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    Auryn`s "Blind-Date" with Improbability - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.04.02 14:22:43 von
    neuester Beitrag 02.06.03 18:51:45 von
    Beiträge: 61
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      schrieb am 16.04.02 14:22:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Leute ,
      für den unwahrscheinlichen Fall, daß sich in den vergangenen bzw. in den kommenden drei Wochen - hoffentlich nicht darüber hinaus - irgend jemand Gedanken darum machen sollte, warum es in meinen Threads keine Postings mehr von mir gab/ gibt/ geben sollte, folgt nun eine kurze Beschreibung meiner Begegnung mit der Macht des Zufalls. ("Möge die Macht mit mir sein!" )
      Ihr könnt ja mal Eure Meinung dazu abgeben, wenn Ihr mit dem Lesen fertig seid. Ich selbst muß jetzt gleich weg, aber ich sehe übermorgen mal wieder hier rein.

      Kurze Vorgeschichte (Lesen nicht unbedingt notwendig, falls Ihr nur wissen wollt, wo ich die nächste Zukunft verbringen werde. Dann könnt Ihr gleich zum danach folgenden Hauptabsatz weiterspringen.):
      Wie Ihr vielleicht anhand meiner Threads über die "postmoderne Bibel" bzw. die Sache mit "Gott und dem Leid" wißt, bin ich ein begeisterter Anhänger der Theorie, daß es "Zufälle" gibt, die nicht allein durch geläufige wissenschaftliche Rationalität zu erklären sind. Tatsächlich beschäftigt sich zur Zeit das PEAR-Institut der Universität Princeton mit Zusammenhängen zwischen Geist und Materie in der Art, daß nach deren Forschungsergebnissen der menschliche Geist in der Lage zu sein scheint, Materie objektiv zu beeinflussen.
      In meinem Thread über die Bibel wollte ich als nächstes einen Vergleich zwischen den "mythischen" Träumen und Prophezeihungen zum Leben des biblischen Josef (der historisch nicht nachweisbar ist) und einer historisch nachweisbaren Person bringen, die vermutlich ziemlich genau 3000 Jahre später lebte und mir aufgrund eines seltsamen persönlichen Zufalls als eine Art "temporärer Spiegelung" des biblischen Josefs ins Negative hinein erschien. Jene historische Person (Dona Marina/ Malintche) war eine Frau, die aufgrund von Prophezeihungen und Träumen ähnlich wie Josef auserwählt zu sein glaubte, eine bedeutende Rolle in der Geschichte ihres Volkes zu spielen. Im Gegensatz zu Josef rettete sie es jedoch nicht, sondern trug aufgrund ihres Glaubens an ihr "Schicksal" maßgeblich zu dessen Vernichtung bei. Die dabei auftretenden Zufälle sind historisch nicht eindeutig nachweisbar, kommen jedoch in der Literatur v.a. in spanischen Abenteuerromanen seit dem 16. Jahrhundert oft vor. Ich selbst hätte noch vor kurzem gesagt, daß diese Zufälle Wunschdenken diverser Autoren waren, wenn nicht vor ca. 4 Jahren ein Buch eines namhaften Archäologen/ Astronomen erschienen wäre, das sehr genau sehr ähnliche "Zufälle" und Prophezeihungen beim Untergang der Inka beschreibt und bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt wurde. Es liegt gerade vor mir und ich möchte es auf alle Fälle empfehlen:
      William Sullivan: The Secret of the Incas: Myth, Astronomy, and the War Against Time.
      Ich hätte dessen Inhalt gerne in meinem "Essay" verwendet, um zu belegen, daß es auch in brandaktueller archäologischer/ astronomischer Wissenschaft "Zufälle" gibt, deren Ursache rational nicht begründet werden kann, die aber große Einflüsse auf die Weltgeschichte hatten.
      Leider werde ich in meinem Zeitplan in den kommenden drei Wochen keine Gelegenheit haben, mein Vorhaben fortzuführen, da mir "Zufall und Zeit" selbst eine Einladung geschickt zu haben scheinen.

      In Kürze mein ganz spezielles Treffen mit dem Zufall:
      Im vergangenen Jahr veranstaltete ein internationaler Konzern ein Preisausschreiben mit kleinen Postkarten, auf denen man auf einer Weltkarte verschiedene Reiseziele auswählen konnte, zu denen die Gewinner dann hindüsen konnten. Ich war schon immer ein bißchen abenteuerlustig - ich wollte in meiner Jugend ja auch mal Diplomat oder reisender Journalist werden - und ich war auch schon immer recht erfolgreich auf Preisausschreiben versessen. Klar, daß ich mitspielte. Etwa seit Weihnachten weiß ich, daß ich einer der Hauptgewinner bin und der Gewinn ist tatsächlich "nicht ohne": Einige Zeit in einem Marmorpalast mit allem erdenklichen Luxus, Ausflugsmöglichkeiten "de luxe" im Preis inbegriffen, so z.B. ein Trip zum Wüsten-Drehort der Außenaufnahmen von "Star Wars", Besuche von historischen und religiösen Bauten, kulturellen Einrichtungen usw., etc. pp.
      Das Reisedatum wurde von mir und meiner Begleitperson vor ca. zwei Monaten festgelegt und zu diesem Zeitpunkt wußte ich auch noch nicht von der Ausstrahlung aller bisherigen "Star Wars" -Teile in Pro 7 kurz vor dem Abreise-Termin, was ich dann aber als hübschen zusätzlichen Zufall und "nette Einstimmung" auf die Reise betrachtete, da ich ein heimlicher SF-Fan bin. Komischerweise haben übrigens zwei Personen, die ich so um Weihnachten fragte, ob sie mich begleiten wollten, aus privaten und gesundheitlichen Gründen abgesagt - mit großem Bedauern und ein bißchen Neid, daß ich schon wieder ein wenig Glück hatte. Seit dem 11. April, also dem Donnerstag letzter Woche, hat sich die Sache mit dem "Neid" etwas gelegt, denn der Vorbereitungs-Service des Zufalls auf meiner Reise wird immer eindrucksvoller, falls man es ein bißchen "sarkastisch-zynisch" betrachten will. Seitdem konnte ich in der deutschen Tagesschau schon eins der Besichtigungsziele meiner Reise sehen (unübersehbare Brandschäden), Passagiere meiner Flugnummer wurden über ihre Meinung zu ihrer Reise befragt (es gab da einige Reisende, die nicht ganz so wie erwartet zurückkamen) und die Informationen, die in den deutschen Medien kostenlos über das Land meines Reiseziels geliefert werden ("autoritäre Demokratur" ), sind schon recht beachtlich. Ich glaube auch, einen ARD-Korrespondenten vor "meinem Marmorpalast" gesehen zu haben. Recht bemerkenswert, wenn ich bedeutende Sehenswürdigkeiten meiner Reise schon vorher in der Tagesschau sehen kann und möglicherweise bald auch meine eigene Meinung in der ARD zur allerbesten Sendezeit in ein Mikrofon sprechen kann - wobei ich natürlich hoffe, nicht plötzlich selbst Gegenstand einer Reportage zu werden. (Ich möchte die geneigten Leser übrigens noch so "en passant" davor warnen, hier Witzchen über meine Ansichten zum Zufall oder zur Geschichte zu machen, denn einer aus meinem Bekanntenkreis, der das vor kurzem noch ausgiebig tat, hat rein zufällig kurz danach mit einem Kurzschluß in seiner Wohnung seine Stereoanlage verschrottet und sich gleich anschließend mit dem Stromschlag ins Krankenhaus befördert. Immerhin bekommt er jetzt schöne Blumengrüße von mir. Angeblich hält er mich jetzt für einen der Apokalyptischen Reiter und will meine Besuche zeitlich begrenzen, aber ich glaube, damit übertreibt er doch erheblich. Obwohl, wenn ich`s recht bedenke, habe ich mich am 9. April in einem Gespräch mit ihm über meine Reise darüber gewundert, wieso da mitten in einem arabischen Land seit Jahrhunderten - wenn nicht schon seit Jahrtausenden - eine wunderschöne Synagoge auf sämtlichen Landkarten verzeichnet ist und noch kein Irrer ...)
      Na, Leute, Ihr könnt Euch sicher schon denken, worüber ich Euch vermutlich "brandneue" Infos liefern kann, wenn ich zurück bin, oder!? Unter Umständen kann ich auf dieser Reise meine sämtlichen bisherigen Erfahrungen, Berufswünsche und "Filmvorbereitungen" in einzigartiger Weise miteinander verbinden, aber ich weiß nicht so ganz genau, ob ich darüber noch so richtig glücklich sein sollte, falls die Fiktion vom "Star Wars" - Drehort nahtlos in die Realität übergehen sollte.
      Auf jeden Fall wollte ich hier nur mal kurz mitteilen, womit ich in der letzten und kommenden Zeit beschäftigt war und sein werde.

      P.S.: Es folgt eine englische Erklärung der Überschrift für die Uneingeweihten, denn irgendwas "Komisches" braucht der Mensch ja schließlich auch noch:
      "The Infinite Improbability Drive" aus Douglas Adams: The Hitchhiker`s Guide To The Galaxy
      The Infinite Improbability Drive is a wonderful new method of crossing vast interstellar distances in a mere nothingth of a second, without all that tedious mucking about in hyperspace.
      lt was discovered by a lucky chance, and then developed into a governable form of propulsion by the Galactic Government`s research team on Damogran.
      This, briefly, is the story of its discovery.
      The principle of generating small amounts of finite improbability by simply hooking the logic circuits of a
      Bambleweeny 57 Sub-Meson Brain to an atomic vector plotter suspended in a strong Brownian Motion producer (say a nice hot cup of tea) was of course well understood - and such generators were often used to break the ice at parties by making all the molecules in the hostess`s undergarments leap simultaneously one foot to the left, in accordance with the Theory of Indeterminacy.

      Many respectable physicists said that they weren`t going to stand for this - partly because it was a debasement of science, but mostly because they didn`t get invited to those sort of parties.

      Another thing they couldn`t stand was the perpetual failure they encountered in trying to construct a machine which could generate the infinite improbability field needed to flip a spaceship across the mind-paralysing distances between the furthest stars, and in the end they grumpily announced that such a machine was virtually impossible.

      Then, one day, a student who had been left to sweep up the lab after a particularly unsuccessful party found himself reasoning this way:

      lf, he thought to himself, such a machine is a virtual impossibility, then it must logically be afinite improbability. So all 1 have to do in order to make one is to work out exactly how improbable it is, feed that figure into the finite improbability generator, give it a fresh cup of really hot tea . . . and turn it on!

      He did this, and was rather startled to discover that he had it startled him even more when just after he was awarded the Galactic Institute`s Prize for Extrerne Cleverness he got lynched by a rampaging mob of respectable physicists who had finally realized that the one thing they really couldn`t stand was a smartass.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 20:48:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      :) Bevor es von der ersten Seite verschwindet! :)

      Schöne Reise Auryn, bin gespannt auf Deinen Bericht (ich schau auch fleißig die Nachrichten! :D)
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 22:24:08
      Beitrag Nr. 3 ()
      Viel Spass Aurin, komm gesund zurück! ;)
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 22:25:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      @nussie

      Na, mal einen Ausflug aus dem Posting-Schwamm unternommen? :D
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 22:27:25
      Beitrag Nr. 5 ()
      ja, aber nur einen kurzen! :D:D

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      schrieb am 16.04.02 22:40:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      Schöne Reise, Auryn - möge die Macht mit Dir sein :)
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 23:47:23
      Beitrag Nr. 7 ()
      Apokalyptischen Reiter muss ich mich sorgen?

      Bitte keinen Kurzschluss in mir erzeugen.

      Interessante Erlebnisse für deine Reise Auryn

      Gruß
      JBL :)
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 00:28:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      wichtigtuer
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 02:42:17
      Beitrag Nr. 9 ()
      @auryn: gute reise zu dem einzigen aussereuropäischen ort, den ich bisher in meinem leben betreten habe....:):):)
      möge der saft mit dir sein.:D:D:D

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 07:41:50
      Beitrag Nr. 10 ()
      auryn :mad:

      nun muß ich jeden tag tagesschau und "explosiv" :D und sowas ansehen,
      damit ich dich mal live und in farbe sehe.

      schöne reise :)

      matze
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 08:16:03
      Beitrag Nr. 11 ()
      Auryn, herzlichen Glückwunsch. Selbstverständlich bist Du uns einen ausgiebigen Reisebericht schuldig. :)

      Und ich hoffe mal, die Reise wird langweiliger, als Du befürchtet hast. :D
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 10:58:05
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo Leute!
      Da wäre ich wieder - gut erholt, aber nicht so richtig ausgeruht, weil`s schon wieder so viel zu tun für mich gibt.
      Vielen Dank für die netten Glückwünsche zu meiner Reise ! Die zwei glückwünschenden "w:o."-Fans, die von mir Ansichtskarten bekommen haben müßten, bitte ich, mir eine Boardmail zu schreiben, ob und wie schnell die Karten angekommen sind. ;)
      Noch etwas ganz spezielles (:D) :
      Speziell für unseren mißgünstigen "Deep Thought" kann ich mir eine Anmerkung zum Namen nicht verkneifen, die ich schon lange mal machen wollte: Man sollte an Deiner Stelle mit Bemerkungen wie "Wichtigtuer" in Deinem Posting zurückhaltender sein, wenn man sich nach dem schaumschlagenden Computer aus "The Hitchhiker`s Guide to the Galaxy" benannt hat, der 7 ½ Millionen Jahre gebraucht hat, um als Ergebnis für die wichtigste Frage des Universums kümmerliche "42" zu errechnen! Das mußte unbedingt endlich mal gesagt werden! Bäääh! :D
      Leider konnte ich auch nicht noch einmal vor meiner Abreise hier reinschauen, weil ich in letzter Sekunde noch einen Austausch meiner Begleitperson vornehmen mußte. Diese sagte auch noch aus gesundheitlichen Gründen ab, so daß zu meinem Unglück meine wesentlich ältere Schwester als "Lückenbüßer" mitkam, zu deren Unglück ihr Mann mitkam, der die Pauschalreise auf eigene Kosten buchte. Ich hatte so einerseits ein äußerst luxuriöses Apartment für mich allein, während meine eifersüchtige Schwester mit ihrem eifersüchtigen Mann zusammen in seinem Normalapartment übernachtete. Leider wurde ich zu einer Art Eheberater in einem Rosenkrieg, so daß in meinem Apartment ein ständiges Kommen und Gehen herrschte. Naja, immerhin haben die beiden den luxuriösesten Marmorpalast von Djerba nicht beschädigt, was sehr teuer für uns hätte werden können.

