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    Die Ökosteuer soll ausgebaut werden, doch die Grünen nennen aus Furcht vor Protest - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.05.02 07:31:24 von
    neuester Beitrag 05.05.02 19:57:17 von
    Beiträge: 24
    ID: 583.517
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 07:31:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      keine Zahlen!

      Was bereits jetzt im Koalitionvertrag steht, versuchen sie als soziale Gerechtigkeit zu verkaufen.
      Allerdings dürfte es weder jetzt noch später von einer
      Rot-Rot-Grünen Regierung ernstgenommen werden:

      ...ab 2004 würden aber "soziale Verträglichkeit" und "Höhe der Energiepreise" berücksichtigt!

      (Sat 1 Videotext 122)

      Soziale Verträglichkeit! :O Wenn Großmütter ihre Enkel schon jetzt nicht mehr besuchen können, weil die Benzinpreise in astronomische Höhen gestiegen sind???
      Definiert Herr Tritin, was sozial verträglich ist, dem der
      Staat den Dienstwagen bezahlt????
      War der Ölpreis letztes Jahr noch nicht hoch genug um die
      Ökosteuer auszusetzen?

      Warum Ökosteuer zahlen, wenn die Lohnnebenkosten sowieso nicht sinken????

      Wer braucht eigentlich die Grünen noch???

      Diese Partei hat sich in drei Jahren sowas von an die Macht
      verkauft, wie die FDP nicht in 16 Jahren!

      mfg
      perkins

      Interessanter Artikel:
      http://www.welt.de/daten/2002/05/05/0505de330324.htx
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 08:56:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      190 Seiten Klopapier deLuxe gibt es hier:

      http://archiv.gruene-partei.de/dokumente/grundsatzprogramm-bundesverband.pdf
      (Eignet sich auch hervorragend zur Herstellung gebrauchsicherer Kotztüten mit aufgedruckter Brechanleitung!)



      Es gibt viele Hühnchen zu rupfen. Packen wirs an!
      TC
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 09:25:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2 mag ja sehr interessant sein, Link funzt aber leider nicht.

      #1 die Ökosteuer und andere Umweltprojekte, sind jedoch die einzigen Inhalte mit denen die
      Grünen die Wähler noch hinter dem Ofen hervorlocken können.
      Wenn man sich z.B. die Innenpolitik und insbesondere die Ausländerpolitik anschaut, hat man den
      Eindruck, dass die Grünen einen wirtschaftlichen und kulturellen Untergang Deutschlands anstreben.
      Die Ökosteuer mag im Gegensatz dazu noch eine gewisse Berechtigung haben, wenn diese dazu führt, dass von der Industrie
      angebotene sparsame Fahrzeuge in Zukunft auch gekauft werden, hat sie doch ihr Ziel erreicht.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 09:47:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      <Wenn Großmütter ihre Enkel schon jetzt nicht mehr besuchen können, weil die Benzinpreise in astronomische Höhen gestiegen sind???>

      Perkins, mir kommen wirklich gleich die Tränen...

      Solange es Autos mit einem Verbrauch von 18 Liter Super / 100 Km und mehr gibt ist der Benzinpreis sicher noch zu tief angesetzt.

      Und die verzogenen Enkel sollten lieber mal ihre Oma besuchen - und nicht umgekehrt...

      dealface :)
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 09:50:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      @hasenbrot
      der link funzt bei mir schon!

      @dealface
      Schön, wenn`s dir gut geht!
      Armut ist aber leider auch in Deutschland ein Thema!
      Und das Beispiel ist nicht erfunden!

      mfg
      perkins

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      Avatar
      schrieb am 05.05.02 09:59:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      #5 mache ich irgendetwas falsch????

      Warning: Failed opening `community/board/http://archiv.gruene-partei.de/dokumente/grundsatzprogramm-b… on line 83
      Konnte die Datei "community/board/http://archiv.gruene-partei.de/dokumente/grundsatzprogramm-b…


