checkAd

    Hohmann-Threads - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 05.11.03 11:18:10 von
    neuester Beitrag 25.01.05 10:01:20 von
    Beiträge: 1.648
    ID: 792.861
    Aufrufe heute: 1
    Gesamt: 30.630
    Aktive User: 0


     Durchsuchen
    • 2
    • 4

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 23:52:42
      Beitrag Nr. 501 ()
      endaxi
      Seit ich Hohmanns Rede gelesen habe, frage ich mich, warum er nichts über die Politik Israels, der USA, und Nahost im Allgemeinen geschrieben hat. Nun, er wird wissen warum! Vermutlich interessiert das die Kreise, in denen er sich bewegt, wohl nicht.
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 23:56:59
      Beitrag Nr. 502 ()
      @ endaxi

      ok. Ich halte die Nahost-Politik ebenfalls für wichtiger - und da kann ich die Ansichten Finkelsteins weitgehend nachvollziehen...
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 23:57:29
      Beitrag Nr. 503 ()
      endaxi
      Hohmann hat diese Rede gehalten, er hat sie auf seine Website gestellt, somit muss man sich damit auseinandersetzen!
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 23:59:17
      Beitrag Nr. 504 ()
      "...Finkelsteins Attraktivität ergibt sich durch seine Negation eines bestehenden Antisemitismus und der Delegimierung einer Opferperspektive, indem er Juden als Erben der ehemaligen Täter diesen gleichsetzt. So lautet seine perfide Argumentation: die jüdischen Organisationen bedurften des Antisemitismus zur Selbstlegitimation und taten alles, um diesen herbeizureden. Dass Finkelstein sich eines guten Rufes in der rechten Ecke erfreut, sollte nicht weiter verwundern. So zollt er dem notorischen Holocaust-Leugner David Irving seinen Tribut und wird dafür mit einem Link auf Irvings Homepage zu dem kompletten Text von Finkelsteins Buch belohnt. Zwar kritisiert er die Holocaust-Leugnung in deutlicher Weise, macht aber ebenso unmissverständlich klar, wo der Feind heute sitzt. Nämlich nicht die Täter von gestern, sondern diejenigen Quälgeister, die immer noch von den Taten von gestern sprechen wollen. ..."

      s. Link, den ich weiter unten reingestellt habe!
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 00:03:29
      Beitrag Nr. 505 ()
      #487 StellaLuna,

      erstaunlicherweise hat er nach Broder auch nichts über Island gesagt. :rolleyes:

      Was soll`s. Interpretiert in eine Rede nicht mehr Sinn rein, als Sinn oder Unsinn drin ist... In anderen Kreisen interessiert es ja auch nicht, was Heranwachsende über das Deutsche Schuldtrauma denken könnten und wieso sie so denn kenken könnten. Die Heranwachsenden sind sowieso alles potentielle Antisemiten... Warum soll man da seine (prinzipiell ja durchaus richtige, in der Wirkung aber teilweise missionarisch wirkende) Einstellung überprüfen?

      mausschubser, bekennender Antikommunist. :)

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1865EUR 0,00 %
      Multi-Milliarden-Wert in diesem Pennystock?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 00:07:29
      Beitrag Nr. 506 ()
      #482

      Hohmann hatte in seiner Rede ,,die Juden" als Volk angegeriffen. So ist es verständlich, dass man den Botschafter des einzigen jüdischen Staates einläd.

      Ich hätte es allerdings auch besser gefunden, man hätte einen deutschen Juden genommen - nicht unbedingt allerdings Friedmann.

      Dass Stein in dieser Runde keinen innerjüdischen Streit austragen wollte - dafür habe ich Verständnis. Allerdings hat das seine Position geschwächt.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 00:11:17
      Beitrag Nr. 507 ()
      mausschubser
      was in anderen Kreisen interessiert oder nicht, interessiert mich nicht!
      Interpretiert in eine Rede nicht mehr Sinn rein, als Sinn oder Unsinn drin ist... und das kannst Du beurteilen?
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 00:21:22
      Beitrag Nr. 508 ()
      #492 StellaLuna,

      nö, Stella, aber kann`s ein anderer? Wir können jedes Wörtchen umdrehen, vielleicht verbirgt sich was dahinter. Da muß doch was sein! So kommt`s mir vor. Dabei ist der Garten der Rede schon zig mal umgegraben worden. Hinter jedem Wort von Hohmann MUSS eine tiefere Bedeutung stecken, denn er MUSS ja Antisemit sein.

      Du hast deine Meinung, ich habe meine: Hohmann ist ein Trottel mit allerdings merkwürdigem Umgang. Antisemit? Ich weiß es nicht. Die Rede gibt`s nicht her - meine Meinung, hier oft genug begründet. Bisher auch nicht widerlegt, nur nichtdie brachte neues Licht in die Bude, nicht ohne dieses Licht gleich mit dem unkommentierten Super-Prym wieder mächtig zum Flackern und Fast-Erlöschen zu bringen.

      Was soll`s, ich plausche gern mit dir, auch wenn wir uns hier nicht einig sind.

      Gehe jetzt erst mal längere Zeit off. :)
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 00:27:13
      Beitrag Nr. 509 ()
      letztendlich handelt es sich nicht um das problem "antisemitismus" der derzeitigen inflationären gebrauch führt meiner meinung nach eh zu einer fortschreitenden sinnentleerung und wird ähnlich gehandhabt wie weiland die keule im neandertal.

      das problem ist die umgehensweise mit der eigenen vergangenheit - mit der historischen schuld als nation das bis dato grauenhaftensten verbrechen verantworten zu müssen.

      verbrechen begangen im zuge des krieges an den deutschen hin oder her - zu einigen themen gebietet es sich für deutsche für unabsehbare zeit einfach mal die fresse zu halten.

      eine gestalt wie hohmann mag mit dem begriff volksverhetzung nicht zu fassen sein, aber er hat sich in einem kollektiven sinne "daneben benommen".

      seine position macht es erforderlich zu beurteilen, ob unentschuldbar oder nicht.

      im sinne einer puristischen einstellung zu den verbrechen der nazis an den juden ist es unentschuldbar und die cdu sollte klar machen, das sie weiter zu dieser puristischen einstellung und sichtweise steht.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 00:38:18
      Beitrag Nr. 510 ()
      @rv #491

      Ich teile Deine Meinung, dass es wohl besser gewesen wäre, man hätte einen deutschen Juden genommen. Denn eine Rede eines Bundestagsabgeordneten zum Tag der Deutschen Einheit ist eine deutsche Angelegenheit.

      Zu Botschafter Stein: Seine Eingangsargumentation, dass er selber ungern gegen andere Juden (gleich welcher Nation) Stellung bezieht, die Du offernsichtlich auch so gesehen hast, aber er sich sehr wohl zu Bundestagsabgeordneter Hohmann äußert, spricht wohl Bände.

      Ich kann mich an einen erst kürzlich durch einen virtuellen Abgang wieder in unser aller Erinnerung gerufenen User erinnern, der könnte Dir jetzt tage- und nächtelang erklären, weshalb Juden Juden sind und Israls Bevölkerung und deren Staat zwar Juden aber doch nicht ... Ich gebe zu: Ich kenne mich hier nicht so gut aus isb. inwieweit Israel Represäntant der Juden ist oder nicht.

      ;
      der weder Israel- noch Judentumexperte ist. Nur Deutsch. mea culpa.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 12:15:13
      Beitrag Nr. 511 ()
      Och, sagt hier denn niemand mehr etwas?
      Schlagt Euch doch bitte wieder, es war so amüsant letzte Woche!
      Jetzt ist alles so langweilig und traurig!
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 12:26:29
      Beitrag Nr. 512 ()
      @Oberkreisdirektor

      Ja dann lege doch mal was vor. Sach mal was antisemitisches.

      Z. B.: "Ich liebe den Kapitalismus".

      Du wirst dann schon sehen, wie hier alles wieder hochschwappt.

      ;
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 12:45:49
      Beitrag Nr. 513 ()
      Ach, hüpfendes Komma,
      dann sage ich doch lieber neudeutsch:
      "Kapitalismus ist geil"!

      Und jetzt geht es wieder rund hier?
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 13:02:33
      Beitrag Nr. 514 ()
      Hier gibts neues Futter.
      Wobei ich mich nun wirklich über die Form der Berichterstattung wundere. Koch wollte diesen Eklat bestimmt nicht und hat ihn damit auch nicht provoziert.
      Bemerkenswert auch die Ansicht von Salomon Korn, Hohmann hätte kein Anrecht mehr auf den Parlamentssitz. Bestimmen darüber nun die Frankfurter Juden?


      Koch provoziert Eklat bei Rede vor der Frankfurter Jüdischen Gemeinde

      10. Nov 10:46 netzeitung

      Hessens Ministerpräsident Koch hat sich in der Frankfurter Synagoge gegen einen Ausschluss Hohmanns aus der Union ausgesprochen. Vertreter der Jüdischen Gemeinde protestierten, mehrere Mitglieder verließen aus Protest die Veranstaltung.

      Aus Empörung über den hessischen Regierungschef Roland Koch haben mehrere Mitglieder der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main am Sonntag eine Gedenkveranstaltung in der Synagoge im Westend verlassen.
      Koch hatte in seiner Rede zum Jahrestag der Reichspogromnacht den Verbleib des umstrittenen CDU-Abgeordneten Martin Hohmann in der Partei und der Fraktion verteidigt. Zugleich distanzierte er sich von den Äußerungen Hohmanns, der von Juden als «Tätervolk» gesprochen hatte.

      Mehr als ein Viertel der Anwesenden habe daraufhin den Saal verlassen, berichteten Teilnehmer. Sie seien erst wieder zum traditionellen Totengebet zurückgekehrt. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurts, Salomon Korn, sagte, Hohmann habe kein Anrecht mehr auf seinen Sitz im Parlament.

      Klaeden: Hohmann muss diszipliniert werden

      Auch CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer und Fraktionsgeschäftsführer Eckart von Klaeden verurteilten das Vorgehen Hohmanns, waren aber zugleich gegen einen Partei- und Fraktionsausschluss.

      Sollte Hohmann nur noch als Fraktionsloser im Bundestag sitzen, könnten die Mitglieder der CDU-Fraktion keinen Disziplinierungsdruck mehr auf ihn ausüben, sagte von Klaeden am Montag im ZDF-«Morgenmagazin».

      In der ARD-Sendung «Sabine Christiancen» hatte Meyer die bisherige Reaktion der CDU als ausreichend bezeichnet. Der Abgeordnete sei abgemahnt und innerhalb der Fraktion strafversetzt worden, sagte er. Die Äußerungen Hohmanns nannte Meyer «unerträglich».

      Brok für Parteiausschluss

      Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) hingegen drängt auf weitere Konsequenzen. Sollte Hohmann sich nicht eindeutig von seiner Rede zum 3. Oktober distanzieren, müsse sich die Partei von ihm trennen, sagte er im Bayerischen Rundfunk. Der Fuldaer Abgeordnete setze die Juden und den Holocaust in ein falsches Licht.

      Noch schärfere Worte kamen von dem CDU-Europaabgeordneten Elmar Brok, nach dessen Ansicht Hohmann der Partei durch seine Entgleisungen bereits genug Schaden zugefügt hat. Hohmann habe ein Geschichtsbild, «das unerträglich ist». Kollegen im Europaparlament müsse man nun deutlich machen, «dass er ein Einzelfall ist», so Brok. Hohmann werde wohl «große Probleme» bekommen, sollte er weiter in der CDU bleiben. Deshalb müsse man den Druck auf ihn weiter verstärken. (nz)
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 13:05:45
      Beitrag Nr. 515 ()
      Schade, daß die Anklage gegen Sharon wegen Kriegsverbrechen zurückgenommen wurde.
      Der Zaun erinnert an die Mauer.
      Das Wort Antisemitismus ist das am häufigsten mißbrauchte.
      Wie soll mit Bundesbürgern verfahren werden die Ihren Nachuchs "Adolf"
      oder "Jassir" taufen wollen?
      Finkelstein soll die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen, eine eigene Partei gründen und Bundeskanzler werden.;)
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 13:06:22
      Beitrag Nr. 516 ()
      # 499
      koch schwimmt im geschichtskontinuum der partei
      und gibt uns den guten ratschlag, deren geschichte und umgang mit nazigrössen in den eigenen reihen mal genauer unter die lupe zu nehmen. gegen diese elite ist hohmann nun ein kleiner verbalterrorist.

      und korn ist ein kleiner witzemacher.
      hat er sich schon mal gefragt, ob ein massenmörder ein guter repräsentant für den staat israel darstellt?
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 13:11:17
      Beitrag Nr. 517 ()
      Oh, wie schön, es geht wieder los!
      Haut Euch, haut Euch!
      Ich hole mir schon mal ein paar Erdnüsse und ein Bier und schaue dann zu!
      Endlich ist die Langeweile vorbei!
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 13:27:32
      Beitrag Nr. 518 ()
      Och, nö, seid Ihr gemein!
      Warum haut Ihr Euch nicht?
      Mir ist schon wieder so langweilig!
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 13:51:08
      Beitrag Nr. 519 ()
      Norman G . Finkelstein
      US-Politikwissenschaftler

      Diese ganze Debatte ist für mich ein billiges Streben nach Sensation, orchestrierte Hysterie. Ich sehe nicht den geringsten Zusammenhang, zwischen dem, was in Ausschwitz passiert ist, und der Rede von Herrn Hohmann. In seiner Rede sagt er an keiner Stelle, die Juden seien eine Täterrasse oder ein Tätervolk. Er sagt, die Atheisten, die Gottlosen seien das. Ich weiss nicht, ob die Deutschen die Rede wirklich gelesen haben. Ich habe eine Übersetzung bekommen und habe sie sorgfältig studiert. Das Thema dieser Rede ist doch nicht der Antisemitismus. Das Problem liegt doch dort, wo der Begriff missbraucht wird, um hier Entschuldigungen zu finden, für immoralische und illegale Handlungsweisen, darum geht es doch hier. Die Friedensbewegung ist hier als antisemitisch kritisiert worden, man hat ihr das um die Ohren gehauen, weil sie gegen die kriminellen Aktivitäten der Vereinigten Staaten gegen den Irak waren. Das fand ich unmöglich. Das empfand ich als einen Missbrauch des Begriffs Antisemitismus.

      Die Herausforderung für das deutsche Volk liegt darin, wahre Zivilcourage zu zeigen, nicht diese Art von Zivilcourage. Und das bedeutet, dass man sich nicht einschüchtern lässt durch diese moralische Erpressung, und das man mit einer Elle misst, und nicht mit verschiedenen Kriterien misst, wo es um Menschenrechte geht. Menschenrechte für alle und für jeden. Dass man mit gleichen Maßstäben auch das Völkerrecht beurteilt. Das, und ich bin sicher, dass die Deutschen das verstehen, ist die wahre Lehre, die sie aus dem Holocaust ziehen sollen. Es gibt keine Übermenschen, und es gibt keine Untermenschen. Jeder hat Recht und Anspruch auf Menschenwürde und auf den Schutz des internationalen Rechts.

      Mich erinnert diese Diskussion immer an ein Problem, das meine Mutter immer als den Übergang von der Leere zum Vakuum bezeichnet hat.

      Mir ist bekannt, dass Herr Schily einmal ein Linker war. Linke Juden haben das immer als Grund für ihren Stolz angesehen, dass die Führer der bolschewistischen Revolution Juden waren: Trockij, Kamenev, Sinov`ev. [...]Das ist doch nicht antisemitisch, das zu sagen.

      Ist Kritik an der Politik Israels antisemitisch? Wenn sie ja sagen, dann sage ich, ja sie haben eine Zunahme des Antisemitismus. Wenn ein Widerstand gegen den Angriff der USA gegen den Irak antisemitisch ist, dann sage ich, ja. Wenn das aber nicht so ist, dann nimmt auch der Antisemitismus nicht zu. Da haben sie ein Definitionsproblem, das räume ich ein.

      Die Herausforderung für Deutschland ist es, sich mit seriösen, inhaltsreichen Themen auseinanderzusetzen.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 14:03:18
      Beitrag Nr. 520 ()
      Schöne Sch.....,

      Jetzt fordert dieser Hinkelstein gerade von Deutschen Zivilcourage , wo sich die hießigen Kautschkartoffeln doch gerade auf das Schlachten eines Hohmännchens nebst angegeliederten Bundeswehr-General eingestellt hatten.

      ;
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 14:22:39
      Beitrag Nr. 521 ()
      Das Problem liegt doch dort, wo der Begriff missbraucht wird, um hier Entschuldigungen zu finden, für immoralische und illegale Handlungsweisen, darum geht es doch hier. Die Friedensbewegung ist hier als antisemitisch kritisiert worden, man hat ihr das um die Ohren gehauen, weil sie gegen die kriminellen Aktivitäten der Vereinigten Staaten gegen den Irak waren. Das fand ich unmöglich. Das empfand ich als einen Missbrauch des Begriffs Antisemitismus.

      das ist ein schlag ins gesicht von frau merkel,
      der dame, die den us-mafiosi an der macht am liebsten mit mann und maus in das kriminelle business dieser gangster im irak gefolgt wäre.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 14:33:56
      Beitrag Nr. 522 ()
      #109 Das ist immer noch verkürzt wiedergegeben,hat jemand die vollständigen aussagen von Finkelstein vorliegen?.Finkelstein sollte Herrn Spiegel ablösen,der Antisemitismusvorwurf würde sich erstaunlich verringern,zuviele haben an der aufarbeitung der verbrechen persönliche vorteile gehabt.Die Frankfurter Jüdische Gemeinde hat es an eigener aufarbeitung bisher an allen ecken fehlen lassen,Herr Korn könnte auf einen vollen Saal mit sicherheit rechnen.Sei anliegen Herrn Hohmann einem Sitz im Parlament zu verwehren,bekäme somit mehr schmackes.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 16:32:32
      Beitrag Nr. 523 ()
      herzlichen dank an user 109 für den reingestellten text von : n. g. finkelstein

      der mann hat mir aus der seele gesprochen !

      und mit dieser aussage beziehe ich mich genau auf seine aussagen, die er in diesem interview gemacht hat.

      was er sonst für meinungen hat -ich habe keine ahnung u. auch kein buch von ihm gelesen.

      bin jedoch immer noch (-aber wahrscheinlich nicht mehr lange) darüber erstaunt, was daraus gemacht wird:

      zb., : er ist ein rechter....
      in der sendung nennt ihn schily einen linken - wie er selbst ja uch ein bisschen einer ist.

      mir ist es eigentlich völlig schnuppe: für mich zählt seine aussage, u. die war in einer haltung vorgetragen von einem mann, der klar denkt, formuliert, u. sich vor niemandem zu ducken brauch.

      finkelstein selbst !!! hat angehörige !!!! im holocaust verloren !!!!

      ich habe noch keinen gehört, der so klar u. differenziert
      dieses wort, antisemitismus, aufgeschlüsselt hat.
      und aufgezeigt hat wie dieses wort aber eben oft auch missbraucht u. grundlos als keule der ungerechtigten diffamierung benutzt wird.

      zb., die hervorragende leistung der friedensdemonstraten
      im zusammenhang mit dem irakkrieg.
      dies als antisemitismus zu bezeichnen ist blanker hohn u.
      unsinn übelster art !

      und deshalb sagte er ja völlig zurecht:

      der terminus, u. wie ich ihn festlege ist entscheidend !!!

      in diesem zusammenhang (=terminusfestlegung) fügte er hinzu:
      wenn ich kritik an einer regierung mit antisemitismus fest-
      lege, ja dann ist klar, dass eine kritik an den regierungen israel-/ usa als antisemitismus bezeichnet werden...
      es hat aber überhaupt nichts damit zu tun, sondern ein sensibler begriff wird als totschlagbegriff instrumentalisiert u. missbraucht.

      von den politikern,
      war -imo- kubicki noch am besten, u. das will was heissen.

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 17:00:16
      Beitrag Nr. 524 ()
      #508 Nun Kubicki hat seinen freund Möllemann ja noch nicht vergessen,der zwar kriminell gehandelt hat,aber in der aussage seines Flyers mit Finkelstein übereinstimmt.Er dürfte sich dabei mühsamst zurückgehalten haben,besser als Finkelstein kann man es sowieso nicht ausdrücken.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 17:11:35
      Beitrag Nr. 525 ()
      Juhuuuuuuuuuu die Hexenjäger haben es geschafft Hohmann wird mit Ausschlussverfahren ausgeschlossen


      los alle die hände klatschen
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 17:17:28
      Beitrag Nr. 526 ()
      Das endgültige Ende des Rechtsstaats.Die Willkür hält wieder Einzug.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 17:43:37
      Beitrag Nr. 527 ()
      die inquisition im anmarsch ?

      dh., gefordert ist blinder glaube an das was die jeweilige regierung zu glauben befiehlt.
      und die bürger als schaafe auf der politweide ?

      und was recht u. was falsch ist legt die jeweilige gruppe, die gerade an der regierung is t fest ?

      und die stimme der bürger: ob nun 67 % -oder 90 % gegen !!! eine entlassung aussprechen ist völlig irrelevant !!??

      ja, in der tat: das ist reine willkür.

      Ein bauernopfer ist gefunden (= bestimmt), das seine verurteilung u. "polit. hinrichtung" nur aus einem einzigen, wirklichen grund zu ertragen hat:
      wegen polit. machtkämpfen ! man kann ablenken -u. btw. der cdu eins auswischen !


      was nicht heissen soll, hohmann hätte eine kluge rede gehalten : nein, sicher nicht.
      aber, wie damit umgegangen, u. was daraus gemacht wird -ist erbärmlich.

      herr schily,
      wieso sind sie überhaupt noch im amt. sie sind doch für das personal verantwortlich.
      wieso sind sie noch nicht weg: sie sind ja "für den fall- günzel, zuständig !


      auf die sinngemässe frage von kubicki an schily:
      warum ein angeblich solch verwirrter general überhaupt in ein solch hohes, verantwortungsvolles amt gelangen könne ?

      schily:
      nun ja : das kann mal passieren !
      (mit eingezogenem kopf u. tiefgesenktem blick !)



      cu
      rightnow,
      der die entlassung von günzel, ebenfalls für völlig daneben hält
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 17:44:07
      Beitrag Nr. 528 ()
      Na, Gott sei Dank. Endlich ist dieses Thema durch. Dann kann PolyesterMOD ja endlich auch noch diesen Thread schließen.

      ;
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 17:51:24
      Beitrag Nr. 529 ()
      @rightnow,

      Schily wurde ja gestern darauf angesprochen, ob es nicht ein Verfehlen war dem General den Posten zu überlassen.
      Darauf Schily: "Man kann sich bei der Einstellung des Personals auch mal irren !" :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 17:57:50
      Beitrag Nr. 530 ()
      schnautze

      genau das habe ich ja in den letzten sätzen geschrieben:" auf die sinngemässe frage von kubicki....." :laugh: :laugh:


      schnautze,
      danke ! doppelt hält einfach besser..! :laugh: ;)

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 17:58:14
      Beitrag Nr. 531 ()
      Nr.514
      Soldaten der Bundeswehr unterlegen ständig einer Beurteilung , inbesondere , wenn man vom einfachen Soldaten bis zum General austeigt. Da hat man sich offenbar ständig über Jahrzehnte geirrt :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 18:02:55
      Beitrag Nr. 532 ()
      dann schalte ich mich auch mal wieder ein:

      ich hab von dem Ausschlussverfahren vorhin auch gehört und finde es bei aller - bekannten - Kritik an Hohmann völlig irrsinnig. Hat man gegen Stoiber ein "Ausschlussverfahren" geführt, als er von einer "durchmischten und durchrassten Gesellschaft sprach", die er nicht wolle? Nein, Jahre später hat er sich dafür entschuldigt.

      Ich halte Hohmann für rechtsaußen, braun angehaucht, ohne Zweifel. Aber damit repräsentiert er einen Teil der Bevölkerung in Deutschland, den es nun mal gibt. Man sollte ihn nicht zum Märthyrer machen, sondern akzeptieren, dass auch dieser Teil der Bevölkerung existiert. Und damit umgehen.

      Leider hat Finkelnstein im ersten Absatz recht, wobei das weniger für Hohmann als für einen Walser gibt. Viele Leute wissen überhaupt nicht, was sie reden, wenn sie sich der Meute anschließen und "Antisemit" schreien.
      Bei Hohmann gehe ich - anders als Finkelstein - davon aus, dass er durchaus antisemitisch ist, weil es in Deutschland mittlerweile eben ein typisches antisemitisches Klischee ist, dass "die Juden" mit "ihrer Macht" dafür sorgen, dass man als Deutscher gegen sie nix sagen darf. Wobei wir tagtäglich - auch hier - das Gegenteil erleben. Das kann/muss ein Finkelstein nicht wissen.
      In vielen anderen Fällen (Schills - an jenem Tag unangebrachte - Bundestagsrede zur Flutkatastrophe; Walsers Reden und sein letztes Buch) muss man allerdings tatsächlich feststellen, dass der Vorwurf als Keule benutzt wird, um berechtigte Diskussionen zu untersagen.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 18:07:46
      Beitrag Nr. 533 ()
      #516 Laura sowas soll auch bei Ehen zutreffen und Schily ist auch so ein Irrtum auf seinem Posten.:yawn:
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 18:08:11
      Beitrag Nr. 534 ()
      Viele Leute wissen überhaupt nicht, was sie reden, wenn sie sich der Meute anschließen und " Antisemit" schreien.

      Ergänzung:
      ....und leider habe ich den Eindruck, dass einige davon genausogut bei der Meute dabei sein könnten, die in 30-40 Jahren wieder "Jude" schreit und Schaufensterscheiben einschmeißt....:mad:
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 18:08:22
      Beitrag Nr. 535 ()
      na das hat ja lange gedauert,
      bis der hohmann endlich ausgeschlossen wurde.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 18:11:21
      Beitrag Nr. 536 ()
      @rightnow,

      hab ich einfach überlesen! (PISA!!:laugh: )
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 18:16:33
      Beitrag Nr. 537 ()
      manche leute fühlen sich berufen, diskussionen zu unterbinden und können ihren rassimus einfach nicht verbergen
      Roche: neues AIDS-Medikament nicht für Afrika - und das ist gut so....
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 18:27:21
      Beitrag Nr. 538 ()
      berufen, Diskussionen zu unterbinden???

      Welche denn bitte? Von Dir klingen diese Worte ja ganz beosnders glaubwürdig.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 18:30:37
      Beitrag Nr. 539 ()
      laura,

      2 sehr, sehr entscheidende sätze, die im guten sinne explosiv sind !
      denn:

      1. absolut richtig !!!

      2. darf doch dann -imo- zurecht abgeleitet werden, dass vielmehr die zuständige polt., verantwortliche person, die über jahre einen dt. soldaten, der sich verdient gemacht hat, bei den soldaten beliebt ist, in kundus die rübe hinhält:

      a) herrn günzel nicht als wirr hinstellen -
      nachdem man ihm über jahre gute zeugnisse ausstellt

      b) ist viel eher herr schily als nicht recht im kopf zu bezeichnen, der über jahre leute im status eines dt. generals diese völlig falsch eingeschätzt hat, u. im gegenteil sogar die jeweiligen beförderungen auf der militärkarriereleiter unterstützt hat !

      wer dann über systematische fehleinschätzung - über jahre !!- leidet, wie soll erst recht dann -jetzt in dieser situation plötzlich wider jede menschliche vernunft,
      auf einmal ein zutreffende beurteilung leisten können ?

      kurzum:
      schily,
      = jahrelang danebengelegen: rühren, links um u. sofortiger abmarsch in die polit. versenkung. Aber im laufschritt: zack. zack! :laugh: :p

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 18:36:59
      Beitrag Nr. 540 ()
      ..wieso eigentlich Schily??

      Hat ihn nicht Struck als wirr bezeichnet?
      Und die Absetzung von Hohmann irgendwo im Osten ging doch auf Scharping als Verteidigungsminister zurück und wie er jetzt zur KSK kam, weiß ich zwar nicht, aber sehr viel wird Schily damit auch nicht zu tun haben....
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 18:43:22
      Beitrag Nr. 541 ()
      #525 Ist richtig,Schily hat damit nichts zu tun.Er hat wohl für Struck und dessen vorgängern gesprochen.:look:
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 19:03:54
      Beitrag Nr. 542 ()
      Hohmann ist NOCH NICHT ausgeschlossen.
      Ob eine 2/3 Mehrheit für den Ausschluss am Freitag zustandekommt?
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 19:08:20
      Beitrag Nr. 543 ()
      ich bin von schily ausgegangen,
      sollte es struck geäussert haben, kannst du getrost
      "schily/struck" auswechseln.

      letztlich geht es mir aufzuzeigen, mit welchen verschiedenen & beliebigen masstäben gemessen u. demgemäss "verurteilt/abgesägt" wird.

      und vor allem:
      die art u. weise wie da vorgegangen wurde:
      ohne anhörung, ohne gesprächsversuch, ohne nachforschungen,
      ....

      insofern,
      gebe ich in diesem zusammenhang

      kubicki recht mit seinen äusserungen bei oma - christianssen.

      und wie ich schon mal schrieb, das will was heissen.

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 19:11:07
      Beitrag Nr. 544 ()
      527: mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.
      Allerdings ist es die beste Art und Weise, das Thema noch lange oben zu halte, danach heißt es dann, "wieso wurde er (nicht) ausgeschlossen und so weiter...."
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 19:12:28
      Beitrag Nr. 545 ()
      Bei geheimer abstimmung sicherlich nicht,ansonten hat er keine chance.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 19:12:41
      Beitrag Nr. 546 ()
      ...er wurde doch angehört, nur nicht vom Minister selbst.

      Und als Militär hat er nun mal besondere Pflichten ur Neutralität. Wenn er mit der Veröffentlichung einverstanden war, dann ist die Entlassung völlig in Ordnung.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 20:48:35
      Beitrag Nr. 547 ()
      Rightnow
      Genau so ist es, in Deutschland gibt es auch keine total freien Medien (ähnlich wie in den USA, wo vieles totgeschwiegen wird). Die Betroffenen Hohmann, Günzel bekommen auch überhaupt keine Chance in den Medien , ihren Standpunkt darzulegen (alle reden in den Diskussionsveranstaltungen über sie; die Betroffenen können sich nicht mehr wehren); die Rede von Hohman wird in den Medien nicht vollständig abgedruckt usw.;
      Kupicki von der FDP sprach es deutlich aus, dass mit diesem Vorgehen gegen Möllemann, Hohmann, Günzel (wer sind die nächsten ??) Existenzen vernichtet werden, was selbst menschenunwürdig ist !!!
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 21:18:04
      Beitrag Nr. 548 ()
      Hi!

      Ich hatte eben einen neuen Thread aufgemacht mit dem wirtschaftspolitischen Thema -Taschengeld- und hatte den Thread "Mal ein leichtes Thema!" genannt!

      Trotz des eindeutigen wirtschaftspolitischen Charakters dieses Threads wurde er flugs in das Forum "Allgemeines" verschoben!

      Dadurch ist mir nun die Erleuchtung gekommen:
      Liebe Boardmoderatoren, verschiebt doch einfach alle mit Hohmann zusammenhängende Threads in das Forum "Allgemeines"! Dann habt Ihr kein Problem mehr mit Eurem Disclaimer, braucht dann niemanden mehr zu sperren und könnt ruhig schlafen gehen!
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 21:40:13
      Beitrag Nr. 549 ()
      Mein Gott,
      ist das hier stinklangweilig geworden!

      Da wünsche ich lieber allen eine gute Nacht!
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 21:41:12
      Beitrag Nr. 550 ()
      Um auf Hohmann zurück zukommen,scheint es sich um einen Kampf zwischen Stoiber und Merkel gehandelt zu haben.Stoiber könnte bei einem weiteren verbleiben von Hohmann,Merkel bis in alle ewigkeit unterschwellige Sympatie bzw. nicht ausreichende durchsetzungskraft ankreiden.Wer die Stadements von CDU + CSU die letzten tage verfolgt hat,kann die heutigen nicht mehr ernst nehmen.Sie sind auf einem machtkampf zwischen Stoiber und Merkel zurückzuführen,Stoiber wäre trotz großer eigener verfehlungen in der vergangenheit,sicherlich Siegreich geblieben.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 21:47:46
      Beitrag Nr. 551 ()
      @Polymod

      Nachdem Du ja für Deine aufgeschlossene und tolerante Art auch anderstalsDudenkenden Userinnen und Usern gegenüber bekannt bist, wende ich mich hilfesuchend mit folgenden Bitten an Dich:

      1) Kannst Du, nachdem sich mit dem Rausschmiss Hohmanns und dessen Entpolitisierung auch dieser Thread erübrigt hat, endlich auch diesen endlich schließen. Ich finde dieses hier praktizierte Nachgekarte und Kritisiere politisch anständiger und unantastbarer einzig sinnvoller Maßnahmen langsam unerträglich.

      2) Kannst Du Userin LauraGerhard, die sich in Thread Thread: Kein Titel für Thread 791825213 in geradezu unerträglicher Weise über Christen katholischen Glaubens äußert, entsprechend bestrafen. Nachdem sie offensichtlich nicht bereit ist, die vorgeschlagenen 50 Avemarias zur Sühne ihrer schändlichen Äußerungen zu leisten, sind hier in diesem sonderschweren Fall von offen und provozierend ausgeübten Antikatholizismus die bekannten drakonischen WO-typische Toleranz und Empfindsamkeit gegenüber religiös andersdenkenden Minoritäten fördende Erziehungsmaßnahmen Deinerseits durchaus angebracht, finde ich.

      ;
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 21:59:45
      Beitrag Nr. 552 ()
      @;

      Danke für dein Lob - so etwas hört man doch gerne... ;)

      Ich kann mich trotzdem weder dazu durchringen, die fällige Kirchenstrafe für LauraGerhard durchzusetzen noch werde ich diesen Thread schließen. wer weiß - viellecht ergibt sich ja doch noch Diskussionsbedarf zu diesem Thema.
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 22:09:03
      Beitrag Nr. 553 ()
      @PolyMod

      Also der ehrenwerte Herr Struck, vom Verdeitigungsmysterium hätte hier nicht gezögert.

      WO sollte sich mal ein Beyspiel nehmen.

      ;
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 22:18:26
      Beitrag Nr. 554 ()
      zu Nr.536 Ich möchte mich hiermit entschuldigen, wenn ich durch meinen genannten Beitrag das Empfinden der Katholiken
      verletzt haben sollte; Ich komme aus Bayern , war daher kraft Geburt selbst Katholikin (inzwischen aus der Kirche ausgetreten) und hatte daher das Vergnügen den katholischen Katechismus im Religionsuntericht kennenzulernen. Daher sind mir die Begriffe wie "die Gottlosen" , die auch Hohmann gebraucht hat, wohl bekannt !!!
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 22:22:51
      Beitrag Nr. 555 ()
      @Semikolon,

      selbst MOD?;)
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 22:28:08
      Beitrag Nr. 556 ()
      Der halbköln scheint rachegedanken zu haben?. :cool:
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 22:37:20
      Beitrag Nr. 557 ()
      @Laura

      Nur mal so am Rande:

      Wenn Du glaubst, Du wärst kraft Geburt Katholikin (gewesen) scheint es mit der/Deiner Bildung in Glaubensfragen auch sonst nicht so weit her zu sein. Hier erschließen sich ja bildungspüoltische Abgründe mitten in Bayern, wer hätte sich das gedacht. Ohje.

      Ich sehe weiter: Du verstrickst Dich immer mehr in Widersprüche. (z. B. Wie kann jemand behaupten, aus der römisch katholischen Kirche ausgetreten zu sein?) Es wäre jetzt wirklich besser für Dich, Du würdest sofort Deinen örtlichen Inquisitor aufsuchen ... und läßt Dir mal die Zusammmenhänge erklären. Dies war nur ein freundschaftlicher Rat im Bemühen um Dein Seelenheil, da ich nachdem ich mit einigem unerträglichem Entsetzen Dein #539 zur Kenntnis nehmen mußte.

      @Polymod
      Da siehst Du, zu welchen perfiden Auswüchsen Dein hier in diesem Politik-Forum gelebtes extremes Toleranz-Empfinden führen kann. Ich fasse es nicht. Weniger ist doch meist mehr.

      ;
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 10:25:44
      Beitrag Nr. 558 ()
      eine amtierende deutsche justizministerin vergleicht busch mit hitler - den medien ist das einige stunden eine meldung wert.

      ein unbedeutender hinterbänkler hält eine rede,in der kein franzose,engländer,amerikaner usw. antisemitische ressentiments entdecken würden - dieser mann wird öffentlich hingerichtet.

      man kann nur staunen.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 10:30:51
      Beitrag Nr. 559 ()
      http://www.reuters.de/news_article.jhtml?type=topnews&StoryI…

      Berlin (Reuters) - Die Spitze der Unions-Fraktion im Bundestag erwartet eine klare Mehrheit für den Ausschluss des wegen seiner antisemitischen Äußerungen umstrittenen CDU-Abgeordneten Martin Hohmann.

      Die für den Ausschluss erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit in der Fraktion stehe, sagte der stellvertretende Fraktionschef Wolfgang Bosbach (CDU) am Dienstag im ZDF. "Ich bin ganz sicher, dass wir eine überwältigende Mehrheit bekommen werden. Ob sich der eine oder andere Kollege anders entscheidet, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend beurteilen, aber ich glaube, dass die Entscheidung der Fraktionsführung von den Kollegen getragen wird." Er hoffe, dass es keine Gegenstimme geben werde.

      Bosbach verteidigte den Kurs der Fraktionsspitze unter der Vorsitzenden Angela Merkel (CDU), Hohmann zunächst Gelegenheit zur Entschuldigung und Distanzierung von dessen Rede zu geben und erst anschließend über einen Ausschluss aus der Fraktion zu entscheiden. "Nur hat sich eben im Laufe der Woche gezeigt, dass er eigentlich noch zu seiner Rede steht." Damit passten Hohmanns Überzeugungen nicht mehr zur CDU. "Dann müssen sich die Wege trennen." Bosbach zeigte sich menschlich enttäuscht von Hohmann.

      Merkel hatte am Montagabend nach zweiwöchiger Debatte um Hohmann erklärt, sie habe einen Antrag auf Ausschluss des hessischen Abgeordneten aus der Unions-Fraktion gestellt. Die Fraktion soll Freitag über den Ausschluss abstimmen. Hessens CDU-Landeschef und Ministerpräsident Roland Koch sagte, er werde ein Parteiausschluss-Verfahren gegen Hohmann einleiten.

      Der 55 Jahre alte Jurist und frühere Bundeskriminalbeamte Hohmann hatte in einer vor zwei Wochen bekannt gewordenen Rede zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober Juden wegen ihrer angeblichen Rolle in der russischen Oktober-Revolution von 1917 als "Tätervolk" bezeichnet und damit Empörung ausgelöst.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 10:40:42
      Beitrag Nr. 560 ()
      Unglaubwürdiger als im Fall Hohmann und Günzel kann Politik nicht betrieben werden.
      Man kann sich des Eindrucks, unsere Fraktionsspitzen wären ferngesteuert, nur noch schlecht erwehren.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 10:53:39
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 11:12:26
      Beitrag Nr. 562 ()
      543 stimmt nicht im geringsten.

      Damals wurde ein Riesentheater gemacht, tagelang wurde "ermittelt", was sie wirklich gesagt hatte und sie wurde rausgeworfen und man hat nix mehr von ihr gehört seitdem.
      Was richtig ist.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 11:39:30
      Beitrag Nr. 563 ()
      @543

      sie wurde nicht rausgeschmissen.
      sie wurde nach der wahl nicht ins neue kabinett berufen.
      sie wurde weder aus der fraktion,noch aus der partei ausgeschlossen und sitz heute immer noch in hohen ämtern,ich meine sogar im bundesvorstand der spd.
      sie hatte während der "affaire" eine öffentliche plattfom - talkshows,pressekonferenzen usw. - um sich zu rechtfertigen.

      wie ich finde,sind das schon grosse unterschiede.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 11:58:15
      Beitrag Nr. 564 ()
      Ich bin ja mal gespannt, ob diese Hin-und Her-Partei es wagt, die Abstimmung über Homann in geheimer Wahl machen zu lassen? Wetten, daß die zu feige dazu sind?
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 12:00:14
      Beitrag Nr. 565 ()
      verdammt ist diese heuchelei zum kotzen


      ...eben im radio bla bla bla "ich finde es unverantwortlich, das der cdu-landesvorsitzende den herrn hohmann nicht schon viel früher aus der partei ausschliesen lies"

      leider hab ich nicht gehört welche heuchlerin und speichelleckerin das war :mad:

      tja in diesem schönen land haben sich nun entgültig alle bekannten parteien unwählbar gemacht


      hat mal einer eine liste der kleinen parteien aus der politischen mitte ...bitte nix rechts oder linksextremes

      von mir aus was extrem ehrliches ;)

      wär mal was neues
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 12:22:09
      Beitrag Nr. 566 ()
      @segeler

      das seh ich auch so.:O

      Das Problem ist nicht die plump-blöde Aussage von Hohmann, sondern wie unsachlich man damit umgeht.
      Das macht mir große Sorgen, denn das gab es in der Geschichte dieses Landes schon mal. Und danach brachen schreckliche Zeiten an.

      Wir haben Heute zwar glücklicherweise einen relativ freien Journalismus, der aber auch seine Schatten wirft, indem er einige Themen extrem hoch puscht, aber so manch vergleichliche Themen nicht genug Populismus bergen, deshalb nicht kommuniziert werden(nenne nur Kriegsberichterstattungen z.B Afrika/Irak)


      ne ehrliche Partei?????????????

      such lieber nach dem geringsten Übel:O
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 12:25:59
      Beitrag Nr. 567 ()
      Weiß garnicht was ihr habt?,erinnert ihr euch nicht mehr wie leicht es war,nicht mehr auf dem "boden der freiheitlichen grundordnung" zu stehen.Früher hätten eure postings zum berufsverbot genügt und noch vieles mehr,jetzt sind halt mal die rechten an exponierter stelle dran und euch passiert doch nichts.Es genügte flugblätter zu verteilen oder eine unterschrift darin zu leisten,falsche bücher auszuleihen,oder schlichtweg nicht die richtige partei zu wählen oder anzugehören.Lasst uns mehr Demokratiiie wagen und die Berufsverbote wieder einführen.Bei Hohman anzufangen,kann ich somit nur begrüßen.;)
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 12:35:25
      Beitrag Nr. 568 ()
      @#550,

      "..relativ freier Journalismus..."

      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      Ich lach mich tot!!

      Andererseits durch den Begriff "relativ" ist das seeeehr deeeeeehnbar.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 12:41:54
      Beitrag Nr. 569 ()
      claro, die amerikanische presse ist frei.
      schliesslich liegt sie ja in der hand der wirtschaftsbosse, die den krieg gewollt haben :laugh:

      war ja auch ein krieg für freiheit and democraty :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 12:52:50
      Beitrag Nr. 570 ()
      oups. falscher thread :O
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 13:31:12
      Beitrag Nr. 571 ()
      Blaming Jews 101
      By Edward Alexander
      FrontPageMagazine.com | November 11, 2003


      "There is a great temptation to explain away the intrinsically incredible means of liberal rationalizations. In each one of us, there lurks such a liberal, wheedling us with the voice of common sense." -- Hannah Arendt (1)

      In the Winter-Spring 2003 issue of Salmagundi, Berkeley professor Martin Jay argues that Jews themselves are "causing" the "new" anti-Semitism. Chief among these perfidious Jews, he names Ariel Sharon, the "fanatic settlers" (22) and also the American Jews who question the infallibility of the New York Times and National Public Radio. ("Ariel Sharon and the Rise of the New Anti-Semitism".) (5)

      Unlike the late Edward Said (of whom he writes with oily sycophancy), Jay does not deny the existence of a resurgent anti-Semitism. On the other hand, he, in effect, dismisses its manifestations -- vandalized synagogues and cemeteries, "tipping over a tombstone in a graveyard in Marseilles or burning Torahs in a temple on Long Island [as] payback for atrocities [my emphasis] committed by Israeli settlers." (14). At the same time, he ignores its more serious expressions: stabbings, shootings, murder—all of which have been unleashed against Jews in Europe, as well as in Israel. "The actions of contemporary Jews," Jay concludes, "are somehow connected with the upsurge of anti-Semitism around the globe" (21), and it would be foolish to suppose that "the victims are in no way involved in unleashing the animosities they suffer" (17).

      The academic boycotters of Israeli universities and the professorial advocates of suicide bombing are in the front lines of the defense of terror, which is the very essence of Palestinian nationalism.2 But they themselves are supported by a rearguard of fellow travelers, a far more numerous academic group whose defining characteristic is not fanaticism but time-serving timorousness.

      In the Thirties, "fellow travelers" usually referred to the intellectual friends of Communism (a subject well analyzed in David Caute`s book on the subject3), although both Hitler and Stalin tried to attract people from America and Britain who served their purposes in the conviction that they were engaged in a noble cause.

      At the moment, the favorite cause of peregrinating political tourists is the Palestinian movement,4 and the reason why fellow travelers favor this most barbaric of all movements of "national liberation" is that its adversaries are Jews. Jews are always a tempting target because of their ridiculously small numbers (currently 997 out of every 1000 people in the world are not Jews) and their image as avaricious corrupters of the young, thieves, agents of Satan, conspiring human devils and Zionist imperialists. As a representative example of the academic fellow-traveler in the ongoing campaign to depict Israel as the devil`s own experiment station, Martin Jay is exemplary.

      Although Jay`s main concern is the (supposedly) "new" anti-Semitism, his heavy reliance on the thesis of Albert Lindemann`s unsavory book, Esau`s Tears: Modern Anti-Semitism and the Rise of the Jews (1998). He suggests that he believes political anti-Semitism, from its inception in the nineteenth century, has been in large part the responsibility of the Jews themselves. Lindemann`s book argued not merely that Jews had "social interactions" (a favorite euphemism of Jay`s) with their persecutors but were responsible for the hatreds that eventually consumed them in Europe; anti-Semitism was, wherever and whenever it flared up, a response to Jewish misbehavior.

      According to Lindemann, the Romanians had been subjected to "mean-spirited denigration" of their country by Jews, and so it was reasonable for Romania`s elite to conclude that "making life difficult" for the country`s Jewish inhabitants, "legally or otherwise, was a "justifiable policy." His abstruse research into Russian history also revealed to him that whatever anti-Semitism existed there was "hardly a hatred without palpable or understandable cause." The 1903 Kishinev pogrom, Lindemann grudgingly admitted, did occur but was a relatively minor affair in numbers killed and wounded, which the Jews, with typical "hyperbole and mendacity," exaggerated in order to attract sympathy and money; it was a major affair only because it revealed "a rising Jewish combativeness." (As for the Protocols of the Elders of Zion, Lindemann apparently never heard of it, for it goes unmentioned in his nearly fifty pages on Russia.) In Germany, Jews (especially the historian Heinrich Graetz), were guilty of a "steady stream of insults and withering criticism...directed at Germans"; by contrast, Hitler (who published Mein Kampf in 1925-27) was a "moderate" on the Jewish question prior to the mid-1930s; besides, "nearly everywhere Hitler looked at the end of the war, there were Jews who corresponded to anti-Semitic imagery." In addition to being degenerate, ugly, dirty, tribalist, racist, crooked, and sexually immoral, the Jews, as depicted by Lindemann, further infuriated their Gentile neighbors by speaking Yiddish: "a nasal, whining, and crippled ghetto tongue."6

      Although Jay is by no means in full agreement with Lindemann`s thesis (as he is with that of an even cruder polemic by Paul Breines called Tough Jews7), he is intensely grateful to this courageous pioneer for breaking a "taboo" (18) on the "difficult question about the Jewish role in causing anti-Semitism," for putting it "on the table." (21) (Readers familiar with this dismal topic will be disappointed to learn that neither Lindemann nor his admirer Jay is able to explain the "Jewish role" in causing the belief, widespread among Christian theologians from St. Augustine through the seventeenth century, that Jewish males menstruate.) This is a remarkable statement to come from a historian. Washington Irving`s Rip van Winkle lost touch with history for twenty years while he slept; Jay`s dogmatic slumber seems to have lasted 36 years, since 1967, when the brief post-World War II relaxation of anti-Semitism came to an end.

      A brief history lesson is in order here. At the end of the second World War, old-fashioned anti-Semites grudgingly recognized that the Holocaust had given anti-Semitism a bad name, that perhaps the time was right for a temporary respite in the ideological war against the Jews. But in 1967, the Jews in Israel had the misfortune to win the war that was unleashed against them by Gamal Nasser, who had proclaimed—in a locution very much akin to Jay`s style of reasoning—that "Israel`s existence is itself an aggression."

      After their defeat, the Arabs reversed their rhetoric from "Right" to "Left," de-emphasizing their ambition to "turn the Mediterranean red with Jewish blood" and instead blaming "the Middle East conflict" on the Jews themselves for denying the Palestinians a state (something that, of course, the Arabs could have given them any time during the nineteen years that they were entirely in control of the disputed territories of "the West Bank"). Since that time what Jay calls the "difficult question about the Jewish role in causing anti-Semitism" has not only been "on the table"; it has provided a royal feast for such heavy feeders as Alexander Cockburn, Desmond Tutu, Michael Lerner, the aforementioned Said, Patrick Buchanan, Noam Chomsky, most of the Israeli Left, and scores of other scribblers. Indeed, the New York Times, which during World War II did its best to conceal the fact that Jews were being murdered en masse, now admits they are being murdered, but blames them for, in Jay-speak, "unleashing the animosities they suffer."

      The particular form given by nearly all these forerunners of Lindemann is, of course, blatant reversal of cause and effect in taking for granted that it is Israeli occupation that leads to Arab hatred and aggression, when every normally attentive sixth-grader knows that it is Arab hatred and aggression that lead to Israeli occupation. Jay is very fierce not with Lindemann for regurgitating every anti-Semitic slander dredged up from the bad dreams of Christendom but with Lindemann`s "overheated" (18) critics (in Commentary, in the American Historical Review, in Midstream). In the same manner, his outrage about suicide bombings is not against the bombers or their instructors and financiers but against "American Jewish panic" (23) and "Israeli toughness" (23) in reacting to them and so perpetuating (no cliche is too stale and stupid for Jay) "the spiral of violence" (23).

      Just as Jay insinuates some mild criticism of Lindemann, he also "qualifies" every now and then his insistence that the Jews themselves are to blame for anti-Semitism, but always in a way that only serves to make his core argument all the more gross and flagrant. "Acknowledging this fact [that the Jewish victims are "involved in unleashing" hatred on themselves] is not `blaming the victim,` an overly simple formula that prevents asking hard and sometimes awkward questions, but rather understanding that social interactions are never as neat as moral oppositions of good and evil." (17)

      Like most liberals, Jay cannot credit the existence of the full evil of the world. "In the case of the Arab war against the Jewish state," Ruth Wisse has observed, "obscuring Arab intentions requires identifying Jews as the cause of the conflict. The notion of Jewish responsibility for Arab rejectionism is almost irresistibly attractive to liberals, because the truth otherwise seems so bleak."8 Although Jay tries to twist Hannah Arendt`s well-known criticism of Sartre`s foolish argument that the Jews survived in exile thanks to gentile persecution into an endorsement of his own foolish argument about Jewish responsibility for that persecution, he is himself a classic case of what Arendt called the wheedling voice of "common sense" that lurks inside every liberal, explaining away the "intrinsically incredible,"9 such as the fact that a people would choose to define itself entirely by its dedication to the destruction of another people.

      For the benefit of Jay (and others) in bondage to the liberal dogma that "social interactions are never as neat as moral oppositions of good and evil," and at the risk of violating decorum, I should like here to quote from the description by a physicist (Dr. Pekka Sinervo of the University of Toronto) of what happens when a conventional bomb is exploded in a contained space, such as a city bus travelling through downtown Jerusalem: "A person sitting nearby would feel, momentarily, a shock wave slamming into his or her body, with an `overpressure` of 300,000 pounds. Such a blast would crush the chest, rupture liver, spleen, heart and lungs, melt eyes, pull organs away from surrounding tissue, separate hands from arms and feet from legs. Bodies would fly through the air or be impaled on the jagged edges of crumpled metal and broken glass."10 These are among the little "animosities," the "social interactions" that Martin Jay says Israelis, including (one assumes) the schoolchildren who usually fill these buses, have brought upon themselves. Jay does take note of the suicide bombers, brainwashed teenage Arab versions of the Hitler Youth, by administering a little slap on the wrist to tearful Esau: "To be fair, the Palestinian leadership that encourages or winks at suicide bombers shows no less counter-productive stupidity [than Sharon taking action against suicide bombers]." (23) (The flabby syntax matches the fatuous moral equation.) Thus does Jay`s labored distinction between "causation" and "legitimation" (17) or between blaming the Jewish victims and making them responsible for anti-Semitic aggression, turn out to be a distinction without a difference. "Tout comprendre" as the French say, c`est tout pardonner."

      But pointing out Jay`s shoddy history, Orwellian logic, and addiction to worn-out cliches about settlements and "occupied territories" does not quite bring us to the quick of this ulcer. Matthew Arnold used to say that there is such a thing as conscience in intellectual affairs. An examination of the tainted character of Jay`s documentation, his "evidence," reveals an intellectual conscience almost totally atrophied; for there is hardly a single reference in the essay to recent events in intifada II (the Oslo War, that is) or the many responses to it that is not unreliable, deceptive, false.

      The essay starts with a reference to the "occupation of Jenin" (12), which always lurks in the background of Jay`s ominous albeit vague allusions to Sharon`s "heavy-handed" policies and actions (23) and "bulldozer mentality" (22). The April 2002, reoccupation of Jenin touched a raw nerve in both the academic Israel-haters alluded to above (their boycott of Israeli universities and research institutes, mainly a British operation, went into high gear at this point) and their fellow travelers. As always with Jay, cause and effect are reversed, as if the actions of firefighters were to be blamed for the depredations of arsonists. The Israeli "incursion" into Jenin, for example, is treated by people like Jay as if it had nothing whatever to do with the series of suicide bombings, culminating with the Passover massacre that immediately preceded it.

      Jenin was reoccupied in April 2002, after the suicide bombing massacre at the Park Hotel in Netanya on Passover evening, March 27. Jenin was the base of the terrorist infrastructure: most of the bombers were "educated" in Jenin, worked in Jenin, trained in Jenin, or passed through Jenin to be "blessed" before going out to kill Jews. Of some 100 terrorists who carried out suicide bombings between October 2000 and April 2002, 23 were sent directly from Jenin. Prior to the Passover slaughter the supposedly tough Sharon had done little more in response to the almost daily murder of Israeli citizens than make blustery speeches and then turn the other cheek, or bulldoze or bomb empty buildings belonging to the Palestinian Authority. He had seemed far more inclined to the Christian precept "Resist Not Evil" than were the putatively "Christian" ministers of Europe who were excoriating him for that "bulldozer mentality." (It does not require a powerful imagination to guess how France or Germany or America would deal with a "Jenin" that dispatched murderers to butcher French or German or American citizens on a daily basis. Of one thing we can be sure: there would have been no bulldozers for Mr. Jay to complain of and also no 23 dead Israeli soldiers in Jenin, because the terrorist headquarters would have been obliterated by aerial bombing—and there really might have been not 50 dead Palestinians [most of them fighters] in Jenin but the "genocide of thousands," the "Jeningrad" trumpeted by Jay`s favorite news media.)

      Thirty Jews were killed and 140 injured at the Netanya seder table, a desecration of a holy place as flagrant as any in recent memory. But Jay`s compassion is reserved for the victims of real "atrocities," such as "the cruel and vindictive destruction of the venerable olive groves under the pretext that they were hiding places for snipers" (24). Pretext? On October 30, 2002, Israel Radio reported that the terrorist who murdered two girls, ages 1 and 14, and also a woman in Hermesh exploited the olive trees that reach up to the community located between Mevo Dotan and Baka al-Gharbiya some six kilometers west of the Green Line in northern Samaria. The trees had indeed provided cover that made it possible for the killer first to reconnoiter the area in advance—as an olive harvester—and then to slip under the fence to do his murderous work.

      Jay`s congenital inability to report anything accurately is also apparent in his allusion to Adam Shapiro, offered as an instance of the atrocities visited by American Jews on people whose only sin is "criticism of Israeli policies" (22). He identifies Shapiro as "the idealistic...American Jewish peace activist" (22). Whatever Shapiro is, he is not a peace activist; he is a Yasser Arafat activist. A leader of the International Solidarity Movement founded by his wife, Huwaida Arraf, his "idealism" consisted of offering himself as a human shield (also breakfast companion) for Arafat in Ramallah, in the hope of making it easier for the arch-terrorist to murder Jewish children with impunity. His "criticism of Israeli policies" consisted of celebrating "suicide operations" as "noble" and urging that violence is a necessity of "Palestinian resistance."

      One might expect that Jay would do better in reporting on Jewish misdeeds that "cause" the release of untidy emotions in anti-Semites when these misdeeds occur right under his nose, so to speak. But in fact the most egregious example of deceptive reporting in his essay is his account of an event on his own campus: the Univesity of California at Berkeley. It reads as follows: "When literally thousands of emails and withdrawals of substantial alumni donations to the University of California at Berkeley followed the disclosure that a course description for an English class...endorsed the Palestinian position, it becomes abundantly clear how concerted the effort has become to punish dissenters from Sharon`s heavy-handed policies"(22-23). And here is the description (not provided by Jay, needless to add) of that course, offered by one Snehal Shingavi:

      "The Politics and Poetics of Palestinian Resistance: Since the inception of the intifada in September 2000, Palestinians have been fighting for their right to exist. The brutal Israeli military occupation of Palestine, an occupation that has been ongoing since 1948, has systematically displaced, killed, and maimed millions of Palestinian people. And yet, from under the brutal weight of the occupation, Palestinians have produced their own culture and poetry of resistance. This class will examine the history of the Palestinian resistance...in order to produce an understanding of the intifada and to develop a coherent political analysis of the situation. This class takes as its starting point the right of Palestinians to fight for their own self-determination. Conservative thinkers are encouraged to seek other sections."

      For Jay, this polemical balderdash is nothing more than "dissent" from the policies of Sharon, who is not even mentioned in the description. The real culprit in Jay`s eyes is not the puffed-up insurrectionary who conceived this obscene travesty of "an English class," but the people who have the temerity to criticize it. And somehow he knows that, in a state where millions of people consider themselves to be "conservative thinkers," all the objectors were Jews.11

      Coming to the defense of Jews and Israel has never been an exercise for the faint-hearted; and to do so in a place like Berkeley, where mob rule prevented Benjamin Netanhayu (in September 2000) from giving a lecture in the city, and where cadres of Arab and leftist students can shut down campus buildings and disrupt final exams whenever the anti-Israel fit is upon them, may even require a special degree of courage. Jews who assign responsibility for anti-Jewish aggression to Jewish misbehavior not only save themselves from the unpleasant and often dangerous task of coming to the defense of the Jews under attack but also retain the delightful charms of good conscience. Hitler`s professors (to borrow the title of Max Weinreich`s famous book of 194612) were the first to make anti-Semitism both academically respectable and complicit in murder. They have now been succeeded by Arafat`s professors: not only the boycotters, not only the advocates of suicide bombings, but also the fellow travelers like Martin Jay.

      NOTES

      1. Hannah Arendt, The Origins of Totalitarianism,3 vols. (New York: Harcourt, Brace & World, 1951), III, p. 138.

      2. See Edward Alexander, "The Academic Boycott of Israel: Back to 1933?" Jerusalem Post, 3 January 2003; "Evil Educators Defend the Indefensible,"Jerusalem Post, 10 January 2003; and ""Suicide Bombing 101," American Spectator June/July 2001, pp. 28-30.

      3. David Caute, The Fellow Travellers: Intellectual Friends of Communism (New Haven: Yale University Press, 1988).

      4. Martin Peretz, "Traveling With Bad Companions," Los Angeles Times, 23 June 2003.

      5. Subsequent page references to Martin Jay`s essay will be in parentheses in the text.

      6. Albert Lindemann, Esau`s Tears: Modern Anti-Semitism and the Rise of the Jews (Cambridge: Cambridge University Press, 1997), pp. 308, 311, 291, 140-41, 496, 54.

      7. Paul Breines, Tough Jews: Political Fantasies and the Moral Dilemma of American Jewry (New York: Basic Books, 1990).

      8. Ruth R. Wisse, If I Am Not for Myself...The Liberal Betrayal of the Jews (New York: Free Press, 1992), p. 138.

      9. Arendt, Origins of Totalitarianism, III, p. 138.

      10. Quoted in Rosie DiManno, "Unlike Victims, Bomber Died without Pain," Toronto Star, June 19, 2002.

      11. In a well-hidden place, n. 33, Jay acknowledges that "some of the outcry" about the course had to do with its last sentence telling Conservative thinkers to get lost; but he is confident that "the main reason for the response was the content of the course" (p. 28). Another Berkeley faculty member, who teaches in the English department, has provided me with the following description of the incident, which may be instructive:

      "I don`t think that any chairman would dare disallow such a class on political grounds for fear of PC [Political Correctness] extortion. Of course, the crucial point—that such a class has nothing to do with English—doesn`t even enter the picture since so many English composition classes have been politicized...that it`s hard to imagine an English chair eager to defend the teaching of grammar and logic. Hence, the brazenness of the instructor who wrote that course description: without the statement that conservatives were not welcome (which is discriminatory), the pedagogy and politics of the course would have been unassailable in the current climate.

      One thing I distinctly remember with regard to the Palestinian composition class incident was that it coincided with a very loud anti-Israel rally—louder than the anti-war demonstration last week."

      12. Max Weinreich, Hitler`s Professors: The Part of Scholarship in Hitler`s Crimes Against the Jewish People (New York: YIVO, 1946).

      Edward Alexander`s most recent books are Irving Howe—Socialist, Critic, Jew (Indiana University Press, 1998) and Classical Liberalism and the Jewish Tradition (Transaction Publishers, 2002).

      :cool: :cool:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 13:54:31
      Beitrag Nr. 572 ()
      Die Frage nach dem Rausschmiß aus der Unionsfraktion hat n-tv den online-usern heute zwar nicht gestellt, aber auch die folgende Abstimmung spricht Bände darüber wie das, Volk denkt ...:eek:

      Umfrage - Ergebnis

      Auf die Frage

      Die Spitze der Unions-Fraktion hat sich festgelegt: Sie will den umstrittenen Abgeordneten Martin Hohmann aus den Reihen der Fraktion ausschließen. Aber auch wenn die CDU Hohmann vor die Tür setzen sollte - das Mandat für den Bundestag kann dem Hessen niemand nehmen.

      Sollte Hohmann jetzt auch sein Mandat niederlegen?


      haben die n-tv online Nutzer folgendermaßen geantwortet:

      A: Ja 33%

      B: Nein 67%

      Abgegebene Stimmen: 1603
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 14:16:40
      Beitrag Nr. 573 ()
      #552 von Teufelstaube

      genau deshalb hab ich es geschrieben.

