Kilometer weiter, jenseits der Grenze im belgischen Eupen stößt man auf ganz andere Preisstrukturen. Du kannst bei mir pennen und außerdem noch einen richtigen Wein (= Riesling:D ) von Wittmann oder Franzen oder Van Volxem oder Christmann probieren....

      An den Barrique-Riesling von Molitor erinnere ich mich noch gut. Ganz lustig, aber wirklich haben muß man so etwas auf Dauer nicht. Gleiches gilt für das noch abgefahrenere Exemplar von Herrenberg.

      Wein und Spaß: Wein ist mein Hobby, und ich analysiere und punkte so lange, wie ich Spaß daran habe (genausowenig allerdings lasse ich mir meine Privatpunkte verbieten). Wenn es in ernsthafte Plackerei ausartet, hört es bei mir auf. Dann genieße ich es, kein Profi zu sein. Wobei die meisten Verkostungen, die ich bislang erlebt habe, in einer eher ungezwungenen und witzigen Atmosphäre stattfanden.

      Mit einem delikaten Wiltinger Klosterberg von Van Volxem im Glas (am Stil des Hauses gemessen eher leichtgewichtig-elegant, 86 Hornwatzpunkte) grüßt

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 22:55:37
      Beitrag Nr. 700 ()
      Hallo Frohnau,

      da ich meinen letzten Beitrag offline geschrieben habe, konnte ich dein Posting erst nachträglich lesen.

      99 Prozent aller 95ger Silvaner dürften wohl inzwischen mausetot sein. Und von einem Riesling Kabinett aus 97 kann man wohl im Normalfall auch nix Gescheite mehr erwarten. Darüberhinaus ist mir das Kloster Heilsbruck als Besitzer von Mittelhaartlagen bislang völlig unbekannt geblieben.

      Rente vom Staat kriege ich eh keine. Deshalb saufe ich ja auch lieber jetzt, solange es finanziell irgendwie machbar ist. Wenn man Tag für Tag genug Stoff einwirft, erübrigt sich die Rentenfrage sowieso:D:D:D:D....

      Ich fand viele 2002er auch noch sehr schwer zu beurteilen. Man muß sich allerdings klarmachen, daß einige Spitzenerzeuger (H-L und VV zum Beispiel), die ihren Weinen Zeit geben wollen, jetzt noch lange nicht gefüllt haben. Bei Löwenstein ist es vielleicht in 3 Monaten soweit.

      Ich hatte, soweit ein Eindruck möglich war, schon das Gefühl, daß in 2002 viele schöne Weine ins Faß gekommen sind. Aber du hast Recht: Auch 2000 (fürwahr ein miserables Jahr!) wurde bis zuletzt schöngeredet. Ein Hauch
      Skepsis kann von daher nicht schaden.

      ".... die erste Qualitäts-Garde (Gegensatz zu Namen wie Weil und Vollrads)..." - hast du in Scheuermanns Forum mitgelesen? Mir machts ja offengestanden doch immer wieder Spaß, mich in gewissen Grenzen und mit Anstand ein wenig zu fetzen....und es gibt Leute, die einfach aufreizende Meinungen in die Welt setzen. Oder was haltet ihr von einer deutschen Weingüterklassifikation nach den Durchschnittspreisen der letzten 50 Jahre?

      Was den Ein-Sterne-Wein von Kühn angeht, muß ich dir Recht geben. Das ist sicherlich nicht der große Wurf in dieser Preisklasse. - Mit August Eser habe ich früher schon gute Erfahrungen gemacht. Weine vom rechtsrheinischen Schönleber hat mein Freund Christoph im Keller - da muß ich mal nachbohren...

      Ich verstehe, was du mit den "interessanteren Lagen" bezüglich des Vergleichs Mathern-Göttelmann meinst. Und ich muß an dieser Stelle etwas bekennen: Die 2001er von Göttelmann sind vermutlich mainstreamiger als die von Mathern. Aber sie schmecken mir im Schnitt einfach besser! Der Intellekt ist nicht immer Herr über die Zunge. Hier stehe ich und kann nicht anders!

      Bei Biffar hat Jörg und mich der zweite Kabinett auf der Liste besonders beeindruckt. Aber es wäre ja totenlangweilig, wenn wir uns in allen Detailfragen völlig einig wären...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 23:38:48
      Beitrag Nr. 701 ()
      Hallo,

      also über Biffar werden wir uns hier nicht klar werden - ich fürchte, dass wir die Weine nachverkosten müssen (ich könnte schwören, dass der erste Kabinett in seiner ProWein Liste viel ausdrucksvoller war als der säuerliche zweite - und ich habe die Weine gleich am Anfang probiert). Vielleicht bin ich Göttelmann vorhin nicht gerecht geworden, denn leicht zu trinkende "vordergründige" Weine gefallen mir ja auch (wobei die Mathern-Weine auf mich nicht "schwierig" wirken - das gilt dann eher für anfangs verschlossene Weine, schönes Beispiel ist Heyl von Herrnsheim, ich war mir bei der Prowein ganz unschlüssig über dessen Weine - aber Jahre abwarten ist nicht mein Fall). Gerade im trockenen Bereich finde ich die primärfruchtigen und einfach leckeren Weine für die warme Jahreszeit das Richtige.

      Heute Abend fand ich einen vergessenen Weissburgunder Liter 99 von Scholler im Keller - eigentlich kaufe ich seit einiger Zeit keine Weissburgunder mehr (zu gefällig oder süsslich-oberflächlich in der Frucht), aber dieser hier schmeckt mir - Ananas plus dezenter Mineralik ( und das für unter 4 €;). Scholler ist genau der aussterbende Typ, der schmackhafte Alltagsweine ohne viel Worte macht (viel Geld kosten dagegen die "Spitzenweine" mit viel Worten und Image) - seine Frau ist übrigens aufgeschlossen- zuvorkommender. Aber egal, so etwas ist eine sichere Bank ( wenn ich mir überlege, dass die VdP-Liter nach einem Jahr reihenweise ihren Charme verlieren, ist doch ein 99er Liter mit Genuss Ausweis einer rar georden Solidität)
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 00:34:22
      Beitrag Nr. 702 ()
      Hallo,

      Frohnau, ich finde die Mathern-Rieslinge auch nicht "schwierig" - jedenfalls nicht in Relation zu den Weinen von Heyl oder Wehrheim. Sie haben zudem sicherlich etwas mehr Hintergrund als die Göttelmänner - aber dafür verfügen sie nicht über deren strahlende, geschliffene Frucht. Fast immer wenn ich einen Göttelmann öffne, kommt mir das Wort "kristallklar" in den Sinn.

      Ich mag diese reine, geheimnisarme Art beileibe nicht jeden Abend. Häufig habe ich den Ehrgeiz, auf einen tieferen Grund zu tauchen. Aber mitunter überwältigt mich auch die wunderbare Unkompliziertheit dieser im besten Sinne "leckeren" Weine.

      Bei Biffar werde ich mir einfach beide Kabinette bestellen, und dann sehen wir weiter.

      Nach deiner Beurteilung des 99ger Weißburgunders von Scholler werde ich meine 01er Spätlese getrost noch ein wenig liegen lassen.

      Was du über die "Spitzenweine mit Worten und Image" schreibst, gibt mir wieder einmal viel Stoff zum Nachdenken.
      Ich würde es so formulieren: Bei diesen "Spitzenweinen" spielt die Imagination schon eine große Rolle - aber auch nur diese Spitzen sind (von Ausnahmen abgesehen) in der Lage, die Vorstellungskraft entsprechend ins Rollen zu bringen.

      Zudem gibt es natürlich auch einen deutlich wahrnehmbaren Unterschied, wenn man die Dichte eines guten Literrieslings mit der eines Großen Gewächses, das diesen Namen eingermaßen verdient, vergleicht. Ganz prosaisch stellt sich dann die Frage, ob man bereit ist, für den nicht einmal doppelt so intensiven Wein den fünffachen Preis zu zahlen...

      Meine Sympathien gelten beiden Kategorien - derjenigen des selten genug in Erscheinung tretenden hervorragenden "Basisweins" zu einem für (fast) jeden Geldbeutel erschwinglichen Preis - und ebenso derjenigen eines notwendigerweise nicht ganz billigen Spitzenproduktes, solange gewisse Schamgrenzen bei der Kursfestsetzung nicht überschritten werden.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 17:28:05
      Beitrag Nr. 703 ()
      Moin!

      Na, dann hatte ich den Namen wohl doch nicht mehr ganz richtig im Kopf. Waren jedenfalls die Herren aus dem Sketch "Weihnachten bei Hoppenstedts"...

      Kürzlich getrunken und sehr lecker: Molitors 98er Zeltinger Sonnenuhr Auslese Feinherb. So muß ein Riesling schmecken! Absolut typisch und hat von der Lagerung profitiert, wenn mich meien Erinnerung an die früher genossenen Flaschen nicht völlig trügt.

      Hornwatz, vielen Dank für dein Angebot! Ich orientiere mich aber fürs erste bei Bordeaux für <20 €, da müßte ich schon sehr viel kaufen, damit die Fahrtkosten wieder drin wären. Aber ich melde mich sicherlich bei dir, wenn ich mal wieder in der Gegend bin!

      Die Weine von Heyl scheine ich auch nicht richtig zu verstehen. Schmecken ungewöhnlich, geben mir aber nichts. Biffar kenne ich nicht, Mathern und Göttelmann habe ich bisher nur auf unseren Weintreffen probiert.

      Ganz prosaisch stellt sich dann die Frage, ob man bereit ist, für den nicht einmal doppelt so intensiven Wein den fünffachen Preis zu zahlen...


      Tja, manchmal ja, manchmal nein. Kommt halt drauf an, z.B. auf den Anlaß...

      Alles Gute,

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 19:36:53
      Beitrag Nr. 704 ()
      Moin,

      interessante Aufklärung zu LaForrest, habe mich auch amüsiert.:) Danke.

      Ansonsten ist nicht viel zu erzählen, heute abend mache ich einen edlen Australischen Shiraz von den Barletta Brothers nieder, 96er Jahrgang aus dem Clare Valley, duftet schon ganz lecker.

      BTW: Frohnau, hast Du schon Antwort vom VdP erhalten?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 22:09:28
      Beitrag Nr. 705 ()
      Hallo zusammen,

      war ein paar Tage verreist, daher erst heute mal wieder eine Meldung.

      So, die, 2000`er Charmails liegen im Keller. Eine Kiste normale Flaschen und 2 Magnums. Was tut man nicht alles für seine Tochter.

      Hab mir heute die neue VINUM gekauft, aber noch nicht richtig gelesen. Mal schauen. Langsam gehen die Kosten für die entsprechende Literatur ganz schön nach oben. Bei der VINUM bin ich mir auch noch nicht sicher, ob ich die im Abo nehmen soll. Hab Weinwel, Wein-Gourmet und Alles über Wein, finde ich eigenntlich alle besser gemacht.

      Vieleicht kann ja mal jemand seine Meinung dazu abgeben.

      Gruß

      @chephren
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 22:34:29
      Beitrag Nr. 706 ()
      Guten Abend,

      heute erweist sich ein Weissburgunder Kabinett 2001 von Dr. Deinhard als ganz nett und sauber gemacht, aber ein wenig langweilig und ohne Auffälligkeiten (findet Ihr die Mittelhardt-Weine mitunter auch sehr glatt und ohne rechte Konturen, nicht schlecht- aber Wein für Anfänger, angeblich gut zu verkaufen im nicht-weinproduzierenden europäischen Ausland).

      E_kontakter, der VdP hat auf mein mail nicht reagiert - vielleicht haben die einfach kein Verständnis dafür, dass auf einer Pro-Bier-Veranstaltung ordentlicher Wein verlangt wird. Übrigens hatten wir im Vergleich zu dem wein-plus-Abend bei der ProWein noch Glück - deren Veranstaltung wurde wohl vom Lokal kurzfristig abgesagt, der bereitgestellte Wein jedoch trotz angeforderter Polizei nicht mehr herausgegeben, sondern anderen Gästen verabreicht (hätten die besser mit den VdP-Weinen in unserem Lokal machen sollen ...).

      chephren, ehrlich gesagt halte ich von diesen ganzen Hochglanz-Weinzeitschriften ziemlich wenig - neulich fand ich sie in einem Zeitschriftenladen wieder eines Kopfschüttelns wert - Aufmacher von AüW: "Weltklassewinzer W.Weil", na ja (ich kann halt nur den Teil über deutsche Weissweine beurteilen, bei AüW ein Aufguss aus dem Gault Millau zuzüglich einiger Kurz-Lobpreisungen ziemlich unbekannter Güter, redaktionell dürftig). Ich glaube in Vinum gab es eine plumpe Story über drittklassige Rheinhessen-Winzer unter dem Aspekt: nur halbwegs adrette junge Winzerehepaare werden in vergleichbarer Pose fotografiert und angepriesen (u.a. das Weingut Gehrig, dass mich bei der ProWein abgeschreckt hat - Rieslinge, die völlig sortenuntypisch schmeckten, offenbar für Riesling-Ahnungslose gemacht,als hätte man andere Rebsorten untergemischt). Weinwelt bietet lustige Kurzkommentare zu verkosteten Weinen, leider ohne Anspruch auf Seriosität, Wein-Gourmet greift immerhin auf Pigott als Autor und den geschätzten Ullrich Sauter als Redakteur zurück (hat die eigenen website: www.weinverstand.de, ist promovierter Philosoph und erster Autor des Berliner Weinführers gewesen, dann zwecks finanzieller Sicherung nach Hamburg abgewandert, hat sicher viel Ahnung, aber ist halt auch kommerziell abhängig von Anzeigenkunden und trendigen Themen - dass Wein als Wirtschafts- und Genussfaktor wenig gemein haben, ist mir bei der ProWein sehr deutlich geworden.
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 22:53:24
      Beitrag Nr. 707 ()
      Nabend,

      Chephren, einen gewissen Unterhaltungswert haben diese Zeitschriften meiner Meinung nach alle. Im Abo beziehe ich keine von ihnen, aber ab und an (vor allem vor längeren Bahnfahrten) kaufe ich mir schon mal eine am Kiosk. Am besten gefällt mir momentan der Wein-Gourmet, aber auch in der Weinwelt finden sich neben vielen flachen Story manchmal interessante Artikel.

      Frohnau, ja, die Mittelhaardtweine finde ich auch manchmal etwas konturlos - aber bei den guten trockenen Exemplaren kann die Schwäche dann auch in Stärke umschlagen. Gerade Rieslinge erfreuen dann durch ihre Ausgewogenheit.

      IMHO ist die Mittelhaardt auch nicht wirklich Burgunderland. Die wirklich eindrucksvollen Burgunder finden sich ein paar Kilometer weiter im Süden.

      Daß der VdP nicht reagieren würde, habe ich mir beinahe schon gedacht. Die Barone habens halt nicht nötig...
      Saftladen!:D

      Gerade befindet sich mit Haarts Spätlese aus dem Piesporter Goldtröpchen 01 ein richtig großer restsüßer Riesling im Glas. Kraftvoll und komplex, sehr mineralisch, schöne Süße ohne jede Klebrigkeit, laaaang. 12 Euro finde ich für diesen Wein absolut nicht zuviel verlangt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 22:54:52
      Beitrag Nr. 708 ()
      Moin, Chephren!

      Für Wein&Co gebe ich einiges an Geld aus, für Weinzeitschriften allerdings gar nichts. Ich hatte einige mal probegelesen, aber wirklich überzeugt hat mich keine. Da fühle ich mich per Internet für aktuelles und Bücher für bleibendes deutlich besser aufgehoben.

      Vielleicht können wir hier ja einkeg Infoquellen zusammentragen? Ich fange mal an: beste Anlaufstelle für Weininformationen in deutscher Sprache ist wohl http://www.wein-plus.de/magazin/index.html mit seinen diversen Unterbereichen, hervorgehoben seien das Magazin, das Forum und Marcus Hofschusters Weinführer. Bestes Nachschlagewerk zum Thema Wein ist meines Wissens "The Oxford Companion to Wine" von Jancis Robinson bzw. das Oxford Weinlexikon (deutsche Ausgabe scheint vergriffen zu sein?)http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/019866236X/qid=1049144….

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 23:58:10
      Beitrag Nr. 709 ()
      Hallo,

      eine wichtige Informationsquelle bei weinplus ist außerdem noch Norbert Tischelmayers Glossar. Hier wird jeder Begriff, der mit Wein zu tun hat, wirklich detailliert erläutert.

      Wenn man sich intensiver mit deutschem Wein beschäftigt, kommt man IMHO nach wie vor bei aller Skepsis nicht um den Gault Millau herum. Und erst recht nicht um die Bücher von Pigott, wobei es sich da um eine Mischung aus Information und Belletristik handelt.

      Wenns um Frankreich ging, konnte ich bislang ganz gute Erfahrungen mit dem Hachette machen.

      Die kleinen Bücher aus dem Heyne-Verlag von Knoll bzw. Schwarzwälder über österreichische und spanische Weine und Erzeuger finde ich gemessen am Format ziemlich informativ. Sie sind nicht mehr auf dem neuesten Stand, aber sie eignen sich sehr gut, um zunächst einmal einen groben Überblick zu erhalten.

      Sehr spannend finde ich zudem die Neuauflage des Verkostungsschinkens von Peynaud, obwohl mich die unglaubliche Pedanterie des Meisters manchmal annervt. In diesem Wälzer wird die ganze Sensorik absolut analytisch von Adam und Eva an erklärt. Kaufens- und lesenswert (sofern man in der Lage ist, das ein oder andere zu ÜBERlesen) ist er allemal. -

      Leider hat alles auf dieser schnöden Welt ein Ende. Das Goldtröpfchen ist inzwischen komplett im Hornwatz gelandet. Schade, schade, denn das war einer von den Genüssen, die nach Ewigkeit verlangen...


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 19:17:02
      Beitrag Nr. 710 ()
      Moin!

      Hornwatz, wenn ich deine Notiz richtig verstehe, kann man das Goldtröpfchen heute mit großem Genuß trinken, ohne ihn in einer unpäßlichen Phase anzutreffen? Ich habe mir ja auch einige Flaschen gesichert, dann muß ich da wohl mal beigehen...

      Huete Im Glas: die zweite MöPi-Bordeaux Empfehlung, ein 2000er Ch. Lafon, ein Cru Bourgeois aus dem Medoc für etwa 13 €. Sehr angenehm, Bordeauxtypisch, am zweiten Tag ist der Duft noch schöner. Die Tannine sind aber heftig spürbar. Der Preis geht in Ordnung. Sollte ich noch zum Bordeauxtrinker werden? :rolleyes:

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 19:46:55
      Beitrag Nr. 711 ()
      Guten Abend,

      schmeckt die Goldtröpfchen-Lage tatsächlich so fruchtig-ausdrucksvoll wie in der Literatur beschrieben und damit anders als viele Mittelmosellagen ?
      Also vermutlich ein Fall für das künftige 1. Mosel-Gewächs (ich gestehe, bei der Grundsatz-Diskussion dazu im Scheuermann-Forum nicht recht mitzukommen). Habe eine Flasche aus dem PdP-Angebot im Keller (ich glaube 96er).
      Avatar
      schrieb am 02.04.03 01:13:22
      Beitrag Nr. 712 ()
      Moin,

      HHanseat - falls du zum Bordeauxtrinker avancieren solltest, wäre dir auf jeden Fall mein Verständnis sicher!

      Jau, zumindestens ein Goldtröpfchen würde ich an deiner Stelle jetzt probieren!!

      Frohnau, mangels Erfahrung weiß ich nicht, ob es wirklich an der Lage anstelle des Erzeugers hängt. Aber vermutlich muß man die Fruchtdichte des spontan vergorenen Goldtröpchens 01 von Haart schon im Zusammenhang mit dem Terroir sehen. In meinen Augen auf jeden Fall ein Kandidat für die künftige "1. Lage".

      Im Scheuermann-Forum komme ich zur Zeit auch nur bedingt mit....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 13:16:18
      Beitrag Nr. 713 ()
      Hallo zusammen,

      zunächst muß ich dem Doosberg* 01 von Peter Jakob Kühn eine kleine Ehrenrettung zuteil werden lassen. Vorgestern hatte ich ihn im Glas - und er präsentiert sich inzwischen als ausgesprochen mineralischer Terroirwein. Keine Granate, aber ein feiner Riesling, der sein Geld wert ist. Den habe ich zuvor wirklich falsch eingeschätzt.

      Heute ist Post von Reinhard Löwenstein eingetroffen. Er hat seine Preise diesmal nicht erhöht! Und beiliegend zur Preisliste fand sich ein mit vielen schönen Fotos sehr anspruchsvoll gestalteter zehnseitiger Aufsatz zum Uhlen von einem Dr.Ralf Kröll unter Mitarbeit von Löwenstein. Umfassender und liebvoller kann man als Winzer nicht über sein Terroir informieren. Löwenstein bleibt für mich eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Szene.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 22:42:58
      Beitrag Nr. 714 ()
      Guten Abend,

      heute genoss ich eine wunderbare Grauburgunder Spätlese halbtrocken von der Mosel ..... an dieser Stelle ist hornwatz mutmasslich vom Stuhl gekippt und hat sich geschworen, nie mehr zu posten. Nach diesem Scherz aus gegebenem Anlass (der bei Bedarf im Scheuermann-Forum zu erforschen ist) zurück zur Realität: Der trockene Scheurebe-Kabinett von Wirsching 2001 schmeckt nach wie vor (ganz unverändert) und völlig anders als all die Gewürztraminer von unbekannten Weingütern, die ich im Laufe des Jahres für meinen alljährlichen Familienbesuch horte und die in der Regel auf grosse Zustimmung stossen (heute einer vom Weingut "hinter der Kirche" aus Rheinhessen, dass bezüglich seiner anderen Weine getrost vergessen werden kann - bei dem Gewürtraminer schmeckt man keine 13,5 %, sondern plumpe Gefälligkeit) - apropos schmecken: warum schmeckte Werner E. bei der Pro-Wein so vieles anders als hier berichtet (Biffar wurde von ihm abgewatscht) - ist wirklich jeder Geschmack anders oder sind wir hier Deppen ? Na ja, seis drum - momentan bin ich wieder auf die Rebsorte Weissburgunder gekommen, ohne so recht zu wissem, was da wirklich empfehlenswert ist (eher ausserhalb Badens, das ist nicht mein Fall); die Weinführer sind da eher vorsichtig (bleibt nur die Südpfalz? die Hofschuster-Empfehlung Weingut Zenzen von der Mosel -um den Bogen zum Anfang zu schliesse - war jedenfalls der grösste Flop, den Hofschuster nach meinem Geschmack bislang zustandegebracht hat.
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 23:36:37
      Beitrag Nr. 715 ()
      Hallo,

      Frohnau, deine Einleitung war spitzenmäßig!

      Allerdings: Die Scheuermann-Forum-Geschichte hat mich über einige Zeit wirklich belustigt, aber inzwischen tritt der Unterhaltungswert ein wenig in den Hintergrund. Ich habe den Eindruck, daß es einem gewissen Herrn um gezielte Demontage meiner Person geht, obwohl wir uns nicht kennen. Manchen Leuten bereitet so etwas offensichtlich Freude...

      Ist aber auch Wurscht. - Die Weine von Wirsching gefallen mir immer wieder sehr gut. IMHO ein äußerst seriöser Erzeuger, der inzwischen (das war nicht immer so!) auch im PLV-Kontext nicht schlecht aussieht.

      Kurz zu Werner E.: Der Mann ist zweifelsohne im deutschen Bereich sehr kompetent und zudem im persönlichen Umgang vieeeel unkomplizierter und konzilianter, als seine Mails bei Weinplus vermuten lassen.

      Er hat natürlich seine eigenen Vorstellungen. Und im Falle Biffar ( "zu primärfruchtig" ) decken die sich durchaus nicht mit den meinen.

      Deppen sind wir hier sicher nicht - höchstens Ignoranten auf hohem Niveau:D....


      Empfehlenswerte Weißburgunder: Wehrheim, Wehrheim und nochmals Wehrheim. Die Spätlese "aus dem Muschelkalk" ist für mich der Prototyp eines ausdrucksvollen Weißburgunders. Und bezahlbar ist sie mit 7-8 Euro außerdem.

      Ansonsten rate ich, wenn man den schlankeren Typus bevorzugt, zu einem M-S-R- Weißburgunder:D:D, nämlich dem von Franzen...


      Und die Schollerschen Weißburgunder (Tipp von Frohnau) finde ich gemessen am Preis auch nicht gerade übel.


      Beste Grüße


      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 13:16:21
      Beitrag Nr. 716 ()
      Hallo zusammen,

      was ich zu berichten ganz vergessen habe: Gestern war ich auf einer Verkostung bei Kern. Es gab Weine von Söll/Gamlitz, die mir dieses Jahr im weißen Bereich überhaupt nicht gefallen haben (zu vordergründig und teilweise viel zu alkohöllisch) und eine Kollektion von wunderschönen Spätburgundern aus dem Hause Adeneuer. Schon der für Ahrverhältnisse sehr peiswerte Ahrweiler Forstberg für 7,50 konnte mich überzeugen. Und die Walporzheimer Gärkammer (legendäre Lage mit speziellem Kleinklima, im Alleinbesitz von Adeneuer, der die Weine aus ihr zwecks Heraustreichung ihrer Charakteristik konsequent barriquefrei ausbaut) mußte trotz ihrer 19 Euro unbedingt in Gestalt von 2 Flaschen in meinem Keller platznehmen. Ein feiner Stoff!
      Probieren konnte man auch die trockene Auslese aus dem Ahrweiler Rosental 01, die ebenfalls zum Besten gehörte, was ich je von der Ahr getrunken habe. Als Versteigerungswein (sympathischer Kommentar von Adeneuer: "Den Preis habe nicht ich gemacht, den haben die Kunden gemacht!" ) zu 39 Euro allerdings nicht mehr meiner Schuhgröße entsprechend.

      Mit Adeneuer konnte man sich prima unterhalten. Ein zumindestens auf den ersten Blick sehr zugänglicher Winzer!

      In Anbetracht der Qualität und des Preisniveaus wäre das neben Sonnenberg mein zweiter Tipp für alle, die die subtilen Reize des Ahrburgunders kennenlernen wollen.

      Kern fluchte übrigens fürchterlich auf Sonnenberg, weil das Gut seine trockenen Weine mit 4 Gramm+ Restzucker ausbaut. "Das ist doch was für die Bustouristen!" Nachvollziehen kann ich diese Aussage Kerns ebensowenig wie seine Naturkorkomanie. Aber der Mann hat ein erstklassiges Deutschlandsortiment und richtet wirklich tolle (kostenlose) Proben aus. Dafür gebührt ihm Lob und Anerkennung!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 21:25:51
      Beitrag Nr. 717 ()
      Moin Jungs,

      gerade von einer längeren Deutschlandreise zurück. Habe einen Kollegen vertreten und musste hundereten von Privatanlegern erklären warum ihre Aktienportfolios jetzt 60% weniger wert sind. Wer da nicht zum Alkoholiker wird...

      Egal - bei der Fahrt durch Deutschland habe ich ein paar gute Weinerfahrungen gemacht. Mövenpick´s Marché schenkt in ihren Autobahnraststätten Clavels einfachen Languedoc aus - immerhin.

      Bei einem Italiener habe ich 66 Öhre für einen miesen Barolo bezahlt. Hab mich (untypischerweise) mächtig beschwert und der gute Gastwirt hat uns dann eine Flasche wirklich guten Roten (Name leider vergessen) umsonst eingeschenkt. Wahrscheinlich hatte der soooo ein schlechtes Gewissen...der ist fast auf den Knien gerutscht um sich für den hohen Preis seines miesen Barolos zu entschuldigen. Anscheinend kann man damit aber Geld verdienen, sonst wäre er ja nicht auf der Weinkarte.

      Ansonsten kommt nächste Woche der Umzugswagen um uns von England nach Frankreich zu befördern, dann gibts auch von mir wieder mehr Verkostungsproben - England ist ja irgendwie nicht der beste Platz für Einkäufe :rolleyes:

      See ya
      Christian (Rotweinlamm unter Rieslingwölfen)
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 21:44:52
      Beitrag Nr. 718 ()
      Nabend,

      den Christian gibts auch noch, wie schön! Ich hatte schon befürchtet, du könntest uns nicht mehr leiden.....

      Clavel in der Autobahnraststätte - das hätte ich nicht gedacht. Der Mann produziert wirklich Qualität für eine breite Öffentlichkeit...

      Beim Italiener in Deutschland Wein zu bestellen ist, nach meinen Erfahrungen der sichere Weg, entweder seinen Magen oder sein Konto zu ruinieren. Naja, du scheinst ja wenigstens an einen reuigen Mafioso gelangt zu sein.

      Christian, der Ahrburgunder ist aber schon rot! Oder zumindestens rötlich:D.

      Ich probiere hier gerade einen sehr merkwürdigen Silvaner von Ruck, über den ich zunächst mal was im K&U-Forum ablassen muß.

      Bis denne

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 22:31:34
      Beitrag Nr. 719 ()
      Guten Abend,

      mit den Ruck-Weinen konnte ich bei der ProWein ehrlich gesagt nichts anfangen - weder 2001 noch 2002 (habe 3 probiert).
      Heute Abend erwies sich der kurze Besuch bei der Eröffnung eines Ladens der Hamburger Weinhandelskette "Rindchen" in Berlin als kompletter Reinfall - nachdem bei rd. 10 deutschen Winzern mir kein einziger Wein richtig zugesagt hat, bin ich rasch von dannen (unbegreiflich wie ein Weinhändler mit einem derartigen Programm Erfolg haben kann). Die Winzer stammen überwiegend aus der 3. bis letzten Bekanntheitsstufe - was für mich nicht unbedingt etwas heissen will, aber sich hier leider als gerechtfertigt erwies. Der einzig erwähnenswerte Wein war ein trockenes Mehringer Hochgewächs vom Weingut Reh, dem in den Weinführern immense Schwankungen nachgesagt werden. Der nachfolgende 97er Kabinett halbtrocken erwies sich zu Recht als kaum verkäuflich. Besonders schwach leider das Weingut Weegmüller (Müller-Catoir-Nachbar), das vor einigen Jahren noch als Aufsteiger in der Pfalz gehandelt wurde - Scheurebe und Rieslinge waren kaum geniessbar (wenn man dazu noch von der Winzersgattin zu hören bekommt, wie die Weine schmecken und über welche Vorzüge sie verfügen, ist solch ein Weingut für mich erledigt - so bin ich aus derselben Erfahrung besser nicht zum einzig anwesenden VdP-Winzer Dr.Michel von Domdechant Werner gegangen, ein unangenehmer Mensch; aus dem Rheingau war dann noch George aus Rüdesheim mit sauren Rieslingen und Herr Schuth einsam mit seinem Gutsriesling zugegen - wieder ein trauriges Rheingau-Bild). Die badischen Familien-Weingüter habe ich mir geschenkt, die werden das Geschäft angesichts der benachbarten Baden-Spezialweinhandlung auch nicht retten.

      Um wieviel besser ist da doch der Scholler-Riesling im Glas.
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 22:40:23
      Beitrag Nr. 720 ()
      Moin,

      nur mal kurz...Frohnau, wie ist Rindchens Eröffnung ingesamt angekommen? Waren viele Leute vor Ort? Große Räumlichkeiten?

      Christian, ja, die Italiener, komme auch gerade daher, habe einen kleinen Gnocchi-Telller eingeworfen und war mal wieder nicht erfreut über das Dargebotene, immer ärgerlich, wenn mittelmäßiger Standard als puristisches Essvergnügen verkauft wird.

      bis die Tage ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 22:41:58
      Beitrag Nr. 721 ()
      Hallo allerseits,

      auch mal wieder von mir ein Lebenszeichen ...

      Die Woche ohne Wein habe ich besser überstanden als zunächst befürchtet, dennoch war die Freude heute groß das ich nach Hause durfte und natürlich auf den leckeren Tropfen am Abend.

      Den ganzen Tag habe ich mir den Schädel zerbrochen über den auszuwählenden Wein. Es sollte doch mal wieder was besonders sein - aber was? Dann viel mir der 2001er Nr. 6 von Herrenberg wieder ein, der mich doch Ende letzten Jahres so enttäuscht hatte. Damals, war ich mir sicher es könnte sich nur um eine "schlechte Flasche" handeln.

      Leider auch dieses mal Fehlanzeige, einer meiner blindgekauften Enttäuschungen des Jahres. Schlecht oder gar fehlerhaft ist er nicht, aber doch irgendwie langweilig. Er hat seine Up`s&Down`s, eher in der Nase gefällig als am Gaumen. Doch am Gaumen tut sich für mich ein riesen Loch(Riesling:D ) auf, nichtssagend, ja sogar flach. Ok, flach ist vielleicht etwas zu hart ausgedrückt
      aber bliebe mir noch die Wahl, hätte ich meine verbliebene dritte Flasche nicht gekauft. But that`s life!

      Achso, bepunkten würde ich so knapp über 80 (81-82). Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Und für 8.50 Euro erwarte und bekomme ich da schon wesentlich mehr.

      Wie sieht ihr die Nr. 6?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 23:21:00
      Beitrag Nr. 722 ()
      Nabend,

      Frohnau, ich kenne jemanden, der über dein Rindchen-Urteil nicht sonderlich traurig sein wird.

      Erfolg hat der gute Herr Rindchen allerdings trotzdem in den letzten Jahren nicht zu knapp gehabt. Mich wundert das nicht so sehr, denn Aldi und Jacques sind schließlich auch erfolgreich mit ihrem Sortiment (wobei man bei Aldi ganz selten und bei Jacques permanent etwas Anständiges unter dem versammelten Schrott finden kann).

      Vom Domdechant hatte ich mal bei meinem Freund Christoph einen Riesling im Glas. So richtig schlecht war der meiner Erinnerung nach nicht.
      George: Naja, den Namen bringe ich eher in Zusammenhang mit einem gewissen Stefan, der Anfang des 20.Jahrhunderts eine sehr umstrittene Rolle in einem ebenso umstrittenen Kreis von Freunden und "Jüngern" gespielt und meines Erachtens sehr kunstvolle und zum Teil auch sehr gute Gedichte geschrieben hat. Der Mann ist leider heute weitgehend vergessen.
      Das Weingut kenne ich nicht, deiner Anmerkung nach muß man es aber offensichtlich auch nicht wirklich kennen.

      Die Lage im Rheingau ist IMHO momentan finster. Eine nicht geringe Zahl von schwachen Weinen wird zu starken Preisen verhökert. Über Ausnahmeerscheinungen wie Kühn (im Bereich der heftigeren Preise) oder Flick (keine absoluten Spitzenweine, aber ansonsten stimmte hier zuletzt eigentlich alles) muß man sich wirklich freuen. -

      Der "Myophorium" von Ruck ist übrigens ebenso ungewöhnlich wie gut. Oxidativ ausgebaut, mit entsprechenden leichten Sherry-Noten, sehr mineralisch, lang. Prinzipiell ein feiner Wein. Angesichts des Preises scheint er mir in seiner ganzen Abgefahrenheit allerdings mehr etwas für Leute zu sein, die sich schon seit 20 Jahren intensiv mit deutschem Wein befasst und infolgedessen schon alles Gängige probiert haben....
      Es ist sehr spannend, mal so etwas zu trinken - und ich ziehe angesichts der ungewöhnlichen Qualität meinen Hut vor Ruck. Eine 12er-Kiste vom Myophorium würde ich mir allerdings nicht unbedingt hinlegen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 00:11:42
      Beitrag Nr. 723 ()
      Hallo Jörg,

      Herrenbergs Nr.6 - oweia, davon habe ich neulich noch jemandem vom Weinplus-Forum (S.O. Schaefer) 2 Flaschen für eine Rieslingprobe in Spanien in die Hand gedrückt....

      Im Herbst letzten Jahres hat mir dieser Wein sehr gut gefallen - und Ekonti, wenn ich ich recht erinnere, war auch ziemlich angetan davon.

      Vor kurzem habe ich ihn wieder entkorkt - und fand ihn zwar nicht langweilig, aber äußerst irritierend. Die ein wenig ins Seifige gehende Mineralität paßte nicht so recht mit dem Rest der Nr.6 zusammen. Momentan macht mir dieser Riesling einen sehr zerfahrenen Eindruck, so daß ich ausnahmsweise sagen würde: Liegen lassen, abwarten und Tee trinken.In einem halben bis einem Jahr reden wir wieder über diesen Wein.....

      Ähnliche Erfahrungen habe ich übrigens mit der trockenen Nr.2 vom Herrenberg aus 2000 gemacht. Der Wein war zwischenzeitlich völlig im Off.

      Das sind halt keine standardisierten Tropfen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 16:48:28
      Beitrag Nr. 724 ()
      Hallo Bernd,

      ganz so kritisch, wie meine Worte vielleicht geklungen haben, empfand ich die Nr. 6 nicht.

      Ich habe die Reste heute mittag zu einem Nudel-Schinken-Auflauf getrunken, und da gefiel er mir schon wesentlich besser. Das Essen vertuschte den Durchhänger den ich am Gaumen bemängelte.

      Ehrlich gesagt, glaube ich nicht das sich der Wein noch mal positiv entwickeln wird, aber werde den Versuch wagen und meine letzte Flasche liegen lassen.

      Bei der 2000er Nr. 2 hat mich die unharmonische, bzw. dominante Säure gestört, die ich auch in dieser Deutlichkeit im August 2002 verspürte. Da erhoffe ich mir das sich die Säure noch etwas mildert bzw. sich besser als Ganzes einbindet. Letzte Flasche habe ich mir notiert für August 2004.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 21:28:34
      Beitrag Nr. 725 ()
      Guten Abend,

      zu E_Kontakters Frage: Rindchen hat ein Geschäft unmittelbar an einer Stadtautobahn-Ausfahrt mit Parkplatz davor (für Berlin ungewöhnlich, da entweder Parkplätze fehlen oder es sich um eher versteckte Gewerbehöfe handelt, z.B. bei Moevenpick), so dass die Eröffung in einem relativ kleinen Zelt auf dem Parkplatz stattfand. Die Winzer standen dicht nebeneinander, der Platz zwischen den Tischen war recht eng, so dass bei vielleicht 80-100 Besuchern gerade noch der Eindruck von Enge vermieden wurde. Das Publikum war altersmäßig sehr gemischt, ziemlich viel junge Leute darunter. Die Organisation fand ich gut, z.B. bekam jeder am Eingang einen Notizblock mit der Reihenfolge der Stände, aller angebotenen Weine (incl. Preis) und Raum für eigene Anmerkungen, zudem gab es außerhalb diverse Restposten-Sonderangebote.

      Übrigens haben sich die Rotwein-Publikumsrenner von Hawesko im Bereich von 5 €, die ich für Besuch+meine Frau bestellt habe, als fast überraschend solide und gut trinkbar erwiesen (gemessen an der Skepsis gg. der Hawesko). Ein Syrah und zwei Merlot-Weine aus Südfrankreich, die mir beim Probieren (als Laien) zugesagt haben - nicht tiefgründig-differenziertes, aber gut trinkbar und wirklich gut gemacht.

      Heute abend gibt es schon wieder Scholler, den Gewürztraminer Liter 99 für ich glaube 4 € - ein Muster von Alltagswein (endlich mal kein wuchtiger und alkoholischer Gewürztraminer trocken, verständlich dass Wehrheim kein Verständnis für Schollers Liter- und Preisgestaltung hat ...).
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 21:55:47
      Beitrag Nr. 726 ()
      Nabend,

      Frohnau, ich habe mir Rindchens Deutschlandsortiment inzwischen mal auf seiner Website angesehen. Naja... der absolute Höhepunkt ist wohl das Weingut Fuchs-Vallendar aus Pommern. Von diesem Betrieb sind mal unfallmäßig 6 Flaschen in meinen Keller gelangt, Auslesen in trocken, halbtrocken und restsüß. Brutal sauer, überschwefelt und unsauber. Eine Pulle davon liegt noch in meinem Keller rum, weil ich keinen Feind habe, dem ich so etwas schenken kann.

      Jörg, ich habe heute die 3/01 von Herrenberg aufgemacht. Und die gefällt mir jetzt deutlich besser als die 6. Der Wein hat sich schön entwickelt. Er besitzt neben der typischen Herrenberg-Mentalität ein feines Ananas-Bukett. 88 Hornwatzpunkte kann ich da schon zücken.
      Vor einem guten halben Jahr waren die 6 und der Saartyr meine 01er Herrenbergfavoriten. Inzwischen würde ich die 3 auch leicht über dem Saartyr einordnen.
      Vielleicht sieht das Ende des Jahres schon wieder anders aus. Schaun mer mal.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 22:31:23
      Beitrag Nr. 727 ()
      Hallo Bernd,

      Die Nr. 3 kenne ich so gut wie gar nicht. Schade. Ich glaube wir haben sie damals in Bochum blind verkostet. Leider habe ich die Weine damals an Hand der Beschreibung in der Preisliste ausgewählt, und so mit mich für die Nr. 6 entschieden.

      Sorry, wenn ich jetzt auf Punkte herum reite, aber 88 Punkte für die Nr. 3 und dann noch besser als der Saartyr. Ich habe den Saartyr im Feb. 03 zwischen 90-92 Punkte gegeben. Siehst Du den Saartyr wirklich unter 88 Punkte?

      Übrigens, heute abend ist der 2001er Niederhäuser Rosenberg Riesling Spätlese von Mathern im Glas. Grandios!
      Die Beschreibung und Bewertung von Sam würde ich sofort unterschreiben. Sehr gut gefällt mir seine dezente Art - kein Wein der aus dem Glas springt und einem erschlägt. Man muss sich die Zeit nehmen z.B. die Früchte in der Nase differenzierter betrachten zu können. Und der Preis - einfach sensationell. Mal wieder viiiiel zuwenig davon gekauft, aber wohin mit den ganzen Flaschen.:cry: :(

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 23:31:58
      Beitrag Nr. 728 ()
      Hallo Jörg,

      ich muß gestehen, daß ich den Vergleich zwischen Saartyr und Nr.3 aus dem hohlen Bauch heraus gepostet habe. Ich bilde mir zwar ein, kein ganz schlechtes Weingedächtnis zu haben, aber mein letzter Saartyr liegt nun doch ein paar Wochen zurück.
      Um zu einem vernünftigen Urteil zu gelangen, müßte ich den Saartyr und die 3 in kurzem zeitlichen Abstand oder noch besser gegeneinander probieren.

