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    Wein (12) - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 19.09.03 18:14:58 von
    neuester Beitrag 24.03.04 11:22:08 von
    Beiträge: 993
    ID: 777.903
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      schrieb am 09.12.03 20:47:58
      Beitrag Nr. 501 ()
      Nabend,

      Christian, ich bin ja eigentlich überhaupt kein Anhänger der Verschlußtheorie und insofern skeptisch, ob die 98ger und 99ger Gaubys überhaupt noch mal kommen. Vielleicht werden sie auch einfach nur kontinuierlich schlechter. Keine Ahnung, in ein paar Jahren werden wir schlauer sein...
      Den Vieilles Vignes 00 hatte ich vor etwa 10 Tagen offen. Der trinkt sich momentan noch ganz schön, war aber schon mal besser. Wenn ich nochmal Weine von Gauby kaufen würde, würde ich sie richtig jung wegsüppeln!

      Im Glas befindet sich ein weiterer Riesling von Müllen, nämlich der 2001er Kabinett aus dem Kinheimer Rosenberg;

      Helles bis mittleres Grün-Gelb, dezente Apfelnase, leicht kräuterwürzig. Am Gaumen dann Apfel pur. Sehr schön zu trinkendes Leichtgewicht ohne allzu hohen Anspruch (82 Schulzpunkte).

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 21:53:27
      Beitrag Nr. 502 ()
      Moin,

      kurzes Hallo an Euch...

      ...Christian, somit hast DU die Entscheidungsfreiheit und kannst den Sommelierjob ohne Anstrengungen genießen (wegen den Engländern:D )

      Scandi, der Quasaar ist sein Geld absolut wert, momentan favorisiere ich Weisse mit mit Hang zum Halbtrockenen, sie haben eben noch zusätlich eine charaktervolle Geschmeidigkeit und sind Top-Essensbegleiter. Im Basic-Bereich passen da auch einige Classic-Rieslinge, von daher bin ich dieser Marketing-Schiene gar nicht sooo abgeneigt.

      Südfranzosen reizen momentan überhaupt nicht mehr. Modern vinifizierte Italiener auch nicht.
      Nächstes Jahr geht es wohl mal Richtung Österreich, wir können ja schon Adressen sammeln.

      Im Glas liegt ein 2000er Grand Vin de Bordeaux vom Chateau Segenzac, Cotes de Blaye. Sanftes Tertiär und Lakritz sowie der Geschmack einer 99% Cacao-Schokolade. Ein bißchen mehr Frucht mag ich schon, trotzdem hat der Wein Eleganz.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 23:17:02
      Beitrag Nr. 503 ()
      Moin!

      Heute habe ich mal ausprobiert was passiert, wenn man beim Süßweinspezialisten einen trockenen Wein kauft: den 2002er Riesling Hinternberg der Familie Bauer/Wagram aus naturnahem Weinbau (was auch immer das sein mag) für knapp 9 € bei dessertweine.de. Ein schöner Wein, typisch kräftiger Österreicher mit reichlich Mineralik und Alkohol, wohl auch Würze und Steinobstfrucht, wie auf dem Etikett vermerkt. Ich traue dem auch zu, daß er sich noch einige Jahre steigern kann. Profitiert bestimmt von nicht zu delikaten Speisen. Schmeckt eher nach 15 als nach 9 €, Schnäppchentipp, falls man einen sehr kräftigen Stil mag. Wermutstropfen: 13,5 % Alkohol. Nicht aufdringlich, aber doch spürbar. Daraufhin gleich noch einen Wein mit fünf Prozentpunkten weniger aufgezogen: 2001er Kaseler Kehrnagel Spätlese von Patheiger bzw. Karlsmühle. Beides Riesling, ähnlicher Preis, aber ganz andere Interpretation. Schöner, typischer Ruwerriesling mit beginnender Komplexität und nicht mehr vordringlicher Frucht. Ich könnte mir bei beiden Weinen einen Nachkauf vorstellen, bin derzeit aber derart gut mit Riesling bestückt, daß ich es damit nicht eilig habe.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 23:29:35
      Beitrag Nr. 504 ()
      Nochmal Moin!

      Fettinsky, freut mich, daß wir da einen ähnlichen Geschmack haben! Kennst du auch den Cotes du Rhône von Clos de Caillou? Haut in eine ähnliche Kerbe, liegt etwa bei 12 €. Gespannt wäre ich ja auch auf die Topcuvées von Aires Hautes, hatt eich aber ncoh nicht.

      Zu Gauby: ein 2000er Calcinaires hat vor einigen Wochen nicht ganz die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllt, wirkte etwas beliebig. Ich glaube auch nicht, daß der nochmal besser wird. Zwei 98er Weißweine (Vielles Vignes und Chardonnay) waren noch ganz lecker, wenn auch wohl schon etwas über den Höhepunkt hinaus.

      Zu Van Volxem: wie seht ihr den Saariesling 02 im Vergleich zu 01? Letzterer gefiel mir ja sehr, den 02er hatte ich jetzt letzte Woche in munterer Runde als Wein Nr. 10 des Abends, da war es mit der Aufmerksamkeit nicht mehr weit her, aber sonderlich begeistert hat der weder mcih ncoh sonst jemanden der Runde. Einigen war der aber auch zu süß, da habe ich ja keine Probleme mit. Hatte schon jemand den Wiltinger Riesling 02? Davon steht hier bei einem Händler noch reichlich herum für etwa 10 €.

      Zu Herrenberg: seht ihr die 02er ähnlcih wie die 01er? Die sagten mir ja gar nicht zu, ich habe noch einige Flaschen im Keller, da wird zwischen den Jahren wohl mal wieder eine Kontrollflasche fällig. Muß doch mal wissen, warum alle davon schwärmen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 12:27:50
      Beitrag Nr. 505 ()
      Hallo, HH, tatsächlich scheinen wir einige geschmackliche Gemeinsamkeiten zu haben.
      Auf den Clos de Caillou „Bouquet de Garrigues“ 2001 bin ich durch Pinard de Picard gestoßen. Ich war ich sehr gespannt auf den Wein und habe den Fehler gemacht, die erste Flasche gleich bei Erhalt durch die Post zu köpfen. Und war enttäuscht. Flach und vordergründige Aromen. Nach Lagerung von einigen Wochen hat sich das Bukett voll entfaltet. Auch den CdC halte ich für einen Wein mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Ebenfalls ein sehr guter Essensbegleiter. Durch die weichen, fast süßlichen Tannine paßt er gut zu Ente und zu Rehgulasch, zumindest so, wie ich diese Gerichte zubereite.
      Die Domaine des Aires Hautes produziert noch einen Pinot Noir zu etwa 12 Euro. Man darf keinen Burgunder erwarten, dazu ist der Körper zu kräftig und es fehlt an Filigranität. Wer sich aber den typischen Spätburgunder Geschmack in Kombination mit einem vollmundigen Südfranzosen als Genuss vorstellen kann, der sollte ihn mal probieren. Gelegentlich eine willkommene Abwechslung.

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      Avatar
      schrieb am 10.12.03 13:11:12
      Beitrag Nr. 506 ()
      Hallo,

      HHanseat, von Bauer habe ich den Hinterberg und Goldberg im Sommer probiert, da ist mir der Alkohol nicht negativ aufgefallen. Ganz im Gegenteil hielt ich die Weine von Bauer eher als elegante Vertreter des österreichischen Stils. Doch seit dem sind schon einige Monate vergangen, habe mir je eine Einzelflasche mitgenommen, die bei Gelegenheit mal probiert werden.

      Zu Van Volxem: den 01er SaarRiesling habe ich nur ein mal probiert, so das ein Vergleich schwierig fällt. Ich denke beide Weine bewege sich auf einem ähnlichen Niveau, vielleicht hat der 01er jung getrunken leicht die Nase vorn. Die Kollektion von VV habe ich zusammen mit Bernd bei Kern probiert, Notizen habe ich leider keine gemacht, dennoch ist mir der Wiltinger Riesling nicht weiter im Gedächtnis geblieben. Kostet bei Kern übrigens nur 8 Euro. Dagegen würde ich Dir den Wiltinger Braunfels empfehlen (kostet bei Kern nur 1 Euro mehr), nach meinem Empfinden der trockenste in der Einsteigerklasse.

      Zu Herrenberg: den 02er Quasaar gab es ja im letzten Jahr noch nicht, läßt sich auch nicht wirklich mit dem 00er Nr. 4 vergleichen. Saartyr 01 und 02 hatten wir in Viersen, beide wurden sehr ähnlich (87-89 Punkte) eingeschätzt. Die 02er Nr. 6 habe ich wieder zusammen mit Bernd getrunken, wir beide sahen den Wein knapp über 90 Punkte (91-93?).

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 20:49:43
      Beitrag Nr. 507 ()
      Nabend,

      Fettinsky, den Pinot Noir von Aires Hautes werde ich mir als Fan der Rebsorte auf jeden Fall mal vormerken!

      HHanseat, den 02er Saarriesling sehe ich so wie Jörg auf ähnlichem Level wie den 01er (knapp unter 90). Angesichts des Preises kann man mit diesem Wein nichts falsch machen.

      Gerade habe ich einen richtig guten gereiften Riesling im Glas, nämlich die restsüße 98ger Spätlese von Martin Müllen aus der Kröver Letterlay. Der Wein hat dezente Reifearomen, aber er hat halt außerdem immer noch genügend Frucht (Mirabellen, ein Hauch Maracuja) und Säure, um immer noch Spaß zu machen.
      Ich bastele gerade mit an der Renovierung von Müllens Internetpräsenz. Ihr könnt ja mal einen Blick auf die aktuelle Webside http://www.weingutmuellen.com werfen und mir mitteilen, ob ihr sie auch ziemlich miserabel gestaltet findet.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 08:55:09
      Beitrag Nr. 508 ()
      Ja, volle Zustimmung http://www.weingutmuellen.com/ is ziemlich mies gestaltet.

      Das sieht ungefaehr so aus, wie wenn ich mir mit der 1&1 Internethilfe mir ne Homepage bastle - man sieht dass ich keine Ahnung habe :D

      Uebrigens faellt mir auf dass die meisten Weinseiten keine Preislisten enthalten. Macht man das um seinen Vertrieb zu schuetzen ? Was soll sonst der Sinn einer Internetseite sein, wenn ich dann anrufen muss um nach einer Preisliste zu fragen :mad: ???

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 12:55:02
      Beitrag Nr. 509 ()
      Hallo,

      Christian, auch ich ärgere mich massiv über Weingut-Websites, auf denen keine Preise zu finden sind. Pfeffingen zum Besipiel ist so ein Fall. Die schicken einem ihre Preisliste auf Anfrage mit der Post. Da kann ich mir nur an den Kopf packen!

      Auf Martins neuer Homepage wird das aber alles ganz anders werden, vieeel besser natürlich. Es wird einen Online-Shop geben, in welchem jeder einzelne Wein mit einem kurzen (von mir verfaßten:D) Text vorgestellt wird. Daneben befindet sich dann direkt der Preis und ein Symbol zum Eintüten. Ich hoffe, ihr klickt dann häufig auf diese Symbole, damit ich fette Provisionen kassieren kann :D :D.

      Nee, im Ernst, ich mache das rein aus Spaß an der Freud. Deshalb habe ich auch kein Problem damit, hier noch mal die Werbetrommel für Martins finessenreiche Rieslinge zu rühren. Die Art Wein, die er ganz bewußt anstrebt, ist leider nicht ganz einfach zu vermarkten.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 12:40:07
      Beitrag Nr. 510 ()
      Hallo,

      zuletzt getrunken:
      - diverse Kabinettweine von Münzberg (Südpfalz, Mitglied der 5-Freunde-Connection): rebsortentypisch, sehr klar und sauber, aber ohne geschmackliche Auffälligkeiten, die ich mittlerweile doch von einem Wein erwarte, der mich anspricht und nicht im Meer der gefälligen, trinkbaren, aber langweilenden Weine untergeht. Ich hatte mir mehr versprochen von den Brüdern Kessler. Ganz ähnlich erging es mir mit einer WB Spätlese von Pfirmann, einem der zahllosen Jungwinzer der Südpfalz, die mittlerweile im GM sehr gut wegkommen (mehrere Weine im Bereich 85+ Punkte) - zu gut, wie mir scheint (und die lt. Klage von Winzer Kleinmann sen. aus Birkweiler die älteren Winzer nicht mal mehr grüssen würden).

      - im gestrigen Wettbewerb Hinterberg gg. Schneiderberg (d.h. GV von Bauer /Wagram gegen Weinrieder/Weinviertel, beide von C.Necknig bezogen) erwies sich der Schneiderberg als haushoch überlegen: ein rassiger, eleganter Wein, gar nicht fruchtig-breit wie andere Weinviertel-Weine, die ich getrunken habe, für 7 € ab Hof bestimmt 88 Punkte wert. der Bauer-Wein schmeckt - wie hier schon angeklungen - tatsächlich eher schlank, mit Säure und Zitrustönen, aber zum einen eindimensional und ohne den Kick, den ich wie oben erwähnt erwarte, zum anderen mir mit 13,5 % zu alkoholisch.

      - der preislich meine Vorstellungen ansonsten übersteigende Johner bietet immerhin eine "Ouvertüre" als Cuvee aus Grau- und Weissburgunder sowie M-T an. Die 2000er hat viel Aroma und ist vorzüglich gelungen (auch schöne Säure). Für 5 € ein wahres Schnäppchen, bin auf die nur noch zu etikettierende 2001er Version gespannt.
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 21:43:09
      Beitrag Nr. 511 ()
      Gerade ausgetrunken:

      Weingut Scholler, Chardonnay Spätlese trocken 2002
      Sauberer Chardonnay, nicht so fett wie die Neue-Welt-Weine, 9,80 Euro (www.weingut-scholler.de)

      Gerade im Glas
      Domaine Remejeanne, Le Genevriers 2000
      Dunkeles rot. in der Nase gekochte Früchte. Im Mund noch viele Tannine, Kakao, fruchtig. Scheint noch etwas unausgewogen, wahrscheinlich wird aber keine Flasche so alt dass sich das legt :D Ein richtiger Süd-Rhonewein wie ich ihn mag.

      Gruss Christian
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 01:58:13
      Beitrag Nr. 512 ()
      Nabend,´

      vorgestern war ich, obwohl ich eigentlich keine Zeit hatte, auf der sehr netten Veranstaltung "Saarburger Vollrausch" in den Bonner "Kinkelstuben". In kleinem Kreis gab es 5 Weine aus dem Saarburger Rausch, alle von Geltz-Zilliken:
      Kabinett trocken 01, Auslese 83, Versteigerungsspätlese 95, Versteigerungsspätlese 99 und Auslese 97 (letztere, die auf der Karte immerhin mit 66 Euro notierte, wurde vom Patron ausgegeben). Die 83ger Auslese gefiel mir nach wie vor nicht, aber die anderen Weine, die durch die Bank dieselbe filigrane, schiefermineralische Sprache sprachen, waren alle sehr eindrucksvoll.
      Die "Kinkelstuben" sind dringend zu empfehlen. Die Weinkarte ist bei einigermaßen fairen Preisen überwältigend, und über das Essen kann man auch nicht meckern.

      Gerade komme ich von unserer quartalsmäßigen "Wiedererkennungsprobe". Diesmal gab es neun deutsche Rotweine aus 8 verschiedenen Rebsorten, und obwohl sich die Weine teilweise sehr mäßig präsentierten, war das eine ganz interessante Angelegenheit. Als ziemlich scheußlich, weil aufdringlich, parfümiert und zu süß, erwies sich zum Beispiel ein barriquisierter Schwarzriesling von Darting. Auch den süßlichen Merlot(!) von Karlheinz Keller (88 Punkte bei Eichelmann) fand ich kitschig und ziemlich unerträglich. Als sehr eindrucksvoll, weich, strukturiert und gut gereift erwies sich hingegen ein 97ger Spätburgunder aus der Erbacher Michelsmark von Jakob Jung.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 19:22:33
      Beitrag Nr. 513 ()
      Hallo,

      heute gab es dann den ersten Schluck ein wenig früher als gewohnt, es galt zusehen ob meine "besseren" Franzens durch den Hitzeschaden im Sommer gelitten hatten. Der Korken ragte bereits 2mm oberhalb des Flaschenrandes und obwohl ich den Wein im Weingut intensiver empfand, denke ich, hat der Wein die Tortur ganz gut überstanden.

      2002er Bremmer Calmont "Goldkapsel"

      helles Gelb, füllige und komplexe Nase, dominierend die Mineralität, wirkt auf mich "gereift" - etwas Laub, welches ich normalerweise den Sekundäraromen zuschreiben würde (hat der Korken evtl. doch einen größen Einfluß?), mit eingewoben die Zitrusaromen - so wie ich das empfinde, sehr typisch für diese Lage. Kräuter und eine ätherische Art. Am Gaumen prickelt zunächst etwas Kohlensäure auf der Zunge, wirkt zusammen mit der in der Nase erwähnten Zitrone sehr animierend. Die Säure der Jugend entsprechend kräftig. Wie bereits in der Nase, besteht dieser Wein aus Mineralität pur, die für mich schon in die salzige Richtung geht. Etwas intensiver hatte ich diese Mineralität im Gedächtnis. Trotz der 13%vol. würde ich die Goldkapsel nicht der "Neuen-Moseler-Machart" zuschreiben, er wirkt insgesamt angenehm schlank, elegant und finessenreich. Oft wird bei den Calmonter-Weinen von Franzen vom roten Faden gesprochen, dieser zieht geradewegs durch das gesamte Erlebnis - Nase, Mund und behält seine Intensität auch im langen Abgang. Es wird oft geschrieben das die Weine von HL polarisieren, denke das selbe gilt nicht minder für diesen Vertreter von Franzen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 19:32:28
      Beitrag Nr. 514 ()
      Es wird oft geschrieben das die Weine von HL polarisieren, denke das selbe gilt nicht minder für diesen Vertreter von Franzen.

      Kann ich bestätigen, ich kam mit den höherklassigen Prädikaten beider Güter nicht zurecht, so mit einem HL-Röttgen oder eben den 01er Goldkapseln von Franzen. Immerhin habe ich mir vor einigen Wochen mal einen 01er Uhlen R zugelegt, um zu sehen, wovon alle schreiben.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 19:54:18
      Beitrag Nr. 515 ()
      Hallo HHanseat,

      gerade den Weinen aus dem Röttgen hätte ich es eher zugetraut dem allgemeinen Einheitsbild zu entsprechen. Der 01er Röttgen würde dir im Moment vermutlich auch mehr vergnügen bereiten. Mein zuletzt probierter 01er Uhlen R vor einigen Wochen konnte mich nicht so recht überzeugen, entsprach nicht dem grandiosen Bild in der Jugend, doch da ich selbst noch drei Flaschen davon habe, wird es spannend zu beobachten sein wohin die Reise geht.

      Es bleibt die Frage, warum diese Weine polarisieren? Als klassisch-harmonisch kann man die beiden genannten Weine ja nicht nennen, vielleicht liegt es daran, das sich ein Attribut extrem in den Vordergrund drängt. Beim Calmont die Mineralität und bei HL kommt noch die oxidative Note dazu.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 13:02:23
      Beitrag Nr. 516 ()
      Moin, Jörg!

      Ich hatte den 2000er Röttgen, leider weiß ich nicht mehr detailliert, was mir mißfiel. Der "vom blauen Schiefer" war auch nichts für mich, obwohl die Schieferterassen immer gern getrunken wurden.

      Mein zuletzt probierter 01er Uhlen R vor einigen Wochen konnte mich nicht so recht überzeugen, entsprach nicht dem grandiosen Bild in der Jugend,

      Hm, das wollte ich jetzt eigentlich nicht hören :D Dann sollte ich mich also beeilen? Vor Genuß kräftig belüften oder einfach abwarten?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 14:33:29
      Beitrag Nr. 517 ()
      Hallo HHanseat,

      Hm, das wollte ich jetzt eigentlich nicht hören Dann sollte ich mich also beeilen? Vor Genuß kräftig belüften oder einfach abwarten?

      Ich würde mich selber um einiges besser fühlen wenn ich darauf eine sichere Antwort wüßte. Ich habe mich entschlossen es mit warten zu versuchen, denn in dieser Phase handelt es sich immer noch um einen guten Wein (sah ihn so bei 88 Punkte), dennoch ab einen Preis von ca. 25 Euro erwarte ich schon etwas Besonderes. Glaube nicht das die Weine von HL innerhalb kürzester Zeit den Bach herunter gehen. Ob er noch mal besser wird bleibt abzuwarten und dann muss es einen noch schmecken. Fragen über Fragen, nur leider beschäftige ich mich noch nicht lang genug mit dieser Art von Weinen - das Lehrgeld wird unvermeidlich sein. Und wir haben ja gelernt - das Terriorweine nicht schmecken müssen.;) Vielleicht können wir mit steigender Reputation unsere Uhlen R zu Toppreisen irgendwann mal verhökern.:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 21:13:25
      Beitrag Nr. 518 ()
      Hallo HHanseat,

      Heute habe ich mal ausprobiert was passiert, wenn man beim Süßweinspezialisten einen trockenen Wein kauft: den 2002er Riesling Hinternberg der Familie Bauer/Wagram aus naturnahem Weinbau (was auch immer das sein mag) für knapp 9 € bei dessertweine.de. Ein schöner Wein, typisch kräftiger Österreicher mit reichlich Mineralik und Alkohol, wohl auch Würze und Steinobstfrucht, wie auf dem Etikett vermerkt. Ich traue dem auch zu, daß er sich noch einige Jahre steigern kann. Profitiert bestimmt von nicht zu delikaten Speisen. Schmeckt eher nach 15 als nach 9 €, Schnäppchentipp, falls man einen sehr kräftigen Stil mag. Wermutstropfen: 13,5 % Alkohol. Nicht aufdringlich, aber doch spürbar.

      Etwas verspätet nun auch der 2002er Riesling Hinternberg bei mir im Glas, kann die o.g. Beschreibung voll und ganz nachvollziehen. Der Alkohol macht sich etwas feurig im Abgang breit, dennoch hält sich dieser "Wermutstropfen" noch in Grenzen. Die Würze zusammen mit der aggressiven Mineralität erinnert mich eher an einen Grünen Veltiner statt an Riesling. Die gelben Früchte resp. Steinobst in der Nase gefällt mir sehr gut. Die Wuchtigkeit am Gaumen ist dann schon gewöhnungsbedürftig, nix von der damals festgestellten Eleganz. Ein kräftiger Bursche den man nicht jeden Tag begegnen möchte. Allein die Feststellung das er sich noch in einigen Jahren steigern könnte kann ich so nicht teilen, wüßte jetzt nicht was sich am Wein noch verbessern könnte. Der Alkohol und die kräftige Seele werden sich IMHO sicherlich nicht abmildern. Für mich ein Wein für die Wintersaison, spart ein wenig die Heizungskosten.;) Das PLV ist gut, diese Weine bekommt man seltens unter 10 €.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 19:05:27
      Beitrag Nr. 519 ()
      Nabend,

      mal wieder so ein Fernsehtipp kurz vor Beginn:

      "Doping im Weinkeller"
      Dienstag, den 16.12.2003, 22.15 - 23.00 Uhr im NDR

      Infos unter:
      http://www.riesling.de

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 19:38:34
      Beitrag Nr. 520 ()
      Nabend,

      die Sendung würde mich sehr interessieren, aber ich bekomme NDR 3 nicht.

      Sieht sich jemand in der Lage, das ganze auf VHS aufzunehmen?

      Aber nur, wenns nicht zuviel Umstände macht!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 19:54:06
      Beitrag Nr. 521 ()
      Oder noch besser waere es wenn man das ganze per Computer und TV-Karte speichert und als MPEG, AVI oder andere weitverbreitete Formate zur Verfuegung stellt. Eine 45 Minuten Sendung kann man leicht auf eine CD brennen, ist besser zum Verschicken als eine VHS Kassette :D oder wer DSL hat: downloaden...

      Moechts auch gerne haben :cool:
      Christian
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 20:27:19
      Beitrag Nr. 522 ()
      Nabend,

      Bernd, eine Aufnahme per VHS ist kein Problem, wird gemacht. Für die andere Alternative TV-Karte und abspeichern als MPEG fehlt mir leider noch (im Januar gibts einen neuen Rechner) die Hardware. Jetzt müßte ich nur einen Weg finden eine VHS zu vervielfältigen, ein zweites Gerät besitzen wir nicht. Wäre es nicht für die Disney VHS-Kassetten meines Sohnes hätte ich dieses primitive Gerät schon längst entfernt.;) :D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 20:36:46
      Beitrag Nr. 523 ()
      Hallo,

      Jörg, schon mal vielen Dank im Voraus! VHS ist für mich die einfachste Lösung (aber auch erst seit einem Jahr, vorher hatte ich keinen Recorder) - auf meinem Rechner habe ich noch nie bewegte Bilder angeschaut. Keine Ahnung, wie das geht und ob das mein kleiner Laptop überhaupt packen würde.

      Noch ist kein Wein im Glas, aber das wird sich gleich ändern...

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 21:09:15
      Beitrag Nr. 524 ()
      Hallo Bernd,

      VHS ist schon ok. Mein DVD kann ja auch nur abspielen, somit ist es die einzige Möglichkeit. Aber Bilder packt dein Laptop bestimmt, interessant das Video der Gebr. Lange über den Bremmer Calmont und Franzen - erhältlich auf der Homepage. Download ohne DSL könnte etwas dauern, ansonsten ist der Bericht ganz interessant, weniger informativ, dafür schöne Bilder aus dem Berg.

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. In Sachen Wein werden heute die Reste vom Hinternberg vernichtet, neue Flasche ist nicht angedacht, da nicht ganz so gesund. Heute ein Paket erhalten mit zwei Auslese von Alfred Merkelbach aus Ürzig (Würzgarten) - hat jemand von diesem Ami-Exporteur die Weine schon mal im Glas gehabt? Die Neugier hat mich geritten was da von dem Amiguru so hoch gelobt wird, auch der Vergleich 92er gegen 02er dürfte interessant sein. Mal sehen.
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 21:36:13
      Beitrag Nr. 525 ()
      Hallo,

      Jörg, ich habe zwar DSL, aber diese Downloaderei ist mir irgendwie suspekt. Ich Computermuffel brauchs halt nicht wirklich.

      Weine von Merkelbach hat mein Freund Christoph im Keller, Die, die ich bislang getrunken habe, fand ich nicht sonderlich aufregend. Das PLV stimmte aber.

      Gerade habe ich eine sehr hoch gefüllte Flasche 1990ger Riesling Spätlese ohne Lagenangabe von Martin Müllen entkorkt.

      Schöne grüngoldene Farbe, in der Nase deutliche Reifearomen, daneben Cassis und Kräuter. Am Gaumen wieder Reifetöne, die mich persönlich stören, dann Äpfel und Aprikosen. Die noch sehr deutlich schmeckbare Säure verleiht dem Wein aber eine gewisse Spannung. Der Zucker, der bei 8,5% mal in größerer Menge vorhanden gewesen sein muß, steht inzwischen ziemlich im Hintergrund.

      Dieser Riesling aus Müllens Debütjahrgang, ein Wein der ersten Stunde sozusagen, ist nicht ganz mein Fall. Er hat sich aber insgesamt gut gehalten und dürfte den Freunden des gammeligen Rieslings größeren Genuß bieten. Ca. 85 Hornwatzpunkte, wenn ich mich um Objektivität bemühe.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 23:01:26
      Beitrag Nr. 526 ()
      Nabend,

      da mir die Moselweine langsam trotz aller Qualität zu den Ohren herauskommen, habe ich gerade noch einen Grünen Veltliner Ried Lamm 02 von Hirsch aufgedreht (es lebe der Schrauber:)!).

      Intensive goldgelbe Farbe. Kraftvolles, eindringliches Bouquet, Mineralien, gelbe Früchte, florale Noten, ein Hauch Krokant.
      Am Gaumen sehr dicht und druckvoll mit ins Salzige gehender Mineralität. Das manchmal etwas ordinäre "Pfefferl" des Veltliners fehlt, dafür gibt es ganz im Hintergrund eine ganz dezent lakritzige Note.
      Voller Körper, gut eingebundener Alkohol.
      Zweifelsohne ein hervorragender Wein jenseits der 90 (92 Schulzpunkte).

      Ich trinke aber trotzdem im Zweifel lieber einen Riesling....

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 09:45:29
      Beitrag Nr. 527 ()
      Moin,

      gestern gings der trockenen 02er Halenberg-Auslese von Emrich-Schönleber erstmalig an den Kragen:

      Schöne goldgelbe Farbe, in der Nase wie am Gaumen sehr dicht und intensiv. Reife Zitrusnoten (Grapefruit), Mineralität ohne Ende, enorme Länge. Sehr typisch für die Nahe, der Wein erinnert mich in mancherlei Hinsicht an die trockenen Spätlesen von Dönnhoff, die ich Ende der 80ger in größeren Mengen im Keller hatte. Zweifelsohne ein ziemlich genialer Riesling, auch wenn mir die 96 Punkte von Hofschuster leicht übertrieben scheinen (93-94 Hornwatzpunkte).

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 22:45:18
      Beitrag Nr. 528 ()
      Nabend,

      zwei Weine des heutigen Abends, beide aus der halben Flasche.

      2001er Oestricher Doosberg "Drei Trauben" von P.J. Kühn
      reife und komplexe Art, intensive Kräuter, würzige, ätherische Nase. Etwas Pfirsich, halbtrockener Stil. Die Säure moderate und schon gut eingebunden. Mittelkräftige Struktur, mineralisch und nachhaltig. 90P.

      Für einen 2001er wirkt dieser Wein auf mich schon erstaunlich gereift (nicht negativ gemeint!) und trinkfertig, möglich das es an der halben Flasche liegt. Meine letzte Flasche werde ich noch vorm Sommer austrinken, denn besser wird der meiner Meinung nach nicht mehr.

      1998er Bernkasteler Lay Riesling Auslese* vom Weingut Haus Klosterberg (Markus Molitor)
      perfekt gereift, komplex, Petrol, Laub, Baumrinde, gelbe Früchte (Pfirsich und Zitrone), moderate Süße, Honig, Karamel, Botrytis, dezente Säure - auf jeden Fall noch wahrnehmbar und verhindert das der Wein in die Breite geht, Aprikose und Mandarine, ewig Lang. 92-93P.

      Ein Süßwein so wie ich ihn mag, der Petrolton stört nicht, trägt statt dessen zur Komplexität bei. Dennoch länger lagern würde ich die Auslese nicht, jetzt trinken.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 23:51:21
      Beitrag Nr. 529 ()
      Nabend,

      Jörg, ein dezenter Petrolton stört mich auch nicht. Nur ist es leider so, daß diese Geruchs- und Geschmacksnote häufig sehr penetrant ist.


      Gestern habe ich für mich und eine Besucherin Löwensteins Schieferterrassen 01 geöffnet. Dieser Wein ist momentan sehr schön zu trinken. Er besticht durch eine runde Säure, cremige Struktur und vor allem durch seine fast salzige Mineralität. Ein Basisriesling, der für mich so manches Große Gewächs alt aussehen läßt. "Objektiv " wohl knapp unter 90 Punkte, subjektiv eher darüber. Für mich ist Löwenstein wirklich der ungekrönte König des deutschen Rieslings, zumindestens im trocken-halbtrockenen Bereich. Schönlebers Halenberg-Auslese zm Beispiel ist zweifelsohne auch hervorragend, trifft meinen Nerv aber nicht so wie wie die HL-Weine.

      Heute abend liegt nach getaner Arbeit Horst Sauers 00er Rieslingspätlese aus dem Lump im Glas. Ein dezent restsüßer Wein mit reichen Fruchtaromen, aber auch sich andeutenden ersten Ermüdungserscheinungen. Jetzt noch mit recht viel Spaß zu trinken, aber es war nicht verkehrt, daß ich - alamiert durch eine Weinplus-Mail von Werner Elflein - meine letzte Flasche jetzt geköpft habe (85 Punkte).

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.12.03 10:10:59
      Beitrag Nr. 530 ()
      Morgen,

      Bernd, dezent ist meine persönlich Interpretation der Intensität, der Petrolton ist schon präsent in der Nase und daher für dich vielleicht schon ein wenig zuviel des Guten. Doch das ist nur eine Vermutung. Eine Flasche habe ich noch, vielleicht können wir den "Gammel";) mal gemeinsam probieren.

      Vom 01er Schieferterrassen haben ich mir noch zwei Flaschen besorgt, obwohl nach deiner Beschreibung bei mir schon wieder die Neugier geweckt wurde, sind diese Flaschen für einen Langzeitversuch gedacht. Auch auf die Gefahr hin das ich den Höhepunkt überschreite, möchte ich unbedingt das Potential dieses Weines mal ausloten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.12.03 17:49:54
      Beitrag Nr. 531 ()
      Hallo,

      kurz und schmerzlos - heute mal wieder einige imposante Weine bei Kierdorf probieren können, es gibt keine bessere Möglichkeit den eigenen Weinhorizont zu erweitern.

      es gab u.a. - ein Spontangärer mit Zitrusnase und würziger Mineralität, 2002er Idig (92). Ein Riesling "M" 2002 von Pichler, intensive Frucht, cremig, kräftige Säure, wahnsinnige Dichte und "unendlich" Lang (93). Es folgte der 2002er G-Max von Keller, dicht, cremig, gelbe Früchte, groß, mineralisch, elegant und finessenreich (95). Und ein Österreicher vor dem ich meinen nicht vorhandenen Hut ziehe, 2002er "Unendlich" von Pichler - Zitrone, Kräuter, enorme Konzentration, komplex, kr. Säure, mineralisch und verfügt über die Extrakte um die Wuchtigkeit völlig zu schlucken (96). Nicht verstecken mußte sich der 2002er Uhlen R von HL, enorme Mineralität, Pfirsich, oxidativ, dicht, cremig, frische Säure (94)- der Wein hat sich geöffnet und bei mir das Kaufsignal ausgelöst.

      Aber, eigentlich wollte ich euch über ein Rotwein-Erlebnis aus Übersee berichten - schon oft im RobertParker-Forum konnte ich über diesen Kultwein lesen, nun hatte ich ihn mal im Glas.

      1999er Zinfandel Duarte von Turley

      Kirsche, hoch konzentriert, der Alkohol (15,8%) brennt ein wenig in der Nase, dunkle Schokolade, Röstaromen, Holz. Auch am Gaumen sehr dicht, etwas Süße die vermutlich vom Alkohol kommt, es ist erstaunlich den Alkohol merkt man am Gaumen zu keinen Zeitpunkt. Auch das Holz schon gut eingebunden. Weich und samtig - kaum Tannine. Sehr Lang. Muss man jenseits von der 90er Marke sehen, es fehlt mir jedoch die Vergleichsmöglichkeiten. Ja, schmeckt verdammt gut, auch wenn man vermutlich, nicht nur wegen des Alkohols, nur höchsten zwei Gläser trinken könnte. Aber worüber reden wir hier, kostet lächerliche 60 Euro das Fläschchen. Übrigens, ist der G-Max auch für 60 Euro und der "Unendlich" schon für 70 Euro zuhaben. Das nur falls ich eure Neugier geweckt habe.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.12.03 20:59:52
      Beitrag Nr. 532 ()
      Nabend,

      heute sollte unter der Führung von riesling.de die 4. Live-Degu, zwei Auslesen von den Gebr. Merkelbach aus Ürzig - sozusagen alt gegen neu bzw. Reifepotential, stattfinden, leider hat dieses wegen eines abstürzenden Servers nicht geklappt. Der Versuch per Email eher ungenügend, eine Nachbesprechung wird es in der kommenden Woche geben.

      1992er Ürziger Würzgarten Riesling Auslese (Fass 13)
      kräftiges, sattes Gelb. Gereift, Petrol, erdig, Laub, Mineralität, Kräuternote (andere Meinungen waren - Kokosaromen und Pfefferminze - konnte ich nicht nachvollziehen). Im Mund - schlanke Art, moderate Süße, saftige Frucht, gelbe Früchte. Die Säure verleiht diesen "Oldtimer" noch eine Menge Frische. Der Wein hat sich im Mund erstaunlich gut gehalten, keine Altersnoten. Würzige Mineralität. Etwas Zitrus oder Grapefruit im Abgang - der zunächst etwas kurz wirkt, sich mich zunehmender Luft noch steigern kann. 88 Punkte.

      2002er Ürziger Würzgarten Riesling Auslese (Fass 16)
      sehr hell, wässerig in der Farbe, etwas Perlage. Zunächst wieder die Kräuternote - wurde von Jemanden als "Würzgartennase" beschrieben und deutlich in beiden Weinen wahrnehmbar. Intensive Rieslingnase - üblichen Verdächtigen Zitrone und Pfirsich - erinnert mich irgendwie an Van Volxem. Auch wegen der Süße in der Nase. Mineralität. Am Gaumen deutlich dichter als der 92er, cremig, etwas vordergründige Süße, jung, animierende Säure - guter Gegenpol zur Süße. Die Frucht wie in der Nase und begleitet auch den Abgang. Wieder diese würzige Mineralität. Mir kommt ständig der Tabubegriff "Lecker" in den Sinn. 91 Punkte.

      Also als belanglos finde ich diese Weine nicht, auch wenn andere Spitzenerzeugnisse aus der Region vielschichtiger sind, müssen diese Weine keinen Vergleich scheuen. Der Preis von 8 Euro für 0,75l ist sensationell. Mein Vorurteil ist erst mal abgebaut, würde ich bedenkenlos weiter empfehlen. Oh - nicht von den Etiketten und Kammerpreismünzen abschrecken lassen, es kommt auf den Inhalt an.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.12.03 21:07:27
      Beitrag Nr. 533 ()
      Noch mal ICH,

      Ein Fazit fällt mir schwer, da ich den Jahrgang 92er nicht beurteilen kann, doch generell würde ich sagen das der 92er sich erstaunlich gut gehalten hat. Möglicherweise vor zwei Jahren noch einen Hauch besser. Der 2002er wirkt in seiner Frucht strotzender Phase einfach "sexy", da hat es der "Oldtimer" ein wenig schwer. Vielleicht sollte man das durchhalten über 11 Jahren belohnen und sie beide gleich gut sehen. Oder die Antwort liegt wie immer irgendwo mitten drin.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 00:52:18
      Beitrag Nr. 534 ()
      Moin,

      Jörg, vielen Dank für deine Berichte. Das ich was von Merkelbach getrunken habe, ist schon ein Stück her - und Auslesen habe ich von diesem Weingut noch nie probiert.

      Außerhalb der Adventszeit werde ich bestimmt auch mal wieder versuchen, an deiner der Verkostungen von riesling.de teilzunehmen.

      Gestern war ich in Bonn, um dort einen Freund, den ich lange nicht gesehen habe, weil er zur Zeit in Texas arbeitet, zu treffen. Er interessiert sich auch für Wein und brachte einen guten 94ger Burgunder mit, nämlich den Clos de la Roche Grand Cru von Hubert Lignier. Ein sehr dichter und kraftvoller Pinot, an den ich mich gewöhnen könnte. Außerdem hatten wir zwei 01er von Bäcker. Der Frühburgunder enttäuschte mich diesmal ein wenig, aber der durchaus intensive Spätburgunder machte auch neben dem großen Franzosen keine schlechte Figur.

      Zudem probierten wir den Löwensteinschen 00er Uhlen - nach wie vor großer Stoff - und den "Quasaar" von Herrenberg, der sich neben dem Uhlen nicht ganz behaupten konnte, aber trotzdem viel Spaß machte.

      Heute abend habe ich bei meinen Eltern zwei Auslesen (Riesling) geöffnet, nämlich Matherns Norheimer Dellchen 01 und Richters Röttgen 02. Letztere war der eindeutig bessere, weil strukturiertere, lebendigere und mineralischere Wein. Die Mathern-Auslese wirkte auf mich ein wenig zu breit und sahnig.


      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.12.03 19:22:11
      Beitrag Nr. 535 ()
      Nabend allerseits,

      da ich morgen noch ein wenig arbeiten muss, der Besuch dann auch bald droht einzutreffen und ich den Rechner über die Feiertage auslassen werde. Möchte ich diese Gelegenheit nutzen um jeden ein herzliches und genußreiches Weihnachtsfest zu wünschen.

      Merry Christmas,

      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.12.03 20:51:54
      Beitrag Nr. 536 ()
      Moin,

      auch von mir fröhliche Tage mit gutem Wein.
      Im neuen Jahr ist die extrem anstrengende Arbeitszeit vorbei und dann trinken wir hier mal wieder etwas.

      Heilige Grüsse
      ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 23.12.03 21:07:10
      Beitrag Nr. 537 ()
      sapperlott

      zinfandel 15,8 % - 60 euro
      stolzer wahnsinn, wirklich total megalo.

      ich laß es heute wohl bei einem glas -niepoort- vintage 83-
      hat mal 40 märker gekostet, das waren noch zeiten.
      Avatar
      schrieb am 30.12.03 20:53:46
      Beitrag Nr. 538 ()
      Moin,

      in den Wachmomenten während der Weihnachtstage habe ich eine Barolo-Staffel hingelegt. Wie immer waren sie alle recht lecker, wenn auch viel zu teuer. Ein 93er aus der Top-Lage Cannubi vom recht großen Haus Marchesi di Barolo hat eher an Spannung verloren. Er schmeckte nur wie ein guter Barbera. Lagerung über 10 Jahre war in diesem Fall nicht notwendig. Die 99er waren in der Regel schon gut trinkbar.

      Heute abend gab es zur Pasta den 2002er Quasaar von Herrenberg. Ich empfinde eine wesentlich höhere Fruchtsüße, würde ihn schon fast in den lieblichen Bereich einordnen. Er ist sehr frisch, hat herb-süßliche Nuancen, den Preis, den ich letztens gegenüber Scandi noch als fair äußerte, ist realistisch schon etwas höher angesiedelt. Der Wein ist lecker, aber gar nicht mal so tiefgründig, für 10 Euro wäre es ein absoluter Vorzugswein.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 31.12.03 14:00:37
      Beitrag Nr. 539 ()
      Hallo,

      über die Weihnachtstage stand der Wein nur bedingt im Vordergrund, Heiligabend habe ich dann für die sonst wenig weintrinkenden Gäste den Weißburgunder von Scholler und Auslese von Berweiler geöffnet. Die Auslese kam am besten an, den WB mußte ich dann über die Tage hinweg selbst trinken.

      Nach den Feiertagen gönnte ich mir dann meine erste Flasche 02er Saartyr - Kräuterwürzige Nase, etwas gelbe Früchte, schieferige Mineralität. Am Gaumen etwas zurückhaltend, saartypisch kräftige Säure, viel Mineralität, elegant und kein wuchtiger Typ. Kann hoffentlich noch zulegen. In diesem Zustand kam auch mir leichte Zweifel zum PLV, doch bedenke man, das man diesen Wein wegen der harten Arbeit in den Steillagen schon mal nicht mit einen Achat oder anderen Wein in dieser Preisklasse vergleichen sollte.

      Zum Quasaar, da möchte ich Ekonti widersprechen, geht der Preis meiner Ansicht nach voll in Ordnung. Bei besseren Erzeuger an Mosel und Saar liegen die restsüßen Spätlesen alle preislich in diesem Bereich, da muss sich der Quasaar nicht verstecken, auch wenn es komplexere Weine gibt. Persönlich würde ich nicht von einen Mangel an Tiefgründigkeit sprechen.

      Gestern dann ein roter Burgunder, denn ich vor zwei Jahren oder so bei PdP gekauft habe - 1997er Santenay 1er Cru "La Maladiere" von der Domaine Vincent Girardin. Schöne Kirschfrucht, das Holz gut eingebunden. Deutliche Säure, etwas Mineralität, leichte Adstringenz, Gerbstoffe/Tannine sind spürbar aber nicht störend. Doch ein wenig schlank, hat nicht die erwartete Überlegenheit gegenüber deutsche Exemplare. Und für knapp unter 20€ findet man sicherlich auch in D besseres - dennoch von einer Enttäuschung würde ich nicht sprechen, lehrreich war es allemal.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.01.04 19:50:09
      Beitrag Nr. 540 ()
      Erst mal allen ein glückliches und gesundes neues Jahr!

      Gestern am Silvesterabend gab es bei uns Fleischfondue mit diverser pikanten Saucen, dazu entschied ich mich für restsüße Weine. Begonnen wurde mit den Resten des seit dem 21.12 geöffneten 02er Ürziger Würzgarten Auslese von Merkelbach, obwohl nun leicht schwächeln, hat sich dieser Weine erstaunlich lange gehalten.

      Danach die 2001er Niederhäuser Rosenberg Spätlese von Mathern - die Nase war kaum vorhanden, erahnen lassen sich dezent gelbe Früchte. Vielleicht verschlossen? Da mit Kunststoff verschlossen kann ich die sonstigen Spekulationen ausschließen. Am Gaumen dann die gelben Früchte, dezente Süße, wirkt auf mich ein wenig eindimensional. Der Wein lebt von dem animierenden Süßsäure Spiel. Etwas Mineralität läßt sich im Abgang finden, dennoch fehlt mir die Tiefe. Werde meine letzte Flasche nicht der Reife überlassen, sondern in den nächsten Monate austrinken. Das die Spätlese noch mal zulegen kann sehe ich nicht, eher noch das sich das Gleichgewicht zwischen Süße und Säure verschiebt um den Wein unharmonisch erscheinen zulassen. 85-86 Punkte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 02.01.04 20:21:37
      Beitrag Nr. 541 ()
      Moin,

      Glücklich sind die, die essen dürfen...Scandi, welche Saucen gab es zum Fondue?
      Beim Quasaar habe ich den Ladenpreis von 14,50 Euro vor Augen, natürlich gefällt er mir auch sehr gut, wenn ich dann aber mal die halbtrockene Spätlese Kröver Letterlay von Müllen dagegen halte, im Stil sind sie natürlich unterschiedlich, die Letterlay ist filigraner, aber auch sehr feinnervig, zu einem Ladenpreis von 8,95 Euro, ist der Quasaar IMO trotzdem im oberen Bereich angesiedelt. Ist aber auch ein gemeiner Vergleich, da die halbtrockene Letterlay momentan mein Preistipp ist.

      Ich schüttele mich immer noch, voller Vorfreude holte ich vorhin die Goldkapsel Bremmer Calmont von Uli Franzen aus dem Kühlschrank und stelle einen eindeutigen Korker fest. Der Riesling ist nur noch schlapp und fad. In dieser Qualitätsstufe sehr ärgerlich. Nun vertröste ich mich mit einem 96er Chateau Le Caillou, Pomerol. Der braucht noch etwas Luft.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 03.01.04 12:44:39
      Beitrag Nr. 542 ()
      Moin! Und ein frohes neues Jahr für euch!

      So, nach feiertagsbedingter Abstinenz (vom Internet, nicht etwa vom Wein :D) bin ich wieder da. Weltbewegendes zu berichten habe ich nicht, aber vielleicht interessiert sich jemand für einige Schnipsel. Richtige Granaten wurden nicht aufgezogen, dafür wurden aber mal die hintersten Winkel des Weinkellers durchstöbert. Lehrreich, und Platz ist jetzt auch wieder.

      Über die Feiertage probiert habe ich vier Spätburgunder, die mir die Rebsorte nicht sympathischer gemacht haben. Meyer-Näkels 02er "us de la meng" und der blanc de noir "Illusion" waren trinkbar, Vergnügen bereitet haben sie mir aber nicht. Ähnliches galt für den 01er von Zähringer. Nicht ganz unerwartet völlig hinüber war ein 92er Mumm Weißherbst halbtrocken. Auch ein lieblicher 94er Dornfelder von der Nahe (Müller oder Meyer/Nußbaum) mit immerhin 9,5 % konnte mich nicht zum Anhänger des deutschen Rotweins machen (aber der Wein war erstaunlicherweise noch nicht hinüber und wurde von zwei Verkostenden sogar freiwillig weitergetrunken).

      Neue Fähnchen auf meiner virtuellen Weltweinkarte wurden auch gesetzt, hinzu kamen mein erster aserbaidschanischer Sekt "Yubiley" 2000 (richtig nett. Muskatig, leichte Süße, erfrischend. Kann sein, daß der Grundwein aus Italien kommt, ich konnte das Etikett nur bruchstückhaft verstehen) und meine erster englischer Wein, Three Choirs Chapel Hill mit dem Etikettaufdruck "consume within six months of purchase" und ohne Jahrgangs- oder Rebsortenangabe. Der Erzeuger findet sich in der Top 10 Liste des Wine Report 2004. Leichter Speisenbegleiter, etwas dünn, aber gut trinkbar.

      Bekannt gut präsentierten sich wieder einmal die Weine von Schönleber, Bründlmayer und Mosbacher. Und erstmals hat mir ein Wein der Lochs zugesagt, der 2001er Saartyr, mit dem ich mich im letzten Jahr ja sehr schwer tat. Hat schon was sehr eigenes, aber diese Flasche wurde dann doch mit Genuß getrunken. Aber mehr kaufen werde ich so schnell nicht, da gibt es selbst ohne Preiserhöhung vieles, was ich vorzöge.

      Ich habe reichlich neuen Weinbücher. Der schon erwähnte Wine Report 2004 http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0789496305/qid=1073128… berichtet über Entwicklungen in den verschiedenen Anbaugebieten unter besonderer Berücksichtigung der Exoten, der Businessaspekt steht im Vordergrund. Nicht für jedermann, aber ich fands interessant. Günstiger als eine Flasche Herrenberg :D

      "Zur Lage des deutschen Weins" von Daniel Deckers http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3608940731/qid%3D10731… ist eine Zusammenstellung der FAZ-Artikel zu einigen dutzend deutschen Weinbergen. Bot leider nicht ganz, was ich erwartete, eher Geschichten und Anekdoten um den Wein als wirklich Details zu den Lagen selbst. So finden sich auch keine Bilder oder Karten der Weinberge. 22 € kann man besser anlegen.

      "The New France: A Complete Guide to Contemporary French Wine" von Andrew Jefford lese ich momentan http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/184000410X/qid%3D10731…. Ein sehr schön ausgestattetes Buch, viele gelungene Bilder. Leider sehr teuer. Viele Informationen über Erzeuger, Geologie, neue Entwicklungen. Der Autor konzentriert sich auf die "neuen" Winzer, die Terroir und Ökologie in den Vordergrund stellen, das Buch ist aber auch geeignet, wenn man "nur" allgemeine Informationen über Frankreichs Wein und die Anbaugebiete sucht. Besonders gelungen: die größten Probleme der Gebiete werden konkret benannt. Vorläufiges Urteil: empfehlenswert, wenn man etwas Vorkenntnisse mitbringt.

      Alles Gute,

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.01.04 22:11:00
      Beitrag Nr. 543 ()
      Nabend,

      nach dem die Reste vom 01er Bremmer Calmont schwarze Kapsel den gewohnten Genuß bereitete (Ekonti, die Flasche Goldkapsel unbedingt reklamieren!), befindet sich nun der 01er Merlot Barrique von Studeny / Weinviertel im Glas:

      Dichte Farbe, undurchsichtig, eine Fruchtbombe, Heidelbeere, der Holzeinsatz nicht übertrieben und jetzt schon gut eingebunden, Laub oder Waldboden, etwas Vanille. Die Eindrücke der Nase kann man eins zu eins auf den Gaumen übertragen. Dazu kommt noch eine deutliche Säure (nichts im Vergleich zum Riesling, doch für einen Rotwein IMHO schon recht ungewohnt). Eher leichte Struktur, etwas einfach gestrickt. Die Tannine sind nicht so butterweich wie ICH es beim Merlot erwartet hätte. Die kleinen Ecken und Kanten verleihen den sonst ausdruckslosen Abgang ein wenig Spannung. Auch wenn es sich nicht um ein Wein handelt der den Genießer wirklich fordert, würde ich ihn doch als gehobenen Alltagswein und "Grillwein" bewerten. So ein Wein der in einer gemütlichen Runde Männlein wie Weiblein glücklich macht, doch die interessanten Gespräche nicht weiter stören würde. Ob der Preis von 9 € überzogen ist oder ob es besseres in dieser Preiskategorie gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.01.04 20:25:42
      Beitrag Nr. 544 ()
      Hallo zusammen,

      ich wünsche euch ein gutes neues Jahr!
      Hoffentlich hatte ihr bis in die Weihnachtstage hinein nicht soviel Stress wie ich. Nach der letzten "Krönungsmesse" am 25.12. war ich wirklich urlaubsreif. Am 28. gings dann traditionsgemäß in den wilden Osten. Da ich diesmal mit der Bahn gefahren bin, hatte ich vorsorglich schon ein 12er-Kistchen nach Schleiz geschickt - 13 Euro Porto wollen die Verbrecher von der Post dafür haben!

      Ekonti, mit dabei war unter anderem der "Quasaar", welcher bei allen Mittrinkern auf ziemliche Begeisterung stieß. Ich würde nicht sagen, daß es dem Wein an Tiefe fehlt. Allerdings ist er durch die Restsüße durchaus auch weniger erfahreneren "Gelegenheitstrinkern" gut zu vermitteln. Er glänzt aber durch einen enormen Extrakt, wie man sonst bei Rieslingen unterhalb der Auslesekategorie nur selten findet.
      Die Müllensche Letterlay ist natürlich ein sehr filligraner, differenzierter und damit spannender Riesling. Viel Weinerlebnis fürs Geld, da stimme ich dir absolut zu!

      HHanseat, Mensch, an was für deutsche Rote gerätst du denn immer? Die "Illusion" kann man IMHO völlig vergessen (ist ja schließlich auch kein Rotwein), und das Beste am "Us de la Meng" (der übrigens kein reinsortiger Pinot, sondern eine Cuveé mit Dornfelderanteil ist), ist für meinen Geschmack sein wirklich schöner Name.....
      Wir hatten im Ossiland den "Tradition*" 01 von Sonnenberg, der weitgehend als "sehr fein" apostrophiert wurde. Vergeßt Werner Näkel, bestellt bei Manfred Linden (aber keine 02er!):D!
      Freut mich aber sehr, daß dir der Saartyr 01 einigermaßen gefallen hat! Ich wette, der 02er würde dir noch mehr zusagen als der mit seinen Botrytisnoten doch sehr eigenwillige 01er. Ich sehe schon, daß wir uns dringend noch mal treffen müssen, damit ich anhand eines Lochschen 02ers und eines ordentlichen deutschen Spätburgunders den Missionar markieren kann.

      Jörg, den Calmont Schwarze Kapsel hatte ich nicht ins Paket gesteckt, aber dafür das Pandant aus dem Neefer Frauenberg. Er kam bei meinen Freunden unterschiedlich an. Dem ein oder anderen war er zu "zu sauer". Mir gefiel er mit seiner speziellen Mineralik und seiner geradlinigen Art nach wie vor, aber noch etwas mehr Spaß hat er offengestanden ganz jung im Sommer gemacht.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.01.04 22:20:47
      Beitrag Nr. 545 ()
      Nabend,

      ...aber noch etwas mehr Spaß hat er offengestanden ganz jung im Sommer gemacht.

      Bernd, ehrlich gesagt, bin ich zu der selben Erkenntnis gekommen. Die Weine sind einfach nicht für die Ewigkeit bestimmt. Der 01er Calmont hat schon etwas vom Glanz verloren und auch der 02er Gutsriesling beginnt bereits jetzt diesen zu verlieren. Nicht das die Weine jetzt schlecht wären, doch jung sind sie diesen Hauch besser. Obwohl ich die Weine und vor allem die Lage sehr schätze, ziehe ich für mich die Konsequenz daraus, das ich die Menge die ich im nächsten Jahr kaufen werde reduziere und mich auf den Verbrauch von 9-12 Monate beschränkte. Dieses gilt nur für die beiden Einstiegsweine, ob Goldkapsel und Calidus Mons für länger bestimmt sind muss ich noch erfahren.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.01.04 22:22:33
      Beitrag Nr. 546 ()
      Nabend,

      weiah, ist das grausam - so viele Fehler im neuen Jahr!

      "wie man ihn" oder noch einfacher "den man" "findet"....

      Und selbstverständlich heißt es nicht "Pandant", sondern "Pedant":D :D...,

      Gerade im Glas befindet sich Fürsts Riesling Kabinett trocken 02 aus dem Bürgstadter Centgrafenberg. Enorm bodengeprägt, vielleicht einen Hauch zu karg, zu wenig einschmeichelnd. Andererseits aber ein wirklicher Kabinett...

      Mir gefällt dieser nervige, ohne opulente Fruchtaromen auskommende Stoff ganz ausgezeichnet. Viel Charakter und eher wenig (11,5%) Alkohol.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.01.04 22:43:31
      Beitrag Nr. 547 ()
      Hallo Bernd,

      Zustimmung! Mir gefiel der Fürst Kabinett sehr gut - ein ehrlicher Wein.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 05.01.04 22:45:46
      Beitrag Nr. 548 ()
      Nabend,

      Jörg, "ehrlich" paßt schon, aber ich finde diesen Kabinett von Fürst zudem auch sehr charaktervoll und irgendwie unverwechselbar.

      Gerade befand sich Martin Müllens 98ger Riesling Spätlese trocken aus dem Kröver Paradies im Glas:

      Helles bis mittleres Grüngelb, zurückhaltende Nase,
      Äpfel, Zitrus, etwas Mineralik, am Gaumen schlank,
      sehr säurebetont, deutliche Reifenoten, die in
      Richtung Firne (Terpentin) gehen. Sehr schlanker
      Typus, den ich persönlich als Kabinett und nicht als
      Spätlese vermarkten würde. Die Säure läßt den Wein
      noch recht frisch wirken, aber angesichts des
      mangelnden Körpers und wohl auch Extraktes stören mich
      die Reifetöne bei diesem trockenen Riesling nicht
      unerheblich. 78 Hornwatzpunkte.

      Abgelöst wurde dieser Oldie durch eine weitere trockene Spätlese, nämlich den 02er Rüdesheimer Bischofsberg von Leitz. Mein erster Kontakt mit einem Wein dieses Erzeugers - und ich schaue bewußt jetzt noch nicht in die Führer....

      Helles Gelb mit grünlichen Reflexen, dezentes Birnen- und Zitrusbukett, daneben Spontanvergärungsaromen (wie auch immer sich diese genau definieren mögen:D). Am Gaumen noch etwas hefig und unfertig wirkend, trotz 12,5% eher schlank, keinerlei aufgesetzte Freuchtaromen, schöne Mineralität. Deutliche, aber reife Säure. Verrückterweise gar nicht so weit weg von der Müllenschen Stilistik. Kein spektakulärer Wein, aber jedenfalls ein Riesling, wie ich ihn gerne mag. 86-87 Punkte.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.01.04 16:00:56
      Beitrag Nr. 549 ()
      Moin,

      Hornwatz, sei gegrüßt im Neuen Jahr.

      Nun ja, den Quasaar hatte ich auch anders in Erinnerung, doch bei dem letzten Trinkerlebnis mit ihm war er "nur" satt, voll und lecker. Die Tiefe, die ihr ihm zuschreibt, konnte ich an jenem Abend nicht differenziert wahrnehmen. Allerdings schmeckt mir der Wein die Tage nur bedingt, trinke eher ein Glas zur Entspannung und dann ist gut. Ehrlich gesagt weiß ich momentan gar nicht, was ich trinken soll. Bei zu schweren Rotweinen schüttele ich mich, sogar bei kraftvollen Weissweinen. Silvester hatte ich einen Spätburgunder von Rebholz, der mir sehr zusagte, für die anderen Teilnehmer war es ein höchst unspektakulärer Wein. Die schwärmten mir von einem tiefen und richtig schön fruchtigen Montepulciano vor, der wie Traubensaft schmeckt. Kann mir schon denken, daß hier önologische Großtaten vollbracht wurden.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 06.01.04 21:53:36
      Beitrag Nr. 550 ()
      Guten Abend,

      verbunden mit den besten Wünschen für ein weinerlebnis- und -genussreiches Jahr 2004 an die kleine Gemeinde der Teilnehmer dieses Forums melde ich mich mit einigen Weineindrücken der zurückliegenden Wochen. Zwecks Vorratsabbau im Keller habe ich vor allem 2001er Weissweine getrunken, die jetzt schön rund und harmonisch schmeckten - längeres Liegen dürfte ihnen kaum mehr bekommen. Dabei zeigte sich die Überlegenheit dieses Jahrgangs gg. dem höchst mittelmässigen 2002 (für Spitzenweine mag das nicht gelten - aber durch meine Ausgabenbegrenzung auf 7-8 € pro Flasche bewege ich mich halt in einem begrenzten Segment), das Bedauern, nicht mehr davon eingelagert zu haben, kommt zu spät.

      Bei den mich interessierenden Grünen Veltlinern wussten zu gefallen: der Kies 2002 vom hochgelobten Angerer (viel Säure, schöne Spannung im Mund - günstig zu erwerben bei rotweiss in Düsseldorf), der nicht so wuchtig daherkommt wie dessen andere Veltliner, der Schneiderberg von Weinrieder als erstaunlich rassig-eleganter Wein, dessen 13% allerdings ein bisschen zu viel des guten sind und der Strasser Hasel von Birgit Eichinger aus dem Kamptal 2001 - ein spät geernteter Wein, der durch pikante Reife beeindruckt (aus der Sonderangebotssendung des Hamburger Österreich-Händlers Oxhoft - für 5 € spottbillig, die anderen Angebote wussten nicht so zu überzeugen; Ausnahme: der Blaufränkisch-Zweigelt von Prieler, etwas glatt, aber auf hohem Niveau, d.h. braucht sich vor Franzosen nicht zu verstecken).

      Ansonsten trinke ich mich durch das preisgünstige Südfranzosen-Angebot von weinpalais im Bereich 5-7 €. Einerseits staune ich über den Qualitätssprung der Grenache, Syrah und Mouvedre-Weine im Vergleich zu meinen Erinnerungen an das Angebot von jacques-Weindepot vor 10-15 Jahren, andererseits ist die Frucht, Dichte und Süffigkeit dieser Weine doch arg Parker-Punkte-konform und langweilt damit beim 2. Oder 3. Glas. Vielleicht bietet die Rhone da mehr.

      Heute abend gefällt ein halbtrockener Riesling von Darting, Bad Dürkheim, dessen 83 Hofschuster-Punkte nachvollziehbar sind, als unkomplizierter Wein (obgleich ich solche Weine nur mehr gelegentlich mag - die Ansprüche steigen halt und sind schwerer zu befriedigen, insofern blicke ich auf ein eher mässiges Weinjahr zurück).
      Avatar
      schrieb am 06.01.04 22:11:53
      Beitrag Nr. 551 ()
      Hallo Frohnau,

      auch ein frohes Neues in die Hauptstadt. Immer wieder interessant Deine Eindrücke zu lesen. Deine letzte Aussage "die Ansprüche steigen halt und sind schwerer zu befriedigen, insofern blicke ich auf ein eher mässiges Weinjahr zurück" hat meine Neugier wachgerüttelt - es muss doch schwer sein diese Erkenntnis mit deiner selbsternannten Preisbeschränkung zu vereinbaren. Die Ansprüche steigen und es wird immer schwieriger in einer bestimmten Preisklasse die nötige Befriedigung zu finden. Leidet darunter nicht auf Dauer der Genuss?

      Viele Grüße,
      Jörg

      ... der sich noch gut daran erinnert irgendwann mal geschworen zuhaben nie, nie, nie aber niemals einen Wein über 10 DM zu kaufen.
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 09:11:14
      Beitrag Nr. 552 ()
      Moin!

      @Hornwatz
      HHanseat, Mensch, an was für deutsche Rote gerätst du denn immer? Die " Illusion" kann man IMHO völlig vergessen (ist ja schließlich auch kein Rotwein), und das Beste am " Us de la Meng" (der übrigens kein reinsortiger Pinot, sondern eine Cuveé mit Dornfelderanteil ist), ist für meinen Geschmack sein wirklich schöner Name.....