      Mein Reisebericht

      Zum Glück hatte ich eine Woche vor der Abreise immer noch keine Reiseführer gekauft, denn ich stellte 5 Tage vorher zufällig in einem Kaufhof fest, daß die Reiseführer für Tunesien und speziell Djerba aus unerfindlichen Gründen um mehr als 50 % im Preis reduziert worden waren.
      Auf dem Frankfurter Flughafen sah ich gleich bei meiner Abreise zwei arabisch wirkende Menschen in Uniform, was bei mir in Anbetracht des 11. September zur Befürchtung führte, daß "die" jetzt schon vor dem Flug die Piloten wie in einem James-Bond-Film überwältigt haben - aber nein - das waren die ganz normalen hessischen Piloten der Hapag Lloyd! Am Flughafen waren auch gar keine Kamera-Teams des Deutschen Fernsehens mehr unterwegs, um die Urlauber nach ihren Glücksgefühlen zu fragen, was mich doch ein bißchen enttäuscht hat, denn eine Woche vorher konnte man noch mühelos in die Tagesschau oder wenigstens ins Morgenmagazin kommen.
      Bei meiner Landung in Djerba hat`s natürlich geregnet, was aber zum Glück nach dem ersten Tag nicht mehr vorkam. Alles in allem war das ein ganz "normaler" 5-Sterne-Strand-und Bade-Urlaub mit kostenlosem Billard, Bogenschießen, Tennis, Golf, Thalasso-Anwendungen im hotelintegrierten Kurzentrum, Playback-Musicals, Bocuse-Speisen bis zum Abwinken und Bar-Cocktails bis der Hotelarzt kam - wenn man mal davon absieht, daß ich insgesamt nur 150 statt 6.000 Euro ausgegeben habe und wenn da nicht doch noch ein gewisses - aktuell eingefärbtes - Lokalkolorit gewesen wäre. Djerba ist ja eigentlich eine Insel, die maximal ca. 25 km lang und breit ist und bei jeder Durchquerung fallen einem dann doch die vielen neuen hübschen Polizeikontrollstellen auf, die besonders kleine "Pick-Ups" mit Gasflaschen auf der Ladefläche ausgiebig kontrollieren. Leider durfte man aus völlig unerklärt bleibenden Gründen auch keine Moscheen oder Synagogen mehr besuchen und der hotel-engagierte Reiseführer für Ausflugstouren versicherte einem völlig unaufgefordert alle halbe Stunde, daß alle wahren "Djerbi" am liebsten alle fanatisch-islamistischen Verbrecher, die einem der geliebten Touristen etwas antun würden, sofort lynchen, vierteilen und den nicht vorhandenen Krokodilen zum Fraß vorwerfen würden. "Allah möge sie alle in der Hölle verbrennen und ihr Deutsche solltet einige islamistische Gebetshäuser in Euren Großstädten ausräuchern!"
      Nach solch freundlich-einführenden deutschen Worten, bei denen wir noch im selben Atemzug erfuhren, daß in der Nähe der in Arabien hochgeschätzte Rommel gegen Franzosen und Engländer gekämpft hatte und ca. 60 Prozent aller Arbeitsplätze in Tunesien vom Tourismus abhängen, ging es über den 7 km langen Römerdamm (Wow! Die römischen Architekten waren schon recht clever!) aufs Festland zu den Höhlenwohnungen und mehrstöckigen Speicherhöhlen von Matmata, wo auch fast alle Wüstenszenen aus sämtlichen "Star Wars"-Filmen gedreht worden waren (leider kein Laser-Schwert mehr für Touristen übrig, weil gefährliche Waffen!) sowie Außenaufnahmen aus "Der englische Patient", die auch weiter weg bei Tozeur beendet worden waren. Nach hervorragendem tunesischem Essen ging es am Abend wieder zurück nach Djerba und auf der Rückfahrt nahmen wir die Fähre vom Festland zum Nordrand von Djerba. Doch vorher kamen wir gerade bei der Fähre an, als sich vier der Fähren-Beschäftigten gerade zum Abendgebet auf ihrem Gebetsteppich abwechselten. Neugierig, wie ich nun einmal bin, fragte ich, ob das alle Fähr-Angestellten so machen und unser leicht ungläubige, weil schon leicht alkoholisierte tunesische Reiseführer meinte: "Nein, nur die wirklich Gläubigen und nur einer davon - der Bordmechaniker - macht das vor jedem Auslaufen der Fähre!" Dann gab es noch geringfügige Probleme beim Einparken unserer Landrover, weil unser Reiseführer noch unbedingt den dritten Wagen unseres Ausflugsteams auch auf die ziemlich voll wirkende Fähre bringen wollte, der nur quer geparkt auf die Fähre paßte. Mit den beruhigenden Worten "Einer geht noch rein!" fuhr dann unser ebenfalls deutsch sprechender Fahrer nach einer gekonnten Schleuderbewegung den Wagen genau passend in die letzte Lücke auf der Fähre, so daß die Heckklappe der Fähre geschlossen werden konnte. Meine Schwester machte sich bereits Gedanken, wie lange es schon her war, daß sie im offenen Meer geschwommen war, doch ich konnte sie mit den Worten besänftigen, daß noch kein wirklicher Grund zur Panik bestünde und ich sie rechtzeitig darauf aufmerksam machen würde, wann es Zeit wäre, um in Panik zu geraten.
      Die Überfahrt und die Ankunft verliefen dann ohne weitere Probleme; nur der Fahrer unseres dritten Landrovers mußte dann noch alle seine Manövrierkünste aufbieten, um seinen in der Fähre quer stehenden Wagen wieder um 90 Grad zu drehen, bevor die Fähre wieder zurückfuhr.
      Also die Leute geraten wirklich zu leicht in Panik, nicht? Wozu bin ich schließlich ein hartgesottener Politologe? Ach ja, das machte mir auch noch Kopfzerbrechen, denn der freundliche tunesische Beamte bei der Einreise las meine Berufsangabe auf dem Sonderformular, das im Flugzeug auszufüllen war und verwickelte mich ebenfalls auf Deutsch in ein sehr freundliches, aber längeres Gespräch darüber, was ein solcher Beruf eigentlich an Arbeit verursacht, ohne darauf zu achten, daß in der Schlange hinter mir etwa 200 Touristen aus aller Welt sehnsüchtig darauf warteten, ihre Hotels auf Djerba kennenzulernen.
      O.K., das war für`s erste mein Bericht zu meiner Reise. Leider hielten mich meine Schwester plus Anhang irgendwie davon ab, ein nettes Millionärstöchterlein oder eine gute Verlegerin kennenzulernen, aber in meiner Altersklasse waren auch recht wenige Gäste anwesend. Schade! Noch Fragen?
      Wenn nicht, kopiere ich hier noch zwei kleine Artikel zum Thema Zufälle rein.
      Bye,
      Auryn
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 11:15:45
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hi Auryn!

      Also "holiday as usual". :rolleyes:

      Ich hätte gern ergänzende Informationen hierzu:

      Leider wurde ich zu einer Art Eheberater in einem Rosenkrieg, so daß in meinem Apartment ein ständiges Kommen und Gehen herrschte.

      :D:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 11:24:31
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ greentea:
      Also das darfst Du meiner Schwester natürlich nie weiter erzählen, aber es war so:
      Am Anfang wohnte meine Schwester im kleineren Apartment ihres Mannes, das mein Schwager auf seine Kosten gebucht hatte, weil er seine Frau wohl nicht allein mit ihrem abenteuerlustigen Bruder verreisen lassen wollte. Dann kam es allerdings irgendwann zu einem Eifersuchtsdrama zwischen beiden, weil in diesem Hotel eine Unmenge reich, aber manchmal auch gut aussehende Gäste rumgelaufen sind, die oft erschreckend wenig Kleidung trugen. (Leider fast keine in meiner Altersklasse - wie schon gesagt.)Wer von den beiden es dann gerade nicht mehr mit dem anderen in einem Apartment aushielt, kam zu jeder Tages- und Nachtzeit in mein Apartment, um entweder bei mir zu übernachten oder Erkundigungen über die nicht stattgefundenen Ausschweifungen des anderen einzuholen. Nach diesem Urlaub kann ich Dir (Euch) nur von eifersüchtigen Ehepartnern abraten. Solche Leute können ein Hotel in den Ruin stürzen!
      :D
      Bye,
      Auryn
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 11:46:59
      Beitrag Nr. 15 ()
      Muß ein schöner Urlaub gewesen sein. :D

      Schade, daß sich nicht der rechte Partner gefunden hat, dann hätte es bestimmt noch mehr Spaß gemacht. Einem Ehekrieg zuzusehen, verdirbt nur die Vorfreude auf die eigene Ehe. :)

      Hoffentlich gewinnst Du bald wieder einen Luxusurlaub, dann kannst Du alles besser machen! :)
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 11:49:01
      Beitrag Nr. 16 ()
      Leider muß ich mich gleich wieder voraussichtlich für 2 bis 4 Tage vom Computer zurückziehen.
      Da im Moment keine weiteren Fragen mehr kommen, kopiere ich hier noch schnell zwei Artikel hinein, die ich interessant fand, weil ich angenehme Zufälle so schätzen und lieben gelernt habe.
      Außerdem weiß ich gerade nicht, wo ich das ganze so speichern kann, daß ich`s schnell wiederfinde und ich liebe den Satz: "Ich wußte gerade nicht wohin mit all den Informationen, da hab ich den Kram eben ins Internet gestellt!" :D
      Also noch viel Spaß beim Lesen! ;)


      SO EIN ZUFALL!
      Aus: Games (Nov. 1983) - Copyright C 1983 by Games Magazine, New York.

      VOR EINIGEN Jahren reiste der Geschäftsmann George D. Bryson aus Connecticut per Eisenbahn durch den Süden der Vereinigten Staaten und beschloß, einen Kurzaufenthalt in Louisville im Bundesstaat Kentucky einzuschieben. Er hatte die Stadt noch nie gesehen und war nicht in Eile. Im Hotel Brown, wo er abstieg, bekam er das Zimmer 307. Zugleich mit dem Schlüssel überreichte ihm der Hotelangestellte einen Brief, adressiert an George D. Bryson, Zimmer 307. Zufällig hatte vor ihm ein anderer George D. Bryson - allerdings aus Montreal - in 307 logiert, und der Brief war natürlich für ihn bestimmt.
      Etwas ebenso Merkwürdiges stieß einem Mann in Chester im amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania zu, der 1949 wegen Landstreicherei verhaftet wurde - wie er behauptete, zu Unrecht. Er habe nämlich einen .festen Wohnsitz, die McIlvain-Street 714. Das möge er dem Richter erzählen, meinten die Polizisten. Richter R. Robinson Lowry, vor dem er dann aussagte, fragte den Vorgeführten: "Wie kommen Sie auf diese Anschrift?"

      "Na ja, ist doch `ne Anschrift, oder?" erwiderte der Mann.

      "Stimmt", verkündete der Richter, "nur leider meine, ich wohne nämlich dort. 90 Tage Gefängnis.

      Rätselhafte Zufälle verblüffen Menschen seit Ewigkeiten. Für den Mathematiker indes sind manche überhaupt nicht mysteriös, sondern nach den Gesetzen der statistischen Wahrscheinlichkeit zu erklären. Mit Hilfe solcher Gesetze kann man die Chancen für das Eintreffen irgendwelcher Ereignisse abschätzen, zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, mit der die Pferde bei einem Rennen in einer bestimmten Reihenfolge durchs Ziel gehen, oder die Wahrscheinlichkeit, daß der zweite und der dritte Präsident der USA (John Adams und Thomas Jefferson) am selben Tag sterben würden, und zwar am 4. Juli 1826, dem 50. Jahrestag der Annahme der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. ("Das scheint ja nun wirklich etwas mehr zu sein als purer Zufall", bemerkte eine damalige Zeitung dazu.)

