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    Gerling-Konzern Allg. Vers.-AG / Vers.riese zu Bonsaikursen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.02.05 12:35:13 von
    neuester Beitrag 01.03.08 17:45:40 von
    Beiträge: 928
    ID: 952.408
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      schrieb am 09.02.05 12:35:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG (GKA), WKN 841892, scheint den turn-around nachhaltig geschafft zu haben.

      GKA ist hauptsächlich ein Industrie- und Sachversicherer mit weltweitem Angebot. Gerling.com unter Sachversicherungsgruppe.

      Es stehen 224.789.463 Aktien aus, davon sind ca. 5% Streubesitz. Die Aktien werden als vinkulierte Namensaktien notiert.

      Lt. GB 2003 hat die GKA ein EK von € 785 Mio bei einem Gewinn von € 81 Mio. Das EK pro Aktie beträgt also per 31.12.2003 € 3,50 und das EPS € 0,42 nach IFRS.

      In Q1-3/2004 wurde ein Gewinn vor Steuern von € 116,4 Mio erzielt mit einer combined ratio von 97,7%. Da GKA wenig Steuern zahlen muß (für die Steuerermittlung konservative HGB Bilanzierung inkl. Schwankungsreserve), könnte bei einem Gewinn 2004 von ca. € 120 Mio ein EPS von gut € 0,50 erzielt worden sein. Ich gehe jedenfalls nach dem Q3 Bericht von höheren Ergebnissen als im Vorjahr aus.

      Die Aktie notiert in der Nähe historischer Tiefs. Empfehlungen, Analysen oder überhaupt irgendein Interesse an dieser Aktie konnte ich bislang nicht entdecken.

      GKA ist außerdem ein Übernahmekandidat. Nachdem die groben Fehler der Vergangenheit in der Rückversicherung, den Kapitalanlagen und der Finanzierung beseitigt wurden, steht GKA heute wieder recht solide da. Der Markenname bürgt weiterhin für Kompetenz und Expertise in der Branche als führender Industrieversicherer. Risiken ergeben sich in abnehmender Größenordnung aus in der Vergangenheit mit der ehemaligen Schwester Gerling Globale Rück abgeschlossenen Rückversicherungsverträgen, da diese Gesellschaft nicht die beste Bonität hat und nur noch abgewickelt wird.

      Bisher wurde der Talanx Gruppe (HDI) Übernahmeinteresse nachgesagt. Ein Übernahmeangebot würde aufgrund der Freiverkehrslisting zwar nicht für die freien Aktionäre gelten, aber man darf wohl doch von einer Gleichbehandlung ausgehen. Zu den Aktionären, die die Kapitalerhöhung in 2003 gezeichnet haben zu € 2,22 pro neue Aktie (ca. 35% des Kapitals) gehören viele große Industrieunternehmen.

      Der Markt der Aktie ist allerdings recht eng, bester Börsenplatz ist FWB mit einer Kassanotiz und einer Geld/Brief-Spanne mit Stückzahlen.

      Ein fairer Wert wäre zunächst auf Höhe des EK von aktuell über € 4,00 pro Aktie zu sehen (Ende 2005 voraussichtlich ca. € 4,50). Bei weiter steigenden Ergebnissen durch den Abbau des Rückversicherungsanteils an den Versicherungsprämien, der noch recht hoch und auch sehr teuer ist aufgrund der Schwächephase bis 2002, könnte man von Gewinnen nach Steuern von € 0,50 bis 0,60 ausgehen und einem KGV von 10 bis 12. Selbst Dividenden wären ab 2006 bereits wieder zu erwarten. Der faire Wert aufgrund der Ergebnisschätzungen wäre demnach € 6,00 - im Fall einer Übernahme würde der Kaufpreis vermutlich darüber liegen.

      Alternativ zu Talanx könnte ich mir auch private equity Fonds als Käufer vorstellen oder ausländische Versicherungsgruppen (vergleiche die jüngsten Fusionsabsichten in USA). Eine Übernahme in 2005 wäre sicherlich erfreulich aus Sicht einer Spekulation in GKA. Die in 2003 im Rahmen der Kapitalerhöhung eingestiegenen Industriekunden wollen sicherlich nicht auf unabsehbare Zeit eine Versicherung in ihren Finanzanlagen halten. Daher wäre ab 2006/2007 ohnehin eine Aufwertung der Börsennotiz mit amtlicher Notiz zu erwarten, um eine umfangreiche Umplazierung vornehmen zu können. Eine solcherart aufgewertete GKA Aktie wäre ein Kandidat für den MDAX, zumindest aber wäre eine SDAX Aufnahme darstellbar.

      Termine: BPK 22. April, HV 23. Mai.

      Selbstverständlich ist dies keine Anlageempfehlung, sondern ein Anstoß zu einer Diskussion. Jeder Anleger sollte sich selbst anhand der Geschäftsberichte und der Aktionärsbriefe eingehend informieren, bevor er Anlageentscheidungen trifft.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 09.02.05 14:05:59
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1

      ein paar ergänzende Anmerkungen zum GJ 2003:

      - Das Jahresergebnis 2003 wurde fast vollständig durch eine GuV wirksame Einbringung von Gesellschaftsanteilen der Muttergesellschaft erzielt.

      - in der Börsenzeitung war zu lesen, dass der Gewinn für 2004 mindestens dem von 2003 entsprechen soll. Da bei Gerling immer mit Nachreservierung gerechnet werden muß, halte ich 100 Mio. € Gewinn für die absolute Obergrenze.

      - Im Jahresabschluss 2003 waren stille Lasten bei Kapitalanlagen von € 100 Mio. sowie Forderungen an die Mutter in Höhe von € 200 Mio. enthalten. Die stillen Lasten sollten vollständig, die Forderung an die Mutter zumindest teilweise vom Ek abgezogen werden. Die stillen Lasten sollten sich 2004 aber deutlich verringert haben.

      - Als Industrieversicherer, insbesondere für den Hadftpflichtteil werden die Eigenkapitalanforderungen auch für Gerling stark steigen. Aus dem Geschäftsbericht geht hervor, dass ca. 500+ Mio. € Kapital auf Basis der aktuellen Regeln gebraucht wird, für Solvency 2 ist mit deutlich höheren Anforderungen zu rechnen. Eine Dividendenschüttung in signifikantem Umfang halte ich deshalb für die nächsten Jahre für unrealistisch. Zumal damit auch die Ratiungagenturen sicher nicht einverstanden wären.

      Ansonsten könnte es aber gut sein, dass der "häßliche Frosch" Gerling mal von einer schönen Prinzessin wachgeküßt wird.

      Ein Kauf sollte sich mittelfristig durchaus auzahlen, zumal die Deutsche Sachversicherungsbranche gerade die besten Jahre überhaupt erlebt.

      Kurzfristig aussichtsreicher aus dem Versicherungssektor halte ich aber derzeit eine Converium und mit Anstrichen eine Scor.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 09.02.05 14:50:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      @MMI

      Du beziehst Dich auf HGB Zahlen? Die HGB Bilanzen sind bekanntlich nicht aussagekräftig und hier starkt verzerrt durch die Probleme in 2002 und deren Lösung.

      Nach IFRS 2003 wies die Neubewertungsrücklage ein EK von 36 und die Fremdwährungsrücklage ein EK von 7 Mio auf, das natürlich im gesamten EK von 785 mio enthalten ist.

      Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftswtätigkeit 2003 betrug 60 Mio, das a.o. Ergebnis 78 Mio, EBT 130 Mio, Steuern (davon überwiegend latente Steuern) 49 Mio macht ein Konzernjahresüberschuß nach Steuern und Minderheiten von 81 Mio oder EPS € 0,36 auf die volle erhöhte Aktienstückzahl.

      Converium und Scor sind hochrisikobehaftete Rückversicherer, das ist doch ein ziemlich anderes Geschäft, in dem ein schlechtes rating existenzgefährdend ist. GKA betreibt die Erstversicherung für Industrie und Gewerbe mit Schwerpunkt Europa. Dort ist GKA gut aufgestellt, zumal sie von den Dummheiten der Vergangenheit offenbar kuriert sind. Die Ergebnisse zeigen es.

      Eine nicht eindeutig zu beantwortende Frage ist, ob die latenten Steuern aufgrund der großen HGB/IFRS-Unterschiede voll bei der Ergebnisberechnung in Abzug zu bringen sind. Die Unterschiede werden voraussichtlich dauerhafter Natur sein und eher steigen als sinken.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 09.02.05 15:58:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      #goldmine,

      nein, ich beziehe mich auf den IAS Abschluss, den HGB kenne ich gar nicht. Nachzulesen auf Seite 97. Du hast aber recht, dass diese Posten schon im Eigenkapital enthalten sind, allerdings noch nicht durch die GuV gelaufen. Es muss also kein Abzug mehr beim Ek gemacht werden.

      Hinsichtlich des Ratings hast Du für das kurzfristige Geschäft (KFZ, Feuer etc.) sicher recht, für das Haftpflichtgeschäft das mit 34,5% der Prämien aber den größten Anteil ausmacht, ist ein gutes Rating unabdingbar, da sich hier die Nachhaftungen u.U. über Jahrzehnte hinziehen können (Asbestos...). Ein Industrieunternehmen möchte solche Risiken dann am liebsten doch von einem gut gerateten Versicherer abgedeckt haben. Hier ist im Markt (v.a. durch die dominierenden Broker) aber mindestens ein Single A Rating erforderlich, um das Gerling sicher noch hart kämpfen muß.

      Scor und Converium sind natürlich sehr riskant, haben aber interessanterweise derzeit das gleiche Rating wie Gerling (BBB+). Ausserdem laufen bei den Rückversicherern die guten Ergebnisse der Erstversicherer meist mit einer Verzögerung von 1-2 jahren ein, d.h. hier werden wir noch weiter steigende operative Gewinne in den nächsten beiden Jahren sehen. Das gilt insbsondere auch für Hannover Rück, Swiss Re und mit Abstrichen Münchener Rück.

      Der Kurs von Gerling ist allerdings nach unten gut abgesichert.


      MMI
      Avatar
      schrieb am 09.02.05 16:26:52
      Beitrag Nr. 5 ()
      @#4

      Nachdem sich in 2003 bereits die im EK enthaltenen Wertverluste um 72 Mio reduziert haben, also 72 Mio Kursgewinne angefallen sind, die selbstverständlich kein Gewinn im Sinne von operativem Ergebnis darstellen und daher zu Recht nur in das EK eingehen, erwarte ich in 2004 und 2005 weitere Aufwertungsgewinne. Die 273 Mio Aktienpositionen dürften sich seit 31.12.2003 um 10 bis 20% erhöht haben. Bis Q3/2004 wurden bereits 35 Mio Gewinne realisiert.

      Diese erhöhen das EK weiter. Auch deshalb bin ich für die Ratinganhebung von S&P sowie ggf. nochmal von AM Best auf A zuversichtlich.

      Die genannten Industriekunden erwarten zu Recht nicht nur ein A-Rating, sondern legen auch Wert auf Wettbewerb. Daher haben sie die Kapitalerhöhung in der Krise gezeichnet, um weiter mit Gerling als Industrieversicherer zusammenarbeiten zu können. Man kann also schon sagen, daß es Kundentreue gibt. Die Rückversicherung ist sicher ein etwas anderer Markt.

      Die aktuellen ratings von GKA sind:

      S&P BBB+ (outlook positiv) 8.7.2004 (vorher BBB)
      AM Best A- (Excellent, outlook stable) 16.12.2004

      Die Berichte der beiden Ratingagenturen lesen sich insgesamt sehr positiv.

      CU, goldmine

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      schrieb am 10.02.05 14:06:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Heute gab es sogar einige Umsätze.

      Zunächst wollen da wohl noch einige entnervte aussteigen.

      KGV ca. 5 und KBV 0,55 mit Übernahmephantasie dürften anderswo allerdings schwierig zu bekommen sein.

      GKA wächst sozusagen automatisch, indem der Rückversicherungsanteil abgesenkt wird und aufgrund des wieder besseren standings im Ausland dort Wachstum möglich ist.

      Immerhin dürfte das EK mit einer Rate von 20% auf den aktuellen Kurs in den nächsten Jahren wachsen und die Bonität / Substanz so deutlich verbessern. Dies kommt wiederum den ratings, dem Geschäft und den Konditionen zugute, was die Gewinne steigen läßt.

      Die durchaus realistischen Wertsteigerungen in den Kapitalanlagen kommen noch on top.

      Mal schaun, wann die erste Analyse oder Empfehlung kommt, nachdem die Nebenwerte allgemein schon recht gut gelaufen sind. Spätestens zum secondary offering der 35% aus der Kapitalerhöhung dürfte die Aktie von größeren Adressen entdeckt werden.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 10.02.05 19:12:12
      Beitrag Nr. 7 ()
      Alle Achtung - Ihr "grabt" da doch immer wieder recht interessante Werte aus !!!

      Folgender Beitrag hierzu:




      A. M. BEST VERBESSERT "A-RATING" DER GERLING ALLGEMEINE
      17.12.2004 (10:06)

      A. M. Best (News/Board/Kurs/Chart) hat heute das Rating der Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG (GKA) verbessert: Das Rating "A-" (excellent) hat nun den outlook "stable" statt bislang "negative".

      A. M. Best begründet die Veränderung des Outlook mit der gestiegenen Ertragskraft und der risikoadäquaten Kapitalisierung der GKA. A. M. Best geht davon aus, dass sich die Ertragslage der GKA auch im kommenden Jahr verbessern werde, da die Prämienentwicklung in der Industrieversicherung günstig sei, insbesondere im Haftpflichtbereich. Darüber hinaus habe die GKA ihre Position unter den führenden deutschen Industrieversicherern verteidigen können.

      "Dass A. M. Best unser Rating verbessert hat, belegt erneut, dass die GKA auf gutem Wege ist.", so Dr. Wolfgang Breuer, Vorstandsvorsitzender der GKA
      Avatar
      schrieb am 11.02.05 10:48:20
      Beitrag Nr. 8 ()
      Der Frankfurter Makler hat etwas vorgegriffen:

      € 5,50 : 5,55 :laugh:

      Da sind wohl € 3,00 abzuziehen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 11.02.05 12:08:38
      Beitrag Nr. 9 ()
      Habt ihr euch eigentlich schon mal Gedanken darüber gemacht wie sich ein stärkeres Anziehen der langfristigen Zinsen auf die GUV von Gerling auswirkt?

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 11.02.05 12:33:28
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Zinsänderungsrisiken werden üblicherweise derivativ abgesichert. Kann man im GB nachlesen.

      Höhere Zinsen bedeuten nicht nur Kursverluste bei langlaufenden Anleihen (viele Anlagen sind jedoch nicht börslich notiert) sondern auch höhere laufende Zinseinnahmen.

      Ich denke, dies hat GKA ganz gut im Griff und macht es besser als Allianz und MüRück.

      Wer übrigens noch verkaufen will:

      in Stuttgart stehen 20.000 Stück zu € 2,50 im Geld. In Stuttgart gibt es variablen Handel, evt. einfacher als die Auktion in Xetra.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 11.02.05 18:15:00
      Beitrag Nr. 11 ()
      #9,10

      das Thema Zinsänderungsrisiko bei Versicherungen ist sehr komplex. Sowohl die derzeit niedrigen Zinsen wie auch schnell und stark steigende Zinsen sind eigentlich schlecht, wobei GuV Auswirkungen und wirtschaftliche Entwicklung meist nicht deckungsgleich sind.

      Eine langsame Steigerung der Zinsen wäre zum Beispiel sehr positiv, dann würde der von Goldmine beschriebene Effekt zum tragen kommen.

      Ansonsten lohnt es sich, auch mal die sonstigen Versicherungswerte aus der 2.ten Reihe annzuschauen, eine AMB Generali oder eine DBV Winterthur sind auch vergleichsweise billig und haben ebenfalls Übernahme bzw. Squeeze Out Phantasie.

      Da dürften einige positive Ergebnismeldungen für das abgelaufene Jahr bevorstehen.


      MMI
      Avatar
      schrieb am 14.02.05 12:41:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      Heute Rekordumsatz mit 42.406 Stücken. Bevor Empfehlungen kommen, wird erstmal eingekauft.

      Die DBV will in 2004 nach Verlusten wieder Gewinn machen. EK 2003 726 MCap 852 oder 117%, Gerling 64%.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 14.02.05 15:26:28
      Beitrag Nr. 13 ()
      Versicherungen sind aus meiner Sicht intransparente Konglomerate, durch kaum jemand durchblickt (oft nicht einmal die eigenen Controller). Kaufe ich deshalb aus Prinzip nicht.



      Aus der FTD vom 14.2.2005 www.ftd.de/globale
      Exklusiv: Globale Rück fürchtet große US-Probleme
      Von Herbert Fromme, Köln

      Die in Abwicklung befindliche Globale Rückversicherung fürchtet die Insolvenz ihrer US-Tochter, wenn die New Yorker Versicherungsaufsicht von ihr wie erwartet eine deutliche Stärkung der Schadenreserven verlangt. Auswirkungen könnte das auch auf Gerling haben.


      "Eine solche Forderung ist für mich die wahrscheinliche Variante", sagte Achim Kann, Vorstandschef der einst als Gerling Globale bekannten Gesellschaft, im FTD-Interview. "Wir sind nicht bereit, in einem größeren Ausmaß noch einmal Geld in die USA zu schicken." Eine Insolvenz der Gerling Global Reinsurance Co. of America könne er nicht ausschließen. "Nur wenn es sich um vertretbare Größen handelt, sind wir bereit, noch einmal etwas für die USA zu tun."

      Zurzeit habe die Gerling Global USA Schadenreserven von 800 Mio. $, sagte Kann. "Das ist nicht üppig, aber ausreichend." Er hält es aber für wahrscheinlich, dass ein von der Aufsicht in Auftrag gegebenes Gutachten dennoch eine Verstärkung dieser Reserven um 100 Mio. $ oder mehr fordert. "Uns wurde von der Aufsicht zugesagt, dass eine Entscheidung in der ersten Jahreshälfte fällt."


      Die New Yorker Aufsicht hat bisher die Übertragung der Globale Rück von der Gerling-Holding auf zwei von Kann kontrollierte kleine Gesellschaften nicht genehmigt. "Die Aktien sind nach wie vor im Besitz der Gerling-Konzern Beteiligungsgesellschaft. Solange die US-Aufseher nicht zustimmen, gibt es keinen Change of Control", sagte Kann.



      Nachteile für Gerling


      Kommt die Insolvenz der US-Gesellschaft, müsste die Globale Rück in Köln 160 Mio. Euro abschreiben. Mit diesem Wert steht die Tochter in ihrer Bilanz. "Das wären die Erträge der Jahre 2003 bis 2005", sagte Kann. Die Globale sei dann aber nicht pleite. Eine US-Insolvenz würde sich wahrscheinlich negativ auf die Gerling-Holding auswirken, in deren Bilanz die Globale Rück mit einer Forderung an Kann in Höhe von 260 Mio. Euro steht. Sie müsste dann wohl noch länger auf ihr Geld warten - wenn sie es je sieht. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin wäre ebenfalls wenig erfreut. Sie steht wegen der Krise der früheren Gerling Rück ohnehin in der Kritik von Aufsehern aus anderen Ländern.


      Die Gerling Globale stellte nach hohen Verlusten, die vor allem aus der Überexpansion in den USA stammten, 2002 das Neugeschäft außer in der Lebens-Rückversicherung ein. Seit 2003 wird der einstmals sechstgrößte Rückversicherer der Welt abgewickelt, die größte Abwicklung in der Versicherungsgeschichte.


      Sie kann lange dauern. "Unsere Risiken aus technischen Versicherungen reichen bis 2020", sagte Kann. Bis dahin könnten noch Schäden gemeldet werden. Neugeschäft macht die Globale nicht, anfallende Schäden werden bezahlt.



      Schwierige Auswirkung


      Gleichzeitig sucht Kann Ablösevereinbarungen mit Kunden. Sie erhalten eine Barabfindung und verzichten dann auf Ansprüche aus den Rückversicherungsverträgen. "Die Abwicklungen haben sich oft als schwierig herausgestellt", sagte Kann. Zwar habe man mit großen Kunden wie der Allianz entsprechende Vereinbarungen abgeschlossen. Viele andere Gesellschaften weigerten sich aber, gegen einen Abschlag auf künftige Zahlungen zu verzichten.


      Kann bestritt, dass seine Aussagen über die Probleme in den USA den Zweck haben könnten, Kunden zu schrecken und in eine ungünstige Ablösung zu treiben.


      In Europa sei die Abwicklung finanziell gesichert, allerdings gebe es auch hier Unwägbarkeiten. "Die Gerling-Gruppe hat früher gegen einige goldene Bilanzregeln verstoßen", sagte Kann. So seien Tochtergesellschaften der Globale Rück nicht mit Mitteln des Eigenkapitals gekauft worden, sondern aus den Schadenreserven. "Das hat zur Folge, dass ein Teil der Schadenreserven durch Beteiligungen abgedeckt wird. Die Frage ist, ob man die rechtzeitig realisieren kann."


      Betroffen sind etwa 800 Mio. Euro von den 1,5 Mrd. Euro Schadenreserven, die das Unternehmen hat und auch braucht, um die Ansprüche seiner Kunden zu befriedigen. "Der größte Brocken davon ist die Revios AG, unser Lebensrückversicherer", sagte Kann. Die stehe mit 500 Mio. Euro in den Büchern und werde demnächst "an langfristig interessierte strategische Anleger" verkauft. Der Kaufpreis dürfte in der Nähe des Buchwerts liegen.
      Avatar
      schrieb am 14.02.05 18:30:51
      Beitrag Nr. 14 ()
      Sehr schön, das war aber bereits allseits bekannt und hat mit der hier besprochenen GKA nichts zu tun.

      Die Risiken für GKA aus dem Rückversicherungsschutz durch Gerling Globale Rück reduzieren sich ja schon deutlich auf überschaubare Größenordnungen - siehe die Berichte der Ratingsagenturen.

      Wenn der Verkauf der Rück durch die Holding tatsächlich nicht vollzogen werden kann, wächst der Druck auf die Holding, ihre GKA Beteiligung zu verkaufen.

      Ein für die GKA Aktionäre äußerst vorteilhaftes Szenario. Ansonsten hätte ich die Aktie überhaupt nicht erst besprochen.

      Zu allgemeinen Beurteilungeines Versicherers: Buffett hat damit einen großen Teil seines Kapitals langfristig aufgebaut. Wenn Erstversicherer keine Dummheiten machen (schlechte und zu risikoreiche Kapitalanlagen) und Groß- und Kumulschadenrisiken angemessen rückversichern und auswählen, dann sind es Gelddruckmaschinen. Die GKA hat ein vergleichbar hohes EK und sollte daher weiter hohe Gewinne erwirtschaften.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 14.02.05 19:38:42
      Beitrag Nr. 15 ()
      #13,14
      wie schon mehrfach gesagt, halte ich die volle Realisierung der Forderung, egal unter welchem Szenario, an die Gerling Rück für unrealistisch. 50% davon sollten deshalb m.A. nach vom EK abgezogen werden.

      #14
      Als "Gelddruck" Maschinen würde ich Gerling nicht bezeichnen. Das Industrieversicherungsgeschäft ist und bleibt hoch-zyklisch, d.h. ähnlich wie in der Stahlindustrie wird mal viel Geld verdient und dann wieder viel verloren. Vereinfacht liegt das daran, dass die Kapazitäten, die in den guten Zeiten aufgebaut werden in den schlechten Zeiten zu extremen Preiskämpfen führen.

      Eine Gerling mit Buffet (GEICO, General Re) zu vergleichen halte ich für etwas gewagt. Das Geschäftsmodell ist da schon ziemlich verschieden. Ausserdem hat Berkshire im Verhältnis EK/Rückstellungen etwas mehr zu bieten als Gerling. Deshalb auch das AAA Rating.

      Dennoch dürfte zyklisch momentan ein guter Einstiegspunkt sein.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 18.02.05 10:55:51
      Beitrag Nr. 16 ()
      Der langfristige Abwärtstrend ist gebrochen. Es hat sich eine Umkehrformation gebildet.

      Offenbar hat sich das extrem negative Sentiment zu GKA gedreht und man sieht auch wieder auf die Zahlen.

      Die günstige Unternehmensentwicklung ist jedoch noch überhaupt nicht in die Kursentwicklung eingeflossen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 18.02.05 13:27:00
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ memyselfandi007

      Der Vergleich mit Buffett ist in einer Hinsicht keineswegs abwegig, denn auch Buffetts Versicherungsunternehmen haben gerade in der Anfangszeit (und auch später immer wieder einmal, das war keine Einbahnstraße nach oben - ich empfehle hier die entsprechende Literatur) seiner Investments Krisenjahre durchlebt. Er hat aber immer an den Versicherungen festgehalten, weil er wusste, dass sie auf lange Sicht tatsächlich "Gelddruckmaschinen" darstellen, wenn sie denn einigermaßen vernünftig geführt werden.

      Ich bin jedenfalls seit einiger Zeit in zwei Versicherungswerten investiert und kaufe weiter zu - und einer dieser Titel ist Gerling.
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 02:02:08
      Beitrag Nr. 18 ()
      Bislang habe ich Versicherungswerte gemieden. Aber bei Gerling konnte ich in den vergangenen Tagen nicht widerstehen. Die von goldmine skizzierte story ist sexy.

      Ich gebe zu, vom Versicherungsgeschäft habe ich keinen Schimmer. Von (langfristig fairer) Bewertung von Versicherungsgesellschaften habe ich ebenfalls keine Ahnung.

      Ich weiß allerdings:

      1.
      Gerade bei Versicherungswerten ist am Markt derzeit viel Angst unterwegs.

      2.
      Meine erste Assoziation bei Gerling war "Vorsicht !" ...
      ...

      KAUFE DEINE ANGST !

      Was ich nicht weiß: wieviel Promille besitze ich aktuell von Gerling ? Lt. ONVISTA sind 99 % bei Gerling Bet. GmbH und 1 % bei Henkel KG aA ?!?

      Was ich noch weniger weiß: ist 841895 eine Alternative ?

      Was ich am wenigsten weiß: werde ich endlich mal müde ?
      Avatar
      schrieb am 23.02.05 13:27:06
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wieso man gestern zu 2,58 verkauft, wenn in Xetra 11.490 Stück Nachfrage zu 2,60 stehen verstehe ich nicht so ganz.

      @#18
      An GKA hält die Gerling Holding 60%, 35% die Industriefirmen aus der Kapitalerhöhung (daher wohl die Kennummer mit 5) und free float 5%. Die Anteile an der Gerling Holding haben mit GKA nichts zu tun.

      Sofern das Q3 Ergebnis gleichverteilt ist abzüglich der 35 Mio Gewinne aus Kapitalanlagen, dann ergäbe sich für 2004 ein Ergebnis vor Steuern von € 143 Mio. Abzüglich evt. € 8 Mio echter Steuern (latente berücksichtige ich hier nicht) wäre das ein EPS von € 0,60 und ein EK von € 4,10. In 2005 + 2006 sollte das EK weiter auf mind. € 5,00 ansteigen. Dann könnten die Industrieanteilseigner in 2006 / 2007 zu € 6,- aussteigen. Der free float beträgt dann 40% oder 225 Mio X € 6,- X 40% = € 540 Mio. Evt. zahlt aber ein Private Equity Haus oder ein anderer Industrieversicherer auch mehr oder Gerling verliert die Lust am Versicherungsgeschäft schon vorher aufgrund eines in den USA verhinderten Verkaufs der Rückversicherung und muß dann verkaufen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 25.02.05 12:28:16
      Beitrag Nr. 20 ()
      Langsam kommt etwas Leben in die Kursbildung.

      Nun täglich akzeptable Umsätze in FWB. In Stuttgart laufend kleinere Taxen.

      Charttechnisch verbessert sich die Situation. Allerdings werden wir noch bis 22. April auf Zahlen warten müssen, es sei denn, GKA gibt eine ad-hoc heraus.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 25.02.05 14:59:26
      Beitrag Nr. 21 ()
      "Akzeptable Umsätze" ?

      Ist das das Pfeifen im Walde ?

      Mit Verlaub, goldmine: Noch (hoffentlich) sind es nur ein paar Irre, die sich in diesen Wert verlieren. Umsätze sind weiter auf schwachem Niveau.

      Meine zweite Verwunderung gilt Deiner Äusserung, "charttechnisch verbessert sich die Situation". Davon abgesehen, daß ich der Charttechnik ohnehin nichts abgewinnen kann, ist es doch befremdlich, daß Du diese für einen so marktengen Wert anwendest.

      Das Nadelöhr ist klein ... sehr klein. Daher verbietet sich hier ein SL oder gar SB ... letzteres könnte von mir (teuer) bedient werden. Entweder tröpfelt es News mit Indizien und/oder Verdachtsmomenten oder es kommt irgendwann eine fette Meldung, die für heftige Ausschläge sorgen dürfte.

      Ich habe in den letzten Wochen und Monate so viel Geld mit Scheiße verdient ... vielleicht verdiene ich ja mal etwas mit einer soliden goldmine ...

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 26.02.05 18:26:28
      Beitrag Nr. 22 ()
      .
      Versicherer befürchten überzogene Eigenkapitalanforderungen - Spitzenvertreter der Branche sagen Konzentration voraus

      Handelsblatt Nr. 040 vom 25.02.05 Seite 23 rl MÜNCHEN. Die deutschen Versicherer müssen sich mit einer Flut neuer Gesetze auseinander setzen. Zum Teil stellen die Regelungen sie vor große Herausforderungen, wie auf der Handelsblatt-Tagung "Assekuranz im Aufbruch" deutlich wurde.
      Die Versicherungswirtschaft sieht sich vor einer Welle der "Re-Regulierung": Nachdem in den vergangenen Jahren Regeln abgebaut wurden, läuft es jetzt wieder in die andere Richtung. Führende Vertreter der Branche haben daher auf der Tagung des Handelsblatts "Assekuranz im Aufbruch" eine wachsende Konzentration vorausgesagt. Als Treiber dieser Entwicklung gelten in erster Linie die international geplanten Eigenkapitalvorschriften (Solvency II). Davon sind insbesondere die Rück- und Industrieversicherer betroffen, die traditionell die schwersten Risiken tragen.
      Die aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen der Versicherungswirtschaft sind 1995 unter dem Schlagwort "Deregulierung" in der EU stark gelockert worden. Seitdem hat sich viel verändert, was bei Aufsehern und Gesetzgebern zu einer allmählichen Rückbesinnung führt - hin zu einer Art Re-Regulierung. Die Veränderungen sind durch die Kapitalmarktkrise vor fünf Jahren und die Häufung großer Schadenereignisse, wie Natur- und Terrorkatastrophen, angestoßen worden. "Das hat nachhaltig am Image der Versicherungswirtschaft gekratzt", sagte Nikolaus von Bomhard, Chef des Weltmarktführers Münchener Rück. In einer Zeit allgemein zunehmender Kapitalmarktorientierung, schmerzt das besonders.
      Die Assekuranz ist mehr denn je auf ihre Kapitalgeber angewiesen, denn Solvency II sitzt ihnen schon im Nacken. "Spätestens 2010 ist es Realität", schätzt Björn Jansli, Chef des auf Industriekunden spezialisierten Gerling-Versicherungskonzerns. Er erwartet durch die neuartige Risikoorientierung der Kapitalanforderungen eine stärkere Trennung zwischen dem Privat- und dem Industriekundengeschäft. Letzteres gilt als ungleich volatiler und benötigt daher nach dem geplanten Solvency-Modell mehr Sicherheitskapital. Jansli: "Teilweise steigt der Kapitalbedarf in der Industrieversicherung, insbesondere in den Bereichen Haftpflicht, Transport und Sturm." Gleichzeitig würden große Investitionen nötig, die die Kosten nach oben trieben. Folge: "Die Konsolidierung steigt." Für ihn sind deshalb klar die großen Unternehmen die Gewinner.
      Jansli und von Bomhard sind sich darin einig, dass die neuen Anforderungen nicht auf die lange Bank geschoben werden dürfen. "Das ist Chefsache", sagte der Chef der Münchener Rück. Er warnte davor, mit Solvency II über die Anforderungen für die Banken (Basel II) hinauszugehen. "Wir stehen mit den Banken im Wettbewerb um Kapital; der sollte auf fairer Basis bleiben." An einer nachhaltigen Profitabilität des Geschäfts führe jedoch kein Weg vorbei. Marktanteilsdenken dürfe nicht im Vordergrund stehen. Ertrag gehe klar vor Wachstum. Dazu seien die Verzinsungsanforderungen an die Rückversicherer heute schon "zu stramm", sagte von Bomhard. Und im Vergleich zu den Banken: "Wir glauben, dass die Eigenkapitalanforderungen an die Rückversicherer zu hoch sind." Die Rückversicherer werden deshalb auch anders gegenüber ihren Kunden agieren, vermutet Jansli. "Sie werden sich genau überlegen, wo sie ihre Kapazität künftig hingeben."
      Von Bomhard räumte ein, "dass sich die Branche mit den neuen Marktmechanismen schwer tut". Ähnlich Janslis Fazit: "Wir stehen mehr im Schaufenster. Es wird transparenter, schwieriger - ob es besser wird, weiß ich nicht". Er sieht zudem die Gefahr der mentalen Abhängigkeit von ausgeklügelten Risikomodellen bei der Ermittlung des erforderlichen Sicherheitskapitals: "Wenn Computersysteme rechnen, lässt das Denken nach." Plausibilitätskontrollen seien daher unverzichtbar.
      Der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Bernhard Schareck, sieht insbesondere auch das Kapitalanlagemanagement als eine der größten Herausforderungen der Branche an: "Mehr als ein Viertel des Geldvermögens der privaten Haushalte verwalten die Versicherungsunternehmen." Dabei haben die Wachstumsraten deutlich nachgelassen (s. Grafik). Bei weiter sinkenden Zinsen bestünde ein hohes Wiederanlagerisiko, sagte Schareck. Viele Versicherer sind im Zuge der Börsenkrise vor einigen Jahren aus Aktien ausgestiegen. Analysten, wie Carsten Zielke von der WestLB, sehen aber jetzt die wachsende Abhängigkeit der Versicherer von Zinspapieren äußerst kritisch.
      Viele neue Regeln.
      Alterseinkünftegesetz: Dieses Gesetz sorgt seit Januar 2005 für eine völlig neue steuerliche Ordnung in der Altersvorsorge. Die bisherige Steuerfreiheit der klassischen Lebensversicherung ist halbiert worden. Gleichzeitig sind neue Förderprodukte wie die Rürup-Renten geschaffen worden.
      Versicherungsaufsichtsgesetz: Die Novelle ist Ende Dezember 2004 in Kraft getreten. Neu ist insbesondere, dass die Rückversicherer auch unter Aufsicht gestellt worden sind.
      Versicherungsvertragsgesetz: Das neue Regelwerk ist in Arbeit. Knackpunkt für die Lebensversicherung ist die Forderung der Verbraucherschützer nach garantierten Rückkaufswerten im Kündigungsfall.
      Anti-Diskriminierungsgesetz: Es soll Mitte des Jahres in Kraft treten. Die geforderte Gleichbehandlung kollidiert in vielen Punkten mit der Beitragskalkulation der Personenversicherer.
      Vermittlergesetz: Diese Umsetzung einer EU-Richtlinie ist überfällig, heftig umstritten und soll für mehr Beratungsqualität und Dienstleistungsfreiheit beim Versicherungsverkauf sorgen.
      Solvency II: Unter diesem Schlagwort sind neue, internationale Eigenkapitalanforderungen in Arbeit.
      IFRS: Dahinter verbergen sich neue Bilanzierungsstandards.

      MfG J:)E
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 12:51:16
      Beitrag Nr. 23 ()
      ich habe mir auch einen Bestand an Gerling-Aktien aufgebaut.

      In der Presse ist kürzlich davon gesprochen worden, daß der Vereinsname von Borussia Dortmund auf den Gerling Konzern übergehen könnte. Ist damit die börsennotierte Gerling gemeint oder ist davon ein anderes Gerling-Unternehmen betroffen?
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 16:35:59
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hiberna

      "In der Presse ist kürzlich davon gesprochen worden, daß der Vereinsname von Borussia Dortmund auf den Gerling Konzern übergehen könnte."

      ?

      Wie wird das begründet ? Was hätte Gerling davon ?
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 16:49:21
      Beitrag Nr. 25 ()
      i#23,24

      bislang wurde immer nur vom "Gerling Konzern" gesprochen.


      Borussia Dortmund selbst sieht die Sache (natürlich) etwas anders:

      http://borussia-dortmund.lycos.de/?%82%9E*k%97%84%EC_m%EE%80…

      Das Risiko für Gerling besteht natürlich darin, dass die verpfändten Rechte im Ernstfall keine 20 Mio. € mehr wert sein könnten.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 16:58:49
      Beitrag Nr. 26 ()
      @testersteron, Beitrag Nr. 24:

      geschrieben wird darüber unter anderem in http://www.ftd.de/ub/di/1109414182981.html?nv=hpm.

      Ich kenne mich aber nicht genug mit diesem Sachverhalt aus und möchte keine Behauptungen zu diesem Thema austellen.
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 17:04:48
      Beitrag Nr. 27 ()
      @memyselfandi007, Beitrag Nr. 25:

      Das Risiko für Gerling besteht natürlich darin, dass die verpfändten Rechte im Ernstfall keine 20 Mio. € mehr wert sein könnten.

      ist von diesem Risiko das börsennotierte Gerling-Unternehmen betroffen?
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 17:26:52
      Beitrag Nr. 28 ()
      #27

      keine Ahnung, das geht aus den von mir rechechierten Quellen nicht eindeutig hervor.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 14:10:01
      Beitrag Nr. 29 ()
      Betrifft zwar nicht die GKA finde es aber interessant, das
      der Name Gerling offensichtlich keinen Malus hat.
      ________________________________________________________
      09.03.2005
      Gerling Rendite Fonds ist Cash-Cow der Investmentgesellschaft


      Köln (fondsweb) - Gerling Investment hat den Nettoabsatz 2004 gegenüber dem Vorjahr um fast 400 Prozent gesteigert. Im gleichen Zeitraum sank das Nettomittelaufkommen der Gesamtbranche um mehr als 80 Prozent. Die Zuflüsse bei Gerling Investment wuchsen deutlich auf über 446 Millionen Euro (2003: 91,8 Mio. Euro). Damit belegt Gerling Investment nach eigenen Angaben Platz vier hinter Indexchange, der Allianz-Gruppe und der Union-Gruppe.

      Das Fondsvermögen von Gerling Investment ist im Jahr 2004 allein bei den Publikumsfonds um ein Viertel auf 2,1 Mrd. Euro gestiegen. Damit wuchs die Investmentgesellschaft des Versicherers sieben Mal stärker als der Gesamtmarkt. Unter den reinen Versicherungs-Fondsgesellschaften belegt Gerling Investment mit einem Marktanteil von knapp 19 Prozent (2003: 15 Prozent) eigenen Angaben zufolge den zweiten Platz hinter MEAG, der Fondsgesellschaft der Münchener Rück und ERGO (ohne Allianz Dresdner Global Investors).

      Grund für das deutliche Wachstum sind vor allem steigende Umsätze bei institutionellen Anlegern wie Banken, Vermögensverwaltern und Dachfonds. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Geschäft mit institutionellen Kunden Zuflüsse in Höhe von über 479 Mio. Euro (2003: 72,3 Mio. Euro). Aber auch der Gerling-Vertrieb konnte seine Umsatzzahlen deutlich erhöhen. Mit einem Mittelaufkommen von mehr als 149 Mio. Euro steigerte dieser Vertriebsweg seinen Absatz um fast 44 Prozent (2003: 103,1 Mio. Euro).

      Über 77 Prozent der neuen Kundengelder flossen in den Gerling Rendite Fonds (ISIN DE0008481052). Der Gerling Rendite Fonds erwirtschaftet den Gerling-Strategen zufolge seit Auflage eine durchschnittliche Wertentwicklung von 7,96 Prozent pro Jahr (Stand: 31.01.05). Der Rentenfonds investiert überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere, die auf Euro lauten. Zurzeit verwaltet er ein Fondsvermögen von rund 1,2 Mrd. Euro. Der Gerling Rendite Fonds ist seit über 30 Jahren das Flaggschiff von Gerling Investment.

      Gerling Investment ist ein Tochterunternehmen der Gerling Lebensversicherungs-AG. Die Kapitalanlagegesellschaft verwaltet in 21 Publikums- und neun Spezialfonds ein Vermögen von über 6,3 Mrd. Euro. Im Jahr 2005 schüttete sie 86 Mio. Euro an ihre Anleger aus.
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 19:31:40
      Beitrag Nr. 30 ()
      In dem recht umstrittenen Rating Rundumschlag von Fitch kommt Gerling nicht besonders gut weg. Das gleiche Rating (BB) wie z.B. die Mannheimer.

      Nachzulesen unter:

      http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,346344,…

      Die Methodik scheint aber noch verbesserungsfähig zu sein.

      http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,345915,…

      Entscheidend wird sein, ob die Versicherer geschlossen degegen vorgehen, oder ob die gut gerateten Unternehmen versuchen, dies als Wettbewerbsvorteil zu nutzen.


      MMI
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 21:16:39
      Beitrag Nr. 31 ()
      @Goldmine, Beitrag Nr. 1:

      Bei weiter steigenden Ergebnissen durch den Abbau des Rückversicherungsanteils an den Versicherungsprämien, der noch recht hoch und auch sehr teuer ist aufgrund der Schwächephase bis 2002, könnte man von Gewinnen nach Steuern von € 0,50 bis 0,60 ausgehen und einem KGV von 10 bis 12.

      Ich bin kein Branchenexperte für Versicherungen und habe keine Erklärung dafür, warum und wie man den Rückversicherungsanteil abbauen kann. Kann mir bitte jemand diesen Sachverhalt erläutern?

      Ich habe jetzt den Geschäftsbericht von Gerling gelesen. Dessen Zahlen kann ich aber nur schwer beurteilen. Es gibt eben doch sehr große Unterschiede zwischen der Bilanz eines Maschinenbauers und der einer Versicherung. Die Bilanz eines Maschinenbauers kann ich gut verstehen.

      Ich bin in Gerling investiert und weiß, daß das Unternehmen ein günstiges KGV hat und daß der Aktienkurs niedrig ist im Verhältnis zum Buchwert. Darüberhinaus fehlt es mir an dem für die Beurteilung von Versicherungen erforderlichen Spezialwissen. Aber man kann ja auch mal mit einer Aktie Gewinn machen, wenn man dessen Geschäft nicht genau versteht.

      Es ist mir aufgefallen, daß bei 5 Geschäftsführern 3 Geschäftsführer in 2003 ausgeschieden sind. Das ist eine hohe Fluktuationsrate in der Geschäftsführung. Hat jemand eine Erklärung dafür?

      Erschreckt hatte mich am Anfang der Artikel in Beitrag Nr. 13 aus der Financial Times vom 14.2. über die Globale Rück. Wenn ich das richtig verstehe, gehört die Globale Rück nicht zum Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs AG und das Risiko für in das von uns investierte Unternehmen beschränkt sich darauf, daß die Globale Rück für unser Unternehmen übernommene Rückversicherungspflichten nicht erfüllen könnte. Ist diese meine Interpretation korrekt?

      Ist die Globale Rück von unserem Unternehmen verkauft worden oder von einem anderen Gerling-Unternehmen, etwa von einer Gerling Holding?

      Zu den heute von memyselfandi007 eingestellten Artikeln zum Fitch-Rating würde mich interessieren, wie Gerling beim S&P-Rating aufgestellt ist und wie wichtig das Fitch-Rating im Verhältnis zum S&P-Rating ist. Im Geschäftsbericht auf Seite 23 war ja berichtet worden, daß Gerling als weltweit erster Versicherer vom Non-investment-grade-Bereich auf BBB mit positivem Ausblick heraufgestuft worden sei.

      Aufgefallen ist mir noch, daß Gerling in der Bilanz im Bereich nachrangiges Kapital nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von 125 Millionen Euro ausweist. Es handelt sich dabei laut Seite 109 um ein nachrangiges Darlehen, das bei der Hypo- und Vereinsbank aufgenommen worden ist und eine Laufzeit bis 2.11.2006 hat. Bekommt Gerling Probleme, wenn es für dieses Kapital keinen Ersatz gibt?

      Vielleicht kann einer der Versicherungs-Branchenexperten mir etwas helfen. Ich bedanke mich schon im voraus herzlich dafür.
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 22:58:55
      Beitrag Nr. 32 ()
      Vor einem Jahr wollte jemand mir eine LV von Clerical Medical aufschwatzen. Rendite 8,5 bis 12% p.a könne man über ein
      Darlehen mit Einmaleinzahlung machen. Kein Problem. Praktisch ein paar Unterschriften und fertig. Jetzt lese ich etwas
      von nur 0,5%. So ein Pech.

      Jan.05 Fitch Rating für die britische Clerical Medical....AA.

      @Hiberna
      Homepage der Globalen Rück vorher GGR:
      http://www.globalerueck.de
      Da steht so allerlei. Vielleicht hilfts.
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 23:29:02
      Beitrag Nr. 33 ()
      #31

      S&P Rating:
      Im Finanzbereich ungleich wichtiger als Fitch, Nachteil: es werden nur wenige Deutsche Versicherer geratet. Ein S&P Rating schlechter als BBB würde relativ schnell das Aus für einen Versicherer, vor allem im Firmenkundenbereich bedeuten. Die Heraufstufung durch S&P war also Grund-Voraussetzung für das Überleben.

      Gerling Konzern:
      Der Konzern wurde quasi "aufgespalten" in den Erst- und Rückversicherungsbereich. Die Forderung an Gerling Rück ist tatsächlich sehr risikobehaftet und sollte entsprechend bei der Bewertung berücksichtigt werden.

      Rückversicherung:
      Ganz so einfach wie Goldmine sich das vorstellt funktioniert das nicht. Eine Verringerung der Rückversicherungsquote erhöht die Eigenkapitalanforderungen und Eigenkapital ist bei Gerling eher knapp. Zudem steigt das Risiko durch Großschäden. Gerade für kapitalschwache Versicherer wie Gerling ist eine solide Rückversicherungsstruktur überlebensnotwendig.

      Nachrangdarlehen:
      Dürfte momentan eher günstiger zu refinanzieren sein, da die Zinsen und Kreditmargen derzeit auch im riskanteren Bereich sehr kompetitiv sind.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 08:33:39
      Beitrag Nr. 34 ()
      @memyselfandi007, Beitrag Nr. 33:

      Die Forderung an Gerling Rück ist tatsächlich sehr risikobehaftet und sollte entsprechend bei der Bewertung berücksichtigt werden.

      gibt es tatsächlich eine Forderung des Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs AG an die Globale Rück? Ich hatte angenommen, daß es keine solche Forderung gibt, sondern nur ein Risiko, daß rückversicherte Schäden nicht durch die Globale Rück gedeckt werden könnten.

      Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 10:14:13
      Beitrag Nr. 35 ()
      @hiberna,
      lies die früheren Posts nochmal durch, da steht schon alles drin.

      Gerling hat tatsächlich echte Forderungen an die Gerling Rück und zwar für bereits eingetretene aber noch nicht ausgezahlte Schäden. Kommt der Schaden zur Auszahlung und bekommt Gerling das Geld nicht (was momentan danach aussieht), dann entsteht ein Verlust in Höhe der Forderung.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 11:12:44
      Beitrag Nr. 36 ()
      @memyselfandi007, Beitrag Nr. 35:

      Gerling hat tatsächlich echte Forderungen an die Gerling Rück und zwar für bereits eingetretene aber noch nicht ausgezahlte Schäden.

      ich habe mir die früheren Beiträge nochmals durchgelesen und konnte dazu keine Erklärung finden.

      Im Beitrag Nr. 2 schreibst Du allerdings, daß eine Forderung an die Mutter in Höhe von 200 Millionen Euro im Geschäftsbericht enthalten sein soll. Diese Forderung an die Mutter konnte ich im Geschäftsbericht nicht auffinden. Vielleicht ist so eine Forderung bei einem Versicherer aber auch nicht so leicht zu entdecken wie bei einem normalen Unternehmen.

      Ich habe auch gesucht nach einer Forderung an die Globale Rück für bereits eingetretene, aber noch nicht ausgezahlte Schäden. Auf Seite 101 des Geschäftsberichtes werden Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft in Höhe von 442 Millionen Euro genannt, die aber nicht näher erläutert sind. Eine konkrete Stelle mit Berichterstattung von Forderungen an die Globale Rück konnte ich nicht entdecken im Geschäftsbericht.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 11:52:19
      Beitrag Nr. 37 ()
      @36

      sorry, da habe ich wohl nicht ausreichend erklärt.

      Im Konzernabschluss S. 72, Position B I werden "Anteile der Rückversicherer an versicherungstechnischen Rückstellungen" in Höhe 2,142 Mrd. € ausgewiesen.

      Das sind die Forderungen für bereits eingetretene, passivierte aber noch nicht ausgezahlte Schäden.

      Woher ich die 200 Mio habe weiss ich nicht mehr, ich glaube es war aus dem S&P Ratingbericht, bin mir aber nicht ganz sicher.

      Eine Anmerkung: 100 Mio. € wurden durch eine "Sondertransaktion" in 2003 als Firmenwerte aktiviert. Das würde ich eigentlich auch vom Eigenkapital abziehen.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 13:36:26
      Beitrag Nr. 38 ()
      @

      Ende 2003 waren es ca. 750 Mio. €. Das steht so in dem Redemanuskript des VV für die HV 2004, das von der website heruntergeladen werden kann. Lt. S&P soll die Summe bis Ende 2006 auf 350 Mio. € zurückgeführt werden.
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 17:59:59
      Beitrag Nr. 39 ()
      #38

      vollkommen korrekt, habe ich jetzt auch wieder gefunden. Könnte sein, dass vielleicht ein Teil besichert ist (evtl. beim USA Geschäft). Wäre auch eine gute HV Frage.

      Bei einer korrekten Unternehmensbewertung müsste dies durch eienen entsprechenden Abschlag berücksichtigt werden.

      Für den Gerling Aktionär ist also neben der Geschäftsentwicklung selbst auch die weitere Entwicklung bei der Gerling Rück entscheidend.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 21:17:43
      Beitrag Nr. 40 ()
      @helby, Beitag Nr. 38:

      vielen Dank für den Hinweis auf die Hauptversammlungsrede. Nach dem Lesen der Rede ist vieles für mich verständlicher geworden.

      Bei einem früheren Lesen dieser Rede hätte ich mir viele Fragen ersparen können.
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 16:29:18
      Beitrag Nr. 41 ()
      HANDELSBLATT, Dienstag, 22. März 2005, 15:50 Uhr


      Kartellamt


      Bußgelder gegen Industrieversicherer


      Offenbar hat das Bundeskartellamt gegen führende Industrieversicherer wegen illegaler Preisabsprachen Bußgelder verhängt.


      HB FRANKFURT. Unklar ist jedoch noch, ob gegen alle ermittelten Unternehmen auch Strafen verhängt wurden und wie hoch diese sind. Dazu dürfte sich der Präsident des Kartellamtes, Ulf Böge, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Bonn detailliert äußern.

      Die Behörde hatte neben dem Allianz-Konzern sechs große deutsche Industrieversicherer verdächtigt, mit unerlaubten Preisabsprachen gegen das Kartellrecht verstoßen zu haben. Sie sollen Prämienerhöhungen im industriellen Sach- und Haftpflichtversicherungsgeschäft zum Nachteil der Kunden abgesprochen haben.

      Den Eingang des Bußbescheids bestätigte am Dienstag bereits ein Sprecher der Ergo-Tochter Victoria Versicherung, die wiederum zur Münchener Rück gehört. Demnach soll die Victoria einen niedrigen einstelligen Millionen-Betrag zahlen. Das Unternehmen werde jedoch Einspruch einlegen, ergänzte der Sprecher.

      Ein Sprecher der Allianz Sachversicherung sagte, das Unternehmen habe noch kein Schreiben von der Kartellbehörde erhalten. „Wir rechnen damit, dass in nächster Zeit was kommt“, fügte er allerdings hinzu.

      Auch beim Gerling-Konzern ist noch keine Mitteilung eingegangen. „Wir werden morgen nach der Pressekonferenz des Kartellamtes reagieren“, kündigte ein Sprecher an. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher der AachenerMünchener. Die Aachener Münchener Versicherung ist eine Tochter der AMB Generali. Unternehmenskreisen zufolge hat AMB Generail bereits sechs Mill. € an Rückstellungen für ein mögliches Bußgeld gebildet.

      Bei den anderen vom Kartellamt Beschuldigten handelt es sich um die AXA Versicherung, die Gothaer Allgemeine Versicherung und Talanx/HDI.

      Industrieversicherer decken große Unternehmen gegen Risiken wie Unwetterschäden oder Haftungsansprüche ab. Diese Sparte bescherte den Versicherern wegen eines extremen Preiswettbewerbs jahrelang Verluste.

      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 21:04:23
      Beitrag Nr. 42 ()
      @

      Gerling hat lt. GB 2003 (Lagebericht) ebenfalls eine Rückstellung gebildet.
      Avatar
      schrieb am 23.03.05 17:00:45
      Beitrag Nr. 43 ()
      Kartellamt ahndet Absprachen in der Versicherungswirtschaft


      Kartellamt ahndet Absprachen in der Versicherungswirtschaft (Zusammenfassung) BONN (Dow Jones-VWD)--Das Bundeskartellamt hat die führenden deutschen Industrieversicherer wegen illegaler Absprachen zur Rechenschaft gezogen. Nach fast dreijährigen Ermittlungen verhängte die Behörde gegen zehn Unternehmen und Mitglieder ihrer Vorstände Bußgelder von insgesamt rund 130 Mio EUR. Amtspräsident Ulf Böge sagte am Mittwoch in Bonn, die Versicherer -darunter Allianz und Gerling - hätten bewusst gegen das Recht verstoßen, um höhere Beiträge durchzusetzen. Der vormals intensive Wettbewerb in der Branche sei so praktisch ausgeschaltet worden. Ermittelt werde noch gegen acht andere Anbieter, die im Sommer mit Bußgeldbescheiden zu rechnen hätten. Die zehn Unternehmen hätten sich abgesprochen, um den starken Wettbewerb bei Beiträgen und Konditionen zu beenden, sagte Böge: "Im Ergebnis konnte damit jeder Versicherer gegenüber seinen Kunden in hohem Maße Prämienerhöhungen und Bedingungsangleichungen durchsetzen, ohne Reaktionen der Wettbewerber fürchten zu müssen." Begonnen hätten die Absprachen Mitte 1999, und sie seien teilweise noch nach einer Razzia des Kartellamtes im Juli 2002 weiter praktiziert worden. Die Verstöße betrafen den Angaben zufolge die industrielle Sachversicherung, die unter anderem Brandrisiken abdeckt, sowie die Transport- und Gebäudeversicherung. Zu den Akteuren mit der größten Bedeutung zählten neben Allianz und Gerling noch AXA und der HDI. Außerdem sanktionierte das Kartellamt das Verhalten der AachenMünchener - einer Tochter der AMB Generali -, der Gothaer, der Mannheimer, der Württembergischen, der R+V und der zum Konzern der Münchener Rück gehörenden Victoria Versicherung. Die einzelnen Firmen-Bußgelder bewegten sich laut Böge in ein- und zweistelliger Millionenhöhe. Bei den gegen die Vorstandsmitglieder verhängten Geldstrafen sei das Höchstmaß von jeweils 500.000 EUR nicht ausgeschöpft worden. Nähere Angaben zu den Managern wollte Böge nicht machen. Er sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, Vorstände bei Verstößen gegen das Kartellrecht fristlos zu entlassen. Entsprechende Vereinbarungen sollten in den Einstellungsverträgen festgeschrieben werden. Das Kartellamt hatte auf Beschwerden aus der Branche die Ermittlungen aufgenommen und im Juli 2002 die Geschäftsräume von 13 Unternehmen durchsucht. Dabei war umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Die Bonusregelung, die für aussagewillige Kartellsünder Straferlass vorsieht, sei in dem Fall nicht angewendet worden, erläuterte Böge. Die Betroffenen können nun binnen zwei Wochen nach Eingang vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Einspruch gegen die Bußgeldbescheide einlegen. Böge erwartet von rechtlichen Schritten allerdings keine große Wirkung. Angesichts der deutlichen Beweislage werde es schwer sein, den Kartellverdacht zu widerlegen, sagte er. Einige der betroffenen Versicherer kündigten bereits Einspruch an, darunter Allianz, HDI und AXA. Bei der AachenMünchener Versicherung, die einen Widerspruch prüft, hieß es, das Bußgeld belaufe sich auf einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag. Dafür habe man Vorsorge getroffen. Von Stefan Paul Mechnig, Dow Jones Newswires; ++ 49 (0) 211 13 87 213; duesseldorf.de@dowjones.com (ENDE) Dow Jones Newswires/23.3.2005/stm/jhe

      http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=inv…
      Avatar
      schrieb am 23.03.05 17:18:35
      Beitrag Nr. 44 ()
      Gerling und AachenMünchener prüfen Einspruch gegen Bußgeld


      Gerling und AachenMünchener prüfen Einspruch gegen Bußgeld DÜSSELDORF (Dow Jones-VWD)--Der Gerling-Konzern, Köln, und die AachenMünchener Versicherung AG, Aachen, prüfen derzeit, ob sie Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid des Bundeskartellamtes einlegen werden. Die Behörde hatte am Mittwoch vormittag bekannt gegeben, dass sie gegen zehn Versicherer Bußgelder in Höhe von insgesamt 130 Mio EUR verhängt hat. Ein Gerling-Sprecher sagte am Mittwoch, in Kürze werde über Rechtsmittel entschieden. Das Unternehmen bestreite die Vorwürfe weiterhin. Zur Höhe des Bußgeldes wollte Gerling keine Angaben machen. Auch die AachenMünchener Versicherung prüft nach Angaben eines Sprechers einen Einspruch. Der Bußgeldbescheid belaufe sich auf einen niedrigen einstelligen Mio-EUR-Betrag. Er sei voll durch Rückstellungen gedeckt, werde also nicht ergebniswirksam. Der AXA-Konzern hat nach Angaben eines Sprechers bereits Anwälte damit beauftragt, Einspruch einzulegen. Der Konzern weise die Vorwürfe zurück. Zur Höhe des Bußgeldes äußerte sich der Sprecher nicht. Auch die Allianz hatte zuvor bereits Einspruch angekündigt. Die insgesamt zehn betroffenen Unternehmen haben zwei Wochen Zeit für Einsprüche. Über sie entscheidet das Oberlandesgericht Düsseldorf. -Von Richard Breum, Dow Jones Newswires; ++49 (0) 211 138 72 15, duesseldorf.de@dowjones.com (ENDE) Dow Jones Newswires/23.3.2005/rib/jhe

      http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=inv…
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 13:16:23
      Beitrag Nr. 45 ()
      Bundeskartellamt verhängt 130 Mio. Euro Bußgeld gegen Versicherer
      29.03.2005

      Das Bundeskartellamt in Bonn hat im Kartellverfahren gegen Industrieversicherer Bußgelder in Höhe von insgesamt rund 130 Millionen Euro gegen zehn Versicherungsunternehmen sowie betroffene Vorstandsmitglieder dieser Unternehmen verhängt. Mit weiteren Bußgeldbescheiden gegen andere Versicherer ist im Sommer dieses Jahres zu rechnen. Der Kartellrechtsverstoß betraf bundesweit und branchenübergreifend vor allem den Bereich der industriellen Sachversicherung, ferner die Transport- und die Gebäude-/ Monopol-Versicherung. Nach den Feststellungen des Bundeskartellamtes haben sich die betreffenden Versicherer seit Mitte 1999 abgesprochen, den zum damaligen Zeitpunkt bestehenden intensiven Prämien- und Bedingungswettbewerb zu beenden, um eine Marktwende herbeizuführen. Folgenden zehn Unternehmen wurden Bußgeldbescheide zugestellt: Allianz Versicherungs-Aktiengesellschaft,
      AXA Versicherung AG, Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft, HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, Aachener und Münchener Versicherung, Gothaer Allgemeine Versicherung AG, Mannheimer Versicherung Aktiengesellschaft, R + V Allgemeine Versicherung AG, Victoria Versicherung AG und Württembergische Versicherung AG.

      Die Grundlage für das Kartell, das teilweise sogar noch nach der Durchsuchungsaktion des Bundeskartellamtes im Juli 2002 praktiziert wurde, bildeten vornehmlich Vereinbarungen zwischen den dem Fachausschuss Industrielle Sachversicherung (FIS) im Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) angehörenden Vorstandsmitgliedern. Im Rahmen sogenannter „FIS-Grundsätze“ vereinbarten die Betroffenen u.a., während der Vertragslaufzeit keine Beitragssenkungen durchzuführen, keine rückwirkenden Beitragsanpassungen vorzunehmen, neue Verträge nur mit Ausstiegs- und Anpassungsklauseln abzuschließen und sich in „Wettbewerbsfällen“ verstärkt miteinander auszutauschen. Ergänzt wurden diese Grundsätze um weitere Absprachen zu Prämien- und / oder Selbstbeteiligungserhöhungen sowie zur Angleichung von Vertragsbedingungen.

      Die am Kartell beteiligten Industrieversicherer vereinbarten darüber hinaus, „Sanierungsmaßnahmen“ der Wettbewerber „gegenseitig nicht zu stören“ bzw. die verlangte „Sanierungsprämie“ „nicht zu unterlaufen“ und sich regelmäßig über Sanierungsaktivitäten auszutauschen. Durch Vorversicherungsanfragen und den Verzicht auf Konkurrenzangebote sollte grundsätzlich kein Neugeschäft bei bestehenden Risiken gezeichnet werden.

      Wichtige Plattformen und Handlungsebenen zur Umsetzung der Kartellvereinbarung bildeten auf Direktoren- und Abteilungsleiterebene die regional tätigen Arbeits- und Gesprächskreise bzw. „Stammtische“ von Vertretern jeweils unterschiedlicher Wettbewerbsunternehmen. Ziel dieser Treffen war es, umfangreiche Informationen zu unternehmensindividuellen Sanierungskriterien und Ertragsverbesserungsmaßnahmen auszutauschen, vertrauensbildende Maßnahmen zu fördern und sich fortlaufend die Verlässlichkeit im Marktverhalten sowie gegenseitigen Wettbewerbsverzicht zu bekunden. Versicherer, die im Einzelfall einem Versicherungsnehmer ein günstigeres Angebot unterbreiteten, wurden als „Sanierungsstörer“ zur Rede gestellt, um so Marktgeschlossenheit zu erreichen. Auch durch die Kündigung von Anteilen an Mitversicherungsverträgen wurde Druck für ein „marktkonformes“ Verhalten auf Wettbewerber ausgeübt. Dazu wurde im Einzelfall auch Versicherungsmaklern, die den Versicherungswechsel eines Kunden vermarkteten, das Mandat entzogen.

      Die Bemessung der Geldbußen erfolgte auf Basis der durch die Kartellabsprachen im betroffenen Zeitraum erlangten Mehrerlöse, d.h. derjenigen Einnahmen der Betroffenen, die nur aufgrund des Wettbewerbsverstoßes erzielt werden konnten. In Abhängigkeit von der Rolle, die die einzelnen Unternehmen im Rahmen der Absprachen gespielt haben, hat das Bundeskartellamt den jeweiligen Mehrerlös mit dem Faktor 2 bzw. 1,5 multipliziert. Versicherungstechnische Besonderheiten wurden bei der Mehrerlösberechnung berücksichtigt.

      Kartellamtspräsident Böge: „Nach den Ermittlungen des Amtes haben Vorstandsmitglieder der bebußten Unternehmen bewusst gegen das Kartellverbot verstoßen, um den intensiven Wettbewerb zwischen den Industrieversicherern zu beenden. Dabei ging es nicht um die klassische Absprache über Preise oder Gebiete. Einheitliche Preise wären angesichts der Komplexität der Verträge und der individuellen Risiken der Industriekunden vermutlich gar nicht durchsetzbar gewesen. Im vorliegenden Fall wurde der Wettbewerb vielmehr unmittelbar ausgeschaltet, indem die Kartellanten einvernehmlich auf Konkurrenzangebote verzichteten, um eine „Sanierung“ – sprich Prämienerhöhungen und Bedingungsangleichungen – in ihrer Branche durchzusetzen. Ein wichtiges Instrument dabei war die sogenannte Vorversicherungsanfrage, mit der zur „Sanierung“ anstehende Verträge einschließlich der Prämie in Erfahrung gebracht wurden. Im Ergebnis konnte damit jeder Versicherer gegenüber seinen Kunden in hohem Maße Prämienerhöhungen bzw. Bedingungsangleichungen durchsetzen, ohne Reaktionen der Wettbewerber fürchten zu müssen. Die Absprachen führten so zu einem nahezu vollständigen Ausschluss von Wettbewerb in der industriellen Sachversicherung oder - wie von den Industrieversicherern selbst zum Ausdruck gebracht - zu einer „harten Sanierungsfront“ bzw. einem „harten Markt“. Unmittelbar von dem Kartell betroffen waren die Industriekunden der Versicherer, mittelbar jedoch auch jeder Verbraucher, an den die gestiegenen Versicherungspreise weitergegeben wurden.“ (gp

      http://www.fondsprofessionell.de/redsys/newsText.php?endDate…
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      schrieb am 04.04.05 14:31:31
      Beitrag Nr. 46 ()
      Der Technologiekonzern Siemens AG wird über seinen angeschlagenen Bereich Siemens Business Services (SBS) die IT der Gerling Konzern Allgemeine Versicherungs-AG übernehmen. Wie heute bekannt wurde, erhält SBS hierbei auch den Auftrag zur Betreuung der IT des Gerling Konzerns. Dieser hat ein Volumen von 300 Mio. Euro und eine Laufzeit von sieben Jahren. Die Vereinbarung zwischen den Unternehmen sieht vor, dass SBS die Gerling-Tochter Gerling Gesellschaft für Informationsmanagement und Organisation mbH übernimmt. Im Anschluss daran wird SBS die IT des Gerling Konzerns in Deutschland und Europa verwalten. SBS wird auch die 280 Angestellten übernehmen und den akquirierten Teilbereich in SBI-IS Insurance Services GmbH umbenennen. Durch diesen Schritt will SBS seine Aktivitäten im Versicherungsbereich verstärken. Gerling zielt durch den Verkauf seiner IT-Sparte auf Kosteneinsparungen ab. Ferner kann sich das Unternehmen nun auf seine Kernbereiche fokussieren.

      http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2005-04/artikel-…
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      schrieb am 11.04.05 11:15:41
      Beitrag Nr. 47 ()
      Gerling-Konzern erklärt Krise für beendet
      [Von ftd.de, 09:54, 11.04.05]Der Versicherungskonzern Gerling hat nach Auffassung von Vorstandschef Björn Jansli seine schwere Krise überwunden. Der Konzern hatte sich durch Überexpansion vor allem in den USA verhoben.
      "Dieses Unternehmen ist gesund. Wir hatten eine existenzgefährdende Krise. Die ist vorbei", sagte Jansli im Gespräch mit der FTD. Das könnte sich bald auch in einem verbesserten Rating für die beiden operativen Töchter Gerling-Konzern Allgemeine (GKA) und Gerling-Konzern Lebensversicherung (GKL) niederschlagen. Der Konzern hatte sich durch Überexpansion vor allem in den USA verhoben. Nach schweren Verlusten musste Gerling 2002 das Neugeschäft in der Rückversicherung zum größten Teil einstellen. Die Negativentwicklung schlug auf die Holding und die anderen Konzerngesellschaften durch.
      Scharfer Kontrast
      Janslis positive Einschätzung des heutigen Zustands steht in scharfem Kontrast zur Sicht des Konzerns durch andere Versicherer. Sie verweisen auf eine Reihe negativer Faktoren: Hauptaktionär Rolf Gerling, der 94 Prozent hält, hat öffentlich erklärt, dass er aussteigen will und auch kein frisches Kapital bereitstellen kann. Die frühere Gerling Globale Rück und jetzige Globale Rück, die nach den hohen Verlusten abgewickelt wird, gehört juristisch immer noch zu Gerling und hat Probleme in den USA. Der Industrieversicherer GKA brauchte 2003 150 Mio. Euro frisches Geld von seinen Kunden, um überleben zu können, wird kritisiert. Der Lebensversicherer GKL gründete im selben Jahr sogar eine neue Rückversicherung, um durch einen Finanzdeal mit dieser Tochter seine Bilanz darstellen zu können. Schließlich leide die Holding unter hohen Pensionslasten. Jansli hält die Einwände für nicht stichhaltig. "Die Finanzrückversicherungsverträge zwischen der GKL und ihrer Tochter wurden von der Aufsicht BaFin gebilligt", sagte er. "Wir handelten so, weil externe Rückversicherer sehr spät versuchten, ihre Verträge mit uns zu unseren Ungunsten zu ändern." Aus den USA drohten überhaupt keine Gefahren. "Ich glaube nicht, dass die US-Tochter der Globale Rück insolvent wird. Aber selbst wenn, würde das den Konzern nicht treffen." Globale-Chef Achim Kann hatte vor kurzem die Möglichkeit einer Insolvenz genannt. "Die Globale Rück ist bei uns dekonsolidiert", sagte Jansli. "Das kann nicht zurückgedreht werden. Wirtschaftlich sind wir nicht der Besitzer."
      Konzern ist gesundet
      Die Kapitalisierung der beiden operativen Gesellschaften GKA und GKL sei inzwischen sehr komfortabel. Die Probleme der Jahre 2002 und 2003 seien lange überwunden. Auch die Pensionsverpflichtungen der Holding würden reduziert. "Wir geben sie nach und nach an die operativen Töchter, wo sie durch Cash ausfinanziert werden." Obwohl Jansli die Gesundung des Konzerns ausruft, verhandelt er im Auftrag der Gesellschafter - neben Rolf Gerling ist das Aufsichtsratschef Joachim Theye mit sechs Prozent - mit Kaufinteressenten für GKA und GKL. Zur Begründung sagte er: "Die Frage ist, ob wir in der Lage wären, einen Super-GAU auszuhalten." Das definiert er als Zusammentreffen von Naturkatastrophen, hohen Industrieschäden und einem Kapitalmarkteinbruch. "Für einen solchen Super-GAU brauchen wir Zugang zum Kapitalmarkt." Jansli sagte, er sei nicht unter Zeitdruck. "Wir haben viel weniger Druck als Versicherer im Kapitalmarkt." Dass der beginnende Preisverfall in der Industrieversicherung die Gerling-Unternehmen weniger attraktiv für einen Käufer machen könnte, glaubt er nicht. Druck komme höchstens von den rechtlichen Rahmenbedingungen, vor allem den neuen EU-Anforderungen an das Eigenkapital. "Durch Solvency II werden sich die Kapitalanforderungen ändern. Das ist der Zeitpunkt, an dem ich mir eine größere Kapitalflexibilität wünschen müsste." Über die Interessenten will er nicht sprechen. "Die Liste ist sehr lang." Bekannt ist, dass sich die Talanx/HDI-Gruppe mehrfach die Gerling-Unternehmen angeschaut hat, auch die Zurich Financial Services sehen Marktkreise als Interessenten. Vor allem aber dürften internationale Finanzanleger verhandeln. Jansli schweigt dazu.

      http://www.boerse-online.de/ftd/artikel.html?artikel_id=7209…
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      schrieb am 11.04.05 11:28:31
      Beitrag Nr. 48 ()
      #47 bestätigt meine bisherige Argumentation.

      1. Gute operative Entwicklung, zuletzt der Verkauf der IT.

      2. Übernahmeverhandlungen. Diese führt die Gerling Holding für GKA und GKL. Wie vermutet gibt es eine lange Liste aus der Branche und von Finanzinvestoren. Offenbar findet ein Bieterwettstreit zw. beiden Gruppen statt.

      3. Keine akuten erkennbaren Risiken aus der ehemaligen Gerling Rück.

      Damit rückt Gerling in den Focus. Ein Problem ist die Freiverkehrslisting der GKA, die ein Übernahmeangebot nicht verpflichtend für die freien Aktionäre macht. Ich denke jedoch, der Käufer will zügig 100% erwerben.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 11.04.05 20:13:08
      Beitrag Nr. 49 ()
      18:00 DE/Gerling Konzern Allgemeine Versicherungs-AG, Jahres-PK
      (Bericht am Dienstag), Köln

      http://www.finanztreff.de/ftreff/news.htm?id=23589831&sektio…

      ---------------------------------------------------------

      BPK heute, Bericht morgen. Das ist etwas ungewöhnlich.
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 12:12:09
      Beitrag Nr. 50 ()
      jedenfalls, legen wir heute schön zu. in STU zahlt man 2,80 euro ... :)
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 12:39:15
      Beitrag Nr. 51 ()
      KÖLN (Dow Jones-VWD)--Die Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG (GKA), Köln, will stärker an den verbesserten Margen im Industriegeschäft verdienen und wird daher weniger Prämien an die Rückversicherer abgeben. Wie der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Breuer am Montagabend in Köln sagte, ist die GKA ausreichend kapitalisiert, um mehr Risiken in den Büchern zu halten. Angesichts der Kapitalausstattung und besserer Erträge 2004 rechnet er damit, dass Standard & Poors (S&P) das Rating ("BBB+; positive outlook")hochstuft. Für 2005 avisiert er ein Beitragsplus zwischen 4% und 8%, das auch von Konsolidierungen getragen wird.

      "Ohne unser Risikoexposure zu erhöhen, wollen wir stärker an unseren eigenen profitablen Geschäften partizipieren", sagte Breuer. 2005 sollen nur noch zwischen 30% und 40% der Beiträge an die Rückversicherer weitergegeben werden. 2004 waren es noch 45%. Zu den großen Rückversicherern des Industrieversicherers gehört auch die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG. Mit 1,1 Mrd EUR Eigenmitteln sei "die Gesellschaft wieder vernünftig finanziert", meint Breuer. Dem S&P-Modell zufolge entspreche dies einer Eigenkapitalquote von 150%. Damit vergebe die Ratingagentur sonst eine Note im "A-Bereich".

      Wegen der Schieflage des Konzerns 2001, insbesondere der desolaten Lage der inzwischen zumindest wirtschaftlich veräußerten Gerling-Konzern Globale Rückversicherung, hatte S&P die Bewertung der GKA bis auf "BB+" abgesenkt. Das S&P-Urteil ist für langlaufendes Haftpflichtgeschäft in der Schweiz und angelsächsischen Ländern ausschlaggebend. Den Angaben zufolge wurden 2004 rund 2,2 Mrd EUR Prämie verbucht. Den Rückgang um 146 Mio EUR begründete Breuer unter anderem mit dem Verkauf einer kanadischen Tochtergesellschaft und der Sanierung in der Kraftfahrtversicherung.

      Dank einer allgemein, aber auch sanierungsbedingt günstigeren Schadensituation sank die Schaden- und Kostenquote vor Abwicklung mit den Rückversicherern auf 88% (96,9%) und nach Abwicklung auf 96% (101,1%). Somit wurde im eigentlichen Versicherungsgeschäft wieder ein Gewinn von 46 Mio EUR erzielt nach 14 Mio EUR Verlust im Vorjahr. Zusammen mit dem Ergebnis aus Kapitalanlagen stieg der Gewinn vor Steuern auf 152 (130) Mio EUR bzw. nach Steuern auf 92 (81) Mio EUR. Das Vorjahr war dabei allerdings von Sondereffekten aus der Restrukturierung mit 50 Mio EUR begünstigt gewesen. Der Gewinn wird voll in die Rücklagen eingestellt.