      muß dealface aber zustimmen, der Kraftstoffverbrauch neu zugelassener PKW hat sich doch in den letzten Jahrzehnten kaum verändert und solche Fahrzeuge wie z.B. ein Lupo 3l sind doch Ladenhüter, weil Kraftstoff immer noch zu " billig " ist.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 10:12:48
      Beitrag Nr. 7 ()
      Perkins, dann muß man am sozialen Netz was ändern. Das hat aber nichts mit dem Benzinpreis zu tun (ich bin übrigens kein Freund der Grünen).
      Letzt hat hier einer ein Bild von einem BMW Geländewagen gepostet und den hohen Verbrauch "gewürdigt".
      Wer solch ein Auto fährt der soll auch zahlen. Von mir aus über Luxussteuer.
      Ich leide an Heuschnupfen und bin mir sicher das das direkt mit der Umweltverschmutzung zu tun hat. Und da müssen wir alle was tun. Schau mal wie viele "Enkel" heute Allergiker sind, das hat es in dem Ausmaß früher nicht gegeben. Schau Dir mal alle Politiker an, keiner macht was. Die Grünen würden gern, dürfen aber nicht. Und unseren amerikanischen Verwandten (denn Freunde kann man sich aussuchen) ist der Wohlstand wichtiger als die Gesundheit.

      Gruß dealface :)
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 10:35:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      @dealface
      "Die Grünen würden gerne dürfen aber nicht!"

      Für meine Begriffe haben die schon viel zuviel gemacht!

      6% und machen dieses Land kaputt!
      Und hauptsächlich durch Unwissenheit und Ahnungslosigkeit!

      Das fängt bei der Gesundheitspolitik an und geht weiter im
      Verbraucherministerium.

      Die können nur eins: Den Leuten die Kohle aus der Tasche
      ziehen und die eigenen Leute mit Posten versorgen!

      Doch da sei nach dem 22.9 der Wähler vor!

      mfg
      perkins

      p.s.
      Tut mir leid mit deinem Heuschnupfen! Hatte ich früher auch! Ich weiß wie beschissen das ist!
      :)
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 10:54:24
      Beitrag Nr. 9 ()
      dealface,
      dass ist doch klar:
      Wenn du Heuschnupfen hast, m u s s t du die Grünen wählen.
      Die Grünen sind ja schlechtin d i e Heuschnupferpartei!
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 11:48:59
      Beitrag Nr. 10 ()
      makaflo, ich wähle die Grünen nicht.
      Aber vielleicht überdenkst Du Dein Gekritzel wenn Deine Kinder mal an Asthma erkrankt sind. Aber macht ja nix, Du hast dann sicher genug am Neuen Markt verdient um Ihnen gute Medikamente zu kaufen die es auf Rezept nicht gibt.

      dealface :D
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 11:51:30
      Beitrag Nr. 11 ()
      Perkins, Du hast recht, das sind ein Haufen Penner. Aber leider kümmert sich kein Anderer um Umwelt und Natur. Ist einfach so.

      Schönen Sonntag

      dealface
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 12:39:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      dealface,
      jetzt im Ernst,
      du bist als Betroffener sicher über die Ursachen der um
      sich greifenden Anfälligkeit für Allergien informiert.
      Ein entscheidender Grund ist nachweisbar die übertriebene
      Hygiene, die nicht zulässt, dass Kinder natürliche Abwehr-
      reaktionen entwickeln können.
      Dass daneben auch viele Zusatzstoffe in unserer Nahrung zu
      allergischen Reaktionen führen können, ist ebenso zutreffend.
      Meine ironisch gemeinte Aussage aus #9 bezog sich auf #7,
      wo der Eindruck erweckt wird, "grüne Politik" könne Aller-
      gien verhindern.
      Schönen und schnupfenfreien Sonntag noch.
      Nicht immer gleich verschnupft sein!
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 13:30:54
      Beitrag Nr. 13 ()
      makaflo,
      ich habe noch Lerchen singen gehört, an schönen Sommertagen in luftiger Höhe. Die gibt es jetzt nicht mehr.
      Ich kann mich noch an das Blau des Himmels vor 40 Jahren erinnern, das ist heute anders.
      Wenn Du mal mit dem Flugzeug unterwegs bist dann schau Dir mal die Dunstglocken über den Städten an. Und glaube nicht das ist ja nur über den Städten. Das verteilt sich überall.
      Ich will hier auch nicht schulmeistern, das sind nur meine Beobachtungen.
      Für mich wirds noch langen aber wer kümmert sich um die nächste Generation?
      Ich war gestern auf einem Geburtstag bei einem Freund. Beide Kinder (4 und 6) bekamen Nasenspray vor dem Schlafen und das ist jeden Tag so. Verdammte Welt

      dealface
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 14:10:44
      Beitrag Nr. 14 ()
      Welcher Grüne kümmert sich denn um die Natur?

