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    -------Teile und Herrsche---------- - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.04.03 18:39:28 von
    neuester Beitrag 03.11.04 17:31:07 von
    Beiträge: 12
    ID: 725.685
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      schrieb am 27.04.03 18:39:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      Geistige Dialektik ist ein Spiel mit zwei Polen, wie wir es aus den materialistischen Programmregeln wissen.

      Der Geist ist jedoch nicht dualistisch, sondern eigentlich ganz (zunächst, es soll hier so genügen). Oder können Sie Ihre Pole irgendwie bestimmen? Der Trick der Gegenseite bestand nun darin, das im materiellen Gültige für Verführungszwecke, also Steuerungszecke, nutzbar zu machen. Sie dachten sich: „Was die Natur kann, das können wir auch.“ Damit übertrugen sie den Dualismus auf einen Bereich, für den er nicht vorgesehen ist.

      Der Geist befindet sich zwar in der hiesigen Umgebungssimulation mitten in einem programmtypischen Dualismus, im Zerrissenem, im Kaputten, sollte jedoch nicht auch selbst zerrissen werden.

      Doch genau das taten die Widersacher, sie zerrissen das Denken selbst und zerstörten damit den Geist, der nun in der Regel auch mehr oder weniger kaputt ist, was in jeder Hinsicht zerstörerische Folgen hat. Es sind zwangsläufige Folgen. Die Dialektik hat einen philosophischen Ursprung, und in der Philosophie hat sie auch einen diskutablen Platz. „These – Antithese – Synthese“, das ist eine Idee der dialektischen Philosophie. Doch allen gutgemeinten Überlegungen zum Trotz wurde die Dialektik auch zu einem Geistesinstrument, wie es mörderischer kaum sein könnte.

      Wenn ich künftig über Dialektiker rede, dann meine ich stets jene, die den entsprechenden Mißbrauch betreiben und nicht aufrichtig sinnende Philosophen. Die Gegenseite verfügt über großen Erfahrung mit der Dialektik, die für sie eine Art einheitliche Feldtheorie des Geistes wurde. Sie erkannte, daß man ein Feld schafft, wenn man zwei Pole einschaltet. Kontrolliert man beide Pole, so kontrolliert man auch das Feld und kann das Geschehen in diesem Feld bestimmen, ohne jedes einzelne Teilchen direkt kontrollieren zu müssen.

      Die Teilchen, die Menschen, reagieren ganz von selbst nach Maßgabe der Feldspannung. Es gehört zur Dialektik, das Gegenteil von dem zu propagieren, was eigentlich erreicht werden soll, sie ist also auch recht hinterlistig. Will man zum Beispiel eine Geistesströmung erzeugen, die sich gegen Etwas richtet, so erzeugt man gleichzeitig eine Geistesströmung, die sich für dieses Etwas einsetzt. Durch Kontrolle beider Pole ist dann einen Wechselwirkung möglich, die darin besteht, daß ein Pol den anderen Pol reizt, woraufhin dieser zurückreizt usw. Das erhöht die Spannung des jeweiligen geistigen Feldes und diese hohe Spannung zieht dann immer mehr Menschen hinein. Rede und Gegenrede, das ist auch hier das Prinzip. Es erweckt den Eindruck einer Auswahlmöglichkeit, die strategisch vorgepräft ist, und in einem starken Feld entsteht sogar ein massenpsychologischer Auswahlzwang.

      Obwohl das gesamte Feld eine pure Erfindung ist, kann die Masse soweit gebracht werden, daß sie glaubt, daß es überhaupt nur dieses Feld und seine zwei Möglichkeiten geben würde. Das Feld läßt drei Auswahlmöglichkeiten zu: Pol A, Pol B oder dazwischen, was nicht beide heißt, sondern keinen davon. Die Formel lautet A oder B oder Weder-Noch. A und B wäre eine weitere Alternative, die jedoch vermieden werden muß, da sie zu einem Kurzschluß führen würde, der das Feld zusammenbrechen ließe. Das Feld arbeitet mehr mit Abstoßung, als mit Anziehung, es ist negierend. So ist A nicht unbedingt selbst anziehend und wird eher aus einer B-Verneinung, B-Abstoßung heraus anziehend. Ebenso nährt sich B von der A-Abstoßung. Weder-Noch lebt von der doppelten Abstoßung, weshalb die ganze Feldtheorie ausgesprochen nihilistisch ist.
      Sie lebt vom Nein, vom Anti.