      Sollte sich die "Wiedergesundung der GKA" 2005 erwartungsgemäß
      fortsetzen, werde eine Dividende angepeilt, sagte Breuer. Bis 2007 soll die GKA-Aktie in den General Standard wechseln, damit die 2003 im Zuge der Unternehmensrettung eingetretenen Aktionäre aus der Industrie auch wieder aussteigen können. Sie halten 30% des Aktienkapitals.

      Gegen den Bußgeldbescheid des Bundeskartellamtes hat die GKA eigenem Bekunden nach Widerspruch eingelegt. Gerling bestreitet, unerlaubte Preisabsprachen getätigt zu haben. Presseberichten zufolge soll die Strafe für die GKA 19 Mio EUR betragen. Unter Hinweis auf das schwebende Verfahren wollte sich Breuer hierzu nicht weiter äußern. Die Wettbewerbshüter hatten in der Osterwoche über 10 Industrieversicherer Bußgelder über insgesamt 130 Mio EUR verhängt.
      -Von Monika Lier, +49 (0) 6196 405 395, unternehmen.de@dowjones.com
      (ENDE) Dow Jones Newswires/12.4.2005/lie/mim

      12.04.2005, 11:00

      http://www.vwd.de/vwd/news.htm?id=23591952&navi=home&sektion…
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 13:05:03
      Beitrag Nr. 52 ()
      Erstmal vielen Dank an goldmine für seine ausgezeichneten Analysen.

      "...werde eine Dividende angepeilt, sagte Breuer. Bis 2007 soll die GKA-Aktie in den General Standard wechseln, damit die 2003 im Zuge der Unternehmensrettung eingetretenen Aktionäre aus der Industrie auch wieder aussteigen können. Sie halten 30% des Aktienkapitals."

      Das klingt, als hätten Sie das Eingangsposting von goldmine abgeschrieben.

      @goldmine
      Du sprachst in Deinem Eingangsposting von "wenig Steuern, die die GKA bezahlen muß", davon kann bei einem EBT von 152 Mio. EUR und nach Steuern von 92 Mio. EUR. leider nicht die Rede sein.


      Zusammen mit dem Ergebnis aus Kapitalanlagen stieg der Gewinn vor Steuern auf 152 (130) Mio EUR bzw. nach Steuern auf 92 (81) Mio EUR. Immerhin eine Differenz von 60!Mio. EUR.
      Wer hat die Aufklärung? Danke

      P.S.Der Kursanstieg heute ist fast ein bischen schade. Ich hätte meine Position gerne noch bei 2,60 - 2,65 weiter ausgebaut.;)
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 13:06:21
      Beitrag Nr. 53 ()
      Mein Lieblingssatz:

      "Bis 2007 soll die GKA-Aktie in den General Standard wechseln, damit die 2003 im Zuge der Unternehmensrettung eingetretenen Aktionäre aus der Industrie auch wieder aussteigen können."
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 13:37:18
      Beitrag Nr. 54 ()
      Ergebnis nach Steuern von 92 Millionen Euro geteilt durch 225 Millionen Aktien ergibt ein Nachsteuerergebnis von 40 Cent pro Aktie.

      Vom KGV her gesehen ist da noch viel Luft für weitere Kurssteigerung.
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 14:07:06
      Beitrag Nr. 55 ()
      Zwar sind die Angaben in der PM nicht so detailliert, daß man nun bereits einen vollständigen Überblick hätte.

      Fassen wir mal zusammen:

      EK 1,1 Mrd, Gewinn vor Steuern 152 Mio nach Steuern 92 Mio, erhebliche Senkung der Rückversicherungsquote, erwartete Ratinganhebung, Aufnahme der Dividendenzahlung in 2006 für 2005, General Standard wohl ab 2006, Ausstieg der Industriekunden spätestens ab 2007.

      Wahrscheinlicher ist jedoch ein Verkauf der GKA im Rahmen der bestätigten laufenden Verhandlungen bereits in 2005. Denn dann kämen die Industriekunden noch schneller an Geld für ihre Anteile.

      Wichtig scheint mit das EK zu sein, das beträgt nun bereits Ende 2004 € 4,90 pro Aktie!

      Das Ergebnis 2004 wurde natürlich nicht mit 50 Mio Steuern belastet. Hier handelt es sich wie bereits dargestellt hauptsächlich um latente Steuern, deren Ansatz ich wirtschaftlich betrachtet nicht für gerechtfertigt halte. Das EK ist also eigentlich noch deutlich höher, aktuell über € 5,-.

      Das EPS beträgt ohne latente Steuern (geschätzt ca. 40 von 50 Mio) ca. € 0,62 pro Aktie. Auf Basis eines Kurses von € 2,80 ein KGV von 4,5. Wer unbedingt alle lentente Steuern einrechnen will, erhält ein EPS 2004 von € 0,41 oder ein KGV von 6,8.

      Ich gehe in 2005 und 2006 von steigenden Gewinnen aus. Eine EK-Rendite von 12% auf ein EK von ca. € 5,30 in 2005 ergäbe ein EPS von € 0,64. Ein KGV von 12 darauf einen Kurs von € 7,60.

      Ein fair value wäre im Falle von GKA anhand eines vermutlichen Übernahmepreises zu berechnen. Diesen sehe ich aufgrund der nachhaltigen Ertragslage, des hohen EK, starker Wettbewerbspositionen und know-how bei mindestens € 6,-. Evt. kann der fair value bereits in 2005 realisiert werden.

      Wenig verwunderlich ist das heutige Chartkaufsignal mit erstem Ziel von € 3,60 / 4,-.

      Eine andere Rechnung wäre eine mögliche Dividende von € 0,20 mit 4% Div.rendite - man erhält € 5,- / ohne die erwarteten Ertragssteigerungen ab 2006.

      Ein Übernahmeangebot für GKA erwarte ich jedoch aufgrund der Wettbewerbssituation zu deutlich über € 6,-.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 18:13:34
      Beitrag Nr. 56 ()
      #55

      Das EK lag Ende 2003 bei 785 Mio. €. 1,1 Mrd. € ist vermutlich das EK zuzüglich Hybridkapital. Der Breuer sprach ja auch von Eigenmitteln im Zusammenhang mit dem gewünschten A-Rating druch S&P.

      Wann sollen sich eigentlich die aktiven latenten Steuern in der Bilanz jemals wieder abbauen? Inzwischen müßten sich dort ca. 140 Mio. € angesammelt haben.
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 19:30:49
      Beitrag Nr. 57 ()
      @Beitrag Nr. 51:

      damit die 2003 im Zuge der Unternehmensrettung eingetretenen Aktionäre aus der Industrie auch wieder aussteigen können. Sie halten 30% des Aktienkapitals.

      weiß jemand, ob die Aktionäre aus der Industrie, die 30 Prozent besitzen, sich verpflichtet haben, ihre Gerling-Papiere für einen bestimmten Zeitraum zu halten, bzw. ob es möglich ist, daß von den täglich auf den Markt kommenden Papieren auch welche aus dem 30-prozentigen Aktionärskreis stammen können?
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 19:48:55
      Beitrag Nr. 58 ()
      @#56

      EK könnte auch nur € 4,- pro Aktie sein, wie gesagt, eine Analyse ist dazu aktuell noch nicht möglich.

      @#57

      Soweit ich weiß haben die Aktien aus der KE 2003 eine andere WKN, also keine Verkäufe daraus zu tätigen. Daher hat Gerling (hier ist dann die Oberges. Gerling Holding gemeint) sich verpflichtet, bei GKA bis 2007 einen Ausstieg zu ermöglichen. D.h., wie auch heute in der PM zu lesen, secondary placement, General Standard. Vorher dürfte es jedoch bereits zur Übernahme kommen, dann kann man sich den ganzen Zirkus sparen. Das ergibt sich ja hinreichend deutlich aus der gestrigen Meldung, daß Hr. Gerling bzw. die Gerling Holding die GKA und GKL verkaufen wollen und die Interessenten Schlange stehen.

      Idealerweise passen dazu die guten Zahlen, die über meinen Erwartungen lagen. Auch die Dividende für 2005 ist ein positives Zeichen. Jetzt muß es nur noch der schläfrige dt. Aktienmarkt verstehen. Viele Marktteilnehmer dürfen ja noch nicht kaufen, wg. Freiverkehrslisting.

      Charttechnisch haben wir heute den langfristigen Abwärtstrend verlassen und ein 1,5-Jahreshoch - ein klares langfristiges technisches Kaufsignal. Man bedenke, daß die Kurse in 2003 (Krisenjahr am dt. Aktienmarkt) nach der erfolgreichen KE aber mit den noch ungünstigen Zahlen bereits bei € 4,- standen. Daher erscheinen mir Kurse von deutlich über € 4,- realistisch.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 12.04.05 22:58:17
      Beitrag Nr. 59 ()
      Gerling will bessere Noten
      Versicherer steigert Gewinn und hofft auf Belohnung von Ratingagenturen
      von Jan Dams

      Frankfurt/Main - Nach Jahren des Bangens hat sich die Lage beim Kölner Industrieversicherer Gerling gefestigt. Die Gesellschaft, die noch vor einem Jahr unter Konkurrenten als angeschlagen galt, plant mittelfristig sogar wieder ein Wachstum. Das vergangene Geschäftsjahr diente vorrangig allerdings noch einmal der Verbesserung der Kapitalausstattung und Profitabilität.

      So erwirtschaftete das Unternehmen nach Steuern einen Gewinn von 92 Mio. Euro. Das sind rund 13,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor Steuern stieg das Ergebnis auf 152 Mio. Euro. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern liegt bei zwölf Prozent und ist damit im Branchenvergleich durchaus akzeptabel. "Wir sind mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden", sagte der Vorstandschef der Gerling-Konzern Allgemeine (GKA), Wolfgang Breuer.

      Das gilt vor allem, wenn man bedenkt, daß das Unternehmen den gesamten Gewinn nicht an die Aktionäre ausschüttet, sondern das Eigenkapital auf 875 Mio. Euro aufstockt. "Damit sind wir sicher eine vernünftig finanzierte Gesellschaft", sagte Breuer. Kurz darauf schob er nach, daß die GKA mit diesem Eigenkapital für die Größe ihres Geschäfts schon zu viel Eigenkapital habe.

      Was betriebswirtschaftlich auf den ersten Blick wenig Sinn zu machen scheint, dürfte vor allem zwei Ursachen haben. Die Gerling-Manager hoffen darauf, daß die Rating-Agentur Standard & Poor`s (S&P) ihre Bewertung endlich verbessert. Derzeit hat Gerling ein BBB+ mit positivem Ausblick. Für einen Industrieversicherer im internationalen Geschäft ist das nicht gerade berauschend.

      Gleichzeitig will Gerling das überschüssige Kapital für den Ausbau des Geschäfts nutzen. So wird der Versicherer künftig weniger Geschäft an Rückversicherer wie die Münchener Rück weiterreichen und die Risiken - und Chancen - statt dessen in den eigenen Büchern halten. Breuer will daher den Selbstbehalt von derzeit 55 auf bis zu 70 Prozent ausbauen. Damit würden die beim Versicherer bleibenden Nettoprämien steigen. Bei den Bruttoeinnahmen geht Gerling dagegen eher von einem Rückgang aus. Bei neuen Verträgen sei Prämienniveau gesunken.

      Im vergangenen Geschäftsjahr ging der Prämienertrag um 146 Mio. Euro auf 2,2 Mrd. Euro zurück, sagte Breuer weiter. Wichtigster Grund dafür sei der Verkauf der kanadischen Tochter gewesen. 2003 hatte diese noch rund 74 Mio. Euro zu den Prämieneinnahmen beigetragen. Auch in Deutschland seien die Einnahmen jedoch rückläufig. Gut entwickelt hat sich dagegen die Schaden-Kosten-Quote. Sie sank von 101,1 Prozent in 2003 auf 96 Prozent im vergangenen Jahr.

      Einspruch will das Unternehmen dagegen gegen den Bußgeldbescheid des Kartellamts einlegen. Die Behörde hatte eine ganze Reihe von Industrieversicherern wegen verbotener Preisabsprachen zu teils empfindlichen Strafen verurteilt. Details nannte Breuer nicht.

      Artikel erschienen am Mi, 13. April 2005

      http://www.welt.de/data/2005/04/13/689318.html
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 09:50:47
      Beitrag Nr. 60 ()
      Aus #59 ergibt sich also ein EK von € 3,90 pro Akite, das in 2005 auf ca. € 4,40 ansteigen dürfte.

      Interessant auch, daß GKA mit wieder steigenden Bruttoprämien von +4% bis +8% rechnet (jedenfalls lt. FAZ), die über einen deutlich erhöhten Selbstbehalt bzw. reduzierte Rückversicherungsquote zu drastisch steigenden Nettoprämien führen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 10:30:50
      Beitrag Nr. 61 ()
      @

      Heftiger Umsatz in Stuttgart.
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 10:39:52
      Beitrag Nr. 62 ()
      sehr gut, daß die Stuttgarter Börse als Alternative zum Frankfurter Kassa-Handel genutzt wird.
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 10:43:35
      Beitrag Nr. 63 ()
      ist es möglich, das Stuttgarter Orderbuch auf der Internetseite der Euwax einzusehen?
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 10:53:54
      Beitrag Nr. 64 ()
      @#63

      Leider nicht, es steht ja z.T. (gemischtes Modell) auch ein Makler dahinter, der sich nicht in die Karten gucken lassen will. Aber man kann ja dort anrufen, wenn man eine größere order plazieren will (z.B. alle Stücke zu 2,90 wegkaufen, wie gerade geschehen *g*).

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 11:06:23
      Beitrag Nr. 65 ()
      unter http://www.boerse-stuttgart.de kann man die aktuelle taxe (15. Min zeitversetzt) sowie das zugehörige Volumen einsehen.
      wer sich als User anmeldet (ist kostenlos) bekommt auch Echtzeitkurse. Keine Ahnung wie tief man dann das Orderbuch einsehen kann ...

      gruß
      myschkin
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 11:07:40
      Beitrag Nr. 66 ()
      Hallo Leute,

      hat von Euch jemand das Reuters-Kürzel von Gerling ???
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 11:12:45
      Beitrag Nr. 67 ()
      GKAGa.SG für Stuttgart

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 11:17:51
      Beitrag Nr. 68 ()
      @Goldmine,
      danke! (das kleine a war´s schuld)
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 11:32:21
      Beitrag Nr. 69 ()
      Versicherer schließen Risiken durch neues Gesetz aus den normalen Verträgen aus

      Gerling hat fertige Police gegen Diskriminierung in der Schublade

      Die Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG (GKA) hat als erster deutscher Anbieter offiziell bestätigt, eine Haftpflichtpolice für Arbeitgeber entwickelt zu haben, die sich gegen Diskriminierungsvorwürfe absichern wollen. „Das haben wir in der Schublade“, sagte Hermann Jörissen, GKA-Vorstand für die Haftpflichtsparte, dem Handelsblatt.

      rl KÖLN. Mit seiner Anti-Diskriminierungs-Police ist der auf Industriekunden spezialisierte Versicherer schneller als die Bundesregierung. Deren Anti-Diskriminierungsgesetz ist noch in der Mache: Mitte des Jahres soll die Umsetzung der EU-Richtlinien in ein Gesetz münden. Die Europäische Kommission dringt darin auf Gleichbehandlung: Arbeitnehmer dürfen demnach nicht etwa wegen ihrer Rasse, Religion, Behinderung, ihres Alters, Geschlechts oder Weltanschauung benachteiligt werden.

      In anderen Ländern wie den USA gibt es solche Vorschriften und die entsprechenden „Employers Practices Liability“-Policen (EPL) längst. Dort haben die Versicherer bereits Erfahrungen sammeln können. Jörrissen: „Wir bieten das im Ausland längst an.“ In den USA gilt die EPL jedoch als Sorgenkind, denn immer häufiger werden Firmen dort wegen Diskriminierung angeklagt.

      Sobald das Gesetz hier fertig ist, kommt die Police auf den deutschen Markt. Die anderen Industrieversicherer dürften nach Informationen des Handelsblatts ebenfalls in den Startlöchern stehen. „Unsere Kunden erwarten das“, so Jörissen. Die neuen Betriebs-Haftpflichtbedingungen schließen Diskriminierungs-Risiken nämlich explizit aus. Allerdings wird das für die meisten Betriebe erst ab dem kommendem Jahr spruchreif. Zu Preisen ist aus Furcht vor möglichen Kartellvorwürfen bisher nichts bekannt geworden.

      Der Industrieversicherer GKA hat nach den krisengeschüttelten Jahren seine Finanzausstattung 2004 gestärkt und ist jetzt weniger auf Rückversicherer angewiesen. Künftig sollen nur noch 30 bis 35 Prozent des Geschäfts rückversichert werden statt bisher 45 Prozent. „Das hat es bei der GKA noch nie gegeben“, sagte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Breuer. Die GKA, die lange unter den Problemen der Konzernmutter im Rückversicherungsgeschäft gelitten hatte, „hat den Turnaround geschafft“, sagte er am Montagabend in Köln. Dank der stabilen Ergebnisse und einer Eigenmittelausstattung von 1,1 Mrd. Euro hofft er auf eine Rating-Anhebung durch Standard & Poor’s (S&P).

      Die Agentur stuft die GKA nur mit „BBB+ positive Outlook“ ein. Der Ausblick deute auf eine bevorstehende Höherstufung hin, so Breuer. Ratings sind im Großkundengeschäft enorm wichtig. Wegen ihres Triple-B haben die Kölner im vergangenen Jahr in den ratingsensiblen Märkten wie Großbritannien etwas Geschäft verloren. In Deutschland verlief es stabil. Wegen der Trennung von schadenträchtigen Kundenverbindungen im Wert von 30 Mill. Euro in der Autoversicherung und des Verkaufs der kanadischen Tochter reduzierte sich der Gesamtumsatz um 146 Mill. auf nunmehr 2,2 Mrd. Euro. 2005 soll er um vier bis acht Prozent zulegen. Weil es wenige Großschäden gab, blieb 2004 ein Gewinn nach Steuern von 92 (81) Mill. Euro, der thesauriert wird. Für 2005 peilt Breuer eine Dividende an.

      HANDELSBLATT, Mittwoch, 13. April 2005, 08:40 Uhr

      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 14:18:35
      Beitrag Nr. 70 ()
      In F. heute € 3,41 in St. aktuell 3,30 : 3,45.

      Wie könnte eine Preisspanne im Übernahmefall aussehen?

      EK 2005 ca. € 4,40
      EPS 2005 ca. € 0,50

      KGV 12 ergäbe € 6,- oder € 1,35 Mrd für ca. 2,35 Mrd Prämien.

      Ein Käufer wie Thalanx könnte mit größeren Synergien rechnen und eine Prämie bieten.

      Ein Finanzinvestor könnte mehr als KGV 12 zahlen (das könnte ja jeder andere auch bieten). Also wird mind. einer deutlich besser bieten, sagen wir KGV 15.

      Ein ausländischer Versicherer wie ZFS würde wohl gerne stärker im größten europäischen Vers.markt vertreten sein. Dafür geben weltweit tätige Konzerne gerne mehr aus. Also ebenfalls KGV 15.

      Das wäre dann für den Käufer sicher immer noch ein gutes Geschäft, das er problemlos rechnen und rechtfertigen könnte.

      Der Übernahmepreis wäre dann also bei € 7,50 realistisch anzusetzen. Möglicherweise kommt dies noch in 2005 zustande.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 16:48:07
      Beitrag Nr. 71 ()
      laut Seite 138 des 2003er Geschäftsberichtes haben die Investoren aus der Industrie bei der Kapitalerhöhung in 2003 pro Aktie 2.22 Euro gezahlt und sind damit gut im Gewinn mit ihrer Anlage in Gerling.
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 16:55:23
      Beitrag Nr. 72 ()
      @#71 Klar, das war ja auch eine Notmaßnahme. Nur kann dieser Investorenkreis nicht verkaufen bis es der Gerling Holding gefällt. Daher wurde ihnen ein Datum 2007 genannt, bis wann die erwartete Sanierung Gerling kapitalmarktfähig machen sollte.

      Nun kommt es erstens wohl anders (Übernahme) und zweitens (viel) früher.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 14.04.05 19:42:59
      Beitrag Nr. 73 ()
      Hallo Leute,
      bin leider erst gestern abend eingestiegen.
      Den Thread hatte ich schon verfolgt, war aber noch in Schaltbau investiert.
      Hab heute aber nochmal welche nachgekauft.

      Gruß Markus
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 10:07:06
      Beitrag Nr. 74 ()
      in der aktuellen wirtschaftswoche gibt es einen größeren artikel über den möglichen börsengang der talanx.

      als voraussetzung dazu geht man von einer akquisition im bereich der erstversicherung aus ... die üblichen verdächtigen werden genannt, dbv und gerling.

      für die übernahmen von gerling rechnet man mit kosten von mind. 1,5 mill. euro ... :)

      außerdem wörtlich: "Die zum Verkauf stehenden Gerling-Gesellschaften brächten Prämien von knapp 4,5 Milliarden Euro mit ..."

      wie kommt die wiwo auf 4,5 mill. prämien ??

      gruß
      myschkin
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 11:12:03
      Beitrag Nr. 75 ()
      Die wiwo hat einfach GKA und GKL (Lebensvers.) zusammengerechnet. Der Kaufpreis für beide ist jedoch völlig unrealistisch. Dafür wird Gerling Holding nicht verkaufen.

      Thalanx wollte ja schon mal kaufen. Ich habe Zweifel, daß die das schaffen, zumal sie ja die Zentrale in Köln reduzieren würden. Es gibt für Gerling sicher bessere Käufer.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 15:27:14
      Beitrag Nr. 76 ()
      Langsam kommt Schwung in die Sache:

      St. 3,35 : 3,60.

      Der WiWo Artikel in Langform:

      CU, goldmine

      ________________________________________________________

      Ertragsstarke Mutterschweine



      14.04.2005 WirtschaftsWoche Nr. 16 s.burgmaier@wiwo.de -- Still und leise bereitet sich die Versicherungsgruppe Talanx auf den Gang an die Börse vor. Noch ist sie dafür aber nicht reif.

      Wer sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover der Unternehmenszentrale von Talanx im Stadtteil Lahe nähert, glaubt sich leicht am falschen Ort: Auf dem schmucklosen Bürogebäude im Riethorst prangen in Grün und Rot die Buchstaben HDI. Dass hier Talanx ihren Sitz hat, zeigt erst ein Schild am Haupteingang.

      "Ich habe das Unternehmen immer noch als HDI gespeichert", gibt der Vorstand eines Konkurrenten zu. Das ist fahrlässig. Denn die HDI Beteiligung AG heißt schon seit 1998 Talanx und ist nach Beiträgen gerechnet hinter Allianz und Münchener Rück die drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe.

      Und sie hat noch weit gehende Ambitionen: Talanx-Chef Wolf-Dieter Baumgartl will sein Konglomerat an die Börse bringen. Auf dieses Ziel steuert er seit Jahren hin und wagt damit fast im Verborgenen eines der kühnsten Experimente in der deutschen Finanzbranche. Denn ob die Gruppe schon in diesem Jahr eine runde Börsenstory erzählen kann, hängt von einer geheimen Großübernahme ab. Talanx interessiere sich für die Versicherungen des Finanzdienstleisters MLP, aber auch für Teile der Konkurrenten Gerling und Winterthur, heißt es in der Branche. Baumgartl ist der Erfinder des Konglomerats Talanx. Seit 1993 verwandelt der Jurist, der schnelle Autos und filterlose Zigaretten liebt, den Haftpflichtverband der deutschen Industrie (HDI) in einen internationalen Versicherungskonzern. Der Manager, der von der Aachener und Münchener Beteiligungs-AG nach Hannover kam, machte aus dem 1903 gegründeten Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit eine kapitalmarktorientierte Aktiengesellschaft.

      Heute ist Talanx in 150 Ländern vertreten, beschäftigt 9000 Mitarbeiter, hat 2004 mit ihren elf Marken Bruttoprämien von fast 14,5 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von knapp einer Milliarde Euro erzielt. Zum Konzern gehören neben dem Industrieversicherer HDI die weltweit viertgrößte Rückversicherung Hannover Rück, der Maklerversicherer Aspecta, die ehemalige Sparkassen-Versicherung Neue Leben, der Vermögensverwalter Ampega sowie die CiV und PB Versicherungen, die Citi- und Postbank mit Policen beliefern. Der alte Versicherungsverein HDI erscheint nur noch als Großaktionär der Talanx AG. Den langen Aufbau will Baumgartl bald mit dem Börsengang krönen. Wenn die Weichen gestellt sind, möchte er sich in den Aufsichtsrat zurückziehen.

      Aber so weit ist es noch nicht: "Derzeit würde der Wert der Talanx-Aktie vom Rückversicherungsgeschäft dominiert", sagt Christian Horn, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Droege. Fast 53 Prozent der Prämien und sogar mehr als 70 Prozent des operativen Ergebnisses steuern die Rückversicherungen zum Konzernergebnis bei. Policen, mit denen Privatkunden sich absichern, liefern nur 47 Prozent der Prämien und nicht einmal 21 Prozent des Ergebnisses ab.

      Kaum der Rede wert ist der Anteil der Finanzdienstleistungssparte mit gut zwei Prozent des Ergebnisses.

      "Das Privatkundengeschäft muss weiter ergänzt werden", mahnt Reiner Hoock, Unternehmensberater bei Booz Allen Hamilton. Schon bei seinem Antritt in Hannover vor mehr als einem Jahrzehnt hatte Baumgartl die Schwächen analysiert. Damals war der HDI vor allem in der Industrie-, Rück- und Autoversicherung stark und galt als günstiger Versicherer mit gutem Kostenmanagement. Lebensversicherungen verkaufte der HDI dagegen kaum, das Geschäft war praktisch auf Deutschland beschränkt.

      Zur Komplettierung der "ertragsstarken Mutterschweine", so Baumgartl über die Industrie- und Rückversicherung, kaufte der gebürtige Bayer zwölf Unternehmen und gründete 19 weitere Gesellschaften im In- und Ausland. Dennoch sind die Erstversicherungen weiter die kleinere Prämiensäule. Derzeit wäre eine Talanx-Aktie eine Dublette des Hannover-Rück-Papiers. "Nur mit einem bedeutenden Zukauf ist Talanx börsenreif", sagt Carsten Zielke, Versicherungsanalyst bei der WestLB.

      Die zum Verkauf stehenden Gerling-Gesellschaften brächten Prämien von knapp 4,5 Milliarden Euro mit. Mehr als die Hälfte der Gerling-Beiträge stammen aus Sachversicherungen. Genau diese Sparte würde Baumgartl am liebsten ausbauen. Mit einer solch großen Übernahme - voraussichtlich mindestens 1,5 Milliarden Euro Kosten - wären die Erstversicherungen nach Prämien auf einen Schlag die größte Säule des Konzerns. Talanx und Gerling würden vereint sogar die Allianz als Marktführer im Industriegeschäft ablösen. Für die Mitarbeiter jedoch wäre "ein solcher Kauf problematisch", mahnt Gerald Herrmann, Arbeitnehmervertreter im Talanx-Aufsichtsrat.

      Zweite Möglichkeit wäre eine Übernahme der DBV-Winterthur, dem deutschen Ableger der zur Schweizer Großbank Credit Suisse gehörenden Winterthur Versicherungen. Aber bei der DBV-Winterthur, die gerade ein Restrukturierungsprogramm gestartet hat, kommt nicht einmal ein Viertel der Beiträge von jährlich knapp 3,5 Milliarden Euro aus dem Sachgeschäft. Trotzdem dürfte das Unternehmen gut eine Milliarde Euro kosten.

      Noch besser würde das gesamte Sachgeschäft der Winterthur-Gruppe - also über Deutschland hinaus - in die Talanx-Gruppe passen. Allerdings müsste Baumgartl dafür tief in die Tasche greifen. Der Preis für diesen Block wird auf mehr als zwei Milliarden Euro geschätzt. Und eigentlich sieht Credit-Suisse-Chef Oswald Grübel die Perspektive der kompletten Winterthur in einem Börsengang. Nur bei einem sehr attraktiven Aufschlag würde Grübel wohl schwach werden.

      Schneller könnte Baumgartl die Einbindung der MLP-Versicherungen gelingen. Denn Uwe Schröder-Wildberg, Chef des Heidelberger Finanzdienstleisters, will sich auf jeden Fall von seiner Lebens- und Sachversicherung trennen. Allerdings sind die beiden Sparten, die mehr als 200 Millionen Euro kosten dürften, zu klein, um das Übergewicht der Rückversicherungen im Talanx-Konzern wirklich zu beheben.

      Mit der Eingliederung von Unternehmen hat Baumgartl umfangreiche Erfahrung. Dabei sind die Hannoveraner sogar weiter als Ergo, die zur Münchener Rück gehört und mit einem ähnlichen Mehr-Marken-Konzept arbeitet. Schon längst gibt es bei Talanx je einen Holding-Vorstand für Informationstechnologie und Kapitalanlage. Solche Posten hat Ergo erst im vergangenen Jahr geschaffen. Und bei der Zusammenarbeit hinter den Kulissen agieren die Hannoveraner variabler als die Düsseldorfer. Die Ergo-Unternehmen wie Victoria, Hamburg-Mannheimer und DKV betreuen nur noch Produkte und Vertrieb im Alleingang. Die Verwaltungsaktivitäten werden derzeit radikal zusammengelegt. Bei Talanx wird hingegen über die Form der Kooperation im Einzelfall entschieden. So nutzen CiV und PB Versicherungen ebenso wie Aspecta und HDI Leben eine gemeinsame Verwaltung. Die Neue Leben dagegen arbeitet separat.

      Dennoch eignet sich für den geplanten Börsengang keine der alteingeführten oder neu zugekauften Hannoveraner Marken. "Sie repräsentieren jeweils nur einen Teil des Unternehmens", sagt Klaus Schmidt vom Beratungshaus Henrion Ludlow Schmidt. Die Dachmarke Talanx, die die Worte Talent und Phalanx kombiniert, wird erst seit Ende 2003 beworben. Seit Anfang 2005 sponsert Talanx die ARD-Börsensendung vor der "Tagesschau". Insgesamt werden für die Dachmarken-Werbung wohl zehn Millionen Euro im Jahr ausgegeben.

      Das reicht, um Talanx bei Profianlegern bekannt zu machen. Als die Gruppe Anfang 2005 eine Anleihe auflegte, waren die Papiere sechsfach überzeichnet. Um Talanx auch für Private attraktiv zu machen, müssen die Hannoveraner noch was drauflegen. Derzeit haben sie nicht einmal eine Investor-Relations-Abteilung.

      Als frühesten Termin für den Börsengang hat Baumgartl das laufende Jahr genannt. "Das kann auch 2011 heißen", witzelt er manchmal im kleinen Kreis. Im Klartext: Der Termin hängt von der Großakquisition ab. Knapp zwei Milliarden Euro können die Hannoveraner aus eigener Kraft mobilisieren. Damit dürften eigentlich Gerling oder DBV-Winterthur zu finanzieren sein. Verkauft CS-Chef Grübel tatsächlich zusätzlich die Sachversicherungen als Block oder findet Talanx-Chef Baumgartl einen anderen großen Erstversicherer, braucht Talanx Geld von Neuaktionären.

      Diese Unsicherheit hält die Investmentbanker nicht davon ab, nach Lahe zu pilgern. Sie stehen schon Schlange, um die Vorzüge ihrer Börsenberatung hervorzuheben. Einen Neuling mit einem möglichen Emissionsvolumen von fünf Milliarden Euro will sich niemand entgehen lassen.
      Avatar
      schrieb am 15.04.05 15:36:48
      Beitrag Nr. 77 ()
      @75+76: Danke!

      gruß
      myschkin
      Avatar
      schrieb am 20.04.05 07:16:26
      Beitrag Nr. 78 ()
      20.04.2005 06:17 Uhr
      `SZ`: Versicherer wehren sich gegen Bußgeld-Bescheide

      MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Auseinandersetzung zwischen dem Bundeskartellamt und einigen Versicherern um angeblich unerlaubte Absprachen in der Industrieversicherung wird nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" voraussichtlich die Justiz beschäftigen. Die Wettbewerbshüter hatten gegen zehn Unternehmen Bußgelder über insgesamt 130 Millionen Euro verhängt. Alle Firmen hätten gegen die Bescheide Einspruch eingelegt, ergab eine Umfrage der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochausgabe). Nun müsse das Oberlandesgericht Düsseldorf in der Sache entscheiden, hieß es.

      Das Kartellamt wirft den Gesellschaften vor, sie hätten sich in der Industrieversicherung jahrelang darauf verständigt, keine Kunden abzuwerben. Eine zentrale Rolle spielten aus Sicht der Behörde die Marktführer Allianz , AXA , Gerling und HDI. Strafen hätten außerdem Aachen-Münchener, Gothaer, Mannheimer , R+V, Victoria und Württembergische erhalten.

      Sprecher der Unternehmen hätten nun erklärt, sie hätten Einspruch eingelegt. Zur Begründung habe es übereinstimmend geheißen, man betrachte sich als unschuldig, berichtete die Zeitung. Außerdem seien die Strafen zu hoch angesetzt. Sie reichen bis hin zu einem "niedrigen zweistelligen Millionenbetrag"./cs/DP/sb/mur

      http://finanzen.sueddeutsche.de/nws.php?nws_id=1000392576&cm…
      Avatar
      schrieb am 23.04.05 10:19:46
      Beitrag Nr. 79 ()
      der Geschäftsbericht 2004 ist jetzt hinterlegt unter http://www.gerling.com/de/Images/Sachversicherungsgruppe/GKA…

      Mir fällt es etwas schwer, 166 Seiten am Bildschirm zu lesen. Meistens warte ich, bis ich den Geschäftsbericht in gedruckter Form erhalte. Dann kann ich auch unterstreichen und Notizen machen im Geschäftsbericht.
      Avatar
      schrieb am 24.04.05 20:42:23
      Beitrag Nr. 80 ()
      BINGO !!


      Hamburg (dpa-AFX) - Das US-Investmenthaus Cerberus steht nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (Montagsausgabe) kurz vor einer Entscheidung über den Kauf des Kölner Versicherungskonzerns Gerling. Nach Angaben aus Versicherungskreisen habe Cerberus die genaue Buchprüfung (Due Diligence) beendet, berichtet die Zeirung. Zurzeit seien Dutzende von Cerberus-Beratern bei Gerling im Haus, um weitere Einzelheiten abzufragen. Gerling und Cerberus lehnten Stellungnahmen ab.
      Cerberus ziele ANZEIGE

      auf die gesamte Gerling-Gruppe einschließlich der Holding, heiße es. Mögliche Rückversicherungs-Altlasten und Pensionsverpflichtungen schreckten die Amerikaner laut Zeitung offenbar nicht. Andere potenzielle Käufer - vor allem die Versicherungsgruppen Talanx und Zurich Financial Services (Virt-X: ZURN.VX - Nachrichten) - interessierten sich nur für eine Zwischenholding, in der die beiden operativen Gesellschaften Gerling Allgemeine und Gerling Leben gebündelt sind.

      Gerling war wegen unrentabler Zukäufe in den USA und hoher Schäden vor drei Jahren in eine schwere Krise geraten. Cerberus verwaltet rund 13 Milliarden Dollar vor allem für US-Pensionsfonds und andere Anleger. In Deutschland hat die Gesellschaft unter anderem 90.000 Wohnungen gekauft und sich an der Übernahme der Deutsche Städte Marketing beteiligt. "Die wollen Gerling mit seiner starken Marke auch als Vehikel für Investitionen in der deutschen Industrie einsetzen", zitiert die "FTD" Versicherungskreise./tav
      http://de.biz.yahoo.com/050424/36/4ia9j.html
      Avatar
      schrieb am 25.04.05 10:37:00
      Beitrag Nr. 81 ()
      Der GB 2004 liest sich recht positiv.

      Das S&P rating soll auf A- angepaßt werden, wenn die Zahlen 2004 so kommen wie erwartet. Das ist nun eingetreten, das rating sollte also steigen und Gerling auf bestimmten Märkten dadurch einen Wettbewerbsnachteil abstreifen.

      Der Gewinn vor Steuern und ohne A.O. Erträge ist von 52,1 auf 151,9 Mio gestiegen.

      Der Saldo der Gewinne aus Abgängen von Kapitalanlagen ist nicht überproportional, sondern von 55,5 auf 45,3 Mio gesunken.

      Nettogewinne aus Kapitalanlagen 28,6 nach 11,7 Mio.

      Die Steuern betreffen i.W. die Mindeststeuer in Dt. in Höhe von 15,7 nach 6,2 Mio. Latente Steuern 43,9 Mio nach 42,7.

      Nicht realisierte Gewinne hatte Gerling 44,2 nach 129,1 Verlusten in den Kapitalanlagen.

      Forderungen an GKB (Mutter) sanken auf 178,2 Mio. Risiko aus der alten Rückversicherung über Globale Rück beträgt noch ca. 85 Mio, Tendenz sinkend.

      Wenn man die latenten Steuern in das Ergebnis einrechnet, erhält man ein EPS von € 0,61 (92,4 Mio JÜ + 43,9 lat.St.) nach € 0,42. (52,1 JÜ + 42,7 lat.St.).

      Ich sehe meine Bewertungsansätze aus #1 und #70 bestätigt.

      Gerling will die Rückversicherungsquote in 2005 weiter deutlich senken und zusätzlich die Bruttoprämien bis zu 8% steigern. Das sollte die Gewinne stark verbessern. Auch die Durchschnittsrendite aus den Kapitalanlagen, die niedrige 3,8% betrug in 2004 (etwas nach unten verzerrt), dürfte in 2005 steigerbar sein.

      Das Interesse von Cerberus kann ich also nachvollziehen.
      Avatar
      schrieb am 25.04.05 11:07:58
      Beitrag Nr. 82 ()
      @goldmine: glückwunsch für den Treffer!

      Jetzt gehts nach oben. Cerberus ist doch nicht grade für generöse Angebote bekannt.
      Avatar
      schrieb am 25.04.05 12:24:17
      Beitrag Nr. 83 ()
      Hallo Philipp,

      zu bedenken ist: man kann kaum den Industriekunden, die 30% an der GKA halten, ein anderes Angebot machen als den 5% freien Aktionären. Es würde sich im Gesamtzusammenhang wohl auch nicht lohnen. Den Industriekunden kann man aber kein schlechtes Angebot machen, zum einen könnten sie es ablehnen und zum anderen wären sie als Kunden verärgert.

      Für einen vermutlich sinnvollen SQO muß also das Angebot an alle freien Aktionäre eine Übernahmeprämie enthalten. Auf aktuellem Kursniveau sind wir jedoch auch von einem fairen Wert ohne Übernahmeprämie von ca. € 6,- noch weit entfernt.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 25.04.05 12:54:02
      Beitrag Nr. 84 ()
      zu #83

      " ... man kann kaum den Industriekunden, die 30% an der GKA halten, ein anderes Angebot machen als den 5% freien Aktionären."

      Warum denn nicht? Die Aktie notiert im Freiverkehr. Vielleicht gibt es überhaupt kein Angebot an die freien Aktionäre.

      "Den Industriekunden kann man aber kein schlechtes Angebot machen, zum einen könnten sie es ablehnen und zum anderen wären sie als Kunden verärgert."

      Ich denke, man sollte bzgl. der Kunden schon zwischen deren Eigenschaften als Versicherungsnehmer und als Aktionär differenzieren.

      Dass Cerberus den Industriekunden ein großzügiges Übernehmeangebot machen wird, um sie als Kunden bei Laune zu halten, dürfte kaum den Realitäten/Branchengepflogenheiten entsprechen. Von der Höhe eines möglichen Übernehmeangebots werden die Industriekunden kaum ihre Versicherungsdispositionen abhängig machen.
      Avatar
      schrieb am 25.04.05 13:05:18
      Beitrag Nr. 85 ()
      @#84

      Kein Angebot wäre doch auch ok. Das rating dürfte unter Cerberus weiter steigen.

      Ich würde gerne auch länger dabeibleiben.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 25.04.05 20:30:54
      Beitrag Nr. 86 ()
      US-Investor Cerberus prüft Kauf von Gerling
      ERSTELLT 25.04.05, 17:16h


      Die Gerling-Zentrale in Köln.


      Artikel mailen
      Druckfassung
      Frankfurt, 25. Apr (Reuters) - Das US-Finanzinvestor Cerberus prüft nach Angaben aus mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen den Kauf des Kölner Versicherers Gerling. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. "Cerberus befindet sich bei Gerling in der Due Diligence, diese ist aber noch nicht abgeschlossen", erfuhr Reuters am Montag aus den Kreisen. "Insgesamt befindet sich das in einem fortgeschrittenen Stadium." Die eingehende Prüfung der Bücher (Due Diligence) genannt - verlaufe ergebnisoffen, aber in sehr guter Atmosphäre, hieß es weiter.

      Gerling wollte sich in der Angelegenheit nicht äußern. Auch Cerberus lehnte eine Stellungnahme ab. Zuvor hatte bereits die "Financial Times Deutschland" über das Interesse des US-Finanzinvestors berichtet. Gerling gehört zu 94 Prozent Rolf Gerling, dem Enkel des Firmengründers, und zu sechs Prozent Joachim Theye, dem Aufsichtsratschef der Konzern-Holding.

      Anfang April hatte Gerling-Vorstandschef Björn Jansli das Ende der Krise des Versicherers verkündet und von Interessenten für die beiden operativen Töchter Gerling-Konzern Allgemeine (GKA) und Gerling-Konzern Lebensversicherung (GKL) gesprochen. "Die Frage ist, ob wir in der Lage wären, einen Super-GAU auszuhalten", hatte Jansli gesagt. Für ein solches Ereignis, das Jansli als Zusammentreffen von Naturkatastrophen, hohen Industrieschäden und einem Kapitalmarkteinbruch definierte, brauche Gerling Zugang zum Kapitalmarkt.

      Gerling hatte sich durch eine zu starke Expansion vor allem in den USA verhoben. Nach schweren Verlusten mussten die Kölner 2002 das Neugeschäft in der Rückversicherung zum größten Teil einstellen. Nun betreibt der Konzern, der rund 6800 Mitarbeiter hat, noch Industrie-, Sach- und Lebensversicherung. Zahlen für 2004 liegen noch nicht vor und werden Mitte Juni erwartet.

      Cerberus ist eine der größten Private-Equity-Gesellschaften und hat in Deutschland 2004 rund 80.000 Wohnungen erworben. Die Beteiligungsgesellschaft gilt zusammen mit einem Partner auch als Interessent für die E.ON-Immobilientochter Viterra mit rund 150.000 Wohnungen. In den USA verwalten Cerberus-Fonds Immobilienvermögen von mehr als 13 Milliarden US-Dollar.

      Cerberus hält seine Beteiligungen im Vergleich zu anderen Finanzinvestoren in der Regel länger, im Schnitt bis zu zehn Jahre. Andere Häuser versuchen hingegen bereits nach fünf oder sechs Jahren den Ausstieg aus ihren Investments.
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 11:55:59
      Beitrag Nr. 87 ()
      Heute ein größerer Artikel in der FAZ sowie ein Kommentar dazu.

      Der 10-Jahres-Höchstkurs lag übrigens bei € 9,98.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 12:27:25
      Beitrag Nr. 88 ()
      Versicherungsgruppe Gerling steht vor dem Verkauf
      Amerikanische Investmentfirma Cerberus ist aussichtsreicher Kandidat - Andere Interessenten wollen offenbar mitbieten
      von Jan Dams und Anette Sydow

      Frankfurt/Main - Der Kölner Versicherungskonzern Gerling verhandelt nach Informationen aus Branchenkreisen mit mehreren Interessenten über einen Verkauf. Die Bewertungsphase stehe kurz vor dem Abschluß, es sei aber noch keine Entscheidung gefallen, welcher Interessent den Zuschlag bekomme, erfuhr die WELT.

      Die "Financial Times Deutschland" hatte am Montag berichtet, das US-Private-Equity-Haus Cerberus stehe kurz vorm Kauf des Versicherers. Weder Gerling noch Cerberus wollten den Bericht am Dienstag kommentieren. In Investoren-Kreisen hieß es jedoch, die Verhandlungen zwischen Gerling und Cerberus seien weit fortgeschritten, eine Entscheidung werde in den kommenden Tagen erwartet.

      Neben Cerberus haben offenbar noch weitere Kaufinteressenten eingehend Einblick in die Gerling-Bücher genommen. Neben der Private-Equity-Gesellschaft gelten die Versicherungsgruppen Talanx und Zurich Financial Services als Interessenten. Cerberus soll Interesse an der gesamten Gerling-Gruppe mit ihren 6800 Beschäftigten haben, während sich die anderen potentiellen Käufer lediglich für eine Zwischenholding interessierten, in der die Gesellschaften Gerling Allgemeine und Gerling Leben zusammengefaßt sind.

      Branchenkenner warnen aber vor erheblichen Risiken bei einem Kauf der Versicherungsgruppe. "Auch wenn Gerling seine Rückversicherungssparte ausgegliedert und verkauft hat, ist der Verkauf der Risiken rein rechtlich noch nicht endgültig abgeschlossen", hieß es. Ein Käufer könne sich dabei die Finger verbrennen.

      Das Rückversicherungsgeschäft war auch der Auslöser der gesamten Gerling-Misere. Hohe Schadensleistungen im US-Geschäft brachten die Gruppe ins Trudeln. Immer wieder mußten die damaligen Großaktionäre Rolf Gerling und Deutsche Bank frisches Kapital in das angeschlagene Unternehmen investieren. Mittlerweile ist die Deutsche Bank ausgestiegen. Ohne eine Kapitalspritze einer Reihe deutscher Großkonzerne aber wäre der Versicherer vermutlich nicht überlebensfähig gewesen. Denn es gilt als sicher, daß Rolf Gerling selbst das Geld für die Sanierung fehlte. Seitdem soll er an einem schnellen Verkauf von Gerling interessiert sein. Seit Jahren gibt es immer wieder Spekulationen, eine Transaktion stehe kurz vor dem Abschluß. Der HDI und seine Holding Talanx galten als aussichtsreich, haben aber bislang gezögert. Auch der Zeitpunkt für den Einstieg in einen deutschen Industrieversicherer gilt als unglücklich unter Investoren. "Die Branche hat mehrere Jahre mit steigenden oder stabilen Versicherungsprämien hinter sich, das könnte sich bald ändern", heißt es in der Branche. "Ein Kauf in eine Phase längerfristig sinkender Preise wäre für einen Private-Equitiy-Investor riskant, der schnell Gewinn auf sein Investment sehen will."

      Die US-Private-Equity-Gesellschaft Cerberus verwaltet rund 13 Mrd. Dollar vor allem für US-Pensionsfonds. In Deutschland hat die Gesellschaft unter anderem 90 000 Wohnungen gekauft. Mit dem Kauf von Banken und Versicherungen hat Cerberus bisher keine Erfahrung.

      In der Private-Equity-Branche wird freilich erwartet, daß private Beteiligungsgesellschaften in den nächsten Monaten häufiger Finanzdienstleister in Deutschland kaufen könnten. Dafür spreche der Konsolidierungsbedarf der Branche, sagt Joachim Spill, Private-Equity-Experte bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young: "Jede Industrie, die restrukturiert werden muß, ist für Private Equity interessant." Auch um die Bankgesellschaft Berlin hatten die Finanzinvestoren Texas Pacific Group und Lone Star mitgeboten. Bisher traten Investmentfirmen wie Cerberus in Deutschland im Sektor Finanzdienstleistungen vor allem als Aufkäufer notleidender Kredite auf.

      Artikel erschienen am Di, 26. April 2005

      http://www.welt.de/data/2005/04/26/709891.html
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 15:22:22
      Beitrag Nr. 89 ()
      Die diesjährige TO der HV am 23. Mai um h 15.00 ist ziemlich unproblematisch.

      Allein schon um den Lästigkeitswert der freien Aktionäre darzustellen, sollten möglichst viele persönlich erscheinen und Fragen stellen.

      Erfreulich ist, daß es nun mehrere Interessenten in der Endrunde gibt. Aufgrund der unterschiedlichen Angebote - einmal GKA und GKL, Cerberus gleich die Oberholding mit der rechtlichen Beteiligung an der Globalen Rück - sollte man allerdings kein Wettbieten erwarten. Ziemlich sicher scheint nun aber ein Abschluß zu sein.

      Wenn Cerberus Gerling als Plattform für Invests in Dt. nutzen will und ihre Beteiligung langfristig, z.B. 10 Jahre, halten will, erscheint ein ordentliches Abfindungsangebot wahrscheinlich. Dieses gilt es dann gegen die Aussichten der GKA abzuwägen, die ich bekanntlich recht günstig einschätze. Besonders nach Wegfall der Konzernrisiken und mit einem durch Cerberus garantiert darstellbaren soliden A-rating ist noch einiges zu erwarten.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 16:22:00
      Beitrag Nr. 90 ()
      [posting]16.459.415 von goldmine am 26.04.05 15:22:22[/posting]Allein schon um den Lästigkeitswert der freien Aktionäre darzustellen, sollten möglichst viele persönlich erscheinen und Fragen stellen.
      :laugh::laugh:

      Soll ich nun auch fuer meine ganze Verwandtschaft Karten bestellen?
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 16:49:27
      Beitrag Nr. 91 ()
      @Katak, Beitrag Nr. 90:

      Soll ich nun auch fuer meine ganze Verwandtschaft Karten bestellen?

      die Betonung liegt nicht auf der Anzahl der Besucher, sondern auf der Anzahl der Fragen und auf der Qualität der Fragen.
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 17:01:44
      Beitrag Nr. 92 ()
      da die Hauptversammlung in den Geschäftsräumen von Gerling stattfindet, könnte es sein, daß Gerling nicht mit vielen teinehmenden Aktionären rechnet, es sei denn, Gerling steht ein sehr großer Saal zur Verfügung im Firmengebäude. Vielleicht sollte Katak doch seine ganze Verwandtschaft mitnehmen, um Gerling etwas unter Stress zu setzen bei der Saal-Disposition.

      Gut ist es auch, daß der Start der Hauptversammlung nicht wie so häufig bei anderen Hauptversammlungen kurz vor der MIttagszeit beginnt, weil in solchen Fällen einige Aktionäre leider mehr am Essen interessiert sind als an hartnäckigen Fragen.
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 17:40:47
      Beitrag Nr. 93 ()
      Gerling *hat* mehrere große Säle, nur ob sie auch einen solchen reservieren, ist etwas anderes. Es gibt u.a. den Jahrhundertsaal, der so groß ist, wie er sich anhört.
      15:00h deutet drauf hin, daß man zuerst die MA speisen lassen möchte...
      Ich glaube, ich gehe zur HV., das weckt Erinnerungen...
      Avatar
      schrieb am 26.04.05 18:51:06
      Beitrag Nr. 94 ()
      @seppel1, Beitrag Nr. 93:

      Es gibt u.a. den Jahrhundertsaal, der so groß ist, wie er sich anhört.

      wenn da 100 Leute reinpassen, dann kann dieser Saal bei einer Hauptversammlung leicht voll werden. Schon allein die angestrebte Übernahme dürfte mehr Pressevertreter anlocken als in früheren Jahren.

      Und wenn dann noch Katak seine Verwandtschaft mitbringt, können die Sitzplätze knapp werden.
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 09:20:39
      Beitrag Nr. 95 ()
      ...100??, da speisen täglich tausend(e) Leute drin. Wenn man da 300 Mann reinsetzt, muss man die suchen... :)

      Wichtiger würde ich die Frage bewerten, ob uns (dem kleinen Streubesitz) auch ein vernünftiges Angebot gemacht wird. Ich kenne mich in der Rechtslage nicht so gut aus. Wäre es möglich, einfach 95% der Aktien aufzukaufen und die restlichen 5% am Markt zu lassen? Doch sicher schon, "das Sagen" im Laden hätte man doch trotzdem.

      Grüßle
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 11:16:02
      Beitrag Nr. 96 ()
      [posting]16.461.632 von Hiberna am 26.04.05 18:51:06[/posting]wenn`s Essen gut ist bring ich mein ganzes Dorf mit :D.

      Ne, mal ehrlich ich kann nicht kommen. Das ist etwa 8000km entfernt von hier... Trotzdem viel Spass dort. Und seid laestig, sodass wir einen hohen Abfindungspreis bekommen. ;)
      Avatar
      schrieb am 28.04.05 13:59:04
      Beitrag Nr. 97 ()
      @86

      " Gerling wollte sich in der Angelegenheit nicht äußern. Auch Cerberus lehnte eine Stellungnahme ab. Zuvor hatte bereits die " Financial Times Deutschland" über das Interesse des US-Finanzinvestors berichtet. Gerling gehört zu 94 Prozent Rolf Gerling, dem Enkel des Firmengründers, und zu sechs Prozent Joachim Theye, dem Aufsichtsratschef der Konzern-Holding."

      Ich bin heute den 1. Tag in diesem Thread, daher bitte ich ggf. meine folgende blöde Frage zu verzeihen..

      Wenn der Rolf Gerling 94 % besitzt und der Aufsichtsratchef 6 % der Aktien, welche Gerling-Aktien werden denn unter der WP 841892 gehandelt ? Würde diese Aktie annässlich einer Übernahme durch Cerberus profitieren ? Muss ein Abfindungsangebot unterbreitet werden oder nicht ?

      Wie gesagt, vermutlich eine blöde Frage......
      Avatar
      schrieb am 28.04.05 14:28:07
      Beitrag Nr. 98 ()
      @

      Gerling und Theye gehört die Holding, der wiederum die GKA (die einzige börsennotierte Gerling-Gesellschaft) mehrheitlich und die GKL (Lebensversicherung) vollständig gehört. Der Rückversicherer ist abgetrennt worden und wird abgewickelt.

      Einen Minderheitsanteil an der GKA halten verschiedene Kunden der GKA aus der Industrie, alles bekannte Namen. Die wollen irgendwann wieder raus. Der Streubesitz liegt bei ca. 5%. Kauft Cerberus den ganzen Laden inklusive der GKA, müssen sie kein Übernahmeangebot machen, weil die Aktie nur ein Freiverkehrslisting hat.

      Tatsächlich kann das spassieren, was bei der Kölnischen Rück nach der Übernahme durch Buffetts General Re passiert ist: Es gibt keinen Squeeze-out, die restlichen Prozent Streubesitz dümpeln bei einem KGV von 6 erstmal vor sich hin.

      Übrigens glaube ich nicht, daß Cerberus den Laden von der Börse nimmt, wenn sie tatsächlich kaufen. Auch nicht, wenn alle aus dem Board samt Verwandtschaft bei der HV erscheinen und lästige Fragen stellen. :D

      Es würde keinen Sinn machen, denn um das Investment später zu verwerten, ist eine Börsennotierung sehr hilfreich. Möglich ist z. B., daß Cerberus den Laden weiter auftrennt, die Holding auflöst, die GKL an die Börse bringt und die GKA-Notierung aufwertet.

      Eigentlich ist das keine pure Übernahmespekulation sondern eher eine Substanzspekulation, denn die GKA war für Kleinanleger lange unter Buchwert zu haben. Jetzt liegt sie ungefähr beim Buchwert, der weiter wachsen wird. Schlägt Cerberus nicht zu, ändert das nix. Die Aktie ist billig. Außerdem gibt es noch andere Interessenten, vor allem den HDI, der vor dem Börsengang der Talanx dringend einen Zukauf im Erstversicherungsgeschäft braucht, um die Talanx, die jetzt im wesentlichen aus der HannoverRück besteht, besser auszubalanzieren.

      Mir ist es lieber, wenn es noch etwas dauert. Ich bin nämlich noch in der Speku-Frist und habe keine Lust, mit dem Eichel zu teilen.

      Die Aktie ist auch auf dem höheren Kursniveau eine sehr gute Chance fast ohne Risiko.
      Avatar
      schrieb am 28.04.05 14:43:01
      Beitrag Nr. 99 ()
      @JoeDawn: Finanzinvestoren wollen in der Regel 100%, so dass es in diesem Fall ziemlich sicher zu einem Squeeze-out kommen wird. Eine bestehende Freiverkehrsnotierung dürfte auch kaum eine große Hilfe bei Börsenplänen sein.
      Avatar
      schrieb am 28.04.05 17:40:46
      Beitrag Nr. 100 ()
      @

      Bei der Freiverkehrsnotierung muß es nicht bleiben. Eine amtliche Notierung für die GKA ist ja schon länger geplant, um den Industriekunden von Gerling den Ausstieg zu ermöglichen.

      P/E-Firmen wollen nicht immer 100%. P/E-Firmen wollen vor allem Rendite. Permira z. B. hatte an Premiere nur etwas über 50%, wenn ich mich recht erinnere.

      Aber egal, denn das sind eh alles nur Spekulationen. Cerberus hat ja noch nicht gekauft. Interessanter ist für mich erstmal die bevorstehende Heraufstufung von BBB+ auf A- durch S&P und die Entscheidung der US-Aufsicht über den Verkauf der Globalen Rück. Wer bei Gerling was und wann kauft, ist mir erstmal schnurz.
      Avatar
      schrieb am 30.04.05 15:12:17
      Beitrag Nr. 101 ()
      Spiegel Online, 30.4.05

      FIRMENJÄGER

      Cerberus will eine Milliarde für Gerling zahlen

      Der US-Firmenaufkäufer Cerberus nimmt bei Gerling die Witterung auf. Der Kölner Versicherer ist den Amerikanern eine stattliche Summe wert. Allerdings bringen sich weitere Interessenten für eine Übernahme in Position.



      DPA
      Gerling-Zentrale in Köln: US-Fonds will auch Pensionslasten übernehmen
      Hamburg - Rund eine Milliarde Euro bietet der amerikanische Hedgefonds Cerberus nach SPIEGEL-Informationen für den Kölner Versicherungskonzern Gerling. Auch andere Interessenten wie die Versicherungsgruppe Talanx oder Zürich Financial Services schauen sich im sogenannten Datenraum die vertraulichen Geschäftsunterlagen des zweitgrößten deutschen Industrieversicherers an.

      Doch zurzeit gilt Cerberus als Favorit, den US-Investoren wurde eine sogenannte weiche Exklusivität bei den Verhandlungen eingeräumt. Für die beiden Eigentümer Rolf Gerling (94 Prozent der Anteile) und seinen Rechtsanwalt Joachim Theye (6 Prozent) ist das Angebot interessant, weil die Amerikaner bereit sind, die hohen Pensionslasten und wohl auch mögliche Risiken aus alten Rückversicherungsgeschäften zu übernehmen.

      Gerling war vor drei Jahren vor allem durch fehlgeschlagene Investitionen in den USA in massive Existenznöte geraten. Industriekunden wie Oetker oder Bayer schossen Kapital zu, um ihren traditionsreichen Partner im Versicherungsgeschäft nicht zu verlieren. Seitdem gilt Gerling als Sanierungsfall, doch Verkaufsgespräche zerschlugen sich immer wieder wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen.

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,354067,00.html
      Avatar
      schrieb am 30.04.05 19:20:24
      Beitrag Nr. 102 ()
      @

      Nur eine Milliarde für den gesamten Konzern? :eek:

      Da ist ja alleine die GKA mehr wert. Münte hat Recht, das sind wirklich Heuschrecken! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.05.05 09:31:10
      Beitrag Nr. 103 ()
      Angebot Cerberus

      Sofern der private equity Investor Cerberus tatsächlich € 1,0 Mrd für Gerling Konzern Beteiligungen (GKB) bietet, wäre dieser Kaufpreis auf GKA umzurechnen.

      Wie dem Spiegel-Online Artikel zu entnehmen ist, bestehen zunächst mal stille Lasten auf Ebene der GKB. Es sind Pensionsrückstellungen und die rechtlich weiterhin noch bestehende Beteiligung an der Globalen Rück (GR). Die anderen Bieter trauen sich offenbar nicht an das Risiko GR heran, so daß man es als vergleichsweise groß einschätzen muß.

      Ich vermute – mangels Quellen – die PensionsRSt. In Höhe von 200 Mio und die Risiken aus der GR auf ebenfalls 200 Mio.

      Die anderen Gesellschaften unter dem Dach der GKB dürften vernachlässigbar sein.

      Verbleiben 100% an GKL (Lebensversicherung) mit ca. 20 bis 25 Mio Gewinn und ca. 65% an der GKA (zweitgrößter dt. Industrie-/Sachversicherer).

      Die GKL könnte man großzügig mit 350 bis 400 Mio bewerteten.

      Dann ergibt sich (Beträge in € Mio):

      Kaufpreis 1.000
      Stille Lasten 400

      Gesamtkaufpreis 1.400
      Abzüglich GKL 400

      Preis 65% GKA 1.000 oder auf 100% 1.538 / 224,79 Mio Aktien ein Wert pro Aktie von € 6,84.

      Variation der Parameter:

      Stille Lasten 300, GKL 350: Wert pro GKA Aktie € 6,50.

      Selbst wenn man die Stillen Lasten weiter senkt und den sonstigen Gesellschaften noch einen Wert einräumt und die GKL auf 400 Mio bewertet, ergibt sich doch immer noch ein Wert von ca. € 5,80 pro GKA Aktie.

      Die GKA ist aufgrund ihrer Marktstellung und der Expansionschancen besonders bei einem anstehenden rating upgrade auf A- von S&P vermutlich die interessantere der beiden Versicherungen und sollte dementsprechend eher höher bewertet werden als die GKL.

      Spannend wird es, wenn mögliche Angebote der Mitbieter zu GKA und GKL bekannt werden. Da Hr. Gerling das Angebot für die GKB bevorzugen dürfte, da er dann alle Risiken los ist, müssen die Bieter, die sich auf die beiden Versicherungen beschränken, dort entsprechend mehr anbieten.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 02.05.05 11:43:49
      Beitrag Nr. 104 ()
      An dem Versicherer Gerling sei die Allianz nicht interessiert.

      http://www.vwd.de/vwd/news.htm?id=23625323&navi=home&sektion…
      Avatar
      schrieb am 02.05.05 15:10:19
      Beitrag Nr. 105 ()
      @#104 Das wäre aus Kartellgründen auch nicht machbar in Dt.

      Interessenten aus der Branche sind Talanx, die ihren Börsengang ohne große Akquisition eines Industrieversicherers nicht realisieren können, da sie ohne dies eine Art tracking stock der Hannover Rück wären. Aus dem Ausland - aber auch schon in Dt. gut vertreten u.a. mit der früheren Agrippina - in die Zurich ZFS. Beide können im Unterschied zu Cerberus, die bisher keine Versicherung wie Gerling halten, Synergien ausschöpfen. So könnte ZFS ihre Zentrale nach Köln zu Gerling teilverlagern und europaweit die Gerling Büros in die eigene Struktur integrieren. Talanx könnte das Industriegeschäft zu Gerling nach Köln verlagern und die rudimentäre Sparte Lebensversicherung in die GKL integrieren.

      Beide wollen sicherlich die GKB wg. der Risiken aus der Beteiligung an GR nicht erwerben, sondern lediglich die Töchter. Dort müssen sie gegeneinander antreten und außerdem das Angebot von Cerberus ausstechen.

      Ich wünsche fröhliches Wettbieten.

      Im Falle von Talanx ist noch zu bedenken, daß dies ja der ehemalige HDI Haftpflichtverband der Dt. Industrie ist, der den Industriekunden/Aktionären der GKA dann hoffentlich ein generöses Angebot macht.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 02.05.05 18:14:07
      Beitrag Nr. 106 ()
      @goldmine,

      in der Süddeutschen Zeitung von heute steht auf der Seite 24 ein fast halbseitiger Bericht über Gerling. Darin wird eine umstrittene Bilanzierungspraxis bei der Lebensversicherungssparte von Gerling beschrieben aus dem Jahre 2003.

      Es könnte sein, daß die dort beschriebene Bilanzierungspraxis zusätzlich zu den von Dir genannten zwei stillen Lasten Pensionsrückstellungen und Globale Rück eine dritte stille Last darstellt.

      Es wird auch eine Quantifizierung der in 2003 stattgefundenen Bilanzverbesserung angegeben. Nach 2003 könnten aus der damaligen Transaktion als Effekt über den Zeitraum von 10 Jahren jährliche Belastungen von je 30 Millionen Euro auftreten.

      Ich bin kein Versicherungsexperte und weiß nicht, ob man die Ausführungen in der Süddeutschen Zeitung so interpretieren kann, daß es in der Lebensversicherungssparte eine stille Last von 270 Millionen Euro gibt.
      Avatar
      schrieb am 02.05.05 18:19:55
      Beitrag Nr. 107 ()
      @#106 So ähnlich wird es wohl sein. Wir sind ja nicht an der GKL beteiligt, daher ist das nur von geringem Interesse.

      Ich denke, die GKL hat ein gutes Wachstumspotential, dürfte aber auch etwas aggressiv (im zulässigen Rahmen, BAFIN hat es akzeptiert) bilanziert haben.

      Evt. ist die GKL deutlich weniger als 400 Mio wert, vielleicht nur 200. Das würde die Bewertung von GKA entsprechend erhöhen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 15:48:28
      Beitrag Nr. 108 ()
      der nachfolgende Artikel betrifft zwar nur die Schwester unserer börsennotierten Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG, ist aber trotzdem interessant, da das Zinsrisiko bei der von uns investierten Gerling auch besteht:

      "HANDELSBLATT, Mittwoch, 18. Mai 2005, 10:44 Uhr

      Interesse der Versicherer an Zinsabsicherung wächst

      Von Rita Lansch, Handelsblatt

      Immer mehr Versicherungsunternehmen überlegen, ihre Anlagen gegen anhaltend niedrige Zinsen abzusichern. Wie das Handelsblatt aus Branchenkreisen erfahren hat, wollen inzwischen „zwei bis drei Versicherer“ dem Beispiel der Gerling-Konzern Lebensversicherung (GKL) folgen.


      HB DÜSSELDORF. Die Kölner hatten bereits im November ihre Kapitalanlagen über eine von der Investmentbank Morgan Stanley strukturierte Anlage gegen einen Zinsrutsch abgesichert. Ein weiterer Interessent ist die Westfälische Provinzial aus Münster. „Wir haben mit Morgan Stanley Gespräche geführt, sind aber noch in der Prüfungsphase“, bestätigte ein Sprecher auf Anfrage.

      Das größte Problem der Lebensversicherer sind niedrige Zinsen, da sie die Gelder der Kunden zu rund 80 Prozent in Anleihen investieren. Fallen die Zinsen, können Neuanlagen nur zu den bescheidenen Sätzen getätigt werden. Derzeit gibt es für die zehnjährige Bundesanleihe deutlich weniger als 3,5 Prozent – am Freitag vor Pfingsten erreichten die Zinsen einen absoluten Tiefstand von 3,29 Prozent. Im Schnitt müssen die Versicherer ihren Kunden jedoch mindestens 3,5 Prozent auf deren Spargelder gutschreiben. Noch kommen die Gesellschaften damit klar, weil sie neben den Kapitalerträgen noch andere, kalkulatorische Gewinnquellen haben (die „Kosten- und Sterblichkeitsgewinne“).

      Auf der anderen Seite mahnt ein Blick nach Japan zur Vorsicht. Dort mussten vor wenigen Jahren etliche Lebensversicherer aufgeben, weil sie die den Kunden garantierten Renditen wegen des Zinstiefs nicht mehr erwirtschaften konnten.

      Die GKL hat 2004 für sich ermittelt, dass sie ab einem sofortigen und dauerhaften Zinsverfall auf 2,0 Prozent Probleme bekommen würde. Mit Hilfe der Derivate haben die Kölner sich indes einen Zins von vier Prozent gesichert. Jeweils viermal im Jahr entscheiden sie, ob sie den Unterschied zwischen zwei und vier Prozent auf den Kupon in Anspruch nehmen. Bisher war das laut GKL-Chef Norbert Heinen noch nicht nötig. Da das Zinsrisiko nur die Wiederanlage bedroht, müssen nicht die gesamten Kapitalanlagen abgesichert werden. „Das spart Kosten“, erklärt Heinen. Er hat 21 Mill. Euro für die Optionen bezahlt und büßt entsprechend nur 0,01 Prozentpunkt an Rendite auf seine 17 Mrd. Euro Kapitalanlagen ein. Der gleiche Deal würde bei den heute niedrigeren Zinsen schon mindestens das Doppelte kosten, sagen Anlageexperten übereinstimmend.



      Als der Gerling-Deal Ende des Jahres bekannt wurde, sollen sich viele Konkurrenten bei den Kölnern informiert haben. Die Betroffenen schweigen sich jedoch ebenso aus wie die Investmentbanker, die die Absicherung anbieten. Die Experten von Morgan Stanley wollen nicht einmal bestätigen, dass sie offene Türen einrennen. Die Geheimniskrämerei hat einen Grund: Marktbeeinflussung. Man wolle verhindern, so heißt es seitens der Banken und Versicherer, dass die Zinsen durch das Signal der Absicherungsgeschäfte in ihrem Trend nach unten bestärkt würden.

      Ein weiterer Grund dürfte darin liegen, dass derartige Geschäfte für das Image nicht ganz unproblematisch sind. Schließlich stehen manche Branchenvertreter auf dem Standpunkt, dass solide gepolsterte Versicherer auch eine längere Niedrigzinsphase allein überstehen sollten. Die Experten sind sind daher zurückhaltend. „Für Gesellschaften, die keine Puffer mehr zur Finanzierung ihrer Überschussbeteiligung haben, machen solche Geschäfte Sinn“, urteilt etwa der Anlagevorstand einer mittleren Versicherung. Die Absicherung hat aber einenVorteil gegenüber der simplen Strategie, Papiere mit möglichst langen Laufzeiten zu kaufen: Wenn die Zinsen wieder steigen, kann der Versicherer davon schneller profitieren."

      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 16:05:55
      Beitrag Nr. 109 ()
      @#108 Es sieht so aus, als ob GKL dazugelernt hat. Unsere GKA ist als Sachversicherer anderen Risiken ausgesetzt und wird die Absicherung anders gestalten - siehe GB 2004.


      Ein Artikel in der FAZ vor einigen Tagen betraf die Verkaufsverhandlungen. Gerling äußerte sich dabei über den Wert der GKL, den man bei 750 Mio sieht.

      Die Pensionsverbindlichkeiten in der Holding betragen 800 Mio.

      Der Wert der hier diskutierten GKA dürfte dann wohl auch eher höher gesehen werden vom Verkäufer. Nach Verkauf der Schwester der GKA, der GG&A, von der Holding an die GKA dürfte bei vollständiger Realisierung der hohen Kaufpreiserwartungen also bei der Holding nur der Kaufpreis für die GKA abzüglich der Risiken aus der Beteiligung an der GR ankommen.

      Man kann sich vorstellen, daß Gerling hart verhandelt, was letztlich in unserem Interesse liegen dürfte. Aktuelle Börsenkurse sind dann wohl nicht marktgerecht im Falle einer Übernahme.

      Ein IPO der Talanx ist ohne Kauf der beiden Gerling Töchter GKA und GKL kaum denkbar, nicht einmal die IMO bes. teure GKL allein reicht dafür aus.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 18:08:06
      Beitrag Nr. 110 ()
      gibt es eigentlich so etwas wie ein DVFA-Ergebnis bei Versicherungen? Hoffentlich regen sich die Versicherungsexperten unter den Lesern nicht auf über so eine Frage.

      Unangenehm ist für mich die Differenz beim Jahresergebnis zwischen HGB-Abschluß und Abschluß nach IFRS. In 2003 war das Ergebnis nach HGB um 80 Millionen niedriger als nach IFRS, in 2004 war es 168 Millionen Euro niedriger nach HGB als nach IFRS.

      Laut IFRS betrug der Gewinn 0,41 Euro in 2004. Nach HGB gab es einen Verlust von 0.34 Euro. Die Differenz zwischen HGB-Ergebnis und IFRS-Ergebnis hat sich ausgeweitet in 2004 gegenüber dem Vorjahr. Im Geschäftsbericht habe ich dazu keine Überleitung gefunden.

      Ich kann die Bilanz eines Maschinenbauers lesen. Zur Beurteilung der Bilanz einer Versicherung habe ich keine Erfahrung und kein Wissen. Diese hohen Differenzen zwischen den beiden Ergebnissen sind für mich beunruhigend.

      Laut Seite 117 des Geschäftsberichtes ist nachrangiges Kapitel ausgegeben worden in drei Formen:

      1) 125 Millionen Euro nachrangiges Darlehen von der Hypo- und Vereinsbank
      2) nachrangige Festzinsanleihe von 250 Millionen Euro über die Börse in Luxemburg
      3) Nachrang-Eurobond-Anleihe von 250 Millionen Euro über die Börse in Luxemburg

      Die drei in der Erläuterung auf Seite 117 genannten Aufnahmen von nachrangigem Kapital addieren sich zu 625 Millionen Euro. In der Bilanz steht aber nur nachrangiges Kapital von 375 Millionen Euro. Hat jemand eine Vorstellung davon, wie diese Differenz zwischen emittiertem Nachrangkapital in der Erläuterung und Nachrangkapital in der Bilanz zustande kommt?

      In der Erläuterung steht, daß das Nachrangdarlehen der Hypo- und Vereinsbank vorzeitig durch Gerling abgelöst werden kann, wobei aber der Darlehenszinssatz bei diesem Darlehen an das Rating von Gerling gekoppelt ist.

      Ich wollte mal gucken, ob die über die Börse in Luxemburg emittierten Papiere gehandelt werden. Diesbezüglich konnte ich aber keine Notiz finden.

      Laut Seite 36 hat es in 2004 Ausweisänderungen gegeben, unter anderem bei den Rückversicherungsanteilen für Spätschäden mit Umstellung auf Bruttoausweis der Rückversicherungsanteile an den Rückstellungen für unbekannte Spätschäden. Was soll dies bedeuten? Vielleicht ist diese Ausweisänderung ein wesentlicher Grund für die Ergebnisdifferenz zwischen IFRS und HGB.

      Laut Seite 36 wurden aufgrund einer Routine-Prüfung Zuführungen zu der Schwankungsrückstellung erforderlich. Die Zuführung zur Schwankungsrückstellung betrug 157 Millionen Euro. Im Vorjahr gab es laut Seite 34 der 2003er Geschäftsberichtes eine Auflösung bei der Schwankungsrückstellung von 4.8 Millionen Euro.

      Ich kann diesen Vorgang bei der Schwankungsrückstellung nicht beurteilen. Ich weiß auch gar nicht genau, wie Schwankungsrückstellung gebildet werden.

      Kann dieses Prüfungsergebnis der BaFin bedeuten, daß GKA nicht ordnungsgemäß berichtet hatte in der Vergangenheit? Hat diese Verbuchung des Prüfungsergebnisses dazu geführt, daß das HGB-Ergebnis wesentlich unter dem IFRS-Ergebnis liegt? Wenn ja, dann wäre es interessant zu wissen, wie viel des HGB-Ergebnisses genau einmaliger Natur ist, d.h. nicht nur das Berichtsjahr 2004 betrifft. Insofern könnte es eventuell doch hilfreich sein, ein DVFA-Ergebnis zu kennen für Gerling. Ich konnte dem Geschäftsbericht nicht entnehmen, wie viel an periodenfremdem Aufwand die BaFin-Prüfung verursacht hat.