      Im Ernst, sie hätten nicht so reißerisch aus dem Zusammenhang nehmen sollen, das wäre fairer gewesen. das der Zentralrat Geschrei macht, ist nix neues, womit er dann aber andererseits die Meinung beim Bürger über sich selber formt in einer Weise, die ihm auch nicht dient(langfristig)

      Mir ist dieses Thema eigentlich zu blöd. Deshalb verabschiede ich mich aus diesem Thread

      ciao
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 14:23:52
      Beitrag Nr. 574 ()
      SPIEGEL und FOCUS berichten über die Hohmann-Diskussion im CDU-Internet-Forum !!!
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 14:39:55
      Beitrag Nr. 575 ()
      Es mutet schon seltsam an, dass ausgerechnet der äußerst-rechts-Konservative Hohmann mit seiner Rede den Startschuß für das Ende des SPD-Tiefs in Deutschland abfeuert! :D
      Der Union laufen die scheinheilig verlogenen Rechtsaußen davon, die auf der Site der CDU anonym den Rausschmiss Hohmanns kritisieren.
      Das werden entweder Nicht- oder NPD-Wähler.
      Und genau das meinte die Unionführung mit Gefahr für die Union.
      Die ganze Zeit wurde diese Wählerschaft geduldet, unter der Hand sind das aber alles verkappte Rechtsradikale, die sich unter dem Deckmäntelchen einer konservativen Politik versteckt haben und nun ihr wahres Gesicht zeigen.
      Deshalb: Respekt Frau Merkel, Respekt Herr Stoiber, dass Sie diesen unerträglichen Nationalisten aus Fraktion und Partei werfen! :)
      Dass ich die zwei als Sozialdemokrat mal loben werde, hätte ich auch nie gedacht! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 14:53:53
      Beitrag Nr. 576 ()
      tja, das war der eigentliche grund von us-angies zauderei:
      die angst vor dem wegbleiben der wähler aus der äußersten rechten in der partei.

      eine der traditionen der cdu ist es,
      genau dieses rechtsaußen-potential zu binden,
      dessen wahre heimat ausgeprägt national,
      aber zu aller erleichterung nicht sozialistisch ist. ;)

      wenn die jetzt us-angie und stoiber
      nicht wählen können:

      koch wirds schon richten.
      der hat alle qualifikationen daführ.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 15:05:26
      Beitrag Nr. 577 ()
      #559 Vielleicht ist dein lob noch etwas verfrüht,noch ist er nicht ausgeshlossen,schaun mer mal.:laugh: Deinem Respekt für dem wortschöpfer der durchrassten gesellschaft,kaun ich auch Dir nur allerhöchsten respekt entgegen bringen,hauptsache es nützt der SPD.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 16:28:21
      Beitrag Nr. 578 ()
      Einfach mal auf www.cdu.de gehen,dort findet ihr die meinungen über Hohmann und vielleicht ist dort unter seb unser Sep gelandet?.;)
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 16:54:41
      Beitrag Nr. 579 ()
      Empörung über Hohmann-Rauswurf


      Der CDU-Abgeordnete Martin Hohmann (Foto: dpa)
      Der bevorstehende Rausschmiss des CDU-Abgeordneten Martin Hohmann hat zu wütenden Protesten auf den Internetseiten der CDU geführt. Die "opportunistische" Parteispitze sei eingeknickt vor den "Gutmenschen", wenn sie Hohmann wegen der als antisemitisch kritisierten Rede aus der Frakion ausschließen sollte. Viele Nutzer des Partei-Forums betrachten den Ausschluss als Einschränkung der Meinungsfreiheit.


      Bravo für Hohmann
      Die Rede des hessischen Abgeordneten Hohmann, in der er die Juden in die Nähe des Begriffs "Tätervolk" gebracht hatte, stößt in dem Forum auf breite Zustimmung. "Ich zolle Herrn Hohmann meinen absoluten Respekt für seine Rede", schreibt ein Autor, "er ist der CDU-Politiker meiner Wahl, da er aufrecht für die Wahrheit eintritt." Ein anderer schreibt unter dem Thema "Hohmann Rede" einfach nur: "Danke: Bravo, Bravo, Bravo!"


      Dokumentation Auszüge aus der Hohmann-Rede
      Martin Hohmann Rechter oder Wertkonservativer?


      "Knecht des Zentralrates"
      Etliche bekennende CDU-Wähler oder Sympathisanten, die es "satt haben, im Büßergewand rumzulaufen", gehen allerdings noch einige Schritte weiter. "Offenbar ist die CDU zum Knecht des Zentralrates der Juden und der linken Tendenzen in diesem Lande", meint ein anonymer Forum-Besucher.


      Auch andere werden "aufmucken"
      Ein anderer "treuer CDU-Wähler" schreibt angeblich im Namen von Freunden, Bekannten und Kollegen: "Fest sind wir alle davon überzeugt, dass auch weitere anständige deutsche Volksvertreter auch aus anderen Parteien `aufmucken` werden (...) Wir deutschen Menschen sehen es nicht mehr ein, dass eine Minderheitenclique bestimmt, wer uns Menschen im deutschen Bundestag vertritt und wer rausfliegt."


      Viele Beiträge gelöscht?
      Von den bis heute Mittag gezählten über 400 Forum-Einträgen haben sich nur wenige für die offizielle Linie der CDU-Chefin Angela Merkel ausgesprochen. Viele User kritisieren, dass die CDU angeblich etliche Forum-Beiträge gelöscht habe.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 16:59:36
      Beitrag Nr. 580 ()
      @ Mod

      Na, habt ihr meinen Thread schnell weggelöscht ,ohne ihn vorher durchzulesen ?

      Habe ich alles von T-onlien abgepostet.

      T-Onnline ist also (nach eurer Meinung) antisemitisch.

      Es beruhigt mich, das eine Mehrzahl des Volkes so denkt.


      Gruss codiman.:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 17:07:47
      Beitrag Nr. 581 ()
      Wann beginnt Dein Boykott aus Thread: @ Poly Mod. Nach der Zensur in diversen Hohmann threads 31 Tag WO boykott !!! nur endlich? :rolleyes:

       #1 von codiman   10.11.03 08:42:04  Beitrag Nr.: 11.284.917   11284917
       Dieses Posting:  versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      Hannover, 10.11.2003 08:25
      Nach der Zensur in diversen Hohmann Threads durch die Mods die ich unverhältnismäßig finde, habe ich mich zu einem 31 Tägigen WO-BOYKOTT entschlossen.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 17:15:46
      Beitrag Nr. 582 ()
      @codiman

      Es steht doch noch da, oder was meinst du?
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 17:49:49
      Beitrag Nr. 583 ()
      In Bezug auf die Hohmann-Rede ist dies ganz interessant.

      "Meines Erachtens gab es keine höhere Auszeichnung, keinen höheren Adel, als dem Volk anzugehören, welches nicht gefoltert hat. Beinahe seit meiner Kindheit war ich so stolz darauf, von solch einer Arroganz: Ich gehöre der höchsten Rasse an, weil wir nicht foltern. Wir sind die einzigen. Wir hatten nicht die Macht dazu. Halleluja!"

      George Steinert anläßlich der Verleihung des Börne Preises.

      http://www.politikforum.de/forum/archive/1/2003/05/4/31454" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.politikforum.de/forum/archive/1/2003/05/4/31454
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:04:25
      Beitrag Nr. 584 ()
      Was willst du mit diesem Zitat sagen?

      Ist der Herr Steinert vielleicht Abgeordneter des Deutschen Bundestages? Falls ja und dieses Zitat stimmt, sollte seine Partei über einen Ausschluss nachdenken.

      Selbstverständlich gibt es auch Juden, die Unsinn sagen. Und selbstverständlich darf man das bei uns kritisieren. Aber ich verstehe nicht, was du mit diesem etwas verschrobenen Zitat sagen willst.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:08:42
      Beitrag Nr. 585 ()
      @rv

      Immerhin hat er das gesagt, als er den Börne-Preis bekommen hat. Anwesend waren die Frankfurter Jüdische Gemeinde und Joschka Fischer.

      Es geht mir nur um das Selbstverständniss der Juden. Etwas das auch Hohmann, wenn auch ungeschickt, angesprochen hat.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:18:34
      Beitrag Nr. 586 ()
      Homann!?

      Ist das nicht eine Margarine?
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:21:42
      Beitrag Nr. 587 ()
      Die gute Homann oder so!
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:39:12
      Beitrag Nr. 588 ()
      Focus-Online 11.11.03, 8:15 Uhr :

      "Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer, begrüßte, dass sich die Fraktionsführung für den Rauswurf entschieden habe: „Ich bin entsetzt und fassungslos, wie jemand, der im Deutschen Bundestag Wähler vertritt, ein solches Gebräu antisemitischer Vorurteile, Halbwahrheiten und Legenden zusammenrührt,“ erklärte er."


      Wenn das dann auch für Solschenizyns Tatsachen-Buch über die Sowjetjuden gilt, will ich Meyer heissen:laugh:

      Entsetzt und fassungslos - war das die Katholische Kirche nicht auch schon im 3.Reich?

      Sorry, muss ich wohl irgendwie falsch verstanden haben...
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:47:12
      Beitrag Nr. 589 ()
      An des Pfaffen Stelle würde ich mal die Kirchengeschichte seit dem Mittelalter studieren, und den Mund halten.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:51:50
      Beitrag Nr. 590 ()
      573:
      ..komisch wie schnell einige dabei sind, anderen den Mund zu verbieten, wegen Vorwürfen, die noch viel länger zurück liegen als das "3.Reich"
      - und sich zugleich beschweren, dass sie selbst nicht den Mund aufmachen dürften, wegen besagten 3.Reichs.


      Tatsache bleibt: trotz aller gegenteiligen Behauptungen:
      in Deutschland darf man seine Meinung frei äußern.
      In Deutschland darf man auch Juden kritisieren.
      In Deutschland wird sehr häufig Israel kritisiert.

      Und dennoch wir in Deutschland permanent gejammert, dass man all das nicht dürfe....
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:57:28
      Beitrag Nr. 591 ()
      Margarine-Union droht mit Klage!

      Ihr Homann-Thread ( entwickelt von dem sehr ehrenwerten InvestmentJack) ist weg:laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:58:14
      Beitrag Nr. 592 ()
      Aber Deutschland darf nicht mit seiner Geschichte selbstbestimmt umgehen.

      Ich erinnere an Koch ("Stern auf der Brust"). Angeblich eine Verharmlosung des Holocaust (Zitat: Paul Spiegel).

      Ein paar Wochen ruft selbiger Paul Spiegel zum Krieg gegen den Irak auf, denn "auch die KZs sind nicht mit Demonstrationen befreit worden"

      Wie Geschichte offiziel interpretiert werden darf, wird eben sehr oft vom Zentralrat der Juden bestimmt.

      Zumindest schleicht sich der Eindruck schnell ein.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 19:01:46
      Beitrag Nr. 593 ()
      @xylophon,

      natürlich DARF man alles sagen, aber nicht ohne dafür, zumindest zum Teil, als Antisemit oder Neonazi zu gelten
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 19:03:33
      Beitrag Nr. 594 ()
      :kiss: :kiss: :kiss: :kiss: :kiss: :kiss: :kiss:


      Es war die Butter-Fraktion!
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 19:07:47
      Beitrag Nr. 595 ()
      Ansonsten hätte ich noch die Dill-Häppchen anzubieten, nachdem man sich aber so spröde und homannfeindlich zeigt, verzichte ich darauf.

      Schade

      Denn der Wahlspruch lautet:





      Homann - so verführt man!
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 20:17:03
      Beitrag Nr. 596 ()
      ich kenn Hohmann im Bereich Lebensmittel eigentlich ehr von Salaten...:

      Fleischsalat, Heringssalat usw....


      Der Spruch in 79 am Ende ist natürlich gut.



      Ansonsten solltet Ihr mal den Zentralrat nicht so wichtig nehmen, die haben ebenso das Recht auf freie Meinungsäußerung wie irgendwelche Kirchenfürsten. Bei Herrn Dyba oder Herrn Meißner aus Köln ist sicher auch nicht jeder Christenmensch einverstanden (gewesen) mit ihren Äußerungen und kaum jemand käme auf die Idee, deren Blödsinn jedem Christen vorzuwerfen.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 20:42:50
      Beitrag Nr. 597 ()
      @Xylophon,
      Bei aller Freundschaft, aber:
      Dein letzter Satz bewegt sich hart an der Grenze des ketzerischen Anti-Katholizismus. Ich würe mich an Deiner Stelle auf den Kirchen-Bann und das ewige Fegefeuer einstellen. Ich leide mit Dir.

      ;
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 20:54:02
      Beitrag Nr. 598 ()
      12.11.2003 junge welt

      Kommentar Arnold Schölzel

      Staatsreligion

      Hohmann und der Antisemitismus


      Die Ankündigung, Martin Hohmann aus der Unionsfraktion und der CDU zu werfen, ist taktischer Natur. Hätte sich der Abgeordnete etwas mehr Asche aufs Haupt gestreut, wär’s glimpflicher abgegangen. Ihm wurden ausreichend Brücken gebaut.

      Warum geriet er mit seiner Provinzrede ins nationale Polittheater? Durch Zufall. Der Text stand wochenlang im Internet, ähnliche Äußerungen soll es von Hohmann früher gegeben haben. Er nahm sich am 3. Oktober im hessischen Zonenrandgebiet, wo man sich von der Zone nach 1990 erst recht gebeutelt fühlt, das Thema »Gerechtigkeit für Deutschland« vor. Das ist ein Wahlkampfthema. Wer klarstellt, daß die Bundesrepublik Opfer der Sozialschmarotzer des eigenen Landes und aller übrigen Weltregionen ist, daß die Nation sich dagegen nur durch Kürzen, Streichen und Abschieben schützen kann, wird Ministerpräsident oder Bundeskanzler. Wäre Hohmann dabei geblieben – er hätte noch Karriere machen können.

      Er wollte aber grundsätzlich werden und fütterte das »normale« rassistische Politgeschwätz mit Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, ein Unterfangen, das speziell in der Bundesrepublik zwangsläufig in antikommunistischem Schwachsinn endet. Hohmanns Ausführungen gingen in Sachen Antikommunismus nicht über das hinaus, was im Geschichtsunterricht bundesdeutscher Gymnasien, in CDU-Versammlungen, Bundeswehrunterweisungen, Seniorentreffs oder Ausführungen von Frau Birthler üblich ist. In diesem Punkt hätte er auch die Rede des Berliner PDS-Wirtschaftssenators zum 20. Juli in diesem Jahr als Vorlage nehmen können. Hohmann lieferte eine christlich-fundamentalistische Variante der Totalitarismusdoktrin ab, wonach die Gottlosigkeit an Kommunismus und Faschismus schuld ist. Er teilt diese Meinung mindestens mit George W. Bush, den Abwicklern der DDR und vielleicht auch mit Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck, der heute das Landeskonkordat mit dem Vatikan unterzeichnet. Die von der Kommune atheistisch verseuchten intellektuellen Steppen des Ostens müssen christlich rekultiviert werden, lautet der Beschluß. Die meisten Faschisten wurden schon 1945 fromm und damit demokratisch.

      Nicht nur die Ex-NSDAP-Mitglieder, die immerhin 1949 die Mehrheit im Deutschen Bundestag stellten, waren sich bewußt: Antikommunismus ist noch wichtiger als früher, Antisemitismus dagegen öffentlich streng verboten. Das sind die beiden Hauptartikel der bundesdeutschen Staatsreligion, die in modifizierter Form heute bis hin in antideutsche Zirkeln adaptiert sind. Hohmann hat gegen den einen Artikel verstoßen, weil er Antikommunismus vom Antisemitismus nicht zu trennen vermochte. Sie kommen eben aus derselben Quelle.
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 21:04:46
      Beitrag Nr. 599 ()
      Nicht nur die Ex-NSDAP-Mitglieder, die immerhin 1949 die Mehrheit im Deutschen Bundestag stellten, waren sich bewußt: Antikommunismus ist noch wichtiger als früher, Antisemitismus dagegen öffentlich streng verboten. Das sind die beiden Hauptartikel der bundesdeutschen Staatsreligion, die in modifizierter Form heute bis hin in antideutsche Zirkeln adaptiert sind. Hohmann hat gegen den einen Artikel verstoßen, weil er Antikommunismus vom Antisemitismus nicht zu trennen vermochte. Sie kommen eben aus derselben Quelle.

      Interessant stirner.
      Diese Hohmann- Krankheit haben hier aber noch mehr:

      s. hier Beitrag #411 von user/in nichtdie .

      ;
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 23:09:15
      Beitrag Nr. 600 ()
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 23:45:27
      Beitrag Nr. 601 ()
      Der Professor Baring hat heute abend in einer Diskussion
      im bayrischen Fernsehen das Verhalten von Frau Merkel und den Herauswurf von Herrn Hohmann als total überzogen kritisiert; zum Glück gibt es noch einige in diesem Lande mit Rückrat, die sich nicht dem allgemeinen Medien-Diktat unterordnen wollen und sich noch getrauen, Ihre Auffassung in der Öffentlichkeit kund zu tuen.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 02:21:32
      Beitrag Nr. 602 ()
      vor einigen jahren war ich ein verfechter der pressefreiheit!!! mittlerweile bin ich dafür, den "schmierfinken" auf die finger zu klopfen!!!
      bei der "schleimscheißergilde" will ich ja schon gar nix mehr sagen!!!!
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 02:34:26
      Beitrag Nr. 603 ()
      theak.
      man muss ein verfechter der pressefreiheit bleiben.....

      wenn aber grosskonzerne journalisten als huren ihrer interessen halten, gilt das gesetz des rotlichtmilieus: wer bezahlt, schafft an.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 09:33:00
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 11:23:20
      Beitrag Nr. 605 ()
      Hohmann verteidigt sich


      Berlin (dpa) - Der von Partei- und Fraktionsausschluss bedrohte CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann hat seine als antisemitisch kritisierte Rede erneut verteidigt und sich damit nach Ansicht der Unionsspitze endgültig ins Abseits gestellt. Sein Ausschluss aus der Fraktion wird bei der Abstimmung an diesem Freitag nur noch als eine Formsache angesehen.

      Nach einer zweistündigen Fraktionsdebatte am Dienstag in Berlin sagte der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Bosbach, kein Abgeordneter habe angekündigt, gegen den von CDU-Chefin Angela Merkel begründeten Ausschlussantrag zu votieren. Er habe «überhaupt keinen Zweifel», dass dieser Erfolg habe. Nicht komplett ausgeschlossen wurde aber auch, dass Hohmann die Fraktion noch vor dem Votum freiwillig verlässt. Er würde sich «sehr freuen», wenn Hohmann sich dazu entschließen könnte, «im Interesse aller freiwillig aus der Fraktion auszuscheiden», sagte Bosbach.

      Der Fuldaer Parlamentarier, der Juden in einen Zusammenhang mit dem Begriff «Tätervolk» gebracht hatte, wurde von Fraktionsmitgliedern mit den Worten zitiert, wenn er seine Äußerungen zurücknehme, handele er inkonsequent und werde unglaubwürdig. Er habe auch Probleme mit dem «ständig wabernden Schuldvorwurf», zitierte ein Teilnehmer Hohmann. Kritisch soll er sich auch zu der These einer «Kollektivschuld» der Deutschen geäußert haben.

      Merkel habe diese Worte mit der Bemerkung gekontert, genau da lägen die Unterschiede zwischen ihr und ihm. Kein Fraktionsmitglied hat sich offenbar für Hohmann eingesetzt. Lediglich die Verfahrensweise, wie es zu dem Ausschlussverfahren kam, sei vereinzelt hinterfragt worden, hieß es.

      Merkel hatte in ihrer Begründung für den Ausschlussantrag Passagen der als anti-jüdisch kritisierten Hohmann-Rede vom 3. Oktober und Äußerungen eines ZDF-Interviews zitiert. «Diese Äußerungen haben antisemitischen Charakter und sind unter keinen Umständen hinnehmbar», heißt in dem Ausschlussantrag. «Sie (die Äußerungen) verstoßen gravierend gegen die Grundsätze der Fraktion und haben ihr in der Öffentlichkeit schweren politischen Schaden zugeführt», heißt es weiter.

      Bei Gesprächen habe Hohmann auf die Frage, ob er das von ihm Gesagte für völlig abwegig und falsch halte, betont, dass er das so nicht erklären könne. «Dadurch ist das Vertrauensverhältnis zwischen der Fraktion und dem Abgeordneten Hohmann zerstört worden, so dass als letzte Konsequenz nur sein Ausschluss aus der Fraktion übrig bleibt», heißt es in der Merkel-Begründung abschließend.

      Bereits vor der Sitzung hatte sich abgezeichnet, dass die Parteiführungen von CDU und CSU geschlossen hinter Merkel und dem geplanten Ausschluss Hohmanns aus Partei und Fraktion stehen. In einer Telefonkonferenz stimmten am Dienstag alle zugeschalteten Mitglieder des CDU-Präsidiums Merkels Kurs zu. Auch der CSU-Chef, Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber, unterstützte hinter Merkel. Wer die Einzigartigkeit des Holocaust zu relativieren versuche, stelle sich außerhalb des demokratischen Konsenses, sagte Stoiber in München. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, begrüßte den Schritt als «spät, aber nicht zu spät».

      Öffentliche Kritik am Vorgehen gegen Hohmann kam aus dessen Wahlkreis Fulda. Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) sagte, Hohmann habe sich von seinen Aussagen distanziert und eine «Bewährungszeit» erhalten. «Für mich sind im Augenblick keine plausiblen Gründe für diese Kehrtwende ersichtlich.» Der Fuldaer Kreisvorsitzende und Landrat Fritz Kramer lobte Hohmann als «zuverlässig und geradlinig».


      http://de.news.yahoo.com/031101/3/3q7aa.html
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 11:26:10
      Beitrag Nr. 606 ()
      Artikel URL: http://de.news.yahoo.com/031112/322/3qxcb.html


      Mittwoch 12. November 2003, 10:22 Uhr
      Erste kritische Stimme aus der Union zu Hohmann-Ausschluss
      Berlin (Reuters) - Mit dem CSU-Politiker Norbert Geis hat erstmals ein Bundestagsabgeordneter der Union den geplanten Ausschluss des wegen antisemitischer Äußerungen umstrittenen CDU-Politikers Martin Hohmann öffentlich kritisiert.

      "Ich halte die Entscheidung für einen menschlichen Fehler", sagte Geis am Mittwoch im Bayerischen Rundfunk einer Mitteilung des Senders zufolge. Hohmanns Rede sei falsch verstanden worden. "Man muss den Text im Zusammenhang sehen, und wenn man ihn im Zusammenhang liest, dann kann man nicht zu dem Ergebnis kommen, Hohmann sei Antisemit", zitierte der Sender Geis weiter. Hohmanns Rede sei keine gute Rede gewesen und habe zu Missverständnissen Anlass gegeben. Eine abschließende Beurteilung stehe noch aus. "Die Entscheidung über diese Rede ist noch nicht getroffen (...)", sagte Geis.

      Der 55 Jahre alte Jurist und frühere Bundeskriminalbeamte Hohmann hatte in seiner vor knapp zwei Wochen der breiten Öffentlichkeit bekannt gewordenen Rede zum 3. Oktober unter anderem die Frage aufgeworfen, ob die Juden wegen ihrer Rolle in der russischen Oktober-Revolution von 1917 als "Tätervolk" bezeichnet werden dürften. Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hatte am Montag den Antrag gestellt, Hohmann aus der Fraktion auszuschließen. Auch aus der Partei soll Hohmann ausgeschlossen werden.

      Am Dienstag hatte Hohmann nach Angaben von Teilnehmern während einer Anhörung in der Fraktion seine Rede verteidigt und eine eindeutige Distanzierung erneut abgelehnt. Hohmann hat nach eigenen Angaben eine Reihe von Schreiben erhalten, die ihn in seiner Haltung unterstützen. Auf der Internet-Seite der CDU hatte es an dern Ausschluss-Plänen sowohl Lob als auch Kritik Kritik gegeben.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 11:30:45
      Beitrag Nr. 607 ()
      Hagalil-Online vom 10.11.:

      Der kleine Unterschied:
      Martin Hohmann und Henry Nitzsche


      Von Andrea Livnat

      Die CDU steckt noch mittendrin in der Affäre um Martin Hohmann, da ziehen schon die nächsten Wolken negativer Pulicity auf, diesmal aus Richtung Sachsen. Der Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche äußerte sich in einem Interview zum Wahlverhalten von türkischstämmigen Deutschen und Muslimen: "Eher wird einem Moslem die Hand abfaulen, als dass er bei der Christlich-Demokratischen Union sein Kreuz auf den Wahlzettel macht." Der Zentralrat der Muslime in Deutschland zeigte sich entsetzt. Aus der Union ließ Wolfgang Bosbach verlauten: "Wir müssen mit Nitzsche genauso ein ernstes Gespräch führen wie mit Hohmann."

      Erst Hohmann und jetzt Nitzsche lesen wir überall und bekommen damit suggeriert, dass es sich um die gleiche Art der "Entgleisung" handelt. Dem sei an dieser Stelle vehement widersprochen.

      Die Äußerungen von Nitzsche sind mehr als nur "grober Unfug", wie es aus den Reihen der CDU hieß. Sie zeugen von Ignoranz, Überheblichkeit und schlichter Ausländerfeindlichkeit. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat allen Grund entsetzt zu sein und zu protestieren. Mehr noch wäre es jedoch die Aufgabe der Nicht-Muslime in Deutschland, gegen derartige Äußerungen eines Volksvertreters zu protestieren und diese aufs Schärfste zu verurteilen.

      Selbstverständlich ist es Aufgabe der CDU, den Abgeordneten zurechtzuweisen und Konsequenzen aus seinen Äußerungen zu ziehen. Bülent Arslan, Vorsitzender des deutsch-türkischen Forums in der CDU von NRW, will nun den Dialog mit Nitzsche suchen, "um abzuklären, ob eine Zusammenarbeit überhaupt möglich ist". Die Türkische Gemeinde in Deutschland forderte den Ausschluss Nitzsches aus der Fraktion und der Zentralrat der Muslime wies darauf hin, dass es sich nicht um einen Einzelfall handele, die CDU vielmehr am rechten Rand um Wählerstimmen werbe.

      Der zweite Skandal für die Partei innerhalb kurzer Zeit also. Zwischen Hohmann und Nitzsche gibt es dennoch einen kleinen Unterschied. Nitzsche hat genau das gemacht, was bei Hohmann nicht der Fall war, er hat sich verplappert. In einem Interview äußerte er sich unüberlegt und ohne an die Konsequenzen zu denken. Das soll die Äußerung jedoch keineswegs abmildern oder bedeuten, dass dahinter keine fremdenfeindliche Weltansicht steht. Dies steht außer Frage.

      Martin Hohmann hat sich nicht verplappert. Er hat sich hingesetzt und eine Rede vorbereitet, die antisemitische Argumente der übelsten Sorte ausbreitet, und das aus einer bestimmten Absicht heraus. Hohmann steht in der Tradition eines revisionistischen Weltbildes, das zwar das Leiden der Juden anerkennt, daneben aber betont, dass die Deutschen dafür mehr als genug bezahlt haben und deshalb wird man dies und das doch mal sagen können. Immer wieder betonte Hohmann, er verstehe die Aufregung nicht, schließlich habe er nur "Fakten" genannt.

      "Fakten", die aus dem geschichtlichen Zusammenhang gerissen wurden, "Fakten", die durch ein paar Details ergänzt oder bei denen unliebsame Details nicht erwähnt wurden, "Fakten", die Menschen nach ihrer Rasse klassifizieren, "Fakten", die so ausgelegt werden, dass "Deutsche" und "Juden" und deren Taten gleichgesetzt werden und damit den Holocaust relativieren und die Opfer entwürdigen.


      :eek::eek::eek:

      Die CDU muss sich in beiden Fällen überlegen, wie sie reagieren möchte und welche Signale sie damit setzt. Ein Parteiausschlussverfahren sei ziemlich kompliziert, ließ man verlauten. Naja, dann haben wir natürlich Verständnis dafür, dass ein Geschichtsrevisionist mit rechtsextremen Gedankengut und ein Fremdenhasser- und verhöhner noch mit an Bord sind. Nur keine Umstände!

      Im Falle von Martin Hohmann muss eines nochmals mit aller Deutlichkeit gesagt werden: Es reicht nicht, dass sich Hohmann entschuldigt! Seine Rede verweist auf eine Weltanschauung, die nichts in der Fraktion einer demokratischen Partei zu suchen hat. Wenn die CDU bei ihrer Rüge für Hohmann bleibt, beweist sie, dass sie die Tragweite des Gesagten und die Gefahren der dahinter stehenden Strukturen nicht begriffen hat oder nicht ernst nehmen möchte.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 11:40:53
      Beitrag Nr. 608 ()
      "His famous last words

      Doch in seinem späteren, zweiten Redebeitrag spielte sich Hohmann nach Aussagen von Fraktionsmitgliedern endgültig ins Aus. "Da wurde es ganz verquer", so ein Abgeordneter. Hohmanns Bemerkung, er werde nun "seine last famous words" sprechen, löste nur noch Kopfschütteln aus. Hohmann sei ein Überzeugungstäter, sagt ein Abgeordneter. Auf den Fluren der Fraktionsebene hat sich ein CDU-Mitglied mitgeschrieben, was Hohmann unter anderem gesagt hat. "Ich wehre mich gegen den wabernden Vorwurf, dass die Deutschen die Bösen der Geschichte sind." Ein Satz, den die Vorsitzende Merkel vehement entgegentrat, wie Teilnehmer anschließend schilderten.

      Vor allem eine Bemerkung aus einem ZDF-Interview, das das Fernsehen am Dienstag vergangener Woche gar nicht gesendet, sondern nur auf der Homepage präsentiert hatte, überzeugte viele Unionsabgeordnete, dass für den Abgeordneten kein Platz mehr in der Fraktion ist. Im ZDF hatte Hohmann, nachdem er mehrmals verneint hatte, die Juden in seiner Rede vom 3. Oktober als Tätervolk bezeichnet zu haben, schließlich auf die Frage, ob es klug gewesen sei, die Juden überhaupt in die Nähe des Tätervolks zu rücken, erklärt: "Ich muss zugeben, dass es in unserer bundesrepublikanischen Umwelt ungewöhnlich ist, so etwas zu sagen. Aber auf der anderen Seite ist es die Wahrheit." Dann folgte eine Neuauflage seiner Rede: "Auch in der Geschichte des jüdischen Volkes gibt es dunkle Flecken. Ein solcher Fleck war die Beteiligung des jüdischen Volkes an der bolschewistischen Revolution von 1917; dadurch sind viele Menschen zu Tode gekommen. Das will ich aber nicht als Vorwurf sagen, das sage ich nur als Feststellung." Diese Äußerungen im ZDF seien eine Selbstentblößung, verlautete es aus der Fraktion."

      aus http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,273582,00.h…


      wie ich bereits sagte - er ist ein überzeugter Antisemit

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 11:55:16
      Beitrag Nr. 609 ()
      ..eher ein überzeugter Holocaust-Verharmloser. Überzeugter Volltrottel.

      Ich kann ja verstehen, dass er sich gegen eine Kollektivschuld wehren will. Dass er das aber tut, indem er "den Juden" Vorwürfe wegen irgendwelcher russischen Verbrecher macht, meine Güte...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 12:22:09
      Beitrag Nr. 610 ()
      nichtdie
      wie du überzeugter sharonist :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 12:23:13
      Beitrag Nr. 611 ()
      Jawohl, nichtdie, hängt ihn auf! An die höchste Rah des Schiffes! Und da lassen wir ihn drei Monate lang baumeln. :)

      Nichts ist wirklich bewiesen (auch hier in diesem Thread nicht), aber es kann nicht sein, was nicht sein darf: Hohmann muß(!) zwingend ein Antisemit sein. Geht gar nicht anders. Ende der Diskussion. Diskussion ist auch lästig, da die Anständigen sagen, dass er ein Antisemit ist. Basta.

      Und nun laßt ihn uns aufhängen! Nicht mehr lange fackeln.

      P.S.: Es ist das Recht der CDU, jemanden auszuschließen, der nicht ihren Ansprüchen und Zielen entspricht. Vielleicht muß man das bei Hohmann machen, ich weiß es nicht, ich kenne wie hier wohl alle den Mann nicht selbst. Ich werde nur sehr stutzig, wenn dies immer lautstärker gefordert wird, ohne wirkliche Begründungen zu liefern. Eben mit Argumenten, dass es so ist. Schluß. Aus.

      P.P.S.: Hohmann ist ein Dummkopf, da er auch die Chance verpaßt hat, einiges klarzustellen (eine Klarstellung muß nicht zwingend etwas mit einer Selbstaufgabe zu tun haben). Aber hätte er wirklich die Chance gehabt, selbst wenn er einen Kniefall gemacht und glaubhaft abgeschworen hätte? Wohl nein, dieser Mann war bereits längst vorverurteilt.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 14:32:43
      Beitrag Nr. 612 ()
      Dieser Ausschluß wird Folgen für die CDU haben, da bin ich mir sicher.

      Vielleicht bekommen wir eine neue rechte Partei, Zeit wärs dafür.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 14:49:56
      Beitrag Nr. 613 ()
      Umfrage

      Nur 41 Prozent der Bundesbürger für Ausschluss Hohmanns aus der CDU

      Die antisemitischen Ausfälle des hessischen CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann sind nur für 41 Prozent der Deutschen ein Grund, ihn aus seiner Partei auszuschließen. Ebenfalls 41 Prozent sind nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des stern der Auffassung, er solle in der CDU bleiben. 18 Prozent der 1.006 Befragten hatten dazu keine Meinung. Den Antrag auf Fraktionsausschluss befürworten hingegen 43 Prozent, 38 Prozent wollen Hohmann weiter in den Reihen der CDU/CSU-Fraktion sehen.




      Quelle: www.stern.de
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 14:52:08
      Beitrag Nr. 614 ()
      Sag ich doch.

      Es war wirklich schlimm mitanzusehen, daß Hohmann keine Position hatte, um sich zu verteidigen.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 14:53:06
      Beitrag Nr. 615 ()
      #595, wie die Republikaner oder die DVU? :D

      Jaja, Geschichte wiederholt sich. Und die neue rechte Partei dürfte wohl genauso durch Sektierertum untergehen, wie die Reps. Und die PRO ist ja im Lebenszyklus der Politsekten auch schon gut fortgeschritten...

      Aber immer wieder eine neue rechte Partei ist schon o.k. Mit der Zersplitterung erledigen sich die Rechten dann zum Glück selbst...
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 15:00:26
      Beitrag Nr. 616 ()
      @for4zim

      Ja, leider.

      Nicht, daß ich rechts wählen würde, aber es mangelt diesem Land einfach an einer starken rechten Stimme, meiner Meinung nach.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 15:01:04
      Beitrag Nr. 617 ()
      #596 Harry_Schotter

      Zeigt ziemlich deutlich, wie zerrissen und unentschlossen die Deutschen bei diesem Thema zu sein scheinen. Kein Wunder...

      Frage an alle: Haben wir jetzt 41% Gute und 41% Ungute? (Wahlweise auszulegen) ;)
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 15:05:20
      Beitrag Nr. 618 ()
      #599 Newnoise,

      das Problem ist, dass Konservative es häufig eben nicht verstehen, sich von den Rechtsradikalen abzugrenzen. Oder auch einfach mit ihnen in einen Topf geschmissen werden. Dazu kommen dann die lustigen hausgemachten Skandälchen (Prügeleien bei den Reps, drollige Beschuldigungen bei Schill usw.)...

      Konservative Parteien meinetwegen. Ich habe aber Sorge vor einer "wahren starken rechten Stimme" mit entsprechendem Farbeinschlag...
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 15:07:26
      Beitrag Nr. 619 ()
      Ich hab Hohmann gleich am Beginn der Affäre als politischen Selbstmordattentäter bezeichnet. Das Ende war abzusehen, wie immer in solchen Fällen.

      Da gilt nur noch: Alles was sie ab jetzt sagen, wird gegen sie verwendet werden.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 15:10:44
      Beitrag Nr. 620 ()
      Exakt, das ist das Problem in diesem Land.

      Die Abgrenzung ist unglaublich schwer, wenn nicht gar unmöglich, weil es sicher auch Überschneidungen geben würde, die als Vorwurf herhalten müßten.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 15:19:21
      Beitrag Nr. 621 ()
      ich will, dass hohmann geht.
      ich will nicht durch soviel dämlichkeit repräsentiert sein.
      der mann gehört schon wegen seiner dummheit bestraft.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 15:21:36
      Beitrag Nr. 622 ()
      Wenn man dann noch bedenkt, daß Sternleser wohl in der Mehrzahl Linke sind, ist das Ergebnis sehr bedenklich. Für "Gut- und Klugmenschen" wie Stirner war natürlich schon vor der explosiven Stelle in der Rede Hohmanns genug gesagt, was einem Linken überhaupt nicht schmecken kann.
      Deshalb drauf, das lenkt ab von der desolaten SPD-Politik.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 15:33:43
      Beitrag Nr. 623 ()
      #605
      Wenn man dann noch bedenkt, daß Sternleser wohl in der Mehrzahl Linke sind,...

      verwechselst du da nicht was?
      Diese Umfrage wurde vom Institut Forsa gemacht - es ist keine Umfrage unter Stern-Lesern, sondern eine repräsentative Umfrage.

      Allerdings zeigt die Umfrage zweierlei:

      - Etwa die Hälfte der Bevölkerung folgt nicht der veröffentlichten Meinung.

      - Diese Hälfte macht sich sehr lautstark in Foren und bei nicht-repräsentativen Umfragen (dort teils über 90%) bemerkbar.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 15:41:26
      Beitrag Nr. 624 ()
      #606 rv

      Welche Schlußfolgerung ziehst du daraus, dass diejenige Hälfte, die von den Medien ignoriert wird, sich in öffentlichen Foren äußert? (Wo denn sonst, wenn die Presse sie teilweise totschweigt?) Ich wiederhole meine Frage aus #600:

      Besteht diese Hälfte also aus Unguten, die einer falschen oder - schlimmer - einer unzulässigen Meinung folgen? ;)
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 15:44:10
      Beitrag Nr. 625 ()
      Dieses Ergebnis von Leuten, die zum größten Teil wohl nur die Hetze gegen Hohmann aus den Medien kennen und den Originaltext nicht gelesen haben. Und ich bin mir sicher, dass FORSA die Ergebnisse auch noch frisiert hat. Unter diesen Blickwinkel ist das Ergebnis doch recht positiv. Immerhin läßt sich mindestens die Hälfte nicht mehr belügen. Ein guter Anfang! :) :) :)

      Gruß
      Enki
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 16:05:52
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 16:07:21
      Beitrag Nr. 627 ()
      #606

      Hallo rv,
      schön, dass Du wieder mitdiskutierst. Ich hoffe Deine Frage neulich hat sich geklärt.

      Mir stellt sich zu Deiner Aussage in #606 nun aber auch eine Frage zu der von Dir angesprochenen Hälfte. Ist dies jetzt ein gutes Zeichen, dass die Hälfte nicht auf die Presse hört? Oder ist es die Presse, die nicht auf diese Hälfte hört und besser hören sollte? Oder liegt es nur einfach daran, dass die eine Hälfte halt dumm ist (s.PISA) und jetzt verstärkt Aufklärung (z. B. verstärkte Holocaust-Filme im TV, Lehrerausbildung, noch größere Mahnmale, etc.) betrieben werden soll, dass diese Hälfte wie die andere nicht dumme Hälfte denkt. Und angenommen, dies wäre erfolgreich, und wir hätten dann zwei schlaue Hälften, würde in diesem Fall dann die Presse immer noch mit den dann beiden Hälften einer Meinung sein, oder ist es denkbar, dass in diesem Fall immer noch die Presse anders schreibt als diese beiden Hälften denken? Wer wäre dann im Unrecht, die Presse oder die beiden Hälften?

      ;
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 16:12:50
      Beitrag Nr. 628 ()
      :eek:

      #610 Semikolon

      Uiuiui :eek:

      Klasse!

      :laugh:;););)

      Paßt zu #607. :)
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 16:21:33
      Beitrag Nr. 629 ()
      @Mausschubser,

      Stimmt, danke für den Hinweis.

      Dann kann rv ja gleich unsere beiden kleinen Fragen in einem Aufwasch beantworten.

      ;
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 17:10:07
      Beitrag Nr. 630 ()
      @newnoise:
      eigentlich verstehe ich dich nicht - einerseits schreibst du, du seiest kein Rechter, auf der anderen Seite "vermißt du eine starke rechte Stimme". Was denn nun?
      Fehlt dir der politische Feind? Oder möchtest du lieber jemanden haben, der öffentlich "Tabus" brechen würde?
      Z.B: Juden kritisieren zu dürfen? :D Oder etwas stänkern? :D
      Manchmal etwas Hetze gefälligst, am besten zum 3 Oktober oder dem Geburtstag von Rudolf Hess? :D
      Und die "18" nicht vergessen, die von Mölli oder die anderen, die "älteren"... :laugh:

      Übrigens - mir ist eine CDU ohne Deppen wie Hohmann, ob überzeugter Antisemit oder nicht, lieber, als eine CDU zu 41% ( wenn die Forsa nicht gelogen hat... ) besetzt mit lauter kleinen Hohmanns, aus denen irgendwann laute kleine Le Pens werden. :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 17:19:52
      Beitrag Nr. 631 ()
      @maus, #594:

      nein, wozu "aufhängen", der Mann hat sich doch selbst politisch kastriert. :laugh:

      Ich bin eigentlich gegen den Rausschmiß Hohmanns, weil dann die notwendige Diskussion und die Aufarbeitung innerhalb des rechten Flügels der CDU abgewürgt wird.
      Eine politische Auseindersetzung würde bessere Resultate bringen, damit alle Hohmanns verstehen, wo die Grenze des "Guten Geschmacks" in der Politik verläuft.

      @antigone:

      ich bin genauso wenig "Sharonist" wie du.
      Nur betrachte ich manche Dinge etwas differenzierter und eben nicht durch eine maoistisch-stalinistische Anti-USA-Brille wie du. :D
      Deine rote Färbung kriegt des Öfteren einen solchen leicht "bräunlichen" Touch, daß man dich stracks für die "Fünfte Kolonne" halten könnte. Oder für einen "nützlichen Idioten". :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 17:32:34
      Beitrag Nr. 632 ()
      nichtdiesondernwir.
      wie wärs denn, wenn du dich deinem reaktionären relgionsstaat israel und seinen gründern stern, dem mussolini-verehrer, und anderen terrorspezialisten zuwendest? die erzreaktionären siedler haben die nämlich beerbt, während die terrorspezialisten von begin bis shamir bis sharon in die regierung aufgestiegen sind.

      vor dem hintergrund ist hohmann ein nur ein einfacher dummschwätzer.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 17:40:01
      Beitrag Nr. 633 ()
      @antigone:

      Dein "reaktionärer Religionsstaat Israel" ist nicht mein Staat - denn ich bin Deutscher. Ich habe auch keine Zweitstaatsbürgerschaft und beteilige mich nicht an israelischen Wahlen, auch nich an der zur Miss Israel.
      :D

      Ausserdem kann ich dir versichern, selbst niemals der Sterngruppe oder der Irgun angehört zu haben.
      Deswege muss ich dich mit deinem eigenen satz scharf zurückweisen:
      "vor dem Hintergrund ist @antigone ein nur ein einfacher Dummschwätzer."
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 17:48:03
      Beitrag Nr. 634 ()
      wenns dich erleichert, mach weiter...
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 17:51:03
      Beitrag Nr. 635 ()
      Danke, @antigone :kiss:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 17:54:43
      Beitrag Nr. 636 ()
      ich kenne übrigens ein Land, wo ein Martin Hohmann und Konsorten durchaus eine steile politische Karriere machen würden. Da gehts geiler ab als bei den kommunistischen Tätervolkjuden.

      Syrien. Schröders Wirtschaftspartner. Ob Hohmann da jetzt als Botschafter hingeht?

      Alle Jahre wieder: Antisemitische Fernsehserie zu Ramadan

      von Elisabeth Hausen

      Auch in diesem Jahr strahlt ein arabischer Fernsehsender im islamischen Fastenmonat Ramadan eine antisemitische Serie aus. Darin geht es um angebliche Pläne der Juden, die Weltherrschaft zu erlangen.

      Die syrische Serie "Al-Schatat" ("Diaspora") läuft in 30 Folgen auf "Al-Manar", dem Sender der radikal-islamischen Hisbolla ("Partei Allahs"). Inhalt ist die "Geschichte des Zionismus von 1812 bis zur Staatsgründung". Die Produzenten betonen, sie hätten sich auf "berühmte und authentische jüdische und zionistische Dokumente" gestützt, berichtet der Nachrichtendienst des "Middle East Media Research Institute" (MEMRI). Darunter seien "die Tora, der Talmud, die Erinnerungen von Theodor Herzl".

      Zu Beginn der ersten Folge, die am 27. Oktober ausgestrahlt wurde, erhalten die Zuschauer die einführende Erklärung: "Vor 2.000 Jahren errichteten die jüdischen Weisen eine weltweite Regierung, die die Weltherrschaft zum Ziel hatte..." Dies erinnert an die "Protokolle der Weisen von Zion", ein antisemitisches Machwerk des 19. Jahrhunderts, in dem angeblich eine jüdische Weltverschwörung zur Beherrschung der Erde aufgedeckt wird. Die Produzenten streiten hingegen jede Verbindung zu dem Pamphlet ab.

      Die erste Szene zeigt den Frankfurter Juden Amschel Rothschild auf dem Sterbebett. Er beauftragt seine fünf Söhne, die um ihn versammelt sind: "Bringt die Besten der Nichtjuden um, zerstört ihre Religion, verwüstet ihre Ländereien... Der Messias und Erlöser wird erst kommen, wenn alle nicht-jüdischen Völker ausgelöscht sind und die Herrschaft allein in den Händen der Juden liegt."

      Gott habe die Juden "mit dem Auftrag geehrt, die Welt durch Geld, Wissen, Politik, Mord, Sex und jedes andere Mittel zu beherrschen", fügt der Sterbende hinzu. "Es ist der Auftrag der (jüdischen) Regierung, die jüdische Religion zu bewahren und die Welt zu beherrschen, die ganze Welt, mit treuen Agenten, die in die ausländischen Regierungen eindringen und ihnen ihren Standpunkt und ihre Ansichten aufzwingen. Europa muß in Kriegen und inneren Konflikten verbrannt werden."

      Rothschild teilt seinen Söhnen mit, daß er jedem von ihnen genügend Geld hinterlassen habe, um ihn zum reichsten Mann der Welt zu machen. Allerdings sei dies allein nicht ausreichend: "Jeder von euch muß wissen, wie man Umstände, Ereignisse und die schwachen Seiten der anderen nutzt, indem man die perversesten Methoden anwendet. Auf diese Weise werdet ihr die Welt beherrschen..."

      Jeder Sohn erhält die Aufgabe, für die Zerstörung eines bestimmten Landes zu sorgen. Betroffen sind Deutschland, Österreich, Großbritannien, Frankreich und der Vatikan. Auf Geheiß des Vaters schwören die fünf bei der Tora, daß sie Gottes Willen ausführen werden.

      In der nächsten Szene tagt 82 Jahre später, im Jahr 1894, die jüdische Weltregierung in Paris. Ein chassidischer Rabbi macht den Vorschlag, Zar Alexander III. umzubringen, und zwar möglichst "ohne Lärm". Er selbst erhält den Auftrag, den Mord auszuführen. Der Grund: Der russische Herrscher strebt danach, die orthodoxe und die römisch-katholische Kirche zu vereinigen. "Das würde bedeuten, daß zwei Drittel der Christen in der Welt zu einer Einheit werden", erklärt der Vorsitzende der jüdischen Regierung. Er beendet die Konferenz mit den Worten: "Die gegenwärtige Epoche des internationalen Gleichgewichts darf nicht weitergehen. Macht alles, was nötig ist, um die Deutschen aufzuhetzen, damit sie einen Krieg beginnen." Einen Monat später ist der russische Herrscher vergiftet.

      Zum historischen Hintergrund: Der Zar übernahm 1881 die Macht von seinem Vater, Alexander II., der bei einem politischen Bombenanschlag getötet worden war. Er selbst entging 1887 nur knapp einem Attentat. 1894 starb Alexander III. - von einem Giftanschlag ist allerdings nichts bekannt.

      Nach dem Tod des Zaren beschließen die Juden in der Serie, den General Alfred Dreyfus in die französische Regierung einzuschleusen. Dieser soll verhindern, daß die Beziehungen zu Rußland sich verbessern. In einer Szene trifft sich Theodor Herzl mit seiner Geliebten, einer Bordellbesitzerin. Während des Gesprächs erscheint Dreyfus und verlangt die Prostituierte Christine. Bei einem weiteren Treffen bittet Herzl seine Freundin um eine große Summe Geld, weil er einen Judenstaat gründen will. Damit endet die erste Folge der syrischen Serie.

      Der jüdische General Alfred Dreyfus war 1894 zu lebenslänglicher Verbannung verurteilt worden, weil er angeblich militärische Geheimnisse an das Deutsche Reich verraten hatte. Fünf Jahre später wurde das Verfahren wieder aufgenommen - auch dank eines offenen Briefes des Schriftstellers Emile Zola an den französischen Präsidenten: "J´accuse" ("Ich klage an"). Dreyfus wurde begnadigt, doch erst im Jahr 1906, als das belastende Material als Fälschung entlarvt war, wurde er vollständig rehabilitiert und zum Major befördert.

      Während des Prozesses gegen Dreyfus berichtete der aus Österreich stammende jüdische Journalist Theodor Herzl für die Wiener "Neue Freie Presse" über die Ereignisse in Frankreich. Er beobachtete, wie sich antisemitische Stimmen im einfachen Volk und auch in höchsten Armeekreisen verstärkten. Es kam zu Ausschreitungen gegen Juden. Unter dem Eindruck der "Dreyfus-Affäre" entwickelte Herzl seine Idee von einem eigenen Staat, in dem Juden gegen Antisemitismus geschützt sein würden. Die von ihm gegründete Bewegung wurde als "Zionismus" bezeichnet. 1897 fand in Basel der erste zionistische Kongreß statt.

      Per Satellit ist die Serie "Diaspora" auch in Europa und den USA zu empfangen. Unterdessen wandte sich das US-State Department an die libanesische und die syrische Regierung und beschwerte sich über die Sendung.

      Dies ist nicht das erste Mal, daß in islamischen Staaten zum Ramadan antisemitische Filme gezeigt werden. Im vergangenen Jahr gab es eine ägyptische Serie mit dem Titel "Ritter ohne Pferd", die ebenfalls auf den "Protokollen der Weisen von Zion" basierte. Der arabische Fernsehsender "Abu Dhabi" strahlte vor zwei Jahren mehrere antisemitische Satiren aus, die in Kuwait produziert worden waren. Darin wurde Israels Premierminister Ariel Scharon in der Kleidung eines orthodoxen Juden gezeigt, wie er das Blut arabischer Kinder trank. In einer anderen Sendung griff Dracula Scharon an und starb, weil sein Blut vergiftet war.






      :cry:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 18:00:41
      Beitrag Nr. 637 ()
      du jaulst wohl gerne mit den wölfen des herrn murdoch?
      :laugh::laugh:

      die extreme rechte, die in israel das kabinett stellt, würde hohmann nicht aufnehmen, weil er nicht gerissen genug ist und keine massenmorderfahrung wie sharon hat. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 18:06:20
      Beitrag Nr. 638 ()
      qantigone:

      was für eine "Massenmorderfahrung" hat denn nun eigentlich Sharon?
      Antigone, dein Problem ist, du weißt nicht wovon du eigentlich redest. Entspanne dich, mach eine Therapie, aber quatsche bitte nicht dumm daher. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 18:08:42
      Beitrag Nr. 639 ()
      google doch mal, du geistesgrösse.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 18:59:33
      Beitrag Nr. 640 ()
      Ich google doch schon die ganze Zeit - gebe immer wieder "Dummschwätzer" ein - und das einzige, was rauskommt, heißt dann Antigone :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 19:06:59
      Beitrag Nr. 641 ()
      #619 nichtdie

      Hohmann hat in der Rede nicht DIE Juden denunziert, auch wenn es wiederkehrend kolportiert wird. Was soll die Geschichte also in Verbindung mit dem Schmuddelfernsehen in Syrien? Immer schön sachlich bleiben, und das sollte auch möglich sein, wenn man bei Hohmann doch antisemitische Züge entdeckt... Die Meinung ist frei, aber bitte auf dem Teppich bleiben.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 19:18:30
      Beitrag Nr. 642 ()
      @Mausschubser
      Ist Dir auch schon aufgefallen, dass rv und nichtdie sich abwechseln? Immer wenn der eine zu offenen an ihn gerichteten Fragen Stellung beziehen soll, fängt der andere an, den Thread mit neuen Themen zu "bereichern" und umgekehrt.

      Nichtdie sollte mal zu seinem Kommunisten-Müll in #411 Stellung beziehen und zu meinen an ihn gericheten Aussagen in #469 ff.

      ;
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 19:37:24
      Beitrag Nr. 643 ()
      semikolon.
      mir fällt nur auf, dass nichtdiesondernwir
      ganz offensichtlich eine geistige sumpfblüte ist,
      die keinerlei verstand (von anstand ganz zu schweigen) besitzt, stattdessen persönlich werden muss,
      wenns darum geht, in irgendeiner weise argumentativ zu verfahren.

      der bursche ist der inbegriff des verhetzten kleingeistes, der sich besoffen macht an meldungen gekaufter medien und ausser permanentem üblichem antisemitismusgelabers nichts drauf hat.

      eine kopie der kopie der kopie.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 19:45:17
      Beitrag Nr. 644 ()
      #625 Semikolon,

      mir ist insbesondere aufgefallen, dass die beiden auf an sie gerichtete Fragen in letzter Zeit selten antworten. Haben sehr wahrscheinlich sehr viel zu tun und kommen nicht dazu. Ich nehme natürlich an, das ist rein zufällig wie auch das wechselseitige Erscheinen. :) Aber ich muß protestieren, dass du #411 als "Kommunisten-Müll" diffamierst. Es hat meinen Horizont hinsichtlich nichtdie erweitert, insofern war es kein Müll... :)

      Nichtdie, damit du es einfach und schnell findest: #469 und 472 beziehen sich auf dein interessantes Max-Brym-Posting. So ist es einfacher für dich, schnell zu antworten. Man hilft gern. :)
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:01:37
      Beitrag Nr. 645 ()
      #619 nichtdie,wer gestern im TV arte ab 20:45 gesehen hat konnte ihm wahrlich für einen Arabischen Sender halten.Warum mutet man uns immer mehr solch einseitige Sendungen über Israel zu,war doch früher nie der fall?.Hoffe es haben hier viele die Sendung nicht gesehen,sie könnten sich glatt zu Antiisraelis entwickeln,wenn nicht Friedman als gegengewicht bald wieder kommt,die Bild alleine schafft es nicht mehr.:cry:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:11:04
      Beitrag Nr. 646 ()
      623...:laugh: r

      Ansonsten nix neues....
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:17:09
      Beitrag Nr. 647 ()
      meldet sich mal wieder unser sozialdarwinistisches richterlein? :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:38:16
      Beitrag Nr. 648 ()
      nichtdie, nehme ich mal an wird noch lesen, und sich dann, wenn er den Beitrag, den er selbst gepostet hat, und die dazugehörigen Postings wenigstens einigermaßen infiltriert hat sich, sicher dazu äußern.

      Bis dahin sollten wir uns die Zeit mit angenehmer Konversation vertreiben und nicht uns gegenseitig Beleidgungen oder Anzüglichungen an den Kopf werfen Wir heißen doch nicht Sep.

      @antigone

      Wie kommst Du bem nichtdie auf Sumpfblüte?
      Ich muß bei diesem "nichtdie" immer an meine alte Zahnbürste denken, die immer noch irgendwo im Bad liegt, obwohl ich schon seit geraumer Zeit eine neue habe. Wenn ich dann doch einmal morgens gedankenverloren diese alte Zahnbürste wieder in die Hand nehme, meldet immer meine Ratio sofort warnend: "nichtdie".
      Ich sollte sie demnächst endlich mal wegschmeißen.

      ;
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:44:16
      Beitrag Nr. 649 ()
      semikolon.
      zahnbürstenmässig gesehen:
      solltest du,
      tatsächlich :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 22:31:11
      Beitrag Nr. 650 ()
      Wenn ich Hohmanns Rede richtig verstanden habe, und ich lasse mich gerne eines besseren belehren, war seine Aussage genau das Gegenteil von dem was z. Zt. in der Presse diskutiert wird. Nämlich, dass es so etwas wie ein Tätervolk gar nicht gibt.
      Er hat diesen berühmten Satz nur gesagt um anschliessend seine Absurdität klar zu machen.
      Somit entspricht seine Aussage dem Grundgesetz in dem steht, dass man jemanden nicht auf Grund seiner Herkunft, Hautfarb oder Konfession verurteilen darf.
      Deshalb verstehe ich die ganze Diskussion nicht. :confused: :confused:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 23:01:35
      Beitrag Nr. 651 ()
      Vollkommen richtig Cartman.

      Was hier passiert ist ein autodafe, oder besser eine öffentliche Hexenverbrennung, um zu beweisen, das wir keine hässlichen Deutschen mehr sind, sondern die GUTEN, die nichts mehr mit ihrer üblen Vergangenheit zu tun haben.

      Und der gar nicht komische Witz ist, auf dem Scheiterhaufen verbrennt nicht nur ein kleiner Dummschwätzer wie dieser Hohmann, sondern die Meinungsfreiheit, die ein Grundpfeiler der Demokratie ist.

      Ganz schlicht, es wird eine Sau durchs Dorf getrieben um von den eigentlichen Problemen abzulenken.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 23:37:21
      Beitrag Nr. 652 ()
      Wenn ich Hohmanns Rede richtig gelesen habe, wollte er doch beweisen, dass wir niemals die bösen Deutschen waren - und als Beweis dafür sollten die Verbrechen von einigen Juden herhalten.
      Böse waren nur die Atheisten - und niemals Mitglieder einer christlichen Partei!

      Apropo autodafé oder Hexenverbrennung: Waren das jetzt auch die bösen Atheisten?
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 23:42:21
      Beitrag Nr. 653 ()
      @rv oder sonstwie

      Autodafes und Hexenverbrennungen waren in erster Linie immer politisch.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 23:43:34
      Beitrag Nr. 654 ()
      Hohmann ist ein Trottel!

      Und Leute wie du, geben ihm ein Standing!
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 23:53:37
      Beitrag Nr. 655 ()
      #635
      Er wollte beweisen, dass Leute wie ich, die nach 1945 geboren wurden, nicht die Schuld an den Verbrechen der Nazis tragen müssen nur weil wir in Deutschland geboren wurden. Und die die davor geboren wurden nicht automatisch Täter sind. Es gibt kein Tätervolk.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 23:56:13
      Beitrag Nr. 656 ()
      Böse waren nur die Atheisten - und niemals Mitglieder einer christlichen Partei!

      genau, rv. es hat keine kreuzzüge gegeben. niemals.
      die inquisition ist eine erfindung atheistischen terrors.
      bush als neuer stellvertreter gottes auf erden hat mit dem mammon mehr am hute als dem christentum: er will nur unser bestes, im ganz säkularen sinne.

      und angie ist gottes stellvertreter auf erden in der arsch gekrochen, weil die christlich demokratische union im prinzip mit dem christentum nichts zu tun hat, sondern ganz weltlich neutral nur das beste für den mammon will, den es einen scheiss interessiert, wer wes glaubens ist, die hauptsache, der rubel rollt in die richtigen taschen.

      wie sagte tetzel, der erste eventmanager des christlichen mammons, der ablassprediger, der jedem hungerleider den letzten pfennig zugunsten des wohllebens der kurie abgeknöpft hat:
      sobald das geld im kasten klingt,
      die seele in den himmel springt.

      das erfahren nicht zuletzt die gottlosen iraker seit bush sie erlösen will.

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 00:06:07
      Beitrag Nr. 657 ()
      Seltsam, cartman.
      Warum sagt er das denn nicht, wenn er das beweisen wollte?
      Von den nach dem Krieg Geborenen redet er doch gar nicht.
      Was gibt es da außerdem zu beweisen? Jemand nach 1945 Geborener könnte doch allenfalls mittels einer Zeitmaschine am Holocaust beteiligt gewesen sein.
      Und niemand hat je behauptet, dass jeder Deutsche Täter war.

      Ich hab aber keine Lust mehr. Die Argumente sind doch schon hundertfach ausgetauscht. Es reicht.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 00:06:26
      Beitrag Nr. 658 ()
      Ich glaube der Satz: " Schuster bleib bei deinen Leisten" war damals, als es noch Schuster gab, genauso richtig, wie heute, wo Schuhe in der Fabrik hergestellt werden.

      Wenn man als geistiger Schrebergärtner nicht in der Lage ist, handwerklich gute "intellektuelle" Reden mit eingestreuten rhetorischen Fragestellungen zu schreiben, sollte man dafür einen professionellen Redenschreiber einstellen.

      Ich glaub, vor etlichen Jahren gab es mal einen "Fall Stücklen", wo ein CDU-Politiker gleichen Namens, mit ähnlichen rhetorischen Fragestellungen bezüglich der "Judenfrage", genauso heftig auf die Nase gefallen ist.

      Wenn man den Leuten etwas sagen will, dann muss man es auch ausdrücken können. Hohlmann wollte aber etwas ganz anderes sagen, als er es ausgedrückt hat.

      Fakt ist, soweit ich die Rede von Hohlmann gelesen habe, dass er weder schreibt, das die Deutschen, noch die Juden ein "Tätervolk" sind, sondern dass die Gottlosen, also diejenigen, die an keinen Gott glauben, eine Tätergemeinschaft bilden. Das hat aber inhaltlich eine ganz andere Richtung und beinhaltet eine ganz andere Intention. (Nicht umsonst ist der Mann ja schließlich Mitglied in einer christlichen Partei und offensichtlich wohl ein Hardcore-Katholik.)

      Aber vorallem ist diese Aussage, dass die Gläubigen die Guten und die ungläubigen Gottlosen die bösen Täter sind noch verquaster, als die ihm unterstellte, wo es doch genügend Beispiele in der Geschichte der Menschen und Religionen gibt, wo gottesfürchtige, gläubige Menschen im Namen ihrer spirituellen Weltanschauung als Täter schreckliche Verbrechen begangen haben. Und das nicht nur in der Vergangenheit sondern auch noch heute! Siehe "Bin Laden", "Al Quaida", usw., usf.



      H_S


      .........................................


      Die Hohmann-Rede im Wortlaut



      © Peer Grimm/dpa CDU-Bundestagsabgeordneter Martin Hohmann:
      "Wir wollen uns über unser Volk einige Gedanken machen"


      Nachfolgend die Rede des CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann, so wie sie bis zum frühen Abend des 30. Oktober 2003 auf der Internetseite, die später ersatzlos gelöscht wurde, der CDU-Neuhof abrufbar war. stern.de gibt die Rede zu Dokumentationszwecken wieder und distanziert sich vom Inhalt.

      Ansprache von MdB Martin Hohmann zum Nationalfeiertag, 3. Oktober 2003

      MdB Martin Hohlmann: "Wir wollen uns über das Thema "Gerechtigkeit für Deutschland", über unser Volk und seine etwas schwierige Beziehung zu sich selbst einige Gedanken machen. Wir halten uns nicht zu lange mit vordergründigen Erscheinungen auf.

      Aber es ist halt schon merkwürdig, und viele Deutsche nehmen daran Anstoß, daß ein verurteilter türkischer Mordanstifter nach Verbüßung seiner Haftstrafe nicht in sein türkisches Heimatland ausgewiesen werden kann. Ein deutsches Gericht legt deutsche Gesetze so aus, daß der sogenannte Kalif von Köln sich nicht zur Rückreise in die Türkei, sondern zum weiteren Bezug deutscher Sozialhilfe gezwungen sieht.

      Da deckt eine große Boulevard-Zeitung den Fall des Miami-Rolf auf. Dieser mittellose deutsche Rentner erhielt vom Landessozialamt Niedersachsen den Lebensunterhalt, die Miete nebst Kosten für eine Putzfrau, zusammen 1.425,- Euro monatlich ins warme Florida überwiesen. Das ist derzeit noch ganz legal, denn nach § 119 Bundessozialhilfegesetz können deutsche Staatsbürger auch im Ausland Sozialhilfe erhalten, wenn schwerwiegende Umstände einer Rückkehr entgegenstehen. In einem psychiatrischen Gutachten war festgestellt worden, Rolf J. sei in seinem "gewohnten Umfeld" in Florida besser aufgehoben. Er kann dort von seinen amerikanischen Freunden eher "aufgefangen" werden. Vor kurzem wurde eine Hessische Kreisverwaltung dazu verdonnert, einem 54jährigen Sozialhilfeempfänger das Potenzmittel "Viagra" nicht grundsätzlich zu verweigern.