      Bei der Blindprobe in Bochum kam der Saartyr bei mir übrigens nur auf 84 :D :cry: :mad:..

      Hattest du den Rosenberg in trocken oder in restsüß? - Die Mathern-Weine sind in meinen Augen ein schlagendes Beispiel dafür, daß hohe Qualität nicht unbedingt grottenteuer sein muß. Mathern kam mit den Preisen gut klar - und seine Kunden erst recht. Vor solchen Winzern ziehe ich meinen Hut dreimal!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 23:58:03
      Beitrag Nr. 729 ()
      Hallo Bernd,

      Ich glaube in Bochum sind doch einige Weine unter Wert geschlagen wurden.

      Zu Mathern - es ist die restsüße Spätlese, die Trockene ist zwar gut aber nicht so begeisterungsfähig wie die süße Variante.

      Der Rosenberg hat mir zu Beginn nicht so gefallen, keine Nase und auch etwas Kunststoff (vielleicht vom Korken, schon oft gehabt bei Kunststoff verkorkten). Er hat ca. nach 30 Min. bis 1 Std. angefangen sich zu öffnen. Etwas Luft braucht er also. Dieser Kunststoffduft ist aber schnell verflogen.

      Geblieben ist ein toller Wein - und im Restsüßenbereich
      ein Gewinner des Jahres, was das PLV betrifft. So aus dem Gedächtnis heraus fällt mir nur der Riesling Kabinett aus dem Bernkasteler Lay von Dr. Loosen noch ein, aber der ist mit 8.60 Euro auch schon deutlich teuerer.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 00:21:42
      Beitrag Nr. 730 ()
      Nabend,

      gerade habe ich noch einmal mein vorletztes Posting gelesen. Hornwatz, wie soll denn die Herrenberg-Mentalität so direkt im Wein schmeckbar sein? MINERALITÄT sollte das wohl heißen!

      Jörg, an restsüßen Spätlesen habe ich von Mathern leider nur die Kertz und die Hermannshöhle aus 01. Ich konnte halt damals im Gut, wie schon dargelegt, nicht alles verkosten. Schade, denn nach deinem Bericht hätte ich den Rosenberg schon gerne probiert!

      Kennst du die Göttelmänner aus 01? Ich habe es schon mal gepostet: Die machen mir (ganz subjektiv!) noch mehr Spaß als die zweifelsohne höchst erfreulichen Rieslinge von Mathern.

      Insofern ziehe ich auch dreimal meinen Hut vor Götz Blessing.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 00:40:07
      Beitrag Nr. 731 ()
      Hallo Bernd,

      von Göttelmann habe ich mir ein sehr kleines Paket schicken lassen. Alles sehr gutes Weine für wenig Geld. So aus dem Gedächtnis heraus (nach einer geleerten Flasche:rolleyes: ), habe ich die drei Göttelmänner in besserer Erinnerung als die eine Spätlese von Mathern.
      Aber die müsste man nebeneinander probieren um fair urteilen zu können.

      Den Rosenberg können wir gerne mal zusammen probieren, dann kannst Du eine Flasche von der Nr. 3 mitbringen.
      Dann haben wir beide etwas gelernt.

      So schnell ins Bett, morgen geht`s wieder in die Klinik.:cry:

      Bis bald,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 13:31:11
      Beitrag Nr. 732 ()
      Moin,

      Frohnau, dank für die kurze Detail-Beschreibung der Rindchen-Eröffnung.

      Hornwatz, Scandi, gestern hatte ich den Saartyr wieder im Glas, 88 Punkte sind Minimum. Ich ordne ihn knapp über der Nr.3 ein. Scandi, falls Du an der Nr.3 interessiert bist, könnte ich noch eine Flasche locker machen, habe noch 8 Flaschen davon.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 21:04:27
      Beitrag Nr. 733 ()
      Guten Abend,

      zu Matherns restsüsser Rosenberg-Spätlese: die 2001er Version kenne ich leider nicht (da hatte mich der deutliche höhere RZ-Gehalt im Vergleich zu den anderen Spätlesen von einer Bestellung abgehalten), aber zufällig trank ich heute nachmittag gerade die 99er Variante (noch erhältlich ab Weingut) und bin auch des Lobes voll: die Frucht ist noch runder und ausdrucksvoller als in den von mir getrunkenen, auf Anhieb leckeren 01-er Spätlesen, für restsüss schmeckt der Wein ungewöhnlich kompakt (hat auch immerhin 11 %), durch die sehr gut eingebundene Säure völlig alterslos - solch eine Flasche ist zügig geleert (wobei Scandis Beobachtung stimmt- so nach 1-2 Stunden Öffnung wurden die Fruchtaromen noch differenzierter) - klare Empfehlung (die Göttelmann-Weine schmecken mir im restsüssen Bereich deutlich süsser und oberflächlicher).

      Am Abend erweist sich ein Beulwitz-Hochgewächs tr. aus 2000 erstaunlich anders als die vorigen Flaschen davon, weniger reif und ausgewogen, sondern sehr zitrusfrisch - erlebt Ihr es auch immer wieder, dass gerade bei nicht mehr jungen Weinen jede Flasche desselben Weins wieder eine Überraschung birgt und fixe Einschätzungen oftmals widerlegt werden?
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 22:46:49
      Beitrag Nr. 734 ()
      Nabend

      Jörg, die Rosenberg-Herrenberg-Veranstaltung können wir gerne mal ins Auge fassen.

      Ekonti, wer nun von beiden den anderen übertrifft, die Herrenbergsche 3 die 4, oder umgekehrt....da kann ich nur sagen: Einer wie der andere, das ist Qualität!:D:D.

      Frohnau, die 99ger von Mathern kenne ich leider nicht. Aber ich bringe hier mal ein Zitat aus dem 2001er GM: "Zusammen mit Göttelmann in Münster-Sarmsheim und Tesch in Langenlonsheim hat sich Mathern an die Fersen von Emrich-Schönleber in Monzingen geheftet....". Ich glaube schon, daß man Göttelmann und Mathern einigermaßen in einem Atemzug nennen kann. Ganz subjektiv gefallen mir, wie gesagt, die 01er von Göttelmann eine Spur besser als die von Mathern. Aber da gehts wirklich um subjektive Vorlieben.

      Ich befasse mich gerade mit einem Nahewinzer, der in den diversen Foren stark vernachlässigt wird, nämlich mit Crusius. Der verfügt über teilweise spektakuläre Lagen. Wer mal hoch oben über der Traiser Bastei gestanden hat, weiß, was ich meine.

      Die trockene Spätlese 01 von Crusius aus dem Traiser Rotenfels ist tendenziell auch sehr schön. Auf jeden Fall nahetypisch, etwas grapefruchtig, mineralisch, leicht kräuterwürzig, fein und elegant. Es fehlt ein wenig an Kraft und Dichte. So um die 86 Hornwatzpunkte (bei einem recht fairen Preis von 8,8o Euro.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.04.03 22:10:48
      Beitrag Nr. 735 ()
      Hallo,

      heute Abend befindet sich mal wieder ein sehr interessanter und
      vielleicht auch außergewöhnlicher Wein im Glas. Meine Nachforschungen
      vorab über google blieben erfolglos und die bekannten Weinkritiker im
      Internet scheinen diesen Wein auch noch nicht probiert zu haben, oder
      er wurde nicht veröffentlicht. Es handelt sich um die:

      2001er Durbacher Plauelrain Chardonnay Spätlese trocken von Andreas Laible

      Ich weiß nicht mehr warum ich den Wein bei meinem Besuch 2001 im Weingut
      mitgenommen habe, ob er damals im Weinforum diskutiert wurde? An das
      minimale „Schlückchen“, das mir Frau Laible zugestanden hatte erinnere
      ich mich auch nicht mehr. Dennoch es war kein Fehler.

      Er hat eine faszinierende Nase, sehr intensiv, Gemüse, grüner Apfel, etwas
      Zitrone, Ananas. Ich habe mich ca. 5 Minuten von den diversen Düften
      verführen lassen, bevor ich es wagte den ersten Schluck zu nehmen.
      Die zur Schau gestellte Vielfalt und Finesse der Nase geht am Gaumen
      etwas unter. Übrig bleibt, saftige Früchte – überwiegend taucht der grüne
      Apfel wieder auf. Milde Säure, trocken, weich und abgerundet, leichte
      Mineralität, mittlerer Körper. Er wirkt irgendwie stumpf am Gaumen –
      ich weiß nicht ob dieser Ausdruck verständlich ist, aber bisher habe ich
      dieses „Mundgefühl“ nur bei Rotweinen gehabt, und es immer auf die
      Gerbstoffe oder Tannine zurückgeführt. Der Abgang – feinherb mit
      spürbarem Alkohol (13%vol.), ich würde hier nicht von brandig sprechen
      wollen, sondern wirkt eher druckvoll am Gaumen. Sehr Nachhaltig.

      Fazit: Ich habe wenig Erfahrung mit Chardonnay und noch weniger
      mit Wein als Essenbegleiter, aber dieser Wein ist für mich ein idealer
      Essenbegleiter. Er begeistert in der Nase und fordert auf zum verweilen,
      dennoch wirkt er am Gaumen eher zurückhaltend und unaufdringlich.
      Ich gebe zu bedenken meine Unerfahrenheit mit Chardonnay’s, aber
      dieser Wein ist mir 88-89 HeisigPunkte wert.

      Ich hoffe das einer von Euch diesen Wein schon mal getrunken hat.

      Viele Grüße,
      Jörg

      .... der fröhlich strahlend am Sonntag mit seinem Sohn aus dem Krankenhaus
      entlassen wurde.
      Avatar
      schrieb am 07.04.03 22:54:18
      Beitrag Nr. 736 ()
      Nabend,

      Jörg, leider, leider kenne ich den Laible-Chardonnay überhaupt nicht. Bei meinem Besuch im Weingut wurde er mir nicht vorgestellt - und angesichts der Palette der meistens deutschen Winzer kann man ja fast immer nur einen Teil der Kollektion verkosten....

      Ich kann mir aber, so wie ich Andreas Laible als Qualitätsfanatiker einschätze, sehr gut vorstellen, daß er auch einen exzellenten deutschen Chardonnay auf die Flasche gebracht hat

      Vielleicht hast du noch eine Pulle davon. Dann würde ich, wenn ich mal nach Duisburg komme, vergleichshalber den 01er Chardonnay "S" von Wittmann mitbringen.


      Heute abend war ich bei meiner Mutter zum Essen eingeladen, wobei ich für den Wein zuständig war. Es gab die 01er Rieslingspätlese "Aus dem Bundsandstein" von Dr. Wehrheim. Das ist ein Wein, den ich nach wie vor in der Preisklasse von 8 Euro sehr beeindruckend finde. Üppig und streng zugleich...ein Riesling, der bei aller Nachhaltigkeit nicht schmeichelt, sondern fordert.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.04.03 22:56:12
      Beitrag Nr. 737 ()
      Moin,

      Scandi, die Beschreibung des Chardonnays klingt nach typischem Laible-Stil, würde mir bestimmt auch gefallen, da sie nicht zu breit und füllig sein dürfte.

      Hornwatz, denke auch, man sollte Herrenberg als "Ganzes" betrachten.

      Heute lagen diverse Medocs des 2000er Jahrgangs im Glas, ich hatte an einer Probe teilgenommen, die Margaux-Weine sind noch sehr rough und rustikal-säurebestimmt. Hier gefiel Chateau Cantenac-Brown mit einem schon sehr weichen Medoc, ebenso das Chateau Ferriere mit einer weichen Frucht und der beste Margaux war vom Chateau Kirwan, schon sehr lecker mit eindeutigen Tertiär-/Lederaromen. Die Weine aus Saint-Julien waren da allesamt weicher, interessant und mit einer weichen und leicht süßlichen Frucht war das Chateau Moulin de la Rose, auch Chateau Gruaud Larose gefiel, zweitbester war das Chateau Leoville Poyferre, getoppt vom Chateau Lagrange, der schon sehr intensiv und würzig war, dazu einen langen Nachhall hatte. Die Weine aus Pauillac waren dann wieder kräftiger, es wurde langsam schwieriger, zu verkosten, interessant war das Chateau Grand-Puy-Ducasse. Die anderen Ortschaften lasse ich mal raus. Insgesamt war das Gros der Weine doch sehr ähnlich und eben noch nicht trinkreif.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 08.04.03 08:28:26
      Beitrag Nr. 738 ()
      Hallo,

      Bernd, eine Flasche vom Laible-Chardonnay habe ich noch.
      Die werde ich für unser Treffen aufheben, dann können wir
      ihn mit dem wittmannischen Chardonnay vergleichen.

      Wir werden in der ersten Juniwoche eine Woche in Hausach /Baden verbringen, und ich freue mich schon auf den Besuch bei Laible und R&C Schneider. Schneider hatte ich im letzten Jahr nur ein Blitzbesuch abgestattet, und wollte mir dieses mal mehr Zeit nehmen. Die Winzergenossenschaft Durbach wird auch mal angefahren, um ein paar Püllecken für die abendliche Terrasse zu besorgen. Wir werden ein Tag in Richtung Baden-Baden fahren, da werde ich vielleicht mal kurz bei Schloss Neuweier vorbeischauen. Gibt es sonst noch Tips für die Orteneau und nähere Umgebung?

      Ekonti, der Chardonnay wirkte alles andere als breit und füllig, dann schon eher in die schlankere Richtung. Der leicht spürbare Alkohol im Abgang wirkt sehr gut als Gegenpol um das Ganze abzurunden. Kann jedem nur empfehlen bei der nächsten Bestellung mal eine Flasche zu probieren, auch die zurückliegenden Jahrgänge 1999 & 2000 wurde sehr gut bewertet.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.04.03 17:57:59
      Beitrag Nr. 739 ()
      Hallo,

      Jörg, du Glücklicher. Ich will auch in die Ortenau....

      Die Durbacher WG würde ich mir allerdings schenken und stattdessen lieber die Sasbachwaldener aufsuchen, die sich mit ihrem neuen Geschäftsführer Günther Lehmann deutlich im Aufwind befindet.

      Ansonsten hast du dir schon die Rosinen herausgepickt. Von Schloß Neuweier hatte ich vor einigen Wochen meine erste trockene Spätlese (aus dem reichhaltigen Fundus von Werner Elflein aufgekauft). Ein sehr guter, seriöser, "strenger" Riesling, der mich von der Stilistik her etwas an Wehrheim erinnert. So richtig billig sind die Schloß-Neuweier-Erzeugnisse allerdings nicht.....

      Am Kaiserstuhl würde ich vielleicht noch einen Besuch bei Michael Baumer in Oberbergen in Erwägung ziehen. Baumer ist ein Newcomer mit nur 1,8 Hektar. Ich kenne seine Weine nicht, habe aber an verschiedenen Stellen sehr Vielversprechendes darüber gelesen - und solche noch nicht renommierten Erzeuger interessieren mich immer.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.04.03 19:47:16
      Beitrag Nr. 740 ()
      Hallo,

      Bernd, wenn Dich ein Familienurlaub auf dem Bauernhof nicht abschreckt, wir können immer ein Babysitter gebrauchen.:D ;)

      Danke für Deine Empfehlungen, obwohl diese schon etwas abseits des Weges liegen. Das, mit der WG Durbach, muss ich mir noch mal überlegen. Die Weine waren 2001 schon nicht besonders, hab` sie damals nur probiert um die Zeit bis zum Laible-Termin zu überbrücken. Aber die badischen WG-Weine findet man überall, und sollen auch nur für den unkomplizierten Abend auf der Terrasse dienen.

      Schloß Neuweier kenne ich noch gar nicht, und konnte den Kurzurlaub auch nicht bis nach der Ortenau-Probe (die übrigens eine Woche nach meiner Rückkehr stattfindet)in Viersen legen. Ich habe mir soeben die Preisliste auf der Homepage angeschaut, und denke die Preise bewegen sich auf einem Niveau mit dem wir uns in der Zukunft abfinden müssen, oder halt die Qualitätsansprüche nach unten schrauben. Oder halt noch mehr suchen und die Aufsteiger finden.

      Da die Familie beim Besuch am Schloß Neuweier dabei sein wird, werde ich sicherlich nur zwei oder drei Weine probieren und eine Kiste mitnehmen. Kurz und schmerzlos. Mehr ist leider mit einem Kleinkind nicht drin, und schließlich möchte die Familie auch Baden-Baden sehen. Da ist es oft schwer beides unter einen Hut zu bekommen, deshalb auch der zweite Besuch bei Schneider - er ist im letzten Jahr dem schreienden Filius zum Opfer gefallen. Dieses Jahr fahre ich alleine zu Laible und Schneider.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.04.03 17:25:51
      Beitrag Nr. 741 ()
      Hallo,

      in den letzten Tagen getrunken: den Einstiegswein von Pierre Clavel 2000 - sehr rund und würzig (jedenfalls am ersten Abend), ein gefälliger Wein, dem allerdings Tiefenwirkung, Mehrschichtigkeit oder auch ein besonderer Geschmackskick fehlt, gut auch für Weineinsteiger, hat es aber schwer gegen die grossen Konkurrenz interessanter Südfranzosen im 6 €-Bereich (frei übertragen auf deutsche Verhältnisse ist der Wein für mich in seiner Relation zum Gesamtangebot vergleichbar mit einem Riesling Kabinett von Christmann oder Pfeffingen).
      Der Weissburgunder Kabinett 2002 von Volker Giess aus dem Birkweiler Kastanienbusch (dessen Weine ich bei der Pro-Wein im Vergleich mit den anderen Südpfälzer-Junioren gut fand) passte zwar nicht zur immer noch herrschenden Frostigkeit, ist aber nett zu trinken: Viel Primärfrucht (Melone), dahinter die typische Birkweiler Säure und Sprödigkeit - als Kabinett vom Stil her das Gegenstück zu Wehrheim, sicher eingängiger und fruchtiger; für gut 4 € preislich o.k.

      hornwatz, da die neue Weinliste von Horst Sauer bereits vorliegt, dessen Weine ich noch gar nicht kenne - kann man seine Müller-Thurgau-Weine trinken (das süßlich-gefällige, oberflächliche dieser Rebsorte langweilt mich üblicherweise)?

      Scandi, in der Ortenau soll übrigens die WG Varnhalt zum Teil leckere Rieslinge produzieren (habe ich mehrfach gelesen), ausserdem liegt das Gut Nagelsförst nahe Baden-Baden (deren Kellermeister jetzt zu Müller-Catoir gewechselt ist).
      Avatar
      schrieb am 09.04.03 18:32:04
      Beitrag Nr. 742 ()
      Moin!

      Letztens war ich auf der MöPi-Iberienprobe. Ich habe nicht wirklich intensiv gekostet, allerdings gefielen mir die fünf themenfremden Weine aus dem aktuellen Angebot besser als die iberischen. Bester Weißer war für mich der 01er Weißburgunder von Stadlmann aus der Thermenregion für 10 €. Superlecker und mit 11,50 € wirklich günstig der 00er CdR "Bouquet des Garriques" von Clos du Caillou. Geiler Stoff, kann es auch mit einigen Ch9dP aufnehmen. Christian mag den wohl auch, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht. Dem anwesenden Probenvolk gefiel der Wein offenbar derart gut, daß er am Samstag ausverkauft war. Die letzten vier Flaschen habe ich ergattert :D


      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 09.04.03 19:05:17
      Beitrag Nr. 743 ()
      Nabend,

      Frohnau, in aller Kürze (muß gleich für Besuch kochen) zu deiner Frage: Ja! Jjedenfalls für meine Geschmacksneven macht Sauer aus dem Müller-Thurgau einen richtig ordentlichen Wein mit einem guten PLV.

      Aber du hast nicht nur Müllers bei Sauer geordert, oder?

      HHanseat, gibts den Clos du Caillou noch anderswo? Und wann machen wir unsere nächste Onlineprobe?

      Beste Grüße


      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.04.03 23:08:45
      Beitrag Nr. 744 ()
      Hornwatz, aber sicher, zum Beispiel bei den üblichen Verdächtigen:

      http://www.pinard-de-picard.de/katalog/154100.html

      oder noch günstiger

      http://www.weinpalais.de/main/wein.cfm?cfid=13922&cftoken=60…

      Sehr probierenswert ist übrigens auch der 01er Riesling "Alte Reben" trocken von Heinz Schmitt für etwa 8 €, einer der MöPi Weine des Jahres. Nun traue ich deren Empfehlungen ja nicht immer, aber mit dem liegen sie richtig. Kräftig, voluminös, ohne fett oder platt zu wirken.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 09.04.03 23:17:24
      Beitrag Nr. 745 ()
      Nabend,

      da wir gerade bei den Südfranzosen sind...ich hatte wieder die Montirius-Weine aus Vaqueras und Gigondas getrunken. Das Ehepaar Saurel macht einfach superleckere Weine, ökologisch, extrem niedriger Ertrag und auch so intensiv, Frucht und Würze paaren sich fast perfekt, der Gigondas gefällt mir besser als der Vaqueras. Das Zeug läuft nur so die Kehle runter. Die Weine liegen zwischen 15 und 17 Euro, da kommt auch kein guter Bordeaux Superieur mit, die in gleicher Preisklasse liegen.

      HHanseat, vielleicht hole ich mir die vorgeschlagenen Weine mal bei Mövenpick raus. Man braucht ja Vergleiche.:D

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 13:35:05
      Beitrag Nr. 746 ()
      Moin Jungs,

      ja, der Clos de Caillou hat es mir angetan. Lecker ist wohl das beste Wort fuer ihn, ich koennte eine Flasche alleine trinken ohne Probleme (naja, vielleicht mit dem Alkohol).

      E-Konti, Saurel kenne ich nicht, werde ich aber nachholen. Wo bekommt man die ???

      Gruesse
      Christian
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 18:05:27
      Beitrag Nr. 747 ()
      Moin,

      Christian, ich erhalte immer Flaschen von einem guten Bekannten aus Süddeutschland. Irgendwann sollten die Rebholz-Weine mal eintreffen, vielleicht schicke ich Dir ein oder zwei Fläschchen aus meinem Bestand einfach mit?!:)

      Ich überlege schon, welche Weine heute abend zum Spiel Celtic vs. Boavista Porto (ab 20 Uhr auf DSF) geöffnet werden. Mit einem Riesling Classic von Carl Loewen werde ich wohl beginnen, der zweite Wein steht noch aus. Am letzten Wochenende wurde mir ein 79er St. Emilion Grand Cru Classe geschenkt, der schon sehr reizt.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 18:57:29
      Beitrag Nr. 748 ()
      Moin!

      Christian, hast du auch schon mal die "richtigen" Chateauneufs von Clos de Caillou getrunken? Ch9dP war mir ja meist zu teuer und zu lagerbedürftig, geraden verglichen mit den "einfachen" Südfranzosen, die mir auch schon sehr gefallen. Aber ihr Grundwein hat mich nun neugierig gemacht...

      Alles Gute wünscht

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 19:16:53
      Beitrag Nr. 749 ()
      Nabend,

      Ekonti, schreibst du dann was zum Loewen? Das Thema interessiert mich brennend.

      Heute abend werde ich mich wohl noch mit dem Rest des "Les Armieres" der Domaine de La Garance beschäftigen müssen Ein für mich zweifelhaftes Vergnügen. Diesen reinsortigen Carignan hat Martin Kössler im Rahmen seines "Verkostungszirkels" unberechnet(!) geschickt. Regulär soll er über 17 Euro kosten. Für mich ist er auf Grund seines brutalen Cassismiefs ( genau wie bei einer miserablen Scheurebe) an der Grenze zur Trinkbarkeit.

      Hattet ihr schon mal so einen scheurebigen Roten im Glas?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 21:21:04
      Beitrag Nr. 750 ()
      E-Konti,

      ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja (etc.)

      Wenn ich dann endgueltig in Frankreich bin revanchiere ich mich natuerlich als euer persoenlicher Einkaeufer ;)

      Wenn ich die Preisaufschlaege manchmal sehe, so duerfte es sich ab 12 Flaschen lohnen nach D-Land zu duesen :laugh:

      Den Clos de Caillou C9dP habe ich noch nicht probiert. Wenn aber der "einfache" Wein eine Indikation ist, bin ich schon heftig gespannt.

      Horni, da ich nicht weiss wie eine Scheurebe schmeckt, kann ich auch keinen Roten benennen der so geschmeckt haette - aehnlich wie Katzenurin und andere Weinpraedikate :D

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 21:47:27
      Beitrag Nr. 751 ()
      Nabend

      Christian, schäm dich! Noch nie ne Scheurebe im Glas gehabt, und das als jemand, der mal nicht allzuweit weg von Müller-Catoir gelebt hat. Da ist Nachsitzen angesagt:D!

      Dieser katzenpieselige Carignan ist wirklich grausam. Beim letzten Schluck habe ich mich regelrecht geschüttelt. Offenbar bin ich intellektuell noch nicht reif genug für Kösslers größte Ausdruckswunder.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 22:20:07
      Beitrag Nr. 752 ()
      Guten Abend,

      tja, der Kössler scheint ein wundersames Verkaufstalent zu haben ...
      heute abend schmeckt mir die letzte Flasche Herrenberg No. 4 halbtrocken aus 2000 am besten von allen - dunkelgelb, ziemlich oxidiert mit einer Reifenote, die einen wunderbaren Honigton hervorzaubert, der zuvor nicht mit im Spiel war; ein richtig satt-fülliger Wein, der zum anhaltenden Frostwetter passt (deutlich besser als all die Flaschen vorher, denen der burschikose "Landweincharakter" von Lochs 2000ern anzumerken war und der mich davon abgehalten hat, die 2001er zu bestellen - wofür ich von der hier versammelten Herrenberg-Fangemeinde mit Kopfschütteln gestraft werde ...)
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 23:29:44
      Beitrag Nr. 753 ()
      Guten Abend,

      heute Abend hat mal wieder unser allzeit geliebter Freund/Feind, TCA, zugeschlagen. Alles begann als ich vor ca. 1 1/2 Jahre eine einzelne Flasche 2000er Riesling Steinmassel vom Weingut Bründlmayer bei der Weinzeche in Essen mitnahm - die ganze Zeit schön gehütet im Weinklimaschrank und vor wenigen Minuten die 13 Euro einfach in den Ausguß geschüttet. Ich ärgere mich mal wieder maßlos, nicht unbedingt wegen des Geldes, aber ein Erlebnis in Sachen Wein weniger. Mal wieder ein Winzer der ein Jahr umsonst geschuftet hat.

      Frohnau, die 2000er Nr. 4 war/ist schon toll - ich habe meine letzte Flasche mit einer kleinen Träne im Auge ausgetrunken.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 00:12:26
      Beitrag Nr. 754 ()
      N`Abend!

      Scandi, mein Beileid!

      Frohnau, so einhellig bejubelt werden die Herrenbergs ja nun auch nicht. Ich kenne die Nr. 3, 4 und 6 des Jahrgangs 2001 und hatte außerdem noch eine Flasche eines älteren Jahrgangs (97?). Begeistert hat mich keiner, mit den jungen hatte ich sogar größere Probleme. Interessant vielleicht auch ein Erlebnis meines Vaters: der trinkt gerne Weißweine (vornehmlich aus D und Ö) und ist nicht wählerisch, sondern mag normalerweise fast alles, was man ihm vorsetzt (einschließlich abchasischer Weine :D). Aber den Lochriesling mochte er nicht...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 08:37:42
      Beitrag Nr. 755 ()
      Moin,

      HHanseat und Frohnau, ich bin ja ein großer Protagonist von Herrenberg. Aber ich kann verstehen, wenn man diese Weine nicht mag und mit dem extremen Stil nicht zurecht kommt. Auch ich hatte schon Flaschen und Tage, wo ich das Gefühl hatte, etwas sehr Merkwürdiges zu trinken - neben den Augenblicken, in denen mich diese ganz eigenständigen Weine absolut begeistert haben. Bezeichnend ist, daß ich, obwohl ich nicht über die beste Zunge verfüge, alle Herrenbergweine bei der großen Bochumer Blindprobe im November 2000 als solche erkannt habe. Das sind Rieslinge mit einem sehr ausgeprägten und manchmal durchaus eckigem Charakter - alles gibt es hier im Übermaß: Säure, Extrakt und bei den 2001ern auch Alkohol (oder positiv ausgedrückt: Körper).

      Von der 2000er Nr.4, die ja eine Spur schlanker gehalten ist, habe ich noch 5 Flaschen, auf die ich mich richtig freue. Frohnau, ich habe ja vor ein paar Wochen eine 4 aufgemacht (müßte hier auch irgendwo nachzulesen sein) und kann nur noch einmal bestätigen, daß der Wein sich jetzt in einer exzellenten Verfassung befindet und besser denn je schmeckt.

      Viele Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 10:33:59
      Beitrag Nr. 756 ()
      Moin,

      Hornwatz, leider hatte ich den Loewen gestern abend nicht geöffnet, bin beim 79er Grand Cru (Classe war es doch nicht) eingeschlafen. Der Korken war sehr bröselig, doch der untere Teil war gut mit dem Wein versorgt. Der St. Emilion vom Ch. Peyrau (oder so ähnlich) hatte eine leichte Frucht gepaart mit etwas Süße und sehr angenehmen Tertiäraromen. Säure habe ich erst im Abgang wahrgenommen. Da ich mit alten Weinen unerfahren bin, fehlt natürlich der Vergleich. Der Wein war nett zu trinken, unter "alter Spitze" stelle ich mir noch etwas anderes vor.

      Die Beschreibung von Frohnau auf die Nr.4/2000 trifft exakt zu, ansonsten finde ich die Herrenbergs gar nicht so extrem, einen Massengeschmack treffen sie dennoch nicht. Der gemeine Weissweinfreund wird immer den primärfruchtigen Classic vorziehen, weil er so angenehm zu trinken ist.

      Scandi, Du hast einen Weinklimaschrank?, wo hast Du ihn aufgebaut? Ich stelle mir da immer einen langgezogenen Wohnraum vor. An einem Ende steht das Sofa, am anderen Ende der Klimaschrank, farbig beleuchtet. Dann sitzt man auf dem Sofa, überlegt sich, welcher Wein geöffnet wird und geht ca. 30 Sekunden zum Klimaschrank rüber, um sich die Flasche zu holen. Danach wird sich auf dem Sofa mit dem ausgewählten Wein gelümmelt, natürlich immer mit Blick auf den Klimaschrank. Schönes Leben, oder?

      HHanseat, Christian...nächste Woche bekomme ich einen ökologisch ausgebauten Rhône-Wein von Marc Kreydenweiss, der Elsaß-Ikone, kennt Ihr den schon?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 10:44:15
      Beitrag Nr. 757 ()
      HHanseat, Christian...nächste Woche bekomme ich einen ökologisch ausgebauten Rhône-Wein von Marc Kreydenweiss, der Elsaß-Ikone, kennt Ihr den schon?

      Da hatte ich mal den Erstling Domaine des Perrières, Vin de Pays d´Oc 1999, der zum Schluß bei K&U für 5 € verramscht wird. Bei dem Wein muß irgendwas schiefgegangen sein, mir erschien er sehr unausgeglichen. Ich empfand ihn als trinkbar, richtig Spaß gemacht hat er aber nicht. 5 € mögen dafür angemessen sein, ursprünglich wurde deutlich mehr verlangt. Im K&U-Forum müßten sich einige Kommentare zu dem Wein finden lassen. Den 2000er kenne ich nicht, aber inzwischen kenne ich derart viele gute und günstige Südfranzosen, daß ich es nicht eilig habe, wieder mal eine Flasche zu probieren.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 11:30:06
      Beitrag Nr. 758 ()
      Moin!

      Hornwatz, ich gestehe dem Herrenberg gewiß jede Menge Individualität und Konzentration zu. Ich kenne auch keine sehr ähnlichen Weine. Nur mir liegt dieser Stil nicht. Aber wo die eh nur zwei Hektar haben , ist es doch gut, daß ich euch nicht auch noch die wenigen Flaschen wegtrinke...

      Hat eigentlich schon mal jemand einen Collioure probiert? Das sind "normale" Rotweine aus dem Banyuls-Gebiet, die Erzeuger machen oft beide Sorten. Ich hatte jetzt zwei im Hachette gelobte Weine (gleicher Erzeuger, Name gerade nicht parat, unterschiedliche Cuvees, einmal 96 und einmal 97), die mir in der Tat als auf halben Weg zwischen Banyuls und normlaem Roussilion-Wein angesiedelt vorkamen. Aber ganz zurecht gekommen bin ich mit diesen Weinen nicht, irgendwas ist da seltsam. Ich muß wohl meine Recherchen auf diesem Gebit noch ausbauen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 11:30:45
      Beitrag Nr. 759 ()
      Hallo Ekonti,

      Nee, ganz so praktikable wie Du es beschreibst ist es leider nicht, obwohl ich da keine Hemmungen hätte. Meine Frau würde mich aber erschlagen, sollte ich je die Idee haben den roten Liebherr ins Wohnzimmer zu stellen.

      Der Grund warum ich einen WKS gekauft habe ist ganz einfach, wir besitzen keinen Keller. Sondern nur einen Speicher, und da steht auch der WKS. Also nix mal eben aufstehen und den Schrank öffnen, eine Etage höher muss ich wandern um die Pulle zuholen. Ganz optimal ist die Ort auch für den WKS nicht, da sich der Raum im Sommer locker auf +35C erhitzt. Der Schrank muss da schon richtig arbeiten.

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Hast Du meine Mail bekommen? ... nächste mal Versuche ich es direkt, ohne diesen w:o sch....
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 11:32:06
      Beitrag Nr. 760 ()
      Moin,

      HHanseat, klingt ja nicht gerade fein...dieser aktuelle Wein von Kreydenweiss kostet schon ab Weingut 15 Euro, sollte sich also um ein anderes Exemplar handeln, ich öffne ihn nächste Woche und werde mal drüber berichten.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 11:47:53
      Beitrag Nr. 761 ()
      E_Konti,

      das ist schon derselbe. Wie gesagt, beim Erstling (99) ist was schiefgegangen, der 2000er soll deutlich beser sein. Dennoch wurde auch der 99er für >30 DM verkauft. Ich bin gespannt auf deine Eindrücke!

      Such doch mal im K&U-Forum nach "Perrières", da findest du vielfältige Kommentare.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 12:01:15
      Beitrag Nr. 762 ()
      Moin,

      Scandi, mail gerade entdeckt..., schade, daß die Damen bei der richtigen Platzierung des Klimaschranks nicht mitspielen:cool:

      HHanseat, dank für den Hinweis, nun bin ich wirklich gespannt, was mich erwartet...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 14:06:03
      Beitrag Nr. 763 ()
      Hallo,

      gestern Abend wurde in einer gemütlich Runde zwei tolle Weine getrunken. Notizen wurden keine gemacht.
      Begonnen wurde mit dem 97er Röttgen von Heymann-Löwenstein - nichts für Grüntrinker:D ;) - deutliche Tertiärnoten, Pilze, erdig, dennoch keine Firne oder Petrol. Am Gaumen wirkte er noch überraschend frisch, animierende Säure, leicht cremig, schwach hintergründige Frucht, sehr Nachhaltig. Wenn man auf die Primärfruchtphase verzichten kann, dann bereit dieser Wein richtig Spaß. Man muss es halt mögen. Würde mit meiner limitierten Erfahrungen vermuten das er locker noch drei Jahre sich so präsentieren wird.

      Als nächster, die 2001er Riesling Spätlese halbtrocken von Laible - hier trafen zwei verschiedene Welten auf einander. Die Riesling typischen Früchte sprangen einem förmlich an, erfrischende saftige Frucht am Gaumen, herrliches Süß-Säure-Spiel, nicht zu Süß. Im Finish hat er einen kleinen Durchhänger, deshalb würde ich den 2000er auch bevorzugen. Trotzdem, LECKER.

      Der Abend wurde im Irischpub mit einem Glas Kilkenny beendet, alles zu seiner Zeit.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 14:12:39
      Beitrag Nr. 764 ()
      Uuppps - kleine Korrektur - mit tertiär, glaube ich den falschen Begriff gewählt zu haben, meinte eher die Sekundäraromen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 14:57:23
      Beitrag Nr. 765 ()
      Hallo Weinfreunde !

      Komme gerade aus Österreich zurück. Waren ein paar ganz nette Sachen dabei. Besonders aufgefallen ist ein 2000er Grüner Veltliner `Alte Reben` von Dr. Unger. Schöne goldgelbe Farbe, nicht zu trocken, so richtig lecker, dass man gerne den ganzen Mund voll Wein hat. Überhaupt sind die 2000er in Österreich wirklich gut gelungen. Bezugsquelle in Deutschland konnt ich bisher keine ausfindig machen.

      Ausserdem: gestern kam ein Mailing von FUB. Für einige von euch sicher interessant, bieten die eine Deutsche Jungweinprobe Jahrgang 2002 an. Termin 24.05.03 in der Filiale Siegburg. 20,-- Euro p.P., die bei Kauf ab 100,-- Euro angerechnet werden. U.a. vertreten: Weil, Breuer, Van Volxem, Meyer-Näkel, Reichsgraf von Kesselstatt,Bürklin-Wolf, Heyl zu Herrnsheim, Neipperg, Deutzerhof, Dr. Loosen, Diel, Christmann, Adelmann, Fritz Haag, J.J. Prümm etc.
      Kontakt: sebastian.beemelmans@fub-weine.de 02241-965140

      Im gleichen Folder: 3x 2001er Van Volxem
      Wiltinger Braunfels Riesling 10,50
      Wiltinger Braunfels Riesling `Vols` 18,50
      Wiltinger Kupp Riesling 16,50
      Da ich mich bekanntermassen damit nicht auskenne, müsst ihr beurteilen, ob das Angebot OK ist. Hab`s nur mal aufgeführt, weil der Name Van Volxem hier schon öfter auftauchte.

      Heute abend geht`s weiter nach Brasilien. Ob`s da was zu entdecken gibt ? (weinmässig, meine ich...)
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 16:52:40
      Beitrag Nr. 766 ()
      Moin!

      Jou, die Österreicher haben schon sehr nette Weine. In Hamburg kommt man sogar erstaunlich gut an die Weine ran, es gibt hier einige Spezialisten (auch ein erheblicher Teil der Topgastronomie an der Alster ist in Ösi-Hand), und auch Mövenpick hat ein großes und günstiges Ösi-Abngebot.

      Gestern haben aber auch einige Kalifornier den Weg ins Glas gefunden, und sie haben sehr gefallen: sehr gefallen hat ein 99er Bonterra Zinfandel (das ist das Öko-Label von Fetzer), und der hat mich angenehmst überrascht! Nicht nur die üblichen üppige kalifornische Frucht, sondern auch eine verführerische Kräuternase, ohne störenden Wumms´: einfach gut! Noch fruchtiger (überbordene Pflaumenaromatik), aber nicht sonderlich komplex, dennoch angenehm und gefällig im besten Sinne der Marietta Old Vine #27 ohne Jahrgang .

      Außerdem probiert: Clemens Buschs 01er Pündericher Marienburg Spätlese trocken **, ein ganz klassischer Moselriesling. Angenehm, bleibt aber nicht im Gedächtnis. Von der Sorte geibt es viele, auch viele günstigere...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 18:13:40
      Beitrag Nr. 767 ()
      Guten Abend,

      DUSMG, zu österreichischen Weinen kann ich mich leider kaum äußern - die wuchtigen Spitzen-Rieslinge sind gewiss grandios, aber für mich preislich eine Nummer zu gross, der grüne Veltliner sagt mir als Rebsorte nicht zu. Die Präsens und das Marketing in Deutschlang sind beeindruckend, insofern läßt sich bisher Versäumtes an Kenntnissen ja noch nachholen. Die FuB-Jungweinprobe in Siegburg bietet illustre Namen (starke Teilnehmerzahl aus dem Rheingau und von der Mosel, allerdings vielfach ohne die Winzer persönlich), ich war voriges Jahr dort, ohne so recht angetan zu sein - es war zum einen beengt und nicht gerade besonders gut organisiert, zum anderen tue ich mich mit der Schlumberger-Auswahl der Winzer (FUB gehört zu diesem Dunstkreis) schwer.

      Zwei Weineindrücke der vergangenen Tage seien nachgetragen: Als einer der besten Rieslinge seit langem erwies sich die Spätlese aus dem Deidesheimer Grainhübel von Dr. Deinhard: ein nobler, ausgewogener Wein mit reifer Säure und einer wunderschönen Mineralik (ganz anders als etwa an der Terrassenmosel) – der Wein hatte nichts vordergründiges, sondern wirkte sehr klassisch-dezent (im Pfalz-Vergleich eher die Mosbacher- als die Christmann/Pfeffingen-Richtung); überraschend, nachdem die Deinhard-Kabinett-Weine unauffällig schmeckten. Die rd. 8 € waren dafür waren gut angelegt.

      Von dem schon erwähnten ehrgeizigen Endzwanziger Volker Gies aus Birkweiler erwies sich die Riesling Spätlese 2001 aus dem Kastanienbusch als extrem zitrusfruchtig (blind hätte ich auf Pfeffingen getippt), ohne Hintergrund (vermutlich stark vorgeklärter Most) und gewiss nicht Spätlese-mäßig. Der anschließend getrunkene Kabinett aus gleicher Lage 2002 (hatte mich bei der ProWein beeindruckt) war dermassen konträr, wie ich es bei demselben Winzer und derselben Lage noch nie erlebt habe – eine ganz unerwartete Mineralik bildet den gewichtigen Hintergrund zu einer frischen, erneut typisch zitrusartigen Primärfrucht; eine sehr schöne Kombination (natürlich nicht so ausgewogen und dezent-harmonisch wie in der Mittelhardt, aber als ganz eigenständiger Typ bemerkenswert) – das so viel vom Winzer abhängt, verblüfft mich dann doch.
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 23:00:32
      Beitrag Nr. 768 ()
      Nabend,

      hier noch mal kurze meine Eindrücke des 2000er "Les Armieres" von der Domaine de La Garance. Dieser Wein wurde von Martin Kössler im Rahmen des Verkostungszirkel verschickt.