      Bei der Nennung des Effektes der BaFin-Prüfung kommen bei mir gleich unangenehme Erinnerungen auf zur BaFin-Prüfung bei der Aareal-Bank.

      10 Vorstandsmitglieder kommen mir etwas viel vor. Vielleicht ist das aber bei Versicherungen so üblich. Im Durchschnitt bekam jedes Vorstandsmitglied 320Tsd. Euro Gehalt laut HGB laut Seite 157. Nach IFRS ist die Entlohnung laut Seite 124 noch etwas höher, wahrscheinlich weil dabei die Vergütung für Tätigkeiten in Tochterunternehmen noch eingeschlossen ist. Interessant ist es, da mal in der Hauptversammlung zu fragen, wie viel des Gehaltes ergebnisabhängig ist und wenn ja, ob dabei das HGB- oder das IFRS-Ergebnis zugrunde gelegt wird.

      Erstaunlich sind auf den Seiten 94-96 die hohen Anstiege der Dienstleistungserträge und –aufwendungen um jeweils mehr als 100 Millionen Euro. Laut Seite 123 gibt es auch Dienstleistungen von und für nahestehende Unternehmen. Da ist der Aktionär, insbesondere bei einem so hohen Volumen wie bei der GKA immer im Risiko, daß die Leistungen nicht angemessen berechnet werden. Dies wird zwar von den Wirtschaftsprüfern überprüft, aber da könnte es auch Bewertungsspielräume geben.

      Laut Seite 121 waren im Durchschnitt 4.759 Personen beschäftigt im Vergleich zu 1.853 Mitarbeitern im Vorjahr. Entsprechend ist auch der Personalaufwand gewaltig angestiegen. Der enorme Anstieg ist wahrscheinlich auf die Verschiebung von Geschäft innerhalb der Gerling-Gruppe hin zur GKA entstanden. Bei solchen Verschiebungen bin ich aber immer mißtrauisch. Man ist da immer im Risiko, daß das Unternehmen, in das wir investiert haben, Geschäft aus dem Gerling-Verbund zu teuer einkauft.

      In der Bilanz der GKA AG nach HGB auf Seite 130 ist eine Zeile Abrechungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft aufgeführt mit einem Davon-Posten für verbundene Unternehmen in Höhe von 42 Millionen Euro gegenüber 189 Millionen Euro im Vorjahr. Damit könnten eventuell Forderungen gegen die Globale Rück gemeint sein, obwohl die Globale Rück ja eigentlich kein verbundenes Unternehmen mehr sein sollte. Wenn diese Interpretation richtig ist, könnte die Abnahme dieser Forderungen verdeutlichen, daß das Risiko aus der Geschäftsbeziehung zur Globalen Rück wesentlich abgenommen hat.

      Laut Seite 156 gibt es für Verbindlichkeiten ausländischer Töchter im Umfang nicht bezifferbare Ausfallhaftungen. Diese sollen marktüblich sein. Der Ausdruck nicht bezifferbar gefällt mir aber nicht. Normalerweise sollte es doch immer zahlenmäßig eine obere Grenze der Haftung geben.

      Dies sind einige Punkte, die mir beim Lesen des Geschäftsberichtes aufgefallen sind. Ich hoffe, daß sich die Branchen-Experten nicht über meine Fragen aufregen. Für Branchen-Experten sind die Antworten wahrscheinlich einfach zu finden.
      Avatar
      schrieb am 19.05.05 10:41:51
      Beitrag Nr. 111 ()
      @Hiberna

      Vorab denke ich, Du bist hier wohl in einer nicht passenden Aktie investiert.

      Die eine Anleihe hat nur ein Volumen von 0,25 Mio, nicht 250 Mio. Die Bewertung erfolgt zum Stichtagswert, daher keine glatten Zahlen. Eine Börsennotiz muß nicht gegeben sein.

      Eine Überleitung von IFRS auf HGB ist zu komplex, da beides wenig vergleichbar ist aufgrund der vielfältigen Abweichungen. Letztlich ist die HGB Bilanz wenig aussagekräftig. Die SchwankungsRSt. ist eine Art von steuerfreier Kapitalrücklage.

      Zu den Ideen des Bafin gehörte es ja auch, die dt. Lebensvers. auf dem Höhepunkt der Aktienmarktkrise 2002/2003 zum Verkauf ihrer Aktienpakete zu zwingen. Entspr. fiel die dt. Börse stärker als alle anderen. Aufschlußreich ist die Entwicklung des Abwicklungsergebnisses der SchadenRSt. auf S. 58, das sich weiter verbessert hat. Größere Nachreservierungen erwarte ich eigentlich nicht.

      Die anderen Fragen weisen keine Besonderheiten auf oder wurden was den Konzernverbund betrifft bereits diskutiert.

      Immerhin ist der AR der GKA hochkarätig besetzt, so daß man ein gewisses Vertrauen haben darf.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 19.05.05 11:35:00
      Beitrag Nr. 112 ()
      @goldmine, Beitrag Nr. 111:

      Immerhin ist der AR der GKA hochkarätig besetzt, so daß man ein gewisses Vertrauen haben darf.

      bis auf den Aufsichtsratsvorsitzenden kommt kein von den Aktionären bestelltes Aufsichtsratsmitlied aus der Versicherungsbranche und auch nicht aus der Bankenbranche.

      Es sind hochkarätige Vorstandsmitglieder vertreten von sehr bekannten Firmen, aber aus anderen Branchen. Für diese wird es nicht einfach sein, sich in die komplexe Materie eines Versicherungsunternehmens einzuarbeiten.
      Avatar
      schrieb am 19.05.05 12:11:52
      Beitrag Nr. 113 ()
      Quandt klingt gut, aber CASPERS:)
      Avatar
      schrieb am 19.05.05 12:47:31
      Beitrag Nr. 114 ()
      Übrigens sind es 7 und nicht 10 Vorstände, das wäre tatsächlich zu viel. Patronatserklärungen für die Auslandstöchter muß jede Versicherung abgeben, die Beträge sind stets unbegrenzt, denn sonst wäre die Tochter ja nicht entspr. kreditwürdig. Die Verbundrisiken haben tatsächlich abgenommen, einmal weil die Holding werthaltiger wurde (siehe Bewertung GKL) und zum anderen die Risiken/Forderungen sich verringert haben.

      Angebot erst ab € 3,70 , in FWB nur noch Geld-Kurse.

      Montag ist HV, auf der sicherlich Fragen zu den Verkaufsverhandlungen kommen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 19.05.05 13:57:04
      Beitrag Nr. 115 ()
      #114
      "Patronatserklärungen für die Auslandstöchter muß jede Versicherung abgeben, die Beträge sind stets unbegrenzt, denn sonst wäre die Tochter ja nicht entspr. kreditwürdig."

      Blödsinn.
      Wird nur gemacht, wenn die Kapitalaustattung der Töchter zu gering ist um den Geschäftsbetrieb zu gewährleisten und die Mutter keine Mittel für eine entsprechende Kapitalisierung hat. Wird ansonsten vermieden, wann immer es möglich ist. Die Erfahrungen aus USA haben da zu einem Lernprozeß geführt.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 19.05.05 14:11:57
      Beitrag Nr. 116 ()
      Ah - unser Experte MMI, der alles besser weiß. :D

      Patronatserklärungen sind üblich, bes. bei kleineren Auslandstöchtern, die keine eigene Refinanzierung machen. Die Münchner Rück muß ihre US Tochter auch stützen mit jedem Betrag der nötig ist - ohne Limit.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 19.05.05 16:07:14
      Beitrag Nr. 117 ()
      #116

      Sorry für die vielleicht etwas rüde Formulierung, aber inhaltlich stehe ich dazu.

      Die Münchener Rück z.B. gibt generell keine Patronatserklärungen in den USA/Nordamerika ab. Ganz im Gegenteil. In Kanada beispielsweise wurde die (implizit garantierte) Filiale zugemacht und das Geschäft auf die nicht garantierte eigenständige Tochter übertragen.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 10:20:57
      Beitrag Nr. 118 ()
      Geht hier jemand zur HV? Ich werde es wohl leider nicht schaffen.


      philipp
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 22:49:21
      Beitrag Nr. 119 ()
      Ich war doch noch da. Nicht viel neues, zu Übernahmespekulationen wollte man nichts sagen, der Vorstand sieht die Aktie aber in Hinblick auf das Eigenkapital als unterbewertet an


      philipp
      Avatar
      schrieb am 24.05.05 00:12:13
      Beitrag Nr. 120 ()
      Meine Notizen:

      Gerling hat gut reserviert. Es gibt insgesamt stille Reserven in den SchadenRSt.

      Der Selbstbehalt soll in 2005 von 58% auf 80% ansteigen. Gerling ist zuversichtlich für die Qualität des gezeichneten Geschäftes, daher der deutliche Anstieg.

      Die Bruttoprämien sind in Q1/05 um 2,4% gestiegen (533 vs 518 Mio). Die GG&A als Schwester wird günstig übernommen, Kaufpreis 20 Mio für 140 Mio eigene Beiträge und 110 Mio, die bereits an GKA vermittelt werden, zusammen also 250 Mio. Der Makler GVM soll 2,5 Mio kosten.

      Der Schadentrend ist nun etwas ungünstiger, was eine Normalisierung des festen marktes darstellt.

      Die Nettoprämien steigen in 2005 um (80/58%) 38% X 1,024 = 41% +4% GG&A, zusammen 45%!

      Mit S&P sind Gespräche über das A- rating für den Spätsommer terminiert.

      Es wird eine Quartalsberichterstattung eingeführt im Vorgriff auf den Wechsel in den geregelten Markt. Das Marktsegment darin ist noch nicht bestimmt.

      Die Erneuerungsrunde 2004/2005 wurde positiv eingeschätzt, es seien gute Geschäfte gezeichnet worden.

      GKA soll einer der führenden europäischen Industrieversicherer werden.

      In der Kostenquote ist GKA die Nr. 2 im Markt nach der Allianz, die noch 1-2% besser ist, was aber auch an der Struktur des Geschäftes liegt.

      Die DrohverlustRSt. in 2004 sollte sich in 2005 nicht wiederholen. In den 24,5 Mio sind 8 Mio für den BVB deal enthalten, der Rest betrifft Rückvers. von Converium und Scor. Die Risiken aus der GR sieht man ausreichend dotiert an, sie bauen sich auch zügig ab.

      Rückvers. von GKA sind Mü.Rück, Swiss Re und Berkshire.

      Die wirtschaftliche Aktienquote betrug Ende 2004 2,8%, aktuell 3,4%.

      Die Kapitalanlagen weisen 110 Mio stille Reserven aktuell auf. Sie werden sehr konservativ angelegt, was auch für den Einsatz von Derivaten und ähnlich risikoreicher Geschäfte gilt.

      Die in das AV vom UV transferierten WP hatten praktisch keine stillen Lasten.

      Der Verkauf der IT Tochter soll ab 2006 zu nennenswerten Einsparungen führen.

      Die GKA hat alle 3 Streßtestklassen des Bafin bestanden. Die hohen Nachreservierungen im HGB Abschluß sind formalitätsbedingt und haben insgesamt keine wirtschaftliche Begründung. Die Schwankungsreserve ist steuerfreies EK. Die ausländischen Töchter werden branchenüblich entweder als NL geführt oder mit Patronatserklärungen gesichert. Beides ist wirtschaftlich gleichwertig.

      Impairment Abschreibungen auf den goodwill erwartet man nicht.

      Es wurde ausdrücklich betont, daß die IFRS Rechnungslegung den true and fair view darstellt, nicht jedoch wie oben erläutert die HGB Bilanz.

      Die Aktionärsstruktur ist GKB 65,5% Industriekunden 30% freie Aktionäre 4,5%.

      Mein Eindruck ist insgesamt recht positiv für die GKA. Zum Verkauf wollte Hr. Jansli nichts sagen. Den Wert der GKA wollte er ebenfalls nicht kommentieren, Dr. Breuer wagte sich dann aus dem Fenster und meinte, der Wert sollte mind. auf Basis des EK liegen. Das dürfte Ende 2005 ca. € 4,50 pro Aktie betragen (meine Rechnung). Der Vorstand war recht optimistisch und hat das in seiner Rede auch versucht zu begründen. Wenn das A- rating kommt, kann die GKA operativ durchstarten. Dann werden nochmals erhebliche Prämiensteigerungen möglich mit entspr. Gewinnanstieg. Dieser ist IMO auch für 2005 bereits zu erwarten, da die Nettoprämie um ca. 45% steigen dürfte.

      Das EPS 2004 von € 0,41 könnte also in 2005 auf deutlich über € 0,50 / 0,60 ansteigen, zumal sich eine Sonderbelastung wie das Bußgeld an das Kartellamt von 18,5 Mio nicht wiederholt und die DrohverlustRSt. von 24,5 Mio wohl so nicht nochmal einzuplanen ist. Zusammen sind das 43 Mio vor Steuern oder ca. € 0,12 pro Aktie. Auch in den Kapitalanlagen könnte ich mir eine höhere Duchschnittsrendite als 3,8% vorstellen.

      Meine Einschätzung eines fair value der GKA Aktie von € 6,- behalte ich daher bei. Das gilt auch angesichts sich wieder etwas verschlechternder Vers.märkte.

      Eine Wiederaufnahme der Dividendenzahlung wird ausdrücklich angestrebt. Dabei ist jedoch der Einzelabschluß nach HGB zugrunde zu legen, der von den SchwankungsRSt. stark beeinflußt wird und eine Ausschüttungsbremse darstellt.

      Das Teilnehmerverzeichnis wies einige größere private Aktionäre im Mio Bereich auf. Ein Redner meinte abschließend, daß man aus seiner Sicht keine Aktie verkaufen sollte. Das ist nachvollziehbar. Angesichts von Ergebnissen von ca. € 0,60 pro Aktie wäre selbst ein Kurs von € 6,- günstig.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 24.05.05 13:51:17
      Beitrag Nr. 121 ()
      im Vergleich zu anderen Hauptversammlungen haben sich viele Redner zu Wort gemeldet und weit mehr Fragen gestellt als sonst üblich. Die Fragestellungen zeigten, daß die Mehrzahl der Redner ein gutes Wissen über das Geschäftsfeld von Gerling hatten.

      Der Vorstandsvorsitzende hat im Anschluß an die Fragen jedes einzelnen Redners sofort geantwortet. Sehr positiv war ich beeindruckt davon, mit welcher Geschwindigkeit er die Antworten bereit stellte. Sehr viele der Antworten fand er selbst ohne Rückfragen an seine Mitarbeiter. Ich könnte mir vorstellen, daß er im Alltagsgeschäft seine Mitarbeiter und Kollegen auch zu einem sehr hohen Arbeitstempo anspornt.

      Ganz am Anfang hat er über das Rating von Gerling gesprochen. Viele Versicherungs-Kunden verlangen ein A-Rating. Der Wettbewerb hat das Argument des zur Zeit noch niedrigen Ratings massiv bei Vertragsverhandlungen eingesetzt und zum Nachteile von Gerling ausgenutzt. Man kann sich vorstellen, daß es bei Gerling nach einer zukünftigen Heraufstufung durch S & P einen massiven positiven Schub in der Geschäftsentwicklung geben wird.

      Gerling hat im Vorjahr deutlich mehr Rückversicherungsprämie bezahlt als Schäden mit den Rückversicherern abgerechnet worden sind. Die Erhöhung des Selbsbehaltes im laufenden Jahre dürfte sich sehr positiv auf den Gewinn auswirken.

      Für mich als Branchenunkundigen hatte im Vorfeld der Hauptversammlung die hohe Differenz zwischen dem HGB-Verlust von 76 Millionen Euro und dem IFRS-Gewinn von 92 Millionen Euro Ängste ausgelöst. Der Vorstandsvorsitzende hat in seiner Rede ausführlich erklärt, wie es zu der hohen Zuführung zur Schwankungsrückstellung in Höhe von 157 Millionen Euro gekommen ist. Entscheidend war für mich dabei, daß keine Sachverhalte in der Bafin-Prüfung entdeckt worden sind, die auf eine schlechte Geschäftsführung hingedeutet haben.

      Bei der Bafin-Prüfung sind bekannte Sachverhalte, die in der Vergangenheit auch mit den Wirtschaftsprüfern diskutiert worden sind, durch das Bafin anders bewertet worden als sie durch Gerling und durch die Wirtschaftsprüfer von Gerling in der Vergangenheit bewertet worden sind. Schade, daß die Rede des Vorstandsvorsitzenden laut Auskunft der IR-Verantwortlichen erst Mitte nächster Woche in die Internet-Seite von Gerling eingestellt werden soll. In der Rede wird der Vorgang der Erhöhung der Schwankungsrückstellung detailliert erklärt.

      Gerling hat vom Kartellamt einen Bußgeldbescheid über 18.5 Millionen Euro erhalten und diesen Betrag komplett zurückgestellt. Diesen Auwandsposten wird es in der diesjährigen GuV erst mal nicht geben.

      Zum Schutz vor Zinsänderungen hat Gerling möglichst in kurzfristige Anlagen investiert.

      Bei der Nennung des Streubesitzes von 4.5 Prozent durch den AR-Vorsitzenden ist es den Aktionären bewußt geworden, daß bei einem gemeinsamen Abgeben der Gerling-Anteile durch die GBG und die industriellen Aktionäre von Gerling der Übernehmer sofort in den Status versetzt werden würde, einen Sqeeze-Out durchführen zu können.
      Avatar
      schrieb am 27.05.05 21:35:25
      Beitrag Nr. 122 ()
      Seit heute ist ein (kostenpflichtiger / 3,00 Euro) Bericht von der Hauptversammlung am 26.05.2005 unter www.gsc-research.de abrufbar !
      Avatar
      schrieb am 31.05.05 09:13:53
      Beitrag Nr. 123 ()
      bei der Schwester unserer börsennotierten GKA, bei der Gerling Leben ist laut http://www.news-ticker.org/pm.php?news_id=4601227&aktion=nf das Rating heraufgestuft worden durch S&P.

      Vielleicht hat diese Heraufstufung auch Einfluß auf die Verkaufsverhandlungen für die Gerling-Gruppe.
      Avatar
      schrieb am 02.06.05 20:53:58
      Beitrag Nr. 124 ()
      GERLING - Der Vorstandsvorsitzende Björn Jansli dämpft Hoffnungen der deutschen Wirtschaft auf einen Preisrutsch bei Industrieversicherungen. Nach einer schweren Krise habe Gerling wieder Tritt gefasst. Käufer werden zumindest für die beiden operativen Gesellschaften Gerling Allgemeine und Gerling Leben gesucht. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen haben der US-Finanzinvestor Cerberus sowie die Versicherungsgruppen Talanx/HDI und Zurich Financial Services Interesse gezeigt. (FTD S. 18)




      Gerling sieht keinen Preisrutsch im Industriegeschäft
      Donnerstag 2 Juni, 2005 08:47 CET

      Frankfurt (Reuters) - Der Kölner Versicherer Gerling sieht im Industriegeschäft trotz einzelner kräftiger Nachlässe bislang kein Abrutschen der Preise.

      "Wir stellen keine Preissenkungen auf breiter Front fest", sagte Gerling-Chef Björn Jansli der "Financial Times Deutschland" (FTD) am Donnerstag. Zwar gebe es Bewegung im Markt, die Preise fielen aber keineswegs durchgängig. Konkurrenten hätten allerdings bei einzelnen Vertragserneuerungen die Preise um 20 bis 30 Prozent gesenkt.

      Jansli verwies auf Policen des Chemiekonzerns Lanxess, bei dem Allianz und Gerling ihre Verträge im Feuer- und Haftpflichtbereich gegen Zurich Financial Services und HDI verloren hätten. "Wir hatten die Möglichkeit, Lanxess zu zeichnen. Wir wollten das nicht, weil wir mit den Konditionen nicht zufrieden waren", sagte er. Zwar gebe es Wettbewerber, die aggressiver agierten. Gerling werde aber nicht permanent unterboten.

      Grundsätzlich erwartet Jansli für die zyklische Branche wieder einen Abschwung mit niedrigeren Preisen. "Aber ich glaube nicht, dass es so starke Ausschläge wie in den letzten Versicherungszyklen geben wird", schränkte er ein. "Das ist heute wirklich anders."

      Zu Interessenten für den möglicherweise vor dem Verkauf stehenden Versicherungskonzern äußerte sich Jansli nicht. Finanzkreisen zufolge prüft unter anderem der US-Investor Cerberus die Übernahme
      Avatar
      schrieb am 03.06.05 14:23:57
      Beitrag Nr. 125 ()
      Dieter Vogel neues Mitglied im Gerling-Aufsichtsrat
      01.06.2005
      Dieter Vogel

      Dieter H. Vogel wurde in den Aufsichtsrat der Gerling-Konzern Versicherungs-Beteiligungs-AG berufen. Der 63-Jährige übernimmt nach Angaben des Konzerns im Aufsichtsgremium den Sitz von Helmut Werner (Mercedes Benz), der vor einem Jahr verstorben war.

      Vogel ist bereits Aufsichtsratsvorsitzender verschiedener Unternehmen, darunter der Bertelsmann AG und der Mobilcom AG. Vogel war bis 1998 Vorstandsvorsitzender der Thyssen AG in Düsseldorf und ist Honorarprofessor an der TH München. (rmk)
      ...
      Avatar
      schrieb am 09.06.05 17:41:19
      Beitrag Nr. 126 ()
      Nach einer größeren Verkaufsaktion in Düsseldorf zu 3,60 - die gut abgenommen wurde - nun seit 2 Tagen kontinuierliche Nachfrage zu steigenden Kursen gut gestreut auf allen Börsen.

      Nachfolgend ein Auszug aus der Darstellung der Strategie der Talanx Gruppe:

      ___________________________________________________

      Die chancenreiche Positionierung der Segmente und Gesellschaften der Talanx ermöglicht es uns, unsere Wachstumsziele in erster Linie auf organischem Wege zu erreichen. Wenn sich allerdings Chancen durch Zukäufe eröffnen, ist auch dieser Weg eine Option für die Talanx.

      Als hauptsächliche Wachstumsfelder wurden vor allem die Bereiche Lebensversicherung, hier insbesondere die betriebliche Altersversorgung, sowie Privatkundengeschäft in der Schaden- und Unfallversicherung definiert. Dies gilt auch für die Industrieversicherung, sofern sich in Hinsicht auf Marktposition oder Synergien Vorteile realisieren lassen.

      Bezogen auf den Zeitraum der letzten fünf Jahre belegt die Talanx in der Wachstumsschnelligkeit den zweiten Rang unter den europäischen Versicherungsgruppen.
      _______________________________________________________


      Die beiden Gerling Ges. GKA und GKL - die nur zusammen zu haben sein dürften - passen offensichtlich perfekt zu Talanx.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 10.06.05 16:52:32
      Beitrag Nr. 127 ()
      Gerling erhöht laut Aussage in der Hauptversammlung in diesem Jahr den Selbstbehalt auf 80 Prozent gegenüber 58 Prozent im Vorjahr. Dies kann auch in der Hauptversammlungsrede auf Seite 7 nachgelesen werden, die unter http://www.gerling.com/de/Images/Sachversicherungsgruppe/red… hinterlegt ist. Weiß jemand, wie hoch der Selbstbehalt ungefähr beim Wettbewerb ist, d.h., ob dieser noch darüber oder darunter liegt?

      In der Hauptversammlungsrede ist mir auf Seite 8 noch positiv aufgefallen, daß Gerling bei einer Befragung einer internationalen Fachzeitschrift unter 3.000 europäischen Risikomanagern als einziger deutscher Versicherer in den Kreis der besten Versicherer der Wirtschaft gewählt worden ist.
      Avatar
      schrieb am 13.06.05 13:15:35
      Beitrag Nr. 128 ()
      Gerling bestätigt Gespräche mit Investoren
      Montag 13 Juni, 2005 12:20 CET

      Köln (Reuters) - Der Versicherungskonzern Gerling, über dessen Verkauf seit Monaten spekuliert wird, hat erstmals offiziell Gespräche mit Investoren bestätigt.

      "Wir sind ein völlig normales Unternehmen, das sich mit völlig normalen Investoren unterhält", sagte Gerling-Chef Björn Jansli am Montag in Köln. In mit den Gesprächen vertrauten Kreisen hatte es in der Vergangenheit geheißen, der US-Finanzinvestor Cerberus prüfe eine Übernahme. Jansli sagte generell auf die Frage nach Finanzinvestoren, die in letzter Zeit in die Kritik aus dem Lager der SPD geraten waren: "Ich habe keine Heuschreckenphobie." Weitere Kommentare wollte er nicht abgeben.

      Gerling ist den Angaben zufolge mit einem Gewinnplus ins Geschäftsjahr 2005 gestartet. Das Konzernergebnis sei im ersten Quartal auf 58 (Vorjahr: 46) Millionen Euro gestiegen, teilte das Kölner Unternehmen mit. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004 hatte Gerling nach einer tief greifenden Umstrukturierung das Konzernergebnis leicht auf 132 (125) Millionen Euro erhöht. Das Prämienvolumen ging dagegen auf 4,2 (4,3) Milliarden Euro zurück. Das Eigenkapital legte auf 1,1 (1,0) Milliarden Euro zu. 2005 solle der Konzernumbau vollständig abgeschlossen werden, kündigte Gerling an.
      ....

      Das Konzernergebnis sei im ersten Quartal auf 58 (Vorjahr: 46) Millionen Euro ...

      + 26%!
      Avatar
      schrieb am 13.06.05 13:20:48
      Beitrag Nr. 129 ()
      Der Kurs schleicht nach oben, kaum noch Material auf der Briefseite. In Frankfurt heute ein Geldkurs zu 3,80 , Düsseldorf leer, Xetra Briefseite zu 5,00. Lediglich in Stuttgart stehen noch gut 1.600 zu 3,80.

      Die angepeilten 80% Prämienselbstbehalt sind tendenziell branchenüblich. Das variiert nach Versicherungszweigen. Die 80% wären auch noch steigerbar Richtung 85 / 90%. Aber der entscheidende Schritt ist natürlich in 2005 vorgesehen.

      Erfreulich wäre wirklich das A- rating von S&P. Möglicherweise kommt dem eine Übernahme zuvor, lange genug wird bereits verhandelt. Dann wären andere Sachverhalte relevanter. Sinkende Zinsen erhöhen den vom Übernehmer darstellbaren Wert von GKA. Bei der Dauer der Gespräche scheint Gerling einen hohen Preis anzustreben.

      Aktuell kommen GKA die steigenden Rentenkurse entgegen. Außerdem dürfte die Aktienquote mit steigenden stillen Reserven langsam hochgefahren werden. Insgesamt ist GKA wieder in einer einigermaßen komfortablen Situation.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 13.06.05 13:26:20
      Beitrag Nr. 130 ()
      @#128

      Das sind offenbar die Zahlen der Gerling Holding mit GKA, GKL und dem Rest.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 13.06.05 15:23:40
      Beitrag Nr. 131 ()
      Hier die vollständige PM:

      CU, goldmine

      _____________________________________________________

      GERLING Beteiligungs-GmbH

      Gerling-Konzern steigert Ergebnis
      Sach-Geschäft deutlich profitabler / Überdurchschnittliches Wachstum der Lebensversicherung

      Die GERLING Beteiligungs-GmbH (GBG), in der das operative Geschäft des Gerling-Konzerns gebündelt ist, hat sich als wirtschaftsnaher Erstversicherer weiter positiv entwickelt. Aufgrund eines starken operativen Geschäfts stieg das Konzernergebnis auf 132 Mio. EUR (2003: 125 Mio. EUR), obwohl sich das Prämienvolumen auf 4,2 Mrd. EUR (2004: 4,3 Mrd. EUR) leicht verringerte. "Während wir 2003 noch von außerordentlichen Erträgen profitiert haben, ist es uns 2004 gelungen, das operative Ergebnis qualitativ deutlich zu steigern", so Björn Jansli, Sprecher der Geschäftsführung der GBG. Gerling habe seinen Marktanteil im Lebensversicherungsgeschäft deutlich ausgebaut und im Sachversicherungsgeschäft die Qualität des Bestands verbessert. Trotz einer risikomindernden Anlagepolitik habe der Konzern eine Anlagerendite von 6,5 Prozent erwirtschaftet. Mit einem Eigenkapital von 1,1 Mrd. EUR (2003: 1,0 Mrd. EUR) sei das Unternehmen solide kapitalisiert und könne durch höhere Selbstbehalte die Ertragskraft weiter steigern. Die Konzentration auf viel versprechende Wachstumskerne habe sich ausgezahlt.

      Sachversicherung: Hohe Ertragskraft

      "Im europäischen Markt werden wir wieder als ein stabiler und führender Versicherer wahrgenommen", so Dr. Wolfgang Breuer, Vorstandvorsitzender der Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG (GKA). In der industriellen und gewerblichen Sachversicherung habe Gerling erhebliche Fortschritte gemacht. Das auf 92,3 Mio. EUR gestiegene Ergebnis spiegele die nachhaltig gewachsene Ertragskraft der GKA wider, die im Vorjahr (81,1 Mio. EUR) noch von außerordentlichen Erträgen profitiert habe. Zwar verringerte sich das Prämienvolumen aufgrund des Verkaufs der Aktivitäten in Kanada und einer konsequenten Zeichnungspolitik auf 2,3 Mrd. EUR (2003: 2,5 Mrd. EUR), die Risikoselektion führte jedoch zu einer erheblich besseren Schaden-/Kostenquote von brutto 88,1 Prozent nach 96,9 Prozent im Vorjahr. Basis der Ertragskraft ist jedoch auch die starke Eigenmittelausstattung, die unter anderem durch die erfolgreiche Platzierung einer Hybridanleihe in Höhe von 250 Mio. EUR von 910 Mio. EUR auf 1,25 Mrd. EUR wuchs. Damit konnte die GKA den Selbstbehalt von 44,6 auf 57,5 Prozent steigern und so den Anteil, der über Prämien an Rückversicherungen gedeckt werden musste, verringern.

      Rekordjahr für die Lebensversicherung

      Gerling Leben hat 2004 das größte Neugeschäftsvolumen der Unternehmensgeschichte geschrieben: Die Lebenswertungssumme stieg im Vergleich zum Vorjahr um 118,3 Prozent auf 7,0 Mrd. EUR. Auch bei den laufenden Beiträgen aus Neugeschäft liegt Gerling Leben mit einem Plus von 61,4 Prozent (418 Mio. EUR) deutlich über dem Branchenschnitt von 39,6 Prozent. Auf Basis der Neugeschäftsprämie legte der Marktanteil von 2,9 auf 3,3 Prozent zu. Auch die zur Lebensversicherungsgruppe gehörende Gerling Investment Kapitalanlagegesellschaft (GIK) hat 2004 hervorragend gearbeitet, den Nettoabsatz auf 446 Mio. EUR fast vervierfacht und verwaltet nun über 6,7 Mrd. EUR. Diese Leistung ist einerseits auf starke Zuflüsse von institutionellen Anlegern zurückzuführen, andererseits aber auch auf eine Absatzsteigerung des Gerling-Vertriebs um fast 44 Prozent auf 149 Mio. EUR. "Dies ist umso bemerkenswerter vor dem Hintergrund, dass das Nettomittelaufkommen der Gesamtbranche um über 80 Prozent gesunken ist", erklärt Norbert Heinen, Vorstandsvorsitzender der Gerling-Konzern Lebensversicherungs-AG (GKL). Fondsgebundene Lebensversicherungen waren mit einem Zuwachs von 385 Prozent mit mehr als der Hälfte (225 Mio. EUR) an den laufenden Beiträgen aus Neugeschäft der Gerling Leben beteiligt. Da die Sparbeiträge fondsgebundener Lebensversicherungen in Höhe von 155,6 Mio. EUR nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht umsatzwirksam gebucht werden können, bleibt ihr Zuwachs in den gebuchten Bruttobeiträgen von 1,8 Mrd. EUR (-2,3 Prozent) unberücksichtigt. Der Bestand der Lebensversicherungsgruppe stieg um 10,8 Prozent auf 73,7 Mrd. EUR (66,5 Mrd. EUR), die Jahresprämie des Bestands erhöhte sich um 11,5 Prozent auf 1,9 Mrd. EUR (2003: 1,7 Mrd. EUR). Für die hohe Qualität des Neugeschäfts spricht die weiter gesunkene Stornoquote von 4,8 Prozent (2003: 4,9 Prozent), die damit deutlich unter dem Branchenschnitt von 5,5 Prozent liegt. Nach Ertragsteuern erreichte die Lebensversicherungsgruppe ein Jahresergebnis von 47,9 Mio. EUR (2003: 44,0 Mio. EUR), was maßgeblich durch das stark verbesserte Kapitalanlageergebnis beeinflusst ist. Auch die hohen Bewertungsreserven der Gerling Leben von 512 Mio. EUR Ende 2004 (2003: 158 Mio. EUR) zeigen, wie positiv sich Anlageentscheidungen ausgewirkt haben. Die gesamten Sicherheitsmittel einschließlich aller Bewertungsreserven auf Kapitalanlagen erhöhten sich bis Ende 2004 weiter auf über 10 Prozent der Deckungsrückstellung und erreichten damit mehr als das Doppelte der gesetzlich vorgeschriebenen Solvabilitätsquote.

      Konzernumbau nahezu abgeschlossen

      Im Verlauf des Jahres 2005 soll der Konzernumbau vollständig abgeschlossen werden. Die 2004 begonnene Bündelung der Sachversicherungsaktivitäten wird 2005 fortgesetzt. Ein Teilbestand der Gerling G&A Versicherungs-AG sowie der Maklervertrieb sind bereits auf die GKA-Gruppe übertragen. Das Outsourcing der IT-Infrastruktur ist mit dem Verkauf der Gerling Gesellschaft für Informationsmanagement und Organisation mbH an Siemens abgeschlossen. "Dabei ist es uns nicht nur gelungen, Planungssicherheit für die nächsten Jahre zu gewährleisten, sondern auch einen hohen technologischen Standard zu sichern", erklärt Jansli. Die neue Vertriebsorganisation, die 2004 als Kernstück des Konzernumbaus verwirklicht worden sei, erschließe bisher ungenutzte Wachstumspotenziale. Nach dem Prinzip "one face to the customer" habe Gerling die Position des Vertriebs erheblich aufgewertet. Für den Kunden sei der Außendienst nun Ansprechpartner in allen Fragen. Jeder Vermittler könne sein besonderes Vertrauensverhältnis zum Kunden in zusätzliche Abschlüsse ummünzen und alle Produkte der Lebens- und Sachversicherung anbieten. Ebenso bewährt habe sich die damit verbundene Steuerung über die vier Regionalzentren, in denen Underwriting und Service gebündelt sind.

      Ausblick

      Für die Lebensversicherung prognostiziert die Geschäftsführung nach dem Rekordjahr ein Neugeschäftsvolumen auf dem Niveau von 2003. Norbert Heinen: "Wir haben uns rechtzeitig auf die veränderten Bedingungen eingestellt - sowohl mit unserer neuen Generation von fondsgebundenen Rentenpolicen als auch mit der betrieblichen Altersversorgung, in der wir als Nummer zwei im Markt überdurchschnittlich gut aufgestellt sind". Die GKL sei auf der Produktseite und im Vertrieb sowie durch die hohe finanzielle Stabilität auf die zukünftigen Herausforderungen bestens vorbereitet. So beabsichtige die GKL etwa, die erste öffentliche Nachrangemission eines deutschen Lebensversicherers zu begeben, um bereits heute die ab 2008 geltenden verschärften aufsichtsrechtlichen Vorschriften zu erfüllen. Der großen Gefahr einer anhaltenden Niedrigzinsphase ist die GKL innovativ über Festzinsabsicherungen begegnet. "In der GKA-Gruppe wollen wir unseren Weg fortsetzen und das Prämienvolumen wieder ertragsorientiert steigern", so GKA-Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Breuer. Dies werde über die verstärkte Nutzung des internationalen Netzwerkes und eine geringere Inanspruchnahme von Rückversicherern erreicht. Ein verbessertes Rating könne für zusätzliche Impulse sorgen. Für den Konzern erwartet die GBG-Geschäftsführung leicht wachsende Brutto- und überproportional steigende Nettobeitragseinnahmen.
      Avatar
      schrieb am 13.06.05 16:53:51
      Beitrag Nr. 132 ()
      Eine Anhebung des Ratings nach Übernahme durch eine Heuschrecke kann ich mir aufgrund des hohen Fremdkapitaleinsatzes nicht so recht vorstellen. Kann es sein, dass man bewusst erst die Heraufstufung abwartet um so einen optimalen Preis zu erzielen?


      philipp
      Avatar
      schrieb am 13.06.05 17:07:33
      Beitrag Nr. 133 ()
      @PhilippSteinhauer, Beitrag Nr. 132:

      Eine Anhebung des Ratings nach Übernahme durch eine Heuschrecke kann ich mir aufgrund des hohen Fremdkapitaleinsatzes nicht so recht vorstellen.

      Deine Aussage kann ich nicht verstehen. Wenn eine Heuschrecke Fremdkapital einsetzt für die Übernahme von Gerling, dann hat dies doch auf den Finanzmittelstand der zu ratenden GKA keinen Einfluß.
      Avatar
      schrieb am 13.06.05 17:11:30
      Beitrag Nr. 134 ()
      Doch, da z.B. die übernommene Gesellschaft oftmals mit den durch FK ausgestatteten Zwischengesellschaften verschmolzen wird. Schau dir mal die Kursentwicklung von Unternehmensanleihen im Übernahmefall an...


      philipp
      Avatar
      schrieb am 13.06.05 17:18:58
      Beitrag Nr. 135 ()
      @Philipp

      Wäre möglich. Ich tippe eher auf Talanx. Gerling wird in den Verhandlungen das A- bereits als erreicht verkaufen.

      Cerberus als einzig relevanter Finanzinvestor könnte die GBG zwar auf Kredit kaufen, aber an der Kapitalausstattung der beiden operativen Ges. nichts verschlechtern. Cerberus wollte ja angeblich Gerling zur Plattform ihres Dt.-Geschäfts machen. Man denke an die Verlustvorträge. Die Alternative Kauf der GKB mit dem Risiko GR und den Pensionslasten ist scheinbar vom Tisch, was Cerberus wieder voll vergleichbar mit Talanx und Zurich macht.

      Eher glaube ich wird Talanx abwarten, ob die gute Entwicklung anhält und dann einen dazu höheren Preis zahlen. Vielleicht brauchen die intern auch das A-, um den Kauf von GBG bzw. den Kaufpreis zu rechtfertigen.

      Insofern macht es für beide Seiten Sinn, noch etwas zu verhandeln. Für Gerling aber mehr als den Käufer.

      Aktueller Kurs in St. € 3,90 paßt dazu. ;)

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 13.06.05 17:26:45
      Beitrag Nr. 136 ()
      @goldmine: also spricht doch einiges dafür, dass es noch etwas dauert. Wo steht, dass der Kauf der GKB nicht mehr zur Diskussion steht?
      Avatar
      schrieb am 13.06.05 17:50:06
      Beitrag Nr. 137 ()
      @#136:

      _____________________________________________________

      GERLING - Der Vorstandsvorsitzende Björn Jansli dämpft Hoffnungen der deutschen Wirtschaft auf einen Preisrutsch bei Industrieversicherungen. Nach einer schweren Krise habe Gerling wieder Tritt gefasst. Käufer werden zumindest für die beiden operativen Gesellschaften Gerling Allgemeine und Gerling Leben gesucht. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen haben der US-Finanzinvestor Cerberus sowie die Versicherungsgruppen Talanx/HDI und Zurich Financial Services Interesse gezeigt. (FTD S. 18)

      _____________________________________________________

      Die Risiken aus der GR führen sicherlich zu einen starken Wertabschlag, den Hr. Gerling evt. so nicht vornehmen muß. Ein US Investmenthaus kann die rechtliche Komponente wohl nicht außer Acht lassen und GR im Falle eines Nicht-Verkaufs einfach weiter abwickeln ohne ggf. Kapital nachzulegen.

      Da der GKA Wert IMO bei gut € 6,- liegt und aktuell aufgrund der Rahmenbedingungen steigen sollte, warte ich auch gerne ab.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 00:49:18
      Beitrag Nr. 138 ()
      @goldmine: danke

      @Hiberna: schau dir mal die Ankündigung von S&P nach dem Merckle Angebot an. Wir dabei halten wir hier alle Merckle wohl für ziemlich "solide"...

      "NEW YORK (Dow Jones-VWD)--Standard & Poor`s (S&P) hat alle Ratings für die HeidelbergCement AG, Heidelberg, auf die Beobachtungsliste für eine mögliche Herabstufung gesetzt (Watch Negative). Mit dem Schritt werde auf die Ankündigung der Spohn Cement GmbH reagiert, ein Übernahmeangebot für HeidelbergCement vorzulegen, teilte die Ratingagentur am Montag mit. Das fusionierte Unternehmen werde möglicherweise kein Finanzprofil aufweisen, das für das aktuelle Langfristrating "BB+" notwendig sei.

      Spohn betreffend gebe es Unsicherheiten, was deren Finanzstruktur, Kreditwürdigkeit und deren Beziehung zur Merckle-Gruppe angehe, zu der sie gehört. S&P habe darüber derzeit zu wenig Informationen.
      (ENDE) Dow Jones Newswires/13.6.2005/12/jhe"
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 20:38:17
      Beitrag Nr. 139 ()
      Gerling fühlt sich „wieder normal”

      Der Gerling-Konzern hat 2004 mit 4,2 (4,3) Milliarden Euro Bruttoprämie das Konzernergebnis der Zwischenholding GBG Gerling Beteiligungs-GmbH auf 132 (125) Millionen Euro verbessert.

      Nachdem nun zwei Jahre „gute Zahlen” vorgelegt wurden, meint Vorstandsvorstands-Vorsitzender Björn Jansli, „gute Argumente” für ein besseres Rating der GKA Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG zu haben.

      Ginge es allein nach der Kapitalisierung, so hätte Standard & Poor´s den Industrieversicherer sicherlich bereits wieder von derzeit „BBB; positive outlook” in den „A-Bereich” hochgestuft. Auf Basis des Kapitalmodells der Ratingagentur liegt die GKA 48 Prozentpunkte über der „A-Marke”. Aktuell werde mit S & P gesprochen.

      Bei der schrittweisen Herabstufung von „A +” auf „BB+” (VersicherungsJournal 10.6.2003) hatte die Ratingagentur auf die Bewertung der gesamten Gruppe abgestellt, die 2002 ins Schlingern kam und nach wie vor zumindest das rechtliche Eigentum an der im Abwicklung befindlichen Globalen Rückversicherung (zuvor: Gerling-Globale Rückversicherung) besitzt (VersicherungsJournal 10.2.2005).
      Höherer Selbstbehalt

      Angesichts der „schon wieder etwas zu hohen Kapitalisierung”, so der GKA-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Breuer, wird der Industrieversicherer künftig mehr Risiken in den eigenen Büchern halten und weniger an die Rückversicherer abgeben. Der Selbstbehalt soll von 55 Prozent auf 70 bis 80 Prozent – je nach Verfassung der Kapital- und der Versicherungsmärkte – sukzessive gesteigert werden.

      Die GKA sei für alle Marktentwicklungen der nächsten Jahre gewappnet, um das zu tun, was profitables Geschäft bringe. Preissenkungen im Bereich der industriellen Sachversicherung hin zu einem „soft market” sieht Jansli nicht. Gerling zeichne nur Risiken zu adäquaten Preisen.
      „Keine Heuschrecken-Phobie”

      Für die angekündigte Suche nach weiteren Investoren für die operativen Gesellschaften zeigte sich Jansli gelassen: „Wir sind wieder ein völlig normales Unternehmen, und wir unterhalten uns völlig normal mit Investoren. Wir haben auch keine Heuschreckenphobie,” meinte er in Anspielung auf immer wieder kehrende Gerüchte um den baldigen Einstieg institutioneller Investoren (VersicherungsJournal 26.4.2005).

      Nicht-bestätigten Zeitungsmeldungen zufolge scheitern die Verkaufsverhandlungen unter anderem an den Pensionsrückstellungen, die der Konzern seinen Mitarbeiter seit 1974 zugesagt hat. Diese Rückstellungen betragen im Konzern 900 Millionen Euro und in der GKG-Holding 631 Millionen Euro.

      Den Angaben zufolge wurden 2004 rund 45 Millionen Euro dieser Rückstellungen „ausfinanziert” und in die operativen Gesellschaften verlagert. 2005 soll es die Ertragslage ermöglichen, dass weitere 80 bis 100 Millionen Euro im Wege des Dividenden-Verzichtes der Obergesellschaften an die operativen Gesellschaften zurückgegeben werden.
      „Sehr, sehr solide finanziert”

      Mit 1,08 (0,97) Milliarden Euro sei man „sehr, sehr solide kapitalisiert”, so Jansli. Gemessen an der verdienten Netto-Prämie entspricht dies im operativen Konzern GBG einer Eigenkapitalquote von 35 (33) Prozent. Die Gerling-Konzern Lebensversicherungs-AG (GKL) weist indes nur eine Eigenkapitalquote von elf Prozent auf.

      Um die ab 2008 geltenden verschärften aufsichtsrechtlichen Vorschriften zu erfüllen, will die GKL 2005 rund 150 Millionen Euro Hybridkapital am Kapitalmarkt aufnehmen. Die Roadshows laufen schon, so Jansli. Die GKA hatte im Vorjahr ein Nachrangdarlehen über 250 Millionen Euro platziert.
      Zinsrisiken weitest gehend abgesichert

      Nach Unternehmensangaben hat der GBG-Konzerns im ersten Quartal 2005 das Ergebnis auf 58 (46) Millionen Euro gesteigert. Nach Veränderung der Neubewertungsrücklage, welche auf die Veränderungen der Reserveposition im Anlagevermögen reagiert, sank das Konzernergebnis auf 35 (44) Millionen Euro.

      Im Rückgang der Neubewertungsrücklage zeigen sich nach Aussagen von Norbert Heinen, GKL-Vorstands-Vorsitzender, Absicherungsmaßnahmen. Die GKL habe als eine der wenigen Gesellschaften ihre Bestände per November 2004 über Derivate gegen den Verfall der Zinsen abgesichert.

      „Selbst wenn das Zinsniveau auf zwei Prozent in den nächsten zehn Jahren sinkt, haben wir bis 2039 keinen negativen Rohüberschuss,” sagte Heinen. Als Folge dieser Absicherungsmaßnahme werden jedoch kaum stille Reserven bei festverzinslichen Wertpapieren aufgebaut.
      Leichter Prämienrückgang

      Wegen der verspäteten Abrechnung zweier größerer Industrieverträge fielen die gebuchten Bruttobeiträge im ersten Quartal auf 1,58 (1,60) Milliarden Euro. Die verdienten Nettoprämien nahmen wegen des höheren Selbstbehaltes auf 818 (718) Millionen Euro zu.

      Der Prämienrückgang 2004 resultiert unter anderem aus den Verkäufen der Kreditversicherung und der GKA-Tochter in Kanada. Für das aktuelle Geschäftsjahr kündigte Jansli ein Wachstum der Beiträge auf Marktniveau an.

      Die Lebensversicherung will nach dem branchenweiten Boom des Vorjahres 2005 zumindest soviel Neugeschäft wie 2003, nämlich 230 Millionen Euro. 2004 betrug dort das Neugeschäft 418 Millionen Euro laufende Beiträge (+ 61,4%).
      Schaden- und Kostenquote vorübergehend verbessert

      Als Folge der Sanierung, der Veränderung im Konsolidierungskreis und der Auswirkungen des schwachen Ratings buchte die GKA 2004 nur 2,30 (2,48) Milliarden Euro Prämie. Dank einer verbesserten Schaden- und Kostensituation mit einer Combined Ratio von 88,1 (96,9) Prozent nahm das Spartenergebnis auf 92 (81) Millionen Euro zu.

      Für das erste Quartal 2005 wird eine Schaden- und Kostenquote von wieder 96 Prozent genannt.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 09:59:38
      Beitrag Nr. 140 ()
      Hallo zusammen,

      Ich wollte die Wüstenrot & Württembergische AG zur Diskussion stellen. Die Aktien werden zum halben Buchwert an der Börse gehandelt. Die Unterbewertung ist folglich derzeit deutlich größer als bei GKA.

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 11:38:30
      Beitrag Nr. 141 ()
      @tt

      Bitte zu W+W im kürzlich eröffneten thread weiterdiskutieren. Auf den ersten Blick ist zwar das KBV günstig, aber die Ertragslage läßt sehr zu wünschen übrig. KGV 2004 Gerling inkl. latente Steuern 9,5 W+W 24. In 2005 wird für W+W ein KGV lt. comdirect von 13,5 erwartet. Für GKA schätze ich unter 7,5.

      GKA hat zusätzlich die Übernahmephantasie.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 19:55:53
      Beitrag Nr. 142 ()
      Ging ja schneller als erwartet !:)

      ***************************************************


      http://www.vwd.de/vwd/news.htm?id=23715638&navi=home&sektion…
      S&P stuft Gerling-Konzern-Langfristrating auf "A-" ("BBB+") hoch


      FRANKFURT (Dow Jones-VWD)--Standard & Poor`s Ratings Services (S&P) hat das langfristige Counterparty-Rating sowie das Finanzstärke-Rating der Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG (GKA) auf "A-" von "BBB+"
      heraufgestuft. Der Ausblick sei stabil, teilte die Ratingagentur am Montag mit. Die Rating-Heraufstufung reflektiere die weitere Verbesserung der operativen Entwicklung, die gute langfristige Wettbewerbsposition und die hohe Eigenkapitalausstattung, hieß es zur Begründung.

      "In Märkten wie Großbritannien und der Schweiz, in denen das Rating besonders wichtig ist, verbessert sich die Wettbewerbsposition der GKA deutlich", sagte Wolfgang Breuer, Vorstandsvorsitzender der GKA. Besonders im Haftpflicht-Geschäft legten viele internationale Kunden großen Wert auf ein Rating im A-Bereich. Deshalb verspreche er sich positive Impulse für Vertragserneuerungen und das internationale Neugeschäft.
      (ENDE) Dow Jones Newswires/20.6.2005/12/brb/nas


      20.06.2005, 17:37


      Gerling NA: 841892

      Gerling NA 50%: 841895
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 20:45:01
      Beitrag Nr. 143 ()
      Laut Seite 117 des Geschäftsberichtes gibt es beim Nachrangkapital ein nachrangiges Darlehen der Hypo- und Vereinsbank in Höhe von 125 Millionen Euro, dessen Verzinsung unter anderem an das Rating von Gerling gekoppelt ist. Hat jemand eine Vorstellung davon, um wie viel sich die Zinskondition bei einer Rating-Verbesserung ungefähr reduziert?

      Mir ist dabei natürlich klar, daß der absolute Effekt wahrscheinlich nicht sehr hoch sein wird für dieses Darlehen, da dieses am 2. November 2006 ausläuft und da sowieso auch noch vorzeitig gekündigt werden kann. Aber die Folgefinanzierung wird dann auch günstiger werden.

      Bei der Nachrang-Eurobond-Anleihe über 250 Millionen Euro konnte ich keine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit erkennen. Bei dieser macht der Zinssatz in der ersten Hälfte der Laufzeit im Zeitraum bis 2014 die hohe Rate von 7 Prozent aus. Wie der Vorstand in der Hauptversammlung erklärte, hatte das Unternehmen in 2004 bei damals niedrigem Rating keine andere Alternative zu dieser Anleihe mit hohem Zinssatz.

      Mehr als von sinkendem Zinsaufwand wird Gerling aber noch von der Verbesserung der Akquisition beim Versicherungsgeschäft profitieren als Folge der Rating-Verbesserung.

      Goldmine hat diesen Thread am 9. Februar dieses Jahres eröffnet. Die Gerling-Aktie hat seitdem eine glänzende Performance erzielt. Der Aktienkurs von Gerling stand bei Thread-Eröffnung bei, bzw. ganz knapp über 2.50 Euro.
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 21:19:48
      Beitrag Nr. 144 ()
      Goldmine,

      die Ertragslage bei w+w ist um Längen besser als bei Gerling. Bitte erst erkundigen, bevor Du hier Behauptungen in den Raum stellst! Der ausgewiesene Gewinn ist nicht alles...
      Hier noch etwas zum Nachdenken:

      Das Ergebnis in den ersten 3 Monaten von 2005 (ohne Anteile Fremdbesitz) beträgt E 26 Mio (=E 0,30 je Aktie), dies nach Ertragssteuern von E 21 Mio. Belastend eingeflossen in das Quartalsergebnis sind innerjährliche Bewertungsänderungen bei den Pensionsrückstellungen von geschätzt rd E 20 Mio (im 3.Quartal 2004 hat man sogar das gesamte Quartalser- gebnis durch innerjähriche Bewertungsänderungen bei den Pensionsrückstellungen weggedückt!).Ohne die Pensions-Bewertungsänderung hätte somit das Quartalsergebnis je Aktie bei rd E 0,5 betragen (Hinweis:Änderungen bei den Bewertungsmehoden der Pensionsrückstellunegn im Konzern sind steuerlich kein Aufwand).


      Und das Du nun schon Schätzungen von comdirect bemühst, ist schon sehr enttäuschend...


      Dein Wächter
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 22:08:52
      Beitrag Nr. 145 ()
      @WächterDerMatrix, Beitrag Nr. 144:

      die Ertragslage bei w+w ist um Längen besser als bei Gerling.

      der Chart von w+w sieht so schlecht aus, daß ich mir die Zahlen gar nicht angucken möchte.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 09:44:36
      Beitrag Nr. 146 ()
      Ach Hiberna,

      der Chart von Elexis sah mal so aus:




      Da hättest Du auch nicht investiert. Was für ein böser Chart...da guck ich mir doch keine Zahlen an...Aber halt was ist das??



      Kann das sein? Vielleicht doch mal Zahlen angucken. Nur so als Tip...


      Dein Wächter
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 11:47:14
      Beitrag Nr. 147 ()
      @Wächter...
      Bitte hier zu GKA und nicht anderen AG´s, die hauptsächlich nicht einmal Sach/Industrievers. betreiben, posten. Danke.

      Das rating upgrade von S&P ist natürlich äußerst erfreulich und kommt früher als angekündigt. GKA sollte das rating versuchen auf A+ zu verbessern, also noch um 2 Stufen.

      Das sollte GKA weiteren Auftrieb geben und die Preise in den Verkaufsverhandlungen befördern.

      Einige Anleger handeln nun nach dem Motto sell on good news.

      Warten wir mal den Q1-Bericht ab.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 12:53:37
      Beitrag Nr. 148 ()
      @goldmine, Beitrag Nr. 147:

      GKA sollte das rating versuchen auf A+ zu verbessern, also noch um 2 Stufen.

      wie beurteilst Du denn die Chancen für eine weitere Rating-Verbesserung und in welchem Zeitraum könnte so etwas möglich sein?

      Weiß jemand zufällig, welches Rating der Wettbewerb von Gerling hat?

      Als Branchenunkundiger hatte ich vermutet, daß es für Gerling bei der Akquisiition von Versicherungsgeschäft nach der jetzigen Heraufstufung keine Beeinträchtigung mehr durch das Rating gibt. Deine Aussage zum Anstreben von weiteren Rating-Verbesserungen scheint aber anzudeuten, daß es Versicherer gibt, die auch nach der jetzigen Heraufstufung noch einen Wettbewerbsvorteil haben aufgrund eines noch besseren Ratings als dasjenige von Gerling.

      Warten wir mal den Q1-Bericht ab.

      Du meintest wahrscheinlich den Halbjahresbericht. In der Hauptversammlung ist angekündigt worden, in 2005 eine Quartalsberichterstattung einzuführen. Wenn ich mich richtig erinnere, ist als erster Termin ein Zeitpunkt im Sommer genannt worden. Deshalb könnte ich mir vorstellen, daß man mit dem Halbjahresbericht beginnt.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 12:57:36
      Beitrag Nr. 149 ()
      @Hiberna

      Gerling ist jetzt mehr als gut

      Mit guten bis ausgezeichneten Finanzkraft-Bewertungen hat Standard & Poor’s gleich drei Versicherer versehen. Die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH schmückte zwei Unternehmen mit guten Noten.

      Die Folge-Ratings im Versicherungssektor werden zur Norm. Daher melden sich laufend Versicherer, die sich erneut haben raten lassen. Tun sie das nicht selber, gehen die Rating-Agenturen an die Öffentlichkeit (VersicherungsJournal 15.6.2005).

      Verbesserte Wettbewerbsposition
      Die Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG wurde von Standard & Poor’s aufgewertet. Das bisherige Rating BBB+ wurde auf A- angehoben. Das heißt, Gerlings „gut” wurde zu einem „sehr gut”.

      Diese Anhebung reflektiere, so schreibt Standard & Poor’s, Gerlings verbesserte Geschäft- und Wettbewerbsposition, die starke Kapitalisierung sowie die geringen Risiken der Kapitalanlage. Auch der nachlassende Druck durch die Globale Rückversicherungs-AG, die nach und nach abgewickelt wird, trug zur Aufwertung der Gerling Allgemeine bei. Dabei ist der Ausblick stabil.

      AachenMünchener seit Jahren „ausgezeichnet”
      Die AachenMünchener Lebensversicherung AG und die AachenMünchener Versicherung AG erhielten gleichzeitig ein „AA”.

      Dieses Doppel-A steht für „ausgezeichnet” und ist, wie die AachenMünchener betont, die derzeit höchste von Standard & Poor’s an deutsche Erstversicherer vergebene Bewertung. Der Ausblick ist stabil.

      Die AachenMünchener Leben bekam diese Auszeichnung bereits zum sechsten Mal in Folge, der Sachversicherer ununterbrochen seit 2001.

      Iduna Vereinigte Leben erhält ein „sehr gut”
      Die Rating-Agentur Assekurata hat die Iduna Vereinigte Lebensversicherung aG mit „sehr gut” und damit besser als Im Vorjahres-Rating bewertet, bei dem sie mit einem „gut” bedacht worden war.

      „Obwohl die Gesellschaft aufgrund ihrer großen Rentenbestände vom Nachreservierungsbedarf wegen der neuen Sterbetafel besonders betroffen war, konnte sie ihre Sicherheitsmittel ausbauen”, heißt es lobend in der Pressemiteilung der Assekurata.

      Signal Kranken bleibt „gut”
      Die Signal Krankenversicherung a.G. behielt ihr „gut” des Vorjahres-Ratings. Auch deren Sicherheit ist zwar „exzellent”. In den übrigen Teilqualitäten, die zur einer Note zusammengefasst werden, kam sie aber – vom Wachstum abgesehen – nicht über ein „gut” hinaus.

      Und die „Beitragsstabilität”, auf die Assekurata bei Krankenversicherungs-Unternehmen großes Gewicht legt, wurde nur mit „weitgehend gut” bewertet.

      Michael J. Glück
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 13:38:10
      Beitrag Nr. 150 ()
      @NETTI_II,

      vielen Dank für Deine Angaben zu Ratings, die andere Unternehmen in der Branche haben.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 15:36:51
      Beitrag Nr. 151 ()
      Ratings der Allianz:


      Rating
      Die Allianz wird von den international führenden unabhängigen Rating-Agenturen bewertet.


      Am 14. Oktober 2004 hat Standard & Poor`s (S&P) die langfristigen Ratings der Allianz AG und verschiedener operativer Einheiten mit "AA-" bestätigt. Darüber hinaus bestätigte die Ratingagentur die kurzfristigen Ratings der Allianz AG mit "A-1+". Der Ausblick blieb negativ.




      Solicited ratings assigned to Allianz



      Ratings S&P Moody`s A.M. Best


      Financial strength rating AA-/negative outlook
      (Bestätigt 14.10.2004) Aa3/stable outlook
      (20.08.2004) A+/negative outlook
      (Bestätigt 14.09.2004)



      Counterparty credit rating AA-/negative outlook
      (Bestätigt 14.10.2004) n.v. aa-**
      (14.09.2004)



      Senior unsecured debt rating* AA-
      (Bestätigt 03.12.2003) Aa3/stable outlook
      (Downgrade 25.07.2003) aa-/negative outlook (Bestätigt 14.09.2004)



      Subordinated debt rating* A
      (Bestätigt 03.12.2003) A2/stable outlook
      (Downgrade 25.07.2003) a+*** / a***



      Commercial paper rating* A-1+
      (Bestätigt 14.10.2004) Prime-1/
      stable outlook
      (Bestätigt 25.07.2003) n.g.




      *Für Anleihe-Emissionen bzw. sonstige Finanzverbindlichkeiten der Allianz AG sowie der Konzerngesellschaften Allianz Finance BV, Allianz Finance II BV und Allianz International Finance BV mit Garantie der Allianz AG.
      **Credit issuer rating
      ***In Abhängigkeit der `Terms & Conditions` der jeweiligen Anleihe.

      n.g. = nicht gerated
      n.v. = nicht verfügbar, d.h. diese Ratings werden von den entsprechenden Rating-Agenturen nicht vergeben.




      Financial Strength Rating

      Mittels des Financial Strength Ratings wird die Fähigkeit eines Versicherungsunternehmens bewertet, seinen laufenden Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern nachkommen zu können.


      Counterparty Credit Rating und Credit Issuer Rating

      Beim Counterparty Credit Rating (S&P) und beim Credit Issuer Rating (A.M. Best)handelt es sich um die generelle Beurteilung der Zahlungsfähigkeit und der Zahlungswilligkeit eines Schuldners hinsichtlich seiner finanziellen Verpflichtungen.


      Debt Ratings and Commercial Paper Ratings

      Die Debt und Commercial Paper Ratings dienen dazu, einzelne finanzielle Verpflichtungen, wie z.B. eine bestimmte Bond-Emission, zu bewerten.

      Innerhalb der einzelnen Ratingklassen werden noch Feinabstufungen vorgenommen. Bei Standard & Poor`s (S&P) und A.M. Best erfolgt dies durch Zusätze von "plus" oder "minus", bei Moody`s durch die Ziffern 1 bis 3.



      Ratings einzelner Allianz Konzerngesellschaften

      Ratings einzelner Allianz Konzerngesellschaften und ausführliche Definitionen der Rating-Kategorien finden Sie auf den Websites der Rating-Agenturen.
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 15:42:03
      Beitrag Nr. 152 ()
      Allianz und Zurich sind die beiden Hauptwettbewerber der GKA. Wie man sieht, sind Zurich und Allianz noch 2 oder 3 kleine Stufen besser gerated.

      Ratings Zurich Financial Services:


      Ratings
      The table below provides ratings of larger subsidiaries of Zurich Financial Services Group. Ratings of other subsidiaries are available at Zurich Financial Services, Investor Relations, upon request.

      Last update: May 23, 2005

      Financial strength rating S & P Moody`s A.M. Best Fitch
      Zurich Insurance Company A+/negative A2/positive A/stable A/positive
      Zurich Financial Services Group n.r. n.r. A/stable n.r.
      Zurich American Insurance Company A+/negative n.r. A/stable n.r.
      Zurich Insurance Ireland Ltd. A+/negative n.r. n.r. n.r.
      Zurich Specialties London Limited A/watch neg n.r. B++/negative n.r.
      Centre Reinsurance (US) Limited A+/negative A3/stable n.r. n.r.
      Zurich Australian Insurance Limited A/negative n.r. n.r. n.r.
      Deutscher Herold Lebensversicherungs-AG n.r. A2/positive n.r. n.r.

      Counterparty credit rating S & P Moody`s A.M. Best Fitch
      Zurich Insurance Company A+/negative n.r. n.r. n.r.
      Zurich Group Holding A-/negative n.r. n.r. n.r.

      Credit rating S & P Moody`s A.M. Best Fitch
      Zurich Finance (USA), Inc. (EMTN Programme)
      2.75 % CHF 500 million senior notes, due July 2006 A Baa1 n.r. n.r.
      3.5% CHF 300 million senior notes, due July 2008 A Baa1 n.r. n.r.
      4.5 % EUR 1 billion senior notes, due September 2014 A Baa1 n.r. A-
      5.75 % EUR 500 million subordinated notes, callable 2013, due October 2023 A- Baa2 A- BBB+
      4.5 % EUR 500 million subordinated notes, callable 2015, due 2025 A- Baa2 A- BBB+
      Zurich Finance (UK) plc. (EMTN Programme)
      6.625% GBP 450 million perpetual subordinated notes, callable 2022 A- Baa2 A- BBB+
      Zurich Holding Company of America
      8.376% USD 1 billion capital securities, due June 2037 n.r. Baa2 n.r. n.r.
      Zurich Financial Services (Jersey) Ltd
      7.125% EUR 300 million non-voting perpetual preference shares BBB Baa3 BBB+ n.r.

      n.r. = not rated
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 15:44:57
      Beitrag Nr. 153 ()
      Auch der 3. große Wettbewerber Talanx Gruppe hat noch ein um 1 kleine Stufe besseres rating seit kurzem.


      Ratings


      Mit Hilfe von Ratings werden Unternehmen neutral, zukunftsorientiert und umfassend hinsichtlich ihrer Erfolgs- und Risikofaktoren bewertet. Die Bewertung erfolgt anhand quantitativer Daten und qualitativer Werte. Damit Unternehmen weltweit verglichen werden können, wird nach internationalen Rating-Skalen bewertet.



      Die Talanx wird schon seit mehreren Jahren von der anerkannten Ratingagentur Standard & Poor`s überprüft und mit guten Noten bedacht:





      Financial Strength Rating



      Mit dem Financial Strength Rating wird die Fähigkeit eines Versicherungsunternehmens bewertet, seinen laufenden Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern nachkommen zu können. Hier finden Sie das Financial Strength Rating der Talanx-Erstversicherungsgruppe:





      Datum Bewertung Outlook

      30.06.2004 AA- stable

      22.03.2004 AA- negative





      Counterparty Credit Rating



      Beim Counterparty Credit Rating wird die Zahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit eines Schuldners in Bezug auf seine finanziellen Verpflichtungen beurteilt. Hier finden Sie das Counterparty Credit Rating der Talanx AG:





      Datum Bewertung Outlook

      27.05.2005 A stable

      30.06.2004 A- stable

      26.04.2004 A- negative
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 18:59:13
      Beitrag Nr. 154 ()
      @WächterDerMatrix, Beitrag Nr. 146:

      meine Aussage zum Chart von W+W war falsch. Ich habe dabei zwei Unternehmen verwechselt.

      Und jetzt werde ich die Aufforderung von Goldmine befolgen und in diesem Thread nicht mehr zu W+W posten.
      Avatar
      schrieb am 22.06.05 08:22:02
      Beitrag Nr. 155 ()
      Chef der Swiss Re Germany erwartet durch neue Kapitalregeln mehr Transparenz im Markt

      Versicherer bekommen mehr Spielraum für Rückversicherung

      Von Rita Lansch, Handelsblatt

      Die Rückversicherer bekommen mehr Druck von ihren Kunden. Denn die von der EU-Kommission für 2007 geplanten Eigenmittelvorschriften (Solvency II) zwingen die Kunden zu einem professionelleren Umgang mit ihren Risiken. Die Folge: „Die Erstversicherer kaufen in Zukunft nur noch das, was sie wirklich brauchen“, sagt Immo Querner, Finanzvorstand des Gerling-Konzerns.

      DÜSSELDORF. „Der Trend geht zu höheren Selbstbehalten“, das heißt zu geringeren Abgaben an die Rückversicherer, beobachtet auch Peter Weiler, Vorstand der R+V-Versicherung.

      Den führenden Rückversicherern wird dennoch nicht bange: „Wir begrüßen das sehr“, sagt Ludger Arnoldussen, Vorstandsvorsitzender der Swiss Re Germany AG, „das versachlicht die Beratung.“ Und das komme beiden Geschäftspartnern zugute, erläutert er im Gespräch mit dem Handelsblatt. Dahinter verbirgt sich seine Hoffnung, dass die Preise im Rückversicherungsmarkt langfristig stabiler werden, wenn der Kunde die Preisfindung besser nachvollziehen kann. Bisher gehen die Raten munter auf und ab, je nachdem, wie viel Kapazität gerade im Markt ist. Regelmäßig werden bei guten Preisen vor allem auf den Bermudas neue Rückversicherer gegründet, wodurch das Angebot rasch wachsen kann. Zurzeit sind die Raten noch relativ hoch, aber der Trend ist schon deutlich abgeflacht.

      Mit Solvency II zieht auf allen Ebenen mehr Professionalität in die Branche ein. Die europäischen Versicherungsaufseher drängen dabei auf eine risikoorientierte Kapitalausstattung, ähnlich dem Ansatz der Ratingagenturen. Bisher haben die Aufseher sich rein am Geschäftsvolumen orientiert (Solvency I). Das künftige Mindestkapital nach Solvency II bezieht erstmals auch die in den Kapitalanlagen der Versicherer steckenden Risiken in die Berechnung ein. Außerdem wird bei den Versicherungsrisiken genauer erfasst, was wirklich drin steckt. So soll künftig unterschieden werden, ob ein Versicherer nur private Haftpflichtpolicen vertreibt oder auch hoch riskante Pharma-Risiken abdeckt. Querner warnt: „Wer sich bis heute noch nicht intensiv mit den Risiken beschäftigt hat, wird es schwer haben, den technologischen Fortschritt zu nutzen, der durch Solvency II entsteht.“ Sprich: Nur wer seine Risikosituation gut kennt, kommt mit Solvency II gut klar.

      Zur Ermittlung des erforderlichen Kapitalbedarfs dürfen die Gesellschaften auf interne Modelle zurückgreifen oder ein Standardmodell verwenden. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft hat bereits eine Standard-Version entwickelt; die überarbeitete Variante kommt in der zweiten Jahreshälfte. Rückversicherungsschutz soll in jedem Fall als Ersatz für Kapital anerkannt werden. Offen ist bisher lediglich noch, in welchem Umfang. Bisher wird es zur Hälfte anerkannt. Experten erwarten künftig eine größere Akzeptanz

      .
      Die Rückversicherer wittern daher in Teilbereichen des Marktes auch zusätzliches Geschäft. Arnoldussen: „Rückversicherung ist oft die einzige Alternative, wenn kein Zugang zum Kapitalmarkt besteht.“ Das betrifft vor allem genossenschaftlich organisierte Versicherungsvereine sowie öffentlich-rechtliche Institute.

      Der Stand der Vorbereitungen auf die neue Aufsichtswelt ist in den jeweiligen Unternehmen unterschiedlich. Dementsprechend sind die Auswirkungen auf die Rückversicherer verschieden. Die kapitalmarktorientierten Gesellschaften sind am weitesten. Sie profitieren von der gewonnenen Transparenz entsprechend in den Verhandlungen mit den Rückversicherern. Früher war die Absicherung rein spartenbezogen, heute fließen die Korrelationen zwischen den Geschäftsfeldern und die Kapitalbindung in die Überlegungen mit ein.

      Arnoldussen ist sich bewusst, dass der Preis seiner Leistung künftig mit den Kapitalkosten der Kunden konkurriert. Diesen Wettbewerb scheut er nicht. Im Gegenteil: „Weil unser Portefeuille viel ausgeglichener ist, bindet es weniger Kapital.“ Außerdem hat die Swiss Re nach seiner Darstellung sehr günstige Kapitalkosten – Zahlen nennt er jedoch nicht. Die interne Anforderung für die Verzinsung des Eigenkapitals beträgt bei der Swiss Re 13 Prozent nach Steuern.
      HANDELSBLATT, Mittwoch, 22. Juni 2005, 07:48 Uhr

      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…
      Avatar
      schrieb am 22.06.05 10:23:46
      Beitrag Nr. 156 ()
      22.06.2005 - 08:47 Uhr
      Rückversicherer wollen Ertragsniveau stabil halten

      KÖLN (Dow Jones-VWD)--Die Rückversicherer wollen das aktuelle Preisniveau halten und stemmen sich gegen die in ihrer Branche üblichen Preiszyklen. Wie Wilhelm Zeller, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rückversicherung AG, am Montag in einer Diskussionsveranstaltung der Fachhochschule Köln sagte, wird sein Unternehmen bei einem Abschwung Marktanteilsverluste zu Gunsten der Ertragslage hinnehmen. Andere namhafte Teilnehmer äußerten sich ähnlich. Für die Industrie können sich aus der rigiden Ertragshaltung Deckungsnotstände ergeben.

      So berichtete Ralf Oelßner, Vorsitzender des Deutschen Versicherungs-Schutzverbandes, dass die Versicherer einige Risiken - etwa im Bereich des Produktrückrufs und der Managerhaftpflicht D&O - nicht mehr für versicherbar hielten. Hermann Jörissen, Vorstandsvorsitzender der Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG, sagte, dass angesichts des unsicheren Umfeldes und neuer Rahmenbedingungen Angst und Irritation bei den Marktteilnehmern herrsche. Er fürchte, dass die Politik einiger Rückversicherer auf den Einstieg in den Ausstieg abziele.

      Jörissen bemängelte, dass für Chemie und Pharma keine Kapazitäten von 5 Mrd oder 10 Mrd Euro mehr zusammenzubekommen seien. Ludger Arnoldussen, Vorstandsvorsitzender der Swiss Re Germany, nannte Pharma ein " hoch brisantes Risiko" . Dieser Branche könnten die Versicherer keine " Blankoschecks" ausstellen, wenn sie für die so genannten Blockbuster-Medikamente mit einem Umsatz von 9 Mrd oder 10 Mrd Euro nur Deckungsschutz bis zu 1 Mrd Euro einkaufe. " Wenn die Preise nicht stimmen, gibt es keine Kapazitäten für Pharma-Risiken" , sagte Zeller.

      Im Industrieversicherungsmarkt und damit bei Teilen der Rückversicherung ist immer wieder ein so genannter Schweinezyklus zu beobachten. Das heißt, bei hohen Preise kommt es zu Überkapazitäten, die über einen drastischen Preisverfall und, damit einhergehend, hohen Verlusten für die Unternehmen abgebaut werden. Die guten Phasen für die Rückversicherer dauerten dabei aber nie so lange, dass das hoch volatile Geschäft auch hohe Renditen erwirtschaftete. Aufgrund von hohen Verlusten beziehungsweise nicht ausreichender Rendite haben Unternehmen wie Gerling oder Gothaer das Rückversicherungsgeschäft eingestellt.

      Auch Arno Junke, Vorstandsmitglied der Kölnischen Rückversicherungs-Gesellschaft AG, betonte, dass nur profitables Geschäft gezeichnet werde; ebenso wie Hermann Geiger, Vorstandsmitglied GE Insurance Solutions. Zeller sagte, dass man sich zur Zeit in einer besonderen Situation befinde, weil der harte Markt nicht von Angebot und Nachfrage bestimmt werde, sondern von der rationalen Einsicht. Im Fokus stehe nun die Eigenkapitalrendite. Arnoldussen berichtete, dass die Swiss Re bis 2015 rund 30% ihrer Prämien im Wege der Securitization an den Kapitalmarkt bringen werde. Man verspricht sich davon günstigere Kapitalkosten.