      Lotterie ums Leben.
      Mathematisch betrachtet, wäre es bei den Milliarden Interaktionen, die sich unter den fünf Milliarden Bewohnern der Erde tagtäglich abspielen, geradezu ein Wunder, wenn es keinerlei merkwürdige Zusammentreffen von Ereignissen gäbe. Angenommen, Sie sind mit 22 Fremden auf einer Party, unterhalten sich mit einem von ihnen und stellen fest, daß Sie beide am selben Tag Geburtstag haben. Ein toller Zufall? Schwerlich. Die Chancen stehen mindestens 50 zu 50, daß in einer zufällig ausgewählten Gruppe von 23 Personen wenigstens zwei den gleichen Geburtstag haben,

      In seinem Buch Lady Luck (Die Glücksgöttin) erzählt Warren Weaver, wie er diese Chance bei einem Essen hoher Militärs zur Sprache brachte. Viele der Offiziere reagierten skeptisch. Einer von ihnen sagte, es seien ja 22 Tischgäste anwesend ` also könne man die Probe aufs Exempel machen. Jeder nannte seinen Geburtstag - keines der Daten kam zweimal vor. Doch nun meldete sich die Kellnerin zu Wort. "Verzeihung-", sagte sie, "aber ich bin die 23. Person hier im Raum und habe genau wie der Herr General am 17. Mai Geburtstag,"

      Wissenschaftler haben die Wahrscheinlichkeitsgesetze auf noch ungewöhnlichere Situationen angewandt. Zum Beispiel berichtete die amerikanische Illustrierte Life einmal, daß die 15 Mitglieder eines Kirchenchors in Beatrice in Nebraska, die am 1. März 1950 zu einer Probe bestellt waren, sich allesamt verspäteten, und zwar jedes aus einem anderen Grund und alle zum ersten Mal: Ein Automotor sprang nicht an, eine Rundfunksendung dauerte zu lange, Bügelwäsche wurde nicht rechtzeitig fertig, ein Gespräch zog sich hin. Aber welch ein Glück-, daß keiner um 19.15 Uhr in der Kirche erschien - sie wurde um 19.25 Uhr durch eine Explosion zerstört. Die Chormitglieder fragten sich, ob ihre Verspätungen nicht Gottes Werk gewesen seien. (Diese wahre Geschichte wurde inzwischen in den USA schon mindestens dreimal in verschiedenen Variationen verfilmt.) Weaver schätzte in Lady Luck die Chancen auf eins zu einer Million, daß alle 15 am selben Abend zu spät kommen würden.

      Manche Zufälle hängen von so vielen einzelnen Variablen ab, daß die Wahrscheinlichkeit für ihr Eintreffen als nicht berechenbar erscheint. Könnte Wahrscheinlichkeit - oder eine auf den Fall zurechtgezimmerte aberwitzige Verschwörungstheorie eine Erklärung sein für die Kette von bizarren Übereinstimmungen zwischen dem Attentat auf Präsident John F. Kennedy und dem auf Präsident Abraham Lincoln?

      Kennedy wurde bis auf die Woche genau 100 Jahre nach Lincoln zum Präsidenten gewählt. Beide Politiker waren im Kampf um die Bürgerrechte für Schwarze engagiert. Beide wurden an einem Freitag in Gegenwart ihrer Frau umgebracht. Jeder hatte während seiner Zeit im Weißen Haus einen Sohn verloren. Lincoln wurde im Ford`s Theatre ermordet, Kennedy in einem vom Ford-Konzern gebauten "Lincoln-Continental"-Kabriolett. Ihre Nachfolger waren Vizepräsidenten namens Johnson, deren Geburtsjahre um 100 Jahre auseinanderlagen (1808 und 1908),

      Außenseiterpositionen. Solche Zufälle haben Wissenschaftler, die meinen, daß Wahrscheinlichkeit nicht alles erklären könne, zu einigen neuartigen Theorien angeregt. Ein Pionier auf diesem Gebiet, der schweizerische Psychologe und Psychiater Carl Gustav Jung, trug sein Leben lang Beispiele für seltene Koinzidenzen zusammen. Jung behauptete 1952 in einem Essay, Koinzidenzen gebe es viel häufiger, als nach Wahrscheinlichkeitstheorien vorherzusagen sei, und folglich müßten viele Koinzidenzen das Werk einer unbekannten Kraft sein, die ei
      ne Universalordnung durchzusetzen trachte. Jung führte den Begriff Synchronizität für das Phänomen ein, daß anscheinend nicht miteinander in Beziehung stehende Ereignisse in unerwarteter Korrelation auftreten.

      Besonders interessant fand Jung, auf was für phantastischen Wegen verlorene oder gestohlene Dinge bisweilen zu ihren Eigentümern zurückkehren. In einem der von Jung angeführten Fälle ging es um eine deutsche Mutter, die 1914 ihr Söhnchen im Säuglingsalter fotografierte und die Platte zum Entwickeln in ein Straßburger Geschäft brachte. Zu jener. Zeit wurden manche fotografische Platten einzeln verkauft. Der Erste Weltkrieg brach aus, die Frau konnte nicht nach Straßburg zurückkehren und schrieb das Foto als Verlust ab. Zwei Jahre später erstand sie in Frankfurt eine Fotoplatte, um ihre neugeborene Tochter aufzunehmen. Beim Entwickeln stellte sich heraus, daß die Platte doppelt belichtet war - über dem früher gemachten Bild von ihrem Sohn lag das Bild von ihrem Töchterchen, Durch ein unglaubliches Spiel des Zufalls war die - nicht entwickelte - Originalplatte irrtümlich als ungebrauchtes Material gekennzeichnet und abermals an die Frau verkauft worden.

      Auf der Suche nach einem neuen Prinzip zur Erklärung von Zufällen haben einige bedeutende Physiker Spekulationen angestellt, die über die Wahrscheinlichkeitstheorie hinausgehen. Schon 1935 wurde das Argument vorgebracht, daß zwei Elementarteilchen nach einmaliger Wechselwirkung noch Jahrtausende später, auch wenn Lichtjahre zwischen ihnen liegen, in all ihren nachfolgenden Bewegungen voneinander abhängig bleiben. Dieses seltsame Phänomen wird nach Albert Einstein und seinen Mitarbeitern Boris Podolsky und Nathan Rosen, die es als erste bemerkten, als das EPR-Paradoxon bezeichnet.

      Der Physiker David Bohm hat das Phänomen jahrzehntelang untersucht und vermutet, daß Teilchen genau wie Menschen einander beeinflussen können. Er vertritt die Auffassung, daß im Universum alles mit allem, sei es vergangen, gegenwärtig oder zukünftig, zusammenhängt. Teilchen sind nicht wirklich getrennt, sondern miteinander in einer Weise verbunden, die mit gewöhnlichen Wirklichkeitsvorstellungen nicht zu erfassen ist. Im menschlichen Bereich, meint Bohm, läßt seine Theorie auch Erscheinungen wie die außersinnliche Wahrnehmung zu, die besagt, daß "verschiedene Menschen, die irgendwie aufeinander eingestimmt sind, gleichzeitig gemeinsarne Vorstellungen entwickeln könnten".

      Freilich ist es ein weiter Sprung von Theorien bis zu dem überzeugenden Beweis, daß Koinzidenzen mehr sind als zufällige Ereignisse. So dauert die wissenschaftliche Diskussion denn auch an. Während dessen passieren immer wieder verblüffende Zufälle, an denen wir herumknobeln können.

      ZUFALL - ODER DOCH MEHR?
      Der folgende Artikel basiert auf. "The Roots of Coincidence" (deutsch unter dem Titel ‚Die Wurzeln des Zufalls`, im Suhrkamp Verlag, Frankfurterschienen (C 1972 by Arthur Koesder; ,Janus: A Summing Up, C 1978 by A. Koestler: Incredible Coincidence". C 1979 by Alan Vaughan

      MAN SCHLÄGT ein ausgefallenes Wort im Lexikon nach und begegnet ihm in den nächsten Tagen gleich ein paarmal wieder. Man schreibt einem alten Freund, von dem man jahrelang nichts gehört hat, und der Brief kreuzt sich mit einem von ihm. Blinder Zufall, oder steckt etwas anderes dahinter?

      Die etablierte Wissenschaft hält solche Dinge für reine Zufälligkeiten. Doch begegnet einem dergleichen so oft, daß nach Ansicht des britischen Schriftstellers Arthur Koestler, der über dieses Thema schon viel geschrieben hat, durchaus auch mehr daran sein könnte.

      Der Amerikmer Alan Vaughan faßte in seinem 1979 erschienenen Buch Incredible Coincidence (Unglaublicher Zufall) die Gedankengänge Koestlers zusammen und führte 152 Fälle von verblüffendem Zusammentreffen an. Einer davon ist der des Chicagoer Journalisten Irv Kupcinet. Er stieg einmal im Londoner Savoyhotel ab und fand in seinem Zimmer in einer Schublade Gegenstände, die seinem Freund
      Harry Hannin von der Basketballmannschaft Harlem Globetrotters gehörten.

      ,Zwei Tage später", erzählt Vaughan, "schrieb Hannin an Kupcinet aus dem Pariser Hotel Meurice: "Du wirst es nicht glauben, aber ich habe hier in einer Schublade einen Schlips mit Deinem Namen gefunden.` Tatsächlich hatte Kupcinet das Zimmer ein paar Monate zuvor bewohnt."

      Koestler und andere haben Zufälle dieser Art auf Gesetzmäßigkeiten und Kausalzusammenhänge untersucht, doch dabei ist nicht allzuviel herausgekommen. Von Zufällen bleibt nichts zurück, was sich im Labor messen und analysieren ließe, selbst wenn sie so bemerkenswert sind wie das folgende Erlebnis des amerikanischen Bestsellerautors und Fliegers Richard Bach.

      Bach bereiste 1966 mit einer Detroit-Parks P 2A Speedster Baujahr 1929 - einem seltenen Doppeldeckertyp, von dem insgesamt nur acht Stück gebaut wurden - den Mittelwesten der Vereinigten Staaten. In Palmyra in Wisconsin lieh er sie an einen Bekannten aus, der damit schließlich eine Bruchlandung machte. In seinem Buch Nothing by Chance (Kein Zufall) schildert Bach, wie es ihnen gelang, die Maschine wiederherzurichten. Nur mit dem Ersatz für eine Tragflächenstrebe, die nicht mehr zu gebrauchen war, sah es ziemlich hoffnungslos aus, weil es dieses Teil kaum mehr gab. Da kreuzte auf einmal ein Mann auf und fragte die beiden, ob er ihnen irgendwie behilflich sein könne. "O ja", sagte Bach sarkastisch., haben Sie vielleicht eine Tragflächenstrebe für eine 1929er Detroit-Parks Speedster, Modell P 2A?"

      Der Mann ging wortlos und seelenruhig in seinen Hangar und kam kurz darauf mit dem Ding zurück. Daß uns das Malheur", schließt Bach seinen Bericht, ausgerechnet in dem kleinen Nest passierte, wo jemand genau das so dringend benötigte Ersatzteil für die 40 Jahre alte Maschine hatte, daß der Mann gerade im richtigen Augenblick zur Stelle war und wir die Maschine noch dazu an denjenigen Hangar schoben, in dem drei Meter weg die Strebe lag - all das klingt so dermaßen unwahrscheinlich, daß es töricht wäre, hier von Zufall zu sprechen."

      Skeptiker wollen von solchen Überlegungen nichts wissen. So meint der Sachbuchautor Martin Gardner, Tag für Tag hätten Milliarden Menschen Billionen große und kleine Erlebnisse, und da müsse ja zwangsläufig hin und wieder auch Seltsames dabei sein.

      So gesehen, ist der Zufall nichts weiter als ein Beweis des Gesetzes der großen Zahlen", das, wie Koestler in seinem Buch Janus ) schreibt, die Philosophen seit Jahrhunderten beschäftigt. Der große Mathematiker John von Neumann hat solche Erscheinungen sogar als "schwarze Magie" bezeichnet.

      "Das Paradoxe ist", liest man bei Koestler, "daß die Wahrscheinlichkeitsrechnung mit unheimlicher Genauigkeit den Gesamteffekt einer großen Zahl von Einzelereignissen vorhersagen kann die für sich allein allesamt unvorhersehbar und unwahrscheinlich sind. Mit anderen Worten: Wir sehen eine große Zahl von Ungewißheiten eine Gewißheit hervorbringen- Aber ob paradox oder nicht, diese Gesetzmäßigkeiten sind mittlerweile für Physik und Genetik, Versicherungen, Spielkasinos und Meinungsforschungsinstitute zu einem so unerläßlichen Hilfsmittel geworden, daß wir diese Art von schwarzer Magie heute schon als gegeben hinnehmen."

      Das geläufigste Beispiel sind natürlich die Sterblichkeitstabellen der Versicherungsgesellschaften. Als weiteres führt Koestler den Zerfall radioaktiver Substanzen an. Thorium C zum Beispiel hat eine Halbwertzeit von 60,6 Minuten. In diesem Zeitraum zerfällt genau die Hälfte eines bestimmten Quantums dieses radioaktiven Elements. Das Verhalten der einzelnen Atome läßt sich nicht vorhersagen, wohl aber, daß von allen zusammen in der angegebenen Zeit genau die Hälfte zerfallen wird. "Dieses Gesetz", schreibt Koestler, "läßt sich nicht aus dem Wirken physikalischer Kräfte erklären. Es hängt von der Logik her sozusagen in der Luft."

      Darum ist - vom Fehlen einer wissenschaftlichen Erklärung ausgehend - fast alles möglich, selbst eine so unwahrscheinliche Verkettung von Ereignissen wie die folgende, ursprünglich von Koestler in der Londoner Sunday Times geschilderte. Man kann sie nun in Vaughans Buch nachlesen:

      1971 veröffentlichte der Londoner Schriftsteller George Feifer einen in Rußland spielenden Roman mit dem Titel Das Mädchen aus Petrowka. Er lieh sein einziges, mit einer Menge handschriftlicher Anmerkungen versehenes Exemplar des Buches einem Freund, der es verlor. Wiederholte Suchaktionen nützten ebensowenig wie das Aussetzen von Belohnungen.