      Wenn die Feldbesitzer die Masse nach A dirigieren wollen, dann lassen sie B Abstoßungsimpulse geben.
      Da sie psychologisch nicht ungeschickt sind, kann der Abstoßungsimpuls auch in einem vorübergehenden Druck, Zwang in Richtung B bestehen, sofern sicher gestellt ist, daß der Zwang eine „freiwillige“ Gegendynamik der Menschen in Gang setzt. Sobald ich Sie zu etwas zwinge oder massiv dränge, kann es gut sein, daß Sie genau deshalb das Gegenteil wollen und dieses Gegenteil nie gewollt hätten, wenn man nicht gegenteilig gedrückt hätte.

      Im Großen entspricht das dem Treiben einer Herde.


      Diese Grundzüge sind einfach und können bei elektromagnetischen Feldern studiert werden.
      Ein bekanntes Schlagwort dafür ist:

      Teile und Herrsche.


      Solange beide Pole unter Kontrolle sind, ermöglicht das große Macht. Der Besitzer des Feldes kann dann dafür sorgen, daß die Teilchen, die Menschen, sich selbst vernichten – gegenseitig. So kann man riesige Volksmengen schwächen, fast ausrotten. Sie tun es praktisch selbst.

      Insgesamt ist die Praxis jedoch insofern komplizierter, als daß es nicht nur ein Feld gibt, sondern sehr viele. Die Gegenseite verwendet gewissermaßen ein multidialektisches Feld, und kleine Felder innerhalb größerer Felder und ist dadurch zu einer wirklich umfassenden Massensteuerung in der Lage.

      Das Entscheidende ist für die Steuerung nicht, welchen Pol Sie annehmen, bzw. ablehnen (beides ist identisch), sondern daß Sie des Feld an sich akzeptieren, denn dann sind sie bereits in diesem Feld und kommen nur schwer wieder heraus.


      Quelle:
      Buch WAL
      http://www.geldcrash.de/Neueinsteiger/neueinsteiger.html


      ;) ;) ;)
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      schrieb am 28.04.03 00:13:23
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ganz einfach!


      Man stelle sich zwei Metallplatten vor, an die eine Spannung angelegt wird. Es entsteht ein elektrisches Feld.

      1. Der Spannung ist das Geld der Reichen.
      2. Beide Pole sind SPD und CDU (Grüne und FDP sind Anhängsel)
      3. Das Kapital hat beide Pole (CDU und SPD) im Griff und steuert das Feld insgesamt.

      Wir Malocher sind die Atome welche von den Polen beeinflusst und gesteuert werden. Im Hintergrund, am Steuerhebel sitzt das Kapital.

      Das gesamte Feld heißt Demokratie.

      Folglich: Die Demokratie ist die effektivste Form der Herrschaft des Kapitals und damit der Reichen!


      Quelle:
      www.spd.de






      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 16:18:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      wer liest heute noch und wer denkt? Fernsehkonsum ist anscheinend billiger, letztendlich aber sündhaft teuer.

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 12:44:30
      Beitrag Nr. 4 ()
      Bsirske: Hartz-Gesetze toppen Kohl-Politik



      Berlin (AP) Ver.di-Chef Frank Bsirske sieht keine grundlegenden Unterschiede mehr zwischen der Sozialpolitik der rot-grünen Koalition und deren Vorgängerregierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl. «Was die Grundausrichtung in sozial- und steuerpolitischen Fragen angeht, haben wir ... unverkennbar eine Übernahme von Grundkonzepten aus der Kohl-Zeit», sagte der Gewerkschaftsvorsitzende nach der Verabschiedung der Arbeitsmarkt-Gesetze der «Berliner Zeitung» (Samstagausgabe).

      Kohl habe 1982 unter dem Motto «Leistung muss sich wieder lohnen» ein Programm der Umverteilung, der Deregulierung und der Privatisierung aufgelegt, sagte Bsirske. «Mit der Agenda 2010 wird die Politik von Kohl ja noch getoppt!» Mit «kollektiver Entsicherung» solle Beschäftigung angereizt und über die Entlastung der Firmen mehr Stellen geschaffen werden. «Das waren auch Grundpfade der Kohl-Ära. Die werden heute weiter beschritten, obwohl es für die Beschäftigungsentwicklung, für das Wachstum und bei der Haushaltskonsolidierung nichts gebracht, sondern eher die Lage verschärft hat», sagte Bsirske.