      Die Ratingagentur A.M. Best hatte am Montag in einer anderen Branchenveranstaltung in Köln berichtet, dass bei der Vertragserneuerung für 2005 die Prämien für schadenfreie Sachversicherungspolice gesunken seien. Die Raten für Naturkatastrophen hätten sich in Deutschland um 5% reduziert. Auch in der Industrieversicherung seien die Preise bei wenig beanspruchten Verträgen zwischen 10% und 20% gefallen. Verlustreiche Branchen bewegten sich hingegen weiter auf hohem Prämienniveau.
      -Von Monika Lier, Dow Jones Newswires; +49 (0) 6196 405 395. unternehmen.de@dowjones.com
      (ENDE) Dow Jones Newswires/22.6.2005/lie/rib/rio
      Avatar
      schrieb am 22.06.05 16:35:57
      Beitrag Nr. 157 ()
      Die lesenswerte Einschätzung von S&P anläßlich des rating upgrades auf A- ist online auf der GKA website:

      www.gerling.com/de/images/Sachversicherungsgruppe/StandardAndPoors.pdf

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 12:29:50
      Beitrag Nr. 158 ()
      Der Q1-Bericht ist online:

      www.gerling.com/de/Images/Sachversicherungsgruppe/ZB_GKA_Q1_2005.pdf


      Die Zahlen aus Q1 kann man als excellent bezeichnen:

      EPS Q1 Anstieg von € 0,12 um 58,3% auf € 0,19.

      EK Anstieg auf € 4,01 pro Aktie.

      Die hohe Ergebnissteigerung ist teilweise auf den Verkauf von Anleihen zurückzuführen, hauptsächlich aber auf den stark erhöhten Selbstbehalt.

      Die Refinanzierung verbilligt sich nun weiter. Ab sofort hilft das A- rating, die Bruttobeiträge zu steigern und die Refi weiter zu verbessern.

      Ich erhöhe meine Gewinnschätzung 2005 auf € 0,60 und den fairen Wert auf > € 6,- bis € 8,-.

      Im Bericht von S&P gehen deren Analysten von einem günstigen Marktumfeld auch in 2006 aus.

      Die Verkaufsverhandlungen sollte das weiter begünstigen.

      Unabhängig davon hat man nun ein dem prime standard entsprechendes quartalsweises Berichtsformat. Der Aufstieg in den prime standard wird vorbereitet und angestrebt. Das heißt dann MDAX Aufnahme. Bei einem Kurs von € 6,- beträgt der aktuelle free float 472 Mio.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 28.06.05 10:25:35
      Beitrag Nr. 159 ()
      FTD von heute:

      Preiskampf drückt Einnahmen der Assekuranz
      Negative Trendwende in Auto- und Industrieversicherung · Trotzdem hohe Gewinne für 2005 erwartet · Verschärfte Konkurrenz
      Von Herbert Fromme, Berlin
      Die deutschen Versicherer
      rechnen für 2005 zum ersten
      Mal seit 2000 mit einem
      Rückgang der Prämieneinnahmen in
      der Schaden- und Unfallversicherung.
      Sie würden um 0,5 Prozent auf
      55,0 Mrd. € sinken, obwohl die Zahl
      der Verträge leicht um 0,3 Prozent auf
      273,4 Millionen steige, teilte der Gesamtverband
      der Deutschen Versicherungswirtschaft
      (GDV) gestern
      mit. „Wir könnten eine Trendwende
      sehen“, sagte Edmund Schwake, Leiter
      des Hauptausschusses Schadenund
      Unfallversicherung im GDV.
      Allerdings werde das Jahr 2005 wohl
      trotzdem vom Gewinn her das zweitbeste
      seit zehn Jahren werden, nur
      2004 sei besser gewesen. Schwake ist
      im Hauptberuf Vorstand der Finanzgruppe
      Wüstenrot & Württembergische
      in Stuttgart.
      Nach der Lebensversicherung mit
      70 Mrd. € Prämienvolumen ist das
      Schaden- und Unfallgeschäft im Volumen
      der zweitwichtigste Markt für
      die Branche, gemessen am Gewinn
      gar der wichtigste. Am Geschäft mit
      Autodeckungen, Hausratversicherungen,
      Haftpflicht- und Feuerpolicen
      verdient die Assekuranz glänzend.
      Nach einer Umfrage des GDV
      unter seinen Mitgliedern kommt das
      gewinnträchtige Geschäft nun allerdings
      aus zwei Sparten unter Druck.
      In der Autoversicherung erwarten
      die Versicherer einen Rückgang um
      zwei Prozent auf 22,0 Mrd. €: Dabei
      drücken die Preissenkungen vieler
      Versicherer auf die Prämieneinnahmen,
      zudem wachsen neue Kundenschichten
      in höhere Schadenfreiheitsrabatte.
      Negativ entwickelt sich
      auch die Industrie-Sachversicherung.
      Hier sehen die Unternehmen
      sogar ein Minus von sieben Prozent
      auf 3,9 Mrd. €.
      Gleichzeitig sinken die Schäden
      nicht weiter, anders als in den
      Vorjahren. „Wir erwarten leicht
      steigende Schadenzahlungen von
      0,5 Prozent“, sagte Schwake.
      Die Zahlen belegen, dass nach Jahren
      wachsender Gewinne der zunehmende
      Konkurrenzdruck vor allem
      in der Kfz- und Industrieversicherung
      zu fallenden Preisen führt. Allerdings
      hat die Branche dafür auch
      Luft: Das Preisniveau ist sehr hoch
      und die Schadenbelastung immer
      noch vergleichsweise niedrig.
      Die Branche erwartet für 2005
      einen technischen Gewinn in Schaden/
      Unfall von rund 4,4 Mrd. €, verglichen
      mit 5 Mrd. € im Vorjahr. Er
      wird aus den Beitragseinnahmen
      minus Schäden und Kosten berechnet.
      Dazu kommen erhebliche Kapitalerträge
      aus den Schadenrückstellungen,
      die vom GDV nie beziffert
      werden, aber ebenfalls Milliarden
      betragen dürften. Diese Gewinne erlauben
      Versicherern wie der Allianz,
      mit gezielten Preissenkungen die
      Angriffe auf ihren Marktanteil etwa
      in der Autoversicherung zurückzuschlagen
      – und immer noch gut zu
      verdienen. Von einem Preiskrieg will
      Schwake jedoch nichts wissen. „Der
      sähe anders aus“, sagte er. Allerdings
      wirkten sich die verkündeten Preissenkungen
      fast aller Versicherer erst
      2006 mit voller Wucht aus.
      Große Hoffnungen richtet die
      Branche auf eine mögliche neue
      Bundesregierung. Vor allem das Antidiskriminierungsgesetz
      der jetzigen
      Regierung liegt ihr schwer im
      Magen. „Das wird ja nun in dieser Legislaturperiode
      voraussichtlich nicht
      mehr verabschiedet“, sagte Schwake
      hoffnungsvoll. Danach dürfen die
      Versicherer nur dann unterschiedliche
      Tarife auf Grund von Merkmalen
      wie Geschlecht verlangen, wenn sie
      das statistisch belegen können. Dies
      könnte den „absurden Zwang“ erzeugen,
      dass Versicherer in Streitfragen
      ihre Kalkulationsgrundlagen offen
      legen müssten. Auch der kritisch
      beäugte Entwurf für ein neues Versicherungsvertragsgesetz
      wird von
      Rot-Grün nicht mehr eingebracht.
      In einem Punkt erwarten die Versicherer
      allerdings noch ein positives
      Zeichen von der jetzigen Regierung.
      Finanzminister Hans Eichel soll zustimmen,
      dass sich der Bund auch
      nach dem 31. Dezember 2005 mit bis
      zu 8 Mrd. € an möglichen Terrorschäden
      beteiligt, die über den Spezialversicherer
      Extremus abgedeckt
      werden. Schwake erwartet eine baldige
      positive Entscheidung. „Ohne
      die Unterstützung der Bundesrepublik
      Deutschland hat die Fortsetzung
      von Extremus keinen Sinn.“
      WWW.FTD.DE/VERSICHERUNGEN
      Avatar
      schrieb am 28.06.05 14:47:03
      Beitrag Nr. 160 ()
      Ich sehe GKA nicht bes. betroffen von den Aussagen aus dem Artikel in #159.

      Die Bruttobeiträge der GKA steigen und die Nettobeiträge steigen drastisch an.

      Heute gute Nachfrage zu 4,- (Kurse in FWB > 4,- generieren ein technisches Kaufsignal, Chart sieht jetzt schon konstruktiv aus). Offenbar haben mittlerweile doch einige Anleger den Q1-Bericht gelesen. Die zusätzlichen positiven Auswirkungen des A- ratings kommen ab Q3 dazu.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 28.06.05 16:02:35
      Beitrag Nr. 161 ()
      Also, ich sehe den Artikel auch nicht negativ; einerseits jammern Branchenverbände fast immer, andererseits haben wir bei GKA eine unternehmensspezifische Konjunktur; in Stuttgart wurden die 4 Euro geknackt.
      Avatar
      schrieb am 29.06.05 14:51:48
      Beitrag Nr. 162 ()
      An allen Börsen sind die Stücke ausgegangen nach größeren Umsätzen und Kursen um die Jahreshochs.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 29.06.05 14:56:30
      Beitrag Nr. 163 ()
      Der Auslöser der hohen Umsätze seit gestern ist wahrscheinlich der Bericht im "aktionär" der heute erschienen Ausgabe, wo ein Kursziel von 5,80 anvisiert wird, alles unter 4 € als Kaufkurse genannt werden.
      Es wird davon ausgegangen, dass bei einem erwarteten KGV von 9 für 2006 der Mehrheitsaktionär zum aktuellen Kurs nicht verkaufsbereit ist.
      Avatar
      schrieb am 01.07.05 21:39:37
      Beitrag Nr. 164 ()
      Aufstieg in die 1. Liga

      Nach der Ratingaufstufung ist Gerling wieder voll im Rennen


      Gerling profitiert von Übernahmegerüchten und bekommt zusätzlichen Rückenwind durch eine verbesserte Bonitätseinstufung von Standard and Poor`s.

      Von Florian Söllner

      Aufstieg. Der ab sofort von Gerling gesponserte 1. FC Köln hat den Sprung in die höchste Fußballliga geschafft. Und auch der Versicherungskonzern selbst spielt mit dem Ende Juni erlangten A-Minus-Rating wieder ganz oben mit. Mit der verbesserten Bonitäts-Einstufung durch Standard & Poor`s fällt für den Versicherungskonzern ab sofort ein deutlicher Wettbewerbsnachteil weg.Da bisher die Konkurrenz das schlechtere Rating (BBB+) beim Kundenfang als Argument gegen Gerling eingesetzt hatte, ist das Aufatmen der Gerling-Konzern Allgemeine (GKA) verständlich: "In Märkten wie Großbritannien und der Schweiz, in denen das Rating besonders wichtig ist, verbessert sich die Wettbewerbsposition der GKA deutlich", so der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Breuer. Besonders im Industrie-Versicherungs-Geschäft legen Kunden auf eine Bonität im A-Bereich großen Wert. Und von dem im Jahr 2004 erwirtschafteten Prämienvolumen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro entfielen immerhin zwei Drittel auf Industrieunternehmen.
      Starkes Wachstum

      Die Gründe für das neue Rating sind neben der hohen Eigenkapitalausstattung und einer "guten langfristigen Wettbewerbsposition" insbesondere die verbesserte Ergebnissituation. Nachdem bereits 2004 das Konzernjahresergebnis um 14 Prozent auf 92 Millionen Euro gesteigert wurde, geht die positive Entwicklung weiter: Dem Gesamtkonzern-Chef Björn Jansli zufolge sind auch für 2005 steigende Einnahmen zu erwarten.
      Übernahmefantasie


      Zudem sorgte Jansli Mitte Juni für ein Wiederauflodern der Übernahmefantasie: "Wir sind ein völlig normales Unternehmen, das sich mit völlig normalen Investoren unterhält". Gerüchten zufolge hat vor allem Cerberus Interesse an Gerling. Schon im April soll der US-Finanzinvestor einen Blick in die Bücher der Kölner geworfen haben. Offen ist, ob die Dach-Holding, die Gerling-Beteiligungs-GmbH, oder die Haupttochter, die GKA, direkt veräußert werden soll. Derzeit liegt die Marktkapitalisierung der GKA bei 865,4 Millionen Euro und damit lediglich in Höhe des Buchwertes. Das 2006er-KGV von 9 ist wohl keine Bewertung, zu welcher der Mehrheitsaktionär Rolf Gerling verkaufen wird. Das nun erhaltende A-Rating hat den Unternehmenswert der Gerling-Konzern Allgemeine AG noch einmal gesteigert und beweist, dass die vor drei Jahren durch eine verfehlte US-Expansion entstandene Krise ausgestanden ist. Nicht zu unterschätzen sind zudem die Übernahmegerüchte. Kurse unter vier Euro sind Kaufkurse.
      Gerling



      ISIN DE0008418922
      Kurs am 01.07.2005 4,10 €
      Empfehlungskurs 3,85 €
      Ziel 5,80 €
      Stopp 2,40 €
      KGV 06e 9
      Chance/Risiko 4/3



      Aus DER AKTIONÄR Ausgabe 27/05
      Avatar
      schrieb am 01.07.05 22:52:41
      Beitrag Nr. 165 ()


      Chart bis 30.6.05

      4,15/4,20 heute erstmal durch. 5,00 ist harter Widerstand. Wird der durchbrochen sind 5,80 Ziel. Aber eigentlich nur als Zwischenstopp zu 7,20 die dann erreicht werden könnten.



      Natürlich nur meine Meinung.
      Avatar
      schrieb am 02.07.05 16:36:34
      Beitrag Nr. 166 ()
      @goldmine: sie haben Post
      Avatar
      schrieb am 07.07.05 13:59:25
      Beitrag Nr. 167 ()
      Was ist denn das? 34.374 Stück zu 4,85. Irgendwas schief gelaufen?
      Avatar
      schrieb am 07.07.05 14:23:03
      Beitrag Nr. 168 ()
      einfach geil, ich habe mich gerade an Axa konzern erinnert gefühlt, als mir damals ein Irrer meine Stücke für 70 Euro abgekauft hat.

      Gerade hat einer meine Stücke für 4,85 gekauft und sie anschließend, in der gleichen Sekunde, zu 4 wieder rausgehauen. Dass nenne ich eine Fehlspekulation:laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.07.05 14:38:24
      Beitrag Nr. 169 ()
      @#168

      Tja, der wollte Dir halt was Gutes tun.:rolleyes::D

      Und wie steht´s mit dem Rückkauf?

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.07.05 14:49:09
      Beitrag Nr. 170 ()
      :mad: geschäft wurde gerade von der Stuttgarter Börse storniert.

      Werde mal anrufen warum.

      ansonsten hätte es um den Rückkauf nicht schlecht gestanden.Wollte ihn gerade eingeben, wurde aber vom system nicht akzeptiert. Da schaue ich in die Orderinfo und sehe das Storno.
      Schade bei Axa haben die das Geschäft stehen lassen
      Avatar
      schrieb am 07.07.05 17:11:52
      Beitrag Nr. 171 ()
      Und nochmal:

      17:03:35 - 149.801 Stück zu 5,30 Euro in Stuttgart :eek:

      Wieder Fake? Man könnte fast denken, hier sollen Kurse "geprintet" werden für einen Paketwechsel. Vorboten der Übernahme oder ist heute Karneval in Stuttgart?
      Avatar
      schrieb am 07.07.05 17:21:21
      Beitrag Nr. 172 ()
      du hast recht

      allerdings wurde auch dieser Trade wieder storniert und auf einen Kurs von 4,30 bei einem Umsatz von 1000 Stück korrigiert
      Avatar
      schrieb am 11.07.05 06:21:10
      Beitrag Nr. 173 ()
      hat jemand eine Vorstellung davon, ob Gerling als Erstversicherer beim Ergebnis auch von Schäden beeinflußt wird, die von amerikanischen Hurricans verursacht werden?
      Avatar
      schrieb am 13.07.05 16:38:29
      Beitrag Nr. 174 ()
      @#173
      Dort ist die GKA kaum vertreten.

      Auch die Anschläge in London betreffen GKA kaum.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 13.07.05 16:46:01
      Beitrag Nr. 175 ()
      von der WestLB gab`s heute eine Analyse zu Hannover Rück und Talanx. Dort wird Gerling als möglicher Kanditat für die Talanx genannt, die ihr Geschäft vor einem IPO noch etwas aufpäppeln muß.

      Ebenfalls genannt werden DBV Winterthur, R+V , AXA D, und Royal & Sun.

      Auf jeden Fall wird sich in der Branche einiges in nächster Zeit tun.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 13.07.05 17:09:02
      Beitrag Nr. 176 ()
      @#175

      AXA wird AXA kaum verkaufen

      R+V steht sicher auch nicht zum Verkauf

      DBV gibt es nur als Winterthur Gruppe - eine Nummer zu groß für Talanx

      Royal + Sun ist IMO etwas abwegig.

      Da bleiben wohl nur die GKA und GKL. Hier ließen sich Synergien realisieren, was man ja gut verkaufen könnte anläßlich eines IPO.

      Da Talanx darüber so lange brütet, wird es nun halt immer teurer.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 13.07.05 18:38:08
      Beitrag Nr. 177 ()
      @memyselfandi007, Beitrag Nr. 175:

      ist die Studie der WestLB frei zugänglich und wenn ja, wie?
      Avatar
      schrieb am 13.07.05 18:53:16
      Beitrag Nr. 178 ()
      #Hiberna,

      hab`s leider nur auf Papier, dass pdf ist schon über den Spam Filter rausgeworfen worden. Das Research ist glaube ich nur Institutionellen zugänglich. Ist aber nicht so super interessant.

      Die Empfehlung für HNR lautet "outperform"

      MMI
      Avatar
      schrieb am 13.07.05 18:56:57
      Beitrag Nr. 179 ()
      #175

      Goldmine, Deine Argumentation entspricht relativ genau der Studie mit einer Ausnahme:

      Talanx bringt Kapital in eine Banken-/Versicherungsgruppe ein (Raiffeisen) die wg. Finanzkonglomeratrichtlinie etwas Probleme mit den Kapitalanforderungen haben. Gerling wäre in dem Szenario dann nur die 2. beste Option.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 10:44:25
      Beitrag Nr. 180 ()
      News vom 19.07.2005 16:22

      Allianz sieht weiter harten Wettbewerb bei Firmenversicherungen
      MÜNCHEN (Dow Jones)--Im Geschäft mit der Versicherung von Firmenkunden sieht sich die Allianz Versicherungs-AG, München, mit einem unverändert schwierigen Marktumfeld konfrontiert. "Das Geschäft bleibt schwierig. Wir stehen im Wettbewerb mit vielen Anbietern", sagte Vorstandsmitglied Walter Tesarczyk in einem am Dienstag veröffentlichten Gespräch mit "Allianz.com News". Die gewerbliche Sachversicherung bereite dem Markt weiterhin Sorge, weil gerade im kleinen und mittleren Firmenkundengeschäft das Beitragsniveau "oft sehr problematisch" sei. Bei der Allianz stehe dementsprechend nicht der Kampf um Marktanteile im Vordergrund. Vielmehr strebe man ein ertragreiches Wachstum an. Wachstumschancen sieht Tesarczyk zukünftig in der Sachversicherung von erneuerbaren Energieanlagen, bei der Managerhaftung sowie bei der Versicherung von von Vermögensschaden-Risiken. - Von Mathias Schmidt, Dow Jones Newswires; +49 (0)89 5521 4030, mathias.schmidt@dowjones.com DJG/mas/mim

      http://finanzen.tiscali.de/tiscali/news.htm?u=0&k=0&id=23880…
      Avatar
      schrieb am 21.07.05 18:00:31
      Beitrag Nr. 181 ()
      der Makler bringt mich noch um meinen
      Verstand. Ich denke der ist voll auf Drogen. Hier hilft nicht mal die dauernde Beschwerde bei der Handelsüberwachung.
      Avatar
      schrieb am 21.07.05 19:04:49
      Beitrag Nr. 182 ()
      @NETTI_II, Beitrag Nr. 181:

      was hat es für Probleme gegeben?

      Meinst Du den hohen Umsatz zum hohen Kurs von 4.97 von heute um 16.04 Uhr?
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 09:56:25
      Beitrag Nr. 183 ()
      genau, das ist mir mit einer relativ großen Stückzahl, bei der ich ein hohes Verkaufslimit habe, schon 3 mal passiert.

      Meine Stücke werden verkauft, aus dem Depot ausgebucht und nach einigen Stunden wird das Geschäft storniert und mir die Stücke wieder ins Depot gebucht.

      Habe mich bei der Handesüberwachung insbesondere deswegen beschwert (mir ist schon klar, dass das kein reguläres Geschäft sein kann), weil ich über die Stücke bis zur Rückbuchung nicht verfügen kann, und es doch um einige Stücke geht.
      Avatar
      schrieb am 08.08.05 12:21:36
      Beitrag Nr. 184 ()
      Nette Amplitude heute:

      3,41 / 3,95

      Die Aktie ist für bestens-Verkäufe nicht geeignet.

      Lieber mal den Q2-Bericht abwarten, der wohl im September kommt.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 08.08.05 13:49:25
      Beitrag Nr. 185 ()
      genaugenommen am 12.09.
      Avatar
      schrieb am 08.08.05 14:47:08
      Beitrag Nr. 186 ()
      @#185

      Quelle?

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 08.08.05 16:56:34
      Beitrag Nr. 187 ()
      @goldmine

      die Info habe ich von Frau Reich, tätig im Investor Relations / Corporate Finance Bereich bei GKA
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 09:51:21
      Beitrag Nr. 188 ()
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 10:11:06
      Beitrag Nr. 189 ()
      Ja dann warten wir´s einfach mal ab.

      Die GKA ist ja zunächst nur indirekt betroffen.

      Habe keine Eile hier etwas zu unternehmen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 09:23:12
      Beitrag Nr. 190 ()
      „Gerling soll gestärkt werden“
      KÖLN. Offiziell gibt man sich noch einsilbig „Es gab und gibt Gespräche“, sagt ein Gerling-Sprecher. Und bei dem amerikanischen Finanzinvestor Cerberus heißt es: Kein Kommentar. Doch dass mit dem Kölner Traditionsversicherer bald erstmals ein deutsches Branchenunternehmen in die Hände eines ausländischen Beteiligungsunternehmens fällt, scheint so gut wie sicher. Die Unternehmensbewertung sei abgeschlossen, zitieren Medien mit den Verhandlungen vertraute Personen. Recht kurzfristig, also in den nächsten Wochen, werde endgültig entschieden.
      Dass Gründerenkel Rolf Gerling, der seit Mai 2003 mit 94 Prozent fast Alleineigentümer der Konzernholding ist, das Unternehmen verkaufen will, steht schon seit längerem fest. Insbesondere das wachsende Industrieversicherungsgeschäft erfordert weiteres Kapital, dass er nicht beisteuern kann. Im vergangenen Juni hatte das Unternehmen erstmals überhaupt Gespräche mit möglichen Investoren bestätigt - und schnell wurde über Namen wie Cerberus oder den Versicherer Talanx spekuliert. Gerling-Chef kommentierte den möglichen Einstieg eines US-Finanzinvestors mit Blick auf die von SPD-Chef Franz Müntefering angestoßene Kapitalismus-Debatte lediglich mit dem Satz: „Ich habe keine Heuschreckenphobie“. Zuletzt sollen sich dutzende von Cerberus-Beratern in der Kölner Konzernzentrale aufgehalten haben, um die Gerling-Bücher zu durchforsten.

      Doch was bedeutet ein Verkauf des 101 Jahre alten Traditionsunternehmens, dass 2001 in eine existenzielle Krise geraten war, für Gerling? „Nach meinem Eindruck wäre das eine Chance für da Unternehmen“, sagt Professor Oskar Goecke, Direktor des Instituts für Versicherungswesen an der Fachhochschule Köln. Das Problem des Versicherers sei zuletzt die zu dünne Eigenkapitaldecke gewesen. Mit dem frischen Kapital von Cerberus könne Gerling „besser expandieren und Positionen ausbauen“. Eine Zerschlagung etwa in die Sparten Lebensversicherung und Sachversicherung hält Goecke für unwahrscheinlich. Immerhin habe das Unternehmen trotz aller Probleme in den vergangenen Jahren noch einen „hervorragenden Namen“. Und diesen zerstöre man durch einen Teilverkauf, was auch für einen Investor nicht lukrativ wäre. „Gerling soll erhalten und gestärkt werden“, glaubt Goecke. Cerberus könnte auf einen Weiterverkauf nach etwa zehn Jahren zu einem höheren Preis setzen. Angeblich wollen die Amerikaner für Gerling rund eine Milliarde Euro zahlen.

      http://www.rundschau-online.de/kr/KrCachedContentServer?ksAr…
      Avatar
      schrieb am 16.08.05 18:56:36
      Beitrag Nr. 191 ()
      Wie ist denn das Angebot von 1Mrd. durch Cerberus zu beurteilen ?

      Das Angebot gilt ja für die Gerling Holding, wir betrachten ja den Konzern

      Die MK des Gerling Konzerns beträgt lt. comdirekt derzeit 892 Mio EUR...

      ist das Kursziel von 6 EUR, welches hier anfänglich geäußert wurde, noch haltbar ?

      Es ist z.B. die Rede von hohen Pensionslasten die ja schon zu erheblichen Wertminderungen führen könnten
      Avatar
      schrieb am 16.08.05 20:17:44
      Beitrag Nr. 192 ()
      @donaldzocker

      Bitte in diesem Forum Posting #103 u. nachfolgende ansehen. Dort wird´s anschaulich u. teilweise mit Zahlen erklärt.


      Zusammenfassung:

      Angebot gilt für Holding.

      Diese hat Pensionslasten u. zusätzliche Risiken (Rückversicherung), welche dem Angebotspreis zu addieren sind.

      Abzuziehen wäre aber noch die werthaltige Lebensversicherung, welche vollständig von der Holding gehalten wird.

      Außerdem gehören der Holding nur ca. 2/3 der börsennotierten GKA, von welcher Du hier redest. Macht das Angebot also noch lukrativer.


      Hilfreich zur Findung eines Kurszieles?
      Avatar
      schrieb am 16.08.05 20:32:46
      Beitrag Nr. 193 ()
      Welches Angebot eigentlich? Bislang ist mir nicht bekannt, daß eine Angebotsunterlage veröffentlicht wurde.

      Wir spekulieren nur aufgrund von Finanznachrichten, daß es ein Angebot von Cerberus in Höhe dieser Summe für die Holding geben könnte.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 11:19:15
      Beitrag Nr. 194 ()
      Best Affirms Gerling, U.S. Sub Ratings
      August 18, 2005

      A.M. Best Co. announced that it has affirmed the financial strength rating of "A-" (Excellent) of Germany`s Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft (GKA) and its U.S. subsidiary, the New York-based Gerling America Insurance Company (GAIC). Best also affirmed the issuer credit rating (ICR) of "a-" of GKA and the debt rating of "bbb" of the 250 million euro ($307 million) fixed-to-floating-rate subordinated notes issued by GKA and assigned an ICR of "a-" to GAIC. The outlook on all ratings remains stable.

      "The rating of GKA reflects its strong risk-adjusted capitalisation, sufficient earnings level and maintenance of a strong business profile as an industrial insurer in Germany despite the uncertainty surrounding GKA`s future ownership," said Best.

      Expanding on its analysis, Best said it "expects GKA`s risk-adjusted capitalisation to remain strong as higher capital requirements from the planned increase in net retention (to approximately 78 percent from 57.5 percent in 2004) are alleviated by retained earnings. Through normal run-off as well as commutations and other transactions, the net exposure to the former group reinsurer GLOBAL Re has been significantly reduced but is still high and not expected to change materially in 2006 and 2007."

      Best also indicated that it "expects GKA`s net income to be sufficient to support the current rating despite an anticipated decline from 92 million euros [$113 million) in 2004 to approximately 70 million euros ($86 million) in 2005 (which translates into a return on premium of approximately 6 percent). The deterioration will be largely driven by higher catastrophe claims frequency as well as rate cuts in the property and liability businesses, resulting in an approximately 3 percent increase in the combined ratio to 98 percent."

      Best notes that GKA is "one of the three leading industrial insurers in Germany," and it expects that the company will maintain that "strong business position." Best also said GKA "is likely to regain business previously lost due to the difficult financial situation relating to the Gerling group in 2001-2003. Consequently, gross premium income is expected to increase by approximately 6 percent to 2.5 billion euros ($ 3.1 billion) in 2005, mainly driven by strong new business in industrial property largely from the United Kingdom.

      "While A.M. Best believes that the future ownership of GKA remains uncertain, it does not expect this to have a negative impact on GKA`s short-term prospective business profile," the report concluded.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 12:11:14
      Beitrag Nr. 195 ()
      laut der aktuellen wiwo soll gerling nächste woche die verträge mit cerberus über den verkauf der holding unterschreiben, kaufpreis etwas mehr als eine mill. euro, cerberus übernimmt pensionslasten und schulden, darlehen für die übernahme zahlt cerberus selbst.

      mal sehen, wie es dann mit der gka weitergeht ...

      gruß
      myschkin
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 13:24:13
      Beitrag Nr. 196 ()
      Ein Ergebnis von 0,31 eps, wie von A.M. Best Co. für 2005 prognostiziert, wäre wirklich etwas enttäuschend. Insbesondere, weil nach dem 1. Quartal!! bereit 0,19 eingefahren wurden.

      Warten wir die Zahlen in der 37. KW ab. Dann ist Gerling entweder ein klarer Kauf, oder nur noch eine Halteposition
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 12:32:20
      Beitrag Nr. 197 ()
      Neben der operativen Entwicklung von GKA dürfte der Kaufpreis für Gerling Konzern Vers.-Bet AG (GKB) interessant sein.

      Sofern Cerberus oder ein anderer Käufer 1.000 Mio zahlt, ergäbe sich folgende Rechnung:

      Kaufpreis 100% GKB 1.000
      Pensionslasten GKB 800
      so. Vermögen / so. Gesellschaften GKB - Risiko GR 0
      100% GKL grobe Schätzung 500

      Rest 1.300 für 65% an GKA oder 146 Mio Aktien macht € 8,90 pro GKA Aktie. GKA ist zu GKL die deutlich größere und profitablere Ges. und damit das eigentliche Akquisitionsziel von Cerberus (oder Talanx oder Zurich F.S.).

      30% der GKA halten Industriekunden 5% free float. Die 30% sollen bis 2007 für eine Börseneinführung in den amtlichen Handel vorbereitet werden. Damit wäre GKA ein MDAX Kandidat. Hier hätte Cerberus ggf. andere und längerfristige Pläne mit GKA / GKB, die ein Abfindungsangebot erforderlich machen, das jedoch nicht verpflichtend ist.

      Folgende Fragen stellen sich:

      1. Erfolgt der Verkauf der GKB zu einem Preis von 1 Mrd.?
      2. Wie ist die operative Entwicklung der GKA?
      3. Nach 1. - folgt ein Abfindungsangebot?

      In jedem Fall muß GKA ihre Berichterstattung an die Anforderungen des Prime Standard ausrichten, damit die Verpflichtungen aus der KE 2003 geg. den Kunden / Aktionären erfüllt werden können. Hiervon profitiert der free float in jedem Falle durch mehr Transparenz, die mögliche Aufnahme der Dividendenzahlung, die lt. Vorstand ausdrücklich angestrebt wird und die absehbare Verbreiterung des free float / GKA als Publikumswert mit MDAX Phantasie.

      Aktuell orientiert sich der Aktienkurs offensichtlich ausschließlich an der Gewinnschätzung von AM Best von € 0,31 für 2005. Sollte diese übertroffen werden, stünde eine weitere Verbesserung des ratings an.

      Es bleibt die Frage, ob obige Rechnung aufgeht und Cerberus neben einer hohen Bewertung für die zuletzt wachstumsstarke GKL (KGV weit über 20) einen Preis von € 8,90 pro GKA Aktie zahlt.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 19:29:15
      Beitrag Nr. 198 ()
      @goldmine

      Stelle doch bitte noch mal dar, wie Du zu Deiner Prognose von 0,60 EUR/Aktie für 2005 gelangst. Der Abstand zur Prognose von A.M. Best beträgt ja fast 100%.

      Mit dem Anstieg der Neuschäden in Q1 hat möglicherweise nur eine Rückkehr zu statistischen Mittelwerten stattgefunden, die sich in 2005 fortsetzen könnte. Der in dieser Beziehung außergewöhnlich gute Verlauf 2004 dürfte in Zukunft einen Ausgleichseffekt zur Folge haben.

      In der bisherigen Diskussion fand ich den deutlichen Anstieg der Nettoerträge aus Kapitalanlagen kaum gebührend berücksichtigt. Es ist ja nicht nur der Großteil der Ergebnisverbesserung hierauf zurückzuführen, sondern möglicherweise fehlen die Erträge in den Folgequarten, da höchstwahrscheinlich die Verkäufe der Zinstitel vorgezogen wurden.
      Avatar
      schrieb am 30.08.05 11:06:20
      Beitrag Nr. 199 ()
      Top Ten Louisiana Homeowners Insurers by Market Share Name/Percent Market Share

      1. State Farm Mutual Group 34.7

      2. Allstate Insurance Co Group 20.8

      3. Louisiana Farm Bureau Mutual Ins. Co. 6.0

      4. Farmers Insurance Group 4.1

      5. St Paul Travelers Companies 3.9

      6. Liberty Mutual Group 3.9

      7. USAA Group 3.4

      8. American International Group 2.4

      9. American National Property & Casualty Co. & Affiliates 2.3

      10. Hanover Insurance Co. Group 2.0

      Source: National Underwriter Insurance Data Services



      Top Ten Louisiana Commercial Property Insurers by Market Share Name/Percent Market Share

      1. St Paul Travelers Companies 13.5

      2. State Farm Mutual Group 12.9

      3. Zurich Insurance Co Group 10.6

      4. Allstate Insurance Co Group 6.1

      5. Hanover Insurance Co Group 5.8

      6. Liberty Mutual Group 5.4

      7. CNA Financial Corporation 4.9

      8. Church Mutual Insurance Co 3.5

      9. Firemans Fund Insurance Group 3.5

      10. Guideone Mutual Group 3.3

      Source: National Underwriter Insurance Data Services. © Reuters 2005. All Rights Reserved
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 18:11:59
      Beitrag Nr. 200 ()
      [posting]17.713.292 von goldmine am 29.08.05 12:32:20[/posting]goldmine,

      ich verstehe nicht ganz, warum Du die stillen Lasten dem Paketkaufpreis zuschlägst; m.E. würden dies cash-unwirksam auf den Erwerber übergehen, so dass für 100% an GKL und 65% an GKA ein Cash-Kaufpreis von 1 Mrd. (oder etwas mehr) übrigt bleibt. Damit liegt ein möglicher Übernahmepreis für GKA eher bei 4-5 Euro je Aktie.

      M.E. würde sich daran auch nichts ändern, wenn die stillen Lasten auf die Töchter verlagert würden.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 21:07:51
      Beitrag Nr. 201 ()
      @KleinerMann

      ich sehe das genauso. Nach den bisherigen Preisvorstellungen wird der Preis bei 1,1 Milliarden liegen. Die GKA wird als Mindestpreis das EK haben. Jansli hat sowas schonmal angedeutet. Das bewegt sich bei etwas über 4 € pro Aktie. Der GKA Anteil von Gerling wird also zwischen 580 und 700 Mio kosten. Der Rest auf die 1,1 würde dann auch für die Leben ungefähr passen.

      Habe gerade heute mit einem Mitarbeiter gesprochen. Nach letzter hausmail von Gerling an seine Mitarbeiter, war der Abschluss der Verhandlungen für letzte Woche anvisiert. Bei so einem komplizierten Vertragswerk, insbesondere wegen den Pensionsverpflichtungen und den sonstigen Risiken des Versicherungsgeschäfts wundert mich die weitere Verzögerung aber auch nicht. Den meisten Mitarbeitern wäre Talanx übrigens lieber. Die Absichten von Cerberus sind nach wie vor unklar.
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 08:09:22
      Beitrag Nr. 202 ()
      für mich ergibt es Sinn, die stillen Lasten draufzuschlagen, um eine Schätzung des Wertes der GKA zu erhalten.

      Wenn es zum Beispiel die stille Last aus dem Rückversicherungsgeschäft nicht gäbe, dann wäre ein Erwerber der Gerling-Gruppe bereit, für die beiden Geschäftsbereiche Leben und Sachversicherung einen höheren Kaufpreis hinzulegen.

      Den Sachverhalt der Pensionen kenne ich nicht gut genug, um dazu eine Aussage machen zu können.
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 08:10:38
      Beitrag Nr. 203 ()
      Talanx Börsengang steht vor 2006 nicht auf der Agenda
      Frankfurt/Main - Ein Börsengang von Deutschlands drittgrößtem Versicherungskonzern Talanx steht nach Worten von Finanzchef Herbert Haas vor 2006 praktisch nicht auf der Agenda.

      Unumstößliche Voraussetzung für eine Notierung sei, daß Talanx über einen Zukauf zuvor sein Geschäftsmodell unabhängiger von der Entwicklung der Rückversicherungs-Tochter Hannover Rück gestalte, sagte Haas am Mittwoch in Frankfurt. "Das ist eine Conditio sine qua non. Ich kann mir nicht vorstellen, daß wir innerhalb der nächsten vier Wochen eine Übernahme verkünden." Auch die Chance, bis Ende 2005 zu einem Abschluß zu kommen, sei "nicht mehr zu groß". Talanx sehe sich zudem nicht unter Zugzwang, was Zukäufe anbelangt: "Das kann uns in einem halben Jahr gelingen, das kann uns in fünf Jahren gelingen."

      Talanx hatte stets erklärt, ab frühestens 2005 für ein Initial Public Offering (IPO) bereit zu sein. 2004 hatte der Konzern vor Steuern und Zinsen einen Gewinn (Ebit) von 960 Millionen Euro verbucht, davon entfielen mehr als drei Fünftel auf das Rückversicherungsgeschäft. Dieser Wert solle durch eine Akquisition auf 25 bis 30 Prozent sinken, sagte Haas. Den Verkauf von Anteilen der Hannover Rück, an der Talanx nach wie vor mit 51,2 Prozent beteiligt ist, schloß er aus: "Das ist keine Option."

      Zu konkreten Übernahmezielen äußerte sich der Finanzchef ebenso wenig wie zu Spekulationen, der Konzern habe ein Interesse an Teilen des Versicherers Gerling gehabt. "Wir drehen jeden Stein um", sagte Haas lediglich. "Und wir haben alle Investmentbanker der Welt darauf angesetzt."

      Hinsichtlich des Ausblicks für 2005 gab sich Haas wegen der jüngsten Schäden durch den Hurrikan "Katrina" sowie möglicher Belastungen durch Währungsschwankungen etwas vorsichtiger. "Ob wir die zehn Prozent beim Prämienwachstum erreichen? - Ich würde sagen ein hohes einstelliges Wachstum auf alle Fälle." rtr

      Artikel erschienen am Do, 1. September 2005

      http://www.welt.de/data/2005/09/01/768547.html
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 10:47:56
      Beitrag Nr. 204 ()
      @hiberna, @goldmine:
      Beim Verkauf der Ruhrgas Industries an CVC wurde der Verkaufspreis inkl. Nettoschulden und Rückstellungen veröffentlicht:

      "16.06.2005

      E.ON verkauft Ruhrgas Industries für 1,5 Mrd EUR an CVC Capital Partners

      E.ON verkauft die Ruhrgas Industries GmbH für rund 1,5 Mrd EUR an das europäische Beteiligungsunternehmen CVC Capital Partners. Davon entfallen knapp 1,2 Mrd EUR auf den Erwerb des Eigenkapitals und rund 0,3 Mrd EUR auf die vom Käufer zu übernehmenden Nettofinanzschulden und Rückstellungen. "


      In einem Preis von z.B. 1,1 Milliarden können aber die Pensionsverpflichtungen nicht dabei sein.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 22:28:06
      Beitrag Nr. 205 ()
      Hallo Goldmine, würde gerne noch mal Deine Meinung zu den hier geäußerten Punkten hören. :)
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 10:18:57
      Beitrag Nr. 206 ()
      @S.hans

      Da uns wesentliche Details eines möglichen Kaufvertrags von Cerberus für die Holding fehlen und dazu erhebliche Unsicherheiten bestehen, bringen weitere Vermutungen nichts.

      Ob die AM Best Einschätzung eines starken Ertragsabschwungs 2005 zu 2003 und 2004, Q1/2005 richtig ist, werden wir nach den Q2 Zahlen besser einschätzen können. Bis dahin warte ich einfach mal ab. Ein Einbruch der Ergebnisse aus der Kapitalanlage deutlich unter die 3,8% Durchschnittsertrag aus 2004 scheint mir allerdings nicht unbedingt vorgegeben.

      Der von AM Best erwartete Anstieg des Selbstbehalts ist sogar größer als von mir vermutet und sollte doch positive Ergebnisauswirkungen haben.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 11:43:33
      Beitrag Nr. 207 ()
      Ein paar Anmerkungen von meiner Seite:

      Der Anstieg der realisierten Gewinne aus festverzinslichen Papieren und das deshalb überproportional hohe Ergebnis aus kapitalanlagen sollte bei einer Jahresprognose entsprechend gekürzt werden.

      Zudem war die Erhöhung der Nettoquote zumindest im ersten Quartal ein ziemlicher Bumerang.

      Meine Ergebnisschätzung:

      Bei einem Kapitalanlagenbestand von ca. 4 Mrd. € (davon rund 1/3 Bankguthaben !!!!!) dürfte nicht viel mehr als 4% Rendite für den Rest vom Jahr rauskommen. Das meiste Pulver ist also schon verschossen.

      Wären also rund 190 Mio. Kapitalanlageergebnis.

      Für die Versicherungstechnik bei einem Drittel höherer Nettobeträge (1.665 Mio.) und sagen wir mal 99% Combined Ratio wären das 17 Mio. VT Ergebnis.

      Macht 190 Mio + 17 Mio. vor Steuern oder ca. 139 Mio. nach Steuern bzw. 145/224,8 = 0,62 € Ergebnis pro Aktie.


      Zur Bewertungsfrage:

      Woher kommen eigentlich die 800 Mio. für die Pensionen ? Im GB der Gerling Beteiligungs GmbH sind nur 300 Mio. Forderung an die Mutter aufgeführt ??

      Von daher rechne ich mal mit den 300 Mio. € weiter.

      Wenn Cerberus 1 Mrd Kaufpreis bezahlt und stille Lasten mit übernimmt, dann muß die Aufspaltung und der Verkauf der Einzelteile mind. 1 Mrd. € + die stillen Lasten bringen.


      Aus Sicht von Cerberus könnte die Rechnung so aussehen:

      Kaufpreis: 1 Mrd. + 300 Mio. Pensionslasten

      -Wert GKL: 40% der Prämie oder 1.9 Mrd. € x 0,4 = 760 Mio. €. Aus meiner Sicht das Filetstück, v.a. wg. der betr. Altersversorgung

      -Wert Gerling G&A: schwierig, würde ich aber ungef. auf 100 Mio. € schätzen (Ergebnis immerhin knapp 20 Mio nach Steuern in 2004)

      -Bleiben: Mindestens 440 Mio. € für 65% GKA oder mind. 3 € pro Aktie zum Break even. Damit ist natürlich noch nichts verdient.

      Bei 50% Kreditfinanzierung und 3 Jahre Haltedauer bräuchte Cerberus ganz grob rund 400 Mio. Gesamtgewinn um 30% p.a. zu verdienen. Das wäre dann bei einem Kurs von knapp 6 € pro GKA Aktie erreicht, was aus meiner Sicht ein realistisches Kursziel bei weiterer operativer Verbesserung des Geschäfts darstellt.

      Zu Adjustieren wären evtl. uneinbringliche Forderungen an die alte Gerling Rück.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 12:07:41
      Beitrag Nr. 208 ()
      kleine Korrektur:

      Macht 190 Mio + 17 Mio. vor Steuern oder ca. 139 Mio. nach Steuern bzw. 139/224,8 = 0,62 € Ergebnis pro Aktie.
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 21:52:00
      Beitrag Nr. 209 ()
      neben Übernahmeabsichten bei Gerling werden Cerberus solche auch bei der Kunststoffsparte von Gea nachgesagt, wie in einem Artikel in der Financial Times Deutschland unter http://www.ftd.de/ub/fi/21247.html nachzulesen ist.
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 15:05:46
      Beitrag Nr. 210 ()
      Der Zwischenbericht ist da

      Ergebnis 1.HJ: 0,34:)
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 16:19:57
      Beitrag Nr. 211 ()
      [posting]17.828.758 von NETTI_II am 08.09.05 15:05:46[/posting]Woher stammen die Informationen und wo ist der Bericht veröffentlicht?
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 16:23:29
      Beitrag Nr. 212 ()
      http://www.gerling.com/de/Images/Sachversicherungsgruppe/ZB_…


      Die erfreuliche Entwicklung der GKA setzt sich fort.

      EK € 4,20
      EPS H1 € 0,34
      Bruttobeiträge +6,8%
      Selbstbehalt nun 76,9% deutlich angestiegen

      Meine Ergebnisschätzung 2005 von € 0,58 behalte ich bei. Auch die Aussichten bleiben günstig.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 16:24:40
      Beitrag Nr. 213 ()
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 17:24:29
      Beitrag Nr. 214 ()
      beim Halbjahresergebnis hat sich die Rating-Verbesserung noch nicht ausgewirkt.

      Die unterstützende Wirkung aus der Rating-Verbesserung tritt erst ab dem zweiten Halbjahr ein.
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 17:55:37
      Beitrag Nr. 215 ()
      Interessant ist auch die auf 36,6% erhöhte Steuerquote im H1.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 18:51:03
      Beitrag Nr. 216 ()
      ich habe Probleme damit, das Versicherungsgeschäft zu verstehen, weil ich kein Branchenexperte bin.

      Mich würde mal interessieren,inwieweit es bei Gerling mit der jetzigen Kapitalausstattung noch Freiraum gibt, zusätzliches Versicherungsgeschäft zu zeichnen. Es wird davon gesprochen, daß in der Vergangenheit ratingsensitives Geschäft in Großbritannien und in der Schweiz verloren gegangen ist.

      Hat Gerling mit dem jetzigen Eigenkapital noch Kapazität, um nach der Rating-Verbesserung Marktanteile in Großbritannien und in der Schweiz zurückzugewinnen oder kann mit der Rating-Verbesserung nur eine Verbesserung der Rendite bei bestehendem Versicherungsvolumen erreicht werden?

      Es wird doch wahrscheinlich vom Eigenkapital her gesehen irgendeine Grenze geben für den Umfang an Versicherungsgeschäft, das von Gerling gezeichnet werden kann.
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 19:58:17
      Beitrag Nr. 217 ()
      Sieht auf den ersten Blick nicht schlecht aus.

      Was mir nicht so gefällt: Gesamtergebnis vor Steuern ist insgesamt niedriger als das Kapitalanlageergebnis. D.h. trotz einer ausgewiesenen Netto-Combined Ratio von 99% wurde unterm Strich im Versicherungsbereich Minus gemacht. In einem Halbjahresbericht kann man da leider nicht rausfinden, woher das kommt.

      Ansonsten aber durchaus in Ordnung.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 21:40:36
      Beitrag Nr. 218 ()
      @memyselfandi007, Beitrag Nr. 217:

      D.h. trotz einer ausgewiesenen Netto-Combined Ratio von 99% wurde unterm Strich im Versicherungsbereich Minus gemacht.

      weißt Du, ob die Ergebnisqualität beim Wettbewerb besser ist, d.h., ob die Konkurrenten auch im Versicherungsbereich Minus machen und ihren Gewinn nur aus den Kapitalanlagen erzielen?
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 09:59:05
      Beitrag Nr. 219 ()
      @Hiberna,

      Marktführer Allianz liegt derzeit in Deutschland ungef. bei 90% Combined Ratio, d.h. der Gewinn allein aus dem Versicherungsbereich beträgt 10% der Nettoprämie. Der Gewinn aus Kapitalanlagen kommt dann oben drauf.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 11:05:31
      Beitrag Nr. 220 ()
      @memyselfandi007, Beitrag Nr. 219:

      vielen Dank für Deine Beantwortung meiner Frage.

      Kennst Du die Gründe für die wesentlich niedrigere Rendite im Versicherungsbereich der GKA verglichen mit der Allianz im ersten Halbjahr 2005? Siehst Du eine Perspektive dafür, daß Gerling seine Rendite im Versicherungsbereich wesentlich verbesseren kann in Richtung der Allianz-Rendite?

      Vielleicht hat Gerling in der Vergangenheit aufgrund des schlechteren Ratings Geschäft gezeichnet, an welchem die Allianz nicht interessiert war, Geschäft, das die Allianz übrig gelassen hat.

      Ich bin im März zu Kursen zwischen 2.60 und 2.65 Euro eingestiegen bei Gerling. Ich sehe aber, daß ich das Versicherungsgeschäft noch nicht genug verstehe und versuche, noch dazu zu lernen, um meine Anlageentscheidung abzusichern.
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 12:15:46
      Beitrag Nr. 221 ()
      Allianz profitiert von einer geringeren Kostenquote. Hier muß GKA noch aufholen.

      Außerdem hat GKA noch unter dem bislang geringen Selbstbehalt und der vergleichsweise teuren Rückversicherung ihrer hohen Rückversicherungsquote zu leiden.

      Dies sollte sich ab H2 verbessern.

      Günstig sind die steigenden Bruttoprämien. Damit zeigt sich die latent vorhandene Stärke von GKA und so wird der Fixkostenblock besser verteilt.

      Man darf also eine weiter positive Entwicklung der GKA vermuten.

      Schön wäre es, wenn es für 2005 zu einer Dividende von € 0,10 bis 0,15 reichte (Basis sind die HGB Bilanzen).

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 12:36:04
      Beitrag Nr. 222 ()
      #Hiberna, Goldmine

      noch eine Anmerkung: Das reine Industriegeschäft der Allianz hat eine Combined Ratio von derzeit 93% (erstes halbjahr), die Kosten liegen bei 25%, d.h. die Schadenquoten sind relativ gleich bei 68-69%.

      Wobei meiner Ansicht nach bei Gerling starke Entlastungen auf der Kostenseite so schnell nicht realisert werden können, zumindest nicht ohne Übernahme durch einen großen Konkurrenten.

      Aktuelle Info zur Allianz findet man u.a. hier:

      http://www.allianz.com/Az_Cnt/az/_any/cma/contents/875000/sa…
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 15:31:31
      Beitrag Nr. 223 ()
      @memyselfandi007, Beitrag Nr. 222:

      Wobei meiner Ansicht nach bei Gerling starke Entlastungen auf der Kostenseite so schnell nicht realisert werden können, zumindest nicht ohne Übernahme durch einen großen Konkurrenten.

      warum meinst Du, daß die Kosten bei Gerling nicht so schnell entlastet werden können?

      Sind etwa die Fixkosten zu hoch, so daß es bei einer Übernahme durch einen großen Konkurrenten zu einer Fixkostendegression kommen könnte?
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 09:15:51
      Beitrag Nr. 224 ()
      08.09.2005 17:53
      Erneuerungsrunde der Versicherer von "Katrina"-Schäden geprägt
      Von Rolf Neumann und Ulrike Dauer, Dow Jones Newswires

      MÜNCHEN (Dow Jones)--Unter dem Eindruck immenser Schäden des Hurrican "Katrina" kommen ab diesem Sonntag Vertreter der Versicherungswirtschaft aus aller Welt zu ihrem jährlichen Treffen in Monte Carlo zusammen. Bei den Gesprächen unter der harmlos klingenden Bezeichnung "Les Rendez-Vous de Septembre" bereiten Erst- und Rückversicherer sowie Makler die Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum Beginn des nächsten Jahres vor. Zwar kennt die Branche im Jahresverlauf noch zwei weitere Erneuerungsrunden jeweils mit regionalen Schwerpunkten zum 1. April bzw. 1. Juli, jedoch gilt das Treffen in Monte Carlo als das bedeutendste. Hier lässt sich die Entwicklung des Wirtschaftszweigs für den nächsten Jahreszyklus ablesen.

      "Die bisher ungekannte Schadenlast aus Sturmereignissen hat dazu beigetragen, dass das Risikobewusstsein und die Wertschätzung von Versicherungsschutz wieder gewachsen sind", formuliert der nach Prämieneinnahmen weltweit größte Rückversicherer Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG, München, seine Erwartungen an die Erneuerungsrunde auf Anfrage von Dow Jones Newswires. Und die Analysten der Ratingagentur Fitch sind sich sicher: "`Katrina` wird zu einem Anstieg der Prämien 2006 beitragen."

      Vor mehr als einer Woche war der Wirbelsturm "Katrina" über den Süden der USA hinweggefegt und hatte Schäden in Milliardenhöhe hinterlassen. Nach Einschätzung der Fachleute könnte sich "Katrina" zum teuerste Schadenereignis der Geschichte entwickeln. Eine Ende der Aufräumarbeiten - vor allem in der seitdem weitgehend überfluteteten Stadt New Orleans - ist bislang nicht in Sicht. Während die Münchener Rück die versicherten Schäden auf 15 Mrd bis 20 Mrd USD schätzt, veranschlagt Fitch 25 Mrd USD und die Agentur Risk Management Solutions (RSM) bis zu 35 Mrd USD. Andere Schätzungen gehen neuerdings sogar von bis zu 50 Mrd USD versicherten Schäden aus.

      Die in jedem Fall ungeheure Schadenlast ist nach Einschätzung von Fachleuten für die Rückversicherer ein gutes Argument, bei den Verträgen zu Naturkatastrophen weiterhin auskömmliche Preise und Bedingungen auszuhandeln. Die Fitch-Analysten verwiesen in einer Telefonkonferenz diese Woche darauf, dass die Rückversicherungs-Prämien für Naturkatastrophen-Schäden im Südosten der USA nach der Serie von Wirbelstürmen in dieser Region vergangenes Jahr um 10% bis 20% angestiegen sind. Nunmehr werde der Prämienanstieg ähnlich oder möglicherweise höher ausfallen, da das Gebiet das zweite Jahr in Folge heimgesucht wurde, so die Analysten. Auch gehen sie davon aus, dass der Versicherungsschutz für Sachversicherung, Marine-Versicherung sowie für Offshore Energie in der Region künftig teurer wird. Insgesamt rechnen die Rückversicherer allerdings mit stabilen Preisen, wobei neben den voraussichtlich steigenden Prämien für Schäden aus Naturkatatstrophen in anderen Branchen ein Nachgeben der Preise erwartet wird. "Die Preise und Konditionen auf den Rückversicherungmärkten bleiben in Summe attraktiv", erklärte die Münchener Rück. Gleichwohl konstatiert sie "eine zwar wachsende, aber nicht überschüssige Rückversicherungskapazität", die "in einzelnen Segmenten zu Preisrückgängen führt." Rückversicherer Swiss Re formuliert seine Erwartungen knapp: "Im Markt wird dieses Jahr Disziplin sein, so dass die Preise sich nicht radikal ändern."

      "Eine Aufweichung des Marktes mit nachgebenden Preisen könnte es in Bereichen geben, in denen die Schäden in den letzten Jahren verhältnismäßig gering waren wie etwa in der Luftfahrtversicherung", schätzt Analyst Andreas Schäfer von der WestLB ein. Allerdings wird diese Ansicht nicht von allen Fachleuten geteilt. Nach einer Reihe von Flugzeugunglücken in den letzten Monaten hätten die Rückversicherer gute Argumente zu sagen, dass sie die Preise nicht senken könnten, äußerte Analyst Ralf Dibbern von M.M. Warburg.

      Steigende Preise für die Rückversicherer erwartet WestLB-Analyst Schäfer ferner in den Branchen, "in denen die Risiken schwer zu berechnen sind und in denen sich - wie etwa bei der Haftpflichtverischerung für Ärzte - Unternehmen aus dem Markt zurückgezogen haben, die Kapazitäten also geringer geworden sind." Auch bei der Manager-Haftpflicht-Versicherung (Directors & Officers) rechnet der WestLB-Analyst mit einem anhaltend harten Markt. Über die anstehende Erneuerung von Rückversicherungsverträgen hinaus werden in Monte Carlo auch geeignete Risiko-Modelle zur Abschätzung künftiger Schäden aus Naturkatastrophen diskutiert. In diesem Zusammenahng erörtert die Branche auch die Machbarkeit eines staatlichen Katastrophen-Fonds von seiten der US-Regierung. -Von Rolf Neumann und Ulrike Dauer, Dow Jones Newswires; +49 (0)89 5521 4031; rolf.neumann@dowjones.com DJG/rne/rio

      (END) Dow Jones Newswires

      September 08, 2005 11:53 ET (15:53 GMT)

      http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=51851472&news=un…
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 13:08:19
      Beitrag Nr. 225 ()
      Noch mal einige Fragen an MMI und Goldmine bzw. allen anderen.

      Könnt Ihr beziffern, welche Risiken durch Rückversicherungsgeschäfte mit der GR, bzw. Forderungen und Haftungsrisiken gegenüber der GR bestehen? Der Risikobericht der GKA gibt hierzu leider nur ungenügende Informationen, man stellt lediglich einen auf 85 Mio. EUR reduzierten Risikovorsorgebetrag dar.

      Weiter interessiert mich, ob das Ergebnis der GKA typischen unterjährigen saisonalen Effekten unterliegt. In 2004 wurden ja über 3/4 vom Jahresergebnis in H1 eingefahren. Mir ist bisher noch unklar, warum dieses der Fall war. Auch die gebuchten Bruttobeiträge beliefen sich im H2 nur auf 32%. Wieso wurde in H2 trotz dieser „schwachen“ Bruttobeiträge überhaupt noch ein Gewinn eingefahren?

      Wenn man die Ergebnisrelationen von 2004 ungeachtet der besonderen Erwartungen für H2 auf 2005 überträgt, hätte dieses ein Ergebnis von 0,45 EUR/Aktie zur Folge.

      Woran liegt es eigentlich, dass 2004 die Dienstleistungserträge und -aufwendungen sich lt. GB nahezu vervierfacht haben (auf rd. 160 Mio. EUR)?
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 17:28:06
      Beitrag Nr. 226 ()
      #225
      per Ende letzten Jahres hatte ich mal eine Zahl von 200 Mio. € Forderungen an Gerling Rück gelesen, weiss aber nicht mehr wo.

      #223,225

      Für die typischen Schwankungen im Ergebnis gibt es meist 2 Faktoren:
      - Schadensverlauf (Großschäden)
      - Gewinnrealisierungen bei Kapitalanlagen

      Für das 2. Halbjahr 2005 würde ich schon mal vorhersagen, dass das Kapitalanlageergebnis (deutlich) niedriger sein wird als im 1. Halbjahr.

      In der Versicherungstechnik war angeblich im ersten Halbjahr schon ein Großschaden und eine Nachreservierung enthalten.

      Gerling hat das Problem, dass aus dem Haftpflichtgeschäft viele Schäden mit relativ weit in der Zukunft liegenden und ungewissen Zahlungsausgängen generiert wurden. Tendenziell wird dann gegen Ende des Jahres dann immer wieder ein bischen "nachadjustiert" mit entsprechend negativen Auswirkungen.

      Das dürfte einen Teil der schlechteren Performance in der 2. Jahreshälfte erklären.

      Die 0,62 € von meiner Seite ist eine Schätzung vor zusätzlichen Nachreservierungen. Einfach das Vorjahr zu übertragen halte ich aber für nicht gerechtfertigt.

      MMi



      MMI
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 19:15:04
      Beitrag Nr. 227 ()
      @MMI Dank für die Antwort. Gibt/gab es für 2004 eigentlich Zwischenberichte? Auf der Web-Seite findet sich ja nichts (mehr).
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 12:04:43
      Beitrag Nr. 228 ()
      die Quartalsberichterstattung ist erst in diesem Jahr eingeführt worden. Dies war in der Hauptversammlung so mitgeteilt worden.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 13:21:40
      Beitrag Nr. 229 ()
      Die Frage zum geringen H2/2004 Ergebnis ist einfach zu beantworten:

      EBT 62 Mio Steuern 40 Mio Gew. 22 Mio.

      Bei normaler Steuerlast wäre der H2 Gewinn ca. bei knapp € 0,20 gewesen.

      Da die gebuchten Bruttobeiträge um die Veränderung der Netto-Beiträge zu saldieren ist, schwankt dann der laufende Bruttobeitrag nur wenig. Stark sinken die Abgegebenen Rückversicherungsbeiträge, so daß die Verdienten Nettobeiträge in 2005 stark ansteigen. Die ratings berücksichtigen dies bereits und sind natürlich auch von der Marge des zusätzlichen Geschäftes abhängig. Offenbar hat GKA gute Chancen, ertragreiche Geschäfte auszubauen. Ich vermute, die noch nicht so tollen H1 Zahlen aus dem reinen Vers.geschäft enthalten noch weitere Nachreservierungen.

      Davon sind dann die Posten Leistungen aus Vers.verträgen und Aufw. für den Vers.betrieb abzuziehen und man hat so eine Art Vers.ergebnis (+9 Mio H1/2005 nach +18 und +29 in H1 bzw. H2/2004).

      Weiter sind sinnvollerweise die sonstigen Erträge und Aufwendungen zu saldieren (-19 Mio in H1/2005 nach -19 und -16 in H1 bzw. H2/2004).

      Dann kommt ein Steueraufwand, der leider noch größeren Schwankungen im %-Satz unterliegt. GKA bucht hier mit latenten Steuern etwa den inländischen Ertragsteuersatz von 39,6%.

      Sofern man also von den 20 cent in H2/2004 ausgeht und eine Steigerung von 20% ansetzt, ergibt sich meine EPS Schätzung von € 0,58 pro Aktie. Dies sollte GKA mind. schaffen, da im Vorjahr 7 Mio Firmenwert abgeschrieben wurden (z.T. einmalig) und 9 Mio Verlustsaldo aus Kapitalanlagegewinnen/verlusten anfiel (statt üblicherweise Gewinnen) sowie die Finanzierungskosten aus der Nachranganleihe voll gebucht wurden. Eigentlich ein unambitioniertes Ziel.

      KGV 2005 aktuell 4,- / 0,58 = 6,9. Ich erwarte tendenziell einen Anstieg der historisch niedrigen KGV´s der Erstversicherer von 10 / 12 auf / über 15 - entsprechend eine Rendite von 6,7%. Dabei sollten steigende Dividenden / -renditen helfen. So plant ja bekanntlich auch GKA eine Dividende.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 15:05:34
      Beitrag Nr. 230 ()
      für mich ist erstaunlich, daß Gerling im ersten Halbjahr im reinen Versicherungsgeschäft Verlust erwirtschaftet hat. Schließlich hat der Vorstandsvorsitzende von Gerling in der Hauptversammlung mitgeteilt, daß Gerling in Deutschland die zweitniedrigste Kostenquote hat nach der Allianz. Dies kann auch in den Notizen zur Hauptversammlung von goldmine in Beitrag Nr. 120 so nachgelesen werden.

      Bedeutet dies dann, daß alle Sachversicherer außer der Allianz im reinen Versicherungsgeschäft von der Tendenz her Verluste erwirtschaften?
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 15:18:18
      Beitrag Nr. 231 ()
      @#230

      Zunächst sind es 9 Mio Gewinn bei GKA gewesen. User MMI wird ggf. noch weitere Kosten eingerechnet haben, die aber eher allgemeiner Natur sind.

      Kostenquote meint hier die Aufwendungen für den Vers.betrieb und die Verwaltungskosten für die Kapitalanlagen.

      Andere Versicherer haben ggf. höhere Verwaltungskosten aber geringere Aufw. aus Vers.verträgen (also Schäden) und einen höheren Selbstbehalt und geringere Rückvers.kosten. Die entspr. Kennzahl ist das combined ratio, Schaden- und Kostenquote (inkl. Verwaltungskosten Kapitalanlage). Unter 100% wird mit der reinen Vers. Geld verdient, dazu kommt das Ergebnis aus der Kapitalanlage.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 17:02:40
      Beitrag Nr. 232 ()
      #231

      Anmerkung: Kosten der Kapitalanlage sind schon im Kapitalanlageergebnis enthalten.


      #230

      Irgendwo im Halbjahresbericht habe ich gelesen, dass zusätzlich eine Nachreserervierung für das Vorjahr durchgeführt wurde. Das bedeutet, dass in den vergangenen Jahren der Aufwand zu niedrig ausgewiesen wurde, ist aber durchaus nicht ungewöhnlich.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 17:11:23
      Beitrag Nr. 233 ()
      @memyselfandi007, Beitrag Nr. 232:

      Irgendwo im Halbjahresbericht habe ich gelesen, dass zusätzlich eine Nachreserervierung für das Vorjahr durchgeführt wurde.

      ohne Kenntnis der Höhe von solchen Nachreservierungen ist es dann schwierig, die Qualität des Ergebnisses aus den laufenden Versicherungsgeschäft zu beurteilen.
      Avatar
      schrieb am 13.09.05 19:07:32
      Beitrag Nr. 234 ()
      Ok, ein wesentlicher Effekt der ungleichen Ergebnisverteilung H1/H2 2004 ist steuerlich bedingt. Vor Steuern wurden in H1 59% verdient, nach Steuern waren es 72%.

      Weiter fehlt mir noch das Verständnis für die stark schwankenden Bruttobeiträge bzw. die Rückversicherungsbeiträge und die Veränderungen der Netto-Beitragsüberträge. Die gebuchten Bruttobeiträge beliefen sich im H2 nur auf 32%, wenn man um die Netto-Beitragsüberträge bereinigt, sind es immer noch nur 43%. Nach meinem Verständnis der Materie führen doch Versicherungen für Unfall, Haftpflicht, Feuer usw. zu einer gleichmäßigen Prämienabdeckung.
      Noch mal zur Aktionärsstruktur. Der Streubesitz beträgt ja 4,5%, die GBA hält 65,4% und 30 Kunden (darunter Bayer, Lufthansa, Oetker) zusammen 30,1%. Sind die Papiere der 30 Kunden zum Handel zugelassen bzw. unterliegen sie einer Verkaufsperre?

      Zu #233

      Ich würde sagen, dass sich hierin das eigentliche Risiko einer Investition in Versicherungs-AGs ausdrückt. M.E. kann kein außen stehender Aktionär beurteilen, in wieweit Nachreservierungen in Zukunft erforderlich sein könnten.
      Avatar
      schrieb am 13.09.05 19:28:41
      Beitrag Nr. 235 ()
      Kleine Korrektur: die GBG hält 65,4%
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 09:30:04
      Beitrag Nr. 236 ()
      Kartellamt verhängt Millionenbußgelder gegen Industrieversicherer
      Donnerstag, 15 September 2005
      Bonn (AP) Wegen verbotener Wettbewerbsabsprachen hat das Bundeskartellamt Bußgelder von mehr als 20 Millionen Euro gegen 7 öffentlich-rechtliche Versicherungsunternehmen und persönlich betroffene Vorstandsmitglieder verhängt. Deutschlands oberste Wettbewerbshüter warfen den Versicherern am Donnerstag in Bonn vor, seit 1999 durch ein dichtes Netz von Absprachen und Vereinbarungen den Wettbewerb auf dem Markt für Industrieversicherungen faktisch zum Erliegen gebracht zu haben.

      Bereits im März dieses Jahres hatte das Bundeskartellamt wegen der gleichen Vorwürfe gegen zehn andere Versicherungsunternehmen und deren betroffene Vorstandsmitglieder Bußgelder in Höhe von rund 130 Millionen Euro verhängt. Deutschen Unternehmen sei es dank des ausgeklügelten Systems der Versicherer kaum noch möglich gewesen, günstigere Wettbewerbsangebote zu erhalten oder bei Prämienerhöhungen den Versicherer zu wechseln. «Das ist ein klarer Verstoß gegen das Kartellrecht, worüber sich die handelnden Personen auch im Klaren waren», rügte Kartellamtspräsident Ulf Böge.

      Konkret richten sich die jüngsten Bußgeldbescheide gegen die Versicherungskammer Bayern, die SV Sparkassen-Versicherung Gebäudeversicherung AG in Stuttgart als Rechtsnachfolgerin der Sparkassen Versicherungen Baden-Württemberg und Hessen-Nassau-Thüringen, die Provinzial Rheinland Versicherung, die Westfälische Provinzial Versicherung, die VGH Landwirtschaftliche Brandkasse Hannover und die Provinzial Nord Brandkasse in Kiel. Die Bußgeldbescheide sind allerdings noch nicht rechtskräftig. Die Versicherer können dagegen innerhalb der nächsten zwei Wochen Einspruch beim Oberlandesgericht Düsseldorf einlegen.

      Böge: Auch normale Verbraucher geschädigt
      Genau dies haben laut Kartellamt die im März mit Bußgeldern belegten 10 Versicherer bereits getan. Unter den damals an den Pranger gestellten Konzernen sind die vier größten deutschen Industrieversicherer Allianz, AXA, Gerling und HDI (Haftpflichtverband der Deutschen Industrie), aber auch kleinere Anbieter wie die Aachener und Münchner, die Gothaer Allgemeine, die Mannheimer, die R + V Allgemeine, die Victoria und die Württembergische Versicherung.

      Böge hatte damals betont, dass auch jeder normale Verbraucher indirekt davon betroffen sei, wenn die Industrieunternehmen für Feuer-, Transport- und Gebäudeversicherungen deutlich höhere Preise zahlen müssten. Denn die Unternehmen hätten die höheren Kosten an ihre Kunden weitergegeben.

      Nach den Ermittlungen des Kartellamtes einigten sich die Versicherer 1999 im Fachausschuss Industrielle Sachversicherung (FIS) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) darauf, den bis dahin ruinösen Wettbewerb im Bereich der Industrieversicherungen zu beenden. Innerhalb von nur eineinhalb Jahren sei der bis dahin von harten Preiskämpfen geprägte Markt für Industrieversicherungen so von einem Käufer- zu einem Verkäufermarkt geworden.

      Ein ausgefeiltes Regelwerk mit «Zehn Geboten der industriellen Sachversicherung» und «Sieben Todsünden» sorgte laut Kartellamt dafür, dass sich die Versicherungskonditionen immer mehr annäherten - zu Gunsten der Versicherer.

      http://www.finanzen.de/content/view/20694/1/
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 12:51:07
      Beitrag Nr. 237 ()
      @all Bitte hier nur Beiträge einstellen, die mit GKA direkt zu tun haben, sonst wird es unübersichtlich.

      Wer noch verkaufen will kann das nun tun, in Framfkurt 31.434 Stück auf der Geldseite zu 3,76.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 12:58:17
      Beitrag Nr. 238 ()
      Ist eigentlich bekannt, wie hoch das streitige Bußgeld für Gerling ist? Da Gerling unter den betroffenen 10 Versicherungen eine vordere Stellung einnimmt, kann vermutet werden, dass es mehr als 130/10 Mio. EUR ist.
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 14:27:09
      Beitrag Nr. 239 ()
      Die RSt. für die Kartellstrafe war ausreichend - so der Vorstand auf der HV.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 21:41:23
      Beitrag Nr. 240 ()
      @Syrtakihans, Beitrag Nr. 238:

      Ist eigentlich bekannt, wie hoch das streitige Bußgeld für Gerling ist?

      ich hatte mir bei der Hauptversammlung notiert, daß der Bußgeldbescheid über einen Betrag in Höhe von 18.5 Millionen Euro ausgestellt worden war. Für diesen Betrag ist auch in voller Höhe eine Rückstellung gebildet worden. Diese Information habe ich damals nach der Hauptversammlung in meinem Beitrag Nr. 121 so eingestellt.

      10 Versicherungen, unter ihnen Gerling, haben bereits im März für den gleichen Sachverhalt wie bei den jetzigen Bescheiden Bußgeld auferlegt bekommen. Die mit den Bescheiden aus dem März betroffenen Unternehmen haben inzwischen Einspruch eingelegt. Das Gericht dürfte bereits die Einspruchsbegründung der zuerst mit Bußgeld belegten Unternehmen erhalten haben. Wenn nun das Kartellamt für den gleichen Sachverhalt andere Versicherungen mit Bußgeld belegt, scheint das Kartellamt auch nach Erhalt der Einspruchsbegründung aus den früheren Verfahren von seiner Meinung überzeugt zu sein.

      Ein finanzielles Risiko scheint für Gerling derzeit nicht zu bestehen, da für das Risiko bereits eine volle Rückstellung eingestellt worden ist.

      Eigentlich dürfte dieser im Vorjahr angefallene Sonderaufwand der Rückstellungsbildung von 18.5 Millionen Euro in diesem Jahr das Erreichen des Vorjahresniveaus beim Ergebnis erleichtern.
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 19:39:33
      Beitrag Nr. 241 ()
      Vielen Dank für die präzise Antwort, womit dann auch die Frage nach dem schwachen Ergebnis in H2/2004 weiter beantwortet werden kann, denn dort dürften die Rückstellungen für Bußgelddrohungen gebildet worden sein.

      Goldmine, Du schreibst in #120 von Drohverlustrückstellungen i.H.v. 24,5 Mio. EUR in 2004 im Zshg. mit den BVB-Geschäften. Wann mögen denn diese wohl in 2004 verbucht worden sein (in H1 oder H2)?
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 20:24:53
      Beitrag Nr. 242 ()
      vielleicht wird das Ergebnis im zweiten Halbjahr aber in diesem Jahr durch eine Erhöhung der Schadenquote aus den Hochwasserschäden in den Alpen im Sommer dieses Jahres negativ beeinflußt. Bei den Industrieversicherungen ist es üblich, Betriebsunterbrechungsversicherungen zu haben.

      New Orleans ist etwas weit weg. Ich kenne mich mit Versicherungen zu wenig aus, um eine Schätzung abgeben zu können, ob die deutschen Hochwasserschäden und Katrina bei GKA das Ergebnis des zweiten Halbjahres negativ beeinflussen.

      Andererseits fallen, wie von Syrtakihans dargestellt, Sonderbelastungen des Vorjahres in diesem Jahr nicht mehr an.
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 21:28:18
      Beitrag Nr. 243 ()
      August-Hochwasser in Mitteleuropa (Süddeutschland, Schweiz und Österreich):
      Die Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG (GKA) hat Schäden im Bereich
      der Sachversicherung aus diesem Ereignis zu regulieren. Es ist jedoch bereits
      abzusehen, dass die Gesamtschadenhöhe im niedrigen 2-stelligen
      Millionen-Euro-Bereich liegen wird. Allerdings sollte durch die üblichen
      Rückversicherungsstrukturen ein gewisser Schutz gewährt sein.


      Hurricane Katrina - New Orleans:
      Betroffen davon sind die Versicherungssparten
      Sachversicherung und Transportversicherung. Aktuell wird in einer ersten
      Annahme auch hier von einem Betrag im 2-stelligen Millionen-Euro-Bereich
      ausgegangen. Auch hier besteht selbstverständlich der Schutz durch Rückversicherungsprogramme.

      Die Ergebnissituation der GKA-Gruppen wird dadurch jedoch nicht entscheidend
      beeinflust. Vielmehr ist für das Ergebnis 2005 der GKA-Gruppe entscheidend,
      wie sich die Gesamtschadensituation darstellt bzw. weiter entwickelt, also
      z.B. ob weitere Katastrophenschäden eintreten.