      "26 Monate später", erinnert sich Feifer", reiste ich nach Wien, um einen Artikel Über die Verfilmung des Romans zu schreiben. Dort erzählte mir der Schauspieler Anthony Hopkins (übrigens der aus "Schweigen der Lämmer"), der in dem Film eine der Hauptrollen spielte, von einem seltsamen Erlebnis im Sommer zuvor. Nach Unterzeichnung des Filmvertrags war er nach London gefahren, um sich den Roman zu kaufen, hatte il-in aber nirgends bekommen. Auf der Rückfahrt sah er in der U-Bahnstation Leicester Square auf einer Bank ein Buch liegen. Er nahm es auf und drehte es herum, um den Titel zu lesen. Es war "Das Mädchen aus Petrowka". Er hatte sich die ganze Zeit über die vielen Randbemerkungen dann gewundert und fragte mich nun, ob ich nicht vielleicht einen Vers darauf machen könne.~

      Manche Wissenschaftler haben mit dem Gedanken gespielt, daß bei zufällen unbekannte Kräfte oder irgendwelche der Wissenschaft bisher entgangene Partikel beteiligt sein könnten. Der verstorbene britische Physiker und Mathematiker Adrian Dobbs meinte, wie Koestler in seinen Wurzeln des Zufalls ausführt, es müsse Übermittlungskräfte - er nannte sie Psitronen - geben, die sich radarähnlich in einer zweiten Zeitdimension ausbreiten, Zukunftsmöglichkeiten sondieren, diese ins Hier und jetzt zurückspiegeln und dabei unter Umgehung der Sinne unmittelbar aufs Gehirn einwirken.

      Eine andere von Koestler besprochene Theorie ist die des Psychologen C. G. Jung, der gemeinsam mit dem Physiker Wolfgang Pauli eine Abhandlung verfaßt hat, die für das Phänomen Zufall den Begriff Synchronizität einführt. Zu den Beispielen, die jung aufzählt, gehört die folgende von dem französischen Astronomen Camille Flammarion stammende Geschichte:

      "Ein gewisser Deschamps hatte einmal als Junge in Orléans von einem Herrn de Fortgibu ein Stück Plumpudding bekommen. Zehn Jahre später sah er in einem Pariser Restaurant einen Plumpudding und verlangte ein Stück davon. Aber der Plumpudding war schon bestellt - von Herrn de Fortgibu.

      Viele Jahre danach wurde Deschamps in einer Gesellschaft ein Stück Plumpudding serviert.- Während er es verzehrte, sagte er lachend, jetzt fehle ihm zu seinem Glück nur noch Herr de Fortgibu. Da ging die Tür au£ Herein trat ein offensichtlich ziemlich geistesverwirrter Greis. Es war Herr de Fortgibu, der sich in die Gesellschaft verirrt hatte

      Jungs Mitautor Pauli, der für die Entdeckung eines Grundprinzips der modernen Physik den Nobelpreis bekam, hielt Zufälle für sichtbare Spuren unaufspürbarer Prinzipien. Jung wiederum schrieb alles, was sich nicht auf Kausalzusammenhänge zurückführen ließ, dem Einfluß des Unbewußten" zu - einem verborgenen Reservoir angesammelter Erinnerungen, über das ein unmittelbarer psychischer Kontakt von Mensch zu Mensch möglich sein könnte.

      Vermutlich wäre es aber auch ihm schwergefallen, mit seiner Theorie zu erklären, was dem Leichnam des kanadischen Schauspielers Charles Francis Coghlan widerfuhr. Coghlan, der von der Prinz-Edward-Insel an der kanadischen Atlantikküste stammte, starb, wie Vaughan in "Incredible Coincidence" berichtet, 1899 auf einer Tournee im texanischen Galveston und wurde dort in einem mit Blei ausgekleideten Sarg in einer granitenen Gruft beigesetzt.

      Ein knappes Jahr darauf im September 1900, suchte ein schwerer Hurrikan die Insel heim, auf der die Stadt liegt. Der Friedhof wurde überschwemmt und Coghlans Sarg aus der Gruft gespült. Er trieb in den Golf von Mexiko hinaus und um Florida herum in den Atlantik, wo ihn der Golfstrom nordwärts trug.

      Acht Jahre später, im Oktober 1908, sahen Fischer von der Prinz-Edward-Insel eines Tages eine große, stark verwitterte Kiste auf den Wellen schaukeln. Sie schafften sie an Land und fanden darauf eine gravierte Metallplatte mit Coghlans Namen. Der Landeplatz war nur ein kleines Stück von Coghlans Geburtsort entfernt, wo man den Mimen dann bei der Kirche, in der er getauft worden war, endgültig zur ewigen Ruhe bettete.

      Blinder Zufall? Wahrscheinlich. Doch deuten laut Koestler Forschungsergebnisse aus Biologie und Physik stark auf das Bestehen einer auf Ordnung zielenden Grundtendenz in der Natur hin. Irgend etwas ist da am Werk, von dem wir noch nichts wissen.

      Wir seien umgeben von Phänomenen, deren Existenz wir nicht zur Kenntnis nehmen, führt Koestler in den Wurzeln des Zufalls weiter aus. Könnten wir sie nicht mehr ignorieren, so täten wir sie als Aberglauben ab. Jahrhundertelang habe der Mensch zum Beispiel keine Ahnung von den magnetischen Kräften um ihn her gehabt. So wäre es durchaus denkbar, daß wir uns in einer Art psychomagnetischem Feld bewegen, das etwa bei Zufällen eine Rolle spielt.

      WAS IMMER man von diesem Weltroulette hält, die Definition Koestlers, der Zufälle "Possen der Vorsehung" nennt, ist vielleicht eine der treffendsten.
      Und Fall Nummer 100 in Alan Vaughans Liste scheint in der Tat zu bestätigen, daß ihnen oft mehr als nur ein Quentchen Humor innewohnt. Da wird ein Ire aus Dublin namens Anthony S. Clancy wie folgt zitiert: "Ich bin am siebten Tag der Woche, des Monats und des Jahres im siebtenJahr des Jahrhunderts als siebtes Kind eines siebten Kindes geboren und habe sieben Brü
      der, das macht sieben mal sieben. An meinem 27. Geburtstag entdeckte ich bei einem Pferderennen im 7. Rennen ein Pferd namens "7. Himmel". Ich setzte 7 Shilling darauf, daß dieses Pferd gewinnen würde. Es ging als siebtes durchs Ziel."
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 12:28:02
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ for4zim:
      Jetzt habe ich doch nochmal schnell reingesehen und bemerkt, daß ich Dein Posting übersehen hatte. Tut mir leid.
      Tja, der Urlaub wäre wohl am schönsten gewesen, wenn ich alleine gereist wäre und Millionärinnen alle jung, hübsch, ledig und auf Politologen versessen wären. Seufz! Leider kann man nicht alles haben.
      Naja, ich versuche als nächstes eine Reise nach Mauritius zu gewinnen.
      Wenn unter den LeserINNEN dieses Postings eine junge, hübsche Millionärstochter ist, die schon immer mal mit einem umfassend gebildeten, aber z.Zt. beschäftigungsuchenden Politologen nach Mauritius reisen wollte, bitte bei mir melden!
      Das Datum steht allerdings noch nicht fest! ;)
      Bye,
      Auryn
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 01:41:26
      Beitrag Nr. 18 ()
      @auryn: ein hallo auf die glückliche heimkehr - na ja bei meinem djerba-besuch damals im rahmen der präsentation des Pur -Albums "mächtig viel theater" sah die situation in sachen junger knackiger damen etwas anders aus in unserem ferienclub...:D:D:D
      amsonsten hat sich wohl am programm nicht viel geändert. das mit den playbackshows bis zum abwinken ist mir auch einprägsam im gedächtnis geblieben.:laugh::laugh:

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 11:12:37
      Beitrag Nr. 19 ()
      Kein Wunder, daß die Einheimischen Sprengstoffanschläge verüben, wenn sie vorher von PUR terrorisiert wurden:D

      @auryn,
      laß das mit Mauritius besser sein - ist ein eher langweiliges Stück Erde. Und alleinstehende junge Damen findest Du dort auch nur selten (und wenn, sprechen sie französisch) - war zumindest in unserem Hotel damals so.
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 11:49:34
      Beitrag Nr. 20 ()
      @ Iguana:
      Warst Du damals eher im Südwesten der Insel oder eher im Nordwesten? Und mußtest Du auch stundenlang mit den Andenken-Verkäufern handeln, bevor Du die Keramiken 90 % billiger bekommen hast?

      @ kpk:
      Na gut! Dann lassen wir eben Mauritius einfach weg auf den Preisausschreiben-Karten! Meine momentan zukünftige Ex-Freundin will jetzt sowieso eher eine Reise nach San Francisco mit Rundreise durch Kalifornien gewinnen. Meine Beschreibung meines Hotels auf Djerba hat ihr nicht so richtig gefallen. Es war eben doch eher so eine Art "Restaurant at the End of the Universe" mit allem erdenklichen Luxus, aber abgehoben von jeder umgebenden Realität (außer daß auch die hoteleigenen Putzkolonnen machtlos waren gegen die kleinen Teer-Fetzen, die im doch ziemlich verschmutzten Mittelmeer lauerten). Und die Gäste sahen teilweise so aus, als hätten sie mit "Marvin" zusammen eine Million Jahre in der Tiefgarage warten müssen.
      ;)
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 22:44:00
      Beitrag Nr. 21 ()
      :laugh: ja der gute alte marvin...

      @auryn: eher im nordwesten würde ich sagen "club aldiana".
      wir sind dann etwa mit dem bus noch so 20 - 30 minuten an der küste lang bis zum flughafen. sonst habe ich nicht viel zu sehen bekommen - auch keine andenkenhändler. wir waren im januar da, wo normalerweise tote hose auf der insel ist.
      und die "andenken" hat man uns als präsent in die zimmer gelegt.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 10:58:34
      Beitrag Nr. 22 ()
      @ Iguana:
      Dann hast Du ja Glück gehabt, daß du nicht mit den polyglotten Händlern auf Djera konfrontiert worden bist. Ich war erstaunt, mit welch geübtem Blick die Touristen erkannt und gleich in ihrer Heimatsprache zum Kaufen animiert wurden. Es muß einige "Euro-Landestypische" Merkmale geben, die jedem Djerbi schon als Kind eingetrichtert werden. Ein italienisches Touristenpaar hinter uns wurde sofort in Italienisch belabert, während sich uns alle Händler sofort als "Ali Bankrott..." oder "Yussuf Ausverkauf macht gute Preise!" aufdrängten (Das ist kein pejorativer Scherz!). Man konnte eigentlich auch gute Schnäppchen machen, wenn man bereit war, stundenlang zu feilschen und sich vorher in den staatlichen "ONAT"-Geschäften über angemessene Preise informiert hatte. Ich habe z.B. nach 52 Minuten ein echtes Silber-Armband für 2 TND 500 Millimes bekommen, für das der Händler am Anfang 25 TND haben wollte. (1 TN Dinar = 0,8 Euro) Allerdings hat er mich dann aber auch gebeten, ihn nicht weiter zu empfehlen.
      :D Es ist übrigens ein echt schrecklicher Touristen-Fehler, dem Händler im Gespräch den Namen des eigenen Hotels zu sagen. Wenn man ein Hotel an der luxuriösen Nord-Ost-Küste von Djerba nennt - wo wir eigentlich herkamen -, verteuert das den Händler-Preis gleich um mindestens 50 Prozent! Meine Schwester machte diese bedauerliche Erfahrung.
      O.K., damit aber genug der Touristen-Tipps.
      Bye,
      Auryn ;)
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 14:30:43
      Beitrag Nr. 23 ()
      Wie sieht es denn nun aus mit dem nächsten Preisausschreiben? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 14:09:27
      Beitrag Nr. 24 ()
      @ for4zim:
      Leider habe ich seit dem Anfang dieses Threads nur noch ein Buch im ZDF - Aspekte Preisausschreiben gewonnen und danach nichts mehr. Seufz!

      An alle anderen wohlmeinenden Leser:

      Wie meine treuen Leser sicher bereits vermutet hatten, waren meine Urlaubs-Fotos noch nicht alle fertig, da ultrasparsame Menschen wie ich natürlich nicht extra auf einem teuren polnischen Agfa-Film mit 36 Fotos 24 einfach so verknipsen, nur weil sie die letzten 12 Fotos vom Urlaub sehen möchten. Nein, natürlich nicht! ;)
      Leute wie ich warten bis zu den Fotos von den Weihnachtsfeiern, weil man dann gleich schneller Foto-Montagen von deutschen Kamelen unter tunesischen Weihnachtsbäumen herstellen kann oder auch umgekehrt.
      Da einige meiner Freunde im realen Leben sehr interessiert waren an Bildern von den Drehorten der "Star Wars" - Reihe mußte ich natürlich auch noch extra Abzüge machen, die ich anfangs hier nicht veröffentlichen konnte, weil ich leider meistens deutlich zu sehen war. Zum Glück konnte ich einige außerirdische Freunde in einer Zeitblase dazu überreden, sich in den entsprechenden Szenen vor mir zu postieren, so daß ich endlich in der Lage bin, auch im Internet die kindliche Neugier gewisser Leute zu befriedigen, ohne mich tatsächlich "outen" zu müssen:

      http://de.photos.yahoo.com/bc/y64_x_32/lst?.dir=/Holidays+at…

      Könnt Ihr Euch eigentlich noch an den ersten Star Wars - Film erinnern, der so um 1977 in den Kinos gewesen ist?
      Hat der bei Euch eigentlich auch so eingeschlagen wie bei Kindern und Jugendlichen in Osteuropa? Einer meiner polnischen Freunde aus Posen hat mir erzählt, er hätte mit fast seiner ganzen Schulklasse (natürlich gegen den Wunsch der Schulleitung!) den Film mindestens 8mal gesehen und es war natürlich bei den nächsten Teilen (Besonders: Das Imperium schlägt zurück!) nach der Verhängung des Kriegsrechts unter Jaruzelski für die Jugendlichen klar, wer hier das "Imperium des Bösen" sein könnte. Kam man hier eigentlich auch auf den Gedanken, dass diese SF-Reihe bei Kindern in Osteuropa als Allegorie auf die Wirklichkeit aufgenommen werden könnte? In Polen (und dort, wo er nicht verboten war) jedenfalls hat bei Jugendlichen diese von der Handlung her doch sehr simple Filmreihe den Interessen der Regierungen mehr Schaden zugefügt als fast jede andere Form einer denkbaren Propaganda.
      Wie war`s eigentlich bei Euch? Nur Unterhaltung für Euch oder auch so `ne Art politische Aussage?
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 17:47:39
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hallooo,

      keiner mit Kommentaren da? Naja, dann noch eine andere Frage:
      Ich suche für eine mögliche zukünftige Publikation möglichst viele und unglaubliche historische "Zufälle", die -besonders auf lange Sicht - die Geschichte der Menschheit verändert haben bzw. unerwartete Nebenwirkungen hatten.
      Ein erstes Beispiel wäre das Erdbeben in Lissabon vom 1. November 1755, von dem viele Philosophen noch heute meinen, kaum etwas anderes hätte die Zeit der philosophischen Aufklärung so verändern können wie diese Katastrophe, die genau in der morgendlichen Stunde der katholischen Allerheiligen-Gottesdienste stattfand und vermutlich mehr als 30.000 Menschen das Leben kostete ? besonders in den einstürzenden Kirchen und Kathedralen.
      An der gottgewollten Ordnung der Welt zweifelnde Philosophen wie Rousseau und Voltaire wurden dadurch maßgeblich beeinflußt.

