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    Buch.de - nach der Hauptversammlung. Wie es weitergeht. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.07.02 17:10:21 von
    neuester Beitrag 27.07.02 13:01:59 von
    Beiträge: 10
    ID: 604.273
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      schrieb am 03.07.02 17:10:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Liebe Buchfreunde,

      Wie mag es wohl mit der buch.de Internetstores AG weitergehen?

      Der Vorstand der buch.de hat auf der HV 2002 in Münster einen optimistischen Ausblick für die Zukunft gezeichnet. Der oft erwähnte Break-even soll noch in diesem Jahr erreicht werden. Dies ist nicht selbstverständlich in Zeiten, in denen täglich katastrophale Pleiten aus allen Wirtschaftsbereichen gemeldet werden. Möglich wurde dieser Erfolg -den buch.de zweifellos zu verzeichnen hat- dadurch, dass der Konzern Douglas AG den kleinen Online-Händler mit der wertvollen Firmendomain unter seine Fittiche genommen hat.

      In der Tat war in der Folgezeit im Unternehmen buch.de kein Stein auf dem anderen geblieben: In personalpolitischer Hinsicht wurden die wichtigen Positionen des Unternehmens buch.de mit kompetenten Mitarbeitern des Hauses Douglas besetzt. Douglas wurde größter Einzelaktionär des Unternehmens.
      Anschließend wurde die Logistik der Firma buch.de völlig umgekrempelt: Man verzichtete auf ein eigenes Warenlager. Die Homepage wurde komplett neu gestaltet. Es wurde die erfolgreiche Multi-Channel-Strategie eingeführt, die es dem Kunden der buch.de seitdem ermöglicht, beim Partner Thalia online zu bestellen oder wahlweise im Internet bestellte Waren im Thalia-Laden um die Ecke abzuholen.
      Voraussetzung für diese nahezu unnachahmliche Strategie war, dass es eine sehr enge und vertrauensvolle Verflechtung zwischen beiden Unternehmen geben musste. Denn anders konnte eine derartige Symbiose selbstverständlich nicht funktionieren. Konkurrierende Online-Buchhändler, die über keinen mächtigen Buchhandelspartner mit einem dichten Filialnetz verfügten, versuchten die Strategie der buch.de nachzuahmen – und mussten zwangsläufig scheitern. So stellte bald ein Online-Buchhändler nach dem anderen den Geschäftsbetrieb wieder ein.

      Schließlich verlegte die buch.de den Firmensitz von Ibbenbüren nach Münster mit der Begründung, dass man größere Geschäftsräume brauche. In Wahrheit war dies wohl das Signal eines sichtbaren Schlussstriches unter die Vergangenheit der Firma buch.de.

      Insgesamt hat die buch.de also durchaus eine erfreuliche Entwicklung des Geschäftsverlaufes aufzuweisen. Das Geschäftsmodell funktioniert. Und was besonders wichtig ist: Die Zukunftsaussichten sind für den Online-Händler günstig! Dies umso mehr, wenn sich endlich ein europaweit einheitliches Internet-Bezahlungssystem durchgesetzt haben wird. Viele potentielle Kunden zögern bekanntlich heute noch beim Einsetzen ihrer Kreditkarte im Internet. Außerdem will sich niemand gerne registrieren lassen, nur weil er einfach gerne mal ein Buch oder einen Blumenstrauß kaufen möchte. Da der Online-Handel im Grunde immer noch am Anfang seiner Entwicklung steht, dürften diese Kinderkrankheiten bald der Vergangenheit angehören.

      So gesehen könnte der Aktionär der buch.de eigentlich zuversichtlich in die Zukunft blicken und sich über sein Investment freuen. – Doch weit gefehlt!

      Die enge Zusammenarbeit mit Thalia, vormals Phoenix, brachte für die Aktionäre der buch.de auch Nachteile mit sich. So hat Douglas seit langer Zeit nichts mehr dagegen unternommen, um dem pausenlosen Verfall des Aktienkurses der buch.de entgegenzutreten. Im Gegenteil. Der Verdacht liegt nahe, dass dem Großaktionär nach wie vor an einem möglichst billigen Aktienurs gelegen ist, um dann mit einem Griff in die Portokasse die buch.de komplett übernehmen zu können.