      Ansonsten ist es leider relativ schwierig konkrete Informationen zu einzelenen Schäden zu erhalten. Das wird dann meistens mit Blick auf den Datenschutz nicht bekannt gegeben.

      cu
      NETTI
      Avatar
      schrieb am 19.09.05 09:40:49
      Beitrag Nr. 244 ()
      @NETTI_II, Beitrag Nr. 243:

      woher hast Du die Informationen über die Höhe der Schäden aus dem Hochwasser und aus Katrina? Ist diesbezüglich etwas von Gerling veröffentlicht worden?
      Avatar
      schrieb am 19.09.05 10:19:06
      Beitrag Nr. 245 ()
      @hiberna

      wenn Du Fragen zu GKA hast einfach die Investor Relation bei Gerling anrufen oder anmailen. Die sind recht fix und antworten zuverlässig auf alle gestellten Fragen.

      z.B.
      Bianca Reich
      Senior Analyst Rating
      Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG
      Investor Relations / Corporate Finance
      Von-Werth-Straße 4-14
      50670 Köln

      Tel.: +49 221 144-5000
      Fax: +49 221 144-6005000
      investor.relations@gerling.de


      Gruß
      NETTI
      Avatar
      schrieb am 21.09.05 22:55:44
      Beitrag Nr. 246 ()
      Noch mal zu der Bemerkung von MMI, der in #217 feststellte, dass das Gesamtergebnis vor Steuern insgesamt niedriger ist als das Kapitalanlageergebnis.

      In der Tat ist ja bei GKA infolge einer Schaden-Kosten-Quote von nahe 100% der versicherungstechnische Anteil am Gewinn recht gering, bzw. der wesentliche Anteil am Gewinn besteht aus Kapitalanlageerträgen.

      Auch wenn zu erwarten ist, dass GKA infolge der hier besprochenen und eigentlich auch überzeugenden Fortschritte in der Versicherungstechnik den versicherungstechnischen Gewinn sogar entgegen des Marktes wird steigern können, so gehe ich nicht davon aus, dass der Gewinn aus Kapitalanlageerträgen seine Dominanz in der GuV verlieren wird.

      Ich frage mich daher, wie sich diese Kapitalanlageerträge (2004: 146 Mio. EUR) weiter entwickeln werden. Die Voraussetzungen sind denkbar schlecht, wenn das Zinsniveau weiter in dem extrem geringen Bereich verharrt. Wenn das Kapitalanlagevermögen infolge steigender Bruttobeiträge und geringerer Rückversicherungsquote auf mittelfristig vielleicht 6 Mrd. EUR ansteigen sollte, so sind trotzdem bei dem momentanen Zinsniveau kaum mehr Erträge als 180 Mio. EUR erreichbar. Nach Finanzierungskosten und Steuern und einem versicherungstechnischen Nullergebnis ergäbe dieses ein Ergebnis/Aktie von nur rd. 0,44 EUR.

      Die hohen Kapitalanlageerträge in H1 beruhen ja zum Teil auf Kursgewinnen, die infolge des zurückliegenden Zinsverfalls angelaufen waren, und sind entsprechend nicht in die Zukunft projizierbar. Bei schnell ansteigenden Zinsen sind natürlich weitere Abstriche zu machen.

      Ich vermute, dass viele Anleger dieses Szenario vor Augen haben und daher momentan kaum mehr bereit sind als 4,00 EUR für die Aktien zu bezahlen.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 07:35:20
      Beitrag Nr. 247 ()
      Exklusiv Gerling sticht Allianz mit Kampfpreis aus
      von Herbert Fromme, Köln
      Der Kölner Versicherer Gerling hat mit einem Kampfpreis dem Marktführer Allianz einen prestigeträchtigen Großvertrag in der Autoversicherung abgenommen. Der Siemens-Konzern versichert nach FTD-Informationen ab dem 1. Oktober mehr als 20.000 Dienstwagen und Kundendienstfahrzeuge in Köln anstatt in München.

      Gerling-Zentrale in KölnDie Siemens-Mitarbeiter mit Dienstwagen in Deutschland wurden am Mittwoch per E-Mail von ihrem Arbeitgeber über den Wechsel des Versicherers unterrichtet. Siemens bestätigte den Schritt. Die Allianz bleibe ein "wichtiger Partner" in anderen großen Versicherungsprogrammen, sagte ein Sprecher.

      Im April hatte Siemens Business Services die IT-Infrastruktur des Gerling-Konzerns in einem über sieben Jahre laufenden Vertrag übernommen. Diese Geschäftsbeziehung habe aber nichts mit dem jetzt abgeschlossenen Kfz-Versicherungsvertrag zu tun, hieß es in gut unterrichteten Marktkreisen. "Der Grund für den Wechsel ist einfach. Gerling hat die Allianz um rund 25 Prozent unterboten."

      An der von Siemens organisierten Ausschreibung hätten sich neben Allianz und Gerling auch die Versicherer Zürich und HDI beteiligt. Neben Gerling sei besonders die Zürich durch ein aggressives Angebot aufgefallen. "Wir haben niemanden unterboten", sagte ein Gerling-Sprecher dagegen. "Es handelt sich um ein verändertes Deckungskonzept." Die Allianz äußerte sich nicht. "Wir sprechen nicht über Kundenverbindungen", sagte eine Sprecherin.

      Beiträge und Leistungen deutscher KraftfahrzeugversicherungenDie Siemens-Abwanderung heizt den ohnehin scharfen Wettbewerb in der Autoversicherung an. "Mit diesem Angebot kann Gerling kein Geld mehr verdienen", sagte ein Marktkenner. Seit einem Jahr ist die Schlüsselsparte Kfz in Bewegung. Zuvor konnte die Branche zwei Jahre lang die Ernte kräftiger Preiserhöhungen und zugleich sinkender Schadenzahlen einfahren. Auch für 2005 rechnen die Unternehmen noch mit einem Milliardengewinn.

      Das könnte sich ab 2006 ändern - inzwischen sind die Preise auf Talfahrt. Auslöser war die Allianz, die bis vor kurzem Jahr für Jahr Volumen verlor - Ende 2003 waren mit 8,8 Millionen Fahrzeugen 200.000 weniger Allianz-versichert als zwölf Monate zuvor. Im September 2004 reagierte der Konzern mit einer ersten Preissenkung und stoppte damit zumindest den Marktanteilsverlust.

      Mit dem vor vier Wochen eingeführten billigeren Zweittarif und dem seit Sonntag freigeschalteten Internetangebot Allianz24, das noch günstiger ist, will der Konzern jetzt wieder wachsen. Der Verlust der Siemens-Flotte ist daher ein herber Rückschlag.

      "Gerling ist aggressiv"
      Wettbewerber werfen Gerling vor, auch in anderen Feldern der Industrieversicherung in den letzten Monaten mit sehr niedrigen Preisen agiert zu haben. "Gerling ist aggressiv", sagte ein Versicherer. Über den Zweck wird gerätselt. "Möglicherweise will das Management in der jetzigen Phase der Unsicherheit den Umsatz deutlich nach oben fahren, um zu zeigen, dass die Kundschaft dem Unternehmen weiter vertraut", sagte der Versicherungseinkäufer eines großen Industrieunternehmens. Er bestätigte das robuste Vorgehen des Kölner Konzerns.

      Die Gerling-Eigner Rolf Gerling (94 Prozent) und Joachim Theye (6 Prozent) verhandeln bereits seit mehreren Monaten über einen Verkauf der Gruppe mit dem amerikanischen Investmentunternehmen Cerberus. Die Gespräche stocken zurzeit.

      Aus der FTD vom 22.09.2005

      http://www.ftd.de/ub/ve/23311.html
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 07:39:48
      Beitrag Nr. 248 ()
      15.09.05 |
      Die Allianz-Versicherung will am Wochenende ihren intern heftig umstrittenen Internet-Verkauf von Kfz-Versicherungen starten.
      Mehr zum Thema

      Bei dem Produkt Allianz 24 sollen Kunden direkt und ohne Vertreter Autopolicen abschließen können, wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet. Die Preise lägen deutlich unter dem Normaltarif – bei einzelnen Kundengruppen Schätzungen zufolge um bis zu 30 Prozent. Das Unternehmen wollte den Angaben nach keine Einzelheiten nennen. Bereits am 1. September hatte es einen Billigtarif in der Autoversicherung eingeführt, der über Vertreter verkauft wird.

      Vertreter empört

      Die bevorstehende Freischaltung des Online-Verkaufs verschlechtert den Angaben nach die Stimmung unter den 10 500 Allianz-Vertretern in Deutschland. Die meisten seien empört über die Politik des Konzerns, durch die sie Einnahmeverluste befürchten. Beim Billigtarif erhalten die Vertreter nur 60 Prozent der üblichen Provision, bei Allianz 24 gar keine. Sie verweisen auf frühere Zusagen des Vorstands, keinen Internet-Tarif einzuführen.

      http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=1…
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 10:17:19
      Beitrag Nr. 249 ()
      Im Beitrag von Hiberna sehe ich meinen Ansatz aus #246 bzgl. versicherungstechnischem Nullergebnis bestätigt.

      >> Gerling hat die Allianz um rund 25 Prozent unterboten

      >> Die Siemens-Abwanderung heizt den ohnehin scharfen Wettbewerb in der Autoversicherung an

      >> Wettbewerber werfen Gerling vor, auch in anderen Feldern der Industrieversicherung in
      >> den letzten Monaten mit sehr niedrigen Preisen agiert zu haben

      Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass Gerling in diesem Markt in der Lage sein wird seine Schaden-Kosten-Quote klar unter 100% zu drücken. Möglicherweise sind Ergebnisschätzungen von 0,50 bis 0,60 EUR/Aktie für2005 noch realistisch, für 2006 kommen mir bei dieser Größenordnung zumindest Zweifel.

      In diesem Zshg. fragt man sich dann auch, in wieweit bei einem latenten Zinserhöhungsrisiko und Gefahren von Seiten der GR Kurse über 4,00 EUR überhaupt berechtigt sind.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 10:54:12
      Beitrag Nr. 250 ()
      @Syrtakihans, Beitrag Nr. 249:

      in dem Artikel aus der Financial Times steht aber auch:

      "Wir haben niemanden unterboten" , sagte ein Gerling-Sprecher dagegen. " Es handelt sich um ein verändertes Deckungskonzept."

      Du kannst nicht einfach davon ausgehen, daß die Aussage über ein 25-prozentiges Unterbieten richtig ist.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 11:05:18
      Beitrag Nr. 251 ()
      weiß jemand, ob Siemens zu den Aktionären der GKA gehört?
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 11:25:50
      Beitrag Nr. 252 ()
      Hier herrscht ja viel Aufregung.

      Ich denke eher, hier versuchen einige, die Kurse durch Deutung der Fundamentaldaten zu begründen. Eigentlich macht man es ja anders herum. Und seit wann sind die aktuellen Kurse eine Begründung für die zukünftige Unternehmensentwicklung?

      Da ich hier auch keine Argumente für niedrige Gewinne gelesen habe sondern lediglich zweifelhafte Argumentationen, spare ich es mir, darauf einzugehen.

      Tatsache ist jedenfalls, daß GKA in 2005 weitaus besser als die meisten Versicherungsaktien abgeschnitten hat.

      Wer von Durchschnittsrenditen von 3% ausgeht, sollte wohl eher Wachstumswerte kaufen. Evt. wird ja GKA noch dazu, wenn sie weiter kräftig akquirieren. Daß die loser der Allianz das nicht gerne sehen, dürfte doch klar sein. Da hat der böse Wettbewerb dann einen Kampfpreis bei ihrem besten Kunden gemacht. Als GKA (und Allianz) einen anderen großen Kunden verloren haben, war man darüber nicht traurig, da bei Lanxess bald darauf eine spanische Anlage einen Großschaden hatte. Offenbar agiert GKA recht geschickt. Daher denke ich auch, daß man versicherungstechnische Ergebnisse unter 100% schaffen kann.

      Übrigens finde ich es weiterhin besser, wenn nicht Cerberus sondern Talanx die Gerling Gruppe kauft. Ein Scheitern der Cerberus Gespräche wäre daher IMO eine gute Nachricht.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 11:32:49
      Beitrag Nr. 253 ()
      "Übrigens finde ich es weiterhin besser, wenn nicht Cerberus sondern Talanx die Gerling Gruppe kauft. Ein Scheitern der Cerberus Gespräche wäre daher IMO eine gute Nachricht."

      Zustimmung!
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 12:18:00
      Beitrag Nr. 254 ()
      Kurze Anmerkung:

      In der Vergangenheit war das sog. "Flottengeschäft" wie der Siemens-Deal das mit Abstand schlechteste Segment in der KFZ Sparte. Wirklich Geld verdient wurde und wird nur mit den Privatkunden. Von daher würde ich den Siemens Deal maximal als "neutral" bewerten.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 12:33:44
      Beitrag Nr. 255 ()
      @memyselfandi007, Beitrag Nr. 254:

      In der Vergangenheit war das sog. " Flottengeschäft" wie der Siemens-Deal das mit Abstand schlechteste Segment in der KFZ Sparte.

      wenn dann aber in Folge eines Flottengeschäftes auch Mitarbeiter des Unternehmens, das seine "Flotte" versichert hat, ihre Privat-PKW versichern, kann die Kalkulation schon wieder anders aussehen.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 12:42:36
      Beitrag Nr. 256 ()
      #255

      Cross-Selling aus Flottengeschäft ist meiner Erfahrung nach kaum oder nicht vorhanden. Gerling bekommt dadurch nicht wirklich direkten End-Kundenkontakt.

      Der Privatkunde geht entweder dahin, wo er stand-alone den günstigsten Tarif bekommt oder bleibt bei seiner alten Versicherung.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 13:32:22
      Beitrag Nr. 257 ()
      @memyselfandi007,

      bist Du in der Versicherungsbranche beruflich tätig?
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 13:52:51
      Beitrag Nr. 258 ()
      @Goldmine

      Da hätte ich mir schon etwas mehr als eine rhetorische Antwort erwartet.

      Hinsichtlich der Motivation müsste meine Vorgehensweise eigentlich doch klar: Suche nach Unternehmen, die unter ihrem inneren Wert notieren. Es geht hier also in erster Linie nicht um die Deutung von Kursen.

      >> Da ich hier auch keine Argumente für niedrige Gewinne
      >> gelesen habe sondern lediglich zweifelhafte
      >> Argumentationen, spare ich es mir, darauf einzugehen.

      Wenn Argumente zweifelhaft sind, kann man sie ja leicht entkräften. Meine Argumente in #246 dürften im übrigen leicht nachvollziehbar sein.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 14:49:50
      Beitrag Nr. 259 ()
      Nun, das hatten wir doch schon alles.

      Aber nochmal - ich kann mich ja auch in meiner Lagebeurteilung irren.

      Meine Annahmen:

      - Anlagerendite über 4% ist machbar mit steigendem Aktienanteil, Vermeidung von Dummheiten

      - Zinsanstiegsrisiko wurde begrenzt, Kosten dafür sind bereits verbucht, das Risiko ist auf S. 60 des GB dargestellt, so kostet 1% Zinsanstieg 36 Mio

      - GKA hat die nötige Versicherungskompetenz um gutes Geschäft zu zeichnen

      - GKA hat recht treue Kunden, die sie ganz bewußt als Alternative zu Allianz oder Zurich einsetzen. Rückgewinnung ratingbedingter Mandatsverluste in London und Zürich ab Q3

      - Kostensenkungen sind weiter möglich (EDV, Übernahme GG&A, Wachstum der Bruttobeiträge, Erhöhung des Selbstbehalts). Bisher hatte ich eine Bruttoprämienstagnation unterstellt, nun sehen wir Wachstum

      - Rückversicherung wird billiger, die der GR fällt nicht aus

      Immerhin sind im H1/2005 bereits € 0,34 Gewinn angefallen. Bei EPS € 0,58 ergibt sich zum Kurs von € 3,80 ein KGV von 6,6. Der Buchwert dürfte Ende 2005 bei € 4,45 liegen und steigt aktuell (€ 3,80) mit einer Jahresrate von über 15%. Insofern halte ich Kurse von über € 4,50 für begründbar.

      Eine Übernahme sollte weiter für Kursphantasie sorgen, auch wenn ruhig noch einige Monate darüber verhandelt werden darf - meine Präferenz ist ja bekannt. Talanx hat bisher keine Alternative zur Gerling Gruppe gefunden, ist aber langfristig auf den Börsengang - und dafür eine große Sach- / Lebensversicherungsübernahme - angewiesen.

      Offenbar ist zu Kursen unter € 3,90 kaum Verkaufsbereitschaft gegeben und der starke Kursanstieg von 80% in der Spitze in 2005 mußte zunächst mal konsolidiert werden. Außerdem bisher fast keine Empfehlungen von Börsenbriefen und keine von Banken oder Analysehäusern.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 15:16:48
      Beitrag Nr. 260 ()
      Überzeugende Antwort, gefällt mir sehr gut. :)
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 21:04:23
      Beitrag Nr. 261 ()
      Bei einem Kapitalanlagevermögen von 3.849 Mio. EUR (31.12.2004) wurden als Marktwert aktienkurssensitiver Kapitalanlagen 83 Mio. EUR ausgewiesen. Der Rest an Kapitalanlagen hat mehr oder weniger festverzinslichen Charakter. Bei einer nicht weiteren Veränderung der momentanen Umlaufrendite von 2,9% und einer bei Aktienanlagen unterstellten Rendite von 10% wird man kaum in der Lage sein können über die 3,0% hinauszukommen. Das ist für mich zunächst mal Fakt. Bei der in den vergangenen Jahren von Versicherungen unter Beweis gestellten Unfähigkeit mit Aktienanlagen deutliche Gewinne zu erzielen sind die 10% eh hoch gegriffen.

      Derivate Zinsabsicherungen waren bei Gerling übrigens zum 31.12.2004 nicht existent, wurden aber unterjährig genutzt. Die entsprechenden Kosten dafür schmälern natürlich die Rendite zusätzlich.

      Also:
      Bei mittelfristig zu erreichendem KA-Volumen von 6 Mrd. EUR Erträge i.H.v. 180 Mio. EUR.
      Bei einer angenommenen Combined Ratio von 99% und verdienten Nettobeiträgen von 2,2 Mrd. EUR Erträge i.H.v. 22 Mio. EUR.
      Abzüglich Saldo aus sonstigen betriebl. Aufwendungen und Erträgen i.H.v. 35 Mio. EUR und Finanzierungskosten von 18 Mio. EUR ergibt sich als EBT 149 Mio. EUR, nach Steuer 89 Mio. EUR, pro Aktie 0,40 EUR.

      Die 99% für Combined Ratio sind von mir nur eine Schätzung aus dem Bauch heraus. Ich würde mich gerne von einer geringeren Quote argumentativ überzeugen lassen. Nach obigem Modell würden übrigens 96% zu 0,58 EUR pro Aktie führen. Das bedeutet, dass die Wahrheit wohl mit ziemlciher Sicherheit irgendwo zwischen 0,35 und 0,60 EUR pro Aktie liegen dürfte.

      Interessant ist auch die Frage der Bewertung von Gerling. Da die Bestandssicherheit mehr oder weniger als gesichert betrachtet werden kann, würde ich sagen: Mindestens Buchwert.

      Da das Ergebnis mutmaßlich durch Kapitalerträge aus sicheren Kapitalanlagen (Bonitätsschwergewicht sehr ausgeprägt im Bereich AAA und AA) herrührt, wäre bei Außerbetrachtlassung operativer Risiken ein KGV von rechnerisch 33 anzusetzen.

      Unter Einbeziehung der gleichen sollten zumindest dann 20 zu rechtfertigen sein, wenn sich Gerling mittelfrisitg weiter stabilisiert – meine ich.

      Habe mir bisher noch nicht die Peer Group angesehen. Wie hoch sind denn dort die Bewertungen?
      Avatar
      schrieb am 25.09.05 22:50:57
      Beitrag Nr. 262 ()
      @Syrtakihans, Beitrag Nr. 261:

      ich denke, Du hast in deinen Überlegungen den positiven Effekt, der aus der Heraufstufung des Ratings entsteht, noch nicht berücksichtigt. Das Rating ist am 20.06.2005 heraufgestuft worden. Somit werden erst zukünftige Ergebnisse aus der Veränderung des Ratings beeinflußt.
      Avatar
      schrieb am 25.09.05 23:23:53
      Beitrag Nr. 263 ()
      @Hiberna

      Den positiven Effekt aus der Heraufstufung des Ratings habe ich selbstverständlich berücksichtigt, ebenso die Effekte wegen GG&A und der Erhöhung des Selbstbehalts. Das drückt sich in meinem Ansatz in der Erhöhung der verdienten Nettobeiträge auf 2,2 Mrd. EUR und des KA-Volumen auf 6 Mrd. EUR aus. Diese Werte lagen zum 31.12.2004 bei 1,3 bzw. 3,8 Mrd. EUR.
      Avatar
      schrieb am 26.09.05 08:36:18
      Beitrag Nr. 264 ()
      @Syrtakihans, Beitrag Nr. 263:

      Ich könnte mir vorstellen, daß die Heraufstufung des Ratings auch einen qualitativen Effekt dahingehend hat, daß Gerling nun wählerischer sein kann bei der Hereinnahme von Versicherungsverträgen und daß sich dies positiv auf die Combined Ratio auswirkt.

      Ich bin aber kein Branchenexperte für Versicherungen und weiß nicht, ob meine Aussage viel Sinn ergibt.
      Avatar
      schrieb am 26.09.05 09:56:51
      Beitrag Nr. 265 ()
      #264

      ein A- Rating ist noch lange kein Wettbewerbsvorteil, sondern eigentlich nur das absolute Mindestmaß, v.a. für das Haftpflichgeschäft. Besonders wählerisch kann Gerling damit nicht sein, die Konkurrenz (Allianz, HDI usw.) hat da durch die Bank bessere Ratings zu bieten.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 26.09.05 11:26:19
      Beitrag Nr. 266 ()
      Ein großer Teil der Zinsanlagen sind Schuldscheindarlehen u.ä., die sich höher verzinsen als die Durchschnittsrendite von AAA Anleihen. Daher sind 2,9% als GKA Rendite auf Zinsanlagen unrealistisch niedrig.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 26.09.05 13:40:43
      Beitrag Nr. 267 ()
      #266

      mehr als 30 bp. Aufschlag p.a. sind auch bei Schuldscheinen nicht drin. Ausserdem machen die Schuldscheine und NSV nur ungef. 1 Mrd. € aus.

      Schaut man sich die Laufzeitenverteilung im Geschäftsbericht an, dürfte die durchschnittl. Restlaufzeit bei höchsten ca. 5 Jahren liegen,es sind alleine ca. 20% der Kapaitalanlegen als Bankeinlagen investiert. Das alleine ergibt einen renditenateil von ca. 50 bps vs. 10 jährigen Anlagen


      Zum Vergleich mal die Kölner Rück:
      Kapitalanlagen 12/2004: 6.382,9 Mio. €
      Ergebnis aus Kapitalanlagen 1 HJ: 130,7 Mio. €, davon 4,0 Mio. real. Gewinne

      Das entspricht einer Verzinsung von 2,04% für das halbe Jahr.

      Gerling:
      Kapitalanlagen 06/2005 4.695
      Kapitalanlagen 12/2004 3.849
      Durchschn. Bestand: 4.272 Mio. €

      Ausgewiesenes Ergebnis aus Kapitalanlegen 142 Mio. €, davon 59 Mio real. Gewinne

      Entspricht einer ausgewiesenen Verzinsung 3,3% für das erste Halbjahr.

      Was sagt der Vergleich: Bei relativ vergleichbarer Portfoliostruktur ist der Ausweis von Gerling deutlich aggressiver, es werden Kursgewinne sofort in bilanzielle Erträge umgesetzt.

      Leider ist das durch die Bilanzierung ausgewiesenes Ergebnis nicht gleich Performance.

      Fazit:
      Ein Wert von 4% p.a. dürfte zukünftig für gerling sehr aufgrund der aggresiven Bilanzierung nur schwer zu erreichen sein, 3 -3,5% wären m.A. nach der maximal zu vertretende Wert.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 26.09.05 14:01:26
      Beitrag Nr. 268 ()
      @#267 Vielleicht verrätst Du uns noch, was realisierte Kursgewinne von Renten mit aggressiver Bilanzierung zu tun haben? Am aktuellen Kurshöchststand für Renten Gewinne zu realisieren scheint mir naheliegend.

      Köln Rück 1,98%, GKA 1,94% Rendite ohne Kursgewinne in H1. GKA ist dabei besser als Köln Rück wg. des stärkeren Anstiegs und der vorgenommenen Mittelung der Kapitalanlagen im H1. Auf 2005 wären das verdoppelt 3,88% für GKA ohne Kursgewinne, der Wert ist doch ok und liegt nunmal deutlich über 3%. Die Bonität der GKA Renten ist natürlich nicht durchschnittlich AAA, so daß man darüber auch höhere Erträge generiert. Die Neuanlage erfolgt hauptsächlich in Inhaberschuldverschreibungen, Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen, also nicht in Bundesanleihen. Da dies nicht über Nacht möglich ist, erklären sich daraus die noch hohen Bankeinlagen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 26.09.05 14:21:19
      Beitrag Nr. 269 ()
      #268

      sorry, hier die Erklärung.

      Der Gewinnausweis der laufenden Renditen bei Festverz. Papieren beruht auf den Coupons der sich im Bestand befindlichen Papiere.

      Die vorzeitige Realisierung von Kursgewinnen (also Verkauf von Anleihen mit einem höheren Coupon als der aktuellen Verzinsung) führt dazu, dass die Rückflüsse zum laufenden (niedrigeren) Zins wieder angelegt werden müssen, d.h. die höheren Coupons aus der Vergangenheit wegfallen.

      Bei der Kölner Rück laufen diese hohen Coupons bis zur Fälligkeit weiter, beim Gerling dann nicht mehr. Dadurch wird Gerling in Zukunft bilanziell nicht mehr als die derzeitige am Markt notierte Verzinsung, also maximal 3 bis 3,5% bei 5 Jahrren erzielen können. Die Kölner Rück dagegen wird auch die nächsten Jahre noch relativ locker 4% oder mehr ausweisen können.

      Sollten die Zinsen steigen, wäre Gerling je nach Reinvestition im Vorteil, sollten die Zinsen aber weiter fallen oder gleichbleiben würde man das sehr bald an einem fallendem laufenden Kapitalanlageergebnis sehen.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 10.10.05 18:16:41
      Beitrag Nr. 270 ()
      Finanzkonzern W&W kauft Karlsruher Gruppe
      Mo Okt 10, 2005 5:32 MESZ

      Stuttgart (Reuters) - Der Stuttgarter Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) übernimmt von der Münchener Rück deren Tochter Karlsruher und stärkt damit sein Lebens- und Sachversicherungsgeschäft deutlich.

      Die neue Gruppe werde in der Lebens- sowie in der Schaden- und Unfallversicherung unter die zehn größten deutschen Anbieter vorrücken, teilten Käufer und Verkäufer am Montag mit. "Wir schaffen erhebliches Wachstum, das wir aus eigener Kraft nie erreicht hätten", sagte W&W-Chef Gert Haller in Stuttgart. Das Beitragsvolumen und der Marktanteil in der Lebensversicherung verdoppelten sich fast. Die Württembergische Leben rücke auf Platz acht von 16 in Deutschland vor.

      Zum Kaufpreis schwiegen sich die Beteiligten aus, die Münchener Rück rechnet mit einem Veräußerungsgewinn für die Karlsruher Gruppe von 130 Millionen Euro. Die Transaktion soll nach Zustimmung des Kartellamts bis Jahresende abgeschlossen sein. Die Münchener-Rück-Aktie legte im Markttrend 1,4 Prozent auf 96 Euro zu, die vorrangig von der Wüstenrot Holding gehaltenen W&W-Aktien behaupteten sich knapp bei 14,43 Euro.

      Die Karlsruher Versicherung habe nur einen Bruchteil zum Konzerngewinn und den Prämienerlösen der Münchener Rück beigesteuert, aber trotzdem viel Management-Kapazität gebunden, begründete die Rückversicherung den Verkauf. Eine Integration in die Düsseldorfer Erstversicherungstochter Ergo sei wegen unterschiedlicher Vertriebspartner nicht möglich gewesen. HVB-Analyst Lucio di Geronimo sagte: "Das ist eine kleinere Transaktion, die Entscheidung zum Verkauf ist nachvollziehbar". Es gebe keinen Hinweis, dass sich die Münchener Rück aus dem Erstversicherungsgeschäft zurückziehe.

      W&W SICHERT SICH VERTRIEBSKANAL BEI BANKEN

      Der bisher vor allem im Bauspar-Geschäft und in der Sachversicherung tätige Stuttgarter Finanzkonzern W&W erwirbt mit der Übernahme einen weiteren Vertriebskanal und stärkt die regionale Präsenz in Ost- und Norddeutschland. Den 1,4 Millionen Kunden der Karlsruher könnten nun Versicherungs-, Altersvorsorge- und Investment-Produkte aus dem eigenen Haus angeboten werden, die den Kunden bisher zum Teil von dritten Anbietern wie Victoria oder DKV offeriert worden seien. Die Marke Karlsruher werde auch nach der Integration in den W&W-Konzern erhalten bleiben.

      Die Übernahme erfolgt in mehreren Schritten: Nach dem Kauf des 90-prozentigen Aktienpaketes der Münchener Rück durch die W&W-Tochter WürttLeben sollen auch die übrigen, zum größten Teil im Besitz der BW-Bank befindlichen Anteile erworben werden. Danach sollen die Lebens- und Sachversicherungssparten beider Firmen verschmolzen werden.

      EINSPARUNGEN BEI VERWALTUNG UND INFORMATIONSTECHNIK

      Auszahlen soll sich der Kauf durch Einsparungen in der Verwaltung und der Informationstechnik von rund 25 Millionen Euro 2009. Bis 2011 werden Synergien von mehr als 30 Millionen Euro pro Jahr erwartet. Die Fusionskosten von gut 30 Millionen Euro sollen vor allem in den kommenden beiden Jahren anfallen. Die Innendienst-Mitarbeiter der Karlsruher genießen bis Ende 2007 Kündigungsschutz.

      Der Verkauf hilft der zuletzt vom Hurrikan "Katrina" stark belasteten Münchener Rück, die anvisierte Eigenkapitalrendite von zwölf Prozent 2005 zu erreichen, was bei Prämienerlösen von 38 Milliarden Euro einem Konzerngewinn von 2,5 Milliarden Euro entspräche. "Wir gehen für das vierte Quartal von einem Veräußerungsgewinn von rund 130 Millionen Euro aus", sagte ein Konzernsprecher.

      http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=compa…
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 12:42:02
      Beitrag Nr. 271 ()
      Nähert sich die Kurskonsolidierung dem Ende?

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 20.10.05 09:36:25
      Beitrag Nr. 272 ()
      19.10.2005 18:35
      ots news: GLOBALE Rückversicherungs-AG / Jahresabschluss 31.12.2004 der ...

      Köln (ots) -

      Trotz positivem Jahresabschluss verbleibt Bilanzverlust

      Das Jahr 2004 hat die Reihe der schwierigen Geschäftsjahre der GLOBALE Rückversicherungs-AG fortgesetzt. Es wurde zwar im zweiten Jahr der Abwicklung der Bestände ein Jahresüberschuss von EUR 50,5 Mio. erzielt, es gelang allerdings nicht, den aus den Vorjahren vorgetragenen Bilanzverlust auszugleichen. Dieser beträgt immer noch EUR 49,1 Mio.

      Versicherungstechnisches Ergebnis

      Die gebuchten Prämieneinnahmen netto verringerten sich um EUR 128 Mio. auf EUR 20 Mio. (- 86 %).

      Es wurden wiederum hohe Abwicklungsverluste aus dem Haftpflichtgeschäft deutscher und amerikanischer Zedenten gebucht, die sich insgesamt auf EUR 117 Mio. summierten. Ferner sah sich die Gesellschaft veranlasst, die Rückstellungen für Spätschäden zu erhöhen. Diese Einflussfaktoren und der Saldo aus Schadenzahlungen und Abwicklungsgewinnen aus anderen Sparten führten zu einem Netto-Schadenaufwand von EUR 121 Mio. (im Vorjahr EUR 207 Mio.). Nur durch Auflösung von Schwankungsrückstellungen in Höhe von EUR 134 Mio. konnte ein geringer versicherungstechnischer Gewinn von EUR 14 Mio. (im Vorjahr EUR 35 Mio.) erwirtschaftet werden.

      Nicht-versicherungstechnisches Ergebnis

      Aus den Kapitalanlagen wurden laufende Erträge und Realisierungsgewinne von nur noch EUR 115 Mio. erzielt; im Vorjahr waren es noch EUR 222 Mio. Die Gesellschaft hat erneut Abschreibungen auf ihre Beteiligungen, vornehmlich in den USA, in Höhe von EUR 54 Mio. vorgenommen. Die sonstigen Aufwendungen betrugen EUR 12 Mio., so dass sich aus der nicht-versicherungstechnischen Rechnung ein Überschuss von EUR 49 Mio. ergab.

      Jahresüberschuss

      Für das Jahr 2004 ergibt sich somit ein Jahresüberschuss von EUR 63 Mio. bzw. nach Steuern von EUR 51 Mio. Der Verlustvortrag aus dem Vorjahr von EUR 100 Mio. verringerte sich dadurch auf EUR 49 Mio.

      Kapitalanlagen

      Der Buchwert der Kapitalanlagen ging von EUR 2.775 Mio. auf EUR 1.903 Mio. zurück, begründet durch hohe Schadenzahlungen sowie durch den Abbau von Abrechnungs- und Depotverbindlichkeiten. In den Kapitalanlagen sind stille Reserven von nur EUR 29 Mio. enthalten.

      Organisatorische Veränderungen

      Mit dem Ausscheiden aus dem Gerling-Konzern sah sich die Gesellschaft veranlasst, sich organisatorisch neu aufzustellen. Die bisher vom Gerling-Konzern bezogenen Dienstleistungen wurden durch den Aufbau eigener Service-Abteilungen bzw. durch die Verlagerung auf andere externe Dienstleister reibungslos ersetzt.

      Ausblick 2005

      Die Abwicklung der Bestände verläuft im geplanten Rahmen. Allerdings ist die Bereitstellung der dafür erforderlichen Liquidität abhängig von der Verwertbarkeit der Vermögenswerte, insbesondere der Beteiligungen. Große Unsicherheit besteht hinsichtlich der Werthaltigkeit der amerikanischen Beteiligungsgesellschaft. Weitere Abschreibungen sind nicht auszuschließen. Seit Mitte des Jahres bietet die Gesellschaft Dienstleistungen für Erst- und Rückversicherer an, die Teile ihres Portfolios oder das gesamte Geschäft in Abwicklung geben wollen. Vom 12. bis 14. Dezember organisiert die GLOBALE gemeinsam mit Cavell das erste kontinentaleuropäische Commutation-Rendezvous in Köln.

      Veränderungen im Aufsichtsrat

      Herr Paul Bauwens-Adenauer ist aus dem Aufsichtsrat der Gesellschaft ausgeschieden. Er wurde ersetzt durch Herrn Günter Völker, Vorsitzender der Aufsichtsräte der Barmenia Versicherungen, Wuppertal.

      http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=53955664&news=ad…
      Avatar
      schrieb am 21.10.05 07:46:42
      Beitrag Nr. 273 ()
      HANDELSBLATT, Donnerstag, 20. Oktober 2005, 11:11 Uhr
      Hohe Rückstellungen für Spätschäden belasten

      Globale Rück schreibt weiter rote Zahlen

      Die Situation der Globalen Rück bleibt kritisch: Trotz eines Jahresüberschusses von 51 Mill. Euro weist der einst sechstgrößte Rückversicherer der Welt für 2004 noch einen Bilanzverlust in Höhe von 49,1 Mill. Euro aus. Das erfuhr das Handelsblatt vorab. Gestern tagte der Aufsichtsrat der vor drei Jahren stillgelegten Gesellschaft.

      rl DÜSSELDORF. Die Globale firmierte früher unter Gerling-Globale Rück und ist inzwischen an den Investor Achim Kann verkauft worden. Der wickelt die Geschäfte seitdem ab, denn Rückversicherungen lassen sich nicht von heute auf morgen schließen. Das liegt daran, dass die Kunden noch Jahrzehnte später Schäden aus früheren Policen geltend machen können. Die Probleme der Globalen resultierten aus einer Fehlinvestition in den USA, die den gesamten Gerling-Konzern in Schwierigkeiten gebracht hatte. Hinsichtlich der Werthaltigkeit der US-Beteiligung besteht weiterhin große Unsicherheit.

      Die Einnahmen der Globalen sind planmäßig weiter zurückgegangen, von 128 auf nun 20 Mill. Euro. Aber die Gesellschaft musste mehr Geld für Spätschäden zurücklegen. Das hat den Gewinn gedrückt, so dass der Verlustvortrag von 100 Mill. Euro nicht getilgt werden konnte.

      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/artp…
      Avatar
      schrieb am 21.10.05 10:28:56
      Beitrag Nr. 274 ()
      Recht verwirrende Formulierungen, die das Handelsblatt hier gebraucht. Zitat: „Globale Rück schreibt weiter rote Zahlen [...] eines Jahresüberschusses von 51 Mill. Euro.“ Auch schweigt man sich in dem Artikel darüber aus, weshalb die Situation denn nun „weiter kritisch“ bleibt …
      Stümperjournalismus
      Avatar
      schrieb am 27.10.05 10:19:27
      Beitrag Nr. 275 ()
      Gegen den Trend rechnet Breuer für die GKA in diesem Jahr insgesamt mit Wachstum: „Wir erwarten eine Beitragssteigerung von sieben bis acht Prozent auf rund 2,5 Mrd. Euro.“ Dabei profitiert er im Inland vom Übergang der Gerling General & Accident (GGA) auf die GKA. Die GGA war zuvor eine 100-Prozent-Tochter der Gerling-Holding. „Das macht für uns etwa vier Prozent Beitragswachstum aus“, sagt Breuer.

      Im Auslandsgeschäft profitieren die Kölner von einer Ratingerhöhung durch Standard & Poor’s (S&P). Im Juni hatte S&P das GKA-Rating aus dem kritischen Bereich „BBB+“ auf ein auskömmliches „A-“ mit stabilem Ausblick heraufgestuft.

      Das ursprüngliche Rating war eine Folge des Zusammenbruchs der Gerling-Rückversicherung. Die hatte sich in den USA an einer Tochtergesellschaft verhoben und den gesamten Konzern der Familie Gerling in Schwierigkeiten gebracht. In der Zwischenzeit sind eine Reihe von Großkunden bei der GKA als Aktio-näre eingestiegen.

      Mit der Rückkehr der Bonitätsbewertung in den A-Bereich ist die GKA für ausländische Kunden wieder salonfähig geworden. Speziell die Angelsachsen machen bei der Auswahl ihrer Policen einen großen Bogen um Triple-B-Anbieter. Das hatte die GKA ausgerechnet in der Hochpreisphase geschwächt. Doch nun freut Breuer sich: „Die Kunden stocken unsere Anteile im Konsortialgeschäft jetzt wieder auf.“


      HANDELSBLATT, Mittwoch, 26. Oktober 2005, 11:46 Uhr
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 12:11:49
      Beitrag Nr. 276 ()
      Nachdem wir hier vor etwa fünf Wochen um das Kapitalanlageergebnis diskutierten, ist die deutsche Umlaufrendite steil von seinerzeit 2,86% auf 3,32% gestiegen. Das dürfte, wenn es so bleibt für Q4 für Belastung sorgen, für den weiteren Verlauf aber für höhere Kapitalanlageergebnisse sorgen. Mithin beträgt der Anstieg 16%.

      Wenn man Gerling wegen der Dominanz des Kapitalanlageergebnis aus Anleihen mal vereinfacht als Rentenfonds betrachtet, so werden die Zusammenhänge vielleich dem einen oder anderen klarer.
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 12:30:53
      Beitrag Nr. 277 ()
      @

      Soweit ich mich erinnern kann, hat sich Gerling gegen einen Zinsanstieg abgesichert. Hab das mal im Laufe des Jahres gelesen. Steht nach meiner Erinnerung auch hier im Thread.
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 13:15:51
      Beitrag Nr. 278 ()
      Eine Absicherung bestand zum 31.12.2004 nicht mehr. Danach habe ich zumindest nichts mehr in dieser Richtung vernommen und vermute daher, dass man momentan nicht abgesichert ist.
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 16:38:02
      Beitrag Nr. 279 ()
      GERLING Beteiligungs-GmbH

      Talanx beabsichtigt die Übernahme der operativen Versicherungsgesellschaften der Gerling-Gruppe

      Die Vorstände der Gerling-Konzern Versicherungs-Beteiligungs-Aktiengesellschaft (GKB) und der Talanx AG haben sich über die Übernahme der operativen Versicherungsgesellschaften der Gerling-Gruppe durch die Talanx AG verständigt.

      Im Einzelnen ist vorgesehen, dass die Talanx AG von der GKB die Gerling Beteiligungs-GmbH (GBG) zu 100 % sowie 5 % der Aktien der Gerling-Konzern Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft (GKL), die die GKB noch direkt hält, übernimmt.

      Die GBG ihrerseits ist die Holdinggesellschaft der operativen Gesellschaften der Gerling-Gruppe. Sie hält insbesondere 65,4 % der Aktien der Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft (GKA) - dem Schaden- / Unfallversicherer der Gruppe - und die übrigen 95 % der Aktien der GKL, dem Lebensversicherer der Gruppe. Hinsichtlich der GKA ist, sofern und sobald die gesetzlichen Voraussetzungen hierfür vorliegen, die Durchführung eines squeeze out-Verfahrens für die im Freiverkehr gehandelten Aktien der GKA durch die GBG vorgesehen.

      Die Vorstände der GKB und der Talanx AG haben sich weiter darauf verständigt, ihre Gremien kurzfristig um Zustimmung zu bitten. Der dann zu schließende Kaufvertrag wird als closing-Voraussetzung die üblichen aufschiebenden Bedingungen beinhalten, insbesondere die nötigen Zustimmungen aus den durchzuführenden kartellrechtlichen Genehmigungsverfahren sowie die Zustimmung der deutschen wie auch ausländischen Versicherungsbehörden.

      Die Vorstände der Talanx AG und des Gerling-Konzerns begrüßten die erreichte Verständigung. Dazu der Vorstandsvorsitzende der Gerling-Konzern Versicherungs-Beteiligungs-AG, Björn Jansli: "Aus der wiedergewonnenen Position der Stärke heraus ist es uns gelungen, für Mitarbeiter und Unternehmen eine hervorragende Lösung zu finden. Unsere Entscheidung für Talanx basiert auf der Einschätzung, dass die Unternehmenskulturen zusammenpassen und wir gemeinsam ein zusätzliches Umsatz- und Ertragswachstum und eine entscheidend stärkere Marktposition erreichen werden".

      Über Gerling: Als wirtschaftsnaher Erstversicherer konzentriert sich Gerling auf das Industriegeschäft sowie auf das Firmen- und Privatkundengeschäft. Verbindende Kernkompetenz ist dabei das aktive Risk-Management. Der Gerling-Konzern ist mit Niederlassungen in mehr als 20 Ländern vertreten. In Deutschland ist Gerling einer der größten Industrieversicherer mit weltweiten Aktivitäten und einer der bedeutendsten Lebensversicherer mit einer starken Marktposition in der betrieblichen Altersversorung. Über 80.000 Freiberufler und zwei Millionen Privatpersonen sind Kunden bei Gerling. Das gesamte operative Geschäft des Gerling-Konzerns ist in der Gerling Beteiligungs-GmbH (GBG) gebündelt. Rund 6.800 Mitarbeiter erwirtschafteten 2004 ein Prämienvolumen von rund 4,2 Mrd. Euro und ein Ergebnis von rund 132 Mio. Euro. Das Eigenkapital zum 31.12.2004 betrug 1,079 Mrd. Euro.





      Für weitere Informationen:

      Gerling Unternehmenskommunikation
      Dr. Christoph Groffy
      Pressesprecher
      Telefon: +49 221 144-7317
      Telefax: +49 221 144-5127
      E-Mail: christoph.groffy@gerling.de

      Köln, 07.11.2005
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 16:39:10
      Beitrag Nr. 280 ()
      Kein Wort zum Kaufpreis, wohl aber eine Squeeze-Out Ankündigung.
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 16:39:23
      Beitrag Nr. 281 ()
      @

      Die Talanx übernimmt Gerling, für die GKA soll es einen queeze-out geben:

      http://www.talanx.com/docs/press/2005/pi_gerling_de.pdf
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 16:50:07
      Beitrag Nr. 282 ()
      Nun hat sich meine Erwartung, daß Talanx kauft, bestätigt.

      Das dürfte für das wohl zu erwartende freiwillige Abfindungsangebot an die Industriekunden (ca. 30%) und freien Aktionäre (ca. 4,5%) günstig sein. Talanx kauft zunächst 65,4%.

      Mein Kursziel von € 6,- bis 8,- bleibt bestehen.

      Ein IPO der Talanx ist erst nach Abschluß der Übernahme von GKA und GKL möglich. Daher wäre es aus Gründen der Übersichtlichkeit günstiger, nicht noch eine große Tochter wie die Hannover Rück mit erheblichen Minderheiten zu haben, sondern eine 100% Tochter mit Durchgriff auf Strukturveränderungen. Je höher die Beteiligungsquote an GKA, desto besser ist die Struktur der Talanx Gruppe und um so geringer der eher unerwünschte noch zu hohe Anteil der Hannover Rück.

      Zu der Duskussion um die Kapitalanlagen möchte ich nur anmerken, daß GKA alles richtig gemacht hat. Man hat zu Höchstkursen den Rentenbestand abgebaut und höherverzinslich umgeschichtet in nicht notierte Zinsanlagen.

      Erstversicherer weisen hohe relative Stärke auf: Allianz, AXA, auch Berkshire trotz Rückversicherung. Daher wären höhere GKA Kurse ohne Übernahme ebenfalls zu erwarten analog zum Branchentrend.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 17:14:31
      Beitrag Nr. 283 ()
      Aha, Talanx kündigt den SQO gleich selbst an.

      Dann sollten sie einen guten Preis bieten, um längeren Auseinandersetzungen vor ihrem IPO aus dem Wege zu gehen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 17:30:57
      Beitrag Nr. 284 ()
      @goldmine: das liest sich doch ziemlich konkret. Könnte Talanx Übernahmevereinbarungen mit den größeren freien Aktionären geschlossen haben?
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 17:41:56
      Beitrag Nr. 285 ()
      @goldmine


      vielen Dank für Deine hervorragende Recherche.

      Grüße

      Netti
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 17:46:13
      Beitrag Nr. 286 ()
      Ich habe von Talanx noch nicht gehört, wie sie die SQO Schwelle von 95% erreichen wollen.

      Die HV Präsenzliste wies doch recht viele Industrieadressen aus, so daß ich bezweifle, daß Talanx die 95% erreichen kann.

      Plausibler erscheint mir zunächst ein freiwilliges Übernahmeangebot, daß dann für den SQO nachgebessert werden muß und für den Verzicht auf Anfechtungsklagen nochmal erhöht wird.

      Mal schaun. Ich würde aktuell nicht verkaufen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 17:48:57
      Beitrag Nr. 287 ()
      es kann natürlich sein, daß Gerling ab jetzt alle Bewertungsspielräume ausnutzt und möglichst niedrige Ergebnisse berichtet, um den Sqeeze-out-Preis zu drücken.

      Vielleicht stellt Gerling angesichts der Übernahme die soeben eingeführte Quartalsberichterstattung auch wieder ein.

      Auch von mir vielen Dank an goldmine für die gute Recherche.
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 17:59:20
      Beitrag Nr. 288 ()
      Dann sind wir mal alle gespannt auf die Zahlen, die in der 50 KW veröffentlicht werden sollen.

      Das versicherungstechnische Geschäft ist durch einige Feuergroßschäden sicherlich nicht gerade der Gewinnbringer im letzten halben Jahr (allein das Großfeuer beim Bahnmuseum in meiner Stadt Nürnberg kostet 20-40 Mio.).

      Wenn clever angelegt wurde, sollten aber einige Verkäufe am Rentenmarkt zu Höchstkursen gelungen sein.

      Mit einer Aktienquote im niedrigen einstelligen Bereich(die ich als viel zu vorsichtig empfinde) ist der Einfluss der gestiegenen Aktienkurse leider nicht entscheidend auf das Gesamtergebnis der GKA.

      Netti
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 18:02:57
      Beitrag Nr. 289 ()
      Ich glaube zunächst mal nicht, daß GKA ihre Aktionäre schädigen will. Wahrscheinlich verhält man sich neutral.

      Talanx kann für das IPO keine schlechte Presse und juristische Auseinandersetzungen gebrauchen.

      Wahrscheinlicher ist schon eher ein großzügiges Angebot.

      Ansonsten wird es eben nix mit dem IPO. Das hatten wir doch bereits bei der Frage, ob und wer GKA übernimmt. Logik hilft IMO weiter.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 18:08:34
      Beitrag Nr. 290 ()
      meine Ihr, daß Talanx schon aus dem Streubesitz GKA an der Börse kauft, bzw. gekauft hat?
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 18:16:46
      Beitrag Nr. 291 ()
      Standard & Poor´s kündigt soeben eine Heraufstufung des Ratings für die GKA und die GL an.

      Im übrigen Gratulation an Goldmine.
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 18:18:30
      Beitrag Nr. 292 ()
      Talanx will Versicherungsgeschäft von Gerling übernehmen
      Mo Nov 7, 2005 5:57 MEZ

      Düsseldorf (Reuters) - Deutschlands drittgrößter Versicherungskonzern Talanx will das operative Geschäft des Kölner Konkurrenten Gerling übernehmen und hat damit den US-Finanzinvestor Cerberus ausgestochen.

      Die Vorstände beider Konzerne hätten sich auf die Übernahme verständigt, teilten Gerling und Talanx am Montag mit. Die Industrie-, Sach- und Lebensversicherer von Gerlings sollen an die Talanx gehen, der auch die Mehrheit an dem börsennotierten Rückversicherer Hannover Rück gehört. Die zuständigen Gremien und die Kartellbehörden müssten der Transaktion noch zustimmen. Über den Kaufpreis wollten Sprecher beider Versicherer keine Angaben machen.

      Talanx wolle die Gerling-Beteiligungs-GmbH (GBG) zu 100 Prozent sowie die restlichen fünf Prozent der Aktien der Gerling Leben übernehmen. Die GBG ist die Holdinggesellschaft des operativen Gerling-Geschäfts und hält unter anderem 65,4 Prozent am Schaden- und Unfallversicherer der Gerling-Gruppe, der Gerling-Konzern Allgemeine, und die übrigen 95 Prozent an dem Lebensversicherer. Die restlichen Aktionäre der im Freiverkehr gehandelten Gerling Allgemeine sollen hinausgedrängt werden.

      TALANX SITZT AUF EINER MILLIARDE EURO FÜR ZUKÄUFE

      Talanx will sich unabhängiger vom Geschäft von Hannover Rück machen, dem weltweit viertgrößten Rückversicherer. Das besondere Interesse von Talanx gilt dabei dem Schaden- und Unfallgeschäft in der Erstversicherung. Gerling ist in diesem Bereich stark. Geld für Akquisitionen hat der Konzern genug: Das Geschäftsjahr 2004 hatte Talanx mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg um gut 16 Prozent auf 960 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss belief sich auf 444 Millionen Euro, ein Plus von knapp 32 Prozent.

      Bei der Vorlage des Ergebnisses im Juni hatte Talanx-Chef Wolf-Dieter Baumgartl gesagt: "Wir sitzen auf einer Milliarde Euro, die für Akquisitionen vorgesehen ist."

      Die weltgrößte Rating-Agentur Standard & Poor`s reagierte auf die Übernahmepläne mit der Ankündigung, ihre Bewertung der Talanx-Verbindlichkeiten von "A" auf eine Herabstufung zu prüfen. Das Gerling-Geschäft sei finanziell schwächer als das von Talanx, hieß es zur Begründung. Bei Gerling prüft S&P eine Hochstufung.

      Gerling hatte sich in der Vergangenheit mit seiner Expansion vor allem in Nordamerika verhoben. Nach schweren Verlusten mussten die Kölner 2002 das Neugeschäft in der Rückversicherung größtenteils einstellen. Seither verkauft Gerling nur noch Industrie-, Sach- und Lebensversicherungen. Gerling-Chef Björn Jansli hatte die Krise mehrfach für beendet erklärt: "Wir sind wieder ein normales Unternehmen", Gerling sei "konsolidiert und nachhaltig profitabel". Im Geschäftsjahr 2004 hatte Gerling nach dem tief greifenden Umbau das Konzernergebnis leicht auf 132 (125) Millionen Euro erhöht.

      NICHTS NEUES ZUM BÖRSENGANG

      Talanx wurde seit längerem ein Interesse an Gerling nachgesagt. Für Spekulationen sorgte Vorstandschef Baumgartl vor einem Jahr, als er einen Börsengang der Talanx vom Finanzbedarf für eine Übernahme abhängig machte. In einem Interview machte er deutlich, dass Talanx sich ab einer Größenordnung von zwei Milliarden Euro Mittel über die Börse beschaffen müsste. Darauf angesprochen, sagte ein Sprecher lediglich: "Es gibt keine neuen Informationen zum Börsengang."

      http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=compa…
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 18:22:39
      Beitrag Nr. 293 ()
      Das würde ich fast ausschließen. Jedenfalls was den Kauf über die Börse angeht. Das hätte ich gemerkt:).

      Insgesamt sind einfach viel zu wenig Stücke umgegangen und es war bis auf die Phase von April bis Mai 05 auch überhaupt kein Aufwertungsdruck erkennbar.

      Die in den meisten Charts erkennbaren Ausreißer sind auf mich und einem Makler auf Drogen zurückzuführen und wurden jedesmal wieder storniert. Stellen also keine wirklichen Umsätze dar

      Lob von mir auch an Talanx und Gerling. Da ist wirklich nichts durchgesickert. Das ist nicht immer so.

      Netti
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 19:40:42
      Beitrag Nr. 294 ()
      @Netti_II, Beitrag Nr. 288:

      Das versicherungstechnische Geschäft ist durch einige Feuergroßschäden sicherlich nicht gerade der Gewinnbringer im letzten halben Jahr (allein das Großfeuer beim Bahnmuseum in meiner Stadt Nürnberg kostet 20-40 Mio.).

      bist Du Dir sicher, daß dieses Gebäude beim Brand bei Gerling versichert war? Mir war in den Veröffentlichungen nichts dazu aufgefallen.

      Da kann man dann nur hoffen, daß dieser Versicherungskontrakt noch in der Zeit der höheren Rückversicherungsquote abgeschlossen worden ist.
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 19:49:59
      Beitrag Nr. 295 ()
      Hallo Hiberna,

      da bin ich mir ziemlich sicher. Die Auskunft stammt von GKA selbst und ist, wenn du googelst auch in den medien veröffentlicht.
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 21:07:49
      Beitrag Nr. 296 ()
      Hier ist ein entsprechender Artikel aus dem Handelsblatt



      Großfeuer belasten Industrieversicherer
      Mittwoch 26. Oktober 2005

      Die steigende Zahl an Großbränden setzt den Industrieversicherern in Deutschland zu. Einer detaillierten Aufstellung der Swiss Re zufolge liegt die Großschadensbelastung der Feuerversicherer in diesem Jahr bereits zwei Drittel über dem Wert des Vorjahres.

      KÖLN/BADEN-BADEN. Dabei ist der jüngste Brand im Eisenbahnmuseum in Nürnberg noch gar nicht mitgezählt. Deren führender Versicherer ist die Gerling-Konzern Allgemeine (GKA). Ihr Chef, Wolfgang Breuer, veranschlagt den Museumsschaden im Gespräch mit dem Handelsblatt "auf insgesamt 20 bis 40 Millionen Euro."

      Der Markt für gewerbliche und industrielle Versicherungen ist traditionell von starken Preisschwankungen geprägt. Die Preise für Industrieversicherungen fallen seit etwa zwei Jahren. Momentan scheint sich der Ratenverfall allerdings etwas abzuschwächen. "Wir sehen eine Beruhigung der Preise auf den internationalen Versicherungsmärkten", sagt Gerling-Konzernchef Björn Jansli. "Wegen der außergewöhnlichen Häufung von Naturkatastrophen wird der Abschwung diesmal nicht so stark ausfallen wie in früheren Zeiten", schätzt er. Eine Hoffnung, die derzeit viele Versicherer teilen. Wegen der Großschäden gebe es derzeit "wieder mehr Preisdisziplin", bestätigt Franz Hertl, der bei der Münchener Rück für das Deutschlandgeschäft zuständig ist. Zuvor hatten einzelne Großkunden in der Feuerversicherung gegenüber den Anbietern Preisnachlässe von zehn bis 15 Prozent ausgehandelt, was viele Branchenexperten hinter vorgehaltener Hand als "wahnsinnige Entwicklung" beschreiben. Schließlich schreiben viele Unternehmen in diesem Segment erst seit kurzem wieder schwarze Zahlen.

      Wie die Swiss Re, zweitgrößter Rückversicherer der Welt, ermittelt hat, summieren sich die Großschäden in der Feuer- und Feuer-Betriebsunterbrechungsversicherung in den ersten drei Quartalen dieses Jahres im deutschen Markt auf ins-gesamt 827 Mill. Euro. Davon entfallen 507 Mill. Euro auf Sachschäden und 320 auf die daraus folgenden Betriebsunterbrechungen. Als Großschäden gelten Schäden ab einer Höhe von 1,5 Mill. Euro. Der teuerste Schaden ereignete sich am 1. Juni in Schramberg bei der Firma Schweizer Elektronic. Der Brand kostet die Versicherer über 140 Mill. Euro. Der zweitteuerste Schaden entstand erst am 14. September im Duisburger Stahlwerk von Thyssen (Xetra: 750000 - Nachrichten) und kostet wahrscheinlich rund 115 Mill. Euro. In den beiden vorange-gangenen Jahren hatten sich dagegen vergleichsweise wenig Großschäden ereignet, was Druck auf die Preise der Versicherer ausgeübt hat. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft prognostiziert für das Jahr 2005 einen Beitragsrückgang im Feuer-Industrie-Segment um rund sieben Prozent. Die größten Anbieter von Firmenversicherungen sind Allianz, Gerling und HDI.

      Gegen den Trend rechnet Breuer für die GKA in diesem Jahr insgesamt mit Wachstum: "Wir erwarten eine Beitragssteigerung von sieben bis acht Prozent auf rund 2,5 Mrd. Euro." Dabei profitiert er im Inland vom Übergang der Gerling General & Accident (GGA) auf die GKA. Die GGA war zuvor eine 100-Prozent-Tochter der Gerling-Holding. "Das macht für uns etwa vier Prozent Beitragswachstum aus", sagt Breuer.

      Im Auslandsgeschäft profitieren die Kölner von einer Ratingerhöhung durch Standard & Poors (S&P). Im Juni hatte S&P das GKA-Rating aus dem kritischen Bereich "BBB+" auf ein auskömmliches "A-" mit stabilem Ausblick heraufgestuft.

      Das ursprüngliche Rating war eine Folge des Zusammenbruchs der Gerling-Rückversicherung. Die hatte sich in den USA an einer Tochtergesellschaft verhoben und den gesamten Konzern der Familie Gerling in Schwierigkeiten gebracht. In der Zwischenzeit sind eine Reihe von Großkunden bei der GKA als Aktio-näre eingestiegen.

      Mit der Rückkehr der Bonitätsbewertung in den A-Bereich ist die GKA für ausländische Kunden wieder salonfähig geworden. Speziell die Angelsachsen machen bei der Auswahl ihrer Policen einen großen Bogen um Triple-B-Anbieter. Das hatte die GKA ausgerechnet in der Hochpreisphase geschwächt. Doch nun freut Breuer sich: "Die Kunden stocken unsere Anteile im Konsortialgeschäft jetzt wieder auf."
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 07:26:55
      Beitrag Nr. 297 ()
      alanx erwirbt die Gerling-Versicherer - Vorstände über Milliardendeal einig

      Finanzinvestor Cerberus geht leer aus - Etwaige Risiken aus dem Rückgeschäft bleiben bei den Kölnern
      cru Düsseldorf - Die drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe Talanx will das operative Geschäft des Kölner Gerling-Konzerns übernehmen. Darauf hätten sich die Vorstände beider Unternehmen verständigt, teilten Gerling und Talanx mit. Die Hannoveraner werden demnach den Sachversicherer GKA und den Lebensversicherer GKL von den Kölnern übernehmen. Etwaige Risiken aus dem weitgehend abgewickelten US-Rückversicherungsgeschäft verbleiben dagegen bei der Konzern-Obergesellschaft GKB, wie ein Gerling-Sprecher bestätigte. Die zuständigen Gremien und die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Über den Preis wurden keine Angaben gemacht, doch dürfte er laut Finanzkreisen deutlich über 1 Mrd. Euro liegen.

      Obwohl Talanx bereits 2003 Interesse gezeigt hatte, kommt die Übernahme nun überraschend. Denn bis vor kurzem wollte der Fonds Cerberus Gerling kaufen. Der US-Finanzinvestor war dem Vernehmen nach schon weit in der Buchprüfung vorangekommen. Als Probleme galten neben Gerlings ehemaligem US-Rückversicherungsgeschäft auch die Pensionsverpflichtungen sowie die Finanzierung des Kaufs über Fremdkapital. Hauptaktionär des Traditionskonzerns ist Rolf Gerling mit 94 %. Nach der jetzt erzielten Übereinkunft will Talanx die Gerling- Beteiligungs-GmbH (GBG) zu 100 % sowie 5 % der Aktien der Gerling Leben übernehmen. Die GBG ist die Holdinggesellschaft des operativen Gerling-Geschäfts und hält unter anderem 65,4 % am Schaden- und Unfallversicherer der Gerling-Gruppe, der Gerling-Konzern Allgemeine, und die übrigen 95 % an dem Lebensversicherer. Die übrigen Aktionäre der im Freiverkehr gehandelten GKA werden hinausgedrängt.

      http://www.boersen-zeitung.com/online/redaktion/aktuell/bz21…
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 07:30:11
      Beitrag Nr. 298 ()
      "Details der Übernahme sollen Ende des Monats nach der Vertragsunterzeichnung bekannt gegeben werden, heißt es."

      http://www.ksta.de/html/artikel/1131048411779.shtml
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 09:06:35
      Beitrag Nr. 299 ()
      @alle

      weiß jemand, wo die knapp 5 % Streubesitz bei der GKA sein könnten. Für ein paar Privatanleger scheint mir die freie Aktienanzahl von über 10 Mio. Stück etwas viel.
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 10:20:15
      Beitrag Nr. 300 ()
      "Über den Preis ist viel spekuliert worden. Weder Gerling noch Talanx äußern sich dazu. Branchenkenner schätzen ihn auf nicht mehr als 500 Mill. Euro."

      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 10:47:20
      Beitrag Nr. 301 ()
      Nun, das Handelsblatt ist für mich keine seriöse Informationsquelle.

      Zitat: ... Schulden aus der Aufnahme von Eigenmitteln ...

      Ich vermute, der Schreiber des Artikels hat irgendwie nicht so ganz den vollen Durchblick. :D

      Jedenfalls sind 45% Kaufpreis des EK völlig unrealistisch. Die Pensionslasten und die GR bleiben der Obergesellschaft und Hr. Gerling schließlich erhalten.

      Zur Formulierung der PM von Talanx:

      Den SQO soll die GBG also das Kaufobjekt selbst durchführen. Dieses weiß noch nichts von seinem Glück und insofern dürfen wir alle abwarten, wie Talanx sich sortiert. Bisher macht das einen eher unprofessionellen Eindruck. Daher würde ich den üblichen Ablauf vermuten. Hinter den SQO kann Talanx nun aber nicht mehr zurück, sonst wäre die PM irreführend.

      So wie ich das aktuell einschätze muß Talanx ein gutes Abfindungsangebot an die Industriekunden und freien Aktionäre machen, um so schnell wie möglich auf 95% zu kommen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 11:24:07
      Beitrag Nr. 302 ()
      [posting]18.668.727 von goldmine am 08.11.05 10:47:20[/posting]@goldmine

      Mit `...Schulden aus der Aufname von Eigenmitteln...` ist vermutlich Hybridkapital gemeint. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Gerling im letzten Jahr einen nachrangigen Euro-Bond aufgelegt.

      Aus meiner Sicht ist das procedere klar. Erst wird mit den Industriekunden wegen des dort gehaltenen Aktienanteils an der GKA verhandelt. Was die aushandeln, wird man den freien Aktionären anbieten, und wer nicht annimmt, wird herausgedrängt. Untergrenze sollte das EK der GKA sein.

      Du hast mal geschrieben, daß dir eine Übernahme durch die Talanx lieber ist als andere Lösungen. Warum ist das so?
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 11:41:16
      Beitrag Nr. 303 ()
      In der heutigen FTd ist von einem Kaufpreis in Höhe von 1,3 Mrd. Euro die Rede.
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 11:51:00
      Beitrag Nr. 304 ()
      @JosefSchulz, Beitrag Nr. 302:

      Erst wird mit den Industriekunden wegen des dort gehaltenen Aktienanteils an der GKA verhandelt.

      die Industriekunden dürften eigentlich nicht daran interessiert sein, daß es noch mehr Konzentration bei den Sachversicherungen gibt, wie auch in http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/artp… dargestellt. Eine Übernahme von Gerling durch die Talanx-Gruppe werden sie aber nicht verhindern können.

      Offen ist dabei für mich noch die Frage, ob bei den Industriekunden die Annahme einer Talanx-Offerte dann irgendwie Einfluß auf Konditionen von zukünftigen Versicherungskontrakten haben kann.
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 11:55:37
      Beitrag Nr. 305 ()
      Die 30% der Industriekunden sind kein monolitischer Block, sie waren höchst unterschiedlich auf der HV vertreten. Wenn dort nur 0,5% oder jede 60. Aktie nicht zustimmen, erreicht Talanx nicht die nötigen 95%.

      Daher wird das nicht so einfach wie sich Talanx das zumindest lt. PM vorstellt.

      Talanx ist als strategischer Käufer in der Lage, einen höheren Preis zu zahlen. Außerdem hat dies mehr Logik als die Übernahme durch Kredite und ein wenig EK von Cerberus, die das Geschäft nicht kennen und nicht fördern können.

      Für Talanx war es zwingend, Gerling zu kaufen, da sonst das IPO nicht möglich wäre. Erste positive Auswirkung dürfte eine weitere Verbesserung des ratings von GKA sein.

      Für die freien Aktionäre sieht es also recht günstig aus. Talanx hat sich selbst unter Druck gesetzt 95% an GKA zu erreichen. Die Industriekunden haben als Alternative den für 2007 zugesagten Börsengang im geregelten Markt. Wieso sollten die sich unter Wert abfinden lassen? Der Wert kann doch nicht das EK ohne Aufschlag sein. Es ist das Ertragswertverfahren anzuwenden, das einen abdiskontierten Zukunktsertrag kapitalisiert. Und der liegt deutlich über dem EK von ca. € 4,45 pro Aktie Ende 2005 und voraussichtlich ca. € 5,00 Ende 2006. Bei € 6,00 wären das lediglich 120% des EK, zu € 8,- 160% - auch nicht viel.

      Ab 12.12. ist mit dem Q3-Bericht zu rechnen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 12:10:06
      Beitrag Nr. 306 ()
      @goldmine: könnte es nicht einen Pool geben, der beim Einstieg der Industriekunden vereinbart worden ist? Auf Nachfrage wollte Gerling so etwas weder bestätigen noch zurückweisen, man sagte mir nur, dass grundsätzlich alle Aktien die selben Rechte verbriefen würden.
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 12:19:15
      Beitrag Nr. 307 ()
      Auch ein pool wird irgendwie eine im Sinne der Eigentümer bestmögliche Entscheidung herbeiführen wollen.

      Wieso sollten sich Firmen wie BASF von einer Talanx über den Tisch ziehen lassen?

      Eher ist doch wahrscheinlich, daß Talanx denen ein gutes Angebot unterbreitet, damit sie weiter Kunden bleiben und vielleicht auch mit anderen Talanx Firmen Geschäft machen.

      Talanx wird kaum parallel mit Gerling und einem eventuellen pool verhandelt haben. Daher vermute ich steht eine Einigung mit den freien Aktionären der GKA aus. Nichts genaues weiß man aber nicht.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 13:19:31
      Beitrag Nr. 308 ()
      die Börse scheint keinen hohen Sqeeze-out Preis zu erwarten. Ich hatte nach der gestrigen Verkündigung der Übernahme mit einer besseren Kursentwicklung gerechnet.
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 17:30:15
      Beitrag Nr. 309 ()
      3,76 Euro!

      wer gibt denn jetzt noch stücke unter EK ab?
      muss ich das verstehen?

      gruß
      myschkin
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 17:34:03
      Beitrag Nr. 310 ()
      naja bisher sind die 3,76 umsatzlos
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 17:35:36
      Beitrag Nr. 311 ()
      [posting]18.675.086 von derivatus am 08.11.05 17:34:03[/posting]Ja, da will jemand für 3,76 kaufen! Vielleicht findet er ja einen Trottel, der dafür verkauft...
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 17:36:54
      Beitrag Nr. 312 ()
      Zu 3,76 gab es 0 Stück Umsatz, das war ein reiner Geld-Kurs, der die Leute erschrecken sollte.

      Hat scheinbar auch funktioniert.

      Ich bleibe dabei, daß Talanx mit der gestrigen PM einen juristischen Fehler begangen hat, da sie einen SQO nur anstreben aber nicht ohne generöses Angebot durchführen können.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 17:37:08
      Beitrag Nr. 313 ()
      jo, habs jetzt auch gesehen.

      trotzdem ...

      gruß
      myschkin
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 17:56:42
      Beitrag Nr. 314 ()
      @goldmine, Beitrag Nr. 312:

      Ich bleibe dabei, daß Talanx mit der gestrigen PM einen juristischen Fehler begangen hat, da sie einen SQO nur anstreben aber nicht ohne generöses Angebot durchführen können.

      Talanx hat einen taktischen Fehler gemacht mit der Ankündigung. Ich verstehe aber nicht, warum Du den Ausdruck juristisch verwendest. Hat diese Ankündigung wirklich juristische Konsequenzen?
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 21:07:43
      Beitrag Nr. 315 ()
      Wolf-Dieter Baumgartl: Der kann was
      von Herbert Fromme
      Mit einem Paukenschlag meldet sich Talanx-Chef Wolf-Dieter Baumgartl zurück. Kurz vor seinem angekündigten Rückzug aus dem Geschäft kann der 62-Jährige die Übernahme der Gerling-Versicherer verkünden.

      Der neue Industrieversicherungsriese wird dem Marktführer Allianz ebenbürtig. Gleichziehen mit der Allianz, das können nur wenige Versicherungsmanager von sich behaupten.

      Nicht dass es Baumgartl darum ginge. Er hat ein klares Kalkül. Nur durch eine solche Übernahme, glaubt er, kann er die Zukunft des Talanx-Konzerns sichern. Aber dass er mit den ganz Großen auf einer Stufe steht, wird sein ausgeprägtes Ego nicht stören.

      Baumgartl ist zäh. Das hat er als Chef der Versicherungsgruppe Aachener und Münchener gezeigt. Dort stemmte sich Baumgartl 1991 und 1992 gegen einen mit allen Wassern gewaschenen Übernahmeversuch durch die Assurances Générales de France (AGF). Legendär ist eine vierstündige Pressekonferenz, bei der er sich erfolgreich gegen lancierte Vorwürfe über unsaubere Geschäftsmethoden wehrte - wie ein Tennisspieler, der Satzball nach Satzball abwehrt. Die AGF bekam die Gruppe, ehe sie später bei der italienischen Generali landete.

      Treibstoff Nikotin

      Baumgartls Treibstoff ist das Nikotin. In jener Pressekonferenz waren es allein drei Schachteln. Die Sucht pflegt er immer noch mit Leidenschaft. Als die britische Versicherungsgruppe Royal & Sun Alliance Baumgartl vor einigen Jahren in ihr Gästehaus ("strictly no smoking") einlud, sorgt Baumgartl für eine Suspendierung des Verbots.

      Die Aachener und Münchener verließ der studierte Jurist 1992, als sie zur AGF kam. Ein halbes Jahr später wurde er Chef des Haftpflichtverbandes der Deutschen Industrie (HDI) in Hannover. Ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, kontrolliert von der Industrie, der sich schwer tat mit den Umwälzungen in der Branche. In den folgenden Jahren baute Baumgartl den Konzern um, schloss problematische Auslandstöchter, zog die Zwischenholding Talanx ein, die er an die Börse bringen will. Eine bereits verkündete Fusion mit der HUK-Coburg platzte 1999 in letzter Minute. Auch bei Gerling zeigte sich Baumgartl zäh. Schon seit 2003 verhandelt er und kam erst nach zwei Anläufen zum Zug.

      Die Integrationsarbeit wird er wohl anderen überlassen - und auch das Urteil darüber, ob sein Plan für Talanx aufgeht. In Hannover steht Finanzchef Herbert Haas bereit, die Rolle des Konzernlenkers zu übernehmen. Baumgartl hat sich in Italien unweit von Livorno ein Haus gebaut. Dort steht sein Motorrad, eine voll restaurierte Harley-Davidson "Fat Boy". Auch gute italienische Rotweine haben es ihm angetan.

      Baumgartl betont gerne, dass es ein Leben außerhalb der Versicherungswirtschaft gibt. Ihm glaubt man das auch.

      Aus der FTD vom 09.11.2005

      http://www.ftd.de/km/ko/29702.html
      Avatar
      schrieb am 09.11.05 09:02:00
      Beitrag Nr. 316 ()
      selbst wenn, wie in der Presse berichtet, am Ende des Monates nach Unterzeichnung der Verträge der Kaufpreis bekannt gegeben wird, werden wir bei einer ausschließlichen Nennung des Totals noch nicht wissen, wie viel davon auf die GKA entfällt.

      Vielleicht gibt es auch ein gewisses Risiko, daß der Anteil der Lebensversicherung im Kaufpreis etwas zuungunsten der GKA angehoben wird mit dem Ziel, den Sqeeze-out Preis für die GKA dadurch etwas niedriger zu halten.
      Avatar
      schrieb am 09.11.05 09:15:45
      Beitrag Nr. 317 ()
      @Netti, Beitrag Nr. 293:

      Das würde ich fast ausschließen. Jedenfalls was den Kauf über die Börse angeht. Das hätte ich gemerkt. Insgesamt sind einfach viel zu wenig Stücke umgegangen und es war bis auf die Phase von April bis Mai 05 auch überhaupt kein Aufwertungsdruck erkennbar.

      meinst Du, daß Talanx nach der Veröffentlichung der Übernahme Gerling-Aktien über die Börse eingesammelt hat?
      Avatar
      schrieb am 09.11.05 09:34:45
      Beitrag Nr. 318 ()
      @Hiberna

      auch das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn sich Gerling mit den Industriekunden einigen kann sind sie sowieso über 95 %, wenn nicht, nützen die paar Aktien, die sie über die Börse kaufen können auch nichts.

      Wie der Chart einer Firma aussieht, wo der Mehrheitsaktionär unbedingt auf 95 % kommen will, kannst du an SAP SI (501111) sehen, wo SAP die letzten Monate alle Aktien um fast jeden Preis aufgekauft hat.
      Avatar
      schrieb am 09.11.05 09:43:39
      Beitrag Nr. 319 ()
      HANDELSBLATT, Mittwoch, 09. November 2005, 07:00 Uhr
      Gerling

      Das Ende einer unglücklichen Erbschaft

      Von Rita Lansch

      Nach 101 Jahren verliert der Kölner Versicherungskonzern Gerling seine Unabhängigkeit. Talanx aus Hannover, der schärfste Rivale im Industriegeschäft, wird Gerling übernehmen. Gründerenkel Rolf Gerling ist mit seiner Vision gescheitert.