      Na, der Dornfelder hats auch nicht rausgerissen. Mir scheint Spätburgunder überhaupt nicht zu liegen (obwohl ich schon einige nette Pinots aus dem Burgund hatte, da störte dann eher der Preis). Ist ja eigentlich auch kein Problem, es gibt ja genug Wein auf der Welt, der mir schmeckt. Und ich sehe es nicht als patriotische Pflicht an, mir Wein reinzuzwingen, auch wenn der mir nicht schmeckt. Ich hatte jetzt Weine eines Winzers, der gerade für sein Rotweinlebenswerk ausgezeichnet wurde, den sauteuren SB von Molitor, der hochgelobt wird, und den ebenfalls sauteuren SB SJ von Johner (der hat mir sogar geschmeckt, aber nicht besser als ein Südfranzose für ein Viertel des Preises). Zähringer hat auch immerhin ein Hofschuster-Sternchen. Sonnerberg interessiert zwar schon, ist mir aber noch nie über den Weg gelaufen.

      Kannst du mir bitte "Us de la Meng" ins Hochdeutsche übersetzen?

      @Frohnau

      Angerers Kies hat mir auch schon sehr gefallen, ein richtig "runder" Wein.

      Ansonsten trinke ich mich durch das preisgünstige Südfranzosen-Angebot von weinpalais im Bereich 5-7 €. Einerseits staune ich über den Qualitätssprung der Grenache, Syrah und Mouvedre-Weine im Vergleich zu meinen Erinnerungen an das Angebot von jacques-Weindepot vor 10-15 Jahren, andererseits ist die Frucht, Dichte und Süffigkeit dieser Weine doch arg Parker-Punkte-konform und langweilt damit beim 2. Oder 3. Glas. Vielleicht bietet die Rhone da mehr.

      Im Languedoc gabe es wohl wirklich erhebliche Quialitätssteigerungen gerade in den letzten Jahren. Viele Erzeuger haben in den 90ern die Genossenschaften verlassen und machen inzwischen richtig gute Wein. Nachzulesen bei Jefford ;) Vielleicht ist aber auch JWD nicht die allerbeste Quelle für diese aufsteigenden Erzeuger, dort wird ja schon auch einiges an Menge benötigt.

      Hm, vielleicht bietet in dem gewünschten Preissegment eher Spanien etwas für dich? Es gibt auch wirklich interessante Italiener, überwiegend aus dem Süden, da kenne ich mich nur leider gar nicht aus.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 15:51:38
      Beitrag Nr. 553 ()
      Freunde des Weins,

      Auch ich hatte Schreibpause ueber Weihnachten. Einige Flaschen sind meine Kehle hinabgeflossen, darunter Gutes aber auch viel Schlechtes. Ich wuensche euch auf jeden Fall auch ein gutes neues Jahr und wenig Korkschmecker in 2004.

      Auf einige Kommentare in den Weinforen hin hatte ich Gaubys “Vielle Vignes” 2000 mit Freunden probiert – mehrfach. Die Fruchtigkeit laesst langsam deutlich nach, zurueck bleibt ein einfach zu trinkender, samtiger Rhonewein, der sicher nicht schlecht ist, aber den Preis von € 25 nicht wert. Ich habe noch 8 Flaschen – die Frage ist, jetzt trinken oder auf ein zweites Leben in einigen Jahren hoffen ?

      Weiterhin probiert habe ich zwei recht teure Burgunder:

      - Chambolle Musigny 1998 Les Mombies (€ 25)
      - Gevrey Chambertin 1er Cru 1999, Produzent vergessen (€ 25)

      Was soll ich sagen ? Beide Weine waren fuer meinen Geschmack duenn und ihr Geld nicht wert. Ich bin vielleicht zu sehr auf die dunklen, schweren Syrahs, Grenaches, Mourvedres geeicht um die Pinot Noirs wuerdigen zu koennen. Auf jeden Fall habe ich eines gelernt: ich kaufe keinen €25 Wein mehr den ich nicht vorher probiert habe.

      Meine Frau hat mir zu Weihnachten einen Verkostungslehrgang in Bocuse’s Weinschule geschenkt (ja das gibts), endlich mal ein sinnvolles Geschenk ;-)

      Heute morgen gabs die Eroeffnung des Schlussverkaufs in den franzoesischen Supermaerkten, da hat mein Weinagent (mein Nachbar ;-) ) fuer mich einige Flaschen Sarget du Château-Gruaud-Larose 2000 fuer €8 erstanden, Orginalpreis € 16 – kennt den jemand ? Ich kenne Gruaud-Larose als guten 2ieme Cru, aber den Zweitwein kenne ich nicht.

      Gruss von der Insel
      Christian
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 19:26:51
      Beitrag Nr. 554 ()
      Hallo,

      Frohnau, in der Tat war 2001 im Vergleich zu 2002 der in der Breite deutlich bessere Jahrgang, da sind wir uns einig. Und auch ich finde viele 01er momentan sehr schön zu trinken.

      Christian, grüß dich! Mir geht es umgekehrt wie dir, ich bringe die dicken Rotweinmonster oft nur noch mit Mühe runter, vor allem, wenn sie sehr tanninbetont sind.

      HHanseat, natürlich sollst du nicht aus falschverstandenem Hurrahpatriotismus auf die Pinot-Schiene umschwenken. Wenn du Spätburgunder nicht sonderlich magst, gibts dagegen keinen Deut einzuwenden. Ich trinke nicht sonderlich gerne Barolo und die meisten Sauvignon Blancs machen mir überhaupt keinen Spaß. Das ist halt so...
      Gegen gute Rote aus Südfrankreich habe ich bekanntlich nichts einzuwenden, halte sie aber mit Johners SJ nur sehr bedingt für vergleichbar. Wenn man Spätburgunder trinken will, und ich will das häufiger, da mir die Sorte sehr zusagt, ist einem mit einem Wein aus dem Languedoc oder Roussillion in aller Regel nicht gedient:D. Man muß dann leider etwas tiefer in die Tasche greifen - und stellt, wenn man sich im Burgund oder in Oregon oder Neuseeland ein wenig umschaut, plötzlich fest, daß es in Deutschland verschiedene gute Pinot Noirs mit einem hervorragenden PLV gibt!

      "Us de la Meng" ist eigentlich nicht zu übersetzen und bedeutet ungefähr so etwas wie "aus dem Stehgreif", "aus dem Ärmel geschüttelt", "spontan". Daß der Dornfelderanteil den eh schon mickrigsten Spätburgunder von Meyer-Näkel nicht aufwertet, dürfte auf der Hand liegen - diese Cuveé ist einfach nix Dolles, sie verkauft sich meiner Einschätzung nach eher über den Namen des Winzers als über ihre Qualität.

      Unter 12,13 Euro ist ein richtig überzeugender Spätburgunder kaum zu bekommen. Das hängt unter anderem auch mit den notwendigen Niedrigerträgen zusammen (glaube ich zumindestens).

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 19:35:33
      Beitrag Nr. 555 ()
      Moin!

      Heute mal wieder eine sehr nette Überraschung: mein Spar-Markt hat Kallfelz-Weine ins Angebot genommen, gerade habe ich ein trockenes 2002er Hochgewächs geöffnet. Kunststoffkorken (gerade letzte Woche hat der Kork mir meinen letzten 01er Van Volxem Saarriesling geraubt), Gerüchten zufolge gibt es auch eine Abfüllung mit Schraubverschluß. Wichtiger als der Verschluß ist aber der Wein, und der weiß zu überzeugen. Richtig schön rund, saftig, vollmundig im besten Sinne. Keine störend dominante Frucht oder Süße, gute Länge. Ein äußerst "leckerer" Wein mit hohem Wegtrinkfaktor. Deutlich besser als der 2001er, der mir auch schon zusagte.

      Kostet bei Spar 8,49, im Weingut wohl eher 5 €, wäre mir aber auch 10 wert. Der Aufschlag ist schon heftig, aber mich freut, daß ein Supermarkt engagiert solche Weine ins Programm nimmt.

      Außerdem habe ich den Donatus 2002 von Angerer getrunken, den hatte Hornwatz wohl auch schon mal. Wuchtiger Österreicher, schöne Mineralik, kräftig, 14%, Preis geht in Ordnung. Objektiv sicherlich hochwertiger als der Kallfelz, aber wenn man mir beide Flaschen hinstellt, wäre der Kallfelz wohl schneller leer. So gut der Ösi ist, bei 14 % (die hier keinefalls penetrant hervorschmecken) tue ich mich doch schwer. Was ißt man dazu (der Kallfelz begleitete herrlich Forellenfilets, könnte wohl auch passen)? Oder trinkt man den solo? Und will man wirklich mehr als ein oder zwei Gläser trinken?

      @Christian

      Mit der Alterung von Gaubys Weinen habe ich auch nicht die besten Erfahrungen gemacht, einen "Vielles Vignes" hatte ich aber noch nicht. Aber ich kann mir schwer vorstellen, daß der 2000er Edelwein schon hinüber sein soll. Bei acht Flaschen kannst du doch trinken UND liegenlassen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 20:59:19
      Beitrag Nr. 556 ()
      Moin,

      schön, daß hier alle so langsam wieder auftauchen.

      HHanseat, der Spar-Markt sorgt nicht persönlich dafür, daß Kallfelz dort steht:D , es ist ein Großhändler aus Hamburg, der so ziemlich alle selbständigen Spar-Märkte beliefert und Kallfelz in sein Programm aufgenommen hat. Kallfelz-Weine sind typische "Gastro-Bringer". Da ich diesen Großhändler persönlich kenne und letztens zufällig Kallfelz` Weihnachtsdankschreiben auf dem Tisch lesen konnte, denke ich mal, daß die Weine in HH ganz gut laufen.:D

      Meine roten Favoriten sind aktuell Spätburgunder, Nebbiolo und Bordeaux. Süd-Italiener kann ich fast nicht mehr riechen, obwohl sie in der Kaufgunst vorn liegen. Auch mag ich die hochgelobten Cotarella-Weine nicht wirklich. Cotarella ist der momentan angesagteste Önologe Italiens, er betreut ca. 30 Weingüter.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 21:12:01
      Beitrag Nr. 557 ()
      Hallo HHanseat,

      Kallfelz produziert schon ordentliche Alltagsweine. Kallfelz hat meines wissen sogar auf die stainless cap umgestellt, ob erst nur für die Hochgewächse und Basisweine oder doch für die "Selection" weiß ich nicht.

      Obwohl ich die Aufnahme der Kallfelz-Weine in das Sortiment von Spar für lobenswert halte, ist der Preis nicht nur heftig sondern kann nur als schlechter Witz verstanden werden. Für 8.50 bekommt man die trockene Spätlese ab Hof. Und wenn schon kleinere Weinhändler durch Händlerrabatte Hofpreise anbieten können, dann müßte das doch bei der Menge die Spar bezieht eine Leichtigkeit sein. Sorry, für mich ist das eine schlechte Werbung für den deutschen Qualitätswein, da wird der unwissende Kunde wieder mal abgezockt. Es wird auch wieder das Vorurteil geschürt das guter Weine teuer sein muss.

      Das sind mal eben 40% Aufschlag, im Vergleich zum Sparpreis lohnt sich schon der Ab-Hof-Kauf bei lediglich zwei Flaschen.:eek: :mad:

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 21:22:07
      Beitrag Nr. 558 ()
      Moin,

      Scandi, kurz zur Aufklärung...selbständige Lebensmittel-Händler, also auch die selbständigen von Spar, kaufen Weine, die nicht über die Zentrale laufen, nur für sich selbst ein. Dies tun sie in der Regel nicht unbedingt beim Winzer direkt, sondern bei speziellen Großhändlern, von denen sie noch andere ausgesuchte Weine vertreiben. Es steht also noch ein Zwischenhändler dazwischen. Dann kann man davon ausgehen, daß in Großstädten die Lebensmittelpreise und auch die Weinpreise höher sind als anderswo, verstärkt kommt hier noch hinzu, daß besagter Spar-Markt in einer edlen Wohngegend liegt, HHanseat kann bestätigen:D , da kann man auch mal einen Euro mehr nehmen, es interessiert die Leute dort nicht besonders.

      In Mitteldeutschland und in Süddeutschland sind deutsche Weine bei Fachhändlern in der Regel günstiger als in Norddeutschland. Man darf die immer weiter steigenden Speditionskosten nicht außer acht lassen - im Vergleich: eine Flasche Wein aus Chile kostet ca. ein Drittel des Transports als eine Flasche Wein aus Baden nach Hamburg -. Zu guter letzt sind die Margen in den südlichen Bundesländern niedriger als im Norden, andererseits wird dort aufgrund vorhandener Weinkultur auch erheblich mehr konsumiert, so gleicht sich der Gewinn für den Händler aus. Andersrum ist eben guter Fisch im Süden wesentlich teurer als im Norden. Bitte keine Kritik an dieser Darstellung.:cool:

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 22:47:30
      Beitrag Nr. 559 ()
      Hallo Ekonti,

      deine Erläuterungen machen Sinn, auch wenn ich die Höhe des Preises nicht so recht verstehen möchte. Warum bestellt der Selbständige von Spar nicht direkt beim Winzer? Er bekommt doch sicherlich einen Händlerrabatt, ergo eine höhere Gewinnspanne. Denn Zwischenhändler einfach außenvor lassen. Auch wenn nicht jeder Lebensmittelhändler sich mit Wein auskennt, so gibt es doch Mittel und Wege an diese Information zukommen.

      Ein sehr wichtigen Punkt hast Du ja genannt - "es interessiert die Leute dort nicht besonders" Ob Erben Spätlese oder Hochgewächs Kallfelz für die Meisten alles gleich, null Fortschritt für die deutsche Weinkultur. Durch die Menge und den bezahlbaren Preise die Kallfelz nimmt, hätte man doch mal ein positives Zeichen für den deutschen Wein setzen können.

      Aber mal ein kleines Beispiel meiner Seits - Vino Grande in Essen: Eine Großstadt, auch wenn nicht vergleichbar mit Hamburg. Keine Reben soweit das Auge sieht. Ruhrpott trinkt Bier, also kaum Kundschaft würde man meinen. Gut, die Transportkosten sind nicht ganz so hoch wie bis Hamburg. Mit der Wohngegend kann er dann nicht mithalten, dennoch sind viele Preise gleich oder knapp über dem Hofpreis. Dieses Beispiel möchte ich jetzt nicht eins zu eins auf den Sparladen übertragen, doch müssen es 40% sein?

      Anmerkung: Möchte hier keinen Händler ob Wein oder nicht durch den Dreck ziehen. Ich bin auch kein Wirtschaftswissenschaftler und kenne mich nicht besonders mit diesen Strukturen aus. Dennoch würde ich dieses Hochgewächs nicht bei Spar kaufen und denke das 90% der potentiellen Weinkäufer, wüßten sie was dieser Wein im Weingut kosten würden, täten es auch nicht. So zumindest meine heile Welt.:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 23:14:11
      Beitrag Nr. 560 ()
      Moin!

      Da muß ich Ekonti beipflichten, besagter Sparmarkt hat ein Quasimonopol in unserer Gegend (der einzige andere in Laufdistanz gehört dem selben Eigentümer) und ist generell sauteuer. Ich behaupte auch nicht, daß die 8,50 € sonderlich günstig sind, aber im Vergleich zum restlichen Sortiment stellt das ein echtes Highlight dar! Schön ist doch, daß die Leute einen vernünftigen Wein bekommen und nicht nur Gallo und Billigitaliener mit Bändchen. Das Angebot richtet sich ja nicht primär an Weinforumsschreiber, sondern an Leute, die sich für den Abend mit den Lebensmittel auch einen Wein in den Wagen stellen. Und wieder hat Ekonti recht, der verkauft sich anscheinend auch richtig gut. Ich werfe seit der Entdeckung öfters einen Blick in die Einkaufswagen ;)

      Das sind mal eben 40% Aufschlag

      40? In meiner Kallfelz-Preisliste steht der mit 5,55 €, dann sind das sportliche 52 % :D

      @Hornwatz

      Man muß dann leider etwas tiefer in die Tasche greifen - und stellt, wenn man sich im Burgund oder in Oregon oder Neuseeland ein wenig umschaut, plötzlich fest, daß es in Deutschland verschiedene gute Pinot Noirs mit einem hervorragenden PLV gibt!


      Na ja, jetzt darf man aber auch nicht deutsche Ab-Hof-Preis mit deutschen Einzelhandelspreisen für Ausländer vergleichen. In den USA sind die Preise eh jenseits von gut und böse und in Neuseeland bekommt man Cloudy Bay für 13 €, da bräuchte ich dann auch keinen Kallfelz mehr :D

      Bei meinen Eltern liegen noch ein besserer Meyer-Näkel und ein Adeneuer Spätburgunder, die probier ich noch, aber dann ist auch mal gut...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 23:27:43
      Beitrag Nr. 561 ()
      Hallo,

      Ekonti, die Fischlage ist in HH schon besser als hier. Aber ganz so trist sieht es in Aachen bzw. auch im Ruhrgebiet nun auch wieder nicht aus, denn die holländische Küste liegt nicht allzuweit entfernt. Fast alle Fischhändler auf den Wochenmärkten in Aachen und Umgebung sind Niederländer....

      Das mit den Margen und der Weinkultur im Norden und Süden leuchtet mir nur bedingt ein. München und Nürnberg z.b. sind Bierstädte, in denen es nicht mehr Weinkultur gibt als in HH.

      Tatasache ist, daß HH insgesamt ein grottenteures Pflaster darstellt. Zumindestens war das Anfang der 90ger, als ich ein gutes Jahr in den Klauen des Heeresmusikkorps 6 an der Außenalster gelebt habe, ganz deutlich so.

      Aus dieser Zeit kenne ich auch noch den fraglichen Sparmarkt in Pöseldorf....

      Jörg, daß mit dem Kallfelz in diesem Markt sehe ich teilweise so wie du, teilweise aber auch anders. Die Supermarktkunden bekommen zu einem überteuerten, aber immer noch alles andere als verrückten Preis endlich mal etwas Gescheites ins Glas. Und das ist für mich durchaus ein weinkultureller Fortschritt!
      Auch wenn ich den Supermarkt nach wie vor nicht für den geeigneten Weinumschlagplatz halte und meinen Kellerbestand lieber beim Winzer direkt oder im Fachhandel erwerbe.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 23:40:05
      Beitrag Nr. 562 ()
      Nabend,

      HHanseat, "Ab-Hof-Preise", nun ja, kommt drauf an, bei welchem Händler du kaufst. Im Falle Adeneuer z.b. ist Kern sehr zu empfehlen.

      Die guten burgundischen Burgunder sind auch ab Hof schon sehr teuer oder unerhältlich. Und deutscher Wein ist in den USA generell drastisch überteuert....

      WELCHE Weine genau von Meyer-Näkel bzw. Adeneuer liegen denn bei deinen Eltern, und WIE ALT sind sie?

      Adeneuers Gärkammer 01, zweifelsohne ein in der Jugend grandioser Spätburgunder, befindet sich inzwischen auf dem absteigenden Ast. Von Näkel gibt es 99ger, die definitiv dabei sind, adieu zu sagen....
      Ahrburgunder ist oft alles andere als haltbar (aber jung trotzdem sehr spannend).

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 00:09:04
      Beitrag Nr. 563 ()
      WELCHE Weine genau von Meyer-Näkel bzw. Adeneuer liegen denn bei deinen Eltern, und WIE ALT sind sie?

      Oh, das fragst du den richtigen, auf meine Empfehlung haben sie die bestimmt nicht gekauft! :D Sind schon aktuelle, 01 oder 02. Und das waren wohl die Spätburgunder-Basisweine, so 10-15 € im norddeutschen Lebensmitteleinzelhandel (allerdings Bremen, die Stadt muß sich ja von wegen Rotweinkultur auch nicht verstecken).

      Mit der Fischlage ist das Problem nur sekundär Nord-Süd, in Hamburg kommt der Fisch inzwischen auch vom Flughafen; richtig übel sieht es in der Provinz aus. Ich habe gerade über die Feiertage versucht, in der Lüneburger Südheide frischen Fisch zu bekommen. :eek:

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 00:15:53
      Beitrag Nr. 564 ()
      Bei liegt noch ein Bäuerl-Riesling und ein Julienne-Rhonewein rum, die waren doch für eine unserer Proben vorgesehen. Wollen wir uns mal einen Termin überlegen, bevor Christian wieder alles vorher aussäuft? ;)

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 09:31:37
      Beitrag Nr. 565 ()
      Moin,

      HHanseat, das sollten wir auf jeden Fall tun! Der Haken ist, daß ich meine Abende momentan nicht gut vorherplanen kann. Aber mach doch einfach mal ein paar Terminvorschläge.

      Gestern hatte ich übrigens noch Loewens "Maximimer" Spätlese aus 02 im Glas, die mich diesmal nicht rückhaltlos überzeugte. Ich fand den Wein einen Hauch zu süß und zu limonadig, die Spannung fehlte ein wenig. Die restsüßen Exemplare von Martin Müllen überzeugen mich da mehr.


      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 11:05:02
      Beitrag Nr. 566 ()
      Wollen wir uns mal einen Termin überlegen, bevor Christian wieder alles vorher aussäuft?

      Naja, naechstes Mal sollte ich wohl einfach zwei oder drei Flaschen pro Wein bestellen, dann bleibt auch noch eine fuer unsere Online-Proben uebrig :laugh:

      Sollten wir uns nichtmal wieder auf eine Bestellung einigen ? Ich bin in drei Wochen wieder in Deutschland, dann kann ich das Paket mitnehmen.

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 11:25:55
      Beitrag Nr. 567 ()
      Moin,

      Hornwatz, auch wenn Nürnberg und München Bierstädte sind, wird insgesamt etwas mehr für Genusskultur ausgegeben als in Norddeutschland. In Hamburg steht der Genuss auch ganz weit vorn, ohne Frage, doch nicht auf breiter Linie. Es geht hier auch immer um das Demonstrieren des persönlichen materiellen Reichtums, deswegen ist gute Küche hier niemals preiswert.
      Und um nochmal auf die immerhin von HHanseat schon dezimierten sportlichen 52% zurückzukommen, hier sind noch keine Versandkosten einkalkuliert, oder der Lagerzins, wenn man etwas mehr bestellt, verbunden mit dem zeitlichen Aufwand der Bestellung. Es gibt viele Faktoren, die uns gerade noch Spaß machen, aber für andere mehr als leidlich ist.
      Scandi, warum bestellen die Märkte nich selbst beim Winzer?, weil die verantwortlichen Personen nicht unbedingt das KnowHow, aber auch nicht die Zeit dafür haben. Deshalb wenden sie sich komplett an den Großhändler, der sie gut versorgt. Dazu kommt das Wechselspiel mit der Gastronomie. Die Kunden im Supermarkt trinken den einen oder anderen Wein, den sie dort sehen, eben auch im Restaurant, welches -jetzt vereinfacht- von dem gleichen Großhändler beliefert wird. Ist eben verkaufsfördernd. Die wenigsten dieser Konsumenten interessiert der AbHof-Preis der Weine. Wenn, dann bestellen sie beim Versandhändler wohl eher hochwertige Barolo oder Bordeaux.

      Christian, was wollen wir nächstes Mal trinken?
      Wir könnten auch mal ultrabekannte Granaten unter die Lupe nehmen, ob sie es wirklich wert sind.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 11:55:59
      Beitrag Nr. 568 ()
      Moin!

      Naja, naechstes Mal sollte ich wohl einfach zwei oder drei Flaschen pro Wein bestellen, dann bleibt auch noch eine fuer unsere Online-Proben uebrig

      Hast du denn den Vielle Julienne VdP und den Bäuerl Riesling noch?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 12:27:35
      Beitrag Nr. 569 ()
      Hast du denn den Vielle Julienne VdP und den Bäuerl Riesling noch?

      Natuerlich nicht - Mund auf, Wein rein, Wein weg :D

      Wir könnten auch mal ultrabekannte Granaten unter die Lupe nehmen, ob sie es wirklich wert sind.

      Das ist eine super Idee. Welches "Versandhaus" wollen wir nehmen zum Bestellen. Bitte nicht K&U :eek: Oder nehmen wir einen bekannten norddeutschen Weinspezialisten ;)

      Gruss
      C.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 13:04:33
      Beitrag Nr. 570 ()
      Moin,

      Christian, nun ja, der große norddeutsche Weinspezialist ist bekanntlich HAWESKO, doch auch ich kann gern meine Kontakte spielen lassen:cool: :D , nachdem Rebholz letztes Jahr nicht geklappt hat, ich werde ihn auf einer Veranstaltung Anfang Februar darauf ansprechen, kann ich für uns ein gutes 6er Paket organisieren und zuschicken, so daß alle keinen Cent mehr als nötig bezahlen müssen.

      Vorschlag: Wir sammeln Rebsorten und Anbaugebiete und testen dann den einen oder anderen Blockbuster.
      Auf gehts...gern einen Nebbiolo dabei...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 13:20:07
      Beitrag Nr. 571 ()
      Hallo,

      Jörg, daß mit dem Kallfelz in diesem Markt sehe ich teilweise so wie du, teilweise aber auch anders. Die Supermarktkunden bekommen zu einem überteuerten, aber immer noch alles andere als verrückten Preis endlich mal etwas Gescheites ins Glas. Und das ist für mich durchaus ein weinkultureller Fortschritt!

      Bernd, du hast schon recht, in erster Linie muss man froh sein das gute Qualitäten überhaupt im Supermarkt erscheinen, das muss man aus kultureller Sicht positiv sehen. Mein Einwand beruhte da überwiegend auf der Tatsache, was passiert wenn diese potentielle Weintrinker plötzlich erfahren sollten was solch ein Wein normalerweise kostet. Diese mögliche Gegenreaktion bzw. der Gedanken "über den Tisch gezogen worden sein" sehe ich kontraproduktiv um unsere Weinkultur voran zu treiben. Doch möglicherweise mache ich mir in dieser Richtung zuviel Gedanken.

      Meine Aussagen waren auch eher generell gemeint und nicht unbedingt nur auf diesen spez. Sparmarkt in HH gemünzt. Das in dieser Nobelgegend der Preis einer Flasche keine Rolle spielt halte ich nicht für besonders repräsentativ. Mir ging es eher um die Kunden, die sonst die Weine um 1.99 Euro kaufen und plötzlich sich mal etwas gönnen möchten und den Kallfelz für 8.50 erwerben. Da kann es schon ein böses Erwachen geben.

      40? In meiner Kallfelz-Preisliste steht der mit 5,55 €, dann sind das sportliche 52 %

      Irgendwie scheint mein "Taschenrechner" kaputt zusein, ich komme nur auf 34.7%.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 13:21:07
      Beitrag Nr. 572 ()
      Natuerlich nicht - Mund auf, Wein rein, Wein weg

      Und kein Wort drüber geschrieben, tststs...

      Was tun? Willst du dir die nachbestellen (wir warten auch), oder müssen Hornwatz und ich wieder eine Probe nur zu zweit durchführen?

      Für zukünftige Proben klingt die norddeutsche Variante natürlich sehr verlockend, gerne auch mit Nebbiolo, da habe ich noch viel zu lernen. Käme mir auch in sofern ganz gelegen, als ich meinen Weineinkauf doch reduzieren will und ein Probierpaket von mir meist auf 12 Flaschen aufgefüllt wird, sonst lohnt das ja gar nicht...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 15:06:30
      Beitrag Nr. 573 ()
      Wir wollen uns mal nicht streiten :D

      bei mir sind 8,40 genau 53,1532% mehr als 5,55
      oder andersrum 5,55 sind 33,929% weniger als 8,40

      ...je nachdem von wo man kommt :cool:
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 15:27:30
      Beitrag Nr. 574 ()
      Nein, streiten wollen wir uns nicht. Und es ist natürlich wichtig zu wissen "von wo man kommt". Daher, wenn man 8.40 Euro statt 8.50 rechnet kommt man auf 33,92857142% - aber wer zählt schon. Für die aus der anderen Richtung kommend dann halt 51,351%:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 15:30:10
      Beitrag Nr. 575 ()
      Genau :D

      Wieder zurueck zum Wein. Wenn E-Konti ein 6er Paket organisiert bin ich dabei. Koennen wir uns auf einen durchschnittlichen Preis von etwa 10 Oehre pro Flasche einigen ?
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 17:52:14
      Beitrag Nr. 576 ()
      Moin,

      wenn die "norddeutsche Variante" Anklang findet, und wir tatsächlich einige Klassiker verkosten möchten, sollten wir eventuell auch etwas höher ansetzen. Ich verspreche Euch, daß der Preis je Flasche unter den im Handel normalen Preisen liegt, und dann noch versandkostenfrei, da kann man schon mal einen Euro höher ansetzen.:cool:

      Wieviele Personen sind wir?
      Bitte meldet Euch jetzt, je mehr, desto besser.
      Dabei sind schon...
      Christian
      Hornwatz
      HHanseat
      Skandi
      Ekonti

      ...ich mache Euch gleich konkrete Vorschläge...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 18:07:36
      Beitrag Nr. 577 ()
      Hallo,

      eigentlich ist mein Budget ja restlos erschöpft und mein Keller chronisch überfüllt. Aber mach mal ein paar konkrete Vorschläge, Ekonti:)...

      Den Nebbiolo läßt du aber bei mir bitte weg. Ich setze dann bei dieser Runde einmal aus.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 18:24:55
      Beitrag Nr. 578 ()
      Moin,

      möglich wären...
      aus Italien
      Einer der Top-Winzer aus dem Piemont
      Elio Altare und Pierro Busso mit z.B. einem Dolcetto, die liegen dann auch schon zwischen 10 und 15 Euro. So kommen einige vielleicht mal dazu, drei Gläser-Winzer zu trinken, persönlich würde ich einen guten Barbaresco vorziehen, doch die sind erheblich teurer im Preis.
      Ich kenne die Weine nicht...

      Lieb wäre es mir, wenn ihr in diesem Paket einen Wein aufnehmt, den ich kenne, unheimlich gern mag und den ihr zu einem unschlagbaren Preis bekommt. Der Monte Rotondo von Villa Sparina, einer der besten Gavis überhaupt, liegt bei 22 Euro.

      Aus dem Elsaß wäre Hugel möglich, z.B. ein Tokay Pinot Gris bei 14,95 Euro, kenne ich auch nicht.

      Aus Österreich z.B. das Weingut Setzer mit einem Grünen Veltliner um knappe 10 Euro, kenne ich auch nicht.

      Was sollte es noch sein? Etwas Deutsches? Ein Spätburgunder?...

      Hornwatz, Deinen Sonderwünschen gehen wir nach...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 20:43:15
      Beitrag Nr. 579 ()
      Nabend,

      ich muss mich Bernds Aussage leider anschließen, bei mir ist das Budget schon ziemlich erschöpft, vor allem nach dem ich kurz nach Weihnachten bei HL noch mal zugeschlagen habe. Die Auflistung von Ekonti hört sich sehr interessant an, alles Weine die ich sonst nicht kaufen würde, gerade das macht sie so interessant.

      Wählt Ihr die Weine und laßt mich wissen was der ganze Spaß kosten soll. Erst dann kann ich eine feste Zusage machen oder nicht, momentan sieht es eher schlecht aus.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 22:14:03
      Beitrag Nr. 580 ()
      Moin,

      doch zu teuer:rolleyes: ?

      Problem bei Blockbustern...um die 10 Euro ist zu niedrig angesiedelt...oder 3 Weine um die 5 bis 6 Euro und 3 Weine im Bereich 15 bis 16 Euro.
      Skandi hat sich schon geäußert, ich bitte um weitere Kommentare, ich mache mir ja kaum noch einen Wein unter 10 Euro auf...also gebt mir realistische Zeichen.:cool:

      Heute abend liegt die 2002er Weissburgunder Spätlese trocken Ihringer Winklerberg von Konstanzer im Glas.
      Vor wenigen Tagen hatte ich das 2000er Gegenstück aus dem Ihringer Fohrenberg getrunken.
      Die Weine sind recht unterschiedlich. Die Fohrenberg Spätlese hatte ich schon öfter im Glas, angenehm, typisch Weissburgunder mit Frucht und einer leichten Mineralik, der 2000er war noch gut trinkbar, fängt aber an, jetzt abzubauen. Dagegen ist der Ihringer Winklerberg wesentlich mineralischer, es könnte auch ein Grauburgunder sein. Neben cremigen Noten in der Nase dominiert im Mund eine klare strenge Note, sehr trocken, der Wein könnte auch noch etwas Zeit gebrauchen. Winklerberg-Vulkan pur. Bestimmt nicht jedermanns Sache, erinnert von der Stilistik an die kargen Wehrheim-Weine. Gut.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 22:32:07
      Beitrag Nr. 581 ()
      Guten Abend,

      HHanseat, das feuilletonistisch-wohlwollende FAZ-Gesülze "zur Lage des deutschen Weins" bietet in der Tat wenig Informationen, aber viel heimelig-marketingwirksame Anekdoten zur Förderung wohliger Gefühle beim Genuss der Weine aus bekannten deutschen Lagen und wirft einen bezeichnenden Blick auf den traurigen Zustand der deutschen Weinkritik (Mr. Pigott mit seinen Winninger Ergüssen einbezogen - wenn ich seine FAZ am Sonntag-Kolummne lese, scheint mir jegliche Unabhängigkeit und Originalität seiner Perspektive abhanden gekommen zu sein).

      Meine JWD-Erinnerung bezog sich auf die Lage vor 15 Jahren: kein Internet, keine bekannten Versender, keine Transparenz und damit JWD als Leuchtturm zur Erkundung französischer Weine (von Spanien sprach damals keiner, Italien war auch noch nicht im Programm). Der Abstieg nach der Hawesko-Übernahme war krass, nicht bloss im Lichte der rasch erspriessenden Konkurrenz - neulich verliess ich ein Depot nach dem Probieren von vielleicht 4 sauertöpfischen Rotweinen fluchtartig). Die Kritik an den heutzutage fruchtig-vollmundig-glatten Südfranzosen habe ich bei Kösslers Einschätzung des Chateau Mansenoble (Corbieres) trefflich wiedergefunden (die geschäftstüchtige Paradoxie dieses Herrn zeigt sich einmal mehr darin, dass er trotz seiner Kritik diese Weine- wohl auf Wunsch der Kundschaft (irgendwo her muss der Umsatz ja kommen) weiter führt).
      Gleichwohl unterstelle ich, dass es auch im Languedoc spannungsreich-ungefällige Weine gibt, nur wo?

      Heute abend bietet der Morillon Kapun von Potzinger aus der Steiermark einen wunderbaren Genuss - ich erinnere mich nicht, einen so fruchtig-vollkommenen, leicht schwebenden Chardonnay getrunken zu haben (Potzinger bleibt für mich die Entdeckung in Österreich - dank der entsprechenden Fraktion im Scheuermann-Forum).

      Übrigens: Hofschuster bewertet Loewen 2002 ähnlich hoch wie in diesem Thread gewürdigt, der Varidor liegt ebenso bei 85 Punkten wie H-L`s Schieferterrassen zum doppelten Preis.
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 22:52:13
      Beitrag Nr. 582 ()
      Moin,

      Die Kritik an den heutzutage fruchtig-vollmundig-glatten Südfranzosen habe ich bei Kösslers Einschätzung des Chateau Mansenoble (Corbieres) trefflich wiedergefunden (die geschäftstüchtige Paradoxie dieses Herrn zeigt sich einmal mehr darin, dass er trotz seiner Kritik diese Weine- wohl auf Wunsch der Kundschaft (irgendwo her muss der Umsatz ja kommen) weiter führt).


      Frohnau, gut angeführt, ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, daß ein Händler einen Wein aus dem Programm nimmt, der von den Kunden gefordert wird. Auch hier gilt das 80/20-Gesetz. Und der "gemeine" Kunde bevorzugt mit Abstand ein fruchtig-vollmundig-glatten Südfranzosen. Als Privatmensch darf man dann eine andere Meinung haben.
      Und nochmals vielen Dank für unsere seinerzeit spontane Loewen-Zusammenführung, mein persönliches Dasein beruht übrigens ganz stark auf solchen schicksalshaften Momenten. Herr Loewen hat seine ganz spezielle Berufsauffassung, auch wenn es von einigen Seiten kritisiert wird, und das imponiert mir sehr. Seine Weine drücken exakt seine Ansichten von Wein aus.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 10:53:15
      Beitrag Nr. 583 ()
      Freunde,

      stellt euch nicht so an. Wie soll es jemals in Deutschland aufwaerts gehen wenn Ihr den Konsum verweigert ? Es ist eure patriotische Pflicht zu konsumieren :D

      Also ich wollte schon immer mal ne Kiste mit "bekannten" Namen probieren, nur alleine machts keinen Spass :(

      Aber im Ernst, vielleicht koennen wir uns ja wenigstens auf ein Minimum an Probierflaschen einigen und "der Organisator unseres Vertrauens" kann dann noch individuelle Wuensche beruecksichtigen (wenn er sich denn so viel Arbeit machen will).

      Gruss
      Christian
      (aus dem boomenden England)
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 12:25:59
      Beitrag Nr. 584 ()
      Moin!

      Die Probierkiste sollte für mcih schon unter 100 € bleiben. An "großen Namen" bin ich schon interessiert, nur sind ja meist genau dies die Weine, die am ehesten überteuert sind. Vielleicht fällt die Entscheidung leichter, wenn die Vorschläge konkreter werden?

      Aber im Ernst, vielleicht koennen wir uns ja wenigstens auf ein Minimum an Probierflaschen einigen und " der Organisator unseres Vertrauens" kann dann noch individuelle Wuensche beruecksichtigen (wenn er sich denn so viel Arbeit machen will).

      Das klingt wie ein gangbarer Weg, macht nur viel Arbeit für Ekonti. Oder wir nehmen halt nicht sechs Flaschen, sondern nur drei, die dann auch hochwertiger sein dürfen. Chritian braucht ja eh alles dreifach, damit wäre dann dennoch für den nötigen Konsum gesorgt.

      Ekonti, ist der vorgeschlagene der Gavi, den wir mal bei dir probiert haben? Setzer und Hugel kenne ich nicht, würde ich aber probieren. Wie kommst du gerade auf diese Weine?
      Hornwatz behauptet ja, es gäbe leckere und preiswert Spätburgunder. Falls ein solcher aufzutreiben sein sollte, wäre das vielleicht eine Ergänzung.

      @ Frohnau

      Bei JWD war ich zum allerersten mal im Dezember (sie haben einen Weinhandel in meienr Gegend übernommen, ich war neugierig und ich hatte einen Willkommnsgutschein). Einige Weine probiert, einige mitgenommen, überwiegend auch schon getrunken. Die Qualität und die Preise waren okay, aber nicht weltbewegend. Ein erneuter Besuch drängt sich nicht auf, wo ich meinen Weinbestand eh abbauen will. Sehr nett ist natürlich die Möglichkeit, alles Weine probieren zu können. Das ist ja wohl auch ihr Hauptwerbeargument.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 13:21:33
      Beitrag Nr. 585 ()
      Hallo,

      bei der ein oder anderen Probe würde ich schon gerne dabei sein. Der Vorschlag von nur drei Flaschen käme mir entgegen bzw. sollte die 50 € Marke nicht überschreiten, ansonsten drohen Nackenschläge der Ehefrau.:rolleyes:
      Nee, im Ernst - eine Berücksichtigung der einzelnen Wünsche und Möglichkeiten sollten doch machbar sein. Ich denke es bereitet nur unwesentlich mehr Arbeit ein 3er, 6er oder 12er Paket zu bestücken und versandfertig zu machen. Oder Ekonti?

      Der Pinot Gris von Hugel würde mich interessieren und auch wenn ich mir unter Gavi im Moment nichts vorstellen kann (werde aber gleich mal im Glossar nachschauen), denke ich, sollten wir Ekontis Empfehlung folgen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 13:26:50
      Beitrag Nr. 586 ()
      Kennt Ihr euch alle mit Gavi aus? Nein! Dann lest mal:

      DOCG für trockenen Weißwein in der italienischen Region Piemont, die nach der gleichnamigen Stadt benannt ist. Die Zone umfasst die Gemeinden Bosio, Capriata ´Orba, Gavi, Carrosio, FrancaVilla Bisio, Novi Ligure, Parodi, Pasturana, San Cristoforo, Serravalle Scrivia und Tassarolo im Südosten der Provinz Alessandria an der Grenze zu Ligurien. Weinbau in Gavi ist schon im Jahre 972 dokumentarisch bezeugt. In den 1950er-Jahren wurde von Vittorio Soldati auf seinem Weingut La Scolca der “Gavi di Gavi” kreiert, der sich dann bis zu den 1970er-Jahren zum gesuchtesten und teuersten trockenen Weißwein Italiens entwickelte. Im Jahre 1974 erhielt er den DOC-Status und wurde im Jahre 1998 in den DOCG-Rang erhoben. Auf dem Etikett wird der Wein auch als “Cortese di Gavi” und (bei den nahe der Stadt produzierten Weinen) als “Gavi di Gavi” bezeichnet. Der säurebetonte, fruchtige und duftige Wein hat einen Geschmack nach Zitronen und wird sortenrein aus der Cortese gekeltert. Einzelne Produzenten bauen den Wein auch in Barrique aus. Es gibt auch Frizzante- und Spumante-Versionen.

      Und noch nie von der Rebsorte Cortese gehört? Nicht schlimm, ich auch nicht. Deshalb weiter lesen:

      Die weiße Rebsorte wurde erstmals im Jahre 1798 unter dem Namen Curteisa erwähnt und als damals wichtigste der Provinz Alessandria (Piemont) bezeichnet. Die ertragreiche Sorte erbringt säurebetonte, fruchtige Weine. Sie wird hauptsächlich in der italienischen Region Piemont kultiviert, wo aus ihr sortenrein der DOCG Gavi, sowie die DOC-Weißweine Cortese dell´Alto Monferrato und Colli Tortonesi gekeltert werden. Weiters wird sie noch in den Regionen Lombardei (DOC Oltrepò Pavese) und unter dem Namen Bianca Fernanda in Venetien (DOC Bianco di Custoza) kultiviert.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 13:31:25
      Beitrag Nr. 587 ()
      Hallo,

      drei Flaschen wären für mich ebenfalls in Ordnung. Hugel und Setzer gerne, bei dem Gavi bin ich angesichts des Preises offengestanden skeptisch.

      Ihr könnt mich für völlig scheuklappig halten, aber mit Italien habe ich seit dem Vorabend des großen Treffens und seit dem Toskana-Urlaub meines Freundes Christoph (der mich mit Merum-Empfehlungen traktriert hat, die ich kaum die Kehle hinunterbringen konnte) vorläufig fertig.

      Ekonti, Loewen ist in jedem Falle ein hervorragender Winzer, und ich werde mit Sicherheit wieder Wein von ihm Kaufen. Meine Kritik war ein Moppern auf hohem Niveau.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 20:46:12
      Beitrag Nr. 588 ()
      Moin,

      gerade hatte ich eine lange Abhandlung verfasst, die leider verloren ging...

      ...nochmal kurz...

      3 Flaschen im Versand kosten fast genausoviel wie 6 Flaschen, deshalb lieber 6 Flaschen, damit wir mit den Preisen weit unter normalen Vks liegen oder bei deutschen Weinen abHof-Preise haben und dazu der Versand von mir getragen wird.

      HHanseat, ja, es ist der botrytisgeprägte Gavi, einer der besten Italiens. Muss aber auch nicht sein.

      Ich kann die Pakete auch individuell bestücken, z.b. mit kleinen Gutsrieslingen wie z.b. von Loewen.

      Wenn wir einen großen Namen haben möchten, ist der Wein zwar teurer als ein NoName aber vielleicht trotzdem recht gut, mir wäre ja ein feiner Barbaresco lieb.

      Ich kann Euch auch Konstanzers 99er Spätlese Spätburgunder Barrique zum Hofpreis anbieten.

      Setzer und Hugel deshalb, weil sie von einer Adresse vertrieben werden, die auch wenige Flaschen verschickt, ist auch nicht ganz billig im EK, doch ich will an dieser Aktion eigentlich nicht wirklich etwas verdienen. Es gibt dort aber auch kaum Weine unter 10 euro. Und auch ich möchte Weine mittrinken, die ich noch nicht kenne.;)

      Wir können auch etwas völlig anderes machen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 21:20:42
      Beitrag Nr. 589 ()
      Hallo,

      Ekonti, nochmals vielen Dank für dein Engagement in Sachen Probepaket!

      Ich würde auch sechs Flaschen nehmen, aber wir sollten uns dann auf drei Probepullen für alle verständigen (meinethalben kann da auch der Gavi dabeisein), während der Rest individuell zusammengestellt werden kann.

      Also, wie wäre es mit Hügel, Setzer, Gavi? Für mich dann noch Konstanzer, Loewen und Flick.....

      Andere Möglichkeit: Du schickst mir drei Weine jeweils doppelt, und ich gebe die fraglichen Pullen an Jörg weiter.

      HHanseat, wann machen wir den Vieille Julienne kalt? -

      Gerade im Glas befindet sich der Spätburgunder "Siebeldinger im Sonnenschein" GG 00 von Rebholz (davon hat mir Papi dankenswerterweise ein paar Pullen zu Weihnachten geschenkt). Dieses Tröpfchen hat bei Hofschuster ganze 83 Punkte, während es im GM mit 93 Punkten neben einem Pinot von Huber die Jahrgangsspitze markiert.

      Meine Notiz:

      Dichtes, fast undurchdringliches Schwarzrot, sehr ungewöhnlich für einen deutschen Spätburgunder. Intensive und komplexe Nase, Waldfrüchte, Gewürze, etwas Lakritze, leicht süßlich. Hält am Gaumen nicht ganz das, was die Nase verspricht. Dennoch recht vielschichtig und dicht. Gut eingebundenes Holz, langer Abgang. Kraft und Eleganz ergänzen sich bestens, ein balancierter Spätburgunder auf hohem Niveau, wobei es vielleicht am letzten "Kick" fehlt. 90 Schulzpunkte. Mit 25 Euro vergleichsweise nicht überbezahlt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.01.04 18:38:35
      Beitrag Nr. 590 ()
      Hallo,

      für alle, die nicht beim Wein-Plus-Forum angemeldet sind: In Hofschusters Online-Führer ist der erste 100-Punktewein aufgetaucht. Und der íst bemerkenswerterweise trocken!


      "08.01.2004 Einzigartig(100)



      Mächtig und extrem konzentriert in der Nase, vollkommen reintönige Pfirsicharomen, kandierte und frische Zitrusfrüchte, rassige, packende Mineralik, sinnverwirrend, mit hochfeinen Kräuternoten. Überwältigende Frucht, wie ich sie bei einem Wein aus dem Rheingau noch nie erlebt habe, extreme Konzentration ohne jede Schwere, dabei ein wahrhaft mächtiger Körper, mineralisches Fundament, auf dem man Wolkenkratzer bauen kann, noch spürbare Restsüße, am Gaumen nicht weniger abgründig als in der Nase, hat etwas endgültiges, cremige Textur, alles was er am Gaumen zeigt, macht er jedoch im Abgang zur Nebensache: nie habe ich etwas ähnlich komplexes, faszinierend charaktervolles und so unendliches bei einem trockenen Riesling erlebt. Die Mineralik hat in Sachen Brutalität keine Konkurrenz, wird aber gleichzeitig durch ungeheure Mengen allerfeinster Frucht aufgewogen. Mir laufen Tränen auf die Tastatur. Muss Jahre reifen.

      2008-2025."

      Es gibt diese trockene Auslese noch ab Gut, und angesichts der obigen Beschreibung konnte ich nicht widerstehen....die neue Anzughose muß jetzt noch warten:D!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.01.04 19:46:53
      Beitrag Nr. 591 ()
      Hallo Bernd,

      ich muss zugeben das ich auch kurz gezuckt habe, dann jedoch der Versuchung widerstanden. Doch jetzt weiß ich ja wo man die so genannte Perfektion probieren kann.;)

      Viele Grüße,
      Jörg:D
      Avatar
      schrieb am 11.01.04 00:49:00
      Beitrag Nr. 592 ()
      Hallo,

      intelligenterweise habe ich den Namen des Weines nicht mitkopiert:mad:. Es handelt sich um die 02er Auslese Goldkapsel trocken aus der Hochheimer Hölle von Künstler.

      Jörg, ich habe natürlich angesichts des Preises von 35 Euro keine Unmengen geordert, aber irgendwann wird auch einmal eine Flasche davon in deiner Gegenwart geöffnet, versprochen!

      Dem GM ist dieser Wein übrigens nur 91 Punkte wert. Er leigt damit 2 Punkte hinter Christmanns Idig 02, von dem ich ein Kistchen zu Weihnachten geschenkt bekommen habe, und gelangt nicht einaml auf die Seite mit den besten trockenen Rieslingen.

      Mal schauen, wer Recht hat.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.01.04 17:36:30
      Beitrag Nr. 593 ()
      Freunde,

      Ist der Probekarton jetzt durchgefallen ? Ihr gebt alle zuviel Geld fuer 100-Punkte Rieslinge aus :D

      Gestern habe ich mal wieder Babymord begangen und einen 2001er Chateau Cantemerle geoeffnet. Grauenhaft! Alles was man schmecken konnte war Holz und rauchige Noten neben derben Tanninen. Ich kann keine Punkte vergeben, leider. Im Moment interessieren mich die 2000er Bordeaux’s. Hat jemand Ideen fuer bezahlbare Weine aus diesem Segment ?

      Wie siehts eigentlich einmal mit einem Weintreffen aus ? Im Fruehjahr hab ich viel Zeit wenn mein Plan klappt, fuer etwa 3 Monate nicht zu arbeiten…

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 12.01.04 22:50:29
      Beitrag Nr. 594 ()
      Guten Abend,

      meine Eindrücke bei der kräfteraubenden Berliner Weinmesse am Wochendende folgen demnächst (Tenor: Österreich schlägt Mosel 2002). Zum Vorschlag von Christian: Wer kommt zum Weinsalon Ende März nach Hamburg?
      Avatar
      schrieb am 12.01.04 23:06:35
      Beitrag Nr. 595 ()
      Moin!

      Wer kommt zum Weinsalon Ende März nach Hamburg?

      Ich kann zur Zeit leider nur ganz schlecht vorausplanen und daher keine festen Zusagen geben, aber ein Treffpunkt Hamburg käme mir schon mal gelegen...


      Ist der Probekarton jetzt durchgefallen ?

      Ich hoffe doch nicht? Ich nehme alles! :D Hügel, Setzer, Gavi waren mehrheitsfähig, oder? Den angesprochenen Nebbiolo würde ich dann auch gern probieren. Loewen kenne ich auch noch nicht, gerne auch davon. Und die sechste Flasche darf EKonti aussuchen ;)

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 13.01.04 00:25:51
      Beitrag Nr. 596 ()
      Moin,

      hinsichtlich des Probekartons sind wir in jedem Fall zu dritt - ich nehme ebenfalls (abgesehen von Italienern:D) nahezu alles....!

      Christian, im Hinblick auf Cantemerle kann ich nur mit "Pigott" reagieren. So ganz schief scheint mir der nicht zu liegen.

      Weintreffen? Gerne! Macht doch mal konkrete Terminvorschläge.....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.01.04 09:00:45
      Beitrag Nr. 597 ()
      Moin,

      ach, das ist ja fein, ich dachte auch, der Probekarton wäre schon durchgefallen:D .
      Übrigens, beim Loewen könnten wir auch etwas Restsüßes machen, die Spätlesen sind preislich höchst angenehm.

      Christian, Frohnau...zum Weinsalon werde ich mich auch begeben. Ansonsten kann ich Euch am 3. April noch eine Weinveranstaltung nördlich von Hamburg empfehlen.

      Ende Februar bin ich wohl für einige Tage im "Süddeutschen", für Übernachtungstipps in der Pfalz bin ich dankbar.

      Frohnau, wir warten auf Deinen Bericht.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.01.04 10:06:02
      Beitrag Nr. 598 ()
      Freunde der Nacht,

      o.k., wenn der Probenkarton startet, fuer mich bitte zwei von jeder Sorte. E-Konti, kannst du Preis und Liste nochmal reinstellen oder sollen wir auf e-mail umsteigen ?

      HINWEIS AN ALLE STIILEN MITLESER: dies ist keine geschlossene Veranstaltung. Wer mitdiskutieren oder mitbestellen moechte ist herzlich dazu eingeladen!!!

      Fuer ein Treffen beim Weinsalon bin ich gerne zu haben. Muss man dazu Haendler sein ? Bin ich leider nicht…

      Horni, was sagt Pigott zu dem Cantemerle ???

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 13.01.04 11:52:55
      Beitrag Nr. 599 ()
      Moin!

      Christian, bist du dir auch sicher, daß nur zwei Exemplare reichen? :D

      Der Weinsalon ist öffentlich, hier gibt es mehr Infos:
      http://www.3dac.net/best-of-wine/weinsalon/vorschau18.weinsa…

      Ich war auch noch nie da.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 13.01.04 17:59:54
      Beitrag Nr. 600 ()
      Hallo,

      Christian, Pigott sagt zum 01er Cantemerle so ziemlich dasselbe wie du und vergibt satte 67 Punkte...

      Gestern gab es den 00er Röttgen von H-L, der mich inzwischen wieder sehr beeindruckt. Dazu aber mehr heute abend, wenn ich die Reste vertilge.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.01.04 00:01:15
      Beitrag Nr. 601 ()
      Hier meine Notiz zum Röttgen 00:


      Tiefgoldene Farbe. Komplexe mineralische Nase. Am Gaumen wird der kraftvolle Mineralität von einer üppigen, reifen Frucht Paroli geboten. Cremige, weiche Struktur, der Wein wirkt rund und mundfüllend. Vermutlich im halbtrockenen Bereich, wobei der Restzucker sehr harmonisch eingebunden ist. Langer, herb-süßer Abgang. Im Gegensatz zu vor ein paar Monaten wirkt der Röttgen 00 auch nicht ansatzweise müde. 93 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.01.04 21:54:51
      Beitrag Nr. 602 ()
      Nabend,

      wo steckt ihr denn alle?

      Künstlers 100-Punktewein ist heute angekommen. Ich hatte noch nie eine Flüssigkeit im Keller, die von irgendeinem Führer mit der Höchstnote bedacht wurde. Irgendwie ist das schon ein verrücktes Gefühl...

      Vom selben Erzeuger im Glas befindet sich ein trockener Kabinett 02 aus dem Hochheimer Kirchenstück:

      Helles bis mittleres Gelb, Zitrus, lebendige Säure, eher schlanker Stil, sehr klar und gut balanciert, es fehlt das letzte Quentchen Ausdruck (naja, ist halt auch "nur" ein Kabinett...). In seiner Art aber recht schön (84-85 Hornwatzpunkte).

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.01.04 22:31:48
      Beitrag Nr. 603 ()
      Hallo,

      schmeckt Sauvignon blanc unweigerlich wie Gurkenwasser (diese Assoziation stammte wohl von hornwatz im Rahmen einer Pauschalverdammnis)? So sehr ich bislang nach meinen bescheidenen Erfahrungen mit dieser Rebsorte diesem Verdikt beizupflichten geneigt war (basierend auf dem Verkosten französischer Vertreter - die Teilnehmer der Scheuermann-Runde hierzu werden anderes zu berichten wissen), widerlegt heute abend ein SB vom Neusiedlersee diese Urteil, ein 2000er von Birgit Braunstein (warum gibt es in Österreich mehr bekannte Winzerinnen als hierzulande), der die holunderbeerige Primärfrucht noch schlank spüren lässt, eine straffe Säurestruktur aufweist, gar nicht aufdringlich, dafür geradlinig schmeckt und mich sehr angenehm überrascht (keinerlei Reifenote schmeckbar, zu empfehlen im Rahmen der Restposten-Angebote von Oxhoft aus Hamburg, einem Österreich-Spezialisten mit interessanter Auswahl, allerdings nicht billig - der kürzlichen Diskussion hier über Preiskalkulation im Handel kann ich nur meine Recherche im Internet zu den Preisen von Hiedler-Weinen anfügen: recht deutliche Preisdifferenzen in Deutschland, am teuersten der "Grüne Veltliner" in Hamburg, günstig "Weinfidel" von Hr. Etzensperger).

      Die Weinmessen-Eindrücke muss ich auf das kommende Wochenende verschieben - das neulich erörterte Hochgewächs Selection von Kallfelz hat übrigens Eindruck gemacht, ein runder Riesling mit Schmackes.
      Avatar
      schrieb am 14.01.04 23:03:39
      Beitrag Nr. 604 ()
      Moin,

      Christian, Probepakete mache ich ca. Anfang Februar fertig, Adressen von Euch DANN nochmal per boardmail.

      100 Punkte, Hornwatz, wieviele Flaschen hast Du bestellt? Kann ich Dir noch eine abkaufen:D ?

      Interessante Frage, warum es in Österreich so viele Winzerinnen gibt. Es scheint mir sogar DAS Land weltweit zu sein. Zumindest wird es nach außen gut progagiert.

      Im Glas liegt eine 2001er Silvaner Spätlese trocken aus der Lage Homburger Kallmuth von Fürst Löwenstein aus Franken.
      Ein Wein, der mehr sehr gut gefällt, ohne große Silvaner-Erfahrung drückt er die Qualität einer Steillage aus, ein frisches und herbes Terroir, vor dem man sich nicht schütteln muss. Allerdings schaute ich gerade auf die 2002-Bewertung im GM mit 90 Punkten, die würde ich dafür nicht auf Anhieb verteilen, Hornwatz, wie war denn der 2001er bewertet?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 00:01:22
      Beitrag Nr. 605 ()
      Nabend, Moin,

      Frohnau, soo pauschal war mein den Sauvignon blanc über weite Strecken verdammendes Urteil nun auch wieder nicht. Dem Exemplar der Pfaffenweiler Genossen habe ich blind immerhin um die 90 Punkte zugestanden. Zweifelsohne gibt es sehr schöne Vertreter der Sorte. Wir hatten hier doch auch mal einen feinen Sancerre in der Onlineprobe (der Name des Winzers ist mir peinlicherweise schon wieder entfallen)..


      Ekonti, wir trinken den 100-Punktewein bei deinem nächsten Besuch....

      Den Löwensteinschen Silvaner aus dem Kallmuth wollte ich schon immer probieren, bin aber noch nie dazu gekommen, obwohl Kern in Aachen Fürst Löwenstein im Programm hat. Schande über mich! - Der 01er hatte im GM 88 Punkte.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 00:15:48
      Beitrag Nr. 606 ()
      Moin,

      Ekonti, wir trinken den 100-Punktewein bei deinem nächsten Besuch....
      :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 09:00:24
      Beitrag Nr. 607 ()
      Hallo Bernd,

      deine Beschreibung des 02er Kabinett von Künstler kann ich gut nachvollziehen, auch bei den Punkte (von mir 86+) liegen wir auf einer Wellenlänge.

      Doch kurz eine Frage - mich hat bei meiner Flasche die große Kluft zwischen Nase und Gaumen schockiert. Die Nase wirkte etwas gereift, laktische Noten und ätherischer Duft, dagegen der Gaumen wie von Dir beschrieben mit einer knackigen Säure, Mineralität und frische Zitrone.

      Kannst Du davon irgendetwas nachvollziehen?

      Ich schob es damals auf einen extrem locker sitzenden Korken - evtl. frühzeitige Oxidation. Allerdings gefiel mir der Wein auch so ganz gut.

      Den schlanken Stil habe ich in meiner abgespeicherten Notiz nicht moniert, daher wird er mich auch nicht weiter gestört haben. Aber es muss auch solche Trinkweine geben, in letzter Zeit habe ich viel Hochkarätiges auf diversen Probe getrunken und irgendwann hat man die Konzentration satt. Vor allem bei dem Pfälzer und natürlich extrem in Ö fällt mir das auf.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 09:16:54
      Beitrag Nr. 608 ()
      Hallo,

      Gestern hatte ich den 02er Gewürztraminer SL tr. von Laible im Glas, von Hofschuster mit 74P abgemeiert. Zwar keine Notizen gemacht, nur kurz aus dem Gedächtnis: Erwies sich der Wein für mich als eher untypisch - nichts aufdringlich parfümiert und gar von Rosengärten zusehen. Blind hätte man auch auf einen etwas eigenartigen Riesling tippen können. Die Säure dann wieder Rebsorten typisch schwach im Hintergrund. Gift für den Hauch Restsüße, da durch wirkt der Wein schon etwas breit. Am Gaumen eher fruchtige Noten - Zitrone, Hofschuster schrieb Ananas, auch möglich.

      Im Großen und Ganzen ein gut zu trinkender Wein, zum Schafskäse passte er ganz gut, mitnichten in der Region "Passabel" oder gar fehlerhaft. Nach meinem Geschmacksbefinden so 83-84 P. wert, manch Anderer der mit der Süße besser zu recht kommt, punktet vermutlich auch über 85.

      Hat mal jemand die Scheurebe nachprobiert?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 12:12:28
      Beitrag Nr. 609 ()
      Interessante Frage, warum es in Österreich so viele Winzerinnen gibt. Es scheint mir sogar DAS Land weltweit zu sein. Zumindest wird es nach außen gut progagiert.

      E-Konti, kann es sein dass es viele Nebenerwerbsbetriebe gibt, bei denen der Mann einem Hauptberuf nachgeht und die Frau sich erstens mehr um den Wein kuemmern muss und zweitens das ganze aus Steuergruenden sowieso auf die Frau angemeldet ist ? Nur eine Vermutung.

      Bin schon gespannt auf den Probenkarton !!!

      Fuer den Hamburger Weinsalon habe ich mich vorsichtshalber schon mal angemeldet. Welcher "Event" ist Anfang April geplant ?

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 13:26:25
      Beitrag Nr. 610 ()
      Hallo,

      Jörg, die beim Künstler-Kabinett von dir empfundene große Kluft zwischen Nase und Gaumen íst mir so nicht aufgefallen. Auch hatte ich keine nennenswerten laktischen Noten.

      Laibles Scheurebe Spätlese trocken 02 hatten wir am Jahresanfang in Ossiland. Mein Eindruck war, daß sie sich entgegen meiner Prognose zum Besseren hin entwickelt! Jedenfalls stieß sie bei allen Beteiligten auf ziemlich großen Anklang, und die leichten "Fehltöne" sind mir nicht mehr aufgefallen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 15:44:05
      Beitrag Nr. 611 ()
      Hallo Bernd,

      es freut mich dass es sich offensichtlich bei der Scheurebe von Laible nur um eine "Phase" gehandelt hat, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann das aus dem Wein noch etwas wirklich Großes wird. Meine letzte Flasche Scheurebe werde ich noch bis zum Sommer aufbewahren, sollte sie sich ähnlich präsentieren wie es der GW tat, wäre ich schon sehr zufrieden.

      Dennoch haben die negativen Erlebnisse schon ihren Eindruck hinterlassen, blind kaufen würde ich die Bukettsorten im nächsten Jahr nicht mehr.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 21:29:45
      Beitrag Nr. 612 ()
      Nabend,

      Jörg,ich werde mir nächstes Jahr wieder ohne Vorverkostung ein paar Scheureben von Laible bestellen, denn ich gehe davon aus, daß die diesjährigen leichten Probleme jahrgangsbedingt waren. Aber es werden vielleicht ein paar Flaschen weniger sein.

      Im Glas: Ungsteiner Herrenberg Riesling Spätlese trocken 00 von Pfeffingen -

      Goldgelbe Farbe, leichte Reifenoten, Botrytis (2000 läßt grüßen), exotische Früchte. Am Gaumen frischer als in der Nase, noch etwas Kohlensäure, opulente Fruchtnoten, mittlerer Körper, gut balanciert, gute Länge. Ein schöner Riesling, dem die Botrytis gut steht und der mit viel Spaß zu trinken ist. 88 Hornwatzpunkte (89 im GM mit Prognose "bis 2004").

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 22:19:53
      Beitrag Nr. 613 ()
      Guten Abend,

      eine Pfeffingen-Spätlese habe ich noch nicht getrunken, bei den übrigen Weinen schwanke ich zwischem dem Eindruck "gut gemacht" (halt etwas "gemacht", wobei der typische Zitrusfruchtton wohl lagentypisch ist)und damit schön zu trinken bzw. doch etwas zu sehr gestylt (da gibt es dann nicht schon eigenartige Erfindungen im halbtrockenen Bereich). Hr. Eymael jun. wirkt sympathisch, lässt aber wohl seine internationalen Erfahrungen in die Markenpolitik des Hauses einfliessen.