      Vor dem Hintergrund der beiden letztgenannten Fälle schreibt die Zeitung "Das freie Wort" aus Suhl: "Viagra aus Staatsknete war gestern, aber heute gibt es die Deutschland-Allergie." Die Oldenburgische Nordwestzeitung empfiehlt: "Deutsche, laßt die Arbeit liegen, ab ins Paradies." Treffend bemerkt die "Deister- und Weserzeitung": "Wut und Entsetzen kocht da hoch." Viele von Ihnen kennen ähnliche Beispiele, in denen der gewährende deutsche Sozialstaat oder der viele Rechtswege eröffnende Rechtsstaat gnadenlos ausgenutzt werden. Dabei hat der einzelne, den man früher Schmarotzer genannt hätte, in der Regel kein schlechtes Gewissen. Wohlmeinende Sozialpolitiker aller Couleur haben das individuelle Anspruchsdenken kräftig gestärkt, man kann sogar sagen verselbständigt. Dabei ist ganz aus dem Blick geraten, daß all diese Sozialhilfe-Euros vorher von anderen hart erarbeitet oder per Staatskredit der jungen Generation aufgebürdet werden müssen. Bei der Abwägung von Rechten und Pflichten wurden die Rechte des Einzelnen groß heraus-, die Pflichten des Einzelnen aber hintangestellt. Wie viele Menschen in Deutschland klopfen ihre Pläne und Taten auch darauf ab, ob sie nicht nur eigennützig, sondern auch gemeinschaftsnützig sind sie der Gemeinschaft nützen, ob sie unser Land voranbringen?

      Das Wir-Denken, die Gemeinschaftsbezogenheit, müssen aber zweifellos gestärkt werden. Bitter für uns, daß diese schwierige Übung ausgerechnet in einer Zeit wirtschaftlicher Stagnation von uns verlangt wird. Die Zahl der bereits erfolgten Einschränkungen ist nicht gering, die Zahl der künftigen dazu muß man kein Prophet sein wird noch größer sein. Die große Mehrheit der Bevölkerung verschließt sich einem Sparkurs nicht. Allerdings wird eines verlangt: Gerecht muß es zugehen. Wenn erfolglose Manager sich Abfindungen in zweistelligem Millionenbereich auszahlen lassen, fehlt nicht nur dem unverschuldet Arbeitslosen dafür jegliches Verständnis. Nun könnte man diese horrenden Abfindungen noch als Auswüchse des sogenannten kapitalistischen Systems bewerten und mit der gleichen Praxis in den Vereinigten Staaten entschuldigen.

      Aber besonders auch im Verhältnis zum eigenen Staat erahnen viele Deutsche Gerechtigkeitslücken. Sie haben das Gefühl, als normaler Deutscher schlechter behandelt zu werden als andere. Wer seine staatsbürgerlichen Pflichten erfüllt, fleißig arbeitet und Kinder großzieht, kann dafür in Deutschland kein Lob erwarten, im Gegenteil, er fühlt sich eher als der Dumme. Bei ihm nämlich kann der chronisch klamme Staat seine leeren Kassen auffüllen.

      Leider, meine Damen und Herren, kann ich den Verdacht, daß man als Deutscher in Deutschland keine Vorzugsbehandlung zu genießt, nicht entkräften. Im Gegenteil. Ich habe drei Anfragen an die Bundesregierung gestellt:

      Ist die Bundesregierung angesichts der Wirtschaftsentwicklung und des Rückgangs der Staatseinnahmen bereit, ihre Zahlungen an die Europäische Union zu verringern? Die Antwort war: Die deutsche Verpflichtung gegenüber der Europäischen Union wird ohne Abstriche eingehalten.

      Ist die Bundesregierung bereit, sich auch für deutsche Zwangsarbeiter einzusetzen, nachdem für ausländische und jüdische Zwangsarbeiter 10 Milliarden DM zur Verfügung gestellt worden sind? Die Antwort war: Man könne die beiden Fälle nicht vergleichen. Die Bundesregierung wird sich gegenüber Rußland, Polen und der Tschechischen Republik auch nicht für eine symbolische Entschädigung und ein Zeichen der Genugtuung für die deutschen Zwangsarbeiter einsetzen.

      Ist die Bundesregierung angesichts der Wirtschaftsentwicklung und des Rückgangs der Steuereinnahmen bereit, ihre Entschädigungszahlungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz (also an vor allem jüdische Opfer des Nationalsozialismus) der gesunkenen Leistungsfähigkeit des deutschen Staates anzupassen? Die Antwort war: Nein, der Respekt vor dem damaligen Leiden dieser Menschen gebiete, das Entschädigungsniveau uneingeschränkt aufrechtzuerhalten.

      Mich haben diese Antworten nachdenklich gemacht und sie bestätigen die in unserem Land weitverbreitete Anschauung: Erst kommen die anderen, dann wir. Überspitzt gesagt: Hauptsache, die deutschen Zahlungen gehen auf Auslandskonten pünktlich und ungeschmälert ein. Dafür müssen die Deutschen den Gürtel halt noch ein wenig enger schnallen.

      Offengestanden, ich würde mir einen Konsens wünschen, wie er in vielen anderen Ländern der Welt besteht. Dort lautet dieser Konsens: Der eigene Staat muß in erster Linie für die eigenen Staatsbürger da sein. Wenn schon eine Bevorzugung der Deutschen als nicht möglich oder nicht opportun erscheint, dann erbitte ich wenigstens Gleichbehandlung von Ausländern und Deutschen.

      Fragt man nach den Ursachen dieser Schieflage, so werden viele antworten: Das liegt an der deutschen Geschichte. Meine Damen und Herren, kein Kundiger und Denkender kann ernsthaft den Versuch unternehmen, deutsche Geschichte weißzuwaschen oder vergessen zu machen. Nein. Wir alle kennen die verheerenden und einzigartigen Untaten, die auf Hitlers Geheiß begangen wurden. Hitler, als Vollstrecker des Bösen, und mit ihm die Deutschen schlechthin, sind gleichsam zum Negativsymbol des letzten Jahrhunderts geworden. Man spricht von einer "Vergangenheit, die nicht vergehen will". Man räumt dem Phänomen Hitler auch heute noch in öffentlichen Darstellungen eine ungewöhnlich hohe Präsenz ein. Tausende von eher minderwertigen Filmen sorgen vor allem im angelsächsischen Ausland dafür, das Klischee vom dümmlichen, brutalen und verbrecherischen deutschen Soldaten wachzuhalten und zu erneuern.

      Wird hingegen darauf hingewiesen, auch Deutsche seien im letzten Jahrhundert im großen Stil Opfer fremder Gewalt geworden, so gilt das schon als Tabubruch. Die Diskussion um das Zentrum gegen Vertreibungen belegt dies eindrucksvoll. Da wird dann gleich die Gefahr des Aufrechnens beschworen. Auf die Verursachung des Zweiten Weltkrieges durch das Hitlerregime wird verwiesen. In einem Interview hat unlängst Hans-Olaf Henkel, der Vizepräsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie das Faktum und die Folgen dieser negativen Vergangenheitsbezogenheit auf den Punkt gebracht. Er sagte: " Unsere Erbsünde lähmt das Land." (HÖR ZU 21/2003, Seite 16 ff).

      Immer wieder erfahren wir, wie stark die 12 Jahre der NS-Vergangenheit bis in unsere Tage wirksam sind. Fast möchte man sagen, je länger die Nazidiktatur zurückliegt, desto wirkmächtiger wird der Hitlersche Ungeist. Das Häufchen seiner Adepten am rechtsextremen Rand der politischen Szene ist nicht zu verharmlosen. Die abstoßende Aggressivität ihrer öffentlichen Auftritte sorgt aber in der Regel für begrenzte Anhängerschaft im heutigen demokratischen Deutschland. An der Wahlurne erteilen die deutschen Wähler diesen Dumpfbacken jeweils eine klarere Abfuhr, als das in vergleichbaren Nachbarländern geschieht. So gesehen ist das Scheitern des NPD-Verbotes von Vorteil, weil nicht das Verfassungsgericht, sondern der deutsche Souverän, das Wahlvolk sein Urteil über den braunen Abhub spricht.

      Dieser aktuell zu beobachtende, tagespolitisch aktive Teil des braunen Erbes gehört zu den unangenehmen, aber wohl unumgänglichen Erscheinungen einer parlamentarischen Demokratie. Der Narrensaum am rechten und linken Rand des politischen Spektrums muß politisch und, wo Strafgesetze verletzt werden, mit justiziellen Mitteln bekämpft werden. Im erfolgreichen Kampf gegen gewaltsame Extremisten haben sich unsere Staatsschutzorgane bewährt und in Krisen, wie den blutigen RAF-Terrorismus der 70er Jahre, unser Vertrauen erworben.

      Nicht die braunen Horden, die sich unter den Symbolen des Guten sammeln, machen tiefe Sorgen. Schwere Sorgen macht eine allgegenwärtige Mutzerstörung im nationalen Selbstbewußtsein, die durch Hitlers Nachwirkungen ausgelöst wurde. Das durch ihn veranlaßte Verbrechen der industrialisierten Vernichtung von Menschen, besonders der europäischen Juden, lastet auf der deutschen Geschichte. Die Schuld von Vorfahren an diesem Menschheitsverbrechen hat fast zu einer neuen Selbstdefinition der Deutschen geführt. Trotz der allseitigen Beteuerungen, daß es Kollektivschuld nicht gebe, trotz nuancierter Wortneuschöpfungen wie "Kollektivverantwortung" oder "Kollektivscham": Im Kern bleibt der Vorwurf: die Deutschen sind das "Tätervolk".

      Jede andere Nation neigt eher dazu, die dunklen Seiten ihrer Geschichte in ein günstigeres Licht zu rücken. Vor beschämenden Ereignissen werden Sichtschutzblenden aufgestellt. Bei den anderen wird umgedeutet.

      Paradebeispiel für Umdeutung ist die Darstellung der französischen Revolution. Da ist das große Massaker in Paris und den Provinzen, besonders in der Vendee. Da ist die anschließende Machtübernahme durch einen Alleinherrscher, dessen Eroberungskriegszüge millionenfachen Tod über Europa brachten. Die Mehrheit französischer und außerfranzösischer Stimmen beschreiben dennoch die Revolution mit ihrem Terror als emanzipatorischen Akt und Napoleon als milden, aufgeklärten Vater des modernen Europa.

      Solche gnädige Neubetrachtung oder Umdeutung wird den Deutschen nicht gestattet. Das verhindert die zur Zeit in Deutschland dominierende politische Klasse und Wissenschaft mit allen Kräften. Sie tun "fast neurotisch auf der deutschen Schuld beharren", wie Joachim Gauck es am 1.10. 2003 ausgedrückt hat.

      Mit geradezu neurotischem Eifer durchforschen immer neue Generationen deutscher Wissenschaftler auch noch die winzigsten Verästelungen der NS-Zeit.

      Es verwundert, daß noch keiner den Verzicht auf Messer und Gabel vorgeschlagen hat, wo doch bekanntermaßen diese Instrumente der leiblichen Kräftigung der damaligen Täter dienten. Die Deutschen als Tätervolk. Das ist ein Bild mit großer, international wirksamer Prägekraft geworden. Der Rest der Welt hat sich hingegen in der Rolle der Unschuldslämmer jedenfalls der relativen Unschuldslämmer bestens eingerichtet. Wer diese klare Rollenverteilung hier die Deutschen als größte Schuldigen aller Zeiten, dort die moralischen überlegenen Nationen nicht anstandslos akzeptiert, wird Schwierigkeiten erhalten. Schwierigkeiten gerade von denen, die als 68er das "Hinterfragen, das Kritisieren und das Entlarven" mit großem persönlichen Erfolg zu ihrer Hauptbeschäftigung gemacht haben. Einige von den Entlarvern hat es bekanntermaßen bis in höchste Staatsämter getragen.

      Meine sehr geehrten Damen und Herren,
      um jedem Mißverständnis auszuweichen: Mit Ihnen gemeinsam bin ich für Klarheit und Wahrheit. Es soll, darf nicht verschwiegen und beschönigt werden. "Hehle nimmer mit der Wahrheit, bringt sie Leid, nicht bringt sie Reue", sagt der Dichter. Ja, das Unangenehme, das Unglaubliche, das Beschämende an der Wahrheit, das gilt es auszuhalten. Wir Deutschen haben es ausgehalten, wir halten es seit Jahrzehnten aus. Aber bei vielen kommt die Frage auf, ob das Übermaß der Wahrheiten über die verbrecherischen und verhängnisvollen 12 Jahre der NS-Diktatur nicht a) instrumentalisiert wird und b) entgegen der volkspädagogischen Erwartung in eine innere Abwehrhaltung umschlagen könnte.

      Immer und immer wieder die gleiche schlimme Wahrheit: Das kann, das muß geradezu psychische Schäden bewirken, wie wir aus der Resozialisierungspsychologie wissen.

      Schlimm ist es besonders, wenn ein U.S.-amerikanischer Junior-Professor (Daniel Jonah Goldhagen) als Ergebnis seiner Aufklärungsarbeit unser ganzes Volk als "Mörder von Geburt an" bezeichnet. Diese ebenso schrille wie falsche These hat ihm jedoch - besonders in Deutschland - Medienaufmerksamkeit und Autorenhonorar gesichert. Andere Nationen würden ihn mit kalter Verachtung links liegen lassen.

      In der Tat lehnen sich gerade jüngere Menschen dagegen auf, für Verfehlungen von Großvätern und Urgroßvätern in Anspruch genommen und mit dem Verdikt "Angehöriger des Tätervolks" belegt zu werden.

      Ganz zweifellos steht fest: Das deutsche Volk hat nach den Verbrechen der Hitlerzeit sich in einer einzigartigen, schonungslosen Weise mit diesen beschäftigt, um Vergebung gebeten und im Rahmen des Möglichen eine milliardenschwere Wiedergutmachung geleistet, vor allem gegenüber den Juden.

      Auf die Verträge zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel unter den Führungspersönlichkeiten Adenauer und Ben Gurion darf ich verweisen. Zu der damals vereinbarten Wiedergutmachung bekennt sich die Mehrheit der Deutschen ganz ausdrücklich, wobei Leid und Tod in unermeßlichem Maß nicht ungeschehen gemacht werden kann.

      Auf diesem Hintergrund stelle ich die provozierende Frage: Gibt es auch beim jüdischen Volk, das wir ausschließlich in der Opferrolle wahrnehmen, eine dunkle Seite in der neueren Geschichte oder waren Juden ausschließlich die Opfer, die Leidtragenden?

      Meine Damen und Herren,
      es wird Sie überraschen, daß der amerikanische Autokönig Henry Ford 1920 ein Buch mit dem Titel "The International Jew" herausgegeben hat. Dieses Buch hat in den USA eine Auflage von 500.000 Exemplaren erlebt. Es wurde ein Weltbestseller und in 16 Sprachen übersetzt. Darin prangert Ford die Juden generalisierend als "Weltbolschewisten" an. Er vermeinte, einen "alljüdischen Stempel auf dem roten Rußland" ausmachen zu können wo damals die bolschewistische Revolution tobte. Er bezeichnete die Juden in "hervorragendem Maße" als "Revolutionsmacher". Dabei bezog er sich auf Rußland, Deutschland und Ungarn. Ford brachte in seinem Buch eine angebliche "Wesensgleichheit" von Judentum und Kommunismus bzw. Bolschewismus zum Ausdruck.

      Wie kommt Ford zu seinen Thesen, die für unsere Ohren der NS-Propaganda vom "jüdischen Bolschewismus" ähneln? Hören wir, was der Jude Felix Teilhaber 1919 sagt: "Der Sozialismus ist eine jüdische IdeeJahrtausende predigten unsere Weisen den Sozialismus." Damit wird auch ausgedrückt, daß an der Wiege des Kommunismus und Sozialismus jüdische Denker standen. So stammt Karl Marx über beide Eltern von Rabbinern ab. Sein Porträt hing im Wohnzimmer einer jüdischen Frauenforscherin, die im übrigen bekennt: "Ich bin damit groß geworden, daß ein jüdischer Mensch sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt, progressiv und sozialistisch ist. Sozialismus war unsere Religion."

      Immer wieder klingen in den Schriften dieser frühen kommunistischen Zeit quasi religiöse Züge an. Viele der für den Bolschewismus engagierten Juden fühlten sich sozusagen als "gläubige Soldaten der Weltrevolution". So erwartete Kurt Eisner bereits 1908, die "Religion des Sozialismus" werde die "Verzweiflung des Jammertals" und die "Hoffnungslosigkeit des irdischen Geschicks" überwinden. Leo Rosenberg verherrlicht das Proletariat 1917 gar als "Weltmessias".

      Konkret stellt sich die Frage: Wieviel Juden waren denn nun in den revolutionären Gremien vertreten? Zum siebenköpfigen Politbüro der Bolschewiki gehörten 1917 vier Juden: Leo Trotzki, Leo Kamenjew, Grigori Sinowjew und Grigori Sokolnikow. Die Nichtjuden waren Lenin, Stalin, Bubnow. Unter den 21 Mitgliedern des revolutionären Zentralkomitees in Rußland waren 1917 6 der jüdischen Nationalität an, also 28,6 %. Der überaus hohe Anteil von Juden bei den kommunistischen Gründervätern und den revolutionären Gremien beschränkte sich keineswegs auf die Sowjetunion.

      Auch Ferdinand Lassalle war Jude ebenso wie Eduard Bernstein und Rosa Luxemburg. 1924 waren von sechs KP-Führern in Deutschland vier und damit zwei Drittel jüdisch. In Wien waren von 137 führenden Austro-Marxisten 81 und somit 60 % jüdisch. Von 48 Volkskommissaren in Ungarn waren 30 jüdisch gewesen. Aber auch bei der revolutionären sowjetischen Geheimpolizei, der Tscheka, waren die jüdischen Anteile außergewöhnlich hoch. Während der jüdische Bevölkerungsanteil 1934 in der Sowjetunion bei etwa 2 % lag, machten die jüdischen Tscheka-Führer immerhin 39 % aus. Jüdisch galt, das sei erläuternd gesagt, in der Sowjetunion als eigene Nationalität. Damit war er höher als der russische Anteil bei der Tscheka mit 36 %. In der Ukraine waren sogar 75 % der Tschekisten Juden.

      Diese Feststellung leitet zu einem Kapitel über, das zur damaligen Zeit für ungeheure Empörung gesorgt hat. Der Mord am russischen Zaren und seiner Familie wurde von dem Juden Jakob Swerdlow angeordnet und von dem Juden Chaimowitz Jurowski am Zaren Nikolaus II. eigenhändig vollzogen.

      Weiter stellt sich die Frage, ob Juden in der kommunistischen Bewegung eher Mitläufer oder Leitungsfunktion hatten. Letzteres trifft zu. Leo Trotzki in der UdSSR, Bela Kun in Ungarn.

      Nicht zu vergessen die Münchner Räterepublik: Kurt Eisner, Eugen Leviné, Tobias Achselrod und andere Juden waren hier als unbestrittene Führungspersönlichkeiten tätig. Ein großes Aufsehen erregte damals das Eindringen bewaffneter Rotgardisten in die Münchner Nuntiatur des späteren Pacelli-Papstes. Er wurde von den Revolutionären mit einer auf die Brust gehaltenen Pistole bedroht. Auch die Ende April 1919 von Rotgardisten durchgeführte Erschießung von sieben Mitgliedern der "Thule-Gesellschaft", die in enger Verbindung zur späteren NSDAP stand, zeigt die Entschlossenheit des revolutionären Prozesses. Diese Geiselerschießung, der die Londoner Times am 5. Mai 1919 eine Schlagzeile gewidmet hatte, gab einem "giftigen Antisemitismus Nahrung und erzeugte lange nachwirkende Rachegelüste".

      Weiter könnte nach dem revolutionären Eifer und der Entschlossenheit der jüdischen Kommunisten gefragt werden. Nun, diese revolutionäre Elite meinte es wirklich ernst, so äußerte Franz Koritschoner von der KPÖ: "Zu lügen und zu stehlen, ja auch zu töten für eine Idee, das ist Mut, dazu gehört Größe." Grigori Sinowjew verkündete 1917: "90 von 100 Millionen Sowjet-Russen müssen mitziehen. Was den Rest angeht, so haben wir ihnen nichts zusagen. Sie müssen ausgerottet werden." (S.138). Ähnlich auch hat Moisei Wolodarski formuliert: "Die Interessen der Revolution erfordern die physische Vernichtung der Bourgeoisie." (S.138). Ganz ähnlich auch Arthur Rosenberg im Jahre 1922: "Die Sowjetmacht hat die Pflicht, ihre unversöhnlichen Feinde unschädlich zu machen." (S.163).

      Zweifellos waren diese Äußerungen kommunistischer jüdischer Revolutionäre keine leeren Drohungen. Das war Ernst. Das war tödlicher Ernst. Nach einer von Churchill 1930 vorgetragenen statistischen Untersuchung eines Professors sollen den Sowjets bis 1924 folgende Menschen zum Opfer gefallen sein: 28 orthodoxe Bischöfe, 1.219 orthodoxe Geistliche, 6.000 Professoren und Lehrer, 9.000 Doktoren, 12.950 Grundbesitzer, 54.000 Offiziere, 70.000 Polizisten, 193.000 Arbeiter, 260.000 Soldaten, 355.000 Intellektuelle und Gewerbetreibende sowie 815.000 Bauern.

      Ein besonders grausames Kapitel war das Niederringen jeglichen Widerstandes gegen die Zwangskollektivierung in der Ukraine. Unter maßgeblicher Beteiligung jüdischer Tschekisten fanden hier weit über 10 Millionen Menschen den Tod. Die meisten gingen an Hunger zu Grunde. Keinesfalls darf die ausgesprochen antikirchliche und antichristliche Ausrichtung der bolschewistischen Revolution unterschlagen werden, wie es in den meisten Schulbüchern der Fall ist. Tatsächlich hat der Bolschewismus mit seinem kriegerischen Atheismus die umfassendste Christen- und Religionsverfolgung der Geschichte durchgeführt. Nach einer von russischen Behörden erstellten Statistik wurden zwischen 1917 und 1940 96.000 orthodoxe Christen, darunter Priester, Diakone, Mönche, Nonnen und andere Mitarbeiter nach ihrer Verhaftung erschossen.

      Weder die orthodoxen Kirchen oder Klöster wurden verschont. Die Baulichkeiten wurden entweder zerstört oder für profane Zwecke genutzt. So wurden Kirchen zu Clubs, Kaufläden oder Speichern umgewandelt. Das Gold und das Silber der sakralen Schätze der orthodoxen Kirche verwendete man zur Finanzierung weltweiter revolutionärer Bewegungen. Wie ging es den religiösen Juden selbst in der frühen Sowjetunion? Auch sie waren der Verfolgung durch die Bolschewisten ausgesetzt. An der Spitze der bolschewistischen sogenannten Gottlosen-Bewegung stand ausgerechnet Trotzki. Er leugnete damals sein Judentum, wurde aber von den Russen und weltweit als Jude wahrgenommen.

      Meine Damen und Herren,
      wir haben nun gesehen, wie stark und nachhaltig Juden die revolutionäre Bewegung in Rußland und mitteleuropäischen Staaten geprägt haben. Das hat auch den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson 1919 zu der Einschätzung gebracht, die bolschewistische Bewegung sei "jüdisch geführt". Mit einer gewissen Berechtigung könnte man im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der "Täterschaft" der Juden fragen.

      Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als "Tätervolk" bezeichnen. Das mag erschreckend klingen. Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet.

      Meine Damen und Herren,
      wir müssen genauer hinschauen. Die Juden, die sich dem Bolschewismus und der Revolution verschrieben hatten, hatten zuvor ihre religiösen Bindungen gekappt. Sie waren nach Herkunft und Erziehung Juden, von ihrer Weltanschauung her aber meist glühende Hasser jeglicher Religion. Ähnliches galt für die Nationalsozialisten. Die meisten von ihnen entstammten einem christlichen Elternhaus. Sie hatten aber ihre Religion abgelegt und waren zu Feinden der christlichen und der jüdischen Religion geworden. Verbindendes Element des Bolschewismus und des Nationalsozialismus war also die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit. Daher sind weder "die Deutschen", noch "die Juden" ein Tätervolk.

      Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts. Diese gottlosen Ideologien gaben den "Vollstreckern des Bösen" die Rechtfertigung, ja das gute Gewissen bei ihren Verbrechen. So konnten sie sich souverän über das göttliche Gebot "Du sollst nicht morden" hinwegsetzen. Ein geschichtlich bisher einmaliges millionenfaches Morden war das Ergebnis. Daher, meine Damen und Herren, plädiere ich entschieden für eine Rückbesinnung auf unsere religiösen Wurzeln und Bindungen. Nur sie werden ähnliche Katastrophen verhindern, wie sie uns Gottlose bereitet haben. Die christliche Religion ist eine Religion des Lebens. Christus hat gesagt: "Ich will, daß sie das Leben haben und daß sie es in Fülle haben" (Joh 10, 10).

      Damit ist nicht nur das jenseitige, sondern ganz konkret unser reales heutiges Leben und Überleben gemeint. Deswegen ist es auch so wichtig, daß wir den Gottesbezug in die europäische Verfassung aufnehmen.

      Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben also gesehen, daß der Vorwurf an die Deutschen schlechthin, "Tätervolk" zu sein, an der Sache vorbeigeht und unberechtigt ist. Wir sollten uns in Zukunft gemeinsam gegen diesen Vorwurf wehren. Unser Leitspruch sei: Gerechtigkeit für Deutschland, Gerechtigkeit für Deutsche. Ich komme zum Schluß und sage: Mit Gott in eine gute Zukunft für Europa! Mit Gott in eine gute Zukunft besonders für unser deutsches Vaterland!"


      ............................................
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 00:10:45
      Beitrag Nr. 659 ()
      #639
      Wenn du noch ein bisschen weiter ausholst sind wir bei der Frage wer Jesus ermordet hat.;)
      Ich bin mir sicher, dass Hohmann mit "Gottlosen" keine Atheisten gemeint hat. Sondern einfach die Täter.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 00:18:12
      Beitrag Nr. 660 ()
      @ Harry_S

      Die Schlussfolgerung der Rede ist schlicht absurd. Soweit stimme ich zu.

      Dass aber als Beweis dafür das alte Nazi-Klischee von der Jüdisch-Bolschewistischen Weltverschwörung herhalten muss - das macht diese Rede zu dem antisemitischen Pamphlet, als das sie in der Öffentlichkeit gesehen wird.
      Hohmann ist in dieser Hinsicht ja keineswegs ein unbeschriebenes Blatt.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 00:38:28
      Beitrag Nr. 661 ()
      Davon abgesehen, wird es nicht durch ständige Wiederholung vor allem in den Medien richtiger, dass er die Juden als Tätervolk bezeichnet haben sollte.

      Er hat es definitif nicht!!! Es reicht einfach die Rede zu lesen.

      Dies Aussage findet in den Köpfen jener statt die es nur zu gerne hören würden.

      Ich bleibe dabei. Bei aller politischen Dummheit Hohmanns, hier findet eine Art Hexenverbrennung statt!!
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 07:49:37
      Beitrag Nr. 662 ()
      ..zu Hohmann selbst will ich nicht mehr viel sagen, da gibte es gute Argumente für beide Seiten...


      Vorhin in den Nachrichten hieß es aber, die CDU solle jetzt nach Wunsch eines SPD-Abgeordneten auch alle "auschließen, die mit ihm sympathisieren"...


      Erinnert mich an die späten 60er Jahre, als es das Wort "Sympathisant" gab für Leute, die nicht in jedem zweiten Satz die Todesstrafe für die RAF forderten. Dass die SPD - damals des Sympathisantentums generell verdächtig ;) und darüber sehr laut klagend - jetzt auch Sympathisantenverfolgung betreiben will, da soll sich jeder selbst sein Teil zu denken.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 08:46:46
      Beitrag Nr. 663 ()
      645 #

      ach xylo - ich denke du bist ein mann von welt ?

      wenn jetzt einige parteisoldaten der 2. reihe in der spd den "ausschluß aller symphatisanten fordern" so ist das normaler politischer alltag - nachlegen und nachhaken.

      über soetwas sollte man(n) - jedenfalls der von welt - sich nicht künstlich aufregen - und als waffe im meinungskampf erreicht diese meldung nur die dösbaddel - wolltest du die erreichen ?

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 10:05:31
      Beitrag Nr. 664 ()
      Eine Sache gibt es, über die sollten die Hohmann-Verteidiger nachdenken. Angenommen, man gibt ihm recht, was folgt daraus eigentlich?

      Er will nicht, daß man von Deutschen als Tätervolk redet. Nun, ich höre das im normalen politischen Geschäft ohnehin nie, außer eben bei Gedenkstunden, aber wenn man zu dem Schluß käme, was folgte dann?

      Will er etwa, daß Deutschland seine fälligen Opferentschädigungen nicht mehr zahlt - denn deren Höhe monierte er ja auch? Soll es etwa keine Gedenkstätten für den Holocaust mehr geben? Soll Deutschland seine Förderung für den Wiederaufbau jüdischer Gemeinden in Deutschland einstellen? Man überlege mal: er will nicht mehr, daß man den deutschen Staat als solchen als Rechtsnachfolger eines Täters ansieht. Dann kann es ja auch kein Opfervolk geben, oder? Denn die Argumentation wäre ja hier die gleiche - auch andere Völker hatten Opfer, mehr oder weniger, Opfer seien also alle, die irgendwie "den Weg Gottes" gingen, der Begriff einer Opfergruppe verlöre ihren Sinn, so Hohmann.

      Die Grundaussage des Textes: es gäbe kein Tätervolk, Täter seien nur die "Gottlosen" (für mich als Atheisten eine gewagte These), ist natürlich nicht antisemitisch, egal was manche darüber behaupten. Aber nicht nur hat Hohmann Quellen von ausgewiesenen Antisemiten genutzt und ein altes Argumentationsschema der Nazis ("Juden waren die führenden Bolschewiken") wieder benutzt, ich denke, auch die Schlußfolgerungen, wenn man seine These akzeptiert, sind mit dem Selbstverständnis unseres Staates, so wie es sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hatte, nicht vereinbar. Offensichtlich hat auch Hohmann selbst nicht so weit gedacht, ganz sicher aber nicht seine Verteidiger, die gerade bei diesem Punkt wohl sehr naiv sind (abgesehen von den echten Antisemiten natürlich, die sich von solchen Reden immer ein bißchen mehr Freiheit wünschen, um schrittweise wieder offen sagen zu können, was sie sich jetzt noch für kleine Runden vorbehalten).
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 10:14:35
      Beitrag Nr. 665 ()
      @ for4zim #647

      Na, endlich fängst Du mal an, die Hohmann-Rede etwas differenzierter zu betrachten!
      Nur das hast Du, das hat die Presse in dieser Form bisher nicht gemacht!
      Am Anfang der Hetzkampagne hörte man ausschließlich, dass Hohmann gesagt haben soll, Die Juden sind ein Tätervolk!
      Und nur gegen diese Falschaussage haben sich die meisten Menschen gewendet, nicht mehr und nicht weniger!

      Trotzdem hätte ich nun gerne von Dir gewusst, weshalb in Deinen Userinformationen Dein Registrierungsdatum,(Registriert seit:...) nicht eingetragen ist?
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 10:18:37
      Beitrag Nr. 666 ()
      Delerium, 1.) meine Userdaten gehen Dich nichts an.
      2.) Dein "endlich" kannst Du Dir sparen. Ich weiß nicht worauf Du Bezug nimmst - ich gehörte zu den ersten, die den ganzen Text Hohmanns diskutierten und den Pauschalvorwurf aus den Medien für zu platt hielten. Von daher ist Deine Behauptung, ich hätte am Anfang die gleichen Vorwürfe erhoben wie die Medien, falsch.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 10:37:11
      Beitrag Nr. 667 ()
      Username: for4zim
      User ist momentan: Online seit 13.11.2003 07:22:54
      Threads: 290 [ 69 - Verhältnis Postings zu Threads ]
      Alle Threads von for4zim anzeigen
      Postings: 19889 [ Durchschnittlich 1,6079 Beiträge/Tag ]
      Postings der letzten 30 Tage anzeigen

      Echt interessant, kein Anmeldedatum.

      Wenn man die Anzahl der Postings zugrunde legt, dann hat sich for4zim bereits im Jahr 1969 hier angemeldet!

      :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 10:43:42
      Beitrag Nr. 668 ()
      #650 stirner,

      die Anzahl der Postings sind doch völlig uninteressant. Ich habe auch weit über 10000 und bin erst anderthalb Jahre hier. Mal teilnehmen am Weltrekord-Thread, mal bei Echtzeit, und schon kommst du auf solche Zahlen.

      Und wann sich for4zim angemeldet hat, ist doch wirklich schnurzpiepegal.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 10:50:24
      Beitrag Nr. 669 ()
      Die Parteien sollten mit dem selben Eifer wie sie dem ausschluß Hohmanns fordern,sich selbst von Ihren Kriminellen Politikern trennen.Das unrechtsbewußtsein ist dort soweit fortgeschritten,das prinzipiell in fragen der moral wie im fall Hohmann,ihnen kein vertrauen von seitens der bevölkerung mehr entgegen gebracht wird.Dieses lügen,tricksen,bereichern gefährdet die demokratie um ein vielfaches mehr,als es die dumme Hohmannrede jemals könnte.
      Tv diskusionen mit ebensolchen Eifer darüber geführt,würden manchen Hohmannkritiker schnell im abseits stehen lassen,um brutalst mögliche durchführung derselben wird gebeten.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 10:52:32
      Beitrag Nr. 670 ()
      Hier noch ein Beitrag aus berufenem Mund. Seine Meinung teile ich zwar in den meisten Punkten nicht, sie ist aber lesenswert. Sein Hinweis, daß sich der Antisemitismusvorwurf durch inflationären, unberechtigten Gebrauch irgendwann von selbst erledigen wird dürfte allerdings richtig sein.
      Quelle: sz von heute

      Der letzte Sieg der Zyniker

      Vom Umgang mit Antisemiten / Von Moshe Zimmermann


      Nichts ist mehr wie früher, auch der Antisemitismus nicht. Früher konnte der Antisemit ein Befürworter des Judenstaates sein. „Juden nach Palästina“ hieß es bei den Nationalsozialisten, die nicht nur für einen Transfer von Juden in den Nahen Osten eintraten, sondern sogar den Transfer von jüdischem Vermögen nach Palästina organisierten. Diese Zeiten sind vorüber: Heute muss ein Antisemit auch gegen den Judenstaat und seine Bevölkerung sein. Aber reicht das allein aus, um als Antisemit gelten zu können?


      Letzte Woche kam dazu – übrigens nicht zum ersten Mal – eine Stellungnahme aus Israel: Antisemitismus ist eine Haltung, die zur Kritik an Israel, zur Kritik an der israelischen Regierungspolitik führt. Anders gesagt: Wenn die israelische Politik kritisiert wird, ist dahinter zwangsläufig Antisemitismus zu vermuten. Als die Ergebnisse des Eurobarometers zur Frage, wer den Weltfrieden gefährde, bekannt wurden und Israel dabei den ersten Platz einnahm, setzten Ministerpräsident Ariel Sharon und die israelischen Medien einstimmig auf „Antisemitismus!“ Und wer in Israel hinter der Einstellung der Europäer dennoch relevante politische Tatbestände vermuten wollte, sah diese eher in den Schwächen israelischer Propaganda als in der schießfreudigen israelischen Politik.


      Hohmann ist No-Man


      Nun gab es bekanntlich zur selben Zeit ein Vorfall, der für den Beobachter des historischen Antisemitismus eindeutig ist – die Hohmann-Günzel-Affäre. Hier wurde, wie bereits bei Antisemiten in den zwanziger und dreißiger Jahren, das jüdische Volk nicht nur mit der Oktoberrevolution identifiziert, sondern auch mit den Gräueltaten der Tscheka. Schlimmer noch: Hier wurde die Täterschaft des deutschen Volkes mit der von Juden gleichgesetzt, als habe das jüdische Volk hinter der Oktoberrevolution gestanden wie das deutsche Volk hinter dem Dritten Reich – eine allzu bekannte Aufrechnungstaktik von Antisemiten und Holocaust-Leugnern nach 1945.


      Dieser Vorfall ist aber nicht nur im Hinblick auf Inhalt und Form der Attacke ein Quantensprung, sondern auch – und vielleicht noch stärker – wegen der Rezeption. Als sich vor 15 Jahren Bundestagspräsident Jenninger in seiner unglücklichen Festrede über die Taten des NS-Regimes äußerte, wurde er dafür getadelt. Aber er hat auch sofort den Hut genommen. Heute denken Martin Hohmann und seine Sympathisanten zunächst, Hohmann habe nichts Ungeheueres gesagt, sondern vielmehr „mutige Sätze“ gesprochen. Sodann entschuldigt er sich auf haarsträubende Weise – er wolle nicht behaupten, die Juden seien ein Tätervolk, was nach der Logik seiner Rede bedeutet, dass auch die Deutschen kein Tätervolk waren. Dass nun ein Ausschluss durch die CDU-Fraktion erfolgen muss und nicht selbstverständlich geschieht, ist ein weiteres Armutszeugnis. In Amerika musste sogar der populärste Sport-Kommentator seinen Posten aufgeben, nachdem er sich eine rassistische Bemerkung erlaubt hatte; das wurde einfach von ihm erwartet. Im heutigen Deutschland ist die Schamgrenze so tief gesunken, dass man das Abtreten eines Antisemiten und Rassisten von der politischen Bildfläche nicht mehr für notwendig und unbedingt angebracht hält.


      Hat Israel aber, das doch immer hellhörig für einen realen oder vermeintlichen Antisemitismus hinter einer Israelkritik ist, im Hohmann-Günzel-Fall entsprechend gehandelt? Der israelische Botschafter Stein, selbst ein graduierter Historiker, protestierte zwar vehement. Aber er hat seinen Amtssitz in Deutschland und weiß, worum es geht. Hat man in Jerusalem erwogen, den Botschafter aus Protest zu Beratungen zurückzurufen? Keineswegs! In Israel wurde die gesamte Affäre wenig beachtet, ganz im Gegensatz zum Europabarometer.


      Das ist aus mehreren Gründen nicht verwunderlich: Erstens, und entscheidend, zählt ein Antisemitismus, der sich nicht gegen Israel richtet, wenig, weil er als Ablenkungsmanöver schwer einsetzbar ist. Zweitens sind insbesondere nach der Masseneinwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion Sozialismus und Kommunismus in Israel so verpönt, dass man auf Juden, die an der Oktoberrevolution teilnahmen, wenig stolz ist. Und drittens ist Antisemitismus in Deutschland für viele Israelis etwas Selbstverständliches, hat man doch in der Vergangenheit allzu oft einen Antisemitismus vermutet, wo es keinen gab. Daher reagiert man nun auf den wirklichen Alarm wie die Bewohner des Dorfes, die vom Hirten ob des Wolfes zu häufig fälschlich aufgeschreckt wurden. Viertens geht man die Sache realpolitisch an: Deutschland bemüht sich momentan um den Austausch von Gefangenen zwischen Israel und der Hisbollah. Und fünftens fürchtet man den Verweis, vor der eigenen Tür kehren zu müssen, denn es sitzen im israelischen Parlament, ja sogar in der Regierung, etliche rechtsradikale Rassisten.


      Dass die israelische Perspektive aus verständlichen Gründen anders aussieht als die deutsche, zeigt sich am Beispiel des Berliner Holocaust-Denkmals. Man interessiert sich nur wenig für die Fragen, die in Deutschland und für die deutschen Juden so schmerzlich und akut sind. Der 9. November verblasst als Datum angesichts der israelischen Shoah-Erinnerung an die Jahre 1941 bis 1945. Und wenn in Israel das neue jüdische Zentrum in München marginale und dann eher negative Reaktionen hervorruft, so hängt dies mit der Grundhaltung des israelischen Zionismus zusammen: Juden hätten im Ausland und gewiss in Deutschland nichts zu suchen. Was der Zentralrat der Juden ist, wer Paul Spiegel oder Michel Friedman sind – das wissen mehr als 90 Prozent der Israelis nicht. Und doch: Wenn es um Antisemitismus geht, dürfen Perspektiven und Reaktionen nicht so weit auseinander klaffen.


      Ein Zusammenhang zwischen der so entgegengesetzten israelischen und deutschen Haltung zum Antisemitismus ergibt sich allerdings doch: Es herrscht eine ähnliche Art, das Phänomen misszuverstehen und es auf falsche Weise anzugehen. Die Freiräume, die sich ein schleichender Antisemitismus in Deutschland verschafft (Martin Walser, Jamal Karsli, Jürgen Möllemann), sind nicht nur Spätprodukte der Wiedervereinigung und noch stärker der Goldhagen-Debatte. Die Tatsache, dass der Antisemitismus-Vorwurf auf israelischer Seite so oft am falschen Ort instrumentalisiert wurde, führt am Ende dazu, dass auch der Hinweis auf den echten Antisemitismus in Deutschland mit dem Automatismus abgewehrt wird, es könne sich nicht um Antisemitismus handeln, weil der Antisemitismus-Vorwurf per definitionem bloße Taktik sei. Da schaut man vom Antisemitismus weg und verfährt entsprechend. Man erlaubt sich zunächst, über eine berechtigte Kritik an Israels Politik hinaus, die Existenzberechtigung Israels zu hinterfragen. Dann geht man zur Verquickung von antiisraelischer Kritik mit judenfeindlichen Klischees (Möllemann-Flyer) über und endet beim puren, altbekannten Antisemitismus (Hohmann-Günzel), ohne den Vollzug des Quantensprungs wahrzunehmen. Weiter: Wenn der Begriff Antisemitismus zwischen Instrumentalisierung und Alibi hin und her geschaukelt wird, verfehlt man das eigentliche Ziel – aus der Vergangenheit zu lernen, was Vorurteile sind, wohin Antisemitismus führen kann und wie man Rassismus und Antihumanismus bekämpft. In einem Kontext, in dem Aufrechnung zum Leitmotiv geworden ist – Bombenkrieg, Vertreibung, Kriegsverbrechen – gehen die Maßstäbe in allen beteiligten Gesellschaften verloren, und der „Endsieg“ gehört dem Zynismus.


      Der Autor leitet das Richard Koebner Center for German History an der Hebräischen Universität in Jerusalem.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 10:54:24
      Beitrag Nr. 671 ()
      #647 for4zim,

      es gibt hier relativ wenige Leute, die behaupten, dass Hohmann mit seiner Rede richtig liegt. Im wesentlichen gibt es derzeit die Fraktionen

      "Hohmann ist ein Antisemit", aufgesplittet in diverse Unterfraktionen
      "Er bedient mit seiner Rede antisemitistische Untertöne" bis hin zu
      "hängt ihn auf, da muß man nicht diskutieren!"

      und die Gegenfraktion

      "Hohmann ist ein Trottel, die Rede selbst enthält aber neben brisanten Ungeschicklichkeiten keinen Antisemitismus-Bezug, und die Presse zitiert falsch".

      Die dritte Fraktion

      "Hohmann hat Recht" ist hier eigentlich die schwächste Gruppe.


      Und was das hier immer wieder bemühte Bolschewiken-Juden-Thema angeht: Hohmanns Schlußfolgerung ist ja, dass diese Bolschewiken-Juden abgefallene Gläubige sind, ergo nicht Mörder geworden wären, wenn sie gläubige Juden geblieben wären. Klingt nicht gerade nach dem Nazi-Vorwurf, nicht wahr?

      Ich bleibe dabei, Hohmann ist ein Trottel mit einer am Ende kruden Schlußfolgerung, was die Atheisten angeht.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 10:57:52
      Beitrag Nr. 672 ()
      #640 rv

      Seltsam seltsam, dass du immer auftauchst, Statements absetzt und dann wieder verschwindest, nie aber Bezug nimmst auf Reaktionen auf deine Thesen.

      Insofern spare ich mir das auch dieses Mal, da immer noch die Fragen von #607 und #610 offen sind.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:06:22
      Beitrag Nr. 673 ()
      #635 rv, es wird Zeit, daß Du mal die ganze Rede Hohmanns liest.
      Wenn Du schreibst," e r wollte doch beweisen, daß wir nicht die bösen Deutschen waren".
      Dann erklär mir bitte mal, was der Satz aus seiner Rede bedeutet:" Meine Damen und Herren, Kein Kundiger und Denkender kann ernsthaft den Versuch unternehmen, Deutsche Geschichte weiß zu waschen oder vergessen zu machen. Nein, wir alle kennen die verheerenden und einzigartigen Untaten, die auf Hitlers Geheiß begangen wurden ....."

      Ich fürchte, Du kannst es nicht erklären, bei Deiner einseitigen Verbohrtheit.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:07:47
      Beitrag Nr. 674 ()
      mausschubser,

      was rv hier betreibt könnte man in der Tat als taktischen Antisemitsmusvorwurf bezeichnen, genau wie unten Zimmermann schreibt.
      Den Antisemtismusvorwurf in die Welt setzen, dann noch irgendwas von Klischees schwafeln und verschwinden. Eine ernsthafte Auseinandersetzung kann es da nicht geben.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:16:59
      Beitrag Nr. 675 ()
      #654, mausschubser, Deine Einteilung ist plausibel. Mir ging es eben um einen Punkt, der bisher weniger diskutiert wurde, denn über die Frage, was Hohmann nun eigentlich gesagt hat und ob das antisemitisch ist (am Anfang fand ich es einfach dumm, vor allem im politischen Sinne, bei näherer Ansicht seiner Quellen allerdings sehe ich auch eine antisemitische Note bei seiner Argumentation, die vielleicht sogar Hohmann selbst nicht bewußt ist, die aber da ist), wurde ja viel geredet. Kaum aber darüber, was eigentlich daraus folgen würde, wenn man Hohmann recht gäbe. Vor diesen Schlußfolgerungen drücken sich alle, dabei machen sie erst so richtig den beunruhigenden Gehalt der Rede klar.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:20:51
      Beitrag Nr. 676 ()
      stirner, Dir ist völlig entgangen, daß in dem Text dargelegt wird, daß gerade im Fall Hohmann von echtem Antisemitismus gesprochen werden muß. Insoweit stärkt der Text rv, nicht Dich.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:30:56
      Beitrag Nr. 677 ()
      gibts demnach auch unechten antisemitismus? :laugh:

      es ist schon erstaunlich, welcher eiertanz um diese rede gemacht wird, während die bushisten ihren neuen feldzug gegen syrien beginnen und das rassistische zündeln dieses gangsterregimes samt seiner brüder im geiste in israel die welt in einen brandherd verwandelt.

      vor dem hintergrund ist die unterscheidung zwischen echtem und unechtem antisemitismus und der hohlkopf hohmann das bedeutendeste, was einen bewegen kann :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:33:53
      Beitrag Nr. 678 ()
      @ stirner, mausschubser, wilbi

      Ich habe nicht immer Zeit, mich hier um das Forum zu kümmern. Dass ich nicht zu Diskussionen bereit wäre, ist Unsinn.

      Ich habe die Rede Hohmanns unmittelbar nach ihrem Bekanntwerden sehr genau analysiert. Der Tenor der Rede ist sehr viel schlimmer, als der isolierte Vorwurf, er habe ,,die Juden" als ,,Tätervolk" bezeichnet (was er expressis verbis tatsächlich nicht gesagt hat; ich habe das auch nie behauptet).

      Das Schlimme ist: Er fordert eine Entschuldung ,,der Deutschen" mit dem Argument, Juden seien in der gleichen Weise Täter wie Deutsche. Für mich ist ein Schlüsselabschnitt der Rede:
      Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als "Tätervolk" bezeichnen. Das mag erschreckend klingen. Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet.
      Um diese These zu untermauern tut er einen tiefen Griff in die Klamottenkiste der antisemitischen Propaganda, wie der (Kronzeuge der notorische Antisemit Henry Ford) ,,jüdisch-bolschewistischen Weltverschörung".

      Der Schluss (,,Täter sind immer die Gottlosen") wirkt dann (außerhalb der Community der christlichen Fundamentalisten) eher lächerlich.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:36:32
      Beitrag Nr. 679 ()
      antigone, hast Du #653 nicht gelesen oder nicht verstanden? Eins von beiden muß es sein.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:43:32
      Beitrag Nr. 680 ()
      antigone

      Dass ist auch ein wichtiger Punkt: Diese Rede und die Diskussion darüber lenkt ab von den wichtigen Problemen in Deutschland und in der Welt.

      Hätte Hohmann gesagt, ,,es gibt Kreise in Deutschland, die jede Kritik an Israel (oder sogar den USA) mit Antisemitismusverdacht belegen", hätte ich zugestimmt (wobei der hier oft zu hörende Pauschalvorwurf ,,in Deutschland dürfe man nichts gegen die Politik Israels sagen" nachweislich falsch ist.)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:47:59
      Beitrag Nr. 681 ()
      Verkaufe ein ´s´ in ´Dass´...
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 11:51:51
      Beitrag Nr. 682 ()
      for4zim

      Ist mir nicht entgangen und habe ich in der Einleitung auch geschrieben. Man sollte aber auch den ganzen Text von Zimmermann lesen. Vor allem, welche Wirkung der Mißbrauch oder vielleicht nur übertriebene Gebrauch des Antisemitismusvorwurfs haben könnte. Auch der Hinweis, daß im israelischen Parlament mehrere offene Rassisten sitzen dürfte interessant sein.

      Ansonsten teile ich die Meinung von mausschubser. Was Hohmann dazu bewegt hat, diesen Blödsinn von sich zu geben, darüber kann man rätseln. Von einer "jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung" habe ich allerdings nichts gelesen. Zu diesem Thema sollte man vielleicht auch das neue Buch von Solschenizyn heranziehen, statt einen abgestandenen Henry Ford.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:07:25
      Beitrag Nr. 683 ()
      rv
      bush und sharon, beides religiös und politisch-pragmatisch motivierte rassisten, werden es gemeinsam schaffen, einen neuen antisemitimus in die welt zu setzen. das sollte der deutsche judenrat mal zum thema machen, dann könnte man die herrschaften wieder ernst nehmen. solange sich sein horizont auf der ebene bewegt, vor dem vorgeblichen deutschen antisemitismus nur in eigener sache zu warnen und nicht gesehen wird, dass schwarze und obdachlose die allerersten ziele rechtsradikaler schläger sind (die sich allerdings durch die neue sozialpolitik geradezu als ausführendes organ der allgemein herrschenden meinung fühlen dürfen, den arbeitslosen, sozialhilfeempfängern, speziell ausländern undsoweiter müsse man endlich zeigen, welche kategorie von mensch sie sind) sind die für mich nicht glaubwürdig.

      je länger die zündler in washington und jerusalem ihre brandstifterei dermassen ungehindert zum inferno eskalieren lassen können, solange diese politik nicht gründlich und massiv angegriffen wird von denen, die in diesem staate die macht haben und die öffentliche meinung bzw. medien kontrollieren, solange braucht man sich nicht zu wundern, dass das werk früchte trägt. wenn eine gesellschaft mit derartiger bedrohung nicht offen umgeht, dann wird in vernebelten debatten aller rattenfängerei der boden bereitet. das ist die eigentliche bedrohung.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:13:25
      Beitrag Nr. 684 ()
      Die Hohmannrede hängt wohl von der persölichen einstellung dazu ab wie er es gemeint haben könnte.Für mich eindeutig Antisemitisch ausgelegt,taktisch und kunstvoll gleichzeitig zurückgenommen,viele mögen es anders sehen.Nur ist die art der diskussion eigentlich um ein vielfaches gefährlicher als seine dumme rede,werden doch viele des verdachts,des Antisemitismus aussetzt,die seine rede anders einschätzen.Nicht sehr hilfreich sind die forderungen von bestimmter stellen,wer bei uns würdig ist im Parlament und den Parteien zu verbleiben,die sollen erst mal selbst ausmisten ,statt ihren Pawlowschen Reflex sofort nachzugeben.Die einseitigkeit dieses moralischen Wächterrates,schafft sich so die legitimation ihres wirkens ständig aufs neue,die der tatsächlichen einstellung des volkes "bisher" nicht gerecht wird.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:19:14
      Beitrag Nr. 685 ()
      was solls !

      die cdu hat entschieden, das es ihr wichtig ist über jeden antisemitischen und revanchistischen zweifel erhaben zu sein.

      sie hat entschieden dieser unsäglichen relativierungs-diskussion zumindest in ihrer partei keinen raum zu gewähren.

      hohmann kann sich jetzt überlegen ober er eine eigene partei gründen will oder ob er einer existierenden rechtspartei beitreten will.

      für die "neue rechte" ist dies eine bittere niederlage.

      nur in einer etablierten volkspartei könnte es ihr gelingen sich gehör mit breitenwirkung zu verschaffen - ihre thesen rechtsstaatlich zu absolutionieren.

      gründet sie eine eigene partei mit hohmann als auhängeschild würde sie magnetische anziehungskraft auf die "schmuddelkinder" der rechten szene entwickeln und sich damit gleichzeitig in den augen einer breiten öffentlichkeit diskreditieren und den weg aller rechtsparteien gehen - ab in die bedeutungslosigkeit.

      ich denke die cdu hat dies erkannt und eine nicht zu unterschätzende gefahr für unser rechtsstaatliches gemeinwesen abgewehrt !

      mein respekt der cdu !

      die diskussion hier wird noch einwenig weiter laufen, aber das wichtige ist die cdu hat entschieden : nicht innerhalb der partei !

      leider ist deutschland und die deutschen noch nicht reif sich differenziert und nüchtern mit dem thema 2.weltkrieg, holocaust und juden auseinander zu setzen.

      hohmanns dämliche klerikale statements und auch das unsägliche hick-hack um z.b. die degussa-lackiereungen der stelen zeigt dies.

      wir werden noch etwas warten müssen - und dies auch dank der cdu - vielleicht ist die nächste generation reif dafür.

      diese ist es wenn man sich die statements zu hohmanns geschwätz anschaut leider in weiten teilen nicht !
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:19:38
      Beitrag Nr. 686 ()
      endaxi. zustimmung :)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:21:16
      Beitrag Nr. 687 ()
      #658 for4zim,

      wenn man Hohmann in der Schlußfolgerung Recht gäbe, müßten sofort alle Atheisten auf die Barrikaden gehen. Wenn man Hohmann Recht gäbe, würde man einer sehr wirren Argumentationskette folgen, die so oft abbiegt, dass sie einfach nicht stringent ist. Insofern: Hohmann im Ganzen ist nicht Recht zu geben.

      Teilaussagen kann ich zustimmen, anderen wieder nicht (diverse Stellen sind hier bereits mehrfach kommentiert), mit der Schlußfolgerung aber eben zeigt Hohmann verstärkte Wirrheit. Antisemitismus kann ich nicht wirklich erkennen aus den oben genannten Gründen, aber es ist dein Recht, zu einer anderen Schlußfolgerung zu kommen. Soweit, so schön. Entscheidend ist nun, was jetzt folgt.

      Meine Meinung: Diese Rede gehört einfach auf den Müllhaufen, und durch das Herumgetöne "Auf den Scheiterhaufen mit dem Manne" wird einer schlechten Rede unglaubliche Popularität zuteil, die sie nie verdient hatte. Und möglicherweise wird dieser Rede dadurch sogar noch von tatsächlich falscher Seite eine Art Märtyrerstatus angehängt, auch das ist absolut nicht begrüßenswert.

      Man sollte den Antisemitismus bekämpfen, wo er ist - natürlich. Wenn ich mich aber als Steinchenwender beschäftige ("da muß doch noch ganz viel drunter sein, der Mann MUSS Antisemit sein!") und letztendlich in Verbindung mit der Presse auch noch mit falschen Zitaten arbeite, um einen trampeligen Mann öffentlich hinzurichten, weil mir die echten Argumente ausgehen, so finde ich das höchst bedenklich. Und dagegen, nur dagegen wende ich mich. Mit diesem Absatz warst übrigens nicht du, for4zim, angesprochen.

      Hohmann selbst interessiert mich als Politiker nicht die Bohne. Es ist okay, wenn er verschwindet, aber die Art und Weise, wie das geschieht, läßt mich schaudern. Der Zweck heiligt definitiv nicht die Mittel.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:36:50
      Beitrag Nr. 688 ()
      Ich bin mir garnicht sicher ob in Deutschland noch alle wissen über was bei der Affäre Hohmann überhaupt gestritten wird.
      Die Diskussion auf dem WDR gestern abend hat mir eigentlich gezeigt, daß jetzt mal die Gelegenheit gekommen ist daß jeder im Zusammenhang mit Juden, Schuld, Meinungsfreiheit, Fulda und Kommunisten endlich mal sagen kann was ihm schon lange auf der Zunge lag.

      Dabei ist alles so einfach daß man es schon fast nicht mehr glauben kann.

      1. Da hält ein völlig unbedeutender Bundestagsabgeordneter ein Rede, die völlig in sein wertkonservatives Weltbild passt, die in Fulda niemanden stört - und die deswegen eigentlich von niemanden zur Kenntnis genommen wird.

      2. Irgendjemand verirrt sich auf der Homepage von Hohmann (wahrscheinlich aus Langeweile) liest etwas, versteht es nicht, aber ruft mal vorsichtshalber Skandal

      3. Jetzt setzt das ein was man auch Skandalkultur nennen könnte. Eine Menge Journalisten, getrieben von der Sorge etwas verpasst zu haben, liest ganz schnell mal etwas diagonal durch, und schon gibts den ersten Schnellschuss.
      Denn die ersten Mitglieder von irgendwelchen Gremien, ob Parteien oder ZdJ oder sonstwas, lesen erst diesen Kommentar, reden dann und lesen vielleicht später.

      Als Beispiel für dieses Phänomen bitte ich nur die Bilder ins Gedächtnis zu rufen wenn es in Nürnberg die Arbeitslosenzahlen gibt. Die Journalisten rennen auf die Aktenkarre los und haben bereits das Handy am Ohr. Gebrüllt wird die nackte Zahl, die Substanz kommt später, häufig zu spät.

      4. Jetzt passierte etwas völlig unerwartetes. Die kollektiven Antisemitismus - Rufer mussten feststellen: Oh shit, da habe ich ganz schönen Mist erzählt.
      Rein theoretisch wäre zwar immernoch die Möglichkeit da zu sagen "oh sorry, tut mir leid, ich habe mich geirrt. Bezüglich dieser oder jener Textpassage bräuchte man noch paar klärende Worte Herr Hohmann" - aber dies schafft in Deutschland kein Journalist. Bei den Parteien war es ein willkommenes Spektakel (General gefeuert wow !!), und über Funktionäre wie z.B. den allseits verehrten Michel äußere ich mich mal lieber nicht, da dies zu einer Sperre führen könnte.

      5. Was machen jetzt Leute die die Treibjagd eröffnet haben oder Postings gelöscht und Threads gesperrt und erst hinterher gelesen und verstanden haben ?

      Sie interpretieren

      Sie interpretieren so lange und so intensiv daß es am Ende garkeine Rolle mehr spielt was gesagt wurde, denn mit dem Geasagten, mit einer Möglichkeit zur Erklärung oder zur Rechtfertigung will man mal besser nichts zu tun haben. Das könnte ja gewaltig in die Hose gehen.
      Ich habe dafür in einem anderen Posting das Beispiel gebraucht von der Hexenjagd:

      Rein in den Sack und zugenäht und ab in den Fluss. Geht der Sack unter wurde die Hexe von Gott betraft. Überlegt die Hexe steht sie mit dem Leibhaftigen in Verbindung. Die Möglichkeit dieses "Gottesurteil" zu überleben ist bei Null.

      So macht dies auch der PolyMod oder rv oder wie auch immer, in 661: Hohmann wollte darstellen daß es kein Tätervolk, sondern nur Täter gibt, und die benennt er - die Gottlosen.

      Als man merkte daß man die behauptung er habe gesagt die Juden wären ein Tätervolk nicht aufrechterhalten konnte, kam der absolute Interpretationsmüll mit der jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung.

      Und damit man weiterinterpretieren kann wird einfach die benannte Synthese aus These und Antithese als Lächerlichkeit gleich diffamiert.

      Daher zum Schluß noch ein Zitat von einem "Antisemiten":

      "Was hätte ein Nicht-Nazi denn tun können? Er hätte als ein Held und heiliger das tun können was die Opfer selbst auch nicht getan haben...Er hätte sich für seinen biblisch nächsten opfern könne, mit seinem Leben. Das haben die Deutschen, das haben die Juden nicht getan. Kein moralischer Unterschied also zwischen der schweigenden Mehrheit der Deutschen und der schweigenden mehrheit der Juden...."

      Rudolf Augstein wurde als Salonantisemit gegeiselt für Bemerkungen wie diese, die nur wahr aber irgendwie unangenehm sind.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:38:13
      Beitrag Nr. 689 ()
      #661 rv,

      Nun ja, auffällig ist halt, dass du, wenn du dann mal Zeit hast, eben (fast) nie auf Fragen antwortest (übrigens auch soeben nicht auf die immer noch offenen Punkte #607, #610), sondern eben neue Sachen einbringst. Auch eben machst du einen eleganten Schlenker. Gratulation! :)

      Dass der Vergleich ein selten dämlicher ist, da sind wir uns vermutlich (fast) alle einig. So etwas muß einem auf die Füße fallen. Er hätte eben auch die USA oder sonstwen wählen können. Der Griff in die Mottenkiste des Antisemitismus bezüglich bolschewistischen Juden hat aber eben keinen Bestand, wenn man der Hohmannschen Logik zu Ende folgt. Denn er exkulpiert ja die gläubigen Juden. Das tut ein Antisemit nicht. Insofern ist das Verwenden von Zitaten von Henry Ford sicherlich anrüchig, das Ergebnis allerdings ist eben KEIN pauschal judenfeindliches.

      Wie gesagt, das ist meine Meinung, ich erhebe nicht den Anspruch, dass alle auch meiner Meinung sein müssen. Hier wiederhole ich aber eben nochmal meine Frage aus #607: Folgen diejenigen, die Hohmann nicht ausschließen wollen, einer unzulässigen Meinung (PolyMod, den du ja sehr gut kennst, hat in einem anderen Thread in einem etwas anderen Zusammenhang von der "Gesamtheit der demokratischen Öffentlichkeit" gesprochen, mit der er im Einklang stehe)? Denkst du auch hier so? Du drückst dich hier um eine klare Antwort.

      Es verbleibt ein sehr unpassender Vergleich, für den Hohmann sich Ohrfeigen abholen darf. Das Problem ist nur, dass er nicht einfach öffentlich ausgepeitscht wird, sondern er wird zum Schafott gezerrt, dort entblößt, gebrandmarkt, gerädert und gevierteilt. Dieser Mann soll vernichtet werden als Mahnmal gegen den Antisemitismus.

      Und das halte ich für falsch.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:45:37
      Beitrag Nr. 690 ()
      ich denke es waren nicht hohmanns äußerungen in der sache die die cdu bewogen haben ihn rauszuschmeißen - das war ja auch so nicht geplant - sondern es war die gefahr eines unkontrollierten umsichgreifens hohmannschen gedankengutes in der internen parteidiskussion.

      dem hat angie einen riegel vorgeschoben.

      damit hat sie sich - nach ihrer unseeligen bush-arschkriecherei - in meinen augen wieder etwas respekt verschafft !

      bauernopfer sind im politischen kampf nichts ungewöhnliches - jetzt hat es das hohmännlein erwischt - ist nicht schade drum !
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:50:43
      Beitrag Nr. 691 ()
      man wird sehen, ob das nicht eine zerreissprobe für die cdu wird. das ist das spannende.

      angie hat für mich ausgespielt seit ihrer arschkriecherei.
      wer sich derart demütig gegenüber der mafia benimmt, der will mitglied werden im ehrenwerten club.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 12:50:53
      Beitrag Nr. 692 ()
      #673 eierdieb,

      um Hohmann als Politiker mag es nicht schade sein, aber das, was abgeht, ist deutlich tiefer. Der Mann soll moralisch vernichtet werden. Und die eifrigen Jäger toben "hurra!", wenn der Kopf nach vollbrachter Exekution hochgezeigt wird. ;)

      Auch wohlmeinender Eifer (hier gegen den Antisemitismus) kann in ein Kesseltreiben ausarten. Dessen muß man sich bewußt sein.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 13:30:18
      Beitrag Nr. 693 ()
      @ mausschubser, #672

      Zur Erinnerung, es ging um folgende Postings #610, #607, #606:

      ___________________________________________________________________

      #610 von Semikolon
      #606

      Hallo rv,
      schön, dass Du wieder mitdiskutierst. Ich hoffe Deine Frage neulich hat sich geklärt.

      Mir stellt sich zu Deiner Aussage in #606 nun aber auch eine Frage zu der von Dir angesprochenen Hälfte. Ist dies jetzt ein gutes Zeichen, dass die Hälfte nicht auf die Presse hört? Oder ist es die Presse, die nicht auf diese Hälfte hört und besser hören sollte? Oder liegt es nur einfach daran, dass die eine Hälfte halt dumm ist (s.PISA) und jetzt verstärkt Aufklärung (z. B. verstärkte Holocaust-Filme im TV, Lehrerausbildung, noch größere Mahnmale, etc.) betrieben werden soll, dass diese Hälfte wie die andere nicht dumme Hälfte denkt. Und angenommen, dies wäre erfolgreich, und wir hätten dann zwei schlaue Hälften, würde in diesem Fall dann die Presse immer noch mit den dann beiden Hälften einer Meinung sein, oder ist es denkbar, dass in diesem Fall immer noch die Presse anders schreibt als diese beiden Hälften denken? Wer wäre dann im Unrecht, die Presse oder die beiden Hälften?