      KÖLN. Er gibt den perfekten Gastgeber. Rolf Gerling steht am Eingang des Jahrhundertsaals und empfängt seine Gäste, die Größen der deutschen Wirtschaft. Der 50-Jährige mit der aristokratischen Statur und dem tadellos frisierten Haar ist gut gelaunt.

      Alles scheint wie immer zu sein am Nachmittag des 28. Oktober in der weitläufigen Kantine des Kölner Gerling-Konzerns. Weder langjährige Vertraute wie Betriebsratschef Rudolf Müller noch die Großkunden, die zur jährlichen so genannten „Gesamtsitzung“ anreisen, bemerken eine Veränderung an Rolf Gerling. Und doch weiß der Großaktionär zu dieser Zeit bereits, dass es seine letzte Veranstaltung sein wird.

      Denn schon damals steht sein Entschluss fest: Nach einem mehr als drei Jahre dauernden Krimi um einen möglichen Verkauf gibt er das Familienunternehmen an Talanx aus Hannover ab, den schärfsten Konkurrenten im Industriegeschäft. Beide liegen dicht auf hinter Marktführer Allianz und bringen es zusammen auf ein Beitragsvolumen von knapp 20 Milliarden Euro.

      Am vergangenen Freitag informiert Rolf Gerling seinen Aufsichtsrat und Montagnachmittag die Öffentlichkeit. Kein persönliches Wort der Erklärung. Nur die nackte Gewissheit, dass der 101 Jahre alte Konzern seine Unabhängigkeit verliert.

      Damit gibt der Enkel des Firmengründers die Last des Familienerbes ab. So endet die Geschichte eines Mannes, der lange auf Distanz zum Werk seines Vaters, Hans Gerling, blieb. Der erst spät einen Weg fand, sich im Familienunternehmen zu engagieren und eine „Vision von einem Versicherer als echter Dienstleister in Sachen Sicherheit“ zu entwickeln, wie er es nannte. Er wollte Druck auf die Industrie ausüben, mehr in Sachen Umweltschutz zu tun. Aber das Konzept ging nicht auf.

      Rolf Gerling wächst mit drei älteren Schwestern in der herrschaftlichen Villa Marienburg in Köln auf. Er fühlt sich von jung an mehr seiner Mutter, einer Innenarchitektin und Galeristin, als seinem Vater verbunden. Der Senior Hans Gerling gilt als autoritär. So wird berichtet, dass selbst bei 30 Grad im Schatten niemand in der Kölner Zentrale sein Jackett ausziehen durfte.

      Den Sohn zieht es weit weg von Köln nach Zürich, wo er noch heute wohnt, und er studiert BWL. Aber eigentlich interessiert er sich für andere Dinge. Er vertieft sich in die analytische Psychologie am C.G. Jung-Institut in Zürich. Die Erkenntnisse Jungs über die besondere Verantwortung des Einzelnen für die Welt und die Zusammengehörigkeit von Gegensätzen prägen den Unternehmersohn. Dann lodern die Flammen im benachbarten Chemiewerk Sandoz. Das verseuchte Löschwasser gelangt in den Rhein.

      Beides, das zum Teil beim Vater versicherte Chemieunglück und das Gedankengut Jungs, bringt ihn auf ein neues Geschäftsfeld: Er baut die von seinem Vater gegründeten Risikoforschungs- und Risikovermeidungsinstitute zu einer Consultinggruppe aus. „Sichern vor versichern“ lautet sein Credo.

      Das war ein neuer Ansatz in einem Traditionshaus, das seine eigenen Regeln hat wie die jährliche „Gesamtsitzung“, einer Art Festakt, bei dem die Eigentümerfamilie Hof hält mit ihren Großkunden und an dem sie lange Zeit ihren 6800 Mitarbeitern einen zusätzlichen freien Tag gönnte.

      Angefangen hat bei den Gerlings alles mit Großvater Robert, der 1904 das „Gerling Bureau für Versicherungswesen“ gründet. So richtig groß gemacht hat das Unternehmen dann Hans Gerling. Der im August 1991 verstorbene Patriarch ist der eigentliche Konzernarchitekt. Zeit seines Lebens muss er jedoch um sein Erbe kämpfen. Zuletzt noch Mitte der siebziger Jahre als Iwan D. Herstatt sein Imperium fast zum Einstürzen bringt. Der Kölner Bankier geht mit seiner Bank Pleite, und Anteilseigner Hans Gerling muss die Mehrheit seines Versicherungskonzerns opfern. Einen Einlagensicherungsfonds gibt es damals noch nicht. Doch Hans vereinbart schon damals eine günstige Rückholklausel, die ihm Jahre später den Rückkauf ermöglicht. So kann er seinem Sohn vor 14 Jahren volle 100 Prozent am Gerling-Konzern vererben.

      Für den schweigsamen Rolf Gerling ist es ein schwieriges Erbe. Es fängt an mit der Sorge um die Finanzierung der hohen Erbschaftsteuern. Hinzu kommt: „Rolf ist anfangs gar nicht für den Versicherungsbetrieb zu begeistern“, erinnern sich Vertraute des Vaters.

      Wegen seines visionären Denkens wird der hochintelligente Gründerenkel allzu schnell als „grüner Spinner“ abgetan. Er hat daran geglaubt, die Wirtschaft zu einem umweltbewussteren Umgang mit ihren Risiken zu bewegen. Er war fasziniert von der Schadenverhütung.

      Doch die Realität sieht anders aus. Solange Schadenverhütung die Firmen teurer kommt als Versicherungsschutz, bleiben Vision und Visionär auf der Strecke.

      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…
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      schrieb am 09.11.05 11:38:05
      Beitrag Nr. 320 ()
      HANDELSBLATT, Mittwoch, 09. November 2005, 10:16 Uhr
      Börsengang vermutlich erst nach der Integration aktuell

      Talanx finanziert Gerling aus eigener Kraft

      Von Caspar Dohmen

      Ein Börsengang des Versicherungskonzerns Talanx steht kurzfristig nicht auf dem Programm. Zwar wollte sich gestern ein Unternehmenssprecher nicht dazu äußern, in informierten Kreisen hieß es aber, ein Börsengang stehe derzeit nicht an. Die Pläne dafür liegen seit mehr als einem Jahr in der Schublade.

      DÜSSELDORF. Schließlich gilt ein Börsengang als eine Finanzierungsvariante für eine mögliche Großübernahme, um die sich der Talanx-Konzern seit langem bemüht, und die nun mit dem geplanten Kauf des Konkurrenten Gerling in greifbare Nähe rückt. Ende November sollen die Aufsichtsgremien beider Gesellschaften zustimmen. Wenn dann das Bundeskartellamt grünes Licht gibt, schlucken die Hannoveraner ihren Erzkonkurrenten, vermutlich für rund 1,3 Mrd. Euro, wie in Finanzkreisen kolportiert wird.

      Diesen Preis dürfte die Talanx aus eigener Kraft stemmen, denn die Kriegskasse ist nicht zuletzt durch den Teilverkauf von Aktien der Tochter Hannover Rück gut gefüllt. So betonte Talanx-Chef Wolf-Dieter Baumgartl gerne, sein Haus könne eine Übernahme im Wert von 1,5 bis 1,8 Mrd. Euro ohne einen Börsengang bewältigen.

      Gleichwohl wirbt der Versicherer seit Monaten im Fernsehen vor dem Börsenbericht der ARD. So soll der neue Name Talanx populärer gemacht werden. Die formalen Voraussetzungen für einen Börsengang könnte der Konzern nach eigenen Angaben in drei bis vier Monaten erledigen. „Wir können jederzeit auf den Knopf drücken“, sagt Unternehmenslenker Baumgartl.

      Gegen einen Börsengang zum jetzigen Zeitpunkt spricht der anstehende, hohe Integrationsaufwand bei der Übernahme von Gerling. Sicher ergänzen sich beide Gesellschaften, doch es gibt auch Überschneidungen. Somit dürfte der Börsengang von Talanx, der immer an die Übernahme eines großen Versicherers geknüpft zu sein schien, nicht näher, sondern eher ferner gerückt sein. Vor einem Börsengang müsste nun erst einmal die Integration erfolgreich bewältigt werden, heißt es in Unternehmenskreisen. Sonst könne man Investoren nicht überzeugen.

      Dann aber mache ein Börsengang wieder Sinn, beispielsweise um Wachstum des Konzerns zu finanzieren. Insbesondere das Industrieversicherungsgeschäft kann ein Unternehmen heute nur noch bewältigen, wenn es die Kunden weltweit begleiten kann. Dafür ist ein weltweites Netzwerk notwendig. Gerade dem Familienunternehmen Gerling fehlte hier zuletzt das notwendige Kapital.

      Wer ist Talanx? Dahinter verbirgt sich die drittgrößte Versicherungsgruppe Deutschlands mit Prämien von zuletzt 15 Mrd. Euro. Nur die Allianz und die Münchener Rück sind größer. Unter ihrem Dach vereinen die Hannoveraner den Industrieversicherer HDI, die Hannover Rück und diverse Lebensversicherer. Die Gruppe zählt seit Jahren zu den am schnellsten wachsenden Versicherern in Europa.

      Durch die angepeilte Fusion entsteht eine Versicherungsgruppe mit Prämien von mehr als 18 Mrd. Euro. Im umkämpften Markt für Industrieversicherungen, die Unternehmen gegen Schäden an Gebäuden und Anlagen sowie gegen Dritte absichern, schließen sich die Nummer zwei und drei zusammen. Damit rückt das Unternehmen näher an die Allianz, der es schwerer fallen dürfte, ihre dominante Rolle in dem Industriegeschäft auszuspielen.

      Spärlich sind bisher die Informationen über die konkreten Auswirkungen der Fusion, beispielsweise mögliche Synergien, offen ist ebenfalls der Zeitpunkt. „Wenn der Vertrag unterzeichnet wird, wird man daran gehen, die beiden Unternehmen zusammenzuführen“, sagte am Dienstag ein Gerling-Sprecher.

      Derzeit sei nicht abzusehen, wie dieser Vorgang im Einzelnen aussehen könnte. „Es wird Aufgabe der beiden Vorstände sein, Entscheidungskompetenzen dorthin zu verlegen, wo sie für die Unternehmensgruppe am effektivsten sind“, schrieb Gerling-Chef Björn Jansli seinen Mitarbeitern. Es werde Verschiebungen von Köln nach Hannover wie auch umgekehrt geben, heißt es in dem dem Handelsblatt vorliegenden Brief. Noch gebe es auch keine Informationen über die neue Organisationsstruktur.

      Die Gerling-Mitarbeiter sind in den Krisenjahren der Gesellschaft gebeutelt worden. Die Zahl der Beschäftigten halbiert sich vor allem durch Teilverkäufe beispielsweise der Kreditversicherung auf 6 800 Mitarbeiter, davon arbeiten 4 000 in Köln.

      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…
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      schrieb am 09.11.05 12:07:02
      Beitrag Nr. 321 ()
      Synergien, Verlagerungen ...

      Das geht nur mit einem Beherrschungsvertrag. Der erfordert ein Abfindungsangebot. Nur darüber kann Talanx 95% an GKA erreichen. Das Angebot ist unabhängig vom gezahlten Kaufpreis für die GBG und einer Aufteilung auf GKA und GKB auszugestalten.

      Bei einem Kaufpreis von 1,3 Mrd. würde ich mal grob kalkuliert 0,4 Mrd auf die GKL und 0,9 Mrd auf die GKA verteilen. 0,9 Mrd für 65,4% bedeuten einen Preis pro GKA Aktie von ca. € 6,12.

      Das Angebot an die freien Aktionäre sollte (deutlich) darüber liegen, denn sonst verkaufen diese wohl nicht zu 85%, die zum Erreichen der 95% Schwelle nötig sind. Wozu auch, 2007 steht das secondary placement von GKA an, eine Dividende ist in Aussicht gestellt und die Geschäfte sollten weiter gut laufen. Talanx ist auf eine zügige Integration von Gerling angewiesen, denn die ist die Voraussetzung für ein IPO von Talanx.

      CU, goldmine
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      schrieb am 09.11.05 12:18:25
      Beitrag Nr. 322 ()
      Versicherer Talanx kauft Gerling - In der Industrieversicherung entsteht ein neuer Gigant

      08.11.2005 FTD Heft Nr. 217 Von Herbert Fromme, Köln -- Die Hannoveraner Versicherungsgruppe Talanx/HDI übernimmt den Kölner Konkurrenten Gerling. Das teilten die beiden Gesellschaften gestern mit. Damit sticht Talanx den US-Investmentfonds Cerberus aus, der auch Interesse hatte. Der Gerling-Konzern gehört zu 94 Prozent Rolf Gerling, dem Enkel des Firmengründers. Aufsichtsratschef Joachim Theye hält sechs Prozent.
      Mit der Fusion entsteht eine Versicherungsgruppe mit Prämieneinnahmen von über 18 Mrd. Euro - inklusive der Talanx-Tochter Hannover Rück mit rund 10 Mrd. Euro. Im hart umkämpften Markt für Industrieversicherungen, die Unternehmen gegen Schäden an Gebäuden und Anlagen sowie gegenüber Dritten absichern, tun sich die Nummer zwei und drei zusammen. Dem Marktführer Allianz erwächst so ein Konkurrent, der mit fast 3 Mrd. Euro Umsatz in diesem Geschäft auch größenmäßig mithalten kann.
      Die beiden Unternehmen wollten keine Angaben zum Preis machen. Insider schätzen, dass Talanx um die 1,3 Mrd. Euro zahlen dürfte. "Talanx hat aus zwei Gründen den Zuschlag erhalten", hieß es in unternehmensnahen Kreisen. "Einmal wegen des Stils der Verhandlungsführung durch Cerberus und zweitens wegen des Preises." Talanx habe deutlich mehr geboten als Cerberus.
      Seit 2002 suchen die Eigner einen Käufer für Gerling. Eine zu starke Expansion der Rückversicherungstochter und mehrere Großschäden hatten den Konzern an den Rand des Zusammenbruchs geführt. Zuletzt konnte das Management die Situation zwar stabilisieren. Die Eigner verkaufen aber trotzdem, weil sie das Geld für weiteres Wachstum nicht aufbringen können.


      Gerling-Übernahme - Abschied vom Preisbrecher

      08.11.2005 FTD Heft Nr. 217 -- Rolf Gerling ist nicht der Einzige, der heute durchatmet. Mit dem Großaktionär des Kölner Versicherers freut sich auch die deutsche Industrie, die bei Gerling Policen abgeschlossen hat, über den Verkauf der operativen Konzerngesellschaften an Talanx.
      Gerling galt bisher als Wackelkandidat. Der Konzern war 2001 und 2002 durch eine zu stürmische Expansion im Geschäft mit Rückversicherungen in eine existenzbedrohende Krise geraten. Die Globale Rück, die nach hohen Verlusten abgewickelt wird, gehört juristisch immer noch zu Gerling und kämpft mit Problemen in den USA. Nicht zuletzt ächzt die Holding unter hohen Pensionslasten. Talanx kommt also zur rechten Zeit und bewahrt beispielsweise Pharmaunternehmen wie Bayer vor Ausfallrisiken und damit vor hohen Rückstellungen und Gewinneinbußen.
      Doch die Freude über den Deal wird bei den Industriekunden nicht lange währen. Mit Gerling verschwindet ein aggressiver Wettbewerber, der zu ihren Gunsten die Preise drückte. Vor kurzem hatte Gerling in der Autoversicherung dem Marktführer Allianz einen Großvertrag weggeschnappt und Siemens als Kunden abgeworben. Auch in anderen Feldern der Industrieversicherung tat sich Gerling mit Billigpreisen hervor. Diese Zeiten dürften jetzt vorbei sein. Künftig beharken sich vor allem die Allianz und Talanx. Der Wettbewerb leidet. Das Kartellamt beäugt die Industrieversicherer ohnehin schon kritisch. Wegen Wettbewerbsverstößen verhängte Ulf Böge, Präsident der Wächterbehörde, Anfang des Jahres Bußgelder in Höhe von 130 Mio. Euro. Wenn mit Gerling der Preisbrecher verschwindet, droht der frisch angefachte Wettbewerb zu erlahmen. Nur eine Hoffnung bleibt: dass angesichts hoher Prämien ausländische Versicherer wie Zürich, Axa und AIG jetzt Morgenluft wittern.


      Bei der GKA sei später ein Squeeze-out-Verfahren für die im Freiverkehr gehandelten Aktien vorgesehen, erklärte Talanx. In welcher Form dafür bereits eine Einigung mit den anderen GKA-Eigentümern erfolgt ist, wurde nicht bekannt.
      2003 hatte sich eine Gruppe von Investoren, darunter sieben große deutsche Industriekonzerne, über eine Kapitalerhöhung mit 30 Prozent an der GKA beteiligt. Zeitungsberichte nannten als Investoren damals Bayer, BASF, Schering, Lufthansa, die Oetker-Gruppe und das Bankhaus Sal. Oppenheim. Ihr Ziel war es, ein Duopol auf dem deutschen Industrieversicherungsmarkt, bestehend nur noch aus HDI und Allianz neben vielen kleinen, aber eher unbedeutenden Anbietern, zu verhindern.
      Über sämtliche finanzielle Details sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte ein Talanx-Sprecher auf Anfrage. "Wir werden so schnell wie möglich versuchen, dies in trockene Tücher zu bringen", sagte er. (07.09.2005 Manager Magazin) http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,383…


      Industrie fürchtet steigende Versicherungsprämien

      09.11.2005 Handelsblatt Nr. 217 Seite 23 HB DÜSSELDORF. Vertreter von Unternehmen können dem Zusammenschluss von HDI und Gerling wenig Gutes abgewinnen. "Aus der Sicht der industriellen Versicherungsnehmer betrachten wir diese Fusion mit Sorge", sagt Hauprecht von Schenck, Vorsitzender des Versicherungsausschuss des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. "Der ohnehin schon oligopolistische Markt verliert einen weiteren profilierten Anbieter." Dies lasse befürchten, dass der Wettbewerb weiter abnehme. Diese Ansicht vertritt auch Ralf Oelzner, Präsident des Deutschen Versicherungsschutzverbandes (DVS). Seit Jahren beklagt der Verband die Marktkonzentration. "Die Entwicklung stimmt uns nachdenklich", sagt er. Zunehmende Konzentration des Marktes und damit weniger Wettbewerb könnten zu steigenden Prämien führen.
      Die Unternehmen verweisen auf die Ermittlungen des Kartellamts. Die Wettbewerbshüter hatten eine Reihe von Industrieversicherern - darunter Gerling und HDI - wegen Preisabsprachen zuletzt zu Millionenstrafen verurteilt. Gegen die Strafen haben die Versicherer allesamt Widerspruch beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt.
      Der Markt der Industrieversicherer ist inzwischen überschaubar geworden. Längst haben sich ehemals etablierte Adressen wie die AMB aus dem Geschäft mit Großrisiken wie Feuer- oder Haftpflichtrisiken zurückgezogen. Deshalb hatten die Unternehmen auch ein großes Interesse am Erhalt von Gerling und unterstützten die Versicherung, als sie wegen eines missratenen US-Rückversicherungsgeschäfts in eine existenzgefährdende Krise rutschte.
      Doch auch die Industrievertreter sehen keine Alternative zur Fusion. Durch den Zusammenschluss sei immerhin eine Kontinuität gewährleistet, sagten Vertreter von Unternehmen. Für die Fortführung der bisherigen Verbindungen dürfte der HDI stehen, der einst selbst von der Industrie gegründet wurde. Bezweifelt wird, dass die Kontinuität mit dem Finanzinvestor Cerberus gewährleistet gewesen wäre.




      Talanx sticht Cerberus bei Gerling aus - Struktur des neuen europäischen Top-Anbieters in der Industrieversicherung offen • Zukauf macht Börsengang wahrscheinlich

      08.11.2005 FTD Heft Nr. 217 VON Herbert Fromme, Köln -- Das Topmanagement des Kölner Gerling-Konzerns hat gestern die Unsicherheit unter den 6700 Mitarbeitern zu beschwichtigen versucht. Bei ihnen herrscht Unklarheit, welche Folgen der Verkauf der Gerling Allgemeine und Gerling Leben an Talanx/HDI für die Zukunft der Gruppe und ihrer Arbeitsplätze hat.
      Gerling ist mitten in den entscheidenden Verhandlungen mit Kunden über die Vertragsverlängerung für 2006 und liefert sich heftige Auseinandersetzungen um wichtige Klienten - zum Teil mit dem bisherigen Konkurrenten HDI, zum Teil mit Marktführer Allianz und der besonders aggressiv auftretenden Zürich. Auftrieb erhielt Gerling durch die Rating-Agentur Standard & Poor`s (S&P), die eine Verbesserung der Beurteilung der beiden Versicherer prüfen will. Für Talanx kündigte S&P jedoch eine Überprüfung in Richtung Verschlechterung an.
      "Der Geschäftsbetrieb soll und muss unverändert weiterlaufen", schrieb Gerling-Chef Björn Jansli gestern per E-Mail an die Mitarbeiter. "Keine Maßnahme, keine Vollmacht und keine Kompetenz ändern sich bis auf weiteres. Jedes Angebot ist unverändert zu bearbeiten, und die vertrieblichen Ziele sind weiterhin ehrgeizig zu verfolgen." Vage äußert sich Jansli zur Zukunft der Standorte. "Es wird Aufgabe der beiden Vorstände sein, die Entscheidungskompetenzen dorthin zu verlegen, wo sie für die Unternehmensgruppe am effektivsten sind." Es werde Verschiebungen von Köln nach Hannover und umgekehrt geben. Ähnlich unpräzise sind Janslis Äußerungen zur Mitarbeiterstruktur. "Wir werden selbstverständlich die Interessen der Gerling-Mitarbeiter - im Einklang mit den Talanx-Zielen - so gut wie möglich vertreten", versprach er. Versicherungskreise erwarten einen deutlichen Abbau der Mitarbeiterzahlen.
      Talanx-Chef Wolf-Dieter Baumgartl kreiert mit dem Zukauf einen der führenden Industrieversicherer Europas. Baumgartl verhandelt seit 2003 mit den Gerling-Eignern Rolf Gerling, der 94 Prozent hält, und dem Aufsichtsratschef Joachim Theye, der sechs Prozent besitzt. Zwischenzeitlich war die Begeisterung für den Megadeal jedoch abgekühlt. Die Gerling-Eigner sprachen ebenfalls mit zahlreichen Finanzinvestoren. Seit Anfang des Jahres prüfte der US-Fonds Cerberus die Gruppe und machte ein Angebot, das allerdings an der Höhe und an Forderungen nach Garantien für mögliche Altlasten scheiterte.
      Baumgartl erreicht jetzt sein Ende 2003 verkündetes Ziel, durch eine Großübernahme das Gewicht der Erstversicherung im Konzern zu stärken, um dann die Holding an die Börse zu führen. Talanx wird bisher von der Hannover Rück dominiert, die mehr als die Hälfte zu den Prämieneinnahmen von 14,2 Mrd. Euro beisteuert. An der Hannover Rück hält Talanx 51 Prozent. Die Hannover Rück ist bereits an der Börse. Ohne Stärkung der Erstversicherung würde Baumgartl mit einem Talanx-Börsengang dieses Geschäft erneut an die Börse tragen. Deshalb musste er den Erstversicherungsbereich stärken. Talanx gehört dem Haftpflichtverband der Deutschen Industrie, einem Versicherungsverein - also seinen Kunden. Nur von der Börse, ist Baumgartl überzeugt, kann sich der Konzern künftig das nötige Kapital für sein Wachstum holen. Ein Teil-Börsengang der Talanx dürfte jetzt bald auf der Tagesordnung stehen.
      Talanx kauft von der Oberholding Gerling-Konzern Versicherungs-Beteiligungs-AG (GKB) eine Zwischenholding, die Gerling Beteiligungs-GmbH (GBG). Sie hält 95 Prozent an der Gerling Leben, die übrigen fünf Prozent besitzt die GKB, die sie ebenfalls verkauft. Am Sachversicherer Gerling Allgemeine hält die GBG 65,4 Prozent. Der Rest ist im Streubesitz. Hier will Talanx ein Squeeze-out-Verfahren für die Minderheitsaktionäre beginnen. Dazu gehören viele Industriekonzerne, die den Versicherer 2004 mit 150 Mio. Euro stützten.
      Nicht übernehmen wird Talanx die Obergesellschaft GKB. Sie hat rund 600 Mio. Euro Pensionsverpflichtungen für frühere Gerling-Mitarbeiter, die nur zum Teil durch Garantien der jetzt verkauften operativen Versicherer abgesichert sind. Zudem ist die GKB immer noch juristischer Eigentümer der in Abwicklung befindlichen Rückversicherung Globale Rück.
      Zäher Verhandler aus Hannover
      Wolf-Dieter Baumgartl hat gepokert und gewonnen. Schon 2003 verhandelte der Talanx-Chef über Gerling - und sagte ab. Vor einem Jahr nahm er die Gespräche wieder auf und kann heute triumphieren. Der überzeugte Raucher hat zum Ende seiner Karriere die größte Fusion unter deutschen Industrieversicherern organisiert. Das macht fast so viel Spaß wie ein Ausritt auf seiner Harley-Davidson am Wochenendsitz in Italien.
      Avatar
      schrieb am 09.11.05 12:27:20
      Beitrag Nr. 323 ()
      @goldmine, Beitrag Nr. 321:

      Das Angebot ist unabhängig vom gezahlten Kaufpreis für die GBG und einer Aufteilung auf GKA und GKB auszugestalten.

      gibt es nicht so etwas wie eine Regel, daß der Squeeze-out Preis nicht unter dem Preis pro Aktie liegen darf, den der Mehrheitsaktionär beim Verkauf erhalten hat?
      Avatar
      schrieb am 09.11.05 12:38:01
      Beitrag Nr. 324 ()
      @#323

      Wir sind doch noch längst nicht beim SQO. Bitte entspannen.

      Außerdem ist die Preisaufteilung GKA / GKL letztlich willkürlich.

      Die Frage ist natürlich zu so bejahen, dürfte hier aber keine wesentliche Rolle spielen, da vorher ein Angebot i.R. eines Unternehmensvertrages kommen dürfte.

      Bisher ist doch nicht einmal der Kaufvertrag unterschrieben.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 11.11.05 17:33:08
      Beitrag Nr. 325 ()
      In Düsseldorf will einer aber ein paar Stücke haben:

      Kursdaten 11.11.2005 Düsseldorf
      Kurs Realtime:
      Bid: 16:58:01 3,85 100.000
      Ask: 16:58:01 4,00 2.000

      MfG J:)E
      Avatar
      schrieb am 11.11.05 19:50:01
      Beitrag Nr. 326 ()
      @philojoephus,

      100.000 gesuchte Stück sind ja schon das Volumen, das zu Unternehmen passen würde, die auf Sqeeze-outs spezialisiert sind wie z.Bsp. die Falkenstein Nebenwerte AG.
      Avatar
      schrieb am 11.11.05 20:18:57
      Beitrag Nr. 327 ()
      @Hiberna

      In die Richtung dachte ich auch schon. Eigentlich ist es doch nur ein Frage der Zeit bis die bekannten Squeeze-out Spekulanten a la Schneider, Schäfers & Co. auf Gerling aufmerksam werden. Unter dem Squeeze-out Aspekt scheint die Aktie mit einem KGV unter 10 und einem Kurs unter Buchwert ja geradezu spottbillig.
      Avatar
      schrieb am 11.11.05 20:40:57
      Beitrag Nr. 328 ()
      Frage: Welcher normale Mensch stellt 100.000 "am Stück" ein??? Das macht doch keinen Sinn...

      MfG
      M
      Avatar
      schrieb am 11.11.05 20:44:36
      Beitrag Nr. 329 ()
      @StummerBeobachter,

      aber eine gewisse geldliche Potenz muß doch wahrscheinlich vorhanden sein, damit die Bank eine so hohe Aktienorder an die Börse weitergibt.
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 15:00:34
      Beitrag Nr. 330 ()
      @ Hiberna

      Ja, die Potenz muss schon da sein, aber warum will der Käufer, dass es auch alle anderen wissen?

      Auf der Falkentein HV habe ich den Vorstand auf Gerling angesprochen. Damals war der Tenor, dass Versicherungen schlecht einzuschätzen seien und man sich da eher nicht engagiert. Ich hatte den Eindruck, das Gerling - zumindest zu diesem Zeitpunkt - nicht auf dem Radar der Spezialisten war. Aber nachdem der SQO angekündigt worden ist, hat sich das vielleicht geändert.

      MfG J:)E
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 18:23:28
      Beitrag Nr. 331 ()
      [posting]18.760.914 von StummerBeobachter am 11.11.05 20:40:57[/posting]Gestern war eine relativ große Abgabebereitschaft zu beobachten. Ist doch wohl klar, dass ein Investor, der wirklich Kaufinteresse besitzt, eine entsprechend große Kauforder einstellt, um dem Verkäufer zu signalisieren, dass ein dankbarer Abnehmer bereit steht. Kann daran wirklich nichts ungewöhnliches erkennen. Eher unverständlich erscheint, weshalb jemand zu 4 € - also deutlich unter Buchwert - verkaufen wollte.
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 19:16:11
      Beitrag Nr. 332 ()
      @Joschka

      In #291 schreibst Du von einer Ankündigung von S & P die Ratings für die GKA und GKL anzuheben. Woher stammt die Info? Ich kann das momentan nicht verifizieren ...
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 21:35:32
      Beitrag Nr. 333 ()
      [posting]18.766.345 von Syrtakihans am 12.11.05 19:16:11[/posting]PR-Meldung von S&P am 7.11.05:

      Hitrud Besgen (S&P-Analystin): "On resolution of the CreditWatch status, there is a possibility that the ratings might be raised by up to two notches on GKA and by to three notches on GKL."
      Avatar
      schrieb am 13.11.05 04:41:34
      Beitrag Nr. 334 ()
      @#333 Ok.
      Avatar
      schrieb am 13.11.05 10:09:48
      Beitrag Nr. 335 ()
      Besteht aus Eurer Sicht ein Risiko, dass das Bundeskartellamt Schwierigkeiten bereitet, da eine zu große Konzentration der Kräfte droht ?

      Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die Unternehmensjuristen diese Frage nicht schon im Vorfeld abgeklopft haben.
      Avatar
      schrieb am 13.11.05 16:53:46
      Beitrag Nr. 336 ()
      zu #335 Schwer zu beurteilen. Hat jemand genaue Zahlen über die Marktanteile von Gerling, HDI, AGR & Co.? Ich könnte mir vorstellen, dass Gerling und HDI im industriellen Sachversicherungsbereich zusammen grob 25% erreichen, bin mir da aber sehr unsicher. Eine den Markt beherrschende Quote wäre das eigentlich nicht.

      Angesichts des Kursverlaufs kann man vermuten, dass in der Tat wohl nicht wenige Aktionäre an einem Zustandekommen der Übernahme zweifeln. Ich hätte im Übrigen nicht gedacht, dass der Kurs nach dem Anstieg auf 4,50 EUR noch mal unter 4,00 EUR zurückkommt. Hat es schon jemals ein Squeeze-out unter EK gegeben?
      Avatar
      schrieb am 13.11.05 17:13:42
      Beitrag Nr. 337 ()
      Ich habe bei einem Schweizer Unternehmen einmal einen SQO genau zum EK pro Aktie miterlebt. Darunter kann ich mir den SQO eigentlich nicht vorstellen. Gerade wenn man sich an der zukünftigen Ertragsentwicklung orientiert, müssten die Gewinne aufgrund des besseren Ratings eher steigen, so dass der SQO nicht unter EK stattfinden kann. Die Kurse sind mir daher ein Rätsel. Nur deswegen kam ich auf die kartellrechtlichen Bedenken. Aber bei 25 % sehe ich auch keine Probleme
      Avatar
      schrieb am 13.11.05 22:34:09
      Beitrag Nr. 338 ()
      Kartellrechtlich dürfte es keine gravierenden Probleme geben. So etwas wird im Vorfeld bereits weitgehend geklärt. Eine marktbeherrschende Stellung werden HDI und Gerling auch nicht zusammen erlangen, es sei denn, die Allianz-Versicherung stellt ihre Geschäftstätigkeit ein.
      Avatar
      schrieb am 14.11.05 14:48:42
      Beitrag Nr. 339 ()
      Nicht die Nachrichten machen die Kurse, die Kurse machen die Nachrichten. So scheint es bei GKA zu sein.

      Man darf auf die nächsten Schritte von Talanx gespannt sein.

      Zunächst steht der Vertragsschluß Ende November an. Danach sollte eine Erklärung von Talanx an die außenstehenden Akionäre folgen.

      Die Aussage, dies wäre Sache der GBG, also der direkten Mutter der GKA, wird dann nicht mehr ausreichen, auch wenn diese den SQO durchführen soll, wie sich Talanx das so vorstellt.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 15.11.05 10:12:47
      Beitrag Nr. 340 ()
      "Das Kapital: Frohnaturen bleiben der Allianz treu
      [Von ftd.de, 21:38, 13.11.05]

      Versicherungen sind etwas für Pessimisten? Nicht doch, das genaue Gegenteil ist der Fall, zumindest an den Finanzmärkten. Nehmen wir die Allianz, die ein erstaunlich gutes operatives Ergebnis für das dritte Quartal geliefert hat, trotz der hohen Schäden von 753 Mio. Euro vor Steuern durch die Naturkatastrophen sowie des ziemlich schwachen Ergebnisses bei der Dresdner Bank.

      Wenn man von Stürmen, Fluten und anderen Unbilden absieht, hätte die Sachversicherung eine Schaden-Kosten-Quote von weniger als 90 Prozent erreicht, was einer Lizenz zum Gelddrucken gleichkäme. Die Lebensversicherung hat in Sachen Kosten und Kapitalerträge geglänzt. In der Vermögensverwaltung sind bis September neue Gelder von 48 Mrd. Euro hereingekommen, wobei die Kostenquote in Q3 um 3,7 Prozent zum Vorjahr fiel.
      Bei einem 2006er KGV von 10 kann man sich da eigentlich nur die Finger lecken, zumal die diversen Spar- und Restrukturierungspläne für die kommenden Jahre, die bald erörtert werden, zumindest noch nicht vollständig in den Schätzungen enthalten sein dürften. Na ja, wenn man von sehr freundlichen Kapitalmärkten ausgeht, dann ist dem wohl so, trotz der negativen Vorzeichen für den Versicherungszyklus. Üble Exzentriker würden allerdings darauf hinweisen, dass die Allianz - bei einem Diskontsatz von acht Prozent (Beta 1,2) und einem ewigen Wachstum von drei Prozent - die 2005er Dividende bis 2028 um zehn Prozent jährlich steigern müsste, um den Kurs der Aktie zu rechtfertigen. Die Gruppe ist in Q3 organisch um 2,8 Prozent gewachsen."

      http://www.capital.de/ftd/artikel.html?artikel_id=806370
      Avatar
      schrieb am 16.11.05 12:11:36
      Beitrag Nr. 341 ()
      weiß jemand, ob Belegschaftsmitglieder in erheblichem Umfang im Streubesitz vertreten sind? Wenn ja, dann wäre dies vielleicht eine Erklärung dafür, warum es so viele kleine Transaktionen in der Gerling-Aktie gibt.
      Avatar
      schrieb am 17.11.05 07:12:41
      Beitrag Nr. 342 ()
      "KÖLN (Dow Jones)--Die Hurrikane in den USA haben den Preisrutsch in der Industrieversicherung abgebremst. Nachdem die Prämien im laufenden Jahr stärker gefallen seien als bislang von der Branche zugegeben, täten sich einige Versicherer nun schwer, vor Wochen unterbreitete Angebote aufrecht zu erhalten, sagte Dankwart von Schultzendorff von der Geschäftsführung des weltweit führenden Industriemaklers Aon Jauch & Hübener am Mittwoch auf einer Fachtagung der Industrieversicherer in Köln.

      Einen Preisverfall macht er vor allem bei Kraftfahrt-Flotten und Industrie-Sachversicherungen aus. Dagegen seien die Preise in den Sparten Haftpflicht, technische Versicherungen und Transport stabil geblieben. Die Industrieversicherer hatten seit 2000 einen zunehmend strikteren Sanierungskurs gefahren, in dessen Rahmen Preise erhöht und Bedingungen verschärft wurden. Nun seien wieder Mehrjahresverträge und Multi-Risk-Policen zu erhalten, sagte Schultzendorff.

      Kritisch äußerten sich Industrievertreter unterdessen zur Übernahme des operativen Geschäftes der Gerling-Gruppe durch die Talanx AG. "Die Fusion der beiden Industrieversicherer ist nicht im Interesse der Industrie", sagte Ralf Oelßner, Versicherungsbeauftragter der Deutschen Lufthansa AG, während der Tagung. Es sei der Verlust spezieller Kapazität und Kompetenz zu befürchten.

      Anders als Gerling habe der zu Talanx gehörende HDI einige Sparten, die "nicht zur vollen Zufriedenheit der Industrie besetzt" seien. Oelßner sorgt sich dabei einerseits um die Fähigkeit, ein Konsortium zu führen, und andererseits um die Abwicklung von Schäden. "Im Schadensfall ist es wichtig, dass keine Diskussionen in den Hauptverwaltungen außerhalb Deutschlands zu führen sind."

      Markus Hofmann von der Axa hatte zuvor berichtet, dass der internationale Markt groß sei, und dass es ausländische Anbieter mit zum Teil erheblichen Kapazitäten gebe, die auf den deutschen Markt kommen wollen. Zudem könnten zumindest Großunternehmen ihre Risiken über Industriebroker platzieren. Besonders die größeren Chemieunternehmen hätten inzwischen Inhouse-Lösungen mit Zugang zu den internationalen Versicherungsmärkten. Die Höhe der Kapazitäten bestimme sich nach der Profitabilität des Geschäfts.

      Rolf Aßhoff, Vorstandsmitglied der HDI Versicherungen, bemühte sich, Befürchtungen zu zerstreuen: "Mit dem Zusammenschluss von Gerling und HDI können sich ungeahnte Möglichkeiten ergeben. Ich bin optimistisch, dass es klappt, und wir wirklich einen Mehrwert gegenüber anderen Versicherern realisieren können." Wichtig sei die Motivation der Mitarbeiter in beiden Unternehmensgruppen. Was der Zusammenschluss für die Industrie als Kunden bedeutet, ließ Aßhoff offen. Die Zeichnung von Schwerstrisiken im Bereich Chemie oder Pharma müsse in jedem Einzelfall geprüft werden.

      Reinhard Schwarz, bei der Allianz Versicherungs-AG für das Konzernkundengeschäft zuständig, gab ein klares Bekenntnis seines Hauses ab. "Die Industrieversicherung steht bei uns nicht auf dem Prüfstand", sagte er. Sie sei auch nicht von der Umstrukturierung des Konzerns betroffen, da dieses Geschäft seit 2002 von der Allianz Global Risks gesteuert werde. "An dieser Konstellation wollen wir auch nichts ändern, ebenso wie am Risikoträger Allianz Versicherung."

      -Von Monika Lier, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 111,
      unternehmen.de@dowjones.com"

      http://www.vwd.de/vwd/news.htm?id=24094215&navi=home&sektion…
      Avatar
      schrieb am 17.11.05 18:56:09
      Beitrag Nr. 343 ()
      Handelsblatt.com



      Gerling bietet Industrie den Ausstieg an

      HANDELSBLATT, 17.11.2005

      cd/lie/rl KÖLN. Die deutsche Industrie wird mit Gewinn aus ihrem Engagement bei der Gerling-Konzern Allgemeinen Versicherung (GKA) aussteigen können. Den Aktionärskunden seien entsprechende Angebote gemacht worden, hieß es gestern am Rande der Handelsblatt Jahrestagung Industrieversicherung in Köln. Sowohl Gerling als auch der Hannoveraner Talanx-Konzern, der Gerling übernehmen will, kommentierten den Vorgang auf Anfrage nicht. Aus Unternehmenskreisen hieß es aber, das Angebot sei "logisch".

      Sollten die Großkonzerne ihr Engagement bei Gerling beenden, wäre der Weg frei für eine Zwangsabfindung von Minderheitsaktionären (Squeeze Out) des Kölner Versicherers. Anschließend soll das gesamte operative Geschäft der Gerling-Gruppe auf die Versicherungsgruppe Talanx AG übergehen.

      Namhafte Großunternehmen, darunter Bayer, Altana, BASF, Oetker, Lufthansa und das koordinierende Bankhaus Sal. Oppenheim hatten sich 2003 im Wege einer Kapitalerhöhung mit 30 Prozent an der GKA beteiligt. Die frischen Mittel von rund 150 Mill. Euro dienten dazu, die Eigenkapitalsituation der GKA zu verbessern, um so von der Ratingagentur Standard & Poor’s wieder auf ein A-Rating hochgestuft zu werden. Dieses verlangen viele Unternehmen als Mindestanforderung für das Industrieversicherungsgeschäft. Die Konzerne engagierten sich, weil sie fürchteten, dass der ohnehin kleine Markt der Industrieversicherer im Falle eines Zusammenbruchs von Gerling noch enger und Versicherungsschutz damit nur noch sehr teuer erhältlich wäre.

      Die gleiche Sorge haben die Industriekonzerne jetzt angesichts der geplanten Übernahme der GKA durch Talanx. "Die Fusion der beiden Industrieversicherer ist nicht im Interesse der Industrie", betonte gestern erneut Ralf Oelßner, Versicherungsbeauftragter der Lufthansa. "Die Industrie befürchtet den Verlust spezieller Kapazität und Kompetenz." Anders als Gerling habe Talanx einige Sparten, die "nicht zur vollen Zufriedenheit der Industrie besetzt sind".

      Oelßner, ebenfalls Präsident des Deutschen Versicherungsschutzverbandes DVS, sorgt sich einerseits um die Fähigkeit, ein Konsortium zu führen, andererseits um die Schadenabwicklung. "Im Schadenfall ist es wichtig, dass keine Diskussionen in den Hauptverwaltungen außerhalb Deutschlands zu führen sind", kommentierte er Ausführungen von Markus Hofmann von der Axa. Dieser hatte berichtet, dass der Markt international groß sei und es ausländische Anbieter mit teils großen Kapazitäten gebe. Zudem könnten zumindest Großunternehmen ihre Risiken über Industriebroker platzieren. Die Höhe der Kapazitäten ergäben sich daraus, ob die Industrieversicherung profitabel zu führen sei.

      Nach Auskunft von Dankwart von Schultzendorff, Geschäftsführer bei Aon Jauch & Hübener, sind die Industrieprämien im laufenden Jahr stärker gefallen, als die Versicherer bislang zugegeben hätten. Dies gelte vor allem für Kraftfahrt-Flotten und Industrie-Sachversicherungen. In den Sparten Haftpflicht, technische Versicherungen und Transport seien die Preise stabil. Die Hurrikan-Schäden hätten den Preisrutsch nun abgebremst. "Es gibt Versicherer, die sich nach den Schäden schwer tun, zu ihren Angeboten von vor sechs Wochen zu stehen", so von Schultzendorff.

      Reinhard Schwarz, bei der Allianz Versicherungs-AG für das Konzernkundengeschäft zuständig, gab ein klares Bekenntnis seines Hauses. "Die Industrieversicherung steht bei uns nicht auf dem Prüfstein", sagte er. Sie sei auch nicht von der Umstrukturierung des Konzerns betroffen, da dieses Geschäft seit 2002 von der Allianz Global Risks gesteuert werde. "An dieser Konstellation wollen wir auch nichts ändern."

      17. November 2005
      Avatar
      schrieb am 17.11.05 23:27:58
      Beitrag Nr. 344 ()
      Am Rande: Die FTD berichtet heute, dass der Allianz-Konzern den Industrieversicherungsspezialisten Allianz Global Risks (AGR) mit der Transport- und Luftfahrttochter Allianz Marine and Aviation (AMA) fusioniert, um das Industriegeschäft künftig vollständig aus der Allianz Versicherung herauszuhalten.

      AGR, HDI und Gerling sind die größten Industrieversicherer in Deutschland.

      zu #342
      Es wird m.E. deutlich, dass die hier geäußerten vorsichtigen Schätzungen für die Schaden-Kosten-Quote bei Gerling durchaus berechtigt waren. Die nun zu beobachtende Prämienentwicklung zusammen mit dem wieder etwas erhöhten Zinsniveau dürften sich mittelfristig wohl eher positiv auf Gerling auswirken. Zunächst gilt es aber Q3 und Q4 zu verarbeiten, die durch den Zinssprung die gehäuften Großschäden mit geprägt sein dürften.
      Avatar
      schrieb am 18.11.05 09:54:40
      Beitrag Nr. 345 ()
      Erwartungsgemäß hat es Talanx eilig, den Industriekunden ein Angebot zu machen. Diese müssen es zu über 98% annehmen, damit Talanx auf diesem Wege - ohne Zukäufe der freien notierten Aktien auf die SQO Schwelle kommt.

      Die Frage ist nun, ob ein Unternehmensvertrag parallel dazu angestrebt wird und sich daraus ein verpflichtendes Angebot an die freien Aktionäre ergibt.

      Davor sollten allerdings noch die Verträge unterschrieben werden.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 18.11.05 10:05:11
      Beitrag Nr. 346 ()
      aus #343:Aus Unternehmenskreisen hieß es aber, das Angebot sei " logisch" .
      Was heißt logisch? Wurde genau der Buchwert geboten?
      Avatar
      schrieb am 18.11.05 10:11:53
      Beitrag Nr. 347 ()
      @#346

      Logisch heißt daß es zur Erreichung der SQO Schwelle unumgänglich ist, ein Angebot zu machen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 18.11.05 15:29:14
      Beitrag Nr. 348 ()
      Da die Industriekunden der Fusion skeptisch gegenueber stehen, da fuer sie, auf Grund des wegfallenden Wettbewerbers, in Zukunft die Praemien teurer werden koennten, werden sie wohl wenigstens an einem angemessenen Uebernahme Angebot verdienen wollen. Das wird dann auch dem Kleinaktionaer nicht schaden.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:19:55
      Beitrag Nr. 349 ()
      >> Erwartungsgemäß hat es Talanx eilig, den Industriekunden ein Angebot zu machen. Diese
      >> müssen es zu über 98% annehmen, damit Talanx auf diesem Wege - ohne Zukäufe der
      >> freien notierten Aktien auf die SQO Schwelle kommt.

      Und die Industriekunden haben es überhaupt nicht eilig, da man sich bisher auf einen Anlagehorizont bis mindestens 2007 eingestellt hatte. Zudem dürfte deren Wohl und Wehe eh in keinster Weise von der Gerling-Beteiligung abhängen, die jeweils nur einen Marktwert von rd. 10 Mio. EUR ausmachen dürfte. Also alles Fakten, die dafür sprechen, dass die Industriekunden nur für faire Preise abgeben.

      Das Angebot an die freien Aktionäre sollte mindestens dort liegen, wo die Industrieaktionäre abgefunden werden. Notfalls muss das dann eben mit Anfechtungsklagen durchgesetzt werden, wobei die Rechtssprechung sich an den bereits gezahlten Preisen orientieren dürfte.
      Avatar
      schrieb am 23.11.05 09:21:23
      Beitrag Nr. 350 ()
      "An möglichen Kandidaten für 2006 mangelt es nicht. Zu den größten Transaktionen könnten die Aktienplazierung des Versicherungskonzerns Talanx und der Speicherchipsparte von Infineon gehören."

      http://www.welt.de/data/2005/11/23/807601.html
      Avatar
      schrieb am 23.11.05 11:10:58
      Beitrag Nr. 351 ()
      Nach der geplanten Übernahme von Gerling <GKA2.ETR> durch den Versicherungskonzern Talanx sind Gespräche über die Zukunft der 6.800 Gerling-Beschäftigten für Anfang 2006 angepeilt. "Zuerst müssen die Verträge unterschrieben werden. Realistisch ist, dass es erste Gespräche im Januar geben wird", sagte Gerling-Betriebsrat Rudolf Müller am Mittwoch auf Anfrage in Köln. Zunächst müsse klar sein, wie die neue Struktur aussehen werde. "Dann kann man sehen, wie die Folgen für die Beschäftigten auf beiden Seiten aussehen werden."/kk/DP/tav

      ISIN DE0008418955

      AXC0047 2005-11-23/10:54
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 08:43:08
      Beitrag Nr. 352 ()
      FTD von heute (24.11.05, Seite 17):

      Gerling besiegelt Verkauf an Talanx
      Hannoveraner Konzern zahlt 1,3 Mrd. Euro · Keine Einzelheiten zu Arbeitsplätzen und Integration
      VON HERBERT FROMME, KÖLN
      Die Aufsichtsräte der beteiligten
      Gruppen haben gestern
      die Übernahme der
      aktiven Versicherungsunternehmen
      des Kölner Gerling-Konzerns
      durch die Hannoveraner
      Talanx/
      HDI-Gruppe
      gebilligt. Die Verträge sollen heute
      unterschrieben werden.
      Die Unternehmen wollten
      keine Angaben zu Details des
      Kaufvertrags machen. „Wir wollen
      zum jetzigen Zeitpunkt keine
      Einzelheiten nennen“, sagte ein
      Talanx-Sprecher gestern. Gründe
      für die Geheimniskrämerei des
      Konzerns nannte er nicht.
      Gerling wurde von seinen Besitzern
      Rolf Gerling, der 94 Prozent
      hält, und Joachim Theye nach der
      schweren Krise des Konzerns vor
      drei Jahren zum Verkauf gestellt.
      Zwar hat sich die Versicherungsgruppe
      von
      den hohen Verlusten
      durch Überexpansion
      und Schadenbelastung
      erholt. Aber
      beide Aktionäre waren
      nicht in der
      Lage, den künftigen
      Kapitalbedarf
      der Gruppe zu
      decken. In den
      Verkaufsverhandlungen konnte
      HDI die US-Investmentgruppe
      Cerberus ausstechen.
      Durch die Übernahme des 101
      Jahre alten Gerling-Konzerns
      durch Talanx entsteht ein Industrieversicherer
      mit rund 3 Mrd. €
      Prämieneinnahmen. Damit
      kommt die neue Gruppierung in
      die Nähe des Marktführers Allianz,
      der eine ähnliche Größenordnung
      bei der Versicherung von
      Großkonzernen gegen Schäden
      an Gebäuden, Maschinen oder
      gegenüber Dritten aufweist. Es
      gibt in Deutschland keine verlässlichen
      Daten über die Marktanteile
      im Industrie-Versicherungsgeschäft,
      weil die Unternehmen
      das Segment jeweils unterschiedlich
      definieren.
      Nach FTD-Informationen aus
      Versicherungskreisen zahlt der
      Talanx-Konzern insgesamt
      1,3 Mrd. € für die operativen Versicherer
      Gerling Allgemeine und
      Gerling Lebensversicherung. Allerdings
      fließt das Geld nicht
      vollständig an den Verkäufer, die
      Gerling-Konzern Versicherungs-
      Beteiligungs-AG (GKB).
      Die Pensionslasten von mehr
      als 500 Mio. €, die zurzeit bei der
      GKB liegen, werden von den
      operativen Gesellschaften
      übernommen. Die entsprechenden
      Rückstellungen
      bauen die neuen Talanx-
      Töchter mit Hilfe der Muttergesellschaft
      auf. Der bar an die GKB
      fließende Betrag wird entsprechend
      gekürzt und dürfte nach
      Schätzungen aus Branchenkreisen
      zwischen 700 Mio. € und
      800 Mio. € liegen.
      Arbeitsgruppen sollen jetzt die
      Integration der beiden Gruppen
      vorbereiten. Es seien keinerlei
      Entscheidungen zur künftigen
      Struktur getroffen worden, hieß es
      in Unternehmenskreisen.
      Gerling hat 6800 und der Talanx-
      Konzern 9800 Beschäftigte.
      Von den Talanx-Mitarbeitern arbeiten
      2000 bei der Rückversicherungstochter
      Hannover Rück,
      7800 in der Erstversicherung mit
      Endkunden – dem Geschäft, das
      mit Gerling verschmolzen wird.
      Die Industrieunternehmen, die
      2003 für 150 Mio. € die Gerling
      Allgemeine stützten und dafür
      30 Prozent erhielten, sollen herausgekauft
      werden. Unter ihnen
      sind etwa Lufthansa und Bayer. In
      Gerling-Unternehmenskreisen
      hieß es, dass ihnen rund
      210 Mio. € geboten worden seien.
      Danach will der Konzern die
      verbleibenden 4,5 Prozent durch
      einen Squeeze-out von den Minderheitsaktionären
      übernehmen.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 09:56:51
      Beitrag Nr. 353 ()
      Interessanter Artikel. Der Kaufpreis liegt also doch deutlich tiefer, als hier zunächst vermutet wurde.

      Die Summe 1,3 Mrd. EUR enthält auch die Übernahme der Pensionslasten von der GKB i.H.v. 500 Mio. EUR. Wenn von den verbleibenden 800 Mio. EUR 2/3 auf die GKA entfallen, so wären dieses 530 Mio. EUR, die auf die von der GBG gehaltenen 65,4% entfallen. Pro Aktie also 3,62 EUR.

      Weiter heißt es, dass die Industrieaktionäre für ihre 30,1% wohl rd. 210 Mio. EUR angeboten bekommen haben. Das sind 3,10 EUR/Aktie. Ich kann mir kaum vorstellen, das die bei diesem Angebot einwilligen ...
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 10:27:30
      Beitrag Nr. 354 ()
      Das ist bisher alles noch nicht recht klar.

      Zunächst wäre ein Angebot von 210 Mio für 30% der Industrieaktionäre ein Preis von € 3,11 pro Aktie. Es ist fraglich ob das tatsächlich so angeboten wird. Ich habe da Zweifel. Es gab bereits einige Falschmeldungen zu Preisen.

      Die 1,3 Mrd. sind meinem Verständnis nach nicht zu kürzen um die Pensionslasten der GKB, da diese ja vom Käufer übernommen werden. Dadurch können sie nicht den Wert der Töchter mindern.

      GKA hat z.B. eine Forderung von 178 Mio an die GKB aus den PensionsRSt. von 319 Mio. Bei GKL dürfte es ähnlich sein. Dies sind dann logischerweise die Verbindlichkeiten der GKB, die sich auf ca. 500 Mio belaufen sollen. Hintergrund war, daß die GKB dringend cash benötigte und dafür die langfristigen Verpflichtungen aus den Pensionszusagen übernommen hat.

      Daher bleibt es bei der groben Wertermittlung von € 6,- pro GKA Aktie als anteiligen Kaufpreis und bei einem Gesamtkaufpreis von 1,3 Mrd.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 10:46:26
      Beitrag Nr. 355 ()
      @#353

      Deine Rechnung ist offensichtlich unrichtig. 1,3 Mrd. werden für GBG bezahlt und zusätzlich werden Verbindlichkeiten der GKB übernommen. Logischerweise werden die Vb dann vom Kaufpreis von 1,3 Mrd. abgezogen, was aber doch den Wert der GBG (Holding für 65,4% von GKA und 100% von GKL) nicht mindert.

      Die PensionsRSt. der GKA sind voll dotiert - siehe GB GKA S. 112/113 mit insgesamt 326 Mio.

      Mir scheint daher der Artikel der FTD fehlerhaft. Wie sollen die beiden Töchter denn PensionsRSt. aufbauen, die sie bereits gebildet haben? Und wie sollen diese in deren Bilanzen kommen, wenn sie eine Forderung an die GKB haben, die nun von Talanx übernommen wird? Evt. gehen die Forderungen von GKA und GKL an GKB einfach nach Kauf durch Talanx auf GBG über.

      Also das scheint ein ähnlicher Artikel zu sein wie der des Handelsblatt´s mit dem Kaufpreis von 500 Mio statt der nun allseits bestätigten 1,3 Mrd. Unlogisch ist das Angebot von 30% von GKA für 210 Mio. Das wären exakt 700 Mio für 100% und würde die GKL mit 600 Mio bewerten. Diese hat jedoch nur wenig mehr als 10 Mio Gewinn erzielt. Man kann nicht 700 Mio bieten und auf 98% Annahmequote hoffen, wenn das EK von GKA 875 Mio am 31.12.2004 beträgt.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 16:18:00
      Beitrag Nr. 356 ()
      OK, der Pressetext ist etwas verwirrend. Ich interpretiere nun so: 1,3 Mrd. EUR sind als Kaufpreis für die beiden Töchter GKA und GKL vereinbart, darin ist NICHT die Übernahme der Pensionslasten von der GKB enthalten.

      Die Kompensationszahlung für die Übernahme der Pensionslasten führt dann zu einem Betrag von deutlich weniger als 1,3 Mrd. EUR, was für die Wertfindung der GKA aber nicht von Bedeutung ist.

      Wenn also für die GKA 2/3 vom Kaufpreis anfallen, also 2/3 von 1,3 Mrd. EUR auf die 65,4%, dann wären das pro Aktie rd. 5,90 EUR.

      Das Angebot von 210 Mio. EUR an die Indurstrieaktionäre scheint mit 3,10 EUR weiterhin total lächerlich.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 16:40:01
      Beitrag Nr. 357 ()
      Interessant finde ich, welche Blättchen sich für einen solchen Schmierenjournalismus hergeben:

      Handelsblatt und FTD.

      Fazit: keine Anhnung, drucken was sie nicht verstanden haben und verbreiten Falschmeldungen vermutlich im Auftrag von Talanx.

      Die 210 Mio als Angebotspreis halte ich bis auf weiteres für eine bewußte Falschmeldung.

      Die Geheimniskrämerei von Talanx spricht Bände.

      Interessant wird es sein, wie Talanx sich den Ausgleich der Aufwendungen vorstellt, der sich bereits jetzt aus den anlaufenden Kooperationsgesprächen für die Strukturmaßnahmen ergibt. Dies ist eine eindeutig zu Lasten von GKA gehende Maßnahme, die ohne Unternehmensvertrag auszugleichen ist. Ich denke, die nächste HV von GKA wird spannend. Eine Steilvorlage für alle Abfindungsspezialisten und HV-Kläger.

      Bisher war die Sprachregelung von Talanx: wir sagen nichts, für die Übernahme und Abfindung inkl. SQO ist die GBG zuständig. Diese wußte bislang jedoch nichts davon.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 19:34:37
      Beitrag Nr. 358 ()
      News - 24.11.05 19:11
      Gerling-Kauf ist besiegelt

      Deutschlands drittgrößter Versicherungskonzern Talanx hat die Übernahme des operativen Geschäfts des Kölner Konkurrenten Gerling perfekt gemacht.

      HB DÜSSELDORF. Beide Unternehmen unterzeichneten am Donnerstag nach Angaben von Sprechern den Kaufvertrag. Zuvor hatten die Aufsichtsräte der Übernahme zugestimmt. Über den Preis oder Einzelheiten zu Arbeitsplätzen und Integration äußerten sich beide Seiten nicht. "Über den Vertrag wurde Stillschweigen vereinbart", sagten die Sprecher. Die "Financial Times Deutschland" berichtete unter Berufung auf Versicherungskreise, Talanx zahle insgesamt 1,3 Mrd. Euro für die Gerling Allgemeine und die Gerling Leben. Allerdings fließe das Geld nicht vollständig an den Verkäufer, die Gerling-Konzern Versicherungs-Beteiligungs-AG (GKB).

      Deutschlands drittgrößter Versicherungskonzern Talanx hatte Anfang November angekündigt, das operative Geschäft von Gerling zu übernehmen. Damit stach der Konzern den US-Finanzinvestor Cerberus aus. Talanx begründete die Schweigsamkeit zu den Vertragsdetails damit, dass die Zustimmung des Kartellamts noch ausstehe. "So lange die nicht vorliegt, dürfen wir keine keine detaillierten Planungen treffen", sagte der Sprecher. "So lange kann man auch nicht über Details reden."

      Durch die Übernahme des 101 Jahre alten Gerling-Konzerns entsteht Unternehmensangaben zufolge ein Industrieversicherer mit rund drei Mrd. Euro Prämieneinnahmen. Damit kommt die neue Gruppe in die Nähe des Marktführers Allianz, der Branchenkreisen zufolge eine ähnliche Größenordnung bei der Versicherung von Großkonzernen gegen Schäden an Gebäuden, Maschinen oder gegenüber Dritten aufweist. Talanx hält auch die Mehrheit am börsennotierten Rückversicherungskonzern Hannover Rück und will sich mit dem Zukauf unabhängiger vom Geschäft der weltweiten Nummer vier in der Branche machen.

      Gerling hatte sich in der Vergangenheit mit seiner Expansion vor allem in Nordamerika verhoben. Nach hohen Verlusten mussten die Kölner 2002 das Neugeschäft in der Rückversicherung größtenteils einstellen.

      Quelle: Handelsblatt.com

      Meine Rechnung: 800 Mio. für 65,4% an GKA, macht fast 5,50 Euro je GKA-Aktie; Bewertung GKL (500 Mio. für 100%) an GBG-GB 2004 festgemacht (GKL-JÜ 48 Mio. unter IFRS oder gut 10x JÜ; EK 194 Mio. unter IFRS; Perspektiven wg Gesetzesänderungen eher moderat); auf jeden Fall wird Talanx aus strategischen Gründen (deutlich) mehr als Cerberus bezahlt haben, oder? Komplexität der Transaktion verwirrt einige Journalisten aber doch erheblich...
      Avatar
      schrieb am 25.11.05 03:23:29
      Beitrag Nr. 359 ()
      Talanx zahlt wohl 1,3 Milliarden Euro

      bü. BONN, 24. November. Der Hannoversche Versicherungskonzern Talanx wird für die Übernahme des Kölner Konkurrenten Gerling angeblich rund 1,3 Milliarden Euro aufbringen. Darin seien mehr als 200 Millionen Euro für die Abfindung mehrerer deutscher Konzerne enthalten, die im Jahr 2003 in der Krise 150 Millionen Euro für die Rettung der Gerling-Industrieversicherungssparte aufgewandt hatten. Diese in Branchenkreisen genannten Zahlen kursierten am Donnerstag, als beide Seiten die Verträge unterzeichneten. Sprecher der beiden Unternehmen äußerten sich nicht zu den Konditionen. Darüber werde man erst dann sprechen, wenn die Zustimmung des Bundeskartellamtes vorliege, hieß es. Aus der Übernahme wird der hinter der Allianz zweitgrößte deutsche Industrieversicherer mit Prämieneinnahmen von etwa 3 Milliarden Euro im Jahr hervorgehen. Überschneidungen gibt es auch in der Lebensversicherungssparte, so daß die rund 6800 Gerling-Beschäftigten, davon etwa 4000 am Stammsitz in Köln, zum Teil sorgenvoll in die Zukunft blicken. Bei Talanx arbeiten 9800 Menschen. Erste Gespräche über den Umbau des Unternehmens nach der Übernahme wird es nach Angaben von Gerling-Betriebsrat Rudolf Müller frühestens im Januar geben.


      Text: F.A.Z., 25.11.2005, Nr. 275 / Seite 16
      Avatar
      schrieb am 25.11.05 10:13:49
      Beitrag Nr. 360 ()
      Das Berichterstattungschaos der Presse scheint ja gar nicht enden zu wollen. Jetzt soll der Betrag für das Angebot an die Industrieaktionäre in dem Kaufpreis von 1,3 Mrd. EUR bereits enthalten sein. Langsam wird das ja alles unglaublich, was man in deutschen Zeitungen so lesen muss ...
      Avatar
      schrieb am 25.11.05 10:44:50
      Beitrag Nr. 361 ()
      die weitere Entwicklung könnte auch wesentlich davon abhängen, wie schnell das Kartellamt seine Entscheidung zur Genehmigung der Übernahme trifft. Hat jemand eine Vorstellung darüber, wie lange so etwas ungefähr dauert?

      Die verschiedenen Zahlen aus der Presse über den Übernahmepreis verunsichern die Anleger. Seriöse Zeitungen wie Financial Times und das Handelsblatt sollten sich eigentlich nicht darauf einlassen, aus Gerüchten stammende Informationen zu verbreiten.
      Avatar
      schrieb am 25.11.05 11:12:36
      Beitrag Nr. 362 ()
      Ich zumindest lasse mich nicht verunsichern - ich wundere mich nur.

      Zur Kartellamt-Frage: Ich schätze 1/4 bis 1/2 Jahr. Da man offenbar aber immer noch hinter dem Prämienvolumen der Allianz liegt, sehe ich wenig Gefahren von dieser Seite.
      Avatar
      schrieb am 25.11.05 11:25:54
      Beitrag Nr. 363 ()
      Bei Kromschröder (Ruhrgas Industries) hat EON ziemlich genau drei Monate auf die Entscheidung der Kartellbehörden gewartet
      Avatar
      schrieb am 25.11.05 11:56:46
      Beitrag Nr. 364 ()
      #361

      die Financial Times Deutschland ist bei mir nicht unter "Seriöse zeitung" eingeordnet.

      Generell könnte ich mir vorstellen, dass das Pflichtangebot (ähnlich wie bei Pro Sieben) erstmal niedriger als der aktuelle Börsenkurs ausfallen wird.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 25.11.05 12:03:52
      Beitrag Nr. 365 ()
      @memyselfandi007, Beitrag Nr. 364:

      Generell könnte ich mir vorstellen, dass das Pflichtangebot (ähnlich wie bei Pro Sieben) erstmal niedriger als der aktuelle Börsenkurs ausfallen wird.

      warum meinst Du, daß das Pflichtangebot niedriger als der aktuelle Börsenkurs ausfallen könnte? Ist nicht zumindest der Buchwert eine Untergrenze für das Pflichtangebot?

      Außerdem würde ein Pflichtangebot unterhalb des jetzigen Börsenkurses bedeuten, daß GKA-Aktionäre aus dem Kreise von Gerling`s Industriekunden ihre Papiere auch unterhalb des jetzigen Börsenkurses abgeben müssen zum Erreichen der 95-Prozent-Grenze.
      Avatar
      schrieb am 25.11.05 12:50:32
      Beitrag Nr. 366 ()
      @MMI

      Wieso denn Pflichtangebot? Lt. WpÜG § 1 unterliegt Gerling bzw. die übernehmende Talanx ja nicht den Vorschriften zum Pflichtangebot aufgrund der Freiverkehrsnotiz. Vielmehr wird es nur darauf hinauslaufen, dass auf der nächsten HV ein Squeeze-out Beschluss gefasst werden kann, sofern Talanx (indirekt) mehr als 95% an der GKA hält.
      Avatar
      schrieb am 01.12.05 09:03:39
      Beitrag Nr. 367 ()
      "Aufsicht: US-Geschäft belastet Ex-Gerling-Rück "erheblich"
      KÖLN (Dow Jones)--Bei der vom Gerling-Konzern bislang nur mit wirtschaftlicher Wirkung verkauften Globalen Rückversicherungs-AG, Köln, bekommen die Probleme in den USA eine neue Dimension. Das Department of Insurance (DoI) in New York hat nun einen Entwurf des "Report on Examination" für die US-Tochtergesellschaften Global Reinsurance Company of America (GRCA),Constitution Insurance Company (CIC) und Global Reinsurance Corporation, US Branch (USB) per Jahresende 2002 erstellt, der eine weitere Verstärkung der Reserven nötig macht.

      Nach Angaben des Unternehmens vom Mittwochabend sieht der Bericht "eine erhebliche - aber nicht Existenz gefährdende - Belastung" für die Globale Rück. Für eine Stellungnahme war im Unternehmen niemand mehr erreichbar. Der Rückversicherer kann zu dem Berichtsentwurf und den vorläufigen Schlussfolgerungen der New Yorker Versicherungsaufsicht Stellung nehmen und die bisherigen Ergebnisse mit ihr diskutieren.

      Die konkreten Auswirkungen auf den Beteiligungsbuchwert der US-Holding sowie ein eventuell entstehender Nachreservierungsbedarf zum Ende dieses Jahres könnten zurzeit noch nicht beziffert werden, erklärte das Unternehmen. Die Globale Rück selbst gibt ihr Eigenkapital per Jahresende 2004 mit 1 Mio EUR an.

      Die Globale Rück hat ihre US-Engagements in den Jahren 2002 bis 2004 um insgesamt 656,5 Mio EUR wertberichtigt. Im Geschäftsbericht 2004 hatte der Vorstand zuletzt ausgeführt: "Große Unsicherheit bestehen hinsichtlich der Werthaltigkeit der amerikanischen Beteiligungsgesellschaft." Weitere Abschreibungen waren danach nicht ausgeschlossen worden.

      In einer Art Befreiungsschlag hatte der Gerling-Konzern 2002 seinen hoch defizitären Rückversicherer an den Versicherungsmanager Achim Kann verkauft. Da die US-Aufsicht diesem Verkauf bisher aber nicht zugestimmt hat, gehört die im Run-Off stehende Gesellschaft nun zwar wirtschaftlich nicht mehr der Gerling-Konzern Versicherungs-Beteiligungs-AG (GKB), rechtlich aber schon.

      Dass sich die Versicherungsaufsicht nun der US-Gesellschaften annimmt, steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Verkauf der operativen Gesellschaften des Gerling-Konzerns an die Talanx AG in Hannover stehen. Müssten die US-Gesellschaften weitere Rückstellungen für altes, defizitäres Geschäft - beispielsweise für Asbest-Risiken - bilden, und würde das Kapital der Globalen Rück dafür nicht ausreichen, würde sicherlich ein Rückgriff auf den Gerling-Konzern versucht, auch wenn dieser immer wieder betont, wirtschaftlich nicht mehr mit dem Rückversicherer verbunden zu sein.

      Bislang stellten die operativen Gesellschaften Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG und Gerling-Konzern Lebensversicherungs-AG trotz aller Schwierigkeiten Werte für eine Haftung dar. Wenn die GKB nun diese Werte verkauft, gingen die US-Gläubiger der Globalen Rück leer aus.

      Die Wirtschaftsprüfer der Globalen hatten in den letzten Jahren ihre Testate für den Rückversicherer zwar nicht eingeschränkt, wohl aber auf die besondere Situation der Abwicklung hingewiesen. Dort hieß es, dass bei der Liquiditätsbereitstellung der kurz- und mittelfristige Kapitalrepatriierung aus den Tochtergesellschaften sowie der Veräußerung von Beteiligungen eine besondere Rolle zukommt. Der Fortbestand der Gesellschaft hänge wesentlich von der ausreichenden Bereitstellung von Liquidität sowie der Einhaltung der aktienrechtlichen Vorschriften hinsichtlich einer Überschuldung ab.

      Von Monika Lier, +49 (0)69 29725 111, unternehmen.de@dowjones.com

      DJG/lie/rio"

      http://www.vwd.de/vwd/news.htm?id=24118977&navi=home&sektion…
      Avatar
      schrieb am 01.12.05 10:56:47
      Beitrag Nr. 368 ()
      Kann das Thema GR jemand einschätzen? Sehe ich es richtig, dass nach dem Verkauf keine Haftpflichten mehr seitens GBG,GKA und GKL bestehen,da diese bei GKB liegen?
      Avatar
      schrieb am 01.12.05 11:34:36
      Beitrag Nr. 369 ()
      Das Thema hatten wir schon mal nach einer ähnlichen Meldung über Zinszahlungen auf ein nachrangiges Darlehen der GR.

      Zunächste kann GL ihre US Tochter einfach insolvent werden lassen.

      Dann sind die Absicherungen alter Risiken von GKA über GR bereits bei GKA wertberichtigt und in der Höhe nach nicht mehr problematisch. Sonst hätte GKA kein A- rating von S&P erhalten!

      Darüber hinaus hat die rechtliche Mutter von GR nun den Kaufpreis von Talanx auf den die Gläubiger von GR ggf. zurückgreifen können. Möglicherweise gibt es darüber hinaus eine Durchgriffshaftung auf Talanx. Sicher aber nicht auf GKA, nachdem diese verkauft wurden.

      Insgesamt sehe ich hier keine neue Situation und keine Neueinschätzung der alten Absicherungen über GR.

      Außerdem muß man unterscheiden zw. Reservenbildung für Altschäden und der Inanspruchnahme, die ja doch zeitlich weit auseinander liegen. Für größere Probleme büßen nach dem EK der GR erstmal die nachrangigen Darlehen der GR.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 02.12.05 09:43:45
      Beitrag Nr. 370 ()
      Q3-Bericht online. 8 cents in Q3 verdient ggü. 4 cents im Vorjahr. Macht nach neun Monaten 42 ggü. 35 cents. Combined ratio nicht überraschend bei 101% in Q3, weiterhin gutes Kapitalanlage-Ergebnis. EK/Aktie nach Q3 bei 4,33 Euro.
      Avatar
      schrieb am 02.12.05 13:10:24
      Beitrag Nr. 371 ()
      S&P prüft die Anhebung des ratings um 2 Stufen auf A+.

      Erfreulich die trotz schwächerer Preise steigenden Bruttobeiträge. Der Selbstbehalt dürfte weiter über die aktuell erreichten 75% steigen.

      In den Kapitalanlagen hat GKA es richtig gemacht und schichtet von handelbaren Anleihen zu Höchstkursen in höher verzinsliche Darlehen um. Daher sollte das Kapitalanlageergebnis auch mit geringeren Kursgewinnrealisierungen steigen.

      Q3 ist mit recht hohen Steuern belastet, das wird sich über das Jahr hinweg evt. unter die bisherigen 39% senken lassen.

      Das EK dürfte Ende 2005 bei € 4,41 / 4,45 pro Aktie liegen und etwa mit 8 bis 20 cent pro Quartal ansteigen.

      Im Q4/2004 lag der Gewinn bei 6 cent. Wenn man in 2005 mit 10 bis 12 cent rechnet, ergibt sich ein EPS 2005 von € 0,52 / 0,54 und aktuell zu € 4,00 ein KGV von 7,7 / 7,4.

      Für 2006 ff. gehe ich von Gewinnen über € 0,50 pro Aktie und Dividendenzahlungen aus.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 03.12.05 13:34:34
      Beitrag Nr. 372 ()
      Es heißt im Q3-Bericht: „Insgesamt können wir einen zusätzlichen Schadenaufwand im höheren zweistelligen Millionenbereich allein aus diesen Naturkatastrophenschäden nicht ausschließen.“

      Was bedeutet denn das nun genau? Man hat dieses zweistellige Millionenrisiko bereits in der Bilanz verarbeitet bzw. es ist durch ausreichende Rückstellungen abgedeckt – oder besteht das Risiko über den getroffenen Vorsorgerahmen hinaus und kann in Zukunft Nachreservierungen erforderlich machen?

      Mir fällt weiter auf, dass sich die Ausbuchung von einem „umfangreicheren Teil“ der Pensionsrückstellungen auf die GKB nicht in einem deutlichen Rückgang der übrigen Rückstellungen widerspiegelt.

      Was sich allerdings in der Bilanz widerspiegelt, ist eine Umschichtung in Q3 von Einlagen und zur Veräußerung stehenden Wertpapieren hin zu Darlehen und übrige Ausleihungen. Wenn man damit gewartet hätte, wären jetzt in Q4 bessere Zinskonditionen erreichbar gewesen.
      Avatar
      schrieb am 07.12.05 11:25:59
      Beitrag Nr. 373 ()
      Zur Schadensentwicklung in Q4 kann man sagen, dies betrifft alle Versicherer. Diese laufen seit einiger Zeit deutlich besser als der Markt, weltweit. GKA hat wohl keine andere Schadensentwicklung als die Allianz.