      Heute abend löst erneut ein älterer Österreicher, ein 98er Morillon von Skoff aus der Steiermark Entzücken aus - erstaunlich frisch und fruchtbetont-säurestabil (der Versender erzählte, dass er an ein Überleben des Weines nicht mehr geglaubt hatte und ihn der Gastronomie zum Verkochen anbieten wollte - wie gut, dass er doch noch eine Flasche öffnete).

      E_Kontakter, wahrlich erstaunlich, welche Resonanz der Ö-Winzerinnen Thread bei Scheuermann gefunden hat.
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 22:26:33
      Beitrag Nr. 614 ()
      Nabend,

      Frohnau, auch auf mich wirkt die Pfeffingen-Spätlese ein ganz klein wenig "gemacht". Lecker ist sie dennoch.

      Hier Hofschusters Notiz, die ich vor meiner eigenen (Ehrenwort!) nicht eingesehen habe:

      "21.06.2001 Sehr gut(82)


      Würziger, von einer leicht rauchigen Mineralik begleiteter Duft von Pfirsichen und kandierten Zitrusfrüchten mit deutlichen Botrytisnoten. Klare, recht saftige Frucht, lebendige Säure, mineralisch und zitrusfruchtig am Gaumen, würzige Note am Gaumen, ordentliche Nachhaltigkeit, gute Struktur, pikant-fruchtiger Nachhall.

      Bis 2003."

      Die rauchige Mineralik schmecke ich nicht wirklich. Stolz hingegen:D bin ich darauf, die Botrytisnoten erkannt zu habe...
      82 Punkte halte ich für definitiv zu wenig, und mit seiner Prognose "bis 2003" hat Hofschuster ganz sicher Unrecht. Selbst ich empfinde den Wein ja noch als frisch...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 13:15:41
      Beitrag Nr. 615 ()
      Hallo,

      auf einer Veranstaltung auf dem Schloss Huegnpoet in Essen-Kettwig hatte ich die Gelegenheit die etwas wortkarge Doris Eymael kennen zu lernen, dennoch sehr freundliche Persönlichkeit. Wegen der angebotenen Vielfalt an Weinen und Winzer sind ihre Weine ein wenig zu kurz gekommen bzw. habe ich meine Schwerpunkte woanders gesetzt. Frohnaus Eindruck von "gemacht" und Zitrusnoten konnte ich beim GG Weilberg 2002 sehr gut nachvollziehen - kein schlechter Wein, doch mir für den geforderten Preis zu wenig bietend. In der Vergangenheit habe ich sehr die Scheureben (restsüße) aus dem Herrenberg geschätzt, auch wenn sehr süß und in die Breite gehend, sind es gute Vertreter dieser Sorte. Die 2002er Scheurebe BA aus dem Herrenberg bot mir auf der Veranstaltung das gleiche Bild. Bei den beiden probierten Weinen fehlt mir ein wenig der Glanz um mein Interesse zu wecken - moppern auf hohem Niveau!

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 22:41:14
      Beitrag Nr. 616 ()
      Moin,

      Frohnau, in der Tat verblüffend.;)

      Christian, schön, an welchem Tag möchtet Ihr zum Wein-Salon? Wollen wir das Ganze mit einem schönem Essen verbinden? Einen Schlafplatz biete ich bei Bedarf gern an.
      Das "Wein-Event" findet eine Woche später statt, passt wohl zeitlich nicht mehr in den Rahmen.

      Die Pfeffingen-Weine hatte ich vor knapp 2 Jahren im Glas, schon damals empfand ich sie auch als etwas "gemacht". Die Frucht wirkte mir zu konzentriert und sehr ausladend. Trotzdem aber ganz leckerschmecker zu trinkende Weine.

      Gestern abend hatte ich einen Nero d`Avola im Glas, der IMO bisher in seiner Preisklasse 5,95 Euro unerreicht war. Er war nicht, wie einige Vertreter, zu fett und dick, sondern hatte trotz Sizilien eine schöne Eleganz. Vom Weingut Centonze.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 17.01.04 12:23:07
      Beitrag Nr. 617 ()
      Moin,

      zum Hamburger Weinsalon, mir ist´s eigentlich egal an welchem Tag. Wenn wir nicht zu "fertig" sind danach, ist der Vorschlag mit dem Essen super :lick:

      Butter bei die Fische (wie die Bayern sagen), wer kommt wann ? Oder ist euch das noch zu weit weg ? Ich muss auf jeden Fall jetzt schon planen weil es bei mir nicht ganz so einfach ist (logistisch).

      Gruss
      Christian

      heute wird trotz Halsweh der einzige (trockene) Riesling
      bei mir im Keller geöffnet - ein Saartyr 2002.
      Avatar
      schrieb am 17.01.04 16:39:35
      Beitrag Nr. 618 ()
      Moin,

      Christian, mir würde der Sonntag besser passen, doch ich denke, für die anderen ist Samstag angenehmer.

      Öffnungszeiten Weinsalon:
      Sa., 27. März 2004: 12.00 bis 19.00 h
      So., 28. März 2004: 11.00 bis 18.00 h

      Restaurant: kümmere ich mich drum. Italiener?

      Im Glas liegt momentan ein Weisswein aus Sizilien. Da habe ich immer meine Probleme mit, trinke ich ihn zuhause, gibt er mir nicht wirklich viel, liegt an GRA (gefährliche Riesling Abhängigkeit), im Resto würde er mir aber schon besser schmecken. Aromatisch, duftig, fruchtig, füllig. Nun ja.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 12:36:56
      Beitrag Nr. 619 ()
      Hallo Christian,

      mir ist die Anreise nach Hamburg dann doch etwas zu weit. Ich werde definitiv nicht dabei sein.

      Berichte doch mal bitte wie Dir der Saartyr 2002 geschmeckt hat.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 12:47:19
      Beitrag Nr. 620 ()
      Moin,

      Scandi, sieht man sich demnächst in Düsseldorf?

      Heute Mittag passte die weisse Sizilien-Cuvee aus Insolia und Grillo besser, er war Begleiter zur Entenbrustfilet-Salat-Nudel in würziger Bruschetta-Pilz-Sauce, und auch Inhalt der Sauce.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 21:03:03
      Beitrag Nr. 621 ()
      Hallo Ekonti,

      ja, ich hoffe doch. Es hängt natürlich davon ab ob mich die Organisatoren in diesem Jahr wieder rein lassen. Antrag habe ich bereits verschickt, die Bestätigung kommt ja meist kurz vorher.

      Ich würde mich freuen wenn wir uns wie im letzten Jahr treffen könnten und evtl. etwas essen gehen danach.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 21:27:11
      Beitrag Nr. 622 ()
      Guten Abend,

      hier noch einige Eindrücke von der Berliner Weinmesse, bei der voriges Wochenende Tausende und Abertausende dem trüben Wetter entfliehen, schmackhafte Weine und vielleicht auch ein in der Regel eher geringes bis fehlendes Weinwissen erweitern wollten -
      es war also proppenvoll, an einige grössere Stände war kaum heranzukommen (so gab ich es auf, das breite Angebot von Molitor oder der erstmals irgendwo vertretenen Karlsmühle - entgegen den forenbekannten Serviceproblemen waren die Mitarbeiter dort zuvorkommend - näher zu erkunden, bei Molitor gefielen vor allem die Alten Reben Saar im Vergleich mit dem Pendant von der Mosel und einer Spätlese durch ihre Rassigkeit und einen gehaltvolleren Ausdruck, bei Geiben der -ausverkaufte- Einstiegswein Molatus oder so ähnlich). Mein Eindruck, dass mir trockene Mosel-Weine in der Breite nur in Ausnahmejahrgängen wie 2001 zusagen, erhärtete sich an einigen Ständen, wobei positiv das hier neulich diskutierte Hochgewächs Selektion von Kallfelz (schön rund mit Schmackes) und Weine von Friedrich-kern auffielen, Hr. Friedrich, der junge Kellermeister von Diel, ist im übrigen ein sehr angenehmer und sympathischer Gesprächspartner (mit einigen Anekdoten von Diel), die Weine sind preislich ambitioniert (besonders gut die Spätlese trocken S aus 2001 für allerdings 9,5€ ). Ein Enttäuschung über alle probierten Weine erlebte ich bei Grumbach, die Weine wirkten zurückhaltend und unauffällig, deutlich unter Niveau des Vorgängerjahrgangs und Hr. Grumbach hatte auch keine Lust, mehr als das übliche Sprüchlein zu jedem Wein zu sagen.
      Im deutschen Bereich, der ansonsten Winzer der 3. bis x.ten Reihe zeigte, schmeckten noch die Weine von Pix am Kaiserstuhl (nach dem Erlebnis eines extrem spröden Silvaners, den ich im Keller einfach liegenlasse und auf bessere Zeiten hoffe und einem GM-Verriss hatte ich mich über die sehr positiven Hofschuster-Punkte 2002 schon gewundert, aber die anderen Weissen sind wirklich reizvoll), während der junge Boris Kranz die hoch gelobten Kalmit-Weine aus der Südpfalz schon alle verkauft hatte, insofern war ein einfacher Riesling und Auxerrois nicht aussagefähig.
      Das Interesse an den zahlreichen Österreichern war riesig, etwas einfacher war der Kontakt zu denjenigen, die bei den Händlerständen vertreten waren (wie bei Rindchen Forstreiter und Harkamp mit einem schlank-prägnanten Steiermärker Muskateller, in seinem zurückhaltend Typ in der Tat kein Wein für jedermann, wie der etwas aufdringliche Filialleiter feststellte -das die Preise der Steiermärker-Weine durch die Bank Spitzenniveau erreichen, fand Harkamp allerdings gar nicht, zu geringeren Preise würde sich für ihn der Weinanbau nicht lohnen) Die unbekannnten Weingüter aus Österreicher (vor allem vom Neusiedlersee) waren allesamt nicht erwähnenswert (die zahlreichen 2003er Weine mit dem Mantel des Schweigens zugedeckt) und bestätigten eher Vorurteile von aufdringlichen und marmeladigen Rotweinen. Der Name zählt halt doch, dies bestätigte am wenigsten Tscheppe, dafür aber Allram-Haas, Prieler (der Pinot Blanc schmeckte hervorragend, ist bei Pinard im Programm und auf jeden Fall die Bestellung einer Flasche wert), Malat aus dem Kremstal (überhaupt nicht wuchtige oder effekthascherische Weine) und Friedrich Rieder, der mich nicht eher gehen liess, bis ich das gesamte Sortiment bis zu den Auslesen (sehr würzig) probiert hatte - ein durchgängig auf hohem Niveau befindliches Angebot mit einem besonders bemerkenswerten Chardonnay.
      Noch als Tipp im Rotweinbereich: der Internet-Versender "vinisud" bot in seinen Restbeständen (vieles war von dem zwar alles herunterschluckenden, aber zum Glück nicht sichtbar trunkenen Publikum geleert worden) hohe Qualität - allerdings im Bereich über 10 €, da fehlt mir der Vergleich.

      Heute abend schmeckt nach einer allenfalls 2 Gläser voll zu trinkenden Mosel-Auslese von Frau Berweiler (lieber doch noch einige Jahre im Keller belassen?) und einem eindimensional-fruchtigen Chardonnay von Frau Braunstein aus Österreich (Winzerin aus Ö bedeutet halt nicht automatisch hohe Qualität - ob die Weine weicher als bei Männern sind, vermag ich mangels hinreichender Vergleichserfahrung nicht zu sagen) am besten ein Jever Pils (hatte das viele Jahre nicht mehr getrunken und finde es weniger herb als in meiner Erinnerung).

      Zum Weinsalon komme ich ziemlich sicher am Sonnabend, der Sonntag ginge womöglich auch - ein Essenstermin am Abend hängt bei mir(neben der erwähnten Konditionsfrage) noch davon ab, ob ich alleine oder mit Nachwuchs nach Hamburg komme.
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 21:31:16
      Beitrag Nr. 623 ()
      Hallo,

      Ekonti, was ist denn Bruschetta-Soße? Ich dachte immer, Bruschetta wäre so eine Art überbackenes Brot...

      Gestern waren Jörg, Norbert Kreutzer und ich in Winningen. Zunächst haben wir das Weingut Richter heimgesucht. Der Eindruck entsprach im Wesentlichen den Bewertungen in Hofschusters Führer. Schöne Auslesen mit einem guten PLV, saubere, aber schlanke, um nicht zu sagen dünne trockene Weine. Richter (der sehr kommunikativ war) ist überzeugter Reinzuchthefenwinzer. Er hat seine Argumente dafür und erzielt partiell auch gute Erfolge, aber...


      Über den darauffolgenden Besuch bei Heymann-Löwenstein wird man bald im Scheuermann-Forum etwas lesen können.

      Abschließend war noch v. Heddesdorff an der Reihe. Die trockenen Exemplare überzeugten hier mehr als bei Richter. Gut trotz ihrer hart am Böckser vorbeischrammenden Nase fand ich auch die halbtrockene Spätlese aus dem Röttgen, die mittels Spontanvergärung erzeugt wurde. Schön auch der gut balancierte, recht knackige restsüße Kabinett aus dem Uhlen, der mit 5,20 Euro sehr preiswert ist. Andreas von Canal, der Inhaber, erwies sich als ausgesprochen freundlicher Zeitgenosse. Den Betrieb werde ich im Auge behalten (ebenso wie Richter wegen der Auslesen).
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 13:03:33
      Beitrag Nr. 624 ()
      Moin,

      Frohnau, bei Grumbachs Weinen habe ich mittlerweile die Feststellung gemacht, daß man sie mehr als Begleiter des Abends sehen sollte. In kurzer Verkostung kommt es aus eigener Erfahrung zu den Stimmen, die sie als unauffällig bezeichnen. Der Alte Reben Riesling wird sein Potential erst im Rahmen eines guten Essens ausspielen. Er gewinnt auch noch sehr, wenn er Luft erhält.

      Wegen Düsseldorf, wenn jemand von Euch wenigen wirklich keine Möglichkeit mehr hat, WIE er auf die Veranstaltung kommen soll, so kann er sich nochmal bei mir melden.

      Hornwatz, als Bruschetta bezeichnet man die gesamte Kombination aus Brot mit Aufstrich. Bruschetta gibt es auch im Glas eben als Brotaufstrich. Ich benutze einen leckeren Bio-Aufstrich, setzt sich zusammen aus Tomaten, Knoblauch, getrockneten Tomaten, Basilikum, Oregano, Pfefferschoten, Rohrzucker und Olivenöl nativ extra. Da packe ich gern mal einen Löffel an die Sauce.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 14:22:59
      Beitrag Nr. 625 ()
      Hallo,

      ekonti, danke für das Angebot.

      Von Grumbach hat mir Bernd mal die 01er Alte Reben mitgebracht, die mir außerordentlich gut gefiel, vor allem wenn man das PLV betracht. Den Wein habe ich damals als Solist getrunken, dabei machte er durchaus eine gute Figur. Wie Grumbach mit den nicht immer ganz unproblematischen Jahrgang 2002 zu Recht gekommen ist kann ich nicht beurteilen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 15:13:32
      Beitrag Nr. 626 ()
      Hallo,

      Grumbach 2002 ist nach meinem zugegeben nicht durch flaschenweisen Genuss unterlegten Eindruck nicht mit 2001 zu vergleichen, als schon der Liter schön süffig war und mir die Alten Reben (besser als die Spätlese - wir hatten hier damals eine Diskussion dazu) sehr gefielen. Kein Vorwurf an Grumbach, nur ein weiteres Indiz für mich, dass ich mich einem alten GM-Urteil anschliesse, wonach die Mosel für trockene Rieslinge einen klimatischen Nachteil im Vergleich zu anderen Anbaugebieten hat, der nur in heissen und trockenen Jahren wettzumachen ist - 2001 war eine solche Ausnahme (übrigens erzählte mir Hr. Friedrich, viele Mosel-Winzer hätten 2002 keine trockenen Rieslinge beim GM eingereicht ...). Noch ein Beispiel: 83 GM-Punkte bzw. 81 Hofschuster-Punkte für den Winninger Uhlen 2002 von Kröber sind m.E. ein Fehlurteil - ich konnte den Wein nicht trinken, welch eine Enttäuschung gg. dem Vorgängerjahrgang mit seiner Mineralität.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 15:40:36
      Beitrag Nr. 627 ()
      Hallo,

      ich stelle immer wieder fest, dass viele Weinfreunde mit der Schlankheit der trockenen Moselaner so ihre Probleme haben. Oder gibt es da noch andere Faktoren die bemängelt werden? Mir persönlich gefällt diese Leichtigkeit der Weine sehr gut, auch wenn ich ab und an gerne konzentrierten Riesling aus der Pfalz oder Österreich trinke.

      Ein anderer Punkt wird sicherlich die teilweise recht hohen Erträge an der Mosel sein, vor allem hier würde es Sinn machen die Erträge zu reduzieren um ein wenig mehr Struktur zu erhalten. Diese Mängel machen sich natürlich in guten Jahren nicht so bemerkbar.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 16:09:41
      Beitrag Nr. 628 ()
      Scandi,

      ich trinke grundsätzlich sehr gerne schlanke und elegante -Mosel-Rieslinge (auch als Kontrast zu den voluminöseren bzw. sehr fruchtbetonten trockenen Weinen etwa aus der Pfalz), doch sind sie meinem Eindruck nach -metaphorisch ausgedrückt- fragil und bewegen sich auf einem schmalen Grat, von dem leicht ein Absturz droht. Will sagen: Die Gefahr, dass die Weine zu viel Säure haben oder als Gegengewichtddazu am oberen Rand der Trocken-Grenze liegen (solch "Ausbesserung" schmeckt mir mittlerweile gar nicht mehr, wenn ich einen trockenen Wein erwarte) und flach statt filigran schmecken, da Aroma und/oder Reife fehlt, empfinde ich sehr hoch. Wobei übrigens schlanke Rieslinge keine Spezialität der Mittelmosel sind -für mich verbindet sich noch mehr ein Schönleber oder Nicht-Herrenberg-Typus der Saar mit diesem Begriff.
      2002 haben sehr viele dieser Mosel-Weine den Drahtseilakt offenbar nicht geschafft, vielleicht trifft es Herr Ehret von "vinisud" (hat Knebel im Programm):"In Jahrgängen, wie 2002 war die natürliche Säure in den Lagen der Mittelmosel häufig zu hoch, die Mineralität zu zart, so daß diese Weine, wenn sie trocken ausgebaut wurden etwas zu streng und ausgezehrt wirkten."
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 21:52:39
      Beitrag Nr. 629 ()
      Hallo,

      Ekonti, dein "Bruschetta"-Tipp klingt lecker, den werde ich mir merken!

      Frohnau, wenn du schreibst "Die Gefahr, dass die Weine zu viel Säure haben oder als Gegengewicht dazu am oberen Rand der Trocken-Grenze liegen (solch " Ausbesserung" schmeckt mir mittlerweile gar nicht mehr, wenn ich einen trockenen Wein erwarte) und flach statt filigran schmecken", stimme ich dir gerne zu. Sicherlich bedeutet "Schlankheit" im trockenen Bereich eine Gratwanderung (welche z.b Franzen und Müllen IMHO häufig sehr gut meistern).

      Nicht einer Meinung bin ich mit dir im Falle der 02er von Grumbach. Den alte Reben aus 02 finde ich eher besser, raffinierter, komplexer als seinen vielleicht etwas kraftvolleren Vorgänger. Aber meine letzte Flasche vom 02er liegt schon länger zurück - anläßlich dieser Diskussion werde ich in Bälde die nächste öffnen!

      Geöffnet habe ich gerade den Spätburgunder*** 01 von Reinhold und Cornelia Schneider. Ein ziemliches Higlight an Dichte und Finesse - die 93 GM-Punkte scheinen mir nicht ganz unbegründet. Im Vergleich zu eher schwächeren Exemplaren von Duijn oder Huber ist dieser Wein mit 18 Euro als preiswert einzustufen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 22:25:05
      Beitrag Nr. 630 ()
      Moin,

      der 02er Alte Reben von Grumbach ist IMO ein satter und voll-runder Weisser, der Hang zum Halbtrockenem steht ihm sehr gut. Wie schon geschrieben, wir hatten ihn bei einem Menü im Einsatz, und viele waren begeistert. Ich finde ihn um einiges stärker als den 01er.
      Zum Glück kenne ich ich nicht die Masse der Mosel, und möchte sie auch nicht kennenlernen:D , doch die wenigen Winzer, die ich ausgiebig kenne, begeistern mich auch auf den zweiten Schluck.

      Im Glas heute: Muskateller Kabinett trocken 2002 von Konstanzer/Baden. In der Nase mehr wie Sauvignon Blanc und etwas exotische Übersee-Düfte, sehr harmonisch. Im Mund eine frische leichte Würze und viel mehr exotische Fruchtaromen. Wie immer ein solides Qualitätsprodukt aus dem Hause Konstanzer.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 20:35:20
      Beitrag Nr. 631 ()
      Moin,

      im Glas liegt heute - die Diskussion übe reife Weine beeinflusst schon - eine Scheurebe trocken Thüngersheimer Johannisberg vom Juliusspital aus Franken Jahrgang 1992.

      Bestimmt kein Grand Cru, aber doch ein sehr namhafter Erzeuger, wahrscheinlich zur damaligen Zeit noch ohne die heutige breite Konkurrenz.

      In der Nase empfängt mich ein riesiger Schwall eines frisch geöffneten Farbeimers. Irgendwo dahinter liegt zwar noch ein leichter devoter Fruchtansatz, doch ich verspüre eine große Unlust, an Farbe zu denken, da ich in der letzten Woche eine Wand mit Farbe eindeckte. Also schon mal negativ. Im Mund versuche im dem Ganzen eine Geschichte oder Lebensstory zu geben, doch es fällt mir verdammt schwer, auch wenn sie definitiv vorhanden ist.
      Allerdings erinnere ich mich an meine erste gebuchte Weinprobe, auch da schmeckten mir die 50 Euro-Gewächse keineswegs, und ich verstand seinerzeit nicht, warum die anderen nur noch Ah und Oh-Laute von sich gaben.

      Bevor ich nicht vom Gegenteil überzeugt werde, sind mir fruchtorientierte Weissweine doch lieber.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 22:27:36
      Beitrag Nr. 632 ()
      Hallo,

      Ekonti, genau das ist für meinen Geruchs- und Geschmackssinn das Problem! Lösungsmittel, Terpentin, Farbe, "Firne" halt - ich finde diese Noten, wenn sie dominant sind, schlichtweg scheußlich!

      Andere mögen die "edle Firne" - es sei ihnen gegönnt! Ich brauche das nicht im Wein - und ärgere mich offengestanden ein wenig, wenn ich dann als Ignorant disqualifiziert werde.

      Im Glas: Winninger Röttgen Spätlese feinherb 02 von v. Heddesdorff - ein recht komplexer, gut balancierter Tropfen, der Freude macht. Mineralität ist vorhanden, reife Säure auch. 86 Hornwatzpunkte. Löwenstein holt schon noch etwas anderes aus dem Röttgen heraus, aber v. Heddesdorff gehört auf jeden Fall zu den interessanten Adressen an der Mosel.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 22:28:09
      Beitrag Nr. 633 ()
      Nabend,

      auch wenn ich mit Ekontis 92er nicht mithalten kann, gab es auch bei mir ein Versuch mit einem Totgedachten, erinnere mich noch sehr gut an das höhnische Gelächter meiner Mitreisenden als ich mir bei Richter den 99er Winninger Röttgen Riesling Kabinett kaufte. Sofort bekam ich die Frage gestellt, wie ich denn einen 99er Kabinett kaufen könnte.

      Nichts davon habe ich bereut und wer zuletzt lacht....

      Sofort erkennt man die Fruchtigkeit des Röttgens, eingerahmt durch eine wohldosierte Reife - für mich geht es wieder mal in Richtung erdige Töne, Anderer mag vom schieferigen Petrolton sprechen - nicht übertrieben. Am Gaumen dann ein prachtvoll gefühlter Fruchtkorb, erinnert mich spontan an die 02er Auslese aus gleicher Lage. Die animierende Säure sorgt für Frische und Spritzigkeit. Ein Hauch Reife im Hintergrund. Leichtgewicht, was sich vor allem im Abgang bemerkbar macht. Die Süße wird von der Säure gut abgefangen - animiert den Nachschenkreflex, wenn Reinhold Löwenstein diesen Wein mit "Infantisierung" meinte, dann bekenne ich mich schuldig. Leckere 85 Punkte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 22:45:28
      Beitrag Nr. 634 ()
      Hallo Bernd,

      da freue ich mich schon richtig auf meine Flaschen der Röttgen SL von v. Heddesdorff.

      Zur aktuellen Diskussion bei M.S. kann ich deine Reaktion absolut nachvollziehen, es stört mich auch immer wieder wenn einer versucht mir irgendwelche Richtlinien aufzudrängen (z.B. nicht urteilen bevor nicht ausreichend Erfahrung gesammelt wurde und mindestens 10 Jahren vorzuweisen sind).

      Zur Einschätzung der Reife liegt für mich die Wahrheit im Moment irgendwo in der Mitte (z.B. 98er Uhlen von HL), so lange ich noch keine eigenen reproduzierbaren Ergebnisse mit gereiften Weinen sammeln konnte, werde ich meine Weine tendenziell eher etwas früher trinken als zu spät. Doch der Wille ist da, auch die Kehrseite der Medaille kennen zu lernen, daher werde ich versuchen immer wieder mal einen Wein länger liegen zulassen. Sozusagen sich step-by-step dem Thema nähern.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 23:30:47
      Beitrag Nr. 635 ()
      Hallo,

      Jörg, das Gelächter kam vielleicht ein wenig (zu) höhnisch herüber. Sorry!!

      Natürlich kann ein 99ger Kabinett auch jetzt großen Genuß bereiten.

      Über Scheuermann habe ich mich in der Tat mal wieder ein wenig geärgert. Mich freut es, wenn du das nachvollziehen kannst.

      Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Ein offenes Internetforum oder ein sektiererisches Klübchen von angeblich wahrhaft Befähigten und Eíngeweihten.

      Ich bevorzuge ganz eindeutig die erstere Variante.

      Bis die Bälde

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 23:34:11
      Beitrag Nr. 636 ()
      Moin!

      Bei trockenen Rieslingen neige ich auch immer mehr zum Jungtrinken. Die vom Alter profitierenden Ausnahmen scheinen deutlich weniger als 5 % des Angebots auszumachen. Allerdings scheinen die Elsässer die Alterung sehr gut zu überstehen, die Reifung ist halt doch ein Buch mit sieben Siegeln. Ich bin mal gespannt auf Scheuermanns Reiftrockenweinprobe.

      Ich scheine übrigens doch noch nicht weinabhängig zu sein. Ich habe nicht nur eine Woche ohne Wein ohne Probleme überstanden, ich bin letzte Woche auch durch ein Weinanbaugebiet gefahren, ohne anzuhalten. Ich bin ganz stolz :rolleyes:

      Diese Erkenntnis wurde dann auch gleich mit 15 hochprozentigen Südfranzosen begossen. Hatte schon mal jemand Clavels Copa Santa 2001? Für mein Empfinden deutlich heftiger in den Tanninen als sein 2000er. Fiel deutlich aus dem Rahmen der Möpi-Südfrankreichprobe, viele andere wirkten deutlich entgegenkommender (dank Mikrooxidation?). Aber bei aller Schroffheit doch recht vielversprechend. Allerdings war der 2000er Ch. de Montpezat Prestige zum gleichen Preis ein Gedicht, weit in den 90ern. Copa Santa auf dem Dach oder VdP im Glas? Ich nehme beide!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 11:28:42
      Beitrag Nr. 637 ()
      Hanseat,

      Der Copa Santa ist einer meiner Lieblingsweine. Der 2000er schien mir aber fruchtiger in der Jugend als der 2001er, der sich wie du bemerkst noch etwas Zeit lassen sollte. Ich trink ihn trotzdem jetzt schon :D

      Was war der andere fuer ein Wein ? Den Namen hab ich noch nicht gehoert, wenn du ihn aber hoch bewertest komm ich wohl nicht darum herum ihn zu probieren…krieg ich den bei Moepi ?

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 12:06:54
      Beitrag Nr. 638 ()
      Moin, Christian!

      Der Wein war eine Empfehlung des Ausschenkenden, mir war der auch unbekannt und ich hätte ihn ohne diese Empfehlung nicht probiert. Ich hatte noch keine Flasche in der Hand. Auf dem Probenzettel steht er al "2000 Ch. de Montpezat, Cuvée prestige, Pay d`Oc", im Verkauf für 14,85 €. Das war auch leider der letzte Wein, den ich probierte, so daß ich mir keine weiteren Notizen mehr machte. Ich war jedenfalls sehr angetan, sehr weich, schöne Frucht, wunderbare Balance. Ich werde wohl die Tage nochmal bei MöPi vorbeischauen und mir einige Flaschen besorgen.

      Vom 2000er Copa Santa habe ich auch noch einiges, möchte auch verfolegn, wie der altert; vom 01er hatte ich mir auch schon mal eine Flasche unprobiert zugelegt. Ich sollte mal wieder eine öffnen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 12:09:13
      Beitrag Nr. 639 ()
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 13:00:25
      Beitrag Nr. 640 ()
      HHanseat,

      e-mail ist geschickt und Preisliste angefordert. Mal sehen was der Saft ab Gut kostet. Ich schaetze mal 30-50% billiger. Erst mal goenne ich mir aber ne Flasche von Moevenpick zum probieren.

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 13:18:47
      Beitrag Nr. 641 ()
      Hallo Bernd,

      kein Grund zur Entschuldigung. Ich denke das ich euer Gelächter schon einordnen konnte, schließlich kenne ich meine Pappenheimer.;) Nee, im Ernst: Ich hätte noch ein paar smileys dazufügen sollen um meine Stichelei gegen die Gammelpessimisten etwas zu verdeutlichen.:D

      Von der Trinkbarkeit des 99er Kabinetts war ich eigentlich überzeugt, vor allem weil ja auch restsüß, doch das er qualitativ noch so gut dasteht hätte ich nicht vermutet. Da war die Vergabe der goldenen Kammerpreismünze mal gerechtfertigt. Noch wartet die 93er Auslese aus dem Brückstück, da habe ich ehrlich gesagt nicht so viel Hoffnung, doch mal probiert haben muss man das Zeug.

      Ein offenes Forum ist immer die beste Variante, soll jeder seine Meinung posten ob jung oder alt, erfahren oder blutiger Anfänger. Man pickt sich sowieso das heraus was für einen relevant sein könnte und bildet sich eine eigene Meinung.

      ...ich bin letzte Woche auch durch ein Weinanbaugebiet gefahren, ohne anzuhalten. Ich bin ganz stolz

      Unmöglich. Das glaube ich Dir nicht.:D :D :D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 13:51:23
      Beitrag Nr. 642 ()
      Moin!

      Christian, dann halte uns doch bitte auf dem Laufenden!

      Jörg, ich bin sogar direkt an der Probierstube eines der besten Winzer des Gebiets vorbeigefahren (Pawis/Saale-Unstrut). Aber ich will ja meinen Weinbestand etwas reduzieren. Da hat sich scheinbar auch DHL zur Mithilfe entschlossen, indem sie mein Paket mit Sekt vom Wilhelmshof verbaselt haben :mad:

      Gestern habe ich übrigens im Restaurant (Clasenhof, einigen hier gut bekannt, sie haben wieder ihre 10 Augenblicke, wenn auch etwas anders) zum ersten Mal einen Wein mit Kronenkorken serviert bekommen, einen 02er Rheingauer Riesling Kabinett von Anthony Hammond. Lecker. Vom Erzeuger hatte ich allerdings noch nie etwas gehört. Kennt ihr den?

      Beim Weinsalon habe ich keine Präferenz Sa/So.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 14:56:05
      Beitrag Nr. 643 ()
      Hallo,

      - das Weingut Hammond ist mir vom Namen her zwar schon einige Male begegnet, hat aber angesichts von Hofschuster-Bewertungen < 77 Punkten noch kein Interesse geweckt – wird jedoch beim Weinsalon anwesend sein (diese ziemlichen Mengen von z. T. gepushten Newcomer-Weingütern in Zeitschriften und bei Prästentationen sehe ich zwiespältig: jeder soll seine Chance haben, etwas Aufmerksamkeit zu gewinnen; wirklich bemerkenswert sind aber nur die wenigsten)

      - die in regelmässigen Abständen wiederkehrende Diskussion „Jung- vs. Altweine“ finde ich angesichts des stets gleichen Verlaufs, der sich nur hinsichtlich der als Beispiele vorgebrachten Güter zu unterscheiden scheint, vor allem ermüdend (ungefähr vergleichbar mit dem Streit „Naturkorken vs. alternative Verschlüsse“ oder „das Weinglas lieber links- oder rechtsherum schwenken“ ). Ich kann mangels Erfahrungen mit älteren Weinen nichts dazu sagen, wünsche mir nur Weine, die nicht bereits nach einem Jahr schlapp machen, sondern zumindest 2-3 Jahre ihren Charme behalten, der mit der mangelnden Kellereitechnik früherer Zeiten nicht erzielbar gewesen wäre. Umgekehrt finde ich es wichtig, dass der vermeintlich marktgetriebenen Jungweindominanz von heute Winzer entgegenstehen, die den Weinen Zeit lassen wollen (um z.B. einer unterbliebenen Entsäuerung Rechnung zu tragen).

      - dass Weine zur Abrundung etwas Zeit brauchen, fand ich gestern beim Riesling „Alter Wingert“ von der Hahnmühle (Nahe)2002 bestätigt, der mir vorigen Sommer noch sehr säurebetont vorkam. Inzwischen ist die Mineralität und die Substanz dieses Weines für meinen Geschmack viel besser spürbar - –insofern mittlerweile ein bemerkenswerter Wein (86 H-Punkte voll gerechtfertigt).

      - Die Internet-Version des Gault Millau ist dieses Jahr übrigens früher als sonst bereits online.
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 17:34:23
      Beitrag Nr. 644 ()
      Hallo,


      vom Copa Santa habe ich noch einen 97ger im Keller. Ich traue mich irgendwie nie, den aufzuziehen. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät...

      Hammond betreibt wohl im Rheingau ein richtiges Garagenweingut. Mich würden die Weine schon interessieren, aber das Problem ist, daß solche Winzer (ähnlich auch Vollenweider in Wolf) einfach andere Preise nehmen müssen als die etablierten Güter.

      Den "Alten Wingert" von der Hahnmühle fand ich schon letztes Jahr gut. Leider sind alle Flaschen inzwischen ausgetrunken. Mit 4,40 Euro ein ziemlicher Preishit! Die Hahnmühle will ich irgendwann mal ansteuern - Frau Linxweiler machte auf der Prowein einen sehr sympathischen Eindruck. Nur gefällt mir das Alsenztal nicht so gut. Die Käffer dort wirken irgendwie gottverlassen und düster.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 20:16:01
      Beitrag Nr. 645 ()
      Moin,

      bin auch gespannt auf die Hammond-Weine.

      Hammond wie auch Vollenweider wurden einfach zu Shooting-Stars gepriesen. Wenn zu hoffentlich gut gemachten Weinen auch noch eine Story des Winzers passt, ist es eine Kombination, die von der Fachpresse halt gern aufgenommen wird. Nur ein Gedanke von mir...doch vielleicht erhofft man sich von der Tatsache, daß ein Amerikaner im Rheingau Weine macht, auch mehr Präsenz in den USA. Verblüffend finde ich dann, daß woanders von langjähriger Erfahrung als Mindestanforderung für öffentliche Publikation die Rede ist, aber man Winzer favorisiert, die vor wenigen Jahren eingestiegen sind. Geht das auf?
      Wobei ich natürlich ein Freund der spontanen Innovation bin...

      Gestern war mir fast übel, nachdem zuviel 92er Scheurebe eingenommen wurde. Heute mutiere ich dann wieder zum Kindermörder und kille einen 99er Vosne-Romanee der Domaine Jean Grivot...vielleicht später etwas dazu.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 22:00:36
      Beitrag Nr. 646 ()
      Moin!

      Ich habe mir mal Hofschusters Bewertungen für Hammond angesehen, ihm scheint es ja nicht geschmackt zu haben. Klar war das jetzt kein Überwein, sondern ein schöner, fruchtiger, strahlender Kabinett, aber deutlich in den 80ern sehe ich den auf jeden Fall. Besonders gefallen hat mir der offensive Umgang mit Kronkorken in der Gastronomie. Geht doch!

      Die Bewertungen sind ja teilweise rapidem Wechsel unterworfen, der Calidus Mons hat sich über Nacht um 15 Punkte gesteigert... Mich irritiert das ja schon etwas.

      Die Tage hatte ich einen ganz wunderbaren Wein im Glase, dem etwas Luft auch gut tat: Mosbachers Leinhöhle Spätlese trocken 2002. Die Alternative zum GG zum halben Preis. Ein sehr eigenständiger Wein, geprägt durch Mineralik, aber auch mit schöner Frucht. Nicht knochentrocken, paßt aber alles zusammen. Schmeckt nach mehr...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 22:24:10
      Beitrag Nr. 647 ()
      Moin,

      HHanseat, von Mosbacher bin ich gewillt, mir mal in aller Ruhe eine Kollektion anzutun.

      Ansonsten kann man, wenn man die Teilnehmer hier kennt, durchaus von Forums-Imperialismus sprechen...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 22:52:16
      Beitrag Nr. 648 ()
      Guten Abend,

      das mit dem Forums-Imperialismus (also der höchsten Form des Kapitalismus lt. einer jüngst verblichenen Weltanschauung) habe ich nicht verstanden - bitte um einen Fingerzeig.
      Nach einem Glas Costieres de Nimes aus dem Angebot von wein-palais, das möglicherweise doch ein wenig Parker-lastig erscheint, welches angenehm zu trinken war, allerdings für meinen Geschmack etwas zu rund statt eckig (vor allem der Marzipanton missfiel mir - als ob Niederegger bei der Produktion beteiligt gewesen wäre) - im Vergleich dazu gefiel mir ein reinsortiger Syrah von der Domaine St. Antoine neulich besser, zeigte er doch, dass ein nicht vor allem ausgewogen-voller Rotwein mit "nur" 12,5 % spannend sein kann, schmeckt eine Haardter Herzog-Spätlese von Weik 2001 recht gut (den vermutlich leichten Korkton toleriere ich mangels Sensibilität dafür, allerdings bietet der Wein keine Mehrdimensionalität - ist also insofern nicht untypisch für Pfälzer Weine, wobei ich Mosbacher davon ausnehme).
      Nachdem mir Grumbach wohl auch nicht kantig genug ist, habe ich mal bei Müllen ein Probe-Paket bestellt (er empfiehlt derzeit seine 97er und 98er) und bin gespannt.
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 23:14:06
      Beitrag Nr. 649 ()
      Moin,

      Frohnau, ich meine das Annektieren der Teilnehmer dieses Forums an Meinungsentwicklungen in anderen Foren...

      ...Müllen empfiehlt seine Endneunziger...auch hier bin ich auf die Kommentare gespannt, stelle ich sie mir doch anders als die aktuellen Weine vor, wenn man beobachtet, wie Martin Müllen stets an seiner eigenen Entwicklung arbeitet. Damit meine ich keineswegs, daß sich schlechter sind, aber wohl doch anders.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 22.01.04 20:44:02
      Beitrag Nr. 650 ()
      Moin,

      ähm, kam das irgendwie missverständlich rüber oder warum postet hier niemand?:confused:

      Ich wollte nur sagen, daß es schön ist, uns alle im anderen Weinforum wiederzufinden.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 22.01.04 22:33:40
      Beitrag Nr. 651 ()
      Guten Abend,

      oh nein, E_Kontakter, Deine gestrige Anmerkung zu den Ausflügen hiesiger Forumsteilnehmer zu einem anderen lehrreichen Forum (aus dem ich bspw. heute erfahren habe, dass die Sophienterrasse in ein Altersheim umgewandelt werden soll - ganz unserer Gesellschaftsentwicklung folgend; wenn wir mal alt sind, wird uns der deutsche Weisswein mangels nachfolgender Konsumentengenerationen vermutlich nachgeworfen werden, hoffentlich schmecken wir noch genug davon ...) ist keineswegs irritierend - bevor wir dort als Imperialisten siegreich sind, müssten wir diverse Platzhirsche vertreiben (kaum vorstellbar), also tragen wir unser bescheidenes Teil zu dem (im Gegensatz zu dem erlahmenden anderen grossen Forum) ganz munteren Treiben dort bei.

      Heute macht mich nach Rotweinrestevertilgung die erste Flasche aus der Bestellung der kürzlich abgefüllten (Zitat Etikett) "Weisswein Cuvee 2001 produced and bottled by Karl H. Johner" (der Vorgängerjahrgang unter dem Namen "Ouvertüre" hatte Neugier geweckt) etwas ratlos. Der Barrique-Ausbau ist riech- und schmeckbar, der Müller-Thurgau gibt Süffigkeit und kitzelnde Säure zugleich ,der Rest der Rebsorten schmeckt nicht heraus - interessant und schmackhaft, der Wein -mehr kann ich noch nicht sagen.
      Avatar
      schrieb am 25.01.04 02:47:06
      Beitrag Nr. 652 ()
      Nabend,

      Frohnau,

      was, die Sophie soll in ein Altersheim umgewandelt werden? Naja, tendenziell war sie das zu meinen HMK-BW-Zeiten auch schon....
      Die Weine, die ich bislang von Johner probieren konnte, fand ich interessant und sehr gut gemacht. Aber eben auch immer ein wenig "gemacht"....und dann die Preise....

      Johner ist aber auf jeden Fall einer der Charakterköpfe der deutschen Szene, gegenüber einem Löwenstein halt ziemlich genau am anderen Ende. Ich finde das spannend.

      Gestern gab es den Grünen Veltliner Smaragd 02 aus dem Dürrnsteiner Kellerberg von Bäuerl und den Uhlen L 01 von H-L. Neben dem Riesling verblasste der Veltliner völlig. Kein schlechter Vertreter seiner Zunft mit seinen Aromen nach Stachelbeeren, Aprikosen, Veilchen und Steinen, aber dem Uhlen hinsichtlich Dichte und Spannbreite um Längen unterlegen.
      Ich fürchte, daß ich mit dem Veltliner ebenso wie mit dem Sauvignon Blanc auf Dauer nicht sonderlich warm werden kann. Das sind absolut nicht meine Sorten. Viel lieber trinke ich außer Riesling weißen oder grauen Burgunder, Silvaner, Viognier, Scheurebe, Muskateller und Gewürztraminer.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 25.01.04 19:37:38
      Beitrag Nr. 653 ()
      Moin,

      Frohnau, ich bin beruhigt.

      Hornwatz, Johner ans andere Ende der Charakterlinie zu stellen, ist ein schöner Vergleich. Ich möchte seine Weine gern näher kennenlernen, demnächst bietet sich dazu Gelegenheit.

      Zum Wochenende Weinsalon: wir können auch gern eine kleine private Weinprobe einfügen, besteht daran Interesse?

      Freitag Abend: private Weinprobe
      Samstag Tag: Weinsalon
      Samstag Abend: Italiener mit angenehmer Weinkarte

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 25.01.04 21:21:17
      Beitrag Nr. 654 ()
      Guten Abend,

      die möglichen Vorzüge der Johner-Weine werde ich vermutlich kaum näher kennenlernen - die Preise sind allzu gepfeffert und auf ein im Fokus von Vater und Sohn ausgerichtetes internationales, hochpreisgewöhntes Publikum ausgerichtet (insofern spielen bspw. auch die Weine von Bernhard Huber oder Lagenweine von Heger in einer Preisklasse, die mir zumal für Burgunder/Chardonnay-Weine in D und als Nicht-Riesling zu hoch erscheint). Um so erstaunlicher der Tafelwein, der für 5 € (abzgl. 5 % Rabatt bei Vorkasse) unglaublich kalkuliert ist, möglicherweise vor allem als Einstiegswein für die Gastronomie gedacht - 7-8 € ist der Wein allemal wert, ein Wein, der einfach schmeckt.

      Heute erwies sich ein halbtrockener Frühlingsplätzchen Kab. von Schönleber aus 2000 als reife, traubenzuckrige Flüssigkeit ohne Frucht und irgendetwas reizvolles - vor 1-2 Jahren wäre der Wein noch nicht im Ausguss gelandet (also selbst Schönleber Kabinette sollten wohl nicht mehr als 2 Jahre liegen -hat jemand schon den halbtrockenen Halenberg 2002 kab. probiert, der immerhin 91 HP bekommen hat?)

      Die Idee mit der Weinprobe am Weinsalon-Wochenende finde ich gut - Freitag abend schaffe ich es arbeitszeitmäßig nicht mehr. Vielleicht liesse sich die Kombination "Sonnabend Probe - Sonntag Weinsalon" oder umgekehrt realisieren?
      Avatar
      schrieb am 25.01.04 22:20:10
      Beitrag Nr. 655 ()
      Nabend,

      Frohnau, auch mir sind die Johner-Weine tendenziell zu teuer. Huber hat in den letzten Jahren kräftig an der Preisschraube gedreht. Noch vor nicht allzulanger Zeit waren seine Pinots vergleichsweise günstig.

      Geöffnet habe ich gerade eine Flasche 99ger Saumagen-Spätlese trocken (Riesling natürlich) von Koehler-Ruprecht:

      "Normales", mittleres Galb, in der Nase Firne und säuerliche Äpfel, am wieder Firne (Leim), noch ordentliche Säure, aber sonst nicht mehr viel. Der Wein wirkt nicht nur abgeschliffen, sondern geradezu flach, zumal Mineralität weitgehend fehlt. In diesem Zustand für mich kein Genuß - ich überlege schon, was ich in den nächsten Tagen mit Weißwein kochen kann...

      Von Koehler-Ruprecht konnten mich bislang nur die Auslesen überzeugen (die Sau-AT 98 war einer der besten Weine, die ich je getrunken habe). Die Spätlesen machen mir auch schon jung nur bedingt Spaß.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 25.01.04 23:20:39
      Beitrag Nr. 656 ()
      Moin,

      wenn ich etwas Neues probieren möchte, gilt bei mir erstmal die Regel "Preis spielt keine Rolle", wenn er sich im bezahlbaren Bereich befindet. Erst danach bringe ich den Preis der Weine ins Spiel.

      Frohnau, gern auch andersrum...z.B.

      Samstag nachmittag 16 Uhr: Weinprobe (bei mir tuhuus)
      Samstag abend: Italiener (nicht weit weg)
      Sonntag: Weinsalon (ist nicht so voll wie am Samstag)

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 25.01.04 23:22:36
      Beitrag Nr. 657 ()
      Ylps, natürlich sollte es Gelb statt Galb heißen, und zwischen am und wieder fehlt der Gaumen...

      Nachdem sich die Koehler-Ruprecht-Spätlese als Fall für den Kochtopf erwies, habe ich noch einen trockene Spätlese aus dem Randersackerer Pfülben 01 von Schmitts Kindern geköpft:

      Helles Gelb mit grünlichen Reflexen. Verhaltene Nase, mineralische Prägung. Am Gaumen neben einer lebendigen Säure hauptsächlich mineralische Noten, leicht salzig. Eher körperreich, aber in Anbetracht der deutlichen Säure alles andere als schwerfällig. Langer, ebenfalls von der Mineralität geprägter Abgang. Ein schöner, unaufdringlicher, aber dennoch charaktervoller Riesling, dem ich knapp unter 90 Punkte zubilligen würde (gleich mal schauen, was die Führer dazu sagen).

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 07:37:19
      Beitrag Nr. 658 ()
      Moin!

      Schönlebers halbtrockene Kabinette zählen zu meinen Lieblingsweinen. Der 2002er ist grandios gelungen und rangiert bei mir vor der von Hofschuster höher bepunkteten Frühlingsplätzchen Spätlese trocken. Die halbtrockene Spätlese legt noch mal einen drauf.

      Den 2000er hatte ich lange nicht mehr, aber der Kab. ht 99 wurde an den Feiertagen mit Genuß getrunken. Man merkt ihm die Jahre schon etwas an, steigern wird der sich auch nicht mehr, aber immer noch eine schöner Wein. Ich glaube auch nicht, daß die 2000er schon zum ausschütten sind, Schönleber ist mit diesem problematischen Jahrgang gut zurechtgekommen. Flaschenfehler?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 14:33:20
      Beitrag Nr. 659 ()
      Moin,

      mit dem Weinsalon ist´s mir tendenziell egal in welcher Reihenfolge ihr vorgehen wollt...ich muss es nur bald wissen :cool: Umbuchbare Tickets kann ich mir als armer Angestellter nicht leisten :rolleyes:

      Zu einer Weinprobe kann ich ein paar Südfranzosen-Bomben mitbringen - oder will E-Konti die Show organisieren ?

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 16:34:52
      Beitrag Nr. 660 ()
      Keiner da ?

      Alle bei Scheuermann und Co. ?

      :confused: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 17:57:46
      Beitrag Nr. 661 ()
      Sorry Christian,

      habe in letzter Zeit nur wenig Lust die Weine Abend für Abend zu beschreiben bzw. Notizen zu machen. Lese jedoch immer mit.

      Kurz und knapp:
      02er Julius-Echter-Berg Kab tr. von Wirsching - weiterhin ein toller Wein, dezente Frucht, etwas Mineralität, der Struktur nach zu urteilend eher eine Spätlese.

      01er Bremmer Calmont schwarze Kapsel - schwach, etwas flach, dezente Zitrone und wenig ausgeprägte Mineralität. Einer der Weine, die bei mir im Sommer gekocht wurden. Korken ragte ca. 2mm aus der Flasche. Trotzdem trinkbar, knapp über 80.

      02er W. Goldbächel Riesling Kab. tr. von Biffar - momentan geöffnet - die zwei Gläser gestern waren schon sehr viel versprechend, halt ein typischer Riesling;) - doch auch hier wenig Kabinett-Typizität.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 18:21:05
      Beitrag Nr. 662 ()
      Hallo,

      zu den 3 von Scandi erwähnten Winzern:
      - von Wirsching erwies sich gestern die Scheurebe Kab. tr. 2002 ihrem fulminanten Vorgänger aus 2001 nicht ebenbürtig, da wenig ausdrucksreich und abgerundet, aber durch die Wirsching-typische Straffheit und Klarheit mit prägnanter Säure gut zu trinken

      - Meister Franzen hat mich heute wie regelmäßig angerufen, um mir bereits jetzt seinen Gutsriesling-Liter 2003, der im März abgefüllt wird, zu verkaufen. Seine wie üblich leider nur verkaufsfördernden Stereotypen (kein Säure- und Alkoholproblem 2003, Super-Wein mit 90 Grad Öchsle, preisstabil, weniger Menge als in Vorjahren, also alsbald vergriffen ) haben mich nicht zum Kauf animiert - warum hat der das bloss nötig (zumal angesichts hervorragender Bewertungen in der Fachpresse, wie er hervorhob)? Dass er sich ganz auf Endverbraucher konzentriert, mag ein Grund sein, aber rechtfertigt der diese Penetranz?

      - Beim Goldbächel, der für mich unter "Spätlese" rangiert, hoffe ich auf eine zumindest dies Jahr noch anhaltende Primärfrucht, um nicht rasch die Vorräte leeren zu müssen. Dass solche Weine noch zulegen, glaube ich aber nicht.

      HHanseat, der halbtrockene Halenberg Kab. 2002 reizt mich schon - ist denn die Restsüsse schmeckbar?

      Entsinne ich mich richtig, dass der Wehrheim-Riesling vom Rotliegenden 2002 hier gelobt wurde (würde mich auch interessieren)?

      Die Anregung mit der Weinprobe am Sonnabend und dem Weinsalon-Besuch am Sonntag finde ich gut.
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 18:44:15
      Beitrag Nr. 663 ()
      Moin,

      E-Konti muss die Show nicht vollständig organisieren, Christian,:look: ... es freut mich sehr, daß Du 100% gewillt bist zu kommen und ein paar leckere Südfranzosen einpackst.

      Mich hat es heute gesundheitlich voll erwischt...gestern hatte ich mit HHanseat einige GGs 2002 aus der Pfalz probiert...sehr unterschiedlich die verschiedenen Tropfen aus den Pechstein Forst-Lagen, die meist mineralisch-würzig sind, teilweise mit einer Salzigkeit versehen. Man schüttelt sich ob des großen Potentials schon einmal. Hier war der Riesling von Reichrat von Buhl sehr gut zu trinken, er hatte ein leichte Süße im Spiel, wirkte dadurch etwas balsamisch. Überhaupt sind die Buhl-Tropfen eher für das gehobene Volk gemacht:D , ich mochte sie sehr gern, mal ist etwas zugängliches ja nicht übel.
      Neu bei den GGs ist das Weingut Fitz-Ritter mit einem sehr finessenreichen Riesling, feine Frucht, nicht so voluminös und einnehmend, wir waren da aber der Ansicht, daß er vergleichbar mit vielen anderen Rieslingen ist, die nicht im GG-Preisgefüge liegen.
      Sehr freundlich und informativ das Weingut Mosbacher mit z.B. einem wuchtig-vollen und fruchtigen Freundstück Forst. Die kleine Kollektion wirkte sehr kompakt, nichts extrem spezielles, aber überzeugend.
      Das Weingut Georg Siben Erben aus Deidesheim konnte mit seinem ökologischen Riesling nicht wirklich überzeugen, ein sehr unauffälliger Tropfen.
      Bei Christmann überzeugte der Idig ein weiteres Mal. Voll kompakt, nichts dran auszusetzen.
      Sehr außergewöhnlich war der Weisse Burgunder Mandelberg Birkweiler von Dr. Wehrheim. So eine Nase kannte ich noch nicht. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man nur noch denken, sie wäre "gemacht", vollreife Stachelbeere, HHanseat fand tatsächlich die Mandeln darin, also wirklich ein Klasse-Tropfen. Der Riesling vom ihm reiht sich in die anderen GGs ein.
      Dagegen war Rebholz Weissburgunder wesentlich kräftiger, sein Riesling Kanstanienbusch für mich dagegen sehr schön.
      Bei den Roten gibt es einen absoluten Favoriten, nicht zu toppen, und das ist der Spätburgunder Gold 1999 im Sonnenschein, diese Nase, wunderbar finessenreich, Holz super eingebunden, etwas Cremigkeit, hatte ich noch bei keinem anderen SB. Christmann und Knipser können da nicht mithalten.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 20:07:05
      Beitrag Nr. 664 ()
      Hallo,

      den Wehrheim-Riesling vom Rotliegenden habe ich hier schon mal gelobt, aber es war der 02er.

      Goldbächel ist bei mir schon weggetrunken. Dieser doch sehr auf die Frucht gestellte Rieslingtypus muß IMHO nicht lange liegen.

      Ekonti, danke für den GG-Bericht - und gute Besserung!

      Gestern habe ich meine erste Flasche Laible Achat 02 geöffnet. Ein wie schon in den vergangenen Jahren sehr feiner Tropfen mit viel Frucht, aber auch mit Tiefe. Deutlich über 90 bei mir.

      So, ich bekomme noch Besuch und muß Schluß machen. Vielleicht melde ich mich später noch mal.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 22:56:28
      Beitrag Nr. 665 ()
      Hallo,

      noch mal kurz zu den von mir drei erwähnten:

      Frohnau, auch mich enttäuschte eine in Bonn probierte Wirsching Scheurebe Spätlese tr. oder war es doch der Kabinett, aus 2002er war er auf jeden Fall. Sehr vordergründige Frucht, dropsig, schwarze Johannisbeere Bonbon. Keine gute Werbung für diese Neuzüchtung.

      Das der Uli diese Pusherpolitik betreibt überrascht und schockiert mich zu gleich. Wirklich nötig dürften die mir gegenüber sehr sympathische Familie Franzen dies doch wirklich nicht haben. Vielleicht werde ich das Thema mal bei der nächsten Begegnung ansprechen.

      Frohnau, der Goldbächel befindet sich nach meinem befinden noch absolut in der Primärfruchtphase - nichts mehr mit hefig, doch sehr geprägt von gelben Früchten, vor allem Zitrus.

      Bernd, beim Goldbächel haben wir anscheinend leicht differierende Wahrnehmungen. Mit "sehr auf die Frucht gestellte Rieslingtypus" tut man dem Wein IMHO ein wenig unrecht. Klar, die Frucht ist im Moment durchaus vorhanden und ein wenig im Vordergrund, doch steht die Mineralität diesem in nichts nach. Die Säure ist noch richtig knackig und wird sich sicher noch im kommenden Sommer so präsentieren. Dazu den kompakten Körper (für einen Kabinett), empfinde ich diesen Wein als einen für den Preis wirklichen Hochgenuss. Auch nach meinem Geschmack nicht unbedingt ein Exemplar das man schnell wegtrinken müsste, zwei weitere Jahre kann ich mir gut vorstellen. Über das besser werden müssen wir nicht diskutieren.

      Bernd, zum 2002er Achat, könntest Du ihn noch mal etwas näher beschreiben? Nach deiner Aussage über viel Frucht, hört es sich nicht an als ob dieser Jahrgang des Achats irgendetwas mit dem 2001er zutun hätte. Der bekanntlich in seiner Jugend und vielleicht immer noch sich sehr verschlossen präsentiert. Sollte man deiner Meinung nach den 2002er zuerst trinken?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 23:24:02
      Beitrag Nr. 666 ()
      Guten Abend,

      vielleicht als gemeinsamer Nenner: der Goldbächel ist ein schöner fruchtiger Mittelhardt-Wein, der gefällt, nicht anstrengt und Vergnügen bereitet. Die Pechstein-Weine sind von ganz anderer Coleur - mir gefällt ihre Herbheit, die Mineralität und das von E_Kontakter wohl treffend als salzig beschriebene Element sehr (ideale Sommerweine); selbst ein mittelmässiger Erzeuger wie Eugen Müller in Forst kann in der Lage nichts falsch machen und einen gut trinkbaren Wein erzeugen. Jedenfalls ein sehr gut wiedererkennbare Lage, vielleicht das Pfälzer Pendant zum Uhlen (bedaure, es am Sonntag zeitlich nicht zur hiesigen GG-Präsentation geschafft zu haben).

      hornwatz, ich meinte auch den Riesling 2002 von Wehrheim - ist das nun ein Wein vor allem mit Säure und Mineralität oder auch Struktur?

      Heute abend weiss der erste Müllen Wein - eine Spätlese ohne Lagenbezeichnung 1998 fast zu begeistern. Nach dem ersten Schluck war die kräftige Säure irritierend (dabei gehört der Wein gar nicht in diese von Müllen extra definierte Kategorie, die wohl geradezu ätzende Konzentration aufweist), der Wein braucht halt Luft (hat Müllen für einen anderen Wein übrigens handschriftlich auf der Rechnung ausdrücklich empfohlen - welch Service). Aber danach schmeckt er hoch interessant: 10,5 % für eine Spätlese sind extrem wenig - diese Moselleichtigkeit ist halt einzigartig. Reife schmecke ich bei dem Wein nur als Abrundung, die Säure hält als Gerüst (vermutlich noch über Jahre). Kein Schmeichler, kein Charmeur, aber etwas, was ich als traditionellen Wein empfinde (ähnlich wie bei Siben, dem ich liebend gern schmackhaftere Weine wünschen würde - er hätte es verdient). Keine vordergründige Frucht, dafür zurückhaltende Kräuterwürzigkeit, Mehrschichtigkeit, eben eine verhaltene Spannung, die die Flasche rasch leeren lässt - unbedingt nachbestellenswert. Ein Letterlay Kab. von 2002 fällt danach ab - sicherlich zugänglich, wie Müllen seine 2002er beschreibt, doch glatter, ohne Nuancen, wenngleich vom Stil her wiedererkennbar und gut trinkbar - ich bin auf die weiteren Weine gespannt.
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 23:57:18
      Beitrag Nr. 667 ()
      Nabend,

      Frohnau, deine Charakterisierung des Goldbächels trifft den Nagel auf den Kopf!

      Sorry, beim Wehrheim habe ich mich verschrieben. Meiner war ein 2001er, ein Riesling der strengen Observanz, sehr trocken, säurebetont und mineralisch. Etwas fülliger und zugänglicher war hingegen die trockene Spätlese aus dem Bundsandstein.

      Freut mich sehr, daß dir die Spätlese von Martin Müllen gefallen hat. Martin Müllen ist ein unheimlich lieber und herzlicher Mensch, aber er hat eine ganz klare und kompromißlose Vorstellung von dem, was er beim Wein will. Und daraus resultieren spontan vergorene, im Holzfaß ausgebaute Rieslinge, die deiner Beschreibung entsprechen. "Verhaltene Spannung" - genau, das ist es!

      In zwei Wochen werde ich nach Traben-Trarbach zu einer Kellerprobe fahren. Und falls ich es diesmal zum Weinsalon schaffen sollte (genau steht das noch nicht fest), bringe ich auf jeden Fall einen Riesling aus dem Hühnerberg mit. Wobei die Letterlay als Lage auch nicht zu verachten ist.

      Mit meinem Besuch eben habe ich Schumanns fis-moll-Sonate in drei verschiedenen Interpretationen gehört. Das ist genauso spannend wie der Vergleich von Weinen :look:...

      Danach gab es einen Cote Rotie 99 von der Domaine du Monteillet (so heißt es wenigstens bei Parker, während auf dem auch ansonsten merkwürdig gestalteten Etikett verwirrenderweise "Vignobles du Monteillet" steht). Dieser Tropfen war mal Monatswein bei Wein-Plus, und ich habe mich angesichts des Preises bislang nicht getraut, ihn zu köpfen. Offensichtlich habe ich ihn aber in einem guten Augenblick erwischt, denn er gehört zum Besten, was ich bislang aus Frankreich im Glas hatte:

      Ungemein dichte, fast schwarze Farbe, eindringlicher Duft nach Waldfrüchten, Waldboden, Schwarzkirschen, Bratensoße, Gewürzen. Auch am Gaumen sehr komplex, wieder vollreife rote Früchte, etwas Karamell, angenehme Säure, seidige, feinkörnige Gerbstoffe. Bei aller Kraft nicht klobig, sondern elegant, entfernt an einen sehr guten Spätburgunder erinnernd. Für mich ein extrem leckeres Getränk (wenn die von der Rhone alle so wären, bzw. wenn ich Kohle ohne Ende hätte, käme ich in Versuchung, dem Riesling häufiger abtrünnig zu werden). 90+.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.01.04 22:08:43
      Beitrag Nr. 668 ()
      Nabend,

      am heutigen Tag pfiffen uns sogar in Duisburg die Schneeflocken um die Ohren, Anlass genug Mal auf den geliebten Riesling zu verzichten und sich den Rotweinen zuzuwenden. Es wurde dann ein Südfranzose, Roussillon - der 2000er Cuvee Henri Boudau der Domaine Boudau. Ein recht guter Cotes Du Roussillon Village überwiegend aus der Rebsorte Grenache Noir. Reben haben ein Alter von über 80 Jahre und der Wein verbrachte ein Jahr im Barrique. Drei Stunden habe ich den Wein dekantiert, wobei ich kein merklichen Unterschied (vor / nachher) feststellen konnte.