      "auch bei mir fand der „Les Armieres“ an diesem Wochenende seine Bestimmung. Vorab, möchte ich mich erst mal ganz herzlich bei Martin Kössler bedanken, das er diese Flasche verschickt hat und somit den Verkostungszirkel ins Leben gerufen hat.

      Der Wein wurde ca. 3 Stunden dekantiert, natürlich mußte auch kurz nach dem öffnen ein Schlückchen genommen werden. Die Aromen haben sich durch das dekantieren unwesentlich verändert, nur die deutlich spürbare Säure konnte ich kurz nach dem öffnen nicht feststellen.

      In der Nase – Cassisnoten pur. Der Alkohol brennt etwas in der Nase, es könnte auch Lösungsmittel sein. Das oft genannte Katzenurin konnte ich so nicht nachvollziehen. Nach ein paar Stunden treten auch Holzaromen auf.
      Am Gaumen – Cassis, Cassis und noch mal Cassis. Zeitweilig dachte ich, man hat uns heimlich Cassissaft untergejubelt. Er wirkt weich, ja fast samtig. Die 14,5% Alkohol sind am Gaumen kaum spürbar, pikante Säure, Holz, süße Gerbstoffe, herber Bitterton im Abgang.

      Mein persönliches Fazit – er wirkt eher unkompliziert, eindimensional, ja sogar süffig – obwohl er auch schnell satt macht. Eine zweite Flasche würde ich mir nicht kaufen.

      Die Reste werden morgen noch mal nachverkostet – Bericht folgt."

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.04.03 19:36:05
      Beitrag Nr. 769 ()
      Hallo,

      herzlich willkommen, DUSMG! Nur ganz kurz (heute abend melde ich mich vielleicht wieder): 16 Euro für Van Volxems Kupp ist vieeeeeel zu teuer. Diesen Wein gabs bei K&U zum Ab-Hof-Preis von 12 Euro, und für diesen Betrag bekommt man ihn jetzt noch bei Kern.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.04.03 21:41:07
      Beitrag Nr. 770 ()
      So, hier bin ich wieder, etwas müde zwar, aber jetzt mit ein wenig Zeit.

      DUSMG, danke auf jeden Fall für den Hinweis! Vielleicht nehme ich mir ja die Zeit und fahre zum FUB-Termin. Es sind ja schon eine Menge illuster Namen dabei, und die Verbandelung mit Schlumberger stört mich nicht sooo sehr.
      Ein größeres Problem habe ich aber mit der Preisgestaltung der Probe wie der Weine - zwanzig Euro finde ich schon ziemlich happig angesichts der Tatsache, daß ich aufgrund der geforderten Kurse mit Sicherheit nicht für 100 Euro bei FUB einkaufen werde. Gerade Van Volxem kalkuliert sehr fachhändlerfreundlich. Bei den Preisen muß sich FUB wirklich ins Fäustchen lachen - solche Aufschläge billige ich dem kleinen Händler um die Ecke zu, aber einem großen Handelshaus nimmermehr. Da lobe ich mir dann doch den Kössler.

      HHanseat, die zwei trockenen Spätlesen, die ich von Clemens Busch mal im Glas hatte, vermochten mich auch nicht vom Sessel zu reißen. Gut, aber beileibe nicht außergwöhnlich und für meine Begriffe an der teuren Kante.

      Frohnau, Deinhard und Gies interessieren mich nach deinen Eindrücken sehr. Wie schade, daß Kellerkapazität und Geldmittel begrenzt sind.

      Jörg, von Laible kenne ich gar keinen halbtrockenen Wein. Steht jetzt hiermit auf meiner Liste! - Ich bin gespannt, wie sich meine 2000er und 2001er von HL entwickeln werden...

      Gestern und heute früh:D habe ich mit einigen schönen Tröpfchen in meinen vierzigsten Geburtstag hineingefeiert (ich hätte euch gerne eingeladen:), aber aus Platzgründen war das einfach nicht drin). Bei den Weinen handelte es sich um die üblichen Verdächtigen (H-L Röttgen 01, Laible Achat 00, VV Braunfels und Scharzhofberger, Christmann Idig 00, Herrenberg Saartyr 01, Keller Hubacker Auslese 00, Gauby Vieilles Vignes 00). Ich langweile euch jetzt nicht mit einzelnen Notizen (zumal ich mir keine gemacht habe:D ), aber besonders beeindruckt im Kontext hat mich diesmal Christmanns Idig. Gut, daß Papi mir heute noch ein paar Pullen vom O1er Idig geschenkt hat....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.04.03 22:53:06
      Beitrag Nr. 771 ()
      Moin!

      Alles Gute zum Geburtstag, Hornwatz! Da hast du ja eine stattliche Reihe von Weinen zusammengetragen, war dem Anlaß aber wohl auch angemessen!

      HHanseat, die zwei trockenen Spätlesen, die ich von Clemens Busch mal im Glas hatte, vermochten mich auch nicht vom Sessel zu reißen. Gut, aber beileibe nicht außergwöhnlich und für meine Begriffe an der teuren Kante.

      Ich hatte vor Urzeiten mal einen Wein, der mir aber nicht im Gedächtnis geblieben ist, und nun meine erste bewußte Flasche. Allerdings habe ich den Winzer Anfang des Jahres auf einer Weinmesse getroffen, und da haben mir die Weine sehr gefallen. Besonders angetan war ich von den süßen, die da aber schon ausverkauft waren. Ansonsten kann ich dein Fazit unterschreiben.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 08:44:54
      Beitrag Nr. 772 ()
      Moin,

      Hornwatz, auch hier noch mal Alles Gute zum Abschluß der ersten Lebenshälfte. Da hattest Du ja die Weinelite um Dich herum versammelt. :D

      DUMSG, 4 Euro Aufschlag ist schon happig, normal wären 2 bis 2,50 Euro. Mit Deinen Nebensätzen löst Du heftiges Fernweh in mir aus...(nach Brasilien...:rolleyes: )

      Am Wochenende lagen drei Weine von Carl Loewen aus Leiwen/Mosel im Glas. Zum einen die trockene Spätlese Laurentiuslay und der trockene Blauschiefer, eine Cuvée aus 80% Riesling und 20% Rivaner sowie der halbtrockene Riesling Classic. Dazu gab es kalte Fischplatte und gestern abend Steinbeißerfilet mit Salat und einer Nudel. Alle Weine sind sehr gute Essensbegleiter. Sie sind vor allem frisch und fruchtig, bringen eine solide nicht hervorgehobene Mineralik hinein. Preislich liegen Classic und Blauschiefer ab Weingut bei 4,etwas Euro, da kann man wirklich nicht meckern. Gerade zum Fisch hervorragend, ich denke auch, dies soll aus Sicht des Winzers der Einsatzort sein. Die Spätlese war mir etwas zu filigran, hier bevorzuge ich kräftigere Weine, aber das ist Geschmacksache und wir sind ja nicht in der Pfalz oder bei Löwenstein. Seine Thörnicher Ritsch Spätlese ist leider schon ausverkauft, sie wurde jetzt von Parker (:cool: ) mit 90 Punkten bewertet, und dies bei 9 Euro! Man kann es sehen wie man möchte. Der Winzer ist sehr freundlich und verwendet garantiert keine Aromahefen, er liebt den Weinberg, also Voraussetzungen und Einstellungen, die überzeugen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 09:24:03
      Beitrag Nr. 773 ()
      Hallo Bernd,

      nachträglich alles Gute zum vierzigsten Geburtstag. Wünsche Dir immer einen guten Wein im Glas für die nächsten Vierzig.

      Noch mal zu HL - ich kenne die 2000er von Heymann-Löwnestein so gut wie gar nicht - überlege mir dennoch, ob ich mir nicht vom 2000er Uhlen noch zwei Flaschen zulege, was meinst Du? Wir hatten ihn ja mal zusammen getrunken, da hatte er mich restlos begeistert. Hast Du ihn seit dem noch mal probiert?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 12:57:26
      Beitrag Nr. 774 ()
      Hallo zusammen,

      danke an alle für die guten Wünsche.

      Jörg, nein, ich bin nicht mehr dazu gekommen, den Uhlen 00 zu probieren. Und ich denke, daß ich die Flaschen, die ich noch habe, im Halbjahresrhythmus öffnen werde, bis ein deutliches Absteigen der Formkurve zu bemerken ist.
      Ich halte den Uhlen trotz einiger durch Werner ausgelöster zwischenzeitlicher Bedenken für einen unglaublich spannenden und großen Wein. Könntest du ihn denn zu einem einigermaßen menschenfreundlichen Preis bekommen?

      Ekonti, daß Loewen sehr freundlich ist, kann ich sofort bestätigen. Ich muß die Weine unbedingt noch einmal nachverkosten. Auf der Prowein hatte ich vorher zuviel völlig andere Tropfen getrunken (nicht nur bei Kracher, sondern auch bei Johner).

      Wie sehr laßt ihr euch beim der Einkaufsentscheidung von der "Ausstrahlung" des Winzers beeinflußen? Ich glaube, HHanseat z.b. sieht das ziemlich nüchtern und schaut gnadenlos auf de Weinqualität. Ich schaffe es nicht, diese "Objektivität" zu wahren.
      Ich komme auf dieses Thema, weil ein Freund von mir letzte Woche bei Wittmann (Junior) war und mir empört von dessen unfreundlicher und, wie er zumindestens sagt, arroganter Auftrittsweise erzählte (er hat dann auch keine einzige Flasche gekauft). Auf der Prowein zeigte sich Phillip Wittmann auch mir gegenüber nicht gerade sonderlich kommunikativ....
      Die Weine sind definitiv hervorragend, aber ich trinke trotzdem lieber etwas von jemandem, der mir einigermaßen sympathisch ist, und der sich die Mühe macht, mir ein paar Sätze zu seinen Produkten zu sagen. Wehrheim oder Johner oder Joachim Heger z.b. waren sich da auf der Messe durchaus nicht zu schade zu.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:02:15
      Beitrag Nr. 775 ()
      Ich glaube, HHanseat z.b. sieht das ziemlich nüchtern und schaut gnadenlos auf de Weinqualität.

      Naja, das liegt freilich zum Teil auch daran, daß ich nur wenig persönlichen Kontakt zu Winzern habe. Aber du hast schon recht, letztlich ist es eine Geschäftsbeziehung. Wenn mir der Wein nicht schmeckt, kann der Winzer noch so nett sein. Umgekehrt hat mich noch kein Winzer verschreckt.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 14:50:50
      Beitrag Nr. 776 ()
      Hallo,

      Bernd, ein Weinhändler bei mir in der Gegend bekommt "Restposten" (wie auch immer man das bei einer Privatperson verstehen mag) von einem HL-Sammler/Fan, und verkauft diese Reste für ihn. Darunter z.B. 96/97 Röttgen für ca. 13-14 Euro, 93 Uhlen (20 Euro), 99 Uhlen (24,50 Euro) und 2000er Uhlen für 25 Euro. Ich glaube er hat noch ein paar andere Raritäten, aber nur in kleiner Stückzahl. Der 2000er Uhlen mag etwas über den Hofpreis liegen, aber in Anbetracht der Verfügbarkeit, denke ich, ist der Preis akzeptable. Ich würde sowieso nur ein oder zwei Flachen nehmen. Muss ich mir noch mal überlegen. Ebenfalls, interessant ist der 2000er Röttgen bei K&U für 14.50 Euro, denn würde ich gerne auch mal probieren. Da dürften aber nur noch wenige Flaschen zuhaben sein.

      Zum Thema "Ausstrahlung", meine Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, oder auch nicht. Ich lasse mich durch unfreundliches Auftreten bestimmter Personen nicht davon abhalten guten Wein zukaufen, wie im letzten Jahr bei Frau Laible. Andersherum aber gerne verleiten, z.B. bei dem Begriff WinzerIN mit Ausstrahlung fällt mir spontan Angelika Kühn ein. Die mich auf der Prowein dermaßen freundlich an ihrem Stand empfing, trotz Streß mit irgendein italienischen Kritiker (Maroni oder so?). Dabei hatte ich zunächst gedacht sie erinnerte sich an mein Besuch im November, dann war`s aber doch der Forum-Pin. Trotzdem, solche Eindrücke bleiben haften und meiner Frau habe ich schon gedroht das, dass pilgern zum neuen Weinstand bei den Kühns mit anschließender Weinbergswanderung in diesem Jahr unausweichlich sei.

      Also, summa summaro man muss mir gegenüber schon sehr unfreundlich sein bevor ich dessen Weine nicht kaufen würde, allerdings Freundlichkeit hilft Kontakte aufzubauen (dann müssen die Weine aber trotzdem schmecken.)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 19:27:06
      Beitrag Nr. 777 ()
      Hallo Jörg,

      der 2000er Röttgen für 14,50 bei K&U ist sicherlich empfehlenswert. Zu diesem Kurs habe ich mir vor einiger Zeit auch noch ein paar zusätzliche Flaschen geleistet.

      Ein älterer Heymann-Löwenstein würde mich trotz der nicht gerade niedrigen Preise unheimlich interessieren! Könntest du so etwas besorgen? Es muß ja nicht gerade ein 93ger sein....

      Angela Kühn ist in der Tat eine ausgesprochen sympathische Dame. Der Mailkontakt mit ihr war sehr erfreulich. Ich werde in diesem Jahr unbedingt Kühn-Weine kaufen - alleine schon, um die mutige Umstellung auf den Kronkorken entsprechend zu unterstützen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 20:02:58
      Beitrag Nr. 778 ()
      Moin,

      Hornwatz, man dürfte viele hochwertige Italiener nicht mehr trinken, wenn das Verhalten des Winzers in die Kaufentscheidung einspielt.:D Das Thema sollte jeder so halten, wie er am besten damit zurechtkommt. Ich trinke weiterhin gern gute Weine von Winzern, die nicht gerade freundlich waren. Das Optimum sind natürlich Weine von angenehmen Winzern, doch auch hier ist bekannt, daß ein negatives Erlebnis sich ca. 10mal so stark verbreitet wie ein positives Erlebnis, insofern gestehe ich jedem Menschen schlechte Tage zu. Andererseits sollte man sich als Anbieter bewußt sein, das ein Produkt verkauft wird, dazu gehört nunmal Service und langfristig spielt dieses Verhalten garantiert in den Erfolg ein.

      Auch heute liegt wieder ein Loewen im Glas, ich bestätige, preislich total attraktiv, sehr guter Essens- und Sommerbegleiter.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 20:21:02
      Beitrag Nr. 779 ()
      Hallo Bernd,

      so aus dem Gedächtnis heraus fällt mir nur der 93er, 99er und 2000er Uhlen ein, ob noch weitere Jahrgänge vorhanden sind müsste ich überprüfen. Aber großes Interesse hätte auch ich, vielleicht fällt es mir dann leichter den 2001er Uhlen "R" besser einzuschätzen. Wir können uns auch gerne zusammentun und den Preis halbieren, mir geht es primär darum den Wein mal zu probieren.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 21:37:04
      Beitrag Nr. 780 ()
      Guten Abend,

      hornwatz, auch von mir noch ein Willkommensgruss im Club der Vierziger (mir gefällt der Altersabschnitt noch gut) und in Anlehnung an den Seglerwunsch nach einer Handbreit Wasser unterm Kiel für Dich die Hoffnung auf stets einen guten Schluck im Glas im neuen Lebensjahrzehnt.

      Zu der Frage nach der Wirkung eines Sympathiebonus für einen Winzer/Weingutsbesitzers auf die Kaufentscheidung liesse sich Vieles sagen – grundsätzlich bejahe ich sie auf jeden Fall (das Interesse an einem persönlichen Eindruck ist nicht zuletzt ein Motiv für mich, Weinverkostungen zu besuchen). Gewiss gibt es unter den Winzern wie überall freundlich-sympathisch wirkende Vertreter, bei denen ich besonders gerne Wein bestelle (der natürlich schmecken und preislich konkurrenzfähig sein muss, woran es dann doch mitunter hapert – mir fallen auf Anhieb z.B. Jost, Grumbach, Theo Haart, Zilliken, Dr. Michalsky, Loch oder Rinker ein, von denen nicht alle die 3 genannten Kriterien zugleich erfüllen). Die nächste Kategorie bilden dann die authentisch und auskunftsfreudig wirkenden Vertreter der Zunft, denen ich mein Geld auch gerne „gönne“ (da gibt es gerade unter den „Stars“ eine ganze Menge wie Schönleber, Rebholz, Fürst oder Wehrheim). Probleme habe ich dann mit den zugeknöpften oder besserwisserisch oder abgehoben auftretenden Herren (vom Eindruck her etwa Loosen, Dr.Prüm, Weil, Freifrau von Simmern) bzw. den Vertretern von Weingütern, die halt als Angestellte ein Produkt verkaufen sollen (unangenehm etwa der seit einem Jahr tätige Bassermann-Vertreter mit der steten Erklärung, was man gerade alles tolles schmecken sollte – dann schon lieber Familien-Güter auch ohne persönliche Ausstrahlung – etwa Mosbacher jun. und Eymael jun.). Ganz schlimm wird es bei einem Typus sehr selbsicherer, erfolgs- und durchsetzungsorientierter Nachwuchskräfte, denen Höflichkeit ein Fremdwort ist. Die gibt es in dieser Gesellschaft nicht gerade selten (vor allem natürlich im Management), aber eben auch bei Winzern. Wittmann jun. ist für mich leider ein Vertreter dieses Typs, so dass ich dort keine Weine mehr kaufe (die Eltern wirken übrigens eher wortkarg und distanziert, ich fürchte allerdings, dass der Erfolg der Weine seit 2-3 Jahren auch zu diesem Eindruck beiträgt – und dabei ist die Freundin von Philipp genau das Gegenteil im Auftreten ...)

      E_Kontakter, waren die erwähnten Loewen-Weine eigentlich alles noch 2001? Von 2002 wollte ich jetzt auch bestellen, die erste Partie des leckeren Literweins ist allerdings bereits verkauft und muss erst wieder gefüllt werden. Was mich ein wenig ärgert ist, dass ich bei Loewen 10 € Versandkosten zahlen soll (aktuell liegt der Schnitt bei 6-7 € )- dem Winzer würde ich lieber mehr zahlen als dem Versandunternehmen.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 23:04:37
      Beitrag Nr. 781 ()
      Moin,

      Frohnau, es waren schon die 2002er-Weine...hier ein Artikel über Loewen von der Slowfood-Seite, ist nicht direkt verlinkbar, gehe auf http.//www.slowfood.de, unter der Rubrik "Tipps" findest Du im unteren Bereich des mittleren Parts (ist zum Scrollen) diesen Bericht mit einer Vorzugsbestellmöglichkeit für Slowfood-Leser, vielleicht ist es interessant für Dich.

      Unbeirrbarer Einzelkämpfer

      Slow Food-Empfehlung: Moselwinzer Karl-Josef Loewen

      Von Ursula Heinzelmann

      Tagebuch einer Weinliebhaberin: Frühjahr 1988. Zufälliger und aufgrund damals noch rudimentärer Kenntnisse unvoreingenommener Besuch einer Stuttgarter Weinmesse. Dort Bekanntschaft mit einem hochgewachsenen freundlichen jungen Mann von der Mosel; sein ausgeschenkter trockener 87er Riesling schmeckt ungewohnt, aber gut. Das elegante grüne Etikett prägt sich zusammen mit dem menschen ins Gedächtnis ein.

      Frühjahr 1992. Intensive Beschäftigung mit dem Wein, Besuch der Sommelier-fachschule Heidelberg. In einem Weinladen steht unverhofft das grüne Etikett: Weingut Loewen, Liewen, 91er Riesling Kabinett trocken. Ein "saures" Jahr, aber der Wein duftet und schmeckt mineralisch würzig, erinnert trotz seiner Herbe an weiße Johannisbeeren und sonnenwarme Pfirsiche. Im Nachhinein inneres Erstaunen, wie gut sich der Stuttgarter Wein probierte; 1987 war ein noch schwierigeres Jahr als 1991!

      Herbst 1993. Längst fälliger Besuch beim Weingut, Wiedersehen mit dem mittlerweile 37jährigen Karl Josef Loewen, der den kleinen Betrieb von sechs Hektar mit Frau Edith führt. Nicht Ungewöhnliches, bis auf die Weine. Weder aufdringlich fruchtig wie bei vielen Kollegen, noch kellertechnische Spielchen mit neuem Holz. Mensch und Wein sind hier von Beharrlichkeit und starkem Charakter.

      Frühjahr 1998. In der Zwischenzeit viele beeindruckende Begegnungen mit den Loewen-Weinen. Die steinig klare Detzemer Maximiner Klosterlay, die gelbcrmig elegante Leiwener Laurentiuslay und die unbeirrbar rotfruchtige Thörnicher Ritsch sind vertraute Freunde. Besuch der Loewens in Berlin, Abendessen im Weltstadttrubel des "Borchardt". Gespräche über Ideen und Ideale. Karl Josef Loewen: "Konsequent Wein machen heißt: keine einzelnen Spitzenfässer, sondern durchgängige Qualität vom kleinsten bis zum größten Wein." Er nennt als Vorbilder Haart, Loosen und Deiss, doch "meine einzige Richtlinie im Weinberg ist, mit der Natur zusammen meinen Stil zu entwickeln." Ökologischen Weinbau lehnt er ab: "Das von den Biobetrieben gespritzte Kupfer sammelt sich im Boden." Es gibt für ihn "keinen Weg, wo ich mir sicher bin, keinen Wein, mit dem ich 100prozentig zufrieden bin. Es ist alles im Fluß, doch sind dabei Grenzen gesteckt: Moselriesling soll von Leichtigkeit, Fruchtigkeit und Eleganz geprägt sein." Gängige Weinführer erwähnen das Weingut, aber er passt nicht in die Schublade der Leiwener Jungwinzer, die Bewertungen fallen bescheiden aus. Doch er bleibt unbeirrt. "Urarlte Europäer" - wurzelechte Rebstöcke von vor dem 1. Weltkrieg - in der Lage Laurentiuslay pflegt er mit Hingabe, bei Neupflanzungen greift er auf selektioniertes Material aus alten Stöcken zurück: "Die Trauben bringen weniger Mostgewicht, weniger Säure, weniger Ertrag" aber der Wein schmeckt besser!".



      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 23:06:50
      Beitrag Nr. 782 ()
      nochmal der Link...

      http://www.slowfood.de

      jetzt muss er funzen...
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 23:11:43
      Beitrag Nr. 783 ()
      nochmal ich...stelle gerade fest, daß das Loewen-Angebot schon etwas länger zurückliegt, aber vielleicht solltest Du es mit dem Verweis trotzdem versuchen...:D

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 23:24:49
      Beitrag Nr. 784 ()
      Nabend,

      Jörg, ich würde mich haupsächlich für den 96ger Röttgen interessieren. Der ist im 98ger GM besser weggekommen als der Uhlen. Den 99ger Uhlen könnten wir auch kaufen, aber dann deutlich billiger bei K&U.

      Ekonti, darum trinke ich ja auch so wenig hochwertige Italiener:D...Ansonsten hast du natürlich Recht. Ich würde niemals die Forderung erheben, keinen Wein von unsympathischen Erzeugern zu trinken.

      Frohnau, danke für den guten Wunsch. Ich ergänze deine Aufzählung der freundlichen Winzer/Winzerinnen/Kellermeister
      noch um den alten Ratzenberger, Uli Franzen, Gernot Kollmann, Ralf Bengel, Götz Blessing, Frau Müller (Spay), Frau Sauer, Frau Kirsten, Volker Riske, Reinhard Knebel, Frau Mathern, Karl-Heinz Johner und Horst Konstanzer. Und ich stelle nach wie vor fest, daß ich mich von dem Entgegenkommen der Erzeuger oder ihrer Vertreter stark beeinflussen lasse. Wobei ich bei Wittmann wohl weiterhin Weine kaufen werde, einfach weil sie so gut sind. Außerdem wurde mein Papa beim Einkauf von Geschenken für mich am Wittmannschen Telefon durchaus sehr freundlich bedient und prompt mit Wein bedacht - während er sich bei J.J. Prüm eine unerträglich zickige Abfuhr geholt hat. Dieser blasierte Laden ist seitdem für mich gestorben. Entweder gibt es einen Ab-Hof-Verkauf, oder es gibt keinen wie bei Egon Müller (der mir allerdings weiß Gott nicht sympathisch ist, aber bei ihm ist die Sache wenigstens klar).

      Über einen Wein im Glas kann ich leider nichts berichten. Meine Mutter hat mir eine große, sehr dekorative Kanne Bier von der Saar ("Mannebacher" ) mitgebracht, und die muß heute abend zumindestens teilweise dran glauben. Nach einer langen Probe habe ich richtigen Durst!


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 21:24:01
      Beitrag Nr. 785 ()
      Nabend,

      gestern und heute befindet sich, nach Aussage eines gewissen Herrn Hofschuster, ein Ausnahme-Silvaner (92 Punkte)bei mir im Glas. Ich kann dieses nur bestätigen, ein Silvaner der es locker mit den Spitzenriesling in 2001 aufnehmen kann.

      2001er Randersackerer Sonnenstuhl
      Silvaner Spätlese trocken "Trias"
      Weingut Josef Störrlein

      Am 14.04 - die Nase erinnert an einen kürzlich getrunkenen Grüner Veltiner aus Österreich (Hohenberg von Ehmoser) - intensive Mineralität, Tabak, Apfel, ein Hauch von Zitrone. Saftige Frucht, sehr mineralisch, feine Säure, cremig, wuchtig mit imposanter Struktur. Der Ausdruck "Ein Maul voller Wein" ist hier bestens angebracht. Sehr Nachhaltig.

      Am 15.04 - die Eindrücke am Gaumen bleiben weitestgehend bestehen, die Nase hat sich deutlich verändert. Die Assoziation mit dem GV ist verflogen, nun spiegelt er eher die Typizität des Riesling wieder. Pfirsich und Zitrone treten in den Vordergrund, wieder etwas Zitrone. Die Tabaknote ist nun nur noch schwach erkennbar. Die deutliche Mineralität umgibt die Frucht und trägt zur Komplexität der Nase bei.

      Für mich ein tolles Erlebnis, ein Silvaner von diesem Kaliber ist mir zuvor noch nie untergekommen. Leider, hat die Flaschenform verhindert das ich mir mehr als diese drei Flasche gekauft habe. Boxbeutel und WKS sind nicht kompatible. Von mir, begeisterte 93 Punkte...

      Verschweigen möchte ich nicht die Notiz von Markus Hofschuster, die ich vorm probieren kannte und wo nach ich den Wein blind kaufte. Und mich sicherlich bei meiner Beurteilung etwas beeinflußt hat.

      "17.10.2002 92 Punkte
      Straffer, intensiv mineralischer Duft von Zitrusfrüchten, Äpfeln und etwas Pfirsich. Klare, saftige Frucht mit festem mineralischem Rückgrat, lebendige, bestens integrierte Säure, kräuterwürzige Noten, viel Substanz, kraftvoll und komplex, nachhaltig am Gaumen, druckvoller Abgang mit enormer Länge. Ein absoluter Ausnahme-Silvaner.
      2003-2010."

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 13:21:11
      Beitrag Nr. 786 ()
      Hallo,

      Jörg, ich war 1998 bei Störrlein und habe dort einige sehr schöne Silvaner gekauft. Aus 99 und 2000 habe ich mir dann zusammen mit Werner Elflein ein paar Flaschen bestellt, die mich aber bis auf die 99ger Silvaner-Barriquespätlese nicht ganz so begeistern konnten.
      2001er von Störrlein habe ich leider, leider nicht im Keller. Das, was du da zu der noch nicht einmal sonderlich teuren Spätlese schreibst, macht mich richtig neidisch. Da habe ich offensichtlich gepennt.

      Gestern abend hatte ich noch eine kleine Nachfete mit Leuten, die am Samstag nicht kommen konnten. Die Auswirkungen spüre ich jetzt deutlich:cry:.
      Geköpft wurden ebenfalls ein Silvaner, nämlich die trockene Spätlese 01 von Horst Sauer (auch nicht gerade schlecht), die 00er trockene Scheurebe von Laible (gut, aber muß bald getrunken werden), Heymann-Löwensteins Uhlen "R" (der Wahnsinn schlechthin, bei Hofschuster IMHO unterbewertet), und zum guten Schluß der "Féanor" von Sonnenberg.
      Das Arbeiten fiel mir heute morgen richtig schwer....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 19:53:09
      Beitrag Nr. 787 ()
      Hallo Bernd,

      ja, 01er Silvaner von Störrlein hat mich wirklich überzeugt, da werde ich in diesem Jahr den neuen Jahrgang mal probieren müssen. ABER, die 01er wurden auch erst sehr spät (Nov. oder so?) abgefüllt, vielleicht gibt es ihn noch ab Weingut. Da lehne ich mich mal ganz weit aus dem Fenster, und behaupte der wird Dir sehr gefallen. Und für 10.20 Euro mehr als sein Geld wert.

      Falls noch möglich, könntest Du zu folgenden Weinen noch ein bißchen mehr schreiben:

      00er Scheurebe tr. - habe meine letzte Flasche am 22.01.03 getrunken - " Prägnante Frucht in der Nase, diverse exotische Früchte, es gelingt mir nicht diese zu differenzieren, eine beeindruckende Nase. Deutliche „Kirchenfenster“ beim schwenken, dichte Viskosität. Die Nase wird am Gaumen voll bestätigt, Frucht pur, spritzige Säure, guter Körper, viel Druck, die exotischen Früchte verändern sich im Abgang – der herbe Geschmack der Grapefruit bildet das absolute Finish, sehr lang anhaltend. 91 Punkte." Was gefiel Dir den nicht?

      Uhlen "R" - vermute mal Du meinst mit "bei Hofschuster IMHO unterbewertet", die 89 Punkte des 2001er? Wie hast Du ihn gesehen, und MUSS man noch warten?

      Und natürlich, der Feanor, da bin ich schon sehr gespannt auf unseren Besuch Ende des Monats (ob es den noch gibt bei der limitierten Stückzahl?). Ich sah ihn in Viersen bei 89 Punkte, und Du jetzt?

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. ... den 96er Röttgen habe ich heute bekommen.
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 19:55:47
      Beitrag Nr. 788 ()
      Ergänzend noch zum Silvaner - heute am dritten Tag die Reste probiert - er hat das Niveau gehalten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 21:34:45
      Beitrag Nr. 789 ()
      Moin,

      Scandi, Hornwatz, bei fränkischen Silvanern kann ich nicht mitreden, bisher fand ich die Stile unterschiedlich, Sauer kommt mir sehr entgegen, Wirsching war schon sehr heftig-deftig, diese erdige Strenge bei Weissweinen ist mir zuviel des Guten, obwohl sie objektiv sogar sehr gut sind.

      Im Glas liegt heute abend der 2001er Ansata von Marc Kreydenweiss, ein Rhône-Wein, der bio-dynamisch ausgebaut wurde. Allerdings fehlt mir die Information, wo er genau herkommt. HHanseat, dieser Wein ist sehr, sehr weich im Mund, bestimmt lecker zu trinken, in der Nase finden sich übliche Beerenfrüchte, im Mund kommt etwas Tabak hinzu, aber sehr schmelzig umgarnt. Alle Zutaten wirken wohldosiert, aber nicht gemacht. Bei 15 Euro ab Weingut nicht gerade der günstigste Wein, ich würde ihn aber wiederkaufen. Wenn man den ökologischen Aspekt sieht und deutsche Weine, z.B. Roth aus Franken, damit vergleicht, liegt er im Soll.
      Marc Kreydenweiss gilt als seriöser und auf Qualität bedachter Winzer, Elsaß-Weine habe ich bisher nicht vom ihm getrunken.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 23:23:58
      Beitrag Nr. 790 ()
      Nabend,

      Ekonti, bei Gelegenheit werde ich mir mal bei Pinard-de-Picard einen Riesling von Kreydenweiss bestellen. Die großen Elsässer interessieren mich schon.

      Jörg, die Scheurebe von Laible verkoste ich gerade nach (ein Rest ist noch in der Flasche geblieben).Sie gefällt mir durchaus (89 Hornwatzpunkte), könnte aber eine Spur frischer und lebendiger sein. Die von dir vermerkte "spritzige Säure", die der Wein früher hatte, vermisse ich ein wenig. Du kennst mich ja:D...

      Der Uhlen "R" kommt gleich auch noch mit einem winzigen Restschluck an die Reihe. Moment.....jetzt ist er im Glas!Tiefgolden wie auch schon der Laible zuvor, mineralisch im der Nase, intensiv und gleichzeitig ungewöhnlich weich am Gaumen. 93 oder 94 Punkte würde ich da durchaus vergeben wollen.

      Der Féanor hinterließ gestern abend ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Ein dichter und gleichzeitig finessenreicher Spätburgunder. Deine 89 Punkte könnten schon hinkommen. Leider bewegen sich nicht alle 01er von Sonnenberg auf diesem hohen Level. Die Frühburgunderauslese hat mich und Ekonti am Vorabend der Prowein ziemlich enttäuscht.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 08:23:22
      Beitrag Nr. 791 ()
      Hallo,

      Bernd, ob 89 oder 91 Punkte, das bewegt sich ja alles auf dem gleichen Niveau. Es ist halt so das der ein oder andere gewisse Komponenten etwas differenzierter bewertet.

      Beim Uhlen, da gehe ich mit Deinem Punkten absolut konform, auch wenn das kleine Schlückchen das ich beim Kauf probieren durfte nicht unbedingt aussagekräftig war.Bei meinen drei Flaschen hab` ich noch ein wenig Hemmungen Eine jetzt schon zuköpfen, dennoch werde ich beim nächsten Moment des Wahnsinns mal eine antesten.

      Bei Sonnenberg bin ich noch sehr Skeptisch ob wir noch was brauchbares zu kaufen bekommen, der Zeitpunkt ist sicherlich nicht optimal. Das Sortiment dürfte mittlerweile stark ausgesondert sein, und der nächste Jahrgang ruht noch in den Fässern.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 10:59:00
      Beitrag Nr. 792 ()
      Guten Morgen,

      noch etwas mitgenommen von einer gestrigen 4-stündigen Weinprobe beim örtlichen Weinhändler hier einige Eindrücke: nach meinen bisher negativen Erfahrungen mit Weegmüller-Weinen erwies sich der Weissburgunder Kab. 2002 als sehr schmackhaft und ausdrucksvoll. Mit dem Riesling-Sortiment von Wöhrwag, der als sehr qualitätsorientierter Winzer gilt, konnte ich wenig anfangen (bis hin zur Auslese, die einfach nur nach Marzipan schmeckte) – mögen die Schwaben ihren Weisswein doch besser alleine trinken. Dönnhoff 2001 trocken ist weiterhin durch spitze Säure gekennzeichnet, der Duft etwa des Oberhäuser Leistenberg Kab. verspricht mehr als der Geschmack halten kann – ich vermute, das Renommee von Dönnhoff speist sich allein aus den restsüssen Weinen. Bei Rebholz schmeckte das 1. Gewächs Grauburgunder allen Anwesenden deutlich besser als der enttäuschende Weissburgunder (kein Vergleich mit Wehrheim). Bassermanns Ungeheuer Kab. 2002 hat zwar Kraft, aber wenig Frucht, das 1.Gewächs 2001 aus dem Hohenmorgen war für mich der Höhepunkt des Abends. Restsüss war Willi Schäfers Graacher Himmelreich QbA zart und elegant, aber insgesamt nach meinem Geschmack mittelmäßig. Eine Spätlese von Prinz von Hessen hatte schöne Substanz, aber zu schmeckbare Süsse (da kommt der Rheingau doch nicht gegen die Mosel an). Ein Elsässer Grand Cru aus dem Pfersigberg von Hertz erschlug mit 14 % und schmeckte jenseits meiner Vorstellung vom Riesling.
      Als Pirat erwies sich ein chinesischer Weisswein als lieber nicht zu exportierendes Getränk.
      Rot war ein Spätburgunder 99 von der Krone in Assmannshausen nett, ein Wöhrwag-Lemberger würzig und mehr nicht, ein Kalkbödele Spätburgunder auf Supermarktniveau. Beeindruckend am Ende ein 85er Portwein (habe davon leider keine Ahnung).

      Noch eine Geschichte zum Thema „besucherunfreundlichstes Weingut“: Hier soll Müller-Catoir nach verschiedenen Erfahrungen ganz vorne liegen. Der Weinhändler wurde vor Ort in den Flur hereingelassen und gefragt: „Sind Sie Kunde?“ „Ja“ – „Sind Sie guter Kunde“ „Ich glaube schon“ und anschliessend dort stehengelassen, während im Büro sein Umsatz mit dem Weingut überprüft wurde, ehe es 3 Flaschen Wein zum Probieren gab.
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 12:15:16
      Beitrag Nr. 793 ()
      Hallo Frohnau,

      die Geschichten über Müller-Catior habe ich schon gehört,und das aus mehreren Quellen. Ich hatte bisher noch nie das Vergnügen persönlich Vorort zu sein, aber bekam schon einen Vorgeschmack bei meiner telefonischen Bestellung im letztem Jahr. Eher unfreundlich, die Stimme am anderen Ende, und vermittelte das Gefühl man würde stören.

      Sei`s drum, die Weine sind absolut Genial (sind oder waren es?2002?), da schmeiße ich sonstige Prinzipien über Bord und drücke bei Augen zu. Ich muß den Wein ja nicht mit diesen Leuten zusammen trinken.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 12:51:40
      Beitrag Nr. 794 ()
      Hallo,

      ich war schon bei Müller-Catoir. Es gibt viele Winzerbesuche, die mir in angenehmerer Erinnerung geblieben sind, aber ich fand die kühle "Massenabfertigung" schon noch einigermaßen im Rahmen. Man konnte alles, was man wollte, probieren (wenn auch aus einer Art von Likörglas), und betont unhöflich sind wir auch nicht behandelt worden.

      Frohnau, die trockenen Spätlesen von Dönnhoff finde ich schon sehr gut. Beim Leistenberg handelt es sich um eine nicht so dolle Lage, aus der selten mehr als ein Kabinett kommt.

      Jörg, ich fürchte auch, daß wir bei Sonnenberg nicht viel Kaufenswertes mehr vorfinden werden (vielleicht gibts ja noch ein paar Restflaschen vom Féanor). Aber ich freue mich trotzdem darauf, das Weingut einmal näher kennenzulernen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 15:08:06
      Beitrag Nr. 795 ()
      Moin,

      die Wöhrwag-Weine sind mir aus früheren Jahrgängen gut bekannt. Sie sind bestimmt alle klar und sauber gemacht, doch im Preis etwas zu hoch. Und dafür, daß es Württemberger Rieslinge sind (nur ein Beispiel, mit dem man schön pauschalisieren kann:D ) gibt es keinen nennenswerten Grund außer des Kennenlernens der Weine.

      Der Frühburgunder, den Hornwatz und ich tranken, war in der Tat nicht harmonisch genug und auch etwas säurig (?), wenn, dann braucht er wirklich noch Zeit.

      Kalkbödele hatte ich auf der ProWein probiert, fand die nicht schlecht, typische Spätburgunder aus Baden, sind, glaube ich, ökologisch ausgebaut.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 15:08:49
      Beitrag Nr. 796 ()
      Hallo,

      Kennt jemand das Weingut Anton Stodden (man beachte den Vorname, ist mir auch schon mal zum Verhängnis geworden:D )? Ich habe dort mal ein paar Probeflaschen bestellt, 99er muss es gewesen sein. Kleine Preise - mittelmäßige Qualität.

      Die haben nun eine 01er Auslese tr. aus dem Recher Herrenberg (0,5l für 8.90 Euro) im Programm. Kennt die jemand?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 19:21:04
      Beitrag Nr. 797 ()
      Nabend,

      es ist schon länger her, daß ich mal was von Wöhrwag im Glas hatte. Damals fand ich den Wein sehr ordentlich, sah aber keine direkte Veranlassung, mich im größeren Stil um Wöhrwag zu kümmern.

      Jörg, Anton Stodden ist mir absolut kein Begriff - und ich muß gestehen, daß ich bei Erzeugern, die in keinem einzigen Führer auftauchen, ziemlich skeptisch bin, vor allem, wenn es sich um ein so überschaubares Gebiet wie die Ahr handelt. Die Betriebe mit Ehrgeiz versuchen in aller Regel schon, irgendwo gelistet zu werden.
      Und 8,90 für 0,5 Liter finde ich sooo günstig nicht. Umgerechnet auf die normale Flasche kommt man auf 13,35. Damit ist der Wein teurer als die trockenen Auslesen von Sermann-Kreuzberg und nicht mehr allzuweit von den Sonnenberg-Auslesen und vom Féanor entfernt.
      Aber ich möchte diese Auslese, die ich nicht kenne, natürlich nicht vorverurteilen....

      Günstige und anständige Ahrburgunder gibts bei Volker Riske, den ich immer wieder gerne empfehle.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 19:41:44
      Beitrag Nr. 798 ()
      Moin Jungs,

      bin gerade in Frankreich angekommen. Wenn mein DSL-Anschluss irgendwan funktioniert, bin ich wieder oefters hier.

      Eure Winzerstories kann ich natuerlich nicht unkommentiert lassen. Bei Mueller-Catoir war ich mal direkt nach der Arbeit. Anzug, Mercedes - natuerlich gemietet (nicht der Anzug) und bin sehr zuvorkommend behandelt worden. Vielleicht hat er mich fuer einen Weinkritker gehalten :p

      A bientot
      Christian
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 21:11:26
      Beitrag Nr. 799 ()
      Nabend,

      Christian, willkommen zurück auf dem Kontinent. Ich würde mich freuen, öfter was von dir zu hören - zumal du ja jetzt direkt an der Quelle sitzt...

      Deine Bemerkung zu Müller-Catoir erklärt einiges. Wir hatten damals nur einen Fiesta:D. In dieser Hinsicht muß ich doch noch einmal v. Buhl loben. Wir kamen da letztes Jahr in ziemlich abgerissenen Klamotten (und ebenfalls im Fiesta) an und wurden wirklich empfangen wie die Fürsten. ABER: Die Weine und vor allem ihr PLV finde ich bei Müller-Catoir einfach besser als bei v.Buhl....

