KOMMENTAR - D.Logistics: 08/15-Meldungen will niemand haben - 500 Beiträge pro Seite
neuester Beitrag 06.03.02 12:46:14 von
ID: 561.370
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D.Logistics steht offensichtlich unter PR-Druck. Heute erklärt das Unternehmen, dass die Rückkehr von Unternehmensgründer und Großaktionär Detlef W. Hübner dem „Kapitalmarkt demonstrieren soll, dass der Großaktionär dem Unternehmen voll verbunden ist“. Außerdem habe Hübner sich „entgegen Marktgerüchten“ nicht von Aktien der Gesellschaft getrennt.
Man wolle mittel- und langfristig die „Profitabilität der Vergangenheit“ wieder erreichen. Dazu werden den Angaben zufolge momentan „umfangreiche Schritte“ geprüft. D.Logistics wolle sich neu ausrichten. Das Ziel der Neuausrichtung soll eine Verschlankung der einzelnen Unternehmenssparten sein. Margenschwächere Bereiche stehen zur Disposition.
Alles neu bei D.Logistics – bis auf den Vorstand. Es ist weiterhin fragwürdig, warum das Unternehmen kurz nach dem ein neuer Vorstand berufen wurde, diesen gleich wieder mit der Begründung entließ, dass man „unterschiedliche Auffassungen“ über die Zukunft der Gesellschaft habe.
Fragwürdig ist auch die heutige Pressemitteilung. Hübner hat sich nicht von Aktien getrennt. Das ist toll. Aber selbst wenn er es getan hätte, hätte es niemanden interessiert. Schließlich kann er als Privatmann so viele Aktien verkaufen, wie er will. Jetzt als Vorstandsvorsitzender muss er Transaktionen ohnehin melden – ebenso wie seinen Aktienbestand.
Fragwürdig ist ebenso die Rückkehr des Unternehmensgründers an sich. Schließlich war er es doch, der D.Logistics kurzzeitig in den Liquiditätsengpass gesteuert hat. Der neu berufene Vorstand, der ein paar Wochen im Amt bleiben durfte, wird es wohl kaum gewesen sein. Und ausgerechnet Hübner soll jetzt den Karren wieder flott machen.
Alte Vorsätze fliegen dabei scheinbar genauso schnell über Bord wie Pressemitteilungen derzeit an die Öffentlichkeit gehen. Oder war es nicht Hübner, der am 7. Februar noch stolz verkündete, dass mit der Berufung des neuen Vorstandes um Ernst Gumrich „konsequent die Trennung von Anteilsbesitz und Organen der Gesellschaft eingeleitet“ wurde? „Der Aufbau des Unternehmens ist erfolgreich abgeschlossen. Was die D.Logistics in der nächsten Phase braucht, ist ein Management mit ausgeprägter Industrieerfahrung, das unsere hervorragenden Marktpositionen festigt sowie Ertragskraft und Wachstum weiter ausbaut.“
Unter dem Strich bleibt er unglaubwürdig. Da helfen auch keine 08/15-Pressemitteilungen wie die heutige. Zerstörtes Vertrauen kann man nicht von heute auf morgen durch Jubelmeldungen wieder aufbauen. Hübner und seine neue und alte Mannschaft müssen ihre großen Töne mit Zahlen untermauern. Wenn sie die Restrukturierung erfolgreich bewältigt haben, ist das sicherlich eine Pressemeldung wert. Dann – und nur dann – beginnt der langsame Vertrauensaufbau.
Autor: Robert Sopella (© wallstreet:online AG),11:06 06.03.2002
ich werde nicht verkaufen.
basta
10:33 Uhr: Blitzmeinung von Henrietta Rumberger
D.Logistics versucht’s mit allen Mitteln
Bei D.Logistics wird es nie langweilig. Erst ging der Chef, dann kam er zurück und nun, da Detlef Hübner das Ruder wieder fest in der Hand hat, soll der Konzern zu seiner alten Stärke zurück geführt werden. Zu diesem Zweck werden margenschwache zyklische Bereiche zur Disposition gestellt. Mit den Erlösen werden dann die Verbindlichkeiten abgebaut. In den vergangenen Wochen hat sich der Logistikdienstleister durch eine Anzahl von widersprüchlichen und negativen Meldungen ins Aus manövriert. Kurzfristig wird die angekündigte Schlankheitskur die Aktie aufwärts treiben. Um das Vertrauen der Anleger zurück zu gewinnen, braucht es aber mehr.
http://www.sharper.de
tjol
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