      Ein andersgeartetes Beispiel ist diese tatsächliche Begebenheit:


      Ein Kaninchen rettet Europa
      (recht frei nach einer Anekdote von
      Otto Zierer: Höhepunkte der Weltgeschichte)

      Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen - Glanz und Licht des christliche Abendlandes -empfängt in seinem Schloß La Favara in Sizilien eine höchst eigenartige Gesandtschaft. Es sind gelbgesichtige, schlitzäugige Männer mit hängenden schwarzen Schnauzbärten und krummen Reiterbeinen, seltsam in pludrige Seidenhosen, brokatene Wämser und wattierte Steppjacken gekleidet. Einige tragen runde Mützen aus kostbaren Fellen, andere die spitze "Chorasani" - eine tütenförmige Haube, die von einem Seidenwulst umzogen ist -, die dritten sind von riesigen "Türben" gekrönt, aus deren kunstreich geschlungenem Tuch der mit stählerne Spitzhelm hervorsticht. Alle führen sie krumme Säbel, deren Griffe mit Edelsteinen besetzt sind.

      Der Kaiser ist gewohnt, daß man vor ihm niederfällt oder das Knie beugt, daß man ihm Gastgeschenke reicht und ihm huldigt - doch diese Mongolen tun es nicht. Sie treten aufrecht, ja frech vor seinen Marmorthron, der über drei Stufen erhöht ist und aus dessen Sockel eine klare Quelle sprudelt. Auch die großen Herren: Grafen, Ritter, Bischöfe und Räte, sind unruhig und erstaunt über das anmaßende Auftreten der Fremden.

      Die Gelben kommen vom Großkhan Tschagatai und übermitteln folgende Botschaft: "Unser Khan will Gnade walten lassen, wenn du dich freiwillig seiner Herrschaft unterwirfst. Er hat vernommen, daß du einiges von der Falkenjagd verstehst, und deshalb bietet er dir eine Stelle als Leibjäger an..."

      Die Gesandten sagen noch vieles, und der Dolmetscher übersetzt. Steinern ist Kaiser Friedrichs Antlitz. Am Ende winkt er, die Fremden hinauszuführen und zu bewirten. Antwort erteilt er ihnen keine. Er läßt sie in Frieden reisen.

      Was kann er tun, er, der Kaiser des Reichs, der mit dem Papst in grimmigem Kampf liegt, den seine Fürsten und die eigensüchtigen Könige des Abendlandes in hundert Fehden verstrickt haben? Er ist froh, wenn er sein italienisch-sizilisches Reich behalten kann. Schon Deutschland - das Herz des Abendlandes ist für ihn beinah unerreichbar; es ist ungehorsam, zerstritten, uneinig, ohnmächtig in all seiner vielfältigen Narrheit ...

      Was tun? Die Gefahr ist riesengroß. Das weiß auch der Kaiser. Die Kunde von der Völkerlawine der Mongolen, die China, Nordindien, Persien, die russischen Fürstentümer, ja sogar schon Teile des Orients und des Balkans überflutet hat, ist auch an den Hof des Kaisers gedrungen. Selbst Bagdad, aus dem einst Harun al Raschid Grüße an Karl den Großen sandte, wurde völlig vernichtet. Nun aber rollt die Sturmflut geradewegs gegen Europa.

      Kaiser Friedrich II. kann kein geeintes Europa, ja nicht einmal ein starkes Reich oder auch nur ein kleines Heer gegen die nahende Mongolengefahr aufbieten. Soll er am Ende Falkner im Dienst des Großkhans werden? Er diktiert seinem Kanzlisten einen ohnmächtigen, nutzlosen Aufruf an jene Christenheit, die sich schon kaum mehr als Einheit empfindet ...

      "Wenn das in Waffen geübte Deutschland, das an tüchtigen Soldaten reiche Frankreich, das kriegerische und kühne Spanien, das über viele Kriegsschiffe verfügende England, das mit ungestümen Kämpfern gesegnete Schwaben, das seebeherrschende Dänemark, das ungezähmte Italien, das des Friedens ungewohnte Burgund, das ruhelose Apulien und die Inseln des griechischen, Adriatischen und Thyrrhenischen Meeres, das kampffrohe Irland, das sumpfige Schottland und das eisige Norwegen ihre auserlesenen Mannschaften schicken, so werden vor der vereinten Kreuzfahne Europas auch die Heere der Dämonen zurückweichen..."

      Die Gefahr ist riesengroß. Niemals vordem war sie drohender.

      Aus allen Teilen Osteuropas kommen die Meldungen vom Herannahen gewaltiger Heeresströme. Südlich des Weichselstromes ist Khan Orda aufmarschiert am Oberlauf des Bug steht Khan Batu, während Khan Bedzsák am Ufer des Schwarzen Meeres wartet. Der Generalangriff auf das Abendland steht unmittelbar bevor.

      Doch der Erfolg des kaiserlichen Aufrufes ist kläglich. Ritterschaft und Städte haben örtliche Sorgen, die Fürsten gehorchen nicht oder rüsten für andere Zwecke. Das aufgebotene "Reichsheer" tritt überhaupt nicht zusammen. Die auswärtigen, nicht unmittelbar bedrohten Mächte wie Frankreich, Spanien oder England schicken weder Unterstützung, noch beenden sie ihre Fehden. Nur einige Ordensritter, französische Tempelherren und deutsche Kreuzritter reiten dem zunächst bedrohten Herzog Heinrich von Liegnitz zu Hilfe. Im letzten Au genblick treffen auch Polen und Johanniterritter ein. So kommt ein kleiner Haufe von rund dreitausend gewappneten Herren zusammen. Das weite, reiche Abendland aber schweigt. Es glaubt einfach nicht daran, daß es lebensgefährlich bedroht ist, und es ist sich völlig sicher, daß es nicht untergehen kann.

      Während sich das christliche Europa wie ein störrischer Kindergarten aufführt und keinesfalls bereit ist, sein beliebtes Fehde- und Streitspiel zu beenden, hat fern in Karakorum - im Herzen Asiens - Großkhan Oktai, der Nachfolger des Dschingis-Khan, beschlossen, ein Ende mit jener kleinen Halbinsel Europa zu machen, die dem Riesenleib Asiens gleich einer langen Nase angehängt ist.
      Nie zuvor war eine derart gigantisch angelegte Eroberung Europas so planmäßig ins Auge gefasst worden
      Hunderttausend Pferdehufe durchjagen die Steppe, wandernde Völker setzen sich gleich Lawinen in Bewegung und ergießen sich durch Südrußland zu den bereitstehenden Armeen der Khane. Eine ungeheure Wetterwand schwillt herauf und beginnt langsam, dann immer schneller werdend gegen das beinahe schutzlose und unvorbereitete Abendland heranzurollen. Die Tatarenkhane fächern ihre Heere auf. Bedzsák und Khan Kádán vereinen sich mit den Reitermassen des Khans Bogutai und stoßen zur unteren Donau vor, sie vernichten das Heer der Ungarn bei Mohi und erstürmen Budapest. Von dort aus läßt Kádán seine Plündererhorden nach Dalmatien ausschwärmen und nähert sich den Julier-Pässen nach Italien. Der Feldherr Mukuli ist nach Norden vorgedrungen und stürrnt über Polen nach Ostpreußen vor, das im Mongolensturm untergeht. Batu - des Dschingis-Khan Enkel - zielt mit seiner Riesenarmee auf Ungarn und Böhmen. Er will sich mit den Schwärmen Ordas vereinen, die zuerst Norddeutschland als Ziel wählen.

      Gerade dieser Stoßkeil erscheint am gefährlichsten, weil er direkt ins Herz des Abendlandes zielt. Da die Mongolen einen ausgezeichneten Aufklärungsdienst haben, schicken sie drei Heere - jedes über hunderttausend Mann stark - gegen Schlesien vor, weil sie wissen, daß sich hier die einzige Widerstandslinie des Reiches befindet: Die Khane Peidar, Kádjan und Orda selbst führen die Abteilungen, deren Auftrag es ist, sich vor der deutschen Stadt Liegnitz (westlich der oder) zu treffen.

      Am Morgen des 9. April 1241 bedeckt sich der Horizont der niederschlesischen Ebene mit wimmelnden Reitern, die sich zu dichten Ketten zusammenschließen. Drachenbanner, in deren hohlem Bauch Feuertöpfe stecken, bewegen sich gespenstisch im Wind. Von den Chinesen haben die Mongolen gelernt, mit Raketen zu schießen. Unter Feuerschlangen, funkensprühenden Geschossen und krachenden Explosivkörpern wälzt sich die Sintflut aus dem Osten heran. Allein schon diese Raketen versetzen die Europäer in Panik und verschafft den Mongolen eine ungeheure Überlegenheit.

      Wenige Tausend eisengepanzerte Ritter erwarten, wie eine Klippe in brausender Flut, den Angriff. Herzog Heinrich hebt die Kreuzfahne. Da und dort klingen dünn, im Getöse des nahenden Mongolenheeres, Psalmen und Choräle auf. Bleiche Knappen entblößen die Schwerter, ziehen die Rundschilde näher an sich.

      Dann schlägt die Woge über der verlorenen Vorhut des Abendlandes zusammen.

      Am Abend dieses 9. April ist das christliche Heer völlig aufgerieben. Orda-Khan läßt nach mongolischer Sitte den Gefallenen die Ohren abschneiden. Sechs pralle Säcke davon schickt er mit reitenden Eilboten als Zeichen des erfochtenen Sieges quer durch Asien nach Karakorum.

      Nun steht nichts mehr zwischen Asien und Europa, zwischen der Hölle der herannahenden Krieger und der christlichen Welt. Die Tore sind offen.

      Doch Irgendjemand oder Irgendetwas scheint auf das kleine christliche Abendland herab zu blicken und dem Lauf des Verhängnisses wird Einhalt geboten. Es gibt viele und unscheinbare Mittel, um die Pläne der Menschen zu verändern. Diesmal wird Europa durch ein Kaninchen gerettet...

      Dieses kleine Wildkaninchen wühlt sich im Orschonland seine unterirdischen Gänge. Das Weideland zu Füßen des Tien-schiin-Gebirges ist das Herzland der Mongolenmacht. Dort liegt das zur Stadt emporgewachsene Hauptlager Karakorurn.
      Ein Gefolge von Reitern jagt über die Ebene. Roßschweife wehen, seidene Mäntel flattern, und Männer mit spitzen, edelsteinverzierten Mützen sind tief Über die Pferdehälse gebeugt. Großkhan Oktai (oder: Ögedei) liebt diese "Parforcejagd" mit Lanzen hinter flüchtenden Steppenrehen. Sein Auge ist auf das geängstigte Wild gerichtet. Er bemerkt nicht die Kaninchenlöcher, nicht den unterhöhlten Boden
      Plötzlich tritt sein Jagdroß in einen Kaninchenbau, bricht ein und überschlägt sich im vollen Lauf. Großkhan Oktai wird mit gebrochenem Genick unter dem Körper des Pferdes hervorgezogen.

      Damit ist der Thron eines wahren Weltherrn verwaist. Die Botenreiter entlang den Pferdestationen in alle Windrichtungen fliegen, erreichen fast gleichzeitig die Hauptquartiere der Khane Orda, Batu, Bedszák, Mukuli, Kádán Bogutai und Peidar. Alle sind sie entweder Enkel oder Söhne des Khan, Schwiegersöhne, alte Freunde - jedenfalls Thronanwärter.

      In jedem Gehirn flammt der gleiche Gedanke auf. Wer wird nun Nachfolger des Weltherrn?
      Die meisten Chancen hat, wer am ersten das Hauptlager Karakorum und die stärksten Truppenverbände mit sich führt.
      Gongs erdröhnen auf den Ruine des erstürmten Budapest, Knochenflöten pfeifen zum Sammeln am Memelfluß, Trommeln rasseln auf dem Schlachtfeld von Liegnitz, und Schellenbäume werden im eroberten Split in Dalmatien geschüttelt. Alle Khane werfen ihre Rosse herum und geben ihren Armeen gleichzeitig und doch unabhängig voneinander, den Befehl, nach Osten zu reiten. Mit einem Schlag ist die kleine Halbinsel Europa unwichtig geworden: jetzt geht es um den Thron der Erde, um Karakorum!
      Orda kehrt um, Batu kehrt um, Bedzsák kehrt um ... Die Mongolen stieben wie ein Spuk nach Asien heim, um vom Erbe des Dschingis-Khan Besitz zu ergreifen.