      Ich vergnüge mich gerade mit dem ersten österreichischen Roten, den ich selber erstanden habe (auf der Prowein und bei anderen Verkostungsveranstaltungen habe ich schon einige wenige Rotweine aus St.Eiermark verkostet). Es handelt sich um die Cuveé "Burgenland" 01 von Nittnaus. Naja, mit seiner sauberen, aber einfachen Kirschfrucht (ein wenig Heidelbeere ist auch noch dabei) fällt der in die Kategorie "kann man trinken, muß man aber nicht". Blind hätte ich ihn (aufgrund der Säure) für einen brauchbaren Italiener gehalten. Nicht sehr teuer, aber auch zu diesem Preis (8,50) würde ich ihn nicht wieder kaufen. Da gibts in Südfrankreich und selbst in Deutschland Besseres fürs Geld.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 21:34:13
      Beitrag Nr. 800 ()
      Hallo Bernd,

      mit den Preisen hast Du natürlich recht, schon komisch die Flaschengröße für den Spitzenwein des Hauses. Auf der Homepage, http://www.weingut-stodden.de , gibt es ein Bild vom Fasskeller - allzu viel Fässer haben die da nicht herum stehen, das könnte es vielleicht erklären.

      Der Hintergrund zu meiner Anfrage, ist die, das ich heute die aktuelle Preisliste zugeschickt bekam, und mich wunderte ob dieses Gut bei den Experten:D bekannt ist.

      Im Glas habe ich gerade, die 2001er Scheurebe Spätlese vom Weingut Pfeffingen, erworben im örtlichen Karstadt (ca. 9 Euro). Typische Scheurebenaromatik in der Nase - Cassis, intensiv ohne aufdringlich zu wirken, auch etwas Heidelbeere meine ich entdeckt zuhaben. Am Gaumen dann sehr süß, für mein befinden nicht zuviel, Cassis dominiert, saftig, perfektes Süße-Säure-Spiel, süffig, vielleicht etwas eindimensional (cassis,süß-säure). Der Abgang ist fast unendlich. Überlege mir die ganze Zeit ob es für die 90 reicht, ja knapp, 90 Punkte von mir - auch wenn "Bobby" nur 89 RP vergab. Werde mir auch noch eine Flasche nachkaufen, jetzt bin ich sehr Neugierig auf die Scheurebe Auslese von Laible ob die da mithalten kann.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 21:51:00
      Beitrag Nr. 801 ()
      einfach so - nur mal wieder ein prost aus wien!

      :kiss: von da mizzi
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 22:00:16
      Beitrag Nr. 802 ()
      hi hornwatz,
      hab erst jetzt gelesen, dass du einen nittnaus verkostet hast - den du hier anführst, kenne ich nicht, war mal aber vor einigen jahren ein "heideboden"-fan - der war ein wirklich gutes tröpferl in den 90ern (leider hab ich mir den jahrgang nicht gemerkt :(!)

      mittlerweile zahlt man bei nittnaus auch schon für den namen - ist wohl hierzulande unter die "nobel-hobel" einzureihen (so wie alle, die mal im falstaff [äh ... schreibt man das so???] waren).

      weinkennerin bin ich ja noch immer nicht - aber weintrinkerin immer mehr.

      dickes bussl :kiss: extra für dich,
      mizzi aus wien
      heute bei einem (oder mehreren) glaserl(n) presshauscuvée 1999 (st. laurent - cabernet sauvignon)


      leider ohne die tolle küche vom presshaus
      :cry: :cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 23:39:51
      Beitrag Nr. 803 ()
      Nabend,

      die Ulrike liest ab und an noch mit! Mizzi, mit "Depot" bringe ich inzwischen nur noch den Bodensatz in Verbindung...

      Den "Heideboden" von Nittnaus gibts immer noch, das ist dann die Stufe über meiner Cuveé. Nobel-Hobel? Gut, meine Maßstäbe haben sich da ein wenig gewandelt...12 Euro zahlt man für den Heideboden. Für einen Roten, wenn er denn gut sein sollte, ist das nicht besonders viel Kohle.
      Meinen "Burgenland" fand ich ein wenig austauschbar. Ich denke, beim österreichischen Rotwein sollte mehr "Terroir" drin sein.

      Herzliche Grüße jedenfalls ins schöne Wien!

      Jörg, deine Pfeffingen-Scheurebe hatte ich auch schon als Einzelflasche. Im wesentlichen stimme ich deiner Beurteilung zu. Mir war diese Spätlese allerdings eine Spur zu sehr von der Süße dominiert.

      Gerade habe ich - als Relation zum Nittnaus - einen Ahrweiler Forstberg 02 von Adeneuer im Glas. Den finde ich für einen Euro weniger einen Hauch komplexer (wenn man denn Äpfel mit Birnen vergleichen will), aber so richtig viel tun sich die beiden Weine in Bezug auf Ausdruck nicht.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 11:42:21
      Beitrag Nr. 804 ()
      Moin,

      Hallo Ulrike, schaue doch auch mal in diesen Wein-Führer hinein...

      http://www.wein-plus.de/guide/index.html

      Er wird unter anderen von Knalli herausgegeben, ein in Weinkreisen geschätzter Mensch, der in Wien auch eine Gastronomie betreibt. Wenn das Essen dort genauso ist wie er lebt, sollte es einen Besuch wert sein...

      Ti Amo
      8., Florianigasse 34
      Tel. 0676/470 81 51
      tägl. 18-2 Uhr
      Wieder ziemlich winzig und wieder mit einer ziemlichen Unmenge an Weinen ausgestattet, darunter eine Menge Geheimtipps. Der Wirt Herbert "Knalli" Knall versucht sich in letzter Zeit auch als Weinjournalist, auf die Qualität der mitunter sensationellen Antipasti, Strudel oder Fischgerichte, die da in einer Minimal-Küche zubereitet werden, hat sich das glücklicherweise noch nicht negativ ausgewirkt.


      Christian, inmitten der schönsten Weinachse, wir freuen uns auf gute Resto-Tipps.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 13:33:35
      Beitrag Nr. 805 ()
      Hallo,

      erst mal, willkommen mizzi...

      Bernd, meine Meinung zur Scheurebe habe ich mittlerweile auch etwas revidiert. Die ersten zwei Gläser waren toll, doch mehr als die halbe Flasche habe ich nicht geschafft. Er macht sehr schnell satt, und die Süße scheint sich irgendwie zu addieren, so das sie mich beim letzten Glas auch gestört hat. Der Wein eignet sich nicht für einen Soloauftritt, kann ihn mir aber sehr gut als Begleiter diverser Obstdessert vorstellen. Da bleibt es meist bei ein oder zwei Gläser.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 17:34:01
      Beitrag Nr. 806 ()
      Hallo zusammen,

      Ekonti, ich denke mal, Knallis Restaurant wird wirklich einen Besuch wert sein. Ansonsten haben mich seine jüngsten Tiraden bei Weinplus (gegen Amateure auf der Prowein und gegen diejenigen, die es wagen, am österreichischen Nationalheiligen St.Riedel zu kratzen) offengestanden zíemlich geärgert...

      Gerade versuche ich, meine Einkäufe für dieses Jahr ein wenig vorzuplanen. Die Größe meines Kellers und meines Budgets macht auf jeden Fall mehr Disziplin als zuletzt notwendig. Etwas Luft sollen einige Verkäufe bei Ebay schaffen. Den ersten "Muntada" von Gauby bin ich schon mit kleinem Gewinn los. Ich hoffe allerdings, daß sich der Preis bis zum Ende der Auktion noch ein wenig steigern wird.

      Wie haltet ihr es Karfreitag mit Wein? Ich habe heute abend noch eine kleinere Passion zu spielen; danach werde ich mir ein Pülleken aufziehen. Vor drei Jahren habe ich am Karfreitag hier bei mir mit einem evangelischen Pfarrer, der erklärte, nach Sonnenuntergang sei das auch für ihn kein Problem mehr, ordentlich einen gehoben...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 18:57:10
      Beitrag Nr. 807 ()
      Moin,

      Hornwatz, die Tiraden von Knalli habe ich nicht als heftig empfunden, ausgelöst wurde der Ton auf einen Beitrag von T. Deck, und darauf würde ich genauso reagieren.:cool: Die St. Riedel-Geschichte wurde nicht verfolgt.

      Karfreitag ohne Alkohol? Wir feierten schon kräftig in den Tag hinein, habe es in der Nacht mal wieder mit Bier, Jägermeister und Tequila versucht (als Ausgleich zum Fußball-Ergebnis), dazu noch diverse Kicker-Partien in der extrem verqualmten Bar. Der Tag heute ist hinüber, das eine stürzt man (wie lange ist es her, ein Dosenbier geleert zu haben), Wein genießt man.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 19:26:26
      Beitrag Nr. 808 ()
      Nabend,

      mit etwas Hartnäckigkeit hat Knalli auch mir, auf der Prowein, die Hand gereicht. Ansonsten sehe ich das mit den aktuellen Themen (und einige in der Vergangenheit, z.B. Hohenberg) genauso wie Bernd. Weiteres möchte ich zur Person nicht sagen, da ich ihn nicht richtig kenne.

      Das, mit der Disziplin, kann ich nur bestätigen. Auch in mir regt sich immer wieder der Gedanken alles kaufen zu wollen was man begehrt, der Verzicht (jüngst, 01er Auslese tr. von Emrich-Schönleber)ist oft schmerzhaft, aber absolut notwendig. Bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Laible und HL) werde ich mich auf die Alltagsweine (zwei Positionen wurden bereits erworben) beschränken, und in diesem Jahr ein wenig von dem letzten Jahr zehren.

      Karfreitag ist für mich ein Tag wie jeder Andere, da ich es mit der Religion nicht so habe. Dennoch, sofern unser Filius gewillt ist heute Abend friedlich und ohne Androhung von Gewalt ins Bett zugehen, plane ich den Abend mit einer halben Flasche 2000er Rauenthaler Nonnenberg von Breuer zu beginnen, und werde abschließend die Reste(halbe Flasche)der gestrigen Scheurebe heute und morgen vernichten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 19:35:21
      Beitrag Nr. 809 ()
      Moin,

      Scandi, ist auch ein schwieriges Thema, da die unterschiedlichen Standpunkte sehr persönlich genommen werden können, mir hat der klare Sachverstand von Knalli bisher immer sehr gut gefallen, Macken sind deshalb auch bei ihm nicht ausgeschlossen.

      Breuer ist ein Winzer, den ich bisher noch nie im Glas richtig kennengelernt habe. Dabei bietet es sich geradezu an, ihn aufgrund seines Qualitätsanspruchs und querdenkenden Verhaltens näher kennenzulernen. Welche Weine von Breuer sind hervorzuheben?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 23:12:08
      Beitrag Nr. 810 ()
      Hallo,

      Jörg und Ekonti, einen der trockenen Lagenweine von Breuer muß ich auch irgendwann mal probieren. Schade, daß Breuer nicht auf der Prowein war.

      Jörg, ich sehe mich letztendlich schon als religiösen Menschen, aber jenseits der Kirchen und Konventionen. Den Karfreitag erlebe ich halt über die Musik als etwas Besonderes. Bachs Matthäus- und Johannespassion entgeht unsereiner an diesem Tag nicht, und das sind Werke, die einen immer wieder aufs Neue erschüttern....aber ich schweife ab....

      Im Glas befindet sich ein "einfacher" Spätburgunder aus der Neuenahrer Schieferlay von Sonnenberg. Ganz angenehm zu trinken, spielt bei ähnlichem Preis in derselben Liga wie gestern der Forstberg von Adeneuer. Bestens geeignet, um teilweise in einer Sauce zu landen und später dann zum Essen getrunken zu werden (Hähnchen in Burgunder, Wild).

      Kennt einer von euch (Frohnau vielleicht?) die Weine vom fränkischen Weingut Hofmann? Die Beschreibungen im Eichelman:D sowie im neuen GM lesen sich sehr vielversprechend, und ich gehe ja immer wieder gerne auf Newcomer-Jagd. Hofmann macht einen mit 85-GM-Punkten ziemlich gut bewerteten Roten aus der alten und seltenen Sorte Tauberschwarz. Im Laufe des Jahres werde ich da vermutlich mal ein paar Pullen ordern.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 08:55:05
      Beitrag Nr. 811 ()
      Hallo ekonti,

      ehrlich gesagt, kenne ich nicht sehr viele Weine von Georg Breuer. Es gab mal im Weinforum eine Diskussion über Weinpreise, dabei ging es unter anderen auch um die Preise von Breuer. Anläßlich meiner Rheingau-Tour im letzten Jahr, hatte ich mich entschlossen bei der Vinothek von Breuer mal vorbeizuschauen um mich selbst von der Wertigkeit der Weine zu überzeugen.

      Ob man nun einen Schlossberg für 27 Euro kaufen muss oder will, wird wohl jeder für sich entscheiden müssen. Gelegentlich zahle auch ich diese Preis(neuerdings,*schäm*) für einen Wein, bevorzuge dann aber die Qualitäten von Heymann-Löwenstein. Ich habe mir per Ebay zwei Flaschen 99er Schlossberg ersteigert, da spielt bei mir der Gedanken mit, mal einen Wein dieser Lage getrunken zu haben um die Neugier zu befriedigen. So mit steht für mich die Lage im Vordergrund, und kaufe dann vom besten Erzeuger schon mal eine Einzelflasche.

      Zur erwähnten halben Flasche vom Nonnenberg, davon habe ich mir drei Flaschen zu 12 Euro, quasi als "Souvenir", mitgenommen. Ein sehr guter Wein, der auch irgendwie sein Geld wert ist, aber der springende Punkt wird wohl bleiben - warum soll ich 24 Euro für eine Flasche ausgeben, wenn ich ähnlich oder bessere Qualität auch für die Hälfte bekomme (z.B. Müller-Catior).

      Seine besten Weine kommen zweifelsohne aus den Spitzenlagen - Rüdesheimer Berg Roseneck, Rottland, und Schlossberg, sowie Rauenthaler Nonnenberg. Auch der Montosa, als Zweitwein gedacht, ergibt einen sehr guten Wein.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 09:14:04
      Beitrag Nr. 812 ()
      Hallo Bernd,

      Jörg, ich sehe mich letztendlich schon als religiösen Menschen, aber jenseits der Kirchen und Konventionen. Den Karfreitag erlebe ich halt über die Musik als etwas Besonderes. Bachs Matthäus- und Johannespassion entgeht unsereiner an diesem Tag nicht, und das sind Werke, die einen immer wieder aufs Neue erschüttern....aber ich schweife ab....

      Es muss ja nicht immer Wein sein, deshalb schweife auch ich gerne mal ab.:D

      Mein Glauben oder Mangel dessen möchte ich nicht verheimlichen, dennoch zieht es mich immer wieder mal in die diversen Kirchen dieser Welt. Das Ganze drumherum, das weltliche halt, fasziniert mich schon auf seine Weise. Die Architektur der Kirchen ist schon grandios, und die Aura und Akustik im Inneren bringen mich immer wieder zum staunen. Was mich stört, ist die Vermarktung, wie z.B. jetzt zu Ostern oder Weihnachten, aber was wird heutzutage nicht vermarktet. Na ja, nur ein paar Gedanken am Rande.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 11:26:59
      Beitrag Nr. 813 ()
      Hallo,

      Jörg, die Kommerzialisierung von Festen, die ursprünglich eine religiöse Bedeutung hatten, stört auch mich ungemein. Ich bin deshalb ein ziemlicher Weihnachtsmuffel.

      Kirchen als Kunstwerke finde ich immer wieder faszinierend. Man kann von der Religion halten, was man will, aber in jedem Fall hat sie die Menschen zu höchster Kreativität angespornt. -

      In der Breuer-Diskussion habe ich damals ziemlich vehement die Position vertreten, daß Breuers Preise zu hoch sind. Dabei bleibe ich auch. Wenn die Lagenweine erst bei 20 Euro anfangen, paßt das einfach nicht mehr in das in unserem Land übliche Preisgefüge. Aber probieren würde ich trotzdem mal gerne eines von diesen Gewächsen. Ich werde zuschlagen, falls mir irgendwann eines davon ohne zusätzliche Portokosten über den Weg läuft.

      Beste Grüße


      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 13:12:12
      Beitrag Nr. 814 ()
      Hallo Bernd,

      Breuer hat schon stolze Preise, da ist er in Sachen Marketing den meisten Betrieben ein Schritt voraus. Auch sein Künstleretikett für den Schlossberg wird Jahr für Jahr eine gewisse Fangemeinde anlocken. Wobei man jetzt auch sagen muss, das Breuer nicht irgendwelche Lagenweine teuer verkauft, sondern das sind schon alles Spitzenweine. Was Du bei Breuer zu recht bemängelst, ist das auch die Basisqualitäten einen erhöhten Preisen haben ohne das es die Qualität rechtfertigen würde.

      Ich denke an diesen Trend, werden wir uns gewönnen müssen oder halt verzichten. Auch Wittmann und HL haben die Schwelle bereits erreicht oder überschritten, trockene Weine über 20 Euro sind nicht unbedingt eine Rarität in Deutschland. Da lobe ich mir doch Erzeuger, wie Laible, der Achat als einer der Spitzen in 2001 gibt es noch unter 15 Euro. Das gleiche gilt für Müller-Catior.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 13:50:14
      Beitrag Nr. 815 ()
      Hallo Jörg,

      ich sehe bezüglich der Preise schon einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Wittmann bzw. H-L und Breuer: Dort, wo es bei jenen aufhört, geht es bei diesem erst los! Die Aulerde und der Röttgen, beides nun weiß Gott keine schlechten Weine, gibt es für deutlich unter 20 Euro.

      Ansonsten hast du Recht. Wir werden uns zumindestens im VDP-Bereich an solche Preise für Spitzenrieslinge gewöhnen müssen. Generell gönne ich den Winzern ja für Ausnahmeprodukte einen entsprechenden Kurs. Nur sind mir diejenigen, die dann da noch einmal am oberen Rand liegen, erst einmal nicht so sonderlich sympathisch.

      Ziemlich wenig halte ich außerdem von der bei einigen deutschen Spitzenwinzern (Breuer gehört zu ihnen) ausgebrochene Manie, irgendwo im Ausland entsprechend teure Gemeinschaftsproduktionen zu organisieren. Mir reicht der Kallstädter Saumagen völlig aus, ich brauche von Bernd Phillipi keinen portugiesischen Rotwein, und Breuer kann mit seinen Rüdesheimer Lagen meines Erachtens genügend brillieren.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 15:52:17
      Beitrag Nr. 816 ()
      Hallo Bernd,

      Das, mit den Gemeinschaftsprojekten, sehe ich ein wenig anders. Winzer die an solche Projekte teilnehmen, haben sich durch harte Arbeit und die daraus resultierenden Erfolge, gewisse Freiräume (ob nun Zeit oder Mittel) geschaffen wodurch sie Ihre eigene Träume verwirklichen können. Ich denke besonders einem deutschen Winzer sind natürliche Grenzen gesetzt, z.B. bei der Wahl der Rebsorte, da kann ich sehr gut verstehen das man sich zusammen tut um gemeinsame Ziele (Träume) zu verwirklichen.
      Du beschreibst ja selbst das diese Gemeinschaftsproduktionen oft teuer ausfallen, daher nehme ich mal an, das dort auch sehr viel Herzblut eine Rolle spielt.

      Das beide mit ihren Weinen auf dem heimischen Markt brillieren konnten, steht ausserfrage. Auch hier sehe ich die Neugier im Vordergrund, wenn man nur Riesling anbaut und ansonsten keine geeigneten Lagen besitzt oder diese im Umfeld auffindbar sind, finde ich es absolut legitim wenn man es in anderen Klimazonen mal versucht. Voraussetzung ist eine gut funktionierende Betriebsstruktur so das, der Hauptabsatzmarkt (Riesling) nicht darunter leidet. Meiner Meinung nach ist das bei Phillipi oder Breuer nicht der Fall.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 16:14:30
      Beitrag Nr. 817 ()
      Moin,

      Scandi, so halte ich es auch, wenn ich eine Lage kennenlernen möchte, kaufe ich mir von den möglichen Qualitätswinzern den entsprechenden Wein. Breuer steht dieses Jahr auf dem Plan, die ersten Flaschen können ruhig überteuert sein, hält mich nicht vom Kauf zum KENNENLERNEN ab.
      Ich vertrete weiterhin die Meinung, wer echte Qualität abliefert, hat das Recht, auch gut daran zu verdienen. Schließlich ist es die Antriebsfeder unseres Systems. Wenn ich im Jahr 20 GGs trinke, stören mich 5 Euro Aupreis pro Flasche (also insgesamt 100 Euro) nicht, ich freue mich eher darüber, daß es die Weine gibt. (Oder man geht 3x "Schlecht Essen" weniger...)

      Heute gab es im Keller eine Entdeckung, eine 99er Riesling Spätlese trocken von Andreas Laible meldete sich zurück, den gibt es zu Steinbeißer oder Scampis.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 17:02:48
      Beitrag Nr. 818 ()
      Hallo Ekonti,

      falls Du in der Gegend von Rüdesheim mal sein solltest, würde ich Dir den Besuch der Vinothek empfehlen. Eine sehr nette betagte Dame hat uns beraten, probieren kein Problem - es wurde uns sogar eine neue Flasche Schlossberg geöffnet. Alte Schule, diese Dame, bat uns auf den Laden aufzupassen weil sie ein "Geschäft" erledigen musste:rolleyes: , dieses Vertrauen findet man heute nur noch selten.

      Gerade hab` ich meine Notiz zum Nonnenberg auf Papier gebracht, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Obwohl mir das schon fast peinlich ist, die Übereinstimmung mit Sam.

      Getrunken am 18.04.03 aus der 0,375l Flasche –

      Kräuter/Gemüse in der Nase, Apfel, Komplexität wird erzeugt. Ein saftiger grüner Apfel präsentiert sich am Gaumen. Die Säure wirkt sehr frisch und belebend, fast schon etwas Spitz. Der gehaltvolle Körper breitet sich wunderbar im Mund aus. Eine schöne Mineralität, die sich im nachhaltigen Abgang bemerkbar macht.
      Hat noch Zeit. 89-91 Punkte.

      Bitte berichte über Dein Erlebnis mit der 99er Spätlese
      von Laible. Ich hatte mal drei Flaschen der kleinen Spätlese (Laible produzierte, glaube ich, zwei in diesem Jahr), sehr schöner Wein - sah ihn so bei 85 Punkte (leider keine Notizen gemacht) und viel zu schnell ausgetrunken.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 20:43:51
      Beitrag Nr. 819 ()
      Moin,

      Scandi, so, der Klingelberger Riesling aus dem Durbacher Plauelrain liegt hinter uns, er begleitete das Steinbeißerfilet. Tja, Andreas Laible sollte man wirklich jung trinken. Ich fand ihn enttäuschend, er hatte eine verhaltene, dann aber doch klar strukturierte Frucht in der Nase, der Pfirsich war immer noch deutlich, aber dann zeigte sich eher ein Wässerchen, von Spätlese nicht mehr viel zu merken, meine Freundin fand ihn gut, hätte eben ein normaler Kabinett sein können, der nicht fehlerhaft hergestellt wurde. Da ich ihn aber auch auf dem Höhepunkt kenne, kann ich dem natürlich nicht zustimmen. Zeitgleich stelle ich mir die Frage, welche trockenen Rieslinge ich mir ablegen sollte, und bleibe bei den GGS aus der Pfalz sowie Löwenstein hängen, die bisherige Erfahrung zeigte, daß harmonische und in der Kindheit nicht betont säurestarke Rieslinge einfach nachlassen. Und zu diesen zähle ich Andreas Laible.
      Beim nächsten Besuch in der Rheingau-Ecke ist Breuer vorgemerkt.

      Ich versuche mich nun am L`Ermitage der Domaines des deux soleils, ein 2000er Vin de Pays D`Oc, der zur oberen Klasse gehört. Aber lasst mich erstmal trinken, vielleicht geht es gleich noch an die Elbe zum Osterfeuer hinunter, ist ziemlich kühl hier im Norden, andererseits brauche ich zu Fuß nur 7 Minuten.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 22:42:02
      Beitrag Nr. 820 ()
      Nabend,

      Ekonti, das ist eine sehr interessante Beobachtung. Ehrlich gesagt, fehlt mir die Langzeiterfahrung mit den Weinen von Andreas Laible. Ich habe je eine Flasche 99er Auslese tr. und 2000er Achat, die wollte ich noch ein bißchen liegen lassen, mal sehen wie die Beiden sich dann präsentieren werden.

      Könnte es sein, das es auch am Jahrgang liegen könnte? Der 99er soll ja nicht unbedingt über ein großes Lagerpotential verfügen. Ich machte eine negative Erfahrung mit dem 99er Forster Kirchenstück von Eugen Müller. Die ersten drei Flasche waren sehr unharmonisch und von der Säure dominiert. Ende 2000 und 2001 präsentierte er sich auf dem Höhepunkt, die letzte Flasche trank ich Anfang des Jahres - da war nur noch ein Bruchteil des einstiegen Glanz übergeblieben.

      Aber HL kann ich bestätigen, der 97er Röttgen, über denn ich zuletzt berichtete hatte noch ein tolle knackige Säure, da hätte ich niemals einen sechs Jahre alten Wein vermutet. Ich bin schon Neugierig auf den 96iger, denn vermute ich schon etwas weiter, nicht nur wegen des einen Jahr unterschied im Alter.

      Viele Grüße,
      Jörg

      ...P.S. Heute Reste vom Nonnenberg - in der Nase nun auch Tabak, der Gaumen präsentiert sich cremiger als am Vortag.
      Auch die Scheurebe wurde heute leer, er steht immer noch wie eine Eins.
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 23:14:28
      Beitrag Nr. 821 ()
      Nabend,

      Jörg, ich respektiere deine Sichtweise, aber im Falle der Auslandsprojekte werden wir uns nicht ganz einig (wäre ja auch schlimm, wenn wir immer einer Meinung wären). Ich habe den portugiesischen Roten aus dem Breuer/Philippi/Näkel-Projekt hier in Aachen bei Kern probiert, und dieser Wein ist absolut uninteressant. Was treibt einen Winzer, der hierzulande mit großem Erfolg Charaktertropfen erzeugt, dazu, im Ausland langweiligen und austauschbaren Kram zu produzieren? Vermutlich der selbe merkwürdige Ehrgeiz, der neuerdings immer mehr Pianisten, Geiger und Sänger von hohen Graden dazu verführt, einen auf Dirigent zu machen...Und umgekehrt, was würdet ihr sagen, wenn plötzlich Telmo Rodriguez in Kooperation mit Angelo Gaja einen Moselriesling zusammenbasteln würde?
      Ich denke, die Produktion von richtig gutem Wein hat nicht nur etwas mit Know-How zu tun, sondern, so altmodisch das auch klingen mag, ebenso etwas mit der Liebe zu einer Landschaft und dem Leben in ihr.
      Werner Näkel, der es mit den Auslandsprojekten besonders übertrieben hat (im Bonner Generalanzeiger stand neulich etwas über sein neuestes Projekt zusammen mit Justus Franz auf Mallorca!) mußte die Ruhelosigkeit ja auch schon mit schweren gesundheitlichen Problemen bezahlen. -

      Ekonti, die "einfache" trockene 99ger Spätlese von Laible hatte ich in nicht geringen Mengen im Keller (teilweise selbst gekauft, teilweise geschenkt bekommen). Ich fand den Wein schon damals nicht extrem spannend (Jörgs 85 Punkte kommen gut hin) und habe ihn zügig weggetrunken. Es scheint aber generell so zu sein, wie du schreibst: Laibles Rieslinge eignen sich nicht unbedingt für eine endlose Lagerung. Sie fallen zwar nicht nach einem Jahr in sich zusammen, aber mehr als drei oder vier Jahre würde ich ihnen in aller Regel nicht geben. Ich bin allerdings gespannt, wie sich der 01er Achat, der vielerorts als sehr verschlossen und mit großem Entwicklungspotential versehen beschrieben wurde, in dieser Hinsicht verhält.
      Interessant ist das Reifeverhalten der trockenen Scheureben. Die 99ger Spätlese sieht bei mir im Moment besser aus als die 2000er

      Noch einmal abschließend zu den Preisen: Da kommen wir nicht ganz auf einen Nenner. Wer sich anstrengt, um gute Weine zu machen, darf und soll gute Kurse verlangen. Ich gönne ihm den Benz und den Maßanzug. Insofern sind wir uns einig. Aber ich wehre mich ein wenig gegen die Sichtweise, die Chance, Kohle ohne Ende zu verdienen, sei die eigentliche Triebfeder unseres Systems. Geld ist nicht das Maß aller Dinge. Auch nicht beim Wein. Und Gott sei Dank existieren Winzer der Spitzenklasse, die bescheiden geblieben sind und damit belegen, daß es immer noch einen gewissen Idealismus in der Weinwelt gibt.
      Die "hundert" Euro mehr im Jahr, von denen du sprichst, sind für mich ebenfalls nicht das Problem, wenn es bei den hundert oder meinetwegen aus zweihundert bleibt. Ein Problem habe ich, wenn sämtliche Grenzen fallen und plötzlich nach dem Motto "Der Markt gibt es halt her" 50, 100, 200 oder 500 Euro für eine Flasche trockenen Riesling bezahlt werden müssen. Es geht mir um einen bestimmten Punkt, dessen Überschreitung den Übergang der Vernunft in grenzenlose Gier bedeutet. -

      Im Glas habe ich schon wieder Wein, obwohl ich seit Tagen mit einer grippeartigen Entzündung der Nebenhöhlen kämpfe. Es handelt sich um einen Schluck vom 2001er der Domaine de Limbardie, für knappe 5 Euro bei Pinard de Picard erstanden. Ich habe die Flasche geköpft, um einen Roten für die Sauce zum morgen fälligen Lammbraten offen zu haben.
      Seinen Preis ist dieser Vin de Pays auf jeden Fall wert, aber richtig Freude macht er mir offengestanden nicht. Eine eher rustikale Angelegenheit mit deutlichen, etwas rauh-bitteren Tanninen und einer kräftigen Säure. Ich merke schon, daß ich inzwischen wieder Ahrburgunder-verseucht bin.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 11:26:09
      Beitrag Nr. 822 ()
      Hallo Bernd,

      obwohl hier im Thread unüblich, schreibe ich mal der übersichthalber dazwischen:

      Jörg, ich respektiere deine Sichtweise, aber im Falle der Auslandsprojekte werden wir uns nicht ganz einig (wäre ja auch schlimm, wenn wir immer einer Meinung wären).

      Ich respektiere natürlich auch deine - ewige Einigkeit wäre wirklich schlimm, sonst hätten wir dieses (für mich interessantes) Thema sonst längst abgehakt.

      Ich habe den portugiesischen Roten aus dem Breuer/Philippi/Näkel-Projekt hier in Aachen bei Kern probiert, und dieser Wein ist absolut uninteressant. Was treibt einen Winzer, der hierzulande mit großem Erfolg Charaktertropfen erzeugt, dazu, im Ausland langweiligen und austauschbaren Kram zu produzieren?

      Leider kenne ich kein dieser Auslandsprodukte, aber denke, das ist für diese Diskussion auch belanglos. Wie ich in meinem letzten Beitrag schrieb, wird der Haupttriebfaktor wohl die Neugier sein. Wenn man erfolgreich NUR Riesling produziert, überfällt einen evtl. das verlangen auch mal in Sachen Rotwein tätig zu werden. Diesen Ehrgeiz kann ich verstehen.

      Vermutlich der selbe merkwürdige Ehrgeiz, der neuerdings immer mehr Pianisten, Geiger und Sänger von hohen Graden dazu verführt, einen auf Dirigent zu machen...

      Ehrgeiz ist doch prinzipiell nichts schlechtes. Letztendlich ist es egal ob Pianist, Geiger, Dirigent oder Winzer, alle werden am Endprodukt gemessen. Wenn ein Pianist sich zum Dirigenten eignet, warum soll er es nicht machen?

      Und umgekehrt, was würdet ihr sagen, wenn plötzlich Telmo Rodriguez in Kooperation mit Angelo Gaja einen Moselriesling zusammenbasteln würde?

      zusammenbasteln, ist schon ein hartes Wort. Ich würde sagen, den Wein erst mal vorurteilsfrei probieren. Wenn er meine Ansprüche genügt, hätte ich auch kein Problem ihn zu kaufen.

      Ich denke, die Produktion von richtig gutem Wein hat nicht nur etwas mit Know-How zu tun, sondern, so altmodisch das auch klingen mag, ebenso etwas mit der Liebe zu einer Landschaft und dem Leben in ihr.

      Stimmt absolut, ohne Respekt für die Landschaft wird es kaum möglich sein einen vernünftigen Wein zu produzieren, aber das gilt in Deutschland genauso wie anderswo.

      ... das wird jetzt alles zulange, ich antworte auf den Rest Deines Beitrages Separat.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 11:52:03
      Beitrag Nr. 823 ()
      Hallo,

      das mangelnde Lagerungspotential der Laible`schen Weinen ist schon sehr interessant, wo liegt den Euerer Meinung nach der Grund? Ich werde das Thema mal bei meinem Besuch ansprechen. Den 01er Achat habe ich zuletzt im Weingut probiert, da hat er mir nichts flüstern können, wann ich denn mal probieren soll ist mir noch ein Rätsel.

      Bernd, zum Thema Preise - Doch, wir kommen auf den gleichen Nenner, deinen Erläuterungen stimme ich sofort zu. Diese Gier, die Preise möglichst bis zur Schmerzgrenze des Verbrauchers zu treiben, finde auch ich nicht gut. Um so mehr begrüße ich Winzer die eine gewisse Bescheidenheit bewahrt haben, und auch ihren eigenen Idealismus befolgen.
      NUR machen wir uns nichts vor, es herrschen halt die Gesetze der Marktwirtschaft, da werden wir nichts dran ändern können. Auch diese Erzeuger mit dem Nichtkauf abzustrafen, wird nur auf breiter Front gehen und da fehlt der Konsens unter den Verbraucher. Also, machen wir das beste daraus - reduzieren Bestellungen, Verzicht und picken uns die Rosinen raus. Nur so wird`s gehen, aber siehe Bordeaux, da sind die Preis auch rückläufig. Aber wollen wir wirklich das die Preise aus solchen Gründen fallen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 12:27:03
      Beitrag Nr. 824 ()
      Moin,

      Hornwatz, ich halte den monetären Aspekt schon für die Triebfeder, auch wenn man nicht gnadenlos drüber spricht. Wir hatten das Thema ja schon öfters, wenn man Rücklagen bilden möchte, um zu investieren, MUSS man sich danach richten, hat IMO nichts mit Gier zu tun. Bestimmte Grenzen werden die Preise auch nicht überschreiten, hier wird der Markt weiter regulieren, die bundesweite Konkurrenz wird auch bei den GGs größer. Wobei Herr Rebholz in einem Interview äußerte, es sei das Ziel, die GGs zu Kultweinen werden zu lassen. Wir hatten die Entwicklung in Italien, Piemont und Toskana, ja schon angesprochen, der weitere Absatz auf hohem Geldniveau wird nur durch neue "Interessenten" wie Russland und China kompensiert. Doch auch in Italien selbst wird große Konkurrenz im Süden entstehen, irgendwann in nicht zu ferner Zukunft gibt es nicht nur Planeta in Sizilien, die ich mittlerweile fast blenderhaft empfinde, sondern viele hohe Qualitäten in Kalabrien, Apulien und Sizilien. Zu hohe Preise sind immer an ihre Grenzen gestoßen, auch wenn man einige Jahre darunter leiden muss. Also einigen wir uns auf den Benz, den Maßanzug und einer halben Million auf dem Konto oder in anderen Werten.;)

      Ich werde dann die letzten 2001er Laibles aufgrund des Potentials weiter liegen lassen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 12:55:18
      Beitrag Nr. 825 ()
      Hallo Ekonti,

      der Markt wird es regulieren, stimmt absolut.
      Die GG`s zu Kultweinen werden zu lassen, wie Herr Rebholz es wünscht, halte ich für eine nicht wünschenswerte Aussicht. Kult, heißt für mich immer "über die Masse hinaus", da zahlt man nicht mehr den eigentlich Preis + Gewinn für ein Produkt, sondern primär die Marke. Dazu hat der deutsche Wein im eigenen Land ohnehin kein gutes Image, IMHO sollte ein Wein für alle zugänglich sein, diesen Weg sehe ich durch die Schaffung von Kultweinen gefährdet.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 18:34:51
      Beitrag Nr. 826 ()
      N`abend,

      melde mich aus Brasilien zurück.
      Kurz gesagt: Die brasilianischen Weine sind (sogar im Restaurant) ziemlich preiswert. Soviel der guten Nachrichten. Etwas besseres als Supermarktniveau konnte ich leider nicht entdecken. Habe tapfer einiges durchprobiert, bin dann aber doch immer wieder bei den Chilenen hängengeblieben. Die besseren Qualitäten sind da doch durchaus sehr angenehm trinkbar.

      Im Flieger gab`s auch nichts bemerkenswertes, ausser vielleicht auf dem Rückflug den Zweitwein vom Chateau Giscours aus 2000. Für einen 2000er schon überraschend trinkreif. Machte den Eindruck, als sei das so beabsichtigt. Für ein Weingut dieses Namens und aus diesem Jahrgang erstaunlich (enttäuschend) flach.

      Zwischenbemerkung zu Franken: Kenne nur ein Weingut, Ludwig Knoll, persönlich. Sandra und Ludwig Knoll sind ein überaus sympathisches Winzerehepaar und nicht nur miteinander sondern auch mit ihrem Beruf `verheiratet`. Sie machen ein paar ganz nette Weine, besonders die aus der Lage Würzbürger Stein sind immer wieder sehr gut.
      www.weingut-am-stein.de

      Bis bald
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 18:36:41
      Beitrag Nr. 827 ()
      Hallo,

      Jörg, genauso sehe ich es auch. Beim Begriff "Kultwein" schrillen für mich die Alarmglocken, und vor mein geistiges Auge treten Opus One und Genossen.

      Ich habe deshalb auch meine Zweifel, daß "der Markt" alles zum Besten wenden wird. Leider gibt es Zeitgenossen, die soviel Kohle zum Wegschmeißen haben, daß sie jeden geforderten Preis bezahlen, um Renommierstücke zu erstehen. Beim Riesling haben wir ja im edelsüßen Bereich schon Auswüchse (die von Weil geforderten 2965, 49 Euro für eine TBA halte ich jedenfalls für aberwitzig), und die Große-Gewächs-Propaganda könnte im neu erschlossenen trockenen Bereich durchaus in eine ähnliche Richtung gehen. Und das fände ich sehr traurig. Aus dem Kulturgut Wein wird ein Spielobjekt für die finanzielle Upper Class.

      Warum schreibt hier keiner etwas über Bordeaux? Ganz einfach deshalb, weil die guten und besten Bordelaiser Weine diese Entwicklung schon hinter sich haben und damit für uns nicht mehr vernünftig zu finanzieren sind. -

      Jörg, Laibles trockene Scheurebe aus 99 finde ich schon überdurchschnittlich lagerfähig. Es gibt nicht viele so alte Weißweine, die mir jetzt noch richtig Freude machen. Und Ekontis Spätlese hatte wohl einfach zu wenig Säure und zu wenig Extrakt. Beim Achat dürfte sich die Lage dann doch ein wenig anders darstellen. Der neulich geöffnete SL aus 2000 war auch noch sehr gut in Schuss.


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 20:16:18
      Beitrag Nr. 828 ()
      Moin,

      man muss deshalb aber auch nicht schwarzmalen, Hornwatz;).
      Im Bordeaux sind die Preise für die Kult-Weine ja nicht ohne Grund rückläufig, dazu gibt es ein großes Angebot an guten Weinen zwischen 10 und 25 Euro. Wenn ein Gebiet in den Focus kommt, gehe ich immer davon aus, daß die Breite der Winzer ihre Qualitäten steigern wird, resultierend aus Ehrgeiz, Eitelkeit, neue Erfahrungen und neues Wissen usw.. Bisher fand ich den ganz überwiegenden Teil der getrunkenen Kult- bzw. Garagen-Weine auch nicht wieder kaufenswert, lag aber nicht an der Qualität sondern an einem Preis, der diesen Erwartungen, die man nun hat, einfach nicht gerecht werden kann.
      Irgendwo las ich die Tage von einem Beispiel aus Australien...der Winzer hat die 2000 Weine seines besten Weines den jeweiligen Käufern per Nummer zugeordnet, weil er feststellte, daß in der jüngsten Vergangenheit die meisten Weine versteigert wurden. Dies wollte er unterbinden, nun kann er den Weg seiner Weine nachverfolgen, wer trotzdem versteigert, erhält in Zukunft keine Weine mehr.:D

      Scandi, ja, doch in allen anderen Branchen versucht man, eine Marke zu etablieren, eigentlich sollte es das Ziel einer jeden Firma sein, beim Wein ist es dann anrüchig, aber ich verstehe es schon:). Beim Wein finden die Marken besonders auf Supermarktniveau statt.

      DUSMG, welche Weine werden in Brasilien noch getrunken?, haben Weine aus Portugal einen Stand bei den Weinfreunden?

      Im Glas liegt ein wirklich leckerer Chianti Classico, und da bin ich durchaus kritisch, der Le Cinciole 2000, feiner spürbarer Holzton, feine Würze und keine aufdringliche Säure, intensive Frucht und leicht herber Abgang.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 21:51:11
      Beitrag Nr. 829 ()
      Freunde,

      was kann ein Wein kosten ? Horni hat da glaube ich schon Bände drüber geschrieben auf verschiedenen Boards ;)

      Wenn ich mir die allgemeine Preisentwicklung so anschaue, sieht man nichts von einer Wirtschaftskrise bzw. Rezession. Die Preise im Bordeaux sinken zwar leicht, sind aber durch die 2000er Exzesse sowieso jenseits von gut und böse. Horni, was hast du eigentlich noch für deinen Sociando-Mallet bezahlt in der Subskription ? Die 2000er kommen ja jetzt langsam in die Regale und mich würde interessieren ob sie viel teurer als en primeur sind.