      Tief schwarz die Farbe, undurchsichtig. Ich spüre auf Anhieb meine Unsicherheit beim Rotwein, es begegnen mich dunkle Früchte - ich schwanke zwischen Heidelbeere und Kirsche, eine klare Differenzierung gelingt mir nicht. Deutliche Röstaromen, nur ein wenig macht sich das Holz bemerkbar. Ich vermute dass dieser Wein in gebrauchte Barriques ausgebaut wurde. Leicht würzige, florale Aromen machen sich breit. Auch eine erdige Note, ich bilde mir ein das es sich dabei um eine Art Mineralität handelt. Am Gaumen werden die Eindrücke der Nase weitestgehend bestätigt, nur das ich tendenziell eher auf Heidelbeere tippen würde. Das Holz macht sich etwas bemerkbar, doch eigentlich nicht störend, wobei ich meine Theorie mit den gebrauchten Barriques bereits anzweifle. Zwischendurch etwas Alkoholsüße - 14%vol. Die Konzentration des Ganzen hält sich in Grenzen, würde es als mittleren Körper beschreiben. Kein Wein der satt macht, sondern eher etwas zum trinken. Die vorhandene Säure wirkt belebend und erfrischend. Die Tannine wirken auf mich ein wenig grobkörnig, haben was von feinem Schmirgelpapier. Die oft gesuchten Ecken und Kanten sind vorhanden, nicht zu viel und auch nicht zu wenig um ihn als Schmeichler titulieren zu können. Abgang? Haben Rotweine überhaupt einen, na ja irgendetwas wirkt nach, doch beschreiben kann ich es beim besten Willen nicht. Der Gaumen kribbelt noch ein wenig nach.:D

      Na gut, wie ihr sieht sind die Roten nicht so mein Metier. "Lecker" isser alle mal.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 28.01.04 22:50:17
      Beitrag Nr. 669 ()
      Hallo,

      Jörg, die Weine von Boudau kenne ich leider nicht. Deine Beschreibung liest sich aber sehr interessant. Ich hab ja zeitweise in meiner Verblendung:D mehr Südfranzosen als Rieslinge getrunken...

      Das Herausschmecken der "Mineralität" finde ich beim Rotwein auch viel schwieriger als beim Weißen. -

      Heute abend geöffnet wurde eine 99ger Spätlese trocken aus der Deidesheimer Mäushöhle von Mosbacher. Ein feines Tröpfchen. Endlich mal ein trockener Riesling, der nach ein paar Jahren noch richtig Spaß macht!
      Näheres findet sich im Scheuermann-Forum unter "Riesling". Ich bin gerade zu faul zum nachträglichen Kopieren.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 08:51:56
      Beitrag Nr. 670 ()
      Hallo Bernd,

      da muss ich Dir zustimmen, Mineralität (so wie ich das vom Weisswein verstehe) und Rotwein ist ein schwieriges Thema. Die oft mehr oder weniger deutliche Tanninestruktur überlagert so manchen Sinneseindruck, auch ein Grund wieso es mich meistens eher zu den Weissweinen zieht.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 11:56:14
      Beitrag Nr. 671 ()
      Moin!

      Ekonti hat ja schon das wesentliche vom VdP-Auftritt an der Elbe berichtet, trotz etwas Verspätung will ich die Veranstaltung nicht unkommentiert lassen. Etwa 20 Aussteller, meist mit zwei bis drei GGs, fast auschließlich Jahrgang 2002. Da ja die Reifung trockener Riesling ein kontrovers diskutirtes Thema ist, hätte ich mich über einige ältere Jahrgänge gefreut. Ausverkauft waren auch schon viele 2002er. Die Wein lagen fast ohne Ausnahmen auf hohem Niveau, für mich unerwartet zeigten sie auch eine schöne Balance, ich hätte mehr brutale Kraft erwartet. Auch waren für mein Empfinden fast alle schon mit viel Genuß zu trinken, nur in wenigen Fällen verspräche ich mir noch eine deutliche Steigerung durch Lagerung. Aber ich bin ja auch ein Grüntrinker...

      Mosbacher trifft meinen Geschmack, das wußte ich ja vorher schon, aber immer wieder schön. Die Buhlschen Weine haben mir auch sehr zugesagt. Riesling-Entdeckung war Karl Schaefer und sein Pechstein, da sollte ich mir nochmal eine Flasche zum geduldigen Nachverkosten zulegen. Einen überragenden Weißburgunder präsentierte Dr. Wehrheim. Endlos lang, sehr intensiv, cremig, dicht, einfach beeeindruckend.
      Die größte Überraschung kam aber bei Rebholz: ein Spätburgunder, der mir schmeckt! 1999 Siebeldinger im Sonnenschein Gold. Ein grandioser Wein mit betörender Nase. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Der Haken? 35 €, noch nicht erhältlich und dann wohl sehr schnell weg...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 22:15:29
      Beitrag Nr. 672 ()
      Nabend,

      HHanseat, freut mich, daß du endlích mal über einen Spätburgunder gestolpert bist, der dir zugesagt hat! Pinot Noir ist grundsätzlich nicht billig, daß gebe ich zu, aber auch unter 35 Euro sollten sich Weine finden, die selbst dir Spaß machen. Ich weise noch mal auf den "Feanor" von Sonnenberg hin (15 Euro), oder auf den im GM sehr hochbewerteten "R" 01 von Schneider (18).

      Heute abend trinke ich Wehrheims Riesling "Aus dem Rotliegenden" 01. Ein puristisch-mineralischer Tropfen, der mich an den trockenen Kabinett von Fürst erinnert. Säurebtont, aber nicht säuerlich-dünn, ohne aufgesetzte Frucht, aber mit massiver Mineralität. Das genaue Gegenteil von einem Blender. Mir gefallen solche Weine sehr!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 23:19:22
      Beitrag Nr. 673 ()
      Guten Abend,

      hornwatz, ist der Wehrheim-Riesling der Kabinett oder die Spätlese? Ich frage, weil ich die Kabinette doch als sehr puristisch-streng in Erinnerung habe (d.h. besser ab 25 Grad Ausentemperatur trinkbar). Diese Strenge bei Wehrheim gefällt mir auch -jedenfalls im Vergleich zu den gefälliger-aufgesetzteren Aromen seiner Nachbarn. Krasses Gegenbeispiel ist z.B. Pfirmann aus der Südpfalz (von dem mit Punkten nur so um sich werfenden GM-Bewerter Matthäs reichlich bedacht), dessen reduktiver Ausbau Kohlensäure ohne Ende und eine zweifelhafte Geniessbarkeit erst am folgenden Tag ermöglicht.
      Ungeachtet der zuletzt geäußerten Kritik an Angerer im wein-plus-Forum: der Einstiegerwein "Kies" vermag auch heute wieder zu überzeugen - keine Vordergründigkeit, keine Wucht, einfach ein abgerundeter und gleichwohl mineralisch -schlanker GV.
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 23:31:41
      Beitrag Nr. 674 ()
      Hallo,

      Frohnau, weder noch! Es handelt sich um einen QbA (also offensichtlich um einen angereicherten Wein). Ich mag den auch im Winter, aber "puristisch-streng" trifft es schon ganz gut.

      Ich habe noch einen Angerer (Riesling "Donatus" - die Österreicher präsentieren sich für meinen Geschmack zu oft als lagenlose Gesellen) im Keller, den ich eigentlich bald mal köpfen wollte.
      Gewisse Stimmen bei wein-plus halte ich für ebensowenig zu vernachlässigen wie unterhinterfragt für bare Münze zu nehmen....

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 20:42:49
      Beitrag Nr. 675 ()
      Moin,

      Hornwatz, ich habe HHanseat, bevor er ihn probierte, einfach mit der Genialität von Rebholz` SB zugequasselt, daß er gar nicht mehr objektiv urteilen konnte...aber wirklich, daß ist ein genialer SB, der sein Geld aus irgendeiner Richtung wert ist.

      So,heute abend habe ich mir fast auf ex eine halbe Pulle Nr. 3 Herrenberg 2001 reingeflötet, der optimale Tropfen für meinen Zustand. Da ich nicht krank sein darf, verschleppe ich meine Erkältungen und Hustenanfälle gern, man ist dann immer so aufgedreht und schmeckt nicht mehr alles, doch der Tropfen hat seinen speziellen Höhepunkt noch nicht überschritten, volles Goldgelb in der Farbe, richtig feine Honiganklänge und weiteres kleines Tertiär. Ein ganz spezieller Wein, der mir vorkommt wie ein vorgezogenes GG nach einigen Jahren Reife zusätzlich. Im Gefühl habe ich, daß er aber nicht mehr soo lange macht. Dazu schnell zwei naturbelassene Tunfisch-Filets in die Pfanne gehauen, die mit einer Nr3-Pesto-Zwiebel-Knoblauch-Sauce begleitet wurden. Man möchte meinen, daß wäre intensiv genug, doch der Wein passte nicht wirklich, er dominierte den gewürzten Tunfisch noch immer.
      Aber ich bin zufrieden.
      Zum Glück hat meine Freundin mir gestern "Killing Fields" aufgenommen, einer meiner Lieblingsfilme, ziehe ich mir gleich rein. Kurz zum Inhalt: Nachdem die USA ohne Zucken das königliche Kambodscha in ihren Vietnam-Krieg mit reingezogen hatten, um nachher schön dazustehn, machen sie ganz schnell einen feigen Abgang, als die Khmer Rouge die Hauptstadt erreicht. Anhand eines amerikanischen Journalisten und seines kambodschanischen Freundes wird die Hölle der bäuerlich-kommunistischen Khmer Rouge gezeigt. Ein unheimlich authentischer Film.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 22:29:59
      Beitrag Nr. 676 ()
      Guten Abend,

      inhaltlich kann ich zu den Herrenberg-Weinen nach 2000 nichts mehr sagen, aber der Gestus der beleidigten Leberwurst, mit dem die Lochs künftige Hofschuster-Bewertungen verweigern, weil sie seine 2001er Bewertungen, die doch gewiss nicht abgrundtief negativ waren (bis hoch in die 80er) und von einem sehr positiven Ton seiner Weingutsbeschreibung begleitet wurden (siehe wein-plus unter "Herrenberg") löst bei mir nur Kopfschütteln aus. Nicht nur die Ablösung der einstigen sehr eigenen Werbung durch Hochglanz-Werbefasel-Briefsendungen deutet da auf bedenkliche Entwicklungen hin (immer gemessen an der Aussenseiterrolle von ehedem).

      Heute abend erweist sich ein Bockenauer QbA von Schäfer-Fröhlich (hoch geschätzt von mir und Werner E., aber preislich fast auf Schönleber-Niveau) als Bruder des Hahnmühle-Rieslings "Alter Wingert" - sehr rassig, viel Säure, Mineralität im Hintergrund (entspricht meiner momentanen Riesling-Vorliebe).

      Dass die Welt noch in den 70er Jahren nichts von dem Roten Khmer-Grauen mitbekommen hat (haben will), macht mich als Zeitzeugen von damals immer noch ratlos.
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 23:07:49
      Beitrag Nr. 677 ()
      N`Abend!

      Heute wurden bei mir mal einige Süßweine geöffnet. Als Volltreffer erwies sich ein Chateau Haut Theulet 1999 Monbazillac (Bergerac/Frankreich) für 13 €/ 0,5l. So muß ein Dessertwein im Sauternes-Stil für mich schmecken: ölig, fruchtig, komplex, lebendige Säure, schöne Honig- und Botrytisnoten, opulente kaniderte Früchte. Wunderbar! Meine Dessertweinkäufe im weißen Bereich haben sich zunehmend von Tokaji und Neusiedlersee weg und aufs erweiterte Sauternes hin bewegt. Leider folgte dann eine Enttäuschung gleich auf dem Fuße, nämlich ein einfacher Tokaji Nobel Late Harvest Cuvée Classic 2000 ohne Puttonyos. Hat einen auf mich abstoßend wirkenden Geruch, der sich leider auch im Geschmack wiederfindet. War aber auch kein für mich klar erkennbarer Weinfehler, und mir fehlt die Erfahrung mit einfachen Weinen aus dieser Region. Ebenfalls nicht ganz auf der Höhe schien ein Banyuls Domaine du Mas Blanc "Dry" 1986 zu sein, von dem mich schon mal eine Flasche begeisterte. Diese war ordentlich trinkbar, aber mehr auch nicht. Durchnäßter Korken.

      Meine Sekte vom Wilhelmshof sind inzwischen auch da. Sehr schöne Ausstattung, probiert habe ich bisher den Spätburgunder Blanc de noirs 2000 (Scheuermanns Liebling) und den Weißburgunder 2001. Gute Sekte, aber begeistert bin ich nicht. Mal schauen, wie`s weiter geht.

      Frohnau, Schönlebers halbtrockene Weine fallen alle eher trocken aus, aber etwas Restsüße ist natürlich schon vorhanden.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 00:04:00
      Beitrag Nr. 678 ()
      Nabend,

      HHanseat, die hochprozentigen Süßweine sind nicht sooo sehr mein Ding, wobei ich einen Banyuls nicht von der Tischkante fegen würde. Aber generell kaufe ich mir doch lieber Sachen aus Deutschland oder Österreich, die nicht so knallen.

      Frohnau, ich habe gar nicht mitbekommen, daß die Lochs künftig nichts mehr bei Hofschuster anstellen wollen. Auch in meinen Augen hat er die 01er deutlich zu niedrig bewertet, aber das ist ja eigentlich kein Grund, den Führer künftig zu boykottieren.
      Trotzdem bleibe ich dabei, daß die Lochs hochspannende, eigenständige Rieslinge machen (Werner E. hat sie mit ihren 2002ern zu den 15 besten deutschen Erzeugern gezählt, zumindestens mir gegenüber). Und Manni Loch habe ich bislang als immer nur als sehr entgegenkommend und alles andere als abgehoben erlebt.

      Ekonti, solche Filme kann ich mir ja überhaupt nicht geben, da streiken meine Nerven....

      Gerade im Glas befindet sich der "Steingrüble"-Gutedel 02 von Ziereisen (Monatswein bei wein-plus). Ganz nett in seiner säurearmen, leicht rauchigen Art. In größeren Mengen kaufen würde ich ihn mir allerdings nicht, dazu fehlt es mir an Pfiff. Aber das Ziereisen ein interessanter Winzer ist, kann man dem Wein schon anschmecken.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 00:27:10
      Beitrag Nr. 679 ()
      Moin,

      HHanseat, so ganz allein mache ich mir auch keine Edelsüßen aus Frankreich auf. Allerdings bin ich sowieso ein wenig davon weg. Doch lasst es Euch schmecken.

      Saartyr, auch die Nr.3 sowie der einfache Saar-Riesling von Herrenberg aus 2001 waren schöne Weine. Hohe 80er Bewertungen passen da schon.
      Was meint Ihr, wie lange sich Herrenbergs liebliche Spätlesen halten?

      Hornwatz, Frohnau, bei solchen Filmen fühle ich schon richtig mit, ich war ja Ende der 90er Jahre mal in Kambodscha vor Ort, da lebte Pol Pot noch, hatte sich aber mit seiner Truppe in den Nordwesten nördlich von Angkor zurückgezogen. Als ich die Folterkammern in Phnom Phen sah, dachte ich, es gibt noch Schlimmeres als im 3. Reich (wobei es schon krass ist, so einen Vergleich zu ziehen), doch wer innerhalb weniger Jahre ein Viertel seiner eigenen Bevölkerung auslöscht, ist kaum vergleichbar.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 12:43:43
      Beitrag Nr. 680 ()
      Hallo Ekotni,

      Was meint Ihr, wie lange sich Herrenbergs liebliche Spätlesen halten?

      Eine sehr gute Frage. Ich habe auch noch drei Flaschen der 2001er Herrenberg Spätlese bei mir unprobiert herumliegen. Doch wenn ich sehe wie gut sich die 99er Auslesen gehalten haben, mache ich mir wegen den eigentlich besseren Jahrgang 2001 nicht so viel sorgen. Dennoch werde ich im Frühjahr eine Flasche einem guten Freund kredenzen, mal sehen wie sich der Wein dann präsentiert. Ich vermute dass man die Flaschen noch locker 5 Jahre liegen lassen kann - aber das ist nur eine Vermutung.

      Viele Grüße,
      Jörg

      ...der im Moment sehr viel Freude an einer 92er Auslese von Merkelbach hat
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 22:46:23
      Beitrag Nr. 681 ()
      Nabend,

      seid mir nicht böse: Schreibt off-topic, wie ihr wollt, aber laßt bitte künftig die Folterkammern weg, wenn ihr nicht verhindern wollt, daß ich weiterhin in den Thread schaue. Es geht mir keinesfalls darum, die Realität total zu verdrängen, aber die Alpträume der letzten Nacht (kein Witz, ich bin da leider sehr anfällig) möchte ich nicht noch mal erleben....

      Den restsüßen Herrenberg-Rieslingen gebe ich in Anlehnung an Jörg auch noch einige Jahre.

      Im Glas befindet sich Richters 02er Auslese aus dem Winninger Brückstück:

      Mitttleres Gelb, in der Nase Ananas und Pfirsich. Am Gaumen schön ausgewogen, pikante Säure, die dem Wein Eleganz verleiht, festes mineralisches Rückgrat. Gute Länge.
      Diesmal habe ich vorher in den Führern nachgeschaut: 85 Punkte im GM, 91 bei Hofschuster. Mit 88-89 bleibe ich in der goldenen Mitte. Aber angesichts des Preises von 8,50 Euro ist diese Auslese eine absolute Kaufempfehlung.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.02.04 11:36:49
      Beitrag Nr. 682 ()
      Moin!

      HHanseat, die hochprozentigen Süßweine sind nicht sooo sehr mein Ding, wobei ich einen Banyuls nicht von der Tischkante fegen würde.

      Hochprozentig (17,5%) war nur der Banyuls (hat sich am zweiten Tag etwas angenehmer präsentiert, aber entweder stimmt etwas nicht mit der Flasche oder mit meiner Erinnerung der ersten. Ich habe aber noch mehr (0,15% der Gesamtproduktion von 2600 Flaschen, wo wir gerade bei Prozenten sind...). Der Monbazillac hat 13%, der Ungar 11,5%.

      Was gibt es denn aus Deutschland im Sauternes-Stil zu erschwinglichen Preisen? Am Neusiedlersee ist mir ja schon etwas leckeres in dieser Richtung untergekommen, aber gegenüber Schandls Ruster Ausbruch oder Krachers einfacher BA würde ich doch die Franzosen in ähnlicher Preisklasse vorziehen. Es ist ja nicht nur der Monbazillac für 12,50, sondern auch der mindestens so gute Château La Rame, Saint Croix du Mont für 16 € oder ein wunderbarer Cadillac im Restaurant letzte Woche. Und dabei waren das bisher immer Glücksgriffe, richtig auskennen tue ich mich in dem Gebiet nun wirklich nicht.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 01.02.04 11:40:38
      Beitrag Nr. 683 ()
      Hallo Bernd,

      die Auslese aus dem Brückstück muss ich in Ruhe zuhause noch mal probieren, im Weingut sah ich sie so bei 86-87 Punkte (frei aus dem Gedächtnis). Zunächst gibt es noch den 93iger, der Jahrgang soll ja laut Krieger in Winningen besonders gelungen sein, nach seinen Angaben waren Beerenauslesen in größerer Menge möglich.

      Dennoch wird die Brückstück Auslese von der Auslese aus dem Röttgen locker in den Schatten gestellt. Der Röttgen scheint sich durch seine expressive Frucht besser für Süßweine zu eignen, obwohl HL auch delikate trockene Weine aus dieser Lage hinbekommt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.02.04 20:28:35
      Beitrag Nr. 684 ()
      Moin Jungs,

      bin gerade aus der Bourgogne zurück, schöner Spaziergang bei 16 Grad in der Nähe von Buxy (Cote Chalonnaise). Leider sind am Sonntag keine Caves geöffnet...

      Gerade im Glas: ein Riesling von Peter Stolleis in Gimmeldingen, Haardter Herzog Kabinett 2002. Sehr fruchtiger Geschmack, eine intensive Bananennase, woher das wohl kommt ? Ein interessanter "Trinkwein" für jeden Tag, vor allem im kommenden Frühjahr, und mit 5 Euro in der unteren Preisklasse.

      Ich habe gerade einen Vergleichsschluck Saartyr 2002 genommen - der Saartyr ist natürlich tiefer, expressiver, mineralischer (und 10 Euro teurer) , aber...bitte schlagt mich nicht, auf der Sommerterasse würde ich den Stolleis vorziehen. Nein Bernd, nicht auf die Nase, aua, aua... :D

      Bis bald
      Christian
      Avatar
      schrieb am 01.02.04 21:10:25
      Beitrag Nr. 685 ()
      Guten Abend,

      Christian, nette Trinkweine produziert Peter Stolleis gewiss - ich habe ihn voriges Jahr besucht und nur deshalb nichts geordert, weil mir die Weine von Dominik Weik ein paar Hundert Meter weiter etwas besser geschmeckt haben. Die Mittelhardt bietet bestimmt ein breites Feld wenig bekannter Güter mit sehr ordentlichen Weinen. Die Südpfalz eifert nach und heute schmeckte ein im GM ich glaube mit 85 Punkten bedachter Silvaner von Pfirmann (nach einem entsetzlich reduktiven Weissburgunder war ich auf das Schlimmste gefasst) sehr solide Qualität, ein nicht zu gefälliger, rebsortentypischer Tropfen.

      Die Probesendung von Müllen enthält bislang keinen schwachen oder mittelmässigen Wein - so erwies sich der Paradies QbA 2001 als erneut mit sehr gut eingebundener Säure versehener, nicht primärfruchtiger Wein mit etwas Kräutern und Mineralität, relativ gehaltvoll und rund, die 12,5 % waren mir fast schon zu viel für den Weintypus Mittelmosel - ein Wein, der ein breites Publikum ansprechen dürfte und mit 5 € ausgesprochen günstig ist. Der ungefähr gleich teure Schönleber QbA 2001 halbtrocken fiel demgegenüber deutlich ab und darf im Kochtopf enden.

      Ziereisen fand ich übrigens beim Herbst-Weinsalon wirklich interessant(und sehr sympathisch), allerdings übertrafen seine Barrique-Gutedel die Stahltank-Variante klar
      Avatar
      schrieb am 01.02.04 22:18:01
      Beitrag Nr. 686 ()
      Nabend,

      ist ja witzig: Ich schaue hier hinein und habe gerade eine Flasche Saartyr 02 hinter mir....

      Christian, ich kenne deínen Stolleis nicht, aber der Saartyr ist in meinen Augen ein wunderschöner Tropfen. Kraftvoll, ja wuchtig, aber nicht breit, und dominiert von einer expressiven Mineralität. Was die Terrasse im Sommer angeht: Nun ja, da trinke ich fallweise lieber ein Bit als den Saartyr! Ein hervorragender Riesling ist doch kein Terrassenwein :D!

      Frohnau, mich freut dein Lob des Müllen-Pakets ungemein!

      "Ein Wein, der ein breites Publikum ansprechen dürfte und mit 5 € ausgesprochen günstig ist." Tatsache ist leider, daß Martin Müllen nach wie vor Absatzprobleme hat...
      Ganz unverständlich ist mir das nicht, da sich Martins Weine auf den ersten Blick nicht extrem spektakulär präsentieren. Es sind weder Frucht - noch Kraftbomben. Das, was ich an ihnen liebe, sind die differenzierten Zwischentöne in Kombination mit ihrer "Ehrlichkeit". Hier wirkt nichts gewollt und gemacht.

      Mit Ziereisen muß ich mich noch mal näher beschäftigen. Mich faszinieren solch hochkarätige Winzer, die keine Probleme damit haben, jenseits der Weinguide-Welt zu existieren, schon enorm.

      Beste Grüße


      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.02.04 23:00:41
      Beitrag Nr. 687 ()
      Moin,

      Hornwatz, sorry, kein Problem...:)

      Scandi, ich habe ja auch noch einige 2001 Herrenberg SLs liegen und lange keine mehr aufgemacht, ich vertraue mal Euren Schätzungen.

      HHanseat, Deutsches im Sauternes-Stil zu erschwinglichen Preisen?...mir fällt da ehrlich gar nichts ein, gibt so etwas überhaupt?

      Endlich mal wieder in Pigotts aktuellem Buch weitergelesen, fand die heutige Passage in Oregon statt. Schön fand ich die Aussage eines jungen Winzers, der dort Riesling anbaut -mitten im Pinot Noir Wunderland-, "da er gern isst, und die Cocktail-Weissweine nicht mehr sehen kann, denn zu einem Essen gehört einfach ein Weisswein mit Säure."
      Ich tue mich mich mit einem säurearmen Weisswein zum Essen eigentlich immer etwas schwer, mache mir deswegen im Zweifelsfalle eher einen Riesling auf, auch wenn er nicht ganz passt.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 20:09:38
      Beitrag Nr. 688 ()
      Moin!

      HHanseat, Deutsches im Sauternes-Stil zu erschwinglichen Preisen?...mir fällt da ehrlich gar nichts ein, gibt so etwas überhaupt?

      Das ist genau die Frage! Vielleicht kann Hornwatz noch etwas beisteuern. Aber als empirischer Wissenschaftler habe auch ich nicht gezögert und einen zumindest auf dem Papier vielversprechenden deutschen Kandidaten aufgezogen: eine 92er BA von Theo Minges, immerhin 2*-Betrieb bei Hofschuster. Gut 10 € für die halbe Flasche, dafür bekommt man keinen Riesling, aber aus Huxelreben kann man ja auch schöne Weine machen. Dunkelgold, die 15% spürt man, stören aber nicht, viel Botrytis. Tja, und dann kommt nicht viel. Zumindest harmonisch, es drängt sich keine Komponente störend in den Vordergrund. Kann man trinken, aber mit dem dazu genossenen Roquefort hat der Wein schon schwer zu kämpfen. Nachkauf tut nicht not. Fürs gleiche Geld gibt es den Monbazillac, den würde ich jederzeit vorziehen, und in dessen Flasche ist auch noch mehr drin!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 20:39:50
      Beitrag Nr. 689 ()
      Nabend,

      nach dem ich gerade den Diamant von Dr. Hyden durch den Ausguss jagte, gleich mal eine Frage hinter:

      Hat jemand schon mal einen Coulee de Serrant getrunken?

      Die Diskussion bei M.S. und Erklärungen von Joly auf dessen Homepage haben mich schon neugierig gemacht, obwohl der Preis (sah den 01er für 40 Euro im Internet) deutlich über meine Preisgrenze liegt. Aber man könnte sich ja eine Flasche zusammen sparen;) , fraglich nur ob es sich überhaupt lohnt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 20:46:23
      Beitrag Nr. 690 ()
      Nabend,

      Jörg, ich kenne den Couleé de Serrant nicht, aber ich würde mir eine Flasche mit dir teilen. Dieser Kultwein interessiert mich ebenfalls.

      Deutsche Süßweine im Sauternesstil? So etwas gibt es wohl, man liest das zumindestens manchmal. Ich werde mich später (muß gleich noch weg) mal um ein konkretets Beispiel kümmern. Allerdings halte ich das für einen ziemlichen Unfug. Im Sauternes macht man ja aus gutem Grund auch keine Auslesen im Moselstil...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 22:07:59
      Beitrag Nr. 691 ()
      Hat jemand schon mal einen Coulee de Serrant getrunken?

      Jou, einen aus den achtzigern und zwei aus den neunzigern (könnte auch der gleiche Jahrgang gewesen sein. Wenn`s interessiert, stöbere ich mal in meinen Archiven). Abgefahren. Aromen, die mir in Wein noch nie begegnet sind. Ganz was eigenes. Interessante Erfahrung. Geschmeckt hat er mir allerdings nicht :D Ich werde kein Geld mehr dafür ausgeben.

      Wenn ihr euch eine Flasche zulegt, solltet ihr die über mindestens 24 h verfolgen. Der Wein scheint extrem viel Luft zu benötigen. Und ein 2001er dürfte bannig jung sein... Hier hatte ich 2003 die älteren Jahrgänge vorgesetzt bekommen, kann gut sein, daß noch etwas lieferbar ist: http://www.pinotgris.de/ Allerdings müßte man wohl direkt nachfragen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 22:24:43
      Beitrag Nr. 692 ()
      Deutsche Süßweine im Sauternesstil?

      Oh, da hatte ich deine Aussage in #678 falsch verstanden; ich dachte, du hättest auch in der Sauternes-Schiene Alternativen aus D oder Ö. Ich esse gerne heftige Käse wie Roquefort oder Epoisses, und da wirkt eine Auslese doch oft überfordert.

      Nachtrag zum Vorbeitrag: ich hatte zumindest den 1986 Coulée de Serrant und den 1998 Coulée de Serrant nebeneinander.


      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 12:34:47
      Beitrag Nr. 693 ()
      Hallo HHanseat,

      danke für die Meinung. Ich denke auch das es wenig Sinn macht den 01er für den baldigen Genuss zu kaufen. Ich werde meine Augen mal bei Ebay offen halten, zuletzt wurde da ein 87er versteigert.

      @Bermd: Sollte mir mal eine Flasche in die Hände fallen, dann komme ich vorbei.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 23:32:16
      Beitrag Nr. 694 ()
      Guten Abend,

      nach einer "Eigen-Assemblage" aus einem asketischen Silvaner von Pix (Kaiserstuhl) und einem allzu gefälligen Weissburgunder von Münzberg (Pfalz), die beide einzeln nicht, gemischt dagegen wohl schmeckten (ich habe mit solchen do-it-yourself-Weinen gute Erfahrungen gemacht) überzeugt der erste rote Veltliner, den ich trinke, von Birgit Eichinger (wieder mal österreichische Winzerin) durch Würze und österreichischen Wein-Charme.
      Eine Einschätzung zum Jahrgang 2003 von Daniel Wagner (neben Würtz und Manz der Newcomer in Rheinhessen in den beiden vorigen Jahren): sehr kompakt, geradezu salziger Geschmack, österreichisches Geschmacksbild
      Hr. Kern (Aachen) macht am Telefon einen sehr gewinnenden Eindruck - mal sehen, ob sich das in einer erstmaligen Bestellung fortsetzt.
      Die Müllen-homepage zeigt gute Absichten, doch deutlichen Verbesserungsbedarf - z.B. ist der schöne Pigott-Text ist grauenhaft ab-(nein:falsch-)getippt worden.
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 23:57:06
      Beitrag Nr. 695 ()
      Nabend,

      Frohnau, für die Gestaltung der Website von Müllen, die momentan noch eine Baustelle ist, bin ich nicht verantwortlich. Ich habe nur ein paar Texte geschrieben, und die kann man teilweise jetzt noch nicht sehen. Danke aber trotzdem für die Kritik! Ich habe mir den Pigott-Text erst jetzt daraufhin angesehen und werde die Fehler reklamieren.

      Deine Beschreibung der Wagner-Weine klingt interessant. Den Namen werde ich im Hinterkopf speichern.

      Kern hat zumindestens ein gutes Programm zu guten Preisen. Und seine Proben mit Winzer oder Kellermeister lohnen für mich immer den Besuch. Ansonsten ist er mir weder besonders sympathisch noch besonders unsympathisch.

      Jörg,ein 87ger Joly muß es meiner Meinung nach nun auch nicht gerade sein. Aber du kannst gerne vorbeikommen, auch ohne den Kultwein. Es liegt noch so einiges im Keller, was ich mir alleine nicht aufmachen mag...

      Heute abend trinke ich einen 01er Riesling Kabinett "Johannisberger" feinherb von dem unbekannten Rheingauer Weingut Hanka. Sehr säurebetont, schlank und eher trocken wirkend, einigermaßen sauber, brauchbar, aber nicht viel mehr. Großzügige 80 Punkte.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 11:08:51
      Beitrag Nr. 696 ()
      Moin,

      kurz zum Probepaket: ich würde etwas umdisponieren, und wenn ihr Lust habt, noch zwei Wochen zu warten, gern einen Sizilianer beipacken.
      Ansonsten hatten wir doch die Regelung, drei Weine für alle, die möchten, und drei eventuell nach persönlichen Gesichtspunkten.
      Die Interessierten schicken mir bitte eine Boardmail mit Ihrer Lieferadresse.

      Momentan würde mich eine aktuelle Liste der wirklich guten Spätburgunder-Erzeuger in diesem Thread reizen, Spätburgunder, die aus unterschiedlichen Gründen sehr erwähnenswert sind. Preis spielt dabei keine Rolle.
      Ich möchte eine größere private Kollektion aus deutschen SBs zusammenstellen.
      Vielleicht können wir die Liste einfach immer weiter tabellarisch fortsetzen, ich habe jetzt nur wenige Namen eingesetzt, danke.

      Franken:
      Fürst (lohnt sich ein Besuch des Weinguts?)
      Weingut am Stein
      (ich hatte mal bei Bekannten ein Glas davon, war vorzüglich, muss ich näher kennenlernen.)

      Baden:
      Huber
      Waßmer (sehr dichte SBs, für einen Neueinsteiger schon recht gut)

      Pfalz:
      Rebholz (der Erzeuger, der meinem Ideal bisher sehr nahe kam)

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 13:58:55
      Beitrag Nr. 697 ()
      Hallo,

      Ekonti, du bringst mir die Flaschen dann anläßlich der Prowein mit, oder?

      Ein Besuch bei Fürst lohnt sich! Herr Fürst ist ein interessanter Typ und Frau Fürst ist ausgesprochen freundlich.

      Weitere Winzer mit guten Spätburgundern (die, die ich nicht aus eigener Erfahrung, sondern nur vom Hörensagen kenne, lasse ich weg):

      Ahr:

      Adeneuer
      Sonnenberg
      Stodden
      Deutzerhof (den "Gran Duc" können wir mal probieren, wenn du in Aachen bist).
      Kreuzberg
      Nelles
      Burggarten
      Meyer-Näkel
      Brogsitter
      WG Mayschoss-Altenahr (mit Einschränkungen)
      Erwin Riske (mit Einschränkungen)
      Sermann-Kreuzberg (mit Einschränkungen)
      Bäcker (mit Einschränkungen)


      Franken:
      Fürst (lohnt sich ein Besuch des Weinguts?)
      Weingut am Stein
      (ich hatte mal bei Bekannten ein Glas davon, war vorzüglich, muss ich näher kennenlernen.)
      Roth

      Baden:
      Huber
      Waßmer (sehr dichte SBs, für einen Neueinsteiger schon recht gut)
      Holger Koch
      Wolff Metternich
      Reinhold und Cornelia Schneider
      Johner
      Dr.Heger
      Duijn (mit Einschränkungen)



      Pfalz:
      Rebholz (der Erzeuger, der meinem Ideal bisher sehr nahe kam)
      Dr.Wehrheim

      Wenn ich so in den Führern blättere, bekomme ich richtig Lust, mich noch mehr um deutsche Pinots zu kümmern. Einige der im GM hochbewerteten sind gar nicht sooo teuer....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 20:04:47
      Beitrag Nr. 698 ()
      Hallo Bernd,

      vom 87er bin ich schon wieder ab, der Jahrgang soll laut Parker grotten schlecht sein. Glauben wir es ihn mal. Vielleicht doch einfach einen jungen Jahrgang und genügend Zeit zum dekantieren nehmen. Komme aber gerne irgendwann mal vorbei - musst mir noch mal einen Termin geben wenn es Dir passt.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 22:07:38
      Beitrag Nr. 699 ()
      Moin,

      habe die Spätburgunder-"Aufforderung" heute morgen so schnell in die Tasten gehauen...
      ...danke Hornwatz für die Erweiterung...doch glaube ich, daß dem deutschen Spätburgunder eine gute Zukunft voraussteht. Wenn ich z.B. an die GGs aus der Pfalz denke, kann ich mir aufgrund der geringen Produktionsmengen gut vorstellen, daß die Weine irgendwann mal ziemlich nachgefragt/ausverkauft sein können.
      Fakt ist doch, daß die Spitze der Weine nicht nur schöngeschrieben wird, sondern wirklich gut ist. Ich hatte jetzt mal wieder zwei, drei Pinot Noirs aus dem Burgund im Glas, die waren nicht übel, doch für die Kohle kriegen wir hier Spitzen-SBs, deswegen werden die bestimmt nicht an Wert verlieren.
      Ich glaube auch, daß die deutschen Winzer im Bereich Marketing dazulernen werden und es vereinzelt auch schon beweisen. Der Österreich-Hype findet in den Großstädten vor allem in der guten Gastronomie statt, die trinken einfach wie wild teure Österreicher. Doch die Ablösung wartet, auch wenn es noch einige Jahre dauern mag.
      Und darum ist es sehr angenehm, einen leckeren SB-Vorrat zu haben, mit dem man einige Jahre gut leben kann.

      Im Glas ist heute abend die Scheurebe SL 2002 trocken von Laible, der Tropfen hat echt gewonnen. Das Alkoholische/dominant Scharfe ist raus, er ist harmonischer geworden, wenn auch mit mehr Ecken und Kanten als im letzten Jahr, steht im aber gut.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 23:03:46
      Beitrag Nr. 700 ()
      Nabend

      Fakt ist doch, daß die Spitze der Weine nicht nur schöngeschrieben wird, sondern wirklich gut ist. Ich hatte jetzt mal wieder zwei, drei Pinot Noirs aus dem Burgund im Glas, die waren nicht übel, doch für die Kohle kriegen wir hier Spitzen-SBs...

      Das sehe ich inzwischen genauso - während ich früher immer glaubte, deutscher Rotwein sei zu teuer.

      Im Glas:

      Sermann-Kreuzberg, Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder Auslese trocken

      Dichte, schwarzrote Farbe. In der Nase eine angenehme, leicht süßliche Kirschfrucht, gepaart mit dezenten Holznoten. An Gaumen Kirschen und Waldbeeren, weich, rund, gut eingebundenes Holz. Ordentlich strukturiert, deutlich spürbare, mittelfeine Tannine. Gute Länge, aber die letzte Intensität fehlt. 88 Punkte.

      Der GM gesteht diesem Wein von einem bislang nur wenig bekannten Erzeuger 85 Punkte zu. Der Preis von 13,50 Euro geht für mich absolut in Ordnung (ich habe mir angewöhnt, angesichts der niedrigen Erträge und des Barriqueeinsatzes im Vergleich zu Rieslingen ungefähr den doppelten Preis als "normal" anzusehen).

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 23:07:52
      Beitrag Nr. 701 ()
      Guten Abend,

      ich habe die Diskussion um den Einfluss des Weinglases auf den Weingenuss bislang für eher überzogen bis aufgeblasen und das INAO-Verkostungsglas für sachlich-neutral gehalten. Nach dem Erwerb eines Riedel-Rotweinglases bin ich bekehrt - der Weisswein riecht darin wesentlich intensiver und scheint sich auch geschmacklich besser entfalten zu können. Heute z.B. wieder der im 6 €-Bereich kaum zu schlagende Kies von Angerer aus dem Kamptal. E_Kontakter, ich könnte mir vorstellen, dass der Erfolg der österreichischen Weissweine hierzulande keine Eintagsfliege ist - diese Weine verfügen im guten Fall (also nicht nur die besten) über Charme, Charakter und Substanz, die in dieser Kombination die klimatischen Verhältnisse in nördlicheren Anbaugebieten kaum zu bieten vermögen. Da mag das Weingut Weil noch so sehr die Renaissance der grossen RHeingau-Zeiten vor hundert Jahren beschwören, im globalen Wettbewerb bleiben nur Nischen.
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 23:34:34
      Beitrag Nr. 702 ()
      Nabend,

      ich habe die Diskussion um den Einfluss des Weinglases auf den Weingenuss bislang für eher überzogen bis aufgeblasen und das INAO-Verkostungsglas für sachlich-neutral gehalten.

      Frohnau, mir ging es genauso, wie hier noch irgendwo in Diskussionen mit Mi. (wo steckst du eigentlich??) nachzulesen sein dürfte. Inzwischen bin ich stolzer Besitzer von zwei Riedel-Sommelier-Gläsern Typ Chianti und zumindestens etwas bekehrt. Ich trinke aber dennoch nach wie vor gerne aus meinen Nachtmännern. Die INAO-Gläser nutze ich eigentlich nur für unsere "Wiedererkennungsproben".

      Die österreichischen Weißen sind anders als die deutschen. Man kann darüber streiten, ob sie besser sind. Mir sagt der oft schlankere deutsche Stil nach wie vor mehr zu (und konsequenterweise interessiere ich mich wieder verstärkt für restsüße Rieslinge). Tatsache ist IMHO allerdings, daß das Qualitätslevel auf breiter Front in Österreich deutlich höher liegt als hierzulande.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 23:47:13
      Beitrag Nr. 703 ()
      Moin,

      Frohnau, ich bin auch bestimmt offen für die Ö-Weine...und werde sie auf der nächsten großen Weinveranstaltung in Düsseldorf schwer unter die Lupe nehmen.;)

      Ich habe eher das Gefühl, daß Ö und D in eine gewisse Konkurrenz treten, in Zukunft noch stärker als in der Vergangenheit. Doch wie Du schon andeutest, es geht gerade nicht um den heimischen Markt, sondern wie bei jedem Produkt um die weltweite Anerkennung, wir sind eben nicht der Mittelpunkt der Welt, interessanterweise wie JEDER andere Punkt dieses Planeten. Hat auch etwas von Gerechtigkeit.

      Hornwatz, ich lege etwas zurück.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 20:21:06
      Beitrag Nr. 704 ()
      Hallo Ekonti,

      ich würde der Konkurrenz zwischen deutschen und österreichischen Weinen weniger Gewichtung zu sprechen, weil sich die Stilistik doch IMHO sehr unterscheidet. Beide Stilrichtungen haben ihre Berechtigung und finden auch auf den entsprechenden Märkten, in D mehr als in Ö, ihre Liebhaber. Jedoch durch die zunehmende Klimaveränderung nähern sich beide Positionen doch erheblich, auch da durch bedingt das es in Deutschland ein Trend zu alkoholverstärkten Weine gibt.

      Ich finde es gut dass es beide Varianten gibt, auch wenn es mir ähnlich ergeht wie dem Bernd und ich mit der deutschen Stilistik mehr anfangen kann.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 23:57:23
      Beitrag Nr. 705 ()
      Moin,

      Scandi, an der unterschiedlichen Stilistik möchte ich gar nicht rütteln, die roten Österreicher, die ich bisher probierte, waren mir auch teilweise viel zu ähnlich, eben sehr dicht, konzentriert und parkerisiert. Die Masse steht trotzdem drauf;), deswegen sehe ich wie Du auch eine Annäherung der Stile. Die "Konkurrenz" sehe ich eher in einem gewissen Lifestyle. Österreicher wirken grundsätzlich moderner, fängt beim Etikett an, hört beim internationalen Stil auf. Ist jetzt auch egal, ob man es für gut befindet oder ablehnt. In diese Richtung werden die deutschen Weine rücken, so sind sie einfach kompatibler. Ich kenne z.B. einen Dornfelder, der ein guter Verkaufsschlager ist, einfach weil ihm ein paar Prozent Merlot zugemischt sind und er mit etwas Luft sehr dicht und kompakt wirkt.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 12:29:53
      Beitrag Nr. 706 ()
      Ich darf mich doch mal einmischen.
      Ein Weinbanause meldet sich zu Wort.
      An dieser Stelle möchte ich mich bei allen einmal bedanken, da das mitlesen in diesem Thread mir persönlich sehr viel Wissen vermittelt.

      Und nun mein leihenhafte Stellungnahme:
      E_Konter muss ich leider widersprechen, dass die Weine alle viel zu ähnlich sind.
      Hier gibt es von Winzer zu Winzer (Beispiel Zweigelt) doch sehr große Unterschiede.
      Die Ähnlichkeit, und da stimme ich voll und ganz zu liegt in der Dichte und dem höheren Alkoholgehalt. Da muß ich aber sagen, dass dies auch auf die deutschen roten Weine zutrifft. Hier kann ich anmerken sie sind alle ähnlich in Bezug auf Alkoholgehalt und Dichte, eben genau das Gegenteil von den Österreichern.

      Ob nun die Österreicher moderner sind möchte ich nicht unbedingt unterstreichen. Vielmehr liegt es an einem Trend österreichische Weine zu trinken, nachdem viele Jahre Österreicher wegen dem Weinskandal total out waren.
      Der Weinskandal wirkte jedoch wie ein Gewitter und hat die Luft im Weinhimmel gereinigt
      Wie schon richtig erwähnt hat jeder eine Lieblingsrebsorte bzw. Anbaugebiet. Es wäre ja schlimm wenn jeder auf nur eine bestimmte Sorte geeicht wäre.

      Österreichische Weine liebe ich schon seit vielen Jahren. Ich kann mich noch daran erinnern wie ich belächelt wurde weil ich österreichische Weine trank. Zur Klarstellung möchte ich aber anmerken, dass ich auch Wein von der Ahr beziehe. (Ottger Schell in Rech)

      In Österreich bin ich immer auf der Suche nach kleinen unbekannten Winzerbetrieben, die ganz hervorragende Offenbarungen an Wein zu einem vernünftigen Preis anbieten. Dies ist mir 2 mal im Jahr die 500 km Fahrt wert.
      Grüße an alle
      Fichti
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 13:38:58
      Beitrag Nr. 707 ()
      Hallo,

      Fichtelwi, freut mich, daß du dich mal wieder meldest. Und ein Weinbanause bist du ganz bestimmt nicht!

      Zum Thema der "Ähnlichkeit" im Falle von österreichischen Roten habe ich keine Meinung, ganz einfach deshalb, weil ich im Gegensatz zu dir noch nicht viele davon verkostet habe.

      In Bezug auf Dichte würde ich nicht sagen, daß sich die deutschen Rotweine alle ähneln. Es gibt beim Spätburgunder den eher "dünnen", "fruchtigen" und meistens auch hellfarbigen Typus, aber inzwischen halt auch den am Burgund orientierten mit dichten und gut strukturierten Weinen. Diese sind halt meistens nicht ganz billig...

      Otger Schell macht eher Weine im erstgenannten Stil (und zählt deshalb IMHO auch nicht zu den besten Produzenten an der Ahr, was dich aber nicht irritieren soll, wenn dir die Weine schmecken).

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 14:51:48
      Beitrag Nr. 708 ()
      Hallo Hornwatz,

      du sprichst mir aus der Seele, wenn du anmerkst „dünnen fruchtigen Wein“. Dies wollte ich nur nicht so umschreiben.
      Zum O. Schell muss ich sagen, dass ich von diesem Weingut abgekommen bin aufgrund der „dünnen“ leeren Weine. Mit seinen Preisen hat Schell abgehoben. Hier stimmt das Preis Leistungsverhältnis nicht mehr. Wahrscheinlich muss seine Verkostungshalle finanziert werden.
      Aber selbst bei roten Frankenweinen konnte ich keinen mir entsprechenden Wein finden.
      Es ist auch klar, dass die Frankenwinzer mit Rotwein aufgrund der steigenden Nachfrage nach Rotwein angefangen haben zu produzieren. Franken ist eigentlich ein typisches Weisweingebiet.

      Vorteil von Euch allen ist, dass ihr in unmittelbarer Nähe der Weinanbaugebiete lebt und damit aufgewachsen seit.
      Meinereiner lebt in Bayern und ist von lauter Bierdümpfeln umgeben (Ist aber nicht unbedingt ein Nachteil). Mit dem Weintrinken habe ich erst spät angefangen. Das näheste Weinanbaugebiet ist Franken und selbst dies ist noch ca 150 km entfernt.

      Wünsche allen ein schönes Wochenende
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 18:32:08
      Beitrag Nr. 709 ()
      Hallo Fichti,

      Du glücklicher - bei mir sind es immerhin noch 250Km bis nach Winningen/Mosel und der Ruhrpott ist ja auch nicht für die Weintrinker bekannt.

      Ekonti, es stimmt schon, die Österreicher sind in der Mode und werde das wohl auch noch eine ganze Weile bleiben. Doch auch die deutschen Weine erfreuen sich immer mehr Beliebtheit, vor allem auch dank der oft gescholtenen Parker und Thiese. Allerdings ohne Marketing geht heutzutage nichts mehr und da sind die Österreicher wahre Weltmeister. Wir Weinliebhaber erfreuen uns noch am Nischendasein des deutschen Wein, eine Tatsache die man als Händler vermutlich völlig anders sieht und bewertet.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 19:54:50
      Beitrag Nr. 710 ()
      Hallo,

      Fichtelwi, bis zum nächsten Anbaugebiet sind es von mir aus zwar nur 30 KM, aber es befindet sich in den Niederlanden, und da muß man nicht unbedingt Wein kaufen:D...

      Die Ahr und die Mosel liegen schon ein gutes Stück von Aachen weg.

      Im fränkischen Bürgstadt sitzt einer der absolut besten Rotweinerzeuger Deutschlands, nämlich Paul Fürst. Die wirklich spannenden Roten von ihm sind aber leider nicht billig (ab ca.18 Euro).

      In der Pfalz gibt es, wenn man dem GM und diversen Weinzeitschriften Glauben schenken darf, inzwischen einige sehr interessante und gleichzeitig einigermaßen erschwingliche Spätburgunder, z.b. bei Gies-Düppel, Borrel-Diel, Bernhart, Fader, Hensel, Jülg, Klein, Schumacher, Siegrist, Wilhelmshof....Ich kenne die Weine alle nicht, aber ich muß mich da mal dringend drum kümmern.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 21:43:25
      Beitrag Nr. 711 ()
      Hallo Bernd,

      Gies-Düppel wird in DüDo sein, da können wir gerne gemeinsam oder zu dritt hingehen. Das Weingut wurde ja schon von vielen Seiten gelobt, auch wegen der Weissweine. Es würde sich sicherlich lohnen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 22:54:00
      Beitrag Nr. 712 ()
      Guten Abend,

      versprecht Euch nicht zu viel von Gies-Düppel und diversen anderen Südpfälzer-Newcomern - ich bin mittlerweile kuriert von deren Weinen, die sehr gemacht sind (will sagen: effekthascherisch, häufig sehr reduktiv, viel Alkohol, mit reichlich Kellertechnik, nichts ausser Primärfrucht). Winzer Kleinmann sen. aus Birkweiler meinte über diese jungen Ehrgeizigen, sie würden die Älteren nicht einmal mehr grüssen und hätten noch keinen wirklich schwierigen Jahrgang erlebt. Gies gehört vermutlich zu den Besseren von ihnen - heisst aber nicht den Guten (ich habe ihn als verbissen-ehrgeizig kennengelernt. Er wird übrigens angeblich von Wehrheim promotet, dessen Schulkamerad Matthäs ihn im GM hochjubelt - Beziehungen sind halt auch in dem Gewerbe bedeutungsvoll).

      Nach einem Triebaumer "Chradonnay 1999" (stand wirklich so auf dem Etikett, kein Schreibfehler) vom Neusiedlersee, der gefällig schmeckte (mehr nicht), wirkt mein mit Spannung erwarteter erster Proidl Rameln 2002 (aus einer fehlerhaft zusammengestellten und bepreisten Kern-Sendung - ganz schlechter Eindruck) zwar mineralisch, aber ansonsten konturlos.
      Avatar
      schrieb am 07.02.04 10:12:52
      Beitrag Nr. 713 ()
      Moin,

      Hallo Fichtelwi, ja, es ist natürlich so, daß ich die Weine vergleiche, die in der Öffentlichkeit stehen. Und da sind die teuren Österreicher, die in guter Gastronomie stehen und in Zeitschriften erwähnt werden, schon konform. Sehr wohl ist mir bewußt, daß dahinter ein Feld mit vielen eigenständigen Weinen steht, klassisch und völlig unterschiedlich.
      Zur Zeit ist es ja noch so, daß die, die gutes Marketing machen, eher parkerisiert sind.
      Wenn Du Lust hast, freue ich mich über den einen oder anderen österreichischen Geheimtipp von Dir hier im Thread.
      Übrigens wohne ich ca. 500 km vom nächsten Anbaugebiet entfernt, wenn man den Harz und die neuen Dänischen Grand Cru-Lagen mal auslässt.;)

      Scandi, ja klar, Konsument, Händler, Journalist etc. haben immer verschiedene Sichtweisen. Gerade im Journalismus arbeiten immer mehr freiberuflich für ihr Magazin, da kann ein Stil oder ein Winzer noch schneller gepusht werden.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 08.02.04 18:56:00
      Beitrag Nr. 714 ()
      Hallo zusammen,

      für alle, die nicht ins Scheuermannforum schauen, mein dort plazierter Text über meinen gestrigen Besuch bei Martin Müllen (für wein-plus werde ich wohl noch eine etwas andere Version schreiben):


      "Martin Müllen hatte mich zu einer Kellerprobe eingeladen, und so ging es gestern gemeinsam mit einem Freund wieder einmal nach Traben-Trarbach.
      Es war einer der interessantesten Abende, die ich bislang bei einem Winzer verbracht habe. Martin Müllen ist wirklich ein unglaublich offener Mensch, dem man die Leidenschaft für seinen Beruf in jeder Sekunde anmerkt. Obwohl er bislang einen zwar erfolgreichen, aber sehr steinigen Weg gegangen ist, strahlt er Freude und Optimismus aus.

      Die in seinen Holzfässern schlummernden 2003er, die wir probieren durften, machten über weite Strecken einen herausragenden Eindruck. Das Attribut "gigantisch", mit welchem Martin Müllen einige seiner Zöglinge bedachte, wirkte angesichts ihrer Qualität keinesfalls übertrieben.
      Alle restsüßen Rieslinge befanden sich von den Öchslegeraden her weit im Auslesebereich. Sie beeindruckten mit betörender natürlicher Frucht, innerer Dichte und einer harmonischen, reifen Säure, die im Gegensatz zu den angesichts des Jahrgangs immer wieder auf den Tisch gebrachten Befürchtungen völlig aureichte, um den Weinen Frische und Spiel zu verleihen.
      Besonders finessenreich und elegant präsentierten sich die Rieslinge aus dem Kröver Paradies, einer Lage mit sehr skelettreichem Boden.
      Aber auch der Hühnerberg hatte offenkundig - unter den Händen des richtigen Winzers - keinerlei Probleme mit den extremen klimatischen Gegebenheiten in 2003. Im Gegenteil - wir konnten eine wunderschöne Spät- und eine große Auslese verkosten. Von letzterer hätte Martin Müllen noch ein ganzes Faß mehr im Keller gehabt, wenn die Wildschweine nicht genau gewußt hätten, welche Trauben in der Umgebung weit und breit die besten sind....

      In der sehr gemütlichen Probierstube der Müllens ging es dann unter hochinteressanten Gesprächen mit 2002ern und älteren Gewächsen weiter.

      Und ich wäre fast zum Altweintrinker mutiert: Eine 93ger Auslese (die bislang noch nicht in den Verkauf gebracht wurde!) zum Beispiel präsentierte sich bei dezenten Reifenoten mit frischer Säure und wunderschöner Aprikosenfrucht. In dieser Form, die ich leider zu selten erlebe, macht auch mir gereifter Riesling Freude.

      Eine Kuriosität am Rande: Martin Müllen präsentierte uns eine 92ger Auslese, die im Oktober (!!) geöffnet worden war. Der seither im Kühlschrank gelagerte Wein befand sich wohl nicht mehr in absoluter Höchstform, war aber alles andere als hinüber, sondern durchaus noch mit einigem Spaß zu trinken.

      Fazit: Martin Müllen ist nicht nur einer der sympathischsten Winzer, die ich kenne, sondern durchaus auch einer der besten. Und seine 2003er bilden vermutlich den Höhepunkt seiner bisherigen Laufbahn als selbstständiger Erzeuger."

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.02.04 21:16:02
      Beitrag Nr. 715 ()
      Guten Abend,

      hornwatz, gab es denn bei Müllen auch etwas Trockenes aus 2003 zu probieren oder hat er zur Vermeidung von zu viel Alkohol bzw. Durchgärproblemen alles restsüss produziert? Dass diese klassischen Weine mit der Mosel-Säure viele Jahre halten (und mitunter für die Harmonie auch brauchen), glaube ich gerne (und werde es mit meinen Flaschen im Keller demnächst gerne überprüfen).

      Heute schmeckt nach einem Kallstadter Steinacker Riesling Kab. tr. 2001 von Koehler-Rupprecht (herzhaft, viel Säure, eher leicht, ohne die von mir erwartetet Struktur, vielleicht 83 Punkte) ein Sauvignon Blanc aus dem Burgenland ganz rebsortenuntypisch elegant-holunderbeerig, etwas zu gefällig.
      Avatar
      schrieb am 08.02.04 21:39:17
      Beitrag Nr. 716 ()
      Nabend,

      Frohnau, es gab einen trockenen Weißburgunder zu probieren, der, soweit man das in diesem Stadium überhaupt beurteilen kann, durchaus keinen üblen Eindruck machte, denn er hatte beides, Eleganz und Schmelz. Ein außerordentlicher Tropfen war es aber (natürlich) nicht.

      Ansonsten waren die trockenen Weine, wie es sich gehört, noch in der Gärung begriffen. Martin meinte, es habe in diesem Stadium keinen Zweck für uns, Faßproben zu machen - und nach meinen Erfahrungen bei Van Volxem vor zwei Jahren kann ich das nur bestätigen. Solche in der Vergärung befindlichen Weine schmecken nach allem möglichen (z.b. nach Banane), aber nicht nach Wein, und ihr Qualitätspotential kann wohl nur ein Winzer beurteilen.

      Abgesehen davon gibt es tatsächlich aus 2003 bei Müllen infolge sehr hoher Mostgewichte mehr restsüße Weine als geplant. Das hängt wohl unter anderen mit der konsequenten Spontanvergärung zusammen. -

      So richtig interessant sind bei Koehler-Ruprecht nach meiner Erfahrung nur die absoluten Spitzen. Schade!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 10:17:54
      Beitrag Nr. 717 ()
      Morgen,

      am Samstag verbrachte ich genussreiche Stunden bei Weinfreunden (Wera und Norbert Kreutzer) in Oberhausen - für mich der Sieger des Abends der 96er Kallstadter Saumagen Riesling "R" Auslese tr.: sehr mineralisch in der Nase, cremig, Aprikose - erinnert mich an Weine aus dem Röttgen. Am Gaumen eine würzige Mineralität, wieder diverse gelbe Früchte, beeindruckende Struktur, lang. Der Wein passte, wie hätte man es anders vermutet, hervorragend zum servierten Saumagen. 93P.

      Das Thema der Probe war "gereifte Weißweine". Den zweiten Platz belegte aus meiner Sicht der 94er Wachenheimer Goldbächel Riesling SL tr. von Bürklin-Wolf: etwas gereift, Waldboden, erdig, Baumrinde, dennoch etwas Frucht, etwas Süße am Gaumen, frische Säure, Zitrusfrüchte, mittlerer Körper, sehr nachhaltig. Mir fehlte etwas die Struktur um die 90er Hürde überspringen zu können, daher nur 89P.

      Von der 93er Hochheimer Hölle Auslese tr. von Künstler habe ich mir im Nachhinein mehr versprochen: l. gereift, ganz wenig Frucht, sehr zurückhaltend in der Nase, l. pikante Säure, verhaltende Mineralität, es macht sich die Reife am Gaumen etwas bemerkbar, filigraner, mittlerer Körper, jedoch kürzer als der Saumagen. "Nur" 88P.

      Es folgte ein Wein der durch sein Ausbau die kleine Gruppe spaltete - 95er Puligny-Montrachet "Les Folatieres" von Jadot (50€): Feuerstein, etwas Holz, sehr komplex, Vanille, cremig, Kaffee, Mokka, leichtes stechen in der Nase. Am Gaumen macht sich der Barriqueausbau bemerkbar und dominiert - Vanille, butterig, viel Holz, deutlich spürbare Säure, Rauch und sehr dicht. Objektiv betrachtet hat der Wein eine enorme Dichte und Komplexität, die allen Weinen an diesem Abend die Schau stahl, daher meine Wertung von 88P mit ???. Meine Frage an dem Burgunder-Experten" der Runde, TD, wo denn die Rebsorte zu finden sei, konnte nur unbefriedigend beantwortet werden. Die französischen Winzer würden darauf wohl keinen Wert legen. Aus meiner Sicht der Dinge - weiß ich nicht wessen handwerkliche Leistung ich mehr schätzen soll, die des Winzers oder die des Küfers.

      Der von mir mitgebrachte Rausschmeißer wurde nur bedingt positiv in der Runde aufgenommen - da dessen Stil und Geradlinigkeit gar nicht zu den aufgestellten Weinen passte. 2001er Neuweier Mauerberg "Mauer-Wein" Riesling SL tr. von Schloss Neuweier - zunächst zurückhaltend, brauchte etwas Luft. Typische, glasklare Rieslingfrucht, Pfirsich, sehr mineralisch. Am Gaumen dann extrem trocken (4g/L Rz), mineralisch, knackige Säure, mittlerer Körper, puristischer Stil, 87P.

      Noch positiv erwähnen muss man die 90er SL tr. aus dem Hattenheimer Engelsberg von August Eser - nur leicht gereift, nasser Waldboden, etwas Süße, wenig gelbe Früchte, kräuterwürze, am Gaumen eher schlank (11,5%vol.), l. wässerig, doch filigran mit etwas Frucht. Erstaunlich gut hat sich dieser Wein gehalten und wurde von mir als guten, gereiften Trinkwein eingestuft. 86P.

      Es folgten die Weine, die zwar (fast) alle noch trinkbar waren, doch so richtig "Spaß" nicht mehr machten.

      2001er Deidesheimer Kieselberg Riesling Kab. tr. von Basserman-Jordan: In der Nase - dropsig, künstlicher, industriell hergestellter grüner Apfel - das Aromen findet man oft in diversen Süßigkeiten. Am Gaumen - l. Süße, dezente Säure, doch gefällig. Der Geschmack überzeugt mehr als der Geruch, daher konnte ich mich zu 84P. noch durchringen.

      1994er Riesling "Fronholz" von Ostertag (Elsass) - Sauerkraut, Graubrot, trocken, schlank, spürbare Säure, nicht sehr nachhaltig - 82P.

      1992er Ürziger Würzgarten Riesling Auslese tr. von Peter Nicolay (Pauly-Bergweiler) - stark gereift, Firne, extrem ausgeprägte Waldaromen (Baumrinde, erdige Noten), etwas muffig, jedoch kein Kork. 81P.

      Apropos Kork - ein Ausfall aus 14 Weinen - es traf jedoch ein 30€ Burgunder. Egal, schade um jeden Wein.

      Jetzt noch zwei Weine die ich unter: stark gereift, "Gammel", "Moder", Benzin, Tankstelle, Firne, schlank und kurz zusammenfassen möchte.

      94er Alyer Kupp Riesling SL Fass 6 von Lauer - 79P.
      90er Erdener Treppchen Auslese von Merkelbach - 80P.

      Vergessen hätte ich beinah mein Mitbringsel - 01er Chardonnay SL tr. von Laible um die Burgunder-Experten zu testen. Die Rebsorte wurde von niemanden erkannt, entweder spricht das für die Untypizität der Chardonnay von Laible oder die Burgunder-Fraktion sollte doch lieber demnächst den Küfer des Jahres votieren.:D ;)

      Mich hat der Chardonnay von Laible etwas enttäuscht, in der Runde kam er sehr gut an und erhielt sogar eine 90iger Wertung. Von mir - vordergründige Frucht, Zitrone, Birne, Bitterton, etwas Mineralität, gefällig, leicht süß, cremige Art, nachhaltig. 86P.

      So, das wurde jetzt arg lang. Danke an alle die bis hierhin durchgehalten haben.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 23:31:52
      Beitrag Nr. 718 ()
      Danke an alle die bis hierhin durchgehalten haben.

      Ach was, Jörg. Ich freue mich immer, wenn du von deinen Eindrücken berichtest:),

      Gerade habe ich eine restsüße 00er Spätlese (Riesling) ohne Lagenangabe von Klaus Keller im Glas. Bis auf eine dezente und dem Wein ganz gut stehende Botrytis blitzsauber, ja geradezu glasklar. Ohne Zweifel gut, aber irgendwie auch ein bisschen langweilig. Die am Samstag in Traben verkosteten Tropfen fand ich letztlich spannender....

      HHanseat, wann verkosten wir den Kelleberg bzw. den Vieille Julienne?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 10:26:24
      Beitrag Nr. 719 ()
      Moin!

      HHanseat, wann verkosten wir den Kelleberg bzw. den Vieille Julienne?

      Oh ha, da war ja noch was... Bei mir sieht es terminlich gerade etwas eng aus. Heute abend wäre die einzige Gelegenheit für die nächsten zwei Wochen. Ich habe jetzt den Bäuerl kalt gelegt, wollen wir uns dem widmen? So ab 21 Uhr?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 12:03:42
      Beitrag Nr. 720 ()
      Hallo,

      HHanseat,im Prinzip gerne, wobei ich nicht hundertprozentig dafür garantieren kann, daß mir nichts dazwischen kommt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 13:59:38
      Beitrag Nr. 721 ()
      Freunde der Nacht,

      Ticket fuer Hamburg Ende Maerz ist gebucht. Wer kommt ? Horni, koennen wir dich nicht locken ? Die Hamburger Lokalgroessen kommen auch :laugh: ?