      Das Abendland ist gerettet, weil ein kleines Kaninchen seine Gänge grub...
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 18:17:54
      Beitrag Nr. 26 ()
      Mist, das kommt davon, wenn man alte Microsoft-Prg`s verwendet und Sonderzeichen verschwinden oder umgebaut werden.
      Es hätte heißen müssen:

      Ein erstes Beispiel wäre das Erdbeben in Lissabon vom 1. November 1755, von dem viele Philosophen noch heute meinen, kaum etwas anderes hätte die Zeit der philosophischen Aufklärung so verändern können wie diese Katastrophe, die genau in der morgendlichen Stunde der katholischen Allerheiligen-Gottesdienste stattfand und vermutlich mehr als 30.000 Menschen das Leben kostete - besonders in den einstürzenden Kirchen und Kathedralen.
      An der "gottgewollten Ordnung der Welt" (natürlich muß das in Apostrophe!) zweifelnde Philosophen wie Rousseau und Voltaire wurden dadurch maßgeblich beeinflußt.
      Weitere fehlende Sachen bitte ich zu entschuldigen.
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 23:57:20
      Beitrag Nr. 27 ()
      Werd` mal nachdenken. Kann aber dauern ......:cool:
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 00:10:00
      Beitrag Nr. 28 ()
      Also mal ganz unter uns, Auryn: dein Anzugschneider wird es schwer haben - du hast hängende Schultern! Am besten läßt du dir in Bangkok von einem chinesischen Schneider was anmessen, keine Schulterpolster (sieht man), aber starke Abnäher und ziemlich weit außen angesetzte Ärmel. Tiefer Revers, wenige Knöpfe. Jacke nicht zu lang - macht sonst optisch kurze Beine. Locker fallend, am besten Seidenstoff mit Kunstfaserbeimischung. Dezent strukturgemustert oder zarter Streifen, Blauton, natürlich, was sonst. Hose locker, aber keine Bundfalten, Beine unten nicht zu eng, kein Stoßband einnähen lassen. Zum Anzug ein gemustertes Hemd in nicht zu kräftigen Farben, grundton crème, Kragen ohne Knöpfe. Krawatte uni in einer der im Hemd vorkommenden Farben. Socken dezent abgestimmt, Schuhe evtl. hell, geht auch Flechtleder oder Mokassinform. :cool:
      Gruß
      Wilma (spiegellos glücklich in Schlampertem) :D
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 15:58:26
      Beitrag Nr. 29 ()
      #25,

      I confess .... I am too lazy. Aber vielleicht findest du in dem Buch "Der Treppenwitz der Weltgeschichte" von William Lewis Hertslet (Begründer), Hans F. Helmolt, Friedrich Wencker-Wildberg, Alfred Grunow etwas, Erschienen ist das Buch bei Haude & Spenersche Verlagsbuchh. Berlin im Jahre MCMLXVII. :D
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 16:29:46
      Beitrag Nr. 30 ()
      Wilma, Du hier? Welcher Glanz in meinem bescheidenen Thread! ;)
      Ich hätte eigentlich schon gedacht, daß dieser Thread völlig vergessen worden ist.
      Vielen Dank für Deinen Hinweis!
      Ich habe übrigens keine hängenden Schultern! Dagegen muß ich mich eindeutig verwahren!
      Ich habe bestenfalls schmale Schultern, die von der Maske Darth Vaders optisch verstärkt zu sein scheinen!
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 17:36:46
      Beitrag Nr. 31 ()
      Entschuldige *zerknirscht* :(
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 20:14:57
      Beitrag Nr. 32 ()
      Bei "schmalen Schultern" ( :D ) sind ärmellose Westen vorteilhaft.
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 11:03:10
      Beitrag Nr. 33 ()
      Fits & suits every_body ( :D ):


      Avatar
      schrieb am 25.01.03 11:10:24
      Beitrag Nr. 34 ()


      gibt`s immer passend.
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 11:17:10
      Beitrag Nr. 35 ()
      ...

      WOW !




      Schönen Sonntag.
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 16:13:36
      Beitrag Nr. 36 ()
      Schöner Thread Auryn
      Wilma mach doch die Bildchen woanders
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 17:25:50
      Beitrag Nr. 37 ()
      gfrast,
      du hättest diesem Thread keinen Blick gewidmet, wenn da die Bildchen nicht wären ... :D

      Wilma, Marketingstrategin. :p
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 18:42:09
      Beitrag Nr. 38 ()
      Wilma ich widme Auryns Threads schon länger ein paar Blicke, unterstelle mir nix!
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 19:59:49
      Beitrag Nr. 39 ()
      gfr.. ahaaaaaaa, ein Boardspanner! Nur lesen und nix posten. Tss :cool:
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 14:53:09
      Beitrag Nr. 40 ()
      @ Wilma:
      Also mein liebes Wilmalein, ich möchte doch darauf aufmerksam machen, daß ich manchmal tatsächlich eine Woche oder mehr nicht hier reinsehen kann und ich Deine Modenschau für schmalschultrig-benachteiligte Menschen wie mich nicht unbedingt als förderlich für mein Selbstbewußtsein betrachten kann. Meine Mutter meinte übrigens neulich, ich hätte ganz normale Schultern und auf dem Foto hätte mich nur die schwere Maske in eine unvorteilhafte Position gezwungen.
      Bäääh!
      ;)
      Im übrigen bedanke ich mich auch für "Boardspanner", selbst wenn sie mich nur sporadisch zu unterstützen versuchen.
      Leider muß ich wieder für einige Zeit weg.
      Bye,
      Auryn
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 10:42:28
      Beitrag Nr. 41 ()
      Ich hätte da mal wieder eine Frage zu meinem Buchprojekt und vielleicht kann mir jemand helfen:
      1. Kann mir zufällig jemand mit historisch einwandfreien Quellen oder Buchangaben die angeblichen "Prophezeihungen" über "Quetzalcoatl" in folgender (abgekupferter) Geschichte bestätigen?
      2. Die historischen Daten der folgenden Geschichte sind meines Wissens absolut korrekt, aber warum war 1415 kein "Jahr des Rohrs", sondern nur 1363, 1467 und 1519, wenn die Daten auf dem 52jährigen Venus-Kalenderzyklus beruhten?
      3. Haben in den letzten Jahren vielleicht irgendwelche Wissenschaftler "Quetzalcoatl" als historisch nachweisbare Person identifizieren können? Wenn ja, in welcher realen Zeit lebte er vermutlich und woher kam er möglicherweise?

      Die Geschichte:

      Der aztekische Kaiser Montezuma hatte unbeschreibliche Angst. Kaum ein Tag verging, ohne daß ihm schlimme Vorzeichen gemeldet wurden. Die Priester und Traumdeuter versicherten immer wieder, daß ohne Zweifel großes Unheil bevorstehe. Sie sagten, daß er womöglich im kommenden Jahr seine Herrschaft verliere. Sogar im einfachen Volk verbreitete sich Unruhe, denn jeder ahnte, daß die Rückkehr des verjagten Gottes ganz Mexico erschüttern mußte. Die anderen Gewalten des Himmels und der Erde, denen man zitternd gehorchte, ließen sich nicht ohne wütenden Widerstand von Quetzalcoatl verdrängen, den man auch die »Gefiederte Schlange« nennt. Schon einmal, in lange zurückliegender Zeit, hatte Quetzal versucht, die Seelen der Menschen allein zu beherrschen, konnte sich aber auf die Dauer nicht durchsetzen. Teskatlipoka, der »Rauchende Spiegel«, und Huitsliopochtli, seine andere Erscheinung als Kriegsgott, hatten mächtiger gewirkt. Der Regen war ausgeblieben, glühende Sonne hatte keine Frucht mehr reifen lassen, und von Lavaströmen, die aus polternden Vulkanen hervorbrachen, waren zahllose Siedlungen zerstört worden.
      So hatte man damals den vernachlässigten Göttern wieder Menschen in Menge geopfert, um Teskats und Huitslis furchtbaren Zorn zu besänftigen. Nur mit pochenden Herzen, aus der lebendigen Brust gerissen, konnte man sie und all die anderen Beherrscher der Natur befriedigen. Menschenherzen waren die Nahrung der furchtbaren Götter - andere Gaben wurden von ihnen verschmäht. In Wolken von beizendem Rauch mußte man blutende Herzen vor den Götzenbildern verbrennen, sonst fiel kein Tropfen mehr vom Himmel, ewige Nacht breitete sich aus, und die Erde wurde so kalt wie Eis. Alles menschliche Leben mußte dann erlöschen. Quetzal, die Gefiederte Schlange, hatte nicht vermocht, die Macht seiner Widersacher zu brechen, um an ihre Stelle seine milde, menschenfreundliche Herrschaft aufzurichten. Als er sah, daß man wieder Hekatomben zuckender Herzen in die Räucherpfannen warf, um angstvoll die schrecklichen Götter zu versöhnen, wandte er sich ab und verließ das Land.
      Viel hatten ihm die Völker Mexicos zu verdanken und wußten es wohl. Quetzal, der Weiße Gott, war ihr großer Lehrmeister gewesen. Aus der primitiven Lebensweise umherschweifender Jäger hatte er sie herausgeführt und seßhaft gemacht. Von der Gefiederten Schlange hatten sie gelernt, Früchte anzubauen und Felder zu bestellen. Die Kunst der Architektur, der Astronomie und der Geometrie ging auf Quetzalcoatl zurück. Auch die Handweberei, die Bearbeitung von Metall sowie die Bilderschrift hatte der Weiße Gott nach Mexico gebracht. Erst durch ihn waren Städte und Staaten entstanden, wie überhaupt das geregelte Zusammenleben der Menschen. Man hatte die Gefiederte Schlange in guter Erinnerung und hielt den Namen in hohen Ehren, wenn auch
      niemand mehr zu sagen wußte, wie weit die segensreiche Epoche seiner Herrschaft zurücklag. Aber leider war sie nicht von Dauer gewesen, da Quetzal letzten Endes den anderen Gewalten unterlag. Denen mußten sich die Völker Mexicos, ob sie wollten oder nicht, aufs neue unterwerfen.
      Quetzal, der hellhäutige Gott mit dem schwarzen Bart, war nach Osten über das Meer verschwunden. Von dort war er einst gekommen, wie man sagte. Als der Gott jenes seltsame Fahrzeug bestieg, das ihn gen Sonnenaufgang
      entführte, hatte er die Absicht seiner Rückkehr deutlich gemacht.
      >>Am neunten Tag des Windes in einem Jahr des Rohres komme ich wieder. Die finsteren Mächte werde ich vertreiben, und meine Herrschaft wird ewig sein.«
      Wäre das nur eine Legende gewesen, eine unbestimmte Überlieferung aus sagenhafter Vorzeit, niemand hätte nach so vielen Jahrhunderten noch ernsthaft an eine Wiederkehr des Weißen Gottes geglaubt. Zahlreiche Kulturen hatten einander abgelöst, unter anderem jene der Mayas, Olmeken und Tolteken.
      Staatsgebilde waren entstanden und vergangen. Trotz all dieser Verwandlungen war die Erinnerung an Quetzal ebenso lebendig geblieben wie die Prophezeihung seiner Rückkehr.

      ...
      Mit Freuden hätte man die Wiederkehr des Weißen Gottes erwartet, wäre es nur ganz sicher gewesen, daß Quetzal die gierigen Götter gleich vertrieb und dann für immer die alleinige Herrschaft behielt. Aber das war nicht gewiß, darüber gaben die Prophezeiungen keinen Aufschluß. Wer den heimkehrenden Gott mit dem Gefühl der Erlösung begrüßte, wurde womöglich furchtbar bestraft. Ebenso konnte ein Strafgericht der Gefiederten Schlange folgen, wenn man sie ablehnte.
      Enttäuscht und zornig hatte der Legende nach der Weiße Gott Quetzal die Küste Mexicos verlassen. So wußte niemand vorherzusagen, ob er als Erlöser oder als Rächer zurückkommen werde. Es war ein Dilemma, von dem man nicht loskam, eine Frage von Tod und Leben für alle Völker in dem großen Land. Um nichts zu versäumen, das vielleicht den Weißen Gott günstig stimmte, hatte man auch für ihn Tempel und Altäre errichtet. Quetzal wurde noch immer dankbar verehrt. An bestimmten Tagen zogen auch zu seinen Pyramiden viele tausend festlich geschmückte Menschen. Aber nicht in der Hauptstadt wurden für ihn die schönsten Feste gefeiert, sondern in Cholula, wo man weniger fürchtete, den Unwillen der anderen Götter zu erregen. Doch was auch für Quetzal geschah, man mußte es durch Zehntausende von Menschenopfern niedergeworfener Feinde zugunsten Tescats und Huitslis wieder ausgleichen.
      In diesem Zwiespalt lebten die Menschen von Mexico. Die Angst vor ihren herrschenden Göttern war ebenso groß wie die Angst vor dem Weißen Gott. Wie würde er sich verhalten, und was geschah mit den Menschen, die sich beim Kampf der Götter auf die falsche Seite schlugen? Würde er so friedfertig bleiben, wie er einst in den Legenden gewesen war oder würde er blutige Rache nehmen für seine Missachtung und Vertreibung?
      Der Kaiser Montezuma wußte es nicht. Er befragte alle Traumdeuter, Astrologen, Hellseher und Priester, auch jene, die für Quetzals Verehrung zuständig waren. Doch sie widersprachen einander, kein Ausweg öffnete sich. Sein Reich befand sich in Gefahr, sobald die Gefiederte Schlange wiederkehrte. Das war die einzige Gewißheit.
      Nichts anderes konnte den Kaiser Montezuma bedrohen als göttliche Kräfte, denn er war so mächtig unter den Menschen wie lange kein anderer vor ihm.

