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    Deutschland ist reich, fett und faul - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.01.02 13:50:49 von
    neuester Beitrag 30.01.02 16:06:27 von
    Beiträge: 12
    ID: 542.898
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      schrieb am 30.01.02 13:50:49
      Beitrag Nr. 1 ()
      „Deutschland ist reich, fett und faul“


      24. Jan. 2002 Die Weltwirtschaft hängt an der Entwicklung in den USA, denn weder aus Europa noch aus Japan sind positive Impulse zu erwarten, sagt Rüdiger Dornbusch, Ökonomieprofessor am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

      Dabei ist er mit Blick auf Europa insbesondere nicht gut auf Deutschland zu sprechen. FAZ.NET befragte ihn am Rande einer internationalen Kapitalanlegertagung in Zürich.

      Herr Dornbusch, die Welt befindet sich in einer Rezession. Die amerikanische Notenbank hat die Leitzinsen dramatisch gesenkt, um gegenzusteuern. Wie geht es weiter?

      Es gibt zwei Szenarios. Im Zentrum steht die Erwartung, dass in den USA im zweiten Quartal der Aufschwung einsetzen und die US-Wirtschaft mit Wachstumsraten um 3,5 Prozent ins Jahr 2003 gehen wird. Hauptsächlich getrieben von überfälligen fiskalischen Maßnahmen und einem Jahr mit Zinssenkungen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei 70 Prozent.

      Die zweite Variante ist eher ernüchternd. Eine schwache Weltwirtschaft und anhaltende rezessive Effekte bringen mehr Arbeitslosigkeit, beeinflussen das Konsum- und Investitionsklima negativ und schwächen so den Aufschwung und zögern ihn immer weiter hinaus. Hier liegt die Wahrscheinlichkeit bei etwa 30 Prozent.

      Nehmen wir die optimistische Variante - ist die realistisch?

      Die Finanzmärkte gehen momentan davon aus, dass wir einen Superaufschwung mit stark steigenden Unternehmensgewinnen haben werden. Ich denke, sie werden enttäuscht werden. Denn der Aufschwung wird zwar kommen, aber nicht so stark, wie angenommen.

      Die Börsen sind in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Würden Sie als Anleger jetzt Aktien kaufen?

      Ich wäre sehr vorsichtig. Ganz nach dem Motto „Buy the rumour and sell the fact“ dürfte es bei Anzeichen für enttäuschendes Wachstum zu Kursverlusten kommen. Ich würde eher in den Rentenmarkt investieren. Denn im Extremfall wird die amerikanische Notenbank die Leitzinsen sogar auf Null senken, da die Inflation bei anhaltendem Produktivitätswachstum kein Problem sein dürfte.

      Es gibt Vorwürfe, die Fed produziere eine neue Bubble am Aktienmarkt.

      Die Frage ist doch, ob sie mit hohen Zinsen eine stabilere Weltwirtschaft erreicht hätte. Sie möchte die Finanzmärkte bei Laune halten, um nicht wie Japan zu enden. Das ist wichtig, denn hier liegen auch die entscheidenden Unterschiede zwischen Europa und den USA. Die Amerikaner sind bereit, eine Rezession mit allen Mitteln zu bekämpfen, solange die Inflation unter Kontrolle bleibt. In Europa dagegen fürchtet man vorab die mögliche Inflation oder eine Aktienmarktblase, die später irgendwann entstehen könnten.

      Sie haben das Stichwort Japan geliefert ...

      Die Situation dort ist ein Desaster, das Land ist einfach bankrott. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass es aus der Rezession herauskommen könnte. Dazu hat es ein zweistelliges Budgetdefizit und Schulden in Höhe von 250 Prozent des Inlandsproduktes. Eine Yenabwertung ist keine Lösung, bei 145 Yen gegen Dollar dürfte das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Denn die ausländischen Anleger würden sich bei einer Abwertungspolitik in Sicherheit bringen, mit ihren Verkäufen die Börse drücken und damit die Bilanzprobleme der Banken und Versicherungen verstärken.

      Gibt es einen Ausweg?

      Ich sehe nur den, dass die Regierung Aktien kauft. Damit würde sie das Wirtschaftsvertrauen verbessern und vielleicht die Wirtschaft wieder beleben. Ich hätte kein Problem damit, wenn sie den Nikkei um 50 Prozent nach oben kaufen würde. Vertrauen ist das Wichtigste.

      Von Europa erwarten Sie wohl nicht allzu viele wirtschaftliche Impulse?

      Das europäische Schwergewicht ist Deutschland. Und das ist reich, fett und faul - ein Alptraum. Hier wird die Wirtschaft nicht von den Managern geleitet, sondern von den Arbeitnehmerinteressen. Rendite und Gewinnmargen bei Unternehmen haben nicht die oberste Priorität. Der Arbeitsmarkt ist völlig unflexibel. Alles wird überlagert von den Bürokraten, die das Geld nur so verschwenden.