      Die PensionsRSt. waren schon immer bei der GKA, nur die Anlagen waren gegen entspr. Forderungen bei der GKB. Dies wurde zurücktransferiert. Daher gibt es keine Verschiebungen auf der Passivseite, nur auf der Aktivseite. Das war überfällig und nach dem Verkauf der Töchter auch kein Problem, da die GKB ja nun die Anlagen gegen den Kaufpreis tauschen kann.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.12.05 11:47:07
      Beitrag Nr. 374 ()
      [posting]19.183.783 von goldmine am 07.12.05 11:25:59[/posting]die Anlagen werden bei der GKB meiner Meinung nach nicht gegen den Kaufpreis getauscht. Die GKB macht eine Bilanzkürzung und bucht Anlagen und Verbindlichkeiten gegenüber der GKA aus.
      Avatar
      schrieb am 07.12.05 22:11:21
      Beitrag Nr. 375 ()
      07.12.2005 - 19:40 Uhr
      Gerling erwägt Verkauf des Wohnungsbestands - BöZ
      FRANKFURT (Dow Jones)--Der Kölner Versicherer Gerling erwägt einen Verkauf seiner Wohnungsbestände. "Angesichts der hohen Nachfrage durch Finanzinvestoren denken wir über eine Veräußerung im kommenden Jahr nach", sagte Walter Botermann, Vorstandsmitglied der Gerling-Konzern Lebensversicherungs-AG, der "Börsen-Zeitung" (BöZ - Donnerstagausgabe). Entschieden sei dies allerdings noch nicht. Die rund 6.100 Wohnungen sind mit etwa 470 Mio EUR bewertet, so Botermann.

      Rein rechnerisch wäre damit der Wert je Einzelwohnung deutlich höher als bei vergleichbaren Transaktionen in diesem Jahr. So hatte etwa Cerberus zuletzt für die gewerkschaftseigene Baubecon mit ihren 20.000 Wohnungen rund 1 Mrd EUR bezahlt. Allerdings liegen die Gerling-Wohnungen zu einem großen Teil in besten Lagen und sind teilweise dem hochpreisigen Premium-Segment des Marktes zuzurechnen. Die gewöhnlich gezahlten Durchschnittspreise seien deshalb in diesem Falle nicht der richtige Maßstab, erläutert Botermann.

      DJG/brb/jhe
      Avatar
      schrieb am 08.12.05 09:51:50
      Beitrag Nr. 376 ()
      FTD von heute (Seite 17):

      Talanx plant großes Sparprogramm
      Nach Gerling-Übernahme mehr als 1500 Arbeitsplätze bedroht · Industriegeschäft geht nach Hannover
      VON HERBERT FROMME, KÖLN
      Die Hannoveraner Versicherungsgruppe
      Talanx plant
      weitreichende Sparmaßnahmen
      nach der Übernahme der
      Gerling-Versicherer. Nach Informationen
      der FTD aus Versicherungskreisen
      hat sich die Konzernführung
      unter Talanx-Chef
      Wolf-Dieter Baumgartl das Ziel
      gesetzt, die Kosten in der neuen
      Gruppe innerhalb von drei bis vier
      Jahren um jährlich rund 250
      Mio. € zu senken.
      Dies soll durch Sachkostenreduzierungen
      sowie Personalabbau
      erreicht werden, der eine
      Größenordnung von 1500 bis 2000
      Vollzeitstellen über alle Standorte
      des Konzerns erreichen könnte.
      Ein Talanx-Sprecher wollte dazu
      nicht Stellung nehmen. Gerling
      hat heute 6800 und der Talanx-
      Konzern 9800 Beschäftigte. Von
      den Talanx-Mitarbeitern arbeiten
      aber 2000 bei der Rückversicherungstochter
      Hannover Rück,
      7800 in der Erstversicherung mit
      Endkunden – dem Geschäft, das
      mit Gerling verschmolzen wird.
      Zusammen sind das
      14 600 Arbeitsplätze.
      Talanx hat von den
      Gerling-Eignern Rolf
      Gerling, der 94 Prozent
      hält, und Joachim
      Theye mit sechs
      Prozent die Zwischenholding
      Gerling
      Beteiligungs-
      GmbH gekauft. Ihr
      gehören Gerling Leben
      und der Industrieversicherer
      Gerling
      Allgemeine. Kartellamt
      und Finanzaufsicht
      BaFin müssen
      noch zustimmen.
      Nach FTD-Informationen
      bezahlt Talanx etwas
      mehr als 1,3 Mrd. €. Allerdings
      werden davon Pensionslasten für
      frühere und jetzige Gerling-Mitarbeiter
      abgezogen, die sich auf
      knapp 600 Mio. € belaufen, sodass
      der offizielle Kaufpreis zwischen
      700 Mio. und 800 Mio. €
      beträgt. Die Pensionslasten
      liegen bisher
      weitgehend bei
      der weiterhin Rolf
      Gerling und Joachim
      Theye gehörenden
      Obergesellschaft
      Gerling-Konzern Versicherungs-
      Beteiligungs-
      Gesellschaft.
      Sie werden künftig
      aber von den neuen
      Talanx-Töchtern
      Gerling Allgemeine
      und Gerling Leben
      getragen.
      Talanx betreibt die
      Industrieversicherung
      über die Tochter
      HDI Industrie. Nach den bisherigen
      Überlegungen der Konzernspitze
      soll sie mit Gerling Allgemeine
      zu HDI Gerling fusioniert
      werden. Das Industriegeschäft
      werde wohl in Hannover gebündelt,
      das Privatkundengeschäft in
      Köln, hieß es weiter. Bei der Auswahl
      des Führungspersonals
      wolle sich Baumgartl vor allem auf
      seine bisherige Crew verlassen.
      In der Lebensversicherung gilt
      eine Fusion von HDI Leben und
      Gerling Leben als wahrscheinlich.
      Die Spezialgesellschaften CIV Leben,
      PB Leben und Neue Leben
      bleiben unberührt. Für den Makler-
      Lebensversicherer Aspecta
      prüft Talanx nach Branchenangaben
      den Verkauf. „Es gibt sehr
      viele Überschneidungen zwischen
      Aspecta und Gerling Leben“,
      hieß es. „Da könnte ein Verkauf
      Sinn machen.“ Ausländische
      Interessenten hätten schon vorgefühlt.
      Baumgartl, der zu Fusionsfolgen
      sonst schweigsam
      bleibt, ist hier eindeutig: Gerüchte
      über Verkaufspläne für Aspecta
      entsprächen nicht der Wahrheit,
      ließ er ausrichten.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 07:22:51
      Beitrag Nr. 377 ()
      "Wenig aussagefreudig zeigte sich der Talanx-Sprecher auch beim Preis, den Talanx an die Gerling-Eigner Rolf Gerling (94 Prozent) und Joachim Theye (6 Prozent) für die Gerling Allgemeine und die Gerling Leben bezahlt. Dem Bericht zufolge sind es insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro. Bestätigt wurde das bislang nicht. Durch die Übernahme von Gerling entsteht nach Unternehmensangaben ein Industrieversicherer mit rund drei Milliarden Euro Prämieneinnahmen."

      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,389…
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 16:51:42
      Beitrag Nr. 378 ()
      nicht dass ich insgesamt nicht zufrieden wäre mit dem aktienkurs. die aktie ist seit jahresbeginn sehr gut gelaufen. aber so ganz verstehen kann ich den verlauf seit der bekanntgabe der übernahme eigtl. nicht.
      wir stehen jetzt aktuell mit 3,9 euro gerade mal 20 cent über dem kurs zum zeitpunkt der übernahmemeldung vor ca. einem monat.
      nach den letzten geschäftszahlen ergibt sich ein ek von ca. 4,3 euro je aktie, ein geschätztes kgv05 zwischen 7 und 8. allein dass sollte doch kurse gut jenseits des eks rechtfertigen.

      der angekündigte SO und dividenfantasie für das nächste jahr sind alles andere als eingepreist.

      wer gibt jetzt noch aktien zu 3,9 euro ab?

      liegt es an den wirrwarr an unterschiedlichen meldungen zum endgültigen kaufpreis, an dem angebl. 210 mio euro angebot an die industrieaktionäre, an der noch ausstehenden kartellamtsentscheidung?

      ich kann`s nicht ganz verstehen. im grunde müsste man doch seine ganze rentenvorsorge auflösen und in diese aktie stecken. oder gibt es da noch einen haken, den ich einfach nicht sehe?

      gruß
      myschkin
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 18:05:34
      Beitrag Nr. 379 ()
      ja, dieses verflixte 4. Quartal. Wenn die wirklich einen hohen 2stelligen Schadensaufwand haben und den im Q4 verarbeiten, wird das Ergebnis davon ziemlich belastet. Nachdem die Combined ratio schon im Q3 bei 101% war, nur wegen ein paar Großfeuer, dann kann ich mir die Combined ratio für das 4. Quartal schon vorstellen.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 18:15:39
      Beitrag Nr. 380 ()
      [posting]19.220.471 von NETTI_II am 09.12.05 18:05:34[/posting]Wenn die wirklich einen hohen 2stelligen Schadensaufwand haben und den im Q4 verarbeiten, wird das Ergebnis davon ziemlich belastet.

      waren die Großfeuer und die Wirbelstürme nicht schon im dritten Quartal?
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 20:47:31
      Beitrag Nr. 381 ()
      Die Großschäden durch Hurrikane betrafen auch noch Q4 (z.B. Wilma). Allein die Aussage von zusätzlichem Schadenaufwand im höheren zweistelligen Millionenbereich sagt natürlich noch gar nichts darüber aus, inwieweit vorhandene Rückstellung die Schäden abdecken und vor allem inwieweit Nachreservierungen erforderlich sind. Die Erwähnung des Themas spricht aber schon für sich. Man muss in diesem Kontext sehen, dass G. in Nordamerika (inkl. Mexiko) weniger als 4% seiner Bruttobeiträge vereinnahmt.

      Wesentlicher Schwachpunkt dürfte der „aufweichende“ Versicherungsmarkt und die tendenziell steigende Schadenbelastung sein.

      Wäre schön, wenn sich zu dem Thema hier mal ein Versicherungsexperte äußern könnte.

      Noch mal ein bisschen Statistik.

      Verdiente Nettobeiträge, rollierende Summe für 12 Monate in Mio. EUR:

      Q4 2004 1.252
      Q1 2005 1.364
      Q2 2005 1.541
      Q3 2005 1.586

      Laufende Nettoerträge aus Kapitalanlagen, rollierende Summe für 12 Monate in Mio. EUR:

      Q4 2004 118
      Q1 2005 133
      Q2 2005 142
      Q3 2005 150

      EBT, rollierende Summe für 12 Monate in Mio. EUR:

      Q4 2004 152
      Q1 2005 183
      Q2 2005 183
      Q3 2005 192

      Wenn man das rollierende EBT von Q3 auf Q4 ansetzt (also Q4 mit 37 Mio. EUR wie in 2004), so ergibt sich bei einer Steuerquote von 39% ein EPS von 0,52 EUR.

      Nettogewinne /-verluste aus Kapitalanlagen in Mio. EUR:

      Q1 2004 13
      Q2 2004 25
      Q3 2004 -3
      Q4 2004 -6

      Q1 2005 40
      Q2 2005 19
      Q3 2005 25

      Bereinigt um Nettogewinne /-verluste aus Kapitalanlagen sieht das EBT so aus, in Mio. EUR:

      Q1 2004 22
      Q2 2004 31
      Q3 2004 27
      Q4 2004 43

      Q1 2005 26
      Q2 2005 13
      Q3 2005 8

      Ich denke mal die Zahlen sprechen für sich.

      Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass es zum einem Squeeze-out unter EK kommt. Die Kalkulation für die nächsten ein bis zwei Jahre lautet nachdem mit Sicherheit 4,30 EUR + X.

      Für 2006 rechne ich mit einem EPS, dass klar unter 0,50 EUR liegen wird.
      Avatar
      schrieb am 10.12.05 13:35:58
      Beitrag Nr. 382 ()
      Goldmine schrieb in #373

      >> Die PensionsRSt. waren schon immer bei der GKA

      Ohne jetzt behaupten zu wollen, dass ich diesen ganzen PensionsRSt.-Wust vollumfänglich verstanden habe, würde ich doch sagen, dass die Pensionsversprechen an Mitarbeiter und Pensionäre von der GKA an die GKB übertragen wurden, mitsamt von Barmitteln in gleicher Höhe (GB Seite 112). Die jährlichen Zuwendungen für Pensionsversprechen werden von der GKA and die GKB geleistet.

      Offenbar ist es eine Besonderheit der Bilanzierung nach IFRS, dass trotzdem (auch entgegen HGB) die PensionsRSt. mit einer Forderung aus den Erstattungsansprüchen bilanziert wird.

      Die bekannt gewordene Tatsache, dass Talanx von der GKB Pensionsverpflichtungen u.a. für Mitarbeiter und Pensionäre der GKA übernommen hat, passt somit ins Bild.

      Ich frage mich allerdings, was das für eine eigenartige Bilanzierung ist, nach der die PensionsRSt. nicht dort bilanziert werden, wo die entspr. Haftpflichten bestehen.
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 16:44:12
      Beitrag Nr. 383 ()
      [posting]19.223.354 von Syrtakihans am 09.12.05 20:47:31[/posting]Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass es zum einem Squeeze-out unter EK kommt. Die Kalkulation für die nächsten ein bis zwei Jahre lautet nachdem mit Sicherheit 4,30 EUR + X.

      Das sehen einige Verkäufer der Aktien wohl anders. Wie ist sonst der große Unterschied zum Eigenkapital zu erklären. Vielleicht nimmt das EK ja mit dem 4.Quartal wieder ab:(
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 18:23:30
      Beitrag Nr. 384 ()
      vielleicht hat der Großbrand in London Einfluß auf die zukünftigen Prämien in der Feuerversicherung.

      Gerling dürfte als Versicherer dieses Großschadens nicht beteiligt sein, weil Gerling bis vor kurzem, bis zur Ratingverbesserung, in Großbritannien nur sehr wenig Feuerrisiken versichern konnte.
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 10:30:21
      Beitrag Nr. 385 ()
      "14.12.2005 10:04
      Talanx-Börsengang in den nächsten drei Jahren unwahrscheinlich

      HANNOVER (Dow Jones)--Die Talanx AG will nach der Integration der Gerling-Versicherungsaktivitäten weitere Unternehmen kaufen. Entsprechend äußerte sich der Vorstandsvorsitzende der drittgrößten deutschen Versicherungsgruppe Deutschlands, Wolf-Dieter Baumgartl, am Dienstagabend vor Journalisten. Zur Frage eines Börsengangs sagte Baumgartl, es sei unwahrscheinlich, dass dieser in den nächsten drei Jahren stattfinde. Der Konzern habe mit einem IPO keine Eile. Gegenwärtig wolle man sich auf die Integration der Gerling-Aktivitäten konzentrieren.

      Talanx werde auf einen Börsengang spätestens nach Abschluss der Gerling-Integration vorbereitet sein, sagte Baumgartl. Allerdings sehe das Unternehmen derzeit keine größere Akquisition auf sich zukommen. So lange aber kein Geld für ein großes Investment benötigt werde, sei auch ein IPO nicht erforderlich. Langfristig gelte nach wie vor die Strategie, dass Talanx über Gerling hinaus wachsen wolle. Dann werde zusätzliches Geld für einen Zukauf erforderlich, und dann werde Talanx über einen Börsengang nachdenken, sagte Baumgartl.

      Talanx ist mit 51,2% Mehrheitsaktionär bei der Hannover Rückversicherung AG.

      DJG/DJN/rio/jhe"

      http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=16545520&news=un…
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 18:03:24
      Beitrag Nr. 386 ()
      Nun, ob die Talanx das IPO kurzfristig oder später durchführt kann uns eigentlich egal sein. Der angekündigte Squeeze-out dürfte hiervon nicht betroffen sein.

      zu #383

      Das momentane Kursniveau wäre aus dem Aspekt des Squeeze-out m.E. nur gerechtfertigt, wenn GKA in den nächsten Jahren nahezu überhaupt keine Gewinne mehr erwirtschaften würde – das wäre natürlich Unsinn.

      Die voraussichtlich in 2007 als vollkommen gesundet zu betrachtende GKA dürfte zusammen mit der AGR und HDI als größter Industrieversicherer erträgliche Margen erreichen – von kurzeitigen typischen Schwankungen im Ergebnis mal abgesehen.

      Langfristig gesehen, notieren Erstversicherer regelmäßig über Buchwert und KGV 10, ohne dass es eines Squeeze-out bedarfs.
      Avatar
      schrieb am 15.12.05 08:24:43
      Beitrag Nr. 387 ()
      "15.12.2005 - 06:56 Uhr
      Herbert Haas wird 2006 neuer Talanx-Vorstandsvorsitzender - FAZ

      FRANKFURT (Dow Jones)--Bei der Talanx AG, Hannover, steht im nächsten Jahr nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) ein Führungswechsel an. Finanzvorstand Herbert Hass werde dann Nachfolger des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Wolf-Dieter Baumgartl bei der drittgrößten deutschen Versicherungsgruppe, heißt es in einem Bericht vom Donnerstag. Nach internen Planungen solle der Wechsel Mitte 2006 stattfinden. Der Zeitpunkt könnte sich wegen der Gerling-Integration aber noch etwas verzögern.

      Amtsinhaber Baumgartl habe sich am Rande des Pressegesprächs am Dienstag nicht zum Zeitpunkt seines Ausscheidens oder der Identität seines Nachfolgers äußern wollen. Der 62-Jährige werde vermutlich den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen, schreibt die "FAZ". Die Talanx ist Mehrheitsaktionär der Hannover Rück.

      DJG/rio/brb"

      http://www.finanztreff.de/ftreff/news.htm?id=24143833&r=0&se…
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      schrieb am 15.12.05 12:04:29
      Beitrag Nr. 388 ()
      Talanx bezahlt Gerling aus der Kasse
      Zunächst kein Börsengang geplant / Weitere Akquisitionen denkbar / Ergebnis deutlich unter Plan

      rit. HANNOVER, 14. Dezember. Die Talanx AG aus Hannover benötigt für die geplante Übernahme des Kölner Versicherers Gerling kein Geld vom Kapitalmarkt und strebt daher vorerst auch nicht an die Börse. "Wir bezahlen diese Übernahme aus unserer Kasse und brauchen daher kein Geld. Und solange wir kein Geld brauchen, werden wir keinen Börsengang machen", sagte Talanx-Vorstandschef Wolf-Dieter Baumgartl. Mit dem Kauf von Gerling addieren sich die Bruttoprämien der beiden Partner 2006 auf 19,5 Milliarden Euro. Damit festigt die Talanx (HDI, Hannover Rück) ihre Position als drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe nach Allianz und Münchener Rück. Im Industrieversicherungsgeschäft rückt sie mit Prämieneinnahmen von rund 3 Milliarden Euro ganz nah an den Marktführer Allianz heran.

      Baumgartl, der Mitte nächsten Jahres den Vorstandsvorsitz an seinen Finanzvorstand Herbert Haas abgibt (siehe Menschen & Wirtschaft), wollte sich nicht zur Höhe des Kaufpreises äußern. Vermutlich liegt der zu zahlende Barpreis in der Größenordnung von 700 bis 800 Millionen Euro. Nach früheren Angaben hat Talanx rund 1 Milliarde Euro liquide Mittel in der Kasse. Und Baumgartl stellte fest, daß in der Investitionskasse auch nach dem Erwerb von Gerling noch genug drin sein werde, um noch den ein oder anderen mittelgroßen ausländischen Versicherer zu kaufen. "Wir werden den Radarschirm für weitere Akquisitionen nicht ausschalten. Die Gerling-Übernahme ist nicht das Ende unseres Tuns." Baumgartl machte deutlich, daß er eine weitere Großakquisition in Deutschland in absehbarer Zeit für eher unwahrscheinlich hält. Denn die Management-Kapazitäten seien nun mit der Integration von Gerling voll ausgelastet. Außerdem habe man schon in der Vergangenheit jeden Stein umgedreht, um einen geeigneten Übernahmekandidaten zu finden. Dem Vernehmen nach hatte Talanx sich zum Beispiel die Schweizer Winterthur-Gruppe angeschaut. Doch als der Verkäufer einen Preis von 17 Milliarden Euro genannt habe, habe Baumgartl sogleich abgewinkt, heißt es in der Branche. Finanzchef Haas soll mit dem französischen Versicherer Groupamar über eine Fusion gesprochen haben. Doch am Ende wollten die nationalgesinnten Franzosen lieber einen einheimischen Partner.

      Branchenkenner vermuten, daß Talanx eines Tages die Angel nach dem englischen Kooperationspartner Royal & Sun Alliance auswerfen könnte. Gemessen am aktuellen Börsenwert müßte Talanx für diesen Erstversicherer mehr als 5 Milliarden Euro berappen - dafür wäre also auf jeden Fall ein Börsengang erforderlich. Kurzfristig ist hier aber wohl nicht mit einem Vorstoß zu rechnen. Denn die Engländer müßten zunächst ihre Altrisiken aus dem amerikanischen Haftpflichtgeschäft vollständig bereinigen, heißt es.

      Der Aufbau eines zweiten großen Standbeins im Ausland würde zu einer besseren Balance der Risiken führen und die Abhängigkeit vom deutschen Geschäft reduzieren, argumentiert der Vorstand. Mit dem Kauf von Erstversicherern in Deutschland will Talanx das Klumpenrisiko entschärfen, das sich aus dem starken Gewicht im Rückversicherungsgeschäft ergibt. Dieses wird 2005 maßgeblich dazu beitragen, daß sich das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 420 (Vorjahr: 960) Millionen Euro mehr als halbiert. Allein die Schäden der Hurrikans "Katrina", "Rita" und "Wilma" hätten zu einer Belastung von 838 Millionen Euro geführt. Das ursprünglich für dieses Jahr angestrebte Ebit von 1,1 Milliarden Euro will Baumgartl nun 2006 erreichen. Addiert mit den erwarteten Gerling-Ergebnissen sei mit einem Ebit von 1,3 Milliarden Euro zu rechnen. In dieser Kalkulation seien die Einmalkosten für Integration, Restrukturierung und Personalabbau im Zusammenhang mit der Übernahme nicht enthalten. "Die Restrukturierungskosten werden die Synergieeffekte 2006 nennenswert übertreffen", sagte Zeller.

      Talanx-Vorstand und Hannover-Rück-Chef Wilhelm Zeller betonte, daß die Naturkatastrophen zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens zu einem Verlust im Konzernbereich Schaden-Rückversicherung geführt hätten. Einem operativen Gewinn von 635 Millionen Euro im Vorjahr werde 2005 ein negatives Ergebnis von 67 Millionen Euro folgen. Zeller kündigte Prämienerhöhungen an. 2006 seien in Amerika Ratenerhöhungen von 50 bis 100 Prozent zu erwarten. Im Geschäft mit den Ölkonzernen, die Plattformen im Golf betreiben, seien sogar Aufschläge von 200 bis 500 Prozent möglich. Im Durchschnitt der Verträge werde man im Golf von Mexiko das Risiko halbieren und die Prämien verdoppeln. In Küstengebieten Amerikas und Asiens zeichne man für Hotels überhaupt keine Rückversicherungen mehr.


      faz.net
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      schrieb am 16.12.05 07:24:39
      Beitrag Nr. 389 ()
      "Börsen-Zeitung: Talanx bleibt der Börse fern, Kommentar von Thomas List zur Verschiebung der Börsenpläne des Versicherungskonzerns Talanx
      15.12.2005 09:52:00

      Frankfurt (ots) - Vor einem Jahr wollte Wolf-Dieter Baumgartl, Vorstandsvorsitzender des Versicherungskonzerns Talanx, mit der Gesellschaft an die Börse gehen, sobald sich ein passendes Großobjekt gefunden hat. Inzwischen ist es mit Gerling zwar da. Aber trotzdem will Talanx in den nächsten Jahren noch nicht an die Börse.

      Jetzt soll es bei der nächsten Großakquisition so weit sein. Zwar ist die strategisch durchaus erwünscht, schließlich will man die Nr. 6 oder 7 in Europa werden, aber ein geeignetes Objekt ist nicht in Sicht – obwohl Baumgartl und seine Crew schon seit langem suchen, wie er immer wieder bedauernd feststellt. Wunschobjekt wäre jetzt aber ein europäischer Schaden- und Unfallversicherer außerhalb Deutschlands, dessen Kauf die Integration von Gerling aber nicht stören soll. Der Eindruck drängt sich auf, der Bayer Baumgartl suche einen Wolpertinger.

      Vermutlich ist er ganz froh, dass es mit der Börse auf absehbare Zeit nichts wird. Denn die Integration von Gerling ist eine Herkulesaufgabe. Beide Konzerne sind im Industrie-, aber auch im Privatkundengeschäft stark. Dabei können sich beide gut ergänzen, zum Beispiel bei den Vertriebswegen zum Privatkunden, doch gibt es auch eine Fülle von Überschneidungen.

      Hier lassen sich große Synergiepotenziale erschließen, die Kosteneinsparungen und Ertragschancen umfassen. Um einen Personalabbau wird der kombinierte Konzern nicht herumkommen. Schade, dass Baumgartl hier nicht konkreter wird. Es muss ja nicht unbedingt die genaue Zahl der Mitarbeiter sein, die den Konzern verlassen. Aber die konkreten Synergiepotenziale, die ja dem Talanx- Aufsichtsrat vorgelegt wurden, würden die Öffentlichkeit schon interessieren.

      Baumgartl befürchtet dann aber eine Verunsicherung der Mitarbeiter, weil der Euro-Wert gleich in zu vermindernde Stellen umgerechnet werde. Doch warum nicht die Zahlen erläutern und auf zusätzliche Ertragschancen verweisen? So sind Spekulationen Tür und Tor geöffnet, die die Mitarbeiter von Gerling und Talanx erst recht beunruhigen. Zur Transparenzoffensive könnte auch Gerling beitragen, indem das Unternehmen der Veröffentlichung des Kaufpreises zustimmt und auch die Vorgehensweise bei den Pensionsrückstellungen erläutert. Mehr Transparenz wäre auch für den möglichen Börsengang nur positiv.

      (Börsen-Zeitung, 15.12.2005)"

      http://finanzen.net/news/news_detail.asp?NewsNr=358468
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      schrieb am 16.12.05 15:41:48
      Beitrag Nr. 390 ()
      Hurrikane belasten Talanx - Der Versicherer hat sein Gewinnziel klar verfehlt. Das Ergebnis hat sich halbiert

      Handelsblatt Nr. 243 vom 15.12.05 Seite 24 CASPAR DOHMEN HANNOVER -- Die Rekordschäden durch die Hurrikane in den USA haben den Talanx-Konzern stärker getroffen als erwartet. "Die Planung ist vom Winde verweht", sagte Talanx-Vorstandschef Wolf Baumgartl in Hannover. Das Ergebnis des drittgrößten Versicherers sank vor Zinsen und Steuern (Ebit) drastisch von 960 Mill. auf 420 Mill. Euro. Das Ziel von mehr als einer Mrd. Euro haben wir "signifikant verfehlt", räumte Baumgartl ein. Die Schäden durch die drei Hurrikane "Katrina", "Rita" und "Wilma" bei der Talanx-Tochter Hannover Rück addierten sich auf eine Nettobelastung von 838 Mill. Euro. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich deutlich auf 107,7 (98,3) Prozent. Nur bei einer Quote von 100 Prozent verdient ein Versicherer aus dem versicherungstechnischen Kerngeschäft Geld.
      Für 2006 allerdings stellte Baumgartl ein operatives Ergebnis von 1,11 Mrd. Euro in Aussicht, falls es zu keinen außergewöhnlichen Großschäden komme. Durch die Übernahme des Wettbewerbers Gerling könne das Ergebnis auf 1,33 Mrd. Euro ansteigen. Dabei seien Restrukturierungskosten, die die Synergieeffekte durch den Gerling-Kauf zunächst übertreffen würden, allerdings noch nicht berücksichtigt. Talanx hat von den Gerling-Eignern die Gerling Leben und den Industrieversicherer Gerling Allgemeine gekauft.
      Eine Blaupause für die Übernahme des Kölner Konkurrenten hat Talanx noch nicht. Baumgartl hält sich hinsichtlich der Konsequenzen für Beschäftigte und Standorte weiter sehr bedeckt. Nur so viel lässt er sich entlocken: "Wahrscheinlich werde der Konzern künftig weniger Arbeitsplätze haben", sagte er. Medienberichte über eine Streichung von 1 500 bis 2 000 Vollzeitstellen bezeichnet er als Spekulation.
      Gerling hat 6.800 Beschäftigte, der Talanx Konzern 10.007. Gerade installiert wurde ein sechsköpfiges Integrationskomitee. Dabei sind seitens Talanx neben Baumgartl vier weitere Manager. Von Gerling-Seite ist einzig Finanzvorstand Immo Querner dabei. "Wir sind schließlich der Käufer", sagte Baumgartl. 30 Arbeitsgruppen sollen ab dem 10. Januar die Planungen starten. Dies teilte der Vorstandschef den Mitarbeitern gestern per E-Mail mit. Bis Ende April sollen die Ergebnisse über Struktur und Standorte vorliegen. Für den Vollzug der Fusion fehlen noch die Genehmigungen der Kartellbehörden aus vier Ländern.
      Die Hannoveraner sind auch nach einer Gerling-Übernahme flüssig für weitere Zukäufe. "Wir werden den Aquistions-Radar nicht ausschalten", sagte Baumgartl, gleichzeitig dämpfte er die Erwartungen hinsichtlich Neuerwerbungen. Ziel bleibt der Zukauf im europäischen Schaden-und Unfallgeschäft. Damit könnte Baumgartl seinem Ziel näher kommen, in der Top-Ten der europäischen Erstversicherungskonzerne auf den anvisierten siebten Platz zu klettern. Gemeinsam mit Gerling schafft die Talanx mit Bruttoprämien von 18,3 Mrd. Euro den Sprung vom 13. auf den zehnten Platz.
      Keine Schwierigkeiten sieht Talanx im Industriegeschäft, das der Versicherer über die Tochter HDI Industrie betreibt. Experten erwarten hier einen Rückgang der Kapazität. "Eins und eins ist hier deutlich weniger als zwei", sagt ein Ratinganalyst. HDI-Vorstandschef Christian Hinsch weist solche Kalkulationen zurück. Der HDI hat einen leichten Rückgang der Prämien um ein Prozent in Kauf genommen. Hinsch begründet dies mit dem Preisrückgang in der Feuerversicherung und großen KFZ-Flotten.
      In weite Ferne gerückt scheint der Börsengang der Talanx. In den nächsten beiden Jahren hält Baum-gartl ein IPO für "höchst unwahrscheinlich". "Wir brauchen derzeit kein Geld", sagt der Konzernlenker, der unmissverständlich klar macht, dass ein Börsengang kein Selbstzweck sei. In der Vergangenheit hatte die Talanx ihre Börsenpläne offensiver verfolgt.
      Talanx
      Kennzahlen1) in Mill. Euro..........................2005........in% 2)
      Verdiente Nettoprämien............................11.543.......+5,4
      Versicherungstechnisches Ergebnis.......-1.065........--–
      Kapitalanlageergebnis................................1.734........-7,2
      Ergebnis vor Steuern.......................................339.....+280,9
      Combined Ratio in %....................................107,7.....+9,4PP
      1) Erwartungen; nach IFRS, Angaben für 2004 nach US GAAP;
      2) Veränderung zum Vorjahreszeitraum; PP = Prozentpunkte;
      Quelle: Unternehmensangaben
      Avatar
      schrieb am 16.12.05 18:32:49
      Beitrag Nr. 391 ()
      [posting]19.315.511 von philojoephus am 16.12.05 15:41:48[/posting]Talanx schreibt zwar immer, daß sie gegenwärtig keinen Börsengang durchführen möchten, weil sie keine Liquidität benötigen. Vielleicht wird aber der Börsengang eher deswegen verschoben, weil die Talanx-Beteiligung Hannover Rück in diesem Jahr schlechte Ergebnisse liefert und dies den Emissionspreis negativ beeinflußt.

      In dem eingestellten Beitrag aus dem Handelsblatt wird berichtet, daß ein Integrationsteam bereits installiert ist und daß 30 Arbeitsgruppen ab dem 10. Januar die Arbeit beginnen. Das läßt darauf schließen, daß Talanx keine Probleme durch das Kartellamt erwartet und eher mit einer schnellen Zustimmungs-Entscheidung rechnet.
      Avatar
      schrieb am 17.12.05 15:17:22
      Beitrag Nr. 392 ()
      Talanx: Gerling ist eine gute Marke

      Die Übernahme der Lebens- sowie Sach- und Haftpflichtversicherung des Gerling-Konzerns durch die Talanx AG wird Arbeitsplätze kosten (VersicherungsJournal 8.11.2005 und 17.11.2005). Allerdings bezeichnete Talanx-Chef Wolf-Dieter Baumgartl Berichte über den Abbau von 2.000 Mitarbeitern als reine Spekulation. Es gebe noch keine abschließenden Planungen. Ein jetzt geschaffenes Integrationskomitee soll bis Ende April 2006 Lösungen erarbeiten. Dabei geht es darum, welche Gesellschaften künftig an welchen Standorten angesiedelt werden und wie die Strukturen der Zentralen aussehen sollen.


      Dass es zu einem Stellenabbau kommen wird, liegt für Baumgartl auf der Hand. Schließlich gibt es Überschneidungen im Geschäft der Gerling Allgemeinen und HDI Industrie sowie HDI Privat. Auch im Bereich der „gedoppelten” Zentralen mit unter anderem Haftpflicht-, Rechts- und Kapitalanlageabteilungen sieht der Talanx-Chef Einsparpotenziale. Talanx beschäftigt 9.800 Mitarbeiter, Gerling 6.800.

      Synergieeffekte offen

      Das Ausmaß der erwarteten Synergieeffekte durch den Zusammenschluss wollte Baumgartl nicht beziffern. „Wir haben Vorstellungen”, hieß es lapidar. Dabei habe man jedoch nicht nur Kostensenkungen im Auge, vielmehr wolle man auch zusätzlichen Ertrag schaffen.

      „Gerling ist eine gute Marke und wird fortleben”, beteuerte der Talanx-Chef. Verkäufe von Gerling-Einzelteilen oder von Wohnungsbeständen sind nicht geplant. „Wir brauchen keine Liquidität, es ist noch genug in der Kasse drin.”

      Stillschweigen über Preis

      Nicht äußern wollte man sich auch zum Preis der Übernahme, der in der Branche mit 1,3 Milliarden Euro veranschlagt wird. Es sei viel Falsches geschrieben worden. Nachdrücklich zurückgewiesen wurde, dass Talanx Pensionsrückstellungen von Gerling übernimmt.

      Die Übernahme von Gerling soll rückwirkend zum 1.1.2005 wirksam werden. Dies wird sich allerdings nicht in der Talanx-Bilanz 2005 niederschlagen, sondern erst nach dem so genannten Closing, das für Anfang Mai erwartet wird. „Erst dann sind wir eins”, sagte Baumgartl. Von den zahlreichen notwendigen Genehmigungen der Fusion liegt bislang nur die – allerdings bedeutsame – der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vor.

      Gewinn erwartet

      Mit dem Closing kann auch erst die Umsetzung der Integration beginnen. Baumgartl ist sich klar, dass dies viele Kräfte binden wird. Er hält jedoch daran fest, dass Gerling bereits im ersten Jahr einen Gewinn bringt. Bis zum Closing bleibe Gerling ein Wettbewerber.

      Zusammen mit Gerling ist der Talanx-Konzern in Deutschland gemessen an den Bruttoprämien unverändert die Nummer drei hinter der Allianz und der Münchener Rück. Im deutschen Erstversicherungsgeschäft rückt er von Rang elf auf Rang vier vor, bei Schaden/Unfall von Rang neun auf Rang zwei und bei Leben von Platz acht auf Platz vier.

      Kosten nicht berücksichtigt

      Nach dem Plan 2006 rechnet Talanx/Gerling mit Bruttoprämien in Höhe von 19,5 Milliarden Euro und einer verdienten Nettoprämie von 15,8 Milliarden Euro. Das versicherungstechnische Ergebnis soll mit einem Minus von 877 Millionen Euro abschließen. Geplant ist ferner ein Kapitalanlageergebnis von 2,4 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 1,3 Milliarden Euro. Die zusammengerechneten Kapitalanlagen für 2006 werden mit 60,9 Milliarden Euro angegeben.

      Bei diesen Zahlen handelt es sich um reine Additionen. Nicht berücksichtigt sind die Restrukturierungskosten, die laut Baumgartl die Synergieeffekte überdecken werden. Das addierte Ergebnis werde daher nicht erreicht.

      [URLVersicherungsjournal ]http://www.versicherungsjournal.de/mehr.php?Nummer=31407[/URL]
      Avatar
      schrieb am 19.12.05 14:25:27
      Beitrag Nr. 393 ()
      bei Axa scheint es laut http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?r=… einen Squeeze Out zu geben.

      Hat jemand einen Vorstellung davon, wie bei Axa das Verhältnis zwischen Substanzwert je Aktie und Abfindungspreis ist?
      Avatar
      schrieb am 19.12.05 17:35:44
      Beitrag Nr. 394 ()
      zu #393

      Von der AXA Versicherungs AG gibt es nur HGB-Abschlüsse, sowohl für die AG als auch für den Konzern. AG und Konzernzahlen sind sehr ähnlich. Ich entnehme folgende Werte für 2004:

      AXA Vers. AG: EK je Aktie 22,78 EUR, Ergebnis pro Aktie 4,45 EUR

      Bei der Abfindung von 96,00 EUR je Aktie ergeben sich folgende Multiplikatoren:

      EK 4,2
      EPS 21,6

      Allerdings muss beachtet werden, dass unsere Diskussion betr. der GKA auf IFRS-Zahlen beruhte.

      Nach HGB hat die GKA folgende Zahlen: EK je Aktie 1,33 EUR, Ergebnis pro Aktie neg.

      Es stellt sich daher automatisch die Frage, welches Gewicht der HGB-Abschluss bei der Preisfindung beim SO hat.
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 14:44:24
      Beitrag Nr. 395 ()
      Heute Übernahmeangebot bei AXA Konzern zu 50% über bisherigen Höchstkursen - nach bereits sehr guter Kursentwicklung.

      Talanx dürfte an diesen Konditionen nicht völlig vorbeikommen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 15:40:25
      Beitrag Nr. 396 ()
      goldmine, weißt Du, ob bei Sqeeze-Outs der Abschluß nach HGB oder nach IFRS zugrundegelegt werden muß?
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 15:53:19
      Beitrag Nr. 397 ()
      Da § 327c Abs.2 AktG keine Unternehmensbewertungsmethode vorgibt, ist der geeignete Bewertungsstandard anzuwenden.

      Dieser ist nach Gerling und auch überall sonst IFRS. HGB entspricht nicht den wirtschaftlichen Verhältnissen. GKA berichtet an IFRS orientiert.

      Bei einer Bewertung kommt man im Falle von GKA an IFRS daher wohl kaum vorbei. Ich denke, das dürfte hier tatsächlich unstreitig sein.

      Aber nochmal:

      Damit Talanx den bereits angekündigten SQO durchführen kann, muß man vorher auf 95% kommen.

      Da bin ich immer noch gespannt, wie man das anstellen will. Letztlich wäre nicht einmal ein Kurs von über € 10,- auszuschließen, den GKA vor einigen Jahren bereits mal hatte.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 15:55:47
      Beitrag Nr. 398 ()
      Nein, es wird nach HGB bewertet.
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 16:01:42
      Beitrag Nr. 399 ()
      @#398

      Info / Begründung?

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 16:19:59
      Beitrag Nr. 400 ()
      Weil das handelsrechtliche Ergebnis die Basis einer theoretischen Vollausschüttung (Annahme der Ertragswertmethode) nach deutschem Steuerrecht bildet.
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 16:30:20
      Beitrag Nr. 401 ()
      Kann so nicht sein.

      Die Methode führt zu nicht sachgerechten Ergebnissen.

      Es gibt selbstverständlich IFRS Abfindungen.

      CU, golmine
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 16:42:12
      Beitrag Nr. 402 ()
      Selbstverständlich ;) nicht.

      Selbstverständlich muß eine Unternehmensbewertung in jedem Fall an die Prämissen der Ertragswertmethode angepasst werden. Dazu gehören auch Korrekturmaßnahmen innerhalb HGB (z.B. Goodwill).

      Ein Beispiel für die Bewertung weg von IFRS hin zu HGB:
      Die Übernahme von Phoenix. Hier wurde erst innerhalb 2004 von HGB auf IFRS umgestellt. Zur U-Bewertung wurde dann wieder nach HGB bilanziert - mit z.T. erheblichen Auswirkungen, z.B. bei den Erlösen: Während Erlöse aus Nebengeschäften (hier: Formen- und Werkzeugerlöse) handelsrechtlich in den Umsatzerlösen ausgewiesen werden, werden sie gemäß IFRS im sonstigen betrieblichen Ergebnis gezeigt.
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 16:45:06
      Beitrag Nr. 403 ()
      P.S.

      Schluss für heute; ich muss jetzt rüber ins Stadion. Das Flutlicht ist schon an und heute wird Herta weggeputzt (und das ein oder andere Bierchen meinerseits, siehe AXA).
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 16:54:55
      Beitrag Nr. 404 ()
      Also um es kurz zu machen:

      die ausgewiesenen HGB Zahlen können keine Bewertungsbasis sein bzw. müssen sachgerecht in Richtung IFRS angepaßt werden. Dann kann man gleich IFRS nehmen. Die SchwankungsRSt. hat z.B. Eigenkapitalcharakter.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 17:07:44
      Beitrag Nr. 405 ()
      Ist ja hochinteressant was den Aktionären der AXA Konzern AG geboten wird. Je Aktie bietet die französische Mutter also 129,30 EUR, die Abfindung bei SO wird möglicherweise noch höher liegen.

      Im letzten HGB-Konzernabschluss beträgt das EK je Aktie 28,74 EUR, ergibt einen Multiplikator von 4,5.

      In 2004 wurde ein Verlust von 2,16 EUR je Aktie eingefahren, in 2003 ein Gewinn von 18,28 EUR.

      Gebuchte Bruttobeiträge pro Aktien belaufen sich auf rd. 202 EUR, Multiplikator 0,64.

      Übertragen auf den abgeschätzten 2005er Gerling HGB-Abschluss wäre das bei gleichem EK-Multiplikator eine Abfindung von rd. 8,20 EUR.

      Übertragen auf die gebuchten Bruttobeiträge wäre die Abfindung bei 6,80 EUR.

      Der momentane Kurs von rd. 4,00 EUR bei angekündigtem Squeeze-out bleibt weiterhin absurd.
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 17:08:22
      Beitrag Nr. 406 ()
      Nee, so einfach ist das leider nicht. Man könnte zu #404 jetzt die rhetorische Frage stellen, "warum hin zu IFRS?". Wenn es nach mir ginge, würde natürlich in den überwiegenden Fällen 100% nach IFRS bewertet. So ist es aber leider nicht. Korrekturen ausgenommen.
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 18:20:49
      Beitrag Nr. 407 ()
      ich könnte mir vorstellen, daß nach dem heutigen Angebot an die Axa-Aktionäre die Gerling-Aktionäre aus dem Industriekundenkreis ihre Preisvorstellung für die Abgabe ihrer Gerling-Papiere nach oben schrauben.
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 19:44:49
      Beitrag Nr. 408 ()
      unicum, Du schreibst im Axa-Thread, daß die Höhe des Angebotspeises keine große Überraschung war. Für die Mehrheit der Börsianer hingegen war die Höhe des Angebotspreises eine Überraschung.

      Was hast Du für eine Vorstellung zum Angebotsreis, den Talanx mal den Gerling-Aktionären machen wird?
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 09:32:55
      Beitrag Nr. 409 ()
      in einer Mitteilung an die AXA-Aktionäre wird über einen Illiquiditäts-Diskount gesprochen laut http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2005-12/artikel-… Diesen Begriff lese ich zum ersten Male. Die Formulierung diesbezüglich lautet:

      "This premium eliminates the illiquidity discount affecting AXA Konzern AG`s current share price and takes into account the recent operating performances of AXA Versicherung, AXA Lebensversicherung and AXA Krankenversicherung."

      Kann man davon ausgehen, daß die Gerling-Aktie ähnlich illiquide ist wie die AXA und daß Talanx auch eine Prämie zahlen muß aufgrund der mangelnden Liquidität der Gerling-Aktie?
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 09:47:28
      Beitrag Nr. 410 ()
      [posting]19.369.127 von unicum am 21.12.05 17:08:22[/posting]Meinen Informationen zufolge gibt es keine vorgeschriebene Bewertungsmethode. In der Vergangenheit meistens HGB üblich, doch gab es in der Vergangenheit in Deutschland auch schon Bewertungen auf Grundlage von US-GAAP. Wenn bereits nach IAS bilanziert wird (ist ja nunmehr bei den meisten Unternehmen der Fall), sollte die Bewertung auch auf dieser Basis erfolgen, zumal das Umstellen auf einen anderen Standard zeitaufwendig ist und im Rahmen eines squeeze out weder besonders praktikabel noch begründbar.

      Nach Rücksprache mit zwei Juraordinarien, die es definitiv wissen müssen, gehe ich davon aus, dass etwaige Bewertungen bei Gerling auf Basis der bereits angewandten IAS-Rechnungslegung erfolgen werden.
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 10:57:54
      Beitrag Nr. 411 ()
      glückwunsch unicum,

      für dich war ja gestern wirlich schon weihnachten, was? erst axa, dann st. pauli - kann ja bald nicht mehr besser werden :)

      gruß
      myschkin
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 15:02:20
      Beitrag Nr. 412 ()
      Hier mal der Text bezüglich des AXA Konzern Angebotes:

      CU, goldmine

      __________________________________________________________


      AXA Announces Its Intention to Acquire Shares From Minority Shareholders of Its German Subsidiary AXA Konzern AG

      PARIS, Dec. 21 /PRNewswire-FirstCall/ -- As part of the streamlining of the legal structure of its German subsidiaries, AXA announces its intention to acquire the 7.24% of AXA Konzern AG (Nachrichten) (Germany) shares it does not already own.

      AXA proposes to offer Euro 129.3 per AXA Konzern AG ordinary share and preference share, which represents a premium of 55% compared to the closing ordinary share price as of December 20, 2005 at the floor trading of the Frankfurt stock exchange.

      This premium eliminates the illiquidity discount affecting AXA Konzern AG`s current share price and takes into account the recent operating performances of AXA Versicherung, AXA Lebensversicherung and AXA Krankenversicherung.

      This offer is subject to procedure of control by the Bundesanstalt fur Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

      If AXA`s holding in AXA Konzern AG share capital reaches 95% at the end of the offer, AXA will consider a delisting of AXA Konzern AG through a "squeeze- out" procedure, bringing its holding to 100%. Should the 95% threshold not be reached, AXA has the option to withdraw its offer.

      According to German regulations, the price used for the squeeze-out procedure will be based upon the IDWS1(1) standard and validated by an independent expert. Shareholders who tender their shares to AXA will automatically benefit from the squeeze-out price validated by the independent expert if this price exceeds Euro 129.3 per share.

      Based on a price of Euro 129.3 per share, the total cost of this transaction should be Euro 292 million. It will be self-financed and will be slightly accretive to AXA`s EPS.

      Streamlining the legal structure of AXA`s German subsidiaries

      AXA also intends to launch a squeeze-out of the 0.43% of Kolnische Verwaltungs-Aktiengesellschaft fur Versicherungswerte AG (KVAG) share capital that is still publicly traded. The sole asset of this company is a 25.63% stake in AXA Konzern AG. Subject to prior approval of the proposed valuation by an independent expert, this squeeze-out will be conducted at a price of Euro 1,974.7 per ordinary share, which represents a total cost of Euro 5 million, in line with the buy-back offer of AXA Konzern AG minority shareholders. AXA may, in addition, consider a merger of AXA Konzern AG into KVAG.

      In order to achieve a complete streamlining of AXA`s legal structure in Germany, AXA Konzern AG may launch a squeeze-out of the minority interests of AXA Konzern AG`s remaining listed subsidiaries, AXA Lebensversicherung (0.86% of the share capital) and Deutsche Arzteversicherung (DAEV) (2,13% of the share capital).

      These two transactions could be launched by AXA Konzern AG during the first quarter of 2006. The price of these offers will only be set in the first half of 2006, based on a IDWS1-compliant valuation validated by independent experts. Under the current environment, it is likely that the valuation of these two companies based on the IDWS1 standard would lead to squeeze-out prices below current market prices.

      Preliminary Indicative timetable December 21, 2005 Announcement of the decision to acquire all shares of AXA Konzern AG minority shareholders and of the intended squeeze-out of AXA Konzern AG and KVAG shares. January 2006 Publication of the offer document regarding the acquisition of AXA Konzern AG minority shareholders shares subject to prior approval of the transaction by the BaFin and beginning of the offer period. February / March 2006 End of AXA`s offer period regarding the acquisition of AXA Konzern AG shares. Spring 2006 Launch of the squeeze-out of minority shareholders in AXA Konzern AG (subject to AXA holding at least 95% of the capital) and KVAG, as well as possibly AXA Lebensversicherung and DAEV. Mid 2006 Squeeze-out of minority shareholders to be resolved at AXA Konzern AG and KVAG as well as possibly AXA Lebensversicherung and DAEV Shareholders` Meetings. About AXA

      AXA Group is a worldwide leader in financial protection. AXA`s operations are diverse geographically, with major operations in Western Europe, North America and the Asia/Pacific area. AXA had Euro 935 billion in assets under management as of June 30, 2005. For full year 2004, IFRS revenues amounted to Euro 67 billion and IFRS underlying earnings amounted to Euro 2,640 million. AXA reported total IFRS revenues of Euro 37 billion and IFRS underlying earnings of Euro 1,761 million for the first half of 2005. The AXA ordinary share is listed and trades under the symbol AXA on the Paris Stock Exchange. The AXA American Depository Share is also listed on the NYSE under the ticker symbol AXA.

      This press release is available on the AXA Group web site: http://www.axa.com/

      IMPORTANT LEGAL INFORMATION AND CAUTIONARY STATEMENTS CONCERNING FORWARD- LOOKING STATEMENTS

      Certain statements contained herein are forward-looking statements including, but not limited to, statements that are predications of or indicate future events, trends, plans or objectives. Undue reliance should not be placed on such statements because, by their nature, they are subject to known and unknown risks and uncertainties and can be affected by other factors that could cause actual results and AXA`s plans and objectives to differ materially from those expressed or implied in the forward looking statements (or from past results). These risks and uncertainties include, without limitation, the risk of future catastrophic events including possible future weather-related catastrophic events, terrorist related incidents, economic and market developments, regulatory actions and developments, litigations and other proceedings. Please refer to AXA`s Annual Report on Form 20-F and AXA`s Document de Reference for the year ended December 31, 2004, for a description of certain important factors, risks and uncertainties that may affect AXA`s business. AXA undertakes no obligation to publicly update or revise any of these forward-looking statements, whether to reflect new information, future events or circumstances or otherwise.

      The present press release does neither constitute an offer nor a solicitation for the acquisition of shares and has not to be considered as being an offer, a solicitation or an acquisition in any country.

      At the time the expected offer is commenced, AXA will issue a press release announcing the commencement of the offer and make an offer document available on its website, http://www.axa.com/. Shareholders are urged to read these materials when they become available, as they will contain important information."


      1. IDW valuation is published by the CPA Institute in Germany and is based on detailed data regarding the company, in particular the business plan and the projected budget and takes into account the cash value of all actual or forecasted distributable earnings.
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 15:40:33
      Beitrag Nr. 413 ()
      bei dem Volumen an umgehenden Aktien heute könnten ja Sqeeze-Out Experten wie die Falkenstein Nebenwerte AG sich engagieren.

      Falkenstein scheint bei AXA viel Gewinn zu machen.
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 15:47:30
      Beitrag Nr. 414 ()
      wo in der Gerling Gruppe ist eigentlich die Gerling-Kapitalanlagegesellschaft angesiedelt? Gehören die auch zur GKA?

      Es gibt heute einen Artikel im Handelsblatt zu Herrn Schmidt, dem Chef der Gerling-Kapitalanlagegesellschaft unter http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 16:48:12
      Beitrag Nr. 415 ()
      @

      Bereits über 100.000 Stck. an der Stuttgarter Börse gehandelt. Deutlich mehr als bei der Bekanntgabe der Übernahme durch die Talanx. Das sieht nach Insiderhandel aus. Da wird wohl bald eine Nachricht kommen.
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 17:02:29
      Beitrag Nr. 416 ()
      [posting]19.382.894 von JosefSchulz am 22.12.05 16:48:12[/posting]es kann aber auch ganz einfach eine Reaktion auf das hohe Angebot bei AXA sein.

      Die Anleger sehen jetzt eher die Möglichkeit eines hohen Übernahmepreises bei Gerling als vor der AXA-Veröffentlichung.
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 17:06:12
      Beitrag Nr. 417 ()
      [posting]19.383.119 von Hiberna am 22.12.05 17:02:29[/posting]Und deswegen kaufen die gerade heute geradezu panisch so viele Aktien von Gerling? Möglich ist ja alles, aber ich glaube das nicht.
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 20:10:01
      Beitrag Nr. 418 ()
      [posting]19.383.170 von JosefSchulz am 22.12.05 17:06:12[/posting]es können ja auch Umschichtungen dabei sei von AXA zu Gerling von ehemaligen AXA-Aktionären, die bei Gerling nochmals einen hohen Gewinn mit einer Versicherungsaktie machen möchten.
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 20:43:51
      Beitrag Nr. 419 ()
      zu #414

      Die Gerling Investment Kapitalanlagegesellschaft ist ein Unternehmen der Konzernsparte Gerling Lebensversicherung.


      zum aktuellen Kursverlauf

      Sieht m.E. nicht nach von Privatanlegern dominierten Käufen aus.


      zu den weiter unten angesprochenen Umbuchungen bei den Pensionsverpflichtungen

      Ich gehe davon aus, dass die im Q3-Bericht erwähnte Umbuchung ausschließlich in der HGB-Bilanz sichtbar ist. In der IFRS-Bilanz waren die Pensionsverpflichtungen trotz der Übertragung auf die GKB als Rückstellung weiterhin passiviert und somit kann sich die Umbuchung hier auch nicht abbilden.
      Avatar
      schrieb am 22.12.05 23:56:24
      Beitrag Nr. 420 ()
      @myschkin
      Danke, gestern war wirklich Weihnachten bei mir. Deshalb habe ich anschließend den Tag auch künstlich etwas verlängert.


      Zum Thema U-Bewertung nochmals abschließend:

      Die gewählte Bewertungsmethode hat erstmal nichts mit irgendeinem Rechnungslegungsstandard zu tun. Hier in BRD ist weit überwiegend die Ertragswertmethode üblich. Basis hierfür ist in Deutschland der "handelsrechtliche Jahresüberschuss" (siehe IDW S1, neue Fassung, auf diversen Seiten), da nur dieser Basis der Besteuerung ist, welche bekanntlich wiederum entscheidenden Einfluss auf die Zahlungsströme des Investors hat.

      Natürlich müssen Einnahme-/Ertragsüberschussrechnungen auf Basis von HGB-Zahlen erheblich modifiziert werden (Vollausschüttungsannahme). Als Beispiele seien hier die Unbeachtlichkeit des bilanziellen Vorsichtsprinzips des HGBs, Synergieeffekte, kalkulatorischer Unternehmerlohn bei Personengesellschaften, sogenannte Managementfaktoren, Rückstellungen, etc. genannt (Näheres hierzu bspw. ebenfalls in der Neufassung des IDW S1) . Bei diesen Modifikationen werden (zunehmend) Sichtweisen eingenommen, die moderneren Standards wie IAS näherliegen als dem HGB. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Grundlage der Überschüsse das HGB ist.

      Ungeachtet dessen finden zunehmend Bewertungen nach IFRS statt. Hierbei muß jedoch explizit begründet werden warum man vom handelsrechtlichen Ansatz abweicht bspw. mit dem Argument eines unwesentlichen Unterschieds wie anfang des Jahres beim Tarkett-SQO (nebenbei dort eine sehr schwache Begründung). Grundsätzlich sind diese Argumente m.E. anfechtbar. Basis bleiben aufgrund der Prämissen der Ertragswertmethode handelsrechtliche Überschüsse, daran führt rein formal kein Weg vorbei!!!

      Entscheidend ist aber, dass es in jedem Fall zu Modifikationen kommen muß!!!


      @Hiberna
      Die Höhe war in der Tat keine große Überraschung, wenn man sich mit der U-Bewertung der AXA Vers., einer Tochter der AXA Konzern AG, (Anlass: SQO) und der im Rahmen eines Vergleichs gefundenen Erhöhung, auseinandergesetzt hatte. Hier existierte fast eine "Free-lunch-Situation" (der gerichtl. Vergleich ist übrigens aktuell noch unter www.gsc-reseach.de einsehbar). Lediglich der Zeitpunkt für das SQO bei der AXA-Konzern AG war m.E. offen.

      Die Antwort auf Deine Frage zu Gerling findest Du im Nordwest Handel-Zweig unter #409, #410 und #413.

      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 03.01.06 11:18:48
      Beitrag Nr. 421 ()
      Aktuell eine 50.000 Stück Kauforder in Stuttgart zu 4,35 - nun nicht mehr sichtbar.

      Gerling dürfte verstärkt in den Focus rücken, wenn die Kartellamtsentscheidung durch ist und der Kaufvertrag wirksam.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 11.01.06 10:38:09
      Beitrag Nr. 422 ()
      Irgendetwas scheint los zu sein, aktuell aber noch keine Meldung. Könnte die Zustimmung des Kartellamtes sein?

      Kurs 4,70 : 4,90.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 11.01.06 11:07:28
      Beitrag Nr. 423 ()
      eine Zustimmung des Kartellamtes könnte gemäß http://www.gerling.com/de/images/Sachversicherungsgruppe/Sta… eine Heraufstufung des Ratings um zwei Stufen zur Folge haben.
      Avatar
      schrieb am 11.01.06 11:27:43
      Beitrag Nr. 424 ()
      der Schlüssel beim möglichen squeeze out bleiben die Industriekunden. Wenn Talanx/Gerling die nicht überzeugen kann, wird es auch keinen squeeze out geben.
      Da Gerling selber mehr Rückversicherungsgeschäft übernommen hat, erwarte ich für das 4. Quartal keinen Gewinn. Bei einem eps von 0,42 € und einem fairen KGV von 12-15 wären Kurse zwischen 5 und 6,30 € jederzeit zu rechtfertigen.

      Da die GKA leider auf Aktieninvestments, wie viele andere Versicherer (Württembergische und Kölnische) leider fast ganz verzichtet, wird der Kurs nach oben auch irgendwann gedeckelt sein. Als Gegenbeispiel sei hier die Allianz genannt, die durch ihre großen Aktienengagements, sowohl nach unten, als auch nach oben deutlich mehr Dynamik besitzt.

      Fantasie versprechen Synergien mit Talanx und die von hiberna genannte höherstufung durch die Ratingagenturen um möglicherweise 2 Stufen
      Avatar
      schrieb am 11.01.06 11:48:05
      Beitrag Nr. 425 ()
      [posting]19.653.149 von NETTI_II am 11.01.06 11:27:43[/posting]wären Kurse zwischen 5 und 6,30 € jederzeit zu rechtfertigen.

      wenn der Chart bei Comdirect richtigt ist, liegt das Allzeithoch knapp über 5 Euro. Dieses könnte ein Widerstand sein, den es zu überwinden gilt.

      Ein Punkt, der hier noch nicht angesprochen worden ist, ist die Tatsache, daß die Talanx bestrebt sein könnte, die Rückversicherungen, die Gerling abschließt, vermehrt über die Hannover Rück, die zur Talanx-Gruppe gehört, abzuschließen. Vielleicht kann Talanx über eine solche Vorgehensweise einen gewissen Vorteil aus der Gerling-Übernahme erzielen.

      Die spannende Frage ist immer noch, wie der Sqeeze-out-Preis berechnet wird, sofern es Talanx, gelingt, die Gerling-Papiere von den Industriekunden zu übernehmen. Wahrscheinlich ist doch schon mal ein Bewertungsgutachten für eine Versicherung erstellt worden. Kennt jemand ein solches Beispiel aus der Vergangenheit?
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 13:22:09
      Beitrag Nr. 426 ()
      @NETTI / #424

      >> Da Gerling selber mehr Rückversicherungsgeschäft
      >> übernommen hat, erwarte ich für das 4. Quartal keinen
      >> Gewinn.

      Wie kommst Du denn darauf? Selbstbehalt spricht doch generell für höhere Marge als Rückversicherung ...
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 14:23:54
      Beitrag Nr. 427 ()
      [posting]19.675.063 von Syrtakihans am 12.01.06 13:22:09[/posting]vielleicht habe ich das etwas mißverständlich formuliert.

      Die Gesamtschadensituation schaut in 2005 deutlich schlechter aus, als im Jahr 2004 (Bahnmuseum aus meiner Stadt Nürnberg allein 20-40 Mio., Überschwemmungen in Süddeutschland und die Hurrikan Saison insbesonder katrina).
      Dies alles wird zu Belastungen im Ergebnis führen.

      Im Q. 3 Bericht steht, "dass ein zusätzlicher
      Schadenaufwand im höheren zweistelligen Millionenbereich allein aus diesen
      Naturkatastrophenschäden nicht ausschließen ist."

      Dies alles wird zu Belastungen im Ergebnis führen.

      Selbstbehalt bedeutet aber im extremen Schadensfällen auch eine höhere Ergebnisbelastung. Eben um so mehr, je weniger die Schäden über Rückversicherungen "abgesichert" sind.

      Da der GKA Geschäftsbericht für 2005 erst Ende März/1 Woche April veröffenticht wird, ist für die weitere Kursentwicklung erstmal die Freigabe der Kartellbehörde entscheidend.
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 16:54:14
      Beitrag Nr. 428 ()
      Ok, die Aussage von zusätzlichem Schadenaufwand im höheren zweistelligen Millionenbereich im Q3-Bericht hatte ich hier ja früher schon mal zur Diskussion gestellt, weil sie für mich recht uneindeutig ist. Die Frage ist eben wieweit vorhandene Rückstellungen die Schäden abdecken und vor allem inwieweit Nachreservierungen erforderlich sind. Da Nachreservierungen m.W. bereits beim Bekanntwerden von Schäden nach bestem Wissen gebildet werden, dürften die Naturkatastrophenschäden doch abgedeckt sein - es sei denn man hat sich verschätzt.

      Bei Kumul- oder Extremschäden, die das übliche Maß an Schadenreserven übersteigen, ist eine Rückversicherung natürlich vorteilhaft.
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 21:02:57
      Beitrag Nr. 429 ()
      [posting]19.678.786 von Syrtakihans am 12.01.06 16:54:14[/posting]Die Frage ist eben wieweit vorhandene Rückstellungen die Schäden abdecken und vor allem inwieweit Nachreservierungen erforderlich sind. Da Nachreservierungen m.W. bereits beim Bekanntwerden von Schäden nach bestem Wissen gebildet werden, dürften die Naturkatastrophenschäden doch abgedeckt sein - es sei denn man hat sich verschätzt.

      wenn der Brandschaden in Nürnberg aber erst im letzten Quartal stattgefunden hat, kann per Ende September, d.h. im 9-Monatsbericht, aber noch keine Rückstellung für diesen Schaden gebildet worden sein.
      Avatar
      schrieb am 19.01.06 23:33:52
      Beitrag Nr. 430 ()
      Gerling kauft die Anteile der Industrie zurück
      VON GERHARD MEYENBURG, 19.01.06, 21:46h
      KÖLN. Die Gerling Beteiligungs-GmbH (GBG) will den Anteil der Industrie an der Gerling-Konzern Allgemeine (GKA) zurückkaufen. 30 Unternehmen hatten im Herbst 2003 die GKA, einen großen Industrieversicherer, durch eine Kapitalzufuhr von 150 Millionen Euro gestützt. Die Stützung hat sich nun erledigt, weil die Versicherungsgruppe Talanx den Gerling-Konzern übernimmt. Das Angebot an die Industrie-Aktionäre steht unter dem Vorbehalt, dass die zuständigen Behörden die Übernahme genehmigen. Daran ist nicht zu zweifeln.
      Finanziell hat sich das Engagement durchaus gelohnt. Unter dem Strich werde man annähernd 50 Prozent mehr erlösen als 2003 eingezahlt, verlautet aus der Industrie. Für den Anteil von 30 Prozent am GKA-Kapital werden also deutlich über 200 Millionen Euro fällig. Das Ziel der Stützung, Gerlings Selbstständigkeit zu erhalten, wurde allerdings nicht erreicht. Mit dem Industrie-Anteil wird die GBG 95,5 Prozent des GKA-Kapitals halten. Nach Übernahme durch Talanx sollen die freien Aktionäre (4,5 Prozent) abgefunden werden (Squeeze out).


      (KR)


      http://www.rundschau-online.de/jkr/artikel.jsp?id=1137429026…
      Avatar
      schrieb am 20.01.06 09:47:47
      Beitrag Nr. 431 ()
      das wären nur ca 3,60 € für die Industriekunden.

      Entweder sind die dämlich, oder es gibt Abmachungen hinsichtlich Preisvorteilen bei den Versicherungen.

      Kann hierzu jemand sagen, ob das erlaubt ist?
      Avatar
      schrieb am 20.01.06 11:00:18
      Beitrag Nr. 432 ()
      >> Unter dem Strich werde man annähernd 50 Prozent mehr erlösen
      >> als 2003 eingezahlt, verlautet aus der Industrie.

      Die Formulierung ist ja etwas unscharf und bedarf noch der genaueren Bestätigung. Desweiteren frage ich mich, ob die Industrieaktionäre mit einer Stimme sprechen - bzw. wenn sich hier einer geäußert hat, bedeutet das noch lange nicht, dass alle anderen die Konditionen akzeptieren.

      Man kann das aber auch so sehen: Wenn man die Industrieaktionäre günstig abfinden kann bleibt mehr für die freien Aktionäre übrig. :D
      Avatar
      schrieb am 20.01.06 11:21:26
      Beitrag Nr. 433 ()
      ich betrachte die Nachricht über den Aufkauf der Gerling-Aktien von den Industrie-Aktionären noch nicht als offiziell. Schließlich gibt es bisher auch keine weiteren Meldungen dazu in der Presse.

      Für den Preis, den Talanx an den vorherigen Hauptaktionär von Gerling gezahlt haben soll, sind in der Presse auch schon abenteuerliche Preise genannt worden. Dieses gehäufte Berichten von gezahlten Übernahmepreisen in den Medien läßt fast den Verdacht aufkommen, als ob da absichtlich Gerüchte mit niedrigen Aufkaufpreisen gestreut werden, um die Aktionäre zu verunsichern.

      Bei einem Preis von 3.60 Euro wäre es für die Industrie-Aktionäre natürlich günstiger, über die Börse zu verkaufen. Ich denke aber, daß es da noch eine Sperrfrist gibt, vor deren Ablauf die Industrie-Aktionäre nicht über die Börse verkaufen dürfen.

      Mich wundert es, daß die Genehmigung durch die Kartellbehörde noch nicht erfolgt ist, bzw. noch nicht veröffentlicht worden ist. Wenn ich mich richtig erinnere, sollten doch im neuen Jahr diverse Arbeitsgruppen aus den beiden Unternehmen Gerling und Talanx ihre Arbeit aufnehmen.
      Avatar
      schrieb am 25.01.06 07:23:29
      Beitrag Nr. 434 ()
      "GLOBALE RÜCK - Den US-Töchtern der Globalen Rück droht die Insolvenz. Die Versicherungsaufsicht in New York plant, die juristisch noch zum Gerling-Konzern gehörenden drei Unternehmen für insolvent zu erklären. (FTD S. 17)"

      http://finanzen.tiscali.de/tiscali2/news.htm?u=0&k=0&id=2421…
      Avatar
      schrieb am 27.01.06 11:19:54
      Beitrag Nr. 435 ()
      "HANDELSBLATT, Donnerstag, 26. Januar 2006, 14:15 Uhr
      Konzentration in der Branche

      Axa greift im Industriegeschäft an

      Von Caspar Dohmen

      Die Axa macht der Allianz in an.der Industrieversicherung stärker Konkurrenz. Nach der Umstrukturierung des Deutschland-Geschäfts greift der härteste europäische Rivale die Münchener nun auf deren Heimatmarkt an.

      KÖLN. „Wir sind in der Offensive“, gibt sich Axa-Deutschland-Vorstand Markus Hofmann angriffslustig gegenüber dem Handelsblatt. Punkten will er durch eine bessere Qualifizierung des Vertriebs und durch neue Produkte. Die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der Axa zeigt der hohe Industrieversicherungsanteil, den sie über Makler verkauft: Drei von vier Policen gehen über den Vertriebskanal. Das entscheidende Kriterium im Industriegeschäft sei der Preis, sagt WestLB-Analyst Carsten Zielke.

      Bereits heute rangiert die Axa in dem Geschäftsfeld unter den ersten fünf der noch 15 Anbieter hier zu Lande. Im Jahr 2005 konnten die Kölner ihren Marktanteil steigern, er liegt nun zwischen 7,9 Prozent in der Transport- und 15,5 Prozent in der industriellen Haftpflichtversicherung.

      Die Konkurrenz der Axa – Allianz oder Talanx/Gerling – ist zurzeit noch mit sich selbst beschäftigt. Die Allianz befindet sich gerade in einem umfangreichen Umstrukturierungsprozess in Deutschland. Talanx steht nach dem Kauf von Gerling vor einer schwierigen Integrationsaufgabe. Diese Hausaufgaben hat die Axa bereits weitgehend gemacht. Sie hat selbst in Deutschland eine aufwendige Umstrukturierung hinter sich. So mussten die beiden Kölner Versicherer Colonia und Nordstern mit der Hamburger Albingia verschmolzen werden. Zudem zentralisierte und automatisierte das Unternehmen in Anlehnung an die Industrie viele Prozesse. Betroffen war auch der Bereich Industrie- und Firmenkunden. Das Geschäft mit den größten 154 Adressen übernahm die Axa Corporate Solution, eine französische Tochter des Pariser Mutterhauses. Betreut werden die Kunden aber weiter von der Deutschland-Zentrale in Köln.

      Ein Sorgenkind der Axa-Deutschland ist und bleibt der eigene Vertrieb. Dies gab auch wohl den Ausschlag dafür, dass Deutschland-Chef Michael Dill seinen Hut nehmen musste. Mit dem Belgier Eugéne Teysen steht nun ein ausgesprochener Vertriebsspezialist an der Spitze.

      Größere Ressourcen für einzelne Geschäftsfelder stellt in dem stark zentralisierten Axa-Konzern die Pariser Zentrale ihren Ländergesellschaften nur dann zur Verfügung, wenn die Profitabilität stimmt. Dies schafften die Kölner in der Industrieversicherung. Sie steigerten die Profitabilität kontinuierlich, ablesbar an Schaden-Quoten von 54,7 Prozent. Damit wendet das Unternehmen von einem Euro Prämie nur 54,7 Cent für Schäden auf – 2001 waren es 85,4 Cent. Nach hohen Verlusten in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre schreiben die Versicherer heute durchgängig schwarze Zahlen. Seit einiger Zeit sprechen Makler von deutlichen Preisnachlässen und einem „Verdrängungswettbewerb“ vor allem im Mittelstandsgeschäft. Axa-Vorstand Hofmann kann dies für sein Portfolio nicht erkennen.

      Bei den alljährlichen Vertragsverlängerungen durch Kunden haben die Kölner schon von der bevorstehenden Integration von Talanx und Gerling profitiert. „Eins und eins gibt selten zwei“, sagt Hofmann in Anspielung auf die Übernahme. Einige Unternehmen verlagerten Teile der Prämien auf Axa, bestätigten große Makler.

      Unzufrieden ist Hofmann noch im Geschäft mit kleineren Fimen- und Gewerbekunden. Hier hinkt die Axa dem Markt hinterher. Um die „Schwäche“ abzustellen investiert Hofmann in Qualifizierungsmaßnahmen und will bald ein neues Produkt auf den Markt bringen. Damit sollen dann „insbesondere auch die Agenturen“ wieder stärker in dem Segment Fuß fassen können, sagt der Vorstand."

      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…
      Avatar
      schrieb am 31.01.06 07:32:42
      Beitrag Nr. 436 ()
      "TALANX

      Sprung nach vorn

      Von Dietmar Palan

      Mit der Übernahme von Gerling krönt Konzernchef Wolf-Dieter Baumgartl seine Karriere bei Talanx, schafft aber große Probleme.

      Nicht jeder kommt auf Anhieb mit Wolf-Dieter Baumgartl (62) klar. Das mag an der Sturköpfigkeit des Chefs der Talanx liegen - Deutschlands drittgrößter Versicherungsgruppe - oder an seinem Hang zum gepflegten Sarkasmus.

      © DPA
      Strammer Wachstumskurs: Die Prämieneinnahmen stiegen bei Talanx von 1992 bis Ende 2005 um den Faktor fünf, von knapp 3 auf rund 14,8 Milliarden Euro
      So legte er vor Jahren, als die Holding noch Haftpflichtverband der Deutschen Industrie hieß - kurz HDI -, höchst eigenwillig Hand an eine Imageanzeige. Weil ihm die vorgeschlagenen Motive nicht passten, skizzierte er kurzerhand einen Galgenstrick auf ein Blatt Papier und schrieb den Satz "Hilft nur einmal" (der Strick) neben den zentralen Slogan der Kampagene ("HDI hilft immer").

      Seinen Werbeleuten war äußerst unwohl - die Anzeige aber mussten sie schalten, in leicht entschärfter Form. "Hilft gar nicht" (der Strick) - "HDI hilft immer", war schließlich als Botschaft zu lesen. Trotz der Abschwächung hagelte es Beschwerdebriefe.

      Was andere über ihn denken und reden, hat Baumgartl nie besonders interessiert. Sonst hätte er sich im Frühjahr 1993 wohl gar nicht auf den Job an der HDI-Spitze eingelassen, der - als er damals unterschrieb - bereits zwei Jahre lang allen möglichen anderen Spitzenkräften angeboten worden war.

      Was er bei seinem Start vorfand, erschien alles andere als ermutigend. Das Geschäftsmodell war einseitig auf die hochriskanten Rückversicherungsaktivitäten ausgerichtet.

      Lebensversicherer, die - ähnlich wie bei der Münchener Rück - die hohen Gewinnschwankungen hätten abfedern können, gab es praktisch nicht. Und das übrige Kerngeschäft, die Autoversicherung und die Absicherung großer Industriekonzerne gegen Feuer- und Haftpflichtschäden, arbeitete defizitär, die Prämieneinnahmen waren mau, die Kapitalbasis war dünn; Kunden und Risiken beschränkten sich nahezu allein auf Deutschland.

      Der knorrige Bayer verordnete dem Abstiegskandidaten einen strammen Wachstumskurs. Heute, etwas mehr als zwölf Jahre später, kann Baumgartl eine stolze Bilanz vorweisen. Die Prämieneinnahmen stiegen von 1992 bis Ende 2005 um den Faktor fünf, von knapp 3 auf rund 14,8 Milliarden Euro, der operative Konzerngewinn explodierte gar auf das 260fache, von 3,7 auf 960 Millionen Euro im Jahr 2004. Fünf Lebensversicherer hat Baumgartl in dieser Zeit in Deutschland erworben oder aufgebaut, und die Rückversicherungstochter wuchs zur globalen Nummer vier.