      HHanseat, schau mal in deinen EMD-Thread rein - wir koennen ja im Zweifelsfall uns in HH darueber unterhalten :)

      Bis dennedann
      Christian
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 16:25:43
      Beitrag Nr. 722 ()
      Moin!

      Christian, hatte ich schon gesehen! Wußte nur nicht so recht, was ich da noch zufügen sollte. Aber dank für die professionelle Hilfe!

      Weinsalon sollte für mich eigentlich zu 95 % klappen. Unterkunft und Anreise sollte ja kein Problem darstellen :D Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen bzw. Kennenlernen mit euch!

      Gerade im Glas: 1996 Médoc Chateau Haut-Myles. Ein Cru Bourgeois, der im Supermarkt für 9 € meine Neugier weckte. Gestern recht lecker, heute hingegen total abgebaut. Der Preis geht in Ordnung, aber man muß die Flasche scheinbar in einer Sitzung leeren...

      Vieel Grüße aus dem Hamburger Schneegestöber sendet

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 19:17:10
      Beitrag Nr. 723 ()
      Hallo,

      Christian, ich habe eigentlich schon vor, zum Weinsalon zu kommen! Mit hundertprozentiger Sicherheit kann ich es noch nicht sagen, aber die Wahrscheinlichkeit, daß ich mit euch zusammen HH unsicher mache, ist ziemlich hoch.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:03:15
      Beitrag Nr. 724 ()
      N`Abend!

      So, ich habe den Bäuerl Riesling Kellerberg Smaragd 2002 jetzt im Glas. Mittleres Gelb, da kenne ich farbintensivere Ösis. Im Duft frisch, Zitrusnoten, sehr angenehm und interessant. Mich läßt das Aroma eine heftige Mineralik erwarten.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:07:37
      Beitrag Nr. 725 ()
      HHanseat, bei mir dauerts noch ein Vietelstündchen....
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:20:28
      Beitrag Nr. 726 ()
      So, da bin ich. Mittleres Gelb stimmt. Zitrusnoten und Mineralik auch. Es sind aber reife Zitronen/Limonen/Orangen....

      Die Nase gefällt mir jedenfalls schon mal gut.
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:21:55
      Beitrag Nr. 727 ()
      Hornwatz, kein Grund zur Hetze. Ich habe auch etwas geschummelt und den Wein schon gegen 18 Uhr zum Essen geöffnet.

      Den Geschmack kann ich nicht genau benennen, vielleicht Steinobst. Weckt bei mir eindeutig gelbe Assoziationen. Nette Mineralik, mit 13% weniger Alkohol als von Ösi-Granaten inzwischen erwartet. Scharfer, langer, intensiver Abgang, aber nicht unangenehm.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:27:22
      Beitrag Nr. 728 ()
      Die Nase öffnet sich jetzt immer mehr. Steinobst am Gaumen paßt ebenfalls (du siehst, daß ich dir heute nur zustimme).
      Langer, mineralischer Abgang ("scharf" kann ich auch nachvollziehen) mit leichten Bitternoten.

      Die auf dem Rückenetikett beschworenen exotischen Früchte kann ich allerdings weniger wahrnehmen. Solche Beschreibungen hinten auf der Flasche müssen IMHO bei guten Weinen auch nicht sein...
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:32:03
      Beitrag Nr. 729 ()
      Guten Abend,

      schliesse mich der sehr hohen Wahrscheinlichkeitseinschätzung eines Hamburg-Besuchs am letzten März-Wochenende an.

      Nach einem bitter enttäuschenden Saumagen Kab. 2001 von Philippi (für Kochzwecke in die Ecke gestellt - die Qualitäten dieses Weingutes scheinen wirklich unberechenbar und für den Preis unverfroren) trinke ich auch einen Österreicher, einen 2000er Weissburgunder Lagenwein von Sabathi aus der Steiermark. Rund, weich, voll, aber ohne Spannung oder auffällige Eigenheit; wohl eher der internationale Stil, mit dem die Steiermärker reüssieren und recht heftige Preis verlangen können.
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:32:09
      Beitrag Nr. 730 ()
      Moin,

      Prost dann...

      Scandi, gute Beschreibungen und keineswegs zu lang.

      Im Glas der "Reinzuchthefenwinzer" Loewen mit seinem Varidor, wie immer filligran und doch bestimmend und beeindruckend, liegt qualitativ knapp unter der Leiwener Laurentiuslay SL, geht aber diese Stilrichtung.

      gruss ekonti, die Lokalgröße:)
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:34:03
      Beitrag Nr. 731 ()
      Na, der Laden füllt sich ja!

      Och, meintwegen können sie gerne viel draufschreiben. Vielleicht nicht gerade "schmeckt nach Vanille-Brombeer und paßt zu Käse, Wild und Pasta", solche Platitüden stören mich aber auch nicht, und manchmal ist ja auch was interessantes dabei. Tropifrutti kann ich aber in der Tat nicht nachvollziehen. Leichte Bitternoten stimmen aber. Siehst, ich kann auch nur zustimmen...

      Mir scheint, als sei der Wein nicht ganz im Gleichgewicht. Vielleicht gibt sich das mit weiterer Reife, aber drei Stunden Belüftung in der angebrochenen Flasche (ich hatte da schon mal was vorbereitet :D) haben keine nennenswerte Besserung bewirkt. Deutlich wärmer als Kühlschranktemperatur sollte der Wein auch sein. Als Begleiter eines Nasi Goreng hat er nicht sonderlich harmoniert, sein Etikett empfiehlt allerdings auch Sologenuß.

      Vorläufiges Fazit: nicht uninteressant, aber auch nicht richtig lecker. Da würde ich doch aus dieser Liga den Donatus von Angerer oder Bauers Hinternberg vorziehen. Letzterer kostet 9 €, vergleichen mit 15 für den Kellerberg. Je zwei Euro werden fällig für die Worte Wachau, Smaragd und Kellerberg :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:45:04
      Beitrag Nr. 732 ()
      HHanseat, was genau empfindest du als unbalanciert beim Kellerberg?

      Frohnau, von Sabathi hatte ich mal einen Welschriesling (im Rahmen eines Wein-Plus-Pakets). Der war eher so naja...
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:52:28
      Beitrag Nr. 733 ()
      Hm, schwer zu sagen. Die Mineralik ist schon die eindeutig dominierende Komponente. Ich vermisse Frucht und Geschmeidigkeit. Ich möchte mir nicht spontan ein weiteres Glas einschenken, andererseits fehlt zu einem echten Meditationswein auch noch ein ganzes Stück.

      Der Wein ist ja weiß Gott nicht schlecht, aber von einem Smaragd aus gutem Jahrgang und von einer Toplage erwarte ich mehr. So bekommt er von mir 85-86 Punkte. Vielleicht gefällt er mir ja morgen besser.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:53:01
      Beitrag Nr. 734 ()
      Hallo,

      ja Hornwatz, diese Steiermärker sind auf jeden Fall nett zu trinken, aber mit Ausnahme des Winzers Potzinger hat mich noch keiner wirklich überzeugen können.

      Hhanseat, sehr ironisch und treffsicher - die 2 € Preiserhöhungsskala der Attribute, hat mich bisher von der Wachau abgeschreckt; ob die z.B. gg. Kamp-und Kremstal eine Erweiterung/Alternative bieten, würde mich aber schon interessieren.

      E_Kontakter - das Erstaunliche am Varidor ist ja auch der Preis, die 5 €-Weine von der Qualität werden immer seltener.
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:53:38
      Beitrag Nr. 735 ()
      HHanseat, den Donatus von Angerer finde ich aus der Erinnerung heraus nicht besser als den Kellerberg, an dem mich allerdings auch etwas stört....

      Ekonti, Reinzuchthefen hin oder her, die Loewen-Weine gefallen mir, vor allem allerdings tun sie das im restsüßen Bereich.

      Frohnau, einen brauchbaren Kabinett von Koehler-Ruprecht habe ich noch nicht getrunken. Auch die Spätlesen wirken auf meinen Gaumen eher erschütternd.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:59:49
      Beitrag Nr. 736 ()
      HHanseat, bei den Punkten sind wir uns schon wieder einig. 86 würde ich spontan vergeben. Mir fehlt die Feinheit bei diesem Wein. Er ist gut, aber ein wenig klotzig. Aber das empfinde ich bei vielen Österreichern so. Wobei ich von absoluten Topwinzern bislang zu wenig getrunken habe. Knoll zum Beispiel kenne ich überhaupt nicht.

      Frohnau, über die Preise bei Loewen brauchen wir nicht zu streiten. Die sind angesichts der Qualität absolut konsumentenfreundlich.
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 22:02:09
      Beitrag Nr. 737 ()
      Frohnau, das PLV in der Wachau ist nicht besonders attraktiv. Interessant sind meines Erachtens vor allem die absoluten Spitzen, die es so woanders nicht unbedingt gibt. Allerdings wird man da dann auch gleich richtig Geld los und ist trotzdem vor Enttäuschungen nicht gefeit. Spitzenweine zu halbwegs angemessenene Preisen gibt es bei Knoll. Übermorgen ist wieder eine Ösi-Probe bei Mövenpick, ich weiß aber noch nicht, ob ich einen Besuch einrichten kann. Schnäppchen und Geheimtipps wird es da aber wohl auch kaum geben.
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 22:08:45
      Beitrag Nr. 738 ()
      Überzeugt haben mich anläßlich einer Düsseldorfer Probe unter der Ägide von Werner Elflein die Summerer-Rieslinge (Kamptal, glaube ich). Vom "Steinmassl" habe ich nachträglich eine Flasche gekauft. Mal schauen, ob der mich zu Hause genauso überzeugt wie damals bei der Verkostung. Da habe ich ihm immerhin blind 94 Punkte gegeben - genausoviele wie Werner....

      Wenn ich Bäuerls Kellerberg mit einem Lagenwein von Herrenberg oder H-L vergleiche, hat er etwas Fades. Vielleicht fehlt es an Säure?
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 22:10:15
      Beitrag Nr. 739 ()
      Moin,

      Loewen-Freunde, seine Weine sind im PLV wirklich richtig gut. Die Reinzuchthefen-Schelte stört mich ebenfalls überhaupt nicht, der Mann hat eine wenn auch sehr spezielle Vision von Wein, und da ist er absolute Spitze, zieht sich ja auch durch die gesamte Kollektion.

      Fichtelwi, bitte teile uns noch Ö-Winzer mit, die auch preislich fair sind. :)

      Gute Nacht ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 22:21:07
      Beitrag Nr. 740 ()
      Als Ösi-Schnäppchen nominiere ich mal den Riesling Hinternberg von Familie Bauer / Donauland. Ich hatte in #503 berichtet. Auf der letzten MöPi-Probe gefielen mir auch die relativ günstigen Weine vom Wimmer-Czerny, da habe ich aber noch keine Flasche von getrunken. Die Domäne Wachau alias FWW ist auch oft für eine günstige Überraschung gut.

      Ansonsten ist man in Deutschland mit günstigen Weißweinen ja derart gesegnet, daß die Luft für Österreichsche Schnäppchen dünn wird.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 22:22:26
      Beitrag Nr. 741 ()
      Hallo,

      nicht ganz umsonst ist Loewen ja auch einer der von Pigott favorisierten Winzer.
      Der Mann hat mich in seiner ganzen Art bei unserem Besuch sehr beeindruckt. Er macht vieles anders als andere - und er weiß genau, was er macht. Und das in aller Ruhe...

      Nach etwas Lüften kommt beim Bäuerl die Mineralität stärker durch. Ich bin geneigt, auf 87-88 hochzugehen. Das ist schon ein schöner Riesling...
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 22:28:14
      Beitrag Nr. 742 ()
      HHanseat, mit Wimmer-Czerny (Weinzeche) habe auch ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Weine fand ich differenzierter und eleganter als andere Österreicher.

      Wobei ich glaube, daß die Gewöhnung an einen bestimmten Typus eine große Rolle spielt. Ich kenne die Österreicher halt kaum...
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 22:50:16
      Beitrag Nr. 743 ()
      Ich sag dann mal Guts Nächtle - mit der 02er Richter-Auslese aus dem Röttgen im Glas, die mir offengestanden zum geringeren Preis deutlich besser schmeckt (90+) als der Kellerberg von Bäuerl.

      Bis die Bälde

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 11.02.04 09:38:10
      Beitrag Nr. 744 ()
      Hallo zusammen,
      hallo E_Kontakter
      ich bin beruflich im Moment sehr eingespannt, werde mich aber spätestens am Wochenende zu Wort melden. Wenn es gestattet ist werde ich über eine österreichische Rotweinprobe berichten, an der ich Donnerstag abend teilnehmen werde.
      Auf die schnelle mein Haus und Hofwinzer Rosenberger in Rohrendorf bei Krems. Preislich sehr fair mit der einen und anderen Auszeichnung. Gute preislich faire Trinkweine, aber auch für den besonderen Anlaß was dabei. Sehr zu empfehlen sein Riesling 2002, besser und fruchtiger als in den Vorjahren.
      Zu besuchen auf folgender Seite:
      http://www.rosenbergerwein.at/
      Werde am Wochenende weitere Winzer benennen.
      Avatar
      schrieb am 11.02.04 20:01:09
      Beitrag Nr. 745 ()
      Hallo,

      nach dem die gereiften Weine aus MSR am Wochenende doch arg enttäuschten, hat mich die gestern geöffnete 93er Brückstück Auslese von Richter mehr als nur versöhnt. Schon allein die brillante goldgelbe Farbe lässt einiges erhoffen. In der Nase dann dezent gereift - das Alter ist unverkennbar, doch sind diese Noten gekonnt überlagert durch eine reife Rieslingfrucht, Honigsüße, dunkles Karamell und Botrytis. Sehr cremig und komplex wirkend das Ganze. Am Gaumen dezente Süße, halbtrocken Bereich. Wieder die typische Frucht für diese Rebsorte. Eine immer noch frisch wirkende Säure. Ein leichter Bitterton, der mir nicht unangenehm erscheint. Honig und Botrytis, vermutlich auch Ursache der Bitterkeit. Der Abgang wird von leicht herben Grapefruitaromen begleitet und kann sich in seiner Intensität durchaus sehen lassen. 87 Punkte.

      Fazit: Ein beeindruckender Beweis dass man die gelungenen 02er Auslesen aus dem Röttgen und Brückstück nicht unbedingt in den nächsten ein bis zwei Jahren austrinken muss. Der 93er hat jetzt eine optimale Reife, die Strahlkraft der Jugend hat er längst abgelegt, dazu gewonnen hat er eine Komplexität die in der Jugend vermutlich nicht vorhanden war. Länger wurde ich ihn jedoch nimmer lagern.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 11.02.04 22:53:23
      Beitrag Nr. 746 ()
      Nabend,

      Fichtelwi, ich freue mich auf deinen Bericht! Jeder, der den Kreis der üblichen fünf oder sechs Verdächtigen erweitert, ist mehr als willkomen.

      Jörg, ich fand halt meine junge Richter-Auslese gestern abend schon ausgesprochen "lecker" - mag aber sein, daß der Wein im Laufe der Jahre an Komplexität gewinnen kann...

      Heute gab es ein von meiner Mutter gekochtes und mitgebrachtes Rehragout. Im Keller fand ich unverhofft eine Flasche Bordeaux, die ich dann dazu geöffnet habe. Es handelte sich um einen Chateau Verdignan von 95, den ich 97 in Belgien für 9 Euro erstanden habe. Mich stellte dieser Wein heute abend nicht zufrieden. Er wirkte auf der einen Seite weich, auf der anderen aber auch schon zu abgeschliffen und flau. Vor zwei, drei Jahren hat er mir besser gefallen - die Altersfrage stellt sich bei mir also nicht nur, wenn es um Riesling geht.
      Hochgeholt habe ich dann noch eine Walporzheimer Gärkammer Auslese trocken 01 (Spätburgunder) von Adeneuer. Der Wein kostete so viel, wie der Verdignan inzwischen bei Hawesco kostet, nämlich 18 Euro. Und er bereitete enormes Vergnügen:

      Dunkelrote, ziemlich dichte Farbe. Rote Beeren, Kirschen, Veilchen, Schweinebraten, etwas Schokolade. Komplex und elegant zugleich. Gute Länge, vielleicht fehlt es etwas an Druck. Aber in jedem Fall ein Ahrburgunder, wie er im Buche steht - und den eigentlich nicht vergleichbaren:D Verdignan aus dem Haut Medoc an Feinheit wie an Spannbreite um Längen überragend (89 Hornwatzpunkte).

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 01:41:11
      Beitrag Nr. 747 ()
      Moin!

      Der Kellerberg hat sich über Nacht ein ganz klein wenig gebessert; ich weiß aber nicht, ob ihm das einen Extrapunkt einbringt.

      Ansonsten habe ich heute meinen zweiten israelischen Wein überhaupt getrunken, einen Yarden Chardonnay 2001 von den Golan Höhen, gekauft im Januar in Israel, wenn auch nicht von mir. Das Etikett ist leider in hebräisch... Gar nicht schlecht, mächtiger Überseechardonnay mit ordentlich Holz. Nicht für jedermann, aber solo ganz lecker. Mir hat er gefallen. Von den Roten hat der 2001er MINERVOIS LA LIVINIERE-AIRES HAUTES den Abend gewonnen (Großbuchstaben reinkopiert, sorry). Kostet 10 Euro, ist dicht, kräftig, beerig und hat meine deutliche Empfehlung. Hängt meines Erachtens jeden Wein dieser Preisklasse locker ab. Ich habe noch eine Kiste 2000er, werde mir aber wohl noch eine Kiste 01er zulegen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 10:24:49
      Beitrag Nr. 748 ()
      Hallo Bernd,

      mir schmecken die 02er Richter-Auslesen im Moment auch außerordentlich gut - man muss sie ja nicht liegen lassen, und besser werden sie sowieso nicht. Wie schon oft gesagt, nur anders und das muss man mögen. Es ist nur schön zu wissen dass man die Weine auch mal im Keller vergessen kann, mit der Gewissheit das sie in 10 Jahren immer noch trinkbar sein werden. Bei der Röttgen Auslese könnte ich mir vorstellen dass sie mir in 3-4 Jahren ein Optimum an Vergnügen bereitet, dennoch werde ich den Großteil vermutlich schon wesentlich früher trinken. Man muss ja leider Platz schaffen für die nachfolgenden Jahrgänge.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 19:19:52
      Beitrag Nr. 749 ()
      Hallo,

      Jörg, ein paar Flaschen lasse ich schon etwas herumliegen - aus purer Neugierde! Große Hoffnungen setze ich nicht in sie.

      Auf Untenstehendes bin ich im Wein-Plus-Glossar gestoßen. Einige Weinfreunde verfügen über entschieden zu viel Kohle......

      "Suchwort: Forbes
      Forbes

      Der amerikanische Verleger Malcolm Forbes jun. (1919-1990) bezahlte bei einer von Christies´s im Jahre 1985 veranstalteten Auktion für eine Flasche Château Lafite-Rothschild Jahrgang 1787 unglaubliche 420.000 DEM (210.000 EURO). Verkäufer war der bekannte deutsche Weinsammler Harry Rodenstock. Die Flasche trug die handschriftlichen Initialien des ehemaligen Besitzers und US-Präsidenten Thomas Jefferson (1743–1826). Es war dies kein rationaler Preis, der berühmte Degustator Michael Broadbent hatte als damaliger Auktionator die Flasche mit maximal 6.000 Pfund (etwa 9.000 EURO) bewertet gehabt. Der irrationale Kaufgrund war nämlich, dass Forbes kurz vorher einen Esstisch von Jefferson erworben hatte und meinte, dass sich diese alte Flasche mit den Initialen Th. J. „ganz apart dazu machen würde“. Tragischerweise wurde die Flasche in seinem Privat-Museum in New York unter grellem und heißem Licht ausgestellt. Der Korken zerbröselte und der kostbare Inhalt war in kurzer Zeit verdorben. Der Wein wäre aber wahrscheinlich ohnehin nie getrunken worden, da er als reines Prestige-Objekt angesehen wurde."

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 20:17:28
      Beitrag Nr. 750 ()
      Moin,

      Hornwatz, gerade wenn ich soviel dafür zahle, hätte ich mich an Forbes Stelle schön an den Tisch gesetzt und die Flasche geleert. Ist doch viel aufregender, den Besuchern zu erzählen, daß man das große Glück hatte, eine von Jefferson signierte Flasche an einem ehemals Jefferson gehörenden Tisch getrunken zu haben, als auf die volle Flasche hinzuweisen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.02.04 00:07:33
      Beitrag Nr. 751 ()
      Schon abartig, wenn man sechsstellige Summen für einen Wein bezahlt und ihn dann unter Scheinwerferlicht kaputtgehen läßt. Ein bißchen so, wie wenn man einen Picasso ersteigert und ihn dann als Küchenpapier benutzt, oder?

      Ich habe heute dann doch meinen ersten Hundertpunktewein aufgezogen. Faul wie ich bin, stelle ich einfach meine Mail an Wein-Plus hier hinein:

      "Hallo,

      nachdem sich heute abend ganz kurzfristig ein weinkundiger Freund bei mir angemeldet hat, konnte ich meine Neugier nicht mehr bremsen. Eine von meinen Höllen wurde geöffnet und dekantiert.

      Beide waren wir uns einig, einen großen und bei aller Dichte ideal balancierten Riesling im Glas zu haben. Ob nun 95 oder 100 Punkte - alles Schall und Rauch gegenüber der Ausdrucksintensität und gleichzeitig geradezu bestürzenden Ausgeglichenheit dieses grandiosen Tropfens, dessen Beschreibung durch Sam wir sehr gut nachvollziehen konnten. Das einzige, was ich so nicht unterschreiben würde, ist die Formulierung von Patrice, daß die Wahrheit in der Zukunft liegt. Denn heute abend lag sie ganz eindeutig in der Gegenwart....


      P.S.: Meine Flaschen wurden übrigens, wie es der Teufel will, mit Naturkork geliefert. Falls da ein Korkschmecker dabei sein sollte, werde ich den Kalk von den Wänden kratzen!"

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.02.04 21:20:17
      Beitrag Nr. 752 ()
      Moin,

      Hornwatz, ich habe es mir schon fast gedacht, daß irgendwann aufregende Diskussionen bei w+ über den 100P-Wein beginnen..

      Fichtelwi, ich habe mir von Rosenberger eine Probekollektion bestellt...

      Eure Wein-Pakete schicke ich Montag raus, der Sizilianer ist jetzt nicht dabei, da noch nicht im Lande.
      Dabei sind der Top-Gavi, Hugel und ein weiterer Italiener, der Rest ist individuell gepackt.
      Wir freuen uns alle, daß auch Forticus an den Verkostungen teilnehmen möchte...:) ...er fragte schon nach Terminen an, gibt es da schon einen Tag, den man wählen könnte? Bekommt Christian sein Paket rechtzeitig? Noch im Februar?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.02.04 22:16:59
      Beitrag Nr. 753 ()
      Guten Abend,

      nach einigen enttäuschenden Weinen aus der Sendung von Kern aus Aachen (einmal und nie wieder) weisen heute abend der pinot blanc von Prieler (Neusiedlersee) und eine Kapellenberg Spätlese tr. 2002 von Göttelmann beide leichte Korkschmecker auf (all der Verärgerung über Kork und der Diskussion über Alternativen zum Trotz fürchte ich, dass der Fortschritt weg vom Kork, eine Schnecke ist) - ungeachtet dessen schmeckt der Prieler beeindruckend lecker (in D kommt nur der ganz andere Wehrheim-Stil an diese Qualität heran - übrigens finde ich die Hofschuster-Bewertungen von Wehrheim 2002 erstaunlich schwach), der Göttelmann pikant wie üblich (ich weiss nicht recht, wie ich die Vorhersagbarkeit des Geschmacks von Wéinen einschätzen soll - ungeachtet des Wertes einer gleichbleibenden Qualität von Markenprodukten erwarte ich bei Weinen doch immer ein bisschen Überraschung).
      Avatar
      schrieb am 15.02.04 09:54:26
      Beitrag Nr. 754 ()
      Hallo,
      habe in den letzten 24 Monaten nur noch selten hier reingeschaut. Dürfte wohl auch erstmal so bleiben.
      Aber wenn es terminlich paßt, dann wäre ich gern mal wieder bei einer Live-Session dabei.

      Bin ja in den letzten 18 Monaten 2x mit Weinkeller umgezogen. Demnächst muß ich das jetztige Lager nochmal umbetten. Vor 4 Wochen habe ich mal eine Runde 10 Jahre alten Riesling Eiswein ausgegeben, aus gegebenem Anlaß. Da ich inzwischen aus der hier seinerzeit erlernten Weinfachsprache wieder raus bin, müßt ihr mit folgendem Kommentar zum Eiswein zufrieden sein: Sirup, gerade noch ohne Löffel zu genießen.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 15.02.04 10:44:32
      Beitrag Nr. 755 ()
      lese gerade, hier gibt es weinpakete, die versandt werden :)

      ich warte gespannt auf den briefträger :eek:


      da komm ich wohl zu spät mit der bestellung, was? :cry:


      muss wieder mehr mitlesen, obwohl mein weinvorrat nach wie vor viel zu gross ist und sonst keinen platz mehr lässt im keller :lick:


      es grüsst
      shakes am sonntag :)
      Avatar
      schrieb am 15.02.04 11:10:21
      Beitrag Nr. 756 ()
      Moin,

      Shakes, Du musst mir nur eine Postadresse zukommen lassen, dann geht das Paket morgen mit raus.:eek: :)

      Forticus, drei Pflichtveranstaltungen werden es wohl.:cool:

      Gestern abend im Glas: Spätburgunder Weissherbst Auslese aus dem Ihringer Winklerberg aus 1996 vom Weingut Konstanzer. Hier passt wohl erstmal alles zusammen, um dem Inhalt das Attribut "exotisch" zu verleihen. In der Nase noch unheimlich frisch, natürlich auch feine und dezente Tertiäraromen, so daß beide Richtungen sich zu einer warmen und geschmeidigen Cremigkeit formten. Im Mund setzt sich eine gute Frucht durch, dabei unheimlich voluminös, der Stoff hat auch 13,5 Umdrehungen, erinnert irgendwie an einen sehr guten Rosé aus der Provence, der Winklerberg lässt grüssen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.02.04 19:12:43
      Beitrag Nr. 757 ()
      Nabend,


      gestern war ich in Bonn bei einer alten Freundin zu Besuch. Wir tranken zunächst Laibles trockene Scheurebe 02 (sehr gut, es bestätigte sich, daß der "Fehler" inzwischen verschwunden ist) und dann eine 01er Spätlese aus dem Graacher Domprobst von Weins-Prüm, die sich als klassischer Moselriesling mit eher dezenter Süße und feinen Schiefertönen präsentierte. Sehr guter Stoff, der mit 7,8o Eur0 nicht zu teuer und mir 88 Punkte wert ist (GM 87, ich habe aber erst nach meiner Bewertung reingeschaut).

      Dann gingen wir mit dem Aalto 99 (Ribera del Duero) zu einem spanischen Roten über, den es mal als neuen Überflieger im Wein-Plus-Forum gab. Dunkles, dichtes Rot, kraftvolle Frucht (rote Beeren, Pflaumen), aber auch jene rosinige Überreife gepaart mit kräftiger Säure, wie ich sie schon bei vielen Italienern nicht mag (blind hätte ich den Wein ind die Toskana oder ins Piemont gesteckt). Dazu ziemlich brutale Tannine, die zwar Struktur vermitteln, aber gleichzeitig unangenehm die Zunge belegen und im Hals kratzen. Ein objektiv guter Wein, aber nicht mein Fall. Nach einem Glas hatte ich genug vom Aalto.

      Ekonti, meine Vorurteile Rosés gegenüber stehen offengestanden denen gegenüber dem Dornfelder kaum nach...

      Frohnau, welche Weine hattest du denn von Kern? Ich bekomme ja geradezu ein schlechtes Gewissen, weil ich dessen "Weinagentur" hier positiv erwähnt habe...Ich kaufte bei ihm bislang Weine von Adeneuer, Van Volxem, Koehler-Ruprecht, Proidl, Dr.Crusius und Mößner. Abegesehen von Koehler-Ruprecht war ich mit allen im Nachhinein zufrieden....

      "Pikant" trifft es im Falle Göttelmann. Ich hatte neulich noch eine trockene Spätlese aus 01, die recht viel Spaß gemacht hat.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 17:51:09
      Beitrag Nr. 758 ()
      Hallo miteinander,

      wie angekündigt darf ich über unsere Rotweinprobe österreichischer Weine in Kurzform berichten.
      Bei uns findet einmal im Monat ein Weinstammtisch statt mit jeweils unterschiedlichen Themengebieten. Jeder bringt zu diesem Thema eine Flasche Wein mit, d. h. soviel anwesende Gäste soviel Flaschen Wein. Nachfolgend die verkosteten Weine.
      Bei Wein 4 haben wir gesottenen Tafelspitz auf Lauchgemüse mit Bouillonkartoffeln gegessen. Die Anmerkungen im Telegrammstil und nicht immer vollständig.


      1. Proidl Franz 2000 Cabernet Sauvignon + Blauer Zweigelt 13%
      Angenehme Säure, sehr dicht, sollte noch mind. 2 Jahre lagern

      2. Topf Johann, Zweigelt 2002 Kamptal
      sehr weich zu trinken, sehr viele Tanine, mind noch 4 Jahre lagern

      3. Fredlershof 1996, Zweigelt, Kremstal
      Korkt gewaltig nicht genießbar

      4. Lenz Moser, Mittelburgenland 2000 Blaufränkischer im Barrique ausgebaut
      hervorragender Beleiter zum Tafelspitz, Wein 1 wäre zu gewaltig gewesen

      5. Cuvee Marie 2001 Vorspannhof Mayr in Droß, Zweigelt - St. Laurant
      rote Beerenfrucht, zarter Röstaromatik vom Barriqueausbau

      6. Vinis Unitus, Neckenmarkt, Mittelburgenland II Faß 2000 Zweigelt - Blaufränkischer
      am Gaumen zu mager, irgendwie künstlich angereichert, leichter ätherischer Ton, schmeckt wie ein Überseewein

      7. Gesellmann, Schlösselberg Burgenland 2001, Blaufränkischer + Zweigelt
      saftig, fruchtig, harmonisch, verliert sich aber beim Abgang

      8. Stiegelmar Cuvee St. Georg 1990 Neusiedler See
      Kirschnote, leichte Alterungstöne

      9. Triebaumer Ernst 1993, Ried Oberer Wald, Blaufränkischer
      Wein hat Biß, von Anfang bis Ende vollmundig
      Anm.: wurde von allen gelobt, war jedoch nicht meine Richtung

      10. Fischer, Themenregion südl Wien Ried Gradental 1993 Zweigelt
      sehr rund bis zum Schluß, samtig seidig im Abgang

      11. Kerschbaum Paul 1994 Haritschon, Cabernet Savignon, Mittelburgenland
      typische Cabernet Nase, weich mild und trotzdem Tanine, mundfüllend, lang im Abgang

      12. Pöckel Josef, 1994 Münchhof, Neusiedlersee, Zweigelt Cabernet Merlot
      nicht besonders schönes Etikett, zieht hervorragende Schlieren am Glas ausgeprägte Nase, sehr rund und gefällig im Abgang, war einstimmig die Nr. 1 an diesem Abend
      leider wurde der Wein zu kurz dekantiert.

      @E_Kontakter
      Berichte doch mal wie das mit Rosenberger geklappt hat.
      Über kurze Weinnotizen wäre ich dankbar.

      Schönen abend noch zusammen
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 19:41:31
      Beitrag Nr. 759 ()
      Hallo,

      heute erhielt ich mein Paket mit den drei Weinen für unsere Online-Verkostung. Danke Ekonti für die schnelle Lieferung. Vor allem auch für die günstigen Konditionen, wenn man mal ein wenig gogglelt sieht man zu welchen Preisen die Weine sonst über die Ladentheke gehen.

      Anbei noch die Homepages der Erzeuger:

      http://www.villasparina.it/deutsch/deutsch.html

      Wenig Text, doch viele Bilder. Kennt jemand die Geschichte hinter der merkwürdigen Flaschenform?

      http://www.il-vino.com/cigliuti/de/vini.htm

      http://www.hugel.com/d/index_d.html

      Unter "Tasting Notes" findet man eine ausführliche Erklärung zu unseren Wein.

      Wie sieht es mit den Terminen aus? Ich denke wir sollten nicht allzu lange warten, sonst sind die Weine wieder ausgetrunken.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 20:17:48
      Beitrag Nr. 760 ()
      Moin,

      Hornwatz, exakt, die Scheurebe von Laible läuft jetzt zu altbewährter Form auf.

      Scandi, schön, daß die Post so schnell arbeitet...da es draußen noch etwas kälter ist, wollen wir mit dem Dolcetto beginnen? Allerdings braucht Christian erstmal seine Weine, die holt er bei einer deutschen Adresse ab und wir wissen noch nicht, wann das sein wird.
      Dienstag und Mittwoch waren ja immer ganz gute Tage...

      Fichtelwi, dank für deine Auflistung, ich komme mit diesen Stichwort-Notizen immer sehr gut klar. Gesellmann und Fischer hatte ich im Glas, und kann mich deinen Notizen so ca. anschließen. Die Lieferung von Rosenberger kam wirklich prompt, allerdings bin ich noch nicht dazu gekommen, zu verkosten, ich werde aber bestimmt hier darüber berichten.

      Im Glas heute ein Wein, den ich vom Hornwatz bekam...Weingut Mathern 2001 Niederhäuser Rosenberg Riesling Auslese feinherb. In der Nase volle Mango, feine herbe Dichte im Mund, weich und cremig, die gut vorhandene Säure darin gut integriert.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 20:50:05
      Beitrag Nr. 761 ()
      Hallo Ekonti,

      gerne können wir mit dem Roten anfangen, dann haben wir das schon mal hinter uns.;)

      Kannst Du noch mal etwas zu der Flaschenform des Gavis sagen? Werden alle Gavis in dieser Flasche abgefüllt und gibt es da, wie in Franken beim Bocksbeutel, einen geschichtlichen Hintergrund?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 22:24:43
      Beitrag Nr. 762 ()
      Freunde der Nacht,

      das war jetzt schnell mit dem Probepaket, vielen Dank an EKonti !!!

      Wann ich genau wieder in D-Land bin um den Wein mitzunehmen kann ich noch gar nicht sagen, ich schlage vor ihr fangt schonmal mit einer Flasche an, wir haben ja diesesmal vorgesorgt und mehrere Flschen bestellt (ich zumindest :laugh: )

      Letzte Woche einige gute Weinerlebnisse, u.a. bei Bocuse in Lyon und einem guten Restaurant in Genf, Domaine de Chateauvieux. Bocuse ist nicht so dekadent wie man annehmen möchte und auch die Preise sind teilweise gemässigter als andere Luxusrestaurants (naja, trotzdem immer noch gepfeffert - erstes Menue ab 100 Euro). Das Restaurant in der Schweiz war sehr gut, wenn auch wenig originell bei den Preisen. Mein amerikanischer Tischnachbar hat SEHR wenig gegessen und ich hab mich halb totgelacht dass er anscheinend 8 Gänge lang auf ein Steak gewartet hat - kein Witz, selbst erlebt. Der Wein war von der guten alten Domaine Remejeanne. Der Sommelier war etwas brüskiert als ich den Gästen den ab-Gut-Preis des kredenzten Weines verraten habe (8 Euro), da die Flasche für gut das 7-fache verkauft wurde (ein Thema für sich).

      Bald mehr
      Christian
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 22:32:13
      Beitrag Nr. 763 ()
      Moin,

      Scandi, es gibt in der Tat Winzer, die diese Flaschenform benutzen, aber auch Winzer, die die Bordeauxflasche wählen. Mengenverhältnisse sind mir leider nicht bekannt. Wobei Villa Sparina auch die einfachen Barbera und Dolcetto in der Flasche abfüllt. Mir gefällt sie sehr gut, allein schon, weil sie sonst nirgendwo anzutreffen ist.

      Christian, ohoh, bei Bocuse muss man sich im Laufe des Lebens wohl mal niedergelassen haben. Dir scheint es auf jeden Fall zu schmecken...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 00:21:03
      Beitrag Nr. 764 ()
      Nebend,

      Fichtelwi, besten Dank für den Bericht. Da waren ja schon einige bekannte Namen der Austria-Szene versammelt! Ich kenne mich mit roten Österreichern leider nach wie vor nicht richtig aus....

      Ekonti, auch bei mir ist dein Paket heute angekommen. Herzlichen Dank noch mal dafür! Was den Gavi angeht, bin ich ja nach wie vor skeptisch. Der EK liegt ja über dem teuersten Lagenwein von Heymann-Löwenstein (wenn man mal die Edelsüssen ausnimmt), und über fast allen Großen Gewächsen der deutschen Toperzeuger. Da erwarte ich dann schon verdammt viel im Glas...

      Heute habe ich einen Schieferterrassen 01 von H-L zur Quintettprobe mitgenommen. Nach wie vor ein verdammt guter und eigenständiger Stoff mit packender Mineralität.
      Danach gab es dann eine von der Gastgeberin servierte BA 02 (Pfalz) aus dem Aldi. Die war nicht besonders dolle, aber trotz ihrer übermäßigen Botrytisnote erstaunlich gut trinkbar,



      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 08:07:55
      Beitrag Nr. 765 ()
      Pakte gestern angekommen. Danke.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 09:52:56
      Beitrag Nr. 766 ()
      Moin,

      Hornwatz, in Italien muss man bei den Spitzenweinen immer ein paar Euro zurechnen, die paradiesischen Verhältnisse in D kann man damit nicht vergleichen. Wie die Tasse Kaffee auf der Aussichtsplattform...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 12:31:14
      Beitrag Nr. 767 ()
      Hallo,

      ekonti, die Flaschenform ist schon sehr interessant, falls mir der Wein nicht gefallen sollte, kann meine Frau die Flasche immer noch als Vase benutzen.:D Allerdings, unvoreingenommen sollten wir schon an die Sache herangehen - das gilt besonders für dich, Bernd.;) :D

      Bernd, wie sah es beim 01er Schieferterrassen mit der Reife aus? Siehst Du ein Grund zur Eile?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 14:44:08
      Beitrag Nr. 768 ()
      Moin,

      Scandi, Deine Worte ausgeprochen sind Balsam in meinen Gehörgängen, aber ich weiß ja auch um die Strenge der Hornwatz`schen Bewertungen der Stiefel-Weine.:D
      Insofern rechne ich da nicht mit hohen Bekundungen für die Entdeckung des Italienischen Weines.:D :D

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 15:06:12
      Beitrag Nr. 769 ()
      Hallo Ekonti,

      na ja, ein Italien-Freak wirst Du aus mir sicherlich auch nicht machen können. Das hat mir die zuletzt besuchte Felsina-Probe gezeigt - alles irgendwie Kirsche mit viel Säure, doch es gab auch sehr leckeres z.B. 97er Fontalloro oder die gereiften Rancia aus 88 und 90. Diese Weine ließen sogar mein versautes Rieslingherz höher schlagen.

      Ich möchte Bernd nicht unrecht tun. Ich denke er ist genauso neugierig wie ich es bin. Nur, hat es nicht jeder Wein schwer gegen einen gutgemachten Riesling?:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 20:41:14
      Beitrag Nr. 770 ()
      Hallo,

      Nur, hat es nicht jeder Wein schwer gegen einen gutgemachten Riesling?

      Eine Frage, die man nur mit Ja beantworten kann:D :D ...

      Neugierig bin ich natürlich auch auf den Gavi. Aber nach meinen Weißweinerfahrungen mit Gambero-dekorierten Tropfen anläßlich des gTs auch sehr skeptisch. Ekonti, ich trinke grundsätzlich nie Kaffee auf Aussichtsplattformen.....:p

      Wann legen wir denn los mit dem ersten Wein aus dem neuen Paket?

      Jörg, der Schieferterrassen 01 wies überhaupt keine Ermüdungserscheinungen auf. Er ist im Moment wunderschön zu trinken und wird, wenn ich mich nicht sehr täusche, auch noch einige Zeit auf der Höhe bleiben. Schon ein ziemlich genialer Riesling....und ein einigermaßen bezahlbarer dazu.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 21:18:05
      Beitrag Nr. 771 ()
      Moin,

      na, ich merke schon, daß wird eine ziemlich anstrengende Verkostung...bei italienischen Weinen darf gern gelästert werden...nächste Woche Dienstag?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 21:43:26
      Beitrag Nr. 772 ()
      Nabend,

      Bernd, deinem Ja kann ich nicht widersprechen.

      Es freut mich dass sich der 01er Schieferterrassen noch sehr gut hält, da lasse ich doch glatt meine beiden Pullen noch etwas länger liegen.

      Ekonti - na ja anstrengend sollte es wirklich nicht sein, genussreich, lehrreich und mit viel Spaß verbunden aber gerne. Und über deutsche Weine lässt sich mindestens genauso gut lästern, also nicht verzagen.

      Dienstag, der 24.02.04 passt mir gut. Uhrzeit? 21:00?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 21:51:14
      Beitrag Nr. 773 ()
      Moin,

      Scandi, keineswegs sehe ich es verbissen, sondern freue mich, mit euch zu verkosten, was trinken wir denn, den Dolcetto, nächsten Dienstag, 24.2.04 um 21 Uhr?

      Fichtelwi, im Glas ist heute der Rosenberger Zweigelt, für den Preis ist er ganz ordentlich, viel kann ich dazu nicht sagen, denn so charaktervoll ist die Rebsorte einfach nicht, auf mich warten aber noch drei Grüne Veltliner...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 21:57:21
      Beitrag Nr. 774 ()
      Moin,

      ...was heißt ganz ordentlich, Fichtelwi, ich finde ihn sogar ziemlich gut, in der Nase deutliches Lakritz und etwas Unterholz, im Mund dann sehr weich, mit einem schönen Abgang, begleitet von einer ansprechenden Frucht, mehr kann man nicht erwarten, ein harmonisch sanfter Wein mit durchaus eigenständigen Charakter.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 22:02:27
      Beitrag Nr. 775 ()
      Hmm..also, ich verfolge diesen thread seit geraumer Zeit mit volatilem Plaisir - aber EINS wüsste ich ja nun doch gern:
      WIE, bitte, schmeckt UNTERHOLZ??????????????
      :O
      Herzlichst - Chris aus Südbaden,
      der lieber Arbois trinkt...
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 22:21:21
      Beitrag Nr. 776 ()
      Moin MCB,

      Unterholz ist für mich der Duft, den ich beim Waldspaziergang finde, wenn ich mir irgendwo etwas feuchtes Holz, eben von unten geholt, abbreche und merke, wie es sich mit diesem einzigen Griff ziemlich zerbröselt.
      Das halt immer diesen eigenständigen Geruch.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 22:35:54
      Beitrag Nr. 777 ()
      Moin,

      jetzt wirklich zum letzten Mal heute...ich muss Freitag früh nach Nürnberg, wo schläft man in der Region am besten? Lohnt sich der Besuch eines Weinguts? Wo geht man dort essen? Was gibt es noch zu bestaunen?

      gute Nacht ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 22:46:20
      Beitrag Nr. 778 ()
      Guten Abend,

      die vermeintliche Geheimsprache der Weinkenner ("Unterholz" ist dabei natürlich kein geschützter und eindeutiger Geruchsbegriff -aber das ist gut so, sonst würde der Weinlaie schier verzweifeln an schematischen Konventionen, die ein ihm nicht nachvollziehbares Raster vorgibt; ich gestehe, auch vieles geruchlich nicht nachvollziehen zu können, was in Weinbeschreibungen an Adjektiven auftaucht, führe das aber auf einen nicht ausgeprägten Geruchssinn zurück) soll ja nicht einschüchternd wirken, der subjektive Geschmack ist halt entscheidend - zumal Traditionen oder Instanzen heute weniger denn je bedeuten (was ist denn noch ein "gutes Buch" oder eine maßstabsetzende Musikinterpretation - vor 40 Jahren hätte man da ganz unbefangen selbstgewiss geantwortet). Wenn heute also gilt "anything goes", mische ich mir meinen Wein selbst: Heute z.B. einen spröden und abermals enttäuschenden Proidl Veltliner (hornwatz, bitte keine Bedenken wg. der Kern-Erwähnung - die Weine von Philippi, Heyl und Proidl schmecken mir zwar nicht, aber einen Versuch mit diesen bekannten Namen war es schon wert; hier zeigt sich nur, welch Risiken die Bindung eines Händlers an bestimmte Namen unabhängig von Jahrgangsschwankungen birgt) mit einem sehr reifen, vollen älteren Veltliner - siehe da, die Mischung schmeckt mir; also keine Scheu vor Eigen-Assemblagen.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 23:00:06
      Beitrag Nr. 779 ()
      Hallo,

      Chris, willkommen im Thread! Schreib doch mal was über Arbois, das hat hier in vier Jahren noch keiner getan. Ich habe offengestanden noch nie einen Arbois getrunken....

      Ekonti, Dienstag 21:00 ginge von meiner Seite aus mit leichtem Vorbehalt (ich kann meine Freizeit momentan nicht so gut vorherplanen).

      In Nürnberg würde ich mir außer der schmucken Altsstadt auf jeden Fall noch K&U angucken. Essen geht man im "Essigbrätlein", wenn es einem auf einige Euro nicht ankommt. Und wenn du auf dem Hin-oder Rückweg noch Zeit hast, kannst du eines der einigermaßen an der Strecke liegenden fränkischen Weingüter anfahren, z.b. Störrlein in Randersacker oder Roth in Wiesenbronn...


      Im Glas liegt die 01er Riesling-Spätlese trocken aus dem Forster Ungeheuer von v. Buhl. Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Wein halten soll:

      Mittleres Gelb, Aprikosen, Süßkirschen (schon wieder!?), etwas Kokos, ganz minimale Reifenoten. Auf der einen Seite schon pfalztypisch fruchtig, auf der anderen eher streng. Deutliche Säure, viel Mineralität, langer Abgang. 85-90:D Punkte.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 23:25:46
      Beitrag Nr. 780 ()
      Hallo Bernd,

      diese Kombination an Früchte im Riesling hatte ich noch nie, kommt mir auch irgendwie seltsam vor. Was soll man davon halten? Ich kenne jemand der hier wieder wild spekulieren würde.

      Gute Nacht,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.02.04 00:38:13
      Beitrag Nr. 781 ()
      Dienstag abend wäre wohl genehm, denke ich.
      Sagt nur bitte vorher noch, was und wie lange vorher entkorkt werden soll. Oder habe ich das schon überlasen?

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 19.02.04 17:42:03
      Beitrag Nr. 782 ()
      ekonti :)

      entschuldigung nochmals. meine kontaktadressen bekommst du dann in kroev.de.

      wo man in nürnberg hin geht? das ist ein thema für sich.

      auweiha. meld mich gleich nochmal.


      gruss
      shakes am abend.
      Avatar
      schrieb am 19.02.04 20:01:23
      Beitrag Nr. 783 ()
      ach so morgen früh schon.

      dann schaust du wohl gar nicht mehr rein :( hole daher nicht zum "rundumschlag" aus, sonst musst du nämlich noch eine woche dranhängen ;)

      na dann schau mal auf den hinweg in http://www.bamberg.info/www_tks/template_uebernachten.jsp?i_… vorbei,

      ansonsten, nbg, wie horni schon sagte, altstadt ablaufen, burg, oben dürer hotel, obere altstadt, sehr schön gelegen, nicht so teuer. viele kleine kneipen dort, bier süffig :cool:, findest sicher ein gemütliches plätzchen.


      unbedingt sehenswert http://www.wno.org/newpages/his15.html


      wenn du ruhig und etwas abseits gut schlafen willst,

      http://www.hotels-in-fuerth.de/fuerth_astron_hotel_forsthaus…

      schnellstr. 5 min weg, in nbg.messe in 15 min per auto.


      das war`s in kürze, das nächste mal ein paar tage vorher was sagen, dann komm ich doch und mach ne führung :)


      gruss
      shakes am abend
      Avatar
      schrieb am 22.02.04 13:20:38
      Beitrag Nr. 784 ()
      Weinprobe,
      erhalte gerade von meinem Provider die Nachricht,
      daß am Dienstag ab ca 19:30 ein Router ausgetausch werden soll. Daher gäbe es für ca 30 Min keine Außenanbindung.
      Um 21h sollte ich also auftauchen können.
      In dem Zusammenhang nochmals meine Bitte um Mitteilung, was und wann entkorkt werden soll. Eventuell muß ich ja alleine starten.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 22.02.04 15:45:31
      Beitrag Nr. 785 ()
      Moin!

      Ich komme gerade zurück aus dem Skiurlaub, habe das Paket daher noch nicht in den Händen. Bis Dienstag abend sollte ich es aber von der Post abholen und eine Flasche kühlen können. Start mit dem Gavi? Was isst mann dazu?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 22.02.04 19:13:38
      Beitrag Nr. 786 ()
      Nabend,

      Dienstag müßte passen, aber hundertprozentig kann ich es noch nicht absehen. Mein Privatleben ist zur Zeit ein wenig ungeordnet....


      Start mit dem Gavi? Was isst mann dazu?

      Mit welchem Wein wir anfangen, ist mir egal. Zum Gavi würde ich was Fischiges oder Meeresfruchtiges essen wollen (hab noch ein paar Krabben in der Truhe).

      Gestern habe ich eine ziemlich heftige Orgie zusammen mit einigen Wein-Plus-Forumianern gefeiert. Die Reblaus Dominik Ziller hatte eingeladen. Sie präsentierte ihre erstaunlichen Küchenkünste in mehreren leckeren Gängen, und dazu gab es diverse spannende Tropfen, unter anderem einen sehr ordentlichen Champagner von Taittinger und einen recht schönen Riesling vom Pfälzer Weingut Spindler. Auf Beifall von allen Seiten stieß die Wittmansche Aulerde 01 und ein 99ger Weißburgunder GG von Bergdolt (wirklich ein sehr feiner Tropfen), während Löwensteins Uhlen R 01 einer der wenigen Weine war, die polarisierten. Dominik wird wohl noch ins Forum stellen, was wir zwischen 15:30 und 23:00 alles gegessen und getrunken haben. Ich war der erste, der die Fete verlies, und im Nachhinein sehr froh, meine in ein paar Kilometern Entfernung für mich bereitstehende Matraze unfallfrei gefunden zu haben....

      Herzliche Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.02.04 10:30:52
      Beitrag Nr. 787 ()
      Morgen,


      da muss ich mich der wiederholten Bitte von Forticus anschließen - wann sollen wir den Dolcetto öffnen? Dekantieren oder nicht? Eignet sich mein Chianti Glas von Riedel oder sollte es doch lieber der voluminösere Bordeauxkelch sein?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.02.04 10:39:08
      Beitrag Nr. 788 ()
      Moin,

      ganz kurz...

      Gavi und Dolcetto brauchen beide Luft, Gavi sollte auch aus einem größeren Glas getrunken werden, zu diesem Gavi passen Meeresfrüchte, gern etwas würziger und auch eine helle Fleisch-Pasta. Dolcetto ist in der Regel kein gehaltvoller Roter, Chianti-Glas passt.

      Was trinken wir denn nun?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 23.02.04 16:31:25
      Beitrag Nr. 789 ()
      Hallo Ekonti,

      ich dachte wir hätten uns auf den Dolcetto für Dienstag um 21 Uhr geeinigt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.02.04 19:30:49
      Beitrag Nr. 790 ()
      Moin,

      Scandi, ja, gern der Dolcetto...aber eine abschließende Einigung gab es noch nicht. HHanseat hatte jetzt den Gavi favorisiert.

      Aktuell:
      Dolcetto: 2 Stimmen
      Gavi: 1 Stimme
      Christian, Hornwatz und Forticus bisher ohne Stimme.

      21 Uhr?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 23.02.04 20:51:53
      Beitrag Nr. 791 ()
      Moin!

      HHanseat hatte jetzt den Gavi favorisiert

      Das sollte keinesfalls so rüberkommen, gerne den Dolcetto! Ich hatte die Diskussion nur überflogen (habe erst seit heute nachmittag wieder brauchbaren Netzzugang), daher die Verwirrung... Allerdings habe ich dank Postlerstreik die Weine noch immer nicht in Händen.

      21 Uhr paßt bei mir.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 07:54:17
      Beitrag Nr. 792 ()
      Moin,

      gut, 21 Uhr Dolcetto-Time.:)

      Hornwatz, das eine oder andere Glas Champagner ist schon fein, sehr lecker ist auch der Taittinger Rosé.
      An welch herrlicher Zusammenkunft hast Du da teilgenommen? Essen und Trinken ab dem frühen Nachmittag.:cool:

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 17:15:14
      Beitrag Nr. 793 ()
      Moin Jungens,

      Dann lasst es mal rundgehen heute abend ! Ich bin leider erst naechste Woche in D-Land um mein Paket abzuholen, bei der naechsten Probe bin ich aber dabei.

      Gruss von drueben
      Christian
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 17:20:22
      Beitrag Nr. 794 ()
      Na denn...
      Dolcetto entkorkt. Bis später


      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 17:56:53
      Beitrag Nr. 795 ()
      Hallo,

      auch bei mir so eben den Dolcetto entkorkt und in einen Dekanter umgefüllt.

      Habe mich auch im Wein+ Glossar ein wenig schlau gemacht:

      Dolcetto

      Die rote Rebsorte (in Ligurien Ormeasco genannt) wurde wahrscheinlich schon im 14. Jahrhundert in den italienischen Regionen Ligurien und Piemont kultiviert. Als „Dosset“ wurde sie im 18. Jahrhundert vom Conte Nuvolone nachgewiesen. Der Name bedeutet ”kleiner Süßer” und bezieht sich auf die süßen Trauben der Sorte. Die früh reifende Sorte ist anfällig für Pilzkrankheiten. Nach dem französischen Ampelographen Pierre Galet (geb. 1921) ist sie mit der in Savoyen angebauten, sehr seltenen Sorte Douce Noire identisch. Es gibt zahlreiche Varietäten bzw. Klone, die sich auf Grund von Boden und Klima lokal unterschiedlich entwickelt haben. In Argentinien gibt es ebenfalls eine Sorte Dolcetto, eine Verwandschaft ist jedoch nicht gesichert. Die eher säurearme Sorte erbringt fruchtige, tanninhaltige und sehr farbintensive Weine. Vor allem im Piemont ist sie weit verbreitet und wird dort in insgesamt sieben DOC-Weine verwendet, das sind: Dolcetto d´Acqui, Dolcetto d´Alba, Dolcetto d´Asti, Dolcetto delle Langhe Monregalesi, Dolcetto di Diano d´Alba, Dolcetto di Dogliani und Dolcetto di Ovada.


      Und:

      Dolcetto d´Alba

      DOC für trockenen Rotwein in der italienischen Region Piemont. Die Zone mit 2.200 Hektar Rebfläche im Hügelgebiet von Alba in den Langhe-Bergen umfasst neben der namensgebenden Gemeinde Alba weitere 33 Gemeinden in der Provinz Cuneo, sowie die Gemeinde Coazzolo in der Provinz Asti. Der fruchtige, rubinrote Wein wird sortenrein (100%) aus der Dolcetto gekeltert. Nach einem Jahr Alterung und zumindest 12,5% vol Alkohol-Gehalt darf er sich Superiore nennen.



      Und wer wissen möchte was der mehrfach wiederholte Begriff "Albeisa" bedeutet:

      [Albeisa

      Italienische Bezeichnung für eine spezielle Flaschenform aus Alba (Piemont) mit typisch längerem Hals und breiten Schultern. Gemäß den DOCG-Bestimmungen muss sie für die Rotweine Barolo und Barbaresco zwingend verwendet werden. Siehe auch unter Flaschen und Wein-Gefäße.

      /I]

      Na dann, bis um 21 Uhr.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 18:37:06
      Beitrag Nr. 796 ()
      Moin,

      ebenfalls die Flasche entkorkt, allerdings fülle ich nicht um. Ich habe den ersten Schluck an meine Putenfiletstreifen gegeben, die zusammen mit einem angemachten grünen Salat mit Paprika serviert werden, sollte gut zum Dolcetto passen.
      Noch ein Text, der Dolcetto wird nicht erwähnt, da er der "kleinste Wein" in der Kollektion ist.

      Steile Hanglagen mit bester Ausrichtung und alter Rebbestand zeichnen das 4 ha- Weingut der Fratelli Cigliuti aus. nahe des Bricco die Neive im Örtchen Serra Boella gelegen, vinifiziert Renatio Cigliuti und seine Familie in den schönen und zum Teil neuen Kellern Rotweine von tadelloser Art. Ob Barbaresco, fast ausschließlich im großen Holzfaß gereift, mit rubinroter Farbe, verhaltenem Duft nach Gewürzen und mit festen Tanninen oder Barbera d´Alba aus dem Barrique tiefrot, kraftvoll und dicht, alle Weine zeigen große Klasse, geprägt von der traditionsreichen Erfahrung der Familie. beim Langhe Rosso Briccosera, einer Cuvee aus Nebbiolo und Barbera, ist der Gaumen eingeladen, das leidenschaftliche Ringen um die Vorherrschaft von Frucht, Holz und Tanninen mit zu erleben.


      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 19:03:39
      Beitrag Nr. 797 ()
      Nabend,

      dann werde ich gleich mal meine Flasche aufziehen. Italienischer Rotwein....naja, für morgen ist eine Rotweinsauce geplant, und einen Rest Fürst-Riesling von gestern habe ich noch für alle Fälle :D :D.

      Bis nachher

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 20:45:59
      Beitrag Nr. 798 ()
      gerade beim Auspacken der Kiste habe ich da noch so ein Flyer gesehen. Habe das, was unten stand gerade noch schnell geregelt. Sonst habe ich heute Abend ja kein Stimmrecht.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 20:54:26
      Beitrag Nr. 799 ()
      Moin Forticus,

      ich mag diese Art von Disziplin:) .

      Ich trinke heute aus dem Burgunderglas.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 20:55:40
      Beitrag Nr. 800 ()
      Moin!

      Gute und schlechte Nachrichten. Ich habe das Paket nun wohlbehalten empfangen. Vielen Dank, Ekonti!

      Leider hat mich aber eine fiese Erkältung erwischt, ich rieche und schmecke gar nichts mehr. Da könnte ich höchsten von der Farbe des Weins berichten, und auch die Augen tränen... Ich werde dann aber natürlich Notizen von der Nachverkostung hier reinstellen.

      Euch aber viel Spaß!

      HHanseat, doppelt schniefend
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 20:56:51
      Beitrag Nr. 801 ()
      Hallo Forticus, hallo Ekonti, hallo alle,

      bei mir gibt es den Wein aus dem Chainti-Glas von Riedel.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 20:59:11
      Beitrag Nr. 802 ()
      Stichwort Farbe: undurchdringliches dunkel Rot.:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:00:26
      Beitrag Nr. 803 ()
      HHanseat, gute Besserung!

      Das Chianti-Glas von Riedel ist mir für den Alltag zu edel:D. Ich hab ein großes Rotweinglas von Nachtmann genommen.

      Farbe unseres Kandidaten. Dunkles, undurchsichtiges Lila. Wenn man uns da man keinen Dornfelder untergejubelt hat!:D :D
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:02:44
      Beitrag Nr. 804 ()
      Hallo Alle,

      HHanseat, schade, aber wenn es wirklich nicht anders geht, ist es besser, du wartest mit der Flasche und trinkst sie mit Christian zusammen.
      Allerdings habe ich jetzt keine mir bekannten Italien-Sympathisanten mehr im Rennen...auf jeden Fall hat der Tropfen schon mal eine dichte Farbe...
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:04:40
      Beitrag Nr. 805 ()
      Gute Besserung!

      Ja, Lila - aber nur am Rand.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:05:55
      Beitrag Nr. 806 ()
      Ekonti, wir sind doch alle objektiv.;)
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:06:17
      Beitrag Nr. 807 ()
      In der Nase gibt der Wein mehr her als die meisten Dornfelder: die üblichen Kirschen, Rosinen, ein Hauch Marzipan, einige Gewürze und etwas flüchtige Säure, das ist das, was ich zu riechen vermeine.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:08:45
      Beitrag Nr. 808 ()
      Na, Scandi, wir hoffen es;) ...trotzdem habe ich es heute abend schwer und möchte im Vorfeld nochmal betonen, daß wir es mit einem der korrektesten Winzer der Region zu tun haben, in der Nase finessenreiche leicht kirschige Frucht, etwas Würze und etwas Moccaliqueur.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:08:46
      Beitrag Nr. 809 ()
      Jörg, ich stehe zu meiner Subjektivität;) :D !
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:09:56
      Beitrag Nr. 810 ()
      Flüchtige Säure kann ich bestätigen, ein leichtes Stechen. Für meine ungeübte Rotweinnase tippe ich eher auf Heidelbeere, aber auch viel Laub und erdige Noten. Ein wenig Kaffee meine ich auch wahrzunehmen.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:10:43
      Beitrag Nr. 811 ()
      Moccaliqueur, jau, warum nicht? Passt ganz gut. Jedenfalls ist die Nase leicht alkoholisch, das habe ich eben vergessen.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:12:01
      Beitrag Nr. 812 ()
      Forti, riechst du auch was?
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:15:01
      Beitrag Nr. 813 ()
      Allerdings habe ich jetzt keine mir bekannten Italien-Sympathisanten mehr im Rennen...

      Das bin ich ja auch nur sehr bedingt... Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt schon mal eine Dolcetto getrunken habe. Auskennen tue ich mich nicht, und wenn ich mal was kaufe, dann meist aus dem Süden. Aber ich bin ja immer auf neue Erfahrungen gespannt!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:15:40
      Beitrag Nr. 814 ()
      Man merkt, daß Ihr Euch Mühe geben wollt...

      ...Mocca oder auch Kaffee, im Mund kommt der Kaffee mehr zum Zug, eher sogar Kaffeeschokolade...die Säure ist mir gar nicht so bewusst...
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:19:06
      Beitrag Nr. 815 ()
      ...die Säure ist mir gar nicht so bewusst...

      Hast du vorher ne saure Gurke gegessen, Ekonti? Ich wollte gerade was über den Säureschock schreiben, dem man erliegt, sobald sich der Wein im Mund befindet:D ...

      Nee, im Ernst, ich finde die Säure ziemlich heftig. Eher heftiger als bei anderen Italienern, die ich kenne.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:20:10
      Beitrag Nr. 816 ()
      Och, sind wir schon am trinken? Mich betäubt beim riechen die flüchtige Säure schon erheblich. Am Gaumen kommt die Frucht für mich ein wenig besser durch - bleibe bei meinen Heidelbeeren. Die angekündigte Eleganz finde ich sehr schön. Präsente Säure. Mittlere Tanninstruktur. Etwas Bitterkeit im Abgang.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:21:08
      Beitrag Nr. 817 ()
      Jau, stimme für Bernd.:D
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:23:10
      Beitrag Nr. 818 ()
      Hornwatz, für einen Italiener hat der Wein nicht viel Säure, ich empfinde sie auch wirklich nicht sehr stark, allerdings hatte ich gestern auch schon einen Italiener im Glas und bin da etwas auf Linie. Allerdings wundert es mich auch, warum man die Säure beim Weisswein mag, und beim Rotwein ablehnt.:D

      Im Mund eine dunkle Beere.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:25:12
      Beitrag Nr. 819 ()
      Guten Abend zusammen,
      habe vorhin die ersten Schluck aus einem Wasserglas Sorte geschwungenes Senfglas genommen. Erste Eindrücke, bevor er so richtig atmen konnte: kräftig und alkohlisch am Ende.

      Inzwischen bin ich auf ein großes Weinglas umgestiegen.
      Steht weder Riedel noch Chagall drauf.