      Ich habe trotzdem überlegt mir eine 12er Kiste eines Spitzenbordeauxs zuzulegen (des 2000er). Den kann ich dann bei Beginn meiner Rente (naja, nicht mehr lange :D ) gemütlich leeren. Das ist ernstgemeint, für so einen Bordeaux sollte man ja schon 15-20 Jahre Zeit haben. Zur Debatte steht Palmer (1970 Öhre pro Kiste), Leoville-Barton (1190) oder einer der viert- oder fünftklassigen Weine für so 200-400 Öhre pro 12 Flaschen.
      Jaja, das ist teuer, aber ich habe schon schlechtere Investments getätigt (eigentlich alle in den letzten 3 Jahren). Sollte die Börse morgen um 300% steigen kommt auch ein Lafite für 5000 Öhre die Kiste in Frage :laugh:

      Bis dennedann
      Christian
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 23:10:58
      Beitrag Nr. 830 ()
      Nabend,

      jau Christian, ich gestehe meine Laster ja ein. Über Weinpreise zu schwadronieren ist eine meiner Líeblingsbeschäftigungen....

      Für den Sociando-Mallet habe ich 28 Euro bezahlt. Die momentanen Preise im Handel liegen nach meinen Informationen etwas höher. So teuer ist nicht ein einziger meiner Rieslinge! Der Calidus Mons ist mit 25 Schleifen der kostspieligste, den ich im Keller habe, aber durch den Bremmer Calmont führt ja schließlich auch ein Klettersteig des Alpenvereins, durch die Lagen von Sociando-Mallet meines Wissens nicht:D.

      DUSMG, die wenigsten unter uns hier sind Südamerikafreaks. Höchstens HHanseat und Ekonti haben mal einen Chilenen im Glas. Gerade deshalb wäre es schön, wenn du etwas dazu beitragen könntest, auch wenn du von mir mangels Kenntnissen nur wenig Feedback erwarten kannst. Brasilianische Weine sind im deutschen Handel eigentlich kein Thema, oder?
      Die meisten Chilenen, die ich bislang probiert habe, standen in Jacques Weindepot herum und waren wohl kaum repräsentativ. Einige von ihnen fand ich auf den ersten Schluck ganz lecker, aber auf den zweiten dann doch zu dick und zu aufgesetzt. -
      Knoll und sein "Weingut Am Stein" ist mir aus den diversen Führern ein Begriff. Ich bin leider noch nie dazu gekommen, einen der Weine zu probieren, gelobe aber Besserung. Mit ein Grund dafür, warum ich mich so wenig mit Chile oder Argentinien oder Uruguay befasse, ist die Tatsache, daß ich immer noch so viele deutsche Weine, die mich interessieren, kaum oder gar nicht kenne.

      Der Limbardie von gestern hat doch nicht für die Sauce zum leckeren Hammelbraten gereicht. Aufgezogen wurde noch ein bei K&U erworbener Cotes du Frontonnais "Le Roc". Etwas teurer (6,50 Euro) und etwas besser als der Limbardie, aber inzwischen langweilt mich dieser kräftig-eindimensionale Rotweintypus generell ein wenig.

      Spätestens morgen abend muß wieder ein Weißwein her!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 23:55:30
      Beitrag Nr. 831 ()
      Nabend,

      ekonti, ich würde es begrüßen wenn nicht einzelne Weine zur Marke gemacht werden, sondern eine ganze Region als Begriff für Qualität stehen würde. Aber davon sind wir noch weit entfernt, das von dir erwähnte Supermarktniveau ist da alles andere als hilfreich.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 00:14:51
      Beitrag Nr. 832 ()
      Nabend,

      ich bins nochmal: Der Weißwein mußte schon heute her. Angesichts meiner leicht defekten Schleimhäute habe ich auf Rieslingsäure verzichtet und eine Weißburgunder von den Schneiders aus Endigen gewählt - nämlich die trockene Spätlese mit den 3***.

      Positiv: Dieser Wein ist nicht richtig teuer. Er ist zudem ziemlich konzentriert und üppig, so daß man die hohen Bewertungen in den Führern -an die 90 Punkte- ganz gut nachvollziehen kann.

      Negativ: Auf mich wirkt dieser Stoff ein wenig wie Vanillepudding. Leicht süßlich und dick. Nachdem ich Wehrheims Weißburgunder kenne, kann ich mit dieser Interpretation der Sorte nicht mehr viel anfangen. Ein guter Wein, gewiß, aber ich fühle mich unwillkürlich an die alten Aufnahmen mit den Berliner Philharmonikern unter Karajan erinnert: Ein warmer, weicher Klangteppich, der bis zur Perfektion durchgewirkt ist, dem aber bei aller von ihm ausgehenden rein sinnlichen Faszination der eigentliche Ausdruckswille abhanden gekommen ist.

      Ein opulenter Sound alleine ist nicht alles!

      Und deshalb ist das nicht mein Wein, dieser Weißburgunder der Schneiders.


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 10:28:48
      Beitrag Nr. 833 ()
      Hallo Bernd,

      den Dreisterne Weissburgunder von Schneider habe ich auch, ich haben ihn bei meinem Besuch im Gut dem "Trio" vorgezogen. Sam sah es anders herum. Ich habe ihn allerdings seit meinem Besuch nicht mehr probiert, werde dies aber vor meinem erneuten Besuch im Juni nachholen. Hab` mir deine Notiz abgespeichert, und komme noch mal drauf zurück.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 10:51:09
      Beitrag Nr. 834 ()
      Hallo Bernd,

      Du hast mal wieder die Neugier in mir geweckt, so das ich mich entschlossen habe, heute Abend eine Flasche vom WB von Schneider zu öffnen.

      Noch eine Frage - meinst Du Vanillepudding im bildlichen Sinne, oder hast Du tatsächliche diese Aromen wahrgenommen?
      Oder doch im Sinne von fett oder butterig? Und Vanille im Zusammenhang mit Holz und Barrique? Ich meine nämlich mich zu erinnern, das der WB im Edelstahl ausgebaut wurde.

      Ich werde heute Abend mal berichten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 12:23:10
      Beitrag Nr. 835 ()
      Moin,

      zuerst noch etwas zum gestrigen Chianti Classico. Die Flasche wurde schnell geleert und ich hatte noch Durst nach mehr. Als Fazit bleibt ein finessenreicher und feinfruchtiger Wein übrig. 89 Punkte von mir. Hier noch einige Infos zum Tropfen...
      Da das Gut in der Gemeinde Panzano in Chianti liegt, wird natürlich Chianti produziert. Das Basisprodukt stellt der normale Chianti Classico dar, aber bereits bei diesem Wein greift eine rigorose Selektion im Weinberg, so daß nur etwa 50 Zentner pro Hektar geerntet werden. Erst nach 30 Monaten im großen Holzfass und einer kurzen Flaschenreifung kommt dieser Wein in den Verkauf.
      ...das Weingut stellt nur 35000 Flaschen her.

      Scandi, klar, ich freue mich auch, wenn ein gesamtes Anbaugebiet für Qualität steht. Bei den Industrieweinen bleibt den Unternehmen und Konzernen ja gar nichts anderes übrig als eine (Pseudo)Marke zu etablieren. Ich finds auch teilweise scheußlich, was dort als leckerer Wein angepriesen wird, doch um die Masse der Verbraucher wird so gebuhlt und es ist der einzige Weg, um auf dieser Ebene erfolgreich zu sein.

      Von den Schneiders hatte ich auch noch nichts im Glas, wobei mir die Vanillepudding-Linie erstmal nicht so zusagen würde. In dieser Preisebene sollte es ein schlanker aber charakterstarker WB sein, auf einem guten Gestein gewachsen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 12:51:23
      Beitrag Nr. 836 ()
      Tach zusammen,

      gestern abend gab`s zur Feier der Rückkehr den 99er Zweitwein von Ch. Lafite. Schon sehr lecker, typischer Lafite. Habe mich aber nach dem ersten Probeschluck entschlossen, den Wein bis heute abend stehen zu lassen, da ich ihn wahrscheinlich 1-2 Jahre zu früh geköpft habe.

      E-Konti: Weine aus Portugal sind mir nicht untergekommen. Nach den heimischen Erzeugnissen findet man hauptsächlich Chilenen und Argentinier auf den Weinkarten. Und dann natürlich ein wenig Frankreich und Italien zu entsprechenden Preisen.

      Hornwatz: Bin weinmässig auch kein Südamerikafreak. Habe hauptsächlich mit Frankreich plus ein wenig Italien, Australien und Neuseeland genug zu tun. Aber da reisen ja bekanntlich bildet, probiere ich vor Ort immer auch die lokalen Angebote.
      Brasilianische Weine sind mir in Deutschland eigentlich noch nie begegnet. Wären aufgrund der Qualität wohl auch schwer verkaufbar. Ja, die Chilenen aus Jaques Weindepot sind mir auch geläufig. Das sind in etwa die Qualitäten, die mir kredenzt wurden. Sind da unten schon teurer als die Brasilianer aber um einiges besser trinkbar. Was wiederum etwas über die Qualität der Brasilianer aussagt.

      Bis bald
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 13:35:25
      Beitrag Nr. 837 ()
      Hallo ekonti,

      da habe ich dich anscheinend falsch verstanden, ich dachte Du befürwortest die Schaffung einer "Marke" in dem Bereich QmP, über die wir hier normalerweise reden. Das diese Pseudoprädikate sich in den Supermärkte nur über Marken und Marketing verkaufen lassen, spricht schon erheblich für den Mangel an Qualität. Da sind wir uns einig.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 16:12:18
      Beitrag Nr. 838 ()
      Hallo DUSMG,

      ja, der Carruades von Lafite ist schon gut - der 99er ist aber wie du schon gesagt hast noch etwas jung und kratzig. Ich würde ihn noch 3 Jahre stehen lassen, dann ist er wahrscheinlich auf dem Höhepunkt. Wir hatten vor ein paar Wochen den 95er und man konnte selbst dem noch etwas Lagerzeit zugestehen.

      Gruß
      Christian
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 17:37:23
      Beitrag Nr. 839 ()
      Hallo Bernd,

      Kommando zurück, mittlerweile befindet sich der WB von Schneider im Glas. Ich konnte einfach nicht die Gemütlichkeit des Balkons bei diesem herrlichen Wetter widerstehen.

      Deine Assoziation mit dem Vanillepudding kann ich in etwa nachvollziehen, hier nun meine Notiz:

      Bei mir ist es nicht Pudding, sondern in der Nase erinnert er mich an einen Apfelkuchen mit Vanillesoße, auch etwas Zitrone kommt durch. Gefällig soweit. Im Mund dann wieder Apfel, mittelkräftig strukturiert, wirkt am Gaumen dennoch schlank (hier kann ich dein „dick“ nicht nachvollziehen). Leicht mineralisch, auch etwas feurig. Denke, der wird irgend wann mal brandig enden - muss aber nicht stimmen. Was mich am meisten stört, ist die Bitterkeit im Abgang. Von mir, 86-87 Punkte.

      Meiner erster Eindruck, nach nur ein paar verkostete Weine von Schneider, ist das er den Alkohol nicht so richtig in den Griff bekommt. Zuletzt trank ich den Dreisterne Ruländer aus 1997, der sich förmlich in den Gaumen brannte, der hatte aber auch 15 Umdrehungen. Ich hoffe, das es mir gelingt dem Thema noch mal nachzugehen, bei meinem Besuch im Juni.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 18:14:57
      Beitrag Nr. 840 ()
      Hallo Christian,

      da hat sich unter den ganzen `Rieslingverrückten` (Zitat Hornwatz) doch ein Bordeauxfan versteckt. Freut mich.

      Na, ich werd mal sehen, wie der Carruades sich heute abend nach 24 Std. Luft entwickelt hat. Hatte leider nur diese eine Flasche. Hab allerdings noch ein paar Fläschchen u.a. 93er Lafite im Keller, die ich eigentlich angreifen wollte. Aber wenn wir mit dem 95er Zweitwein jetzt zu früh dran sind, dann lass ich den wohl besser noch liegen.

      Zusatzfrage: Hab noch 2 Restflaschen 89er Pavillon Rouge. Irgendein Kommentar dazu? Austrinken?

      Kann Deine Investmentabsichten 2000er Bordeaux gut nachvollziehen. Habe selbst seit Jahren immer Bordeaux, allerdings in Subskription gekauft, eingelagert. War bis 98 ein gutes Geschäft. Den 2000er hab ich mir dann auch noch gegönnt, obwohl mit deutlichem Grummeln im Bauch ob der überzogenen Preise, beim 2001er hab ich dann erstmals gestreikt und nichts bestellt. Was allerdings das Investment angeht: Ich habe es bis heute nicht geschafft, irgedeinen monetären Gewinn zu realisieren. Kann mich einfach von den jahrelang gehegten Schätzen nicht trennen und trinke sie lieber selber.

      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 21:45:53
      Beitrag Nr. 841 ()
      Moin!

      DUSMG, Bordeaux trinke ich ab und an auch ganz gern, ich kenne mich nur nicht aus und mache deshalb ab und an teure Fehler. Aber Bordeaux ist ein Gebiet, in dem ich gewiß weiter Erfahrungen sammeln möchte. Riesling hat schließlich eine Schwäche: man kann keinen Rotwein draus machen... :D

      Dann wurde hier über Ostern geredet: religiös bin ich nicht, daher schätze ich vor allem die freien Tage und habe sie in Nizza verbracht. Dort war vom Osterfest allerdings gar nichts zu merken, was mich nun doch überraschte. Hier im nun nicht wirklich frommen Norden werden am Karfreitag diverse Vergnügungen unterlassen, den Katholen hätte ich ja noch einiges mehr zugetraut, aber denkste... Jubel, Trubel, Heiterkeit auch am Karfreitag. Na, mir soll`s recht sein!

      Nizza ist definitiv eine Reise wert, die Altstadt war bezaubernd und das Essen hervorragend. Man merkt an allen Ecken, daß Speis und Trank in Frankreich einen anderen Stellenwert als im nüchternen Norden Deutschlands haben. Besonders beeindruckt haben mich die vielfältigen Märkte und das exzellente Angebot an Fisch und anderen Meeresfrüchten. Kam mir natürlich sehr entgegen, und so habe ich auch seit Donnerstag kaum etwas zu mir genommen, was nicht im Meer großgeworden ist... Dazu wurden auch einige Flaschen Sancerre und Elsässer Riesling geleert, nennenswertes zu berichten gibt es da aber nicht. Überrascht haben mich die "Zapfanlagen" für Landwein in der Weinhandlung und die für Riedelfreunde wahrscheinlich schockierenden Gläser in den Restaurants.

      Lateinamerikanische Weine: da habe ich in der Tat schon einige im Glas gehabt, neben Chile und Argentinien auch Mexiko und Bolivien, aber da nur Neugierschlücke. Brasilianer sind mir noch nicht untergekommen. Ja, es gibt schon nette Weine da, die auch zu konkurrenzgünstigen Preisen den deutschen Markt erreichen, aber mir ist ein wenig die Neugier auf diese Weine abhanden gekommen. Viel geht halt doch sehr in Richtung "internationaler Stil", und da greife ich dann meist eher zum australischen Shiraz/Cab Verschnitt. An chilenischen Weinen habe ich momentan nur den 99er Medalla Real von Santa Rita hier liegen. Also: nichts gegen Lateinamerika, aber Frankreich hat auch gute Weine und selbst ich kann nicht alle interessanten Weine trinken ;)

      Auslandskoproduktionen: prinzipiell zu begrüßen, Erfahrungsaustausch ist immer gut, praktisch hatte ich noch keinen überzeugenden Wein daraus getrunken. Breuers Projekt kenne ich nicht, aber zum Beispiel die Gebrüder Salomon, die im Kremstal Weißwein und in Australien Rotwein anbauen. Ersterer schmeckt auch. Dann die diversen Mondavi oder Rothschild Joint Ventures, die trinkbar, aber nicht günstig und auch nicht wirklich überzeugend sind, zumindest für meinen Geschmack. Aber natürlich habe ich vollstes Verständnis für jeden deutschen Winzer, der auch mal richtigen Rotwein statt Spätburgunder machen will :D


      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 21:58:24
      Beitrag Nr. 842 ()
      DUSMG,

      14-15 Jahre sind auch für einen Margaux schon ein gesetztes Alter. Ausserdem beginnt wahrscheinlich jetzt der Kork sich zu verabschieden. Wenn du ihn nicht neu verkorken willst würde ich ihn nach dem Sommer mal mit Freunden probieren.

      Bis bald,
      Christian
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 22:48:09
      Beitrag Nr. 843 ()
      Nabend,

      Jörg, ich war leider ungenau: Bei meinem Weißburgunder von Schneider handelt es sich um den Trio***. Sam verpaßt diesem Wein 89 Punkte und schreibt etwas von "nicht ganz trocken". Und eben dieser Hauch Restsüße, gegen den ich bei vielen Rieslingen überhaupt nichts habe, stört mich hier. Der zusätzliche Zucker bringt Plumpheit mit sich.

      HHanseat, Nizza habe ich auch in guter Erinnerung. Aber noch besser gefiel es mir im Hinterland, in Vence, wo wir in einem wunderbaren und zudem ungeheuer preisgünstigen kleinen Hotel gewohnt haben. Dort konnte man Ende Oktober auf der Terrasse unter einem Rebendach sein Frühstück einnehmen und den Blick dabei bis zum etwa 15 Kilometer entfernten Meer schweifen lassen, wobei man höchstens vom Patron des Hauses gestört wurde, der einen aufforderte, sich bei den direkt über einem wachsenden Trauben zu bedienen...die drei oder vier Tage dort waren in jeder Hinsicht ein Traum! - Der Karfreitag hat bei den Protestanten deutlich mehr Gewicht als bei den Katholiken.

      Ekonti, ein richtig guter Chianti würde mich durchaus auch einmal reizen! - Gibt es wirklich Regionen, die im Ganzen für Weinqualität stehen? Mir fällt da spontan nix ein....

      DUSMG (Meikel), ich finde es sehr erfreulich, wenn hier verstärkt über etwas anderes als deutschen Weißwein geredet wird. Einen schönen Bordeaux fege auch ich nicht von der Tischkante... aber ich bin halt kein Freak, was Frankreich und die Neue Welt angeht. Deshalb müßt ihr damit leben, daß ich hier weiterhin über mein Lieblingsthema quassele.

      Und noch einmal HHanseat: Der Seitenhieb auf einheimische Rotweine wurde in der Auflistung deiner Sünden:D besonders rot:D vermerkt! Zur Strafe werde ich dir bei unserem nächsten Weintreffen einen Ahrburgunder meiner Wahl servieren. Frage: Magst du eigentlich Burgunder aus dem Burgund?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 22.04.03 08:14:02
      Beitrag Nr. 844 ()
      Moin,

      ich empfinde es auch als sehr erfreulich, wenn nicht nur über deutschen Wein geredet wird, obwohl ich den sehr gern habe.

      Die Chilenen sind einfach sehr zugänglich und so typisch für internationale Rebsorten. Ich hatte letztens einen Carmenere im Glas, eine in Bordeaux schon lange ausgestorbene Rebsorte, die auf Irrwegen nach Chile gelangte.

      Hornwatz, ein Anbaugebiet als Ganzes, daß für Qualität steht, wird wohl immer seine schwarzen Schafe haben. Die Toskana kann man aber zu diesen Gebieten rechnen, hier wird halt nach der Anzahl der DOC-Weine gemessen. Ist bestimmt ein schwieriges Thema, weil es nur zur groben Orientierung dient. Mittlerweile stelle ich fest, daß gerade kleine Weingüter, die eben noch nicht in den einschlägigen Publikationen erscheinen, gute Weine zu halbwegs normalen Preisen herstellen (ist ja keine neue Erkenntnis). Sobald in Toskana und Piemont ein Weingut zu Ehren gelangt, entwickelt sich ein ungehöriges Preispotential. Doch es gibt sie auch dort, man kennt sie nur noch nicht.:cool:

      HHanseat, fein, fein...speisen in Frankreich bringt einfach Spaß, und dann noch in Nizza. Ein schönes Bild, wenn in Hafennähe sich ein Restaurant an das andere reiht und die Menschen einer Kultur nachgehen, die doch so notwendig für unser Fortbestehen ist. Ein Sancerre wird dort den nicht unbedingt herausragenden Weissweinen der Provence vorgezogen?!

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 22.04.03 09:16:01
      Beitrag Nr. 845 ()
      Moin!

      @Hornwatz

      Frage: Magst du eigentlich Burgunder aus dem Burgund?

      Hm... Ich kenne mich im Burgund überhaupt nicht aus und habe auch nciht viel getrunken. Ich hatte mal zwei, die mir sehr gefielen, einmal war das wohl Glück und das andere Mal eine Empfehlung im Restaurant. Diese beiden werden aber mehr als aufgewogen durch einen Haufen an (oft teuren) Enttäuschungen. Ein klassisches "Burgundererlebnis" hatte ich noch nicht, und weitere Anstrengungen in Richtung Burgund unternehme ich auch nicht. Allerdings ist Burgund Teilthema der nächsten MöPi-Probe, vielleicht kann ich dann ja etwas mehr berichten. Das oben gesagte gilt für weiß wie rot, aber Beaujolais ist hier nicht mitgemeint, den trinke ich manchmal ganz gerne.


      @Ekonti
      Ein Sancerre wird dort den nicht unbedingt herausragenden Weissweinen der Provence vorgezogen?

      Zumindest von mir :D Na ja, eine große Weinkarte hatten die Restaurants meist nicht, wir waren eher in den Fischbuden am Cours Selaya (oder so) und nicht in Sternerestaurants. Von den Regionalen hatte ich eine Rosé Cotes du Provence, eine Bandol Rosé (beide okay für den Balkon und SOnne, aber nichts zum mit nach Hause nehmen. Ich bin freilich auch kein großer Rosétrinker) und einen serh ordentlichen roten Cotes du Provence für knapp zehn € aus dem Weinhandel. Sehr schöner Duft.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 22.04.03 17:09:06
      Beitrag Nr. 846 ()
      Hallo,

      Die Suggestion, ist schon eine komische Geschichte. Da glaubt man den gleichen
      Wein im Glas zuhaben, sucht verzweifelt nach der Vanille und plötzlich, stellt
      sich heraus das man die ganze Zeit über zwei verschiedene Weine gesprochen hat.
      Das finde ich nicht peinlich, denn wer kann sich davon schon freisprechen, aber
      es ist doch sehr ernüchternd. Es ist erstaunlich was man sich alles einbildet wenn
      man es kurz vorher gehört oder gelesen hat. Da geht doch nichts über eine
      unvoreingenommene Blindverkostung.

      Da stehe ich nun mit meinem WB, und weiß nicht mehr so recht was ich glauben
      soll. Hat er, hat er nicht. War da doch ein Hauch von Vanille die mich glauben ließ,
      oder ist das Aroma jetzt verschwunden, weil ich glaube, das es gar nicht da sein
      dürfte. Alles dermaßen Komplex und da soll doch ein Wein nur schmecken.

      Bernd, wie war den der Alkohol beim „trio“? Ich habe so ein Bitterton im Abgang
      und der Alkohol brennt ein wenig in der Kehle. So ein bißchen wie Sodbrennen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 22.04.03 18:30:27
      Beitrag Nr. 847 ()
      N`abend zusammen,

      freut mich, wenn auch andere als deutsche Weine auf allgemeines Interesse stossen. Da ich bekanntermassen von deutschen Weinen so gut wie gar keine Ahnung habe, können wir uns in diesem Forum ja gut ergänzen.

      Ja, ein chilenischer Carmenere war auf meiner Reise auch dabei. Name leider vergessen. Allemal interessanter als die anderen `internationalen` Weine. Mit diesen habe ich echte Probleme, zumal für meinen Geschmack internationale Weine allzu häufig auch noch zu allem Übel total `verholzt` sind. Hatte mal so ein Erlebnis auf der Lufthansa, wo durchweg alle 3 angebotenen Rotweine, incl. eines Burgunders (!) einfach nur nach Schreinerei schmeckten. Schrecklich. Keine Meisterleistung vom Weltmeister Herrn del Monego, der doch angeblich für die Weinauswahl zuständig sein soll.

      Nachtrag zum 99er Carruades: auch nach 24 Stunden Luft noch kratzig, lässt aber ahnen, was in ihm steckt. Eindeutig zu früh geöffnet.

      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 22.04.03 19:38:27
      Beitrag Nr. 848 ()
      Nabend,

      Jörg, ich denke, sooo weit werden die beiden Schneiderschen Weißburgunder-Spätlesen nicht voneinander entfernt sein. Es handelt sich ja immerhin um den gleichen Erzeuger, den gleichen Jahrgang, die gleiche Qualitätsstufe und die gleiche Rebsorte...
      Aber du hast schon Recht: Das, wonach man sucht, schmeckt man letztlich auch.

      DUSMG, das Problem der Überholzung findet sich leider auch ziemlich häufig in Deutschland. Bei der Ahr-Verkostung hatten wir nicht wenige Spätburgunder, die in unharmonischer Weise von der Eiche dominiert wurden. Nur wenige Winzer beweisen wirkliches Fingerspitzengefühl im Umgang mit dem Barrique.

      Ich überlege gerade voller Vorfreude, welches Tröpfchen wohl gleich sein junges Leben wird lassen müssen...Fast das Schönste am Weintrinken ist die Vorfreude!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 08:16:52
      Beitrag Nr. 849 ()
      Hallo Bernd,

      da hast Du absolut recht, die Vorfreude auf einen leckeren Tropfen am Abend kann einem den ganzen Tag versüßen. Es kommt leider auch zu Enttäuschungen. Bei mir ist es fast so weit, das ich eine emotionale Beziehung zu einzelnen Flaschen aufbaue (verrückt, nicht wahr:eek: )und ich Probleme habe den richtigen Zeitpunkt zu finden diese zu öffnen. Danach wäre ja die Vorfreude vorbei, und das möchte man nicht. Schon verrückt, oder?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:24:06
      Beitrag Nr. 850 ()
      Hallo Jörg,


      bei Weinen, von denen ich nur eine Einzelflasche habe, oder aber auch bei der letzten Pulle eines ehemals größeren Bestandes schiebe ich das Öffnen immer wieder hinaus. Dahinter steht zum einen die Angst, den falschen Zeitpunkt zu erwischen, zum anderen aber auch das Bewußtsein der Unwiederbringlichkeit dieses betimmten Weines.

      Deshalb tendiere ich auch dazu, von einem Wein, der mich besonders fasziniert, mindestens 6 oder besser noch 12 Flaschen zu erwerben, was dann leider zwangsläufig dazu führt, daß ich weniger kennenlerne als diejenigen, die es schaffen, immer nur 2 oder 3 Flaschen abzulegen.

      Gestern waren übrigens 2 Göttelmann-Spätlesen fällig. Einmal die trockene "Selection" 01 aus dem Dautenpflänzer (schön zu trinken, hinter den exotischen Früchten gibt es genügend Mineralität) und dann die restsüße "Münsterer" ohne Lagenangabe. Letztere ist ein absoluter PLV-Knüller. Für 5,40 Euro bekommt man einen gnadenlos leckeren Riesling mit einem wunderschönen Säurespiel ins Glas.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:18:24
      Beitrag Nr. 851 ()
      Hallo Bernd,

      dieser Wehmut, wenn man die letzte Flasche aus einer Reihe besondere Erlebnisse austrinkt, kenne ich sehr gut. Leider wird bei mir häufig nur drei Flaschen einer Sorte gekauft, da ich unter Platzmangel leide und mir auch ein wenig Vielfalt schaffen möchte, geht es nicht anders. Es ist natürlich auch immer eine finanzielle Geschichte, ob ich mir 12 Flaschen eines Spitzenwein leisten kann, dennoch habe auch ich vor in diesem Jahr größere Mengen an Basisweinen zukaufen. Diese für den baldigen Genuss gedachten Flaschen, kann ich auch problemlos in der Wohnung lagern.

      Übrigens, der Rest vom gestrigen WB präsentierten sich wesentlich harmonischer als am Vortag. Vielleicht brauchen die Weine von Schneider auch nur viel Luft. Heute, lege ich mal in Sachen Wein & Alkohol eine Pause ein. Es herrscht aber schon die Vorfreude auf die für morgen geplante Spätlese von Rauen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:46:20
      Beitrag Nr. 852 ()
      Moin!

      Hm, interessante Beschreibungen. Derartig wehmütige Anbschiedserlebnisse hatte ich noch nicht, wohl weil ich mir auch nur selten gleich 12 Flaschen eines Weines eingelagert habe (und von den wenigen Ausnahmefällen habe ich die miesten bereut). Dafür ändert sich mein Wissen und teilweise auch mein Geschmack noch zu stark. Natürlich geht dann beim Kauf weniger Flasche die Chance verloren, den Wein in seiner Entwicklung zu verfolgen. Und genau in diesem Gebiet habe ich folgerichtig auch noch große Probleme. Aber tendenziell bin ich eh eher Jungtrinker und kann eh nicht vernpünftig lagern, da kann ich mit diesem Nachteil leben...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 12:43:43
      Beitrag Nr. 853 ()
      Moin,

      HHanseat, hatte auch noch keinen Überflieger aus der Provence im Glas, okay, Ausnahme der Rosé von Ott (der Name Ott scheint im Wein wohl für Qualität zu stehen:cool: ), die typischen Provence-Weine sollte man sich richtig schön gekühlt in den Mund laufen lassen.

      DUSMG, in der Lufthansa Business wird ein Sauvignon Blanc von Segu ausgeschenkt, den ich recht gut finde. Habe ihn aber nicht dort getrunken. Werden dann in allen Fliegern die gleichen Weine ausgeschenkt? oder unterteilt Herr Monego in Flugrichtungen?

      Bei der letzten Flasche entwickle ich doch eine andere Mentalität, die wird schnell geleert, gern noch ein Schuß ans Essen, und man ist wieder frei für neue Schandtaten. Die Entwicklung eines emotionalen Bezugs zu den Flaschen, Scandi, ist höchst ehrenwert, doch denke ich dabei an einen alten Bekannten, Computerfreak, der jeden Morgen seiner Rechner begrüßte und sich natürlich von seinem Rechner ebenfalls begrüßen ließ. Soll Dich aber nicht davon abhalten.:)

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 13:25:26
      Beitrag Nr. 854 ()
      Hallo,

      ekonti, ganz so schlimm ist es, Gott sei dank, noch nicht. Meine Lieblingsflasche, 89er Rieussec, hat noch keinen Namen bekommen und Abends mit ins Bett nehmen wird sie auch noch nicht.;) (Interessanter Gedanke, kann mir schon den Gesichtsausdruck meiner Frau vorstellen).

      Es ist halt so, das eine Flasche Wein für mich nicht irgendein alkoholisches Getränk ist. Ich freue mich immer wieder aufs neue wenn eine geöffnet wird, das fängt mit der Vorfreude beim Kauf an und endet mit dem Wurf in den Glaskontainer. Da spielt es auch keine Rolle ob ich eine oder Zwölf Flaschen davon besitze. Vielleicht ist es auch nur deshalb, weil meine bescheidene Ansammlung von 150 Flaschen noch sehr überschaubar geblieben ist.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 18:54:53
      Beitrag Nr. 855 ()
      N`abend,

      ekonti: LH Business kenne ich hauptsächlich von der Langstrecke. In Europa lohnt meist der Aufpreis nicht. Der von Dir erwähnte Sauv. Blanc ist mir noch nicht untergekommen. Die Langstrecke fliege ich ca. 4 mal pro Jahr, und da gab`s dann immer andere Weine. Soweit ich weiss, werden die Menüs und die Weine monatlich gewechselt (bei den Menüs weiss ich es definitiv). Je nach Zielgebiet ist dabei auch die Weinauswahl unterschiedlich, teilweise sogar auf Hin- und Rückflug. Nach Südafrika sind z.B. immer auch Südafrikaner dabei, auf dem Rückflug gab`s aber dann u.a. deutschen Riesling.

      Scandi: den 89er Rieussec kenne ich. Hab noch 4 kleine Fläschchen (von ursprünglich 8) im Keller. Da kannst Du Dich wirklich drauf freuen. Ein ganz besonderes Säftchen.

      Bis bald
      Meikel

      PS: Vielleicht ne dumme Frage, aber was sind eigentlich die 50er?
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 19:20:45
      Beitrag Nr. 856 ()
      Moin!

      Heute im Glas: vom Weingut Kirsten die Riesling Spätlese "Alte Reben" 2001 für gut 10 €. Ein wirklich eindrucksvoller Wein, schon beim ersten Riechen stieg mir allerschönster Rieslingduft in die Nase, extrem mineralisch. Sehr konzentriert, allerdings hatte ich anfänglich im Mund mit dem Wein einige Schwierigkeiten. Am zweiten Tag wirkte der schon eher beisammen, dafür hat sich auch der Ungestüm etwas gelegt. Hm, ich vermute bald, daß der noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten ist und von einigen Jahren durchaus profitieren könnte. Etwas stutzig macht mich das Fehlen eines "trocken" oder "halbtrocken" auf dem Etikett, süß schmeckt der nämlich nicht unbedingt und stolze 13 % hat der Wein auch. Verzichtet Kirsten generell auf diese Bezeichnungen oder kann ich eine trockene nicht von einer süßen Spätlese unterscheiden?

      Ganz große Probierempfehlung. Mein erster Wein dieses Weinguts, macht aber definitiv Lust auf mehr.

      DUSMG, die Geschichte der 50er findest du unter Thread: 50-er-Club für Neueinsteiger (2).

      HHanseat, der mit den vielen Tippfehlern
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 20:56:08
      Beitrag Nr. 857 ()
      Nabend,

      DUSMG, Du Glücklicher, vier Flaschen erlauben schon ein wenig mehr Spielraum. Ich habe ihn in der ganzen Flasche, konnte ihn für einen lächerlichen Preis bei Ebay ersteigern. Dem Verkäufer ist da wohl ein Fehler unterlaufen, und vermute er hatte die Tränen in den Augen beim Versand. Hab` mir noch den 99er Rieussec in der halben Flasche zugelegt, und hoffe später noch eine aus 2001 zu bekommen. Vor ein paar Monaten habe ich den 96er Doisy-Vedrines (Barsac) geöffnet, der mich absolut begeisterte. Die beiden Rieussec dürften da ein wenig mehr versprechen.

      HHanseat, von Kirsten kenne ich nur die 99er Auslese feinherb, auch so ein Wein der durch Zufall entstanden ist. Er war wohl als trockener Wein gedacht, blieb aber einfach stehen, die Hefen wollten nicht mehr. Das Ergebnis war schon sehr beeindruckend und der damalige Preis von 23 DM, mehr als gerecht. Übrigens, findest Du Kirsten auch bei PdP.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 21:59:39
      Beitrag Nr. 858 ()
      Nabend,

      bei Kirsten war ich 2001 (ein paar Zeilen dazu müßten sich noch in einem Vorgänger dieses Threads finden lassen). Damals habe ich da eine schöne halbtrockene 99ger Spätlese gekauft - die Bezeichnung halbtrocken ist also auf diesem Weingut durchaus üblich.

      Frau Kirsten ist übrigens SEHR kommunikativ. Mit ihr kann man wirklich interessante Gespräche über Wein führen. Ein Besuch in Klüsserath sei deshalb ohne Vorbehalt empfohlen.

      Heute ist Konstanzers trockene Grauburgunder-Spätlese 00 aus dem Winklerberg (eine von zwei noch übriggebliebenen Flaschen, schnief!) an der Reihe. Noch völlig in Ordnung (nix Firne, nix Altersnoten), aber dennoch nicht mehr ganz das, was er mal war. Die zweite Flasche werde ich noch im Laufe dieses Jahres vernichten, auch wenns schwer fällt. Jedenfalls liegt mir dieser Wein mit seinen vulkanischen Noten ("verbrannte Erde" ) deutlich mehr als Schneiders Weißburgunder trio.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 09:49:09
      Beitrag Nr. 859 ()
      Ah, der Rieussec,
      habe mir aus Börsenfrust letztes Jahr zwei Kisten subskribiert (den 2001er) - vielleicht endlich ein gutes Investment ?
      Egal, trinken kann ich ihn immer, und eine Kiste wird bestimmt in meinen Renten-Weinkeller wandern (ihr wisst schon, den man nach der Rente trinkt :D )

      Ansonsten keine neuen Wein-Erlebnisse - im Moment, bis Ende Mai, muss ich wieder lernen und das geht besser mit klarem Kopf :(

      Bis dennedann
      Christian
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:21:44
      Beitrag Nr. 860 ()
      Hallo Christian,

      ich denke, da hast Du dir aber was gutes getan, auch in Hinsicht auf die Rente.:D

      Was haben den die kleinen Flaschen in der Sub gekostet?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 17:56:06
      Beitrag Nr. 861 ()
      Uiiiii, 2 Kisten Rieussec. Da hast Du Dich aber wirklich verwöhnt. Ob der 2001er allerdings ein gutes Investment war, wird sich noch zeigen. Ich habe mir wie gesagt die 2001er Subskrpition ob der überzogenen Preise verkniffen. Mal sehen, wie die Preise für 2002 aussehen. Dann wissen wir schon etwas mehr. Aber trotzdem ist ein Rieussec natürlich immer was feines.

      Jörg, de Doisy-Vedrines hatte ich auch mal (86er). Auch ein sehr feines Tröpfchen, und preislich eine schöne Alternative zum Rieussec.

      Welche Lieferanten bevorzugt ihr eigentlich für die Bordeaux-Subskription?

      Bis bald
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 19:54:52
      Beitrag Nr. 862 ()
      Hallo,

      habe jetzt vor kurzem gelesen das, die 2001er Subskription nicht so gut gelaufen sein, und das sich die Preise bei der Herausgabe nicht wesentlich verändern werden. Was meint ihr?

      Meikel, mit den Lieferanten kann ich nicht dienen, hab` mir noch nie einen anständigen Bordeaux in Rot gegönnt. Der vor ca. zwei Jahren getrunkene 86er Chateau M. Rothschild bei MöPi, hatte auf mich eher einen abschreckend Effekt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 21:04:52
      Beitrag Nr. 863 ()
      Guten Abend,

      nachdem hier zuletzt die Rieslingdominanz der Beiträge in den Hintergrund
      getreten ist, auch von mir ausnahmsweise eine Empfehlung jenseits des
      Rieslings: das Weingut Weltner in Rödelsee war mir durch Empfehlungen von
      Hofschuster und Scheuermann sowie hohe Auslandsbewertungen aufgefallen (der
      Frankenteil des GM ist mir suspekt - von Weltner jedes Jahr zu behaupten,
      man könne aus den Lagen vielleicht doch mehr herausholen, halte ich für
      abstrus). Die beiden Silvaner Kabinett-Weine aus dem berühmten
      Julius-Echter-Berg 2001 und der Rödelseer Schwanleite 2000 (für mich
      eindeutig der bessere, weil fruchtigere und ausdrucksvollere Jahrgang in
      Franken, wobei ich aus 2001 wenig probiert habe) verblüffen: So fast
      rieslingfruchtig, lecker-zitronig/gelbfruchtig und gleichzeitig rund und voll können
      Silvaner schmecken ? hätte ich nicht gedacht. Mir gefällt dieser Stil
      besser als der traditionelle Silvaner mit seinem oft dezenten, ein wenig
      breiten und verhaltenen Geschmack. Der Julius-Echter-Berg (85 Hofschuster
      und 86 Scheuermann-Punkte) ist im Hintergrund zudem dezent mineralisch, der
      Rödelseer-Wein noch strahlender. Sicherlich ein anderer Stil als etwa bei
      Wirsching, Störrlein oder Schmitts Kindern (die mich durchweg enttäuscht
      haben), für mich zumal bei den Preisen von max. 5,5 € die
      Preis-Leistungs-Spitze in Franken - tolle Überraschung.

      Scandi, Du wolltest doch eine Rauen-Spätlese trinken (Weingut Walter R.,
      nicht Harald R., ja?) ? der Thörnicher Ritsch 2001 ist dem Maximiner
      Klosterlay für mich (mittlerweile, anders als vor einem halben Jahr) klar
      überlegen, die Festigkeit und Dichte eines Weines spielen offenbar nach 1-2 Jahren in der Flasche erst richtig ihre Vorzüge aus (andere Beispiele dafür sind 2 andere meiner Handvoll Favoriten aus 2001: der Pölicher Held vom Kanzlerhof und der Ockfener Bockstein von Nik Weis haben sich neulich wieder als in unveränderter Topform gezeigt).
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 21:44:32
      Beitrag Nr. 864 ()
      Nabend,

      Heute Abend ein kurzer Besuch in einem kleinem Bistro/Weinhändler - mehrere Weine werden hier glasweise ausgeschenkt, meist unbekannte Winzer plus die Basisweine von Wittmann und Bercher. Die Wahl fiel auf die 2002er Grüner Silvaner von Wittmann - dezente Nase (wurde auch sehr kalt serviert), etwas Apfel und Zitrone. Am Gaumen etwas grüner Apfel, angenehme Säure, Würze, l. mineralisch, eher ein Leichtgewicht, aber mehr war auch nicht zu erwarten. Schön spritzig frisch, genau das richtige für warme Tage.

      Frohnau, richtig - heute war die 2001er Detzemer Maximiner Klosterlay Riesling Spätlese trocken (das ist doch mal ein langer Name) von Walter Rauen an der Reihe. Leider Kork, TCA. Der dezente Muffton reichte um den Genuss ein Ende zu bereiten. NO MORE KORK, PLEASE.

      Auch mir gefiel die trockene Spätlese aus dem Thörnicher Ritsch am besten, knapp dahinter die Spätlese aus dem Klosterlay ... nicht klar kam ich mit der trockenen Auslese aus dem Klosterlay. Rauen produziert saubere leckere Weine, die zwar nicht mit der Spitze an der Mosel mithalten können, aber für z.B. 4.60 Euro für die Spätlese, sehr viel Wein bieten. Wenn TCA nicht zuschlägt, bei mir war`s einer aus sechs. Muss man leider heutzutage mit rechnen. Traurig aber wahr.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 22:33:50
      Beitrag Nr. 865 ()
      Nabend,

      DUSMG, Ich habe erst einmal Bordeaux subskribiert, und zwar bei Chateau Online. Der Weine liegt seit einem guten Monat bei mir im Keller, aber ich war mit der Lieferung nur sehr bedingt zufrieden. Es gab ziemliche Probleme mit der Spedition, und ich habe wegen des Liefertermins wüst herumtelefonieren müssen - mit dem Ergebnis, daß doch geliefert wurde, als ich nicht zu Hause war. Ich würde da nicht noch einmal subskribieren.