      ;
      ----------------------------------------------------------
      #607 von mausschubser
      #606 rv
      Welche Schlußfolgerung ziehst du daraus, dass diejenige Hälfte, die von den Medien ignoriert wird, sich in öffentlichen Foren äußert? (Wo denn sonst, wenn die Presse sie teilweise totschweigt?) Ich wiederhole meine Frage aus #600:
      Besteht diese Hälfte also aus Unguten, die einer falschen oder - schlimmer - einer unzulässigen Meinung folgen? ;)

      --------------------------------------------------
      #606 von rv
      #605
      Wenn man dann noch bedenkt, daß Sternleser wohl in der Mehrzahl Linke sind,...

      verwechselst du da nicht was?
      Diese Umfrage wurde vom Institut Forsa gemacht - es ist keine Umfrage unter Stern-Lesern, sondern eine repräsentative Umfrage.

      Allerdings zeigt die Umfrage zweierlei:

      - Etwa die Hälfte der Bevölkerung folgt nicht der veröffentlichten Meinung.

      - Diese Hälfte macht sich sehr lautstark in Foren und bei nicht-repräsentativen Umfragen (dort teils über 90%) bemerkbar.[/i]
      ____________________________________________________________________

      Ich weiß in der Tat kaum, was ich darauf antworten soll.
      Trotzdem will ich den Versuch machen.

      Dass ich der Meinung der einen Hälfte zuneige, dürfte niemanden überraschen. Ebenfalls nicht, dass ich die Interpretation der Presse in diesem Fall für richtig halte (ja, ich weiß auch, Hohmann hat nicht gesagt, die Juden seien ein Tätervolk - aber das ist nicht der Kern). Meine Meinung dazu war also nicht ernsthaft gefragt.

      Dass die gesamte Presse und alle Parteien anderer Meinung sind als die gesamte Bevölkerung - diese ungute Situation kann und will ich mir nicht vorstellen.
      Wahrheit ist eine ganz schwierige Frage, die weder von mir noch von Mehrheiten entschieden werden kann. Wenn ihr Fachleute (Historiker) fragt: Die sind m.W. überwiegend der Meinung, Hohmanns Rede sei eindeutig antisemitisch.

      Natürlich muss es zu denken geben, dass ein großer Teil der Bevölkerung (aber eben nicht, wie hier behauptet über 90%) nichts bei dieser Rede findet, die sie vermutlich nicht gelesen haben und nur aus der Verurteilung durch die Presse kennen. Die Politikverdrossenheit ist mittlerweile so groß, dass Viele ohne Kenntnis des Sachverhalts in eine Oppositionshaltung gegen die Mehrheitsmeinung gehen.
      Dies ist für mich die eigentliche Lehre aus dieser Affaire - und das lässt Schlimmes für die Zukunft ahnen.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 13:35:52
      Beitrag Nr. 694 ()
      @semikolon, #625:

      auf dein wiederholtes Nachfragen hin nehme ich hiermit Stellung zu "meinem Kommunistenmüll" in 411:

      Kommunistenmüll! :laugh:

      Es sei denn, du würdest mich fragen, wie ich den Text von Brym einschätze... :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 13:38:58
      Beitrag Nr. 695 ()
      @antigone:

      in Bezug auf dein #626 muss ich wiederum um deine "Geistesgröße" fürchten, wenn du schon statt "antigone" folgendermaßen unterschreiben mußt:
      "eine kopie der kopie der kopie"

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 13:43:34
      Beitrag Nr. 696 ()
      @endaxi, #628:

      Du brauchst nicht in Panik zu verfallen, dich zu einem "Antiisraeli" entwickeln zu müssen - denn Friedmann kommt, wie von dir befürchtet, bald als Gegengewicht wieder

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 14:14:57
      Beitrag Nr. 697 ()
      o je, der cheder ist aus
      und die grundschuldpropagandisten
      sind auf die welt losgelassen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 15:09:04
      Beitrag Nr. 698 ()
      Um jetzt die Spielgruppe wieder mal aufzulösen:

      #677 nichtdie

      Du hast den Text von Brym unkommentiert reingestellt, also mußt du dich nicht wundern, wenn du damit identifiziert wirst. Wie schätzt du also nun den Text von Brym ein?

      #676 rv

      Deine Meinung ist bestens bekannt. Nun kommen wir aber noch zu dem Punkt: Ist hinsichtlich einer öffentlichen Bewertung der Hohmann-Rede wirklich Objektivität gewährleistet? (Und mit einer öffentlichen Bewertung meine ich nicht dieses Forum hier beispielsweise, wiewohl es auch öffentlich ist)

      Nun vier willkürliche Beispiele, ohne dass ich den Sinn oder Unsinn der jeweiligen Aktion bewerten möchte oder mangels genauerer Hintergrundkenntnis auch kann:

      - Ein General stärkt Hohmann den Rücken und wird sofort gefeuert.

      - Es soll möglicherweise eine Untersuchung innerhalb der gesamten Bundeswehr stattfinden auf Basis einer einzelnen Äußerung eines einzelnen Mannes zu einer einzelnen Rede.

      - Ein CDU-Abgeordneter hängt ein Plakat in die CDU-Vitrine, in dem er Hohmann seine Unterstützung ausspricht: Auch er soll möglicherweise ausgeschlossen werden.

      - Vereinzelte Stimmen aus der SPD fordern, dass die CDU all diejenigen ausschließen sollen, die mit Hohmann sympathisieren.

      Nun fragen wir uns: Ist demzufolge in der echten Öffentlichkeit via Presse o.ä. wirklich eine echte freie Meinungsäußerung möglich? Wäre mausschubser ein bekannter und geschätzter Historiker und würde ich zu den Erkenntnissen kommen, die ich oben geschildert habe und würde ich diese auch noch veröffentlichen - was würde denn dann passieren?

      Ich muß in der angeheizten Stimmung um meine Reputation fürchten, denn es wird ja die Meinung öffentlich - vielleicht unbewußt - lanciert

      - A) Hohmann ist ein Antisemit
      - B) Jeder in seinem Umfeld, selbst ein Mensch, der ihn verteidigt gegen Antisemitismus-Vorwürfe, ist ebenfalls ein Antisemit.

      Nicht überraschend kamen einige der wenigen Verteidigungsstellungnahmen eher aus dem jüdischen Umfeld, denn einem Juden fällt es naturgemäß einfacher, einen Nichtjuden vor dem Vorwurf des Antisemitismus in Schutz zu nehmen, ohne sofort selbst in den gleichen Vorwurf zu geraten.

      Fazit 1: Meineserachtens stellt die veröffentlichte Meinung der Presse (auch hinsichtlich der Historiker-Stellungnahmen) nicht die repräsentative Meinung der "Intelligenz" dar. Übrigens ist selbst ein Herr Broder auf die Geschichte mit dem falschen Zitat hereingefallen (s. viel weiter oben). Viele halten sich aus Selbstschutz zurück.

      Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass der Anteil derjenigen, die die Rede wirklich gelesen haben, bei den Befürwortern des Hohmann-Ausschlusses und bei den Gegnern vermutlich ziemlich gleich anzusetzen ist. Und insgesamt wird der Anteil verschwindend gering sein.

      Nicht repräsentatives, aber dennoch interessantes Beispiel hier aus dem Board: for4zim, xylophon, semikolon und ich nehmen häufig sehr ähnliche Positionen ein, im Hohmann-Fall haben wir uns pari entschieden, ob Antisemitismus in der Rede ist oder nicht.

      Fazit 2: Meineserachtens hat kaum einer in der Bundesrepublik die Hohmann-Rede wirklich komplett gelesen, weder bei den Befürwortern des Ausschlusses, noch bei deren Gegnern. Hier in dem Board sind es naturgegeben überproportional viele, und auch wir finden keine einheitliche Meinung.

      Insofern gleich auch noch Fazit 3: Meineserachtens ist somit deine Lehre aus der Affäre ins Leere gehend: Viele Leute, die am liebsten Hohmanns Kopf auf dem virtuellen Schafott sehen wollen, sind fachlich genauso ahnungslos wie Vertreter der anderen Seite.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 15:14:42
      Beitrag Nr. 699 ()
      RV, wie bereits im Posting Nr. 656 vermutet, kannst Du meine darin gestellte Frage nicht beantworten. Global kann man immer leicht schwafeln, aber wenn es mal konkret wird, hat man keine Zeit zur Beantwortung. Das kennt man im Board bereits zur Genüge.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 15:15:00
      Beitrag Nr. 700 ()
      mausschubser

      Übrigens ist selbst ein Herr Broder auf die Geschichte mit dem falschen Zitat hereingefallen

      broder ist der reinfall schlechthin :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 15:15:47
      Beitrag Nr. 701 ()
      @ Mausschubser

      Ohjeh, Hohmann ist viel schlimmer wie Du glaubst.
      Der hat eine Wehrübung mit Günzel gemacht !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      Ich nehme mal an da wurde der Sturm auf Berlin geplant mit ausgesuchten unterwanderten Spezialkräften der KSK.

      Ich wittere Umsturz, Geheimnisverrat, Unterwanderung.

      Ob er für die Fuldaer Ku-klux-Klan-Katholiken mit seiner Rede eine verschlüsselte päpstliche Bulle verbreitet hat.
      Wurde die Rede schon mal kryptografisch untersucht ?

      Momentan habe ich keine Zeit mehr. Ich muß schnell schauen ob die Vorräte in meinem Bunker aufgefüllt sind.

      Ciao bis später
      :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 15:25:55
      Beitrag Nr. 702 ()
      #684 farniente,

      dein Posting zeigt deutliche Anzeichen von einer Beteiligung am großflächig agierenden Verschwörertum, mindestens aber von der Kenntnisnahme desselben. Du hast versteckt deutliche Botschaften ausgesandt, die deine Brüder und Schwestern im Geiste aufnehmen werden. Ich bin entsetzt! :eek::D

      Was muß ich jetzt machen?

      - Distanziere ich mich, mache ich mich auffällig.
      - Distanziere ich mich nicht, ist das ebenfalls auffällig.

      :cry:

      Gruß
      mausschubser ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 15:32:51
      Beitrag Nr. 703 ()
      Gegenstimmen bei Hohmann-Abstimmung befürchtet

      Mit wachsender Nervosität sieht die Unions-Bundestagsfraktion der Abstimmung über den Ausschluss des umstrittenen Abgeordneten Martin Hohmann entgegen.
      Einen Tag vor dem in der 50-jährigen Fraktionsgeschichte einmaligen Vorgang zeigt sich die Führung jedoch überzeugt, dass die notwendige Zweidrittelmehrheit klar erreicht wird. Fraktionsvize Wolfgang Bosbach sagte: "Ich hoffe auf ein einmütiges Ergebnis. Man muss aber mit Gegenstimmen rechnen." Hohmann wäre der erste Abgeordnete, der die Unionsfraktion zwangsweise verlassen müsste.

      Zahlreiche Parteiaustritte
      In der Bundesgeschäftsstelle gehen unterdessen weiterhin Proteste gegen den Ausschluss Hohmanns in bislang unbekanntem Umfang ein. In etwa 90 Prozent der Briefe, eMails oder Anrufe, die das Adenauer-Haus zu dem Thema erhielt, werde die geplante Trennung von Hohmann kritisiert, hieß es. Es gebe auch zahlreiche Parteiaustritte, die im Zusammenhang mit der Affäre stünden.


      Spekulationen über Gegenstimmen
      Über die Zahl der Stimmen gegen den Antrag von CDU-Chefin Angela Merkel wird in allen Partei-Gliederungen spekuliert. Dies wird auch als Hinweis darauf gewertet, wie schwer der Fraktion die Entscheidung fällt. Der CSU-Abgeordnete Norbert Geis blieb mit seiner Kritik am beabsichtigten Ausschluss jedoch allein. Bislang soll kein Abgeordneter ein Nein bei der geheimen Abstimmung angekündigt haben. Von Seiten der hessischen CDU, der Hohmann angehört, gab es zwar kritische Stimmen, aber keine erkennbare Abweichung von der Mehrheitsmeinung.

      CDU-Führung bleibt hart
      Auch nachdem Hohmann eine Verteidigungsrede allen Abgeordneten nochmals per eMail übermittelt hatte, wurde in der Fraktionsspitze keine Änderung der Lage gesehen. Die elektronisch verschickte Erklärung entspreche genau der, die Hohmann am Dienstag bei seiner Anhörung in der Fraktion abgegeben habe, hieß es.


      Drohungen gegen Hohmann-Gegnerin
      Unterdessen wurde bekannt, dass die Mainzer CDU-Bundestagsabgeordnete Ute Granold wegen ihrer klaren Haltung gegen die Äußerungen Hohmanns bedroht wird: Sie habe zwei anonyme Drohanrufe eines Mannes erhalten, sagte Granold und bestätigte damit einen Bericht der Mainzer "Allgemeinen Zeitung". Der Unbekannte habe angekündigt, ihr bald "über den Weg zu laufen" und dafür zu sorgen, dass sie "vier Wochen nichts mehr machen kann".


      t-online.de
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 15:47:05
      Beitrag Nr. 704 ()
      @ mausschubser, #681
      Wir müssen hier nicht zu einem Konsenz kommen.

      Nur noch eins:
      Wenn ein großer Teil der Bevölkerung ohne Kenntnis der Fakten konform geht mit der veröffentlichten Meinung, dann ist das normal.
      Wenn er ohne Kenntnis der Fakten in Opposition geht, dann sollte das zu denken geben.

      -----------------------------------

      @ Wilby, #682/#656

      Kannst du dir das wirklich nicht selbst beantworten?

      Solch eine salvatorische Klausel wirst du sogar in fast jedem Neonazi-Pamphlet finden.
      Jeder Antisemit wird (öffentlich) sagen, "Ich habe ja nichts gegen Juden und will den Holocaust nicht leugnen, aber..."
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 15:53:29
      Beitrag Nr. 705 ()
      Die Angie ist gerade dabei sich selbst politisch zu entsorgen.

      Mit allem was sie in dieser Affäre macht offenbart sie eigentlich nur daß sie nicht begriffen hat daß ein Hosenanzug noch keinen Politiker macht, und daß sie gegen die politischen Cabale eines F. Müntefering auftreten will wie wie die Jungfrau von Orleans - völlig unbeleckt.

      Wenn man den Eiertanz von dem Bosbach gestern abend auf dem WDR gesehen hat wie er einerseits mannhaft versucht hat die Linie seiner Chefin zu verteidigen und eifrigst fishing for compliments betrieben hat, andererseits auf eine Bundestagsrede von Hohmann verwiesen hat zum Antisemitismus, während der, laut Protokoll, ständig Beifall aus allen Fraktionen kam, oder daß Hohmann als einziger Vertreter des Bundestages bei irgendeiner Eröffnung der JCC war, dann kann man ahnen daß es den CDU-Strategen langsam dämmert daß sie momentan von einem "Häufchen" zum nächsten springen.

      Aber man will ja weiter ausschließen. Knoblauch und vielleicht Geis, und am Ende die Wähler.

      Die CDU hat es schon mal geschafft aus einer glänzenden Position beim Wählervolk aus eigenem Verschulden eine Loserposition zu zimmern, als man dem davonlaufenden Lafontaine die Spendenaffäre hinterherwarf.
      Diesmal wird sich Schröder fragen: Ho Ho Hoooo(hmann)
      Ja ist den scho Weihnachten ?

      Dranbleiben Gerd !
      Du kannst zwar nix dafür, aber das wird schon.
      :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:01:39
      Beitrag Nr. 706 ()
      Der Rand geht bis zur Mitte
      Nicht nur Hohmann: Antisemitische Vorurteile sind in der Gesellschaft weit verbreitet



      Mit solchen Freunden braucht man keine Feinde mehr. Es wäre wohl zu verschwörungstheoretisch gedacht, würde man vermuten, die Einladung Norman Finkelsteins, des Autors des antijüdischen Pamphlets Die Holocaust-Industrie, in die Talkshow bei Sabine Christiansen am vergangenen Sonntag gehe auf die Einflüsterung von Kräften innnerhalb der CDU zurück, die den Abgeordneten Martin Hohmann unbedingt loswerden wollten. Weniger verwegen ist die Annahme, daß Finkelsteins Verteidigung der Rede Hohmanns zum Tag der deutschen Einheit der politische Todeskuß für den Unions-Rechtsaußen war. In Anwesenheit von CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer und des israelischen Botschafters Shimon Stein brachte der aus den USA eingeflogene Fürsprecher deutscher Antisemiten unmißverständlich zum Ausdruck, wohin die Reise gehen würde, ließe man Ideen wie die von Hohmann freien Raum. Deutschland, rief Finkelstein aus, solle endlich aufhören, sich wegen seiner Vergangenheit erpressen zu lassen und sich „ernsthaften Fragen“ zuwenden – vor allem der Unterstützung der Palästinenser und anderer unterjochter Völker in ihrem Kampf gegen die obersten Menschenrechtsverletzer USA und Israel. Für diesen Klartext erhielt er, im ARD-Hauptprogramm, kräftigen Beifall von einem Teil des Auditoriums.

      Daß es für Deutschland endlich an der Zeit sei, aus der geistigen Knechtung durch den Judenstaat und seine Helfershelfer auszubrechen, war im Kern die Botschaft, die auch Martin Hohmann mit seiner Rabulistik über jüdische Bolschewiken, Tätervölker und Gottlose unter die Leute bringen wollte. Nur die parteitaktische Vorsicht gebot es ihm wohl, den verwinkelten Umweg über die Geschichte der russischen Revolution und die angebliche jüdische Urheberschaft an bolschewistischen Massenverbrechen zu nehmen. Nachdem der linke Antiimperialist Finkelstein die verschrobenen Gedankengänge des rechten Nationalkonservativen Hohmann unter Applaus geradegerückt und das deutsche Schuldbewußtsein für "lächerlich" erklärt hatte, muß der CDU-Führung wohl klargeworden sein, daß die Auslassungen ihres Kollegen doch mehr waren als "unerträgliche" Verirrungen eines ewiggestrigen Einzelgängers.

      Die Konsequenz, mit der die CDU-Spitze nur einen Tag später ankündigte, nun doch den Ausschluß Hohmanns aus Partei und Fraktion zu beantragen, ist jedenfalls uneingeschränkt zu loben – auch wenn der Entschluß eine Woche zu spät kam. Man fürchtete wohl, durch ein schlechtes Ergebnis bei der Abstimmung über einen Ausschluß könnte offenbar werden, daß Hohmann in der Fraktion weit mehr stille Sympathie genießt, als es die CDU-Führung glauben machen will.

      Immerhin: Aus der Erfahrung mit dem Fall Hohmann könnte die CDU eine dauerhafte Lehre ziehen. Sie lautet, daß Taktieren in einer Grundsatzfrage wie der, ob antisemitische Ideologen in einer demokratischen Partei geduldet werden dürfen, nur zu verheerenden Ergebnissen führen kann. Rechtzeitig haben sich Angela Merkel, Roland Koch und Edmund Stoiber offenbar den Fall Möllemann und das Schicksal der FDP vor Augen geführt und schleunigst die Reißleine gezogen.

      Dabei wirken die populistischen Ausfälle Jürgen Möllemanns im Vergleich zu der ausgefeilten, pseudohistorisch untermauerten Haßrede Hohmanns naiv. Von Möllemann zu Hohmann: Die Steigerung zeigt, daß der ressentimentgeladene Untergrund unverdrossen an der Fortentwicklung seiner demagogischen Techniken arbeitet. Dabei lotet er die Spielräume aus, die ihm eine von Skandal- und Skandälchenberichten übersättigte demokratische Öffentlichkeit gewährt. Je öfter Antisemitismusalarm gegeben wird, desto mehr nutzt sich dieser Vorwurf ab. So entgeht der Öffentlichkeit zunehmend, daß ein Fall nicht wie der andere ist, daß sich hinter der Maske des Immergleichen eine unablässige Aufrüstung der antisemitischen Arsenale vollzieht.

      Bei seinem Einsickern in die gesittete politische und gesellschaftliche Mitte nährt sich der neue Antisemitismus nicht so sehr von der unterschwelligen Übereinstimmung der (nicht wenigen) Unzufriedenen mit seinen paranoiden Ideen als von der postmodernen Gleichgültigkeit der (vielen) Zufriedenen gegenüber Ideen insgesamt. Je horrender die antisemitischen Phantasien sind, desto weniger scheint es der Gruppe der Indifferenten lohnend, sich mit ihnen ernsthaft auseinanderzusetzen. Das ist das Einfalltor für die Ideologen, die noch etwas vorhaben. Die CDU-Führung hat noch rechtzeitig klargemacht, daß die Abwehrbereitschaft gegen den Antisemitismus eine Säule unserer Demokratie ist.

      Aber diese Säule bleibt nicht von selbst stehen, sie muß immer wieder aufs neue fundiert werden. Den Antisemitismus müssen Demokraten nicht nur der Juden zu Liebe bekämpfen, sondern um ihrer selbst willen. Dazu müssen sie gegen eine neue deutsche Selbstgerechtigkeit ankämpfen, die sich gerne im Glanze ihrer historischen Läuterung sonnt und auf Spielverderber, die den Deutschen ihre behauptete Resistenz gegen alle Anfechtungen des Bösen nicht abkaufen wollen, zunehmend gereizt reagiert.




      von Richard Herzinger , 12. November 2003

      www.jüdische-allgemeine.de
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:12:46
      Beitrag Nr. 707 ()
      man könnte denken - in diesem Land gibt es keine anderen Probleme als Hohmann und Konsorten. Vollbeschäftigung, Wirtschaftswachstum von 30% und die Renten sind sicher :laugh:

      Hohmann war wohl die Bombe von Gerd unter Merkels Stuhl.
      Aber Gerd wird sich wundern - nach Angie kommt der Pocken-Koch mit seinen "gelben Sternen" :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:14:54
      Beitrag Nr. 708 ()
      #687 rv

      Ich kann deine These auch weiterentwickeln: Genauso nachdenkwürdig wie faktenlose Opposition ist faktenlose Gefolgschaft. ;)

      Der nicht-wissende Opportunist ist letztendlich kein Deut besser als der ahnungslose Opponent.

      Losgelöst von dem tatsächlichen Ereignis derzeit: Aus BEIDEM kann Schlimmes entstehen.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:16:37
      Beitrag Nr. 709 ()
      @maus:

      ach noch was - zu dem Kommunistenartikel von Brym:

      obwohl ich Brym ansonsten für einen relativ objektiven Journalisten halte, denke ich, daß er hier einen Vogel abgeschoßen hat. Brym ist ein jüdischer Möchte-gern-Sozialist. Deswegen diese Haltung. Er gehört eher in einen Kibbuz. :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:17:05
      Beitrag Nr. 710 ()
      Die Angie ist gerade dabei sich selbst politisch zu entsorgen.

      gerade dabei? die arbeitet hartnäckig daran. nicht erst seit gestern :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:18:04
      Beitrag Nr. 711 ()
      #690 nichtdie

      Aber Gerd wird sich wundern - nach Angie kommt der Pocken-Koch mit seinen " gelben Sternen"

      Willst du hier Koch unterstellen, dass er Juden Gelbe Sterne anheften will? :eek: Man muß kein Koch-Freund sein, um zu erkennen, dass du damit die Grenze des guten Geschmackes soeben kilometerweit überschritten hast. :eek:

      Oder habe ich was falsch verstanden?

      #689 nichtdie

      Ich lese mir das gerne durch, wenn du uns endlich mal verrätst, was du mit Max Brym beabsichtigt hast und was #690 sollte.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:19:13
      Beitrag Nr. 712 ()
      @antigone:
      die Politbürositzung schon zu Ende? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:23:35
      Beitrag Nr. 713 ()
      #692 Ok, hatte ich zu spät gesehen, Brym ist also ein Spinner hinsichtlich seines Artikels auch deiner Meinung nach. Hättest du ja auch dazu schreiben können, oder warum hattest du ihn überhaupt zitiert? Bleibt noch #690.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:25:25
      Beitrag Nr. 714 ()
      @maus:

      hast du aber ein kurzes Gedächtnis.
      Nein, Koch will den Juden keine gelben Sterne anheften.
      Er hat diesen Schwachsinn im Zusammenhang mit den Vermögenden gebracht. Und hat die "Antisemitismuskeule" zu spüren bekommen. :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:26:51
      Beitrag Nr. 715 ()
      @ mausschubser

      Genauso nachdenkwürdig wie faktenlose Opposition ist faktenlose Gefolgschaft.
      Dann dürftest du aus dem Nachdenken gar nicht mehr rauskommen!

      Ich kenne keine Nachricht, die nicht weit über die Hälfte der Bevölkerung ohne Nachprüfen schluckt. ;)
      Ich selbst prüfe längst nicht jede Meldung nach - sondern neige dazu, den Recherchen der Journalisten einen Vertrauensvorschuss zu geben. Geht das dir anders?

      Außerdem: In jeder Gesellschaft ist die überwiegende mehrheit opportunistisch. Mehr als 5%-10% kritische Geister verträgt keine Gesellschaft auf Dauer (die aber sind notwendig).
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:28:28
      Beitrag Nr. 716 ()
      #697 nichtdie

      Manchmal ist es auch positiv, nicht jeden Blödsinn mitzubekommen. Wäre für alle auch mit Hohmanns Rede besser gewesen. ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:28:51
      Beitrag Nr. 717 ()
      Pro: Antisemitismus im Gewand des Biedermanns - Von Berndt Schaller

      Der Vorwurf des Antisemitismus trifft den Bundestagsabgeordneten für den Landkreis Fulda und das (Noch-)Mitglied der CDU/CSU Fraktion des Bundestags gewiß schwer. Damit möchte er nichts zu tun haben. Als treuer Sohn seiner römisch-katholischen Kirche, der sich als gewählter Volksvertreter “für christliche Werte einsetzt”, darf, kann er kein Antisemit sein. Er ist gegen den “Versuch ..., deutsche Geschichte weiß zu waschen”, er leugnet den Holocaust nicht. Gewiß, gewiß, er will kein Antisemit sein! Er fordert bloß “Gerechtigkeit für Deutschland”, wehrt sich dagegen, die Deutschen pauschal als “Tätervolk” abzustempeln. Also ein harmloser, ja aufrechter, für “Klarheit und Wahrheit” einstehender Mann, der zu Unrecht gegenwärtig – natürlich vor allem von einer linken Meinungsmafia – mit der ‚Keule’ des Antisemitismus-Vorwurfs überzogen wird? Mitnichten! Seine – ausgerechnet zum Tag der Deutschen Einheit gehaltene – Rede ist eines der übelsten Beispiele für die Aufnahme und Verbreitung klassischer antisemitischer Klischees. Selbst die alte Rassentheorie läßt grüßen. Sie spielt zwar keine tragende Rolle, aber im Hintergrund schimmert sie durch, wenn argumentativ auf die jüdische Abstammung z. B. von Karl Marx, Ferdinand Lassalle und Rosa Luxemburg abgehoben wird. Im Vordergrund steht die in antisemitischen Kreisen, nicht zuletzt auch im NS-Staat gern kolportierte Verquickung, ja sogar Gleichsetzung von Juden und Bolschewismus bzw. Sozialismus. Als erster Zeuge wird dafür ausgerechnet Henry Ford angeführt mit seinem Buch “Der internationale Jude”, einem Hauptwerk des politischen Antisemitismus der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Und in dessen Gefolge wird dann penibel aufgelistet, “wie stark und nachhaltig Juden die revolutionäre Bewegung in Rußland und mitteleuropäischen Staaten geprägt haben” und wie viele dabei an den bolschewistischen Greueltaten beteiligt waren. Das liegt ganz auf der Linie der antijüdischen Propaganda von Goebbels und Konsorten. Zu den antisemitischen Klischees gehört im übrigen dann auch der Verweis auf die ‚guten’, in diesem Fall die religiösen Juden.

      Hier werden mit dem Ziel, die deutsche Schuld am Holocaust zu relativieren, antisemitische Stereotypen aufgewärmt und salonfähig gemacht und damit zugleich unterschwellig antijüdische Ressentiments geweckt bzw. befördert. Ob letzteres gewollt ist, sei dahin gestellt. Es wird in jedem Fall in Kauf genommen. Hier spielt ein politischer Biedermann mit dem Feuer. Er zündelt mit kruden Assoziationen, historischen Halbwahrheiten und Unterstellungen herum und versucht damit, die Volksseele aufzuheizen. Und dabei kann er sich mancherorts des Beifalls sogar sicher sein. Umso mehr ist es nötig, ihn in die Schranken zu weisen. Seine Fraktion und wohl auch seine Partei sind hier gefordert.





      Kontra: Juden nicht unter Denkmalschutz stellen - Von Klaus Mosche Pülz

      Nicht nur in Deutschland, auch in Israel schlagen die Wellen hoch über die Rede des CDU-Politikers. Zunächst muß man sich die Frage nach dem Menschen Hohmann stellen. Er ist bekennender Christ und verurteilt in seiner Rede ausdrücklich die Unrechtstaten eines unmenschlichen NS-Regimes. Hitler ist für ihn ein “Vollstrecker des Bösen”. Ebenso verurteilt er zu Recht antideutsche Filme und Literatur in England und in den USA, wo noch immer antideutsche Bücher mit SS-Schergen auf den Titelblättern reißenden Absatz finden. Deutschland leidet unter dem Minderwertigkeitskomplex, noch immer ein Tätervolk zu sein, auch wenn es mit über 45 Milliarden Euro Wiedergutmachungsgeldern einen Teil seiner Verbrechen ungeschehen zu machen versuchte. Aber Hohmann sagt selbst auch, daß dies gar nicht möglich wäre. Seine Gegenrechnung mit Napoleons Eroberungsfeldzügen und dem gewalttätigen Bolschewismus des Sowjetkommunismus “jüdischer Prägung” erinnert an die antisemitischen “Protokolle der Weisen von Zion”. Die Aufrechnung deutscher Unrechtstaten in der NS-Zeit mit denen des Sowjetkommunismus ist auch nicht stimmig. Aber ist es besonders jüdischerseits klug, nun noch immer auf “die” Deutschen einzuschlagen und nun auch der jungen Generation gegenüber diese “schlimme” Vergangenheit anzulasten? Schafft man mit einer solchen unversöhnlichen Haltung nicht erst recht einen neuen Antisemitismus? Will man mit Strafaktionen gegen Hohmann und den Brigadegeneral Günzel ein Zeichen setzen, daß jedwede Kritik an jüdischstämmigen Agitatoren im sowjetischen Kommunismus, die schließlich historisch beweisbar sind, “Antisemitismus” bedeuten? Erst wenn es möglich ist, Juden auch Ungerechtigkeiten vorwerfen zu können, ist das bisherige Mißverhältnis in den Beziehungen zu den Juden aufgehoben. Hohmann ist nicht der Unmensch, zu dem er in den Medien und bei den linkslastigen Politikern und durch den neuen EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber abgestempelt wird. Ihm geht es um den Gottesbezug in der europäischen Verfassung, um eine christlich-messianische Zukunft für Europa und um “eine gute Zukunft für unser deutsches Vaterland”. Haben die Medienmacher die hehren Wünsche überlesen? Juden sollte man nicht unter Denkmalschutz stellen, und dieses sollten sie auch zugeben. Im Talmud steht als Zielsetzung, daß das rechte Judentum nach dem Prinzip des “tikun ha-olam” verfahren sollte, d.h. die Welt zum Besseren zu führen. Möge Israel diese Herausforderungen annehmen, anstatt sich ständig die Meriten der Menschheit zuzuschreiben und sich als Mustervolk darzustellen. Gott adelt den Demütigen, nicht den Stolzen! (idea)

      Quelle:
      http://www.kath.net/detail.php?id=6394

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:29:33
      Beitrag Nr. 718 ()
      Anhand der Lavine, die jetzt politisch durch die offizielle Republik losgeht, fürchte ich, daß der Begriff "Antisemitismus" inflationiert wird.
      Wenn das so weiter geht, wird in spätstens 5 Jahren jeder Politiker seinen politischen Gegner bei jeder sich bietenden Gelegenheit gut und gerne "Antisemit" schimpfen. :cry:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:30:11
      Beitrag Nr. 719 ()
      Schubser will jetzt alles immer genau wissen,nichtdie Bohne wird da raus kommen.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:30:34
      Beitrag Nr. 720 ()
      Nein, Koch will den Juden keine gelben Sterne anheften.
      Er hat diesen Schwachsinn im Zusammenhang mit den Vermögenden gebracht. Und hat die " Antisemitismuskeule" zu spüren bekommen.


      dafür ist die keule ja gedacht :laugh:
      die richtig vermögenden zu schützen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:35:18
      Beitrag Nr. 721 ()
      @antigone:
      ein recht antisemitisches Klischee, was du da mit deinen beiden letzten Sätzen ablässt :p
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:39:20
      Beitrag Nr. 722 ()
      #698 rv

      Im Prinzip stimmt das schon, sicherlich auch die gesunde Verteilung der kritischen Geister. Ich bin aber beispielsweise ein Kenner mittelalterlicher europäischer Geschichte, und in fast jedem "ordentlichen" recherchierten journalistischen Beitrag zu diesem Thema finde ich exorbitante Fehler. Mag sein, dass man sagt, ist doch egal, ob der König von Frankreich zum Treffen bei Agincourt Karl V. oder Karl VI. war, ob die Schlacht von Bosworth 1485 oder 1585 stattfand, ob Berlin Hansestadt war oder nicht oder ob der letzte Kaiser von Byzanz Konstantin oder Fridolin hieß.

      Ähnliche Fehler entdecke ich teilweise in naturwissenschaftlichen Beiträgen, denen ich in bestimmten Segmenten ähnlich detailliert folgen kann.

      Nun auch in zeitgenössischen Beiträgen.

      Ich unterstelle da erst einmal keine böse Absicht, die Journalisten haben auch viel zu tun, und Fehler macht jeder.

      Natürlich bin ich auch eher bereit, Geschriebenem zu trauen, da man tatsächlich sonst aus dem Grübeln nicht mehr herauskommt. Auch aus reinem Selbstschutz. Wieviel Fehler nehmen wir auf bei alltäglichen Dingen, die wir gar nicht wissen?

      Aber es macht schon stutzig, wie viele Fehler Journalisten wirklich unterlaufen, wenn man hinschaut. Und die Presse erhebt schon einen eigenen Anspruch auf Wahrheit.

      Die Geschichte mit Hohmann hat aber eben gezeigt, wie schnell ein Kesseltreiben losgehen kann, egal wo das Nicht-Wissen liegt.

      Insofern stimmt meine Aussage, dass beide Varianten im Endeffekt ähnlich gefährlich sind.

      Bequemer ist es in der eher opportunistischen Gesellschaft. Die ist sicherlich auch gemütlicher. Ob sie besser ist? Ich weiß es nicht.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:40:42
      Beitrag Nr. 723 ()
      #701,

      bei Dir doch auch nicht anders.:laugh:
      Oder fängst Du an umzudenken?

      mfg
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:41:52
      Beitrag Nr. 724 ()
      #702 endaxi,

      solange Leute möglicherweise der Meinung sind, die einzig richtige Meinung zu vertreten, sei mir meine Neugierde erlaubt. ;)

      Einiges hat sich ja dadurch in den letzten Minuten schon relativiert.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:41:59
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:44:38
      Beitrag Nr. 726 ()
      Deutschland steht mit seinem Hohmann nicht alleine - auch der EU-Partner Griechenland hat seine Pappenheimer:

      Äußerungen von griechischem Komponisten als anti-semitisch kritisiert


      Athen (AP) Israel hat bei der griechischen Regierung Beschwerde über den Komponisten Mikis Theodorakis eingelegt, der in einer Rede Juden als «Wurzel des Bösen» bezeichnet hat. Das verlautete am Mittwoch aus Diplomatenkreisen in Athen. Die israelische Botschaft habe auf die «Schwere» der Äußerungen von Theodorakis hingewiesen, der 1964 mit der Filmmusik zu «Zorbas» international bekannt wurde.

      Theodorakis hatte am 4. November bei einer Pressekonferenz erklärt: «Wir sind zwei Staaten ohne Brüder in der Welt, wir und die Juden, aber sie haben Fanatismus und Kraft. Heute können wir sagen, dass dieser kleine Staat die Wurzel des Bösen ist, nicht des Guten, was heißt, dass zu viel Selbstherrlichkeit und zu viel Starrsinn böse sind.» Der Komponist stellte seinerzeit vor Journalisten ein Buch vor.

      Laut einem Bericht der griechischen Tageszeitung «Apogevmatini» sagte Theodorakis weiter, wegen ihrer reichen Geschichte seien die Griechen - anders als die Juden - nicht aggressiv geworden. Er wurde mit den Worten zitiert: «Sie hatten nur Abraham und Jakob, Schatten. Wir hatten den großen Perikles hier.» An der Buchpräsentation nahmen mehrere ranghohe Vertreter der griechischen Regierung teil, darunter Kultusminister Evangelos Venizelos und Bildungsminister Petros Efthimiou.

      Der Zentralausschuss jüdischer Gemeinden in Griechenland erklärte, Theodorakis` Aussagen erinnerten an «die Ideen des dunklen Mittelalters und an die von Nazi-Deutschland gebrauchten Parolen» und verbreiteten Fanatismus und Rassismus. Das israelische Außenministerium verurteilte Theodorakis` Äußerungen als anti-semitisch und drückte Bedauern aus, «dass solche Bemerkungen von einer Person seines Ranges gemacht wurden».

      Theodorakis machte bereits in der Vergangenheit mehrfach mit drastischen Aussagen Schlagzeilen, zumeist mit Kritik an den USA. Nach Beginn des Irak-Kriegs hatte er Amerikaner als «ekelhafte, grausame und feige Mörder» beschrieben.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:47:42
      Beitrag Nr. 727 ()
      @schnauze:
      Nö, so habe ich schon immer gedacht. Warst du etwa anderer Meinung? :eek:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:48:09
      Beitrag Nr. 728 ()
      @ mausschubser

      Das wird jedem Wissenschaftler so gehen: Nahezu in jeder populärer Artikel über sein Fachgebiet steckt voller Fehler (ich kenne das auch).
      Trotzdem ist man darauf angewiesen, erst einmal zu glauben, was man sieht - i.A. auch, was man in der Zeitung sieht. Dabei sind die Qualitätsunterschiede zwischen den Zeitungen enorm.

      Können wir diese Diskussion damit beenden?
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 16:57:13
      Beitrag Nr. 729 ()
      #711 rv

      Ja, können wir.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 17:02:11
      Beitrag Nr. 730 ()
      Athen (AP) Israel hat bei der griechischen Regierung Beschwerde über den Komponisten Mikis Theodorakis eingelegt muhahahaha

      israel, soll heißen der massenmörder sharon legt beschwerde ein :laugh::laugh::laugh:

      nichtdiesondern wir:

      bis du israels amtlich bestellter antisemitismus-klischee-verwalter? :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 17:58:55
      Beitrag Nr. 731 ()
      #709 Da werden sich aber mit Mikis Theodorakis,viele andere wie Vasilios Papakonstantinou,Irene Papas und...
      solidarisch erklären.Theodorakis als Antisemiten zu bezeichnen dürfte dem Zentralausschuss jüdischer Gemeinden in Griechenland,in einer art wahnsinn eingefallen sein,der unabsehbare folgen haben kann.Er hat aus eigener erfahrung
      durch ein represives Regime Israel zu recht kritisiert,er war immer für die menschenrechte gleich welcher Ethnie jemand angehört,die vorwürfe wird man in Griechenland nicht gerne gehört haben.Mit den USA haben sie ja auch ihre eigenen erfahrungen,die ja immer nur das beste wollen und das schlechte bringen.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 18:14:52
      Beitrag Nr. 732 ()
      so ist es, endaxi.
      die verrücktheit der sharonistas wird immer offensichtlicher. wer seine stimme wider den herrn erhebt ... :laugh:

      bush fühlt sich ja schon von gott gesandt. und sharon ist ganz sicher der vertreter des auserwählten volkes. jemine, wenn der herr dir armen im geiste doch in die wüste schickte ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 18:56:21
      Beitrag Nr. 733 ()
      Kam vorhin auf WDR 2,

      die CDU-Fraktion hat heute wohl eine, Zitat, "bisher in diesem
      Ausmaß noch nicht erlebte" Flut von Briefen und E-Mails
      überschwemmt.

      Lauter Leute, die sich gegen den Rausschmiss Hohmanns ausgesprochen haben.

      Jetzt dürfte wohl der letzte Beweis erbracht sein. Wir sind
      ein Volk von Antisemiten!

      Oder gibt es in diesem Land doch weit mehr Leute die keine
      Probleme mit dem Lesen und Verstehen komplexer Texte haben
      als unsere Politiker und die "freie" Presse annehmen?
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 19:14:45
      Beitrag Nr. 734 ()
      @#684 von farniente

      Warum hat Hohlmann eine Wehrübung mit Günzel und der KSK gemacht???

      Deswegen:






      "Biographie von Martin Hohlmann:




      · Am 4. Februar 1948 in Fulda geboren, katholisch, verheiratet, 3 Kinder

      · Abitur an humanistischem Gymnasium (Domgymnasium Fulda)

      · Januar 1967 bis Dezember 1968 Wehrdienst, 13 Wehrübungen, zuletzt 2001, Major der Reserve

      · Studium der Rechtswissenschaften, 2. Juristisches Staatsexamen (1979), Assessor jur.

      · Seit 1980 Mitglied der CDU

      · 1980-1984 Jurist im Bundeskriminalamt, zuletzt Kriminaloberrat in der Abteilung "Terrorismus"

      · 1984-1998 hauptamtlicher Bürgermeister in Neuhof bei Fulda, dabei die Gemeindeschulden um 3 Millionen DM gesenkt

      · 1998 mit 49,5 % der Stimmen direkt gewählter Wahlkreisabgeordneter des Wahlkreises 132 "Fulda"

      · Hobbies: Familienwanderungen, Lesen, Fithalten durch Sport"


      ..................................................
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 19:19:45
      Beitrag Nr. 735 ()
      #716...wieso ein volk ...?
      wenn du schon so ausführst: eine partei der anti...
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 19:20:23
      Beitrag Nr. 736 ()
      # 717 Harry...

      Hast Du meine Ironie nicht verstanden oder verstehe ich gerade Deine Ironie nicht ?
      :confused:
      :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 19:52:13
      Beitrag Nr. 737 ()
      @#719 von farniente


      Du verstehtst meine Ironie nicht.


      H_S:D ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 19:58:30
      Beitrag Nr. 738 ()
      Stimme der Mehrheit?

      Ekkehard Jänicke 13.11.2003
      Die ehrenwerten Kreise hinter Herrn Hohmann - Ergebnisse eines Streifzugs

      Viele kleine mittelständische Unternehmer, Kleingewerbetreibende, Handwerker usw. sind Mitglied der " starken Solidargemeinschaft" , wie sich der Bund der Selbständigen (BDS) stolz nennt, zum Beispiel in NRW . Die Zeitschrift Der Selbständige für " mittelständische Unternehmer" , die vom " Bund der Selbständigen" herausgegeben wird, wartet häufiger mit Interviews strammrechter Politiker auf wie Ronald B. Schill, der sich in der Zeitschrift in gewohnter Manier zur sog. " Ausländerkriminalität" und zum " Gutmenschentum" auslassen darf, und wie Martin Hohmann, der sich ebenda über " Doppelmoral, Heuchelei und Selbstgerechtigkeit" eines vermeintlichen " linksorientierten Establishments" beklagt.






      Neben Beiträgen von Erika Steinbach, CDU-MdB und Präsidentin des Bund der Vertriebenen, und Bruno Bandulet (" Seriöse Investmentstrategien" ), einst Referent in der CSU-Landesleitung und zuletzt für den " Bund Freier Bürger" (BFB) tätig, finden sich in " Der Selbständige" u.a. Werbung für Das Ostpreußenblatt sowie positive Rezensionen rechter " Sachbücher" wie von Prof. Hans-Helmuth Knütter über den " Verfassungsschutz" .

      Doch nur wenige der Mitglieder ahnen, dass sie mit ihrer Mitgliedschaft im BDS eine Scharniertruppe zwischen der CDU/CSU und der christlich-fundamentalistischen Rechten finanzieren, fördern oder tragen. Denn unter diesem BDS-Dach agiert eine weitere Querverbindung zur Braunzone zwischen CDU und Rechtsextremen, die am 8. November 1996 durch den Bund der Selbstständigen-(BDS)-Hauptgeschäftsführer Joachim Schäfer in Dortmund und noch einmal am 8. Mai 1997 in München gegründete Gruppe von rechten Publizisten, Wissenschaftlern und Unternehmern, die " überparteiliche" Vereinigung Stimme der Mehrheit.

      Der Gruppe, deren Organ der Kompass ist, geht es nach eigenen Angaben um " die längst fällige geistig-moralische Erneuerung in Deutschland, um die Anerkennung und Förderung der Leistungswilligen in Wirtschaft und Gesellschaft und nicht zuletzt um die Vertretung der Interessen des eigenen Volkes" . Ein Teil der Gründer definiert Volk allerdings sehr großdeutsch, die Österreicher gehören selbstverständlich auch dazu.





      Zu den Gründungsmitgliedern zählt die Creme der Rechtskonservativen, darunter aber auch einige aus der CDU, FDP und rechten FDP-Abspaltungen bekannte Namen: Herbert Fleißner, Uwe Greve, Klaus J. Groth, Eberhard Hamer, Martin Hohmann, Klaus Hornung, Heiner Kappel, Heinz Hug, Hans-Helmuth Knütter, Hans-Jürgen Mahlitz, Wolfgang Reschke, Klaus Rainer Röhl, Achim Rohde, Norman von Scherpenberg, Erwin K. Scheuch, Ute Scheuch, Ronald Schroeder, Franz W. Seidler, Willi Peter Sick, Alexander von Stahl, Erika Steinbach und Karlheinz Weißmann. Über 100 solcher rechten Meinungsagenten sind nun nach eigenen Angaben in der Arbeitsgemeinschaft.

      Neben Hohmann ist auch hier wieder Frau MdB Erika Steinbach, die Präsidentin des BdV, dabei. In der Liste Mitgliedschaften und Kooperationspartner der Arbeitsgemeinschaft findet sich etwa auch die Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft e.V des rechten Ex-BW-Generals Reinhard Uhle-Wettler zu Hohmann, der in einem Offenen Brief zu Hohmann schrieb:




      --------------------------------------------------------------------------------

      Die emotionsgeladenen Stellungnahmen der CDU-Spitze zur Rede von Martin Hohmann richten im Wählervolk schweren Schaden an. Jedermann kann sehen, wie schnell und rücksichtslos der Stab über einen unbescholtenen Abgeordneten durch seine eigenen Kollegen gebrochen wird.





      Uhle-Wettler ist " Kooperationspartner" der Truppe um Steinbach und Hohmann und fiel bereits Ende der neunziger Jahre etwa durch den Sammelband " Wagnis Wahrheit" (Arndt-Verlag) einschlägig auf. In ihm setzt sich der hohe Ex-Militär für den Holocaust-Leugner David Irving ein. Weiterhin kann man auf seiner Website lesen:




      --------------------------------------------------------------------------------

      Der " umstrittene" weil unangepaßte Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann soll wegen seiner angeblich antisemitischen Rede zum Tag der deutschen Einheit am 3.10.2003 in seinem Wahlkreis " abgeschossen" werden. Bis zum heutigen Tage ist keine Stimme von Rang wahrgenommen worden, die dem Betroffenen, langgedientes und sehr erfolgreiches Mitglied der CDU versucht, gerecht zu werden. Hohmann ist Reserveoffizier, was seine Kritiker zumeist nicht von sich behaupten können. Außerdem ist er bekennender Christ, was ebenfalls auf viele seiner Kritiker keineswegs zutrifft.






      " Böswillige Beobachter finden wahrscheinlich noch in etlichen Reden von Christdemokraten inkriminierbare Wendungen"


      Dazu gehören auch Bruno Bandulet mit dem " poltischen Hintergrunddienst" DeutschlandBrief, die Genius Gesellschaft für freiheitliches Denken des FPÖ-Veteranen Dr. Gerulf Stix in Wien oder der deutschnationale und FPÖ-nahe Freiheitliche Akademikerverband Salzburg des Dr. Gerhard Wirl, der Hohmann schreibt:




      --------------------------------------------------------------------------------

      Nun wiederholt die CDU in der " Affäre Hohmann" den Fehler der bedingungslosen Unterwerfung (wie die FPÖ) und lässt sich von außen eine " Antisemitismus" -Debatte durch ein völlig aus dem inhaltlichen Zusammenhang gerissenes Zitat des CDU-Abgeordneten Martin Hohmann aufschwatzen. Sie kennt ganz offensichtlich die wahre Stimmung im Lande nicht, obwohl im Internet Hohmanns vollständige Rede doch " überall" nachgelesen werden kann. Es gehört schon ein gerütteltes Maß an Ignoranz dazu, Hohmanns Warnung vor einer - von wem auch immer kommenden - mörderischen Gottlosigkeit als " Antisemitismus" zu interpretieren.





      Weiter findet man die " Gesellschaft für die Einheit Deutschlands e.V" des. rechten Vertriebenenfunktionärs und Ex-Generals, Ex-MAD-Chefs Gerd-Helmut Komossa (die als anerkannter politischer Bildungsträger aus Bundesmitteln gefördert wird), Deutschland direkt des Chefredakteurs des Ostpreußenblatts Hans-Jürgen Mahlitz(-Stecher) oder den " Neuen Club Salzburg" des Vorsitzenden de Freiheitlichen Akadamikerverbänds Salzburg" , Dr. Wolfgang Caspart, der am 31. 10. auch Aufmunterndes an Hohmann geschrieben hat:




      --------------------------------------------------------------------------------

      Es gibt daher keinen Grund, sich außer- oder gar innerparteilich unter Druck setzen zu lassen. Die Deutschen müssen stolz sein, einen Mann zu besitzen, der die verbrecherischen Auswirkungen des Atheismus - sei er von Christen, Juden oder wem auch immer produziert - so klar und richtig zu formulierten versteht. Gerade einer Partei mit dem " hohen C" tut eine so fundierte Klarstellung gut. Entgegen dem " guten Rat" von CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer, " sich dafür zu entschuldigen" , bleiben Sie bitte bei dieser unmissverständlich christlichen Ausrichtung und verwenden Sie diesen Brief auch gerne in Ihrem Umfeld.





      Das Christlich-Konservativen Deutschland-Forum ( CKDF) des Andreas Schneider gehört ebenso dazu wie das Preußeninstitut, dem Rolf Sauerzapf angehört, ehem. Pfarrer beim BGS, Autor bei Criticon, Mitglied der Evangelischen Notgemeinschaft, des rechten Hilfskomitee Südliches Afrika, Deutsches Seminar, VDA - Deutschtum im Ausland-, Pan-Europa Union, der Dr. Titel wurde ihm in Pretoria/Südafrika zu Rassistenzeiten verliehen).




      --------------------------------------------------------------------------------

      Wir haben aber jede innenpolitische Auseinandersetzung bereits zu Beginn verloren, wenn wir die Spielregeln des Gegners, seine Schiedsrichter und seine Berichterstattung akzeptieren. Es ist eine Art " asymmetrischer Kriegsführung" , wenn wir der Linken gestatten, über die erlaubten und die nicht erlaubten Argumentations- und Erklärungsmuster zu bestimmen. Die Reaktion der CDU-Spitze ist deshalb so gefährlich, weil wir die Maßstäbe des Gegners ausdrücklich anerkennen und ihn damit bestimmen lassen, was antisemitisch oder ausländerfeindlich ist. Böswillige Beobachter finden wahrscheinlich noch in etlichen Reden von Christdemokraten inkriminierbare Wendungen. Verzichtet die CDU auf die Kritik an den Maßstäben, können diese beliebig ausgedehnt werden.
      Andreas Schneider vom CKDF in einem Offenen Brief an die CDU/CSU




      Verknüpft ist die " Stimme der Mehrheit" auch noch mit der rechtslastigen Deutschen Militärzeitschrift, die auch zur Bücherliste der Mitglieder gehört und in der Bundeswehr gelesen wird. Hier kann man dann auch das nötige Outfit für die Freizeit bestellen.

      Wolfgang Reschke aus dem Kreis " Stimme der Mehrheit" ist der Unternehmer, der hinter dem Aton-Verlag steht. Hier wurde beispielsweise 2002 das Buch " Zukunftsmodell soziale Marktwirtschaft. Stimme der Mehrheit" verlegt: " Mit einem Vorwort von Roland Koch" und " Mit Beiträgen von Lienhard Schmidt, Klaus Hornung, Wilfried Böhm, Eberhard Hamer, Wolfram Ellinghaus, Roland Baader, Joachim Schäfer, Stefan Winckler, Hans-Jürgen Mahlitz, Hans-Helmuth Knütter, Sebastian Prinz, Ronald Schröder, Raimo Benger, Andreas Schneider, Karl H. Lincke, Arnd Klein-Zirbes, Norman van Scherpenberg."

      " Zukunftsmodell soziale Marktwirtschaft. Stimme der Mehrheit" mit einem Vorwort von Roland Koch! Die Mehrheit seiner Mitautoren ist rechtsextrem. Ministerpräsident Koch, der jetzt Empörung heuchelt, ist also auch in diese Kreise verstrickt und glaubt nun offenbar, mit einem Bauernopfer Hohmann aus der Schusslinie zu kommen und doch nicht als ein Mentor von Rechten in und bei der CDU enttarnt zu werden. Reschkes Verlag firmiert offiziell als medizinischer und sozialer Fachverlag, der nebenbei Bücher von Rechten wie Kappel oder Schäfer (Sein Buch " Stigmatisiert - Der Terror der Gutmenschen" arbeite, so heißt es zustimmend bei konservativ.de, passend zu Hohmann " die zunehmend stärkere Beschränkung geistiger Freiräume durch die fanatisierten Sittenwächter der politischen Korrektheit heraus) verlegt und auf rechten Internetseiten beworben wird. Doch wen wundert das? Es ist schließlich der Hausverlag der BDS/Stimme der Mehrheit.


      " Christlich-konservatives Weltbild" spricht sich " dezidiert gegen Multikulti, Homo-Ehen und ähnliche Entartungen" aus


      Die Hohmann in Schutz nehmenden Briefe von Reinhard Uhle-Wettler, Vorsitzender der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft e.V. Hamburg, und von dem Sozialpsychologen und Sozialphilosophen Dr. Wolfgang Caspart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Freiheitlicher Akademikerverbände Österreichs, sind Muster für eine Fülle anderer Schreiben an Hohmann und die CDU/CSU. Die " Solidarität" wurde in der CDU-nahen " Stimme der Mehrheit" organisiert, eine Fülle von Mitgliedern und Kooperationspartnern versandte ähnliche Schreiben, auch General Günzel wurde von seinen Generalskameraden aus dieser Gruppe dazu motiviert.

      Hohmann schrieb seine Rede vom Buch " Jüdischer Bolschewismus. Mythos und Realität" ab. Das Vorwort stammt von Ernst Nolte, der Autor Dr. Johannes Rogalla von Bieberstein, Jahrgang 1940, ist als Wissenschaftlicher Bibliothekar an der Universität Bielefeld tätig (s.a. Geschichtsrevisionisten und Antisemiten im intellektuellen Gewand). Bekannt wurde er durch seine Doktorarbeit " Die These von der Verschwörung 1776-1945. Philosophen, Freimaurer, Juden, Liberale und Sozialisten als Verschwörer gegen die Sozialordnung."

      Von Bieberstein gehört der Wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Freimaurerei sowie dem Beirat der Zeitschrift für Internationale Freimauererforschung an. An der Universität ist er allerdings Fachreferent für Frauenforschung. Die Querverbindung vom Verlag zur CDU-Rechten und ihrer Grau- oder besser Braunzone lässt sich auch mit der Verbindung zum Institut für Staatstheorie sehen. Hier war neben vielen anderen auch Martin Hohmann aktiv, Arnulf Baring, der ähnlich Hohmann für ein " neues Selbstwertgefühl" der Deutschen eintritt. Im Institutskollegium sitzt der Germanist Götz Kubitschek, der auch Geschäftsführer des Verlags Edition Antaios ist (zum Institut für Staatstheorie siehe Ein Institut zur ideologischen Aufrüstung der CDU, bei der Jungen Freiheit sieht man das freilich anders).

      Zu diesem braunschwarzen Umfeld gehört ebenfalls das " betont christlich-konservative" Online-Magazin Ostrakismus, das von Andreas Schneider vom weiter oben erwähnten Christlich-Konservativen Deutschland-Forum herausgegeben wird. Hier findet man Viele aus der Szene wieder. Natürlich wird hier auch Hohmann verteidigt, wie beispielsweise von Michael Wagemann (CDU- und JU-Mitglied), der sich auch schon für die Wiedereinführung




      --------------------------------------------------------------------------------

      Es ist mal wieder soweit. Das politisch korrekte Establishment hat ein neues Opfer gefunden. Nach Jürgen W. Möllemann, den man sogar (direkt oder indirekt ?) physisch vernichtete, hat es nun den CDU-Bundestagsabgeordneten, Major d. R., Martin Hohmann erwischt. Dieser gehört zu den wenigen Abgeordneten in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die noch ein christlich-konservatives Weltbild vertreten und sich dezidiert gegen Multikulti, Homo-Ehen und ähnliche Entartungen einsetzen. Besonders erfreulich ist das Engagement Hohmanns für das christliche Familienverständnis, welches er aktiv vorlebt.


      Quelle:
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/16077/1.html

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 20:06:10
      Beitrag Nr. 739 ()
      das antisemitismus-geschrei wird immer wilder und hört sich seltsam gleichtönig an. interessant, dass sich zwei jüdische intellektuelle, die kriegsbebefürworter waren, in den narrenchor einreihen.

      es scheint in allen fällen vor allem darum zu gehen, mit hilfe der antisemitismuskeule die eigene postion als richtig und überlegen zu behaupten. die anderen dagegen sind fundamentalisten (man selbst ein unangreifbarer demokrat;) ) und die wahren aggressoren. verkehrte welt.


      Wilde Polemik bei Sozialforum in Paris
      Islamexperte wird des Antisemitismus bezichtigt
      Von Stefan Brändle aus Paris

      Eine wüste Polemik überschattet das "Europäische Sozialforum", das gestern, Mittwoch, in Paris begonnen hat. Die Organisatoren des Anti-Globalisierungs-Happenings - des zweiten nach der Premiere in Florenz vor Jahresfrist - sehen sich dem Vorwurf ausgesetzt, zu einem der 55 Diskussionsforen einen antisemitischen Islamfundamentalistenwow, was für eine wortprägung :laugh: eingeladen zu haben.

      Der in Genf lehrende Islamwissenschafter Tariq Ramadan unterstellte einigen französischen Intellektuellen, sie nähmen Positionen für den Irakkrieg und für Israel einzig wegen ihrer jüdischen Herkunft ein. Damit verträten sie eine ethnische Gemeinschaft und nicht universell-humanistische Prinzipien.

      Große Zeitungen wie Le Monde lehnten die Publikation von Ramadans Streitschrift ab. Umso eifriger zirkulierte sie darauf via Internet, unter anderem auf der Homepage des Sozialforums. Der Philosoph André Glucksmann bezichtigte den Autor der "antisemitischen Obsession", Bernard-Henri Lévy warf ihm vor, er nähre "das gute alte Thema des jüdischen Komplotts".antisislamwissenschaftliche judenfundamentalisten? ;) Der Islamexperte korrigierte sich darauf in Le Monde, nicht nur jüdische, sondern auch muslimische Denker schlössen sich in ihr "intellektuelles, ethnisches oder religiöses Getto" ein. Seinen scharfen Ton behielt er bei.

      Schlechter Text
      Lévy konterte in der gleichen Zeitung in einem nicht minder heftigen Ton. Ramadan pflege eine doppelte Sprache, indem er sich offen und tolerant gebe, gleichzeitig aber fundamentalistischen Kreisen nahe stehe und etwa selbst für getrennte Schwimmbäder und die Bewilligung islamischer Kopftücher an den Schulen eintrete. Auch der Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoë, der das Forum finanziell subventioniert, forderte die Ausladung Ramadans. Das Sozialforum lehnt dies aber ab, da sein Text "kommunitaristisch, nicht antisemitisch" sei.

      Er sei zwar "schlecht", aber auch die Vorwürfe zielten daneben. "Es ist eine Kampagne zur Destabilisierung des Europäischen Sozialforums - wie vor einem Jahr in Florenz, als man Horden von Schlägern und Hooligans ankündigte", meint etwa der französische Grüne Noël Mamère. Die Pariser Politiker, Medien und Intellektuellen begrüßen allerdings fast ausnahmslos die antikapitalistische Stoßrichtung des Forums, dessen Hauptthema - nach dem Irakkrieg vor Jahresfrist - diesmal soziale Fragen sind. Glucksmann oder Lévy, die den US-Militärschlag gegen Saddam Hussein 2002 mehr oder weniger klar begrüßt hatten, unterstellen der Antiglobalisierungsbewegung aber weiterhin generell, "neue" Antisemiten zu beherbergen, wie es früher die extreme Rechte getan habe.und das ausgerechnet vor dem hintergrund, dass israel von einer militärjunta regiert wird, die alle europäischen rechtsextremisten locker in den sack steckt

      (DER STANDARD, Printausgabe, 13.11.2003)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 21:49:34
      Beitrag Nr. 740 ()
      ARD Thema;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 21:54:20
      Beitrag Nr. 741 ()
      :laugh: gründe für das schwache abschneiden unserer mannschaft in sydney. der mann ist in idiot :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 21:55:44
      Beitrag Nr. 742 ()
      reiche ein e nach ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 21:57:36
      Beitrag Nr. 743 ()
      Wieso,der Volkskörper wird doch durch die Ausländer geschädigt?.:rolleyes: :confused:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:08:37
      Beitrag Nr. 744 ()
      die cdu wird von ihrer geschichte eingeholt :laugh:

      Gesellschaft für freie Publizistik (GFP)Gründung: 1960, Sitz: Oberhoihingen.

      Die GfP wird unter der Führung des ehemaligen stellvertretenden Reichspressechef der NSDAP, Helmut Sündermann, gegründet. Mitgründer sind Kurt Vowinkel, Kurt Ziesel, Herbert Böhme sowie der einstige persönliche Referent Ribbentrops, Dr. Peter Kleist.[1] 1970 wird Gerd Sudholt zum 2. Vorsitzenden gewählt und wird 1983 durch Holle Grimm abgelöst. Deren Nachfolger ist 1991 Rolf Kosiek. Organ des Vereins ist der Informationsdienst Das Freie Forum. Ab 1973 hat Sudholt den Vorsitz inne.

      Programmatisch stehen folgende Themen im Vordergrund: Relativierung der Kriegsschuld, Leugnung des Holocaust, "Ausländerfrage" sowie Meinungsfreiheit für die "nationale Publizistik". Es werden jährlich Kongresse durchgeführt, mit deren Hilfe die GFP Einfluss auf die Gegenwartspublizistik nehmen will. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes (DKEG), regelmäßiger Referent ist neben dem Akteur der ersten Stunde, Felix Buck, der ideologische Kopf der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), Andreas Mölzer.

      Der emeritierte Politikwissenschaftlers und zwischenzeitlich führende Anti-Antifa-Strategen Hans-Hellmuth Knütter, hielt bei dem Jahreskongress 2001 einen Vortrag. Knütter, einst "jahrelang Gastdozent an der Schule für Verfassungsschutz" sagte in einem Interview mit dem Deutschland-Magazin im Februar 2001, dass der Verfassungsschutz es versäume, die SPD-Jugendorganisation, einzelne Gewerkschaften des DGB und "linksextrem ausgerichtete Teile der evangelischen Kirche" zu observieren und in den VS-Berichten zu erwähnen.[2] Weitere Redner der Veranstaltung, die vom 27. bis 29. April im hessischen Hohenroda stattfand, waren Bernd Dröse (DVU) und Mike Layer (NPD).[3]

      Bei der Veranstaltung wurde der Holocaust-Leugner und ehemalige NPD-Landesvorsitzende in Nordrhein-Westalen Udo Walendy mit dem "Ulrich-von Hutten-Preis" ausgezeichnet. Andere Preisträger waren der frühere NSDAP-Reichstagsabgeordnete Werner Kuhnt sowie Wilfred von Oven, letzter Adjudant von NS-Reichspropagandaminister Joseph Goebbels.[4]


      Anmerkungen:
      Opitz, Faschismus und Neofaschismus, S.419, Fußnote 1105
      DISS (Hg.): Archiv-Notizen, 3/01, März 2001, S.10, Der Spiegel.
      blick nach rechts 11/2001, S.15
      Ebenda.