      In diesem Jahr des Rohrs war es nun besonders schlimm mit den Vorzeichen: Kochendes Wasser war mitten in der Hauptstadt Tenochtitlan aus dem Boden gesprudelt. Ein in Mexico äußerst seltenes Nordlicht war am nächtlichen Himmel erschienen und bewegte sich in der Nähe der Nordsterne wie ein flatternder Vorhang. Im Tempel des Sonnengottes brach Feuer aus. Montezuma befragte seine Magier, seine Sterndeuter und die Priester. Auch bei bestem Willen konnten sie nicht behaupten, daß diese Zeichen günstig seien. Schlimme Ereignisse standen bevor.
      »Quetzal wird kommen«, bestätigten die Astrologen, »im Jahre des Rohres, am neunten Tag des Windes. Diesmal ist es gewiß, nichts kann uns davor bewahren.«
      Nach unserem Kalender waren 1363 und dann wieder 1467 Jahre des Rohres gewesen, aber kein besorgniserregendes Vorzeichen hatte sie angekündigt. Dennoch war Montezumas Großvater, der damals regierte, so vorsichtig gewesen, rechtzeitig einen Krieg zu führen, um die Götter mit vielen Opfern zu kräftigen. Man sagt, daß zwanzigtausend Menschen geopfert wurden. Die Stufen eines jeden Tempels in jeder Stadt hatten von Blut gedampft, die Kette der hinaufgeschleppten Gefangenen war tagelang nicht abgerissen.
      Montezuma opferte sein eigenes Blut, indem er sich die Ohren aufschnitt und die Götzenbilder mit roten Tropfen bespritzte. Aber die dunklen Botschaften herannahenden Unglücks hörten nicht auf. Papatzin des Kaisers Schwester, schien gestorben und wurde in die Gruft getragen, wo sie nach vier Tagen wieder zum Leben erwachte. Während ihres Todesschlafes hatte sie Tenochtitlan in Flammen gesehen und alle Gassen bedeckt von erschlagenen Kriegern. Zutiefst erschüttert von der Vision seiner eigenen Schwester, begab sich Montezuma in den Tempel des Kriegsgottes, um mit eigener Hand ein paar Herzen in den Rauch zu werfen. Als er in seinen riesigen Palast zurückkehrte, wurde ihm ein Kranich von ungewöhnlicher Farbe gebracht, den eben ein Fischer gefangen hatte. Dieser Vogel trug einen silberhell glitzernden Fleck auf seinem Gefieder, und der Kaiser glaubte in einen Spiegel zu blicken. Erst sah er sich selbst, dann aber eine Vision von hellhäutigen Gestalten, die aus einem Schilfdickicht hervorkamen und fremdartige Waffen schwangen. Ihnen folgten noch andere, die auf gezähmten Hirschen ritten. Einer von diesen war der Anführer, man sah es an seiner selbstbewußten Haltung.
      »Der Weiße Gott hat mich angeblickt«, stöhnte Montezuma, »er kommt in Unfrieden, er wird Mexico vernichten.«
      Der Kaiser wollte in den letzten Winkel seines Reichs entfliehen, aber nach manch schlafloser Nacht entschloß er sich doch zum Bleiben. Vielleicht gelang es ihm, Quetzal zu versöhnen, wenn man den zornigen Gott mit offenen Armen empfing. Vielleicht auch, daß er die Gefiederte Schlange mit unerhört reichen Geschenken davon abhalten konnte, die Herrschaft zu ergreifen. Es war noch nicht um Mexico geschehen, wenn man alle Gebote der Klugheit, der Listen und die magischen Künste anwandte.
      >>Mag kommen, was will«, sagte er seinen ratlosen Ratgebern, »ich werde alles tun, um das Reich vor dem Ruin zu retten. Wenn Quetzal mich als Opfer verlangt, soll es geschehen.«
      Wieder rauchten die Herzen vor den Götterbildern Tenochtitlans. Sogar dem Weißen Gott wurden Menschen geopfert, weil er offenbar zornig war. Ein anderes Mittel, um zornige Götter zu besänftigen, kannten die Priester nicht. Montezuma selbst öffnete die Brust von Todgeweihten und riß die pulsierenden Herzen heraus.
      Jede Stadt an der Küste erhielt den Befehl, das Auftauchen eines fremden Bootes sofort zu melden. Die schnellsten Läufer des Kaiserreichs wurden bereitgestellt. Auf allen erhöhten Punkten, von denen man weit auf das Meer hinausblicken konnte, standen Posten mit scharfen Augen.
      Aus den alten Prophezeiungen wußte man, wie die Fahrzeuge des wiederkehrenden Gottes aussehen würden. Es sollten schwimmende Türme sein, die von hellen Flügeln bewegt wurden. Quetzal selbst war nicht zu verkennen. Der Weiße Gott trug einen dunklen Bart und war in schwarze Kleider gehüllt.
      Was dann geschah, ist für uns heutige Menschen schlicht und einfach unglaublich und in seinem zufälligen Zusammentreffen mit wissenschaftlichen Mitteln bis heute nicht erklärbar:
      Unfehlbar an dem erwarteten Tage, dem neunten Wind des Rohrjahres, wurden von Osten kommend die schwimmenden Türme mit den hellen Flügeln gesichtet. Es war nach unserem Kalender der 22. April 1519.
      Weil der Karfreitag in jenem Jahr auf dieses Datum fiel, hatten sich die spanischen Herren, wie es der damaligen Sitte entsprach, völlig in Schwarz gekleidet. So stimmte auch dieses Detail der äußeren Erscheinung.
      Der Weiße Gott war gekommen.
      Schon am übernächsten Tag gelangte die erschreckende Gewißheit an den Kaiser Montezuma. Aber es verging noch lange Zeit, bis der kommende Eroberer Hernando Cortés einigermaßen begriff, für wen man ihn hielt.
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 11:29:08
      Beitrag Nr. 42 ()
      Hallo Auryn,

      ich bin mit der mittel- und südamerikanischen Mythologie nicht aufs Engste vertraut (Die Inkas & Co. haben mich eher in meinen Teenagertagen interessiert.), aber vielleicht hilft dir dies, wenngleich ich denke, daß du es längst wissen wirst:

      "... nicht nur ... weil Quetzalcoatls seine Jünger das Flötespielen lehrte, wurde Tula, das alte Tollan, "die Binsenstadt" genannt, sondern weil das Rohr eine metaphysische Bedeutung hatte: sein Geburtsdatum trug den Kalendernamen "Eins Rohr". Mit diesem Datum war sein Schicksal vorausbestimmt.

      Hierzu Anm. 17 der Autorin: "Ce acatl Quetzalcoatl ist die vollständige Namensbezeichnung des Fürsten und bezieht sich sowohl auf sein Geburts- als auch auf sein Todesdatum: "Eins Rohr". Man gab ihm auch den Namen Ce acatl topiltzin, was in der Übersetzung "Unser Fürst Eins Rohr" heißen würde.

      .. Die kräftigen Halme sind teils in verschiedener Weise bewegt dargestellt; aus dieser Bewegtheit entsteht ein Rad, dem wohl die Bedeutung des Zodiaks zugrundeliegt, als Hinweis auf Quetzalcoatls astrale Escheinung.

      Der Archäologe Jorge R. Acosta hat festgestellt, daß Tula im Jahre 1312 unserer Zeitreichnung von den Chichimeken zerstört, verbrannt und überwunden worden ist. Quetzalcoatls Todesjahr wird exakt mit 999 angegeben ..."

      aus
      Daisy Rittershaus: Der Gott Federschlange und sein Reich (Mexiko)
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 11:40:00
      Beitrag Nr. 43 ()
      Super! Vielen Dank!
      Genau der letzte Satz ist recht interessant für mich !
      Wie kommt Acosta denn auf das Jahr 999? Und wo ordnet er den Ursprung von Quetzalcoatl ein? War er ein Fürst von Tula?
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 11:49:04
      Beitrag Nr. 44 ()
      Vielleicht kannst du auch hier fündig werden:

      <Becas para realizar estudios en el Instituto Universitario Europeo de Florencia (Italia) durante el curso académico 2001-2002 en el marco del denominado "Programa Salvador de Madariaga"
      Unidad : Secretaria de Estado para la Cooperación Internacional y para Iberoamérica
      Destinatarios: Titulados universitarios
      Requisitos : Nacionalidad española; menor de 35 años; titulado superior o estudiante de último
      año de carrera en los campos: jurídico, económico, administrativo, ciencias políticas,
      sociologia e historia; dominio de dos lenguas, al menos, de la UE. Se realizarán estudios de
      doctorado o el ciclo anual destinado a juristas para obtener el diploma de estudios jurídicos
      del citado Instituto.
      Dotación : 200.000 pts. mensuales brutas; bolsa de viaje de 60.000 pts. y seguro de asistencia
      sanitaria.
      Publicación : Boletín Oficial del Estado-26 12 2000//
      Plazo de Presentación de Instancias : 31 01 2001
      Observaciones: Impresos, en: Dir. Gral. de Relaciones Culturales y Científicas (Servicio de
      Intercambios y Becas), C/ General Pardiñas, 55 (28071 Madrid). Tel 91 379 95 56. La duración
      será de un año en las dos modalidades.




      --------------------------------------------------------------------------------
      Progr. Europa | Progr. América Latina | Progr. Magreb | Cooperación | Convenios | Becas y Ayudas | Novedades | Enlaces de Interés
      --------------------------------------------------------------------------------


      @2000 Universidad Pablo de Olavide de Sevilla>
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 11:52:55
      Beitrag Nr. 45 ()
      Leider ähnelt sich Spanisch - dessen ich leider nicht mächtig bin - doch nicht so sehr mit Französisch und Rumänisch, wie ich es gerne hätte.
      Soll das eine Madrider Fachbibliothek für die kulturellen Beziehungen zu Lateinamerika sein?
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 11:59:27
      Beitrag Nr. 46 ()
      Nigel Davies: Die Azteken, S. 235 f

      "... In zahllosen Berichen wurden über Moctezumas Überzeugung, daß Cortes der Gott Quetzalcoatl sei, Erörterungen angestellt, als der einzigen Möglichkeit,s eine offenscihtlich feige und unterwürfige Haltung zu erklären. Autoren unserer Zeit betonen immer wieder die Vermutung, daß Cortes für den weißrassigen, bärtigen Gott Quetzalcoatl gehalten wurde, dem bestimmt war, im Jahr Eins Rohr (1519) aus dem Osten zurückzukehren. ... Der Mönch otolinia, der zwischen 1530 und 1546 schreibt, spricht von einem Windgott, Quetzalcoatl genannt, der aus Tula kam und eines Tages zurückkehren werde. Der Mönch Mendieta wiederholt am Ende des Jahrhunderts dieselbe Geschichte, fügt aber die offenkundig falschen Einzelheiten hinzu, Quetzalcoatl sei eine weiße, bärtige Gottheit gewesen. Alva Ixtlilxochitl, der sogar noch später schreibt, wiederholt ziemlich dasselbe, fügt aber die bereicherung von der Rückkehr im Jahr Eins Roh hinzu. Asu diesen Berichten gewann anscheinend die Legende von der Wiederkehr Quetzalcoatls später Substanz und wurde schließlich zu einer Binsenwahrheit und von einem Kommentator nach dem anderen wiederholt.

      Wendenw ir uns aber den in Nahuatl geschriebenen einheimischen Berichten zu, dann finden wir etws ganz Unterschiedliches. Diese Schilderungen klingen in ihrer Sprache höchst poetisch, in der Beschreibung von Quetzalcoatls Flucht völlig anders. In diesen Berichten war Q. in einer Personifizierung ein großer Herrscher der Tolteken, er verließ Tula und ging an Cholula vorbei. Dann begab er sich in das "Land der Roten und Schwarzen Farbe" (Tlillantlapallan) - im allgemeinen als das Land der Mayas verstanden. Rot und schwarz waren die Farben der Kodizes und darum verbunden mit dem Begriff des Lernens. Von dort ging er im Jahr Eins Rohr weg, dem Jahr seiner Geburt. Nach einigen Darstellungen fuhr er in einem Boot fort, nach anderen wurde er vom Feuer verzehrt und in den Morgenstern verwandelt. In dieser Form wäre er bereits, lagne vor der Ankunft von Cortes, häufig wiedergekommen. In diesen einheimischen Berichten wird niemals irgendeine Art von Rückkehr Qs erwähnt, weder für das Jahr Eins Rohr noch für irgendein anderes - mit Ausnahme seiner symbolischen Wiederkehr als Morgenstern.

      Aus einem Gedicht über Qs Flucht: "Es ist in dem Roten Land, dem Ort, wo du erwartet bist; nur dort ist das Land deiner Träume. Nacxitl Topiltzin [ein anderer Name für Q], wird niemals dein Name vergehen, aber deine Vasallen, sie werden für dich weinen." (Garibay, Llave del Nahuatl). Aus den Annalen von Cuauhtitlan: "Sie sagen, daß er im Jahr Eins Rohr, angekommen aus der himmlischen Küste, der göttlichen Gewässer [das Meer], stehenblieb, weinte, mit den Schultern zuckte, seine Abzeichen aus Federn ordnete udn seine grüne Maske. Dann schmückte er sich, entzündete das Feuer und verbrannte sich." Im Bericht heißt es weiter, daß er sich in den Morgenstern verwandelt habe und am achten Tag wiedererschienen sei."
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 13:12:07
      Beitrag Nr. 47 ()
      #45 Auryn,

      vielleicht sind bei den Kursen nützliche Papiere erstellt worden ... ich schau mal ...
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 13:59:28
      Beitrag Nr. 48 ()
      ... fragmentarisch ...