      Quelle:

      http://de.news.yahoo.com/031018/12/3p9be.html


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 14:26:39
      Beitrag Nr. 5 ()
      #2
      Quelle SPD.de?

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      Avatar
      schrieb am 02.01.04 14:39:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      #5 Quelle SPD-Forum



      Es kommen Kolchosenbauern zum Pfarrer: "Genosse Pfarrer, unser Parteisekretär spricht täglich von Dialektik. Was ist das?"

      Der Pfarrer sagt: "Das ist nicht so einfach zu erklären. Ich erzähle Euch ein Beispiel: Es kommen zwei Genossen, der eine ist rein, der andere schmutzig. Ich biete ihnen ein Bad an. Welcher von beiden wird das Bad annehmen?"

      Die Bauern sagen: "Der Schmutzige".

      Der Pfarrer sagt: "Nein, der Reine: denn der Reine ist gewohnt, zu baden, der Schmutzige legt keinen Wert daruf. Wer nimmt also das Bad?"

      Nun sagen die Bauern: "Der Reine".

      "Nein," sagt der Pfarrer, "der Schmutzige, denn er bedarf das Bades. Also, wer nimmt das Bad an?"

      Jetzt sagen die Bauern verdutzt: "der Schmutzige".

      "Nein, alle beide; denn der Reine ist gewohnt zu baden, und der Schmutzige bedarf des Bades. Wer nimmt als das Bad an?"

      Die Bauern sagen verwundert: "alle beide".

      "Nein, keiner von Beiden; denn der Schmutzige ist nicht gewohnt zu baden, und der Reine bedarf des Bades nicht".

      "Aber Genosse Pfarrer, was soll das heissen? Jedesmal sagst Du etwas anderes, und jedesmal drehst Du es so, wie es Dir passt."

      "Ja", sagt der Pfarrer, "das ist eben Dialektik".


      Quelle:
      Thread: Kein Titel für Thread 7967335696

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 04.01.04 22:37:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      hallo wasser,

      die Technik der Dialektik hast Du an anderer Stelle ähnlich als Spannungsfeld zwischen den Polen beschrieben in denen sich die Teilchen (ungebewusste Leser) fangen lassen. Natur ist wesentlich komplexer und bietet Auswege in andere Richtungen/Realitäten. Wahrnehmung ist seit Einstein relativ und seine Aussage "die Theorie bestimmt die Wahrnehmung" ist nach meiner Erfahrung relativ korrekt.

      Fraktale Mathematik (Wahrheitslehre) zeigt wie z. B. Mandelbrot Ähnlichkeit vom kleinsten ins Grösste -> nichts - Alles. So könnte man als Ausserirdischer mit diesem Wissen von den Ästen des Baumes auf dessen Aussehen unter der Erde (im Verborgenen) schliessen. Interessant sind neue Entwicklungen der Verbindung von vielen Computern und Massenspeicher im Verbund. Ähnlichkeit zu Menschen und Natur entsprechend bestätigen diese das kollektive Unbewusste der Menschen/Natur nach C.G.Jung und dessen Zugang für einige Eingeweihte (Zugangscodes).

      Rupert Sheldrakes morphogenetische Felder geben weitere Hinweise in diese Richtung und entsprechen damit dem wireless lan der Technik im Vergleich zur meist unbewussten Informationsübertragung der menschlichen/ neuronal verbundenen Lebewesen. Ethnologen beschrieben diese Art von "Gedankenübertragung" schon lange bei Naturvölkern, was aber von der Wissenschaft weitgehend, vermutlich aus Eigeninteresse, wegdefiniert wurde.

      Wirklichkeiten entstehen daraus und durch direkte Kommunikation ähnlich Nietsche "man ist, was man isst" oder besser: es ist, was es isst. Das Essen formt das Wohlbefinden, den Körper und den Geist. Fleischfresser handeln, denken anders als Pflanzenesser, die sensibler agieren im Bewusstsein der natürlichen Hemmung in lebendiges Fleisch zu beissen. Die Lüge gaukelt heile Welt vor, wenn dies maschinell geschieht. Auswirkungen sind in der Umwelt und im Miteinander zu sehen. In weiterer Ähnlichkeit formt dies auch die Sprache und dieser Input - Output die Wirklichkeit/Umweltwahrnehmung und Gestaltung durch die Medien.