      Anzeichen für radikale Reformen sind nicht auszumachen. Denn das Parlament wird von Leuten dominiert, zum Beispiel von Lehrern, die noch nie im Leben richtig gearbeitet und sich längst von der Realität abgekoppelt haben. Selbst ein möglicher Kanzler Stoiber würde nichts ändern, denn dessen Politik würde genauso aussehen wie die von Schröder. Ohne Impulse aus den USA wird die verbliebene Dynamik erodieren, das Wachstum wird immer mehr gegen Null tendieren.

      Ein paar Worte zu den Emerging Markets ...

      Meine Favoriten sind Brasilien, China und Russland. Brasilien macht nicht dieselben Fehler wie Argentinien und befindet sich auf einem guten Weg. In Mexiko ist der Peso viel zu hoch bewertet. Er dürfte korrigieren. China hat alle Trümpfe in der Hand. Das Land ist reich, dynamisch und die politische Führung ist smart. Dort herrscht das kreative Chaos, das aber zu hohen Wachstumsraten führt. Russland hat zwar in der Vergangenheit fast alles falsch gemacht, was es konnte. Unter Putin ist es jetzt allerdings auf gutem Weg und wird künftig auch ausländische Investoren anlocken können. Es ist von seiner wirtschaftlichen Größe und Bedeutung mit Brasilien vergleichbar.


      Das Gespräch führte Christof Leisinger

      Text: @cri
      Bildmaterial: ZfU-Zentrum für Unternehmungsführung AG

      Noch Fragen, Kienzle?
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 13:52:20
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dazu:

      Der Tarifpoker als erstarrtes Ritual
      Von Jens Meyer

      28. Jan. 2002 Im Vorfeld einer Lohnrunde gehört ordentliches Säbelrasseln zu den üblichen Ritualen aus der tarifpolitischen Mottenkiste. Auf der einen Seite wird über die hohen Lohnkosten gestöhnt, die andere verweist auf die Zurückhaltung der vergangenen Jahre und eine vermeintlich auseinanderklaffende Schere bei Gewinnen und Löhnen. Eigentlich könnte und sollte sich die Öffentlichkeit ob der Durchsichtigkeit des alljährlichen Spektakels gelangweilt abwenden.

      Doch in diesem Jahr scheinen die Gewerkschaften jegliches Augenmaß verloren zu haben. In Zeiten eines rezessiven Umfelds und einbrechender Unternehmensgewinne eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent zu fordern, wirkt völlig realitätsfern. Absolut ungeschickt, unnötig und schädlich für die Wirtschaft ist es außerdem, noch vor Beginn der Verhandlungen mit Streik zu drohen, wie das verschiedene Gewerkschaftsfunktionäre vor der offiziellen Vorlage der Lohnforderung am Montag gemacht haben. Die Zeichen wurden bewusst auf Arbeitskampf gestellt, nicht nur Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser befürchtet die „härteste Runde der vergangenen Jahre“.

      Die Produktivität als Maß

      Aber was ist wirklich drin? Die Gewerkschaften rechtfertigen ihre Forderung mit Kaufkraftargumenten - je mehr ein Arbeitnehmer im Geldbeutel hat, desto besser sei das für die Binnennachfrage, die in den vergangenen Jahren in Deutschland vor sich hin dümpelte. Dabei vernachlässigen Zwickel & Co allerdings die Auswirkungen hoher Lohnabschlüsse auf die Unternehmen. Höhere Löhne steigerten nur die Produktionskosten und minderten damit die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, meint Norbert Walter, Chef-Volkswirt der Deutschen Bank. Das wiederum führe zu Rationalisierungen, Entlassungen und weiter sinkender Nachfrage.

      Unter Volkswirten gilt daher der Produktivitätszuwachs als wichtigstes Maß für den Verteilungsspielraum der Unternehmen. Liegen die Lohnabschlüsse deutlich hierüber, müsse mit einem weiteren Arbeitsplatzabbau gerechnet werden, lautet die einschlägige Theorie. So rechnet etwa das Kieler Institut für Wirtschaftsforschung mit einem Produktivitätsanstieg sowie einem Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent in diesem Jahr. Daran sollten sich die Tarifparteien orientieren, raten die Experten und warnen vor Arbeitsplatzabbau, sollte es zu einem höheren Abschluss als 1,5 bis zwei Prozent kommen.

      Lohnfindung als Gratwanderung

      Für andere Wirtschaftsforscher ist der Zusammenhang von hohen Löhnen und Stellenstreichungen freilich nicht ganz so klar auszumachen wie für die Kieler Ökomen. So hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin unlängst in einer Studie nachgewiesen, dass manche Länder wie etwa Frankreich trotz deutlich höherer Reallohnzuwächse in den vergangenen Jahren ein beschäftigungsreiches Wachstum hinlegen konnten. Für das DIW ist die Suche nach einer angemessenen Lohnerhöhung mit einer „Gratwanderung“ vergleichbar, bei der auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, die Preisstabilität sowie die Binnennachfrage geachtet werden müsse. Mit der Gesamtwirtschaft vereinbar sei eine Lohnerhöhung von etwa drei Prozent, sagt DIW-Konjunkturexperte Gustav Horn.