      Quellen:
      Mecklenburg; Opitz S.419, bnr, Archiv-Notizen 3/01.

      http://www.idgr.de/lexikon/stich/g/gfp/gfp.html
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:20:56
      Beitrag Nr. 745 ()
      Hallo Leute,
      hoffe ich wiederhole nicht,
      habe gerade diesen fantastisch toll recherchierten und superobjektiv mutigen Panorama-Beitrag gesehen. War wirklich erstaunt, dass es in Deutschland noch solch einen sachlichen Journalismus gibt.

      Panorama bewies:

      44 Prozent der Deutschen sind rechtsradikal.

      Ganze hessiche Dörfer sind rechtsradikal.

      Selbst hessischen Lokaljournalisten ist nicht zu trauen, wenn sie über Bundestagsabegordneten-Reden zu Gedenkfeiern Artikel schreiben. Ein Sumpf.

      Das Böse kommt wie immer aus der CDU-Provinz, evtl. nur Spitze des rechtsradikalen Eisbergs.

      2 CDU Professoren sind ebenfalls rechtsradikal

      Laurenz Meyer wie immer ahnungslos.

      Wer das versailler Diktat kennt ist ebenfalls rechtsradikal

      der 2. Weltkrieg steht für Rechtsdradikale im Zusammenhang mit dem 1. WK.

      Orgaanisationen, die der Verfassungsschutz "kennt", sind rechtsradikal.

      Mein Gott, wer hätte das gedacht? Und das mitten unter uns.
      Ich bin schockiert.

      ;
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:28:42
      Beitrag Nr. 746 ()
      #728 Semikolon,

      ich hab`s auch gesehen! :eek:

      Ich bin betroffen, also gerade auch, weil heute selbst Franzosen mittlerweile durchaus der also falschen und antisemitischen Meinung sind, dass der Versailler Vertrag nicht ganz fair geraten war.

      Der Antisemitismus breitet sich von Hessen kommend aus! Und das in ganz Europa! :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:31:39
      Beitrag Nr. 747 ()
      @Mausschubser

      Gnade uns Gott, wwenn die Hessen kommen.

      ;


      P.S.

      Aber was machen Atheisten?
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:31:56
      Beitrag Nr. 748 ()
      und viele von der CDU können mit Aktivisten der NPD in einem Satz genannt werden....

      es ist noch viel schlimmer!
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:32:31
      Beitrag Nr. 749 ()
      Hessen ist die Wurzel des Bösen, ganz klar. jetzt wissen wirs endlich.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:37:56
      Beitrag Nr. 750 ()
      @#728 von Semikolon

      Das Interesannte in dem Zusammenhang ist ja, dass zB. in den 80ziger Jahren vorallem frustrierte SPD Wähler die rechtsradikalen Republikaner gewählt haben, um den Sozis ozusagen die "braune Karte" zu zeigen. Auch soll, nach Untersuchungen von Demoskopen, gerade unter den Gewerkschaftsmitgliedern ein besonders hoher Anteil von Antisemiten und Ausländerfeinden anzutreffen sein. Unter dem "Teppich" hat aber vermutlich "Panorama" nicht gekuckt(Hab` die Sendung nicht gesehen), denn der Persianer wäre dann ja der Eigene gewesen.


      H_S
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:41:06
      Beitrag Nr. 751 ()
      @Harry Schotter

      Der Panorama-Beitrag war genial.

      Da sind sicher nur hartgesottene auf ihren Fernsesseln sitzen geblieben.

      Mediamarkt wird es sicher morgen freuen.

      ;
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:42:45
      Beitrag Nr. 752 ()
      #730 semikolon,

      ich habe den Hessen noch nie getraut! Aber ich konnte es einfch nicht beweisen. Aaaaaber jetzt habe ich die Panorama-Recherche als absolut neutrale Gegenwaffe. Gleichwertig mit Watergate! Ich werde jetzt Anti-Hessist. Das ist meine bürgerliche Pflicht, dem tiefsitzenden Antisemitismus die Maske vom Gesicht zu reißen! Vielleicht ist bereits jeder Hesse ein Antisemit? :eek:

      Sie sind mitten unter uns!

      Panorama sei Dank. So ein ungefärbter, unverblümter, unvoreingenommener, objektiver, fairer, gut recherchierter, informativer und in seinem Ergebnis völlig unerwarteter Journalismus wird uns retten! :)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:44:44
      Beitrag Nr. 753 ()
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:45:29
      Beitrag Nr. 754 ()
      @#734 von Semikolon

      Mediamarkt wird es sicher morgen freuen.


      Warum?? Weil viele ihren alten Kasten durch`s Fenster entsorgt haben ??? :confused: :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:46:03
      Beitrag Nr. 755 ()
      #733 Schotter unter welchen Teppich hast du denn geschaut wo du auch noch einen Persianer gesehen hast?,ein paar Lumpen wäre wohl glaubhafter.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:48:28
      Beitrag Nr. 756 ()
      der versailler vertrag schrieb deutschland die alleinige kriegsschuld zu, woraus massive reparationsforderungen folgerten, die zur katastrophalen wirtschaftlichen lage der weimarer republik massgeblich beitrugen. der vertrag wurde damals von der äußersten rechten bis zur spd als ein diktatfriede angesehen.
      diese passage in der berichterstattung fand ich nicht in ordnung. allerdings darf nicht vergessen werden, dass die paranoia der rechten militärs deutschland in den krieg geführt haben und damit diese katastrophe erst möglich machten.

      die bunkermentalität der befragten, die sich nicht äußern wollten, gibt sehr zu denken.

      herrn knütter und den andere cdu-mann, der im rechtsradikalen grabert-verlag publiziert, nette zeitgenossen, wahrlich, die sich in der cdu beheimatet fühlen. was ist mit koch, der seinen wahlkampf mit jüdischen vermächtnissen finanzierte und mit einer ausländerfeindlichen kampagne?
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:52:56
      Beitrag Nr. 757 ()
      Tja, antigone, wieso äußern sich Menschen wohl nicht, wenn das Urteil, das über sie gefällt wird, eh schon feststeht?

      Komisch, wirklich eigenartig. Wieso sagen die wohl nichts... Sie dürfen doch alles sagen, oder? ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:59:27
      Beitrag Nr. 758 ()
      Der Mann aus dem Media-Markt mit dem großen Hut ist für mich viel interssanter als die verlogene Panorama-Sendung.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 23:09:57
      Beitrag Nr. 759 ()
      mausschubser.
      wieso sollte das urteil über sie feststehen?
      das ist doch schmarrn.
      es gibt wohl eine art kumpanei mit den honoratioren oder dem, was man dafür hält. so schlecht können die nicht sein, man hat sie schliesslich selbst gewählt. dass ein knütter in der cdu ist, findest du das nicht bedenklich?
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 23:13:28
      Beitrag Nr. 760 ()
      #740 Ganz einfach schubser,sie wollen nicht in eine ecke gestellt werden,wie es früher bei den linken üblich war.Einige aussagen sind auch einfach zu dämmlich von Hohmann,wie eben das versagen Deutschlands bei der Olympiade.Jetzt auf ZDF ist wieder Thema.:eek:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 23:36:16
      Beitrag Nr. 761 ()
      antigone, ich kannte den Namen Knütter bisher nicht einmal. Aber wenn eine Reportage unter dem Deckmantel des objektiven Journalismus einige Platitüden der lächerlichsten Art aneinanderreiht, werde ich zunächst mal meine eigenen Recherchen über Herrn Knütter betreiben. Zugegeben, sympathisch erscheint der Mann mir nicht.

      Aber: Das unterschwellige Unterstellen, dass 44% der Bürger quasi rechtsradikal sein könnten, weil sie nicht dem von der Presse vorgezeichneten Mainstream folgen wollen, macht die Reportage nicht glaubwürdiger.

      Weiter oben hatte ich schon etwas über die im Falle Hohmanns unterbundene freie Meinungsäußerung gesagt. Und Berichte wie Panorama heizen das Klima erst noch an. Wer nicht für Panorama ist, muß wohl rechtsradikal sein. Nicht ganz so gesagt, in der Botschaft aber fast so gemeint, fürchte ich.

      Panorama hat das geschickt gemacht: Man nehme ein bißchen Filz, dann merkwürdige Honoratioren, einen Schützenverein (das ist schon von vornherein ein Hort des Antisemitismus!), einen Schuß Hohmann, dazu den Versailler Vertrag, man lasse es ein paar Tage auf kleiner Flamme köcheln, und schon haben wir den fertigen, allumfassenden Antisemitismus-Verdacht. So pauschal, dass es jeden betreffen kann. Es lebe der Aufklärungsjournalismus.

      Sie sind unter uns!
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 23:55:13
      Beitrag Nr. 762 ()
      Vielleicht ist dieser schöne Artikel (oben schon einmal gepostet) ja untergegangen. Jedenfalls kam gar keine Reaktion. Deshalb noch einmal mit allen Links ins schwarz-braune Umfeld:
      ______________________________________________________

      Stimme der Mehrheit?

      Ekkehard Jänicke 13.11.2003

      Die ehrenwerten Kreise hinter Herrn Hohmann - Ergebnisse eines Streifzugs

      Viele kleine mittelständische Unternehmer, Kleingewerbetreibende, Handwerker usw. sind Mitglied der "starken Solidargemeinschaft", wie sich der Bund der Selbständigen (BDS) stolz nennt, zum Beispiel in NRW [1] . Die Zeitschrift Der Selbständige [2] für "mittelständische Unternehmer", die vom "Bund der Selbständigen" herausgegeben wird, wartet häufiger mit Interviews strammrechter Politiker auf wie Ronald B. Schill, der sich in der Zeitschrift in gewohnter Manier zur sog. "Ausländerkriminalität" und zum "Gutmenschentum" auslassen darf, und wie Martin Hohmann, der sich ebenda über "Doppelmoral, Heuchelei und Selbstgerechtigkeit" eines vermeintlichen "linksorientierten Establishments" beklagt.

      Neben Beiträgen von Erika Steinbach, CDU-MdB und Präsidentin des Bund der Vertriebenen [3], und Bruno Bandulet ("Seriöse Investmentstrategien"), einst Referent in der CSU-Landesleitung und zuletzt für den "Bund Freier Bürger" (BFB) tätig, finden sich in "Der Selbständige" u.a. Werbung für Das Ostpreußenblatt [4] sowie positive Rezensionen rechter "Sachbücher" wie von Prof. Hans-Helmuth Knütter über den "Verfassungsschutz".

      Doch nur wenige der Mitglieder ahnen, dass sie mit ihrer Mitgliedschaft im BDS eine Scharniertruppe zwischen der CDU/CSU und der christlich-fundamentalistischen Rechten finanzieren, fördern oder tragen. Denn unter diesem BDS-Dach agiert eine weitere Querverbindung zur Braunzone zwischen CDU und Rechtsextremen, die am 8. November 1996 durch den Bund der Selbstständigen-(BDS)-Hauptgeschäftsführer Joachim Schäfer in Dortmund und noch einmal am 8. Mai 1997 [5] in München gegründete Gruppe [6] von rechten Publizisten, Wissenschaftlern und Unternehmern, die "überparteiliche" Vereinigung Stimme der Mehrheit [7].

      Der Gruppe, deren Organ der Kompass [8] ist, geht es nach eigenen Angaben um "die längst fällige geistig-moralische Erneuerung in Deutschland, um die Anerkennung und Förderung der Leistungswilligen in Wirtschaft und Gesellschaft und nicht zuletzt um die Vertretung der Interessen des eigenen Volkes". Ein Teil der Gründer definiert Volk allerdings sehr großdeutsch, die Österreicher gehören selbstverständlich auch dazu.

      Zu den Gründungsmitgliedern zählt die Creme der Rechtskonservativen, darunter aber auch einige aus der CDU, FDP und rechten FDP-Abspaltungen bekannte Namen: Herbert Fleißner, Uwe Greve, Klaus J. Groth, Eberhard Hamer, Martin Hohmann, Klaus Hornung, Heiner Kappel, Heinz Hug, Hans-Helmuth Knütter, Hans-Jürgen Mahlitz, Wolfgang Reschke, Klaus Rainer Röhl, Achim Rohde, Norman von Scherpenberg, Erwin K. Scheuch, Ute Scheuch, Ronald Schroeder, Franz W. Seidler, Willi Peter Sick, Alexander von Stahl, Erika Steinbach und Karlheinz Weißmann. Über 100 solcher rechten Meinungsagenten sind nun nach eigenen Angaben in der Arbeitsgemeinschaft.

      Neben Hohmann ist auch hier wieder Frau MdB Erika Steinbach [9], die Präsidentin des BdV, dabei. In der Liste Mitgliedschaften und Kooperationspartner der Arbeitsgemeinschaft findet sich etwa auch die Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft e.V [10] des rechten Ex-BW-Generals Reinhard Uhle-Wettler zu Hohmann, der in einem Offenen Brief [11] zu Hohmann schrieb:

      Die emotionsgeladenen Stellungnahmen der CDU-Spitze zur Rede von Martin Hohmann richten im Wählervolk schweren Schaden an. Jedermann kann sehen, wie schnell und rücksichtslos der Stab über einen unbescholtenen Abgeordneten durch seine eigenen Kollegen gebrochen wird.

      Uhle-Wettler ist "Kooperationspartner" der Truppe um Steinbach und Hohmann und fiel bereits Ende der neunziger Jahre etwa durch den Sammelband "Wagnis Wahrheit" (Arndt-Verlag) einschlägig auf. In ihm setzt sich der hohe Ex-Militär für den Holocaust-Leugner David Irving ein. Weiterhin kann man auf seiner Website [12] lesen:

      Der "umstrittene" weil unangepaßte Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann soll wegen seiner angeblich antisemitischen Rede zum Tag der deutschen Einheit am 3.10.2003 in seinem Wahlkreis "abgeschossen" werden. Bis zum heutigen Tage ist keine Stimme von Rang wahrgenommen worden, die dem Betroffenen, langgedientes und sehr erfolgreiches Mitglied der CDU versucht, gerecht zu werden. Hohmann ist Reserveoffizier, was seine Kritiker zumeist nicht von sich behaupten können. Außerdem ist er bekennender Christ, was ebenfalls auf viele seiner Kritiker keineswegs zutrifft.

      "Böswillige Beobachter finden wahrscheinlich noch in etlichen Reden von Christdemokraten inkriminierbare Wendungen"

      Dazu gehören auch Bruno Bandulet [13] mit dem "poltischen Hintergrunddienst" DeutschlandBrief, die Genius Gesellschaft für freiheitliches Denken des FPÖ-Veteranen Dr. Gerulf Stix in Wien oder der deutschnationale und FPÖ-nahe Freiheitliche Akademikerverband Salzburg [14] des Dr. Gerhard Wirl, der Hohmann schreibt:

      Nun wiederholt die CDU in der "Affäre Hohmann" den Fehler der bedingungslosen Unterwerfung (wie die FPÖ) und lässt sich von außen eine "Antisemitismus"-Debatte durch ein völlig aus dem inhaltlichen Zusammenhang gerissenes Zitat des CDU-Abgeordneten Martin Hohmann aufschwatzen. Sie kennt ganz offensichtlich die wahre Stimmung im Lande nicht, obwohl im Internet Hohmanns vollständige Rede doch "überall" nachgelesen werden kann. Es gehört schon ein gerütteltes Maß an Ignoranz dazu, Hohmanns Warnung vor einer - von wem auch immer kommenden - mörderischen Gottlosigkeit als "Antisemitismus" zu interpretieren.

      Weiter findet man die "Gesellschaft für die Einheit Deutschlands e.V" des. rechten Vertriebenenfunktionärs und Ex-Generals, Ex-MAD-Chefs Gerd-Helmut Komossa (die als anerkannter politischer Bildungsträger [15] aus Bundesmitteln gefördert wird), Deutschland direkt [16] des Chefredakteurs des Ostpreußenblatts Hans-Jürgen Mahlitz(-Stecher) oder den "Neuen Club Salzburg" des Vorsitzenden de Freiheitlichen Akadamikerverbänds Salzburg [17]", Dr. Wolfgang Caspart [18], der am 31. 10. auch Aufmunterndes an Hohmann geschrieben [19] hat:

      Es gibt daher keinen Grund, sich außer- oder gar innerparteilich unter Druck setzen zu lassen. Die Deutschen müssen stolz sein, einen Mann zu besitzen, der die verbrecherischen Auswirkungen des Atheismus - sei er von Christen, Juden oder wem auch immer produziert - so klar und richtig zu formulierten versteht. Gerade einer Partei mit dem "hohen C" tut eine so fundierte Klarstellung gut. Entgegen dem "guten Rat" von CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer, "sich dafür zu entschuldigen", bleiben Sie bitte bei dieser unmissverständlich christlichen Ausrichtung und verwenden Sie diesen Brief auch gerne in Ihrem Umfeld.

      Das Christlich-Konservativen Deutschland-Forum ( CKDF [20]) des Andreas Schneider gehört ebenso dazu wie das Preußeninstitut [21], dem Rolf Sauerzapf angehört, ehem. Pfarrer beim BGS, Autor bei Criticon, Mitglied der Evangelischen Notgemeinschaft, des rechten Hilfskomitee Südliches Afrika, Deutsches Seminar, VDA - Deutschtum im Ausland-, Pan-Europa Union, der Dr. Titel wurde ihm in Pretoria/Südafrika zu Rassistenzeiten verliehen).

      Wir haben aber jede innenpolitische Auseinandersetzung bereits zu Beginn verloren, wenn wir die Spielregeln des Gegners, seine Schiedsrichter und seine Berichterstattung akzeptieren. Es ist eine Art "asymmetrischer Kriegsführung", wenn wir der Linken gestatten, über die erlaubten und die nicht erlaubten Argumentations- und Erklärungsmuster zu bestimmen. Die Reaktion der CDU-Spitze ist deshalb so gefährlich, weil wir die Maßstäbe des Gegners ausdrücklich anerkennen und ihn damit bestimmen lassen, was antisemitisch oder ausländerfeindlich ist. Böswillige Beobachter finden wahrscheinlich noch in etlichen Reden von Christdemokraten inkriminierbare Wendungen. Verzichtet die CDU auf die Kritik an den Maßstäben, können diese beliebig ausgedehnt werden.
      Andreas Schneider vom CKDF in einem Offenen Brief [22] an die CDU/CSU

      Verknüpft ist die "Stimme der Mehrheit" auch noch mit der rechtslastigen [23] Deutschen Militärzeitschrift [24], die auch zur Bücherliste der Mitglieder gehört und in der Bundeswehr gelesen wird. Hier kann man dann auch das nötige Outfit für die Freizeit bestellen [25].

      Wolfgang Reschke aus dem Kreis "Stimme der Mehrheit" ist der Unternehmer, der hinter dem Aton-Verlag steht. Hier wurde beispielsweise 2002 das Buch "Zukunftsmodell soziale Marktwirtschaft. Stimme der Mehrheit" verlegt [26]: "Mit einem Vorwort von Roland Koch" und "Mit Beiträgen von Lienhard Schmidt, Klaus Hornung, Wilfried Böhm, Eberhard Hamer, Wolfram Ellinghaus, Roland Baader, Joachim Schäfer, Stefan Winckler, Hans-Jürgen Mahlitz, Hans-Helmuth Knütter, Sebastian Prinz, Ronald Schröder, Raimo Benger, Andreas Schneider, Karl H. Lincke, Arnd Klein-Zirbes, Norman van Scherpenberg."

      "Zukunftsmodell soziale Marktwirtschaft. Stimme der Mehrheit" mit einem Vorwort von Roland Koch! Die Mehrheit seiner Mitautoren ist rechtsextrem. Ministerpräsident Koch, der jetzt Empörung heuchelt, ist also auch in diese Kreise verstrickt und glaubt nun offenbar, mit einem Bauernopfer Hohmann aus der Schusslinie zu kommen und doch nicht als ein Mentor von Rechten in und bei der CDU enttarnt zu werden. Reschkes Verlag firmiert offiziell als medizinischer und sozialer Fachverlag, der nebenbei Bücher von Rechten wie Kappel oder Schäfer (Sein Buch "Stigmatisiert - Der Terror der Gutmenschen" arbeite, so heißt [27] es zustimmend bei konservativ.de, passend zu Hohmann "die zunehmend stärkere Beschränkung geistiger Freiräume durch die fanatisierten Sittenwächter der politischen Korrektheit heraus) verlegt und auf rechten Internetseiten beworben wird. Doch wen wundert das? Es ist schließlich der Hausverlag [28] der BDS/Stimme der Mehrheit.

      "Christlich-konservatives Weltbild" spricht sich "dezidiert gegen Multikulti, Homo-Ehen und ähnliche Entartungen" aus

      Die Hohmann in Schutz nehmenden Briefe von Reinhard Uhle-Wettler [29], Vorsitzender der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft e.V. Hamburg, und von dem Sozialpsychologen und Sozialphilosophen Dr. Wolfgang Caspart [30], Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Freiheitlicher Akademikerverbände Österreichs, sind Muster für eine Fülle anderer Schreiben an Hohmann und die CDU/CSU. Die "Solidarität" wurde in der CDU-nahen "Stimme der Mehrheit" organisiert, eine Fülle von Mitgliedern und Kooperationspartnern versandte ähnliche Schreiben, auch General Günzel wurde von seinen Generalskameraden aus dieser Gruppe dazu motiviert.

      Hohmann schrieb seine Rede vom Buch [31] "Jüdischer Bolschewismus. Mythos und Realität" ab. Das Vorwort stammt von Ernst Nolte, der Autor Dr. Johannes Rogalla von Bieberstein, Jahrgang 1940, ist als Wissenschaftlicher Bibliothekar an der Universität Bielefeld tätig (s.a. Geschichtsrevisionisten und Antisemiten im intellektuellen Gewand [32]). Bekannt wurde er durch seine Doktorarbeit "Die These von der Verschwörung 1776-1945. Philosophen, Freimaurer, Juden, Liberale und Sozialisten als Verschwörer gegen die Sozialordnung."

      Von Bieberstein gehört der Wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Freimaurerei sowie dem Beirat der Zeitschrift für Internationale Freimauererforschung an. An der Universität ist er allerdings Fachreferent für Frauenforschung [33]. Die Querverbindung vom Verlag [34] zur CDU-Rechten und ihrer Grau- oder besser Braunzone lässt sich auch mit der Verbindung zum Institut für Staatstheorie [35] sehen. Hier war neben vielen anderen auch Martin Hohmann aktiv, Arnulf Baring, der ähnlich Hohmann für ein "neues Selbstwertgefühl" der Deutschen eintritt. Im Institutskollegium sitzt der Germanist Götz Kubitschek, der auch Geschäftsführer des Verlags Edition Antaios ist (zum Institut für Staatstheorie siehe Ein Institut zur ideologischen Aufrüstung der CDU [36], bei der Jungen Freiheit sieht man das freilich anders [37]).

      Zu diesem braunschwarzen Umfeld gehört ebenfalls das "betont christlich-konservative" Online-Magazin Ostrakismus [38], das von Andreas Schneider vom weiter oben erwähnten Christlich-Konservativen Deutschland-Forum herausgegeben wird. Hier findet man Viele aus der Szene wieder. Natürlich wird hier auch Hohmann verteidigt, wie beispielsweise von Michael Wagemann (CDU- und JU-Mitglied), der sich auch schon für die Wiedereinführung

      Es ist mal wieder soweit. Das politisch korrekte Establishment hat ein neues Opfer gefunden. Nach Jürgen W. Möllemann, den man sogar (direkt oder indirekt ?) physisch vernichtete, hat es nun den CDU-Bundestagsabgeordneten, Major d. R., Martin Hohmann erwischt. Dieser gehört zu den wenigen Abgeordneten in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die noch ein christlich-konservatives Weltbild vertreten und sich dezidiert gegen Multikulti, Homo-Ehen und ähnliche Entartungen einsetzen. Besonders erfreulich ist das Engagement Hohmanns für das christliche Familienverständnis, welches er aktiv vorlebt.

      Links

      [1] http://www.bds-nrw.de/
      [2] http://www.bds-nrw.de/6.htm
      [3] http://www.bund-der-vertriebenen.de/
      [4] http://www.ostpreussenblatt.de
      [5] http://www.jf-archiv.de/archiv/21aa8.htm
      [6] http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv00/4500ob09.htm
      [7] http://www.stimmedermehrheit.de/
      [8] http://www.jf-archiv.de/archiv/23aa38.htm
      [9] http://www.bundestag.de/mdb15/bio/S/steiner0.html
      [10] http://www.swg-hamburg.de
      [11] http://www.swg-hamburg.de/Im_Blickpunkt/Offener_Brief_an_die…
      [12] http://www.swg-hamburg.de/Buchbesprechungen/Die_Jagd_ist_auf…
      [13] http://www.bandulet.de/
      [14] http://www.akademikerverband-salzburg.at
      [15] http://www.bpb.de/partner/U47F5B,4,0,Anerkannte_Bildungstr%E…
      [16] http://www.deutschland-direkt.de/
      [17] http://http://www.akademikerverband-salzburg.at
      [18] http://www.wolfgang-caspart.com/
      [19] http://www.swg-hamburg.de/Im_Blickpunkt/Stimmen_zur_Rede_von…
      [20] http://www.ckdf.de/
      [21] http://www.preusseninstitut.de/
      [22] http://www.ostrakismos.net/kommentare/kom101/kom101.html
      [23] http://www.idgr.de/texte-1/rechtsextremismus/medien/dmz.html
      [24] http://www.mtm-versand.de/dmz/dmz-eintritt.htm
      [25] http://www.landini-baumbach.de/test/mtm/shop/select.php?grp=…
      [26] http://www.stimmedermehrheit.de/1.htm
      [27] http://www.konservativ.de/ohl/ohl2.htm
      [28] http://www.derselbstaendige.de/adp/html/atonverlag.htm
      [29] http://www.swg-hamburg.de/Im_Blickpunkt/Offener_Brief_an_die…
      [30] http://www.swg-hamburg.de/Im_Blickpunkt/Stimmen_zur_Rede_von…
      [31] http://www.sehepunkte.historicum.net/2003/06/3289.html
      [32] http://www.hagalil.com/archiv/2003/09/revisionismus.htm
      [33] http://www.ub.uni-bielefeld.de/library/fachref.htm
      [34] http://www.edition-antaios.de/
      [35] http://www.staatspolitik.de/
      [36] http://www.uni-duisburg.de/DISS/DJ_01_8/HTM-Format/Raunen_un…
      [37] http://www.jf-archiv.de/archiv01/361yy20.htm
      [38] http://www.ostrakismos.net

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/16077/1.html
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 00:11:42
      Beitrag Nr. 763 ()
      #745
      "Vielleicht ist dieser schöne Artikel (oben schon einmal gepostet) ja untergegangen. Jedenfalls kam gar keine Reaktion. Deshalb noch einmal mit allen Links ins schwarz-braune Umfeld:"

      Hallo rv, wenn wir Dich nicht hätten.

      Vielen Dank für deine Aufklärung über deses schändliche schwarzbraune Gedankengut.

      Hier ergänzend auch noch ein Link zu entlarvenden schwarzbraunen Liedgut:



      ;
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 00:19:48
      Beitrag Nr. 764 ()
      #746
      Sorry,

      hier noch mal der Link zum bösen schwarzbraunen Liedgut:

      http://ingeb.org/Lieder/SchwarzB.html

      ;
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 01:10:06
      Beitrag Nr. 765 ()
      Endlich kann man den Thread schließen.

      Hohmann ist ein Rechtsradikaler (Freundlich ausgedrückt)
      und nur die Spitze des braunen Eisbergs:



      http://www.ndrtv.de/panorama/20031113/hohmann.html


      :cool: :mad: :cool: :mad: :cool:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 01:19:06
      Beitrag Nr. 766 ()
      Dieses Affentheater hört wohl nie auf.

      Ich weis nicht, welche Ziele dieser Hohmann mit seiner Ansprache verfolgte. Diese panikartige Gegenreaktion spricht aber Bände über unsere politischen Vordenker.

      Es ist unumstritten, daß für den Holocaust DEUTSCHE Politiker und deren Ausführungsknechte verantwortlich waren. Aber dafür DIE DEUTSCHEN in ihrer Gesamtheit als Tätervolk zu verdammen, ist dumm und zynisch zugleich.

      Dumm deshalb, weil die NSDAP nicht von ALLEN Deutschen gewählt wurden. Dementsprechend sind von Anfang an nicht alle auf die Versprechungen dieses Sauhaufens hereingefallen.

      Zynisch deshalb, weil auch die vielen namenlosen "Schindlers" und deren Nachkommen zu diesem Mörderpack gezählt werden. Wieviele Deutsche wurden hingerichtet weil sie einem Juden zur Flucht verhalfen, oder sich nicht von ihrem jüdischstämmigen Ehepartner trennen wollten? Es ist ein Schlag ins Gesicht derer, die sich gegen eine verbrecherische Staatsgewalt gestellt haben und damit ihr Leben riskierten.

      Das interessiert aber diese demagogischen Hetzer alles nicht. Diese feinen Herrschaften verfolgen nur ihre ganz persönlichen Ziele. Das sind aber keineswegs die Ziele derer, die sie angeblich vertreten.

      Es wird immer behauptet, das deutsche Volk hätte wissen müßen, was da passiert. Und keiner hätte was dagegen unternommen. Das entspricht ganz einfach nicht der Wahrheit. Sicherlich gab es viele die wußten was läuft, aber nichts unternahmen weil sie schlicht und einfach Angst hatten. Für mal schnell Informationen zu sammeln gabs noch kein Internet (noch nicht mal Fernsehen). Das was dem Volk über Radio und Zeitungen als "Information" zur Verfügung gestellt wurde, war manipulierte Meinungsmache. Gibt es sowas nicht auch in unserer modernen "freien" Presse?

      Denkt mal darüber nach. Die größten Verbrecher haben IMMER eine Führungsposition auch wenn sie sich selbst gerne als Heilige darstellen!

      Mich wundert es, daß selbst in unserer aufgeklärten westlichen Gesellschaft kaum jemand diese machtbesessenen Bestien durchschaut.


      derwelsche
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 01:51:47
      Beitrag Nr. 767 ()
      #749
      wie wahr, wie wahr!!!:eek: :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 04:38:24
      Beitrag Nr. 768 ()
      :eek:...waren nicht sogar fast alle eigentlich und irgndwie im Widerstand tätig ..?..:eek:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 08:04:28
      Beitrag Nr. 769 ()
      Ja....nach Hitler !
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 08:11:02
      Beitrag Nr. 770 ()
      Die Jagd auf die Braunen in der CDU und in den Medien geht doch hoffentlich weiter:

      Nachdem Panorama gestern abend dem deutschen Fersnsehpublikum und jedem CDU-Anhänger oder Mitläufer unmißverständlich die Augen öffnete, in welche Richtung weiter "ermittelt" wird, indem die Kriterien an welchem man Rechtsradikalität erkennt, erklärt wurden, wurden gerademal zwei Stunden später zwei weitere bekannte deutsche Persönlichkeiten in ZDF-Talkrunde "Berlin Mitte" überführt:

      Nach Panaoramas Ermittlungen ist es rechtsradikal, wenn man Äußerungen tätigt, dass ein sogenannter "Versailler Diktatfrieden" Ursache für die Stärkung des Nationalsozialismus und die Machtergreifung Adolfs Hitlers mit all seinen Folgen mitverantwortlich sei.

      Und gerademal zwei Stunden später nimmt der von früher wegen seiner äußerst bedenklichen Demokratie- und SPD-feindlichen Äußerungen (SPD sei Moskaus 5. Kolonne) schon auffällige CDU-Politiker Heiner Geißler die für alles verantwortlichen deutschen Hitler-Wähler bei den Reichstagswahlen 1933 mit genau diesen Worten vehement in Schutz. Der CDU-Politiker führte weiter aus, dass man das deutsche Volk (mit der Wahl Hitlers) doch verstehen könne, denn das Volk litte unter dem unsäglichem Diktat der Siegrmächte nach dem 1. Weltkrieg und Repressalien von Versailles etc.

      Auch der Fernseh-Historiker Guido Knopp vrelativierte daraufhin die deutsche Schuld und darüber hinaus die laut Panorama zur Rechtsradikalität neigende CDU-Klientel, indem er entgegen der in der Diskussionsrunde vorherrschenden Historiker-Meinung partout nicht zugeben wollte, dass die Mehrheit der Deutschen bei den letzten freien Wahlen hinter Hitler stand und sogar noch explizit darauf hinwies, dass gerade katholisch geprägte Länder wie Bayern und Rheinland-Pfalz am längsten Widerstand gegen Hitler leisteten, indem sie gegen ihn wählten.

      Ich hoffe, dass solche unsäglichen Relativierungen der detschen Schuld endlich Geschichte werden und fordere die genannten Personen auf, sich von ihren unerträglichen Äußerungen (die ich nur sinngemäß aus der Erinnerung widergegeben habe) distanzieren.

      Ich bitte alle aufrechten Bürger weitere Vorfälle dieser Art sofort den zuständigen Diensstellen oder Panorama zu melden und weitere Maßnahmen zum Schutz der Meinungsfreiheit vor solchen Elementen (Mahnwachen vor den Häusern der Betreffenden, Beschwerdebriefe an die jeweiligen Arbeitgeber, Presse etc.) und zu ergreifen. Es wäre doch gelacht, wenn die aufgeklärte und empörte demokratische Mehrheit nicht die paar wenigen Verwirrten in unserem Staat wieder auf die richtige Spur setzen könnte.

      ;
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 08:42:10
      Beitrag Nr. 771 ()
      Die Deutschen sind und bleiben ein Volk von Radikalen, Schlechtmenschen, ewig Gestrigen und wahrscheinlich auch Antisemiten.

      Die amerikanische Umerziehung nach dem Krieg hat rein garnichts gebracht. Statt offen zu ihren menschenfeindlichen Zielen zu stehen, was ihrer Exportwirtschaft nur schaden könnte, habe sich die Deutschen eine unsägliche Geheimsprache zugelegt. Nur mal 3 krasse Beispiele:

      Rechts vor Links
      An Perfidheit nicht mehr zu übertreffen. So wird die Macht der arischen Rasse täglich an tausenden von Kreuzungen demonstriert, der aus der linken Ecke kommende hat zu kuschen oder Schadensersatz zu zahlen. Ein einmaliger Vorgang, Gesinnungsknüppelei - juristisch zementiert. Mit dieser Regel kann bei Erzwingung des "Rechtes" ein von links kommender nach wie vor mit dem Tode bestraft werden !

      Studium der Rechte
      Die Übersetzung des lateinischen Wortes ius läßt ahnen daßdie furchtbaren Juristen in Deutschland nicht nur nicht ausgestorben sind, sondern nach wie vor das Sagen haben.

      Rechtsaussen, Rechtsverteidiger,
      die deutsche Sprache ist selbst im Sport vollgepflastert mit mit Sympathiekundgebungen für die Rechten. Und hat nicht der Sport in Diktaturen immer eine wichtige Rolle gespielt ? Kommt nicht Deutschlands erfolgreichste Fußballmannschaft aus Bayern, der Heimat aller Rechten, direkt neben Braunau gelegen ?

      Entsetzlich wenn man dann noch mitansehen muß wie die braune Gefahr von den Medien verniedlicht wird.
      :(
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 09:05:47
      Beitrag Nr. 772 ()
      #754

      :cry: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 09:32:45
      Beitrag Nr. 773 ()
      28 Nein Stimmen gegen dem Ausschluss von Hohmann.:yawn:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 09:36:24
      Beitrag Nr. 774 ()
      soweit ich es überblicken kann sind die einzigen die hier in panik und hysterie verfallen diejenigen, die sich auch sonst in threads über z.b. ausländer, friedman oder mölli tummelten.

      :laugh: :laugh: :laugh:

      mausschubser will immer auf der seite der guten und gerechten stehen - egal wo er diese auszumachen versucht - okay.

      antigone ist auf der seite der angebräunelten cdu-rechten wiederzufinden - ob sie sich dort wohlfühlt ?

      wie gesagt, es geht nicht um tatsachen, denn diese können von interessierten usern in einer flut von veröffentlichungen recherchiert werden - über den holocaust, über die juden in nachkriegsdeutschland, über die folgen des versailler vertrages, über die meinung des deutschen stammtisches - alles untersucht worden von findigen köpfen.

      es geht vielmehr um ein kräftemessen verschiedener ideologien - die der "neuen rechten" mit den alten konservativen, aber gegen naziverbrechen relativierende gesinnung eintretende kräfte in der cdu.

      ich kann verstehen, das gerade viele junge menschen, um persönliche und auch ein nationales selbstverständnis ringend, gerne die einfache aussage treffen - wenn ich mich selbst quäle und in frage stelle geht es mit schlecht - also warum sollen mich themen die mich quälen beherrschen.

      deshalb ist einigen hier ihre ungeduld und empörung nach zusehen, bei anderen hier hat sie methode.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 09:41:13
      Beitrag Nr. 775 ()
      756 #

      gut die sache ist durch.

      scheiß auf die nein-stimmen !

      die diskussion wird auf anderen ebenen weitergeführt werden - mögen annehmbare erkenntnisse dabei herauskommen !

      ABER sie wird nicht innerhalb einer unserer großen volksparteien geführt werden - diese stehen zu dem alten grundsatz über jeden antisemitismus erhaben zu sein - und dafür bin ich dankbar !
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 09:49:20
      Beitrag Nr. 776 ()
      #757,758

      Eier braucht das Land - nicht Eierdiebe! :D :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:06:35
      Beitrag Nr. 777 ()
      #757 eierdieb,widersprüche wirst du auch bei Dir finden,dürfte nicht ungewöhnlich und trotzdem richtig sein.
      Da fast alles seine 2 seiten hat,behalte ich mir vor, die von mir als schlecht empfundene abzulehnen.Wenn ich für die freiheit des wortes bin,muss ich nicht zwangsläufig mit dem inhalt übereinstimmen,sei es bei Friedman,Hohmann und Möllemann.Das selbe trifft auch in der Ausländerfrage zu,obwohl ich im gewissen Sinne selbst einer bin,darf ich doch hoffentlich einen Kriminalitätszuzug ablehnen bzw. für die ausweisung solcher sein.So erfreuen mich natürlich einordnungen besonders die vom linken bis zum rechten spektrum reichen,vom terroristenfreund bis zum antisemiten,oder wie es auch immer beliebt.Du wirst es bei vielen hier nicht für dich abschliessend klären können,wie Du es als "Gutmensch" für dich ja selber erfährst.Nimm einfach das board als austausch verschiedener meinungen zur ebensolcher bildung an,sie geben uns wenigstens das gefühl,eigene einstellungen frei äussern zu dürfen,ob sie etwas bewirken sei dahingestellt.;)
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:08:58
      Beitrag Nr. 778 ()
      danke für das kompliment !

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:10:48
      Beitrag Nr. 779 ()
      Semikolon
      So ist es; die Jagd nach CDU/CSU Mitglieder, die braunes Gedankengut in sich tragen , muß weitergehen; Panorama hat ja klargestellt, dass der Hohmann nur die Spitze des Eisberges der rechtsradikalen Umtriebe in Deutschland ist;
      Ich denke, dass die äußerst mutigen Journalisten wie von Panorama nicht ruhen werden, bis nicht weitere rechtsradikale CDU-ler zur Strecke gebracht sind. Diese Diskussion wird zukünftig die weitere politische Diskussion in Deutschland bestimmen müssen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:12:51
      Beitrag Nr. 780 ()
      760 #

      na das ist ja zumindest schon mal ein ansatz von einsichtsfähigkeit sowie eine brauchbare einschätzung dessen was hier abgeht !

      bleiben die inhalte !

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:16:48
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:18:40
      Beitrag Nr. 782 ()
      763 #

      laura du versteht es (auch dies) nicht - das wild ist erlegt - jetzt wird die nächste sau durchs dorf getrieben z.b. darf ein schwuler könig von england werden ?
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:29:20
      Beitrag Nr. 783 ()
      #765
      Ne, damit kann man in Deutschland keine Stimmung machen. Wen interessiert denn Prinz Charles?

      Jetzt werden erst mal die Reden, Geburtstagsansprachen etc. der letzten 20 Jahre von allen CDU-Abgeordneten nach "Antisemitischen" Äußerungen durchsucht. Da läßt sich doch bestimmt irgendwas finden, das man wieder aufbauschen kann.

      Gut, dass Deutschland sonst keine anderen Probleme hat. Die würden nur stören.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:29:46
      Beitrag Nr. 784 ()
      Endlich kann man den Thread schließen:

      Hohmann ist ein Rechtsradikaler der gerne auch mal bei
      Nazi-Veranstaltungen Reden hält.Davon gibts in der CDU
      offensichtlich noch mehr:


      http://www.ndrtv.de/panorama/20031113/hohmann.html

      Nie wieder Faschismus!!

      :D :D :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:30:13
      Beitrag Nr. 785 ()
      das ist aber kein deutsches Problem mehr :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:37:55
      Beitrag Nr. 786 ()
      @#766:
      das ist das wahre Problem: was die Deutschen machen -machen sie eben gründlich. Heute sind sie ganz akribisch daran, sich selbst zu zerfleischen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:46:51
      Beitrag Nr. 787 ()
      Eierdieb, du hast ín #757 und #758 doch nur zu recht.

      Aber was lernen die ernsthaft an einer Aufarbeitung der Geschichte um den auch von rv und panorama schon aufgezeigten braunschwarzen Sumpf in der CDU?

      Welche Konsequenzen könnte die CDU daraus ziehen, um aus diesem gefährlichen Fahrwasser herauszukommen, in dem sie sich derezit offenkundig befindet?

      Natürlich ist klar, dass die CDU diese 40 Abweichler und ihre Rädelsführer sofort aus ihren Reihen ausMerzen sollte, aber reicht dies aus den unsäglichen Imageschaden auszuwetzen?

      Ich schlage adhoc einmal folgendes Maßnahmenpaket vor und stelle dies hiermit allen ernsthaft am Wohlergehen unseres Staates und seinem Ansehen im In- und Ausland Interessierten zur Diskussion:

      Zunächst sollte der sich mit seinen die Hitler-Wähler verständnis entgegenbringenden Äußerungen schon als Rechtsradikaler geoutete Geißler ausgeschlossen werden.
      Ebenso, der nach Panorama-Recherchen der offenen Hohmann-Sympathie und damit Rechtsradikalität verdächtige CDU-Landesverband Hessen mitsamt seinen Mitgliedern. Natürlich trifft es mit diesem Parteiausschluß ein paar Unschuldige, aber jeder Chirurg weiß, dass man zur erfolgreichen Bekämpfung eines malignen Karzenomns auch ein paar gesunde Zellen opfern muß.

      Selbstverständlich sollte die CDU nun schonungslos aufklären und alle Adressen, Berufe, Arbeitgeber und sonstige Angaben ihrer Parteimitglieder offenlegen, damit es den an demokratischer und fairer Aufklärung engagierten Panorama-Reportern zukünftig leichter fällt, diese zu Hause oder am Arbeitsplatz aufzusuchen und nach ihrer politischen Gesinnung zu speziellen Themen zu fragen.

      Zuerst, in einer Art imagebildenden Sofort-Maßnahme, sollte die CDU die beiden sich in Talkrunden profilierenden SPD-Poltitker Schily und Struck sofort zu Ehrenmitgliedern ernennen. Oder zumindest ihnen in einer angemessenen öffentlichen Feierstunde den "Konrad-Adenauer-Orden für politische Zivilicourage am Bande mit Efeu, Wasserwerfern und Diamanten" verleihen.

      Als nächstes sollte man die durch ihr langes Zögern doch schon etwas angekratzte und unglaubwürdige Parteivorsitzende Merkel ablösen.
      Hier hat sich meine Erachtens Laurenz Meyer als einsichtiger Demokrat bestens hervorgetan, er könnte die unter selbstredend bis auf weiteres unter Verfassungsschutz-Verwaltung gestellte CDU trefflich organisatorisch führen.

      Bis auf weiteres sollte eine in der Hohmmann-Affäre profilierte Persönlichkeit , wie z. B. der ehrenwerte Verteitigungsminister Struck die CDU-Führung kommisarisch übernehmen, bis die CDU aus eigenen Reihen wieder in der Lage ist einen geeigneten demokratisch veranlagte Führungsperson zu stellen.

      Die zum wiederholten Male undemokratisch aufgefallene FDP sollte man mit symbolischer Überreichung des "seidenen Fallschirmes" zur Selbstsauflösung auffordern. Da für eine solchen extremen politischen Clique sowieso kein Bedarf in unserem Land ist, sollte man sie andernfalls alle des Landes verweisen.
      Sollen sie doch ihrer bereits massenhaft ausgewanderten staatsschädigenden Unternehmer-Klientel folgen. Wir Demokraten brauchen so etwas nicht.

      ;
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:47:01
      Beitrag Nr. 788 ()
      #763 Die inhalte sind eben die Freiheit sich auch im unvermögen sich gedanklich auszudrücken.Konnte aber fast immer und überall feststellen das geringe bildung von NATUR aus friedlicher ist,solange sie nicht von den Intellektuellen durch machtausübung missbraucht wird.Ich hoffe jetzt nicht dazu zu zählen,da ich auch friedlich weiterhin bleiben möchte.;)
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:54:11
      Beitrag Nr. 789 ()
      # 770

      Du triffst den Nagel auf den Kopf.
      Die CDU hat die Messlatte für einen Fraktionsausschluß so tief gelegt, daß man in Zukunft nur ein Stöckchen hinhalten muß und die CDU dezimiert sich - oder zerredet sich.

      Im Übrigen sollte man zu den Nein-Stimmen die Enthaltungen und die Ungültigen ruhig dazuzählen, dann weiß man in etwa daß die Merkel "haben fertig".
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 11:09:05
      Beitrag Nr. 790 ()
      @farniente

      du können rechnen? 2/3mehrheit bleiben 2/3mehrheit. :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 11:14:24
      Beitrag Nr. 791 ()
      770 #

      ich kann deine enttäuschung der schwere nach nachvollziehen.

      die "neue rechte" hat einen heftigen tritt in den arsch bekommen - ich finds gut - du findest es schlecht !

      trage die niederlage wie ein mann !

      lerne leiden ohne zu klagen !

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 11:20:14
      Beitrag Nr. 792 ()
      @ cole

      Was hat das mit rechnen zu tun ?
      Glaubst Du die Abweichler in diesem Hauruckverfahren geben damit eine Ruhe ?
      2/3 Mehrheit ist das benötigte Ergebnis, rechnerisch.
      Qualitativ sieht das Ergebnis verheerend aus.

      Cole-Du verstehen was von Taktik ? Nein bleibt Nein.
      :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 11:20:48
      Beitrag Nr. 793 ()
      770 #

      ich kann deine enttäuschung der schwere nach verstehen.

      die "neue rechte" hat einen heftigen tritt in den arsch bekommen - ich finds gut - du findest es schlecht !

      trage die enttäuschung wie ein mann !

      lerne leiden ohne zu jammern !

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 11:25:01
      Beitrag Nr. 794 ()
      @farniente

      deine abweichler sind nullen, nonames in der partei,
      leute, die nix zu sagen und zu melden haben, aber ich will
      dir ja nicht deine hoffnung nehmen...:D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 11:25:26
      Beitrag Nr. 795 ()
      #774
      Ich freue mich doch mit dir, dass es endlich mal wieder offenbar wurde, in welchem Sumpf wir leben und wovor und vorwem wir auf der Hut sein müssen.

      Ich habe mich heute morgen schon bei unserer Betriebskampfgruppe freiwillig gemeldet, du auch?

      ;
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 11:32:43
      Beitrag Nr. 796 ()
      @ 777 Cole

      Erstaunlich woher Du bei einer geheimen Abstimmung Deine Kenntnisse hast wer hier als Abweichler gestimmt hat.
      Du mußt ja blendende Insiderkenntnisse haben von einer Partei die Dir nun wirklich nicht nahesteht.
      :eek:
      Und wieso bezeichnst Du Leute mit Hirn und Rückgrat als Nullen ?
      Dieser Diskussionstil kommt mir sehr bekannt vor....
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 11:46:11
      Beitrag Nr. 797 ()
      woher willst du wissen, dass mir die cdu nicht nahesteht?
      ich will eine saubere cdu!!!!!!!!!!
      :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 12:01:48
      Beitrag Nr. 798 ()
      778 #

      sorry wir sind keine lasche truppe - wir haben immer dienst !

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 12:16:59
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 12:54:12
      Beitrag Nr. 800 ()
      recht so, Semikolon!
      (ohne konkräter #-angabe, die kommen einem
      später nachlesendem als :confused: in die optik)

      deiner agenda fehlt für mein dafürhalten nur noch das
      selbstsäubernde habacht - security - element.

      wie geht ihr in deiner betriebskampfgruppe mit den üblen
      trojanischen pferden um????

      .....und zur vermeidung von überflüssigen kollatialschäden
      zwengs den pösen partisanen empfiehlt sich die konsequente
      ausübung des Reziprozitätsprinzipes lt. art.1 der HLKO.

      ciao;)
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 13:18:36
      Beitrag Nr. 801 ()
      aus dem geschlossenen Thread von ReicheWittwe:

      #5 von rv

      Die Historie wurde z.B. von Spiegel-Online dokumentiert. Danach hat sich von Zuhörern niemand aufgeregt. Hohmann selbst hat die Rede ins Internet gestellt, wo sie dann vor einigen Tagen vom hessischen Rundfunk entdeckt wurde.
      ________________________________________________________

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,272544,00.h…
      Antisemitismus-Skandal

      108 Abgeordnete waren frühzeitig über Hohmann-Rede informiert von Yassin Musharbash

      Wurde der Hinweis kollektiv verschlampt? Bereits am 26. Oktober, vier Tage bevor die Medien über die umstrittene Rede des CDU-Abgeordneten Martin Hohmann berichteten, wurde der komplette Text nach Informationen von SPIEGEL ONLINE 108 Parlamentariern per E-Mail zugesandt: an Minister, einen Parteichef - und den CDU-Generalsekretär. Ihre Büromitarbeiter zeigten sich zerknirscht.

      Berlin - Unter den Adressaten befinden sich unter anderem die Büros von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD), CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer, Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne), FDP-Chef Guido Westerwelle und Petra Pau von der PDS. Insgesamt landete die Mail, die SPIEGEL ONLINE vorliegt, in den Rechnern von 108 Abgeordneten aller Parteien. Abgeschickt hatte sie ein in der rechten Szene bekannter Aktivist am Sonntag, den 26. Oktober. Vier Tage später erst berichtet der Hessische Rundfunk in einem Beitrag von der mit antisemitischen Klischees durchsetzten Rede des CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann.

      Wer die Mail öffnete, konnte folgenden Vorspann lesen: " Liebe Freunde/-innen, Lest es selbst, und bildet Euch Eure eigene Meinung..." .


      So.
      Und heute:
      ...

      Zweidrittelmehrheit, den mit Antisemitismusvorwürfen konfrontierten Fraktionskollegen auszuschließen. In geheimer Abstimmung votierten 195 Abgeordnete für den Ausschluss, 28 stimmten dagegen und 16 enthielten sich. Vier Stimmen waren ungültig.
      Merkel: Viele haben sich gequält [Anm.: Oh, die Armen tun mir wirklich leid !]
      Unions-Fraktionschefin Angela Merkel (CDU) sprach im Anschluss von einem "eindeutigen Ergebnis". Sie räumte ein, diese Ausschlussentscheidung sei vielen Fraktionskollegen "menschlich schwergefallen". Es sei deutlich geworden, dass viele Kollegen sich mit der Entscheidung "gequält" hätten. Gleichwohl: "Das Ergebnis zählt", betonte Merkel.

      Meyer: Noch nicht der Schlusspunkt
      CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer räumte nach der Abstimmung ein, dass die Diskussion um den Ausschluss Hohmanns die Partei vermutlich noch weiter beschäftigen werde. Er verteidigte zugleich das Vorgehen der Fraktion. Was Hohmann vorgetragen habe, sei "unerträglich" und stehe nicht im Einklang mit den konservativen Positionen der Union. Die Partei müsse sich hier klar abgrenzen. (fw/ddp)




      DER EIGENTLICHE SKANDAL ist der heutige Ausschluß durch irgendwelche "Populisten" !!!!!



      Meine Meinung.

      Eviva.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 13:30:15
      Beitrag Nr. 802 ()
      Ob hier auch noch ein wenig aufgearbeitet wird? Da wären dann ausnahmweise mal nicht die CDUler dran. Der Herausgeber scheint mir nicht so unbedingt einem rechten Lager zuzuordnen zu sein.




      http://www.terz.org/texte/texte_06_01/israel_gruen.htm
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 13:45:18
      Beitrag Nr. 803 ()
      Domain ID:D564980-LROR
      Domain Name:TERZ.ORG
      Created On:08-Aug-1997 04:00:00 UTC
      Last Updated On:23-Sep-2003 13:50:46 UTC
      Expiration Date:07-Aug-2004 04:00:00 UTC
      Sponsoring Registrar:R63-LROR
      Status:OK
      Registrant ID:25266024-NSI
      Registrant Name:Foerderung Gleichberechtigter
      Registrant Organization:Foerderung Gleichberechtigter
      Registrant Street1:Himmelgeister Strasse 107a
      Registrant City:Duesseldorf
      Registrant State/Province:NRW
      Registrant Postal Code:40225
      Registrant Country:DE
      ..
      Admin Email:imu@COMPUSERVE.COM
      Billing Email:terz@FREE.DE
      Tech ID:15616245-NSI
      Tech Name:FREE Networking
      Tech Organization:FREE Networking
      Tech Street1:Braunschweiger Str. 22
      Tech City:Dortmund
      Tech State/Province:Dortmund
      Tech Postal Code:99999
      Tech Country:DE
      Tech Email:itf@FREE.DE
      Name Server:NS.FREE.DE
      Name Server:LAME29172.LAME-DELEGATION.ORG
      Name Server:PLATO.CHEMIETECHNIK.UNI-DORTMUND.DE
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 13:51:23
      Beitrag Nr. 804 ()
      Hallo DOLCETTO, (#782)

      wie gesagt, ich bin erst seit heute früh dabei.

      Aber schon mit vollem Elan und überzeugt, viele dieser bösen Demokratiefeinde zur Strecke zu bringen.

      Zu allererst gabs heute früh mal eine kurze Einweisung von dem örtlichen Betriebskampfdirektor. Nachdem alle nochmal kurz die Aufzeichnung der gestrigen Panaorama-Sendung gezeigt bekamen, wurden wir kurz unterwiesen. Ein für hauptberuflich für "Profiling" zuständiger Undercover-PG vom Verfassungsschutz (mehr darf ich jetzt natürlich nicht sagen) gab uns kurz signifikante Erkennungsmuster für die Demokratie-Feinde, die häufig ja im verborgenen arbeiten, bekannt.

      Danach bekamen wir unsere Decknamen zugeteilt. Meinen darf ich aber nicht verraten, hieß es. Die Älteren, die noch von früher her eine Schreibmaschine und Karteikarten besaßen, wurden gebeten, diese wieder vom Speicher zu holen. Mir wurde eine Neue bewilligt.

      Auch hab ich auf Verdacht hin dann schon ein paar Karteikarten mit Namen meiner Arbeitskollegen und sonstigen Bekannte beschriftet, bzw. zunächst mal natürlich verschlüsselt. HäHä. Man kann ja nie wissen.

      Auch habe habe ich heute schon erste Anfangserfolge beim Überführen der Demokratiefeinde erringen können. Du hättest sehen sollen, was da mnacher Kollege (mit dem man nichtsahnend jahrelang unbedarft zusammenarbeite) ausplauderte, als ich nur mal so unverfänglich fragte, "Hör mal XY, was sagst denn Du, zu der Hohmann-Sache?"

      So jetzt muß ich hier aber Schluß machen, das Vaterland ruft. Muß noch weiter Demokratiefeinde aufspüren und dann noch heute abend meine ersten Berichte tippen.

      @eierdieb
      wie läufst bei Dir?
      Hast Du Deine alte Schreibmaschine endlich wieder gefunden?

      ;
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 14:09:54
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 14:40:40
      Beitrag Nr. 806 ()
      #786

      :laugh:


      Aber Vorsicht mit den "Decknamen". Das könnte Euch als sexistisch ausgelegt werden und ruft dann wieder viele Demokratiefreunde und -feinde auf den Plan. Folge: Eure Karteikästchen werden schnell überfüllt. :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 14:54:55
      Beitrag Nr. 807 ()
      ...oder heißt es sächsistisch? ....

      Naja, unsere politisch gebildeten Pisa-Jünger (oh, ist das jetzt nicht ein eine Relegion verunglimpfendes Wort?) werdens schon richten :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:18:20
      Beitrag Nr. 808 ()
      Hab ich doch gesagt.

      Diese Entscheidung wird der CDU nicht gut tun.

      Womöglich wird es zu einer neuen rechten Partei führen, es wäre wie gesagt Zeit.

      44% der Bevölkerung brauchen ein Sprachrohr, auch wenn das einigen nicht passt.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:31:26
      Beitrag Nr. 809 ()
      #751 wolaufensie

      Ich meinte keineswegs diejenigen, die ihr Glaubensbekenntnis ablegten.
      Ich meinte konkret die, die ermordet wurden oder zumindest sonstwie mehr als genug Ärger am Hals hatten. Was glaubst Du, wieviele Väter und Söhne in den letzten Kriegsjahren in Sibirien verheitzt wurden, nur weil sich innerhalb der Familie jemand nicht "besonders deutsch" verhalten hat?
      Aber sowas kann ja gar nicht sein. Weils das Weltbild der Deutschen zerstören würde.

      derwelsche
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:37:34
      Beitrag Nr. 810 ()
      PolyMod,

      hat Dir heute schon jemand gesagt, daß Du anstrengend bist ?

      Es lebe die Demokratie :look:


      Eviva.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:40:08
      Beitrag Nr. 811 ()
      @newnoise:
      wozu eine neue Partei? es gibt doch schon die DVU, NPD, die Reps, Schill, etc. Was du in Zukunft wählen willst, oder tust du es schon? :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:41:25
      Beitrag Nr. 812 ()
      und 44% der Bevölkerung - brauchen sie auch einen Führer?
      Nur so, als "Sprachrohr", sozusagen... :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:42:56
      Beitrag Nr. 813 ()
      Die kannst du doch in die Tonne treten.

      Nein ich spreche von einer wirklichen konservativen Partei, nicht so ein "wo wir sind ist die Mitte" CDU Verein.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:47:30
      Beitrag Nr. 814 ()
      Aha, newnoise, verstehe.

      Du weist es weit von dir, rechtsextremistisch zu sein, suchst aber eine Partei, die weit rechts steht von der NPD oder DVU.

      Ich glaube, da solltest du dir ein Land mit einer anderen Verfassung suchen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:49:11
      Beitrag Nr. 815 ()
      @ 793

      Wie sprichst Du von 44 % der Bevölkerung ?
      Wohlgemerkt, es geht mir nicht um die Inhalt sondern um Dein degeneriertes Demokratieverständnis ?

      Schon mal überlegt von wieviel Prozent Dein Rot/Grüner Lachsack-Verein gewählt wurde ? Wenn ich dann noch die Wahlbeteiligung in Betracht ziehe findest Du Dich und die Deinen in einer kommunistischen Splittergruppe.

      Was bist denn Du für ein Prolet ?
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:51:25
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:55:05
      Beitrag Nr. 817 ()
      Hallo JoJoinest,

      #784
      habe mir erlaubt den Text hier zu präsentieren!

      Hallo Eviva,

      #785
      man staunt immer wieder so die wahren Gedankenquellen sind!

      Gruß Albatossa


      Die Grünen und Israel

      Oder: Erfahrung macht nicht unbedingt klug, manchmal nur etwas stiller





      von Corinna Kaiser


      inhalt:


      - kurze vorrede
      - vorgeschichte & achtziger jahre
      - 1. intifada, 2. golfkrieg & die neunziger
      - 2. intifada
      - literatur und hinweise

      der letzte teil existiert lediglich in einer rohfassung und wird nachgereicht


      Notwendige Vorrede


      Dies stellt nicht eine Deutsche angesichts des so gern zitierten "besonderen Verhältnisses" von Deutschland und Israel fest, sonder die französische Philosophin Simone de Beauvoir. De Beauvoir erklärte damit 1967 nach dem Sechs-Tage-Krieg, die Politik Israels angesichts der Shoa und der besonderen Entstehungsbedingungen des Staates zu respektieren. Zu respektieren - nicht mehr, aber -das ist entscheidend- auch nicht weniger.
      Anders "die Linke" - und dieser äußerst diffuse Begriff meint hier die außerparlamentarische Linke, die in den sechziger Jahren entstand, und Personen und Gruppierungen, die sich in dieser Tradition sehen - in Deutschland. Der Sechs-Tage-Krieg, in dem Israel sich im Juni 1967 den Vernichtungsdrohungen arabischer Nachbarstaaten erfolgreich zu erwehren wußte, markiert den Umschwung in der mehrheitlichen Position der Linken. i Zuvor war es ihr Verdienst, die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, mit dem Nationalsozialismus zu beginnen und erste Kontakte zu Israelis aufzubauen. In der kurzen Zeitspanne von 1960 bis 1967 reisten zahlreiche junge Leute nach Israel, auch um sich mit den Kibbutzim als einem Modell sozialistisch inspirierter gesellschaftlicher Organisation vertraut zu machen. Innenpolitische Entwicklungen wie die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der BRD im Jahr 1965 hatten bereits die Weichen für den Wandel gestellt, waren ein positiver Bezug auf Israel und die uneingeschränkte Anerkennung des Existenzrechtes des Staates doch plötzlich nicht mehr oppositionell zur offiziellen deutschen Politik: "Wenn die Springer-Presse und Franz-Josef Strauss Israel unterstützen, müssen wir ja dagegen sein." Da paßte der Bezug auf die PLO, die sich in den Kontext antikolonialistischer Kämpfe zu stellen begann und von deutschen Linken gestellt wurde, besser zu dem Selbstbild einer Linken, die auf der Seite der Unterdrückten und Entrechteten kämpfen wollte. Zu der (Kurz-)Schlußfolgerung, daß Israel nur imperialistischer Brückenkopf der USA in Nahen Osten sein könne, wenn die PLO eine antiimperialistische Kraft sei, war es nur noch ein winzig kleiner Schritt. Ein weiterer Faktor sind antisemitische Stereotype, von denen auch Linke sich nicht freisprechen können.
      Auch BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN sieht einen Traditionsstrang seiner Entstehung in der außerparlamentarischen Linken, später vereint mit der BürgerInnenbewegung der ehemaligen DDR. Seit Beginn der "Zweiten Intifada", die ich nicht als Al-Aksa-Intifada bezeichne, da der Besuch des heutigen israelischen Ministerpräsidenten und damaligen Oppositionspolitikers Ariel Sharon, nur ein willkommener Anlaß war, wird auch einmal mehr die Frage nach dem Verhältnis der Linken zu Israel und zu antisemitiischen Argumentationsmustern in dieser Linken (zögerlich) geführt. Bei BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN, die den deutschen Außenminister stellen, herrscht erstaunliche Zurückhaltung zu der Situation in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten (PA). Angesichts früherer Äußerungen maßgeblicher grüner PolitikerInnen wird diese Zurückhaltung von einigen durchaus begrüßt (so Kloke 2001:228).
      Vielleicht wird auch von Teilen der TERZ diese relative Stille begrüßt. Umso größer die Aufregung, wenn man grünen Antisemitismus auszumachen vermeint. So geschehen in der Ausgabe 03/2001, in der in den "Lausigen Zeiten" unter der Überschrift "grüne wollen`s jetzt den juden zeigen" aus einem Falschverstehen in einem privaten Gespräch die vermeintliche Information geboren wurde, "dass, was in Jugoslawien richtig war, in Israel doch eigentlich auch nicht falsch sein könne. Deutsche Soldaten, die an der Klagemauer siegreich die deutsche Flagge hissen, um ein ‚weiteres Auschwitz` zu verhindern - das wäre wahrlich ein Triumph grüner Menschenrechtspolitik, an den nicht einmal kühnste Phantasien deutscher Neonazis heranreichen." Diese Vorschläge, die die TERZ mit einem Zitat aus Hitlers "Mein Kampf" aufzupeppen sich berufen fühlte, habe ein "grünes Landei" (Metropolenchauvinismus beginnt scheinbar schon mit dem Blick auf die andere Rheinseite?) geäußert. ii Das Mißverständnis ist inzwischen geklärt, die TERZ bzw. der Schreiber hat zugestanden, daß diese Meldung so nicht der Realität entsprach und diese Äußerungen nicht gemacht wurden. Vielmehr wurde in einem grün-internen e-mail-Austausch im Februar unter Nichtberücksichtigung der israelischen Positionen zu der momentanen Situation in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten (PA) die Frage gestellt: "Deutsche Außenpolitik macht das mit?" Wie die Reaktion der deutschen Außenpolitik aussehen solle, blieb der eigenen Interpretation überlassen und von solchen Interpretationen handelte das Gespräch mit einem TERZ-Mitarbeiter.
      Doch - geklagt sei`s - die Zeiten sind lausig, denn die relative Stille ist nicht nur bezüglich der derzeitigen Situation im Nahen Osten auszumachen, sondern gilt ebenso für die Beschäftigung mit der eigenen Geschichte. Dabei hätte der laute Rummel um die Teilnahme Joschka Fischers an der PLO-Konferenz in Algier 1969 ein Anlaß für eine interne Klärung und externe Debatte grüner Positionen zum Nahen Osten sein können, wäre man nicht ausschließlich damit beschäftigt gewesen, die RänkeschmiedInnen der Opposition auf die Plätze zu verweisen.
      Die wenigen öffentlichen Äußerungen, die gemacht werden, zeigen, daß diese Debatte, die bei Bündnis 90 / Die Grünen schon Tradition hat, nach wie vor so notwendig ist wie in der Linken. Daher seien hier einige Schlaglichter auf das Verhältnis geworfen.