      Eskimos hatten andere Wahrnehmung und damit Werte. Das lies sich in den -zig Begriffen für Schneearten ablesen. Im indischen Sanskrit gab es hundert Wortbeschreibungen für Liebesarten und die Menschen lebten damals freie Liebe als Wirklichkeit. Wo sind diese Worte in unserem Sprach"schatz" und wieviel positive Aussagen kommen über die Medien zur Lebensqualitätsbildung? Ist die Antwort gerade Bewusst gewesen und war sie positiv? Wie nehme ich mich selbst wahr und bin mir des eigenen Sprachgebrauchs bewusst, indem ich positiv formuliere?

      Denke ich bei positiv an Lebensglück oder ist selbst das bereits anders und fast alles 70 Jahre nach Einführung des Volksempfängers der Fernsehentwicklung gleichgeschaltet?!!!

      :look:
      Avatar
      schrieb am 06.01.04 12:50:21
      Beitrag Nr. 8 ()
      Feiertagsprogrammierung und wer steckt drin?

      selffullfilling prophethie,

      zur empfohlenen Wiederholung - alte indische Programmiertechnik:

      Liebe ommmmmmm....


      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 26.03.04 10:22:40
      Beitrag Nr. 9 ()
      Teile und herrsche
      25.03.2004









      "Teile und herrsche" - lateinisch "divide et impera" - ist ein uraltes Prinzip das auf das römische Imperium zurückgeht und das Prinzip beschreibt, unter seinen Gegnern Mißtrauen und Mißgunst zu säen, so daß diese in einzelnen, kleineren Gruppen leichter zu besiegen sind.

      Ein am Mittwoch im britischen Independent erschienener Artikel des Journalisten Robert Fisk läßt den Verdacht aufkommen, daß nun er selbst, sicherlich aufgrund seiner äußerst kritischen Berichterstattung, Opfer dieser Strategie werden soll.

      Fisk berichtet in dem Artikel, daß kürzlich nach Einbruch der Dunkelheit eine Gruppe amerikanischer Soldaten von der 1st Armoured Division in sein Hotel kam. Ein Offizier namens Scheetz verlangte von dem Hotelangestellten an der Rezeption Auskunft darüber, wer Zimmer Nummer 106 bewohnte - die unter anderem von Fisk genutzte Suite des Independent. Nachdem der Angestellte dem Soldaten sagte, das Gästebuch des Hotels befände sich in einem anderen Gebäude und daraufhin von dem Soldaten angefahren wurde, gab Fisk dem Soldaten seine Visitenkarte und fragte, was sie wollten.

      Ein anderer Soldat sagte antwortete ihm: "Ich schätze, wir wollen nicht, daß noch mehr Hotels in die Luft fliegen." Nachdem sich herausgestellt hatte, daß das Zimmer bereits seit einem Jahr vom Independent angemietet war und sich auch drei später eingetroffene Männer in Zivilkleidung mit "Coalition Provisional Authority"-Schildern (CPA, "Übergangsverwaltung der Koalition") damit zufrieden gaben, zogen die Soldaten ab und durchsuchten Zimmer Nummer 106 im zweiten Gebäude des Hotels, ein leerstehendes Büro.

      Während sich Fisk dann an der Rezeption mit einigen Hotelangestellten unterhielt kam ein Ober mit einem Tablett, auf dem eine Dose Bier stand. "Mit Grüßen von Herrn Sheetz", sagte er.

      Sofort war Fisk anhand der Art, wie die Angestellten ihn nun beobachteten, klar, daß sie sich fragten, was er getan hatte, um sich dieses Geschenk zu verdienen. Folglich lehnte er das Geschenk ab.

      Unter "normalen" Umständen könnte man hier sicherlich vermuten, daß Sheetz sich nur für die "Unannehmlichkeiten" entschuldigen wollte. Nach einem Jahr der Besetzung muß es aber auch bis zum letzten US-Soldaten vorgedrungen sein, daß derartige Gesten sehr leicht falsch verstanden werden können.

      Hier stellt sich die Frage, ob es sich um grenzenlose Dummheit und Ignoranz gegenüber den Tatsachen im Irak gehandelt hat oder nicht vielleicht doch eher den Versuch, Fisk gegenüber den Irakern zu kompromittieren - getreu dem Motto "teile und herrsche".



      Quelle:
      http://www.freace.de/artikel/200403/250304b.html

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 14:47:54
      Beitrag Nr. 10 ()
      Jenseits von rechts und links


      Rechts und links verlieren ihre Konturen.