      Dentro del mito en que se ha envuelto Quetzalcoatl, se ha manejado muchisìmo la idea de que -blanco y barbado- no podìa ser otra cosa que Europeo. Pero a los partidarios de dicha teorìa se les ha olvidado considerar que en mesoàmerica habìa hombres "blancos y barbados" mil años antes de Cristo y dos mil quinientos antes de la llegada de los españoles. Esta aseveraciòn no es sin fundamentos ya que en La Venta, Tabasco se encontro una terracota que tiene una antiguedad de 900-1200 años A.C. y en ella se puede apreciar claramente la figura de un hombre blanco y barbado, que para muchos arqueòlogos representa a una persona de orìgen hebreo.


      ... hilfreich ...

      das Buch der Archäologin

      Laurette Sejourné
      Pensamiento y Religion en el Mexico Antiguo
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 14:21:24
      Beitrag Nr. 49 ()
      The Theosophy of Ancient America -- IV
      To Make Men Divine
      By Blair A. Moffett
      ...


      see The World`s Rim, by Hartley Burr Alexander, University of Oklahoma Press, 1953; or more recent editions.) ...

      ((.... Only every four years, however, are initiations held into four higher, more restricted societies: the Alwimi or "Two-Horn," Kwakwan or "One-Horn," Tatawkyam or "Flute," and the Wuchim. These are ceremonially accomplished in a secret, sacred event called Astotokya. (See Book of the Hopi, by Frank Waters, 1963, for further details of Hopi religious conceptions. For similar information on the Zuni counterpart, see The Zuni Indians; Their Mythology, Esoteric Fraternities and Ceremonies, by Matilda Coxe Stevenson; first published in 1904 as Bureau of American Ethnology Report No. 23.)))

      .. (Pre-Columbian religious schools and initiate orders or societies in Mexico are lucidly discussed in The Fundamental Principles of Old and New World Civilizations by Zelia Nuttall, Peabody Museum, 1901. Correlative material on this theme can be found in Aztec Thought and Religion, by Miguel Leon-Portilla, University of Oklahoma Press, 1963.)

      ...


      "What is so astonishing is the cosmic role assigned to moral virtue," marvels Laurette Sejourne, an archaeologist writing of the ancient Nahuatl religion and its symbols. (Burning Water, London, 1956; p. 76. Sejourne, who has excavated at Teotihuacan and lives in Mexico, has in the writer`s opinion done as much as any contemporary scholar to clarify and bring forward some of the hidden mystical symbolism in ancient Mexican thought and religion.) Such could not, however, be otherwise in genuinely "operative" systems whose aim was to make men godlike. Only the loftiest and most selfless ethics and morals could hope to bring this about. ...

      ((The smallest spot of color, every simplest tying of eagle feather to stick of wood by cotton cord, has profound ethical and mystical meaning for the Hopi initiate. For example, the sacred artifact or mongko of their "Flute" society -- a small piece of wood shaped like a hoe, painted white, having a downy eagle feather attached ))
      ...

      In Middle America, the successful man-god was personified in the figure of Quetzalcoatl or Kukulkan, the well-known "feathered serpent." This spiritual hero had, through the mystical passion, death, and resurrection cycle, reached that interior realm where divinity dwells: the state of consciousness of the solar universe. Various accounts telling of Quetzalcoatl`s trials and tests demonstrate unmistakably his messianic character; he endured all solely to show mankind the way to that highest state. One story tells of a vast "river" blocking the road to liberation. Instead of crossing alone to the "other shore," Quetzalcoatl built a "bridge" over it so that his followers and disciples could cross over also.
      ...


      (From Sunrise magazine, April 1975; copyright © 1975 Theosophical University Press)
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 14:22:10
      Beitrag Nr. 50 ()
      Ich glaube, ich sollte am besten mal einen Blick in Deine Privat-Bibliothek werfen, um romanisch-sprachliche Unklarheiten in einem persönlichen Gespräch zu klären.
      Wo soll ich vorbeikommen?
      Diskrete Hinweise werden über Board-Mail erbeten.
      ;)
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 14:30:20
      Beitrag Nr. 51 ()
      Oh, ich sehe gerade, ich muß mich für heute schon mal wieder verabschieden. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal,
      tschüß,
      Auryn
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 14:32:30
      Beitrag Nr. 52 ()
      Falsch ... bis auf Davies und "Federschlange" ist das alles aus dem Internet. Auch das hier, in erster Linie wegen der Literatur- bzw. Quellenhinweise:

      "Sehr genau sind wir über die Astrologie der Azteken informiert, die der Franziskanerpater Sahagun in seinem Geschichtswerk (deutsche Übersetzung: Wahrsagerei, Himmelskunde und Kalender der Azteken, Leipzig 1950) beschrieb. Er kam 1539 nach Mexiko.

      Das Mondjahr bestand aus 13 Wochen mit je 20 Tagen, während das Sonnenjahr 18 Monate mit je 20 Tagen hatte.

      Die Zahl 20 leitete sich aus der Anzahl der Finger und Zehen ab.



      Die 20 Tageszeichen haben folgende Namen:

      Krokodil

      Wind

      Haus

      Eidechse

      Schlange

      Tod

      Hirsch

      Kaninchen

      Wasser

      Hund

      Affe

      Gras

      Rohr

      Jaguar

      Adler

      Geier

      Bewegung

      Steinmesse

      Regen

      Blume

      Diese Zeichen wurden nun auf die 13 Hütten oder Häuser so verteilt, dass das 1. Haus bis 13. Rohr reichte.

      Das 2. Haus fing mit 1. Jaguar an und hatte in der 8. Stufe wieder das Krokodil. Das erste Zeichen war der Regent."
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 14:37:14
      Beitrag Nr. 53 ()
      Jetzt hab` ich`s doch noch gerade gesehen, aber ich hätte da noch die Frage nach dem 52-Jahre-Kalender - Zyklus.
      Der beruhte auf der Venus, nicht?
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 14:42:42
      Beitrag Nr. 54 ()
      Aber ich muß jetzt wirklich weg. Nochmal vielen Dank!
      Tschüß,
      Auryn
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 14:43:50
      Beitrag Nr. 55 ()
      Irgendwo habe ich das mit der Venus auch aufgeschnappt. Aber:

      "...
      The Temple of Kukulkan (the Feathered Serpent God, also known as Quetzalcoatl) is the largest and most important ceremonial structure at Chichen Itza. This ninety-foot tall pyramid was built during the eleventh to thirteenth centuries directly upon the multiple foundations of previous temples. The pyramid is a store-house of information on the Mayan calendar. Each face of the four-sided structure has a stairway with ninety-one steps, which together with the shared step of the platform at the top, add up to 365, the number of days in a year. On each face of the pyramid the central stairway divides the nine terraces into eighteen segments representing the eighteen months of the Mayan calendar. The pyramid is also directionally oriented to mark the solstices and equinoxes. The axes that run through the northwest and southwest corners of the pyramid are oriented toward the rising point of the sun at the summer solstice and its setting point at the winter solstice. The northern stairway was the principal sacred path leading to the summit. At sunset on the vernal and autumnal equinoxes, an interplay between the sun`s light and the edges of the stepped terraces on the pyramid creates a fascinating - and very brief - shadow display upon the sides of the northern stairway. A serrated line of seven interlocking triangles gives the impression of a long tail leading downward to the stone head of the serpent Kukulkan, at the base of the stairway.

      According to Maya scholars Linda Schele and David Friedel, the massive pyramidal temples found at Chichen Itza, Uxmal, Palenque and many other major Maya sites were symbolic sacred mountains. Writing in A Forest of Kings: The Untold Story of the Ancient Maya, Schele and Freidel explain that
      ..."
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 17:23:55
      Beitrag Nr. 56 ()
      Sicherlich überflüssig darauf hinzuweisen, daß du Angaben zur Datierung im Codex Mendoza findest, beispielsweise in der Ausgabe von Kurt Ross 1978/84 S. 34: 1519 = das erste Jahr des Schilfes, Tod des Montezuma im 2. Jahr des Steinmessers ...
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 19:00:16
      Beitrag Nr. 57 ()
      Aus Brian M. Fagan (Ed.): The Oxford Companion to Archaeology s1996

      "There are 3 major structural characteristics of the Maya calendear, 1 365-day "year", a 260-day sequence analogous to our week, and a count from an era base. The year is composed of 18 named periods of 20 days each ... plus a nameless and unlucky period of 5 days .. The Maya knew that the months would be back in step with the seasons after 29 calender rounds. .. Era dates are found on monuments and pottery, and in one of the surviging Maya books. .. Another era base is found int he DRESDEN MAYA CODEX, where a series of ten dates are counted from a base .. While the calendar round ates are common to all the Mesoamerican calendars, the era bases are restricted to Mayan and Olmec instriptions. ... (D. H. Kelley)

      David Humiston Kelley, The Maya Calendar Correlation Problem" in Civilization in the Ancient Americas: Essays in Honor of Gordon R. Willey, eds. Richard Leventhal and Alan Kolata 1983, pp 157-208

      In all of the PRE-COLUMBIAN New World, only the Maya can be said to have possessed true writing ...
      Thanks to the pioneering research of the Russian epigrapher Y. V. KNOROSOV, a great dealis known about the noncalendrical part of the script ...
      During the Classic Period (ca. AD 250 - 900), monumental carved-stone texts are found throughout much of the Maya lowlands ... The subject matter of these public texts, and of the pictures which accompany them, is almost entirely historical, comprising the dynastic records of the elite who ran theClassic city-states; royal births, accessions, marriages, war exploits and captive taking, calendrical rituals, and even deaths. ...
      Epigraphers have until recently ignored the texts on Classic pictorial (carved or painted) caramics, even though many of these are as long or longer than the average monumental inscription. Ubiquitous on these vessels is the Primary Standard Sequence (PSS), a formulaic text that usually ends with the name and titles of the patron (or patronness) for whom the object was made. .. The Secondary texts on ceramics refer specifically to the scenes depicted, and the actors, whether gods, humans, or animal-companion spirits; such texts might include first-person statements. ... M. D. Coe

      Linda Schele and Mary E. Miller, The Blood of Kings 1986. Steven D.Houston, Maya Glyphs 1989. Michael D. Coe, Breaking the Maya Code 1992. ..........."
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 14:22:20
      Beitrag Nr. 58 ()
      Noch zwei dumme Nachtragsfragen zu Posting # 56:
      Ist natürlich völlig überflüssig gewesen, darauf hinzuweisen...
      :rolleyes: / ;)
      ... aber was war denn dann das 1. Jahr des Steinmessers und ist "Schilf" genau dasselbe wie "Rohr"?
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 17:10:35
      Beitrag Nr. 59 ()
      Hallo Auryn,

      leider weiß ich das nicht, werde aber versuchen, es herauszufinden. Dauert ein bißchen ... :)
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 17:41:38
      Beitrag Nr. 60 ()
      Weil es sicherlich eine ganze Weile dauern wird und ich überhaupt nicht sicher bin, ob ich überhaupt eine konkrete Aussage hierzu machen kann, erst mal "interimsweise" folgendes:

      Bezogen auf #42 sieht es in der Tat so aus, als seien "Rohr" und "Schilf" synonym gebraucht, also wahlweise vom Übersetzer benutzbar.

      Da diese Art der Datierung offenbar gewandert ist (bis zu den Hopi), könnte man sie vielleicht auch bei den Maya finden. Hierzu ein Literaturhinweis: Die Welt der Maya. Katalog Hildesheim 1992 (mit wiederum reichlich Literaturhinweisen). Dem Text entnahm ich den Hinweis auf John Eric Sidney Thompson: Maya Hieroglyphic Writing 1950. Vielleicht ist es einen Blick auf der Suche nach Begriffen für Zeitrechnungseinheiten wert.
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 18:51:45
      Beitrag Nr. 61 ()
      Ich fürchte, ich werde nichts Näheres finden und lege dir nahe, Spezialbibliotheken aufzusuchen. Folgender Text ist aus dem Bändchen "Tikal" von William R. Coe, 2nd edition with revisions by Carlos Rudy Larios V, 1988. Die Bezeichnungen sind nicht übersetzt, ich kann also ohne Wörterbuch nicht feststellen, ob die Begriffe Steinmesser, Rohr und Schilf überhaupt vorkommen.

      (Appendix gesamt S. 111-117, hier ein stark gekürzter Auszug)

      Maya Methods of Dating at Tikal
      The basis calendar consisted of a time cycle of 52 years or 18980 days. ... If for instance, today is a 4 Ahau Cumku ("4 Ahau" being a day within the Sacred Round and "8 Cumku the 8th day within the month Cumku within the Vague Year) it will require the passage of 52 years ... for the day named 4 Ahau 8 Cumku to reappear. .. What the Maya did was to devise a calendar that incorporated the Calendar Round principle and that allowed positioning of events to the day far beyond the limits imposed by the relative brevity of a Calendar Round. .. The common Maya time units, positionally arranged were as follows:
      Baktun = 144.000 days or 20 Katuns
      Katun = 7.200 days or 20 Tuns
      Tun = 360 days or 18 Uinals
      Uinal = 20 days or 20 Kins
      Kin = 1 day. .......

      Most of the recorded dates on monuments at Tikal or other Maya sites are associated with Baktun 9, that is 9 x 144.000 days after the base date, 4 Ahau 8 Cumku. ... During the centuries that Baktun 9 was being recorded on monuments and the linke, Baktun 9 had actually ended, and Baktun 10 was running its course. ... Pracitically everything seen at Tikal by the visitor was in this sense created during Baktun 9. Baktun 9 began .. on the (Gregorian) day December 9, AD 435 and ended March 13, 830.


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