      Frohnau, über die Silvaner aus den Rödelseer Lagen und die Weine von Weltner habe ich schon sehr unterschiedliche Meinungen gehört. Ich kenne sie leider nicht, da hilft wohl nur eines: Probieren!

      Jörg, die einfachen Weine von Wittmann gefallen mir in Relation zum Preis nur mäßig. Viel Geschmack entfaltete der Grüne Silvaner 01 bei mir auch nicht.

      Im Glas befindet sich eine trockene 00er Spätlese aus dem Dalsheimer Hubacker von Klaus Keller. Ziemlich üppiges Bukett, Zitrus, exotische Früchte, Wachs, Botrytis. Am Gaumen sehr ausgewogen und alles andere als unangenehm (86 Hornwatzpunkte, mich stört die Botrytis nicht). Aber Pigott hat schon Recht mit seiner Frage nach der "Seele des Hubackers".

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 08:28:39
      Beitrag Nr. 866 ()
      Hallo Bernd,

      ich kenne die Basisweine von Wittmann zuwenig um ein Pauschalurteil über diese abzugeben, aber zum Preis und speziell beim 02er Silvaner (nicht den "S" ), muss ich dir recht geben. Es ist zwar ein sauberer Terrassenwein, aber für die 6,60 Euro (Ab Hof 5.10 E) die mein Händler dafür verlangt, würde ich ihn nicht kaufen. Zu diesem Preis bekomme ich tolle Kabinetts aus der Pfalz, z.B. den 2002er Wachenheimer Goldbächel Ka. tr. von Biffar.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 10:10:36
      Beitrag Nr. 867 ()
      Moin,

      Bordeaux-Subskriptionen sind ja wie Einlagen bei einer Bank - nur das es keinen Einlagensicherungsfonds gibt. Da bieten sich Betrügereien geradezu an.

      Naja, bisher habe ich Chateau-Online verwendet, Millesima und Extraprima (extraprima.com), einen mittelgroßen Weinhändler in Mannheim der einen wirklich kompetent beraten kann. Preisvergleiche habe ich systematisch noch nicht vorgenommen, irgendwo ist die Zeit dann doch beschränkt.

      Bis dennedann
      Christian
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 17:26:37
      Beitrag Nr. 868 ()
      N`abend zusammen,

      Jörg: die abschreckende Erfahrung mit dem 86er Mouton R. würde mich doch näher interessieren. Obwohl es natürlich wie immer Geschmacksache ist. Habe allerdings auch die Erfahrung gemacht (Geschmacksache natürlich), dass man es mit der Flaschenreifung auch übertreiben kann, wenn man auf die angebliche Genussreife lt. diversen Weinführern wartet. Da hilft leider nur selbst probieren. Der Mouton verträgt allerdings nach meiner sehr bescheidenen Erfahrung mit diesem Stoff locker 10-15 Jahre. Fachgerechte Lagrung vorausgesetzt. Hatte vor ein paar Monaten einen 89er im Glas und der wirkte noch sehr frisch.

      Bordeaux-Subskription: Habe gute Erfahrungen mit alpina Burkhard Bovensiepen. Lagen vor allem preislich zum Teil deutlich unter anderen Anbietern.

      Bis bald
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 19:26:02
      Beitrag Nr. 869 ()
      Nabend,

      Meikel, die Geschichte mit dem 86er Mouton Rothschild ist unspektakulär und doch sehr von
      meinem eigenen Geschmack geprägt. Ich besuchte vor ca. 2 Jahren eine Veranstaltung
      von Mövenpick zum Thema „Große Weine des Jahrhunderts“ (oder so ähnlich), hier
      konnte man neben Petrus auch den genannten 86er Mouton probieren. Mein Nachbar
      der Probe war voller Lob für diesen Wein, Jahrhundertwein, Perfekt und nicht zu
      vergessen die 100 Punkte von Parker, sollten mich überzeugen es doch mal zu wagen.
      Nach langen ringen mit mir selbst, entschloß ich ein Schlückchen zu bestellen, zum
      Preis von 20 DM für 0,05l (das war eine halbe Probe, 0,1l natürlich den doppelten
      Preis, und die Flasche konnte man erwerben für knapp unter 1000DM). Voller
      Ehrfurcht stand in nun vor diesem Glas, Minuten lang geschnuppert – irgendwie
      konnte mich das alles nicht überzeugen und empfand den Wein am Gaumen
      eher fad und bitter. Wie schon gesagt, Geschmackssache. Ich verlaß die Weinhandlung,
      und habe es bitter bereut, nicht doch lieber eine gute Flasche Riesling gekauft
      zu haben. Aber eine Erfahrung reicher.

      Danach haben ich Bordeaux erst mal gemieden, denn wie würden mir die
      „billigen“ Weine schmecken, wenn schon kein 100 Punkter von Bobby. So
      schnell können Vorurteile aufgebaut werden, aber mittlerweile bin ich wieder
      Neugierig geworden. Nur die Preise schrecken mich noch ab, und wenn ich
      vergleiche was ich dafür in Deutschland bekomme, bleibt es schwierig
      den Schritt zu machen.

      Aber vielleicht habt Ihr ja eine Idee, ein Vorschlag für einen 2000er Bordeaux –
      Preis 10-15 Euro, wäre erwünscht.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 21:41:46
      Beitrag Nr. 870 ()
      Nabend,

      heute musste es mal wieder ein "echter" Riesling sein,
      daher der griff zum Würtz-Maas 2 (Dirk Würtz), so muss Riesling schmecken.

      Zuletzt hatte ich ihn im 0ktober im Glas, damals erschien er mir wesentlich zugänglicher, besonders in der Nase.
      Jetzt - Hellgelb, dezente Nase, Verschlossen?, etwas Zitrone und Apfel, kein Schreihals. Im Mund saftiger grüner Apfel, animierende Frische, Spritzigkeit, kräftige Säure, schmeckt trocken, viiieeeel Mineralität.
      Fein-herber, an Grapefruit erinnernder Abgang. Sehr lang.

      Ein Wein, der mir persönlich sehr viel Spaß macht. Mal abwarten wie sich die Aromen in der Nase entwickeln, und mit der Säure, kann der sicherlich noch 2-3 Jahre ohne Probleme liegen. 88+ Punkte.

      Kennt jemand den Würtz 1? Und rechtfertigt die Qualität den 20 Euro Aufschlag?

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Würde die 2 dekantieren, es dauerte 1 1/2 Std. bis er sich öffnete.
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 23:02:19
      Beitrag Nr. 871 ()
      Nabend,

      Jörg, den Würtz 1 kenne ich leider nicht. Vom Maas 2 hatte ich (leider) nur eine Flasche, und von dieser ausgehend stimme ich deinem Urteil absolut zu. Nächstes Mal werde ich mir mehr davon bestellen.

      Eigentlich bin ich wirklich nicht berufen, Bordeaux-Tipps zu geben. Ich tue es trotzdem ganz dreist:

      1. Chateau Dutruch Grand Poujeaux 99, erhältlich bei K&U für 9,80 Euro (!!). Ich hatte mal aus einem belgischen Supermarkt ein paar Flaschen 98ger von diesem Wein (die bei mir Grüntrinker längst den Weg alles Irdischen gegangen sind). Wenn der 99ger annähernd soviel Qualität fürs Geld bietet, ist das ein ganz heißer Tipp.

      2. Chateau Robin, ebenfalls bei K&U erhältlich (11 Euro, glaube ich). Den habe ich mal aus einem anderen Jahrgang bei meinem Händler um die Ecke probiert und für sehr gut befunden.

      3. Immer wieder von mir genannt, wenns um Bordeaux geht: Chateau Verdignan. Wird im Hachette regelmäßig gut bewertet und bei Hawesko für 18 - 19 Euro verkauft. In Belgien gibts den für 10 Euro. Im Zweifel kann ich versuchen, dir davon mal eine Flasche zu besorgen.

      Ich versuche im Hinblick auf die morgige Ahrtour, heute abend ausnahmsweise weinfrei zu bleiben...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 15:44:23
      Beitrag Nr. 872 ()
      DUSMG,

      hat Bovensiepen eine Website ? Ich kann nichts finden...

      Die Preise der 2002er Subskription sind ja mächtig heruntergekommen. Die Premier Crus scheinen Abschläge gegenüber 2000 von bis zu 70% hinnehmen zu müssen. Scheint ein mächtig langer Kater zu werden wenn ich mir die Weltkonjunktur so ansehe. Der Winespectator behauptet gar, in den USA gebe es dieses Jahr so gut wie keine Subskriptionen von Händlern und Privatleuten (Jahrgang, Konjunktur, Frankreichboykott, etc.)

      Bis bald
      Christian
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 16:41:38
      Beitrag Nr. 873 ()
      Jörg,
      ein gut gemachter 2000er Bordeaux ist natürlich noch ein ganzes Weilchen von der Trinkreife entfernt. Wenn Du lagern kannst, halte mal Ausschau nach Ch. Lanessan. Sollte so in etwa in Deiner Preisrange liegen. Wobei ich generell der Meinung bin, dass die 2000er sehr teuer sind. Aber Besserung ist in Sicht.

      Christian: Nein, haben leider immer noch keine Website. Telefon: 08241-5005-0
      Ja, habe zwar noch keine Preislisten vorliegen (von wem hast Du sie schon?), aber die Gerüchte, dass die Preise gegenüber der 2000er Subskription erheblich fallen werden, machen schon eine Weile die Runde. Freuen wir uns. Werde allerdings mit dem Bestellen wie immer abwarten, bis alle Preislisten vorliegen. Aus Erfahrung.

      Ab morgen wieder auf Reisen (Österreich), nächstes Wochenende zurück.
      Bis dann
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 17:25:22
      Beitrag Nr. 874 ()
      Meikel,
      bei verschiedenen Anbietern liegen die Preise schon vor, so z.B. Millesima oder C&D oder Chateauonline.

      Der Lafite z.B. liegt so um die 1100-1200 Euro pro Kiste gegenüber etwa 4000-5000 bei dem 2000er Jahrgang. Ich habe mir nicht alles angeschaut, aber der immerwährende Budget-Geheimtip Sociando-Mallet mit 240 Euro pro Kiste scheint mir einen Versuch Wert.

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 18:04:49
      Beitrag Nr. 875 ()
      Christian,
      hab mal schnell bei den von Dir genannten Anbietern reingeschaut. Da lacht das Herz...Jetzt bin ich im Nachhinein doch froh, 2001 ausgelassen zu haben. Da kann ich nun umso mehr zuschlagen.:lick:
      Warte aber wie gesagt, bis Alpina rauskommt. Hat sich bisher immer gelohnt, darauf zu warten und ich glaube nicht, dass das Angebot zu schnell knapp wird.

      Jetzt aber weg.
      Bis bald
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 09:25:44
      Beitrag Nr. 876 ()
      Kannst du mir das Ding zumailen wenn es erscheint ? Oder gibt es das nur als Hardcopy ? Ich bin ständig auf der Flucht, (echte) Post erreicht mich nur mit langer Verzögerung :D

      Gruß
      Christian
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 10:22:50
      Beitrag Nr. 877 ()
      Moin!

      Christian und Meikel, ich würde mich sehr freuen (und wahrscheinlich bin ich da nicht alleine), wenn ihr uns weiter mit den Subskriptionserfahrungen auf dem laufenden haltete! Ich hab emich bisher noch nicht an o etwas herangewagt, aber ich will ja weitere Erfahrungen mit Bordeaux sammeln und es klingt darüber hinaus ja so, als könnte der 2002er Jahrgang eine gute Einstigesmöglichkeit bieten.

      Rieussec hatte ich bisher noch ncht, aber einige relativ erschwingliche Sauternes und Monbazaillacs. Habt ihr da Favoriten?

      Den Würtz II hatte ich auch schon mal vor etwa einen halben Jahr, da hat er mich aber nicht begeistern können. Der wirkte total verschlossen, ich bin nicht damit zurechtgekommen. Das hat sich auch nach ausgiebiger Belüftung nicht geändert. Eine Flasche habe ich noch, vielleicht kommt die ja bald einmal zu Vergleichszwecken dran. Die I kenne ich nicht.

      Positivste Weinüberraschung der letzten Woche: Peter Schandls Beerenauslese Cuvée vom Neusiedlersee für etwa 10 € den halben Liter. Natürlich süß, aber sehr fruchtig und durch hohe Säure auch sehr lebendig. Macht einfach nur Spaß. Ein echtes Schnäppchen!

      Einen schönen Sonntag wünscht

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 13:27:48
      Beitrag Nr. 878 ()
      Hallo zusammen,

      Jörg und ich haben zusammen mit Werner Elflein einen wilden Tag an der Ahr verbracht.

      Zum Auftakt sind wir trotz des Regens durch diverse Weinlagen gelatscht. Danach ging es dann zum Weingut Sonnenberg, wo wir dem äußerst sympathischen Junior fast 5 Stunden die Zeit geklaut haben. Höhepunkt der ausgedehnten Verkostung war eine mit 221 Öchlse gelesene, braun-schwarze 89ger TBA von auf der Maische vergorenem Spätburgunder, laut Marc Linden "ein Wein, den es gar nicht gibt". Ein in der Tat unglaubliches Zeug mit einem Duft nach allen Trockenfrüchten dieser Welt und nach Graubrot - ich bin mir ziemlich sicher, daß ich etwas Vergleichbares nie wieder im Glas haben werde.

      Danach folgte die Jahrgangspräsentation von Kreuzberg in Dernau, wo wir uns auch etwa 3 Stündchen aufhielten.

      In Aachen waren wir um 0:45. Eigentlich hatten wir vor, bei dieser Gelegenheit noch 3 Weine von Heymann-Löwenstein zu verkosten. Angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit kam es aber dann nur noch zu 2 geöffneten Flaschen. Der 96er Röttgen wies deutliche Altersnoten auf (ein Rest, über den ich später berichten werde, existiert noch) und bewirkte ein ziemliches Zusammenziehen unserer Gesichtsmuskeln. Der dann schnell geköpfte 2000er Röttgen machte uns aber auch keinen rechten Spaß. Fazit: Nach Rotweinorgien macht es einfach keinen Sinn, noch etwas Weißes zu probieren...

      Einige Details folgen noch.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 18:44:41
      Beitrag Nr. 879 ()
      Moin,

      finde es auch sehr lesenswert, die persönlichen Bordeaux-Favoriten von Euch kennenzulernen. Chateau Fonbel aus dem St. Emilion, was haltet ihr vom 2000er ?

      Die Südfranzosen, die in letzter Zeit im Glas lagen, entsprachen tatsächlich dem neuen Trend oder einfach der Richtung, wesentlich feinere, nicht so Tannin-betonte Weine herzustellen. Im Glas lag zuletzt ein Cazal de Roques aus dem Minervois, edle Beerenfrucht, wenig Tannine, dabei trotzdem voll und rund im Mund, fast ein Schmeichler, der sich schnell leeren lässt.

      BTW: Hatte heute im Restaurant einen Amerikaner, der in D lebt, beobachtet, wie er dem Kellner sagte, bestimmt keinen Franzosen zu trinken, die sind jetzt tabu. Wenn der das schon hier tut, wieviele verweigern sich in den Staaten?:eek:, dachte ich dran, als ihr die fallenden Sub-Preise erwähnt habt.

      Hornwatz und Scandi, wurde auch mitgeteilt, wer in D noch dunkle TBA`s herstellt? Ansonsten haben sich die Winzer für Euch ja viiel Zeit genommen. Der Einfluß bestimmter Konsumenten wird immer größer...;)

      So, meine Woche geht gerade zu Ende und morgen früh schon wieder los:D, mache mich die nächsten Wochen sehr rar.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 19:33:59
      Beitrag Nr. 880 ()
      Hallo,

      Ekonti, eine solche TBA ist eigentlich kaum machbar, da die Rosinen keine Botrytis aufweisen dürfen. Ich weiß von keinem Wein dieser Art, bei edelsüßen Geschichten aus Spätburgunder handelt es sich sonst immer um Weißherbste.

      Für mich sehr interessant war der Besuch bei Kreuzberg. Ich kannte einige Kreuzberg-Weine früherer Jahrgänge (94ger etwa) aus dem Keller meines Freundes Christoph, und die fand ich auch schon nicht richtig schlecht. Inzwischen haben die drei Brüder aber offenbar gewaltig an der Qualitätsschraube gedreht. Die Spitzenburgunder von Kreuzberg bestehen mühelos neben den besten Gewächsen des ganzen Ahrtals. Im Vergleich zu Sonnenberg und auch Adeneuer plegt man auf diesem Gut einen tanninbetonten Stil, der laut Ludwig Kreuzberg (der ein sympathischer und gesprächsoffener Vertreter seiner Zunft ist) eher auf eine längere Lagerung ausgerichtet ist. Bei den einfacheren Weinen wirkten die Tannine auf mich streckenweise etwas rauh und grün. In diesem Bereich würde ich Sonnenberg und vor allem Adeneuer klar vorziehen. Aber die trockene Auslese aus dem Ahrweiler Silberberg und der "Devonschiefer Goldkapsel" machten dafür einen sehr gut strukturierten Eindruck. Beide Weine lagen für mich im 90-Punktebereich, waren aber mit Preisen von 26 Euro und mehr auch nicht gerade billig. Eine einzelne Flasche von der Goldkapsel habe ich mir aber trotzdem geleistet.

      Die stilistisch ganz anders gebauten, gerbstoffärmeren Spitzenprodukte von Sonnenberg, nämlich der Féanor 01 und der "Tradition"* 01 waren mir vielleicht 1-2 Pünktchen weniger wert, dafür konnte ich sie aber auch für günstige 15 Euro erwerben.

      Ekonti, die von uns als entäuschend empfundene Frühburgunder-Auslese war bei der Sonnenberg-Verkostung auch dabei. Marc Linden gestand uns seine eigene Unzufriedenheit mit diesem Wein. Überhaupt wirkte er ungewöhnlich ehrlich und selbstkritisch in seinen Statements.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 19:45:38
      Beitrag Nr. 881 ()
      Wenn der das schon hier tut, wieviele verweigern sich in den Staaten?

      Da sind einige am abdrehen. Es sind auch nicht mehr nur einige Spinner, hier zum Beispiel ein Kommentar des senior editor des Wine Spectator:

      http://www.winespectator.com/Wine/Main/Feature_Basic_Templat…

      Und wer sich richtig amüsieren oder gruseln will, kann ja einen Blick in die zugehöriugen Diskussionsforen werfen:

      http://forums.winespectator.com/6/ubb.x?a=frm&s=9306023451&f…

      Und das sind reflektierte Weintrinker, die Tresengespräche in Midwest-Kneipen kann man sich dann ja ausmalen...

      Die Wine Lover`s Discussion Group hatte im Februar eien Umfrage zum Thema:

      Feb. 21, 2003

      Total Votes: 1283

      Are you buying French wine these days?
      Yes, and I live in the U.S. 665 (52%)
      No, and I live in the U.S. 305 (24%)
      I don`t care, and I live in the U.S. 82 (6%)
      Yes, and I live outside the U.S. 203 (16%)
      No, and I live outside the U.S. 17 (1%)
      I don`t care, and I live outside the U.S. 11 (1%)

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 22:00:36
      Beitrag Nr. 882 ()
      Moin,

      HHanseat, habe etwas quergelesen, es kann einen tatsächlich gruseln, wenn man beobachtet, wie gebildete Bürger versuchen, ihre festgezurrten Meinungen noch einer Diskussion auszusetzen.
      Ich freue mich jedenfalls über jede Flasche guten französischen Wein, und unterstütze es auch gern.;)

      Hornwatz, ja, bei deutschen Spätburgundern habe ich auch lieber eine durchgängige Frucht, die nicht durch zu starke Tannine unterbrochen wird. Sie passen IMO nicht zum zarten Rotwein, den ein hiesiger Vertreter darstellt.
      Beindruckend, daß der Winzer so kritisch ist, reizt geradezu, einen weiteren Wein aus dem Hause zu probieren.

      Im Glas liegt nun mal wieder die Nr.3 von Herrenberg, lief heute zum Rucola-Paprika-Salat mit Pesto-Essig-Dressing und Scampis in Sesam-Soja-Weissweinsauce mit viel Knoblauch und frischem Koriander. Heute wirkt die Nr.3 etwas rustikaler, für einen Riesling recht herb und immer noch mit voll ausgebildeter Struktur.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 22:11:06
      Beitrag Nr. 883 ()
      Nabend,

      Ekonti, eine solche TBA ist eigentlich kaum machbar, da die Rosinen keine Botrytis aufweisen dürfen. Ich weiß von keinem Wein dieser Art, bei edelsüßen Geschichten aus Spätburgunder handelt es sich sonst immer um Weißherbste.

      Bernd, hier muss ich trotz meiner Anwesenheit im Weingut doch noch mal Nachfragen, vielleicht habe ich auch am Samstag etwas verpaßt. Wie meinst Du das mit "da die Rosinen keine Botrytis aufweisen dürfen"? Ich dachte immer der Botrytis Cinerea bewirkt eine Durchsetzung der Beerenhaut mit mikroskopischen Poren, dadurch verdunstet das Wasser der Traube und man erhält diese Rosinenartigkeit (Konzentration von Zucker und anderen Inhaltstoffen). Nur bei Rotweinen scheint Botrytis sich negativ auf die Farbe auszuwirken. Also TBA ohne Botytris nicht mögen, oder sehe ich das falsch? z.B. hat auch Kreuzberg eine 99er TBA Spätburgunder aus dem Silberberg.

      Ansonsten hast Du ja zum Ahrbesuch alles geschrieben - interessanter Wein war noch, die 1997er Neuenahrer Sonnenberg Spätburgunder Beerenauslese trocken mit 15,5%vol. - mit deutlichen Honignoten in der Nase ohne am Gaumen süßlich zuschmecken. Normal dürften solche seltene Exemplare brandig schmecken, nicht so bei dieser BA, der Alkohol war erstaunlich gut eingebunden.

      So, und noch der 2000er Röttgen von Heymann-Löwenstein, den Bernd und ich in unserem Wahnsinn früh morgens noch auf machen mussten:D - die Reste heute - In der Nase, Aprikose, penetranten Botrytisnoten - die sich auch am Gaumen fortsetzen, saftige Frucht, Honigsüße, noch deutlich spürbare Säure, Nachhaltig mit leichter Bitterkeit. Man kann ihn noch gut trinken (wenn einem die Botrytis in der Nase nicht abschreckt), dennoch hat er bessere Tage gesehen. Ich würde ihn mir nicht mehr nachkaufen und verbleibende Flasche bald austrinken.

      Viele Grüße
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 22:20:24
      Beitrag Nr. 884 ()
      Hallo ekonti,

      Ich bevorzuge auch eher die weiche, durchgängige Frucht der Weine vom Weingut Sonnenberg. Mein Favorit des Abends war für mich der 2001er Feanor. Die Weine von Kreuzberg sind objektiv betrachtet sehr hochwertig, nur komme ich nicht mit diesem tanninbetonten Stil zurecht. Vielleicht bin ich auch ein wenig ungeduldig und diese Weine brauchen Zeit um sich zu entwickeln. Allerdings, konnte mich der 98er Devonschiefer nicht besonders beeindrucken.

      Es bleibt letztendlich eine persönliche Geschmacksfrage, und da freue ich mich, das mein Geschmack die billigere Variante gewählt hat.:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 22:29:08
      Beitrag Nr. 885 ()
      Hallo,


      Jörg, ich bin ja auch nur Laie. Meines Wissens können die für eine TBA erforderlichen Öchslegrade normalerweise nur durch Botrytisbefall erreicht werdem. 1989 ging es aber im Falle unserer Rarität auch ohne. Ich berufe mich auf Werner Elfleins Mail zu diesem Wein: " Die Trauben
      wurden jedoch in
      absolut gesundem Zustand und mit einem Mostgewicht von
      sage und schreibe
      221 Grad Öchsle gelesen. Die Trockenheit im Jahre 1989
      hatte ein
      Eintrocknen der Beeren am Rebstock bewirkt, ohne dass
      es zur Bildung von
      Botrytis gekommen wäre. Ein auf diesem Niveau (noch
      einmal: 221 Grad
      Öchsle!) wahrscheinlich fast einmaliger Vorgang, der
      kaum so schnell
      wieder zu reproduzieren sein wird. Folglich ist dieser
      Wein auch eine
      absolute Rarität und ein Unikat, zumal die Trauben
      aufgrund der
      fehlenden Botrytis maischevergoren werden konnten."

      Deine Notiz zum 2000er Rötgen kann ich aus meiner Erinnerung an heute früh:D betätigen.

      Ich habe gerade den 96er Röttgen zwischen, der sich für mich schon deutlich jenseits des Höhepunktes befindet, ohne jedoch völlig tot zu sein: Deutliche Altestöne, Firne, keine Frucht mehr, noch ordentliche Säure, die spürbar vorhandene Mineralität wird von den Firnenoten überdeckt. Für mich in diesem Zustand kein Trinkvergnügen mehr.
      Und wieder zweifele ich einmal mehr an der generellen Lagerfähigkeit des trockenen Rieslings. Der GM 98 vermerkt beim 2000er Röttgen übrigens "trinken bis 2002"....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 22:39:23
      Beitrag Nr. 886 ()
      Moin,

      dann schmeckt diese "Rosinen"-TBA aber doch wie ein Botrytis-Wein?
      Und es müsste das gleiche Verfahren wie bei einem Amarone sein?

      Scandi, Tannine gefallen mir dann beim SB, wenn sie wirklich ganz fein eingebunden sind, die Pfälzer wie Rebholz bringen hier die richtige Kombination hervor.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 22:40:07
      Beitrag Nr. 887 ()
      Hallo,

      Jörg, den 98ger Devonschiefer fand ich auch nicht grandios, aber man muß bedenken, daß der Wein immerhin noch in Ordnung war und nicht deutlich überaltert wirkte. Zudem handelte es sich nicht um die Spitze in Gestalt der Goldkapsel. Letztere aus 2001 habe ich, wie gesagt, einen Hauch vor den beiden besten Sonnenbergern gesehen.

      Und für mich lag der Féanor einen winzigen Tick hinter dem Tradition*, der eine etwas deutlichere Gerbstoffstruktur aufwies. Aber das ist meiner Meinung nach Geschmackssache.

      Erfreulich jedenfalls, daß es an der Ahr neben den alten Platzhirschen Meyer-Näkel und Deutzerhof immer mehr Erzeuger gibt, die in der Lage sind, herausragende Qualitäten zu erzeugen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 23:02:31
      Beitrag Nr. 888 ()
      Nabend,

      Bernd, stimmt! Jetzt erinnere ich mich wieder, muss wohl im Suff (darf ich das hier sagen,;) ) verloren gegangen sein. Dann ist der Wein wirklich ein seltenes Unikat, und auch sehr ähnlich, wie Ekonti andeutete, mit einem Amarone. Ob die Trauben nun am Stock oder auf Strohmatten von der Sonne getrocknet werden, ist vermutlich letztlich egal.

      Kurz zu HL - ich bin wirklich was die Lagerfähigkeit bei Röttgen verunsichert. Der 97er denn ich zuletzt trank, präsentierte sich gereift, aber durch die frische Säure erschien er mir noch gut in Form. Der 2000er ist jetzt schon Grenzwertig, und über eine längere Lagerung bin ich sehr skeptisch. Was mache ich jetzt mit meinen 4 Püllecken 2001er Röttgen? Es ist sicherlich immer vom Jahrgang abhängig. Da wird wohl demnächst mal eine Flasche dran glauben müssen, und dann immer in regelmäßigen Abständen. Notfalls kenne ich noch eine unbekannte Stelle zwecks Nachkauf. ;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 23:09:54
      Beitrag Nr. 889 ()
      Hallo,

      Ekonti, der Unterschied zum Amarone bezüglich der Herstellung besteht meines Wissens darin, daß die Trauben beim Amarone künstlich getrocknet werden.

      Und wie ein Botrytis-Wein schmeckt diese Rosinen-TBA nicht,
      weil die typischen Botrytisnoten (Wachs, Honig, eine gewisse "Schärfe" fehlen.

      Diese TBA ist wirklich mit keinem anderen Wein richtig zu vergleichen. Marc Linden erklärte übrigens, daß sie auf dem Weingut jährlich 1-2 Flaschen davon köpfen. Da fühlt man sich schon gebauchpinselt....

      Ich befasse mich gerade mit dem 01er Spätburgunder "Grand Duc" vom Deutzerhof. Nicht übel, recht vielschichtig, aber etwas überholzt im Verhältnis zur sonstigen Substanz. Geht eher in Richtung internationaler Burgunder alá Huber, für mich weniger terroirtypisch als Adeneuers Gärkammer oder Sonnenbergs Féanor. Mit über 28 Euro bei etwas87 Hornwatzpunkten deutlich zu teuer!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 23:18:54
      Beitrag Nr. 890 ()
      Hallo,

      ich kann nicht einschätzen, inwieweit es einen Unterschied macht, ob die Trauben am Stock oder auf Matten eintrocknen.

      Mit einem Amarone kann man die fragliche TBA aber schon aufgrund der Rebsorte nur schlecht vergleichen.

      Jörg, ich habe noch einige (4-5) Flaschen vom 2000er Röttgen. Zumindest eine davon werde ich aus reiner Neugierde länger liegen lassen.
      Der 2001er ist nach meinem Eindruck längst nicht so botrytisgeprägt. Aber nichts Genaues weiß man nicht. Noch vor einem Jahr hat die Edelfäule beim 2000er längst nicht so durchgeschlagen wie jetzt, wenn ich meinen Geschmackserinnerungen trauen darf.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 23:22:44
      Beitrag Nr. 891 ()
      Hi,

      Bernd, Sonne bleibt doch Sonne, ob am Stock oder auf der Matte. Doch nichts künstlich daran. Das Eine ist halt ein gewillter Vorgang und das Andere ist Jahrgangsbedingt. Ich sehe da nichts schlimmes dran, da finde ich den Einsatz von Barriques schon als größeren Angriff. Aber auch hier scheiden sich die Geister.

      Mit dem "Grand Duc" ist schade, da wirst Du wohl noch ein bißchen erziehen müssen.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 07:41:40
      Beitrag Nr. 892 ()
      Moin,

      Scandi, Sonne ist Sonne, so sehe ich es auch. Auch wenn beim Amarone ein gewillter Vorgang vorliegt, so ist es doch IMO ein natürlicher, Hornwatz. Stellt sich halt nur die Detailfrage, ob die Trauben gepflückt oder ungepflückt unterschiedlich trocknen:confused: ?

      Über die wohl doch problematische HL-Lagerfähigkeit bin ich etwas erstaunt, sind es doch so kraftstrotzende Weisse, von denen man es einfach annimmt, daß sie gut lagerfähig sind.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:57:23
      Beitrag Nr. 893 ()
      Moin,

      "unnatürlich" finde ich die Trocknung auf Strohmatten auch nicht,und ich habe nichts gegen einen Amarone, solange man ihn in Venetien herstellt und nicht an der Ahr. Die Aussage "Sonne ist Sonne" scheint mir aber ein wenig zu pauschal zu sein. Ob die Trauben unter rheinland-pfälzischer Sonne am Stock gereift oder unter italienischer Sonne auf Strohmatten getrocknet wurden, macht IMHO einen entscheidenden Unterschied. Wir sagen ja auch nicht "Erde ist Erde"....

      Ekonti, ich könnte mir vorstellen, daß es Firnebegeisterte gibt, bei denen der 96ger Röttgen Entzücken hervorruft. Ich mag diese Terpentinnoten nun mal nicht. Das ist - wie vieles in der Weinwelt - sicher auch Geschmackssache.

      HHanseat und Christian, wie siehts denn mal wieder mit einer Online-Verkostung aus? Wir haben doch noch etwas herumliegen (Weißburgunder von Kreydenweiss), oder?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 11:13:18
      Beitrag Nr. 894 ()
      HHanseat und Christian, wie siehts denn mal wieder mit einer Online-Verkostung aus? Wir haben doch noch etwas herumliegen (Weißburgunder von Kreydenweiss), oder?

      Und den Bronzinelle doch auch noch, oder? Macht doch einen Terminvorschlag, ich wär dabei!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 11:34:06
      Beitrag Nr. 895 ()
      Verkostung ? Gerne, nur ein kleiner Schwachpunkt dabei:
      hab alles gesoffen vor dem Umzug um es nicht verpacken zu muessen :rolleyes:

      Heute in der FT ein laaaaanger Artikel ueber den (vermeintlichen) Niedergang des Bordelais und ueber die Preise 2002. Ist ueber eine Seite lang, vermutlich muss ich ihn irgendwie scannen um ihn hier reinzustellen, mal sehen.

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 11:45:21
      Beitrag Nr. 896 ()
      Christian, meinst du den hier?

      http://news.ft.com/servlet/ContentServer?pagename=FT.com/Sto…

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 11:57:20
      Beitrag Nr. 897 ()
      Wen`s interessiert: Hier kann man kurze Videos (auf englisch oder so was ähnlichem :D) von deutschen Weinproduzenten mit Kommentaren zur 02er-Ernte ansehen:

      http://www.germanwine.net/vintages/2002video.htm

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 13:57:22
      Beitrag Nr. 898 ()
      Guten Tag,

      zur Löwenstein-Lagerfähigkeitsdiskussion kurzer Hinweis auf kürzliche Hofschuster-Verkostungen gereifter Weine:

      Heymann-Löwenstein Winninger Röttgen QbA. 1998
      Noch verschlossen wirkende, sehr dichte und tiefe Nase nach Pfirsichen, Zitrusfrüchten und Kräutern mit intensiver Mineralität. Reintönige, saftige Frucht, sehr mineralisch, feine Säure, dicht und nachhaltig am Gaumen, noch jung, enorme Substanz, tiefgründig, perfekt balanciert, große Länge. 91
      Heymann-Löwenstein Winninger Uhlen QbA. 1998
      Extrem mineralisch in der Nase, griffig und tief, mit Aromen von hochreifen Pfirsichen, Zitrusfrüchten und Honigmelonen. Sehr dicht, tief und saftig im Mund, feine, reife Säure, tolle Mineralität und unglaublich präsente Frucht, noch ganz jung, hat Fett und Spel, griffige Mineralität, große Länge. Bis 2010. 93
      Heymann-Löwenstein Winninger Uhlen Riesling QbA 1993
      Reifer, saftiger Duft von Zitrusfrüchten, Steinobst und Honig mit schwarzbeeriger Note, tief und vielschichtig. Reintönige rucht mit leicht röstiger Würze, stoffig und saftig, festes mineralisches Rückgrat, sehr schöne Säure, sehr präsent und nachhaltig am Gaumen, große Tiefe, komplex, perfekt gereift, zart medizinaler Touch, große Länge. In Bestform. 93
      Heymann-Löwenstein Winninger Uhlen Riesling QbA 1997
      Knackiger, mineralischer Zitrusduft, feine Reifenoten. Klare, geradlinige und recht saftige Frucht, feste mineralische Struktur, nachhaltig, etwas kräuterwürzig am Gaumen, straff und lang. Bis 2005. 88
      Heymann-Löwenstein Winninger Röttgen Riesling Auslese 1998
      Ungemein rassiger Duft von Zitrusfrüchten, Pfirsichen und feinsten Kräutern. Knackige, straff gewirkte Frucht, absolut reintönig, schöne Süße und verspielte Säure, intensive Mineralität, große Länge, im Abgang wieder Zitrusfrüchte und Pfirsiche. 2004-2020. 92+

      Apropos gereift: Ein 99er Riesling-Kabinett von Rebholz erwies sich gestern als kaum mehr trinkbar - neben einem langweiligen Reifeton schmeckte der Wein einfach nur leer und fade. Schade, dass sich Rebholz damit in die stattliche Anzahl der hochbewerteten Weingüter einreiht, die keine gescheiten Basisqualitäten zu Wege bringen. Welch ein Genuss dagegen die letzte Flasche der Scholler-Spätlese 2001 aus dem Nachbarort.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 13:58:13
      Beitrag Nr. 899 ()
      Moin,

      Hornwatz, "Sonne ist Sonne" ist auch nicht so pauschal gemeint, sondern nur erstmal grundsätzlich...:)
      , doch dein angesprochener Unterschied ist schon klar und trägt ihren Teil zur Weinvielfalt bei.

      Wenn ein deutscher Weisswein seine Frucht verliert, und durch andere Töne dominiert, wird er für mich uninteressant, kann man auch als einseitige Geschmacksauffassung sehen, die beim Riesling immer Säure und Frucht schmecken möchte, während sie es anderen Weissen eher verzeiht.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 18:42:37
      Beitrag Nr. 900 ()
      N`Abend!

      Wo es hier gerade um Reifung von Rieslingen ging, paßt mein Wein im Glase ja ganz gut: es handelt sich nämlich um einen echten old-school-Riesling, die 1995er Wehlener Sonnenuhr Spätlese von Joh. Jos. Prüm. Auf dem Papier der perfekte Vertreter eines klassischen Rieslings. Die AP-Nummer endet in 02, der Wein scheint also erst kürzlich auf den Markt gebracht worden sein, und den Weinen von Prüm sagt man in ihrer Jugend ja oft Unnahbarkeit nach. Ich habe leider keine Vergleichsmöglichkeiten und generell wenig Erfahrung mit Prüm.

      So, und wie präsentiert er sich nun? Am ersten Tag sind nur ganz leichte Alterstöne vernehmbar, überraschenderweise finden sich aber leichte perlende Gasbläschen im Glas - das kenne ich eher von Jungweinen. Rund, balanciert und ausgeglichen, leichte Frucht, leichte Säure, leichte Süße. Angenehm zu trinken, aber nicht weltbewegend. Am zweiten Tag wirkt die Nase interessanter, aber auch die Petroltöne werden deutlich.

      Tja, kann man trinken, aber ganz mein Fall ist es nicht.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 19:29:17
      Beitrag Nr. 901 ()
      Hallo HHanseat,

      danke für die Notiz - den 95er Prüm aus Wehlen gibt es aktuell bei Mövenpick für 14.50 Euro zukaufen, und hatte mich selbst schon dafür interessiert. Aber denke das ich doch mal lieber versuchen werde eine aus 2001 zu bekommen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 20:07:55
      Beitrag Nr. 902 ()
      Moin, Jörg!

      Wir schienen die gleichen Quellen zu haben, meiner war auch von MöPI! Und den Kirstenschen hatte ich von PdP, da werde ich wohl auch noch mal Nachschub holen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 20:16:41
      Beitrag Nr. 903 ()
      Nabend,

      auch Prüm sollte mal probiert werden.

      Falls meine Sätze vorhin zu wirr waren, bitte ich um Entschuldigung, bin ja manchmal so.:rolleyes:

      Ich schließe mich Christian an und vernichte weiterhin die Vorräte, heute zum Spiel auf DSF gibt es einen Liebling, leider der letzte:cry: , Domaine de Loratoire St Martin aus Cairanne, südliche Rhône, die 2000er Cuvee Prestige. Schon beim Öffnen eine leuchtende purpurne Farbe, saftige Frucht und feine Würze mit leichten Mokkanuancen, der wird noch richtig lecker werden...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 21:22:04
      Beitrag Nr. 904 ()
      Nabend,

      ja,ja ... mal schnell wären der Halbzeit eine Mail schreiben. Schade, Pauli, schon 2:0 im Rückstand:cry: "aber nichts ist unmöglich".

      HHanseat, schon die 2001er von Möpi probiert - meine den Kabinett und Graacher.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 22:32:59
      Beitrag Nr. 905 ()
      Nabend,

      ich bin leidenschaftlicher J.J.Prüm-Boykotteur und Müller-Scharzhof-Verächter, aber das wißt ihr ja schon...

      HHanseat, wir haben in der Tat noch 2 Probeflaschen. Wie wäre es mit Kreydenweiss am Dienstag?

      Ekonti, Oratoire St.Martin ist nicht zu verachten, gelle? Die machen Rotweine, die mir mit ihrer Frucht auch jetzt noch viel Spaß bereiten.

      Frohnau, tut mir leid, aber in diesem Fall zweifle ich an Hofschusters Ergebnissen. Auch wenn das unverschämt ist, da ich die Weine gar nicht kenne. - Gleich mache ich noch einen Weißburgunder von Scholler auf.

      Im Glas befindet sich ein Riesling Kabinett trocken 01 aus dem Bürgstadter Centgrafenberg von Fürst. Aufmerksame Freunde, die am Main wohnen, haben mir zum Geburtstag 3 Fürst-Flaschen geschenkt. Es handelt sich heute um meine erste Begegnung mit einem Weißwein dieses Erzeugers - und mir ist sofort klar, warum er einen so guten Ruf hat: Ein eher feingliedriger Riesling mit mineralischen und zarten floralen Aromen (Flieder?). Alles andere als eine Granate, aber in sich absolut stimmig und mit Hochgenuß zu trinken. Wenn die Preise bei Fürst nur nicht so heftig wären....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 23:04:29
      Beitrag Nr. 906 ()
      Nabend,

      Hornwatz, ja, dieser Tipp kam seinerzeit von Dir. Und es sind wirklich klasse Weine. Die Cuvee Prestige ist so lecker, da braucht man gar keine Verkostungsdetails bringen, das ist Rhone-Spitze. Ich hatte letzten Sommer einen sehr sympathischen Empfang auf dem Weingut, Cairanne und auch der Nachbarort Rasteau sind immer eine Reise wert, wir übernachteten für 30 Euro/2 Personen.

      Scandi, seit fast 2 Jahren immer nur Niederlagen, ich gehe jetzt schlafen...

      gute Nacht, ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 07:50:04
      Beitrag Nr. 907 ()
      Moin!