      Deshalb müssen wir eine neue Politik erfinden. Ein Aufruf zur politisch nicht ganz korrekten Grenzüberschreitung. Von Slavoj Zizek.

      Rechts und links - nach diesem Schema hat die moderne Politik funktioniert und nach diesem Schema wird sie auch funktionieren. Dies jedenfalls behaupten die rechten und linken Politiker, die sich nach wie vor, aber mit zunehmender Schwierigkeit, voneinander abzugrenzen versuchen. Doch was, wenn rechts und links nurmehr politische Etiketten sind, die dieselben Inhalte in anderer Form präsentieren? Was, wenn rechts und links bloss zwei verschiedene populistische Strategien der Politik sind, um die Wähler auf ihre Seite zu ziehen?

      Nehmen wir das Beispiel von Le Pen, dem rechtsextremen Populisten Frankreichs. Erinnern wir uns, welche Panikreaktionen Le Pen 2002 in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen unter den Linken auslöste. Der Grund für die Panik war nicht sein relativ hoher Prozent an Wählerstimmen, sondern die Tatsache, dass er unter den Kandidaten auf dem zweiten Platz landete, vor Lionel Jospin, dem «logischen» Kandidaten für dieses Amt. In einem Vielparteienstaat, in dem das politische Feld von zwei Blöcken dominiert wird, die sich an der Macht ablösen (die Sozialisten und die Bürgerlichen), bedeutet der zweite Rang symbolisch die Wählbarkeit eines Kandidaten als solche. «Le Pen wurde zweiter», heisst in anderen Worten, dass er ein valabler Kandidat für das Präsidentenamt ist. Diese Botschaft war es, die den stillschweigenden Pakt der heutigen «liberalen» Demokratien störte, die jedermann politische Freiheit gewähren - unter der Bedingung, dass eine Serie von impliziten Regeln das Handlungsfeld derjenigen einschränkt, die wirklich gewählt werden können.

      Das perfekte Feindbild
      Das Unglück (und die Rolle) von Le Pen bestand darin, bestimmte Themen (die Bedrohung durch Ausländer, die Beschränkung der Immigranten usw.) einzuführen, die dann schweigend nicht nur von den bürgerlichen Parteien, sondern sogar von den Sozialisten übernommen wurden. Man ist fast versucht zu sagen, dass man Le Pen erfinden müsste, wenn es ihn nicht bereits gäbe: Er ist das perfekte Feindbild. Unfreiwillig hilft er den anderen Politikern, ihren «demokratischen Pakt» aufrechtzuerhalten und sich mit den demokratischen Werten der Toleranz und der Achtung gegenüber den «Anderen» zu identifizieren. Nach dem Ausruf «Völlig inakzeptabel! Eine Bedrohung unserer grundlegenden demokratischen Werte!» fahren die Politiker fort, wie «Le Pen mit einem menschlichen Antlitz» zu handeln. Nach folgender Logik: «Die rassistischen Populisten manipulieren die berechtigten Ängste der gemeinen Leute, deshalb müssen wir Massnahmen ergreifen!» Heutzutage gehört es in der Tat zum politischen Mainstream, dass der Status von Immigranten neu geregelt werden muss.

      Die ungeschriebenen Gesetze
      Wir haben es hier mit einer Art pervertierter hegelscher «Negation der Negation» zu tun. In der ersten Negation stört der Rechtspopulist den sterilen demokratischen Konsens, indem er mit Leidenschaft eine andere Meinung vertritt und - in diesem Fall - gegen die «Bedrohung durch Ausländer» mobil macht. In einer zweiten Negation integriert die «anständige» demokratische Mitte die Botschaft auf «zivilisierte» Weise, während sie den Rechtspopulismus zugleich aus einen Gefühl der Erhabenheit heraus ablehnt. In der Zwischenzeit hat sich das ganze Feld der «ungeschriebenen Gesetze» indes so sehr verändert, dass dies niemanden mehr auffällt und alle erleichtert sind, dass die anti-demokratische Bedrohung vorbei ist. Dieses Beispiel zeigt uns, was die Linke in den letzten Jahrzehnten getan hat: Sie hat rücksichtslos den Weg des Nachgebens, der Anpassung, des Eingehens «notwendiger Kompromisse» mit dem erklärten Feind eingeschlagen. Dies hat zu einer Versöhnung der Gegensätze geführt, das heisst zu einer Versöhnung der Position der Linken mit derjenigen ihres rechten Gegners: Die Linke steht für Sozialdemokratie, heisst aber den ökonomischen Thatcherismus gut; sie steht für die wahre Volksdemokratie, spielt aber auch das Spiel des populistischen Polit- und Wahlspektakels; sie steht für Prinzipien, handelt aber auch völlig pragmatisch.