      Seitenanfang
      Auf jeden Fall bedarf es [...] einer beträchlichen Arroganz, sich anzumaßen, einen Juden darüber zu belehren, wie er seine Situation ertragen soll. In den gegenwärtigen Umständen, mit sechs Millionen Toten hinter sich, ist es nicht leicht, sie auf sich zu nehmen. Ich respektiere die Vorstellung, die sich jeder Jude über das Schicksal seines Volkes macht, selbst wenn sie einer Philosophie entstammt, die nicht meine ist.

      Inhalt

      "Die meisten späteren Mitglieder der GRÜNEN dürften beim Sechs-Tage-Krieg 1967 - wie große Teile der entstehenden APO - mit dem von allen Seiten bedrohten Israel sympathisiert haben." iii Leider verschweigt der heutige Staatsminister in Auswärtigen Amt Ludger Volmer, wie er zu dieser interessanten Einschätzung gelangt, die der von vielen Seiten analysierten Geschichte der Linken in dieser Frage eindeutig widerspricht. Zutreffend macht Volmer in der (vor)grünen wie der APO-Geschichte zwei Strömungen aus: die schwächere pro-israelische und die stärkere pro-palästinensische. In der schwächeren Strömung waren z.B. Menschen aus dem Umfeld der "Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste" vertreten, die aus ihrer Austauscharbeit Erfahrungen mit und in Israel mitbrachten; die stärkere Gruppe verschrieb sich der Palästinasolidarität.
      1980 gründeten sich die Grünen, ihre erste größere nahostpolitische Auseinandersetzung hatten sie bei dem Einzug in den Bundestag 1983 bereits hinter sich. iv Im Juli 1982 besuchten Alfred Mechtersheimer, Roland Vogt, Gertrud Schilling und der heutige SPD-Innenminister Otto Schily Muammar al Ghaddafi in Libyen, dessen israelfeindliche Position bekannt war.
      Joschka Fischer, damals noch bei dem linken Frankfurter Magazin "Pflasterstrand", forderte nach der Libyen-Reise 1982 in einer Schwerpunktnummer des "Pflasterstrands": "Wir sollten endlich aufhören, palästinensischer als die PLO zu sein." Allerdings fuhr er fort: "Wir sollten mit unserer Solidarität durchaus eigene Ziele verfolgen, was uns sowohl mit den Israelis als auch den Palästinensern in Widerspruch bringen kann." (zitiert nach Kloke 2001:220)
      Knapp ein halbes Jahr nach dem Einzug in den Bundestag forderte 1983 der grüne Abgeordnete Jürgen Reents, heute Chefredakteur Neues Deutschland, daß die zukünftige wirtschaftliche Unterstützung Israels an Zugeständnisse gegenüber den Palästinensern zu koppeln sei. Wenige Monate später klagte er den "israelischen Expansionismus" und die einseitige Unterstützung Israels durch Deutschland und andere westliche Länder an.
      Die Debatte wurde unter Bezug auf die deutsche Geschichte erst mit dem Besuch Helmut Kohls in Israel 1984 intensiver innerhalb der Grünen geführt. Kohl negierte im Januar 1984 in Israel mit dem Verweis auf die "Gnade der späten Geburt" seine Verantwortung als deutscher Bundeskanzler und wurde damit zu einem der wichtigsten "Schlußstrichzieher", dem sich in den vergangen Jahren Politiker und Intellektuelle wie Martin Walser gerne wieder anschlossen. Diese Aussage mag dazu beigetragen haben, daß Reents kurz nach dem Israel-Besuch Kohls immerhin die Forderung erhob, daß deutsche Waffen nie in Länder exportiert werden dürften, in oder aus denen sie auf Juden zielten.
      Im gleichen Jahr versuchte sich Otto Schily mit zwei führenden Grünen erneut an der Nahostpolitik. Das Ergebnis war, wie schon 1982, verheerend. Auf Einladung von Uri Avnery, heute beliebter israelkritischer israelischer Gastkommentator der taz, machte das deutsche Politikertrio in Israel Wahlkampf für einen Listenzusammenschluß, an dem auch arabische Gruppen beteiligt waren. Diese Einmischung in die Innenpolitik Israels und die pikante Parteinahme wurde in Teilen der israelischen Presse und Öffentlichkeit als antisemitisch gesehen und benannt, in Deutschland aber nur wenig beachtet.
      Noch im Dezember 1984 reiste eine Gruppe aus Fraktion und Partei nach Jordanien, Syrien, in den Libanon, die Westbank und Gaza und abschließend nach Israel. An der Reise nahmen bereits erwähnter Jürgen Reents, Ulrich Tilgner, Gaby Gottwald, Ali Schmeissner und der in Deutschland lebende Palästinenser Muhamad Azazmah teil; die Europaabgeordnete Brigitte Heinrich, die wegen RAF-Unterstützung v verurteilt worden war und sich wiederholt ablehnend zu Israel geäußert hatte, erhielt kein Visum. Bereits im Vorfeld war ein Positionspapier des mitreisenden Ulrich Tilgner, Referent von Reents, der israelischen Botschaft in Bonn zugespielt worden. In diesem Strategiepapier lehnte Tilgner Gespräche mit der israelischen Regierung ab, solange sie die PLO nicht anerkenne, und formulierte anti-israelische Statements, die auf Pressekonferenzen als Reiseergebnisse präsentiert werden sollten. Auch wenn sich Partei und Fraktion von dem Papier distanzierten und darauf verwiesen, daß es keinen Beschluß zu diesem Papier gegeben habe, so stammt es doch immerhin aus der Feder eines Delegationsmitglieds. In der Abschlußpressekonferenz in Tel Aviv bezeichnete Reents, die Shoa relativierend, die Palästinenser als "Opfer der Opfer" (Volmer 1998:316, Kloke 1994:265; Kloke weist darauf hin, daß diese Formulierung in der offiziellen Dokumentation der Reise fehlt). Weiter stellte die Delegation fest: "Wir treten für das Selbstbestimmungsrecht und das Recht auf nationale Selbstbestimmung für jedes Volk ein." (zitiert nach Volmer 1998:316/17) In dieser Aussage ist auch die Anerkennung des Existenzrechts Israels, von dem man den Rückzug auf die Grenzen von 1967 forderte, enthalten, doch rückt sie das Recht der Palästinenser auf einen Staat durch die Formulierungen, die der internationalistischen Solidaritätsarbeit entstammen, in den Vordergrund. Allerdings lehnte die Gruppe die Gleichsetzung von israelischer Politik im Südlibanon mit der Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten ab und wies sie zurück (Kloke 1994:263). Nach ihrer Rückkehr wurde die "Fundi"-Gruppe von "Realos", von der Presse, von jüdischen Organisationen und auch der Deutsch-Israelischen Gesellschaft heftig kritisiert. Kritik und Debatte wurden öffentlich, z.B. in Fraktionssondersitzung und Veröffentlichungen, geführt und hatten kritische wie selbstkritische Äußerungen von Reents und Tilgner zur Folge. So suchte Reents das Gespräch mit dem Vertreter der PLO in Deutschland, Abdallah Frangi, über mögliche Zusammenarbeit von palästinensischen Gruppen mit (Neo-)Nazis; eine Frage, die auch heute nach dem Anschlag auf die Düsseldorfer Synagoge und die von Neonazis wie der JN Duisburg offen bekundete Sympathie für die palästinensische Sache, wieder hoch aktuell ist. Dem eigenen Antisemitismus stellte er sich damit allerdings nicht.
      Das Jahr 1986, in dem es erneut zu anti-israelischen Statements aus grünen Reihen kam, reduziert Volmer auf die u.a. von Grünen beantragte Aktuelle Stunde und die Große Anfrage der Grünen Fraktion zum Thema "Antisemitismus in Deutschland". In der Aktuellen Stunde machte der Abgeordnete Uli Fischer zwar nicht bei Grünen selbst, aber bei deren "Klientel", "steigende rassistische und antisemitische Tendenzen" (Kloke 1994:269) aus. Vorangegangen war das Verhalten grüner PolitikerInnen anläßlich des Staatsbesuchs des israelischen Ministerpräsidenten Shimon Peres im Januar 1986. Jürgen Trittin, heute Bundesminister, damals Fraktionsvorsitzender in Niedersachsen, lehnte die Einladung zu einem Essen mit Peres ab, da Israel "Staatsterrorismus" praktiziere; der "Ausländerbereich" der Berliner Alternative Liste (AL) wollte in der Nähe der jüdischen Gemeinde und des ehemaligen Konzentrationslagers Plötzensee gegen den Besuch Peres` demonstrieren, was die Gesamt-AL ablehnte (Kloke 1994:268).
      Martin Kloke schätzt die im Winter 1986/87 folgenden Vorkommnisse so ein, daß sie die Grünen "sogar an den Rand einer Spaltung" (Kloke 1994:271) geführt hätten. Die Parole "Rettet die Palästinenser im Libanon" wurde von palästinensischen und linken Gruppen ausgerufen; Mitinitiator der Initiative, deren Auslöser die Situation in Flüchtlingslager im Libanon war, war das grüne Bundesvorstandsmitglied Lukas Beckmann. Der Demonstrationsaufruf zur Initiative bekannte sich zu dem Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser und einem "eigenständigen Staat[...] unter Führung der PLO in Palästina", ohne jedoch das Existenzrecht Israels anzuerkennen. Der Bundesvorstand und die AL Berlin unterstützten den Aufruf, während aus der Fraktion Kritik an der einseitigen Unterstützung der PLO laut wurde, die zu einem eigenen Aufruf der Fraktion führte, der das palästinensische Selbstbestimmungsrecht "an der Seite Israels forderte" (Volmer 1998:319). Obwohl Unterstützer der Initiative wie Reents und Beckmann Kritik zurückwiesen, wurde auf der Bundesdelegiertenkonferenz 1987 eine Resolution verabschiedet, die dem Aufruf der Fraktion in Passagen entsprach und zumindest mit der Formulierung "an der Seite Israels" das Existenzrecht Israels nicht negierte, auch wenn nach wie vor der Fokus auf die PalästinenserInnen gerichtet war. Die Tatsache, daß die Grünen sich zu der Situation im Libanon äußerten, wo schiitische Amal-Milizen mit syrischer Unterstützung die Flüchtlingslager belagerten, widerspricht übrigens der von Kloke in der Linken ausgemachten "Koalition des Schweigens" (Kloke 2001:220).
      Zwar hatte auch diese Auseinandersetzung die Grünen nicht spalten können, doch beeinflußte sie die offizielle Haltung zu Israel und der PLO, die, so die Bewertung von Martin Kloke, Mitglied in dem Deutsch-Israelischen Arbeitskreis für Frieden im Nahen Osten, "auf Kosten des bisherigen Sympathiebonus` für die Palästinenser [zu einer] Politik der Äquidistanz [führte], die in Einzelfällen sogar schon einmal zu proisraelisch akzentuierten Vorstößen führen sollte" (Kloke 1994:273). Als einen proisraelisch akzentuierten Vorstoß bezeichnet Kloke schon die im Frühjahr 1987 von Otto Schily und Waltraut Schoppe nach einem Gespräch mit dem israelischen Staatspräsidenten Chaim Herzog veröffentlichte erste grüne Presseerklärung zum Nahen Osten, die das Selbstbestimmungsrecht der PalästinenserInnen nicht erwähnt. Im Mai 1987 lehnte die Bundesversammlung der Grünen ein Grußwort und eine Stellungnahme der PLO bei dieser Versammlung. Im Herbst sprach sich die Bundestagsfraktion in ihren Grundlagen zu Nahost-Politik nachdrücklich für ein Zwei-Staaten-Modell aus, also einen israelischen und einen palästinensischen Staat, unter gegenseitiger Anerkennung beider Seiten, und forderte die Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte und dem Antisemitismus ein.
      Was man lang diskutiert hatte, sollte in der Praxis umgesetzt werden und so reiste eine Delegation aus den Abgeordneten Otto Schily, Waltraut Schoppe und Dietrich Wetzel im Oktober 1987 auf Einladung nach Israel. Auch diese Reise endete in einem Desaster, wurde die Delegation nach ihrer Rückkehr doch scharf von grünen (Fundi-)KollegInnen angegriffen. Die Delegation hatte in Israel auch mit nicht-linken Kräften, z.B. aus der SiedlerInnenbewegung, gesprochen, hatte Kiryat Arba, eine Siedlung bei Hebron, besucht, eine Visite in der Westbank vom israelischen Außenministerium, dessen Gäste sie immerhin waren, organisieren lassen und besuchte kein Flüchtlingslager. Der Bundesvorstand warf der Delegation vor, mit ihrer Anerkennung der "berechtigten Sicherheitsinteressen" Israels, der Feststellung, die PalästinenserInnen hätten von dem Kontakt mit Israelis auch profitiert (Volmer 1998:320/21) und dem Nichtbezug auf die Rolle der PLO, allerdings unter Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes der PalästinenserInnen, hätte die Delegation lediglich private Meinungen ausgedrückt, nicht aber grüne Positionen vertreten. Nicht nur der Bundesvorstand wies die Positionen von Schily, Schoppe und Wetzel zurück, auch die Vertretung der PLO in Deutschland protestierte. Daß Gaby Gottwald, Mitglied der Delegation von 1984, einen taz-Bericht entsprechend redigierte, d.h. manipulierte, um die 87er-Delegation zu diskreditieren, lebt seit dieser Zeit als Gerücht, daß weder bestätigt noch widerlegt werden konnte. Fazit ist, daß die Reise immer mehr in einer internen grünen Auseinandersetzung instrumentalisiert wurde. Nicht ganz unzutreffend bezeichnete Henryk M. Broder die Vorgänge in der taz vom 04.11.1987 als "deutsche Innenpolitik vor levantinischen Kulissen".












      Seitenanfang
      Die achtziger Jahre

      Inhalt

      Erste Intifada und zweiter Golfkrieg
      "Verglichen mit den skandalträchtigen Vorfällen früherer Jahre hat sich das Verhältnis der GRÜNEN zu Israel seit Ende der achtziger Jahre in gewisser Weise ‚normalisiert`", so die Einschätzung von Martin Kloke (Kloke 1994:280).
      Dem muß leider auch im Negativen zugestimmt werden, bedienten sich die GRÜNEN mit ihrer "Innenpolitik vor levantischen Kulissen" auch ‚normaler`, d.h. weitverbreiteter Stereotype von einer zionistischen Weltverschwörung. Im Frühjahr 1988 tauchte bei den GRÜNEN die "vertrauliche Frage auf[...], ob denn ‚der Wetzel Jude ist`" (Kloke 1994:279, der sich hier auf einen Beitrag in der FR vom 05.03.1988 bezieht), hatte doch Dietrich Wetzel nicht nur an der als pro-zionistisch eingeschätzten Delegation teilgenommen, sondern auch gemeinsam mit Jutta Oesterle-Schwerin einen grün-schwarzen Antrag zu einer Bundestagsdebatte über die Lage in Israel im März 1988 mit dem Verweis abgelehnt, daß Deutschland angesichts der Shoa nicht das moralische Recht besäße, über Israel zu richten. Schließlich kann, wer Israel unterstützt, nur Jude sein, so scheinbar die Folgerung. Damit war eingetreten, was Broder bereits in dem o.g. Kommentar in der taz prognostiziert hatte: "Die Frage: ‚Wie stehst du zu Israel, Genosse?` wird die Grünen ebenso beschäftigen wie die Frage: ‚Wie stehst du zu den Juden, Kamerad?`, die die politische Avantgarde Deutschlands vor hundert Jahren beschäftigt hat." (taz vom 04.11.1987)
      Und die Frage, ‚Wie stehst du zu Israel, Genosse?` beschäftigte die GRÜNEN, wie die deutsche Linke, seit Ende 1987 wieder verstärkt, hatte doch im Dezember 1987 in der Westbank und Gaza die gerne als spontaner Volksaufstand bezeichnete Intifada begonnen, zu der die Fatah, die Gruppe Yasser Arafats innerhalb der PLO, bereits im September 1987 aufgerufen hatte. vi
      Obwohl Schily und Schoppe, Mitglieder der 87er Delegation, bereits in einem Telegramm an den israelischen Präsidenten Chaim Herzog im Dezember 1987 ihre Positionen teilweise zugunsten der palästinensischen Seite relativiert hatten, sahen Teile der GRÜNEN die Solidarität mit den PalästinenserInnen nicht ausreichend berücksichtigt. So reiste im Januar 1988 das Vorstandsmitglied Jürgen Maier in die Westbank und den Gazastreifen. Kurz darauf beantwortete der Bundeshauptausschuß der GRÜNEN die Frage nach seiner Position wie nach der moralischen Legitimität eines deutschen Urteils über Israel im Januar 1988 in einer der ersten Stellungnahmen nach Intifada-Beginn eindeutig - und anders als Dietrich Wetzel -, indem er u.a. die Politik Israels mit dem Apartheids-Regime in Südafrika verglich (Volmer 1998:323).
      Im November 1988 initiierte die Bundestagsfraktion einen Kongreß zum Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft, während die Regenbogenfraktion im Europaparlament, der auch die deutschen GRÜNEN angehörten, einen Antrag durchbrachte, in dem für möglichst positive Reaktionen auf einen palästinensischen Staat, die Anerkennung der PLO als Exilregierung und den Vorschlag des palästinensischen Nationalrates, "die besetzten Gebiete, darunter auch Jerusalem, für eine bestimmte Zeit der Kontrolle der Vereinten Nationen zu unterstellen" (Volmer 1998:324) geworben wird. Die Forderung nach einem internationalen Mandat, u.a. für die israelische Hauptstadt, fiel hinter die bis dahin verfolgte Zwei-Staaten-Lösung zurück, da sie die staatliche Souveränität Israels negiert.
      Der Sommer 1990 war wieder Reisezeit für die GRÜNEN. Eine Delegation reiste auf Einladung einer befreundeten Bürgerrechtspartei nach Israel, wo sie mit Abgeordneten, FriedensaktivistInnen und PalästinenserInnen zusammentraf und Flüchtlingslager in der Westbank und im Gazastreifen besuchten. Als Ergebnis prangerten sie das "drakonische Besatzungsregime" (Volmer 1998:325) an, ohne daß dies in Deutschland auf eine nennenswerte Resonanz stieß.
      Die Invasion Kuweits durch den Irak Anfang August markiert einen entscheidenden Punkt in der Geschichte des Nahen Ostens. Saddam Hussein verknüpfte die Geschehnisse am Golf mit der Situation der PalästinenserInnen und drohte mit dem Giftgaseinsatz gegen Israel. Im September führte die Fraktion ein Hearing durch. Trotz der massiven Bedrohung Israels durch Waffen, über die der Irak durch deutsche Hilfe verfügte, wurde kein Konsens bezüglich des Verhältnisses zu Israel erreicht. Einmütig wurden die irakische Invasion und die deutschen Waffenlieferungen verurteilt, ebenso deutlich - und erneut bei den Bundesdelegiertenkonferenzen 1991 - wurde eine militärische Unterstützung Kuweits abgelehnt.
      Im Dezember 1990 konnten die GRÜNEN in den nun größerdeutschen Bundestag nicht wieder einziehen, wohl aber gelang dem ostdeutschen BÜNDNIS 90 der Einzug. vii In dieser neuen ParlamentarierInnengruppe reichte das Spektrum von dem in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft aktiven Konrad Weiß bis zu der anti-israelisch orientierten Vera Wollenberger.
      Am 17.01.91 begann der Golfkrieg, am 18.01.91 trafen irakische SCUD-Raketen den Großraum Tel Aviv (zur Erinnerung: Israel war nicht Teil der Allianz!). Für Israelis begann die Zeit des Aufenthalts in abgedichteten Räumen mit Gasmasken vor dem Gesicht während der Angriffe, um sich vor "deutschem Gas" zu schützen.
      Gab es Solidaritätsbekundungen zugunsten Israels von GRÜNEN, so schickten diese, wie beispielsweise die Erklärung der hessischen GRÜNEN Ende Januar 1991, oft vor der Anerkennung des israelischen Verteidigungsrechts eine Kritik an Israel voraus (!): "Unsere Solidarität mit Israel stellt ... keine Unterstützung der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern dar." (zitiert nach Kloke 1994:318) Bevor es zu dieser Resolution, die die "Bereitstellung von Abwehrmitteln irakischer SCUD-Raketen" (a.a.O.) beinhaltet, kam, trat das damalige Frankfurter Ratsmitglied Micha Brumlik aus der Partei aus, da er die zögerliche Bereitschaft zur Hilfe für Israel ablehnte.
      Für Christian Ströbele war die Situation im Nahen Osten unter völliger Verkehrung der Verhältnisse klar. Als Mitglied einer weiteren GRÜNEN Delegation reiste Ströbele Mitte Februar nach Israel. Bereits vor dem Abflug äußerte er in einem Interview mit Henryk M. Broder, das in der englischsprachigen Jerusalem Post, der Süddeutschen Zeitung und -nachträglich- in der taz veröffentlicht wurde,: "Die irakische Raketenangriffe sind die logische, fast zwingende Konsequenz der Politik Israels." (taz, 20.02.1991) Joschka Fischer, der sich mit anderen für die Lieferung von Abwehrwaffen an Israel eingesetzt hatte, entgegnete Ströbele, seine Position bedeute, "sich zum Büttel Saddam Husseins zu machen" (ebd.). Nicht nur Fischer distanzierte sich von der Äußerung Ströbeles, auch Teile des Bundesvorstandes rückten ab. Bemerkenswert ist allerdings, daß Ströbele - wie Martin Kloke nachweist - bereits vier Tage vor dem Interview in dem Brief eben dieses Bundesvorstands an die "Freundinnen und Freunde der israelischen Friedensbewegung", den er als Sprecher verfaßt hatte, im Kern gleiches behauptet hatte, daß nämlich die Raketen auf Israel eine Konsequenz der von Israel verfolgten kriegerischen Lösung seien (Kloke 1994:318). Da das Interview bereits bei Ankunft der Delegation in Israel bekannt war, wurde das Gespräch mit den GRÜNEN von vielen abgelehnt, einmal mehr geriet eine Reise der GRÜNEN nach Israel zu einem fatalen politischen Fiasko.
      Wurde die Reise 1987 von außen unter dem Aspekt der unzulässigen Instrumentalisierung für innergrüne Auseinandersetzungen betrachtet, wie Broder es tat (s.o.), so vertrat z.B. Klaus Bittermann diese Position auch 1991 (s. taz, 24.04.91), obwohl Ablehnung wie Zustimmung zu Ströbele quer durch die "Flügel" gingen. Ströbele trat nach einigen Tagen zurück, doch ließ er noch ein gerichtliches Nachspiel folgen, er beschuldigte Broder wegen Manipulation an dem Interviewtext, da er das, was er gesagt habe, zwar so gesagt, aber nicht so gemeint habe. Vor Gericht unterlag Ströbele, doch waren die GRÜNEN laut eines Leserbriefs von Klaus Eschen, dem Anwalt Ströbeles, nun "ursprünglich fast" eine weltweit bedeutende politische Kraft, gegen sogar die mit geheimdienstlichen Intrigen vorgegangen wurde: "Broder hat seine Kampagne anfangs so geschickt eingefädelt, daß ich ursprünglich fast gedacht hatte, er wäre ein Agent des israelischen Geheimdienstes Mossad mit dem Auftrag, die Grünen als die entschiedensten Gegner israelischer Politik in Deutschland mit Hilfe der israelischen und der hiesigen Presse zu destabilisieren, zu spalten und einen der bekanntesten Kritiker der Politik Israels gegenüber den Palästinensern zu `neutralisieren`." (taz, 22.03.91) Viel Feind, viel Ehr` - doch wer wird hier unter Verwendung welcher Stereotype zum Feind erhoben?
      Bemerkenswert auch die Einschätzung der antisemitischen Ströbele-Äußerungen von dem zweitwichtigsten Außenpolitiker der GRÜNEN heute. Ludger Volmer bagatellisiert sie als "ungeschickte Äußerungen" (Volmer 1998:422).
      Auch das Fraktionsmitglied Vera Wollenberger von BÜNDNIS 90 vertrat Ende April 1991 eine ähnliche Ursachen- und Wirkungsverdrehung: eine Lieferung von Waffen an Israel sei "ganz gefährlich, weil das die Stimmung in der arabischen Welt weiter verbittern wird" (zitiert nach Kloke 1994:281). Berücksichtigt man Äußerungen des GRÜNEN Bundesvorstands wie "Der Irak ist nicht der Verursacher der Situation in Nahost" (zitiert nach Kloke 1994:312), so ergibt sich eine deutlich Analyse, die mit den pro-irakischen Stimmungen in weiten Teilen der Linken in Übereinstimmung gebracht werden kann und der nur kleinere Teile der GRÜNEN wie der hessische Landesverband nicht anhingen: Der amerikanische Brückenkopf Israel ist verantwortlich für die Situation im Nahen Osten, die USA führen einen Krieg zur Unterstützung Israels und Sicherung ihrer wirtschaftlichen Interessen in der Region, Waffen für Israel würden arabische Staaten und besonders die Palästinenser, die sich deutlich auf die Seite des Irak gestellt hatten, verärgern. Die gesamte Debatte war gekennzeichnet von der Nichtberücksichtigung der spezifischen Entstehungsbedingungen des Staates Israel und einer verdrehten Schuldzuweisung, die frappant an die Zuweisung der Schuld für Auschwitz an "die Juden" erinnert.
      Die Fraktion im Europaparlament war gleichfalls aktiv und zog im Februar 1991 in einem Schweigemarsch durch Straßburg, um gegen die militärische Intervention der USA zu protestieren und auf eine entsprechende Resolution des EP hin zu wirken.
      Andere Aspekte des Golfkriegs machten es den GRÜNEN leichter. Im Juni 1991 forderten sie deutsche Beteiligung zur Bekämpfung der ökologischen Folgen des Golfkriegs.
      1995 und 1996 reisten wiederum Delegationen nach Israel. Anlaß der Fraktionsreise von 1995, an der u.a. Joschka Fischer (heute Außenminister), Kerstin Müller (heute Fraktionsvorsitzende), Angelika Köster-Loßack (Obfrau im Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und Christian Sterzing (außenpolitische Koordinator) teilnahmen, war der 50. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Es wurden u.a. Gespräche mit Shimon Peres, Benyamin Natanjahu und Yasser Arafat geführt. Die Gespräche mit der palästinensischen Seite wurden nicht im Orienthaus in (Ost-)Jerusalem geführt, das als inoffizieller palästinensischer Regierungssitz betrachtet wird und um das anhaltende Differenzen zwischen israelischer und palästinensischer Seite bestehen; von Palästinensern wurde das Meiden des Orienthauses kritisiert (s. Volmer 1998:457). Auch diente die Reise, wie die folgende 1996, dem Austausch mit der israelischen linken und säkulären Partei MERETZ, die sich in der heutigen Knesset in der Opposition befindet und von GRÜNER Seite als Partnerpartei gesehen wird. viii
      Volmer sieht angesichts der zurückhaltenden Politik der zweiten Hälfte der neunziger Jahre eine gewandelt Position bei BÜNDNIS 90 / GRÜNE und betrachtet es als einen Teil des Fischer-Plans, "die grüne Außenpolitik generell mit der der westlichen Regierungen zu parallelisieren" (Volmer 1998:458). Auch "veränderte sich", wie Volmer innenpolitisch (!) unter dem außenpolitischen (!) Thema "Brennpunkt: Naher Osten und Golf-Region" erwähnen zu müssen meint, "das innenpolitische Verhältnis von GRÜNEN und jüdischen Organisationen deutlich positiv" (Volmer 1998:458). Ignaz Bubis habe in einem Gespräch Anfang der neunziger Jahre erklärt, daß die eindeutige Stellungnahme der GRÜNEN gegen Rechtsextremismus "schwerer wiege als frühere Irritationen über die grüne Nahostpolitik" (Volmer 1998:459).
      Daß nach wie vor Gründe genug gegeben werden, über die GRÜNE Nahostpolitik "irritiert" zu sein, soll die Analyse von Stellungnahmen aus Partei und Fraktion(en) auf Bundes- und Länderebene zur "Zweiten Intifada" zeigen.











      Seitenanfang
      Erste Intifada und zweiter Golfkrieg

      Inhalt

      i Hier kann die Geschichte linker Nahostpositionen nicht ausführlich dargestellt werden. Verwiesen sei u.a. auf folgende Arbeiten: Ernst Vogt: Israel - Kritik von Links. Dokumentation einer Entwicklung. Wuppertal: Peter Hammer, 1976 [Vogt 1976] // Die deutsche "Linke" und der Staat Israel. Hg. v. Reinhard Renger. Leipzig: Forum, 1994 [Renger 1994] // Martin W. Kloke: Israel und die deutsche Linke. Zur Geschichte eines schwierigen Verhältnisses. Erw. u. aktual. 2. Aufl. FFM: Haag + Herchen, 1994 [Kloke 1994] // Ders.: Zwischen Scham und Wahn. Israel und die deutsche Linke 1945-2000. In: Hat Israel noch eine Chance? Palästina in der neuen Weltordnung. Hg. v. Hermann L. Gremliza. Hamburg: konkret, 2001 (= konkret texte; 29). S. 207-236 [Kloke 2001]
      ii http://www.terz.org/texte/texte_03_01/lausi.html
      iii Ludger Volmer: Die Grünen und die Außenpolitik - ein schwieriges Verhältnis. Eine Ideen-, Programm- und Ereignisgeschichte grüner Außenpolitik. Münster: Westfälisches Dampfboot, 1998. S. 311. [Volmer 1998] Die Dissertation des heutigen Staatssekretärs im Auswärtigen Amt befaßt sich in zwei Kapiteln mit der Nahostpolitik (II.6.3. Verirrt im Orient - grüne Nahost-Politik (1984-1990) und III.3.3. Brennpunkt Naher Osten und GolfRegion (1990-1998)). Trotz der streckenweise affirmativen Darstellung schon wegen der Fülle des berücksichtigten Materials und entsprechender Literaturliste lesenswert.
      iv Ein ausführlich Darstellung, auf die ich mich hier beziehe, bieten Kloke 1994:260-282 und Volmer 1998:311-325.
      v Hintergrund waren die Kooperationen in Ausbildung und Aktionen von bewaffnet kämpfenden deutschen Gruppen wie RAF, RZ und 2. Juni mit arabischen und palästinensischen Gruppen. Die Flugzeugentführung nach Entebbe 1976, bei ein deutsches Kommandomitglied die Passagiere nach "jüdisch" und "nicht-jüdisch" selektierte, ist das wohl bekanntste und xxx Beispiel. Obwohl Heinrich die RAF-Unterstützung bestritt, ist ihre Abweisung vor diesem Hintergrund zu verstehen. Vgl. zur Position der RZ den Text "Gerd Albartus ist tot" und andere Dokumente in: Die Früchte des Zorns. Texte und Materialien zur Geschichte der revolutionären Zellen und der Roten Zora. Berlin: IDArchiv, 1993.
      vi Ralf Schröder: Volkskrieg, Intifada, Jihad. Der nationale Kampf der Araber und Palästinenser gegen Israel und die Juden. S. 38. In: Hat Israel noch eine Chance? Palästina in der neuen Weltordnung. Hg. v. Hermann L. Gremliza. Hamburg: konkret, 2001 (= konkret texte; 29). S. 19-43 [Schröder 2001]
      vii Im Frühjahr 1993 fusionierten BÜNDNIS 90 und die GRÜNEN zu BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN.
      viii In Israel existiert auch eine GRÜNE Partei, die jedoch weitestgehend bedeutungslos ist. Bei der Wahl 1999 stellten sie einen der bekanntesten Club-Besitzer Israels als Spitzenkandidat auf. Im Wahlkampf veranstalteten sie die größten Parties: riesige (Trance-)Wahlparties am Strand, was ihnen aber auch nicht zum Einzug in die Knesset verhalf.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:56:38
      Beitrag Nr. 818 ()
      #192+#795 wusste bisher garnichts von eurem eigenartigen Humor,da kann einem ja das lachen vergehen bei dieser aufforderung.Rechts von der CSU darf es keine Partei in der Regierung geben,da hat der FJS seelig wohl recht gehabt.:eek:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:04:18
      Beitrag Nr. 819 ()
      @farniente:
      O:K: -du hast es in deiner unendlichen Weisheit erkannt - ich bin ein "Prolet aus einer kommunistischen Splittergruppe". :laugh: :laugh: :laugh:

      Am besten ist - du wirst uns allen in deiner "hochintellektuellen" Art deinem Nick gerecht -
      far niente :laugh:

      Und sollten sogar 44% der Bevölkerung antisemitische Vorurteile haben - wenn man solchen Umfragen trauen darf - dann heißt es wohl für dich automatisch, man sollte den Antisemitismus wieder salonfähig machen.
      ich weiß, du stehst gerade in diesem forum und in diesem thread mit diesem Wunsch nicht allein - aber das bleibt für immer allein euer ungelöster Wunschtraum. :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:10:58
      Beitrag Nr. 820 ()
      @rv

      Nichts verstehst du.

      Ich will keine Partei, die rechts von der DVU steht. Das ist für mich überhaupt keine Partei, das ist ein Saufverein.

      @nichtdie

      Demokratie, mein Junge. zur Zeit beinhaltet das bei uns, daß beinhaltet auch, daß über 40 Prozent andere meinung sind, als die derzeitigen Parteien. Das ist keine Demokratie, daß ist Meinungsdiktatur.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:27:31
      Beitrag Nr. 821 ()
      @newnoise:
      "Meinungsdiktatur"? Aha.
      Und forderst die dazu passende Meinugsfreiheit... Z.B. die Freiheit, antisemitisches Gedankengut in Deutschland wieder als normal und salonfähig zu machen. Verstehe...
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:30:34
      Beitrag Nr. 822 ()
      Hohmann und andere wehren sich gegen die von ihnen unterstellte Annahme (bzw. den Vorwurf) einer aktuellen deutschen Kollektivschuld.
      Vielleicht bin ich insoweit unzureichend informiert, aber ich glaube, daß nur noch wenige eine Kollektivschuld des deutschen Volkes annehmen. Jedenfalls sollte klar sein, daß eine solche Annahme totaler Unsinn ist.
      Der größte Teil der Deutschen, die an den Untaten im Dritten Reich beteiligt waren oder auch nur gewesen sein könnten, ist längst verstorben. Wer bei Kriegsende 1945 15 Jahre oder jünger war, kann kaum Schuld auf sich geladen haben.
      Hohmann und seinesgleichen leiden entweder unter Verfolgungswahn oder sie verbreiten die Mär vom Vorwurf der Kollektivschuld, um mit Hilfe der angeblich notwendigen Gegenwehr rechtsgerichtetes Gedankengut verbreiten zu können.
      Mit dem Hinweis auf die Missetaten anderer ließe sich der Vorwurf der Kollektivschuld, wenn er gerechtfertigt wäre, ohnehin nicht entkräften.
      Meines Erachtens sollte man die Frage der Kollektivschuld ad acta legen, da sie längst beantwortet - d.h. verneint worden - ist.
      Leute, die dennoch eine Kollektivschuld unterstellen. kann man nach meiner Ansicht ignorieren.
      Ob dem deutschen Volk des Jahres 1945 eine Kollektivschuld vorzuwerfen war, ist eine rein historische Frage, die für die Gegenwartspolitik irrevelant sein sollte.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:40:30
      Beitrag Nr. 823 ()
      @nichtdie

      Du verstehst nichts.

      Davon habe ich nicht gesprochen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:42:35
      Beitrag Nr. 824 ()
      @Franzei

      Und warum baut man 60 Jahre nach Kriegsende der HEUTIGEN Generation ein Mahnmal mitten in ihre Hauptstadt?
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:43:41
      Beitrag Nr. 825 ()
      So, newnoise, wovon hast du denn gesprochen?
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:47:45
      Beitrag Nr. 826 ()
      @newnoise: um sich in aller Welt als politisch korrekt zu zeigen.
      Im kleinen Kreise kann man dann weiterhin den Ressentiments frönen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:54:24
      Beitrag Nr. 827 ()
      @nichtdie

      Ich spreche von einer Partei, die z.B. ein Mahnmal 60 Jahre nach Kriegsende in der Hauptstadt nicht unterstützt.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:57:06
      Beitrag Nr. 828 ()
      @newnoise:

      was hast du für ein Problem mit dem Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus? :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:57:27
      Beitrag Nr. 829 ()
      @ 799 nichtdie

      Das übliche arrogante Überlegenheitsgehabe.
      Wer lesen kann ist im Vorteil !!

      Ich habe in 796 davon gesprochen daß es nicht auf den Inhalt ankommt, sondern wie Du über 44 % der Bevölkerung sprichst.

      Und was kommt zurück ?
      Etwas Gelästere über meinen Nick, etwas Verleumdung - jeder der nicht Deiner Meinung ist der muß ja ein Antisemit sein - klaro, einfach arm.

      Da sprech ich lieber mit meinem Hund, der ist da wohl etwas normaler. Brauchst nicht zu antworten. Mit so einem Mist vertrödle ich keien Zeit mehr.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 17:59:56
      Beitrag Nr. 830 ()
      @nichtdie

      Es kommt zu spät. Und hier gilt nicht, besser zu spät als nie. Der Zeitpunkt ist einfach vorbei.

      PS: Zumal ja ernsthaft argumentiert wurde heutige deutsche Firmen nicht miteinzubeziehen. Degussa wurde dann lediglich genommen, weil es günstiger ist.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 18:00:14
      Beitrag Nr. 831 ()
      @farniente:
      dann spreche lieber weiterhin mit deinem Hund. Deutschland wird einen Vorteil daraus ziehen. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 18:06:36
      Beitrag Nr. 832 ()
      newnoise:

      falsch.

      Das Mahnmal wird aus falschen Beweggründen gebaut.
      Man will sich in aller welt, vor allem aber in den USA und Israel, als politisch korrekt verkaufen. Da stören eben auch all die Hohmanns, Günzels und wie sie alle heissen. Von wirklicher politischer Aufarbeitung aber keine Spur.
      Das sieht man daran, daß immer noch 40% der Bevölkerung antisemitische Vorbehalte haben. Aus Trotz und Ignoranz heraus. :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 18:06:41
      Beitrag Nr. 833 ()
      @farni

      was kümmerts die eiche wenn das wildschwein sich an ihm kratzt

      ich habe aufhört mich aufzuregen über die medien und die ganze *affäre* hohmann

      es zeigt in was für einem land wir leben



      für mich steht fest

      es wird in 10-15 jahren der unmut sich merklich hochschaukeln

      und ob die düsteren prognosen eintreffen die viele malen wie es hier in 30-40 jahren aussieht
      ich weiss es nicht

      aber ich bin mir sicher
      in paar Jahrzehnten lacht man darüber über diese Hexenjagd
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 18:12:57
      Beitrag Nr. 834 ()
      @ 813 prinzeugen

      Eigentlich hast Du recht.
      Ich werde jetzt ins WE gehen.
      Schöne Grüsse
      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 18:13:25
      Beitrag Nr. 835 ()
      @nichtdie

      Richtig. Das Mahnmal kann nur aus falschen Beweggründen heraus gebaut werden. Da sind wir uns einig.

      Im übrigen denke ich nicht, daß über 40% Antisemiten sind, aber sie wollen ihre deutschsein auch nicht als anit-anti-Semit identifizieren.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 18:24:23
      Beitrag Nr. 836 ()
      @newnoise:
      das ist für mich in Problem der Deutschen mit sich selbst - sie können mit ihrer bzw. ihrer Großväter Vergangenheit nicht umgehen. Man übertreibt entweder in die eine wie in die andere Richtung.
      Natürlich sind nicht 40% der deutschen Antisemiten. Nicht wirklich. Sie haben aber Vorbehalte. Das liegt nicht an den Juden, die hier leben, das liegt an der Deutschen selbst. An der schulischen "Erziehung", an dem Umgang mit den historischen Fakten, an der Verbissenheit, nach außen "fehlerfrei" da zu stehen - besser Philosemit als neutral - da wird etwas gebaut, was keinen, außer den Touristen, wirklich interessieren wird, aber es wird bei jeder gelegenheit eine äusserliche Buße geübt.
      Der Text von Broder im Spiegel spricht Bände. Sinnlose, sinnfremde, zwecklose Rituale - aber keine wirkliche Aufarbeitung.
      Anstatt einem Hohmann die Leviten zu lesen wird durch seinen rauswurf der Diskussion ein Maulkorb verpasst. Natürlich - man will ja in der UN in den Sicherheitsrat. Da kann man antisemitische Jünger schlecht gebrauchen... :cry:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 18:25:07
      Beitrag Nr. 837 ()
      #812 Man kann sie natürlich herbeireden die 40% solange nur genug leute in diesem vorurteil eingeschlossen werden.
      Eine veränderung stelle ich auch in den letzten jahren fest weil halt jungen menschen das berechtigte schamgefühl der alten beteiligten generation abgeht.Da stellt sich doch die Streitfrage welche ansicht gefährlicher ist,da befürchte ich auch die ansicht von prinzeugen in #813 obwohl ich mit edlen Rittern nichts anfangen kann.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 18:31:19
      Beitrag Nr. 838 ()
      @nichtdie

      Wir stimmen in unseren Mienungen erstaunlich überein.

      Dachte ich am Anfang gar nicht.

      Gerade deswegen verstehe ich nicht, was du gegen eine Partei hast, die auch mal nicht ganz politisch korrekte (heutige!) Standpunkte einnimmt, nicht rechtsradikal oder antisemitisch, aber auch anders, als das die Parteien, wie du beschrieben hast heute machen.

      Gerade weil jede Diskussion unterbunden wird fühlt man sich als Deutscher oft zurückgestellt.

      Wenn man dagegen die Diskussion mit Hohmann zum Beispiel nicht hinter verschlossenen Türen geführt hätte, sondern er auch Verteidiger gehabt hätte, wäre für die Bevölkerung vieles klarer geworden.

      Wie gesagt, ich würde nicht unbedingt rechts wählen, aber mir fehlt etwas im Meinungsspektrum, daß einfach dazu gehört.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 18:59:26
      Beitrag Nr. 839 ()
      Das Mahnmal bedeutet ja nicht das Eingeständnis einer Kollektivschuld. Es soll aber daran erinnern, was für Verbrechen geschehen sind und einer Entwicklung, die zu einer Wiederholung führen könnte,entgegenwirken. Ich bezweifle, ob dieser Effekt eintreten wird.
      Bezüglich "Kollektivschuld" würde mich doch interessieren, wer den Vorwurf noch erhebt und warum es für nötig gehalten wird, sich mit solchen (Hohmannschen) Mitteln zu verteidigen. Es genügt doch, die Kollektivschuld mit ganz normalen Argumenten zu verneinen, z.B. damit, daß ein ganz erheblicher Teil der 1933 - 1945 lebenden Deutschen aus einfachen Frauen und Kindern bestand, die von Politik nichts verstanden, und daß die heute lebenden Deutschen größtenteils an der Vergangenheit zwangsläufig unschuldig sind.
      Ich finde das folgende Gedicht von Hermann Mostar dennoch gut, wenn auch nicht mehr aktuell:

      DIE FABEL VOM SINN DER KOLLEKTIVSCHULD

      Ein Hofhund, schlecht genährt, doch groß,
      Riß sich von seiner Kette los.

      Er würgte Huhn und Lamm und Pferd,
      Und da sich keiner recht gewehrt,

      Ward Mut aus Hunger, und der Hund
      Riß Löwe, Bär und Adler wund.

      Doch die drei Großen, schnell erwacht,
      Zerfetzten ihn, eh er`s gedacht;

      Dreifach gekettet und halb tot
      Lag er in Hunger, Schmerz und Not,

      Sah, was er tat, was er verlor,
      Und nahm sich ernstlich Bessrung vor.

      Er dacht nach, was da zu tun -
      Doch Leu, Bär, Aar, Pferd, Lamm und Huhn,

      Kurz,alle die er je verletzt,
      Umstanden ihn im Kreise jetzt,

      Es brüllte, brummte, gackte, schrie;
      "Ein Vieh wie dich gab es noch nie,

      Und du bist schuld und immerzu
      Bist du, nur du schuld, du, nur du!"

      Der Hund, grad im Begriff zu sehn,
      Was er verbrach, und zu gestehn -

      Der Hund kommt gar nicht mehr zu Wort,
      So schreit es dort, so schreit es fort,

      Und wie der zehnte "Schuldig!" spricht,
      Denkt er: "So schlimm wwar`s wieder nicht!"

      Und wie er`s hundertmal vernimmt,
      Denkt er: "Wer weiß, ob`s wirklich stimmt!"

      Und wie er`s tausendmal gehört,
      Denkt er: "Als ob i h r Engel wärt!"

      Und beim millionsten Schrei von Schuld,
      Da reißen Nerven und Geduld,

      Und schließlich kläfft das Hundetier:
      "Ich bin unschuldig, schuld seid ihr!"

      Moral: Schuld sieht man selber ein,
      Doch nicht, wenn andre davon schrein.


      Daß Löwe (England), Bär (Rußland), Adler (USA) und "Huhn" (Frankreich - der gallische Hahn) heute noch von der Kollektivschuld des deutschen Volkes ausgehen, trifft nicht zu.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:05:14
      Beitrag Nr. 840 ()
      einfache Frauen und Kinder, die von Politik nichts verstanden, können sich allerdings durchaus auch schuldig gemacht haben, indem sie Schaufenster eingeschlagen haben, jüdische Mitschüler schikaniert und ähnliches....

      ...und Nachgeborene sind zwar am Holocaust zwangsläufig unschuldig - ihr Umgang damit kann gleichwohl kritikwürdig sein und zur Vorsicht Anlass geben...
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:07:03
      Beitrag Nr. 841 ()
      @Franzei

      Als wenn so ein mahnmal irgendetwas bewirken würde.

      Ein Mahnmal hätten die Deutschen, die den Holocaust miterlebt haben für die Überlebenden des Holocaust relativ zeitnah nach dem Ende des Krieges bauen müssen.

      Wenn die heutige Generation das baut, ist das nutzlos und bringt weder den Opfern etwas noch uns.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:21:25
      Beitrag Nr. 842 ()
      @xylophon: Einfache Frauen und Kinder haben sich damals so etwas absolut nicht getraut, sind erschrocken und waren empört. Die Schaufenster sind von SA-Leuten aufgrund entsprechender Befehle (auch nicht spontan bzw. aufgrund eigenen Entschlusses) eingeschlagen worden.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:23:14
      Beitrag Nr. 843 ()
      @newnoise:
      da stehst du nicht allein - aber diese Partei wird es nicht geben. Nicht in diesem Land.
      Nicht, weil die ehemaligen Besatzungsmächte das nicht erlauben. Nicht, weil es die angeblich "allmächtigen" Funktionäre des ZdJD das nicht dulden, nicht wegen Israel.
      Allein, wegen der "deutschen" Art, zu Übertreibungen zu neigen. Man ist entweder Hund oder Herrchen - was dazwischen kann es, darf es nicht geben.
      Wer spricht von "Kollektivschuld", "Antisemitismuskeule", "Tätervolktheorie"? Die Deutschen selbst. Wer revoltiert dagegen? Die Deutschen selbst. Wer will einerseits allen Gutfreund sein, andererseits seinen Nationalstolz wiederfinden?
      Den Nationalstolz, welcher nichts mit Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlickeit zu tun hat?
      Fast jeder Ami ist stolz, ein Ami zu sein. Trotz Indianerausrottung, Negersklaverei, Kolonialismus, Imperilalismus, Vietnam und Ronald Reagan. Sogar trotz GWB :D
      Aber der "Deutsche" hat ein Problem. Sein Nationalgefühl ist befleckt. Ist vorbelastet. An seinem historisch kurz entfachtem Nationalstolz haben seine unseligen Vorfahren ein unseliges Anhängsel "angeknüpft", was die ganze Welt dazu zum Schein berechtigt, mit dem Finger auf dieses Volk zu zeigen.
      Was können die heutigen Generationen dafür? Nur eins. Sie haben, wie mir scheint, aus der Vergangenheit nur wenig gelernt. Dazu gehört "aus ewig Buße tun". Also die absolute Verkehrung der Grundhaltung. Die heutigen Generationen wollen aber nicht schuldig sein. Mit Recht.
      Aber die eigene Politikerkaste lässt sie nicht. Weil hier wiederum die Außenpolitik ins Spiel kommt. Und da wollen unsere "Elitevertreter" als
      "Saubermänner" dastehen.
      Eigentlich kann der "Deutsche" heutzutage überhaupt kein Problem mit den Juden haben. Und nicht mit Ausländern. Der "Deutsche" hat aber ein Problem mit sich selbst, mit seinesgleichen. Mit denen, die immer noch bestrebt sind, "besser" zu sein als andere. Damals rassisch besser, heute "gutmenschlich" besser. Die gleiche Übertreibung. Bloß mit verkehrten Vorzeichen. Was natürlich die "Gegenkräfte" ins Spiel bringt.
      Dadurch gibt es dann all die "Unverstandenen", all die Hohmanns, Möllemanns, Günzels, all die Relativierer, all die Verleugner, die reinwaschen wollen, was nicht reinzuwaschen ist, die vergleichen wollen, wo keiner sie dazu veranlaßt oder nötigt...
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:26:26
      Beitrag Nr. 844 ()
      821: das muss nicht so sein, es kommt immer darauf an, wie man damit umgeht. Wenn man das Mahnmal als "Keule" (wie Walser es nennt) benutzt, den nachfolgenden Generationen ein schlechtes Gewissen zu implementieren, dann sollte man es lieber vergessen.

      Wenn man es aber zum Gedenken an die Opfer und an das schlimme Verbrechen versteht, als Mahnung, als Mensch mit Menschen human umzugehen, dann kann es durchaus Sinn haben.




      Franzei: so pauschal ist die Behauptung auf jeden Fall unrichtig. Es gab ne ganze Menge Deutscher, die gern mitgemacht haben, bei der Judenhatz. Die ihre Nachbarn verraten haben, die den Führer gestützt haben und froh waren, es "dem Juden" mal zeigen zu können.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:30:23
      Beitrag Nr. 845 ()
      @FRANZEI.
      die historischen Fakten beweisen, daß es eben oft die "normalen" Frauen und Kinder waren, die an der Schikane ihrer Mitbürger mitschuldig waren.
      Auf der andere Seite kann man sich sicher fragen, wieviel Tapferkeit muss man haben, um sein eigenes Leben für die Rettung seines Nächsten aufs Spiel zu setzen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:30:55
      Beitrag Nr. 846 ()
      @newnoise: Ich habe ja meine Zweifel am "Effekt" des Mahnmals ausgedrückt, kann aber verstehen, daß andere darüber anders denken. Jedenfalls besagt die Errichtung dieses Mahnmals nichts über eine "Kollektivschuld", gegen die man mit Schuldvorwürfen an die Opfer angehen müsste.
      -
      Ich finde, daß die Affäre Hohmann die Aussage: "Die Deutschen werden den Juden Auschwitz niemals verzeihen" sehr stark bestätigt.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:31:02
      Beitrag Nr. 847 ()
      @nichtdie

      Da bleibt mir nichts hinzuzufügen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:35:14
      Beitrag Nr. 848 ()
      @xylophon

      Die Diskussion ausgelöst von Lea Rosh glaube ich, zeigt doch wie dieses Mahnmal gemeint ist.

      Es wird vielfach so verstanden, "die Juden wollen den Satchel in unser Gedächtnis treiben".

      Und warum darf ein Mahnmal zur Vertreibung nicht ebenfalls in Berlin stehen? wenn es doch angeblich heutzutage neutraler Boden ist?
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:40:12
      Beitrag Nr. 849 ()
      zu Lea Rosh hab ich ohnehin eine eigene Meinung.

      Die Frau ist psychisch schwerstens gestört und versucht offenbar, diese Störung dadurch zu kompensieren, dass sie sich krampfhaft in die Rolle eines Holocaust-Opfers zwingt, das sie aber nun mal nicht ist.
      Dem Heilungsprozess scheint dies eher zu schaden als zu nützen...


      Durch eine solche Person lasse ich das Mahnmal nicht diskreditieren.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:41:50
      Beitrag Nr. 850 ()
      Um eins zu verdeutlichen - es waren nicht "die Juden", die die Idee des Mahnmals in die welt setzten. Es sind immer noch " die Deutschen", die sich über den Zweck dessen nicht einigen können.
      Ich halte das Mahnmal für notwendig, als Warnung vor dem , wozu ein Minderwertigkeitskomplex, zur Staatsmacht mutiert, führen kann.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:50:34
      Beitrag Nr. 851 ()
      Hallo xylophon,

      ich sehe durchaus einen Zusammenhang zwischen dem Mahnmal und dem Fall Hohmann! Hier wird ein Stachel in Form eines Phallussymobol (Mahnmal) implementiert. Und Hohman ist nur ein Bauernopfer und mehr nicht!:p
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 19:56:14
      Beitrag Nr. 852 ()
      Wollte Hohmann den "Phallus" mit seinem Körper auffangen?
      Was seine sämtlichen Hasstiraden über Schwule über den Haufen werfen würde? :D
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 20:01:36
      Beitrag Nr. 853 ()
      :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 20:45:27
      Beitrag Nr. 854 ()
      nichtdie,

      Dein #823 ist ein sehr gutes Posting, gut eingefühlt in deutsche "Befindlichkeit", sehr gelungen in der Analyse deutscher "Besonderheiten", Traumata und seelischer Verknotungen.

      Alles bestens. Würdest Du immer so schreiben, erfreutest Du Dich sicher großer "Beliebtheit" hier an board.

      Der Haken an der Sache ist nur:
      "Normalerweise" läßt Du keine Gelegenheit aus, um dem deutschen Staat, seiner Gesellschaft und seinen Menschen, seien es Einzelne oder Grupp(ierung)en jeglicher Couleur und Größe, einen "drüber" zu geben, sie mit Häme und Spott zu überziehen, als moralisch verkommen, undankbar und unzuverlässig zu bezeichnen.

      Ein zufällig heraus gegriffenes Posting aus einem Deiner Threads:

      #4 von nichtdie 18.09.03 16:41:51
      Naja, Rußland hat bekanntermaßen ja auch versucht, zusammen mit Frankreich und Deutschland seine "schützende Hand" über Saddam Hussein zu halten, u.z. aus dem selben Grund, was aber nicht funktioniert hat.
      Mal sehen, wann die Amis in Turkestan einmarschieren...


      Von dieser Art gibt´s jede Menge von Dir, vor allem in Threads, die den Nahost-Konflikt oder das Irak-Thema betreffen.

      Folge: Wer erkennbar des öfteren seiner Abneigung (um keinen stärkeren Ausdruck zu gebrauchen) gegenüber Deutschem so lebhaft und unmißverständlich Ausdruck verliehen hat, wie Du es tatest, dem mißtraue ich grundsätzlich, wenn er sich mit deutschen Themen befaßt, auch, wenn dabei eine so gelungene Darstellung wie die obige herauskommt: Ich mißtraue seinen Motiven ebenso wie Ansprüchen auf Seriösität und Objektivität.

      Umso interessanter die Frage, weshalb das Posting so verfaßt wurde...
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 21:59:00
      Beitrag Nr. 855 ()


      Angie schrumpelt :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 22:14:25
      Beitrag Nr. 856 ()
      Die CDU mit einer Vorsitzenden Frau Merkel ist einfach nicht mehr wählbar; vor einer Woche hat Sie den Hohmann abgemahnt um ihm noch eine Chance zu geben; nach einer Woche wirft Frau Merkel den Hohmann auf Druck der Medien hinaus ohne das der Hohmann sich in der lezten Woche irgendwie in negativer Hinsicht in der Öffentlichkeit geäußert hat. Ein unglaublicher Vorgang, ein Skandal, wie dies auch zu Recht Professor Baring sieht.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 22:22:29
      Beitrag Nr. 857 ()
      Nach einer Umfrage von n-tv haben bisher 73 % dafür gestimmt, dass Hohmann zu Unrecht aus der CDU Fraktion herausgeworfen wurde , bitte abstimmen unterhttp://www.n-tv.de/5194478.html
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 22:39:40
      Beitrag Nr. 858 ()
      Ich glaube, daß Merkel keinerlei Führungsqualitäten besitzt. In einer solchen brisanten Angelegenheit seine Strategie zu ändern ist einfach tödlich. Sie hätte ihre erste Entscheidung durchziehen müssen, das wäre für alle Beteiligten besser gewesen. Jetzt hat sie der CDU einen schweren Schlag versetzt.

      Schröder & Co werden sich über soviel Dummheit wahrscheinlich kaputt lachen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 22:57:29
      Beitrag Nr. 859 ()
      Wenn ich auch mit dem Ergebnis der Abstimmung nicht einverstanden bin, muss ich doch einsehen, dass Frau Merkel keine andere Möglichkeit hatte.
      Eine Parteiführung kann sich nicht auf Dauer gegen die gesamte deutsche Presse stellen. Da wird sie niedergemacht.
      Siehe Westerwelle -> Möllemann.
      Schuldig ist in meinen Augen die sogenannte freie Presse.
      Sie hat in meinen Augen die Turnhallenrede eines Hinterbänklers zu einem Politikum aufgebauscht und damit mehr zum Rechtradikalismus beigetragen, als der Redner es je vermochte.
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 23:25:02
      Beitrag Nr. 860 ()
      hohmann ist weg ---- und das ist gut so.
      aber damit ist der braune sumpf noch lange nicht ausgetrocknet.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 02:09:02
      Beitrag Nr. 861 ()
      nicht mehr gz. aktuell:

      Grundsteinlegung überschattet 10.11. 2003

      Jüdisches Zentrum München Hochsicherheitstrakt


      TAGESTHEMA VON RALF MÜLLER

      München. Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen der Polizei ist am Sonntag in München der Grundstein zum neuen jüdischen Gemeindezentrum der bayerischen Landeshauptstadt gelegt worden.
      Repräsentanten des Staats und der jüdischen Kultusgemeinden erinnerten bei dem Festakt nicht nur an den geplanten Anschlag von Neonazis auf die Feierlichkeiten, sondern kritisierten auch die Äußerungen des CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann.
      Man dürfe "Geschichtsklitterungen" wie man sie dieser Tage erlebe, ebenso wenig dulden wie Einschüchterung und Gewalt, sagte Bundespräsident Johannes Rau.

      Schon in der Nacht vor den Feierlichkeiten war der Bereich des Jakobsplatzes, auf dem in den nächsten Jahren eine Hauptsynagoge, ein jüdisches Museum, Gemeindezentrum, Schule, Kindergarten und ein koscheres Restaurant entstehen werden, von der Polizei zur Hochsicherheitszone erklärt und abgeriegelt worden.
      Im September hatte die Polizei eine Gruppe Rechtsextremisten um den Neonazi Martin Weise festgenommen, die einen Bombenanschlag auf die Baustelle des jüdischen Gemeindezentrums planten. Erst nach der feierlichen Grundsteinlegung, an der nur 600 geladene Gäste in einem dafür errichteten Zelt teilnehmen konnten, erhielten am Nachmittag die Münchener Zutritt zu einer Informationsverstaltung über das derzeit größte jüdische Projekt in ganz Europa und das mit insgesamt 71 Millionen Euro teuerste nicht kommerzielle Bauvorhaben in Süddeutschland. Eröffnet werden soll das Zentrum Ende 2006.

      Die Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde für München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, erinnerte in bewegenden Worten an die Reichspogromnacht vor genau 65 Jahren, die sie als Kind miterlebt hatte. Auch nach dem Ende des Dritten Reiches habe jüdisches Leben in München nur hinter streng bewachten Mauern stattfinden können. Mit der Errichtung des jüdischen Zentrums im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt werde jüdisches Leben wieder "erfaßbar und erfahrbar"sein.

      Die schärfste Kritik an den jüngsten Äußerungen des CDU-Bundestagsabgeordneten Hohmann übte der Vorsitzende des Zentralsrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel. Es sei "unerträglich" dass weiterhin jemand im Bundestag sitze, der "rechtsextremes Gedankengut verbreitet", so Spiegel. Auch Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber prangerte in dem Festakt die Äußerungen Hohmanns an. Man werde nicht zulassen, dass sich jüdisches Leben aus Angst vor Anschlägen verstecken müsse, versicherte Stoiber. Jeder einzelne, der zu den 83 jüdischen Gemeinden mit etwa 100.000 Mitgliedern in Deutschland hinzustoße, sei "ein Vertrauensbeweis für unser Land", sagte Bundepräsident Rau. In den Grundstein wurden drei Grundsteinbüchsen eingebracht, die Gegenstände zur Gegenwart jüdischen Lebens in München, Listen von Namen deportierter Münchener Juden sowie Baupläne, Fotos und Zeitungen enthalten.

      Mit knapp 9.000 Mitgliedern ist die jüdische Gemeinde in München die zweitgrößte in Deutschland. Die 1887 eingeweihte alte Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße wurde am 7. Juni 1938, also fünf Monate vor der Reichspogromnacht, auf Befehl Hitlers abgerissen, der keine solche Einrichtung in seiner "Stadt der Bewegung" haben wollte. Aus der Verwertung dieses Grundstücks flossen jetzt 20 Millionen Euro in das neue jüdische Zentrum.

      jakobsplatz.de

      ..

      Ich würde vorschlagen, in dem "koscheren Restaurant" machen wir mal ein W-O-Treffen ?

      Eviva
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 02:24:52
      Beitrag Nr. 862 ()
      Hohmanns Entschuldigung: CDU-Fraktion bleibt hart

      veröffentlicht: 13.11.03 http://www.rp-online.de/public/article/politik/deutschland/2…

      Fulda (rpo). Der hessische CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann hat seine Fraktionskollegen um Verzeihung gebeten. Die Medien hätten seine Rede "böswillig umgedeutet." Die CDU-Fraktion zeigt sich unnachgiebig und will am Freitag über seinen Rauswurf abstimmen. Unterdessen hagelt es Proteste und Drohungen.
      In der CDU-Bundesgeschäftsstelle gehen nach dpa-Informationen wegen des geplanten Ausschlusses des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann aus Partei und Fraktion Proteste in bisher selten registriertem Umfang ein.
      In 90 Prozent der Briefe, E-Mails oder Anrufe würde die geplante Trennung kritisiert, hieß es am Donnerstag. Es gebe auch zahlreiche Austritte aus der Partei.