      Hornwatz, ich habe die Flasche jetzt mal in den Kühlschrank gelegt, aber ich kann noch nicht garantieren, daß ich heute abend zur Verfügung stehen werde. Ich melde mich noch mal...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 08:03:39
      Beitrag Nr. 908 ()
      Jörg, das war meine erste Flasche Prüm. Sonst hatte ich nur mal Probengläser vor langer Zeit, die mir nicht im Gedächtnis geblieben sind. Um nicht mißverstanden zu werden: die Spätlese ist bei weitem kein schlechter Wein, sie ist auf jeden Fall probierenswert! Ich bin halt nur sehr verwöhnt, was Rieslinge betrifft,und so richtig Spaß gemacht hat mir der Wein nicht. Aber wie schon erwähnt: ich bin eher Jungtrinker...

      Hornwatz: der Wein liegt kalt, aber garantieren kann ich meine Teilnahme noch niht. Ich melde mich am Nachmittag nochmal.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 09:21:55
      Beitrag Nr. 909 ()
      Moin,

      HHanseat, sorry! Ich war gestern mit den Gedanken nicht mehr ganz da....gemeint war der nächste Dienstag. Heute abend gehts bei mir nicht wegen Quintettprobe.

      Der Schollersche Weißburgunder wirkte glasklar und war schön zu trinken. Die Weine von Scholler glänzen in jedem Fall durch ein exzellentes PLV. Es fehlt ihnen vielleicht etwas an Ecken und Kanten, aber besser als mit den meisten Gutsweinen von bekannten Erzeugern fährt man mit ihnen allemal.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 09:33:05
      Beitrag Nr. 910 ()
      Morgen,

      HHanseat, die Weine von Prüm interessieren mich schon länger, und werde bei Gelegenheit mir mal eine Flasche besorgen. Auch bei mir entdecke ich neuerdings, das ich Weine in ihrer Babyphase sympathischer finde. Ich glaube, Bernd hat mich angesteckt.:D

      Ekonti, ich kann den Frust verstehen - es ist auch so das Duisburg in den letzten Jahren nur noch eine mittelmäßige Leistung bringt. Man merkt die Lustlosigkeit der Spieler, und das überträgt sich natürlich. Aber Kopf hoch, es ist noch nichts verloren und euer Restprogramm macht auch noch einiges möglich. Die drei Punkte gegen Duisburg könnt ihr schon mal einkalkulieren, die wollen nicht mehr und ist denen auch egal ob sie 8er oder 13er werden.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 22:03:41
      Beitrag Nr. 911 ()
      N`Abend!

      Jörg, die Weine von Prüm sind berüchtigt als außergewöhnlich unzugänglich in ihrer Jugend. Wenn du trotzdem den Versuch wagen willst, wäre ich an deinen Eindrücken sehr interessiert! Mein Prüm präsentiert sich am dritten wie am zweiten Tag.

      Hornwatz, nächster Dienstag müßte eigentlich klappen. Kann ich heute aber noch nicht 100%ig garantieren. Der Pinot Blanc müßte eigentlich auch einen ordentlichen Spargelbegleitwein abgeben, oder? Vielleicht koche ich da ja was...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 00:06:41
      Beitrag Nr. 912 ()
      Nabend,

      HHanseat, ich muß leider schon wieder einen Rückzug machen. Nächsten Dienstag gehts bei mir auch nicht. Wie wäre es mit Mittwoch oder Donnerstag?

      Gerade habe ich die Reste vom gestrigen Fürst vertilgt. Das ist wohl der beste Riesling Kabinett trocken, den ich je getrunken habe. Mit 11,5% eher leichtgewichtig, wie es sich für einen Kabinett gehört, aber gleichzeitig spannungsreich und unerhört ausbalanciert. Für alle Freunde eines klassischen Rieslings ohne jede Dropsigkeit unbedingt zu empfehlen ( trotz des Preises von 9 Euro)!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 00:28:49
      Beitrag Nr. 913 ()
      Wie wäre es mit Mittwoch oder Donnerstag?

      Prinzipiell möglich, aber laß uns mit der Terminfestlegung vielleicht noch einige Tage warten, dann kann ich definitives sagen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 10:17:47
      Beitrag Nr. 914 ()
      Morgen,

      Gestern wurden drei 2002er beim Händler probiert bzw. gekauft
      für den Konsum am Abend.

      Theo Minges/Pfalz:

      2002er Riesling Qba trocken (4,95E) – aufdringliche Nase, dropsig.
      Die typischen Rieslingaromen sind hier in Übermaß auffindbar. Am
      Gaumen präsentiert er sich sehr gefällig, süffig. Wirkt jetzt schon
      harmonisch – die Säure ist gut integriert. Guter Party –oder Grillwein.

      2002er Riesling Gleisweiler Hölle Kab. tr. (6.30E) – wieder die gleiche Nase
      wie beim Qba. Im Mund, fast untrinkbar. Die Mineralität, aber vor allem
      die Säure beißt sich am Gaumen fest. Ich denke, den hätte Minges, sowie
      er es mit seiner Spätlese tr. macht, noch ein paar Wochen zurückhalten
      sollen.

      Die Aromen in der Nase sind schon erschreckend aufdringlich und
      dominant, das hat nichts mehr mit Primärfruchtigkeit zutun. Auf
      meinen Verdacht hin, das bei diesem Wein ein wenig nachgeholfen
      wurde, bestätigte mir der Händler das Minges bei diesen beiden
      Weinen mit Aromahefen gearbeitet hat.

      Auch wurde der Qba etwas „gedopt“, lt. Händler wurde eine geringe
      Menge von der Spätlese dazu gekippt. Dieser Qba wirft bei mir viele
      Fragen auf, er hat mir sogar sehr gut geschmeckt und in einer Blindprobe,
      da bin ich mir sicher, würde er auch gut abschneiden. Aber wie hätte
      dieser Wein ohne Aromazusatz geschmeckt? Trotz seiner momentanen
      „Scheinqualität“ lehne ich so etwas (kann hier noch von Naturwein
      gesprochen werden?) ab. Werde mir mal eine Flasche besorgen und
      sie in 9-12 Monate öffnen, um zusehen wie sich so etwas entwickelt.

      2002er Riesling Spätlese Gleisweiler Hölle (8 Euro) – bei diesem Wein wurde
      auf die oben erwähnten Hefen verzichtet, er ist spontanvergoren und
      blieb auf natürlicherweise bei 9,5% Alkohol stehen. Das Ergebnisse
      kann sich sehen lassen – tolle Rieslingfrucht ohne aufdringlich zu wirken,
      feines Süß-Säure-Spiel, macht am Gaumen richtig Spaß. Der Abgang
      wird begleitet von feinherben Grapefruitnoten. Sehr lang. Obwohl ich
      an diesem Abend keine Weine bewertete, sehe ich diese Spätlese bei
      +/- 90 Punkte. Davon werde ich mir noch ein paar Flaschen kaufen
      müssen.

      Abschließend, von Walter Rauen – 2001er Detzerner Maximiner Klosterlay
      Spätlese halbtrocken (6.30E) – die Nase eher neutral, etwas Zitrone. Im Mund
      eine feinherbe Süße. Netter Wein, konnte mich ab nicht vom Hocker hauen.
      Und zu dem Preis bekommt man schon deutlich besseres.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 16:33:48
      Beitrag Nr. 915 ()
      Hallo,

      die von Scandi geschilderten "Geschmacksdopingeindrücke" habe ich auch schon gemacht - zuletzt auch bei einem Südpfälzer, Gies-Düppel. Der Riesling Kab. 2002 aus dem Birkweiler Kastanienbusch war hier von mir ja gelobt worden, wobei ich mittlerweile annehme, dass die betonte Zitrusfrucht eine extreme Kaltgäromatik oder hefezusatzbedingt ist. Der Wein wirkt dadurch sicherlich aromatisch und leicht verständlich, das finde ich auch in Ordnung, mal steht der Sinn einem halt nach Tiefgang oder feinsinnig-hintergründigem Wein, mal nach kräftiger Hausmannskost oder "Wein-fast-food" (vielleicht trifft das diese Weinrichtung). Allerdings verläuft die Grenze zur Weinentstellung und Geschmacksverirrungen fliessend - der Weissburgunder und besonders der Silvaner von Gies sind geschmacklich erschreckend, völlig rebsortenuntypisch mit einem verzerrenden Geschmack, als ob es sich um ein Produkt der Lebensmittelindustrie handele. Auch wenn ich die Elfleinschen Weinuntergangsvisionen hinsichtlich des Einsatzes "moderner" Methoden für übertrieben halte - die Unbedenklichkeit, mit der offenbar gerade Jungwinzer ihre Weine manipulieren, ist besorgniserregend. Sollte sich eine solches Geschmacksbild z.B. bei Weinanfängern erst mal verfestigen, wird die Nachfrage nach viel weniger effekthascherischem "Naturwein" sicherlich zurückgehen usw.

      Noch ein Termin für eine aus meiner Erinnerung wunderbare Weinprobe: Les-amis-du-vin veranstalten ihre deutsche Jungweinprobe dieses Jahr am 5.7. in Köln.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 17:30:55
      Beitrag Nr. 916 ()
      Hallo Frohnau,

      Bei diesem Thema fällt mir immer und immer wieder das gleiche Schlagwort ein - "Deklarationspflicht". Von mir aus können diese Produzenten ihre Getränke verunstalten soviel wie sie wollen, aber dann bitte, nicht mehr als Wein bezeichnen und die entsprechende Angaben aufs Etikett.

      Ich denke auch, das es verfrüht ist über eine Weinuntergangsstimmung zu reden, dennoch sollte man vor diesen Aussichten nicht die Augen verschließen. Da finde ich es auch wichtig, diese Themen immer wieder bei Winzer und Händler anzusprechen.

      Die Les-amis-du-vin habe ich auch vor in diesem Jahr zu besuchen, hab` sie leider im letzten Jahr verpaßt. Am 10.5 findet in Essen bei der Weinzeche die Hausmesse statt, vielleicht auch interessant.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 17:51:09
      Beitrag Nr. 917 ()
      Hallo zusammen,

      eine Deklarationspflicht für Aromahefen wäre vielleicht wirklich nicht das Schlechteste - wobei ich da schon wieder gewisse Leute aufspringen sehe und "Wettbewerbsnachteile!" rufen höre....

      Frohnau, ich stimme dir zu: Es darf auch schon mal ein freches Früchtchen sein - unter der Voraussetzung, daß es mit der Aromatisierung nicht maßlos übertrieben wurde. Wo man da hinkommen kann, haben wir ja letztes Jahr bei unserem Treffen in HH anhand von Speicher-Schuths "Maracuja-Molke-Drink" gesehen.
      Insgesamt sehe ich schon eine gewisse Gefahr darin, daß der Rieslinggeschmack vieler Kosumenten auf Fruchtbömbchen hin geprägt wird.

      Jörg, schon wieder lockt mich ein Vergleich! Ich habe ja noch die Gleisweiler Hölle von Heiner Sauer im Keller....

      Am 5.7. hätte ich wohl Zeit. Sehen wir uns dann in Köln?

      Mal schaun, ob sich die Tabletten, die ich momentan wegen einer Gesichtsrose schlucke, heute abend mit einem geringen Quantum Wein vertragen werden.....



      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 20:57:13
      Beitrag Nr. 918 ()
      Nabend,

      Bernd, das ist einer der Probleme unter dessen unser Weingesetz leidet. Es gibt immer zwei Seiten einer Thematik mit starker Lobbyarbeit, da wird sich nie was zum Positiven ändern. Irgend jemand fühlt sich immer benachteiligt.

      Übrigens, dein Vergleich mit der Gleisweiler Hölle würde mich interessieren, bitte berichten. Ich werde die trockene Spätlese von Minges noch probieren sobald sie freigegeben wird.

      Ja, mit der Les-amis-du-vin Veranstaltung sieht wieder etwas schlechter aus. Mein Vater hat am 01.07 Geburtstag,
      und das Wochenende 05/06.07 wird gefeiert. Da muss ich mal gut einreden, das wir besser am Sonntag feiern.:D
      Ansonsten, bin ich da ... würde mich freuen auch dich, frohnau, mal kennenzulernen.

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Bernd, heute ist der Kranz im Glas - bisher- positiv.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 21:05:41
      Beitrag Nr. 919 ()
      Moin,

      Scandi, wir Fußball-Leidende, welchen Kranz hast Du im Glas?

      Aromahefen leicht dosiert sind erträglich, aber alles Rebsortenuntypische nervt eher. Kühle Gärung und ähnliches emfinde ich als passabel.

      Heute im Glas ein 97er Beaune Clos des Ursules von Louis Jadot, ein Beaune 1er Cru, feiner Burgunder, da gibt es nichts, allerdings liegt der wohl im 40 Euro-Segment, ich habe ihn schon seit Jahren liegen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 22:06:20
      Beitrag Nr. 920 ()
      Hallo Leidensgenosse,

      heute zum Nationalelf gegurke gibt es den 2002er WB Kab. tr. gesponsert von Bernd. Bericht folgt später.

      Du gönnst dir ja heute was feines, und das mitten in der Woche.:D Vorgezogener Feiertag, ich versteh`.

      Zu den Aromahefen - das sehe ich schon deutlich anders, hier kommt es IMHO nicht auf die Dosierung an. Der Qba hat mir subjektiv auch geschmeckt. Ich plädiere schon für das Naturprodukt Wein, und mit Aromahefen geht es klar in die falsch Richtung. Da werden Aromen zugesetzt, verstärkt oder hervorgehoben die so in der Natur nicht vorkommen würden, oder die speziell dieser Wein nicht hergeben würde.
      Das ist in der momentanen Form (ohne Deklaration) Verbrauchertäuschung.

      Kaltvergärung sehe ich nicht ganz so kritisch, obwohl viele in die dropsige Richtung gehen und dann wieder Rebsortenuntypisch werden.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 22:52:36
      Beitrag Nr. 921 ()
      Guten Abend,

      heute erweist sich der neulich bei Scandi verkork(s)te Detzemer Maximiner Klosterlay Spätlese von Rauen, dessen Einschätzung als nicht-mosel-spitzenmäßig, doch gleichwohl für unter 5 € viel Wein für den Preis bietend ich teile, als eine Art Alternative zu den dropsig-fruchtbetonten Weinen – der Wein ist auch leicht zugänglich und an einem warmen Abend ein erfrischender Vergnügungstrunk, aber eben ganz natürlich und nicht übertrieben in seiner Frucht ; ein Wein, der sicher vielen gefällt, muss halt nicht gesteuert gefällig gemacht sein. Noch zu Minges: ich dachte, dass er eher für seine restsüssen Nicht-Rieslinge bekannt ist, mir gefielen die Weine voriges Jahr bei einem Besuch nicht sonderlich, obgleich Frau Minges mir auf der Terasse mir freundlich alles mögliche einschenkte (apropos Südpfalz: ich habe neulich von jemandem diesselben Erfahrungen mit Grossvater Scholler gehört, die hornwatz und ich gemacht haben, was den Weinen keinen Abbruch tut).

      Hat jemand Erfahrungen mit den Weinen von Eugen Müller aus Forst? Ich will dort den von GM und Eichelmann hoch bewerteten Forster Pechstein Kab. 2001 bestellen, zumal mir der Pechstein unter den Forster Lagen am meisten zusagt und Müller noch preisgünstig ist im Vergleich zu den Mittelhardt-Spitzengütern, die mit mindestens 7 € für den Kab. stolze Preise verlangen. Müller erzählte mir, dass er auch kalt vergärt, aber die 2002er erst jetzt abfüllen wird, um ihnen noch Ruhe im Stahltank zu gönnen – ist mir symapathischer als all die Früh-Abfüller, die auf den unverständlichen Drang der Kunden nach möglichst jungen Weinen hin schon im März füllen und denen die dann spätestens am Jahresende schlapp machenden Weine egal sind.

      Ob ich es im Juli nach Köln schaffe, weiss ich noch nicht – ist halt ein weiter Weg, wenngleich die Atmosphäre am Rhein und die hervorragende Mischung aus dort anwesender Prominenz (etwa die hornwatz-Spezis Prüm und Müller ) und solider 2. Reihe (Beulwitz, Kees-Kieren, Sauer u.ä.) reizvoll ist. Berlin bietet dafür auch mitunter interessantes, etwa am 15.6. die alle 3 Jahre stattfindenende Gala Grosser Weine der Weinhandlung Wein&Glas mit Spitzen-Winzern aus D, A, F und I.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 23:15:20
      Beitrag Nr. 922 ()
      Hallo Frohnau,

      von Eugen Müller hatte ich mir die 99er Forster Kirchenstück Spätlese trocken bestellt. Leider finde ich keine VkN mehr, aber er gefiel mir sehr gut. Es hat ca. 2 Jahre gebraucht bis er so richtig harmonisch schmeckte, dann aber auch an Komplexität gewonnen. Ich habe ihn positiv in Erinnerung. Denn Jahrgang 2000 habe ich auf der Prowein probiert, nicht schlecht aber reichte nicht für einen Kauf.

      Eine Flasche ging an Bernd, vielleicht hat er noch eine Notiz. Ich meine ihn um die 85 Punkte gegeben zuhaben, aber das hilft dir auch nicht weiter.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 23:25:32
      Beitrag Nr. 923 ()
      Nabend,

      eigentlich würde ich jetzt noch nicht vor dem Rechner sitzen, aber die Aufführung von "Maria Stuart", in der ich gerade war, erwies sich als so grottengrausam, daß ich in der Pause geflüchtet bin. Die 17, 60 Euro für die Eintrittskarte hätte ich lieber in eine ordentliche Flasche investieren sollen...

      Jörg, den Kranz darfst du natürlich nicht mit zu hohen Erwartungen trinken. Das ist ein sauber gemachter Wein zum Essen oder zum gepflegten Zechen ( ab Hof unter 4 Euro).

      Frohnau, ich hatte mal eine Spätlese trocken von Eugen Müller, die mir Jörg besorgt hat. Wenn ich mich recht erinnere, fand ich den Wein damals sehr gut. Müller ist sicherlich eine Adresse, die das Ausprobieren lohnt.
      Den Frühabfüllern stehe ich ebenfalls skeptisch gegenüber (bei Herrenberg und HL sind die Weine noch lange nicht auf der Flasche...).

      Im Glas befindet sich der Doosberg** 01 von Peter Jakob Kühn. Ein recht dichter, sehr angenehm zu trinkender trockener Riesling mit deutlich mineralischen Noten, ansonsten ohne besondere Auffälligkeiten (86 Hornwatzpunkte). Vielleicht eine Nuance zu teuer, aber Kühn hat wegen der Kronkorken bei mir einen Bonus (man spart ja auch wieder dadurch, daß es keine Korkschmecker gibt).
      Den Kabinett von Fürst würde ich allerdings dem Kühn vorziehen. Der ist feiner, eleganter und gleichzeitig ausdrucksstärker.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 11:39:29
      Beitrag Nr. 924 ()
      Hallo Bernd,

      Der Weißburgunder hat mich doch positiv überrascht. Im Vorfeld habe ich mir die Homepage von Kranz ( http://www.weingut-kranz.de ) mal angeschaut, gut gemacht, aber die Phantasienamen in der Preisliste haben mich ein wenig irritiert. Den "happy sommer time" trocken fand ich ganz witzig, obwohl man über Sinn und Unsinn diskutieren könnte.

      Aber zum Wein - sehr blasses Gelb (fast wässerig), Birne und Apfel. Die Aromen der Nase findet man in schwächer Dosierung am Gaumen wieder. Leicht spitze, erfrischende Säure, mineralisch, eher schlank, l. Bitterton im Abgang.

      Qualitätsfanatiker werden sicherlich an diesem Wein irgend etwas auszusetzen haben. Aber wo bekommt man für 3,95 Euro heutzutage soviel Wein geboten, das PLV ist außergewöhnlich. Billiger bekommt man selbst im Supermarkt kein Wein mehr, da würde ich am liebsten die Mertes & Co. rausschmeißen und Weingüter wie Kranz eine Plattform bieten. Den Namen Kranz sollte man sich merken.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 12:02:24
      Beitrag Nr. 925 ()
      Hallo Jörg,

      ich finde auch, daß der Weißburgunder von Kranz sehr solide Qualität für seinen Preis bietet.
      Das Weingut ist übrigens mit 2 Sternen im Eichelmann vertreten, und sowohl dort wie auch im GM ist von einem anhaltenden Aufwärtstrend die Rede. Mein Papa, der noch von der alten Schule ist und nicht viel Geld für seinen Wein ausgeben will, ist halt langjähriger Kunde des Betriebs. Bei Gelegenheit werde ich ihn mal einen Riesling (Kalmit) für mich mitbestellen lassen.
      Sehr ordentlich und preisgünstig finde ich übrigens die Sekte von Kranz. Nun bin ich kein großer Schaumweinfreak, aber zu speziellen Anlässen muß doch schon mal eine Flasche dran glauben. Und dann ziehe ich einen ordentlichen Winzersekt einem (bezahlbaren) Champagner bei weitem vor!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 15:50:08
      Beitrag Nr. 926 ()
      Moin,

      für eine Deklarationspflicht für Aromahefen bin auch sofort zu haben.

      Scandi, der "happy summer time" von Kranz ist mir etwas zu aufgesetzt, die Frucht zu übermäßig und der Name, naja, doch viele andere Weine aus dem Haus gefallen mir außerordentlich. Der Sekt ist mir zu erdig und rauh, der von Dir verkostete WB Kab. trocken IMO spitze in seiner Preisklasse. Auch für 6 Euro kann man den noch gut anbieten. Interessant auch der Dunkelfelder (zumindest für die, die auch Dornfelder akzeptieren:D ), im Literbereich gibt es einen halbtrockenen Silvaner mit ordentlicher Restsüße und eine liebliche Scheurebe, die für bestimmte Feiern gut geeignet sind. Spätburgunder ist auch sauber gemacht. Kranz junior ist ein sehr sympathischer junger Winzer, ohne Allüren, der mit anderen Freunden in der "Südpfalz-Connection" (oder so ähnlich) zusammengeschlossen ist. Wie meist bin ich durch Hornwatz auf dieses Weingut gestoßen.

      Mit dem Pinot Noir bin ich gestern beim ersten Glas eingeschlafen...geht also heute weiter.

      Frohnau, leider keine Erfahrungen mit Müller, würde gern mal wieder neue UND leckere Spätlesen kennenlernen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 17:33:24
      Beitrag Nr. 927 ()
      Hallo,

      Ekonti, kennst Du vielleicht auch die Weine von Kranz aus den Toplagen (Kalmit etc.)? Wie sieht es dort mit dem PLV aus?

      Bernd, mit Sekte, Champagner, Perlwein, Processo etc. kann ich nichts anfangen, mich stört einfach die Kohlensäure. Ich habe da noch einen 98er Winzersekt vom Weingut Karl O. Pohl aus der Lage Wehlener Sonnenuhr, vielleicht bekommt meine Frau den um ihn mit Orangensaft zu mixen. *duck*:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 17:54:08
      Beitrag Nr. 928 ()
      Hat jemand Erfahrungen mit den Weinen von Eugen Müller aus Forst?

      Ich! Bei einer Bestellung bei der BASF-Weinhandlung vor vielleicht zwei Jahren waren auch mal Flaschen einer 98er Forster Irgendwas (Stift?)Riesling Auslese dabei. Der war klassisch, gut und günstig, mehr kann ich dazu aber auch nicht mehr sagen. Ist halt schon eine Weile her...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 13:28:10
      Beitrag Nr. 929 ()
      Moin,

      der gestrige Abend war recht lustig. Mein Freund Christoph hatte spontan zu einem Besuch in seinem Weinkeller eingeladen.
      Zu geschmorten Hähnchenschenkeln mit einer sehr schmackhaften Soße servierte er zunächst einen Loire-Landwein der 3-Euroklasse (2000er Chardonnay), den er in Frankreich ab Hof erstanden hatte, und den man durchaus gut trinken konnte. Danach gab es einen Elsässer Muscat aus dem Hause Gresser, der ziemlich lecker, wenn auch vielleicht ein wenig überpafümiert- unelegant war.
      Und schlußendlich gingen wir zum Roten über. Der Bequemlickeit halber kopiere ich eine gerade an Weinplus geschickte Mail dazu hier hinein:

      "Hallo Ahrburgunderfreunde,

      gestern bot mir mein Freund Christoph die Gelegenheit, bei der Vernichtung seiner letzten Flasche des Neuenahrer Sonnenbergs 1994 aus dem Hause Kreuzberg aktiv mitzuhelfen. Die Chance habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen:
      Noch weitgehend intaktes, mittleres Rot, intensive fruchtig-würzige Nase, am Gaumen Pflaume und Waldboden, gut eingebundenes Holz (der Wein lag im Barrique), angenehm abgeschliffene Gerbstoffe, ordentliche Länge.

      Der Wein war noch völlig auf der Höhe und entsprach dem, was ich mir unter einem gut gereiften Spätburgunder vorstelle. Er bestätigte damit die Äußerungen Ludwig Kreuzbergs bezüglich der Langlebigkeit seiner Weine. Damals hat er übrigens weniger als 10 Euro gekostet - diese Zeiten sind leider vorbei....

      Neben den Kreuzberg haben wir irgendeinen Saint-Estephe (den Namen habe ich leider verdrängt, er kann aber bei Bedarf nachgeliefert werden) aus dem gleichen Jahrgang und derselben Preísklasse gestellt. Auch dieser Wein war noch völlig in Ordnung, machte mir mit seiner etwas eindimensional-medizinalen Art aber deutlich weniger Spaß als der finessenreiche Kreuzberg."

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 22:56:46
      Beitrag Nr. 930 ()
      Nabend,

      wo steckt ihr denn alle?

      Heute abend gibts eine trockene Auslese 00 vom Klüsserather Weingut Regnery. Bislang kannte ich nichts von diesem Erzeuger, die Einzelflasche habe ich von einer Kollegin, der ich ein Instrument geliehen hatte, als Dankeschön geschenkt bekommen.

      Im GM 2003 ist Regnery zum ersten Mal als Newcomer vertreten. Unter anderem schreibt der GM: "Peter Regnery ist kein normaler Moselwinzer. Da ist zunächst einmal die Tatsache, daß ein Viertel seiner Reben rot ist.....Zum zweiten baut Regnery 80% seiner Weine trocken aus. Mit dieser Quote würde er eher nach Baden oder in die Pfalz passen. Und drittens sind diese trockenen Rieslinge auch noch richtig gut - wer hätte das gedacht?"

      Richtig gut ist meine Auslese in der Tat. Neben recht deutlichen Apriokosennoten findet sich eine enorme Schiefermineralik, die mich schwer beeindruckt. Positiv zu erwähnen ist zudem die sehr schön eingebundene, niemals spitze Säure. Ein Wein nach meinem Herzen, sicherlich 88 Hornwatzpunkte wert.

      Die Kollegin hatte sich im Fachhandel beraten lassen. Und zwar offenkundig sehr gut!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:10:53
      Beitrag Nr. 931 ()
      wo steckt ihr denn alle?

      Ich lese ja, aber ich babe halt gerade nicht viel zum schreiben. Höchstens, daß mir die 01er Forster Stift Spätlese trocken von Mosbacher außerordentlich gut gemundet hat, die präsentierte sich auch angenehmer als vor einem knappen Jahr. Diese kurze Entwicklungsperiode war wohl nötig, damals gefielen mir die Kabinette deutlich besser als die Spätlese. Die GG sind allerdings noch eine Liga drüber...

      Wer hat denn schon 2002er aus Deutschland getrunken? Bei mir trudeln jetzt einieg Preislisten ein und es geht wohl bald ans bestellen, obwohl ich doch mit dem Weineinkauf etwas zurückstecken wollte...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 23:29:00
      Beitrag Nr. 932 ()
      Jau, war ja nicht so gemeint. Schon klar, daß ihr ab und an mal was Besseres zu tun habt als im Netz herumzuhängen...ich habs eben auch mit Lesen (Zauberberg zum 2. Mal, über 400 Seiten sind schon geschafft, aber ich habe auch ein paar Monate dafür gebraucht) versucht, konnte mich aber nicht gescheit konzentrieren.

      2002er haben wir auf der Prowein jede Menge getrunken. Einige waren kaum beurteilbar, andere schwach, andere versprachen sehr viel. Ich will mich ja auch beim Einkauf zurückhalten, aber.....

      Auf meiner Liste stehen:

      - Laible (nur ein paar Flaschen)
      - Herrenberg (muß sein)
      - Heymann-Löwenstein (nur ein paar Flaschen über K&U)
      - Biffar (schon geordert)
      - Horst Sauer (da komme ich über Pfingsten hin)
      - Van Volxem (nur ein paar Flaschen)
      - Hofmann (mal schauen...)
      - Hahnmühle (mal schauen)
      - Wittmann (nur ein paar Flaschen über K&U)
      - u.a.

      Der Regnery ist wirklich ein Erlebnis. Dieses Gut werde ich auch im Auge behalten.


      Uff, da kommt schon wieder einiges an Püllekens zusammen...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 06:33:25
      Beitrag Nr. 933 ()
      Moin,

      Hornwatz, eine ideale Kombination, zuerst die klare Frucht...und dann wird die Schiefermineralik draufgesetzt.

      HHanseat, hatte schon diverse 2002er im Glas, waren durchweg sehr kernig oder füllige Weine, bin jetzt wirklich auf die Laibles und Herrenbergs gespannt.

      Ansonsten trage ich Trauer, 1. bin ich Allergiker geworden, hätte früher nie gedacht, wie schlimm Heuschnupfen sein kann und 2. ist mein Fußballverein abgestiegen:cry: , dafür mache ich mir aber demnächst ein paar schöne Tage:)

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 09:10:18
      Beitrag Nr. 934 ()
      Morgen,

      ekonti, mein Beileid - aber ein Traditionverein wie Pauli, wird über kurz oder lang den Wiederaufstieg schaffen, da stimmt das Umfeld.

      Bernd, einige Positionen auf deiner Liste stehen auch bei mir ganz oben auf der Wunschliste - witzig finde ich den Zusatz "nur ein paar Flaschen", mal sehen ob WIR uns daran halten können.

      But, who the f.... is Hofmann?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 09:26:48
      Beitrag Nr. 935 ()
      Hallo Jörg,

      Hofmann ist ein Newcomer aus dem fränkischen Taubertal. Der Junior hat bei Fürst gelernt, und seitdem er in den Betrieb eingestiegen ist, geht es dem Vernehmen nach mit der Qualität steil bergauf. Schon im Eichelmann wurde er sehr gelobt, und jetzt ist er auch im neuen GM mit guten Bewertungen vertreten. Der "schlechteste" Weißwein, ein trockener Silvaner Kabinett für 4,20 erhielt immerhin 86 Punkte.
      Solche Betriebe interessieren mich immer wieder.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 09:39:53
      Beitrag Nr. 936 ()
      Interessante Liste!

      Bei mir werden sicherlich wieder die Schönleber und Mosbacher-Bestände aufgestockt, an neuen Weingütern stehen Dr. Deinhard und Kirsten auf dem Wunschzettel, darüber hinaus bin ich noch offen...

      Mit meiner Frage nach bereits getrunkenen 02ern meinte ich die schon im Verkauf befindliche Flaschen, Messemuster sind mir da doch noch zu variabel. Gerüchten zufolge soll ja gerade die Pfalz im letzten Jahr hervorragend abgeschnitten haben, ich bin ja mal gespannt...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 17:59:15
      Beitrag Nr. 937 ()
      Hallo,

      HHanseat, nein, außer auf Messen bzw. Präsentationen habe ich noch keinen einzigen 02er getrunken. Der Jahrgang hat aber wohl teilweise überraschende Qualitäten hervorgebracht. Ich zweifle aber nach meinem Besuch bei V.Buhl Anfang November letzten Jahres daran, daß er gerade in der Pfalz besonders exzellent war. Naja, andererseits konnten die Biffar-02er auf der Prowein wirklich überzeugen.

      Mosbacher - ja, da sollte ich eigentlich auch etwas ordern.... Und dann wollte ich mich eigentlich noch mit 1-2 guten Württemberger Erzeugern befassen...und die Fürst-Rieslinge haben mir ja neulich so gut gefallen....

      Auweiah!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 19:17:05
      Beitrag Nr. 938 ()
      Hallo,

      ich seh` schon, das wird mal wieder ein teueres Jahr. Und in Geheim hatte ich gehofft der Jahrgang 2002 würde schwach ausfallen, das scheint wohl nicht der Fall zu sein.

      besorgte Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 20:45:39
      Beitrag Nr. 939 ()
      Nabend,

      möchte kurz auf ein Event hinweisen, das ich gemeinsam mit einem Freund am Wochenende besuchen werden - evtl. auch für den Ein oder Anderen interessant.

      Weinmesse in der "Zeche" (Essen)
      Am 10.05.03
      Uhrzeit: 10 bis 16 Uhr
      http://www.weinzeche.de

      Anwesenden (vertretene?) Winzer/Weingüter:

      VAN VOLXEM – Saar
      MARKUS MOLITOR – Mosel
      REICHSRAT VON BUHL – Pfalz
      PETER JACOB KÜHN – Rheingau
      WIMMER-CZERNY – Österreich
      SEPP MOSER - Österreich
      SCHRECKBICHL – Südtirol
      CASTAÑO – Yecla
      PÉGAU – Rhône
      GOURT DE MAUTENS – Rhône
      LÉON BARRAL – Languedoc
      CLAVEL – Languedoc
      TOUR DES GENDRES – Bergerac
      LAFFONT – Madiran
      VALENSAC – Languedoc
      LA NÉGLY – Languedoc
      ROC D`ANGLADE – Languedoc
      BOUVET – Loire
      AIRES HAUTES – Minervois
      MOULINIER – Saint Chinian
      LA SAUVAGEONNE – Languedoc
      POUJOL – Languedoc
      CHÂTEAU DE CAPITOUL – La Clape
      NICOLAS POTEL – Burgund
      TERRABIANCA – Toskana
      VILLA CASALE – Toskana
      FALESCO – Umbrien
      LA CARRAIA – Umbrien
      PRÀ – Venetien
      OTTELLA – Venetien
      MONDAVI – Kalifornien
      d´ARENBERG - Australien

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 22:07:18
      Beitrag Nr. 940 ()
      Guten Abend,

      welchen Anteil hat der Meister, welchen die Lage am Spitzenwein? Um dieser Frage am Beispiel des mich besonders interessierenden Winninger Uhlens nachzugehen, habe ich mir ein Paket von Rüdiger Kröber kommen lassen, der nach Löwenstein und Knebel die höchsten Bewertungen unter den Winninger Winzern erhalten hat (vor Richard Richter und dem Freiherrn von Heddesdorff) – das Lob als Entdeckung des Jahres an der Mosel seitens Eichelmann mag ja noch eine gewisse Skepsis auslösen, aber 85 Hofschuster-Punkte für den Uhlen QbA trocken sind ja schon ein Wort. Eines, dem ich mich unbedingt anschliessen möchte – der Uhlen schmeckt grossartig, für 5 € ist dem Wein auf Anhieb ein Platz unter meinen „best five“ 2001 im Segment bis 6 € sicher, wenn man die Richtung mag, sind die 85 Punkte eher noch vorsichtig angesetzt – dieser Löwensteinsche Gaumenkitzel, der anhaltende Reiz des Weines im Mund finden sich hier wieder, verbunden mit einer merklichen, doch eher seidigen Säure (dass der GM nur die restsüssen Kröber-Weine lobt, führe ich auf die geschmackliche Einseitigkeit des Verkostungsduos hinsichtlich Süssegrad bei Moselweinen zurück). Fazit: Die Lage ist einfach grandios (zeigte sich auch daran, dass der halbtrockene Winninger Hamm von Kroeber zwar das typische Süss-Säure-Spiel aufweist verbunden mit einer sauberen Frucht, doch eher unauffällig-durchschnittlich wirkt, nur mit einem Hauch von Mineralität, vielleicht 80 Punkte – war allerdings ein 2002er Wein, insofern ist der Eindruck vielleicht vorschnell). Eigentlich will ich den neuen Jahrgang erst im 2. Halbjahr trinken, zu unsicher müssen die Urteile sonst ausfallen und zu schwer tut sich ein neuer Wein gegenüber dem nun voll entwickelten 2001 (beide Jahrgänge sollen ja einer Güteklasse angehören – wobei 2001 einem verregneten September ein goldener Oktober folgte, in 2002 war es wohl umgekehrt, so dass 2002 bereits die Kabinette eine hohe Reife aufweisen und der Unterschied zu den dann nicht mehr so viel weiter entwickelten Spätlesen nicht so eklatant ausfällt wie 2001 – deutlich ist mir diese Differenz 2001 bei den sehr schlanken und säurebetonten Mittelhardt-Rieslingen aufgefallen). Die vielen derzeitigen Weinverkostungen vor Ort können vielleicht schon mehr Aufschluss geben, sind aber einfach zu weit weg (etwa heute bei den Forster Weingütern, morgen die Nahe und die Terrassenmosel in Koblenz).
      Die auch bei mir geballt ankommenden Angebote der 2002er Weine werden ja zumeist begleitet von den Jahr für Jahr ziemlich gleichförmigen Texten über einen tollen Vegetationsverlauf und besonders schmackhafte Weine (mit deutlichen Schwankungen im Ausdrucksvermögen und dem Grammatikverständnis der Verfasser) – heute empfahl ein Weingut vor dem Hintergrund der Urlaubserfahrungen in Frankreich dringlich, doch bitte mehr einheimische Produkte zu konsumieren, besonders nett ist stets die Empfehlung von Dr. Deinhard zu seinen Weinen, die man getrost von morgens bis abends in sich hineinschlürfen kann – Kostprobe der Texte zu einzelnen Weinen: „zum späten Frühstück wie zum leichten Abendessen“, „zum Dessert und zum Weitertrinken“, „besonders zu Süssspeisen und danach“, „geht zum Fleisch und zur Nudel“, „vom Vesper bis zum festlichen Essen“, „zum Geniessen, nach der Kaffeetafel“, „der Festtag beginnt und endet mit diesem Wein“, „passt sich nahezu allen Tafelfreuden an“, „begleitet die gehaltvolle Speisenfolge“, „für viele besondere Anlässe“, „grosser Aperitif, zu den den Höhepunkten im Leben“, „für aussergewöhnliche Stunden und Anlässe“. Mein Vorschlag: Wir probieren die entsprechenden Weine zusammen blind im Weingut und versuchen diese Attribute den einzelnen Weinen zuzuordnen – wenn wir richtig liegen, bekommen wir jeweils ein grössere Menge der entsprechenden Weine als Gewinn. Das Risiko für das Weingut ist gering ...
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 23:09:55
      Beitrag Nr. 941 ()
      Hallo Frohnau,

      hab` mich über Deinen interessanten Bericht und Tipp gefreut - konnte bei Durchsicht der Homepage von Rüdiger Kröber nicht widerstehen und habe mir mal eben ein Minipaket bestehend aus drei Flaschen bestellt (bei nur 5 € Versandgebühr geht die Menge in Ordnung). Die Verkostungsnotizen von Sam hören sich auch sehr gut an, so das die Wahl auf drei 2001er fiel - Qba und Spätlese trocken aus dem Uhlen, Milde Spätlese aus dem Röttgen)

      Heute im Glas - die Reste der 2001er trockenen Spätlese (Rosenberg) von Mathern, gefiel mir besser als bei der ersten Flasche. Nun zum Obstsalat und Absacker des Abends, 98er Merler Königslay-Terrassen Spätlese von Albert Kallfelz - ein wenig Wehmut spielt mit, dies war der erste Wein den ich bei einem Winzer persönlich gekauft habe. Im Moment befindet er sich in der sogenannten Sekundäraromenphase, erdige Töne in der Nase, Laub, Waldboden, irgendwo im Ganzen versteckt sich noch ein Hauch von Pfirsich, keine Firne oder sonstige Altersnoten. Im Mund sind diese Sekundäraromen nur schwach erkennbar, es dominiert (immer noch) der saftige Pfirsich, berauschendes Süß-Säure-Spiel (die einstige Süße hat sich gemildert). So gefällt mir ein restsüßer Wein, etwas gereift (nicht zuviel), süße und die aufdringliche Frucht etwas abgelegt - macht Spaß! Leider die letzte Flasche.*schniff*:cry:

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 01:15:27
      Beitrag Nr. 942 ()
      Hallo,

      Frohnau, in der Tat eine sehr gute Idee, die verschiedenen "Uhlens" miteinander zu vergleichen. Diese Lage hat in meinen Augen schon etwas sehr Besonderes, beinahe Mystisches:D.
      Bislang kenne ich allerdings aus ihr nur Rieslinge von Löwenstein und Knebel, und ich muß gestehen, daß ich - bei aller Wertschätzung der Knebelschen Rieslinge - die Löwensteinschen Interpretationen um Längen großartiger (allerdings leider auch um Längen teurer) finde.

      Die gewaltsame Schönschreibereí jedes Jahrgangs geht auch mir ziemlich massiv auf die Nerven. Etwas mehr Ehrlichkeit (wie vor einem halben Jahr im Gespräch mit dem sympathischen v.Buhl-Mitarbeiter) würde einigen Winzern in meinen Augen zu entsprechend höherer Autorität verhelfen. Und Aussagen wie "paßt sich nahezu allen Tafelfreuden an" sind an Banalität und Unglaubwürdigkeit kaum noch zu überbieten.

      Leute, dieser Thread ist für mich mit seinem über Jahre anhaltenden Respekt vor der Persönlichkeit aller anderen Mitstreiter zu einem regelrechten Heimathafen im Meer des WWWs geworden. Was man mir momentan im K&U-Forum mal wieder anbietet (angeblich habe ich andere Leute herabgesetzt und ihnen gar die Ehre abgeschnitten), läßt mich wirklich am Medium Internet zweifeln.