      Die verkehrten Rollen
      In den schönen alten Tagen des 20. Jahrhunderts waren es oft die grossen Konservativen, welche die schwierige Arbeit für die Linken erledigten: Nach der unentschiedenen Haltung der sozialistischen Regierung, die zu einer Krise der Französischen Republik führte, war es Charles de Gaulle, der den gordischen Knoten durchschnitt und Algerien die Unabhängigkeit gab - bis hin zu Richard Nixon, der diplomatische Beziehungen zu China knüpfte. Heute ist das umgekehrte Szenario eher die Regel. Die neue Linke des dritten Wegs erledigt den Job für die ökonomisch konservativen Rechten, indem sie den Wohlfahrtsstaat zerlegt, die Privatisierung zu Ende bringt usw. Die klassischen Rollen von rechts und links haben sich verkehrt: Die Linke repräsentiert heute das Kapital, während sich die Rechte in einem gewissen Umfange sogar der Interessen der früheren Arbeiterklasse annimmt. Sie ist gegen billige Importe, ergreift Massnahmen gegen billige ausländische Arbeitskräfte usw. Wenn die heutige Politik nichts anderes als opportunistischer prinzipienloser Pragmatismus ist, dann kann die vorherrschende linke Variante treffend als «prinzipientreuer Opportunismus» charakterisiert werden: man heftet sich einfach die alten Formeln (Wohlfahrtsstaat usw.) an und nennt sie «Prinzipien». Dabei erspart man sich die detaillierte Analyse der heutigen ökonomischen und gesellschaftlichen Situation. Die Dummheit der «prinzipientreuen» Linken kommt klar in ihrem Standard-Vorwurf gegenüber jeder Analyse zum Ausdruck, die ein komplexeres Bild der Situation präsentiert und auf einfache Handlungsanweisungen verzichtet: «Hinter der Theorie steht keine klare politische Haltung.» Gegen diesen Opportunismus gilt es, eine andere Position zu verteidigen: dass in einer Situation wie der heutigen gegenüber einer wirklichen Veränderung nur offen bleiben kann, wer auf einfache Handlungsanleitungen verzichtet. Aktionismus führt zu nichts - die Dinge werden bloss scheinbar geändert, so dass letztlich alles bleibt, wie es ist. Darin besteht die heutige missliche Lage: Wer dem «Wir müssen etwas tun» nachgibt (Kampf gegen die Globalisierung, Unterstützung der Armen usw.), kann sicher sein, nur die bestehende Ordnung aufrechtzuerhalten. Den Grundstein für eine wirkliche Veränderung kann die heutige Politik nur legen, wenn sie vom Handlungstrieb Abstand nimmt und einfach nichts tut. Der Aufstieg des globalen Kapitalismus wird gemeinhin als eine Art Schicksal präsentiert, gegen das man nichts unternehmen kann - entweder man verleibt ihn sich ein oder man kann mit der Geschichte nicht Schritt halten und wird von ihr überfahren. Die einzige Möglichkeit, welche die heutige Politik angeblich hat, besteht darin, den globalen Kapitalismus so menschlich als möglich zu gestalten, für einen «Kapitalismus mit menschlichem Antlitz» zu kämpfen. Sobald ein politisches Projekt eine radikale Wendung nimmt, lässt die internationale Erpressung nicht lange auf sich warten: «Natürlich sind diese Ziele (mehr Gerechtigkeit usw.) wünschenswert; aber wenn ihr gegen den Kapitalismus aufbegehrt, wird das internationale Kapital euch boykottieren, die Wachstumsrate wird fallen usw.»