      "Mehrfach habe ich mich entschuldigt.
      Ich möchte alles tun, damit die von mir hervor gerufenen Verletzungen geheilt werden,
      und bitte nochmals um Verzeihung",
      heißt es in einer Erklärung, die der Politiker Dienstag in der Fraktionssitzung abgab und aus der nun die "Fuldaer Zeitung" (Donnerstagausgabe) zitierte.
      [!!]

      Weiter heißt es darin, die Behauptung, er habe die Juden als "Tätervolk" bezeichnet, sei falsch und eine "böswillige Umdeutung" seitens der Medien. Der Kernsatz seiner Rede habe vielmehr gelautet: "Weder die Deutschen noch die Juden sind ein Tätervolk". Wörtlich erklärte Hohmann, er habe sagen wollen, dass das jüdische Volk mit den Gräueltaten der Bolschewisten "auch nicht im Entferntesten" identifiziert werden könne.

      "Dass ich nun öffentlich als jemand dastehe, der Juden in ihren Gefühlen verletzt und als Antisemit erscheint, trifft mich tief. Mein Anliegen war das Gegenteil", erklärte der Parlamentarierer weiter.

      Auch von der Entlassung des Bundeswehrgenerals Reinhard Günzel, der Hohmann in einem Brief zu der Rede beglückwünscht hatte, zeigte sich Hohmann "tief betroffen". "Ich habe dem ausdrücklichen Versprechen des ZDF-Redakteurs Glauben geschenkt, dass der Name auf gar keinen Fall bekannt gemacht wird."

      "Es gibt keine neue Lage"

      Auch nach der eindringlichen Bitte Hohmanns um weitere Mitgliedschaft in der Unionsfraktion bleibt die Fraktionsspitze hart. Der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Bosbach sagte der AP,
      u.s.w.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 08:28:28
      Beitrag Nr. 863 ()
      #797 albatossa

      ist ok so! Aber wie Du siehst, interessieren sich unsere politisch korrekt denkenden Streiter hier nur dann für das Thema Antisemitismus, wenn es aus Reihen der CDU kommt. Nicht so sehr, wenn auch andere Parteien damit konfrontieren.

      Da muss nichts zurück genommen oder aufgearbeitet werden.

      Oder es kann natürlich auch sein, dass diese gar nicht in der Lage sind, längere Texte konzentriert zu lesen :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 09:04:41
      Beitrag Nr. 864 ()
      @Vicco v. Musiker:

      es liegt mir nichts, wirklich nicht im Entfernsten etwas, daran, hier "beliebt" zu sein. Weder von dir, noch von anderen. :D

      Es ist ein Diskussionsboard, und ich schreibe hier meine Meinung, wie die meisten anderen. Manchmal finde ich Gleichgesinnte, manchmal nicht. So ist das nun mal im Leben. Ich brauche keinen "Führer", und ich brauche keine Gefolgschaft.
      Solltest du andere Intentionen haben müßtest du dich selbst fragen, ob du hier gut aufgehoben bist.

      Das, was du mir vorwirfst, ist hahnebüchener Unsinn. Niemals wäre es mir in den Sinn gekommen, mich über das deutsche Volk und die meisten Menschen in diesem Lande abfällig oder "mit Häme" zu äussern.

      Es ist immer noch der anscheinend latent vorhandene Minderwertigskomlex bei Leuten wie dir, die einem Sachen implizieren will, die keinesfalls gesagt, und schon gar nicht gemeint waren.
      Du suchst geradezu akribisch und mißtrauisch nach etwas, was dich in deinen kleinen Vorurteilen bestätigen würde, ohne darauf zu achten, warum und in welchem Zusammenhang etwas gesagt wird.

      Nehmen wir das von dir herausgegriffene "Beispiel":
      Wo siehst du hier eine abfällige behauptung über die Menschen in Deutschland?
      Hier ist ausschließlich der deutsche Staat, die organisierte deutsche Industrie gemeint, die ( in diesem Zusammenhang ) einen ihrer besten langjährigen "Wirtschaftspartner" zu schützen versuchten, obwohl seine Verbrechen weltweit bekannt waren.
      Warum haben sie so etwas getan? Weil sie weiterhin auf gute Geschäfte mit ihm hoffen durften. Und woraus bestanden diese "Geschäfte"? Aus der Lieferung einer fast kompletten Giftgasfabrik und ähnlichen "friedlichen" Dingen.
      Gerade in diesem Zusammenhang, und, vor allem , wenn alle vermuten konnten, gegen WEN er dieses Gas einsetzen wollte ( und daraus hat er ja nie ein Geheimnis gemacht! :eek: ), sollten sich ausgerechnet deutsche Industrievertreter hüten, solche Waffen an solche Unmenschen zu liefern.

      Gewiss, wäre das für sie ein selbsterschaffener "Standortnachteil", ein selbstauferlegtes Tabu, jedoch moralisch, für sich selbst, für ihr Ansehen in der Welt, hätten sie nur zu gewinnen.

      Aber nein - Geld stinkt eben nicht. Sie bauten ihm nicht nur die Fabrik - sie lieferten ihm auch das komplette Know-How. Und es war kein Einzelfall.
      So vorher schon geschehen in Lybien - dieselben Sachen.

      Und dann kommt diese Regierung und versucht alle ihre politischen Spielchen, um den Schlächter von Baghdad zum Wohle der deutschen Giftgaslieferanten an der Macht zu erhalten.
      So war das Poisting gemeint, und nicht anders.

      Wenn dir da etwas nicht kosher erscheint - versuch es zu entkräften.

      Aber hör endlich auf, mir Sachen unterschieben zu wollen, die du von mir niemals hören würdest. :O
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:00:49
      Beitrag Nr. 865 ()
      @nichtdie,

      das Zyklon B wurde nicht von DEGUSSA selbst, sondern von der damaigen Tochterfirma DEGESCH hergestellt. Inwieweit das damalige Managment darauf Einfluss hatte, sei mal dahingstelt.
      Es ist meines Erachtens lächerlich nun eine Kapitalgesellschaft zu verurteilen, da die wirklich Verantwortlichen aus Altersgründen nicht mehr zur Rechenschaft zu ziehen sind. Es dürfte Dir auch entgangen sein, daß gerade DEGUSSA sehr viel zur Wiedergutmachung der Greuel des 3. Reiches beigetragen hat, mehr als jede andere deutsche Firma, die als Zulieferer der Wehrmacht Milliarden verdient hat.
      Denk einfach mal an Flick oder Krupp. Wo bleiben da die Aufschreie nach Wiedergutmachung?
      Alle Firmen, die aus unserer unseligen Ära als Profiteure hervorgegangen sind, hätten sich an dem Denkmal beteiligen müssen, und zwar AUSSCHIESSLICH diejenigen.
      Wenn Herr Spiegel oder andere, die Gedenkstätte aus genau diesem Grund nicht besuchen oder den guten Willen zur teilweisen Wiedergutmachung nicht erkennen wollen, sollen Sie einfach zuhause bleiben.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:09:34
      Beitrag Nr. 866 ()
      Bitte helft mir mal bei der Beantwortung dieser mich quälenden Fragen

      Bin ich Antisemit, wenn ich die Politik Israels geißle :confused:

      Bin ich Antisemit, wenn ich nicht nachvollziehen kann, dass der deutsche Steuerzahler der Jüdischen Gemeinde in München ein Gemeindezentrum finanziert :confused:

      Bin ich Antisemit, wenn ich das Mahnmal in Berlins als überdimensioniert erachte :confused:

      Bin ich ein Antisemit, wenn ich in dem arroganten Friedman einen Kotzbrocken sehe :confused:

      Friedman jedenfalls fordert wie selbstverständlich eine zweite Chance :(

      Und das soll für Hohmann nicht gelten :confused:

      Eine komische Welt, die uns die Politik da aufoktroyieren will :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:15:33
      Beitrag Nr. 867 ()
      @schnauze:
      es ist schon ein Kreuz hier mit euch "Kreuzrittern" -
      wenn du meine Beiträge lesen würdest, wüßtest du, daß ich die Angelegenheit mit Degussa lächerlich fand.
      Obwohl ich Bedenken der Opfer nachvollziehen würde, so muß ich sagen, sie wären rein emotional, nicht rational.
      Und wenn sich alle Konzernnachfolger am mahnmal engagieren sollten, würde ich das nur begrüßen.
      Ob ein Herr P. Spiegel dann die Gedenkstätte besuchen würde oder nicht, ist mir absolut schnuppe.

      Falls sich jedoch dein Posting auf #844 bezieht, so habe ich hier nicht Degussa gemeint. Sondern alle deutschen Chemie-Konzerne, denen ein solches "Engagement" in Ländern, deren erklärte Politik darin besteht, die restlichen noch lebenden Opfer der Naziverfolgung in Israel mit Hilfe der Giftgasgeschosse aus den von deutschen Firmen gebauten Giftgas-Fabriken zu liquidieren, moralisch mehr als übel zu gesicht steht.
      Und der deutschen Politik ebenso, die unter fadenscheingen Gründenangaben diese "Wirtschaftsförderung" weiterhin betreiben wollte. :eek:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:17:56
      Beitrag Nr. 868 ()
      @hwzock:
      wenn dich keine anderen aktuell brennenden Probleme dieses Landes beschäftigen als die von dir genannten, so würde ich vermuten, du hättest mit deiner "Selbstbezichtigung" recht. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:20:14
      Beitrag Nr. 869 ()
      Merke, Du weißt auch NICHTDIE geringsten Antworten :(
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:20:40
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:25:03
      Beitrag Nr. 871 ()
      :laugh:

      Schauze, da is was dran ;)
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:27:40
      Beitrag Nr. 872 ()
      @hwzock:
      #849
      du suchst doch keine Antworten! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:28:16
      Beitrag Nr. 873 ()
      Wenigstens NICHTDIE - Deine :p
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:31:32
      Beitrag Nr. 874 ()
      @schnauze, #850:

      na dann bin ich ja beruhigt, daß Schily jetzt am Strand von Tel-Aviv die deutsche Innepolitik gestaltet.:laugh:

      Wird der Bau am Spreebogen jetzt fremdvermietet? :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:32:44
      Beitrag Nr. 875 ()
      @hwzock:
      gar keine! :D
      Für dich steht es schon fest! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:33:10
      Beitrag Nr. 876 ()
      Merke, ihr wisst auch keine Antworten auf meine Fragen :cry:

      Nix für ungut - hätt ja sein können :(
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:36:37
      Beitrag Nr. 877 ()
      @hwzock:
      schreib doch eine email an Hohmann - der kennt sich sicher aus! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:38:58
      Beitrag Nr. 878 ()
      Du scheinst wirklich Deinen Nick zu Recht zu tragen und NICHTDIE geringste Ahnung zu haben :(
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:39:06
      Beitrag Nr. 879 ()
      und täglich kann man erleben, wie beschränkt manche Bürger doch sind:

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,273956,00.h…

      :cry: :cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:40:58
      Beitrag Nr. 880 ()
      @hwzock:
      ich habe dir deine "Frage" schon beantwortet :kiss:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:43:21
      Beitrag Nr. 881 ()
      @nichtdie,#854,

      Klar.;)
      Das Innenministerium wird jüdischen Aussiedlern aus aller Herren Länder zur Verfügung gestellt. Umsonst natürlich.
      :laugh:
      Desweitern plädiere ich auch bei führenden Politikern für Teilzeitjobs mit entsprechend geringeren Vergütungen.
      Oder noch besser, Politik in Heimarbeit. Wäre genausowenig effizient, nur billiger.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:45:10
      Beitrag Nr. 882 ()
      Ich versuchs noch mal, wenn neue Gäste hier sind :(

      Tschö
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:50:19
      Beitrag Nr. 883 ()
      @schnauze:
      wenn man den Faden weiterspinnt, könnte dann die gesamte Bundesregierung nach Tel-Aviv umziehen.
      Die Bevölkerung würde wohl folgen.
      Das warme Klima, der Sonnenschein und die körperliche Nähe zu den Palestinensern würde manchem der deutschen 65%-EU-Umfrage-Tätern sicherlich gut tun :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:57:45
      Beitrag Nr. 884 ()
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 10:59:21
      Beitrag Nr. 885 ()
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 11:00:45
      Beitrag Nr. 886 ()
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 12:31:58
      Beitrag Nr. 887 ()
      Vorbemerkung der SWG: Die Deutschen sind wohl doch ein Tätervolk?

      © JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/03 14. November 2003

      "Dann wäre der Wirbel grundlos"
      Dokumentation: Warum die Tagesschau im Fall Hohmann Entlastendes unterschlägt
      Moritz Schwarz

      Warum hat die Tagesschau, nach eigenem Bekunden das Bollwerk der Seriosität unter den deutschen Nachrichtensendungen, die Passage in Martin Hohmanns Rede, "die Juden sind kein Tätervolk", nicht ein einziges Mal in ihrer Berichterstattung um 20 Uhr erwähnt? Ein Anruf in der Hamburger Redaktion sollte Klarheit bringen. Ein junger Mann, Mitglied der Redaktion, nahm den Hörer ab - die JUNGE FREIHEIT dokumentiert den Gesprächsmitschnitt:

      Guten Tag, wir verfolgen seit Beginn des Streites um Hohmann die Berichterstattung der Tagesschau. In Ihrer Sendung berichten Sie, Hohmann habe gesagt, man könne die "Juden mit einiger Berechtigung als Tätervolk bezeichnen", Sie haben aber kein einziges Mal dargestellt, daß er - nur wenige Zeilen später - sagt: "weder Deutsche noch Juden sind ein Tätervolk". Warum?

      Tagesschau: Hohmann hat Deutsche und Juden gleichgesetzt.

      Ja, aber er hat die Juden ausdrücklich nicht als "Tätervolk" bezeichnet.

      Tagesschau: Die Deutschen sind ein Tätervolk, ergo sind die Juden bei einer Gleichsetzung auch ein Tätervolk.

      Dann können Sie Hohmann ja vorwerfen, daß er die Deutschen nicht als Tätervolk gelten lassen will. Sie haben sich aber in Ihrer Sendung dafür entschieden, Hohmann vorzuwerfen, daß er die Auffassung vertrete, die Juden als Tätervolk betrachten zu können - das aber lehnt er laut Redetext schlußendlich unbedingt ab.

      Tagesschau: Ich weiß, ich habe die Rede gelesen, es kommt aber auf Hohmanns Logik an, und die besagt, daß die Juden ein Tätervolk sind.

      Nur wenn man sich bestimmte Maßstäbe zu eigen mache, die Hohmann sich ausdrücklich nicht zu eigen machen will.

      Tagesschau: Die Deutschen sind nun mal ein Tätervolk, also müssen nach Hohmanns Logik die Juden auch eines sein.

      Das ist Hohmanns Logik, aber nicht seine Schlußfolgerung. Hohmanns Logik läßt doch zwei Schlußfolgerungen zu: Beide Völker sind Tätervölker, oder keines von beiden ist ein Tätervolk. Glauben Sie nicht, daß Sie also in Ihrer Berichterstattung Hohmanns Logik mit Ihrer Art, sie zu interpretieren, gekoppelt haben, ohne dies dem Zuschauer deutlich zu machen?

      Tagesschau: Nein, die Schlußfolgerung ergibt sich zwingend aus Hohmanns Rede.

      Sie scheinen über Hohmanns Meinung besser Bescheid zu wissen als er selbst. Die Tageschau ist eine Nachrichtensendung, die Fakten präsentieren soll, und kein Polit-Magazin, das Meinungsbildung betreibt. Sind Sie gegenüber Ihren Zuschauern nicht verpflichtet, alle Fakten - das heißt, alle relevanten Zitate der Rede - zu präsentieren, damit der Zuschauer sich selbst ein Bild machen kann?

      Tagesschau: Wir haben alle relevanten Fakten präsentiert, da Hohmanns Absicht eindeutig aus der Rede hervorgeht.

      Bitte leiten Sie unseren Protest gegen diese Vermischung von Berichterstattung und Wertung an Ihre Chefredaktion weiter.

      ***

      Am vergangenen Sonntag wurde dann in den ARD-Sendungen "Presseclub" und "Sabine Christiansen" festgestellt, daß Hohmanns Rede schon deshalb unsinnig und verdächtig sei, weil doch, anders als der hessische CDU-Politiker intendiere, niemand ernsthaft behaupte, die Deutschen seien ein "Tätervolk". Über diesen radikalen Kurswechsel bei der ARD erstaunt, rief die JF erneut bei der Tagesschau an. Diesmal meldet sich eine junge Dame. Das Gespräch nahm bald eine überraschende Wendung:

      Guten Tag, wir haben bereits vor Tagen mit einem Ihrer Kollegen gesprochen.

      Tagesschau: Welche Mitarbeiter in der Redaktion sind, hängt davon ab, wer gerade Dienst hat.

      Dann können Sie uns vielleicht Auskunft geben: Im Fall Hohmann hat die Tagesschau immer wieder berichtet, der CDU-Politiker habe gesagt, man könne die Juden als "Tätervolk" bezeichnen. Unterschlagen haben Sie aber, daß er diese Ansicht für seine eigene Person ausdrücklich von sich weist.

      Tagesschau: Die ganze Rede läuft auf die Tätervolk-These hinaus, erst am Schluß kommt der Satz, auf den Sie anspielen. Im großen und ganzen hat er es also schon gesagt.

      Die Deutung der Rede müssen Sie als seriöse Nachrichtensendung schon dem Zuschauer überlassen.

      Tagesschau: Hohmann hat sich doch für seine Rede entschuldigt, das ergibt dann doch keinen Sinn.

      Eben.

      Tagesschau: Gut, aber wenn er das tatsächlich so gesagt hat, dann, ... das ist ... warum verliert man dann überhaupt ein Wort darüber? Der ganze Wirbel, den auch die Politiker machen, wäre dann völlig grundlos.

      Eben.

      Tagesschau: Das ergibt aber keinen Sinn, er wird es also schon so gesagt haben.

      Haben Sie die Rede gelesen?

      Tagesschau: Nein, aber natürlich Ausschnitte. Ich kann leider nicht sagen, warum wir das in der Redaktion so angepackt haben. Ich schreibe mir Ihren Einwand einmal auf und gebe ihn weiter.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 13:34:39
      Beitrag Nr. 888 ()
      ja ja, die Junge Freiheit... Die Vorkämpfer gegen den Antisemitismus :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 13:37:37
      Beitrag Nr. 889 ()
      Aber recht haben sie trotzdem.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 13:41:23
      Beitrag Nr. 890 ()
      nichtdie,

      tja, es war wohl unvermeidlich, dass Du mit Nettigkeiten wie „der anscheinend latent vorhandene Minderwertigkeitskomlex bei Leuten wie dir“ (was sind den Leute wie ich?) und „deinen kleinen Vorurteilen“ rüberkommst. Derlei Beißreflexe werden gewöhnlich ausgelöst, wenn das Unterbewusstsein eines Menschen diesen vor seelischen Erschütterungen schützen möchte, weil etwa die Aufdeckung der Lügenhaftigkeit einer Grundsatzhaltung oder eines ganzen Lebensentwurfs droht. Ich sage nicht, dass derart „Großes“ bei Dir vorliegt, aber besagte Reflexhaftigkeit ist unübersehbar.

      Was ich Dir nun nicht ersparen kann, das ist die Sichtbarmachung der Dein Posting weitgehend durchziehenden Unlogik und Deiner idologischen Verblendung und Verbohrtheit, die sich in #844 nur ein weiteres Mal manifestiert haben..

      Also, gehen wir´s an:

      Ich: Alles bestens. Würdest Du immer so schreiben, erfreutest Du Dich sicher großer " Beliebtheit" hier an board.

      Du: es liegt mir nichts, wirklich nicht im Entfernsten etwas, daran, hier " beliebt" zu sein. Weder von dir, noch von anderen.

      Das war zum Aufwärmen. Du hast schon im kleinen Schwierigkeiten, den Sinn von Sätzen zu erfassen, die andere schreiben. Ich brauche wohl kaum zu sagen, daß zwischen der von mir vermuteten Wirkung und der von Dir verstandenen Unterstellung einer Zielsetzung, die Du angeblich hättest, ein Unterschied besteht, und zwar ein deutlicher.
      Jetzt klar, oder muß ich´s noch einfacher erklären?

      So, und nun zu Wichtigerem:

      Ich schrieb:
      "Normalerweise" läßt Du keine Gelegenheit aus, um dem deutschen Staat, seiner Gesellschaft und seinen Menschen, seien es Einzelne oder Grupp(ierung)en jeglicher Couleur und Größe, einen " drüber" zu geben, sie mit Häme und Spott zu überziehen, als moralisch verkommen, undankbar und unzuverlässig zu bezeichnen.

      Und führte als Beispiel an:

      #4 von nichtdie 18.09.03 16:41:51
      Naja, Rußland hat bekanntermaßen ja auch versucht, zusammen mit Frankreich und Deutschland seine " schützende Hand" über Saddam Hussein zu halten, u.z. aus dem selben Grund, was aber nicht funktioniert hat.
      Mal sehen, wann die Amis in Turkestan einmarschieren...


      Nochmal zur Wiederholung: ...dem deutschen Staat, seiner Gesellschaft und seinen Menschen, seien es Einzelne oder Grupp(ierung)en jeglicher Couleur und Größe...
      Ich habe hier vier Adressaten genannt, soweit verstanden?

      Was schreibst Du dazu?
      Niemals wäre es mir in den Sinn gekommen, mich über das deutsche Volk und die meisten Menschen in diesem Lande abfällig oder " mit Häme" zu äussern.

      In diesem Falle nicht „über das deutsche Volk und die meisten Menschen in diesem Lande“, das ist richtig, aber über Deutschland, d.h. den deutschen Staat insgesamt.
      Und das ist einer der vier genannten Adressaten. Kannst Du mir folgen?

      Nichtdie, Du bist einer derjenigen Zeitgenossen, die es fertig bringen, wenn man neben ihnen auf einen knatschblauen Himmel zeigt, zu fragen: Wo siehst Du hier blau?
      Deine Behauptung, daß Deutschland (u.a.) seine schützende Hand(! ) über Saddam Hussein gehalten habe, ist eine Ungeheuerlichkeit. Sie impliziert nämlich in logischer Konsequenz, daß wir hierzulande ein moralisch völlig verrottetes Regime („Regierung“ wäre zu positiv) hätten, bereit und fähig zur Kumpanei mit einem Massenmörder und als solches eine Gefahr für die freie Welt. Alles nur logisch weitergedacht, es ergibt sich eins aus dem anderen.
      Man kann über Schröder vieles sagen, was ihn zurechtstutzt auf das, was er ist – ein kleiner, opportunistischer, prinzipienloser Karrierist -, aber Deine Unterstellungen sind von einer ganz anderen Dimension.
      Dies alles kann nur jemandem einfallen, der eine so erkennbar vernagelte Weltsicht hat wie Du, nachzulesen in unzähligen Postings rund um das Thema Israel, nämlich die des „wer nicht für uns ist (Israel), ist gegen uns“. Und an allen Ecken und Enden blitzt Deine Obsession in Hinblick auf Deutschland auf, das für Dich in allererster Linie das Land ist, aus dem die Mörder der Juden im Dritten Reich kamen: wie sonst kämest Du über die Begriffe (nicht beabsichtigte) „Beliebtheit“ und „Gleichgesinnte“ sofort wieder zu „Führer“ und „Gefolgschaft“!

      Übrigens ist die Stelle, in der sich diese Begriffe finden, auch ein schönes Beispiel für Deine Manier, anderen, d.h. auch Usern hier, mal eben einen kleinen Tritt unter die Gürtellinie zu geben:

      Es ist ein Diskussionsboard, und ich schreibe hier meine Meinung, wie die meisten anderen. Manchmal finde ich Gleichgesinnte, manchmal nicht. So ist das nun mal im Leben. Ich brauche keinen " Führer" , und ich brauche keine Gefolgschaft.
      Solltest du andere Intentionen haben müßtest du dich selbst fragen, ob du hier gut aufgehoben bist.


      Tja, welche Intentionen könnten das wohl sein? Eben noch sind die Begriffe „Führer“ und „Gefolgschaft“ gefallen.
      Du machst das geschickt, das muß man schon „anerkennen“. Nichts konkret behaupten, einfach nur fragen....

      Ist es übrigens nicht eine Masche, die man auch Hohman vorgeworfen hat?

      Um nun doch mal langsam zum Schluß zu kommen – in einem habe ich tatsächlich Deine Sicht der Dinge in Sachen Irak:
      Teile der deutschen Wirtschaft haben verbrecherisch gehandelt. Gegen sie hätte ganz anders ermittelt und vorgegangen werden müssen; harte Strafen und umfassende Aufklärung hätten folgen sollen.
      Daß die Politik versäumt hat dies zu veranlassen, werte ich aber erheblich anders als Du:
      Es ist ein schwerer Fehler, ein unentschuldbares Versäumnis, auch ein moralisches Armutszeugnis, ja, sogar dieses, aber es ist kein kalkuliert verbrecherisches Handeln, kein politischer Masterplan: Schröder und seine Regierung haben nicht ihre „schützende Hand“ über Saddam Hussein gehalten.
      Diese Deine Behauptung ist böswilliger Unsinn. Und die Teile der Industrie, die sich so verhalten haben wie beschrieben, und die deutsche Politik in einen Topf zu werfen – und das tust Du (siehe unten) – , ist es ebenso.

      Zum Schluß die Stelle, an der Du dergestalt äußerst, damit die anderen Leser nicht blättern müssen:

      Hier ist ausschließlich der deutsche Staat, die organisierte deutsche Industrie gemeint, die ( in diesem Zusammenhang ) einen ihrer besten langjährigen " Wirtschaftspartner" zu schützen versuchten, obwohl seine Verbrechen weltweit bekannt waren.
      Warum haben sie so etwas getan? Weil sie weiterhin auf gute Geschäfte mit ihm hoffen durften. Und woraus bestanden diese " Geschäfte" ? Aus der Lieferung einer fast kompletten Giftgasfabrik und ähnlichen " friedlichen" Dingen.
      Gerade in diesem Zusammenhang, und, vor allem , wenn alle vermuten konnten, gegen WEN er dieses Gas einsetzen wollte ( und daraus hat er ja nie ein Geheimnis gemacht! ), sollten sich ausgerechnet deutsche Industrievertreter hüten, solche Waffen an solche Unmenschen zu liefern.

      Gewiss, wäre das für sie ein selbsterschaffener " Standortnachteil" , ein selbstauferlegtes Tabu, jedoch moralisch, für sich selbst, für ihr Ansehen in der Welt, hätten sie nur zu gewinnen.

      Aber nein - Geld stinkt eben nicht. Sie bauten ihm nicht nur die Fabrik - sie lieferten ihm auch das komplette Know-How. Und es war kein Einzelfall.
      So vorher schon geschehen in Lybien - dieselben Sachen.

      Und dann kommt diese Regierung und versucht alle ihre politischen Spielchen, um den Schlächter von Baghdad zum Wohle der deutschen Giftgaslieferanten an der Macht zu erhalten.
      So war das Poisting gemeint, und nicht anders.

      Wenn dir da etwas nicht kosher erscheint - versuch es zu entkräften.

      Aber hör endlich auf, mir Sachen unterschieben zu wollen, die du von mir niemals hören würdest.



      Ich brauchte Dir nichts zu unterschieben – Du hast Dich selbst schon klar genug ausgedrückt.


      ViccoB.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 13:51:06
      Beitrag Nr. 891 ()
      Kaum ist man mal einige Zeit nicht hier, und schon geht`s ab.

      Ach, wie eingeschränkt ist das Sichtfeld der Leute, die 40% der Bevölkerung, die gegen einen Rausschmiß von Hohmann waren, gleichsetzen mit einer Zustimmung zu seiner Rede. :rolleyes: Wie simpel und dumm...

      Wie einfach ist doch die Welt: Willst du nicht mein Bruder sein, so schlag` ich dir den Schädel ein. Panorama sei dank, dass es nur zwei Seiten gibt: Gute und Schlechte. Die Schlechten haben übrigens jederzeit auch volle Redefreiheit! Ist das nicht per se albern? :laugh:

      Semikolon, ich warte noch auf meinen Tarnnamen! Meine Berichte über verdächtige Nachbarn, die beim Erwähnen des Namens "Hohmann" erblassten und schnell die Tür schlossen, sind fertig. :)
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 14:12:16
      Beitrag Nr. 892 ()
      @Vicco:

      ich sehe, daß du kopieren kannst. :D

      Du hast mein Posting wiederholt, mehr nicht. :D

      Du hast es zwar zerlegt, aber du hast es nicht widerlegt :laugh:

      Weil du es nicht kannst.

      Ich kann dir beweisen, daß die Bundesregierung sehr wohl wußte, was da ausgeführt wurde und was da gebaut werden sollte. Und da ich der Meinung bin, daß Schröder nicht nur ein farbloser Opportunist, sondern auch ein "Hündchen" der Großkonzerne ist ( und seine ganze Politik gibt mir Recht ), wie könne man dann von dieser Regierung erwarten, daß sie gegen die Interessen der Konzerne handle?
      Deswegen war für mich, und nicht nur für mich, die Kampagne der Schröderclique um den Irakkrieg nichts als eine Posse. Er war ziemlich schnell dabei, deutsche Truppen in den Hindukusch zu entsenden. Weil die deutschen Großkonzerne keine "geschäftsschädigende" Wirkungen davon sahen. Als es um den Irak ging, als es darum ging, den Schlächter von Baghdad, mit dem man soviele gute Geschäfte machte, in die Wüste zu schicken ( regime change ), da fuchtelten die Chemie- und Anlagenbauer plötzlich mit den
      "Pace"händen. Plötzlich waren dieselben Leute, die vorher dem Diktator mit der Duldung der Bundesregierung die schrecklichsten Chemiewaffen geliefert hatten, alles fanatische Pazifisten, und Schröder vorne weg.

      Deswegen kann ich deinen eigenen Satz nur unterstreichen:

      "wir haben hierzulande eine moralisch völlig verrottete Regierung , bereit und fähig zur Kumpanei mit einem Massenmörder ", wenn es sich geschäftlich lohnt! :cry:

      Auf den völlig wirren ersten Teil deines postings werde ich lieber nicht eingehen, da ich kein hier im Internet praktizierender Psychotherapeut bin und für die geitigen Exkremente anderer nicht zuständig :laugh:

      Ich weiß - dir fehlt Sep.

      Er hatte immer die Geduld aufzeigen können, deine "hochgeistigen Ergüße" zu durchforschen.

      Mir scheint das nicht notwendig zu sein. Du mußt mit deinen Komplexen schon alleine fertig werden. :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 14:16:16
      Beitrag Nr. 893 ()
      Schröder ist gegen den Irak-krieg gewesen, weil er die Wahl gewinnen wollte.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 14:23:41
      Beitrag Nr. 894 ()
      @newnoise:
      das stimmt so nicht ganz :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 14:26:47
      Beitrag Nr. 895 ()
      @nichtdie

      aha. wie kommst du darauf?

      Wollen nicht Politiker in erster Linie Wahlen gewinnen?
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 14:31:30
      Beitrag Nr. 896 ()
      Er hätte die Wahl auch gewonnen, wenn er für den Irakkrieg gewesen wäre.

      Es ist seiner Regierung doch schon vorher gelungen, der breiten Öffentlichkeit die absolute Notwendigkeit der "Ostfront" am Hindukusch zu verkaufen. :laugh:

      So, wie diese Regierung die Medien manipuliert, wäre für ihn ein leichtes, uns von der absoluten Notwendigkeit des Regime change in Baghdad zu überzeugen, wenn es, wie bereits gesagt, den Interessen der Großkonzerne dienen würde. Aber diese hatten ihn von der geschäftsschädigenden Wirkung der Entmachtung von Saddam überzeugt.
      Deswegen wurde Schröder "Pazifist". :D

      Die ganzen Pacedemonstranten müssen sich ziemlich verarscht vorkommen.
      :cry:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 14:34:26
      Beitrag Nr. 897 ()
      @nichtdie

      Glaube ich nicht. Es ist wesentlich leichter in Deutschland eine Wahl gegen einen krieg zu gewinnen als mit einem Krieg.

      Und so knapp, wie es am Ende ausging, hätte er locker verloren wäre er für den Krieg gewesen.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 14:37:23
      Beitrag Nr. 898 ()
      mir egal warum schröder es gemacht hat - es war richtig !

      ein gewisses schwimmen ohne schwimmreifen in tiefere gewässer hat noch nie geschadet.

      vielleicht gelingt es auch in bezug auf die "hohmann-affaire" - mal sehen wie die cdu damit fertig wird.

      auch hier war richtig das sie der "neuen rechten" einen schlag in die eier versetzt hat.

      der holocaust, juden und schuldfrage werden jetzt weiter außerhalb der cdu diskutiert werden.

      diese themen sind gesellschaftliche themen und keine die sich eine unserer volksparteien unterwerfen sollte.

      richtig ist das diese themen jetzt in den diversen medien, in den boards usw. mal wieder durchgekaut werden - wenn es sein muß immer wieder und immer wieder - bis sich alle seiten dermaßen abgearbeitet haben das ein normaleres verhältnis der deutschen zu ihrer vergangenheit einstellen kann und die grenzen schuldbedingter gesellschaftlicher verantwortlichkeit abgesteckt sind.

      wird aber noch dauern.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 14:44:19
      Beitrag Nr. 899 ()
      @newnoise:

      spricht jemand vom Krieg in Afghanistan? Oder ist es keiner? was hat dann general Günzel dort 2 Jahre gemacht? :cry:

      Auch der mit einer deutschen Beteiligung ausgeführter Irakkrieg wäre in den opportunen populistischen Medien als "menschenlebenrettend", "friedensbringend" und gerecht verkauft worden. Mehr noch - jeden Tag würden wir den Spruch "Wir sind alle Amerikaner" in den Medien zu hören bekommen.

      Außerdem war Gott auf Schröders Seite - pünktlich zur Wahl wurde Ostdeutschland geflutet :laugh:
      Und Schröder konnte seine Gummistiefel schneller anziehen als Eddy :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 14:56:52
      Beitrag Nr. 900 ()
      @eierdieb

      "und die grenzen schuldbedingter gesellschaftlicher verantwortlichkeit"

      Entschuldige, aber das ist doch schwachsinn.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 14:57:30
      Beitrag Nr. 901 ()
      nichtdie,

      mein eigener Satz enthielt ein hätten, kein haben!

      Zum zentralen Teil Deines Postings: Ja, beweise es mir!

      Es dürfte sehr, sehr schwierig sein zweifelsfrei zu ermitteln, wer in der Regierung wann wieviel gewußt hat.
      Ich glaube zwar in der Tat selbst, daß Schröder & Co. einiges (eine Menge?) über die Aktivitäten der deutschen Firmen gewußt haben, bevor sie aufgedeckt wurden. Aber welche Bewertung dafür ist nun angemessen?

      Ich habe mich gedanklich immer mit dem Phänomen der Gleichgültigkeit und des mangelnden Interesses auf seiten der Politik(er) beschäftigt. Man braucht nur diverse Fernsehmagazine zu verfolgen, dann erhält man eine Unzahl von Beispielen für unterlassenes Handeln, für das Nicht-abstellen von Mißständen, für eklatante Versäumnisse.
      Oder ein Beispiel aus der Justiz, tatsächlich passiert: Was soll man von einem Staatsanwalt halten, der einen mutmaßlichen schweren Gewaltverbrecher wieder aus der U-Haft entläßt (entlassen muß), da die gesetzlich zulässige Höchstdauer überschritten wurde, ohne daß die Ermittlungen zu einer konkreten Anklage führten? Der sich vor die Presse stellt und Personalmangel bzw. Aktenberge mit anderen Verfahren, die nicht rechtzeitig abzuarbeiten sind, als Begründung anführt - mit ungerührtem Gesicht? Der nicht auf die Idee kommt, daß ein solcher Fall Priorität haben muß, meiner Meinung nach?

      Ich will damit sagen, daß ich weiterhin nicht von einem "kalkuliert verbrecherischen Handeln bzw. politischen Masterplan" ausgehe, sondern von einem schweren und - in der Tat unentschuldbaren - Versäumnis, dem allerdings eine Geisteshaltung zugrundeliegt, die mir, als "normalem Menschen" im "normalen Alltag", fremd ist.


      Zum Schluß:

      Möchtest Du nicht selbst in die Fußstapfen Deines Großmeisters Sep treten? Noch scheinen sie ja ein wenig groß, aber nichts ist unmöglich - Toyota...

      Nein, Sep "fehlt" mir nicht; er und ich, wir hatten uns lange Zeit - mit einer einzigen kurzen Ausnahme - nicht mehr "unterhalten".


      Vicco
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 14:59:07
      Beitrag Nr. 902 ()
      @nichtdie

      hast du dafür auch anhaltspunkte?

      Für mich war das flüchten von Schröder in eine Anti-kriegshaltung ganz klar Wahl-bedingt.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:04:53
      Beitrag Nr. 903 ()
      selbst der begriff "krieg" ist durch seinen inflationären gebrauch genau wie z.b. "schwere gefechte" mehr oder weniger sinnentleert worden.

      im strengeren sinne gibt es keinen krieg mehr in afghanistan - es gibt punktuell unruhen und es gibt gebiete mit verstärkter Insurgententätigkeit - das wars dann auch schon - und selbst davon ist unserer glorreiche bundeswehr weit entfernt.

      sollte es jemals zu bedeutenden kampfhandlungen kommen und die gefahr bestünde unsere glorreiche truppe würde involviert werden, würden wir wohl die amis bitten mit "daisy cuttern" die sache zu bereinigen.

      vielleicht gibt es auch ein szenario welches sich um gefallene "helden" ranken könnte - keine ahnung, allerdings würde ich die variante "aus dem staub machen" bevorzugen.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:07:42
      Beitrag Nr. 904 ()
      @Vicco:
      du brauchst nicht mal viel zu recherchieren - alle Exporte in den Irak müssen und werden auf das Genaueste vom Handels-, Wirtschafts- und Außenministerium geprüft und genehmigt.
      Naiv, wer hier nicht Böses ahnt :D

      Und das Einleiten der "fruchtbaren Handelsbeziehungen" ist bei allen Schröderreisen ins Ausland wie immer "Chefsache", siehe die letze Reise in die arabischen Länder. :D

      Als es mit Lybien rauskam - dachte ich noch - Zufall.
      Aber in diesem Falle muß man schon sagen - da steckt Methode dahinter :cry:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:11:12
      Beitrag Nr. 905 ()
      @eierdieb:
      kein "wirklicher" Krieg in Afghanistan? :O

      Dann frag mal den geschaßten Günzel, ob er da mit seiner KSK mit den Talibs und den al-Qaida-Leutchen lediglich Murmeln gespielt hat :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:15:03
      Beitrag Nr. 906 ()
      @newnoise:
      wofür brauchst du Anhaltspunkte?

      Deutschland war nach Rußland und Frankreich für das inzwischen gestürzte Regime an der Tigris der Handelspartner Nr. Drei.:cry:

      Die deutsche Industrie wäre wohl schlecht beraten, ihre eigenen florierenden Geschäftsbeziehungen durch einen Machtwechsel zu gefähden. :eek:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:15:09
      Beitrag Nr. 907 ()
      879 #

      :laugh: :laugh:

      nicht wirklich !

      die verantwortlichkeit unserer jetzigen nachkriegsgesellschaft ist eindeutig gegeben in der umgehensweise mit der schuld unserer vor-oder väter.

      wir haben den mist den man vor 60 jahren im namen deutschlands anrichtete moralisch zu verwalten - wir sind gefordert die damalige schuld nicht verwässern zu lassen durch eine relativierende geistesrichtung, die nicht in der lage ist diese schuld ohne wenn und aber anzuerkennen und trotzdem selbstbewußt ein unangemessenes anmahnen dieser schuld durch z.b. das ausland (z.b. die "berlusconi-affaire") abzuwatschen.

      würde jemals diese "schuld-verwaltung" durch typen wie hohmann und die sogn. "neue rechte" aufgeweicht werden können indem sie staatstragende funktionen infiltriert dann würde ich sagen sollte man sich gedanken machen ob man nicht die koffer packen sollte.

      eine innergesellschaftliche diskussion über diese themen sind dagegen notwendig und sollten sozusagen permanent stattfinden, aber unsere staatlichen institutionen sollten von jeglicher diesbezüglichen diskussion frei sein, hier sollte eine eindeutige haltung möglichst für die "ewigkeit" geltung haben.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:17:27
      Beitrag Nr. 908 ()
      884 #

      sorry vielleicht ein mißverständnis - bezog das statement auf die situation jetzt und nicht von vor 2 jahren - da war krieg - ohne zweifel - ein staat wurde besiegt, ein regime gestürzt.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:19:18
      Beitrag Nr. 909 ()
      Und wo war unser "Friedenskanzler" damals? Noch heute steht die deutsche "Ostfront" wacker am Hindukusch :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:21:12
      Beitrag Nr. 910 ()
      885 #

      sorry, aber die deutsche verweigerungshaltung in bezug auf den irakkrieg - kurz gesagt auf einen befehl der deutschen großindustrie an unseren verehrten bundeskanzler zu reduzieren - ist mit verlaub - schwachsinn - so bedeutend waren die geschäfte in den letzen 15 jahren - nachweislich - nicht.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:22:40
      Beitrag Nr. 911 ()
      @eierdieb

      "wir haben den mist den man vor 60 jahren im namen deutschlands anrichtete moralisch zu verwalten"

      Das sehe ich anders. Und das sollte man in der Tat gesellschaftlich diskutieren, aber das wird leider nicht gemacht.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:25:32
      Beitrag Nr. 912 ()
      Warum sollten die potentiellen Wähler, die ja angeblich den Schröder wegen der Absage an den Irakkrieg nochmal in den Kanzlersessel gehievt haben, die Irakis, die man "beschützen" wollte ( lebende Schilde - wir erinnern uns! ) mehr lieben als die Afghanen, die es mit deutscher Hilfe deutlich "härter" erwischt hat? :cry:

      Warum war und ist der Afghanistankrieg so gerecht, und der gegen den Massenmörder von Baghdad plötzlich nicht mehr?

      Wenn man sich das beantwortet, dann kommt man zu dem einzigen Ergebnis - es war eine inszenierte Posse zum Wohle der Großindustrie! :eek:

      Man könnte natürlich entgegnen - Schröder ging es um Arbeitsplätze... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:29:52
      Beitrag Nr. 913 ()
      @nichtdie

      Zwischen dem Irak-krieg und dem Afghanistan-Einsatz gibt es erhebliche Unterschiede.

      Der Afghanisten-Einsatz war völkerrechtlich legitmiert, der Irak-krieg zumindest fraglich. Außerdem ging es in Afghanistan um Terrorbekämpung, um Al-quaida auzuschalten, im Irak war so etwas vor dem krieg nicht zu finden.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:32:01
      Beitrag Nr. 914 ()
      890 #

      okay deine meinung.

      meine meinung : wer die zuschreibung "deutscher" für sich inanspruch nehmen will - selbst wenn er vorher türke war - ist gefordert sich mit dieser schuld auseinander zusetzen, diese schuld anzuerkennen auch wenn er sie nicht mag - ähnlich wie man anerkennen sollte das man eine glatze bekommt - diese "schuld" ist ein teil dieses "deutschseins".

      wer diese schuld relativieren will - nicht anerkennen will handelt wie jemand der sich nur mit perücke auf die straße traut - nicht wirklich fähig sich den anforderungen an ein selbstbewußtes auftreten zu stellen.

      um auch langsamdenkende den gedankendank zu verdeutlichen - ich rede nicht von persönlicher schuld - und jeder der im ausland als "nazi" beschimpft wird sollte dem betreffenden - natürlich nur bildlich gesprochen (;) ) die faust zwischen die zähne schieben, aber einem "in die ecke schieben" der eigenen und auch gesellschaftlichen "schuld-verwaltung" muß oder sollte entgegen getreten werden.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:36:31
      Beitrag Nr. 915 ()
      @newnoise:

      Krieg ist Krieg, bei der "Legitimierung" kommt es nur auf die jeweilige politische Auslegung der Nuancen an.
      Wenn man Pazifismus predigt, kann kein Krieg legitimiert sein. Es war eine Posse, wurde aber, wie man noch heute in dieser Diskussion sieht, propagandistsich gut verkauft. :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:37:17
      Beitrag Nr. 916 ()
      @eierdieb

      Unsere Vergangenheit darf unsere Zukunft nicht behindern.

      Für mich ist das hier und jetzt einfach wichtiger als historische Ereignisse.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:38:30
      Beitrag Nr. 917 ()
      @eierdieb:
      ich behaupte, nicht unbedingt schliessen zu müssen, daß du ein "glatzköpfiger Türke" bist... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:38:33
      Beitrag Nr. 918 ()
      @nichtdie

      Also Propaganda kann man den Kriegsbefürworten auch nicht gerade absprechen.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:41:16
      Beitrag Nr. 919 ()
      nichtdie,

      Du hast recht mit alle Exporte in den Irak müssen und werden auf das Genaueste vom Handels-, Wirtschafts- und Außenministerium geprüft und genehmigt (illegale Versuche der Firmen (Falschdeklarierung etc.)gibt´s natürlich auch, die vermutlich in diesen Prüfungen z.T. unentdeckt bleiben / geblieben sind).

      Eine der hier möglichen Fragen ist die, wieviel an Erkenntnissen in diesem Beamtenapparat versickern kann und nicht ganz nach "oben" gelangt. Oder die, ob es Kumpanei mit Exportfirmen auf unterer und mittlerer Ebene in den drei Ministerien gibt.

      Aber nochmal zurück zur "obersten" Ebene, zu Schröder & Co.:
      Ich vermute nach wie vor ein - in allerdings (für mich) ekelhafter Weise - "robustes" und "alltagspragmatisches" Gemüt bei diesen Menschen - wie kann man auf irgendwelchen Gewerkschaftstreffen rumschwadronieren, ein weiteres 0815-Interview geben oder sonstwas "Dringendes" tun, statt sich um die in moralischer Hinsicht brandgefährlichen Probleme zu kümmern?!

      Was die Schröderreisen in Sachen Wirtschaft angeht: Da kommt er mir eher wie der kleine Fritz vor, der sich darin sonnt, mit den "Großen" (d.h. den von Pierers, Pitschesrieders etc.) spielen zu dürfen, und - Stichwort Eitelkeit - den großen Wirtschaftslenker zu geben (von dem er so weit entfernt ist wie ein Dackel vom Windspiel (oder was man sich sonst dazu aussuchen könnte)).
      Die Fähigkeit des Menschen, sich selbst bzgl. der eigenen Fähigkeiten etwas vorzumachen, ist anscheinend unbegrenzt.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:41:57
      Beitrag Nr. 920 ()
      @Newnoise:
      das habe ich auch nie verneint.
      Mehr noch - auch hier waren es reine Propagandasprüche.
      Dieser Krieg ist allein wegen Israel geführt worden.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:44:34
      Beitrag Nr. 921 ()
      895 #

      unsere vergangenheit "behindert" unsere zukunft nicht, unsere wirtschaftliche und soziale entwicklung ist von der verarbeitung der historischen tatsachen sogut wie nicht betroffen.

      was soll also dieses "behindern" konkret aussehen ?

      sicher ist das hier und jetzt wichtiger - wenn ich meinen pc abschalte denke ich nicht mehr an holocaust, juden und schuldfrage - wie (fast) jeder.

      also auch diese aussage ist mit verlaub etwas - substanzlos.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:46:23
      Beitrag Nr. 922 ()
      896 #

      :cool:

      was ist das ein glatzköpfiger türke mit brille ?

      :confused: :confused:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:50:26
      Beitrag Nr. 923 ()
      @eierdieb

      Wenn du das so siehst, ist deine untere Aussage ebenfalls substanzlos.

      Wenn du uns unbedingte Verantwortlichkeit für historische Ereignisse zusprichst, heißt das, daß wir in bestimmten Situationen anders handeln, als es ohne diese Verantwortlichkeit gegeben wäre.

      Wenn du aber meinst, wir würden dann genauso handeln, ist deine Verantwortlichkeit substanzlos, weil sie uns nicht verändert.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:50:40
      Beitrag Nr. 924 ()
      @901:
      ein "glatzköpfiger Türke mit Brille am Strand von Antalya" :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:52:37
      Beitrag Nr. 925 ()
      @Vicco:
      siehst du - unerwartet kommst du zu fast denselben Ergebnissen. :)
      Also können wir etwaige persönliche Ausfälle in Zukunft auch unterlassen ;)
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:55:21
      Beitrag Nr. 926 ()
      902 #

      :confused: :confused:

      was soll das - du hast von "behindern" gesprochen, ich davon das wir durchaus im bewußtsein unserer historischen verantwortlichkeit anders handeln würden als wenn wir diese ablegen.

      also in wie weit sollte uns diese verantwortlichkeit "behindern" ?
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:58:30
      Beitrag Nr. 927 ()
      nichtdie,

      okay, nehmen wir´s uns vor :rolleyes:

      so, muß jetzt los zu einem Boardtreffen mit Xylo und anderen in Köln

      ;)
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:59:09
      Beitrag Nr. 928 ()
      903 #

      nein ein glatzköpfiger türke in israel der sich die berliner mauer zurückwünscht !

      :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 15:59:55
      Beitrag Nr. 929 ()
      @eierdieb

      Also können wir schonmal festhalten, daß diese historische Verantwortlichkeit unser Handeln verändert.

      Ich will mir aber von Geschichte im Zweifel nicht vorschreiben lassen, wie etwas entschieden wird.

      Und es gibt in diesem Land so viele Beispiele, in denen Dinge aus falsch verstandener Verantwortlichkeit meiner Meinung nach falsch entschieden werden!

      Ich nenne das, "behindern".
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 16:01:45
      Beitrag Nr. 930 ()
      @newnoise:
      ich denke, es gibt da gewisse Spielregeln, wie weit man dieses "Abstreifen" der historischen Verantwortlichkeit treiben darf. Aber obwohl dies allein die Deutschen für sich bestimmen sollten, sollte man historische "Befindlichkeiten" nicht außer acht lassen.
      Dann wird es für alle Beteiligten leichter, aufeinander zuzugehen.
      Revanchismus darf es nicht geben, Rassismus auch nicht.
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 16:03:19
      Beitrag Nr. 931 ()
      @907:

      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 16:04:35
      Beitrag Nr. 932 ()
      ob in einzelfällen unangemessen gehandelt wird interessiert mich nicht hauptsache die richtung stimmt- und die kann nicht "behindern".
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 16:05:57
      Beitrag Nr. 933 ()
      @Vicco:
      ich hoffe, du sprichst von diesem Boardtreffen und nicht von dem Board aus dem Xylo-Thread :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 16:10:33
      Beitrag Nr. 934 ()
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 19:47:23
      Beitrag Nr. 935 ()
      Auweia...die SPD auch von Antisemiten unterwandert ???? :eek: :eek: :eek: :D :D :D


      "............................................Nach der Hohmann-Affäre will nun auch die SPD im Bezirk Hannover ein Mitglied aus der Partei ausschließen. Gegen den Sozialdemokraten Jürgen Schulz aus Buchholz in der Nordheide sei ein Ausschlussverfahren eingeleitet worden, weil er die antisemitischen Äußerungen des ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann verteidigt hatte, sagte der Geschäftsführer des SPD-Bezirks Hannover, Stefan Schostok, am Samstag. Er bestätigte damit einen Bericht der Illustrierten "Focus".

      Das SPD-Mitglied habe in einem Leserbrief und in einer E-Mail an die niedersächsische SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn Position für Hohmann ergriffen. Er schrieb, Politiker seien nicht in der Lage "die nach dem Krieg eingeübte Büßerhaltung gegenüber dem Ausland und den Juden" abzulegen. Schulz, der keine Funktionen in der SPD ausübe, sei der Ansicht, Hohmann habe in seiner Rede Wahrheiten und Tatsachsen ausgesprochen, kritisierte Bezirks-Geschäftsführer Schostok..................................................................."




      Quelle: www.spiegel.de

      ....
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 21:54:19
      Beitrag Nr. 936 ()
      #914,


      wieso "auch"???:confused: :confused: :confused: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 23:41:31
      Beitrag Nr. 937 ()
      #914

      Vermute, bald hat kaum mehr ein Politiker eine Partei als Heimat :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 23:53:31
      Beitrag Nr. 938 ()
      hwzock
      die sollten eine Vertriebenen-Partei gründen,
      und wir setzen ihnen in 50 Jahren ein Denkmal ;)
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 23:58:27
      Beitrag Nr. 939 ()
      Setzen wir nich grade in Berlin ein gigantisches Denkmal? :(
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 00:11:55
      Beitrag Nr. 940 ()
      hwzock
      und bei München gibt`s einen Friedhof,
      da haben die Vertriebenen ihre "Muttererde"
      begraben und auf den Grabsteinen steht,
      woher die "Muttererde" kommt :(
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 00:22:53
      Beitrag Nr. 941 ()
      Muttererde begraben :confused:

      Wie geht dat dann :confused:

      Du darfst den überaus verachtenswerten Holocaust m.E. aber nicht mit den derzeitigen politischen Verrenkungen gleichsetzen :(

      Fürchte, da braut sich jetzt was zusammen :(
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 00:34:10
      Beitrag Nr. 942 ()
      hwzock
      da standen Gefäße, gefüllt "Muttererde"!
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 00:36:48
      Beitrag Nr. 943 ()
      Ja und:confused:

      Was soll mir das jetzt sagen :confused:

      Versteh nich :(
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 12:07:53
      Beitrag Nr. 944 ()
      Diskurs über Antisemitismus:
      Das Wunder von Neuhof


      Von Felix Klopotek
      Jungle World, 12.11.2003


      Jemand geht in eine Kneipe, bestellt sich ein Bier und setzt sich in Ruhe hin. Plötzlich kommt ein Schlägertyp vom Nebentisch, baut sich bedrohlich auf und beschimpft den anderen. Dann dreht sich der Schlägertyp um, geht zu seinen Kumpels zurück und sagt: "Habt ihr gesehen? Ich habe nicht zugeschlagen, ich habe mich im Griff." Seine Kumpels applaudieren, und alles ist wieder beim Alten.

      Was das ist? Der deutsche Diskurs über Antisemitismus. Man erinnere sich: Die Pointe der Friedman-Affäre war, dass sich hinterher die Protagonisten der deutschen Öffentlichkeit gegenseitig auf die Schulter klopften, weil die Debatte nicht antisemitisch verlaufen sei. Ähnliches wird sich in dem Skandal um die Rede Martin Hohmanns abspielen. In ein paar Wochen wird man das zügige Eingreifen der Öffentlichkeit und das Engagement der Politiker als Beweis für die politische Reife der Deutschen bewerten.

      Die erschreckte Feststellung, dass der Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei (als wäre er da nicht schon immer gewesen), wird bald vergessen sein und die Fahndung nach CDU-Politikern, die sich fremdenfeindlich oder intolerant geäußert haben (als wäre das nicht ihr Job und als entspräche es nicht der Erwartung ihrer Klientel), wird bald vorüber sein. Die Debatte kommt ein weiteres Mal einer rituellen Reinigung gleich. Business as usual!

      Business as usual? Die Grundstruktur des deutschen Diskurses über den Antisemitismus lautet schlicht: Wer Antisemit ist, bestimmt der Souverän, der Staat samt seinen ideologischen Apparaten. Wer die Antisemiten bestimmen kann, kann auch definieren, was heute Antisemitismus ist, und noch ein Stück weiter gedacht: Ihm obliegt die Sortierung seiner Bürger in schädlich und nützlich.

      Abgesehen davon, dass in dieser Logik der Jude stets der Schutzjude bleibt, führt das in Hohmanns Fall dazu, dass keiner auf den ersten Teil seiner Rede eingeht. Dabei ist es gerade dieser erste Teil, der Hohmanns Ausschweifungen zur jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung motiviert. Seine Hetze gegen Sozialhilfeempfänger, die er Schmarotzer nennt, und gegen Politiker, die deutsches Vermögen ans Ausland und an Zwangsarbeiter verschwenden; sein Plädoyer für die Volksgemeinschaft. "Das Wir-Denken, die Gemeinschaftsbezogenheit, müssen aber zweifellos gestärkt werden", sagte Hohmann.

      Alle Kommentare beziehen sich auf das Wort "Tätervolk". Denn es geht heute nicht mehr um Hohmanns entlastenden Befund, dass die Juden Bolschewisten seien und gemordet hätten, sondern um die authentische, ehrliche Trauer, die "deutsche Versöhnung mit sich selbst", wie Angela Merkel es nennt. Die Deutschen waren auch Opfer! Der Bombenkrieg! Die Vertreibung! Die Vergewaltigungen!

      Hohmann macht für das Schmarotzertum die Verweichlichung der Volksgemeinschaft durch ihre selbstquälerische Haltung zur nationalsozialistischen Vergangenheit verantwortlich. Und schon ist er mittendrin im aktuellen deutschen Geschichtsdiskurs. Aber er zieht daraus die nach Maßgabe der Staatsräson falschen Schlüsse. Er erniedrigt die Juden zu Tätern, anstatt die Deutschen trotz aller Schuld zu Opfern zu erheben. Sein Fehler ist so gering, dass das Geschrei über ihn so groß sein muss.

      Die Abweichung wird zur differentia specifica umgelogen. Doch das "Wunder von Bern" hat mit der "Rede von Neuhof" mehr zu tun, als die Zivilgesellschaftler glauben machen wollen.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 12:10:06
      Beitrag Nr. 945 ()
      Antisemitismus in Deutschland:
      Hohmann und kein Ende


      Von Max Brym

      Am 14. Oktober 03 wurde Martin Hohmann aus der CDU/CSU Bundestagsfraktion ausgeschlossen. Die Abstimmung in der Fraktion ist mehr als deutlich ausgefallen. Von 248 Fraktionsmitgliedern verweigerten 28, indem sie gegen den Ausschluß votierten, Frau Merkel offen die Gefolgschaft. Weitere 16 Mitglieder der Fraktion enthielten sich der Stimme. Jeder fünfte Unionsabgeordnete solidarisierte sich damit deutlich mit der antisemitischen "Tätervolkrede" des Martin Hohmann.

      Der Antisemitismus aus der Mitte der Gesellschaft zeigt unumwunden sein Gesicht. Der CSU Abgeordnete Norbert Geis aus Aschaffenburg sprach im Vorfeld der Abstimmung
      zugunsten Hohmanns, die Rede von Herrn Hohmann vom 3. Oktober 03 könne keinesfalls antisemitisch bezeichnet werden. Vorher kritisierte Geis Hohmann allerdings, weil er einen "fähigen General (Brigadegeneral Günzel) ans Messer lieferte." Ergo, die einzige Kritik, die Herr Geis an Herrn Hohmann hat, ist dessen Dummheit. Im Geiste sind sie absolute Brüder, was ein Blick auf die Positionen des Herrn Geis bestätigt.

      Geis teilt nicht nur die hohmannsche Mär vom "jüdischen Bolschewismus", nein auch in anderen Fragen sind sie politische Zwillinge. Genau wie Hohmann hetzt Herr Geis seit Jahren gegen Sozialhilfeempfänger, Asylbewerber sowie gegen Homosexuelle, der rechte christliche Fundamentalist Geis forderte einst aus Gründen der Moral ein "Auftrittsverbot für Madonna in Deutschland" (SZ- 12.11.03). Die Spitze des reaktionären Wahns bildet selbstverständlich der Antisemitismus. Dennoch hatte Geis in einer Frage recht, er beschrieb das Auschlußverfahren Merkels gegen Hohmann so: "Frau Merkel ist eine Getriebene in dieser Angelegenheit".

      Damit traf Geis den Nagel auf den Kopf. Der Ausschluß von Hohmann ist ein opportunistischer Akt der Unionsführung, er entspricht nicht der inneren Überzeugung von Koch, Merkel und Stoiber. Demzufolge sollten auch die Befürworter des Ausschlusses von Hohmann kritisch durchleuchtet werden. Ursprünglich wollte Frau Merkel Martin Hohmann nur mit einer Rüge davon kommen lassen, noch am Sonntag den 9. November 03 verteidigte der hessische Ministerpräsident Koch in einer jüdischen Synagoge in Frankfurt den Verbleib von Hohmann in der CDU. Viele jüdische Zuhörer verließen daraufhin unter Protest die Synagoge. Am 10. Oktober 03 sprach sich Herr Koch plötzlich für den Parteiausschluß Hohmanns aus, die Verantwortung dafür schob er der CDU-Chefin zu. Koch ließ erkennen, dass ihm die Wende von Merkel nicht paßt, damit ermunterte er objektiv die "rechtskonservativen Seilschaften" ihre Deckung zu verlassen.

      Fritz Schenk und der Appell für Hohmann

      Unter Verantwortung des ehemaligen ZDF-Moderators Schenk erschien am 14. Oktober 03 eine Anzeige in den wichtigsten Tageszeitungen des Landes. In der großformatigen Annonce wird zur "Kritischen Solidarität" mit Hohmann aufgerufen. Die illustre Gesellschaft der Unterzeichner, allesamt Unionsmitglieder, halten die Aussagen Hohmanns für "strittig und in Teilen in der Tat für fragwürdig, keineswegs aber für antisemitisch". Neben CDU-CSU Kreis- und Ortsverbandsfunktionären unterzeichneten durchaus bekannte und wichtige Unionskader sowie Verleger und Publizisten den Appell für Martin Hohmann. Neben dem ehemaligen Berliner Innensenator Heinrich Lummer sind die Verleger Dr. Ingo Resch (CSU- Mitglied), Wolfgang Reschke, sowie Dr. Herbert Fleissner (Mitglied der CSU München) zu finden.

      Fleissner war vor einigen Jahren der wichtigste Buchverleger in Deutschland, bevor ihm andere den Rang abliefen. Offensichtlich hat die Vereinigung Geld und versucht den Mob, der sich auf den CDU-Foren tummelt zu bündeln. Der Union droht eine Austrittswelle und für diesen Fall werden die Bataillone in Stellung gebracht. Besonders in Hessen rebelliert die CDU Basis gegen den Ausschluß Hohmanns. Der Landrat im Kreis Fulda, Kramer, bekundete im ZDF ausdrücklich seine Solidarität mit Hohmann. Im Wahlkreis des Herrn Hohmann sind Töne zu hören wie: "Wir dürfen in Deutschland nicht mehr die Wahrheit sagen". Den gleichen Unsinn plakatierte vor einigen Tagen ein CDU Ratsherr aus Recklinghausen namens Knobloch an das örtliche CDU Büro.

      Gemeinsam ist diesen Phantasten und braunen Irrläufern die Verwechslung der Wahrheit mit dem Tanz ums Goldene Kalb. Neben der Wahrheit darf in Deutschland völlig frei jede Menge Unsinn und viel antisemitischer Müll abgelassen werden. Aber die braunen "Wahrheitsrecken" wollen den mörderischen Antisemitismus absolut gesellschaftsfähig machen. Indirekt steht ihnen Koch zur Seite und Frau Merkel sitzt in der Bredouille, denn sie hat aus opportunistisch taktischen Gründen nach langen inneren Kämpfen, den manifesten Antisemiten eine kleine Ohrfeige versetzt. Sie hält wie die Mehrheit des denkenden Bürgertums den offenen Antisemitismus für geschäftsschädigend. Dem Ansehen Deutschlands im Ausland könnte geschadet werden..

      Nirgendwo denunziert Frau Merkel in der inneren Debatte die Position Hohmanns als antisemitisch. Sie spricht von "unerträglichen Äußerungen", aber nicht vom Antisemitismus des Herrn Hohmann. Unerträglich kann aber vieles sein, Frau Merkel legte sich nicht fest, da sie das latent antisemitische Potential in ihrer Partei kennt. Diese Klientel will sie in ihrem taktischen Getänzel nicht völlig verprellen. Das Spiel wird wahrscheinlich nicht aufgehen, offene und latente Antisemiten haben in der Union eine feste Basis. Wenn eine antisemitisch rechtskonservative Mobilisierung durch die Aktivitäten der Appelleute und dem Mob gelingen sollte, hat das "Mädel" (Helmut Kohl über Merkel) ausgespielt. Um das zu verhindern wird die Union weiter im Sinne Hohmanns nach rechts rücken. Das "Mädel" Merkel sitzt zwischen allen Stühlen, sie hat sich nicht nur selbst austacktiert, sondern durch ihre opportunistische Lüge, "Hohmanns Positionen nicht genau gekannt zu haben", der Lächerlichkeit preisgegeben.