      Muß mich mal langsam wieder dem Proben nähern. Die letzte dürfte über 2 Jahre her sein.

      zunächst mal zur Farbe: trübes mattes schwarzes Rot, erinnert mich an Sauerkirschsaft aus dem Supermarkt.
      Direkt unter der Halogenlampe ergibt sich ein hellere rot, aber immer noch trüe und matt. In jedem Falle optisch dicht.

      nun zum Geruch: würzig dunkel, erinnert mich an Rotwein.

      ähh... ich meine, der Geruch kommt mir irgendwie bekannt vor, von früheren anderen Proben. Vielleicht eine milde Sauerkirsche unter eine Nebelschicht.
      Das mit der Nebel- oder Staubschicht hatte ich früher öfter mal und ich meine auch bei Italienern.


      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:27:01
      Beitrag Nr. 820 ()
      Ekonti, du hast es heute wirklich schwer:) ;).

      Also, mir zieht die Säure regelrecht den Mund zusammen. Vor allem in der Kombi mit den Tanninen. Vermutlich ist das auch der Grund, warum ich Säure beim Riesling mag, bei Roten aber im Übermaß nicht.

      Schokolade am Gaumen kann ich nicht feststellen. Jörgs Heidelbeeren schon eher.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:28:04
      Beitrag Nr. 821 ()
      Scandi, der leicht bittere Abgang ist vorhanden, auf jeden Fall kein einfacher Süffel-Dolcetto, sondern einer mit eigenen Noten. Der Dolcetto ist ja niemals die erste Rebsorte im Piemont. Nebbiolo und Barbera liegen nunmal davor. Letztes Jahr waren wir einige Tage in Neive, der Heimat von Cigliuti, dort kommen wirklich diverse hochkarätige Weine her, das Potential wird Cigliuti aber erst mit seinen Barbarescos ausspielen. Natürlich nochmal eine andere Preisdimension. Auf den Karten der Restaurants der Region stehen immer viele Dolcettos, denn sie sind die "günstigsten" Weine und immer gut als Essensbegleiter einsetzbar.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:29:27
      Beitrag Nr. 822 ()
      Vom ablehnen der Säure war nie die Rede, doch es stimmt - die Chianti von Felsina haben mehr Säure. Ich empfinde die Säure bei einem Rotwein intensiver - kommt mir immer wie ein gemeinsames Tauziehen zwischen Säure und Gerbstoffe vor.

      Dunkle Beeren im Mund unterschreibe ich.:D
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:33:43
      Beitrag Nr. 823 ()
      Bernd, ich denke wir haben das gleich Problem:D und die gleichen Vorlieben beim Wein.

      Und freut mich das meine Heidelbeere nun bestätigt wird - die schmeckst Du doch auch, Ekonti, oder?:D
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:35:53
      Beitrag Nr. 824 ()
      Also Schokolade habe ich auch gerade am Gaumen: Bitterschokolade.
      Ist deutlich milder als der Wein.

      Habe ich das richtig verstanden, daß "Dolcetto" der Name der Rebsorte ist? Wie ist der Zusammenhang mit dem gerade erwähnten Dornfelder?

      Mit dem Geschmack habe ich ein kleine Problem: Nach ca 3 Wochen Dauerinfekt ist mein Rachenraum noch etwas wund. Das "Zeug" brennt etwas.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:36:08
      Beitrag Nr. 825 ()
      Mich wundert das ihr diese erdigen Laubnoten nicht in der Nase habt. Ich hatte schon gedacht es sein irgendwelche Reifetöne.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:36:15
      Beitrag Nr. 826 ()
      Forti, der Nebel wird vermutlich von den Tanninen gebildet....

      Ekonti, daß der Wein "objektiv" gut ist, bezweifle ich nicht. Aber er hat mal wieder genau das, was mich subjektiv an den Italienern so stört. Viel Säure in Kombination mit Überreifenoten und deutlichen Gerbstoffen. Mehr als ein gut gefülltes Glas kriege ich davon nicht runter, tut mir leid....
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:36:16
      Beitrag Nr. 827 ()
      Ach, kein Problem, Hornwatz.:)

      Forticus, ich hoffe, es bringt wieder Spaß, dabei zu sein.

      Scandi, in der Tat sind Toskana-Weine wesentlich säurehaltiger, bei der Sangiovese kann ich es voll und ganz nachvollziehen.

      Ich trinke den Wein wie auch den Winzer heute auch zum ersten Mal, wenn ich ihn mit anderen Dolcettos vergleiche, kann man hier von einen Dolcetto sprechen, der er es nicht darauf anlegt, gefällig zu sein und es einer großen Masse recht zu machen, es gibt auch nur 7500 Pullen, also eher Terroir (wenn ich das hier mal so ganz leise anhauchen darf :cool: )
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:37:42
      Beitrag Nr. 828 ()
      naja... von Sauerkirsche nach Heidelbeere ist es nicht weit. Wenn ich mich entscheiden müßte, würde es mir schwerfallen.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:39:49
      Beitrag Nr. 829 ()
      Bernd, kannst Du die Überraufenoten beschreiben? Die kann ich nicht nachvollziehen.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:39:52
      Beitrag Nr. 830 ()
      Ja, Scandi, meine dunkle Beere könnte durchaus auch die Heidelbeere sein, vielleicht auch Blaubeere, aber eben in diesem Bereich.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:40:12
      Beitrag Nr. 831 ()
      Forti, einen Zusammenhang zwischen den Rebsorten Dolcetto und Dornfelder gibt es meines Wissens nicht.

      Jörg, die Heidelbeeren habe ich jetzt ganz deutlich, Laub hingegen nach wie vor nicht so recht. Die leichte Bitterkeit im Abgang kann ich bestätigen. Wie steht es mit der Länge?
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:43:02
      Beitrag Nr. 832 ()
      die Länge ist IMO ordentlich, mehr aber auch nicht.
      Aber ich kann diesen Wein auch nicht endlos trinken, typisch traditioneller Ausbau.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:43:06
      Beitrag Nr. 833 ()
      Jörg, die Überreife zeigt sich für mich in rosinigen Noten, die dieser Dolcetto für mich ganz deutlich hat.

      Ich kann nix dafür, aber mir tut der Wein regelrecht weh im Mund. Für mich ist er extrem adstringierend.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:46:26
      Beitrag Nr. 834 ()
      Die Länge würde ich durchaus als nachhaltig bezeichnen - wobei sich die Bitterkeit einige Sekunden am Gaumen festsetzt. Und diese kribbeln am Gaumen verursacht durch die Gerbstoffe.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:46:39
      Beitrag Nr. 835 ()
      Hornwatz, Deine Sauce scheint morgen gesichert zu sein.:D
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:46:53
      Beitrag Nr. 836 ()
      Ordentliche Länge würde ich auch sagen. Punkte kann ich nicht geben, aber wenn ich versuche, meine subjektiven Abneigung außen vor zu lassen, scheinen es mir schon deutlich mehr als 80 sein.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:49:31
      Beitrag Nr. 837 ()
      Scandi, gut getroffen, auch mich stört es ein wenig, daß sich die Bitterkeit im Abgang so bemerkbar macht. Dies ist auch der Grund, den Tropfen eher vorsichtig zu genießen.
      Und trotzdem ein sehr eigenständiger Dolcetto.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:50:03
      Beitrag Nr. 838 ()
      Ekonti, so viel Wein brauche ich nicht für die Sauce....:D. Aber ich überlege, ob ich aus dem Rest nicht einen schönen Glühwein mache.... :D :D

      Es war aber trotzdem interessant, diesen ersten gehobenen Dolcetto meines Lebens zu probieren. Ab und an muß man zumindestens versuchen, seine Scheuklappen abzulegen...

      Ich hab jetzt aber endlich meinen Fürst-Riesling im Glas:lick:!
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:50:51
      Beitrag Nr. 839 ()
      Punkte vergebe ich ja beim Rotweine nie, doch mir gefällt dieser Wein sehr gut. Die Ruppigkeit hat was, auch wenn ich keine ganze Flasche trinken kann und auch nicht jeden Tag. Doch das PLV scheint mir ein wenig überzogen, Ekonti hat ja zu den Strukturen in I schon etwas gesagt.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:52:25
      Beitrag Nr. 840 ()
      Zu gern würde ich mit Euch mal einen Top-Barbaresco verkosten...ob diese Chance einmal kommt?

      84 bis 85 Punkte für den kleinen Piemonteser.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:54:58
      Beitrag Nr. 841 ()
      Ganz witzig: Je intensiver ich mich mit Wein beschäftige, desto mehr kristallisieren sich Sorten heraus, die ich überhaupt nicht mag. Nachdem ich gestern mal wieder einen Anlauf mit Grünem Veltliner genommen habe (Proidl Alte Reben), habe ich beschlossen, daß mir diese Sorte einfach nicht schmeckt. Gleiches gilt für Nebbiolo, Sangiovese, Sauvignon Blanc und reinsortigen Cabernet....
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:55:13
      Beitrag Nr. 842 ()
      E-Konti,
      sicher macht es Spaß. Im letzten Winter hätte ich gar nicht die Ruhe gehabt. Es ist so ein wenig wie Pfeife rauchen. Da muß ich schon entspannt sein. Apropo.... ob da Pfeife zu schmeckt?
      schau mal in deine email.

      Wein,
      der Geruch gefällt mir mit der Zeit immer besser, hat aber irgenwo ein Limit. Wie eine Sperre, über die er nicht hinauskommt. Vielleicht noch der "Nebel".
      Geschmack: ist mir eine runde zu trocken: Beim Abgang
      trocknet der Mund total aus, wird richtig stumpf.
      Ansosnten hinten runter brennt er etwas, wie schon gesagt.



      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:55:51
      Beitrag Nr. 843 ()
      Ekonti, gerne, dann sollten wir uns aber zusammen tun und den Wein wirklich zusammen trinken. Ich weiß nicht ob ich das Geld sonst ausgeben würde.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:58:11
      Beitrag Nr. 844 ()
      Zu gern würde ich mit Euch mal einen Top-Barbaresco verkosten...ob diese Chance einmal kommt?

      Alles eine Frage deiner Überredungskünste, Ekonti....

      Deinen Punkten schließe ich mich gerne an, auch wenn ich den Wein nicht mit Begeisterung trinke.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 21:58:19
      Beitrag Nr. 845 ()
      Forticus, stumpfe Tannine kann ich bestätigen.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 22:01:20
      Beitrag Nr. 846 ()
      Forti, eine Pfeife mit dem entsprechenden Tabak könnte zu einem Roten durchaus passen. Das Thema Wein und Zigarre ist ja schon in aller Munde.

      Der Fürst ist alle...was tun? Noch einen Weißen öffnen oder den Dolcetto mit Zucker und Zimt erhitzen?
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 22:09:42
      Beitrag Nr. 847 ()
      Forti, als Nichtraucher gönne ich mir ab und an mal eine Zigarre, aber eher nur die leichten Teile. Zum Dolcetto kannste bestimmt die Pfeife anzünden.
      Offtopic: ich war gerade auf einer Bio-Messe, da gab es die sogenannte Tribal-Company, eine Community aus England, die aber weltweit Stützpunkte hat. Die Leute produzieren Waren und verkaufen sie. Der Stand war immer umlagert, da die Tribal-Typen dort gleich mit zwanzig Leuten aufgelaufen sind. Alle mit etwas längerem Bart und gebundenm Zopf, weiten Workerhosen und Filzwesten, sah schon klasse aus. War auch nicht nur ökomäßig, sondern zeigte einfach nur den Wunsch, in einem "Tribe" zu leben, wie früher, vielleicht auch um einfach gemeinsam gut zu überleben. Ein Stamm hat etwas gutes. Wir treiben uns hier auch schon einig Jahre in diesem WO-Stamm herum...

      Wenn Ihr im Westen mal eine größere Probe plant, sagt ruhig Bescheid.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 22:12:12
      Beitrag Nr. 848 ()
      Ich habe den Dolcetto jetzt in der Tasse. Angenehme Süße, feine Anis- und Nelkenaromen, sehr lecker! Es ist halt alles nur eine Frage von kleinen Nachbesserungen sowie der richtigen Trinktemperatur...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 22:12:24
      Beitrag Nr. 849 ()
      So, Jungs, ich denke das ich für heute genug Wein im Glas hatte. Mein Dank an Eknoti für das aussuchen, es hat sich gelohnt und war auch sehr lehrreich. Ich freue mich schon auf den nächsten Termin. Gavi oder Pinot Gris? Bis dann, verabschiede ich mich für heute.

      Gute Nachte, Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 22:16:24
      Beitrag Nr. 850 ()
      gute Nacht, Scandi.

      Ich denke auch, es ist alles gesagt. Das PLV im Piemont ist leider nicht das beste, doch die Preise können bestimmt nicht weiter steigen, oft gehen die wirklich traditionell arbeitenden Winzer in der internationalen Weinwelt völlig unter, Weinmagazins Lieblinge werden halt weltweit ohne Ende gepusht. Ich werde den Besuch bei einem traditionellen Weingut hoch oben in Treiso nicht vergessen, herzlichst wurde Käse, Schinken und Brot gereicht, die trübe und dichte Farbe der Weine ist dafür typisch.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 22:16:31
      Beitrag Nr. 851 ()
      Hallo,

      Ekonti, mit dem Stamm im allgemeinen und dem W: O-Stamm im besonderen hast du sicherlich Recht.

      Probe im Westen: Es steht ja immer noch meine "Terrassenprobe" mit hochwertigen Rieslingen (Uhlen R, Calidus Mons, Idig etc.) aus. Vermutlich im Mai...
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 22:19:47
      Beitrag Nr. 852 ()
      ... ich sag dann auch mal Gute Nacht. Es war mir wie immer ein Vergnügen mit euch!

      Ekonti, sei mir nicht böse, weil ich den Dolcetto zu einem wirklich leckeren Glühwein verarbeitet habe. Auf jeden Fall auch von mir noch mal vielen Dank fürs Aussuchen und Versenden!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 22:20:00
      Beitrag Nr. 853 ()
      habe mir gerade mal ein paar Reste vom Abendessen geholt: gedünstete Zuchini, schon abgekühlt. Ist zwar nicht Tabak, aber die Richtung passt: etwas geräuchertes.

      Wann waren wir eigentlich in In Bacharach und beim Göttelmann? Ist das 3 Jahre her ?
      Damals habe ich www.korkschmecker.de gestartet.
      Vor vier wochen habe ich die Domain allerdings gekündigt.
      Noch läuft sie. Aber Die damals gesammelten Werke sind auch unter www.forticus.de/korkschmecker
      zu finden.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 22:24:36
      Beitrag Nr. 854 ()
      Forti, Bacharach liegt tatsächlich genau 3 Jahre zurück. Unglaublich.

      Hornwatz, wann denn im Mai und wer kommt da alles?

      gute Nacht wünsche ich nun aber auch, bin jetzt im Fitnesscenter und muss morgen wieder früh hoch, da ich um 7 Uhr meinen Leibesübungen nachgehen möchte.
      :)
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 22:32:25
      Beitrag Nr. 855 ()
      so.. ich werdde die Flasche mal 2 Tage wegstellen. Ist noch ca 1/3 drin. Mal sehen, wie er sich noch entwickelt.
      Schönen abend noch zusammen oder auch getrennt.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 25.02.04 00:13:43
      Beitrag Nr. 856 ()
      Gerade habe ich ein persönliche Bewertungssystem wiedergefunden, das ich im Jahre 2001 entwickelt habe.

      Forticus Bewertungssystem:
      6 - flasche wegkippen
      5 - austrinken aber nicht mehr kaufen
      4 - wiederkaufen
      3 - zum verschenken geeignet
      2 - einige 12er Kisten einlagern
      1 - das Weingut kaufen

      In diesem System läßt sich die heute verkostet Flasche nicht einordnen. Momentan würde ich eine Gesamtnote Drei
      geben: Zum Verschenken geeignet aber nicht mehr wiederkaufen. Aber vielleicht ändert sich das ja noch,
      wenn ich die Flasche in 2 Tagen nochmal ansetze.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 25.02.04 10:43:14
      Beitrag Nr. 857 ()
      Moin Freunde,

      Da habt ihr ja eine ereignisreiche Probe hinter euch. Horni war auch gut gelaunt – aber das ist ja immer so wenn es mal KEINEN Riesling gibt :laugh: Ich werde dann mit HHanseat die Flasche nachprobieren. Mit italienischen Weinen hab ich auch meine Pobleme.

      Heute Abend hat mich mein Boss ueberraschend auf eine Weinprobe eingeladen – ich habe schwer mit mir gekaempft, habe aber dann doch zugesagt ;) Mal sehen was die Englaender so unter gutem Wein verstehen. Entweder wird es eine Neue-Welt-Orgie oder wenn man sich Muehe geben will eine reine Bordeaux-Probe. Mal sehen.
      Avatar
      schrieb am 25.02.04 11:16:53
      Beitrag Nr. 858 ()
      Probe im Westen: Es steht ja immer noch meine " Terrassenprobe" mit hochwertigen Rieslingen (Uhlen R, Calidus Mons, Idig etc.) aus. Vermutlich im Mai...

      Hallo Bernd,

      Steht schon ein möglicher Termin fest? Ich komme auf jeden Fall, halt mir ein Schlafplatz frei. Hoffentlich ist das Wetter im Mai schon dementsprechend.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.02.04 19:32:19
      Beitrag Nr. 859 ()
      Moin!

      Was ist eigentlich der Stand der Planungn zum Hamburg-Treffen? Gilt noch der Vorschlag aus #656?

      Samstag nachmittag 16 Uhr: Weinprobe (bei Ekonti)
      Samstag abend: Italiener (nicht weit weg)
      Sonntag: Weinsalon (ist nicht so voll wie am Samstag)


      Es sieht ganz so aus, also könnte auch Traviata an die ALster gelockt werden. Sie läßt auf jeden Fall schon mal schön grüßen!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 25.02.04 22:57:41
      Beitrag Nr. 860 ()
      Guten Abend,

      ja HHanseat, der Vorschlag ist nach wie vor aktuell, wobei ich noch unsicher bin, ob mir ein Tag Weinsalon-Besuch ausreicht - die Liste der Teilnehmer wird halt immer länger und die Neugier grösser.

      Heute weiss mein erster Wachauer GV Smaragd von den Freien Weingärtnern 2002 nicht recht zu überzeugen: viel Frucht und Wucht, aber nicht harmonisch und mir zu vordergründig. Deutlich besser war gestern ein Riesling vom Weingut Sepp Moser (Kremstal) - der hatte etwas von dem, was nur die Österreicher können: dicht und ausgewogen, ohne störende (Säure-)Ecken und Kanten, aber zugleich nicht zu gefällig, so dass nicht bereits ein Glas sättigt, mit schöner Mineralität und Würze.
      Avatar
      schrieb am 25.02.04 22:59:57
      Beitrag Nr. 861 ()
      Nabend,

      Forticus, dein Bewertungssystem gefällt mir...wenn ich Anfang 2000 an der Börse nicht so gepennt hätte, hätte ich jetzt auch das nötige Kleingeld, um Laible, Heymann-Löwenstein und Herrenberg zu kaufen:D.

      Jörg, meine Terrassenprobe ist nach wie vor noch ein Phantom ;). Ich werde mir aber bald mal Gedanken über einen genauen Termin machen....

      HHanseat, im Moment kann ich nur bedingte Zusagen geben, aber ich plane schon, am letzten Märzwochenende in HH mit von der Partie zu sein. Es würde mich sehr freuen, mal wieder mit Traviata zusammenzutreffen. Schöne Grüße zurück - ich denke immer noch mit Vergnügen an die Tage in Cuxhaven!

      Im Glas befindet sich die 01er Spätlese trocken aus dem Traiser Rotenfels von Dr.Crusius:

      Mittleres Gelb, in der Nase gelbe Früchte, Kräuter und etwas Zitrus. Am Gaumen dezente Süße, feine mineralische Würze, gut balancierter Körper, angenehme Säure, ordentlicher Nachhhall. Ein schöner Riesling - vielleicht eine Spur ZU ausgewogen. 88 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.02.04 11:46:07
      Beitrag Nr. 862 ()
      Moin Jungs,

      Der Hamburg-Trip steht nach wie vor fest auf dem Plan. E-Konti, kannst du mir ein paar Hotel-Tips geben, guenstige Lage waere schoen.

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 26.02.04 12:09:15
      Beitrag Nr. 863 ()
      Gestern abend dann die Weinprobe mit Kunden unserer kleinen Firma.

      Ort des Geschehens war der alteingesessene Londoner Weinhaendler Berry Brothers. Die verkaufen seit 1698 Wein an das Koenigshaus, auch kein schlechter Erfolg. Die Keller Naehe St. James’s sind hunderte Jahre alt und erstrecken sich von Nahe Picadilly unter Pall Mall bis St. James’s Palace. Kilometerlange Gaenge, alles mit Wein gefuellt – sehr beeindruckend.

      Wir wurden in Teams aufgeteilt und mussten 6 Weine blind beurteilen (Rebsorte, Land, Jahrgang, Preis). Dem Gewinner-Team wurde eine Kiste Champagner versprochen, mehr Motivation war nicht noetig. Vorneweg, die Rebsorten hatten wir alle richtig, die Laender 4 von 6, die Jahrgaenge keinen einzigen und den Preis – naja, manchmal hatte man halt Glueck. Preis ist extrem schwer, denn wer weiss schon mit welchem Aufschlag der Haendler das weiterverkauft.

      Die Weine:

      1. Sauvignon, Loire, 2002 Sancerre, Domaine Sautereau (£ 9.55)
      Blumige Nase, konnte im Mund nicht halten was der Geruch versprach, duenn. 81 Punkte

      2. Sauvignon, New Zealand, 2002 Hawkesbridge, Marlborough (£8.45)
      Nase wie Nr.1, grassig, im Mund weit besser, lange, ausgewogen. 86 Punkte

      3. Chardonnay, Burgund, 1999 Meursault 1er Cru, Les Charmes, Denis Boussey (£23.95)
      Auf den ersten Schluck haette ich das fuer einen Neue-Welt Chardonnay gehalten, viel Holz, langer Abgang, sehr modern gemacht. Klarer Favorit des Abends. 91 Punkte

      4. Pinot Noir, Burgund, 1999 Gevrey Chambertin, Domaine Dominique Gallois (£ 18.95)
      Duenn, sauer, ich konnte damit garnichts Anfangen. 79 Punkte.

      5. Cabernet Sauvignon, California, 1997 Mount Veeder Napa Valley (£ 21.95)
      Grosse Nase, extrem dicht und fruchtig, eine Bombe. 93 Punkte

      6. Bordeaux, 1997 Leoville-Las-Cases, St. Julien (£ 60.00)
      Weit schwaecher als der vorhergehende, tanninig, braucht noch Zeit, verschlossen. 88 Punkte

      Meine erste Blindprobe, und ich muss sagen, viele waren ueberrascht das der Bordeaux – zu diesem Preis - so schwach abgeschnitten hat. Es ist auf jeden Fall lehrreich, wenn man sich auf seinen Geschmack verlaesst und nicht auf das Label. Ich habe gelernt, das mir Sauvignon Blanc einfach nicht schmeckt, auch mit Pinot Noir habe ich Probleme.

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 26.02.04 20:48:49
      Beitrag Nr. 864 ()
      Moin,

      Christian, eine Blindprobe in London, bei diesem Titel kann man schon romantisch werden...von Euren Weinen hatte ich noch keinen im Glas.
      Zum Hotel, ich frage die Tage in einem Hotel an, welches direkt über dem Italiener liegt.

      HHanseats erneute Anfrage wegen des Terminplans...manchmal ist ein Aufbruch nach einer Weinprobe gar nicht so passend, andererseits wollen wir am nächsten Tag auf dem Weinsalon auch noch fit sein. Wenn wir zum Italiener gehen, der direkt unter dem eventuellen Hotel von Christian liegt, müssen wir dort natürlich italienischen Wein weitertrinken, dort recht fair gepreist. Alternative wäre noch das große Eisenstein in Ottensen, welches diverse deutsche Rieslinge im Programm führt (vergesst nicht, daß wir in HH bezahlen:D )
      Gibt es dazu noch einen allgemeinen Tenor?

      Und hier noch eine nachgelieferte Expertise zu unseren letzten Probenwein...

      2002 Dolcetto d’Alba Vigna Serraboella
      Denominazione di Origine Controllata
      Fratelli Cigliuti

      Anbaugebiet: Nichts könnte diese Region besser beschreiben als ihr eigener Name: Piemont, Fuß der Berge. An drei Seiten umgeben von den Alpen und dem Ligurischen Apennin ist das Piemont die Heimat des weltberühmten Barolo und Barbaresco. Seit einigen Jahren sorgen aber auch Barbera und Dolcetto für Furore auf den Weinkarten der Welt.

      Jahrgang: Nach einem verregneten Sommer brauchten die Trauben im Piemont den sonnigen Herbst, um auszureifen. Dank der strengen Selektion hat es Cigliuti geschafft einen guten Jahrgang zu ernten.

      Lage: Die Azienda Agricola Fratelli Cigliuti befindet sich 350 Meter hoch gelegen in den Hügeln des Dorfes Serraboella bei Neive, einer kleinen Stadt in den „Langhe“.

      Bodenbeschaffenheit: Boden aus Tuff- und Kalkgestein

      Rebsorten: Der Dolcetto liefert vorzügliche Weine, die von den Piemontesen als ideale Essensbegleiter geschätzt werden. Dolcetto ist eine Rebsorte, die mit ihrer Kirschfrucht, den saftigen, feinen Tanninen und dem eigenwilligen Charakter begeistert. Diese Rebsorte gibt es nur im Piemont.

      Klassifizierung: Denominazione di Origine Controllata entspricht einem Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete.

      Geschmacksrichtung: Trocken.

      Erzeuger: Vor fünf Generationen wurde dieses Familienweingut gegründet und erhielt seinen Namen von den „Gebrüder Cigliuti“, dem Großvater und Uronkel der jetzigen Besitzerinnen und Winzerinnen Claudia und Silvia Cigliuti. 1964 begann Renato Cigliuti Wein von ausgesuchten Trauben-Partien selber abzufüllen. Das Gut bewirtschaftet 8 ha Fläche, wovon 6 ha Rebland sind. Nebbiolo und Dolcetto baut man auf der Seite an, die am meisten zur Sonne exponiert ist. Der Barbera wird vorwiegend auf dem lehmhaltigen Boden angepflanzt.

      Weinbeschreibung: Dieser kraftvolle Dolcetto zeigt sich mit einer sehr ausgewogenen Struktur, ein voller Körper mit einer herzhaften Säure. Die typischen Fruchtaromen nach Wildkirsche und Waldbeeren, zarte Nuancen von Lakritz und Leder, finden sich in der Nase wieder. Im Geschmack herb und rustikal mit einem ansprechenden Bitterton. Ein gelungener Wein zum täglichen Genuss.

      Trinkempfehlung: Während der nächsten zwei bis vier Jahre zu landestypischen Gerichten Antipasti, Steinpilz Risotto oder Gnocchi.

      Empfohlene Trinktemperatur: 16 – 18 ° Celsius.
      [/i
      ]

      Forticus, schön, Dich dabeizuhaben.

      Heute habe ich einen Dolcetto d`Alba von Kössler im Glas, Bric Trifüla von Cascina Luisin 2001, unserem Dolcetto ziemlich ähnlich, im Preis leicht darunter. Ich glaube, beim Dolcetto spricht die eingegrenzte Region oder die Ortslage für sich, die guten Winzer können sich bei diesem Wein nicht groß voneinander unterscheiden. Dazu bedarf es dann doch der Nebbiolo-Rebe.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 26.02.04 22:50:48
      Beitrag Nr. 865 ()
      Nabend,

      wie schon erwähnt kann ich meine Teilnahme am HH-Treffen noch nicht hundertprozentig zusagen. Ich gebe aber trotzdem meinen Senf zum Thema dazu:

      Wenn wir zum Italiener gehen, der direkt unter dem eventuellen Hotel von Christian liegt, müssen wir dort natürlich italienischen Wein weitertrinken, dort recht fair gepreist. Alternative wäre noch das große Eisenstein in Ottensen, welches diverse deutsche Rieslinge im Programm führt (vergesst nicht, daß wir in HH bezahlen )

      Eben, wir bezahlen in HH. Und ich muß gestehen, daß ich in Städten wie HH im Restaurant eigentlich auf Wein ganz gut verzichten kann. Also, egal ob Italiener oder Eisenstein - ich werde mir ein leckeres BIER bestellen :D!

      Christian, beim Sauvignon Blanc sind wir uns ja einig. Was den Pinot angeht, wird es schwierig werden, dich zu überzeugen, Ich hatte auch mal eine Phase, in der ich hauptsächlich dicke Südfranzosen und Spanier gewöhnt war. Da mochte ich den den Pinot Noir auch nicht so recht. Meine Re-Initialisierung geschah durch eine 98ger Auslese JS von Stodden. Hier war plötzlich alles da: Kraft, Dichte, Struktur - aber auch unglaubliche Eleganz und Vielschichtigkeit.

      Inzwischen ist der Spätburgunder neben dem Riesling für mich die spannendste Sorte überhaupt (und wenn ichs bezahlen könnte, würde ich mich intensiver mit der Bourgogne selber beschäftigen).
      Im Glas befindet sich ein Spätburgunder aus 01 von Holger Koch (Kaiserstuhl):

      Mittleres, nicht sehr dichtes Rot. In der Nase rote Früchte und Waldboden. Am Gaumen Blaubeere und Erdbeere, zurückhaltende, aber spürbare Tannine, mittlere Intensität, ausgewogener Charakter, ordentliche Länge. 85 Hornwatzpunkte. In jedem Fall ein interessanter und schön zu trinkender Wein. Bei einem Preis von um die 10 Euro ziemlich viel Spätburgunder fürs Geld.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 08:08:55
      Beitrag Nr. 866 ()
      Moin,

      Hornwatz, in der Tat bringt es nicht unbedingt Spaß, nach guten Weinen zuhause im Resto Unsummen dafür auszugeben.

      Wie ist überhaupt der Tenor zum Restaurant?
      Die Alternative wäre eigene Kochkünste anzubieten, allerdings bin ich an dem Tag auch erst um 16 Uhr zuhause.
      Dann würden wir die Weinprobe etwas später legen.

      Noch mal zur Säure bei den Italienern...ich nehme es tatsächlich nicht mehr wahr, da ich sie ja grundsätzlich voraussetze, sehe also die Säure immer im Kontext zu den typischen Weinen und Eigenschaften der Region/des Landes.

      Ich habe ein wenig in der aktuellen MERUM geblättert, die in diesem Heft und den nächsten Ausgaben ein Sizilien-Special vorstellt. Momentan kauft sich alles, was Geld übrig hat, anscheinend in Sizilien ein. MERUM zufolge hat die Region hohes Potential für authentische Weine.
      Hat hier schon mal jemand die DEGUBOX von MERUM erhalten?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 09:11:41
      Beitrag Nr. 867 ()
      Moin!

      Ich komme natürlich gerne mit ins Restaurant, Hamburger Preise schocken mich nach einer Woche in der Schweiz auch nicht mehr. Dennoch würde ich ich eine Verlängerung der Weinprobe im privaten Rahmen dem Restaurantbesuch vorziehen. Wir haben bessere Weine, keien Termindurck, und was leckeres auf den Tisch bekommen wir doch auch, und wenn`s nur Käse und Liefersushi sein sollte.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 16:46:22
      Beitrag Nr. 868 ()
      Moin,

      mir ist´s grundsaetzlich egal wie wir unseren Wein zu uns nehmen :D

      Melde mich für die nächsten zwei Wochen ab - Urlaub in Arabienland (da wo Osama haust :cool: ) Wenn ich ihn sehe sage ich einen schönen Gruss von euch :laugh:

      Bis bald
      Christian
      Avatar
      schrieb am 28.02.04 07:46:11
      Beitrag Nr. 869 ()
      Moin,

      okay, dann lassen wir das Restaurant einfach aus.:cool:

      Dann können wir die Weinprobe entspannt auf z.B. 18 Uhr verlegen. Was haltet Ihr davon?
      Ich lasse mir irgendetwas "Essbares" einfallen.

      Doch was trinken wir?
      Gibt es eigentlich noch eine Stilrichtung oder eine Region, die allen gefällt?:D

      Reichen uns außergewöhnliche Rieslinge im Weissweinbereich?
      Wir sollten vielleicht sammeln.

      Rotweine: Spätburgunder, Franzosen, Italiener
      Christian wollte Franzosen mitbringen, ich steuere gern Barbaresco oder auch einen Barolo und weiteres bei.

      Wie wäre es mit einer Liste. Ist mal so richtig organisiert. ;)

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.02.04 08:26:21
      Beitrag Nr. 870 ()
      EKonti,
      wie extensiv ich wieder dabei bin weiß ich noch nicht.
      Schreib mir wegen der nächsten Probe besser rechtzeitig eine email (nicht bordmail), damit ich es auch mitbekomme.

      Als Rahmenprogramm für die Weinprobe letzten Samstag bin ich diese Woche mal wieder mit meinem Weinkeller umgezogen, oder ganauer: habe vergangenes Wochenende ein raumhohes Kellerreagal aufgebaut mit Flaschenregalen und Flaschenziegeln. Danach folgte eine Inventur. Hat sich einiges getan in den letzten 2 Jahren, nur auf den alkoholfreien sitze ich immer noch. Werde die vielleicht hier im thread in nächster Zeit bevorzugt kommentieren.
      Denn teilweise liegt das MHD schon einiges zurück.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 29.02.04 21:10:53
      Beitrag Nr. 871 ()
      Einer der beiden nächsten Weinproben nimmt sich ja einen Grauburgunder vor (Hugel). Habe mal in meine Aufzeichnungen geschaut und bei 3 von 6 bisher erfassten und getrunkenen Grauburgundern interessante Aufzeichnungen gefunden. Geschmack und Konsitenz gefielen mir damals gut. Einer hat dennoch einen Note 5 bekommen, weil ich am folgenden Tag Vergiftungserscheinungen hatte, die über einen Katerkopfweh hinausgehen.
      Nun habe ich mit dem Hugel mal den Wasserwagentest gemacht (die Flasche waagerecht halten und beim hinundherkippen die Luftblase beobachten). Demnach scheint die Konsitenz im Bereich von Öl zu liegen, sehr deutlich dicker als Wasser aber noch nicht im Bereich von Hönig. Honigartig hatte ich mir bei einem der anderen Grauburgunder auch notiert.

      Also ich freue mich schon auf die Probe.... Ende März ?

      Bis dahin werde ich vielleicht noch einen Grauburgunder porbieren, den ich noch vom Göttelmann von damals liegen habe.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 01.03.04 00:02:20
      Beitrag Nr. 872 ()
      Hallo,

      Einer hat dennoch einen Note 5 bekommen, weil ich am folgenden Tag Vergiftungserscheinungen hatte, die über einen Katerkopfweh hinausgehen.

      Forticus, bist du dir sicher, daß das Wein war, was du da getrunken hast? Wenn ich nicht mehr als eine Pulle (0,75 l) zu mir nehme, habe ich bei den Winzern meines Vetrauens nie solche Vergiftungserscheinungen.

      Ob der Grauburgunder von Göttelmann noch lebt, scheint mir sehr die Frage....

      Der erste Tag der Prowein ist vorbei. Nicht wenige 03er Rieslinge machten - soweit man jetzt überhaupt schon etwas zu ihnen sagen kann - leider einen eher schwachen Eindruck - plump, breit, alkoholbetont, häufig mit leichten Bitternoten.

      Sehr positiv präsetierten sich die Kollektionen von Schäfer-Fröhlich und Loewen. Exzellent waren auch die Rebholz-Weine (allerdings überwiegend 02er!). Schöne Spätburgunder gab es bei Martin Wassmer und bei Ziereisen zu probieren. Gut stellten sich diesmal die Rheingauer Rieslinge von Hans Lang dar (und auch der Winzer selber präsentierte sich deutlich freundlicher und kommunikativer als vor 2 Jahren).

      Am wenigsten gefallen haben mir die Weine von Domdechant Werner. Aber angesichts der Messesituation bin ich inzwischen sehr vorsichtig mit meinem Urteil...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.03.04 10:13:15
      Beitrag Nr. 873 ()
      Moin!

      Bernd, bitte halte uns auf dem Laufenden über die Prowein! Konntest du auch was von Schönleber probieren? Von Schäfer-Fröhlich habe ich jetzt schon aus so vielen verschiedenene Ecken positives gehört, daß ich wohl dringend mal ein Probepaket ordern sollte...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 01.03.04 12:29:30
      Beitrag Nr. 874 ()
      Hallo,

      HHanseat, nein, bei Schönleber war ich noch nicht, aber das kann ich morgen (heute muß ich leider zur Musikschule:() noch ändern.
      Schäfer-Fröhlich hat mich wirkich sehr überzeugt, ist aber für die Nahe nicht unbedingt billig
      .
      Ganz vergessen habe ich gestern abend den den Tag abschließenden Besuch bei Molitor. Der Mann ist mir unsympathisch (rein aus dem Bauch heraus, ich kann mir da nicht helfen), aber seine Weine sind einfach phantastisch. Glasklare und gleichzeitig komplexe Moselrieslinge par excellence. Für mich gibt es inzwischen kaum noch etwas Feineres als einen solch eleganten, fast schwerelosen, aber dennoch hocharomatischen Weißwein.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.03.04 14:40:11
      Beitrag Nr. 875 ()
      Ganz vergessen habe ich gestern abend den den Tag abschließenden Besuch bei Molitor. Der Mann ist mir unsympathisch (rein aus dem Bauch heraus, ich kann mir da nicht helfen), aber seine Weine sind einfach phantastisch.

      Witzig, beim meinem Besuch am Molitor-Stand auf der Hamburger Weinmesse 2003 war es genau andersrum: sehr freundliche Betreuung durch eine Molitor-Angestellte, nur die Weine konnten mich da nicht richtig überzeugen. Weiß auch nicht mehr, was mich da gestört hatte, im allgemeinen gefallen mir die Molitors nämlich schon, wenn ich auch immer etwas vom Angebot verwirrt bin.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 01.03.04 15:39:23
      Beitrag Nr. 876 ()
      Hallo,

      die Fröhlichs habe ich ja immer mal wieder als die Nr. 2 im trockenen Nahe-Bereich eingestuft, wobei ich (ähnlich Schönleber) nicht recht weiss, ob ich die trockenen (aber eben auch sehr säureintensiven) oder halbtrockenen Weine besser finde (derzeit winterbedingt halt gar keine Rieslinge). Die Preise zeugen tatsächlich von Selbstbewusstsein, aber sind noch eine Stufe unter Schönleber.

      Herr Molitor wirkt auf mich auch herzlich unsympathisch, aber was solls- sein Preisgefüge schreckt mich eh ab. Gleiches gilt auch für Dr. Michel von Domdechant Werner - ein selbstgefälliger Herr mit miesem Angebot.
      Dagegen ist doch z.B. Ziereisen wirklich ein herzlicher und fröhlicher Mensch.


      hornwatz, kann es sein, dass die Müllen-Weine 2001 und 02 weniger kantig-wagemutig ausgefallen sind als früher? An die hochinteressante 98er Spätlese reichten die 3 danach getrunkenen trockenen Rieslinge nicht mehr heran, vor einigen Wochen war ich von der Letterlay Spätlese 2002 nachgerade enttäuscht, weil ich ihre Ausgewogenheit und glatte Kompaktheit nicht erwartet hatte - objektiv ein guter Wein, aber wer Spannung darin sucht, wird nicht fündig.
      Avatar
      schrieb am 01.03.04 23:08:11
      Beitrag Nr. 877 ()
      Nabend,

      Ziereisen ist ein ungemein sympathischer Typ, und auch seine Frau wirkt ausgesprochen herzlich. Das Problem ist, daß ich mit seinen (fraglos guten!) Weinen nicht ganz so viel anfangen kann. Der Gutedel überragt die meisten Vertreter der Sorte um Längen, aber es bleibt halt doch ein Gutedel. Und die objektiv hervorragenden Spätburgunder sind mir zu tanninbetont und zu ruppig.

      Für einige von Molitors Spätlesen wäre ich offengestanden ohne weiteres bereit, die geforderten Preise zu zahlen. Was Herrn Dr. Michel angeht, kann ich dir hingegen nur Recht geben.

      Wenn man dem GM Glauben schenken darf, ist Müllen in den letzten Jahren immer besser geworden. Nach meinem Geschmack erreichen die 02er nicht ganz das Niveau der 01er (02 wr schließlich auch der problematischere Jahrgang). Hinzu kommt, daß die Müllen-Weine wirklich auf eine längere Lagerung hin ausgerichtet sind. Die 02er befinden sich offensichtlich momentan nicht in Hochform.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 22:47:19
      Beitrag Nr. 878 ()
      Hallo,

      heute empfinde ich mal wieder das "Leid" des viel-Wein-Trinkers: die Ansprüche steigen, immer weniger Weine vermögen sie in einem Masse zu befriedigen, das ein Gefühl des "rundum-zufrieden-seins" stiftet: der Franken-Silvaner zu Beginn wirkte ausgewogen und schlank, aber etwas gleichförmig und zurückhaltend (über 90-Hofschuster-Punkte dafür sind ein Witz), der Weissburgunder aus Südtirol danach wirkte voller, aber 13,5 % sind arg viel Geschmacksträger für einen ansonsten wenig eigenständigen Wein - da bleibt nur ein sehr reifer Veltliner als ausgewogener Abschluss. So ist das halt, wenn die Ansprüche im Leben steigen - früher war vieles einfacher.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 23:56:04
      Beitrag Nr. 879 ()
      Hallo,

      Frohnau. das, was du ansprichst, kenne ich nur zu gut. Bei mir hat es halt auf Dauer doch dazu geführt, daß ich bereit bin, etwas mehr Geld pro Flasche auszugeben. Nun habe ich es als Single in dieser Beziehung auch leichter...

      HHanseat, Emrich-Schönleber war heute auf der Prowein an der Reihe, und ich habe zum ersten Mal verstanden, warum du so rückhaltlos von diesem Weingut begeistert bist. Die vorgestellten Weine (allerdings hauptsächlich 02er) waren sehr überzeugend und übertrafen vieles im Umkreis um Längen. Besonders beeindruckt hat mich der sehr mineralische trockene Kabinett, aber auch die Spät - und Auslesen präsentierten sich von ihrer besten Seite.

      Guten Stoff (unter anderem eine vorzügliche TBA) gab es auch bei Horst Sauer und Peter Jakob Kühn. Ordentliche Rieslinge wurden bei Biffar ausgeschenkt - dort gab man offen zu, daß 03 an der Mittelhaardt nicht der vielbeschworene Jahrhundertjahrgang war....

      Für meine Begriffe schwach waren die trockenen Rieslinge vom Karthäuserhof, wasserdünn gar die vom Herzog von Württemberg. Die 03er von Leitz machten mir auch nur wenig Spaß, und das mir bislang unbekannte Weingut Kühling-Gilllot aus dem rheinhessischen Bodenheim wartete mit ziemlich neutralen Tropfen auf. Mit Koehler-Ruprechts Rieslingen unterhalb der trockenen Auslese "R" konnte ich nach wie vor nichts anfangen, während Heyl zu Herrnsheim zumindestens mit dem Niersteiner Brudersberg überzeugte.

      Zwischendurch probierten wir eine Reihe Spätburgunder (Kreuzberg, Nelles, Bercher, Heger). Da waren ein paar anständige Tropfen dabei, aber nach dem zehnten Wein in kurzer Folge hatte ich das Gefühl, man habe mir mit einem Schmirgelpapier im Mund herumgewischt. Nie mehr trinke ich so viele Rote zwischen Weißweinen.

      Bei Brenneis-Koch gab es neben dem bewährten Domriesling einen sehr feinen Muskateller und einen ananasfruchtigen Sauvignon Blanc, der sogar mir geschmeckt hat. Ob sich das Weingut im roten Bereich mit Merlot, Shiraz (nicht ganz schlecht!), Nebbiolo und co. auf der richtigen Schiene befindet, bleibt allerdings die Frage.

      Feine Österreicher probierten wir zum Schluß bei Hiedler. So gegen 16:00 mochte ich dann aber endgültig keinen Wein mehr....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 13:22:14
      Beitrag Nr. 880 ()
      Hallo Frohnau,

      ich kann mich Bernds Anmerkung nur anschließen, vielleicht wäre es sinnvoll die persönliche Preisschwelle etwas anzuheben oder es bedarf noch mehr Zeit und Aufwand um die Guten von den Schlechten zu trennen. Ich habe manchmal den Eindruck dass deine Fehlerquote bei der Weinauswahl recht hoch liegt. Könnte mir vorstellen das diese Ausfallquote in einer gehobener Kategorie etwas günstiger ausfällt, so dass es sich am Ende wieder rechnet. Just a thought....

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 21:03:30
      Beitrag Nr. 881 ()
      Hallo,

      naja, der Vorteil von Frohnaus Methode besteht darin, daß er im Laufe der Zeit sehr viele unterschiedliche Erzeuger und Weine kennenlernt, ohne allzu arm zu werden....


      Gerade im Glas befindet sich eine 98ger Chardonnay-Spätlese trocken aus dem Ihringer Winklerberg vom Weingut Konstanzer:

      Schönes Goldgelb, verhalzener, leicht süßlicher Duft, auch am Gaumen süßlich, deutliche Barriquenote, die die Mineralität überdeckt, wenig Säure und damit wenig Leben, keine störenden Reifenoten, aber Langeweile auf gutem Niveau (80 Punkte). Der Wein animiert mich nicht dazu, noch ein weiteres Glas zu trinken - ich werde mich wohl gleich wieder meinem Gerolsteiner zuwenden...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 00:59:49
      Beitrag Nr. 882 ()
      Nabend,

      ich vergnüge mich gerade mit der "feinherben" 02er Spätlese aus dem Winninger Röttgen von v. Heddesdorf:

      Blassgelbe Farbe, in der Nase Ananas, Kräuter und Schiefer. Am Gaumen eher schlank, aber recht komplex. vom Restzucker her sehr gut balanciert, eher trocken wirkend. Lebendige Säure, deutlich spürbare Mineralik, nachhaltiger Abgang. 87 Hornwatzpunkte (85 im GM) - ein animierender Riesling, der, obwohl er nicht das Format des Röttgen aus dem Hause Heymann-Löwenstein besitzt, viel Genuß fürs 7,50 Euro bietet.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 18:21:20
      Beitrag Nr. 883 ()
      Guten Abend,

      ich werde Eure weinkundigen Empfehlungen zur Minimierung des Weingeschmacksenttäuschungsrisikos gerne befolgen und meine Weinpreisgrenze weiter nach oben verlagern (obwohl die schon von durchschnittlich 5 € vor 2 Jahren auf ca. 7 € aktuell gestiegen ist), denn in der Tat beschert die no-name- und Geheimtippstrategie eher wenige Glücksfälle und viele kaum reizvolle Bekanntschaften mit Weinen. Vielleicht bieten ja die 8-10 € Weine mehr zuverlässigen Genuss – gestern beispielsweise der O.T. (steht für „ohne Titel“;) 2000 von Velich (Neusiedlersee) , eine Cuvee aus Chardonnay, Welschriesling, Muskat Ottonel, weich, voll, samtige Säure, harmonisch und einfach köstlich (für so etwas lasse ich momentan immer noch jeden Riesling stehen).
      Dass höhere Preise automatisch eine Qualitätsversicherung darstellen, gilt gleichwohl nur bedingt – was mich dabei weiterhin verdriesst, ist der Eindruck, bei bekannten Gütern mehrere € für den Namen mitbezahlen zu müssen (bspw. bei Müller-Catoir, Johner, Heyl, Fürst oder den Wachau-Granden). Zudem fände ich es arg unbefriedigend, nach zeitintensiver Suche doch nur bei den 4 und 5-Sterne-Gütern zu landen, die jeder Laie im Weinführer findet.

      .
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 18:36:10
      Beitrag Nr. 884 ()
      Moin,

      Gruss aus dem Sueden ! Weintechnisch keine neuen Erfahrungen, hier ist alles eher Nicht-Alkoholisch. Gute Gelegenheit fuer einen kleinen Detox.
      Freue mich, ein neues Wort zu lernen: Weingeschmacksenttäuschungsrisiko

      Werde ich in meinen aktiven Sprachschatz aufnehmen, Frohnau ;)

      Bis naechste Woche
      Christian
      aus Arabien
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 20:41:45
      Beitrag Nr. 885 ()
      Hornwatz,
      Vergiftung ... es stand zumindest "Wein" auf der Flasche drauf. Aber da nur "alkoholfreier Wein", nicht aber "herkömmlicher" "Wein" unter das Lebensmittelgesetz fällt, kann natürlich irgendwas in der Flasche gewesen sein.

      Frohnau #883,
      zu den Preisen hatte ich hier vor ca 2 Jahren mal eine Sache erwähnt: ich bin in einem Weinort aufgewachsen, in dem ein Klassenkamerad von mir inzwischen ein international bekanntes Weingut führt. Seine (Guts)Weine liegen bei ca 13 EUR für den einfachen Riesling QbA. Der Werberummel mit mehrsprachigen Hochglanzbroschuren ist enorm. Vor 2 oder 3 Jahren war er auf wohl jeder Weinzeitung abgebildet. Naja... über 12 Jahre jedes Jahr alle Prädikatsstufen aus seinen Rebe rauszukeltern ist ja auch eine Leistung.
      Sein Nachbar betreibt Weinbau als zweiten Beruf und baut auf den selbigen Hängen an, wie mein Klassenkamerad. Allerdings kostet der einfache Riesling QbA dort um 5 EUR.
      Er verkauft mit minimalen Ausnahmen nur direkt vom Hof und druckt seine Preisliste nach Bedarf mit dem Laserdrucker.

      Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, bei einem Winzer mit Werberummel, dessen Wein Dir schmeckt, mal einen Nachbarwinzer ausfindig zu machen und wenn ein Besuch nicht Möglich ist bestell halt mal ein sortiertes six-pack.

      Gruß
      Forticus

      die URLS zu den o.g. Winzern:
      www.wingut-robert-weil.com
      www.wibbes.de
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 21:49:07
      Beitrag Nr. 886 ()
      Lieber Forticus,

      dass Weil-Weine in diesem Forum der (fortgeschrittenen) Weinkenner (mal unbescheiden behauptet) keine Erwähnung finden, hat ja gute Gründe ... Eins muss man dem smarten Wilhelm Weil lassen - sein Marketing und seine propere Darstellungskunst sind so bemerkenswert wie seine Weine teuer. Es gibt halt auch ausserhalb der Rhein-Main-Wohlstands-Schien genug Leute, die Wein nach Image kaufen und geschmacklich genügsam sind. Ich wage es mittlerweile nicht mehr, bei Verkostungen an den Weil-Stand zu gehen, um nicht unsägliches Gesülze von dem Bemühen des Weingutes, dem Riesling wieder zu dem internationalen Renommee von vor 100 Jahren zu verhelfen, über mich ergehen lassen zu müssen (eigentlich unfreiwilliger Humor der adretten Weil-Damen; Herren treten da nie auf ...). Mittlerweile kam man Weil-Weine 2003 sogar subskribieren (so etwas habe ich neulich zum ersten Mal getan, allerdings bei F.X.Pichler aus der Wachau). Aber genug- Weil-Bashing ist simpel, den Tipp mit dem Nachbarn werde ich gerne aufgreifen.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 22:03:27
      Beitrag Nr. 887 ()
      Moin,

      bin auch mal wieder dabei;) ...

      ... Forti, wat denn, auch mit Robert Weil musstest Du die Schulbank drücken?
      Ich schreibe Dir bestimmt, wenn die nächste Probe stattfindet.

      Ich finde schon, daß ein Winzer, der über viele Jahre sehr gute Qualitäten abliefert, sich einen Euro-Bonus nehmen darf. Letztendlich ist die Kohle unser Konsens für gute Leistungen.
      Nach der ProWein, die zumindest für mich ziemlich anstrengend war, sieht man es z.B. bei den Italienern deutlich. Ihre Stände waren nicht sehr nachgefragt, da sie seit Jahren grundsätzlich an der oberen Toleranzgrenze agieren. Fängt beim Wein an, hört beim Essen auf. Trotzdem trinke ich die Weine gern, aber eben nicht zu häufig.
      In Düsseldorf hatte ich das außerordentliche Vergnügen, mit Hornwatz und Skandi essen zu gehen. Der Italiener hatte zwar große Teller, doch ein Kalbschnitzel stelle ich mir irgendwie zarter vor. Die Minestrone war eine normale Gemüsesuppe. Trotzdem war es im Endeffekt akzeptabel. Halt auch am oberen Rand der Toleranzgrenze. Ich war in Düsseldorf insgesamt 3mal beim Italiener, wobei einer passte. Also typische Quote.:D Dagegen war der Libanese mit seinem halben Imbiss in Bahnofsnähe (wenn man rauskommt, 5 min. links halten) hervorragend. Während mir bei Döner und ähnlichen Geschichten mittlerweile alles hochkommt, ist die wesentlich detailiertere Küche der Libanesen immer wieder schön. Ob die Linsensuppe, das mit herrlichen Gewürzen angebratene Hackfleisch oder der mit feinem Dressing veredelte Salat. Beste Kost für 7,50€ im Imbiss. Dafür kriege ich beim Italiener gerade mal ne Nudel mit Tomatensauce.

      Im Glas liegt ein Grüner Veltliner von Rosenberger, der mich noch nicht so richtig überzeugt. Frucht, Dichte und Säure, passt schon zusammen, aber den Rest vermisse ich.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 01:15:04
      Beitrag Nr. 888 ()
      Moin,

      Forticus, daß Problem ist, daß verschiedene Winzer aus der gleichen Lage sehr unterschiedliche Qualitäten herausholen. Im Bremmer Calmont z.b. treiben etwa 40 Winzer ihr Unwesen, aber richtig gut sind meines Wissens nur die Weine von Franzen. Und die völlig unbekannten Namen....naja, die sind in aller Regel nicht ohne Grund völlig unbekannt!


      Dass höhere Preise automatisch eine Qualitätsversicherung darstellen, gilt gleichwohl nur bedingt – was mich dabei weiterhin verdriesst, ist der Eindruck, bei bekannten Gütern mehrere € für den Namen mitbezahlen zu müssen (bspw. bei Müller-Catoir, Johner, Heyl, Fürst oder den Wachau-Granden).


      Frohnau, da gebe ich dir Recht! Ich habe auch nur wenig Lust, für reines Prestige zu berappen, wobei der Obolus, den man in Deutschland für den Namen draufzahlt, immer noch relativ bescheiden ist. Und oft erwirbt man mit dem "Namen" halt auch eine entsprechende Qualität. Der trockene Kabinett von Fürst z.b. ist auf den ersten Blick hin mit 9 Euro übel teuer, aber dafür besitzt er halt Charakter und eine Individualität, über die andere fränkische Rieslinge nicht verfügen. Letzlich bietet er mir spannenderes Trinkvergnügen als viele Spätlesen von Erzeugern aus der zweiten Reihe. Ähnliches gilt für den Schieferterrassen von H-L, und Ähnliches galt auch (bis zum 01er Jahrgang) für die Spätlesen von Müller-Catoir, die ich im Vergleich zu vielen kaum besseren GGs der Pfälzer VDP-Betriebe eigentlich immer sehr preiswert fand.

      Zudem fände ich es arg unbefriedigend, nach zeitintensiver Suche doch nur bei den 4 und 5-Sterne-Gütern zu landen, die jeder Laie im Weinführer findet.

      Ja, auch ich finde das unbefriedigend, und deshalb gelangen immer wieder Weine von Erzeugern wie Grumbach, Heiner Sauer, v. Heddesdorf etc. in meinen Keller. Auf diese stoße ich aber letztlich auch meistens wieder über die Führer.....
      Und andererseits komme ich als passionierter Rieslingtrinker auf Dauer an den großen Namen nicht ganz vorbei. Man kann sich ja dann diejenigen Erzeuger und Weine herauspicken, die einem ein einigermaßen vertretbares PLV zu bieten scheinen. -

      Im Glas befindet sich die Rucksche TRIAS-Spätlese 01 (Riesling trocken) aus dem Iphöfer Julius-Echter-Berg, ein hochmineralischer Wein, der unerwartet viel Genuß bereitet. Zweifelsohne einer der besten fränkischen Rieslinge, die ich bislang getrunken habe. Der GM vergab 88 Punkte, ich würde momentan 90 zücken wollen. 14,50 Euro sind auch für mich relativ viel Geld, aber in Relation zum Trinkerlebnis stimmt der Preis schon einigermaßen. Leider hatte ich nur diese eine Flasche....
      Einen Wein dieser Preiskategorie köpfe ich natürlich nicht jeden Abend. Heute war das die Belohnung für einen anstrengenden Tag (zuerst habe ich eine Ausstellungseröffnung mit meinem Getröte umrahmt, und danach gabs noch eine Probe mit einem Amateurorchester, das mich für Schuberts Unvollendete eingekauft hat).

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 08:38:14
      Beitrag Nr. 889 ()
      Moin!

      Schnäppchenjagd und Horizonterweiterung sind bei mir im letzten Jahr als Weinkaufmotive in den Hntergrund getreten, eben wegen des hohen Weingeschmacksenttäuschungsrisikos ;). Ich habe mich zunehemend auf zwei Anbauländer eingeschossen, Frankreich und Deutschland für die Weißen. Anderes wird gerne probiert, aber immer seltenener kaufe ich eine ganze Flasche aus Neugier.

      Gester war ich wieder mal auf einer Probe bei Möpi, Thema Bordeaux. Langweilig auf hohem Niveau, dabei teuer. Probiert hatte ich Rotweine bis etwa 20 €, und fast immmer würde ich einen Aires Hautes Livinière für 10 € oder auch den aktuellen Möpi-Wein-des-Jahres Rosso Piceno Parnasso für 9 € (gefälliger, internationaler Stil, das aber sehr gut gemacht. Probierenswert!) vorziehen. Das PLV war durch die Bank äußerst problematisch.

      Am besten gefiel mir noch der 01er Ch. Charmail. Sehr interessant war für mich der Vergleich zweier Süßweine, eines 01er Barsac 2eme cru Ch. Doisy-Vedrines mit einem 1986er Sauternes Raymond-Lafon mit 92PP. Beide typisch, sehr schöner Duft, viskos, intensiv. 91-92 würde ich dem auch geben, den jungen vielleicht einen weniger, aber für mich sah ich keinen Grund, meine Weine im Sauternes-Stil 18 Jahre reifen zu lassen. Diese Erkenntnis kommt mir sehr entgegen.

      Ach ja: in der letzetn Wochen habe ich zum ersten Mal einen Vitiano getrunken, den 2002er. Dieser Wein hat ja schon zu wüsten Diskussionen geführt. Mir hat er nicht geschmeckt...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 09:10:42
      Beitrag Nr. 890 ()
      Hornwatz,
      was meintest Du eigentlich genau damit, "ob der Göttelmann noch lebt" ? Zweifelsohne bezog sich die Frage auf den 1999er Grauburgunder, nicht auf den Winzer selbst.

      Frohnau,
      ... dem smarten ... Ich habe ihn als äußerst ehrgeizig in Erinnung, der bereits relativ früh wußte was er wollte. In unserer Schulzeit gab es einen Spruch, dessen Bedeutung ich erst 10 Jahre später am Ende meiner Ausbildung an der Uni begriffen habe: "Die kochen auch nur mit Wasser." Ich räume durchaus ein, daß die Weil-Weine im Weil`schen Designer-Shop besser schmecken mögen als Nachbars Schoppen in dessen Schuppen. Andererseits steht der Wibbes dabei und trinkt mit während Wilhelm trinken läßt.
      (Dealer-Erwerbsregel #1: Nie den Stoff den man verkaufen will selber konsumieren)

      Frohnau,
      den Tipp mit dem Nachbarn ... bitte nicht speziell auf den Wibbes beziehen, sonst kann Dir das passieren, was mir passiert ist, vor 3 Jahren bei der 50er Weinprobe in Oberheimbach: Groß angekündigte Wibbes-Riesling-Spätlese-trocken der große Renner bei der Blindprobe: verkork(s)t. Dank an EKonti und Hornwatz für deren diesbzgl. zurückhaltende Komentare in #887 und #888 :D
      Ich hatte den Nachbars Tipp eigentlich allgemein gemeint. Solche Situationen gibt es sicher auch an der Mosel, im badischen, .... usw.

      EKonti,
      ich bin ja nun schon älter und habe nur noch ca 40 Jahre vor mir, hoffe ich. Da hinten im Nebel sehe ich schon die Wand...

      Feinschmecker,
      die Liste der Libanesen möchte ich gerne erweitern. Bonn, Passage am Bahnhof, ebenerdig gegenüber des Bahnhofausgangs im ersten Häuserblock rechts. Echt lecker.
      ODer wars ein Syrer? Hmmm... inzwischen ein Kurde, aber weiterhin lecker. Jedesmal wenn ich nach Bonn zum shoppen fahre, mache ich dort erstmal Picknick.

      Hornwatz,
      an Deinem Argument "nicht ohne Grund völlig unbekannt" ist was dran. Aber manche Winzer denken sich wohl, daß mit weniger Werberummel der Aufbau eines zufriedenen Kundenstammes länger dauert aber letztlich mehr Geld hinten rauskommt. Eine Geschäftsphilosophie auch in unserem Familienbetrieb, wir empfehlen uns nicht selbst, wir vertrauen darauf, daß wir igendwann empfohlen werden.

      Alle,
      in Vorbereitung für die nächste 50er Probe habe ich gestern den Göttelmann 1999er Münsterer Grauer Burgunder Spätlese geöffnet, leider mit einer Heuschnupfennase.
      Frabe: schönes goldgelb mit filigranen CO2-Bläschen;
      Kirchenfenster: fettig (zwischen Wasser und Öl);
      Nase: süsslich leicht, läßt schlichten Dessertwein erhoffen;
      Gaumen: leicht bizzelnd, leicht süß;
      Mund: süß, dünn
      Abgang: simpel (manche würden wohl sagen: unkompliziert)
      Fazit: für einen Preis von ca EUR 5,50 damals ab Lager würde ich ih nicht wieder kaufen, da ich bei dem Sprudel
      ernsthaft überlege, ob mir Schwefel als Konservierungsstoff nicht lieber ist.

      Gruß
      Forticus der schwefelconoisseur
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 23:28:47
      Beitrag Nr. 891 ()
      Nabend,

      damit der Thread nicht einschläft, hier eine auch schon an wein-plus gesendete Notiz zum Wein des heutigen Abends. Es handelt sich um den Riesling "Steinmassl" 01 vom Kamptaler Weingut Summerer:

      Schönes mittleres Gelb, in der Nase und am Gaumen
      Mineralität, Mineralität und nochmals Mineralität.
      Dahinter verschwinden die dezenten Fruchtaromen fast
      gänzlich. Sehr gut eingebundene Säure, trotz des
      absolut trockenen Geschmacks weiche, cremige Textur.
      Dennoch keinesfalls breit. Langer, wiederum
      mineralischer Abgang.
      Für mich einer der schönsten Österreicher, die ich
      bislang getrunken habe ("Unendlich" und co. kenne ich
      offengestanden leider nicht). Nach wie vor klar
      jenseits der 90. -

      Aber manche Winzer denken sich wohl, daß mit weniger Werberummel der Aufbau eines zufriedenen Kundenstammes länger dauert aber letztlich mehr Geld hinten rauskommt. Eine Geschäftsphilosophie auch in unserem Familienbetrieb, wir empfehlen uns nicht selbst, wir vertrauen darauf, daß wir igendwann empfohlen werden.

      Forticus, genau das ist auch meine Geschäftsphilosophie. Aber eben, weil ich irgendwann empfohle werde, bin ich mit meiner Rohrschnitzerei bei Insidern deutschlandweit inzwischen ziemlich bekannt (das behaupte ich jetzt einfach mal:D ). Der Wibbes ist es mitnichten. Und das hat IMHO sein Gründe.....