      Politischer Widerstand
      Wer noch an Widerstand glaubt, sollte sich dadurch nicht einschüchtern lassen. Ich glaube, die Politik muss viele Fetische über Bord werfen: Wen interessiert es, wenn das Wachstum stagniert oder sogar zurückgeht? Hatten wir nicht über viele Jahre genug hohe Wachstumsraten, die viele Menschen nur als neue Form von Armut und Enteignung erlebt haben? Warum also nicht ein negatives Wachstum, wenn es zu einem qualitativ besseren - wenn auch nicht höheren - Lebensstandard für die Mehrheit der Menschen auf der Welt führt? Das wäre wirklich eine neue Haltung in der heutigen Politik, jenseits von rechts und links, jenseits der Alternative «Wir sind vorbehaltlos für den globalen Kapitalismus; er ist für alle das Beste» und «Wir sind für den globalen Kapitalismus, wollen ihn aber mit globaler Solidarität versöhnen».

      Aus dem Englischen von René Scheu


      Slavoj Zizek ist Philosoph und gilt als einer der führenden Zeitdiagnostiker.

      serie (IX)

      Brauchen wir wieder Grenzen?
      Wir leben in einer Zeit der Entgrenzung. In der Wissenschaft, in der Kunst und in der Moral werden laufend die bisher gültigen Grenzen überschritten. Ist dies zu begrüssen, wie es ein angeblich aufgeklärtes Weltbild verlangt, das die Auflösung von Grenzen mit einer Zunahme der Freiheit gleichsetzt? Oder ist es vielmehr so, dass wir durch den Verlust von Verbindlichkeiten an Freiheit einbüssen? Bisher erschienen sind Beiträge zum Kopftuchstreit (TB vom 3.2.), zum Trash-TV (TB vom 13.2.), zu den Grenzen der Freiheit (TB vom 23.2.), zum Grenzzaun in Israel (TB vom 26.2.), zur Grenzsetzung in der Erziehung (TB vom 16.3.), zum Tabubruch in der Kunst (TB vom 31.3.), zur Grenzüberschreitung in der Medizin (TB vom 13.04.) und zu den wahren und falschen Grenzen im Sport (TB vom 19.4.). Wir setzen die Serie fort mit einem Text über die Grenzen der klassischen politischen Begriffe von rechts und links. (rs)


      Quelle:
      http://www.tagblatt.ch/hintergrund.cfm?pass_id=905876&liste=…

      oder

      http://www.feldpolitik.de


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 04.08.04 21:48:08
      Beitrag Nr. 11 ()
      Teile und herrsche - nach dem altrömischen Motto läßt sich auch heute noch trefflichst regieren.

      Man beginne mit einer Pauschaldiffamierung des „Plebs“ oder „Demos“ und spiele dann geschickt die gesellschaftspolitischen Interessengruppen gegeneinander aus, säe Argwohn, Unfrieden, Zwietracht und erzeuge ein Klima der Angst. Dann verteile man an die Artigsten gnädigst milde Gaben, mache sie sich gefügig, und schon gilt man als der große „Friedensstifter“, der ein „Klimagleichgewicht“ anstrebe.

      Hand in Hand begannen vor etwa 20 Jahren Wissenschaft, Politik und Medien, das Gespenst der globalen Klimakatastrophe an die Wand zu malen. Die Industriegesellschaften wurden pauschal als „Klimakiller“ diffamiert und das globale „Treibhaus“ gezimmert, um darin friedlich Revolution zu spielen und den grünen „Öko-Gutmenschen“ zu züchten.

      Zuerst mußte eine Apokalypse her! Unter Zuhilfenahme mystischer Urbilder von Fegefeuer und Sintflut als Strafen Gottes für sündhaftes Verhalten erzählten uns Wissenschaftler, daß wir durch unseren „Energiehunger“ die Luft aufheizen und so ei- ne Klimakatastrophe heraufbeschwören würden. Die Wurzel allen Übels sei die Verbrennung der fossilen Energieträger wie Holz, Kohle, Erdöl und Erdgas, unser Drang nach Wohlstand und Mobilität. Zur Stillung des Energiehungers würden Unmengen von Kohlendioxid in die Luft geblasen, und dies müsse unterbunden werden.

      Kohlendioxid ist in einem Gewächshaus zwar unverzichtbar für das Pflanzenwachstum, aber unter freiem Himmel sei es ein gefährliches, umweltschädliches „Klimakillergas“, so Wissenschaft und Politik. Kohlendioxid bilde in etwa sechs Kilometer Höhe um die Erde eine imaginäre Glashülle, an der die Wärmestrahlung der Erde aufgefangen und vollständig unter Verstärkung zur Erde zurückgeschickt werde. Erst dadurch sei Leben auf der ansonsten mit -18 Grad Celsius eiskalten Erde möglich. Die Differenz von 33 Grad zu der „Globaltemperatur“ (+15 °C) nannte man den „natürlichen Treibhauseffekt“. Dies wurde zum Glaubensdogma erhoben. Ein physikalischer Beweis wurde nie angetreten und wird auch nie erbracht werden können, weil die wundersame „Erderwärmung“ aus den vergletscherten Bergeshöhen mit ewigen Frosttemperaturen ein reines Phantasieprodukt ist.