      Hohmann, Merkel und Stoiber

      Zuerst wollte Frau Merkel den Fall Hohmann im Stile Helmut Kohls aussitzen. Martin Hohmann wurde nur eine Rüge erteilt, nachdem seine antisemitische Rede nicht mehr ignoriert werden konnte. Die bewußte Toleranz gegenüber Hohmann hat in der CDU Tradition. Herr Hohmann nannte die Zwangsarbeiterentschädigung ein "übermäßiges Moralisieren". Das Holocaust- Mahnmal nannte er "Selbstächtung", seit 2002 war der Antisemit Hohmann offiziell "Entschädigungsbeauftragter" der CDU. Bevor Martin Hohmann der Wahlkreis Fulda, der Stimmkreis von Alfred Dregger, zugesprochen wurde war Hohmann Bürgermeister in Neuhof bei Fulda. Das Holocaust Mahnmal in Berlin lehnte Hohmann ab und stimmte im Jahr 1999 mit einer latent antisemitischen Begründung dagegen. Hohmann war "Referent für Zwangsarbeiterentschädigung in der Bundestagsfraktion". Seine Töne, wonach "die Leistungen reduziert werden müßten", drangen mit Sicherheit an das Ohr Merkels. Frau Merkel teilte und tolerierte dies. Ihre jetzige Wende ist unglaubhaft und die offenen Rechten in der Union fühlen sich zurecht verraten.

      Es wird schwierig für Frau Merkel, aber auch Herrn Stoiber sollte die Frage nicht erspart werden, wie er mit den CSU Mitgliedern umgeht, die Hohmann toll finden. Sagte doch Stoiber am 9. November 03 in München: "Herr Hohmann steht außerhalb des Verfassungsrahmens". Wenn Edmund Stoiber nicht gegen die offenen Antisemiten wie Geis vorgeht, dann bleibt zu fragen, inwieweit Stoiber seine eigenen Worte ernst nimmt, oder ob es nicht doch nur philosemitische Heuchelei ist, die Stoiber absondert.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 12:23:04
      Beitrag Nr. 946 ()
      923 teile ich in der Analyse nicht.

      Der Antisemitismus ist nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sondern der Antisemitismus wurde jahrelang nicht artikuliert, der in allen Bereichen der Gesellschaft - von ganz links bis ganz rechts - vorhanden war. Und jetzt traut man sich langsam wieder.

      Ich glaube aber nicht, dass man vorher geschwiegen hat, weil man "klüger" war, sondern weil man sich nicht traute...sich antisemitisch zu äußern. Nur so konnte ja dieser Leidensdruck entstehen.


      Im übrigen am Rande: bevor ich mich das erste Mal mit einem Juden (sogar aus Israel) unterhalten habe, der viele oder sogar alle meinder Bedenken zerstreut hat, war ich auch sehr unsicher, wie weit man mit Kritik an Israel / Juden gehen kann. Aber er war relativ locker und meinte, dass unsere Generation natürlich zu jeder sachlichen Kritik berechtigt sei...
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 13:29:59
      Beitrag Nr. 947 ()
      #923+924

      genauso ist es.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 14:35:05
      Beitrag Nr. 948 ()
      #924

      Das ist doch eine Unverschämtheit von diesem Brym, meine Analysen und Statements einfach ohne Qellenangabe abzuschreiben.

      Bereits am Freitag früh habe ich hier einen mit der jetzigen angeblich von Brym stammenden Analyse des Zustands der CDU (#924) der laut Brym rechtsdurchwanderten und antisemantischen CDU, und seiner Forderung, deren anrüchige Führung abzulösen nahezu gleichlautenden Beitrag geschrieben!

      Auch viele Einzelpassagen Bryms (verdächtige Rolle von CDU LV-Hessen-Chef Koch, entlarvendes Zögern Merkels etc. etc.) scheint er von meiner sauberen Analyse einfach ohne mich zu fragen, übernommen zu haben. Wenn ich den mal erwische!!

      Lest selbst und seid mit mir empört, ob solchem Diebstahl.

      770 von Semikolon 14.11.03 10:46:51 Beitrag Nr.: 11.329.084 11329084
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      Eierdieb, du hast ín #757 und #758 doch nur zu recht.

      Aber was lernen die ernsthaft an einer Aufarbeitung der Geschichte um den auch von rv und panorama schon aufgezeigten braunschwarzen Sumpf in der CDU?

      Welche Konsequenzen könnte die CDU daraus ziehen, um aus diesem gefährlichen Fahrwasser herauszukommen, in dem sie sich derezit offenkundig befindet?

      Natürlich ist klar, dass die CDU diese 40 Abweichler und ihre Rädelsführer sofort aus ihren Reihen ausMerzen sollte, aber reicht dies aus den unsäglichen Imageschaden auszuwetzen?

      Ich schlage adhoc einmal folgendes Maßnahmenpaket vor und stelle dies hiermit allen ernsthaft am Wohlergehen unseres Staates und seinem Ansehen im In- und Ausland Interessierten zur Diskussion:

      Zunächst sollte der sich mit seinen die Hitler-Wähler verständnis entgegenbringenden Äußerungen schon als Rechtsradikaler geoutete Geißler ausgeschlossen werden.
      Ebenso, der nach Panorama-Recherchen der offenen Hohmann-Sympathie und damit Rechtsradikalität verdächtige CDU-Landesverband Hessen mitsamt seinen Mitgliedern. Natürlich trifft es mit diesem Parteiausschluß ein paar Unschuldige, aber jeder Chirurg weiß, dass man zur erfolgreichen Bekämpfung eines malignen Karzenomns auch ein paar gesunde Zellen opfern muß.

      Selbstverständlich sollte die CDU nun schonungslos aufklären und alle Adressen, Berufe, Arbeitgeber und sonstige Angaben ihrer Parteimitglieder offenlegen, damit es den an demokratischer und fairer Aufklärung engagierten Panorama-Reportern zukünftig leichter fällt, diese zu Hause oder am Arbeitsplatz aufzusuchen und nach ihrer politischen Gesinnung zu speziellen Themen zu fragen.

      Zuerst, in einer Art imagebildenden Sofort-Maßnahme, sollte die CDU die beiden sich in Talkrunden profilierenden SPD-Poltitker Schily und Struck sofort zu Ehrenmitgliedern ernennen. Oder zumindest ihnen in einer angemessenen öffentlichen Feierstunde den " Konrad-Adenauer-Orden für politische Zivilicourage am Bande mit Efeu, Wasserwerfern und Diamanten" verleihen.

      Als nächstes sollte man die durch ihr langes Zögern doch schon etwas angekratzte und unglaubwürdige Parteivorsitzende Merkel ablösen.
      Hier hat sich meine Erachtens Laurenz Meyer als einsichtiger Demokrat bestens hervorgetan, er könnte die unter selbstredend bis auf weiteres unter Verfassungsschutz-Verwaltung gestellte CDU trefflich organisatorisch führen.

      Bis auf weiteres sollte eine in der Hohmmann-Affäre profilierte Persönlichkeit , wie z. B. der ehrenwerte Verteitigungsminister Struck die CDU-Führung kommisarisch übernehmen, bis die CDU aus eigenen Reihen wieder in der Lage ist einen geeigneten demokratisch veranlagte Führungsperson zu stellen.

      Die zum wiederholten Male undemokratisch aufgefallene FDP sollte man mit symbolischer Überreichung des " seidenen Fallschirmes" zur Selbstsauflösung auffordern. Da für eine solchen extremen politischen Clique sowieso kein Bedarf in unserem Land ist, sollte man sie andernfalls alle des Landes verweisen.
      Sollen sie doch ihrer bereits massenhaft ausgewanderten staatsschädigenden Unternehmer-Klientel folgen. Wir Demokraten brauchen so etwas nicht.

      ;
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 14:57:26
      Beitrag Nr. 949 ()
      @semikolon:
      an deiner Stelle würde ich jetzt die "Authorenrechte" einklagen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:03:25
      Beitrag Nr. 950 ()
      Neues zum Mahnmalskandal von Broder:

      D A S L E T Z T E




      Offener Brief an Alexander Brenner



      Lieber Alexander,

      schlecht hast Du gestern ausgesehen in den Tagesthemen bei Anne Will, richtig schlecht, wie einer, dem an der Tür das Abo für eine Zeitschrift aufgeschwatzt wurde, die er sich freiwillig nie kaufen würde.


      Alexander Brenner
      Du hast den Tag auf der Sitzung des Kuratoriums für das Mahnmal verbracht und am Ende des Tages war deine Laune dort, wo sonst dein Dienstwagen steht: in der Tiefgarage. Ich kann deine Stimmung gut nachvollziehen, denn Ihr, die Vertreter des Zentralrats, seid wieder einmal über den Tisch gezogen worden, nein, schlimmer: Ihr habt Euch über den Tisch ziehen lassen, brav, gehorsam und untertänig. Das Mahnmal wird weiter gebaut, es wird mit Beteiligung der Degussa weiter gebaut, und es hat darüber nicht einmal eine Abstimmung und einen Beschluss im Kuratorium gegeben, nur eine diffuse »Mehrheitsmeinung«, die sich durchgesetzt hat. Lea Rosh hat eine Abstimmung verhindert, weil sie es »unerträglich« gefunden hätte, wenn die jüdischen Vertreter im Kuratorium überstimmt worden wären. Man hat Euch nicht einmal erlaubt, sich der Stimme zu enthalten, Ihr seid behandelt worden wie verhaltensgestörte Kinder, die man schonen muss, und das seid Ihr auch, keine Kinder, aber schwer verhaltensgestört. Inoffiziell, unter der Hand und off records hört man von Euch, das Mahnmal sei eine ästhetische Zumutung, es gehe die Juden nichts an, man könne sich nur deswegen nicht dagegen aussprechen, weil der Bundestag sich dafür ausgesprochen hat, am besten wäre es, wenn der Bundestag seinen Beschluss revidieren würde. Aber offiziell, fürs Protokoll, hört man von Euch nichts dergleichen. Da druckst Ihr rum, Ihr seid nicht richtig dafür, aber auch nicht richtig dagegen, Ihr produziert Statements wie der Mann, der auf die Frage, wie denn seine Frau im Bett wäre, sagt: »Die einen sagen so, die anderen so.«

      Aber die Sache ist nicht mehr witzig, sie ist nur noch irre. Eine Firma, die maßgeblich am Judenmord beteiligt war, wird jetzt maßgeblich am Bau des Holocaust-Mahnmals beteiligt. Das mag man für konsequent halten, sozusagen eine Kundgebung deutscher Kontinuität, aber gut finden muss es man es nicht. Würde man ohne die Degussa weiter bauen, hieße es aus Kreisen des Kuratoriums, könnte der »Kosten- und Zeitrahmen« nicht eingehalten werden, das heißt, das Mahnmal würde noch teurer werden und der Bau würde noch länger dauern. Ohne Degussa geht eben nix, schon damals waren ihre Zulieferungen konkurrenzlos günstig und garantierten einen reibungslosen, pünktlichen Ablauf.

      Sag mal, Alexander, wird es Dir nicht übel, wenn Du so was hörst? Läuft es Dir nicht kalt den Rücken runter, wenn in Deinem Beisein erklärt wird, warum man auf die Degussa nicht verzichten kann? Du seist »frustrierst«, hast Du gegenüber Anne Will gesagt. Das ist nicht genug. Du müsstest angeekelt sein und auf den Tisch kotzen. Siehst Du nicht die Parallelen zwischen dem Vorgestern und dem Heute und den großen Unterschied, auf den es ankommt? Vorgestern konntet Ihr nichts sagen, da hat man einfach über Euch verfügt, heute könnt Ihr aufstehen, »ohne uns!« rufen und den Raum verlassen. Kann sein, dass so ein Abgang nichts an der Sache ändern würde, aber er würde wenigstens Klarheit herstellen: Die Juden brauchen das Mahnmal nicht, und sie sind nicht bereit, eine Schweinerei für koscher zu erklären. Aber eher bekommt Dieter Bohlen den Literatur-Nobelpreis, als dass Ihr Euch zu einer solchen Geste bequemen würdet. Dazu seid Ihr zu angepasst, zu feige, zu opportunistisch. Aber was steht eigentlich auf dem Spiel? Die nächste Einladung zu einer Party bei Lea Rosh? Ein Runder Tisch bei Wolfgang Thierse? Eine Happy Hour mit Peter Eisenman, dem Architekten, dem alles recht ist, nur damit sein Monster fertig gestellt wird? Der würde auch noch Heinrich Himmler zur Einweihung des Mahnmals einladen, wenn der noch leben würde und sich mit seiner Vergangenheit »auseinander gesetzt« hätte, so wie die Degussa es getan hat.


      Natürlich ist es eleganter, wenn die nötigen Grausamkeiten gleich zu Anfang begangen werden. Die Juden hätten sich für dieses Projekt nie einspannen lassen dürfen. Aber wer A gesagt hat, muss eben nicht B sagen, Konsequenz ist keine Tugend, sie ist ein Fluch. Das Argument, der Bau des Mahnmals sei schon zu weit gediehen, als dass man jetzt aufhören könnte, entspricht der Logik eines Mannes, der im falschen Zug sitzt, aber nicht aussteigen mag, weil mit jeder Station die Rückreise länger wird. Das Mahnmal mag mal eine ehrenwerte Idee gewesen sein, inzwischen wird es von Station zu Station immer irrer. Es ist nicht machbar, mit oder ohne Degussa. Es setzt nicht nur die Sonderbehandlung der Juden fort, es reproduziert auch die fixe Idee der Nazis: So wie der Holocaust zentral geplant wurde, soll jetzt das Gedenken an den Holocaust zentral verwaltet werden. Und niemand lacht, wenn Peter Eisenman erklärt, mit diesem Mahnmal fange die Diskussion über den Holocaust erst an.

      Jetzt, lieber Alexander, musst Du die Notbremse ziehen, den Zug anhalten und auf freier Strecke aussteigen. Dann kann der Zug weiter rollen, ohne Dich und die anderen Vertreter des Zentralrates, mit Lea und Peter und Wolfgang als Lokführer, Weichensteller und Schaffner, der Endstation entgegen.

      Schabbat Schalom,

      Dein Henryk
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:06:16
      Beitrag Nr. 951 ()
      wir erinnern uns - schon vor 2 jahren:


      Die Privatisierung des Holocaust


      oder: Schreiben Sie mir auf mein Konto






      Wenn es um Juden geht, setzt bei vielen Zeitgenossen der Verstand aus. Geht es um den Holocaust, fangen sie mit dem Denken gar nicht erst an. "Ein einzigartiges Ereignis wie der Holocaust muss einzigartig vermittelt werden", sagt Lea Rosh und merkt nicht, was sie sagt. Wie einzigartig darf die Vermittlung denn sein? Wie wäre es mit einer kleinen Wiederauflage der "Kristallnacht"? Jedes Jahr am 9. November marschiert eine Truppe von Kostümnazis unter der Führung von Fähnleinführer Christoph Schlingensief durch Berlin, zerdeppert ein paar Scheiben im KaDeWe und verhaut ein paar Passanten, die nicht schnell genug den Arm zum deutschen Gruß heben. Wär doch echt einzigartig und ein Beitrag zur Bewusstseinsbildung, oder?

      Wo die "Einzigartigkeit" zum entscheidenden Kriterium wird, verschwinden die Grenzen zwischen Sinn und Unsinn und am Ende der moralischen Zielgeraden ist es "der Zweck, der die Mittel heiligt". Diesen unsäglichen Satz soll auch Alexander Brenner, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, gesagt haben, als er nach seiner Meinung zu dem Holocaust-Plakat am Pariser Platz gefragt wurde. Brenner, der Erfahrungen mit zwei Diktaturen machen musste, die ihre Verbrechen mit eben diesem Anspruch rechtfertigten, sollte es besser wissen. Im Talmud ist die Rede von "Zedek wa Zedek", von der Gerechtigkeit und der Gerechtigkeit, die der Mittel und die der Ziele, ohne die eine kann es die andere nicht geben.

      Im vorliegenden Fall gilt weder der Satz von dem Zweck, der die Mittel heiligt, noch von der Einzigartigkeit des Holocaust, die nach einer Einzigartigkeit der Vermittlung verlangt. Es geht um etwas viel einfacheres, banaleres und menschlicheres: Wichtigtuerei. Eine Attitüde, die Lea Rosh immer wieder ihren Kritikern vorwirft, die sich mit Kritik an ihr ins Gespräch bringen wollen, ohne zu merken, dass es ihre ureigene Triebfeder ist, mit der sie um einen Platz an der Rampe auf der deutschen Freilichtbühne kämpft. Und um einen Eintrag in das Guiness Buch der Rekorde für eine wirklich einzigartige Leistung: Wie man ein absurdes Projekt mit absurden Mitteln im Gerede hält.

      Das Holocaust-Mahnmal, um das Lea Rosh seit inzwischen 12 Jahren kämpft, wird gebaut werden, obwohl alle Beteiligten wissen, dass es keinem anderen Zweck dient, als dem Ehrgeiz seiner Promoter ein Denkmal zu setzen. Der zweite Grund, der inzwischen an erster Stelle genannt wird, lautet: Wie stünden wir da, wenn wir das Projekt jetzt aufgeben würden? Wir wären blamiert, das Ansehen der Bundesrepublik beschädigt. Ja, Ausdauer und Konsequenz waren schon immer deutsche Tugenden, bei der Organisation des Holocaust wie bei der Durchsetzung des Holocaust-Mahnmals. In der US-TV-Serie gleichen Namens aus dem Jahre 1979 unterhalten sich zwei NS-Funktionsträger darüber, ob es nicht besser wäre, die "Endlösung" abzubrechen, sie binde zu viele Kräfte, blockiere zu viele Transportmittel, die für den Fronteinsatz gebraucht würden. Dafür sei es zu spät, das können wir uns jetzt nicht mehr leisten, sagt der andere sinngemäß, dann würden wir ja zugeben, dass wir einen Fehler begangen haben. Denn: im historischen Kontext ist ein Fehler schlimmer als ein Verbrechen.

      Nun sollen die Deutschen mit dem Satz "den Holocaust hat es nie gegeben" aufgerüttelt werden, um für ein Projekt zu spenden, das ohnehin aus öffentlichen Mittel voll finanziert wird. Eine Million hat Reichskassenwart Lea Rosh schon zusammen, fünf sollen es werden, und weil der Zweck die Mittel heiligt, werden Missverständnisse billigend in Kauf genommen. Es ist wie bei den Antifas, die sich Hakenkreuze auf ihre Bomberjacken malen, so dass man sie bei beim Häuserkampf kaum von den Neonazis unterscheiden kann. Es ist freilich unwichtig, ob der Satz auf dem Plakat von Passanten missverstanden werden könnte, weil sie im Vorbeigehen das Kleingedruckte nicht mitbekommen. Auch fünfhundert Jahre nach Kopernikus gibt es irgendwo noch ein paar Irre, welche die Erde für eine Scheibe halten. Es spielt ebenso keine Rolle, ob Überlebende des Holocaust sich verletzt fühlen könnten. Auch das kann, sorry, kein Maßstab sein. Einige waren gekränkt, als Joshua Sobols Stück "Ghetto" aufgeführt wurde, anderen fanden Radu Mihaileanus schwarze Komödie "Der Zug des Lebens" unzumutbar. Ein Glück, dass sie sich in keinem Fall durchsetzen konnten. Der öffentliche Raum ist keine Ambulanz, in der Verletzte behandelt werden.

      Der Satz "den holocaust hat es nie gegeben", sagt der Regierende Bürgermeister, soll "eine Provokation" sein, und: "Eine Provokation befördert die Diskussion". Super, warum gehen die Provokateure nicht gleich einen Schritt weiter und schreiben: "Die Juden haben den Deutschen den Krieg erklärt" oder "In Auschwitz wurde nur entlaust". Sind doch auch zwei populäre Parolen der Revisionisten. Wowereit, dem es egal ist, ob er vor dem Holocaust-Plakat oder auf der Love Parade den Kasper macht, möchte durch die Provokation eine Diskussion befördern. Worüber, lieber Klaus? Ob es den Holocaust gegeben hat oder wie man und frau eine dicke Lippe riskiert? Die Provokation ist keine, und eine Diskussion über die Nachwehen des Holocaust findet schon lange statt. Ob Frau Rosh und Herr Wowereit es gut heißen oder nicht.

      Eva Menasse spricht in der FAZ von einer "autoritären Pädagogik" und vom "Gesinnungsterror" der Trommler, die den Holocaust zu einem "Spielball" der Werbung machen. Es ist noch ärger. Der Holocaust wird privatisiert, wie das Brandenburger Tor, ob es ihn gegeben hat oder nicht, wird eine Frage des Glaubens, und diejenigen, die eine solche Diskussion "befördern", bieten sich zugleich als Retter in der Not an.

      Angeblich hat eine Werbeagentur an dem Text "lange gefeilt". Herausgekommen ist eine Behauptung, die weder neu noch provokativ ist ("den holocaust hat es nie gegeben") und eine idiotische Erklärung, die niemand überzeugen wird: "Es gibt immer noch viele, die das behaupten. In 2o Jahren könnten es noch mehr sein. Spenden Sie deshalb für das Denkmal...."

      Wie viele Deutsche in 2o Jahren glauben werden, den H. habe es nie gegeben, ist eine frivole Überlegung, die nur so tut, als ginge es ihr um die Wahrheit in der der Geschichte. Es könnte sein, dass in 2o Jahren viel weniger Deutsche als heute glauben werden, den H. habe es nie gegeben, weil viel mehr Deutsche als heute sich nicht mehr schuldig und verantwortlich fühlen werden. Unabhängig davon wird ein Mahnmal, das heute gebaut wird, in 2o Jahren keinen Zweifler von seinen Zweifeln abbringen. Ob das Mahnmal gebaut wird oder nicht, spielt für den Prozess des Aufklärens wie des Vergessens keine Rolle.

      Die Privatisierung des Holocaust ist nicht aufzuhalten.: Die einen "glauben" oder "behaupten", es habe ihn nie gegeben, die anderen "glauben" oder "behaupten" das Gegenteil. Und dazwischen betreibt Lea Rosh mit ihrer Initiative einen kleinen Ablasshandel. Wer eine o19o-Nummer anruft, bekommt 5,- Mark vom Konto abgebucht und kann, wie bei der Aktion Sorgenkind, das Gefühl genießen, etwas Gutes getan zu haben. Wenn nicht genug Spenden zusammen kommen, so suggeriert es das Plakat, könnten die Leugner in 2o Jahren in der Mehrheit sein.

      Es geht, wie schon bei Billy Graham und Pater Leppich, um die Seelen, das Heil und die Verdammnis. Es geht nicht um Tatsachen, sondern um Glaubensfragen. Ob es den Holocaust gegeben hat oder nicht, hängt am Ende davon ab, wie viel Geld für das Mahnmal gespendet wurde.

      "Schreiben Sie mir", hat Wolfgang Neuß am Ende seiner Show immer gebeten, "schreiben Sie mir auf mein Konto".

      HMB, 3.8.2oo1
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:09:06
      Beitrag Nr. 952 ()
      T O B I A S K A U F M A N N




      Tschüss, Herr Hohmann!


      Herr Hohmann? Sind Sie noch da? Wir Medien wollten uns nämlich noch schnell bei Ihnen entschuldigen, bevor Sie »ihre politische Karriere beendet haben«, wie die NPD auf ihrer Homepage bereits voller Mitleid vorhergesehen hat. Sorry! Wir haben Sie missverstanden, weil wir den Konjunktiv in Ihrer legendären Rede vom 3. Oktober übersehen haben.

      Gut, Sie haben rund fünf Minuten lang die alte Mär von den bolschewistischen Juden und ihrem Triebmord an der freien Welt wiederholt. Sie haben den alten Antisemiten Henry Ford zitiert, das antisemitische Schreckensregime des Zaren in Schutz genommen und den Antisemitismus des Genossen Stalin nicht erwähnt. Sie haben ein wenig überraschend selbst die harmlose Münchner Räterepublik zur jüdischen Vampirversammlung hochgejazzt. Aber dann kam die Stelle, die wir beim lüsternen Schwung der Antisemitismuskeule vollkommen übersehen haben. Die jüdischen Täter seien ja gar keine richtigen Juden gewesen, weil sie nicht an Gott glaubten, und: »Daher sind weder die Deutschen, noch die Juden ein Tätervolk.« Der Sinn dieses wichtigen Absatzes noch mal zum Mitschreiben: Weil die Juden nicht Haupttäter des Stalinismus waren, sind sie selbstverständlich auch kein Tätervolk. Und weil die Deutschen Haupttäter des Holocaust waren, sind sie natürlich auch kein Tätervolk! Klar? Das nennt man: Dialektik.




      Natürlich ist es schade, dass Sie Ihre These, das wahre Tätervolk seien die »Gottlosen«, nicht richtig belegt haben. Etwa mit dem Beispiel des von den Nazis ermordeten Gottesmannes Dietrich Bonhoeffer. Der konnte, wie wir alle wissen, erst nach tagelanger Belagerung durch eine gottlose SA-Einheit brutal aus dem Kirchenasyl der »Deutschen Christen« gerissen werden. Trotzdem: Es gibt nichts zurückzunehmen. Auch die Forderung, dass in Zeiten knapper Kassen die üppigen Zwangsarbeiterentschädigungen genauso gekürzt werden sollten wie deutsche Renten, wird man ja wohl mal stellen dürfen.

      Eines allerdings verstehen wir immer noch nicht. Jetzt, wo wir feststellen duften, dass Sie zu Recht darauf hingewiesen haben, in Ihrer Rede stünde »nichts als die Wahrheit«, haben Sie sich doch entschuldigt. Warum entschuldigen Sie sich für die Wahrheit? Warum löscht Ihr Ortsverband die Wahrheit von seiner Homepage? Sind wir denn in Deutschland schon wieder so weit? Sagen Sie, dass das nicht wahr ist. Erklären Sie uns, wie Sie diese Entschuldigung wirklich gemeint haben.

      Und dann setzen Sie sich schön auf Ihren neuen Platz im Bundestag. Dieses Einzelstühlchen von Herrn Möllemann war schließlich lange genug frei. Hauptsache, Sie verlieren als ehemaliger Fallschirmjäger jetzt nicht die Nerven.

      Tobias Kaufmann ist Redakteur der Jüdischen Allgemeinen
      und lebt in Berlin.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:21:29
      Beitrag Nr. 953 ()
      Hi,

      genauso schlimm wie der Antisemitismus der Rede ist die verlogene Behauptung der Atheismus sei schuld am Entstehen des Nationalsozialismus. Dazu ein Auszug aus folgender Quelle:

      Versuch einer Bilanz
      von Johannes Neumann
      Tübingen / Oberkirch

      ....

      In jener Erklärung stellen die Bischöfe, allen schlimmen Erfahrungen zum Trotz, fest, "das Vertrauen hegen zu können, daß die allgemeinen Verbote und Warnungen nicht mehr als notwendig betrachtet zu werden brauchen." Sie versichern sodann die Treue der Katholiken gegenüber der neuen, "rechtmäßigen Obrigkeit" und ermahnen die Gläubigen, "einzutreten für Frieden und soziale Wohlfahrt des Volkes, für Schutz der christlichen Religion und Sitte, für Freiheit und Recht der katholischen Kirche und Schutz der konfessionellen Schule und der katholischen Jugendorganisationen." (AkfKR 63, 1931, 536f.) In den evangelischen Kirchen war die Stimmung für die Nazis noch eindeutiger. Nur ein Zitat soll das belegen. In einem vertraulicher Hirtenbrief stellte der damalige Superintendent der Kurmärkischen Landeskirche, Otto Dibelius, später als Mann der "kirchlichen Widerstandes" gerühmt und als Warner vor einer Bolschewisierung Europas hervorgetreten, schrieb nach den Reichstagswahlen vom 8.3.1933, denen viele schlimme Ereignisse und nationalsozialistische Terrorakte vorausgegangen waren, in einem Bischofswort an seine Pfarrer: "Es werden unter uns nur wenige sein, die sich dieser Wendung nicht von Herzen freuen" (Baier, 88). Auch für viele Katholiken war der Wahlsieg der NSDAP "eine Bestätigung dafür, daß das Recht auf Hitlers Seite stand". "Da wir Deutschland lieben, wollen wir in der deutschen Gemeinschaft sein. Und wir halten es gerade katholischer Geistesrichtung unwürdig, in negativer Opposition zu verharren, wenn es die Arbeit und ein positives Ziel gibt." (Augsburger Postzeitung, zitiert nach G. Lewy, 45).
      ....


      http://www.ibka.org/artikel/ag98/1945.html#7

      gruß
      tieck
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:28:51
      Beitrag Nr. 954 ()
      Die Rolle vieler, die von sich behaupteten, Christen zu sein, im Nationalsozialismus ist durch nichts zu entschuldigen.
      Allerdings gab es auch viele deutsche Christen, die gegen die Barbarei aufmuckten und deswegen in die KZs wanderten.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:35:44
      Beitrag Nr. 955 ()
      nichtdie, Deine #929,930

      ich muß sagen, soviel sarkastische und gallebittere Vorwürfe überfordern mich intellektuell - ganz ehrlich!

      Nach der Lektüre weiß man ja nicht mehr, ob man Männchen oder Weibchen ist...

      Nicht, daß ich nicht einzelne Argumentationsteile verstehe, aber insgesamt hinterlassen die Texte meine Gehirnwindungen in einem hoffnungslos verknoteten Zustand :( :cry: ...
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:38:15
      Beitrag Nr. 956 ()
      @Vicco:

      meine Authorenschaft streite ich hiermit vehement ab. :D

      Alle "Lorbeeren" gehen an Henryk M. Broder :cry:
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:39:41
      Beitrag Nr. 957 ()
      Allerdings weiß ich noch, "ob ich Männchen oder Weibchen" bin.... Nanu.... Eh.... Was war ich doch? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 15:42:44
      Beitrag Nr. 958 ()
      Hi,

      es ging mir auch nicht um Christen als Personen, von denen viele, auch privat, Wiederstand geleistet haben. Es geht darum, zu zeigen, daß vor und nach der Machtübernahme der Nazis, Deutschland keinegswegs ein von Atheisten bevölkertes Land war und sich die Institution Kirche(ev. und kat.) in einer eigenartigen Affinität zu den damaligen neuen Machthabern befand.Dies ist in vielen Qellen nachzulesen:

      ...

      Erst am 23. Januar 1995, zum 50. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, fanden die deutschen katholischen Bischöfe erfreulich klare Worte: Das ungeschönte Eingeständnis, daß Christen und Kirchen an der Entstehung des Antisemitismus mitschuldig sind. Die Erklärung "der Bereitschaft, aus dieser Schuldgeschichte unseres Landes und auch unserer Kirche schmerzlich zu lernen" ließ hoffen.

      .....

      Ich führe das auch nur an um zu zeigen, wieviel historische Blindheit oder gewollte Verschleierung in ebendieser Passage von Hohmann`s Rede vorhanden ist.

      gruß
      tieck
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 16:07:06
      Beitrag Nr. 959 ()
      @tieck:
      dein zweiter Absatz in #937:

      haben sie es auch schon "entdeckt"? :laugh:

      und ich dachte, daß Juden seit fast 2000 Jahren ausschließlich von Marsmenschen gehasst und gedemütigt wurden :cry:
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 16:25:18
      Beitrag Nr. 960 ()
      . Sie haben ein wenig überraschend selbst die harmlose Münchner Räterepublik zur jüdischen Vampirversammlung hochgejazzt.




      Mann oh Mann, hätte das jemand von uns hier geschrieben, wäre der gute PolyMod aber ganz schön ärgerlich geworden.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 16:28:27
      Beitrag Nr. 961 ()
      @eviva:

      der eindeutige Beweis, daß in Deutschland noch die Pressefreiheit gilt :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 16:32:55
      Beitrag Nr. 962 ()
      ja, für Arbeitslose und solche, die es werden wollen.


      Die Ausnahmen sollten rundherum der Opposition angehören, sonst ereilte sie dieselbe Schmach.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 17:49:19
      Beitrag Nr. 963 ()
      @nichtdie

      Wenn du nicht bemerkst, daß diese historische Verantwortlichkeit nicht nur in Einzelfällen unser Handeln behindert, sondern ständig, mußt du in einem anderen Land leben.

      Was interssieren mich Leute, die im letzten Jahrtausend umgekommen sind, ich war nicht dabei, ich kann dazu nichts sagen.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 18:20:55
      Beitrag Nr. 964 ()
      @newnoise:
      Beweise und Beispiele für diese deine Meinung?
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 18:34:56
      Beitrag Nr. 965 ()
      @ newnoise

      Wenn du dich durch die deutsche Geschichte über Gebühr behindert fühlst, musst du dir wohl ein anderes Land suchen.

      Die Geschichte jedenfalls kannst du dir nicht aussuchen.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 18:51:45
      Beitrag Nr. 966 ()
      ich empfehle Paraguai.

      Da gibt es noch mehr "Unverstandene", die sich durch die deutsche Geschichte "behindert" fühlen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 19:18:15
      Beitrag Nr. 967 ()
      @rv @nichtdie, (#944, #945)

      Menschenskinder, jetzt hört hier endlich auf, andere Mitbürger des Landes zu verweisen.

      (Ich erinnere mich an endlose nächtefüllende Lamentierungen eines gewissen Seps, der sich von einem noch gewisseneren Prof. Goldhagen diesbezüglich angemacht fühlte bzgl. Andeutungen über temporäre Heimaten und so als höchst unsittlich empfand.)

      Für Euch beide zum Mitschreiben:

      In der BRD leben 228 Menschen pro Quadratkilometer.

      Selbst nach strenger EU-Richtlinie, die gegenüber dem Durchschnittsdeutschen wesentlich kleineren Käfighuhn einen Platz von einer DinA4Seite (ca. 600 Quadratzentimeter) zubilligt, dürfte es in Deutschland noch massenhaft Platz für Menschen geben! (Näheres siehe KaefighuhnVerordnung@EU.KOM.Com.de)

      Eine Ausweisungsandrohung, die ihr hier offensichtlich gemeinsan gegenüber "newnoise", ist deshalb völlig unbegründet und vom moralischen, sittlichen, ethischen, sozialen und kulturell-historischem Standpunkt sogar höchst verwerflich. Hier solltet ihr mal beim in dieser Hinsicht leidgeprüften Sep nachfragen, sobald er wieder erscheint.

      ;
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 19:20:38
      Beitrag Nr. 968 ()
      Also, wo du da eine "Ausweisungsandrohung" herausliest, wird auch dein Geheimniss bleiben.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 19:35:02
      Beitrag Nr. 969 ()
      @;

      Wer hier leben will, muss sich mit der deutschen Landschaft, seinen Mitbürgern etc. abfinden - und mit der deutschen Geschichte.

      Selbstverständlich kannst du wie newnoise darüber klagen, dass die deutsche Geschichte sein Handeln behindert - ändern kannst du die Geschichte nicht.

      Ich fühle mich übrigens durch die deutsche Verantwortung für den Holocaust nicht behindert. Mir hat auch noch niemand vorgeworfen, ich sei Mitglied eines Tätervolks. Und ich sehe keine Notwendigkeit, über die Vergangenheit den Mantel des Schweigens zu breiten.

      Ich fühle mich nicht einmal gehindert, Kritik an Bush oder Sharon zu üben - auch wenn noch so viele schreien, in Deutschland würden ,,die Juden" so etwas verbieten.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 19:43:03
      Beitrag Nr. 970 ()
      Zu Geschichte gibt es zwei gute Sprüche:

      Die Geschichte ist die Lüge, auf die sich die Historiker ihrer Zeit geeinigt haben. (stammt glaube ich von Napoleon)

      Die Historiker sind Gott in einem Punkt überlegen: Sie können die Geschichte ändern.

      :laugh:

      Die Geschichte wird immer wieder neu bewertet. In 100 Jahren wird man über das 3. Reich anders denken als heute.

      Das Ärgerliche ist ja nicht die Geschichte dieser dreizehn Jahre, sondern die Tatsache, daß sie nicht aufhört. Das sie immer noch in die Gegenwart hineinreicht und als Begründung für fragwürdiges politisches Handeln herangezogen wird. Ich nenne z.B. die sog. "besondere Beziehung zu Israel". Das sollte aufhören. Genau genommen ist so: Das 3. Reich muß aufhören Politik zu sein und muß zur Geschichte werden.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 19:54:25
      Beitrag Nr. 971 ()
      Sonntag, 16. November 2003
      Stadtverband gegen Ausschluss
      Erste Hessen für Hohmann

      In der hessischen CDU regt sich Widerstand gegen den Parteiausschluss des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann. Die CDU Herbstein im Vogelsberg habe einstimmig eine Resolution gegen den geplanten Ausschluss verabschiedet, bestätigte heute der Ex-Vorsitzende des Stadtverbandes, Christian Janetzko. Hohmann war nach einer als antisemitisch empfundenen Rede bereits aus der Bundestagsfraktion ausgeschlossen worden. „Damit wird das Grundrecht auf Redefreiheit mit Füßen getreten“, sagte Janetzko.

      Parteispitze nicht beschädigt

      Trotz vieler Gegenstimmen beim Fraktions-Ausschluss Hohmanns sieht die Unionsspitze sich nicht geschwächt. CDU-Chefin Angela Merkel nannte die Entscheidung von 80 Prozent der Unions-Abgeordneten ein eindeutiges Ergebnis. „Das ist für eine so große Volkspartei in einer so einmaligen Entscheidung viel", sagte Merkel der "Bild am Sonntag". CSU-Chef Edmund Stoiber sagte im ZDF, die Fraktion habe eindeutig und mit großer Mehrheit die Position ihrer Führung gestützt.

      Die im Hamburger Senat vertretene Schill-Partei will sich nicht aktiv um den Abgeordneten bemühen. Wer die Programmatik der Partei teile, sei aber willkommen, sagte der Vorsitzende der Schill-Partei und Hamburger Bausenator Mario Mettbach.

      Die CDU/CSU-Fraktion hatte Hohmann am Freitag mit mehr als der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit ausgeschlossen. Knapp 50 Abgeordnete stimmten jedoch mit Nein, enthielten sich oder gaben ungültige Stimmen ab. Hohmann hatte in einer Rede zum 3. Oktober die Frage aufgeworfen, ob Juden wegen ihrer Beteiligung an der russischen Oktober-Revolution nicht auch als "Tätervolk" bezeichnet werden könnten.

      Merkel will Diskussion über Patriotismus

      Merkel wies die Kritik zurück, das Vorgehen gegen Hohmann zeige, dass man in der CDU seine Meinung nicht frei äußern könne. „Wir müssen auch über Grenzen der Meinungsfreiheit reden", sagte Merkel. In der Union müsse nach

      Hohmanns Ausschluss eine breite Diskussion über den Patriotismus geführt werden.

      Stoiber sagte, bei dem Fünftel der Abgeordneten, das nicht für den Ausschluss Hohmanns gestimmt habe, handele es sich um Parlamentarier, die auch aus menschlichen Motiven so gehandelt hätten. Er glaube nicht, dass Merkel als Fraktionschefin durch die abweichenden Stimmen beschädigt worden sei. Stoiber verteidigte den Ausschluss Hohmanns. Dessen Äußerungen seien unakzeptabel und sprengten den Verfassungsbogen in Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 21:08:11
      Beitrag Nr. 972 ()
      949 #

      das enttäuscht mich stirner !

      natürlich ist und bleibt das 3.reich relevant für die politik des nachfolgestaates - genau wie die französiche revolution immer noch relevant ist für das frankreich von heute.

      beide ereignisse haben für die jeweiligen staaten gewollt oder ungewollt prägende auswirkungen über jahrzehnte wenn nicht gar jahrhunderte.

      solange solch simple tatsache in frage gestellt wird kann es nichts gescheites werden mit einer vergangenheitsbewußtwerdung.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 21:29:21
      Beitrag Nr. 973 ()
      @rv #948

      "Wer hier leben will, muss sich mit der deutschen Landschaft, seinen Mitbürgern etc. abfinden - und mit der deutschen Geschichte."

      Du gibst also die Kriterien vor, wer hier leben darf und wer nicht.

      Interessant.

      Sonst geht es dir noch gut?

      Und noch eine Bitte, rv, zu deinem #948, 2.Satz. :

      Nenne einmal eine Aussage von mir, wo ich wie von Dir beahuptet wie newnoise, über die deutsche Geschichte und etwaige Handlungsbehinderungen etc. klage, ansonsten lasse diese Unterstellungen. Sie sind deiner nicht würdig.

      ;
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 21:36:11
      Beitrag Nr. 974 ()
      @;

      Jetzt wird es lächerlich.

      Ich habe nur festgestellt, dass man sich mit unveränderlichen Konstanten abfinden muss.
      Wenn man das nicht kann (z.B. weil man das Klima nicht verträgt), muss man eben anderswo leben. Oder willst du das Klima (oder die Landschaft oder die Bevölkerung) ändern?
      Selbst wenn man theoretisch die Landschaft noch nach eigenen Vorstellungen umgestalten oder die Bevölkerung auswechseln kann - die Geschichte kann man (ohne Zeitmaschine) nicht ändern.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 21:58:44
      Beitrag Nr. 975 ()
      #953 rv hat schon die Rhetorik von Hohmann übernommen:laugh: (z.B. weil man das Klima nicht verträgt).:laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 22:06:36
      Beitrag Nr. 976 ()
      endaxi,

      was das mit Hohmann zu tun hat, das solltest du mir vielleicht mal erklären.

      Es ging doch darum, dass man sich (wenn man hier leben will) mit einigen Gegebenheiten abfinden muss. Semikolon kann das offenbar nicht nachvollziehen.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 22:16:00
      Beitrag Nr. 977 ()
      #955 Wusste nicht so genau was du meinst in #953
      bin nur dem "Jetzt wird es lächerlich" gefolgt,hoffe Du verzeihst mir mein lachen. :cry:
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 22:41:48
      Beitrag Nr. 978 ()
      #949das 3. reich muss aufhören politik zu sein und muss zur geschichte werden.
      das geht nicht. geschichte wirkt auch nach jahrhunderten noch in die politik von heute hinein.
      nimm martin luther. sein handeln ist geschichte und wirkt sich auch heute noch aus.
      man kann geschichte nicht abtrennen und sagen, damals habe ich nicht gelebt, also was geht mich das an.
      die folgen der geschichte wirken sich auch nach jahrhunderten oder sogar jahrtausenden ( z. b. jesus) noch aus.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 22:56:37
      Beitrag Nr. 979 ()
      marc22, eierdieb

      Weder Luther ncoh die frz. Revolution wirken in unser Politik ein. Das ist ein Mißverständnis.
      Diese Ereignisse sind Teile der Kausalketten, die unsere Gegenwart konstituieren und damit auch die Struktur der Gegenwart bestimmen. Ohne Luther könnte niemand die Welt verstehen, ohne Cäsar auch nicht. Aber es gibt keine direkte Einwirkung auf die Politik.

      Das ist beim 3. Reich anders. Das wirkt noch immer auf unsere aktuelle Politik, vor allem in der Außenpolitk, auch in der Innenpolitik.

      Wir müssen uns von der Vergangenheit lösen, ohne sie zu verleugnen. Hitler gehört in die Geschichtsbücher und meinetwegen in die Literatur. Aber nicht mehr in die Tagespolitik. Diese Vergangenheit muß Geschichte werden.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 22:58:34
      Beitrag Nr. 980 ()
      @rv

      Bevor ich jetzt wirklich ernsthaft und v. a. sauer werde, (und das geschieht selten):

      Lasse deine wiederholten Unterstellungen ("Semikolon kann nicht nachvollziehen...", "Semikolon ist mit xy der Ansicht, dass ..." etc.)

      und beantworte endlich meine beiden Fragen:

      1. Frage: s. #952

      Du gibst also die Kriterien vor, wer hier leben darf?


      (rv sagte, wir erinnern uns:
      " Wer hier leben will, muss sich mit der deutschen Landschaft, seinen Mitbürgern etc. abfinden - und mit der deutschen Geschichte.")



      2. Frage:

      "Nenne einmal eine Aussage von mir, wo ich wie von Dir behauptet wie newnoise, über die deutsche Geschichte und etwaige Handlungsbehinderungen etc. klage, ansonsten lasse diese Unterstellungen. Sie sind deiner nicht würdig."


      Ich warte.

      Bitte keine weiteren unbewiesenen Unterstellungen "Semikolon" betreffend, dies nervt jetzt wirklich langsam, user rv,
      Antworten, die eines rv würdig sind, sind hier gefragt.

      ;
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 23:14:11
      Beitrag Nr. 981 ()
      @ semikolon

      Willst du wirklich auf diese ,,Fragen" eine Antwort?

      1. Ich habe nicht das Wetter oder die Landschaft zu verantworten. Da überschätzt du mich etwas.
      newnoise kommt mit unsrer Geschichte nicht zurecht. Wenn dies es ihm unmöglich macht, hier zu leben, dann kann ich daran nichts ändern.

      2. Mir liegt es fern, dir zu unterstellen, du seiest derselben Meinung wie newnoise. Dies habe ich nie behauptet. Aber du darfst doch wie newnoise klagen... Oder darfst du das etwa nicht?

      Wer anderen Unterstellungen vorwirft, sollte dabei nicht selbst mit Unterstellungen arbeiten.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 23:34:18
      Beitrag Nr. 982 ()
      marc 22, eierdieb

      der Hinweis von stirner, das sog. 3. Reich müsse endlich Geschichte werden
      zeigt doch das Problem recht klar auf:

      Über Geschichte darf man frei nachdenken, Ursachen und Zuammenhänge differenziert bewerten
      und man darf in der Interpretazion geschichtlicher Zusammenhänge
      sogar zu unterschiedlichen Auffassungen kommen.
      Hier handelt es sich nämlich um eine freie Wissenschaft.:eek:

      Für das 3. Reich jedoch gilt dies bis heute nicht.
      Hier wird das Denken, das Bewerten und sogar das Kritisieren schlicht untersagt,
      dies gesellschaftlich weitgehend im Konsens.
      Ähnliches gab es übrigens zu allen Zeiten z.B. hinsichtlich der jeweiligen Religionen.
      Seit der Aufklärung dachten wir, das sei überwunden, faktisch jedoch
      ist an die Stelle der Religionen nur ein neues Bündel an Tabus getreten:
      Hier das dritte Reich, dort der ungebändigte Tierschutz, andernorts der überbordende Freiheitswahn etc.

      Ist die Freiheit zu denken, zu bewerten etc. denn tabuisiert,
      wirklich massiv beschränkt?
      Zwei Belege nene ich:
      1. Schon die "Relativierung" des Holocaust wurde von rv mehrmals zum "Antisemitismus" erklärt.
      2. Und Frau Merkel ist bemüht das GG umzuschreiben, wenn ich lese:
      Merkel wies die Kritik zurück, das Vorgehen gegen Hohmann zeige,
      dass man in der CDU seine Meinung nicht frei äußern könne.
      „Wir müssen auch über Grenzen der Meinungsfreiheit reden" , sagte Merkel.


      Kann man es noch deutlicher zeigen, dass hier künstliche Tabuzonen definiert und "kultiviert" werden,
      weil der Prozess der Geschichtswerdung noch immer aussteht?

      KD
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 01:20:11
      Beitrag Nr. 983 ()
      @rv (isb#960)

      Schön, damit kann ich leben.

      Es hört sich, das wirst du zugeben, schon etwas anders an, als deine vorherigen Äußerungen zu dieser Sache. Schwamm drüber, rv. Zumal du mir ja damit, so will ich dich nunmal verstehen, mein Lebensrecht gewährst.

      Bleibt nur noch #955 auszuräumen, wo du mir ja unterstelltest, ich könnte mich nicht damit abfinden, dass man, wenn man hier leben muß, sich mit "einigen Gegebenheiten abfinden muß".
      Damit meintest du wohl die von dir in #944 und #948 genannten "Gegebenheiten". So nehme ich im Kontext deiner Argumentation an.

      Bleibt letztendlich die Frage, welches Lebensrecht du Leuten in diesem Lande gönnst, die sich mit den von Dir (letztendlich ja nicht näher als in #944 und #948 spezifizierten) gemeinten "Gebenheiten" nicht abfinden wollen. (?)

      Es gibt viele Leute, die in Deutschland leben, die noch nicht einmal deine Spezifizierungen deiner genannten "Gegebenheiten" in #944 und #948 verstehen würden, selbst wenn ein engagierter Mensch, wie du es sicher bist, es ihnen stundenlang erklären würde.
      Was soll nun mit diesen Menschen geschehen, rv?

      Auch soll es nicht wenige Leute in unserem Land geben, die, aus ihrem höchst persönlichen Kultur- und Hirtorienkreis stammend, deine Aussagen bezüglich des Lebensrechts in Deutschland ebenfalls strikt ablehnen würden.

      Wir erinnern uns:
      rv sagte:

      "Wer hier leben will, muss sich mit der deutschen Landschaft, seinen Mitbürgern etc. abfinden - und mit der deutschen Geschichte."

      Kein Lebensrecht für diese?

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 01:42:42
      Beitrag Nr. 984 ()
      #958 stirner

      Von Dir kommt ja auch mal was vernünftiges.
      Ich bin platt :laugh:


      derwelsche
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 08:27:33
      Beitrag Nr. 985 ()
      958 #

      gut stirner - dem kann ich in der inhaltlichen aussage zustimmen.

      die französische revolution und das 3. reich sind natürlich nicht gleich zu bewerten wenn es um den einfluß des jeweiligen ereignisses auf die tagespolitik geht.

      zumindest hat es auch in bezug auf die französische revolution ca. 60 jahre gebraucht (bis ca. 1848) um die direkten auswirkungen zu kompensieren.

      deutschland scheint eben länger zu brauchen - das kann man bedauern ist aber nicht zu ändern - du und ich (und viele andere) versuchen dies zuändern - aus völlig unterschiedlichen bewertungsblickwinkeln heraus.

      ob und wann sich die nachwirkungen des 3. reiches aus der tagespolitik verabschieden und geschichte werden hängt nicht unwesentlich davon ab, wie die konträren meinungen in bezug auf eine angemessene bewertung der damaligen ereignisse, die lehre für gegenwart und zukunft in der lage sind eine annähernd gemeinsame linie zu finden.

      vielleicht dauert es noch 20 oder 50 jahre vielleicht haben wir an der last die uns das nazi-regime hinterlassen hat noch weit länger zu tragen.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 08:46:57
      Beitrag Nr. 986 ()
      ..solange noch Leute Leben, die im Holocaust Angehöriger verloren haben oder das Land verlassen mussten, um ihr Leben zu retten - solange ist es doch wirklich nicht zuviel verlangt, auf deren Gefühle Rücksicht zu nehmen.

      Und für diese Menschen wäre es eine absolute Zumutung, wenn man in Deutschland anfangen könnte/dürfte, den Holocaust zu leugnen oder ähnliches. So erklären sich die Einschränkungen der Geschichtsschreibung. Aus Rücksicht auf die Opfer.

      For4zim hat dazu auch einen Thread eröffnet, in seinem Posting Nr. 1 stand einiges dazu.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 09:01:59
      Beitrag Nr. 987 ()
      semikolon,

      ich verstehe dein Problem immer noch nicht.
      Wer hier leben will, muss sich mit der deutschen Landschaft, seinen Mitbürgern etc. abfinden - und mit der deutschen Geschichte.
      Was hast du an dieser Aussage auszusetzen?
      Wem verweigere ich hier das Lebensrecht?
      Soll ich mich jetzt wieder über deine Unterstellungen beklagen?

      Noch einmal: Wer sich mit den unveränderlichen Gegebenheiten nicht abfinden kann, muss ihnen ausweichen.
      Wem die deutsche Vergangenheit das Leben unerträglich macht, der muss anderswo leben. Das entscheide nicht ich, das ist eine unveränderliche Tatsache.

      Die von dir Angesprochenen, die diese Gegebenheiten nicht verstehen, müssen sich ebenso damit abfinden. Man muss nicht Meteorologie studieren, um sich mit unserem Klima abzufinden.

      Das gilt übrigens sowohl für Deutsche, die sich wie newnoise ,,behindert" fühlen, als auch für Juden, denen es unerträglich ist, im Land der Täter zu leben.


      Eine völlig andere Sache ist es, was xylo anspricht: Zusätzlich sollte es selbstverständlich sein, dass man auf die Gefühle der Opfer Rücksicht nimmt. Für die Politik ergibt sich die Verpflichtung, dies sicherzustellen. Es gibt keine ,,Neutralität" den Opfern gegenüber.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 10:41:31
      Beitrag Nr. 988 ()
      @rv,
      Danke für deinen Beitrag.

      Vielleicht reden wir auch nur aneinander vorbei?

      Reden wir doch Klartext. Vielleicht hilft das.

      Also du meinst, die Historie eines Landes ist eine Gegebenheit, ein Faktum, ein Fixum, mit dem man sich abfinden muss, oder der man sich sogar stellen muss, wenn man in diesem Land lebt.

      Ich meinte lediglich, dass man dies nicht "muss" und dennoch hier leben darf. Das war alles.

      Auch wenn ich persönlich keine Probleme damit habe, mich der Vergangeheit als Mitglied oder Nachfahre oder was auch immer eines "Tätervolkes" zu stellen und mein Ego nicht angekratzt wird, wenn jemand von daraus resultierender Schuld, Sühne, Verantwortung oder sonstwelchen Verpflichtungen spricht, verlange ich dieses (mein persönliches tolerantes) Denken von anderen Bewohnern dieses Landes nicht.

      Mögliche Gründe (s. mein letztes Posting, wobei ich hier natürlich "Kultur- und Historienkreis") meinte.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 13:16:22
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 13:35:42
      Beitrag Nr. 990 ()
      @kwerdenker #961
      ich verstehe dein problem nicht.hier wird das denken das bewerten und sogar das kritisieren schlichtweg untersagt.
      wo wird das denn untersagt?
      schon die relativierung des holocaust wurde ... zum antisemitismus erklärt
      das ist ja auch antisemitismus.
      wozu willst du es denn relativieren?
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 13:44:07
      Beitrag Nr. 991 ()
      ;

      da meine Stellungnahme dies auf die Klage von Newnoise gemünzt war, er werde durch unsere Vergangenheit ,,behindert" , sollte eigentlich klar gewesen sein, was ich gemeint hatte:
      Man kann sich die Vergangenheit genauso wenig aussuchen wie das Klima. Da man sie nicht ändern kann, muss man sich damit abfinden - oder auswandern. (Ok - weiter jammern über das Klima oder über die Vergangenheit wäre auch noch eine Möglichkeit. Aber das ist erstens der Psyche nicht zuträglich und wurde zweitens von mir unter ,,abfinden" subsumiert.)
      Selbst wenn man wie Newnoise sagt, Morde ,,im vergangenen Jahrtausend" (d.h. alles was länger als 3 Jahre her ist) interessierten einen nicht, selbst dann muss man sich damit abfinden, dass andere ein längeres Gedächtnis haben.
      Was man nicht tolerieren kann, ist die Forderung nach Änderung der Vergangenheit. Dies führt sehr schnell zu revisionistischer Geschichtsklitterung.

      rv.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 13:59:46
      Beitrag Nr. 992 ()
      @rv

      gerade eben hatte ich gelesen, dass auch polymod nach eigenem Bekunden ganz eifrig zu Newnoise Stellungnahmen abgab. Er schien auch sonst mit dir in seinem gerade verschwunden Beitrag einer Meinung zu sein.

      An deiner Stelle würde ich mich freuen, einen so bedeutsamen Fürsprecher wie Polymod zu haben. Es ist sicher gut, einen Moderator an seiner Seite zu wissen, gell?

      Scheint auch ein wichtiger user zu sein, dieser newnoise, dass sogar Moderatoren zu seinen Postings Stellungnahmen abgeben.

      Na ja, ich bin ja hoffentlich nicht so wichtig.

      Gehört zwar nicht zu unserem Themenkreis, aber da du es ansprachst:
      Das mit der Geschichte ändern wollen, klingt irgendwie seltsam. Wie geht das denn ohne Zeitmaschine?

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 14:07:33
      Beitrag Nr. 993 ()
      ;
      Ich habe absichtlich diese seltsame Formulierung "Geschichte ändern" gewählt. Das geht natürlich nicht wirklich. Wenn man es durch Fälschung trotzdem versucht, nennt man das gemeinhin ,,Geschichtsklitterung" oder in unserem speziellen Zusammenhang ,,Revisionismus".
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 14:11:24
      Beitrag Nr. 994 ()
      rv #969

      Nicht jeder, der meint, dass jetzt aufwachsenden Generationen die furchtbaren 12 Jahre des Nationalsozialismus Verpflichtungen auferlegen, die als reine Verpflichtung nach über 60 Jahren anders aussehen sollten, will damit eine andere Bewertung der Geschichte.

      Es wird zwar immer wieder betont, dass nachfolgenden Generationen keine Schuld aufgeladen wird, sondern reine Verantwortung des Erinnerns, doch wird das in nachkommenden Generationen (lassen wir mal die nicht-bekehrbaren Typen außen vor) offenbar mehr und mehr anders aufgenommen? Warum?

      Ganz einfach, und ich sagte es schon in einem anderen Thread: Für einen im Jahr 1990 Geborenen liegt der Holocaust so lange zurück wie für einen Mitte der Sechziger Jahre Geborenen das Deutsche Kaiserreich.

      Geschichte im Schulunterricht führt dazu, dass das Dritte Reich drei- bis viermal auf dem Lehrplan steht. Neuere Geschichte kommt deutlich zu kurz. Deutsche Geschichte hört teilweise in deutschen Schulen irgendwie mit dem Dritten Reich auf.

      Das Gewicht, was auf die Betrachtung der Ereignisse bis 1945 - vielleicht noch die Entnazifizierung dazu - gelegt wird, überwiegt auch neuere Ereignisse, die aber für jüngere Generationen zwangsweise mehr und mehr an Bedeutung gewinnen müssen. Denn die jetzige Generation lebt im hier und jetzt. Und sie wird das auch mehr und mehr fordern, hierüber aufgeklärt zu werden. Sie kennen ja kaum noch jemanden, der das Dritte Reich noch persönlich erlebt hat. Sind junge Leute also Antisemiten, wenn sie dies fordern?

      Es geht nicht um Geschichtsklitterung (denn kein vernünftiger Mensch fordert eine Revision in dem Sinne, dass der Holocaust nicht grausam gewesen sei, dass er praktisch einmalig in der Geschichte ist), aber je jünger ein Mensch in Deutschland ist, desto mehr sollte er selbst entscheiden dürfen, wie weit er selbst als eigenständige Person seine moralische Verantwortung stecken möchte. Wir haben die Generation der Urenkel der Tätergeneration. Diese Generation soll nicht vergessen, sie darf auch nicht vergessen, aber, so hart das klingt: Das Leben geht für sie und für die Nachkommen der Holocaust-Überlebenden weiter. Diese Generationen haben ein eigenes Recht, neben- und miteinander zu agieren.

      Die Entwicklung kann und wird - das ist mir klar - auch schmerzhaft für die direkten Opfer und Überlebenden des Holocaust sein. Ich habe höchsten Respekt vor den Schmerzen eines Auschwitz-Überlebenden, wenn er nicht nach Deutschland kommen möchte, wenn er einen Umgang mit Deutschen pauschal ablehnt.

      Ich möchte aber, dass sich die Nachkommen beider Seiten Aug` in Aug` gegenüberstehen können. Wohl in Kenntnis ihrer jeweiligen Herkunft. Wohl aber auch in der Erkenntnis, dass für beiden Seiten ein Zusammenleben möglich ist, weil schreckliche Geschichte eben nach vielen Jahrzehnten doch Geschichte geworden ist. Das ist viel verlangt, ich weiß.

      Insofern: Vergangenheit ist eben nicht wie das Wetter. Wetter ändert sich, die Vergangenheit nicht. Aber der entscheidende Punkt ist, dass es auch ein gewisses Recht gibt, die immer länger werdende Vergangenheit im Laufe der Zeit anders zu priorisieren. Das hat nichts mit Änderung der Vergangenheit zu tun, sie wird statisch bleiben.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 14:19:59
      Beitrag Nr. 995 ()
      @ mausschubser

      Da habe ich kein Problem mit. Dies habe ich auch bereits #966 sehr deutlich gesagt. Niemand wird gezwungen, ständig an die Holocaust-Opfer zu denken.

      Wenn man aber glaubt, mit den ,,Behinderungen" durch die deutsche Vergangenheit nicht leben zu können - dann ist das so, wie wenn jemand das deutsche Klima nicht verträgt.

      Die Schatten der Vergangenheit verschwinden nur sehr langsam - und je lauter die Schlussstrich-Forderungen erhoben werden, umso deutlicher wird es, dass sie noch präsent sind.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 14:42:00
      Beitrag Nr. 996 ()
      #973 rv,

      ok, es herrscht also im Prinzip Einigkeit. Das freut mich wirklich. :)

      Zwei kleine Hinweise: Schülern ist es praktisch nicht möglich, nicht doch sehr häufig an die Holocaust-Opfer zu denken (s. auch mein Posting eben und meine Stellungnahmen in dem anderen, mittlerweile seit langem gesperrten Thread). Insofern kann man zwar gerne von keinem Zwang reden, de facto ist er aber dennoch da. Wohlgemerkt, auch ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein Zwang schon da sein muß gegen das Vergessen. Die Gewichtung ist meineserachtens falsch, aber das wird jeder unterschiedlich sehen, jedermanns Recht in einer Demokratie, denke ich.

      Die Schatten der Vergangenheit verschwinden nur sehr langsam ... Hmmmm... Das Wort "Schlußstrich" wird ja auch sehr gerne als Argumentationskeule verwendet. Entweder nach dem Motto "Alles neu macht der Mai (aus, vorbei, vergessen!)" oder "Wer Schlußstrich sagt, will die Verantwortung verleugnen". Mit "Schlußstrich" ist aber häufig auch die Forderung verbunden, von einer ständig angemahnten und eben aufgezwungenen Verantwortung für kommende Generationen wegzukommen hin zu einer zeitlich distanzierteren und für einen als viel viel später Geborenen leichter zu akzeptierenden Bewertung der Gedächtnis-Verantwortung. Und diese dritte Gruppe will nicht pauschal vergessen. Sie wollen aus dem Schatten der Vergangenheit in dem Sinne heraus, dass sie sich ja eben nicht mit den Nazis der damaligen Zeit vergleichen wollen und auch keine Verantwortung für Leute tragen können, von denen sie nicht einmal mehr Zeitgenossen kennen. Mahnen und erinnern, was auch in Deutschland war.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 16:02:44
      Beitrag Nr. 997 ()
      Ich weiß gar nicht wo ihr immer diesen Zwang zur Verantwortung hernehmt.

      Das ist für mich ein völlig abstruser Gedanke mein Handlen durch Geschichte bestimmen zu lassen.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 16:17:33
      Beitrag Nr. 998 ()
      merkwürdig das immer nur von deutscher Verantwortung gesprochen wird.

      Über die Opfer des Stalinismus sind keine genauen Zahlen bekannt. Es ist sicher, dass Terrorwellen, Schauprozesse, Hungersnöte durch Kollektivierung und Parteisäuberungen über 50 Millionen Opfer forderten, die teilweise gefoltert und hingerichtet oder in die Verbannung bzw. die Gulags geschickt wurden.

      Quelle: http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/hes/geschichte/faschismus/F…

      wo ist hier der Aufschrei der Öffentlichkeit ? wo die Mahnmale ? wo die Milliardenzahlungen an die Opfer ?

      Heute erschien dazu auf freace.de ein guter Artikel:

      http://www.freace.de/artikel/nov2003/wert161103.html

      natürlich kann man die Opfer des Holocaust nicht mit anderen Völkerverbrechen weltweit aufrechnen, aber ich habe diese heuchelei so satt, es kotzt mich einfach nur noch an. Und genau das ist es was die Mehrheit der Deutschen stört an diesem Thema, diese elendige Heuchelei.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 16:33:20
      Beitrag Nr. 999 ()
      merkwürdig das immer nur von deutscher Verantwortung gesprochen wird.

      Ja - wo leben wir denn? :cool:
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 16:40:43
      Beitrag Nr. 1.000 ()
      #77

      Ja - wo leben wir denn?

      du hast offensichtlich #76 nicht verstanden und ich habe keine Lust wieder ins Detail zu gehen, hab ich schon tausend mal gemacht - nützt nix. Die meisten fühlen sich mit Ihrer Selbstkasteiungsrolle in Deutschland sehr wohl und damit lassen wir es gut sein. :cool:
      • 2
      • 4
       Durchsuchen


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Hohmann-Threads