      Heute hat die Aktie der buch.de Internetstores AG ca. 95 % des ehemaligen Ausgabekurses verloren. Dies kommt einem Totalverlust sehr nahe. Die Aufsichtsräte und Vorstände der buch.de haben dem stetigen Kursverfall leider größtenteils tatenlos zugesehen. Hinzu kam, dass die eigenständige und gute Marke buch.de immer mehr vernachlässigt wurde zugunsten der Marke Thalia. Thalia fährt heute vorne in der ersten Reihe und buch.de fährt stromlinienförmig -für Kunden und Aktionäre kaum noch sichtbar- im Windschatten der Marke Thalia.
      Nichts gegen den ehrenwerten Namen Thalia mit guter alter Theater-Tradition. Doch nach meiner Meinung hätte der Vorstand der buch.de den Partner Phoenix/Douglas davon überzeugen können und müssen, dass der Name buch.de für die ganze Gruppe -Tradition hin, Tradition her- weit besser geeignet ist, weil er dem potentiellen Kunden in optimaler Weise den Nutzen signalisiert.

      Nach dem Motto „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, ließ sich die Führung der buch.de fortan eindeutig vor den Karren der Thalia spannen und so scheint die Aufgabe der Eigenständigkeit der buch.de inzwischen längst beschlossene Sache zu sein. Die Vorarbeit für diesen Schritt ist jedenfalls von der Geschäftsführung der buch.de Internetstores AG perfekt geleistet worden. Dr. Tiemann, der als ehemaliger Vorstand der buch.de ein kurzes und für die Aktionäre der buch.de leider sehr teures Gastspiel abgeliefert hatte, hat diese oben erwähnten Zusammenhänge offenbar völlig richtig erkannt und auf der HV nach meinen Informationen (ich war auf der HV in diesem Jahr persönlich nicht anwesend) mit großem Nachdruck deutlich gemacht.

      Im Kern geht es nun darum, dass die treuen Aktionäre der buch.de nicht über den Tisch gezogen werden wollen. Wer bisher zur Geschäftsidee buch.de stand, der möchte nicht auch noch die traurige Erfahrung machen müssen, dass er, statt eines Treuebonus zu erhalten, zunächst an der Nase herumgeführt und dann erbärmlich hinausgedrängelt wird.

      Fazit:
      Nach meiner Einschätzung wird das Übernahmeangebot seitens Thalia/Douglas erst ab dem Zeitpunkt erfolgen, nachdem der angekündigte Break-even Realität geworden ist. Ich kann mir in der Tat nicht vorstellen, dass der Vorstand der Douglas Holding AG, Dr. Henning Kreke, seinen Aktionären die Übernahme eines Unternehmens, das immer noch Verluste macht, in diesen miserablen Börsenzeiten Zeiten „verkaufen“ könnte. Andererseits scheint es buch.de nicht besonders eilig zu haben, um das ersehnte Erreichen der Gewinnschwelle zu verkünden. Je länger man den Break-even nämlich hinauszögert, umso tiefer kann der Kurs abtauchen und umso billiger kann der Großaktionär später zum Zuge kommen. Von der Marke € 0,0X ist man schließlich nicht mehr weit entfernt. Die Wegstrecke von 10 € bis hinunter bis zu € 0,50 war bekanntlich viel größer und wurde dennoch erreicht.

      Also ein Spiel mit gezinkten Karten, ein Teufelskreis für die Aktionäre der buch.de, aus dem es kein Entrinnen gibt?
      Wer kennt die Lösung?

      Freundliche Grüße an die Aktionäre und an die Mitarbeiter der buch.de !
      Palladium-Broker.
      palladiumbroker@hotmail.com

      PS: Dank an ipo.trader für seine unermüdlichen Hintergrund-Infos!
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 16:56:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      @PB: war der vorbörsliche Ausgabekurs nicht bei 2 Euro? Dann hätten wir "nur" 75% Kursverfall.
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 13:43:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      An goldaktie:

      Stimmt. Wer vor dem Börsengang der buch.de Aktien gezeichnet hatte, hat besser abgeschnitten.