      Doch was die Wissenschaftler uns für die Erde als Ganzes vorgaukelten, das gilt für keinen Körper auf der Erde. Ausnahmslos alle Körper senden unentwegt Wärmestrahlung aus, und die Erde wäre längst erfroren, wenn sie sich nicht im Lichtkegel der Sonne drehen und immer wieder mit neuer Sonnenwärme versorgt würde. In einem Atemzug mit ihrer abstrusen „Treibhaustheorie“ zollten die „Bau- und Umweltphysiker“ der Realität Respekt und warfen den Hausbesitzern vor, sie würden ihre Häuser nicht genügend dämmen. Durch Fenster und Türritzen könnte zuviel Wärme ungehindert ins Freie gelangen und sich ins Weltall verflüchtigen. Weil Glas ein guter Wärmeleiter ist, wurde Doppel- und Dreifachverglasung verordnet. Die Glasindustrie freute sich! Friert man schon unter Glas, so spürt man in jeder klaren Nacht, nicht nur in frostklirrenden Winternächten, daß die Atmosphäre keineswegs wärmt. Beheizbare Häuser sind absolut überlebensnotwendig, weil es die wärmende „Gegenstrahlung“, die aus eisigen sechs Kilometer Höhe als unsichtbare „Höhensonne“ auf die Erde niedergehen soll, in Wirklichkeit nicht gibt.

      Nun kommt der politische Schildbürgerstreich: Am 1. April 1999 bescherte uns die rot-grüne Bundesregierung zunächst das „Ökosteuergesetz“, das uns bestraft, weil wir den „Treibhauseffekt“ verstärken. Seit dem 1. Januar 2002 haben wir nun die „Energiesparverordnung“, die uns bestraft, weil es den „Treibhauseffekt“ doch nicht gibt und wir unsere Häuser beheizen müssen. Unsere Häuser müssen „Ökohäuser“ werden, so wie die besseren Demokratien sich „Volksdemokratien“ nannten.

      Die „Wärmeschutzverordnung“ vom 16. November 2001 sieht vor, daß alle Heizkessel, die vor dem 1. Oktober 1978 eingebaut wurden, bis zum 31. Dezember außer Betrieb zu nehmen sind. So verschafft sich der Staat „Frieden“ an der Front der Heizkessellobby, doch zu bezahlen hat das der Bürger, insbesondere der Gebäudeeigentümer.

      Dieser muß sich besonders „vergackeiert“ vorkommen, wenn er liest, daß von diesem Zwang ausgerechnet die Gewächshäuser der Gärtnereien ausgenommen sind. Die Verordnung gilt nicht für „Unterglasanlagen und Kulturräume für Aufzucht, Vermehrung und Verkauf von Pflanzen“. Auch diese Lobby wollte sich der Staat nicht zum Feind machen, insbesondere auch deswegen nicht, weil diese den ganzen Treibhaus-Schwindel mit Leichtigkeit auffliegen lassen könnte. So bleibt als dummer Zahler der „deutsche Michel“, der keine Interessenlobby hat und nicht umsonst die Schlafmütze trägt. Wieviel muß eigentlich noch passieren, damit er aufwacht, bevor es zu spät ist und er sich im grünen „Ökoparadies“ eingesperrt findet?


      Quelle:
      http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv02/0502ob07.htm

      ;););)
      Avatar
      schrieb am 03.11.04 17:31:07
      Beitrag Nr. 12 ()
      .......

      Mit seiner Agenda 2010 hat Kanzler Schröder die zu Kohls Zeiten begonnene Politik nur fortgesetzt, die etablierten Fürsorge- und Sicherungssysteme durch Sozialabbau "über die Runden zu bringen". Der wachsenden Schar von radikalen Sozialstaatskritikern reicht das nicht mehr. Sie machen Sozialabbau zum Grundprinzip ihrer Politik gegen einen vermeintlich hypertrophen Versorgungsstaat; sie wollen eine systematische Privatisierung der bislang noch sozialen Fürsorge und Sicherung.

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      Quelle:
      http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/st…

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