      © DPA
      Brachte den angeschlagenen Versicherer auf Vordermann: Talanx-Lenker Baumgartl
      Vorläufiger Höhepunkt dieser rasanten Aufholjagd ist der Ende November 2005 besiegelte Kauf des Kölner Konkurrenten Gerling. Wenn Aufsichts- und Kartellbehörden den Deal durchwinken, ist Talanx bald die Nummer vier in der deutschen Lebensversicherungshierarchie, hinter Allianz , Ergo , Aachener und Münchener ; und die Nummer zwei im Geschäft mit Auto-, Haftpflicht- und Feuerpolicen hinter der Allianz.

      Dass Baumgartl sich den Kauf der Gerling-Gesellschaften leisten kann, verdankt er Wilhelm Zeller (61), dem Chef der Tochter Hannover Rück . Der ehrgeizige Vormarsch des Rückversicherers an die Weltspitze war so profitabel, dass er die Expansion der Konzernmutter finanzierte und der Talanx eine ordentlich gefüllte Kriegskasse verschaffte. Trotz mehrerer Kapitalerhöhungen des Rückversicherers flossen der Talanx seit 1994 rund 850 Millionen Euro netto zu - aus Dividenden und den Erlösen zweier Börsenplatzierungen.

      Mit der Übernahme des einstigen Erzrivalen Gerling mutet Baumgartl seinem Nachfolger, dem heutigen Finanzchef Herbert K. Haas, einen ziemlichen Kraftakt zu. Die Integration wird das Management der Talanx für die nächste Zeit nahezu völlig absorbieren.

      Wenn Haas seinen Mentor im Sommer ablöst, wird er das Lebens- und Sachversicherungsgeschäft neu ordnen müssen: Abteilungen zusammenlegen, Kosten reduzieren, Standorte fusionieren oder schließen.

      Dabei ist die Hauptschwäche des Konzerns längst nicht überwunden. Noch immer dominiert das hoch volatile Rückversicherungsgeschäft die Bilanz. Wie sehr, zeigte sich im Herbst 2005, als gleich drei Wirbelstürme den auf 430 bis 470 Millionen Euro prognostizierten Gewinn nahezu vollständig pulverisierten. Die Folge für den Gesamtkonzern: Das operative Ergebnis fiel 2005 um mehr als die Hälfte auf 420 Millionen Euro.

      Vor allem das bunt zusammengewürfelte Lebensversicherungssegment ist noch längst nicht in der Lage, die Gewinne stetiger fließen zu lassen. Von den fünf Gesellschaften gibt lediglich die Citi Versicherung (CiV), die ihre Policen über die Schalter der Citibank verkauft, eine Erfolgsgeschichte ab. Die übrigen Firmen lassen sich getrost in die Kategorie Hoffnungswerte einreihen.

      So steht die HDI Leben eineinhalb Jahrzehnte nach ihrer Gründung gerade mal an der Gewinnschwelle. Die Ergebnisse der auf Fondspolicen spezialisierten Aspecta sind alles andere als berauschend.

      © manager magazin
      Das Talanx-Gerling-Puzzle: Wie viel die einzelnen Marken nach dem Zusammenschluss zum Konzerngewinn beitragen werden
      Der mit großen Hoffnungen gestarteten Kooperation mit der Postbank droht ein schnelles Ende, wenn sich deren Chef Wulf von Schimmelmann (58) dazu entschließt, das Assekuranzgeschäft künftig über die Versicherungstochter des gerade erworbenen BHW-Bauspar-Konzerns abzuwickeln. Und bei der 2004 für einen exorbitanten Preis aus dem Sparkassenverbund herausgebrochenen Neuen Leben ist höchst unsicher, ob und in welchem Maße die öffentlich-rechtlichen Banken langfristig Neugeschäft hereinholen.

      Dass die Gerling Leben in diesem unfertigen Puzzle eine dominierende Rolle spielen wird, ist absehbar. Die Kölner haben ihre Stärken bei den Betriebsrentenprogrammen der industriellen Großkundschaft. Zudem verfügen sie über ein ansehnliches Maklergeschäft, operieren also in denselben Segmenten wie HDI Leben und Aspecta, aber mit dem dreieinhalbfachen Prämienvolumen der beiden Talanx-Gesellschaften.

      In welcher Form die Lebensversicherungstöchter schließlich neu geordnet werden und ob - wie in Köln befürchtet - das Industriegeschäft in Hannover konzentriert wird, darüber befindet in den kommenden Monaten ein sechsköpfiges Integrationskomitee, dem auch Baumgartl und Finanzchef Haas angehören.

      Nur so viel ist klar: Die Vertriebspartner im Industriegeschäft werden sich an deutlich niedrigere Provisionssätze gewöhnen müssen. Und den Gerling-Mitarbeitern steht ein deutlich strikteres Kostenmanagement ins Haus.

      Bislang lagen die Verwaltungskostensätze in Köln im Lebensversicherungsgeschäft um mehr als die Hälfte und in den Sachversicherungszweigen um 76 Prozentpunkte über denen in Hannover. Umgerechnet auf das Prämienvolumen, bedeutet dies ein potenzielles Sparziel von mindestens 180 Millionen Euro. "Denn eines kommt für uns überhaupt nicht in Frage", gibt Finanzchef Haas die Richtung vor, "dass wir einen unserer stärksten Wettbewerbsvorteile aufgeben" - die schlanke Kostenstruktur."

      http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,390424-…
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 11:01:00
      Beitrag Nr. 437 ()
      erfordert eine Genehmigung des Gerling-Erwerbs durch die Kartellbehörde eigentlich eine Unternehmensmeldung? Mich wundert es sehr, daß diesbezüglich noch nichts veröffentlicht worden ist. Entweder ist die Genehmigung noch nicht erfolgt oder das Unternehmen hat nicht über die Genehmigung informiert.

      In Mitteilungen nach dem Kauf des Gerling-Paketes war davon gesprochen worden, daß im neuen Jahr Arbeitsgruppen aus den beiden Unternehmen starten sollten zur Organisation des Zusammengehens. Solche Arbeitsgruppen können aber nur dann sinnvoll wirken, wenn es keine Zweifel zur Genehmigung der Fusion gibt.
      Avatar
      schrieb am 24.02.06 10:36:01
      Beitrag Nr. 438 ()
      Nun kommt ja endlich nochmal ein wenig Volumen rein. Hoffentlich kann sich der Kurs jetzt über der 4,70 etablieren. (derzeit 4,85b)

      Viele Grüße


      Wingadee
      Avatar
      schrieb am 24.02.06 10:38:48
      Beitrag Nr. 439 ()
      anbei noch die Grafiken aus dem Betrag des Manager Magazins (siehe Post 436):

      Das Thalanx-Gerling-Puzzle - Wie viel die einzelnen Marken nach dem Zusammenschluss zum Konzerngewinn beitragen werden (in Millionen Euro)

      Lebensversicherungssparte
      CIV..........................18,9
      Gerling...................16,0
      Aspecta..................11,4
      Neue Leben............5,3
      HDI...........................-1,9
      PB-Leben................-2,5
      Sektorgewinn........47,2........9,0 % vom Gesamtgewinn

      Sachversicherungssparte
      HDI Privat.......................53,3
      HDI Industrie.................17,2
      CIV..................................14,2
      Neue Leben Unfall........3,7
      HDI Rechtsschutz..........2,5
      Gerling Allgemeine.....92,2
      Sektorgewinn.............168,9..........32,0 % vom Gesamtgewinn

      Rückversicherungssparte
      Hannover Rück.......309,0
      Sektorgewinn..........309,0..........59,0 % vom Gesamtgewinn

      Jahresüberschuss: Stand 31.12.2004; ausgewählte Inlandsgesellschaftenohne Asset Mangement.
      Quelle: Uni Halle, Lehrstuhl für Finanzwissenschaften (Manager Magazin)
      Avatar
      schrieb am 24.02.06 15:45:36
      Beitrag Nr. 440 ()
      M I T T W O C H, 22. März:
      - Kommission, Entscheidung zur Übernahme der operativen Einheiten der Gerling Versicherungsgruppe durch Talanx AG (1)

      (1) = erste Prüfphase

      Quelle: Dow Jones
      Avatar
      schrieb am 24.02.06 19:06:54
      Beitrag Nr. 441 ()
      kann denn Gerling mit verschiedenen gemeinsamen Arbeitsgruppen aus den beiden Konzernen schon mit der Umsetzung von Zusammenführungsmaßnahmen beginnen, wenn am 22. März sich die Genehmigungsentscheidung noch in der ersten Prüfphase befindet?

      In Zeitungsberichten aus dem alten Jahr war der Eindruck erweckt worden, als ob die Arbeitsgruppen schon lange tätig sind.
      Avatar
      schrieb am 27.02.06 07:22:46
      Beitrag Nr. 442 ()
      [posting]20.364.325 von KleinerMann am 24.02.06 15:45:36[/posting]laut http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2006-02/artikel-… betrifft diese Meldung nicht die deutsche, sondern die EU-Kartellbehörde.
      Avatar
      schrieb am 07.03.06 18:50:43
      Beitrag Nr. 443 ()
      Heute ca. 100.000 Aktien umgesetzt bei steigenden Kursen. Es überrascht die Stärke der letzten Tage.
      Avatar
      schrieb am 07.03.06 22:52:41
      Beitrag Nr. 444 ()
      Überrascht das wirklich?
      Avatar
      schrieb am 08.03.06 08:38:57
      Beitrag Nr. 445 ()
      "07. 03. 2006
      Talanx-Entscheid über Vertrieb fällt Ende März
      von Herbert Fromme, Köln
      Die Talanx-Gruppe will nach FTD-Informationen am 29. März erste Entscheidungen über ihre Struktur und Vertriebswege treffen. Der Konzern, zu dem auch der Industrieversicherer HDI gehört, übernimmt gerade den Rivalen Gerling in Köln."

      http://www.ftd.de/unternehmen/versicherungen/54490.html
      Avatar
      schrieb am 08.03.06 12:56:10
      Beitrag Nr. 446 ()
      Es überrascht angesichts des schwachen Gesamtmarktes und ausbleibenden relevanten Nachrichten. Vielleicht sind es ja tatsächlich AXA Anleger wie die in einem anderen Thread genannte Falkenstein AG, die in Gerling umschichten.
      Avatar
      schrieb am 09.03.06 13:46:43
      Beitrag Nr. 447 ()
      so, heute sind die 5 € in Frankfurt gefallen. Eine zustimmung der Kartellbehörde wird eine höherstufung durch die Rating-Agenturen, möglicherweise um zwei Stufen auf dann A+, nach sich ziehen.

      Die zahlen für 2005 kommen dann ende april 06.

      Über 4,5 Milliarden kapitalanlagen, überwiegend in höchster Bonität angelegt und ein profitables Versicherungsgeschäft sollten dafür sorgen, dass bei einem squeeze out, ein Kurs von 6 € ohne Probleme erreicht werden kann.

      Einige Positionen werden wohl auch immer noch aufgestockt.
      Größere Briefseiten werden mit gleichbleibender Beständigkeit aus dem Markt genommen




      HANDELSBLATT, Donnerstag, 09. März 2006, 11:40 Uhr


      Wettbewerbshüter

      EU prüft Gerling-Übernahme

      Von Rita Lansch

      Die europäischen Wettbewerbshüter nehmen den geplanten Zusammenschluss der Versicherer Talanx und Gerling unter die Lupe. Am Donnerstag läuft die Frist für Wettbewerber und Großkunden der Unternehmen ab, einen Fragenkatalog der EU-Kommission zu beantworten.


      Mehr zum Thema: Talanx kauft Gerling
      Gerling bietet Industrie den Ausstieg an (17.11.2005)

      Rebell einer biederen Branche (09.11.2005)

      Das Ende einer unglücklichen Erbschaft (09.11.2005)


      Zum Special ...













      DÜSSELDORF. Dabei handelt es sich bereits um den zweiten Fragebogen. Dieser liegt dem Handelsblatt vor. Danach stellen die Wettbewerbshüter gezielte Fragen zum Bereich Pharmahaftpflichtversicherung. Sie reichen von „Bieten Sie Pharmahaftpflichtversicherungen an?“ bis zu „Erwarten Sie eine Prämienerhöhung in der Folge des Zusammenschlusses?“.

      GERL.ALLG.VERS.NA 100 E.
      Intraday 3 Monate 1 Jahr


      Gerling ist einer der führenden Versicherer von Pharmarisiken in Deutschland, die wegen ihrer Schadenträchtigkeit von anderen Versicherern zum Teil gar nicht mehr gedeckt werden. Die Preise sind entsprechend hoch und die Bedingungen restriktiv. Vertreter der Industriekunden haben wiederholt vor einem Deckungsnotstand bei Pharmarisiken gewarnt.

      Zum Talanx-Konzern in Hannover gehört der HDI, einer der großen deutschen Industrieversicherer. Gerling ist nach eigenen Angaben die Nummer zwei in diesem Markt nach der Allianz, Gerling die Nummer drei. Industrieversicherer decken Schäden an Maschinen- und Gebäuden einschließlich Ansprüche Dritter ab.

      Der Zusammenschluss von Talanx und Gerling ist der EU-Kommission am 15. Februar 2006 gemeldet worden. Die Kommission ist verpflichtet, die Auswirkungen auf den Wettbewerb im Versicherungssektor zu prüfen. Am 22. März steht der Fall in Brüssel auf der Agenda. Womöglich fällt dann die Entscheidung.
      Avatar
      schrieb am 09.03.06 18:45:01
      Beitrag Nr. 448 ()
      Thalanx drückt wohl ganz schön auf’s Tempo, wie die folgenden zwei Artikel aus der Zeitschrift Capital und der FTD verdeutlichen. Außerdem hat Versicherungschef der Lufthansa jetzt öffentlich die Fusionen in der Versicherungsbranche hinterfragt. Das hat deshalb Brisanz, weil er dabei nicht nur die Fusion von Thalanx und Gerling direkt anspricht, sondern weil die Lufthansa auch einer der sieben „Ankerinvestoren“ war, die Gerling 2003 die Kapitalerhöhung und damit die Unabhängigkeit ermöglicht hat.

      MfG J:)E

      Phalanx am Rhein

      02.03.2006 CAPITAL Heft Nr. 6 von Wolfgang Zdral -- Mit ungewöhnlichen Methoden versucht Talanx-Vorstandschef Wolf-Dieter Baumgartl, beim Kölner Traditionsversicherer Gerling im Schnellverfahren neue Fakten zu schaffen.
      Wolf-Dieter Baumgartl geriet ins Schwärmen: Mit der "Großfusion" seien die beiden deutschen Versicherer "überall für die Champions-League qualifiziert", jubelte der Herr von Talanx. Mehr noch: Bei Schaden- und Unfallversicherungen reiche man fast an den Marktführer Allianz heran. Der Börsengang - in greifbarer Nähe. Die Transaktion sei "Ausfluss des olympischen Gedankens - schneller, höher, weiter", erklärte der Konzernchef aus Hannover selbstbewusst.
      Das war 1999. Der damalige Partner hieß Huk-Coburg. Doch die Traumhochzeit platzte: Im letzten Moment verhinderte die Huk-Coburg-Hauptversammlung den Deal - eine Schlappe für den machtbewussten Baumgartl, der sich bereits als Vorstandsvorsitzender der neuen Gruppe ausgerufen hatte. Im Nachhinein erklärte er kleinlaut, er sei kein "Fusionsjunkie" und sein Unternehmen "allein auf Dauer erfolgreich".
      Schnellverfahren. Nun, fast sieben Jahre später, will Baumgartl alles richtig machen. Nach dem Kauf der Versicherungsgruppe Gerling im November soll ihn kein voreiliges Gerede über Strategien, kein Zögern bei der Fusion kurz vor der Ziellinie ins Straucheln bringen - nachdem er sich in der Vergangenheit schon einmal bei einem Gerling-Übernahmeversuch die Zähne ausgebissen hatte.
      Mit Hochdruck versucht der Talanx-Chef derzeit, Fakten zu schaffen und den Konkurrenten im Schnellverfahren in sein Reich zu integrieren - und Widerstand von vornherein zu unterbinden. Noch ist das Geschäft nicht in Kraft, die Genehmigungen der EU-Kommission und ausländischer Kartellbehörden fehlen. Gerling und Talanx sind selbstständige, rechtlich getrennte Wettbewerber.
      Mit solchen Feinheiten hält sich Baumgartl nicht lange auf. Er drängt bei Gerling-Holding-Chef Björn Jansli und dessen drei Vorstandskollegen Immo Querner, Norbert Heinen und Wolfgang Breuer darauf, alle wichtigen Fragen bereits vor dem Okay der Behörden zu klären. Das spart Zeit. Zu diesem Zweck schickt er seit Ende Januar seine Truppen nach Köln. 38 Arbeitskreise drehen jeden Stein um, bereiten die Verschmelzung vor und fahnden nach Synergien.

      Ergebnisse sollen schon Mitte April vorliegen.
      Der fusionierte Konzern werde "künftig weniger Arbeitsplätze haben" als die bisherigen fast 17.000, verkündete Baumgartl nebulös. Meldungen über Einsparpotenziale in Höhe von 2.000 Stellen machen die Runde. Gerling-Mitarbeiter sind besorgt: Was haben die Käufer mit dem Traditionsunternehmen vor?
      Das Management bekommt die ruppige Tonart der neuen Herren bereits zu spüren. Beim ersten Treffen ließ sich Baumgartl die Lebensläufe der Vorstände aushändigen, um später Personalentscheidungen schneller treffen zu können. Von Partnerschaft und vertrauensvoller Zusammenarbeit ist keine Rede: "Das ist wie eine feindliche Übernahme", schimpft ein Gerling-Manager. Jetzt begreifen die Kölner, warum Baumgartl für seine Managementholding den Kunstnamen Talanx gewählt hat: Dem Begriff liegt das griechische Wort Phalanx zu Grunde, "der Ausdruck für eine fest geschlossene Schlachtreihe", so die offizielle Interpretation aus Hannover.
      Fragezeichen. Bei Sitzungen hält sich Baumgartl mit Informationen über seine Pläne bedeckt. Statt von Tischvorlagen trägt er gerne von handgeschriebenen Zetteln vor. Aufklärung der Mitarbeitervertreter und des Aufsichtsrats: Fehlanzeige. Baumgartl lässt intern keinen Zweifel an seinem Führungsanspruch.
      Als erste Demonstration der Machtverhältnisse rief er ein sechsköpfiges Integration Committee ins Leben, um das Zusammengehen der Unternehmen zu begleiten. Wie zum Hohn nimmt von Gerling-Seite nur Finanzvorstand Querner teil. Ansonsten dominieren Baumgartl und seine Vertrauten, die Vorstände Herbert Haas, Christian Hinsch, Werner Dettmer und Hans Löffler das Gremium. Ähnlich rigide besetzt der Talanx-Chef die Projektarbeit überwiegend mit eigenen Leuten. In den 38 Gruppen stehen nur fünf Manager mit Gerling-Stammbaum an der Spitze.
      Die berufliche Zukunft der Gerling-Vorstände ist unsicher. Der gelernte Bauingenieur Jansli feiert Ende November seinen 60. Geburtstag. Vertrauten signalisierte er, sein Amt nach der Verschmelzung aufgeben zu wollen. Sein Vertrag läuft Mitte nächsten Jahres aus. Die Vorstandskollegen verlieren einen Großteil ihrer Ämter, denn ihre Posten in den beiden Obergesellschaften werden nach der Fusion überflüssig. Und ob sich die Manager mit Aufgaben bei den operativen Töchtern begnügen, ist fraglich.
      Zudem stehen die Chancen schlecht, in den Talanx-Vorstand aufzurücken. Die Managementholding gilt mit acht Vorständen als aufgebläht. Andere Dachgesellschaften wie die viel größere Münchener Rück kommen mit fünf Vorständen aus, die AMB Generali gar mit nur drei Top-Managern. Überdies steht Heinen, der bei Gerling die Sparte Lebensversicherung verantwortet, in Hannover in gleicher Position Löffler gegenüber, der das Vertrauen von Baumgartl genießt. Das spiegelt sich in der wichtigen Arbeitsgruppe "Gesellschaftliche Struktur der Lebensversicherungsgesellschaften" (internes Kürzel IC 4 LV 1) wider: Die Leitung hat Löffler, Heinen ist lediglich einfaches Mitglied.
      Während sich das Gerling-Geschäft mit Privatkunden problemlos als weitere Marke unter der Talanx angliedern lässt, scheint es im Geschäft mit Industriekunden schwierig, mit getrennten Gesellschaften zu operieren. Gerling-Vorstand Wolfgang Breuer muss deshalb damit rechnen, gegenüber seinem Talanx-Kollegen Hinsch das Nachsehen zu haben. Der steuert zudem zwei Arbeitsgruppen (IC 3 PC 04 und IC 3 PC 09), bei denen Breuer nur in der zweiten Reihe sitzt.
      Finanzvorstand Querner darf sich bessere Aufstiegschancen ausrechnen. Der 43-jährige Gerling-Finanzchef mit den Abschlüssen Master of Philosophy und Diplomingenieur könnte sein Talanx- Pendant Haas beerben. Der soll, so interne Planspiele aus Hannover, als Nachfolger Baumgartls an die Spitze des Konzerns rücken - vielleicht schon im Sommer. Der Talanx-Chef lässt seine Kollegen zappeln und will sich erst kurzfristig zu seiner Nachfolge erklären: "Schließlich will ich nicht zu einer lame Duck werden." Baumgartls Mitarbeiter sind Selbstherrlichkeit und Allüren ihres Chefs gewohnt.
      So gefällt er sich in der Rolle eines Managers, der den Habitus der Branche schon mal ignoriert: Bisweilen tritt er mit Dreitagebart auf, trägt zum Businessanzug Uhrenarmbänder in Schreifarben und nervt Gesprächspartner mit einer filterlosen Gitanes nach der anderen.
      Vorlieben. Aus seinem Faible für den Süden macht er keinen Hehl: Die Wochenenden verbringt er vorzugsweise in seinem Wohnsitz am Starnberger See südlich von München oder im italienischen Ferienhaus nahe Livorno. Er versteht es, seine Termine so einzurichten, dass er freitags regelmäßig in München arbeitet.
      Dort stehen in der Niederlassung in der Englschalkinger Straße für ihn extra Büro und Sekretärin bereit.
      Als der Manager 1993 in Hannover anfing, waren die Startvoraussetzungen denkbar schlecht. Der Jurist hatte wenige Monate vorher den Tiefpunkt seiner Karriere verdauen müssen: Als Vorstandsvorsitzender der AMB kam er im Abwehrkampf gegen den Übernahmeversuch des französischen Versicherers AGF selbst unter die Räder und musste seinen Schreibtisch räumen.
      Der neue Arbeitsplatz sah wenig attraktiv aus. HDI war ein Unternehmen mit knapp drei Milliarden Euro Prämienumsatz und in den roten Zahlen. Vor allem aber litt die Gruppe unter ihrer Rechtsform, dem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. 1903 von der Industrie gegründet, sollte der Verein die Mitglieder kostengünstig versichern. Der Nachteil der Konstruktion: Ein Börsengang ist ausgeschlossen, die Fremdfinanzierung schwierig. Eine Expansion lässt sich im Wesentlichen nur aus eigener Kraft auf die Beine stellen.
      Mit Verve baute Baumgartl um: Operative Geschäftseinheiten hängte er unter die neu gegründete Talanx AG, der Verein hat fortan die Hauptfunktion als Eigentümer. Damit ist ein Börsengang möglich. Der Talanx-Chef hegt einen Traum: Er will in den Dax, auf Augenhöhe mit den Platzhirschen am Markt. Zukäufe. Auf dem Weg dorthin gelangen ihm über Akquisitionen nur Tippelschritte. "Das ist die Suche nach Perlen in Austern", so Baumgartls Credo. "Je mehr Austern man aufmacht, desto mehr Perlen wird man am Ende finden." Mal erwarb er den Lebensversicherer Transleben, mal die polnische Gesellschaft Tryg Polska - die man nur unter dem Mikroskop als Perle erkennen konnte.
      Der große Wurf wollte bisher nicht gelingen.
      Der Plan, die DBV Winterthur zu übernehmen, verlief ebenso im Sande wie bei der Alten Leipziger.
      Den Börsengang hat er in eine ungewisse Zukunft verschoben. Sein Hunger auf einen großen Happen ist nicht gestillt. Gerling sei nur "ein weiterer Schritt in unserer Entwicklung", sagt Baumgartl. "Es wird nicht der letzte sein."
      Grafik: Die Konzernstruktur steht zur Disposition
      Noch ist der Kölner Gerling-Konzern mehrstufig organisiert. Die Versicherungs-Beteiligungs- AG und die Beteiligungs-GmbH sind Holdinggesellschaften ohne nennenswerte operative Aktivitäten. Die beiden Gesellschaften werden nach der Fusion mit Talanx überflüssig. Das aktive Geschäft ist in die Tochtergesellschaften verlagert. Die Vorstände nehmen bislang in Personalunion mehrere Funktionen gleichzeitig war - für die Zukunft unter dem neuen Eigentümer ein Auslaufmodell.

      Talanx-Entscheid über Vertrieb fällt Ende März - Versicherer stellt Weichen nach Gerling-Übernahme

      08.03.2006 FTD Heft Nr. 48 Von Herbert Fromme, Köln -- Die Talanx-Gruppe will nach FTD-Informationen am 29. März erste Entscheidungen über ihre Struktur und Vertriebswege treffen. Der Konzern, zu dem auch der Industrieversicherer HDI gehört, übernimmt gerade den Rivalen Gerling in Köln. Ein Talanx-Sprecher wollte den Termin nicht bestätigen.
      Nach Angaben aus Industriekreisen geht es vor allem um die Organisation der künftigen Niederlassungs- und Regionalstruktur. Die Gerling-Niederlassungen betreuen gleichzeitig Industrie- und Privatkundengeschäft. Damit fühlen sich Konzerne wie Lufthansa, ABB oder Bayer gut bedient, die für ihre Mitarbeiter umfangreiche Versicherungsangebote vorhalten. Bei diesen Konzernen bearbeiten die Versicherungsabteilungen sowohl das eigentliche Industrie- als auch das Mitarbeitergeschäft. Sie wollen dafür einheitliche Ansprechpartner bei den Versicherern behalten. Der HDI ist dagegen bisher anders aufgestellt und trennt auf Niederlassungsebene das Privat- vom Industriegeschäft. Großkunden machen sich Sorgen, dass die von Gerling gewohnte Kundennähe der Versicherer verloren gehen könnte.

      Bewegte Zeiten - und die Kunden?

      03.03.2006 FTD Heft Nr. 45 Ralf Oelssner -- Folgt man den Pressemitteilungen der Assekuranz, kann man sich kaum des Eindrucks erwehren, dass hier dem staunenden Publikum ein Stück zum Thema Konsolidierung gegeben wird: Talanx kauft Gerling. Swiss Re kauft Geis. Gothaer interessiert sich für DARAG. Axa kauft in Kanada ein. Karlsruher wird verkauft. Spanischer Kreditversicherer und Atradius stehen vor Großfusion. Old Mutual erwirbt Skandia. Allianz Global Risks und Allianz Marine & Aviation, Allianz und RAS werden verschmolzen - und so weiter. Die Schweizer Rück sieht auf die Lebensversicherer eine neue Fusionswelle zurollen. Viele Sparten, viele Länder - überall Bewegung.
      Teils geht es um die optimale Betriebsgröße, teils um die Leistungsfähigkeit für systemische Anforderungen, teils um Kostenoptimierungen. Und dann ist man sehr schnell bei dem anderen Phänomen: Entlassungen. Tausende. Pardon, Freistellungen ist wohl der politisch korrekte Neologismus. Freilich über natürlichen Schwund, kaum betriebsbedingte Kündigungen: Allianz, Gerling, Gothaer, Hamburg-Mannheimer etc. Auch hier ist die Kette der Ankündigungen lang.
      Bei dieser Ballung der Dynamik beschleichen den staunenden Versicherungsnehmer Fragen: Werden sich die Einsparungen von Personalaufwendungen auch auf die kombinierte Schaden-Kosten-Quote und somit das Prämienniveau auswirken? Oder steigen lediglich die Versicherergewinne - zum Beispiel will die Allianz bis 2008 ihr Ergebnis um ein Drittel steigern? Wird durch die freigestellten Mitarbeiter, die ja wohl auch bislang Funktionen erfüllten, die Qualität der Kundenbetreuung, Vertragsausstellung, Schadensbearbeitung, Prämienabrechnung verbessert werden? Ob sich jemand angesprochen fühlt zu antworten?
      Ralf Oelssner ist Versicherungschef der Lufthansa und Vorsitzender des Deutschen Versicherungs-Schutzverbands (DVS) in Bonn
      versicherungen@ftd.de
      Avatar
      schrieb am 10.03.06 13:26:45
      Beitrag Nr. 449 ()
      Interessante Briefseite in Stuttgart:

      1.500 Stück zu 15,00.

      MfG
      M
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 11:49:13
      Beitrag Nr. 450 ()
      zu Kursen über 5 Euro kommt schon deutlich mehr Material auf den Angebotstisch.
      Was mich freut, ist, dass größere asks bei steigenden Kursen aufgenommen wurden.

      Mit aktuell 35.000 Stück zu 5,18 wurde auch dieser Block leicht und locker aus dem Weg geräumt.:)
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 16:07:08
      Beitrag Nr. 451 ()
      5,40 b:)
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 16:24:08
      Beitrag Nr. 452 ()
      dann ist der Weg zum Alltime-High von 5.50 nicht mehr weit.
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 16:26:31
      Beitrag Nr. 453 ()
      [posting]20.736.968 von Hiberna am 16.03.06 16:24:08[/posting]5,50b ;) 16Uhr11
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 18:04:10
      Beitrag Nr. 454 ()
      Das ATH liegt bei über 10 Euro (1998), so optimistisch bin nicht ;)
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 18:16:20
      Beitrag Nr. 455 ()
      Bei all der Euphorie dürfen zwei Sachen nicht vergessen werrden: zum einen der kolportierte niedrige Erwebspreis für die größeren Minderheitsgesellschafter, zum anderen die Notiz im Freiverkehr.
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 18:29:05
      Beitrag Nr. 456 ()
      ich hatte das Alltime-High aus Comdirect entnommen, wo 5.50 Euro angezeigt wird als Alltime-High.
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 19:00:44
      Beitrag Nr. 457 ()
      [posting]20.739.532 von PhiIippSteinhauer am 16.03.06 18:16:20[/posting]@philippsteinhauer

      warum sollte ein freiverkehrswert in der spruchstelle anders behandelt werden als einer der im amtlichen handel notiert?
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 19:03:33
      Beitrag Nr. 458 ()
      @NETTI_II: vor der Spruchstelle kommen noch einige andere Schritte.
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 19:07:40
      Beitrag Nr. 459 ()
      @philippsteinhauer

      ich bin jung und habe viel Zeit;)

      sei doch so net und verrate mir die Geschichte mit Phoenix
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 19:09:25
      Beitrag Nr. 460 ()
      @NETTI_II: mit Phoenix? Welche Geschichte?
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 19:13:50
      Beitrag Nr. 461 ()
      @philippsteinhauer

      du hast im Phoenix Thread dem "donald" eine boardmail geschickt, nachdem er über den Verkaufspreis von Stankievicz philosophiert hatte. Ich dachte die bm hatte was damit zu tun

      wenn nicht sorry
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 19:31:37
      Beitrag Nr. 462 ()
      @NETTI_II: du bist aber neugierig! Kann dich aber beruhigen, ich hab den Thread nur für eine andere Sache missbraucht, so wie du es ja grade auch getan hast ;-)
      Avatar
      schrieb am 16.03.06 21:06:05
      Beitrag Nr. 463 ()
      Eine recht erfreuliche Kursentwicklung. Ich würde gerne wissen, ob für die auffälligen Käufe die bekannten Akteure der Squeeze-out-Szene verantwortlich sind.

      Die Freiverkehrsnotiz finde ich übrigen auch nicht problematisch. Schließlich ist der Squeeze-out ja schon angekündigt und den Zwischenschritt Pflichtangebot kann man sich da gerne schenken.

      :)
      Avatar
      schrieb am 17.03.06 09:30:53
      Beitrag Nr. 464 ()
      @ Philip #455

      Ich bin wirklich kein Experte auf dem Gebiet Spruchstellenverfahren, SQO und Gewinn- und Beherrschungsverträge. Aber das Argument mit dem „kolportierten niedrigen Erwebspreis“ leuchtet mir nicht ganz ein. Ich meine, der Erwerbspreis ist ja nicht wirklich bekannt. Und selbst wenn er niedrig war, gab es ja schon Fälle, wo den außenstehenden Aktionären deutlich mehr geboten wurde (siehe unten).
      Außerdem muss ja immer noch die Industrie verkaufen. Glaubst Du, dass die ihre Aktien für weniger als 6/7 Euro weggeben? Zumal für 2005 schon mit einer Dividende zu rechnen ist. Und selbst wenn die Industrie relativ billig verkauft, muss Thalanx ein Gutachten für den SQO vorlegen, dass noch mal auf andere Werte kommen bzw. angefochten werden kann. Und dann ist ja immer noch der dreimonatige Durchschnittspreis vor der SQO-HV als untere Schwelle maßgeblich.
      Ich wäre Dir dankbar, wenn Du dazu vielleicht noch mal etwas ausführen könntest.

      MfG J:)E


      SINGULUS TECHNOLOGIES AG: hold (SEB)

      15.11.2005 finanztreff.de -- Am 07.11.2005 habe SINGULUS ebenfalls die Übernahme von 66,28% an STEAG HamaTech (vom Großaktionär SES-Beteiligungs GmbH) bekannt gegeben. Der Kaufpreis betrage max. 10,1 Mio. EUR, was einem Wert von 0,51 EUR/Aktie entspreche, was deutlich unter dem Nennwert von 1 EUR/Aktie liege. Außerdem gehe ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 2,2 Mio. EUR auf SNG über. SNG strebe eine Mehrheit von mindestens 75% an STEAG an. Ein freiwilliges Übernahmeangebot an alle Aktionäre zum Preis von 2,40 EUR/Aktie sei Anfang Dezember zu erwarten. Dies wäre eine Prämie von rund 30% auf den Durchschnittskurs der letzten 3 Monate.
      Avatar
      schrieb am 17.03.06 09:51:35
      Beitrag Nr. 465 ()
      [posting]20.739.292 von KleinerMann am 16.03.06 18:04:10[/posting]Das ATH liegt bei über 10 Euro (1998), so optimistisch bin nicht

      woher hast Du die Information über das Allzeithoch von über 10 Euro? Ist der von Dir genannte Kurs für das Allzeithoch wirklich richtig?
      Avatar
      schrieb am 17.03.06 10:08:57
      Beitrag Nr. 466 ()
      [posting]20.758.118 von Hiberna am 17.03.06 09:51:35[/posting]Ich habe von TPR die Kurshistorie seit 1991 und das ATH war in 05/98 bei 10,14€.
      Avatar
      schrieb am 17.03.06 10:12:37
      Beitrag Nr. 467 ()
      [posting]20.744.118 von Syrtakihans am 16.03.06 21:06:05[/posting]@Syrtakihans: Trade & Value hat sich immerhin schon mal geoutet. Bei den 10.000er Blöcken spricht eigentlich alles dafür, dass hier ein "professioneller" am kaufen ist.



      Trade&Value mit Superzahlen

      Oliver Dornisch, Vorstand der Trade&Value AG (TAV) ist sichtlich zufrieden:
      »Wenn ich am deutschen Aktienmarkt Werte mit unseren Kennziffern
      finde – so etwas würden wir sofort ins Portfolio nehmen.« Der
      Gewinn nach DVFA betrug im Jahr 2005 4,85 EUR – bei einem Kurs von
      aktuell 15,45 EUR! Gewiss, eine KGV-Betrachtung ist bei Beteiligungsunternehmen
      meist nicht sinnvoll. Aber eine Bewertung mit etwas über
      dem dreifachen 05er-Gewinn ist sicher nicht teuer. Zumal dies mehr
      als eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahresergebnis darstellt.

      Trade&Value investiert in Nebenwerte, Sondersituationen, aber auch in
      Derivate – aktuell z.B. ins US-Erdgas mit einer Longposition. Dornisch ist


      bekannt für sein gutes Gespür, Trends und Trendwenden frühzeitig zu
      entdecken. Beachtenswert daher, dass er momentan im Gesamtmarkt
      eher Positionen abbaut – und das freiwerdende Cash parkt. Allerdings
      nicht auf Tagesgeldkonten, sondern in risikoarmen – und weitgehend
      stimmungsunabhängigen – Squeeze-Out- und Abfindungskandidaten.
      Aus dieser Kategorie aktuell im Depot z.B. Abit, Lindner, Gerling und
      Sachsenmilch. Im Nebenwertebereich zählen zu den größten Positio
      Avatar
      schrieb am 17.03.06 10:28:00
      Beitrag Nr. 468 ()
      @philojoephus: ich halte es sehr wahrscheinlich, dass Industrieaktionären ein Preis unterhalb des aktuellen Kurses gezahlt wird. Das ist aber mehr ein Bauchgefühl. Und bis zum Squeeze-Out ist es noch ein Stück.
      Avatar
      schrieb am 17.03.06 10:37:56
      Beitrag Nr. 469 ()
      [posting]20.760.192 von PhiIippSteinhauer am 17.03.06 10:28:00[/posting]ich halte es sehr wahrscheinlich, dass Industrieaktionären ein Preis unterhalb des aktuellen Kurses gezahlt wird.

      warum meinst Du, daß den Industrieaktionären ein Preis unterhalb des aktuellen Kurses gezahlt wird? Wenn die Industrieaktionäre sich weigern, ihre Papiere abzugeben, kommt der Squeeze-Out gar nicht zustande.

      Vielleicht genügt schon die Ablehnung eines einzelnen Industrieaktionärs, um den Sqeeze-Out zu verhindern.
      Avatar
      schrieb am 17.03.06 10:56:08
      Beitrag Nr. 470 ()
      @Hiberna: so wie es sich mir darstellt, scheint der Preis schon verhandelt. Talanx wartet nur noch auf die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden um dann loszulegen.
      Avatar
      schrieb am 17.03.06 11:06:19
      Beitrag Nr. 471 ()
      [posting]20.761.781 von PhiIippSteinhauer am 17.03.06 10:56:08[/posting]bis jetzt sind in der Presse doch nur Gerüchte über den Kaufpreis veröffentlicht worden, den Talanx an Herrn Gerling bezahlt haben soll.

      Oder sind etwa auch schon Gerüchte über einen zwischen den Industrieaktionären und Talanx vereinbarten Preis in der Presse umgegangen.
      Avatar
      schrieb am 17.03.06 11:42:28
      Beitrag Nr. 472 ()
      @Hiberna: Ja!

      Gerling kauft die Anteile der Industrie zurück
      VON GERHARD MEYENBURG, 19.01.06, 21:46h
      KÖLN. Die Gerling Beteiligungs-GmbH (GBG) will den Anteil der Industrie an der Gerling-Konzern Allgemeine (GKA) zurückkaufen. 30 Unternehmen hatten im Herbst 2003 die GKA, einen großen Industrieversicherer, durch eine Kapitalzufuhr von 150 Millionen Euro gestützt. Die Stützung hat sich nun erledigt, weil die Versicherungsgruppe Talanx den Gerling-Konzern übernimmt. Das Angebot an die Industrie-Aktionäre steht unter dem Vorbehalt, dass die zuständigen Behörden die Übernahme genehmigen. Daran ist nicht zu zweifeln.
      Finanziell hat sich das Engagement durchaus gelohnt. Unter dem Strich werde man annähernd 50 Prozent mehr erlösen als 2003 eingezahlt, verlautet aus der Industrie. Für den Anteil von 30 Prozent am GKA-Kapital werden also deutlich über 200 Millionen Euro fällig. Das Ziel der Stützung, Gerlings Selbstständigkeit zu erhalten, wurde allerdings nicht erreicht. Mit dem Industrie-Anteil wird die GBG 95,5 Prozent des GKA-Kapitals halten. Nach Übernahme durch Talanx sollen die freien Aktionäre (4,5 Prozent) abgefunden werden (Squeeze out).


      (KR)


      http://www.rundschau-online.de/jkr/artikel.jsp?id=1137429026…
      Avatar
      schrieb am 20.03.06 08:12:59
      Beitrag Nr. 473 ()
      "Versicherer - Größe zählt mal wieder
      Durch die internationale Versicherungswirtschaft rollt eine Fusionswelle. Aviva will die ebenfalls britische Prudential-Gruppe übernehmen. Dem US-Versicherer St. Paul wird Interesse an der Zurich Financial Services - im US-Markt ein Schwergewicht - nachgesagt.

      Swiss Re übernimmt gerade GE Insurance Solutions. Europas Marktzweiter Axa sucht nach passenden Übernahmeobjekten. Und in Deutschland schließt Talanx gerade die Übernahme des Gerling-Konzerns ab.

      Die Fusionswelle erfasst die Branche nach langer Ruhe. Die globalen Versicherer hatten mit sich selbst zu tun - hohe Schäden wie die des 11. September, abgestürzte Preise, niedrige Zinsen und die Börsenkrise der Jahre 2001 bis 2003 machten den Unternehmen Sorgen.
      Schluss mit der Ruhe
      Diese Phase ist jetzt endgültig vorbei. Schon in den vergangenen Jahren konnten die Unternehmen saftige Preiserhöhungen im Kerngeschäft durchsetzen. Die anziehende Börse tut ihr Übriges, schließlich ist die Versicherungswirtschaft einer der größten Kapitalanleger. Die Mehrzahl der Versicherungskonzerne hat wieder Finanzkraft gewonnen - und jetzt Geld für Expansionen.

      Wachstum aus eigener Kraft ist allerdings mühsam. Viel einfacher ist es, sich Marktanteile zu kaufen. Das gewagte Kalkül: Ein Versicherer kann die anhaltende Hochpreisphase nutzen, um nach einer Großfusion deutlich mehr Gewinn zu machen. In der nächsten Niedrigpreisphase hat er dann eher Aussichten, sich gegen die Verwerfungen des Konkurrenzkampfs zur Wehr zu setzen als ein kleineres Unternehmen. Hinzu kommt, dass viele der jetzt vorbereiteten Fusionen die Internationalität der Gruppen deutlich erhöhen. So das Kalkül.
      Kraftakt Megafusion
      Unterstützung finden Fusionsfans bei den Rating-Agenturen. Sie belohnen künftig Größe und Diversifikation eines Versicherers: Wer groß und global aufgestellt ist, kann mit dem gleichen Kapital deutlich mehr Geschäft zeichnen als ein lokal agierender Versicherer. Das alles wiegt die Last des gewaltigen Kraftakts auf, den eine Megafusion bedeutet.

      Die deutschen Branchenkönige Allianz und Münchener Rück erteilen Großübernahmen dennoch eine Absage. Schon jetzt seien sie so stark und international, dass ein großer Zukauf kaum Vorteile bringt. Das sind gute Argumente.

      Dennoch heißt das nicht, dass sie Anleger und Analysten überzeugen. Wenn das Fusionsfieber eine ganze Branche ansteckt und die neu formierten Assekuranzriesen die bisherigen Marktführer ausstechen - wie das bei Swiss Re und Münchener Rück der Fall ist - nimmt der Druck auf die Unternehmensführungen zu. Größe wird wieder zum Wert an sich. Dass dies aber nicht lange so bleiben muss, haben viele der fusionstrunkenen Konzernchefs leider schon vergessen.

      Aus der FTD vom 20.03.2006"

      http://www.ftd.de/meinung/kommentare/58226.html?mode=print
      Avatar
      schrieb am 20.03.06 08:17:16
      Beitrag Nr. 474 ()
      "Dossier Versicherer streben Großfusionen an
      von Andrea Felstedt, London, und Herbert Fromme, Köln
      Die globale Versicherungswirtschaft steht vor zwei möglichen Megafusionen, die zu neuen Kräfteverhältnissen in Europa und den USA führen würden. In Großbritannien will Aviva die Prudential-Gruppe übernehmen, in de USA zeigte US-Versicherer St. Paul Travelers nach einem Bericht des "Wall Street Journal" Interesse an Zurich Financial Services.

      Die Versicherungswirtschaft hat nach der schweren Krise infolge des Börsencrashs und ihrer Niedrigpreispolitik wieder Tritt gefasst. Zur Zeit verdienen die Unternehmen hervorragend. Durch Übernahmen versuchen Konzerne mit entsprechender Finanzkraft, ihre eigene Gewinnbasis zu vergrößern. Außerdem hoffen sie auf Synergieeffekte in der Verwaltung und im Vertrieb.

      Feindliche Übernahme nicht ausgeschlossen

      Die Führung des Aviva-Konzerns kam am Sonntag zusammen, um die weiteren Schritte bei der geplanten Übernahme des zweitgrößten britischen Lebensversicherers Prudential zu beraten. Aviva-Chef Richard Harvey halte sich alle Optionen offen, hieß es in Unternehmenskreisen. Damit ist auch ein feindlicher Übernahmeversuch möglich. Am Montag will Aviva den Prudential-Aktionären in einer Erklärung erläutern, warum die Übernahme sinnvoll sei.

      Aviva hatte am Donnerstagabend der Prudential-Führung angeboten, das Unternehmen für 16,8 Mrd. £ in Aviva-Aktien zu übernehmen. Damit entstünde ein Versicherungsschwergewicht mit einer Börsenkapitalisierung von 52,7 Mrd. Euro. Es wäre auf Augenhöhe mit den beiden europäischen Marktführern Axa und Allianz, deren Kapitalisierung am Freitag bei rund 55 Mrd. Euro lag. Die italienische Generali-Gruppe wäre mit ihren 40,9 Mrd. Euro nur noch Vierter in Europa.

      Die von Aviva gebotenen 700 Pence pro Aktie entsprächen einer Prämie von zehn Prozent. Die Prudential-Führung lehnte ab. Die Börse begrüßte das Angebot jedoch, die Kurse beider Unternehmen stiegen. Für Prudential hat sich auch die französische Axa interessiert, nachdem ihre wiederholten Avancen in Richtung des italienischen Marktführers Generali ohne Ergebnis blieben.

      Britische Marktbeobachter halten es für möglich, dass Axa nach dem Aviva-Angebot ein eigenes Übernahmekonzept prüft. Auch der US-Gesellschaft AIG wird Interesse nachgesagt, ebenso dem amerikanischen Namensvetter Prudential Financial.

      Zugang zu europäischen Märkten

      Auch der zweite Deal, das Zusammengehen des US-Versicherers St. Paul Travelers mit der Zurich-Gruppe, würde neue Verhältnisse schaffen. Im Privatkundengeschäft sind beide Schwergewichte in den USA, dem weltgrößten Versicherungsmarkt. Außerdem würde St. Paul Travelers von der Stellung der Zurich als einem der US-Marktführer bei Gewerbeversicherungen profitieren. Dazu käme für St. Paul der Zugang zu den europäischen Märkten, in denen das Unternehmen bisher nicht vertreten ist.

      Die beiden Unternehmen wollten den Bericht des "Wall Street Journals" nicht kommentieren. In Zurich-Unternehmenskreisen gab es widersprüchliche Auskünfte. Jeder rede mit jedem in der Branche, deshalb auch Zurich und St. Paul, hieß es einerseits. Andererseits wiesen Manager darauf hin, dass Zurich unter den strengen Schweizer Börsenregeln am Freitag eine Mitteilung hätte machen müssen, wenn es Verhandlungen gäbe.

      Die beiden deutschen Versicherungskonzerne Allianz und Münchener Rück haben in der vergangenen Woche Großübernahmen eine Absage erteilt. Sie setzen auf den weiteren Ausbau der Gewinne in den bestehenden Strukturen. Zuletzt hatte die Talanx-Gruppe den Kölner Industrieversicherer Gerling gekauft. "

      http://www.ftd.de/unternehmen/versicherungen/58242.html?mode…
      Avatar
      schrieb am 20.03.06 09:18:06
      Beitrag Nr. 475 ()
      @#473+474 - was haben bitte diese Beiträge mit Gerling KAV zu tun?

      Bitte hier nur relevante Beiträge einstellen und ansonsten einen anderen thread aufmachen - danke!

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 20.03.06 12:35:02
      Beitrag Nr. 476 ()
      BRÜSSEL (Dow Jones)--Die Entscheidung der Europäischen Kommission zum geplanten Verkauf des Gerling-Konzerns, Köln, an die Talanx-Gruppe, Hannover, hat sich zunächst um zwei Wochen nach hinten verschoben. Die EU-Behörde teilte am Montag mit, die Prüffrist habe sich bis zum 5. April verlängert. Dies ist üblicherweise dann der Fall, wenn Unternehmen Konzessionen wie beispielsweise Verkäufe von Geschäftsteilen machen, um Bedenken der EU-Wettbewerbskontrolleure auszuräumen.

      Möglich ist aber auch ein Antrag auf Rückverweisung durch eine nationale Wettbewerbsbehörde. Welcher Fall hier vorliegt, wurde nicht mitgeteilt. Ursprünglich sollte die Entscheidung bis zum 22. März fallen. Sollte die Behörde in Brüssel ernsthafte Vorbehalte haben, würde sie die vertiefte Prüfphase einleiten, die normalerweise vier Monate dauert und während derer eine Fusion nicht umgesetzt werden darf.

      Die Talanx-Gruppe, zu der unter anderem auch HDI und Hannover Rück gehören, will das operative Geschäft von Gerling übernehmen. Mit Prämieneinnahmen von 14,2 Mrd EUR ist Talanx die Nummer drei unter den Versicherungsunternehmen in Deutschland. Die Prämieneinnahmen der neuen Gruppe summieren sich auf knapp 20 Mrd EUR.

      -Von Dirk Müller-Thederan, Dow Jones Newswires; +32 2 741 14 93,
      europa.de@dowjones.com
      DJG/dmt/rio


      das der Deal zum platzen kommt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

      Auflagen würden in erster Linie die Talanx stören, am Wert der GKA aber nichts ändern.
      Avatar
      schrieb am 20.03.06 13:07:16
      Beitrag Nr. 477 ()
      angesichts der großen Fusionsvorgänge in der Versicherungsbranche,, die in den Beiträgen Nr. 473 und 474 beschrieben werden, sollte doch eine Genehmigung der Gerling-Übernahme nicht abgelehnt werden.

      Vielleicht muß Talanx einen kleinen Gerling-Bereich abgeben.
      Avatar
      schrieb am 20.03.06 21:52:50
      Beitrag Nr. 478 ()
      zu #476

      Dem Statistischen Taschenbuch des GDV kann man entnehmen, dass die gebuchten Brutto-Beiträge des Direktgeschäfts der deutschen Versicherungswirtschaft im Bereich Schaden- und Unfallversicherung in 2005 bei rd. 55 Mrd. EUR gelegen haben. Nach meinem Verständnis kann von keiner generellen marktbeherrschenden Stellung ausgegangen werden, wenn Talanx die „läppischen“ 2,5 Mrd. EUR der GKA mit an Board holt. Ob allerdings in allen zu prüfenden Segmenten ähnliche „ausgewogene“ Verhältnisse herrschen weis ich nicht. In einigen Bereichen wie z.B. der Industrie-Haftpflicht soll die GKA ja recht stark sein …

      zu #472

      Mir ist es unbegreiflich, wie die Industrieaktionäre sich so dumm verhalten können und gegen Billigstangebote der Talanx ihre Pakete abgeben – sofern das überhaupt stimmt, was der Herr Meyenburg da kolportiert. In der Regel handelt es sich bei den Industrieaktionären um gesunde Großunternehmen, bei denen Gerling als Mikro-Finanzbeteiligung geführt wird und somit wirtschaftlich keine dringende Notwendigkeit zum Verkauf besteht. Weiterhin sollte bei den Industrieaktionären doch auch noch die gleiche Motivation ggü. Gerling wie in 2003 bestehen und ihnen bewusst sein, was man mit der vorhandenen Sperrminorität in Sachen Talanx erreichen kann.
      Avatar
      schrieb am 21.03.06 13:49:15
      Beitrag Nr. 479 ()
      hat eigentlich das deutsche Kartellamt seine Genehmigung zur Übernahme von Gerling schon erteilt?
      Avatar
      schrieb am 22.03.06 16:58:53
      Beitrag Nr. 480 ()
      20.000 Stück zu 5,65 den Besitzer gewechselt;)

      Die Verschiebung der Entscheidung der Europäischen Kommission um 2 Wochen scheint den Käufer nur noch mehr Lust auf die GKA zu machen
      Avatar
      schrieb am 22.03.06 17:13:43
      Beitrag Nr. 481 ()
      ist es vorstellbar, daß da schon Talanx Stücke kauft?
      Avatar
      schrieb am 28.03.06 12:04:04
      Beitrag Nr. 482 ()
      Die HV wurde auf den 16. August zurückverlegt.

      Offensichtlich plant Tanlanx bis dahin den SQO Beschluß vorbereiten zu können. Immerhin hätte man die HV auch noch 14 Tage später abhalten können.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 31.03.06 08:21:35
      Beitrag Nr. 483 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.971.783 von goldmine am 28.03.06 12:04:04"Exklusiv Pharmafirmen zittern um Deckung
      von Herbert Fromme, Köln
      Im Fusionsprozess zwischen den Industrieversicherern Talanx/HDI in Hannover und Gerling in Köln hat die deutsche Pharmabranche ein Eigentor geschossen, das ihren Versicherungsschutz gefährden könnte. Grund ist eine Beschwerde deutscher Pharmaunternehmen bei der EU-Kommission.

      Das fusionierte Unternehmen hätte in der Pharma-Haftpflichtversicherung einen Marktanteil von deutlich über 50 Prozent - damit sei es marktbeherrschend, klagten die Unternehmen. Talanx habe als Reaktion der Kommission Zugeständnisse gemacht, sagte ein Sprecher. Details nannte er nicht.

      Nach FTD-Informationen aus Versicherungskreisen hat Talanx angeboten, dass der neue Konzern die Pharma-Verträge eines der beiden Vorgänger, HDI oder Gerling, Ende 2006 aufgibt. "Insgesamt geht es dabei um nicht mehr als neun Verträge - allerdings mit hohem Volumen", sagte ein Manager. Die EU-Kommission muss die Fusion als zuständige Kartellbehörde billigen. Sie hat die Entscheidung über die erste Stufe der Genehmigung, die eigentlich für den 22. März terminiert war, wegen der Beschwerde auf den 5. April verschoben.

      Talanx übernimmt zurzeit die Versicherer des Gerling-Konzerns und zahlt nach Branchenangaben rund 1,3 Mrd. Euro. Verkäufer ist die Gerling-Holding, die zu 94 Prozent Rolf Gerling und zu sechs Prozent seinem Vertrauten und Aufsichtsratschef Joachim Theye gehört. Der Konzern geriet durch die Aktienkrise und Überexpansion vor allem in den USA vor vier Jahren in eine Krise, von der er sich nie vollständig erholte.

      Die Kommission wird sehr wahrscheinlich für die Fusion eine dem Talanx-Angebot entsprechende Auflage machen. Als Folge dürften es die Pharma-Unternehmen schwer haben, für ihre Haftpflichtrisiken Versicherungsschutz zu finden. Damit decken sie sich gegen die finanziellen Folgen von Gesundheitsschäden bei Kunden ab. Die Risiken sind in der Assekuranz spätestens seit den Großschäden um Vioxx und Lipobay höchst unbeliebt. "Inzwischen haben die Pharma-Firmen gemerkt, worauf das hinausläuft. Jetzt rudern sie zurück", sagte der Manager. Dafür sei es aber zu spät. Die Auseinandersetzung könnte die Übernahme verzögern, das Scheitern sei aber sehr unwahrscheinlich, hieß es.

      Das Talanx-Management hat am Donnerstag den Mitarbeitern die Grobstruktur für den neuen Konzern mitgeteilt. Talanx will zwei Zwischenholdings - eine für Schaden/Unfall und eine für die Lebensversicherung - einziehen, die alle Zentralfunktionen für die jeweiligen Versicherungstöchter übernehmen. Die Vermögensanlagegesellschaft Ampega bleibt als dritte Säule erhalten.

      Der fusionierte Industrieversicherer heißt HDI Gerling Industrie. Er betreibt künftig die Industrieversicherung für Kunden mit einem Umsatz über 5 Mio. Euro. Das Unternehmen dürfte auf Jahresprämieneinnahmen von mehr als 2,5 Mrd. Euro kommen. Für Privat- und Firmenkunden soll es zwei Marken geben - HDI Direkt für das Niedrigpreissegment mit rund 800 Mio. Euro und HDI Gerling Firmen und Privat für das höherpreisige Geschäft mit 765 Mio. Euro.

      Bis zu 2000 Stellen gefährdet

      In der Lebensversicherung arbeitet Talanx mit den beiden operativen Versicherern HDI Gerling und Aspecta, außerdem einem Vertrieb für die Maklerbetreuung, Pensionskasse und Pensionsfonds. Die CiV-Versicherung, die ausschließlich über die Schalter der Citibank verkauft, sowie die PB Versicherung, ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Postbank, bleiben bei der Struktur außen vor - ebenso der Rückversicherer Hannover Rück, an dem Talanx 50,1 Prozent hält.

      Keine Angaben machte das von Wolf-Dieter Baumgartl geführte Talanx-Management zur Standortverteilung zwischen Hannover und Köln und der Mitarbeiterzahl. Bisher haben die beiden Gruppen - ohne die Talanx-Tochter Hannover Rück - rund 14.000 Angestellte. Versicherungskreise gehen von dem Abbau von 1500 bis 2000 Stellen aus. Auch zur künftigen Managementstruktur schwieg sich Baumgartl aus. Es gilt aber als sehr unwahrscheinlich, dass die Mehrzahl der bisherigen Vorstände der Gerling-Versicherer auch in der neuen Organisation eine Rolle spielen wird.

      Aus der FTD vom 31.03.2006"

      http://www.ftd.de/unternehmen/versicherungen/61209.html
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 07:21:24
      Beitrag Nr. 484 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.021.536 von Hiberna am 31.03.06 08:21:35"04.04.2006 - 16:48 Uhr
      TAGESVORSCHAU/5. April 2006 - vorläufige Fassung

      - EU/Kommission, voraussichtlich Entscheidung zur Übernahme
      der operativen Einheiten der Gerling Versicherungsgruppe
      durch Talanx AG, Brüssel"

      http://www.finanztreff.de/ftreff/news.htm?id=24843070&sektio…
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 20:35:37
      Beitrag Nr. 485 ()
      Die lang ersehnte Meldung ist da (Quelle: Reuters). :) Dem Squeeze-Out steht nichts mehr im Wege:

      EU: Talanx muss für Gerling-Fusion Pharma-Haftpflicht abgeben

      Brüssel (Reuters) - Die EU-Kommission hat dem Versicherer Talanx die Übernahme der Versicherungsgruppe Gerling unter der Bedingung genehmigt, dass Talanx sein HDI-Pharmahaftpflichtgeschäft verkauft.

      Die Kommission teilte am Mittwoch in Brüssel mit, unter dieser Voraussetzung bestünden keine Bedenken gegen die Übernahme. Der drittgrößte deutsche Versicherer Talanx will das operative Geschäft von Gerling übernehmen und dann in diesem Jahr auf einen gemeinsamen Betriebsgewinn (Ebit) von 1,3 Milliarden Euro kommen.

      Die Kommission erklärte, wegen der starken Konkurrenz bei den meisten Lebens- und Sachversicherungen gebe es keine Bedenken gegen die Fusion. Allerdings seien der zu Talanx gehörende Versicherer HDI und Gerling derzeit die engsten Wettbewerber bei Haftpflichtversicherungen für Pharmaunternehmen. Dabei gebe es langfristige Risiken und ein hohes Schadenspotenzial. Talanx habe sich verpflichtet, das HDI-Pharmahaftpflichtgeschäft zu verkaufen, soweit es deutsche Unternehmen außerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Produkthaftpflicht umfasst.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 12:28:43
      Beitrag Nr. 486 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.093.383 von Herbert H am 05.04.06 20:35:37die unter http://www.gerling.com/de/images/Sachversicherungsgruppe/Sta… angedeutete Verbesserung des Ratings in Folge der behördlichen Genehmigung der Übernahme ist jetzt etwas näher gerückt.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 13:50:32
      Beitrag Nr. 487 ()
      Übrigens wäre ich sehr überrascht gewesen, wenn die Entscheidung der EU-Kommision anders ausgefallen wäre.

      Viel spannender ist für mich nun die Frage, wie sich nun die Industrieaktionäre verhalten (siehe #478).
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 14:15:37
      Beitrag Nr. 488 ()
      nach der kartellrechtlichen Genehmigung der EU-Behörde stehen einem Aufkauf der Anteile der Industrie-Aktionäre nun kaum noch Hemnisse im Wege. In den Pessemeldungen war allerdings auch noch die Nachricht enthalten, daß die Zustimmung von ausländischen versicherungsrechtlichen Genehmigungsbehörden noch aussteht.
      Es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis diese Vorgänge abgeschlossen sind.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 17:17:55
      Beitrag Nr. 489 ()
      hallo,

      und wie wirkt sich das dann auf kleinaktionäre(wie ich es bin) aus? gruss wumm11
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 07:09:57
      Beitrag Nr. 490 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.106.474 von wumm11 am 06.04.06 17:17:55"Talanx-Gerling-Fusion: Weitere Genehmigungen stehen noch aus

      Hannover/Brüssel - Die Übernahme des traditionsreichen Kölner Versicherungskonzerns Gerling durch den Konkurrenten Talanx ist auch nach Zustimmung der EU noch nicht endgültig unter Dach und Fach.

      Die Talanx begrüßte die Brüsseler Entscheidung in Hannover als wichtigen Schritt. Weitere Genehmigungen von Aufsichtsbehörden stünden aber noch aus. Die EU-Kommission hatte die Übernahme am Mittwoch mit Auflagen gebilligt. Talanx wird verpflichtet, Teile des Pharmahaftpflichtgeschäfts ihrer Tochter HDI zu verkaufen.

      Eine Talanx-Sprecherin sagte, die Pharmahaftpflicht mache nur "einen sehr überschaubaren Anteil" am gesamten Geschäftsvolumen (Bruttoprämieneinnahmen) in der Haftpflichtsparte aus. Insgesamt liege das Volumen in diesem Geschäftsfeld unter 500 Millionen Euro. Die Bruttoprämieneinnahmen des Konzerns betrugen 2005 rund 14,8 Milliarden Euro, nach 14,2 Milliarden 2004.

      Mit der Übernahme bringt sich der drittgrößte deutsche Versicherungskonzern Talanx, zu dem neben dem Industrieversicherer HDI unter anderem auch die Hannover Rückversicherung gehört, gegen den Marktführer Allianz in Stellung.

      Der Vorstand hat inzwischen über die rechtlichen Strukturen nach der Integration von Gerling entschieden. Über Standorte und Personalfragen sind jedoch noch keine Beschlüsse gefallen. Gerling beschäftigt etwa 6800 Menschen, davon 4000 am Stammsitz des Versicherers in Köln. Bei Talanx arbeiten fast 10 000 Beschäftigte. In den meisten Bereichen will Talanx eine Mehr-Marken-Strategie fahren. Der Name Gerling soll erhalten bleiben.

      In den meisten Bereichen der Lebens- und Sachversicherung hatten die Brüsseler Wettbewerbshüter keine Bedenken gegen den Zusammenschluss. Der Wettbewerb bei Haftpflichtversicherungen für Pharmaunternehmen in Deutschland könnte jedoch erheblich eingeschränkt werden. Sowohl HDI als auch Gerling hätten in diesem Bereich eine sehr starke Position und seien die engsten Wettbewerber. "Das Vorhaben würde den Wettbewerb zwischen ihnen beseitigen und die Auswahlmöglichkeiten der Pharmaunternehmen erheblich verringern", befand die Kommission.

      Talanx-Konzernchef Wolf-Dieter Baumgartl hat bereits angekündigt, dass er nach der Übernahme der Gerling-Versicherungen noch weitere Zukäufe plane. "Nur mit ausreichender Internationalität und Kapitalkraft kann man im Versicherungsgeschäft bestehen", ist sein Credo. Auch ein Börsengang ist bei Talanx nach wie vor ein Thema. Zuletzt hatte Baumgartl aber gesagt, in den nächsten drei Jahren sei dies unwahrscheinlich. Die Kölner Gesellschaften müssten erst zu zwei Dritteln integriert sein.

      dpa
      06.04.2006 - aktualisiert: 06.04.2006, 15:20 Uh"

      http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/113341…
      Avatar
      schrieb am 13.04.06 12:58:00
      Beitrag Nr. 491 ()
      ich habe dem Käufer der seit einigen Tagen versucht Stücke einzusammeln, gerade seine 5000 Stück im bid gegeben. Sofort stand eine weitere Order über 5000 Stück im bid:cool:

      da ich leider nicht sehen kann, wieviele Stücke noch im Orderbuch stehen, deutet aber m.M. nach diese Vorgehensweise darauf hin, das jemand kein Interesse hat, seine Kaufbereitschaft zu deutlich werden zu lassen.
      Avatar
      schrieb am 19.04.06 09:40:50
      Beitrag Nr. 492 ()
      Der Platow-Brief von heute spekuliert auf gute Gerling-Zahlen. Zudem sei zu hoeren, dass die Kleinaktionaere "ihre Haut so teuer wie moeglich" verkaufen wollten und "Kleinaktionaerskreise " :confused::confused::D den fairen Wert der Aktie auf 8€ taxierten.
      Avatar
      schrieb am 19.04.06 09:56:11
      Beitrag Nr. 493 ()
      Dies steht bei Platow:

      "Geplanter Squeeze-Out bei GKA könnte für Talanx teurer werden

      Am 27.4. werden die Geschäftszahlen der börsennotierten Gerling-Tochter GKA für das vergangene Jahr erwartet.
      In der Branche ist derweil zu hören, dass das Zahlenwerk der GKA sehr erfreulich ausgefallen sein soll. Eigentlich ein
      Grund zur Freude auch für Talanx-Chef Wolf-Dieter Baumgartl, der sich gerade anschickt, den Gerling-Konzern samt
      des Industrieversicherers GKA zu schlucken. Doch die fortschreitende Genesung der GKA hat für Baumgartl durchaus
      auch ihre Schattenseiten. Könnten doch die guten Zahlen des Industrieversicherers den angekündigten Squeeze-Out des
      verbliebenen GKA-Streubesitzes (4,6%) verteuern. Denn wie zu hören ist, wollen die Kleinaktionäre ihre Haut so teuer
      wie möglich verkaufen und drohen sogar bereits mit einem Spruchstellenverfahren, sollte das Abfindungsangebot der
      Talanx unter ihren Erwartungen bleiben. Aktuell notiert die allerdings extrem marktenge GKA-Aktie bei 5,90 Euro. In
      Kleinaktionärskreisen wird angesichts der guten Entwicklung der GKA der „faire“ Wert jedoch auf 8 Euro taxiert.
      Somit verspricht die GKA-Hauptversammlung am 16.8., auf der auch über den Squeeze-Out entschieden werden
      soll, durchaus munter zu werden. Ursprünglich sollte die HV einige Wochen früher stattfinden, da sich aber das Closing
      für die Gerling-Übernahme voraussichtlich noch bis Ende Mai hinzieht, musste die Hauptversammlung auf Mitte August
      verschoben werden. Um überhaupt einen Squeeze-Out auf der GKA-HV beantragen zu können, muss die Talanx zuvor
      mindestens 95% der Aktien des Industrieversicherers besitzen. Mit der Übernahme des Gerling-Konzerns erhält die
      Talanx automatisch auch 65,4% an der GKA. Weitere 30% liegen bei namhaften deutschen Industrieadressen, die dem
      Kölner Sachversicherer auf dem Höhepunkt der Gerling-Krise 150 Mio. Euro frisches Kapital zuschossen.
      Mit den Industrieaktionären wurde seinerzeit vereinbart, dass sie ihre GKA-Anteile im Falle eines Verkaufs des
      Gerling-Konzerns dem Übernehmer zu einem Festpreis von mehr als 3 Euro je Aktie anbieten müssen. Für die Industriekonzerne,
      die sich seinerzeit an der Rettungsaktion für die GKA beteiligten, hätte sich das Engagement gleichwohl
      gelohnt. Ihre Rendite soll angeblich bei knapp 50% liegen. Damit der Squeeze-Out-Beschluss noch rechtzeitig auf die
      Tagesordnung der GKA-HV gesetzt werden kann, müssten die von den Industriekonzernen gehaltenen GKA-Aktien
      möglichst noch im Juni auf die Talanx übergehen. Einschließlich der vom Gerling-Konzern gehaltenen GKABeteiligung
      würde die Talanx dann über 95,4% der GKA-Anteile verfügen. Genug für einen Squeeze-Out. Wie schnell
      Baumgartl allerdings die angestrebten 100% an der GKA bekommt, ist dann vor allem eine Frage des Preises."
      Avatar
      schrieb am 19.04.06 10:03:36
      Beitrag Nr. 494 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.235.256 von soebenda am 19.04.06 09:56:11Mit den Industrieaktionären wurde seinerzeit vereinbart, dass sie ihre GKA-Anteile im Falle eines Verkaufs des
      Gerling-Konzerns dem Übernehmer zu einem Festpreis von mehr als 3 Euro je Aktie anbieten müssen.


      mir ist nicht klar, was mit dieser Formulierung gemeint ist.
      Avatar
      schrieb am 19.04.06 11:20:28
      Beitrag Nr. 495 ()
      manager magazin 3/2006, Seite 46
      http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,,00.htm… "401226"]

      FINANZINVESTOREN

      Auf die harte Tour

      Von Patricia Döhle und Ulric Papendick

      Wie Finanzinvestoren angeschlagene deutsche Unternehmen unter ihre Kontrolle bringen.

      Schlechtes Benehmen: Es ist wenig schmeichelhaft, wie man in der Zentrale des Kölner Gerling-Konzerns die Mitarbeiter des US-Hedgefonds Cerberus wahrgenommen hat: "Eine Armee schwarzer Anzüge mit Rollkoffern." Mehr als 100 Finanzexperten ließ Cerberus im Frühjahr vergangenen Jahres in die Rheinmetropole einfliegen, um ein Übernahmeangebot für den strauchelnden Versicherer auszuhandeln.

      © DPA
      "Armee schwarzer Anzüge": Mitarbeiter des Kölner Versicherers Gerling äußern sich wenig schmeichelhaft über das Gebaren des US-Hedgefonds Cerberus
      Wie selbstverständlich forderten die Angelsachsen ganze Bürofluchten für sich ein, verlangten ohne Rücksicht auf das Tagesgeschäft bei Gerling immer wieder unverzüglichen Zugang zu wichtigen Unterlagen und Entscheidungsträgern.

      Rüde Methoden: Düpierend für die Gerling-Führung war neben dem großspurigen Auftreten der Finanzinvestoren auch, dass die Vertreter vor Ort kaum Entscheidungskompetenz hatten.

      Immer wieder warf Cerberus-Chef und -Gründer Stephen Feinberg von seinem New Yorker Büro aus in Köln getroffene Vereinbarungen über den Haufen. Schließlich lagen zwar unterschriftsreife Verträge vor. Feinberg aber ließ wochenlang nichts von sich hören - wohl, um den Preis zu drücken.

      Da endlich platzte Gerling-Oberaufseher Joachim Theye der Kragen. Er brach die Verhandlungen ab und setzte die Cerberus-Leute vor die Tür. Theye konnte sich den Rauswurf leisten, hatte einen anderen Käufer für Gerling in der Hinterhand. Die meisten anderen Topmanager aber sind den Attacken aus der Hedgefonds- und Private-Equity-Zunft hilflos ausgeliefert.

      Raffinierte Taktik: Kurt Jörg Gaiser etwa, früher Hauptaktionär und Chef des Industriebodenherstellers Rinol, hieß den Hedgefonds D. B. Zwirn zunächst willkommen, weil der ihm bei einer Umschuldung behilflich war.

      Mittlerweile hat der einstige Fremdkapitalgeber gemeinsam mit einem anderen Investor bei Rinol die Zügel in der Hand, tauschte seine Darlehen im Zuge eines so genannten Debt-Equity-Swap in Aktien um und jagte Gaiser aus dem Amt.

      Mit ähnlichen Methoden übernahmen bei diversen angeschlagenen Unternehmen - darunter der Folienhersteller Treofan, die Drogeriekette "Ihr Platz" und Senator Film - Finanzinvestoren die Kontrolle, ohne dass die Alteigentümer ihre Entmachtung verhindern konnten.
      Avatar
      schrieb am 24.04.06 15:25:41
      Beitrag Nr. 496 ()
      HANNOVER/KÖLN (dpa-AFX) - Die Übernahme des traditionsreichen Kölner Versicherungskonzerns Gerling durch den Konkurrenten Talanx ist endgültig unter Dach und Fach. Alle Voraussetzungen für die Rechtsgültigkeit der Verträge lägen nun vor, teilte die Talanx AG (Hannover) am Montag mit.

      Die EU-Kommission hatte die Übernahme nur mit Auflagen gebilligt. Die drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe Talanx wurde verpflichtet, Teile des Pharmahaftpflichtgeschäfts der Tochter HDI zu verkaufen. Gerling in Köln machte keine Angaben.

      Die Talanx ist unter anderem Mehrheitseignerin des Rückversicherers Hannover Rückversicherung ./st/DP/sbi
      Avatar
      schrieb am 24.04.06 18:52:52
      Beitrag Nr. 497 ()
      nun könnte auch die für den Fall der erfolgreichen Übernahme angekündigte Erhöhung des Ratings bald kommen.
      Avatar
      schrieb am 29.04.06 10:40:52
      Beitrag Nr. 498 ()
      das geht ja schneller als ich dachte

      gestern schon bei 6,90 EUR
      Schlusskurs 6,60 EUR
      Avatar
      schrieb am 01.05.06 16:07:55
      Beitrag Nr. 499 ()
      "28.04.2006 - 15:39 Uhr
      Jansli legte Gerling-Mandate nieder

      KÖLN (Dow Jones)--Angesichts der bevorstehenden Übernahme des Versicherungskonzerns Gerling durch die Talanx AG zum Monatsende wird der Vorstandsvorsitzende der Gerling-Konzern Versicherungs-Beteiligungs-AG, Björn Jansli, sein Mandat mit Wirkung des 30. April niedergelegen. Jansli werde auch den Vorsitz der Geschäftsführung der Gerling Beteiligungs-GmbH niederlegen, teilte Gerling am Freitag mit.

      Der Übernahme von Gerling durch Talanx hatte vor wenigen Tagen die US-Versicherungsaufsicht zugestimmt nach dem zuvor die EU-Kommission unter Auflagen zugestimmt hatte. Damit wurde die letzte Hürde der Transaktion ausgeräumt und die Übernahme kann wie geplant am 30. April rechtskräftig werden.

      DJG/rne/cbr"

      http://www.finanztreff.de/ftreff/news.htm?id=25118214&sektio…
      Avatar
      schrieb am 04.05.06 12:04:15
      Beitrag Nr. 500 ()
      Kurze Info für alle, die auch seit Ende April auf den GB warten:

      "Leider kommt es auf Grund des Eigentümerwechsels zu einer Verzögerung bei
      der Veröffentlichung der aktuellen Geschäftszahlen. Nach aktuellem Stand
      werden wir voraussichtlich am 22.05.2006 den Geschäftsbericht 2005 der GKA
      auf unsere Webpage stellen können."

      MfG
      M
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