      Dass sich die meisten vergleichbaren Internetwerte ähnlich schlecht oder viele noch schlechter entwickelt haben, ist auch eine Tatsache, vermag den Anleger aber nicht zu trösten.

      Palladium-Broker.
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 16:22:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ich war mal zwischendurch Buch.de Aktionär, und sehe für die Gesellschaft langfristig eine Perspektive. Was ich allerdings nicht sehe, ist daß sich ein Investment für Aktionäre rechnen wird. Daß die Gewinnmargen irgendwann einmal so werden, daß es zu eine Dividendenausschüttung kommt, glaube ich nicht. Wenn, dann kommt es vorher zu einer Übernahme. Für die Aktionäre mag das vom derzeitigen Niveau ein kleines Plus bedeutet, aber sicher ist eben nichts.

      Wenn ich mir die Konkurrenten anschaue, macht Amazon.com auf mich einen wesentlich besseren Eindruck, zumal auch hier schwarze Zahlen abzusehen sind.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 09:37:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      @PB

      Also, soweit ich das im Hinterkopf habe, war doch der Preis beim PP um die 2 Euro, wenn man alle Massnahmen einbezieht??

      Ist egal, ich habe schon lange verkauft, weil ich an keinerlei Zukunft von denen glaube.

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      schrieb am 15.07.02 19:14:03
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ clarus,

      ich empfehle Brillen von Fielmann und dann mal ein Blick auf www.buch.de oder www.buch.ch werfen!
      Langsam frage ich mich wirklich, wie blind muß man sein, um hier keine Zukunft zu sehen?

      (Dass es momentan generell nicht trendy ist, Aktionär und Investor zu sein, kann man Buch.de nicht zum Vorwurf machen - ich denke ein Indexstand von über 44 Punkten im VDAX/Volatilitätsindex spricht eine eindeutige Sprache)


      Viele Grüße,

      ipo.trader
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 19:46:15
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das Unternehmen hat eine Zukunft, die können und werden langfristig gutes Geld verdienen. Ich glaube aber, wenn das gröbste durchgestanden ist, wird es eine vollständige Übernahme geben. Ob da selbst für die preIPO-Aktionäre noch ein Plus drin sein wird, wage ich zu bezweifeln.
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 11:55:27
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ipo.trader

      Netter Hinweis, der zeigt, dass Du wirklich gut argumentieren kannst! Vielleicht bei der Antwort auf diesen Beitrag nun, ein Hinweis auf eine Nervenheilanstalt (kommt ja bald eine Serie in SAT1 dazu, also ein Anknüpfungspunkt).

      buch.de hatte eine sehr gute Ausgangssituation, aber dann diverse Fehler gemacht (Stichwort Urban z.B.).
      Was jetzt als Argument dienen könnte, wäre Douglas, wobei jeder Übernehmer tendenziell niedriger Kurse bevorzugt (oder sollte ich noch eine Apollo Brille kaufen, da dies auch nicht stimmt?

      Ich auf jeden Fall bin froh, dass buch.de aus meine Depot weg ist (die Relation Kaufkurs pre-IPO und aktueller Kurs spricht eine deutliche Sprache ebenso wie die Reaktion auf die Umsatzsteigerung).

      Also, daher bitte von so Argumenten, dass jemand blind sei (wozu dann eigentlich eine Brille?) absehen und anderen leuten auch ihre Meinung lassen oder vernüftig argumentieren und nicht solche Kleinkinderargumente, die beleidigen sollen.

      @PB

      Schau mal zu "Vorbörslich" und dort zu sport.de - eine Frage an Dich
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 12:30:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ipo.trader

      nochwas:

      Wenn man so "Deine" threads ansieht, dann erinnern mich die Firmennamen an einen anderen Boardteilnehmer:

      buch.de
      sport.de
      Herzog Telekom

      Fällt halt so auf, aber die Threads zu buch.de dominieren deutlich (zu den beiden anderen Firmen gibt es auch nicht mehr viel zu sagen)
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 13:01:59
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Clarus,

      ich habe dir eine Nachricht geschickt, du findest sie unter dem Brief-Symbol.


      Gruß

      ipo.trader


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