      Meine Frage bezog sich natürlich auf den Grauburgunder. Einen solchen Wein würde ich keine 3 Jahre aufheben. Er verliert in dieser Zeit aller Wahrscheinlichkeit sehr viel an Frische und Spannung.

      Beste Güße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.03.04 10:40:34
      Beitrag Nr. 892 ()
      Hornwatz,
      als wir gestern Abend den Rest Grauburgunder gelert haben,
      meinte meine Frau "der stinkt". Naja... derzeit ist der "Hugel" der einzige Grauburgunder in meinem Bestand, bin gespannt, aber das muß schon ein 1+ Wein sein, um die letzten 7 Grauburgunder Eindrücke zu kompensieren.

      Gestern war ich beim Wibbes und habe meinen bestand an 1994er Eiswein und Gräfenberg Spätlese aufgefrischt.

      Mag sein, daß es Gründe hat, warum Wibbes nicht international bekannt ist und nicht bei Lufthansa in der 1st Class serviert wird. Ich kann zwar im Klang den Unterschied zwischen einem Küchenradio für 19,95 und einer Stereoanlage für 1995,- erkennen, aber einen Unterschied zwischen anlagen für 1995 und 19950,- höre ich nicht. Das selbe gilt für Autos und viele andere Sachen. Ich bin halt ittelklasse und kaufe daher auch Mittelklasse. Und dabei fühle ich mich auch (mittel)Klasse.


      Wibbes sagt, daß er 2003 in Litern nur den halben Ertrag gegenüber einem Durchschnittsjahr hatte. Unter der Stufe Spätlese ging gar nichts, weshalb er den Wein teilweise abstufen wird und in Literflaschen als Kabinett oder QbA anbieten muß. Ich werde im Mai mal hingehen und diese Spätlese aus der Literflasche probieren :cool:

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 07:56:55
      Beitrag Nr. 893 ()
      Moin,

      ja, der Wibbes...Forticus, die Anführung des Vergleichs in Preis und Qualität zeigt eben, wieso ab gewissen Qualitäten und Preisklassen (egal, welches Produkt) nur noch Spinner unterwegs sind. :D
      Weine, bei denen man schon für einen Schluck eine hohe Summe zahlt (nur wie hoch darf diese Summe sein?), liegen mir auch nicht, wenn, dann muss die ganze Flasche auf dem Tisch stehen.
      Bei materiellen Produkten wie dem Radio/der Stereoanlage gibt es ja "optimale PLVs", darüber hat alles nur noch Liebhaberqualität mit extrem steigender Preiskurve.

      Bei der Werbung muss ich Euch widersprechen, das funktioniert, wenn man etwas sehr Spezielles anbietet. Doch gerade in unserer aktuellen kapitalistischen Phase befinden wir uns im "Verdrängungskrieg", da reicht "gut sein" nicht mehr aus, um die entsprechenden Umsätze einzufahren. Und der Stand eines Winzers auf einer Messe wie der ProWein lässt doch den einen oder anderen merken, wen es so alles gibt. So etwas kostet mindestens 5000 Euro.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 13:16:02
      Beitrag Nr. 894 ()
      Eine Frage in die erlesene Runde der Weinkenner:

      Bin auf einen Internetweinhändler aufmerksam geworden: Shiraz & co.

      Kennt ihn einer. Hat einer damit schon Erfahrungen gemacht. Kann hier jemand ungefähr das Preisniveau einschätzen?

      Besten Dank!
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 14:03:42
      Beitrag Nr. 895 ()
      Hallo,

      NetsroT, ich kenne mich im Überseebereich nicht so gut aus, aber auf den ersten Blick scheinen mir die Preise (z.b. Zwalu 01 für 26,90) günstig bis sehr günstig zu sein.

      Offensichtlich keine schlechte Adresse für Neue-Welt-Freaks!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 15:42:02
      Beitrag Nr. 896 ()
      Moin,

      Nestro, habe mal bei dem Online-Händler reingeschaut...

      - große Auswahl
      - faire bis recht günstige Preise
      - kauft wahrscheinlich bei zwei, drei großen deutschen Importeuren ein
      - das Programm enthält teilweise bekannte (Massen-)Marken, die z.B. auch in der METRO laufen

      Fazit: die Weine gibt es zwar auch woanders, aber warum nicht zu diesen annehmbaren Preisen einkaufen. Ziel des Shop-Inhabers scheint es zu sein, über die Funktionen der Seite wie z.B. "nach Geschmacksempfindungen den richtigen Wein finden" Kundschaft aufzubauen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 20:11:18
      Beitrag Nr. 897 ()
      Moin,

      im Glas liegt ein 2001er Pinot Noir von Nittnaus aus dem Burgenland, mit 12 Euro fair gepreist. Der Wein entspricht einem Typus eines Österreichers wie ich ihn mir vorstelle. Er ist recht saftig, weich und voll, die Tannine sind schon gut integriert. Er schmeckt aber keineswegs gemacht, sondern wirkt recht eigenständig, vielleicht im Abgang etwas zu weich.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 20:49:53
      Beitrag Nr. 898 ()
      EKonti,

      du schriebst "nach Geschmacksempfindungen den richtigen Wein finden"
      Nach all den Jahren kennst Du doch meinen Geschmack.
      Kannst Du mir nicht mal was schicken was mir schmeckt ?Hatte eigentlich gehofft im Probenpaket etwas Sauterness artiges zu finden. Schau mal in Deine email

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 23:21:00
      Beitrag Nr. 899 ()
      Guten Abend,

      E-kontakter, Deine Einschätzung eines österreichischen Rotweins trifft in ihrer Essenz gewiss auch auf viele Weisse zu - das macht sie mir sympathisch und zuverlässig trinkbar.
      Nach einem Rest des nochmals empfohlenen O.T. von Velich als wunderbar harmonischer Cuvee aus dem Burgenland und einem Rest Letterlay Spätlese tr. von Müllen 99 (die Lage war im Vergleich zum 2002er Wein klar wiedererkennbar), der am 3.Öffnungstag seine Reife stärker offenbarte, doch nach wie vor sehr rund-fruchtig und spannungsgeladen zugleich schmeckte (mir schmecken die Müllen-Weine vor 2000 weiterhin besser als die danach), erweist sich Schäfer-Fröhlichs 2002er Bockenauer Riesling Kab. tr. als Siegerwein irgendeiner "Capital"-Verkostung, vor allem aber als hoch bepunkteter Hofschuster-Wein (ich schwankte bei der Bestellung beim Vergleich mit dem ähnlich bewerteten Halenberg halbtr. von Schönleber) als zu Recht gelobter Riesling mit viel Mineralik und Tiefe, für einen Kabinett bemerkens- und empfehlenswert.
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 23:24:43
      Beitrag Nr. 900 ()
      Hallo,

      Ekonti, bei Kössler habe ich mal einen Roten von Nittnaus erstanden. Der war in Ordnung, aber nicht so beschaffen, daß er sich meinem Gedächtnis eingebrannt hätte.

      Im Glas lag eben der Riesling GG 01 aus dem Birkweiler Kastanienbusch von Rebholz. Dieser exzellent balancierte, kraftvolle, aber niemals fette Wein wurde sowohl vom GM als auch von Hofschuster mit 94 Punkten bedacht. Das ist eine Bewertung, der ich mich gerne anschließe. Vor allem die ungeheure Länge macht den Wein zu einem Erlebnis.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 08:34:06
      Beitrag Nr. 901 ()
      Moin!

      Frohnau, bei Schäfer-Fröhlich habe ich gerade gestern ein Probierpaket geordert, dfer von dir erwähnte Wein ist dabei. Ich werde berichten! Gegen Schönlebers halbtrockene 2002er wird er es aber schwer haben, die waren bei mir Volltreffer...

      Ekonti, mit Rotwein aus Österreich habe ich mich immer etwas schwergetan. Ich kam gut zurecht mit den dort gekauften und getrunkenen gehobenen Supermarktroten (in Ö auf deutlich höherem Niveau als hier), aber von den wirklich mit Anspruch auftretenden (und hier beim Händler auf Proben gekosteten) hat mich noch keiner zur Kauf überzeugen können.

      Forticus, mein Tip für einen Wein im Sauternesstil wäre der Château La Rame 1998 , Saint Croix du Mont. Hatte ich bei K&U gekauft, ist dort leider vergriffen ( http://www.weinhalle.de/cgi-bin/weinhalle?ID=09BqsgSQYPzIJMb… ). Aber vielleicht kannst du den woanders auftreiben? Mich hat dieser Wein jedenfalls begeistert, und erschwinglich ist der auch noch!

      Ebenfalls begeisternd und noch erhältlich ist der Chateau Haut Theulet 1999 Monbazillac
      http://dessertweine.de/ht001.htm . Sonst kann man erschwingliche Weine im Sauternes-Stil auch am Neusielersee finden, etwa der Ruster Ausbruch von Peter Schandl (gibt es bei Mövenpick).

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 09:13:42
      Beitrag Nr. 902 ()
      Moin,

      der Herdentrieb...da werde ich doch auch mal etwas bei Schäfer-Fröhlich ordern.

      Hornwatz, auch dieser Nittnaus kommt von K&U, wie Du schon schreibst, er ist wirklich in Ordnung. Gerade beim Spätburgunder bleiben nur die Prachtexemplare in Erinnerung. Der exzellente kaum zu übertreffende SB von Rebholz liegt mir dauerhaft auf der Zunge. Dieses "Qualitätsmerkmal" schaffen nur ganz wenige Weine. Übrigens auch die Scheurebe von Laible, die sich nun optimal präsentiert. Leitweine.
      Leider bekomme ich von Herrn Rebholz nie eine Antwort, der Kastanienbusch ist genauso exzellent wie Du ihn beschreibst.

      HHanseat, Frohnau, mir gefallen z.B. die kleinen Zweigelts und Blaufränkischen als Tischweine auch immer recht gut. Die Hochgelobten sind fast alle "kultig" geworden, soviele Kultweine kann es in einem Land doch gar nicht geben.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 22:12:28
      Beitrag Nr. 903 ()
      Moin!

      Wo wir gerade beim Thema Österreich waren: heute abend wollte ich eigentlich nur einen netten Begleiter zum Käsebrot aufmachen,habe dann aber einen unerwarteten Volltreffer gelandet mit dem 2000er Loiser Berg, ein Mittelklasse-GrüVe von Bründlmayer für unter 10 €. Aber was für ein Wein findet sich da in meinem Glas! Ungemein geschmeidig, tief, mineralisch, dicht, einfach gut! Profitiert von etwas Luft und Wärme. Der erreicht die 90er-Marke, und zu dem Preis was besseres Trockenes findet man in Deutschland auch kaum. Direkt nach dem Kauf war dieser Wein nur ordentlich (oder meien Probeflasche war ein Schleichkork, weiß man ja nie so genau).

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.03.04 19:48:12
      Beitrag Nr. 904 ()
      Moin!

      Heute sind meine Schäfer-Fröhlich Weine angekommen. Prompter Service und faire Versandkosten. Ich war ja neugeirig und habe gleich den 2002er Bockenauer Riesling QbA tr. (das ist der Capital-Sieger, Frohnau, meintest du den oder hattest du Kabinett?) geöffnet. Und ich bin beeindruckt! Mineralisch, fast schon etwas bitter, geschmeidig, balanciert. Für 6,50 selten etwas besseres im Glas gehabt. Kann so weiter gehen!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.03.04 20:18:36
      Beitrag Nr. 905 ()
      Nabend,

      HHanseat, den GV von Bründlmayer muß ich nicht haben (ich werde mit der Sorte nicht richtig froh), aber ich sehe schon, daß ich mir auch was bei Schäfer-Fröhlich bestellen muß...zumal ich das für den 03er vorgesehene Geld vermutlich doch nicht so schnell zur Gänze investieren werde....

      Wann machen wir unsere nächste Online-Probe?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 11.03.04 21:18:13
      Beitrag Nr. 906 ()
      Nabend,

      gerade beschäftige ich mit dem Riesling Zöbinger Heiligenstein 02 vom Weingut Hirsch;

      Helles bis mittleres Gelb, ziemlich viskos. Sehr schöne, komplexe Nase, Zitrus, gelbe Früchte, mineralische Noten. Am Gaumen wieder Zitrus, fordernde Säure, die aber durch den hohen Extrakt sehr gut abgepuffert wird. Intensive Mineralik. Viel Druck, aber auch viel Brillanz am Gaumen, äußerst nachhaltig. Einer der schönsten Österreicher, die mir bislang untergekommen sind. 94 +.

      So, und jetzt schaue ich mal nach, wie dieser löblicherweise mit einem Schrauber verschlossene Wein bei wein-plus bewertet wurde....


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 11.03.04 23:20:54
      Beitrag Nr. 907 ()
      Guten Abend,

      HHanseat, ja genau den Bockenauer Riesling Qba meinte ich (Kabinett-Weine von den Fröhlichs gibt es gar nicht, warum auch immer - dass der Qba chapitalisiert ist, kann ich mir nicht vorstellen) - die 89 Hofschuster-Punkte scheinen mir gerechtfertigt, der Wein ist wirklich sehr dicht, mineralisch und cremig zugleich und steckt die Nahe-typisch kräftige Säure gut weg (mir kommt das so vor, weil ich vielleicht angesichts der anhaltenden Winter-Kälte weiterhin Probleme mit Riesling-Säure habe). Ich bin gespannt auf den Vergleich mit dem 2001er-Pendant und der S-Klasse 2002. Fröhlich jun. meinte neulich übrigens, der 2003 würde durch frühe Lese kein Säure-Problem haben - mal sehen.

      hornwatz, Hirsch reizt mich auch (zumal Kamp- und Kremstal meine Favoriten in Österreich sind, weil sie neben der Fruchtigkeit und Rundheit anderer Anbaugebiete auch Struktur und Mineralik bieten - so mein Anfänger-Eindruck nach bisherigem Geschmacksstand), hast Du ihn über PdP bezogen?

      Heute abend habe ich zum letzten Mal einen Genossenschafts-Wein geöffnet, einen Riesling Smaragd von den Freien Weingärtnern Wachau für rd. 10 €. Der Wein schmeckte nach rein gar nichts und wurde für eine Sauerkraut-Verkochung beiseite gestellt. Da tröstet zumindest ein Roter Veltliner von Frau Eichinger mit seiner Würze .
      Avatar
      schrieb am 11.03.04 23:37:05
      Beitrag Nr. 908 ()
      Moin!

      Frohnau, der Schäfer-Fröhlich weiß noch immer zu gefallen. 89 kommt ganz gut hin, vielleicht ein Pünktchen weniger. Jednefalls viel Wein fürs Geld. Ein sehr interessanter Stil, erinnert mich ein wenig an Österreich. Ich bin gespannt auf die anderen Weine.

      Ob 2003 eine frühe Lese das richtige Mittel war, kann ich schwerlcih beurteilen. Ich hege jedoch Zweifel. Schönleber hat lange hängen lasen, könnte ein interessanter Vergleich werden, teilweise sind es ja die gleichen Lagen.

      Die FWW scheinen deutlich abgebaut zu haben. Schade...

      Hornwatz, wie teuer ist denn dein Hirsch? Klingt interessant, Bründlmayers Heiligenstein habe ich stets mit Genuß getrunken, solange ich ihn nicht bezahlen mußte :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.03.04 23:50:26
      Beitrag Nr. 909 ()
      Hallo,

      nach der Eloge auf den Loiser Berg von Bründlmayer habe ich mal nach dem Preis geschaut: bei "Oesiwein" gibt es ihn für 9,9 € €, bei dem unseligen Hawesko kostet er gleich 4 € mehr (kann man dann ja von der Aktien-Dividende zahlen ...)
      Neugierigerweise habe ich doch noch den "S"-Klassen-Riesling von Fröhlich geöffnet - Hofschuster hat Recht, bloss liegen lassen, wirkt momentan ziemlich verschlossen, tatsächlich tabakig (gefällt mir als Ex-Raucher von Flake-Tabak gut), aber fällt gg.dem QbA zur Zeit ab.
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 00:08:57
      Beitrag Nr. 910 ()
      Naja, so richtig billig war mein in der Tat über PdP bezogener Hirsch mit 19,90 Euro leider nicht. Es handelte sich aber auch um einen der besten trockenen Rieslinge meiner Säuferkarriere überhaupt!
      Ein wirklich exzellenter Wein, der sich im Laufe des Abends immer mehr geöffnet hat. Trotz des Preises konnte ich nicht umhin, zwei Flaschen nachzubestellen....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 09:56:10
      Beitrag Nr. 911 ()
      Hallo,

      nach dem mich nun eine Erkältung schon mehr als eine Woche plagt möchte ich mich auch noch mal kurz zu Wort melden. Heute erhielt ich mal wieder von Kierdorf das wöchentliche Rundschreiben zur aktuellen Verkostung (werde es heute mal wagen, die Hundertpunkter Da Capo von Pegau und Eiswein von Dönnhoff reizen sehr) inklusive ein sehr interessanter, der Werbung dienender Text über diverse Weingüter die in diesem Jahr ins Programm genommen werden und an den Mann/Frau gebracht werden müssen. Sehr übereinstimmen kann ich mit folgender Aussage von Thomas Kierdorf, die die Jahrgangsproblematik (heterogenen Jahrhundertjahrgang) bestens beschreibt:


      Noch ein paar Worte zum Thema Säure. Ein Punkt, der bei Weinfreunden durch diverse voreilige Publikationen in der Presse zur skeptischen Beurteilung des Jahrgangs 2003 führt.
      Das Wichtigste ist: Fangen Sie an, die 2003er zu probieren. Sie werden bei Weinen der deutschen Spitzenwinzer völlig ausreichende Säurewerte vorfinden. Hier ist nicht der analytische Wert der Säure, sondern die geschmackliche Intensität der Säure von Bedeutung. Generell liegen die Säurewerte in Deutschland niedriger als in den letzten Jahrgängen. Aber der ungewöhnlich hohe Weinsäureanteil ist für die knackige gefühlte Säure im Mund hauptverantwortlich. Gegenden mit steinigen Böden wie Mosel, Nahe und Rheingau scheinen unanfälliger gegen Säureprobleme wie Rheinhessen, Pfalz oder noch südlicher liegenden Weinanbaugebieten mit sandigen oder stark kieshaltigen Böden. Reben, die nicht perfekte Laubarbeit im Laufe des Jahres genießen konnten, bekamen Trockenstreß. Millionen von Litern Wasser wurden zur Bewässerung eingesetzt, um dem Trockenstreß entgegenzuwirken. Markus Schneider hat das bereits sehr früh erkannt und hat so mit dieser Maßnahme einen exzellenten Jahrgang eingebracht. Dies wird aber nicht bei allen Winzern so sein. Dieser Jahrhundert-Jahrgang wird so in einer noch nie dagewesenen Weise qualitätsmäßig polarisieren. Denn nie zuvor konnte man bei einem so großen Jahrgang in Deutschland so viel Fehler im Weingarten machen. Weine, die im jetzigen Stadium im trockenen Bereich Bitterstoffe aufweisen, werden von uns nicht gekauft und angeboten werden. Diese Bittersoffe werden sich in den kommenden Monaten massiv verstärken und zur fruchtigen Leblosigkeit führen. Nie zuvor waren wir verkostungsmäßig derart gefordert wie bei diesem Jahrgang.


      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Falls jemanden die weiteren Ergüsse von TK interessieren sollte, kann ich diese gerne per Privatmail weiterleiten. Vor allem, die Bewertung von P.J. Kühn sind sehr interessant und decken sich mit meiner Einschätzung von der Prowein. Kühn sollte man 2003 unbedingt probiert haben.
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 11:18:26
      Beitrag Nr. 912 ()
      muß mal eine Arbeitspause einlegen, um 10:40h allerdings ohne Korkenzieher.

      Ich lese zwar erst seit einigen Tagen wieder mit, aber der Eindruck den ich und früher auch andere Leser
      schon hatten ist, daß hier auf hohem Niveau getrunken wird. Bei einigen von euch wundere ich mich, ob ihr neben
      eurem normalen Kühlschrank noch einen für Wein habt. Wenn ihr schreibt "...heute im Glas...", kommen die
      Flaschen dann in den Kühlschrank, oder sind sie kaufmännisch gesprochen "durchlaufende Posten" und abends dann leer?

      Nachdem ich nun meine Weindatenbank auf Vordermann gebracht habe, ergibt eine Suche nach Weinen mit
      "Bestand 1" Stücker 64 Flaschen. Frage ich zusätzlich nach "Rotwein", sind es immerhin noch 21 Flaschen,
      von denen ich seinerzeit absichtlich einige doppelt geordert hatte um eine 2. Probe zu machen. Allerdings
      bin ich nun nicht mehr so drin wie 2001. Wenn ich in meinem Bestand nun beispielsweise einen
      "1999er Erbacher Honigberg Spätburgunder Rotwein QbA trocken" finde, so kann ich mir ungefähr vorstellen,
      daß ich den gelegentlich mal zum gewöhnlichen Abendessen dazustelle oder zum besseren Braten verkoche.
      Aber bei einem
      "1994er Les Hauts de Montmirail Gigondas" oder einem geschenkten
      "1998er Chateaux Du Margaux Pavillon Rouge" oder
      ganz ohne Jahrgangbezeichnung einen "Kurelius rouge"
      weis ich nun nicht recht, ob sich die eher für die goldenen Hochzeit in 40 Jahren oder zum Glühweinverkochen
      eigenen. Was ließt man denn heute so, außer diesem thread? Um 2001 habe ich den Johnson gekauft, aber da steht nun auch nicht alles und jeder drin.

      HHanset,
      danke für die Sauternes Tips. Den Chateau Haut Theulet Monbazillac hatte ich sogar schon mal, von 1994.
      Den gabs bei den Eltern zu Weihnachten 2000. Damals habe ich mir notiert "gelber Lack, honigartig dicklich süßlich mit einen scharfen Stich Äthanol". Wer meinen abschmeck-Stil kennt, weiß, daß so ein Kommentar
      nicht unbedingt negativ gemeint ist.

      Im Glas,
      am Mittwoch einen Göttelmann 1999er Münsterer Kerner Spätlese aufgemacht. Bei nur 8% Alkohol besonders
      süß. Bei nur EUR 5,00 (damals) habe ich hier eigentlich schon meinen Dessertwein zum "knabbern" beim Fernsehen.
      Obwohl an dem Abend die Flasche wegging, hatte ich am Morgen keine Probleme wie beim Grauburgunder. Der 1994er
      Riesling Eiswein vom Wibbes ist auch nicht viel süßer, hat aber 18% Allolol und mit EUR 40,00 für die halbe
      Flasche ist der wohl eher zu repräsentativen Zwecken zur Goldenen Hochzeit 2044 geeignet.

      Zu dem 99er Göttelmann Kerner Spätlese habe ich notiert:
      F: leichtes Gelb; N: Frische satte Grapefruit; G: sehr süß; M: mittelkräftige Konsistenz, honigsüß; A: lange süß; Fazit: bei nur 8% Alkohol lecker zum Naschen, gerne wieder. Die Note in meinem System wäre so um die 2-3, da bei Zimmertemperatur der eine oder andere Fehler nicht verborgen blieb.

      Wie ich gelesen habe ist Kerner eine Züchtung aus Riesling und einer Rotweitraube. Nachdem der Grauburgunder insgesamt über mehrere Winzer nicht so der Bringer war, werde ich mal bei Kerner weiterprobieren.
      Empfehlungen nehme ich gerne entgegen, möglichst mit Lieferantenangabe.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 12:00:27
      Beitrag Nr. 913 ()
      Hallo,

      Jörg, nachdem mich Kühns 03er auf der Prowein sehr beeindruckt haben, interessiert mich Kierdorsf Meinung dazu schon!

      Forticus, ich fange erst abends mit dem Weintrinken an. Eine geöffnete Flasche wird dann aber in aller Regel auch leer...

      Der Pavilllon Rouge ist der Zweitwein von Chateau Margaux, und nach allem, was man drüber liest, dürfte das schon ein recht feines Stöffchen sein, welches noch ein paar Jahre Lagerzeit vertragen kann (aber keine 40).

      18% beim Eiswein vom Wibbes?:confused: Meines Wissens ist das Aufspriten von Eiswein in Deutschland nicht erlaubt:D :D
      Kann es sein, daß du den Eiswein mit dem Traubenlikör verwechselt hast ;)?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 12:18:10
      Beitrag Nr. 914 ()
      18% beim Eiswein vom Wibbes? Meines Wissens ist das Aufspriten von Eiswein in Deutschland nicht erlaubt

      Doch wahrscheinlicher ein Tippfehler und es soll 8% heißen.

      Bernd, schicke dir den Newsletter und Anhang.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 12:38:13
      Beitrag Nr. 915 ()
      Hallo,

      Scandi, bin auch an Kierdorfs mail interessiert (der Mann sollte vielleicht doch mal jemanden beauftragen, seine homepage zu überarbeiten, z.B. die jahrealte Preisliste).

      Forticus, ich trinke im Winterhalbjahr Wein nie aus dem Kühlschrank und mittlerweile häufig lieber zimmerwarm als kellerkalt (bringt halt mehr Aroma zum Vorschein, wird auch durch kurze Mikrowellenerwärmung befördert), am Wochenende auch schon mal nachmittags.

      Weinhändler Kern ist ja sehr um seine Kunden besorgt, heute befragte er mich nach meinen Eindrücken seiner Lieferung - ich habe halt sehr höflich geantwortet (ausser dem Holzapfel nur Enttäuschungen). Mitte Juni kommen seine demnächst 8 österreichischen Winzer für 2 Tage nach Aachen.
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 13:13:19
      Beitrag Nr. 916 ()
      Hornwatz,
      wenn Du dann um diese Tageszeit schon so gut drauf bist, dann ist das wohl noch das Restblut im Alkohol von gestern.

      Was bedeutet den "Zweitwein" ? Kratzen sie da die Reste des Erstweines aus den Fässern ?

      Hornwatz/Scandi,
      es war kein Tippfehler. da steht 18% auf der Flasche Eiswein von 1994 und dahinter noch "Gold.PM-LWP1996". Die Preisrichter haben sich sicher was dabei gedacht. Oder ist die Ladesweinprämierung nur eine Marketingmasche für Winzer aus der zweiten Reihe?

      Ich habe vom Wibbes auch noch einen Hauswein, 97er Riesling Kabinett mit 0,3g/L Restzucker. Vielleicht ist ja auch ein Grund warum Winzer unbekannt bleiben, daß sie nach Lust und Laune der Natur das machen, was ihnen die Laune der Natur anbietet und nicht wie so mancher berühmte Winzer versucht jedes Jahr den selben Geschmack zu produzieren mit einem Cuvee wo solange zusammengekippt und gerüht wird, bis es wieder schmeckt wie letztes Jahr?

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 13:28:30
      Beitrag Nr. 917 ()
      Hallo,

      Forticus, die Chateaus im Bordelais produzieren sehr häufig zwei Weine pro Jahrgang. Einmal das Aushängeschild, das unter dem Namen des Gutes verkauft wird, und einmal eine preiswertere Qualität mit Phantasienamen. Diese "Zweitweine" sind, wenn es sich um sehr gute Erzeuger handelt, oft immer noch realtiv hochklassig.

      Wat der Wibbes sich da für nen Eiswein zusammengezaubert hat, ist mir immer noch nicht klar. Eiswein trocken, vergoren mit Superturbohefen?

      Die Preismünzen kann man ziemlich vernachlässigen.

      Vielleicht ist ja auch ein Grund warum Winzer unbekannt bleiben, daß sie nach Lust und Laune der Natur das machen, was ihnen die Laune der Natur anbietet und nicht wie so mancher berühmte Winzer versucht jedes Jahr den selben Geschmack zu produzieren mit einem Cuvee wo solange zusammengekippt und gerüht wird, bis es wieder schmeckt wie letztes Jahr?

      Nee, eigemtlich ist genau das Gegenteil der Fall. Die besten und renommiertesten deutschen Winzer versuchen, beim Ausbau ihrer Weine so wenig wie möglich zu "machen", während die Winzer der dritten Reihe, die keine entsprechende Weinbergsarbeit geleistet haben, an ihrem nicht so hochwertigen Lesegut herummanipulieren (müssen).:laugh:

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 13:41:48
      Beitrag Nr. 918 ()
      Hornwatz,
      ich hatte nicht den Eindruck im Januar, daß der Eiswein "trocken" sei. Im Gegenteil, er erschien mir als leckerer süßer Wein. Auch die Flasche mit 0,375 L sagt meinem Trnikverhalten zu. Nur aufgrund des Preises trinke ich nicht jeden Abend ein Fläschen.

      Ich meine der Wibbes hat mir vor 2-3 Jahren mal gesagt, daß der Eiswein so um die 140 Grad Oechsle hatte. In seiner Preisliste steht noch eine 92er Auslese mit dem Hinweis 123 Grad Ochsle.

      Nun kanne ich mich mit der Oechsle Skala nicht so gut aus,
      aber so weit ich mich entstinne liegt die Häufigkeitsverteilung unterhalb der IQ Skala: Wenn ein QbA mit 60(?) Oechsle in seiner Häufigkeit einem IQ von 100 ensprcht, so dürfte der Eiswein oder eine Trockenbeerenauslese jenseits von IQ 150 liegen.

      Gruß
      Forticus derdurchschnittliche Anleger
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 13:42:39
      Beitrag Nr. 919 ()
      Hallo Forticus,

      18% und Eiswein - ist schon eine Rärität. Ich probierte mal eine trockene Beerenauslese von Sonnenberg/Ahr die auch ca. 16% hatte. Bernd, wie war das noch mal genau?

      Doch dachte ich immer, dass Hefen ab einen Alkoholgrad von 16% absterben würden und Reinzuchthefen hin oder her, nichts mehr gehen würde. Da werde ich mal das geheiligte Weinforum fragen ob einer der "Experten" mir das mal erklären kann.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 13:49:29
      Beitrag Nr. 920 ()
      Hallo alle,

      da das weiterleiten des Newsletter bei Bernd einen Rechnerabsturz zufolge hatte, versuchen wir es mal über diese Plattform. Allerdings, mit der Bitte diese Texte nicht weiter zu kopieren.

      Liebe Weinfreunde,

      in den letzten Wochen haben wir intensive Verkostungsrunden besucht. Hier einige Impressionen:

      An diesem Montag waren wir im Rheingau bei Peter Jakob Kühn und haben dort den kompletten Jahrgang 2003 probiert. Nachdem wir bereits auf der Messe Prowein in Düsseldorf die ganz wichtigen Dinge probiert hatten, war uns klar, daß seine Kollektion zum Besten gehört, was im Rheingau in diesem Jahrhundert-Jahrgang gewachsen ist.
      Die Verkostung mit ihm vor Ort wurde dann quasi die Kür nach dem Kurzprogramm.
      Immer wieder probieren wir am liebsten bei Weingütern, für die wir uns ganz besonders einsetzen, vor Ort im Keller. Denn da ist dann schonungslos offengelegt, was der Jahrgang alles zu bieten hat und wo der Winzer noch „Wunderwaffen“ in der Hinterhand hat.
      So auch bei Peter Jakob Kühn. Bereits sein Basiswein QbA trocken aus den Oestricher Lagen zeigt, warum wir von einem Jahrhundert-Jahrgang 2003 in Deutschland sprechen können und müssen. Da kommt keine Basis ins Glas, sondern eine goldgelbe hochkarätige Spätlese trocken mit einem Mineralik-Andruck, dass sämtliche Geschmacksrezeptoren voll aktiviert werden. Dieser Wein wird in dieser Kategorie sicherlich zum Besten gehören, was in Deutschland gewachsen ist.
      Für die hohe Qualität ist seiner Meinung nach ausschlaggebend, daß seit Jahren in seinen Weingärten eine circa 1,50m hohe Laubwand bei allen Reben gepflegt wird. Dadurch ist die Rebe noch mehr gezwungen, zur ausreichenden Versorgung des höheren Blattanteils noch tiefer zu gründen. Das wirkt sich dann in besonders heißen Jahren noch positiver aus, weil dann die „tiefergelegten“ Wurzeln die rigiden Wasservorräte nach oben bringen können.
      Besondere Bedeutung misst Peter Jakob Kühn der Arbeitsweise zu, dem nach Süden gewandten Blattbestandteil auf Höhe der Trauben, die sich lediglich maximal 50cm über Bodenniveau befinden, möglichst lange ganz geschlossen zu halten. Dies verhindert Sonnenbrand und Trockenstreß.
      Gerade in 2003 war so die Rebe geradezu gezwungen, an ihre Grenze zu gehen. Dieser erhöhte Druck hat weiterhin Mineralstoffe und Aromenvielfalten in die Trauben eingelagert, die in normalen Jahren nicht nach oben getragen werden.
      Gerade das breit aufgefächerte Aromenspektrum zeigt sich in einem bei Peter Jakob Kühn so noch nicht gewachsenen Doosberg , der einer Spätlese trocken entspricht. Nachdem wir im Verkostungsraum diesen Wein probiert hatten, gingen wir in den Keller, um noch weitere Weine direkt vom Faß zu testen. Und bei solch einer Gelegenheit stoßen wir (und deshalb machen wir die wichtigen Proben lieber am Weingut als auf Messen) auf die kleinen Überraschungen, die wir anders nicht entdecken können. Der Doosberg ist nämlich ein abgestufter Doosberg , und dies entspricht einer hochkarätigen trockenen Auslese.
      Wir probieren nochmals diese abgestufte Auslese trocken und notieren dazu: Wiederum goldgelbe Farbe. Der Duft erinnert in der Gradation an eine Beerenauslese, die mit trockenen Aromen gedeckt wird. Im Mund expressive Wucht mit Mineralik, kräftiger Säure und Süße. Perfekt gebundener Alkohol bei 13,5°. Ein Wein, der bei den trockenen deutschen Spitzenweinen in der absoluten Spitze liegen wird.
      Der Preis von € 12,90 ist für diese Qualität unglaublich. Sämtliche Weine bei Peter Jakob Kühn werden in diesem Jahr nicht teurer.
      Und das ist das eigentlich Sensationelle an diesem Jahrgang in Deutschland. Der Weingenießer wird nie dagewesene Qualitäten zu unveränderten Preisen erhalten können.
      Das treibt jedoch Peter Jakob Kühn fast zur Verzweiflung: „Was soll ich denn machen? Ich kann doch nicht selbst die Basis-Qualitäten, die im Spätlese-Bereich liegen (und darunter wurde bei den Kühns nichts gelesen), zu oder -Preisen anbieten.“

      Nachdem wir die -Auslese trocken nochmals verkostet haben, entdecke ich ein tolles Holzfaß und was ich sehe ist wie eine Fata Morgana. Auf dem Fassanhänger steht eine Auslese trocken. Eigentlich ist ja bei Schluß. Nicht aber in 2003. Da stehen die Symbole für eine noch niemals gelesene trockene Traubenqualität aus der Lage Doosberg. Der stramme Bursche hat aber im Moment leider aufgehört zu gären und steckt bei 40 Gramm Restzucker. Peter Jakob Kühn ist aber guter Dinge und hat sich seine Beruhigung vor einigen Tagen bei einem Besuch bei Reinhard Löwenstein geholt, für den das ja eine Normalität ist. Diese Superqualität wir dann ab September, wenn er denn durchgärt, als Qualität angeboten werden. Besonders glücklich ist Peter Jakob Kühn über das Fass, welches neben der -Qualität aus dem Doosberg steht. Ein weiterer -Bursche aus der neu dazu gepachteten Lage St. Nikolaus aus Oestrich. Diese Lage befindet sich wie viele Spitzenlagen in Deutschland im Kirchenbesitz. Bereits als Jugendlicher hat Peter Jakob Kühn von dieser Lage geträumt, sie zu besitzen. Außergewöhnlich enge Bestockung mit uralten Reben, die äußerst arbeitsintensiv bearbeitet werden muß. Leider war sie an einen Winzer verpachtet, der diese Lage als unrentabel ansah und gelinde gesagt nichts dafür tat, die Wertigkeit dieses Filet-Stückes herauszustellen. Mit großem Verdruß musste Peter Jakob Kühn das „Herunterkommen“ der Lage beobachten. Im letzten Frühjahr wurde es dann Ernst. Durch Zufall, die Lage ist nicht so leicht zu erreichen, kam er an einem Vormittag am St. Nikolaus vorbei und musste mit ansehen, wie Anstalten gemacht wurden , diesen schwer zu bearbeitenden Weingarten zu roden. Er wendete sich direkt an die Kirche, konnte das Vorhaben stoppen und bewarb sich sofort auf die Pacht. Nach einem monatelangen Gerangel mit einem anderen Weingut, welches nicht aus der Ortschaft stammt, erhielt er im Herbst den Pacht-Zuschlag.
      In der Zwischenzeit bewirtschaftete er aber trotz Rechtsunsicherheit mit eigenem Risiko diese Toplage und erntete so den ersten Jahrgang mit einer Spitzenqualität. Hoffentlich kommt er dann auch im Herbst auf die Flasche. Denn ebenfalls wie sein Bruder aus dem Doosberg hat er aufgehört zu gären. Da sind wir allerdings auch guter Dinge, daß der circa ab Mai wieder blubbert und die restlichen Grammzahlen Restzucker noch abarbeitet, um geschmacklich trocken zu werden.

      Thema Süßwein:
      Absolute Weltklasse sind in diesem Jahr die Süßen von Peter Jakob Kühn. Sämtliche Süßweine stammen aus der Lage Oestricher Lenchen, die wegen ihrer leichten Tal-Lage mehr für Süß- als für trockene Weine prädestiniert ist. Bereits sein Kabinett ist eine verkappte hochkarätige Spätlese mit strotzender Frucht von weißen Pfirsichen und Aprikosen. Genau diese Obstfruchtansätze ziehen sich durch alle Prädikatsstufen bis zur Beerenauslese hoch.
      Außergewöhnlichster Wein des gesamten Jahrgangs ist ohne Zweifel die Auslese aus der Teilparzelle Eiserberg. Ein Traubengut mit der ungewöhnlichen Zahl 42 Gramm Trockenextrakt wurde eingebracht und ist in der Gärung bei 155 Gramm Restzucker stehengeblieben. Ein Most, den Peter Jakob Kühn sich selber überlassen hat, und der bei 14,8° aufgehört hat zu gären.
      Er bezeichnet diesen Wein als „Geschenk der Natur“. Ein Elixir mit einer geschmacklichen Bandbreite wie ich so noch nie erlebt habe. Seine äußerst differenzierten Geschmacksprofile brennen ein Feuerwerk voll geschmacklicher Wollust ab. Das ist Wein mit Tendenz zur Legende. Ein profundes Beispiel dafür, was die Natur schaffen kann, wenn der Mensch nur begleitend eingreift.
      Der Süßwein-Jahrhundertjahrgang bei Peter Jakob Kühn:
      Lenchen Kabinett 0,75l 9,50
      Lenchen Kabinett 0,375l 4,90 Sonderfüllung
      Lenchen Spätlese 0,75l 14,50
      Lenchen Spätlese 0,375l 7,50 Sonderfüllung
      Lenchen Auslese Eiserberg 0,375l 29,90
      Lenchen Auslese 0,375l 22,50
      Lenchen Eiswein 0,375l 47,90
      Lenchen Beerenauslese 0,375l 57,90
      Bei den beiden Weinen Kabinett und Spätlese lassen wir uns speziell 0,375l Flaschen füllen.
      Sämtliche werden wir voraussichtlich in einer Probe vom 24. – 27. März präsentieren. Dort können dann die Sonderfüllungen geordert werden. Es freut uns ganz besonders, daß wir Ihnen diese Sonderfüllungen für kleines Geld anbieten können.


      Noch ein paar Worte zum Thema Säure. Ein Punkt, der bei Weinfreunden durch diverse voreilige Publikationen in der Presse zur skeptischen Beurteilung des Jahrgangs 2003 führt.
      Das Wichtigste ist: Fangen Sie an, die 2003er zu probieren. Sie werden bei Weinen der deutschen Spitzenwinzer völlig ausreichende Säurewerte vorfinden. Hier ist nicht der analytische Wert der Säure, sondern die geschmackliche Intensität der Säure von Bedeutung. Generell liegen die Säurewerte in Deutschland niedriger als in den letzten Jahrgängen. Aber der ungewöhnlich hohe Weinsäureanteil ist für die knackige gefühlte Säure im Mund hauptverantwortlich. Gegenden mit steinigen Böden wie Mosel, Nahe und Rheingau scheinen unanfälliger gegen Säureprobleme wie Rheinhessen, Pfalz oder noch südlicher liegenden Weinanbaugebieten mit sandigen oder stark kieshaltigen Böden. Reben, die nicht perfekte Laubarbeit im Laufe des Jahres genießen konnten, bekamen Trockenstreß. Millionen von Litern Wasser wurden zur Bewässerung eingesetzt, um dem Trockenstreß entgegenzuwirken. Markus Schneider hat das bereits sehr früh erkannt und hat so mit dieser Maßnahme einen exzellenten Jahrgang eingebracht. Dies wird aber nicht bei allen Winzern so sein. Dieser Jahrhundert-Jahrgang wird so in einer noch nie dagewesenen Weise qualitätsmäßig polarisieren. Denn nie zuvor konnte man bei einem so großen Jahrgang in Deutschland so viel Fehler im Weingarten machen. Weine, die im jetzigen Stadium im trockenen Bereich Bitterstoffe aufweisen, werden von uns nicht gekauft und angeboten werden. Diese Bittersoffe werden sich in den kommenden Monaten massiv verstärken und zur fruchtigen Leblosigkeit führen. Nie zuvor waren wir verkostungsmäßig derart gefordert wie bei diesem Jahrgang.


      Kurt Angerer
      Österreich Weißwein 2003
      Von der überragenden Qualität der Grünen Veltliner aus dem Jahrgang 2003 konnten sich einige Kunden bei unseren diversen Proben schon überzeugen. Kurt Angerer hat sicherlich noch auf den 2002er Jahrgang etwas draufgesattelt. Der Grüne Veltliner Kies, unser meistverkaufter Wein, den wir jemals hatten, trifft als 2003er circa 24. März ein. Dann sind auch sofort von diesem Klasse-Stoff Magnum-Flaschen erhältlich.
      Total begeistert sind wir von seinem neuen Wein, dem erstmals gelesenen Weißburgunder. Dichte Frucht mit großartiger Mineralik hat uns bewogen, den gesamten Inhalt der produzierten zwei Barriques zu kaufen. 420 Flaschen à 0,75l (€ 12,90) und 90 Magnums à 1,5l (€ 26,50) sind zu verteilen.
      Einen ganz homogenen hochwertigen Jahrgang hat Martin Nigl präsentiert. Hier sind auch die Rieslinge auf einem unglaublich hohen Niveau. Das Kremstal war hier höchstwahrscheinlich klimatisch gegenüber der Wachau im Vorteil.
      Neben der Auslese Eiserberg von Peter Jakob Kühn hat uns auf der Prowein in Düsseldorf ein Wein völlig in unseren Bann gezogen. Der Grüne Veltliner Smaragd Loibner Berg 2003 von F.X. Pichler. Franz Xaver Pichler spricht selber von den wohl besten Veltlinern, die er in seiner Karriere produziert hat. Gänzlich ohne Botrytis wurden Trauben mit höchster physiologischer Reife gelesen, die ihresgleichen suchen. Wenn man bei einem Preis von circa € 25,00 noch von Preis-Leistungsverhältnis sprechen darf, dann hier. In meinem Wein-Probier-Dasein habe ich schon tausende von Veltlinern probiert, aber dieser Wein hat sich bei mir auf der Festplatte eingebrannt und kann nicht mehr gelöscht werden.

      Bereits heute darf ich auf eine weitere große Verkostung hinweisen. Von unserer Geschäftstour in die Wachau vom 21. – 23. März werden wir zahlreiche Fassmuster mitbringen. Diese können dann im Zeitraum vom 24. – 27. März in der Vinothek probiert werden.

      Helmut Dönnhoff
      Nach unserem Besuch bei Peter Jakob Kühn haben wir als erster deutscher Händler den kompletten Jahrgang bei Helmut Dönnhoff mit ihm probieren dürfen. Der dritte Jahrgang in Folge mit überragender Qualität. Nur wie soll man beschreiben, daß der Jahrgang noch überragender ist. Wie im letzten Jahr sitze ich vor der Verkostungsliste zu Hause und weiß nicht, welchen Wein ich nicht listen soll. Was soll man überhaupt veröffentlichen?
      Die Weine haben eine Verspieltheit und Zartheit, die man dem Jahrgang nicht unbedingt zutraut. So schmeckt Perfektion.
      Bei Helmut Dönnhoff schmeckt der Kabinett nach Kabinett und die Spätlese nach Spätlese. Usw. Bezauberndes Fruchtspiel und Eleganz prägen wie immer seine Weine.
      Natürlich kann ich nach so einer Verkostung ziemlich genau einschätzen, welche Weine bei Parker im nächsten Jahr die 100 Punkte bekommen (aus meiner Sicht zwei) und kann 98 und 99 Punkte auch benennen. Deshalb kein Kommentar zu den Edelsüßen in geschriebener Form. Sobald die Weine verfügbar sind (circa Juni) kann sich jeder in der Vinothek in einer Probe ein Bild davon machen.
      Eines steht auf jeden Fall fest. Die Hermannshöhle Spätlese trocken ist die beste, die Helmut Dönnhoff jemals hatte und die wird äußerst, wirklich äußerst limitiert sein. Da kann und sollte sofort reserviert werden. Die Gutsrieslinge im fruchtsüßen und trockenen Bereich sind so gut wie nie und sind ab Mai erhältlich.
      Besonders erfreulich: Es wird keine nennenswerten Preissteigerungen geben.
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 19:21:50
      Beitrag Nr. 921 ()
      Nabend,

      kurz im Telegramm-Stil zur Probe bei Kierdorf:

      Riesling Doosberg (zwei Traube - eigentlich drei) trocken 2003, Faßmuster (Kühn): schon jetzt schön zum trinken, auch wenn noch leicht hefig. Beeindruckend die Ausdrucksstärke und Struktur. 88+ P.

      Gottesfuß Alte Reben 2002 (Van Volxem): kühle Mineralität, süßlich, druckvoll, körperreich, einfach nur groß. 93 P.

      Röttgen Alte Reben 2002 (Heymann-Löwenstein): Tabak, dicht, sehr mineralisch, süß, etwas Alkohol, beeindruckende Struktur und Wucht. 90+ P. (mich stört der spürbare Alkohol etwas)

      ... naja, über die Rotweine hülle ich den Mantel des Schweigens weil keine Ahnung. Probiert habe ich: Minervois Clos de l`Escandil 2001 von Aires Hautes (gutes PLV - 17,90 Euro), Ch-du-Pape 2001 von Le Cailloux und Ch-du-Pape 2000 von Villeneuve - beide irgendwie teuer und mir nicht viel bietend. Den Da Capo habe ich dann aus Kostengründen zugunsten des Eiswein ausgelassen.

      Riesling Lenchen Auslese Eiserberg, Faßmuster (Kühn - siehe Beschreibung von Kierdorf): Beerenauslese-Aromatik, Botrytis, sehr ausdrucksstark, viel Frucht und leider auch etwas Alkohol (14,8%vol.). Nicht mein Ding, doch objektiv gesehen schon eine Ausnahmeerscheinung - es gibt nur 500 Liter.

      Die beiden 2002 Spätlesen von Dönnhoff aus der Brücke und Hermannshöhle beeindruckend - doch der Eiswein Oberhäuser Brücke 2002 (0,375 = 85 Euro) - WOW! Zum niederknien wie man so schön sagt: dieser Wein hat alles, Frucht, Säure, Struktur und Süße im optimalen Verhältnis. Kann es mir nicht besser vorstellen - wollte auch kurz mal meine erste 100 zucken, gab dann doch "nur" 98 P. in der Hoffnung diesen Wein irgendwann noch zu begegnen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 21:01:11
      Beitrag Nr. 922 ()
      Nabend,

      Jörg, vielen Dank für das Einstellen des Kierdorf-Textes und die Notizen. Da wird man ja mal wieder richtig neidisch....

      Eiswein mit deutlicher Restsüße und 18% kann es definitiv nicht geben! Is nich wegen Is nich. Forticus, du willst uns wohl auf die Probe stellen;)?
      40 Euro sind übrigens schon ein relativ stolzer Preis. Der Eiswein aus dem Hühnerberg von Martin Müllen kostet 35...

      So, ich gehe jetzt in den Keller (nein, nicht zum Lachen...) und melde mich gleich wieder.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 21:41:10
      Beitrag Nr. 923 ()
      So, die Nr.5 aus 02 von Herrenberg ist jetzt in meinem Glas gelandet.

      Nachdem ich beschlossen habe, an diesem Wochenende nicht wie geplant zum Wein-Plus-Treffen zu fahren, sondern statt dessen am Sonntag eine Mucke (Bachkantate) zu spielen, wollte ich eigentlich heute und morgen richtig prassen. Schließlich habe ich ja viel Geld gespart:D...

      Aber dann fiel mir gerade ein, daß ich schon länger nix mehr von den Lochs getrunken habe:

      Schönes Goldgelb, anfänglich in der Nase verschlossen, entwickelt sich aber nach dem Umfüllen vom Nachtmann- in ein Riedelglas. Komplexe Spannung zwischen mineralischen Noten und den Aromen reifer Zitrusfrüchte. Am Gaumen kommt noch ein Hauch Apfel hinzu. Extraktreich und dicht, mineralische Kühle, langer Abgang. Erinnert verrückterweise nicht wenig an den gestern getrunkenen Heiligenstein von Hirsch, der vielleicht noch druckvoller (aber auch teurer) ist. 92+.


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.03.04 22:35:34
      Beitrag Nr. 924 ()
      Hornwatz,
      schreib halt eine email an wibbes.de mit dem Hinweis, daß jemand im Internet mit unsinnigen unqualifizierten behauptungen über das Weingut Steinmacher&Sohn herzieht.

      Ich werde die süßen 18% Prozent weitergenießen, auch wenn es nur eine Einbildung ist, es lohnt sich dennoch.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 13.03.04 09:06:19
      Beitrag Nr. 925 ()
      Hallo Forticus,

      BITTE unsere Skepsis nicht als persönlichen Angriff werten - ein Eiswein mit 18% ist nun mal eine Kuriosität. Und da möchte zumindest ich gerne wissen wie so etwas zustande kommt. Denn Hinweis mich direkt an den Erzeuger zu wenden werde ich evtl. noch beherzigen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.03.04 14:14:43
      Beitrag Nr. 926 ()
      Scandi,
      ich bin Kritik gegenüber sehr aufgeschlossen, egal ob konstruktiv oder destruktiv, aber sie sollte sachlich sein.
      Wenn Hornwatz nun als Erfahrener Trinker sagt, daß es einen Eiswein mit 18% nicht geben kann, weil es nicht möglich ist, dann ist das was ich im Keller habe eben Phantasie. Aber so ist das auch in meinem Depot. Aktiendepots und Weindepots haben viel gemein.
      Hinzu kommt, daß Hornwatz in einer anderen Liga trinkt als ich und er bereits mit zwei Weinen aus meinem Heimatort sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat. Da ich derjenige war, der sie ihm angepriesen hat, kann ich Hornwatzens Skepsis zu meinen Berichten schon verstehen.
      Ich würde mich freuen, wenn Du bei dem Wibbes mal anfragst, denn ich habe die Fakten tatsächlich nicht mehr im Kopf.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 13.03.04 14:15:00
      Beitrag Nr. 927 ()
      Freunde der Nacht und der Reinzuchthefen,

      gerade zurück von "Vin et Saveur", einer Mini-Weinmesse bei uns im Dorf. Ca. 10 Weinproduzenten und etwa 15 Produzenten für Magenfüller (Essen).

      Habe einige gute Languedoc gekostet und einen Chambolle-Mussigny und Gevrey-Chambertin probiert, die auch an der Note "sehr gut" kratzen. Alle Weine im Verkauf waren entweder 2000er oder 2001er, also für Rotweine noch weit zu jung. Weissweine habe ich keine probiert :rolleyes:

      Das eine oder andere kann ich nach HH importieren. Apropos, Ekonti, hattest du mit dem Hotel schon weitere Infos ?

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 13.03.04 17:24:42
      Beitrag Nr. 928 ()
      Hallo Forticus,

      ich habe das Thema mal bei Kierdorf (Weinhändler) in Essen angesprochen, da gab es differierende Meinungen. Einer meinte es würde irgendeine Reinzuchthefe geben die auch zu solchen Klimmzügen in der Lage wäre, eine andere Meinung sprachen von "Vergewaltigung" des Weines und meinte dass so etwas sicherlich ungenießbar wäre. Alles rein theoretisch. Du dagegen hast schon mal praktische Erfahrungen mit diesen Wein gemacht und letztendlich muss er ja dir schmecken.

      Ich habe Herr Steinmacher eine Email zu Thema geschickt mit der Bitte um Aufklärung. Sollte er antworten, werde ich diese dann hier rein stellen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.03.04 20:40:06
      Beitrag Nr. 929 ()
      Hage gerade einen 1988er Nackenheimer Rothenber Riesling Spätlese geschenkt bekommen, Weingut Gunderloch, ein 10ha Betrieb aut homepage gunderloch.de

      Sagt das Weingut jemandem was?
      Habe mal eine email hingeschickt.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 13.03.04 21:19:32
      Beitrag Nr. 930 ()
      Hallo,

      Christian, wenn ich es zum Weinsalon schaffen sollte, werde ich auch Spätburgunder mit nach HH bringen. Da kann ich meinen missonarischen Trieb nicht im Zaume halten ;)...

      Forticus, gut, ich versuche, jetzt mal sachlich zu argumentieren, und twar mit einem Auszug aus dem Wein-Plus-Glossar:

      In der Regel muss in EU-Ländern ein Wein zumindest 8,5% vol Alkohol enthalten, um als solcher zu gelten (es gibt aber Unterschiede je EU-Weinbauzone und Wein-Qualitätsstufe - siehe dazu unter Wein-Gesetz); die Höchstgrenze für nicht aufgespritete Weine liegt bei 15% vol. Wird ein Wein, wie zum Beispiel Portwein oder Sherry, mit Alkohol versetzt, dann kann dies einen Alkohol-Gehalt bis über 20% vol ergeben (siehe dazu unter Spriten).

      Der Eiswein vom Wibbes wäre mit 18 Umdrehungen sicherlich nicht durch die amtliche Prüfung gekommen. Irgendwas stimmt da einfach nicht....

      Gunderloch ist ein altes und nach wie vor sehr gutes Traditionsweingut, das zu den deutschen Spitzenbetrieben zählt. Dein Wein ist natürlich nicht mehr der jüngste...

      Heute abend habe ich mit meinem Freund Christoph zunächst Fritz Haags 98ger Spätlese aus der Juffer-Sonnenuhr Fuder 14 verkostet; Noch sehr gut in Schuß, hellfarbig, lebendige, jugendliche Säure, ganz dezente Reifenoten, die in dieser Form selbst mir gefallen. Sehr leichtgewichtig und elegant, dennoch komplex. 91+

      Danach gab es dann den Heymann-Löwensteins Hatzenporter Kirchberg 01, für mich eine Premiere: Intensives Goldgelb, schon in der Nase hochmineralisch, wenig Frucht. An Gaumen trockener und "strenger" als die Winninger Weine von H-L, fast salzige Mineralität, schöne Kräuterwürze, angenehme Bitternote, sehr nachhaltig. Ein individueller und von Röttgen wie von Uhlen gut unterscheidbarer Tropfen. 92.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.03.04 01:22:14
      Beitrag Nr. 931 ()
      Hornwatz,
      aha... das Wein-Plus Glossar.
      Deinen ersten Einwurf "is nich wegen is nicht" (sinngemäß) habe ich so verstanden, daß Du mit Biologie oder Chemie argumentierst, also daß ein Wein keine 18% haben "kann". In diesem Sinne schrieb Scandi ja auch was von Hefen die irgendwann nicht mehr mehr können.

      Dein Wein-Plus Auszug ist alldings weder wissenschaftlich noch rechtlich verbindlich, es wird nicht einmal zum Ausdruck gebracht ob die 8,5% und die 15% eine Kann-Grenze oder eine Darf-Grenze sind.

      "In der Regel" ... fahre ich bei grün und nicht bei rot
      "Die Höchstgrenze liegt bei" ... 50km/h in geschlossenen Ortschaften.

      Es steht doch deutlich da "es gibt aber Unterschiede", das sollte auch bei der Obergrenze gelten.

      Wenn Du aufgrund dieses Textes einen Wein nur als solches bezeichnest der exakt zwischen 8,5 und 15% liegt, wo war Dein Einwand zu dem 8%igen vom Göttelmann ? Was um Himmelswillen habe ich da nur getrunken ?

      Naja... warten wirs mal ab, was der Wibbes antwortet.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 14.03.04 09:10:04
      Beitrag Nr. 932 ()
      Moin,

      Christian, ja, Hotel habe ich angefragt, liegt in der Nähe des Altonaer Bahnhofs, Zimmer kostet 63 Euro. Darunter wird es schon schwierig, hier etwas zu finden.
      Soll ich es für Dich buchen?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.03.04 11:43:00
      Beitrag Nr. 933 ()
      Ekonti,

      ja, bitte buchen. Sind die 63 Euro pro Stunde oder ist es ein anstaendiges Hotel :D ??

      Danke nochmal fürs Kümmern.

      Horni, du musst es einfach schaffen, sonst verpasst du alle meine Roten :laugh:

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 14.03.04 12:31:04
      Beitrag Nr. 934 ()
      Moin,

      Christian, Hotel ist reserviert. Inwieweit der Laden auch als Stundenhotel funktioniert, kann ich keine weiteren Details liefern.:D
      Ist schon ein nettes Stadthotel.

      bis die Tage...ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.03.04 23:02:44
      Beitrag Nr. 935 ()
      Nabend,

      heute habe ich den 00er Les Sorcières von Clos des Fées und die 02er Rieslingspätlese aus dem Bürgstadter Centgrafenberg von Fürst getrunken:

      Les Sorcières: Dunkles, ins Schwärzliche spielendes Rot, in der Nase vielfältige Aromen von Kirschen, Rinderbraten, Kaffee und Gewürzen. Auch am Gaumen ziemlich komplex, Pflaumen und Pfeffer kommen noch mit ins Spiel, weiche, feinkörnige Gerbstoffe, ziemlich langer Abgang. Kein absolut herausragender Wein (dazu fehlt es doch an Intensität und Spannung), aber für knapp unter 10 Euro ein schöner Tropfen. 87-88.

      Centgrafenberg: Helles Gelb, duftet nach Zitrus und Pfirsich, zunächst fruchtdominiert, dann tritt die Mineralität immer mehr zum Vorschein. Reduktiver Stil, leichtgewichtig, elegant, ziemlich eindeutig noch zu jung. Gute Länge, gerade im Abgang sehr mineralisch. Jedenfalls trotz der momentan noch etwas lauten Frucht ein individueller Wein. 89.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 12:16:08
      Beitrag Nr. 936 ()
      Hallo Bernd,

      der Fürst war restsüß?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 12:17:48
      Beitrag Nr. 937 ()
      tschuldigung wenn ich mal kurz störe, habe an w.o. geschrieben, die haben meinen schachthread nun neu in "boardspiele" verschoben :rolleyes:

      hallo

      dürte ich um schnellstmögliche änderung bitten!

      es geht um meinen schachtread Thread 240404.

      das ist wirklich ärgerlich, ich schreibe ausschliesslich im 50er forum und meine freunde ebenfalls, ein ausweichen auf einen anderes forum kommt daher nicht in frage!

      per zufall habe ich das nun entdeckt, dass bei " boardspiele" dieser thread gelandet ist.

      vielen dank für schnelle abhilfe!



      gruss
      shakes - nur bei den 50ern aktiv.



      wollte euch zwei aktiven - scandi und hornifant - nur informieren, wunderte mich schon, warum keiner mehr zieht :D
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 20:50:35
      Beitrag Nr. 938 ()
      Moin,

      Hornwatz, ist Clos de Fees nicht auch ein Bio-Weingut?
      Falls ich da nichts vertausche, habe ich sie dieses Jahr auf der BioFach als betont weiche Weine kennengelernt.

      Weinsalon, sollen wir den "Forumsrabatt" nutzen? Oder ist uns der Aufwand zu groß? Mir ist es egal, ob ich ein paar Euro mehr bezahle oder nicht.

      Um nochmal Mißverständnissen entgegenzukommen, wir machen doch jetzt am Sa,27.3.04 ab ca. 18 Uhr, unsere "fröhliche Weinprobe". Ich werde bestimmt dafür sorgen, daß "Kurzangebratenes" in der Pfanne liegt.
      HHanseat
      Frohnau
      Christian
      Hornwatz
      ekonti
      Ist dies das menschliche Teilnehmerfeld?
      Habe ich jemanden vergessen?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 21:08:11
      Beitrag Nr. 939 ()
      Hallo,

      shakes, na so was! Warum können die Typen von W:O unseren kleinen harmlosen Thread nicht da stehen lassen, wo er hingehört? Im nächsten Zug schlage ich übrigens deinen König!

      Jörg, sorry, im Zusammenhang mit der Fürst-Spätlese habe ich das Wörtchen "trocken" vergessen. Süß wird es bei Fürst, wenn ich das richtig sehe, erst ab Auslese aufwärts.

      Ekonti, extrem weich fand ich den Clos des Fées nicht. Hier der Kösslersche Text zu diesem Weingut:

      "Gérard Gauby brachte uns eines Tages eine Flasche mit, ohne Etikett, nur provisorisch verkorkt. Wir öffneten die Flasche, und waren geschockt! Tiefschwarz und unglaublich konzentriert stand da ein wild duftender, hochextrahierter gewaltiger Wein im Glas, der uns staunen machte. Vor allem sein geradezu wildes, total überbordendes, nicht einzuordnendes Bukett faszinierte uns. Was war das? So etwas hatten wir, außer von Gérard selbst, noch nie probiert!" So annoncierten wir letztes Jahr den ersten Wein dieses neuen Weingutes, den Gérard Gauby damals zusammen mit seinem Freund Hervé Bizeul, einst bester Sommelier Frankreichs, und seit Mitte 1998 Besitzer dieses neuen Sterns am Weinhimmel im malerischen Vingrau, auf den Weg gebracht hatte. Heute, in seinem dritten Jahrgang, produziert Hervé Bizeul auf seinem Weingut, das er zusammen mit seiner Ehefrau Claudine betreibt, die neben Gérard und Ghislaine Gaubys wohl gesuchtesten Weine des französischen Südens. Die Fachzeitschriften schreiben über sie und ihre spektakulären Weine, und ihre kleine Produktion ist binnen weniger Stunden ausverkauft, wenn er nämlich per Fax seinen vier oder fünf Händlern die Menge mitteilt, die sie haben können. So einfach ist das. Doch ganz so einfach war der Anfang nicht. Nach langer Suche erst waren Hervé und Claudine fündig geworden in Vingrau, einem bezaubernd liegenden kleinen Kaff an der Grenze des Roussillon zum Corbières. Die alten verwilderten Weinberge dort hatten es den beiden angetan. Ungepflegt und aufgelassen wirkend, waren sie seit Jahren nicht mehr bearbeitet worden, weil sie, von hohen uralten Steinmauern umgeben, die ganze Generationen von Winzern gegen Wind und Wetter aufgehäuft hatten, nicht mit modernen Bearbeitungsmaschinen zu erreichen waren. Ein riesiges seltsam überirdisch anmutendes Hochplateau über Vingrau besteht aus Myriaden kleiner ummauerter Weinbergsparzellen, bestockt mit uralten Reben, die nur noch teilweise geerntet und bearbeitet werden. Als sie das Projekt begannen, holten sie sich Gérard Gauby zur Hilfe. Sie begannen die völlig verwahrlosten, aber den Geist vergangener Zeiten atmenden Rebgärten, echte "Clos", mühsam zu regenerieren. Gerade rechtzeitig zur Ernte waren sie fertig, erwischten, glückliche Fügung, den Jahrhundertjahrgang 1998 als Einstieg, und die geradezu winzigen Erträge dieser jahrelang nicht bearbeiteten, uralten, verkrüppelten, und von Pilzen und diversen Degenerationskrankheiten befallenen Rebstöcke sorgten für ein echtes Wunder der Natur. Durchdrungen von einer Aromenintensität, die außergewöhnlich ist, sorgten Hervés mehr oder weniger improvisierte 98er Weine aus dem Stand für unglaubliche Furore. Eine irre Geschichte, die sich aber fast beliebig wiederholen ließe, denn gerade in dieser verlassenen Region liegen viele Weinberge brach. Es bedarf des Pioniergeistes junger Aussteiger, um der Landflucht in diesen alten, in fragwürdigen Traditionen verwurzelten Regionen Einhalt zu bieten. Wer das Glück hatte, ein paar Flaschen des großen Jahrgangs 1999 zu ergattern, ahnt zumindest, was ihn mit dem dritten und bisher größten Jahrgang erwartet, von dem wir eine deutlich größere Menge zugeteilt bekamen: Clos des Fees 2000er erinnern auf verblüffende Weise an die Zinfandels von Turley Cellars. Sie sind ähnlich exaltiert strukturiert, es sind wahre Fruchtbomben von schwarzer Farbe, mit satten aber ultrafeinen extrem reifen edlen Gerbstoffen, die in noch sattere Ladungen an exotischen Frucht- und Würznoten gehüllt sind, von geradezu barocken Dimensionen und von wahrlich exotischer Geschmacksfülle - solche Weine sind rar und unverwechselbar! Wer jemals "Clos de Fees"-Rebsäfte verkostet hat, wird sie so schnell nicht vergessen. Es sind Weinunikate, wie sie selten geworden sind im Ozean des Weltweinbusinesses."