      Irgendwo zwischen zwei und drei Prozent wird die Einigung vermutlich ausfallen. Die einen werden grummeln, dass das viel zu wenig sei, die anderen werden sich über den weiteren Verlust an Wettbewerbsfähigkeit beklagen. Und beide haben recht. Denn was wirklich angemessen wäre, ist schon längst nicht mehr von oben zu verordnen. Viele Unternehmen aus der Metallbranche fahren trotz der Krise satte Gewinne ein. Hier ist der Verteilungsspielraum sicherlich größer als in den zahlreichen Unternehmen, die mit dem Rücken zur Wand stehen. Statt in den ewig gleichen Ritualen zu verharren, sollte endlich über eine weitreichende Flexibilisierung der Flächentarifverträge verhandelt werden.



      Text: @mey
      Bildmaterial: dpa

      Passt!
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 13:58:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      ...und da all diejenigen, die nicht reich, fett und faul sind aber was bewegen möchten kein Kapital bekommen, gibts keine Investition und keine Innovation. Aus, Schluss, Ende
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 14:01:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ist das der Dornbusch, der Greenspan einmal als "Gott" bezeichnet hat?

      Welcher Abstammung ist Dornbusch?
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 14:14:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      s ist leider wahr - deutschland verwaltet sich zu tode und die agnze wirtschaft - hat irgendjemand mal eine vernünftige refomr in den letzten 10jahren gesehen ??

      wo sind all die steuergelder die eingesackt werden verschwunden ?
      nicht in den schulen - den unis - den straßen undundund.
      sondern in den taschen korrupter politiker und selbstdarsteller

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      schrieb am 30.01.02 14:18:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      :D
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 14:39:22
      Beitrag Nr. 7 ()
      Wie sagte mal der alte Wehner? (kennt den noch einer?)

      Der deutsche Bundestag ist mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer!

      Dann ist es auch kein Wunder dass hauptsächlich die Beamten, aber auch die Angestellten des öffentlichen Dienstes mannigfaltige Vergünstigungen erhalten die bis zur Beschaffung eines Toupets gehen (Natürlich wie es sich gehört alles auf Antrag!!! ichlachmichschief)

      Diese faulen Säcke haben ja auch den ganzen Tag nichts anderes zu tun als sich irgendwelche Vorschriften auszudenken!!!!! Gottverdammtescheissbeamte!

      Übrigens hat mir mein Steuerberater geschrieben dass ich in Zukunft haftbar gemacht werden kann wenn irgend ein Lieferant oder Nachunternehmer seine Ust oder Sozialabgaben nicht abführt.

      Habe daraufhin den Mitarbeitern gekündigt und den Betrieb zum 31.1.2002 abgemeldet.

      Bin ich denn blöd? Ab 1.2.02 werde ich Wohngeld und Sozialhilfe beantragen!
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 14:49:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      Als die Aktienmärkte im Himmel waren, wurden die Politiker überhaupt nicht wahrgenommen. Jetzt, wo die Aktienkurse im Keller sind, müssen sie als Prügelknabe herhalten.

      Wie sagte schon Günther Rexroth: "Wirtschaft wird in der Wirtschaft gemacht!"

      Aber nein - hier wird so getan, als wäre in den Unternehmen alles richtig gelaufen und nur die bösen Politiker hätten die Karre in den Dreck gefahren. Heuchler! Wenn ihr Ahnung von Aktien und Börse hättet, würdet ihr dem lieben Gott danken, dass er Euch Aktienkurse beschert hat, die Euch die Chance bieten in 10 Jahren nicht mehr arbeiten zu müssen. Aber wie ich Euch einschätze habt ihr Euch in 10 Jahren um den Verstand getradet und seid noch genau so arm wie heute.
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 15:14:08
      Beitrag Nr. 9 ()
      Warum darf die Meschpoke Deutschland, von dessen Geld sie nicht genug bekommen kann, in volksverhetzender Weise beleidigen?

      Warum wird aber jeder erbarmungslos verfolgt, der diejenigen anprangert, die sich auf Kosten Deutschlands bereichern?
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 15:18:24
      Beitrag Nr. 10 ()
      #8 erwischt!

      Avatar
      schrieb am 30.01.02 15:22:26
      Beitrag Nr. 11 ()
      Den größten Einspareffekt bei den Ausgaben der Öffentlichen Hand hätte man, wenn wir den "Straftatbestand Verschwendung" in das Strafgesetzbuch aufnehmen.

      Gruß GjT
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 16:06:27
      Beitrag Nr. 12 ()
      @GjT

      Ja, aber solche Gesetze müssen vom Bundestag beschlossen werden.Da müsste ja eine Krähe der anderen das Auge aushacken, ha ha! Ergo wird es bei den verbeamteten Sesselfurzern bleiben, deren "Kreativität und Verantwortungsbewußstsein" im Falle eine Strafverfolgung beeinträchtigt würde (so eine offizielle Begründung wider die Haftung)!


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      Deutschland ist reich, fett und faul