      Im Glas befindet sich ein Kabinett trocken 01 von Dr. Wagner aus der Spitzenlage Saarburger Rausch. Irgendwann einmal habe ich den Wagnerschen Stil als "klassisch" verteidigt, aber wenn ich ehrlich bin, kann man diese dünne Brühe nicht mit wirklichem Vergnügen trinken. Blasse Farbe, sehr verhaltene Nase nach Zitrone und Maggi, am Gaumen unreifer, saurer Apfel und auch leicht unsaubere Noten. 73 Hornwatzpunkte höchstens für diese säuerlich-flache Angelegenheit. Nur 10 Umdrehungen mögen ja ein Pluspunkt sein, aber der Knaddel-Daddel-Äppelwoi, an den dieser VDP-Kabinett sehr stark erinnert, kommt auf noch weniger Volumenprozente....

      Zwei Flaschen von dem Gerümpel habe ich noch. Leider bin ich vor Fehlkäufen nicht gefeit, und zur Überwindung von (manchmal auch positiven) Vorurteilen benötige ich oft zwei oder drei intensive Kontakte mit dem entsprechenden Wein.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 09:04:13
      Beitrag Nr. 943 ()
      Hallo Bernd,

      ich kenne diesen Thread erst seit wenigen Wochen, dennoch kann ich
      deine Schilderung sehr gut nachempfinden. Respekt ist ein guter Ansatz,
      leider wird durch die Anonymität im WWW dieser doch wichtige Punkte
      oft vergessen. Ich schätze z.B. keine Polemik und beim Begriff „Streitkultur“
      kommt es mir auch immer wieder hoch – warum soll ich mich streiten, frage
      ich mich immer wieder.

      Die angesprochene Diskussion bei K&U (Gastronomie) erinnert mich an
      eine Szene die ich täglich im Kindergarten meines Sohnes erlebe. Da rennt
      jeder wild durch die Gegend und versucht sich auf seine Weise in Szene
      zusetzten. So sehe ich das bei K&U auch, da geht es nicht mehr um das
      eigentliche Thema, sondern darum, den anderen verbal niederzumachen.

      Ein weiterer positiver Aspekt an diesem Thread, ist die Lockerheit mit dem
      hier diversen Themen besprochen werden, das muss auch nicht immer etwas
      mit Wein zutun haben. Emotionen spielen IMHO beim Weingenuß eine
      bedeutende Rolle, um so mehr freut es mich diese Begeisterung oder auch
      mal Enttäuschung in eueren Beiträgen wiederzufinden. Den diese Emotionen,
      die durch ein Glas Wein freigesetzt werden sind mehr Wert als Punkte es
      je sein können.

      Bernd, vor Fehleinkäufen ist man nie gefeit, das ist mir auch schon öfters
      passiert. Plötzlich schmeckt der Wein nicht mehr so, wie im Weingut. Aber
      bedenke, das es vielleicht nur an dieser Flasche gelegen haben kann.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 14:42:22
      Beitrag Nr. 944 ()
      Hallo Jörg,

      ich will mich nicht "harmloser" machen, als ich bin: Gegen einen guten Schuß Polemik in der schriftlichen Diskussion habe ich nichts einzuwenden. Es muß möglich sein, seine Argumente in sprachlich zugespitzter Form zum Ausdruck zu bringen. Aber bestimmte Grenzen dürfen dabei nicht überschritten werden - und selbstverständlich muß die Polemik aus der Sache erwachsen und nicht aus der reinen Lust an der Provokation. Beides, das Überschreiten der Grenzen (indem man die Persönlichkeit des Gegenübers herabsetzt) und die pure Freude am Zank erlebe ich leider immer wieder im Internet. -

      Heute mittag gab es Spargel bis zum Abwinken. Geöffnet habe ich dazu eine Flasche von Wehrheims Weißburgunder-Spätlese "Muschelkalk" 01. Beim ersten Probeschluck machte der Wein einigen Eindruck. Zum Essen hingegen war er eine Enttäuschung ersten Grades. In der Kombination gingen die schönen Nuancen des Weißburgunders völlig baden. - Ich fürchte ernsthaft, daß ich ein Solo-Trinker bin und bleiben werde....

      Mal schauen, was der Wehrheim heute abend sagt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 22:14:48
      Beitrag Nr. 945 ()
      Hallo Freunde

      Bernd, lass dich im K&U Forum nicht anmachen. Meine "Abreibung" habe ich ja da auch schon bekommen und möchte deshalb dort niicht mehr schreiben. Eigentlich bestelle ich seitdem auch keinen Wein mehr da. Irgendwie glaube ich dass diese agressiven Zeitgenossen unter sich bleiben sollten. Kössler ist halt hochpolemisch und auch dieser aufbrausende Fernsehjournalist (?) - ohje, mir ist da ein Fragezeichen ausgerutscht, werde ich jetzt verklagt? - kann sich dort ohne mich austoben.

      Lass uns einfach da hin gehen wo wir unter Menschen(!) sind, so wie hier...

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 22:48:10
      Beitrag Nr. 946 ()
      Hallo,

      Christian, gegenüber meinen eigentlichen Lebensproblemen ist dieser ganze Zank bei K&U Mumpitz. Aber er beschäftigt meine Gedanken zeit - und dummerweise dennoch nicht unerheblich. Deshalb danke für deinen Zuspruch!!

      In der Tat ist Kössler hochpolemisch - und mir deshalb gleichermaßen suspekt wie sympathisch.....

      Sorry, aber ich war noch nie der Mann des rechten Maßes. Eine gewisse Exzentrik finde ich in Ordnung und manchmal sogar wünscheswert. -

      Der Wehrheim hat auf mich heute abend einen eher "feinen" Eindruck gemacht. Das ist kein Wein für Drucktrinker.......

      Nochmals @Christian: Hier sind wir in der Tat unter MENSCHEN! Und gerade diesen Gesichtspunkt weiß ich inzwischen sehr zu schätzen.....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 22:50:12
      Beitrag Nr. 947 ()
      Guten Abend,

      ich hatte heute auch einen Wehrheim; den letzten Silvaner-Kabinett aus 2001. Im vorigen Jahr sehr streng, ohne Frucht und absolut karg wirkend, inzwischen ist der Wein weniger ex-trem, etwas gesetzter - das ist ihm bekommen, aber die Frucht fehlt nach wie vor, so ein Typ Wein: interessant, puristisch, aber die Rebsorte ist nicht zu erkennen (meine Frau ist auch nicht drauf gekommen). An einem warmen Abend trinkbar und erfrischend - nur 1 g Restzuk-ker; so etwas suche ich im Sommer: nicht zuviel Säure, aber auch nicht Restzucker zur Abfe-derung eingesetzt (der Trend zu ungefähr 5-8 g Restzucker ist offensichtlich und ja auch ver-ständlich, aber die dadurch ermöglichte Gefälligkeit gefällt mir eben nicht immer), also wirklich trocken (ich glaube, fränkisch-trocken sagt man dazu, aber öfter als gelegentlich sagen mir die Frankenweine nicht zu) – habt ihr da noch einen Tipp ?
      Von der Mosel waren hier die Stichworte Kallfelz und Regnery gefallen – Kallfelz interessiert mich angesichts der sehr endkundenorientierten Ausrichtung des Weingutes dieses Jahr auch mal, nachdem die 2001er sehr blass waren, aber die 2002 haben immerhin ein Elflein-Lob erfahren (im Zusammenhang damit, dass Laible junior sie als Kellermeister verantwortet). Regnery ist eines dieser zahlreichen Mosel-Weingüter, wo der junior mit eingestiegen ist und sicher manches anders machen will (hoffentlich nicht nur marketing-mäßig, wie in Geisenheim gelernt – so ein richtiger Winzernmeister schaut doch bezüglich Weinerzeugung ziemlich ab-fällig auf Geisenheimer Wissensvermittlung) – die Zusammenarbeit mit anderen Jungkollegen (die Gruppe nennt sich „Omega-Jünger“;) hat 2001 2 Gemeinschaftsweine wohl in Auslese-qualität hervorgebracht, die ich auf der hiesigen Weinmesse getrunken habe – gute Weine, ob auch angesichts des Preises von ca. 9 €, weiss ich allerdings nicht. Die anderen Einzel-weine der Omega-Jünger waren hingegen nicht erinnernswert. Diese Gruppenzusam-menschlüsse von ehrgeizigen Jungwinzern scheinen übrigens sehr in Mode zu sein, wohin man blickt – sei es in der Erzeugung gemeinsamer Weine oder als Vermarktungsgemein-schaft, die höhere Aufmerksamkeit erzeugen will. Das wird dann problematisch, wenn die Weine so unterschiedlich sind, wie etwa bei dem Pfälzer Trio Hensel- Schneider – Castel-Peter (die bei der Pro-Wein sehr viel Aufmerksamkeit erregenden Weine entsprechen übri-gens vom Charakter her etwa der jeweiligen Leibesfülle der Winzer ...) Mir gefiel die „mittlere“ Linie von Hensel am besten, ich werde allerdings in Berlin auf eine Weinladenkette verwiesen, die diese führt (finde ich schon problematisch, wenn eine solche regionale Exklusivvermarktung stattfindet).

      Übrigens wird im "Zauberberg" doch wohl ausführlich und ausdauernd gegessen, geraucht und Wein getrunken - erfährt man eigentlich, was für ein Wein am Vorabend des grossen Krieges en vogue war (vielleicht Rheingauer )?

      Über das Thema Rechthaberei, Besserwisserei und Verbalentgleisungen im Internet liessen sich so mancherlei kulturpessimistische und sorgenvolle Mutmassungen anstellen (dass die von Scandi erwähnten Kindergarten sich so verhalten, ist doch wohl ein Abbild ihrer Eltern), aber stattdessen trinke ich lieber noch ein Glas Wein.
      Avatar
      schrieb am 05.05.03 10:17:43
      Beitrag Nr. 948 ()
      Hallo Frohnau,

      Ich glaube, Du meinst die Vereinigung der "Moseljünger"?
      Davon probierte ich im letzten Jahr den 2001er Alpha (trocken) und 2001er Omega (halbtrocken-mild) - beide saubere, ordentliche Weine aber für meinen Geschmack zu gefällig. Der Preis von ca. 9-10 Euro schien mir dann etwas überzogen.

      Die Weine von Kallfelz schätze ich sehr, obwohl auch mich, der 2001er etwas enttäuscht hat. Das Gut ist für mich ein Synonym für gute Alltagsweine, die Hochgewächse bis Kabinett bieten für den Preis zwischen 4-6 Euro eine Menge Genuß. Das PLV im Spätlese-Bereich stimmt IMHO nicht mehr. Leider habe ich die 2002er auf der Prowein nicht probiert, werde Kallfelz aber im Juli mal einen Besuch abstatten. Mal sehen ob der neue Kellermeister schon etwas bewegen konnte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 05.05.03 11:06:23
      Beitrag Nr. 949 ()
      Moin,

      mit den "Moseljüngern" habt ihr mir mal wieder etwas voraus. Ich kenne die Weine überhaupt nicht.
      Und auch von Kallfelz habe ich bislang zu wenig getrunken, um eine Einschätzung abgeben zu können. Die Flasche, die ich mal von Jörg bekommen habe, war ordentlich, aber nicht spektakulär (die enorm hohe Einschätzung beim damaligen Rieslingtest in der "Weinwelt" konnte ich nicht nachvollziehen) und bestätigte Jörgs Aussagen zu diesem Betrieb.

      Frohnau, entweder habe ich es überlesen, oder man erfährt im Zauberberg trotz aller Detailliebe des Autors nicht, was für Wein zu Anfang des 20.Jahrhunderts in mondänen Kreisen getrunken wurde. Konkreter ist nur von Champagner (Gruaud Larose, naja, ist ja eigentlich auch Wein) und Bier die Rede. Thomas Mann selber hat jedenfalls einen großbürgerlichen Lebenstil gepflegt und geschätzt, in dessen Rahmen gediegenes Essen und Trinken eine Selbstverständlichkeit war. Man kann davon ausgehen, daß er sich mit Wein nicht schlecht auskannte.

      Gestern habe ich den Wehrheim (alleine wirklich vieeeel besser als zum Essen) und danach noch einen wönzigen Schlock von Herrenbergs "Saartyr" getrunken. Der Saartyr präsentiert sich momentan sehr zugänglich, um nicht zu sagen reif. Ich bin gespannt, wie lange er in dieser Verfassung bleiben wird.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.05.03 12:56:50
      Beitrag Nr. 950 ()
      Hallo Bernd,

      bei dem 2001 Jahrgang der Moseljünger hast Du wirkt nichts verpaßt, und schließlich kann man ja nicht alles kennen. z.B. ist Hofmann bei mir noch eine Erfahrungslücke.

      Von der Weinwelt wurde der 2001er Merler Adler Kab. tr. hochgelobt, ein für 6.10 Euro ordentlicher Wein, aber zur Spitze in Deutschland würde ich den nicht zählen.

      Apropos, was wurde aus der 2001er Merler Königslay-Terrassen Sp. tr.? Getrunken ohne zu berichten? Oder ist die Flasche in deinem "gutsortierten" Keller verschollen?:D

      schmunzelnde Grüße;)
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 05.05.03 13:31:46
      Beitrag Nr. 951 ()
      Moin!

      Kallfelz-Riesling habe ich im letzten Jahr zum ertsen Mal getrunken, und gerade das 01er Hochgewächs für knappe 5 € hat mir sehr zugesagt. Und dies Jahr sind die noch besser? Da werde ich wohl noch mal nachprobieren müssen.

      Am Wochenende habe ich mich mal wieder kulinarisch betätigt. Nachdem die Wochenmärkte ja von höchst verlockendem Frischgemüse überquellen habe ich mich eingedeckt und losgekocht. Dabei rausgekommen sind eine Zucchini-Roquefort-Supppe, begleitet von Stadlmanns 01er Weißburgunder Höfen, Artischocken mit Schönlebers trockener 01er Halenberg Spätlese, Spargel mit Butter, Schinken und Vinaigrette zusammen mit Sauers 00er Silvaner Lump und schließlich Lammragout mit Rosmarinkartoffeln und dem 2000er Copa Santa. Der Nachtisch hat dann nicht mehr reingepaßt, passiert mir auch nicht alle Tage... Verkostungsnotizen habe ich keine angefertigt, aber die Weine waren alle auf hohem Niveau, es fällt schwer, einen besten zu benennen.

      HHanseat, satt und zufrieden
      Avatar
      schrieb am 05.05.03 22:07:35
      Beitrag Nr. 952 ()
      Nabend,

      Jörg, der Königslay-Terrassen liegt noch in meinem Keller. Ich weiß aber, WO er liegt:D! Sollte man da deiner Einschätzung nach jetzt so langsam ran?

      HHanseat, das klingt ja lecker :lick:...
      Zwei Fragen: 1. Warst du auch mit dem Sauer zufrieden?
      2.Spargel mit Butter UND Vinaigrette kommt mir komisch vor. Ich hatte das feine Gemüse gestern am Mittag warm mit Butter und abends kalt mit Vinaigrette...war das bei dir genauso, oder hast du ein spezielles Kombi-Rezept?

      Heute abend war ich nach der Musikschule bei meinen Eltern zu Pastetchen mit hausgemachtem Ragout eingeladen. Dazu gab es Weingarts halbtrockene 01er Feuerlay-Spätlese und die Herrenbergsche Nr.5. Der Weingart schmeckte ordentlich, aber nicht spektakulär (sehr säurebetont, typisch Mittelrhein), und die Nr.5 war auch gut zu trinken, wies aber nach wie vor leicht brandige Noten auf. -

      Über einige durchs Internet tobende Leute kann man sich wirklich nur wundern. Im K&U-Forum wurde mir inzwischen damit gedroht, mich vor den Kadi zu zerren. Es gibt wirklich Zeitgenossen, auf die man mit keinem Wort eingehen sollte....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.05.03 22:45:46
      Beitrag Nr. 953 ()
      Hallo Bernd,

      Nee, genau weiß ich es nicht. Meine letzte Flasche habe ich am 04.12.02 getrunken, und da war er noch recht grün hinter den Ohren. Ich habe mir damals den Mai oder Juni `03 für die nächste Flasche notiert. Werde in den nächsten Tagen (Wochen) mal eine Flasche öffnen und berichten, kann sein das die Kröber dazwischen rutschen.

      Heute im Glas - Künstler aus Hochheim mit dem Kab. tr. aus der Hölle - Sauber und OK, aber die Begeisterung vor Ort ist verschwunden. Mein kleiner Fehleinkauf aus 2001.

      Ohhh ja, K&U. Man traut sich nichts mehr zu schreiben und schüttelt nur noch den Kopf. Da taucht MK aus dem nichts auf und bläst prompt ins gleiche Horn. Ich kann verstehen warum Frujo so besorgt um seinen Ruf ist, denn allzugut kann der nicht sein. Den Beliebtheitswettbewerb wird er weder bei K&U noch bei Wein-Plus gewinnen, da bin ich mir sicher. Aber ich halt mich da schön raus.

      ... lass dich nicht unterkriegt, Bernd.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 05.05.03 23:41:48
      Beitrag Nr. 954 ()
      Zwei Fragen: 1. Warst du auch mit dem Sauer zufrieden?
      2.Spargel mit Butter UND Vinaigrette kommt mir komisch vor. Ich hatte das feine Gemüse gestern am Mittag warm mit Butter und abends kalt mit Vinaigrette...war das bei dir genauso, oder hast du ein spezielles Kombi-Rezept?


      zu 1): gestört hat er jedenfalls nicht und er fiel auch nicht gegen die beiden weißen Vorgänger ab. Das war meine letzte von zwei Flaschen. Deine Nachfrage klingt, als würdest du den inzwischen etwas kritischer sehen? Artischocken und Spargel gelten beide ja als etwas knifflig in der Weinkombination, und der Essig hilft sicher auch nicht der Trennschärfe. Inzwischen ist mir auch der Ort wieder eingefallen: Eschendorf, heute mittag wollte ich die ganze Zeit Eppendorfer Lump schreiben, aber das ist jemand anderes :D

      zu 2): ganz einfach, ich hatte noch Vinaigrette von den Artischocken übrig. Das habe ich dann einfach mal ausprobiert, und es hat mir sogar besser geschmeckt als die Variante mit Butter.

      Morgen Pinot Blanc?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 16:11:31
      Beitrag Nr. 955 ()
      Freunde,

      habe gerade noch eine Flasche Bronzinelle gefunden. nachdem ich mich einen ganzen morgen gefragt habe warum ich die gekauft habe, glaube ich, sie war fuer unsere gemeinsame Verkostung ?

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 16:36:14
      Beitrag Nr. 956 ()
      Na, Christian, doch noch nicht alles umzugsbedingt geleert? Freut mich! Dann schlag doch gleich noch einen Termin für die Bronzinelle-Verkostung vor! Eine Flasche Pinot Blanc lag nicht zufällig daneben?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 16:39:22
      Beitrag Nr. 957 ()
      ist der ekonti jetzt schon in den urlaub gedüst?

      weiss das jemand??????????

      na sowas.....




      gruss
      shakes am abend
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 17:06:29
      Beitrag Nr. 958 ()
      Hallo zusammen,

      shakes, Ekonti arbeitet meines Wissens zur Zeit wie ein Wilder....

      HHanseat, ich habe heute abend außer Haus zu tun (hatte ich auch schon mal irgendwann geschrieben). Wenn, dann könnte ich erst ab 23:00 mitprobieren.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 17:30:19
      Beitrag Nr. 959 ()
      Hornwatz, so supergünstig ist der heutige Termin für mich auch nicht, dann laß uns doch einen anderen wählen. Nächste Woche Montag?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 22:13:25
      Beitrag Nr. 960 ()
      Nabend,

      Kennt Ihr die Weine von Fritz Allendorf /Oestrich-Winkel?

      Hab` heute eine offensichtlich falsch ausgezeichnete Flasche (für 5 Euro - Hofpreis lt. HP 9 Euro) gekauft - 2002er Winkler Jesuitengarten Spätlese trocken.

      Zwei Dinge irritieren mich - erstens, die vermutlich richtig ausgezeichneten Flaschen wurden für 7.99 Euro (Karstadt) verkauft, immer noch ein Euro unter Hofpreis.:confused:

      Zweitens, der 99er aus gleicher Lage und Prädikat wurde von Sam beschrieben - "Duft von Apfel- und Ananasdrops" -
      deutet das evtl. auf die gängige Ausbautechnik hin?

      Wer weiß mehr?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 22:22:16
      Beitrag Nr. 961 ()
      ääääähhh. Das soll natürlich - die Lage, Winkeler Jesuitengarten sein. Sorry.
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 23:24:06
      Beitrag Nr. 962 ()
      Nabend,

      HHanseat, Montag abend müßte eigentlich klappen. Im schlimmsten Falle etwas später (21:30).

      Jörg, zu Allendorf zitiere ich mich selber:

      "...ein sehr schönes Beispiel dafür, wie ich mir Vielfalt NICHT vorstelle, ist mir gestern mit der "Weinkarte" 2003 vom Rheingauer Weingut Fritz Allendorf ins Haus geflattert. Nun gut, es handelt sich mit 58 Hektar um einen für deutsche Verhältnisse nicht gerade kleinen Betrieb, aber ich frage mich schon, ob auf einer Preisliste inclusive der Sekte 95 (!) verschieden Positionen erscheinen müssen?
      Neben den Literweinen, den QbAs, den Charta- und den Prädikatsweinen, die zum Teil in der Rheingau-, zum Teil in der "Allendorf"-Flasche (was auch immer das sein mag) angeboten werden, gibts auch noch die Linie "Allendorf Exclusiv" und die Linie "Festival" (bei der zur Abwechslung dann auch noch ein Riesling in der Bordeauxflasche erscheint).
      Heiliger Konfusius!"

      Ich war 2000 im Weingut und habe dort anläßlich einer breit angelegten Präsentation viele Weine verkostet. Die meisten waren ziemlich mäßig. In guter Erinnerung habe ich einen Spätburgunder, der mir damals zu teuer war, und eine restsüße Riesling-Spätlese, von der ich ein paar Flaschen, die inzwischen den Weg alles Irdischen gegangen sind, gekauft habe.
      Generell ist das für mich kein besonders interessanter Erzeuger. Und das mit den Drops und der entsprechenden Ausbautechnik kann gut hinkommen.

      Im Glas befindet sich Christmanns 2001er Mandelgarten GG, den ich für die sympathische und nach näherer Bekanntschaft mit mir inzwischen auch etwas weininfizierte Flötistin, mit der ich gerade geprobt habe, geköpft habe. Sehr intensiv und nachhaltig, wie es sich für ein GG gehört, und in jedem Fall lecker zu trinken. Allerdings dürfte dieser Wein mit seinem Parfüm und seiner Exotik für Rieslingpuristen grenzwertig sein.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.05.03 22:36:13
      Beitrag Nr. 963 ()
      Nabend zusammen,

      heute ist die Lieferung mit den beiden Kabinetten von Biffar eingetroffen. Ich konnte mich natürlich nicht beherrschen und habe den Kieselberg sofort aufgezogen. Natürlich noch viel zu jung, aber da steckt auf jeden Fall einiges drin: Ziemlich opulente, weiche Fruchtaromen, (typisch "Deidesheimer" ), am Gaumen für einen Kabinett sehr eindringlich. Mit der Frucht einher gehen leicht salzige, mineralische Noten. Ein feiner Stoff mit klarem Spätlesecharakter. - Den Wachenheimer Goldbächel habe ich von der Prowein als noch besser in Erinnerung. Aber den mache ich in den nächsten Wochen noch nicht auf....Biffar ist aber neben v.Buhl und Bassermann-Jordan auf jeden Fall beachtenswert.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.05.03 23:36:47
      Beitrag Nr. 964 ()
      Guten Abend,

      ehrlich gesagt, erwarte ich bei Biffar für 7 € im Kabinett-Bereich schon Spätlesequalität - die offenbar auch geboten wird (der Kellermeister scheint gut zu sein, nachdem sein Vorgänger Mell zu Bassermann gegangen ist).

      Gestern Abend staunte ich über einen 2002er Federspiel Veltliner von den Freien Weingärtnern aus der Wachau, die mir bislang mit ihren einfachen Weinen bei Moevenpick nicht sonderlich aufgefallen waren : hinten schmeckte man schon den Pfeffer, aber vorne eine eigentümliche, kräftige Frucht – reife, um nicht zu sagen überreife Banane. Ob man einen solchen Wein ausdrucksvoll oder plump nennt, mag Geschmackssache sein – ich habe den Eindruck, der Wein will mehr schein als sein (das wollen heutzutage viele, aber bei Weinen stösst mir das mittlerweile übel auf), also wurde der Wein mit Müh und Not getrunken.

      Eugen Müllers 2001er Kabinett aus dem Forster Jesuitengarten schmeckt exakt so, wie Hofschuster ihn beschrieben hat: viel Säure, aber gut integriert, dazu Mineralität, aber keine Frucht, reif und ausgewogen, schön zu trinken, die 82 Hofschuster-Punkte allemal wert, wenn man diesen Stil mag – auf die Beschreibungen von Hofschuster verlasse ich mich mittlerweile blind (mehr kann man von einem Weinkritiker nicht verlangen).

      Schollers 2002er Riesling Kabinett aus Nussdorfer Lage (assoziiert mit Karl Pfaffmann) ist einfach so zum wegtrinken: ein einfacher Wein, wie ich ihn mir wünsche - leckere Primärfrucht (Birne), erfrischende Säure, unkompliziert, für nicht mal 4 €; was will man mehr?
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 09:08:14
      Beitrag Nr. 965 ()
      Hallo Frohnau,

      Deine Meinung was Markus Hofschuster betrifft, teile ich 100%ig. Es ist schon erstaunlich wie oft meine Eindrücke mit denen von Sam übereinstimmen, differierende Meinung gibt es immer wieder (siehe 01er Calmont von Franzen), aber das bleibt nicht aus.

      Auf den GM oder Eichelmann kann ich gut verzichten, schon die Gestaltung der ausführlichen Verkostungsnotizen schlägt alles was man sonst auf dem Markt findet. Aber IMHO ist der überzeugendste Vorteil, die Aktualität, bis ich den GM Zuhause liegen hab sind die meisten Weine ausverkauft. Wem nützt das, außer Diel/Payne? Und wegen den Adressen lohnt sich der Kauf auch nicht, die bekomme ich bei WeinPlus oder sonstwo im Netz.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 10:04:23
      Beitrag Nr. 966 ()
      Frohnau,

      Schollers Weine scheinen genau fuer einen anspruchslosen Weissweintrinker wie mich gemacht zu sein...hast du andere aus seiner Palette, die du empfehlen kannst ? Dann werde ich mir mal ein Probepaket bestellen.

      E-Konti, hatten wir nicht mal bei dir irgendwas bestellt ? Ich hab schon wieder vergessen, was.

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 12:04:17
      Beitrag Nr. 967 ()
      Hallo zusammen,

      Christian, Frohnau kennt sich mit Scholler besser aus als ich, aber mir gefiel neben der trockenen Rieslingspätlese der trockene Gewürztraminer gut, und auch der Weißburgunder trocken aus 01 war nicht gerade übel.Bestell dir mal was bei Scholler (funktioniert auch via Internet), die Preise sind wirklich sehr günstig.

      Frohnau, ja, du hast Recht. Für 7 Euro kann man schon eine Spätlesequalität erwarten. Aber bei den Biffarschen "Kabinetten" handelt es sich um richtig dicke Spätlesen (bzw. abgestufte Auslesen), und da finde ich den Preis dann wirklich nicht schlecht. Bei v. Buhl oder Bassermann-Jordan muß man für vergleichbare Weine jedenfalls deutlich mehr löhnen.

      Jörg, auch ich halte Hofschuster für den besten Autor innerhalb der deutschen Weinführerszene. Ich kann verstehen, wenn du dir den GM nicht extra hinlegst. Ich für mein Teil würde aber nach wie vor nur ungern auf ihn verzichten. Zum einen gibt es dort immer wieder vereinzelte Bewertungen, die ich treffender finde als die von Sam, und zum anderen reizt mich der Vergleich.

      Heute abend geht es wieder zu Kern. Vornehmlich Österreicher stehen auf dem Programm, unter anderem Proidl, über den im Scheuermann-Forum Gutes zu lesen stand.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 12:27:41
      Beitrag Nr. 968 ()
      Hallo Jungs,

      kurz `ne Frage - Bei Scholler ist der aus Birkweiler gemeint? Die Preise scheinen mir wirklich interessant, und Weine aus den Birkweiler-Lagen kenne ich nur wenige. Werde dort auch mal bestellen müssen, schon allein um hier mal mitreden zukönnen.:D Kennt jemand die 2002er schon?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 12:54:38
      Beitrag Nr. 969 ()
      Hallo,

      nachdem ich hier nun als Scholler-Experte gelte: ja es handelt sich um den Birkweiler-Scholler - Nachbar von Wehrheim, der mir wie hier glaube ich schon erzählt, bei einer Verkostung auf die von mir gelobte Scholler-Qualität angesprochen,meinte, Scholler klage ihm gegenüber über den hohen Absatz seiner Literqualitäten, woraufhin Wehrheim gemeint habe - kein Wunder, wenn man den Fehler mache, schon so gute Qualitäten im Liter anzubieten ...- das kann ich zumindest für den Gewürztraminer tr. Liter von 99 bestätigen, den es auch noch zu kaufen gibt: ich habe sonst noch nie GT im Liter getrunken, aber der hier ist sehr klar, sauber, animierend - gar nicht aufdringlich oder fett, klare Empfehlung (ich glaube, das ist der generelle Vorteil der Böden dort - auch die Burgunder werden nie ausladend, sondern eher schlank und mit Säure versehen, gefällt mir halt besser als etwa Südbaden) . Die GT Spätlese tr. 2001 ist auch gut, ohne den Liter um Längen zu schlagen - das war auch mein Eindruck bei den Weissburgundern 2001 (ich nehme an, hornwatz hat die Spätlese und nicht den Kabinett getrunken), kann ich auch nur zu raten (stehen nicht mehr in der Standardliste, sind aber noch bestellbar). Bei den 2002er Weissburgundern irritiert mich der hohe Alkoholgehalt (ich glaube 13,8 % bei der Spätlese) - kenne sie aber nicht. Bei der Pro-Wein hat mir der 2002er Chardonnay mit seiner leckeren Frucht gut gefallen (was ganz anderes als französische Chard., aber das spricht nicht gegen diese Art). Am liebsten trinke ich natürlich den Riesling, die 2002er Spätlese liegt noch im Keller, war bei der ProWein noch sehr unfertig, dürfte aber durch die Lage überzeugen - wobei ich mittlerweile gelernt habe, dass die Birkweiler Böden, vor allem der Kastanienbusch in sich sehr heterogen sind und ziemlich verschiedenartige Geschmacksarten hervorbringen, abhängig nicht nur von der Hanglage, sondern u.a. vom Verlauf der Wasseradern. Grundsätzlich schmeckt man bei Schollers-Rieslingen einen Birnenton + leichter Hefe, sie wirken dadurch nicht kantig. Die Versandkosten von 6€ bis zu 18 Flaschen sind in der Tat erfreulich.
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 12:57:23
      Beitrag Nr. 970 ()
      gibt es zu diesen weinen eine passende internet-adresse :confused:

      danke.

      gruss
      shakes am mittag :)
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 13:14:30
      Beitrag Nr. 971 ()
      shakes, manchmal biste doch ein bißchen faul;)...einfach Scholler und Wein bei Google eintippen, und schon wird dir das Gewünschte geliefert,
      Oder aber auf www.weingut-scholler.de gehen :D.


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 13:16:16
      Beitrag Nr. 972 ()
      Hi Shakes,

      http://www.weingut-scholler.de/index.shtml

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 13:18:18
      Beitrag Nr. 973 ()
      danke horni und jörg

      ja, ich gebe zu, ich bin faul ;)

      danke auch für die ständigen empfehlungen und tips.

      in diesem fall muss ich dann doch wohl wieder einkaufen, klingt alles zu verlockend :)

      gruss
      shakes :)
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 13:18:23
      Beitrag Nr. 974 ()
      Da war der Bernd doch glatt um 2 min. schneller als ich, ABER mein Link ist schöner.:p :D
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 13:23:42
      Beitrag Nr. 975 ()
      hm, bestellformular sehe ich zwar keines.

      aber die preise verleiten natürlich zu einer grossbestellung....;)

      probier es mal per email....


      shakes :)
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 13:53:57
      Beitrag Nr. 976 ()
      Moin, Kollegen!

      Wir sollten mal eine neue Auflage des Weinthreads starten, bevor die 1000-Beitrags-Marke erreicht wird, denn dann gehen anscheinend einige Funktionen verloren wie z.B. die Komplettanzeige und damit auch die bequeme Suche. Wer will noch mal, wer hat noch nicht?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 13:57:54
      Beitrag Nr. 977 ()
      Na ja, ich konnte mich auch mal wieder nicht beherrschen.

      Bestellformular fand ich auch nicht, und email schien mir zu kompliziert, da rief ich einfach direkt an. Zu sprechen bekam ich eine leicht verwirrt klingende Frau Scholler, die wohl ohne entsprechende Positionsnummer Schwierigkeit mit der Bestellung bekommen hätte (so mein Eindruck), dennoch ich war ja vorbereitet und es hat alles geklappt. Die Verkaufsstrukturen scheinen noch ausbaufähig zu sein, aber das muss man von Familienbetriebe nicht unbedingt erwarten. Das finde ich sehr sympathisch, mal keine Massenabfertigung.

      Witzig noch: Erster Anrufversuch wurde einfach aufgelegt und beim Zweiten vermutlich die kleine Tochter, die nach meinen ersten Worten fluchtartig mamarufend das Telefon verlaß. Wirke ich so auf Kinder?:D

      Die Preise sind ja sensationell, und auf die Qualität habe ich mich jetzt mal blind auf die gebündelte Kompetenz hier im Thread verlassen. Bestellt habe ich je sechs Flaschen von der 2002er Riesling Sp. tr. bzw. WB Sp. tr.

      Danke für den Tipp.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 13:59:26
      Beitrag Nr. 978 ()
      wieso meinst du, dass da was verloren geht, hhanseat???

      aber ist ja egal, es ist so oder so der beste thread im internet.

      hihi, wer will noch mal...ne, das wäre amtsanmassung, einen weinthread zu eröffnen :D, macht ihr das mal....:laugh:


      gruss
      shakes am mittag, zur zeit noch ohne wein.
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 15:09:59
      Beitrag Nr. 979 ()
      Jallo zusammen,

      Jörg, die Schollerschen Weine sind in meinen Augen empfehlenswert, aber in Bezug auf Kommunikation und Verkauf ist das Weingut ein ziemlicher Chaosladen - ich habe hier vor deiner Zeit schon mal etwas dazu geschrieben. Mails blieben unbeantwortet, und eine telefonische Terminvereinbarung wurde auch nicht sonderlich ernst genommen.... Na, so oder so - ich bin sehr gespannt auf dein Urteil!

      Shakes, du bist doch seit Urzeiten immer mal wieder hier mit dabei und deshalb genau der Richtige für die Eröffnung der nächsten Auflage des Threads!
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 15:13:42
      Beitrag Nr. 980 ()
      Hi,

      Da bei mir das Thema "Scholler" Brandaktuell ist, hab` ich mich mal im Archiv des Weinforums umgeschaut. Ich kopiere mal ein Zitat eines engagierten Weinforumsmitglied:D :

      "Unser nächster und letzter Winzerbesuch des Tages galt
      dann Scholler, einem eher unbekannten Winzer, der mir
      im Internet empfohlen worden war. Wir waren
      angemeldet, die Probierstube stand offen, aber es war
      zunächst schwierig, überhaupt jemanden zu finden.
      Schließlich erwischten wir den jungen Chef, der uns an
      den Opa weiterreichte. Der saß mir weitgehend
      schweigend bei einer der skurrilsten Verkostungen
      meines Lebens gegenüber, in einem abgrundtief
      häßlichen Probenraum (Neonröhren, merkwürdige Bilder
      an den Wänden).
      Unter Opas Gemurmel "..es kommt uns eigentlich
      überhaupt nicht gelegen..." probierte ich sehr, sehr
      zügig ein paar ordentliche bis gute Weine. Die
      trockene Riesling-Spätlese - wir haben dann abends
      noch eine Flasche von ihr geköpft - schmeckte für
      ihren Preis wirklich gut (sehr birnig, auch leicht
      laktische Noten), reichte aber an Wehrheims Rieslinge
      der 7-8-Euro-Klasse bei weitem nicht heran. Reintönig
      und angenehm fruchtig sowie südpfalztypisch etwas
      breit. Mehr Spass machten der Gewürztraminer und der
      erstaunlich preiswerte Spätburgunder - beides
      respektable Vertreter ihrer Zunft. Der Besuch bei
      Scholler hat seinen Zweck auf jeden Fall erfüllt, da
      wir einen Schwung preiswerter und guter Basisweine
      brauchten. Die haben wir bekommen, und über das PLV
      dieses Betriebs kann man nicht meckern. Die Kunden-
      und Verkaufspolitik ist allerdings eine Katastrophe.
      Meine Mails wurden nie beantwortet, und auch die
      Freundlichkeit der Seniorchefin am Telefon ließ zu
      wünschen übrig. Ich würde den Schollers empfehlen, auf
      ihrer Webside zu vermerken: "Mails an uns sind
      zwecklos. Wir haben keine Zeit, sie zu beantworten.
      Und besuchen Sie uns bitte aus Zeitgründen nicht auf
      unserem Weingut!"

      Nach meinem belustigten Erlebnis am Telefon kann ich die Beschreibung des Schreibers nachvollziehen, denke da sollte das Weingut noch dran arbeiten. Ich frage mich noch - warum dieser Betrieb in keinem Führer auftaucht? Hofschuster kennt/führt ihn nicht und im 2002 GM ist er wohl auch nicht. Warum? Ein absoluter Geheimtipp?

      And last but not least ... wie habt Ihr die Entwicklung der 2001er gesehen? Sind das Weine die man sofort leeren sollte, oder haben die Potential für Entwicklung?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 15:15:47
      Beitrag Nr. 981 ()
      wieso meinst du, dass da was verloren geht, hhanseat???

      Schau mal, hier haben wir eine Funktion "kompletten Thread anzeigen". Aus irgendwelchen Gründen gibt es die aber nicht mehr, wenn der Thread über 1000 Beiträge bekommt. Das sieht man zum Beispiel sehr schön im Schachthread, da geht das nicht mehr. Und diese Komplettansicht benutze ich gern zum Archivieren oder zum Durchsuchen.

      Aber Hornwatz hat schon recht, ein Shakes-Wein-Thread wäre doch sehr nett!

      HHanseat, auch noch ohne Wein (dafür ist heute abend wieder Weinprobe, Schwerpunkte Burgund/Loire)
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 15:34:29
      Beitrag Nr. 982 ()
      Hallo,

      ich übernehme gerne die Eröffnung von Weinthread Nr. 11, was sogleich geschieht.
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 15:46:48
      Beitrag Nr. 983 ()
      nur zu frohnau, du bist dazu der bessere kandidat :)

      aja, kompletten thread anzeigen geht nimmer, aber ich benutze dann halt immer die seitennavigation, klick auf den ersten pfeil genügt, und schon kommen die nächsten 20 beiträge.

      etwas umständlicher, wohl wahr....dennoch, ein weinthread mit über 10.000, später richtung 100.000 beiträgen würde mir schon gefallen.

      also, mein email war dann wohl sinnlos, werde am montag mal anrufen bei den schollers.


      schönen gruss
      shakes
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 15:48:38
      Beitrag Nr. 984 ()
      Hab nun auch bestellt - hatte einen eher aelteren Mann am Telefon, er hatte etwas Muehe die Bestellung in den Computer zu tippen (wahrscheinlich Einfinger-Suchsystem). Mal sehen ob das ganze ankommt. Euch wird es wahrscheinlich grausen, aber ich hab vor allem Literweine bestellt die meine Pfaelzer Schorleglaeser fuellen werden. Zum probieren auch noch ein paar Rieslinge und Chardonnay. Aber bei heissem Wetter geht nix ueber eine Schorle und 2 Monaten ist ja auch schon wieder Kerwe in Hambach :)

      Bis bald
      Christian

      P.S.: Wir sollten Provision fuer Frohnau verlangen - heute hat Scholler bestimmt 30-50 Flaschen wegen diesem Thread verkauft :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 16:01:54
      Beitrag Nr. 985 ()
      P.S.: Wir sollten Provision fuer Frohnau verlangen - heute hat Scholler bestimmt 30-50 Flaschen wegen diesem Thread verkauft

      Das sehe ich auch so ... dann bekommt Bernd sicherlich jedes Jahr seine Bestellung von Herrenberg umsonst, so oft wie er schon über die Weine im Weinforum geschrieben hat. Ihm habe ich auch die Begeisterung der Lochweine zu verdanken.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 13:03:20
      Beitrag Nr. 986 ()
      Hallo,

      gestern war ich (verkatert nach unzähligen deutschen Weissweinen am Sonnabend - auch ohne herunterzuschlucken ist mein Geschmacksaufnahmevermögen leider schon nach vielleicht 50 Weinen getrübt und nähert sich degressiv dem Nullpunkt - nähere Eindrücke folgen demnächst; übrigens war Löwenstein nicht anwesend, während Laible die hier diskutierte Problematik seiner Nicht-Rieslinge 2002 nachdrücklich in Abrede stellte, die Weine seien keinesfalls schlechter als in früheren Jahren)sehr angetan von einem Barbera d`Asti namens "Bricco Francia" von K&U (Jubeltext s. dort, war aber auch in dem Weinforum dort vorige Woche sehr gelobt worden)- ich hatte den Wein gar nicht bestellt (kommt die Schlampigkeit in der Ausführung von Aufträgen dort öfters vor?), um so erfreulicher diese Zufallsbekanntschaft - saftig, rund, da stimmt alles (und erfreut den Nicht-Tannin-Trinker wie mich).Ekonti, nachdem Du neulich hier Deine Piemont-Vorliebe erwähntest - hast Du einen Tipp für andere Barbera-Güter, am liebsten natürlich preisgünstig (bis 8 €;).

      Noch eine kleine Polemik zum Widerspruch: Der Vergleich Christmann-Sauer trifft zu. Ich habe zum ersten Mal Sauer-Silvaner verkostet und war tief enttäuscht. Die Weine sind so was von unkompliziert und gefällig, ohne Ecke und Kante und fränkisches Kolorit - gerade das Richtige für Anfänger und Gastronomie.
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