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 09:34:15
      Beitrag Nr. 940 ()
      E-Konti,

      danke fuer die Orga fuer die "froehliche Weinprobe". Um das ganze langsam in Form zu bringen, sollten wir mal anfangen die "Wein und Fressliste" zusammenszustellen. Ich bringe mit:

      - Kaese (aus Lyon :cool: )
      - einen Chateauneuf
      - einen Gauby

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 16:22:59
      Beitrag Nr. 941 ()
      Gedanken zu Designer-Weinen ...

      Vergangene Woche habe ich einen Rotwein mit persönlicher Note 5- (austrinken lassen/verkochen) bewertet
      und mit 5 Euro würde ich hier auch kein großes Aufhebens dazu machen. Aber zum einen
      war der Wein eine "Persönliche Empfehlung" des Absenders (einem bekannten Weinhändler),
      dem ich lediglich gesagt hatte, schicke mir mal was gutes, und zum anderen habe ich
      den Wein am Sontag einen Gast austrinken lassen, dem er gut geschmeckt hat.

      Zunächst mal fiel mir beim Auspacken das Designer-Etikett mit einem Gemälde und
      einem Phantasienamen auf, der wohl der Name des Weines sein sollte. Weder Jahrgang,
      Rebsorte noch Winzer waren vermerkt. Über den Künstler des Etikettes waren bald mehr Informationen
      zu finden als über den Inhalt der Flasche. Lediglich die Buchstaben "QbA" das Wort "Rouge"
      auf dem ansonsten in deutsch gehaltenen Etikett gaben Hinweise darauf, daß es sich
      eventuell um Wein handeln könnte. Und dann hatte ich ja noch das Wort des Absenders.

      Auf Nachfrage erhielt ich immerhin die Auskunft es handele sich um einen Dunkelfelder
      und seit man dies nicht mehr draufschreibe, würde sich der Wein besser verkaufen
      und es käme auch zu Liebhaber-Nachkäufen.

      Trotz "QbA" öffnete ich also in bescheidener Erwartung eines Tafelweines die Flasche:


      Hausprobe am 12.03.2004

      Farbe dunkelrot
      Nase Heidelbeere frisch-hell-leicht
      Gaumen schlicht, etwas trocken
      Mund: unklare dunkle Frucht und dann getrennt davon für ca 2-3 Sekunden das
      Gefühl reines Äthanol im Mund zu haben
      Abgang: trockener Mund mit anschließendem langem Gummibärchenfarbstoff-Aroma auf
      der Zunge.

      Nachprobe am 13.03.2004 bei ca 4 Grad höherer Wein-Temperatur
      Nase: Frucht nun voller aber mit separatem Saum von Äthanol;
      Mund: zusammen mit Harzer Käse kommt im Mund kurzfristig deutlich mehr Frucht
      zum Vorschein.


      Ich habe bereits früher einmal reinen Alkohol 96% getrunken, kenne also den Geschmack,
      falls man das so nennen kann. Bei diesem Wein hatte ich tatsächlich zeitweise den
      Eindruck, daß mir jemand einen Fruchtcocktail und Äthanol in ein Glas geschenkt
      hat und ich vergessen habe umzurühren, ein Designer-Wein sozusagen. In dem Sinne war der Wein
      zwar nicht "ausgewogen" aber immerhin interessant, jedoch drittens nicht mein
      persönlicher Geschmack. Vielleicht liegt es ja an der Rebsorte.
      In dem Fall wäre ich aber nun nicht motiviert, bei den Dunkelfeldern weiterzuprobieren.

      Ich habe noch von anderen Quellen Weine mit Designer-Etiketten im Keller. Mal sehen,
      ob da auch Designer-Weine drin sind.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 16:55:44
      Beitrag Nr. 942 ()
      Hallo,

      in den letzten Monaten führte mich mein Geschmack "back to the roots", sozusagen zurück zu den Anfängen meiner Weinleidenschaft. Mit restsüßen Rieslingen hat es vor ca. 5-6 Jahren angefangen, doch schnell änderte sich der Geschmack zu immer wenig Zucker im Wein. Wenn ich jetzt meine Einkaufspolitik der letzter drei Monate betrachte, stelle ich fest dass ich nur noch Weine mit deutlicher Restsüße gekauft habe. Auch so der Konsum im Alltag. Sicherlich wird es auch wieder eine Trockenphase geben, vermutlich in Form von spritzigen, herben Terrassenweinen im Sommer.

      So wurde mein Interesse, gestärkt durch die positiven Eindrücke der Prowein, auf das Weingut Gunderloch gelenkt. Ebenfalls nicht unmaßgeblich resultierend aus den positiven Erwähnungen im Scheuermann-Forum und Ernennung zur Spätlese des Jahres bei Diel wurde nun die 2002er Spätlese aus dem Rothenberg bestellt. Wieder ein Süßwein, nach dem ich schon bei Müller-Catoir und Molitor nicht nein sagen konnte.

      Gestern stöberte ich dann durch die Weinabteilung von Karstadt und entdeckte den 2002er "Jean-Baptiste" Riesling Kabinett - weiß jemand ob dieser Wein aus zugekauften Trauben stammt oder gar als mindere Qualität aus dem Rothenberg stammt?

      Kurz zum Wein: leicht süße, "unsaubere" Nase. Etwas in die laktische Richtung, doch auch vielleicht Schwefel der mir ein wenig in der Nase sticht. Ein wenig Süße und Frucht verbirgt sich hinter dem Ganzen. Am Gaumen etwas besser - frische, saftige Rieslingfrucht, halbtrocken, herbe Zitrone oder Grapefruit. Eine ganz leichte Spur von Mineralität setzt sich durch. Die Struktur wird dem Prädikat gerecht. Bitterkeit im Abgang. Doch im Großen und Ganzen ist mir der Wein zu ausdruckslos, vor allem der Ton in der Nase irritiert mich doch sehr. Der Eindruck am Gaumen ist gefällig und kann ein wenig verlorenen Boden gut machen, so dass ich mich zu glatten 80 Punkten durchringen kann. Die Lagenweine dürften da einiges mehr an Spaß bereiten, sofern mich meine Eindrücke von der Prowein nicht täuschen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 17:02:20
      Beitrag Nr. 943 ()
      Nachtrag zum Baptiste: Fand soeben diese Information, die die Herkunft der Trauben beschreibt:

      http://www.gunderloch.de/docs/weinliste2003.pdf

      Außerdem, kostete mich der Baptiste 7.20 Euro, IMHO kein gutes PLV.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 17:33:28
      Beitrag Nr. 944 ()
      Hallo,

      Forticus, die Divergenz zwischen Ausstattung und Inhalt ist bei vielen Weinen in der Tat erschreckend.
      Beim Dunkelfelder handelt es sich um eine Sorte, die normalerweise zur Herstellung von Deckrotwein dient. Einen einigermaßen brauchbaren Dunkelfelder hatte ich mal von Toni Jost. Aber wenn es die Sorte nicht geben würde, wäre ich nicht sehr traurig.

      Christian, ich dachte, du bringst einen Burgunder mit? Ch9 ist mir in aller Regel zu tanninig, und Gauby habe ich selber noch massenhaft im Keller....
      Aber da ich ja immer noch nicht weiß, ob ich komme.....

      Jörg, den "Jean-Baptiste" hatten Frohnau, Ekonti und ich auf der Bierveranstaltung des VDP nach der letzjährigen Prowein im Glas. Meiner Erinnerung nach war er nicht der schlechteste Wein des Abends, aber auch nicht besonders dolle, passend zu deinen Punkten. Es kann allerdings sein, daß wir den 01er getrunken haben.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 17:48:29
      Beitrag Nr. 945 ()
      Moin!

      Scandi, welch Zufall! Genau den Jean-Baptiste habe ich auch gestern gekauft, ebenfalls bei Karstadt, tief in der niedersächsischen Provinz. Wird mein erster Gunderloch-Wein.

      Was für Eindrücke hast du denn von Müller-Catoir nach dem Wachwechsel?

      Zum Weintreffen: ich bin dabei, bei Traviata habe ich gerade nachgefragt, aber noch keine Antwort. Was soll ich denn mitbringen? Unbedingt probieren solltet ihr Schönlebers halbtrocken Spätlese, richtig guter Stoff. Wonach steht sonst der Sinn?

      Ich freu mich schon!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 17:55:12
      Beitrag Nr. 946 ()
      Ach ja, es war ja noch nach Karten gefragt. Spricht etwas gegen Inanspruchnahme des Forumrabatts? Wir wollen am Sonntag hin, oder?

      Christian, von mir aus sehr gerne Ch9 und Gauby.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 18:15:57
      Beitrag Nr. 947 ()
      Guten Abend,

      komme am Weinsalon-Samstagabend gerne, allerdings möglicherweise kinderbetreuungsbedingt nicht bis zum späten Abend. Besteht in der Kategorie "Kabinett für Fortgeschrittene" Interesse an einem Glaser-Himmelstoss-Silvaner (hat der die über 90 Hofschuster-Punkte verdient?) und einem Ockfener Bockstein vom St.Urbanshof 2001?

      Zum Weinsalon werde ich gewiss schon am Samstag gehen (Sonntag evtl. zu wenig Zeit) und mir insofern eine Karte besorgen.
      Halenberg Spätlese htr. fände ich reizvoll, will die kommenden Tage den Kab. probieren.
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 18:49:36
      Beitrag Nr. 948 ()
      Hallo HHanseat,

      Was für Eindrücke hast du denn von Müller-Catoir nach dem Wachwechsel?

      Die 2002er Weine von MC kenne ich überhaupt nicht. Diverse Gerüchte um den Abgang von H.G. Schwarz bzw. den neuen Kellermeister Franzen, sowie die verhaltenden Bewertungen von Hofschuster haben mich dazu veranlasst auf einen Blindkauf in diesem Jahr zu verzichten.

      Bestellt habe ich Restbestände der 2001er Spätlese aus dem Bürgergarten. Die trockene Spätlese aus gleicher Lage und Jahrgang ist wirklich groß, so dass ich keine bedenken habe das die restsüße Variante da nahtlos anknüpfen kann. Wenn man Parker als Maßstab akzeptiert, dann hat dieser Wein auch von ihm 93 oder 94 Punkte erhalten.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 18:55:57
      Beitrag Nr. 949 ()
      Ach so, HHanseat, bitte berichten sobald der Baptiste seine Bestimmung gefunden hat. Ist doch klar, oder? Wie gut oder schlecht sind denn bei euch die Weine gelagert? Eine Katastrophe hier in Duisburg, Neonlicht gefluteter Raum und keine Temperatursteuerung. Meine Flasche habe mir aus der untersten Reihe geangelt. Übrigens - der Wein ist versehen mit einem Kunststoffkorken.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 20:23:19
      Beitrag Nr. 950 ()
      Scandi,
      Du hattest ja die URL zu Gunderloch schon gepostet. Die Beschreibung daraus zum Baptiste stelle ich denoch hier mal mit einer Frage rein, da mir das am Wochenede bei der Recherche zu meinem 88er Rothenberg schon aufstieß:

      2002 GUNDERLOCH Jean Baptiste
      Riesling Kabinett
      Als einziger Kabinett in unserem Angebot ist der klassische, feinherbe halbtrockene Riesling typisch für die Mineralität der rotliegenden Böden vom Nackenheimer Rothenberg, Niersteiner Pettenthal und Hipping. In
      diesem Wein offenbaren sich harmonisch Rieslingfrucht, feine Säure und eine leichte Fülle.
      Jean Baptiste Gunderloch heißt die Hauptperson in Carl Zuckmayers Stück ‚Der fröhliche Weinberg’, für die
      unser Weinguts-Gründer ungewollt Pate gestanden hat. Ihm haben wir diesen Kabinett gewidmet.


      Lese ich das richtig, daß hier Trauben von mehreren Weinlagen zusammengekippt wurden, daß es sich alo um einen Riesling Cuvee handelt ?

      Hornwatz,
      was ist denn ein "Deckwein" ?Von "decken" habe ich bei Wein bisher noch nicht gehört.

      Nachtrag zu meinem heute beschriebenen Designer-Wein:
      Der Phantasiename lautete Kurelius, Lieferant win Weinhandelshaus namens Weintafel.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 21:00:20
      Beitrag Nr. 951 ()
      Nabend,

      Forticus, ein Deckrotwein ist ein Wein, der erlaubterweise einem hellen Rotwein beigegeben wird, um die Farbe zu "verbessern".

      Fast jedes Weingut erzeugt im Bereich der einfacheren Qualitäten solche "Lagencuveés" wie Gunderloch. Das ist nichts Ungewöhnliches oder gar Verwerfliches, im Gegenteil: Es macht überhaupt keinen Sinn, jeden Saufewein lagenrein auszubauen und zu vermarkten.

      Frohnau, ein Silvaner Kabinett mit 90 Hofschuster-Punkten interessiert mich immer!

      Gerade im Glas befindet sich Laibles Rieslingspätlese trocken "SL" aus dem Durbacher Plauelrain 02:

      Intensives Goldgelb, in der Nase verschiedene Fruchtaromen, die unaufdringlich miteinander verwoben sind. Auch am Gaumen von der Frucht dominiert, wobei im Hintergrund auch Mineralik aufblitzt. Vielschichtig, elegant und sehr ausgewogen. Gute Länge. Mit enorm viel Freude zu trinken, 90 Hornwatzpunkte. Mit 11 Euro keinesfalls zu hoch bezahlt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 22:23:00
      Beitrag Nr. 952 ()
      Deckrotwein,
      daß die Menschen die Natur "immer" wieder verbessern müssen, tsk, tsk, tsk. Die Welt verbessern, ja, aber die Natur ?!?

      "Lagencuvees",
      habe auch ausnahmsweise mal versucht neutral zu fragen :D
      Aus meinem Heimatort ist mir von früher schon bekannt, daß viele kleine Winzer ihre Trauben bei der Winzergenossenschaft abgeben und die dann nach Lagen zusammengeworfen werden.

      Gerade im Glas ein roter Cuvee von der Kellerei Weinkönig aus Koblenz. Schönes Kirschrot mit wässriger Konsitenz. Kräftige fruchtig-süßliche Nase mit Kirsche und von anderen Cuvess bekannter leichter "Nebelgeruch". Etwas in der Nase gibt mir Rätsel auf, kaum merklich, aber besser als "Export" (Bier) kann ich es nicht beschreiben. Vielleicht ist meine momentan sauberer Nase einfach nur überreizt ? Am Gaumen wässerig. im Mund dann ein schöner Kirschkörper von Wasser umspült. Der Abgang ist wässrig und trocken und dann verbleibt noch eine Weile Frucht im Mund. Sicherbin ich mir nicht, aber insgesammt könnte etwas Schwefel durchschimmern in Geschmack, Gerucht (=Export?) und Kopf.
      Ich schreibe ja immer mal wieder etwas abfällig über Rotweine, daß sie mir zu fuselig oder äthanolisch sind. Hierhabe ich nun scheinbar mal was passendes. Ist auch eigentlich kein Wunder, denn es ist ein sogenannter alkoholfreier Wein. (<0,5%)

      Das einzige was ich so spontan zu beanstanden hätte, wäre der Schwefel: ich dachte, ohne Alkohol könnte ich noch etwas Buchhaltung heute machen, nun brummt der Kopf trotzdem (Alle Winzer schwefeln in Maßen, aber keiner redet drüber).

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 23:03:45
      Beitrag Nr. 953 ()
      Moin,

      Forticus, ts, was werden Dir da immer für Weine geliefert.:cool: Allerdings würde ich einen Dunkelfelder nicht als Designerwein bezeichnen, nur weil das Etikett ein eigenes Layout hat.
      Wenn Dir der Tropfen von Weinkönig schmeckt, wären Trollinger und Beaujoulais ideale Weine für Dich.:)

      Hornwatz, an was Du Dich noch alles erinnern kannst, Gunderloch auf der Bierveranstaltung vertilgt. Gut zu wissen.

      Ich würde zu unserer Weinprobe dann auch zwei Weisse beitragen. Vielleicht EG Flick aus 2001 und ein Überaschungswein. Bei den Roten vielleicht eine Syrah der nördlichen Rhone, wenn ihr möchtet, ein feiner Italiener und z.B. ein Übersee-Pinot Noir.
      Postet mir doch noch mal ins wo-Postfach, dann schicke ich meine Adresse und die Anreise dorthin durch.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 23:24:49
      Beitrag Nr. 954 ()
      Bier,
      und ich dachte schon es wäre meine Nase, die überreizt ist. Ihr trinkt also Wein auf Bier ?

      Designer-Wein,
      naja... das war wohl ein mißglückter geistiger Klimmzug.
      Wenn jemand Fruchtsaft und Äthanol zusammen kippt ....
      ... und dann das Etikett dazu mit dem Titel "paradisische Versuchung".

      Trollinger,
      Danke für den Tip.
      Hier gabs vor Jahren mal einen Tschinnes. Der hat mir bei der ersten 50er Grillfete ein paar Flaschen "Tschinnes Cuvee" gegeben. Der war lecker, aber ohne Etikett. Leider habe ich Tschinnes danach hier nicht mehr erreicht. Ich meine es war ein Trollinger mit nochwas von einem Verwandten.

      Beaujoleis,
      das sind doch die "Heurigen" aus Frankreich, die man noch vor dem nächsten Ostern wegnascht? Ja, so einer hat mir mal gut gefallen.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 23:47:40
      Beitrag Nr. 955 ()
      Moin!

      Wie gut oder schlecht sind denn bei euch die Weine gelagert? Eine Katastrophe hier in Duisburg, Neonlicht gefluteter Raum und keine Temperatursteuerung.

      Der gestrige Einkauf fand statt bei der Kartstadtfiliale in Celle, keine Weinmetropole. Dennoch war das Angebot an Wein erstaunlich gut, besonders in der 10 € Schiene. Klimaschrank habe ich keinen erspäht, die Weinecke war etwas abgedunkelt, aber besonderer Aufwand wurde nicht getrieben. Einen Fachverkäufer habe ich auch nicht entdeckt. Bei Karstadt Hamburg-Mönckebergstraße sieht das etwas anders aus, da stehen dann auch die Kisten mit Bordeaux Grand Cru rum, ist halt andere Kundschaft. Und über einen Mangel an brauchbaren Fachgeschäften muß sich in Hamburg eh niemand beklagen.

      Der Jean-Baptiste hat das Pokalhalbfinale begleitet. Werder hat`s ja spannend gemacht, daher kam dem Wein nicht allzu viel Aufmerksamkeit zu. War lecker, die Flasche war auch schnell leer, ich fand ihn aber nicht sonderlich aufregend und mit 7,50 € auch nicht besonders günstig. Büschen Frucht, büschen Mineralik, austauschbar. In der Mitte von Jörgs 80 und Hofschusters 87 ist der wohl noch gut bedient. Auf einen Korkschmecker kann man diese Diskrepanz ja dank Plastikkork nicht schieben. Schönlebers Halbtrockene würde ich jederzeit vorziehen.

      Ihr trinkt also Wein auf Bier ?


      Heute Bier auf Wein. Und kaum ist das Beck`s offen, schon schießt Werder zwei Tore. Löblich. Aber im Ernst: nach einer Weinprobe brauche ich ein Pils, Wein kann ich dann oft nicht mehr trinken, und kein Alkohol ist ja auch keine Lösung...

      Zur Weinprobe: das wird ja wieder sehr rieslinglastig. Ich hätte ja noch ein 2002er Ungeheuer von Mosbacher, aber ich schau noch mal nach Alternativen. Vielleicht was Süßes in kleiner Flasche? Wird dann aber auch wieder weiß... Aufregende Rote habe ich grad nicht zur Hand, da habe ich mich auf peiswerte Südfranzosen eingeschossen.

      Ekonti, gilt noch deine Adresse von 2002? Traviata kann leider nicht kommen, verhindert durch Kindstaufe in enegerer Verwandschaft.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 17.03.04 10:30:25
      Beitrag Nr. 956 ()
      Moin!

      Am Sonntag hatte ich Schäfer-Fröhlichs (ich kürze mit S-F ab) Frühlingsplätzchen QbA GG 2002 für 13 € im direkten Vergleich zu Schönlebers (E-S) Frühlingsplätzchen Spätlese trocken 2002 für 9 €. Hofschuster war hier ja sehr großzügig und verteilt an beide 93. Der S-F präsentiert sich sehr mineralisch, benötigt auch etwas Luft, um sich zu öffnen. Gute dichte und Länge. Sehr interessanter Wein, dabei gut zu trinken, gefiel auch Gelegenheitstrinkern. Mit guten Pfälzer GG kann der Wein aber nicht mithalten, vom Typ her gute normale Spätlese. 93 ist mir zu viel, mit Wohlwollen 90, eher 89+.

      Die E-S Spätlese wirkte auf mich sehr elegant, aber bald schon etwas dünn. Vor einigen Monaten empfand ich diesen Wein noch als sehr unfertig, das hat sich jetzt gegeben. Aber so richtig anfreunden konnte ich mich noch immer nicht, in momentaner Verfassung 86-87. Hofschuster schreibt in seiner Notiz von "Noch sehr verschlossen [...] noch völlig unentwickelt... 2005-2008", also habe ich noch Hoffnung, aber 93 ist weit weg. Der S-F wurde von allen Mittrinkern deutlich vorgezogen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 17.03.04 12:11:15
      Beitrag Nr. 957 ()
      Forticus,

      Beaujolais gibts in zwei Varianten, was du als “Franzoesischen Heurigen” kennst ist der Beaujolais Nouveau, eine uneife Ploerre die dank enormen Marketingaufwands am dritten Donnerstag im November in die ganze Welt versandt wird. Schmeckt wie Fruchtsaft und macht (zumindest mir) heftige Kopfschmerzen wenn man eine Flasche trinkt.

      Der RICHTIGE Beaujolais kommt aus einer der elf Appelationen im Beaujolais und hat Namen wie Moulin-a-Vent, Fleurie, St. Amour, etc… Der groesste Produzent im Beaujolais ist Georges Duboeuf (spelling?), seine Weine sind oft fuer den Export gemacht und relativ zuverlaessig. Es gibt hunderte kleinerer Produzenten die sehr gute Qualitaeten herstellen. Beaujolais ist anerkannterweise kein “grosser” Wein, sondern eher etwas fuer jeden Tag. Er ist aber weit besser as gemeinhin angenommen, und das ganze zu Preisen die zumeist zwischen 3 und 5 Euro liegen. Sein Ruf wird durch den “Nouveau” bestimmt, ziemlich ungerechtfertigt. Hier kann man guenstig Weine einkaufen die man in den naechsten 12-18 Monaten trinken will.

      So, genug davon, sonst werde ich noch mit dem Beaujolais Marketingbuero verwechselt…:cool:

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 17.03.04 13:23:56
      Beitrag Nr. 958 ()
      ...Bei den Roten vielleicht eine Syrah der nördlichen Rhone, wenn ihr möchtet, ein feiner Italiener...

      Gut, Ekonti, angesichts dieser deutlichen Drohung bleibe ich auf jeden Fall zu Hause :D.

      HHanseat, von der der trockenen E-S-Spätlese aus dem Frühlingsplätzchen besitze ich noch 5 Flaschen (blind nach Hofschusterpunkten gekauft). Hoffentlich entwickelt sich da noch was!

      Christian, ein guter Beaujolais ist mir inzwischen lieber als ein Tanninmonster von der Rhone....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 17.03.04 21:04:09
      Beitrag Nr. 959 ()
      Guten Abend,

      um den ob des "angedrohten" Weinprobenprogramms verschreckten hornwatz milde zu stimmen, hilft wohl nur noch eines: eine reine Riesling-Probe und zwar ausschliesslich Löwenstein-Weine in einer Vertikalen 1998-2002 ....

      HHanseat, auch bei mir hat nach der Verkostung der beiden Schönleber Kabinette 2002 im "Wettbewerb" S-F vs. E-S ersterer die Nase vorn, Details folgen noch.
      Avatar
      schrieb am 17.03.04 23:59:37
      Beitrag Nr. 960 ()
      Nabend,

      Frohnau, eine Herrenberg- oder Laible-Vertikale wäre im Notfall auch recht:D.

      Nee, mal im Ernst: Ich war halt etwas geschockt darüber, daß Ekonti schon wieder versucht, mir einen italienischen Roten unterzujubeln. Aber falls ich kommen sollte, könnt ihr euch gerne den Italiener aufmachen. Ich trinke dann in der Zeit, in der ihr euch damit beschäftigt, was anderes...kann mir ja ne Huxelrebe mitbringen... :D :D.


      Eben habe ich übrigens einen ganz netten Rotwein aus dem Languedoc getrunken - "Abbaye de Valmagne" 01. Sieht ein wenig nach Jacques Weindepot aus, schmeckt aber sauber, beerenfruchtig und relativ dicht mit dezenten (vielleicht etwas zu dezenten) Tanninen. Nichts Großes, vermutlich auch nichts sonderlich "Authentisches", aber angenehm zu trinken. Kennt jemand diesen Wein oder kann sagen, woher er kommt (meine Flasche war ein Geschenk)?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 00:08:26
      Beitrag Nr. 961 ()
      Moin!

      Mit JWD lagst du schon richtig:

      http://www.jacques.de/Frame3.asp?M=020&Art=Exhome&NavPage=nw…

      Getrunken habe ich den noch nicht, aber für 6 € bekommt man aus dem Languedoc schon was ordentliches.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 07:32:50
      Beitrag Nr. 962 ()
      Moin,

      Hornwatz, nur EIN Italiener unter vielen, sonst würden wir ja nur Riesling und Spätburgunder trinken:D.

      HHanseat, ja, alte Adresse.
      Ich würde auch gern einen Friaul-Weisswein aufmachen, z.B. den Weisswein des Jahres Gambero Rosso, doch ich spüre schon die abwertenden Kommentare in meinem Nacken. :cool:

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 09:45:33
      Beitrag Nr. 963 ()
      Moin!

      Ich bin an dem Friuli-Wein sehr interessiert! Und Hornwatz können wir ja nach alter Asterix-Art knebeln und auf den Balkon sperren. Vielleicht noch mit seiner Huxelrebe samt Strohhalm, wir sind ja keine Unmenschen :D

      Ich habe ja auch schon nach interessanten Nichtrieslingen in meinem Bestand gesucht und immerhin schon einen Rieslaner entdeckt...


      HHanseat:
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 13:38:38
      Beitrag Nr. 964 ()
      Hallo,

      wie wäre es mit einer Ergänzung der Huxelrebe um je eine Flasche Siegerrebe und Faberrebe unter der Fragestellung: Warum immer Riesling? Was gibt es in Rheinhessen für unter 4,5 € trinkbares?
      Ich bin jedenfalls für alles offen- von dem Mosbacher-Wein (musste heute zu meiner Betrübnis hören, dass der tolle Guts-Kabinett 2002 ausverkauft ist) bis zum Italiener.
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 13:49:30
      Beitrag Nr. 965 ()
      Vielleicht ist das ja jetzt etwas unpassend, wenn ich mitten in eure Vorbereitungen eures Gelages reinfrage, aber was solls....

      Ich habe gerade 6 verschiedene Burgunder (alles nur-Chardonnay laut Lieferant) in meinen Bestand aufgenommen. Außerdem liegt da noch ein Göttelmann Chardonnay.

      Wie probt ihr euch denn in eine Rebsorte hinein?
      Mit verschiedenen Reben desselben Winzers oder mit derselben Rebe verschiedener Winzer ?

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 15:50:35
      Beitrag Nr. 966 ()
      Und Hornwatz können wir ja nach alter Asterix-Art knebeln und auf den Balkon sperren.

      Genau, und seine Trompete kriegt er auch noch mit :D

      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      Horni, etxra für dich habe ich noch einen Pinot eingepackt!!!
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 17:47:55
      Beitrag Nr. 967 ()
      Leute, ihr seid nicht lieb zu mir.... Wobei ich mir natürlich darüber im Klaren bin, daß ich momentan den Bösen mit den Voruteilen abgebe.

      Seis drum: Alles, was ich bislang an italienischen Weißen probiert habe, war zum :yawn: :yawn: :yawn: - oder hat mir überhaupt nicht geschmeckt.

      Aber macht ruhig auf, was eurer Meinung nach nicht zubleiben sollte. Wenn ich nicht komme, liegts sicherlich nicht an der Italienfrage;).

      Bis die Bälde

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 17:48:01
      Beitrag Nr. 968 ()
      Trompete:eek:

      Merke schon, da verpasse ich was.

      Gruß,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 21:01:54
      Beitrag Nr. 969 ()
      Nabend,

      heute gibts endlcih mal wieder was von Horst Sauer, nämlich die trockene Rieslingspätlese 02 aus dem Escherndorfer Lump:

      Mittleres Gelb mit Grüntönen. Ausdrucksvoller Duft nach Orangen, reifen Äpfeln und Blüten (etwas Honig, aber nicht im Sinne von Botrytis). Intensive Mineralität. Am Gaumen äußerst reintönig, vielschichtig und hervorragend balanciert. Alles ist da, Frucht, viel mineralischer Extrakt, reife Säure - und alles verbindet sich sehr harmonisch miteinander. 92 Punkte. So stelle ich mir einen fränkischen Spitzenriesling vor. Schade, daß ich davon nicht mehr Flaschen im Keller habe...

      Jörg, vielleicht verpasse ich ja auch was. Das ist leider immer noch nicht ganz raus....

      Forticus, der gängige Weg, wenn man eine Rebsorte näher kennenlernen will, ist es schon, Weine dieser Sorte von verschiedenen Winzern zu probieren...
      Ist dein Göttelmann-Chardonnay immer noch der, den wir 99 im Gut erworben haben? Den hatte ich bis spätestens 01 komplett ausgetrunken! Der Restzucker stand ihm übrigens dann doch nicht besonders.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 22:52:28
      Beitrag Nr. 970 ()
      Hah! Endlich jemand der sich traut den Lump zu öffnen. Danke für die Notiz, sehr interessant. Leider habe ich nur drei Flaschen davon - Eine bald und die anderen Zwei ein oder zwei Jahre liegen lassen, was meinst Du, Bernd?

      Bei mir heute im Glas: 2002er Calmonter Goldkapsel von Franzen - nach dem die ersten Flasche sich doch stark Hitze bzw. Kork geschwächt präsentierte, kann mich der Wein dieses mal absolut begeistern. Zumal er schöne Erinnerung zurück ruft zum damaligen Besuch vorort und Wanderung durch den Calmont.

      In der Nase eine satte Portion Mineralität, zum ersten mal kann ich nachvollziehen was Markus Hofschuster mit Talkum meinte. Doch für mich nicht negativ belegt, nehme an das er dieses mit "leicht medizinalen Anflug" meint. Ich habe ihn dazu mal angemailt. Für mich ist dieser Ton ein Ausdruck der Mineralität. Ich habe förmlich den Schieferstaub beim Wandern in der Nase. Dazu gesellen sich noch die typischen Rieslingfrüchte - Pfirsich und Apfel. Am Gaumen saftig, leichte Süße, eine ins pikante gehende Säure und wieder diese unglaubliche, salzige Mineralität. Der Wein ist alles andere als leicht oder schlank, doch kann er seine Herkunft nicht verleugnen. Auch wenn der Körper nicht mit einem Heymann-Löwenstein oder x-beliebigen Pfälzer mithalten kann, wird es doch durch die Eleganz und Finesse mehr als nur kompensiert. Laaaaaang und intensiv der Abgang. Respekt! An diesem Abend ist mir dieser Genuss, trotz Befangenheit wegen Sympathie für Ulli und Iris Franzen und meine nicht verbergbare Subjektivität, 93 Punkte wert.

      Ich freue mich jetzt schon auf meinen diesjährigen Besuch in Bremm. Bernd, du kommst doch bestimmt wieder mit?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 23:59:31
      Beitrag Nr. 971 ()
      Hallo,

      Jörg, freut mich, daß sich die Calmont-Goldkapsel jetzt doch so stark präsentiert. Das, was Hofschuster mit "Talkum" meint, verstand ich bislang auch, interpretiere es aber abenso wie du als spezifische Mineralität.

      Für meine Begriffe (aber du weißt ja, wie relativ das ist) muß die 02er Sauer-Spätlese nicht mehr groß herumliegen. Der Wein ist momentan sehr zugänglich und, wie schon gesagt, gut ausbalanciert. Ich glaube nicht, daß der MIR später noch deutlich mehr Genuß bieten wird - wobei andererseits auch kein Anlaß zur Panik besteht. Einige Zeit wird dieser Lump sein Level schon halten.

      Ich hatte überrraschend noch netten Besuch, für den ich etwas Besonderes öffnen wollte. Es lief dann auf Wittmannns Morstein GG 01 hinaus. Ein unglaublich dichter, in seiner Intensität packender Riesling, bei dessen Beschreibung die üblichen Fruchtkategorien nicht viel bringen (eine Spur Cassis war auffällig:D). Momentan in einer sehr guten Verfaasung. 95+

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.03.04 22:34:01
      Beitrag Nr. 972 ()
      Guten Abend,

      die Frühlings-Vorboten haben es auch bis in den Osten geschafft, so dass der Frühlingsplätzchen Kab. tr. 2002 von Schönleber angesagt war: in der Tat eine ungewöhnliche seidige Säure für einen Schönleber-Wein, eine interessante Ananas-Frucht (vielleicht etwas eindimensional), ein schöner Kab., dessen (ich glaube) 86 Hofschuster-Punkte ich gut nachvollziehen konnte. Die Spannung auf die 91 Punkte für den Halenberg Kab. htr. wuchs danach - war das der ideale Kab.? Nun ja, es ging mir wie mit einem Goethe-Gedicht: klassisch-formvollendet, doch irgendwie spannungslos und gar zu ausgewogen. Der Wein dürfte objektiv alles bieten, was ein 11 %-Kab. aus der Gegend aufweisen kann - subjektiv hat er mich doch gelangweilt ob des Fehlens jeglicher Ecken und Kanten. (ein schönes Beispiel, wie wenig allgemeingültig Bewertungen sein können).

      Heute abend vermag ich über den Hühnerberg 2002 von Müllen noch kein abschliessendes Urteil zu vermitteln - der Wein verändert sich (Müllen-typisch) mit Luftzufuhr: er hat viel Substanz und Fülle, die anfänglich wuchtige Säure wirkt mittlerweile besser eingebunden. Kein gefälliger Wein, ein sehr reizvoller Riesling, vielleicht morgen mit noch mehr Facetten.
      Avatar
      schrieb am 20.03.04 03:03:16
      Beitrag Nr. 973 ()
      N`Abend!

      Na, da bin ich ja mal wieder gut im Einklang: den halbtrockenen 02er Kabinett von Schönleber hatte ich heute auch offen. Der wußte sehr zu gefallen und fiel auch nicht gegenüber dem danach geöffneten 02er Cloudy Bay Sauvignon Blanc ab. Das bestätigten auch die anwesenden Neuseeländer, um Heimvorteilen vorzubeugen. 91 ist schon großzügig, aber ich wüßte keinen besseren Kabinett aus 2002. Nicht ganz mithalten konnte der 02er Wiltinger Riesling von van Volxem, obwohl auch dieser richtig "lecker" war.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 20.03.04 12:36:10
      Beitrag Nr. 974 ()
      Hallo,


      Na, da bin ich ja mal wieder gut im Einklang: den halbtrockenen 02er Kabinett von Schönleber hatte ich heute auch offen. Der wußte sehr zu gefallen und fiel auch nicht gegenüber dem danach geöffneten 02er Na, da bin ich ja mal wieder gut im Einklang: den halbtrockenen 02er Kabinett von Schönleber hatte ich heute auch offen. Der wußte sehr zu gefallen und fiel auch nicht gegenüber dem danach geöffneten 02er Cloudy Bay Sauvignon Blanc ab.

      Wieso hätte er das auch tun sollen?:D Ich kenne keinen anständigen Riesling, der gegenüber einem Cloudy Bay Sauvignon Blanc abfällt...:D:D:D:.

      Gestern fand bei mir unsere quartalmäßige "Wiedererkennungsprobe" statt. Es war diesmal besonders lustig, weil ich vorher weder die Weine noch das eigentliche Thema bekannt gegeben habe. Es ging um sechs deutsche Weiß-und Spätburgunder, die von meinen Mittrinkern im ersten Flight teilweise eindeutig als Riesling identifiziert wurden. Mir wäre es selber sicherlich nicht besser gegangen, aber als Gastgeber und damit Quizmaster hatte ich gut lachen...

      Wir hatten:

      Kranz, Arzheimer Seligmacher Weißburgunder Kabinett trocken 02 (83-84)

      Wilhelmshof, Siebeldinger im Sonnenschein Weißburgunder Spätlese trocken 01 (85)


      Glaser-Himmelstoß, Grauburgunder "Denker" Spätlese trocken 00 (87)

      Konstanzer, Ihringer Winklerberg Grauburgunder Spätlese trocken 00 (82)

      R. u. C. Schneider, Ruländer Spätlese trocken 01 (90)

      Dr.Wehrheim, Birkweiler Mandelgarten Weißburgunder GG 01 (93-94)

      Die Zahlen in den Klammern sind Hornwatzpunkte.

      Sieger des Abends war erwartungsgemäß das GG von Wehrheim. Ein sehr dichter und expressiver Tropfen, der jedem trockenen Riesling Paroli bieten kann.

      Sehr gut auch der Schneider- Grauburguinder, der blind von allen Mittrinkern für einen Riesling gehalten wurde, was für seinen schlanken Stil spricht. Mit 9 Euro sehr preiswert in Relation zur Qualität.

      Höchst erfreut nahm ich die gute Form des "Denkers" 00 (Prognose in den Führern: "bis 2003") zur Kenntnis. Der Wein hatte keinerlei Altersnoten und wirkte immer noch ausgesprochen frisch.

      Ein gutes PLV zeigte auch der spritzige, etwas leichtgewichtige Kabinett von Kranz. Keine große Oper, aber miz Spaß zu trinken.

      Nicht so gut entwickelt hatte sich leider der Winklerberg von Konstanzer, der schon ein wenig müde wirkte. Schade, im Gegensatz zum "Denker" habe ich noch eine Flasche davon.

      Beim Wiedererkennen war ich mit 4 von 6 Weinen (den Denker und den Schneider habe ich vertauscht) der Beste, aber es waren ja schließlich auch meine Weine:D.

      Wir waren einschließlich meinereiner sehr überrascht vom guten Niveau der Weine. Deutsche Burgunder haben durchaus mehr Beachtung verdient, das war unser Fazit.


      Jetzt gehts gleich nach Düsseldorf zur nächsten Verkostung. Hilfe!!!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.03.04 17:13:47
      Beitrag Nr. 975 ()
      E_Konti,
      mir brummt zwar der Kopf, aber lesen kann ich noch.

      Gestern im Glas schon wieder ein Wein aus Deutschland, bei dem die Angabe der Rebsorte fehlt, diesmal ein Weiser: eine 2001er Auslese von Freiherr von Schorlemer.
      Die Lage fehlt auch, lediglich Rheinhessen Wonnegau ist angegeben.

      Mit nur 10,5% Alk. erwarte ich einen süßen Schoppen zum wegnaschen beim Fernsehen, auch angesichts der Preisklasse kein Problem.

      Farblich im Bereich Zitrone-Grapefruit und langanhaltendem Kirchenfenster. Nase süß fruchtig, ebenso Gaumen und Mund. Im späteren Mund bzw frühen Abgang Töne von Alkohol und Wasser (im Sinne von dünnerer Wein), letzteres vielleicht ein Alkohol-Effekt. Insgesamt lecker, gerne nachgeschenkt und zuügig weggenascht.
      Mein Vater für ein paar Tage zu Besuch vermutet Müller-Thurgau und Silvaner in der Flasche, keinesfalls Riesling.

      Mein schlechtes Befinden heute führe ich nicht auf den Wein sondern auf dir Drogen gegen Heuschnupfen sowie auf die zwei montierten Deckenlampen zurück.

      Ach ja: Schorlemer ist eine WeinhandelsGmbH in Cochem. Und ich vermute mal, daß es sich dabei um eine der "Umverpackungs-GmbHs" von ALDI handelt. Dort habe ich die Flasche gestern nämlich für Eur 1,49 herbekommen.

      Gerade frage ich meinen Vater, ob ihm Nackenheimer Rothenberg und Gunderloch ein Begriff sind, da ich eine 88er Flsche geschenkt bekam. Er meint klar kennt er das, Nackenheim etc hätte er damals in der Weinkommision bereist. Es war nur eine kurze Episode in seinem über 60 jährigen Leben und er schweigt sich jedesmal mit einem Grinsen darüber aus, warum er aus seiner ersten Lehrstelle bei einer Mainzer Weinkomission rausgeflogen ist. Tja... Weinhändler... sollte es mit unserer Firma mal aus sein, so ein Laden mit Geschnkabteilung fehlt noch in unserer Geschäftsstraße. Da müßte ich aber wohl erst noch die Religion wechseln :cool:

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 21.03.04 01:20:05
      Beitrag Nr. 976 ()
      Hallo,

      die Weine der Burgenland-Verkostung in Düsseldorf bewegten sich auf einem erfreulich hohen Niveau. Es waren nicht wenige darunter, die ich bei 90 Punkten und mehr gesehen habe: "Das Phantom" von Kirnbaumer, "Solitaire" von Feiler-Artinger, "Perwolff" von Krutzler, Blaufränkisch von Kerschbaum und von Prieler.
      Mir persönlich liegt der Stil der österreichischen Roten auch ganz gut. Die Weine haben Tannine, aber diese stehen nicht zu sehr im Vordergrund (außer bei Pöckls für mich nicht trinkbarem "Admiral"). Sie sind weich, ohne konturlos zu wirken. Das einzige Argument, welches gegen sie spricht, ist das generelle Preisniveau.

      Am Schluß der Veranstaltung servierte ich noch eine Aldi-BA, die mir neulich eine Bekannte in die Hand gedrückt hat. Keiner der Anwesenden einschließlich Werner Elflein fand den Wein blind unangenehm oder gar fehlerhaft, es kursierten Punktzahlen von 83 bis 88. Man fragt sich, wie so etwas zu einem Preis von ca. 3 Euro möglich sein kann....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 21.03.04 01:59:02
      Beitrag Nr. 977 ()
      welcher wein war denn das?

      jetzt bin ich aber neugierig. :)
      Avatar
      schrieb am 21.03.04 09:45:22
      Beitrag Nr. 978 ()
      Hallo,

      BrockLanders, du meinst die BA? "Beerenauslese" und "Pfalz" konnte man auf dem Etikett lesen, auf die Angabe einer Rebsorte, eines Erzeugers oder gar einer Lage wurde verzichtet. Für Aldi abgefüllt wurde der Wein von einer großen Kellerei an der Mosel (hab den Namen aber schon wieder verdrängt).


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 21.03.04 11:20:29
      Beitrag Nr. 979 ()
      Hornwatz,
      vielleicht hilft gegen Deine Verdrängung das posting #975

      Der Göttelmann-Chardonnay, den wir 01 dort erworben haben, war von 1999. Ja, von dem habe ich noch.

      Chardonnay-Probe:
      Gestern Abend haben wir eine Mini-Chardonnay-Probe gemacht. Als erstes eine Flasche von Joblot aus Givry, als zweites eine von J.-M. Brocard aus Chablis. Beide für je ca Euro 10 von feineweine.de bezogen. Aus der Gruppe der sechs letzte Woche auf Lager genommenen Chardonnays ist Brocard ist der einzige im kleinen Johnson erwähnte.

      Der Joblot war in sich zwar durchaus stimmig/rund, wir waren uns aber in allen bewerteten Eigenschaften (Nase, Mund etc) einig, daß er einem Whisky glich. Natürlich wäre es nun interessant zu wissen , obe alle Chadonnays aus dem Gebiet Givry so sins, ob das am Boden liegt, oder was sonst die Ursache ist. Für die restlichen 0,3 Liter suche ich noch was passendes zu Essen, damit ich ihn runterkriege.

      Auf den zweiten Wein war ich eigentlich eher gespannt, denn bei der Aufnahme in mein Lager bin ich über den Namen des Weine "Kimmerigdien" gestolpert und fand dann auch einige über Geologie des Chablis und die Verbindung nach Dorset. Der Wein war dann auch unser Favorit und während wir überlegten, was man zu diesem kräftigen Wein essen könnte, war er denn auch schon leer. Denjenigen von euch, die Chablis kennen kann ich meine Notizen ersparen, den anderen kann ich nur empfehlen, es auch mal zu probieren. Nase und Mund gingen in Richtung Grapefruit (wie anders sollte ein Wein auch schmecken, anders als GRAPE-Fruit?). Der Wein war irgendwie perlig aber weder musierend noch mit CO2 angereichert wie moderne Rieslinge. Vielleicht ist es das, was wim Johnson mit "mineralsich" gemeint war ??
      Der Wein war nicht nur in sich stimmig, es schmeckte auch nach Wein und wir waren schon drauf und dran, ihn in unsere Rieslingskala einzuordnen. Auf der Hompage des Weingutes kann man die Flasche für EUR 4 weniger bekommen. Bei einem Sixpack könnte es sich schon lohnen, direkt zu bestellen, wobei ich nun auch neugierig auf die Cru und Crand Cru wäre.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 21.03.04 12:57:25
      Beitrag Nr. 980 ()
      Hallo,

      ich kann mich Bernds Begeisterung für die Rotweine aus dem Burgenland nur anschließen. Die Mehrheit der Weine bewegten sich auf hohem Niveau, sehr dicht und komplex. Nur allein der Fakt, dass die von mir Bevorzugten allesamt sich oberhalb der 30 Euro Grenze befinden, macht dieses Gebiet für mich aus finanziellen Gründen eher uninteressant.

      Der Knaller des Abends war die verdeckt gereichte Aldi-Ba, oder waren wir alle schon so angeschlagen? Nein, ich denke nicht. Meiner Meinung nach besteht die BA überwiegend aus einer Bukettsorte, meine Vermutung war Scheurebe. Mit den Punkten lag ich knapp über 85, da sehr sauber, saftig am Gaumen mit der typischen "Edelfäule".

      Ja, wie kommt so eine Qualität für 3 Euro zustande? Vermutlich Zufall. Alles Mögliche zusammen gekauft und es passte. Warum soll auch Aldi nicht mal Glück haben?:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.03.04 21:44:15
      Beitrag Nr. 981 ()
      Nabend,

      Forticus, nein, der Freiherr war diesmal nicht der Abfüller.


      Ja, wie kommt so eine Qualität für 3 Euro zustande? Vermutlich Zufall. Alles Mögliche zusammen gekauft und es passte. Warum soll auch Aldi nicht mal Glück haben?

      Jörg, genau so sehe ich es auch! Es lag mir fern, die Weinqualitäten von Aldi verteidigen zu wollen...
      Aber als ich diese BA nach einer Quintettprobe bei unserer Flötistin zum ersten Mal getrunken habe, konnte ich halt keinen Fehler entdecken. Und ich wollte dann einfach mal wissen, ob ich so schief liege....

      Heute abend gab es zunächst den "Potate!" von Dirk Würtz. Naja, für 4,20 Euro recht ordentlich, aber auch nicht mehr. Den Beschreibungen bei Pinard de Picard kann ich nicht wirklich folgen. Mineralität läßt sich nur in Spuren wahrnehmen, und relativ dicht finde ich den Wein nun auch nicht unbedingt. Für mich eher rheinhessisch-eindimensional, mit einer deutliche Zitronentraubenzuckernote und einem minimal bitteren Gerbstoffton. Sauber und zum Wegsaufen auf jeden Fall in Ordnung, der Name paßt also.

      Dann habe ich noch eine Spätlese 01 aus dem Piesporter Goldtröpfchen von Haart aufgemacht. Dieser Wein scheint mir momentan sehr verschlossen; vor einem Jahr hat er deutlich mehr Spaß gemacht (bzw. da war er ziemlich genial). Hoffentlich kommt der wieder in eine bessere Phase, sonst ärgere ich mich gewaltig, auf Werner Elflein gehört zu haben...

      Von Feiler-Artingers "Solitaire" habe ich übrigens zwei Flaschen bei www.dessertweine.de geordert. Für Wein-Plus-Abonnenten gibt es ihn dort momentan zu 20,50 Euro.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 22.03.04 01:48:22
      Beitrag Nr. 982 ()
      danke bernd. :)
      Avatar
      schrieb am 22.03.04 10:15:00
      Beitrag Nr. 983 ()
      Moin!

      Den Potate sah ich ähnlich. Kann man trinken, muß man aber nicht. Ich würde wohl noch ein paar cent drauflegen für einen Mosbacher-Kabinett. Allerdings konnte ich ja seinerzeit auch mit der Würtzschen Nr. 2 nichts anfangen.

      Von hohem Interesse war für mich die Haart-Notiz, davon habe ich auch einige Flaschen. Bisher eine geöffnet, die war entweder fies verkorkt oder total verschlossen.

      Die besagte Aldi-BA ist mir auch bekannt. Meinen Eltern gefiel der Wein, darauf hin kauften sie sich mehrere Kisten und dstellten fest, daß sie doch nicht sehr oft Dessertweine trinken und wenn doch, dann eher zu den wirklich guten greifen. Aber durchaus trinkbar fand ich den auch. Wenn jemand Interesse hat, kann ich sicherlich was besorgen. Mindestabnahme eine Kiste :D

      Etwas enttäuscht hat mich die letzten Tage eine Sämling 88 (aka Scheurebe) Spätlese lieblich vom Angerhof Tschida. Trinkbar, aber nur so gerade eben. Da würde ich die Aldi-BA vorziehen.

      Von Feiler-Artingers " Solitaire" habe ich übrigens zwei Flaschen geordert

      Hornwatz, dir ist aber schon klar, daß in den Flaschen kein Riesling drin ist? :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 22.03.04 10:41:38
      Beitrag Nr. 984 ()
      Moin,

      " Perwolff" von Krutzler, in der Tat ein guter Wein, wie schätzt Ihr den Anteil der Mostkonzentration bei den probierten Burgenländern ein?
      Problem ist aber wirklich der Preis, Normalsterbliche geben das Geld dafür nicht aus.

      Also, wenn irgendjemand am nächsten Wochenende einen "Würtz" mitbringen mag...lag noch nie im Glas.

      Forticus, Brocard ist ganz nett trinkbares Zeug, guter Chablis-Standard und auch ziemlich bekannt. So richtig außergewöhnliche Chablis in den Preislagen um 10 bis 15 Euro kenne ich nicht. Zwar sind die nördlichen Chardonnays in der Regel wesentlich angenehmer und leichter zu trinken, doch bei den südlichen Burgund-Chardonnays kommt doch einiges an Charakter zum Vorschein.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 22.03.04 18:36:21
      Beitrag Nr. 985 ()
      Guten Abend,

      zuletzt getrunken:
      - 2000er Niederhäuser Rosenheck Spätlese htrocken von Mathern: sehr schön, harmonisch und zeitlos-stimmig, leichte Marzipannote, sehr dezente Restsüsse im Hintergrund. Den Wein gibt es noch ab Weingut für 5 € (!!!) – eine unbedingte Empfehlung (2000 war wohl das letzte rundum gelungene Weinjahr bei Mathern).
      - 2002er Neefer Frauenberg von Franzen: relativ zart mineralisch, mässige Frucht, Säure für mich zu sehr im Vordergrund, ein leichter Wein, sicherlich trinkbar, aber für mich enttäuschend, schwaches PLV (die 84 Hofschuster-Punkte fand ich eher grosszügig), zumal vor dem Hintergrund der Aufdringlichkeit des Hr. Franzen mein letzter Wein von ihm
      - 2002er Pfaffl GV Zeiseneck: ein vorzüglicher Veltliner, mit Substanz und Dichte, sehr ausgewogen, eher mineralisch als pfeffrig, 87 Knall-Punkte voll i.O., habe gleich nachgeordert
      - 2000er Pfaffl GV Hundsleiten, der „Spitzenwein“ des Hauses, 14 % Alkohol, eine Fruchtbombe, von der ich über eine Woche hin ein kleines Glas getrunken habe, mehr bekomme ich von diesem Getränk (für mich als „Wein“ grenzwertig“;) nicht herunter – als Wein jenseits einer Wertungsmöglichkeit, brauche ich nicht noch einmal

      Die Würtz-Weine 2002 fand ich bei einer Probe nicht besonders eindrucksvoll, hatte mir nach dem Weinforen-Rummel um diesen sicherlich ungewöhnlichen Weinmacher mehr erwartet, preislich sehr selbstbewusst.
      Avatar
      schrieb am 22.03.04 22:45:42
      Beitrag Nr. 986 ()
      Nabend,

      HHanseat, die Nr.2 von Würtz gefiel mir schon gut. Die hat aber auch dreimal so viel Substanz wie der "Potate!" (und kostet nur doppelt so viel:D).

      Von hohem Interesse war für mich die Haart-Notiz, davon habe ich auch einige Flaschen. Bisher eine geöffnet, die war entweder fies verkorkt oder total verschlossen.

      Vermutlich letzteres, wenns kein deutlicher TCA-Fall war.

      Ekonti, inwieweit bei den burgenländischen Roten Mostkonzentration im Spiel war, entzieht sich meiner Kenntnis. Mir haben, wie gesagt, nicht wenige der Weine ausgezeichnet gefallen. Ich würde auch eher 25 Euro dafür ausgeben als für einen Toskaner oder Rhonenser. Aber das beruht auf völlig subjektiven Geschmacksvorlieben.

      Frohnau, den Frauenberg o2 (schwarze Kapsel, gelle?) sehe ich eher bei 86 als bei 84 Punkten. Und ich kapiere nach wie vor nicht, wie es Uli Franzen geschafft hat, dich so gegen ihn einzunehmen. Jörg und ich sind den Franzens auf der Prowein begegnet und herzlich begrüßt worden - nette, unkomplizierte, offene Menschen! Wobei ich dir natürlich die Sache mit der Telefonbelästigung glaube. Offensichtlich verhält sich Uli Franzen nicht sehr geschickt, was das anbelangt....

      Gerade probiere ich zwei schöne Moselrieslinge im direkten Vergleich. Molitors 02er Spätlese aus der Zeltinger Sonnenuhr (A.P.Nr. 2 576 609 22 03) tritt gegen die 02er Auslese aus dem Neumagener Rosengärtchen von Berweiler-Merges an.

      Die Spätlese von Molitor ist der eindeutig feinere, filigranere Wein. Eine ganz klassische Mosel-Spätlese, schönes Spiel, eindrucksvolle Mineralität, leichtgewichtig, aber nachhaltig.

      Die Berweiler-Merges-Auslese hingegen verfügt ganz klar über die eindringlicheren Aromen. Mehr Süße, mehr Frucht (Ananas!), aber eindeutig auch noch mehr Mineralität. Gerade gegenüber der Molitor-Spätlese verteidigt sie ganz klar ihren Auslesecharakter. Momentan befindet sie sich in deutlich besserer Form als noch vor zwei Monaten. Mit einem Preis von gut 5 Euro nach wie vor für mich das Schnäppchen des Jahres.

      Punkte: Molitor 88, Berweiler-Merges 90. -


      Mittlerweile steht fest, daß ich am Wochenende nicht nach HH kommen kann. Leute, seid mir nicht böse....mir tuts wirklich leid, und ich weiß, daß ich etwas verpassen werde. Aber aus verschiedenen privaten Gründen ist meine Entscheidung jetzt gefallen.....

      Wehmütige Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 22.03.04 22:53:59
      Beitrag Nr. 987 ()
      Kleines Intermezzo: gestern abend bei Fritz Keller im Schwarzen Adler/Oberbergen einen 99er Grange des Pères getrunken: einfach g r o ß ! Sensorisch eine (begeisternde) Achterbahnfahrt - mal stand der Cabernet, mal der Syrah im Vordergrund, dann wieder Mourvèdre..mal weich, mal hart, mal im Stil eines GANZ großen Bordeaux, dann wieder völlig eigenständig und sich jedes Vergleichs entziehend - ein echtes Erlebnis. Schade, würde gerne mal eine Vertikalprobe der letzten Jahrgänge erleben, aber das wird wohl nur einer WÖNZIGEN Elite vergönnt sein...schnief...
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 20:55:32
      Beitrag Nr. 988 ()
      Moin,

      Hornwatz, ich habe schon die ganze Straße entlang Trauerfahnen gehisst, die werden aber am Samstag wieder abgenommen.;)

      Wenn ich 25 Euro für einen Wein bezahle, erhalte ich wohl in allen Ländern, vorausgesetzt man informiert sich ein wenig, sehr gute Qualität, unabhängig von Vorlieben.

      Diese Woche bleibt weinfrei, damit wir Samstag wieder frisch und trinkfreudig sind.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 22:32:10
      Beitrag Nr. 989 ()
      Hallo,

      Ekonti, ich bin wirklich traurig darüber, daß es diesmal mit meiner Nordlandreise nix wird.

      25 Euro sind ja laut Mario Scheuermann nicht genug...seiner Meinung nach soll und muß es mit den GGs aus Deutschland bis auf 50 Euronen raufgehen:cry:...

      Im Glas befindet sich gerade eine bei Pinard de Picard erstandene 01er Rieslingauslese von Kirsten: Intensives Goldgelb, reife Zitrus- und Aprikosennoten, sehr klar und reintönig, keine Botrytis, für Moselverhältnisse ziemlich massiv, ein wenig fehlt es an Rassigkeit, aber Spaß macht der Wein trotzdem. 88 Punkte. Mit 11,90 Euro für 0,5 Liter eher preiswert.

      Monsigneur, was genau ist denn der Grange des Pères, und wer erzeugt ihn wo?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 22:37:52
      Beitrag Nr. 990 ()
      Aus der Region Languedoc:

      DOMAINE DE LA GRANGE DES PÈRES

      Wohl kaum ein anderer Wein aus dem Süden Frankreichs ist binnen eines Jahrzehnts zu einer solchen Legende, einem weltweit derart gesuchten Kultwein geworden, wie der rote „Grange des Pères” aus dem faszinierenden Tal des kleinen Flüsschens Hérault. Welcher Wein des Languedoc ist sonst bei Insidern derart in aller Munde, wie dieser schon aufgrund seiner Rebsortenzusammensetzung (Syrah, Mourvèdre und Cabernet-Sauvignon) einzigartige Rotwein, der aufgrund seiner niedrigen Produktionsmenge von ca. 20.000 Flaschen leider nur von wenigen Glücklichen jemals verkostet werden konnte und der in Deutschland aufgrund seiner bisherigen Vertriebsstruktur nur wenigen Eingeweihten ein Begriff war, die diesen monumentalen Wein in renommierten Sternerestaurants genießen durften.
      Laurent Vaillé, mittlerweile Vorbild einer ganzer Schar junger innovativer Winzer aus Frankreichs wildem Süden, ist ein sehr scheuer Mensch, der selten in der Öffentlichkeit auftritt oder in den Medien präsent ist. Um so mehr lässt der „Verrückte”, wie man ihn noch Anfang der 90er Jahre in der Region verspottete, als er in kühlen Höhenlagen inmitten eines unwirtlichen Stein- und Felsenmeeres seine Edelreben anpflanzte, die Qualität seines Weines für sich sprechen, beseelt von der Vision, „DEN Grand Cru des Hérault” zu vinifizieren.
      Nach Lehr- und Wanderjahren auf Weltklassedomainen wie Chave, Comtes Lafont , Coche Dury und Trévallon schlug sein 92er Jungfernjahrgang unter Kennern ein wie eine Bombe, sein phänomenaler Rotwein besaß eine bis dato im Languedoc nie gesehene Finesse und Eleganz, kombiniert mit einer großartigen Beerenfrucht und einer subtilen Gewürzaromatik. In den Folgejahren wurden seine Weine immer dichter, konzentrierter, legendärer, verloren aber niemals ihre phantastische Eleganz und Finesse. Parker behauptet, der aufgrund seiner geringen Produktionsmenge „unter Weinliebhabern noch weitgehend unbekannte Laurent Vaillé, ein großer Weinmacher, ist neben Jean-Paux Rosset von Château de la Negly einer der beiden Lokomotiven, Vorbilder und Zugpferde des gesamten Languedoc. Sein Geheimnis: Niedrige Erträge!”
      Diesen Elogen ist nichts mehr hinzuzufügen, außer einer Beschreibung des sensationell guten 2000ers, des wohl besten Weines, den das visionäre Genie Vaillé bisher vinifiziert hat und dem Hinweis, dass dieser atemberaubende Wein in seiner eher kühlen, expressiven Stilistik den Gegenpol zu den großen, opulenten Spitzenweinen von Negly bildet. Meine ganz besondere Empfehlung.
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 23:53:50
      Beitrag Nr. 991 ()
      Moin!

      Wollen wir mal einen neuen Thread aufmachen? Die 1000 rückt näher, und damit schwindet die Komplettanzeige und Suchfunktion... Soll ich, oder will wer anders?

      Hornwatz, schade, daß es nicht klappt!
      Mit Kirsten-Weinen habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, mein besonderer Favorit ist der 2001er Alte Reben. Das Weingut habe ich für einen Besuch vorgemerkt, nur kommt bei der Planung meiner Moselreise dauernd was dazwischen...

      MonsieurCB, das klingt doch wirklich eindrucksvoll! Leider habe ich noch gar nichts von diesem Weingut probieren können. Siehst du das auch an der Spitze des Languedoc? Klingt aber, als könnte es genau mein Fall sein... Wieviel muß man denn für eine Flasche anlegen?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 24.03.04 10:42:05
      Beitrag Nr. 992 ()
      Moin,

      Hornwatz, wir werden alle gemeinsam einen neuen Moment finden, und dann bist Du wieder dabei.

      MonsieurCB, die Beschreibung klingt hochinteressant. Kennst Du weitere Weingüter, vielleicht auch zum kleineren Preis;) , die im Languedoc finessenreiche Weine machen, dabei aber eigenständig geblieben sind. Ich bin demnächst in der Region und möchte schon mal den einen oder anderen Winzer besuchen.

      HHanseat, wenn Du möchtest, mache doch einen neuen Thread auf...oder gibt es noch jemanden, der noch nicht Eröffner war?, ich habe keinen Überblick.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 24.03.04 11:22:08
      Beitrag Nr. 993 ()
      So, Wein 13 ist eröffnet, bitte hier weiterschreiben: Thread: Wein (13)

      Ab 1000 Beiträgen kann man den Thread nicht mehr komplett anzeigen. Falls wieder Spaßvögel kommen und die Beitragszahl über die Grenze treiben, kann man mit einer rechtzeitig (z.B. jetzt) erstellten Kopie des Threads weiterhin suchen. :rolleyes:

      Und nun Prost!

      HHanseat
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