      Die Grünen, die vor 20 Jahren Blumen in den Haaren
      hatten und zugegebnermaßen vielleicht auch Ideale, haben doch
      mit der heutigen Partei nichts mehr zu tun.

      Das ist eine Illusion aus vergangenen Zeiten!

      Die Wirklichkeit heißt Rezzo und fährt Porsche!

      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 14:30:34
      Beitrag Nr. 15 ()
      Salut!! WENN?? ich Grüner gewesen wäre, hätte ich längst mein Parteibuch zurückgegeben bei einer solcher machtbessener Partei die Ihre sämtliche Prinzipe über Bord schmeisst NUR UM AN DIE MACHT ZU BLEIBEN!!! Verstehe nicht daß überhaupt noch welche für eine solche Partei wählen????
      Man kann durchaus an seiner Umwelt denken ohne grün zu sein!! Erfolg von den Grünen:???????? ah ja!! Lesben und Schwulen dürfen jetzt heiraten!!!! (Habe gar nix gegen Lesben und Schwulen!!! wohl bemerkt!!!) aber wenn das der einzige Erfolg von den Grünen ist, dann BRAVO!!!!!!
      Hoffe, daß die Grünen an die 5% scheitern bei der Wahl!!!
      Die "echten" Grünen sind eh schon längst ausgeschieden von der Partei!!!!! Salut
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 14:49:55
      Beitrag Nr. 16 ()
      Das kann ja auch nen gebrauchter sein Marke Brösel, der
      mehr und mehr an jeder Ecke seinen grünen, roten ..."Porschekiller" findet.
      Aber mit Bauer Grundmann und Herbert Gruhl hat das sicher
      nicht mehr so viel zu tun, eher mit AltJusos und FlorenzStamokaplern.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 15:03:50
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ja Frenchman ich hoffe auch, dass es die Grünen diesmal "erwischt". Die gehen mir mittlerweile sowas auf den
      Senkel, nicht wegen Afghanistan oder Bundeswehr, sondern
      wegen Versozialdemokratisierung und Vermittung und vor
      allen Dingen wegen Veronika Feldverbuschung der Politik. Die gehören einfach mal wieder in die Opposition um den internen Mist zu reflektieren .
      Als Alternative - Partei Christoph Schlingensiev für 38%.
      (Danke für den Tip Xylophon)
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 15:10:49
      Beitrag Nr. 18 ()
      Stoiber wird die Ökosteuer nicht abschaffen.
      Die bleibt uns erhalten bis in Jahr 3000.
      Danke Grüne!
      :(
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 18:16:39
      Beitrag Nr. 19 ()
      "Die Grünen, die vor 20 Jahren Blumen in den Haaren hatten und zugegebnermaßen vielleicht auch Ideale, haben doch mit der heutigen Partei nichts mehr zu tun."

      Damit stimme ich mit Perkins überein. Die Grünen waren damals die ersten die das Thema Umwelt überhaupt angefasst haben und mit ihrer "Alltagskleidung" für Aufsehen gesorgt haben, als sie vor 20 Jahren in den BT einzogen. Seitdem hat sich wirklich viel bei den Grünen geändert. Allein wenn ich mir die Pressesprecherin Roth anschaue. Damals war auch sie noch voller Ideale und Vorsätze und heute?!? Gestern schimpfte sie auch nur über die "anderen" Parteien und wies darauf hin was doch alles schlecht sei. Aber Vorschläge, Ideen...alles fehl am Platze. Ich habe so das Gefühl, der Grünen ihr oberstes Ziel heißt: Machtsicherung.
      Und dass andere Parteien nichts für die Umwelt tun ist falsch. Früher war es vielleicht mal so, aber seitdem die Grünen in den BT eingezogen sind und auf die Umweltsituation hingewiesen haben, befasst sich auch jede "der demokratischen" Parteien damit.
      Und wenn ich mir teilweise das Wahlprogramm der Grünen und der SPD anschaue werd ich auch nicht grad glücklich damit.
      Wir werden es sehen, wie es weitergeht.

      Egger
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 18:27:17
      Beitrag Nr. 20 ()
      weg mit dem dreck!
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 18:35:12
      Beitrag Nr. 21 ()
      @dealface..die Lerche singt auch jetzt noch..die Amseln sind auch nicht zu verachten..der blaue Himmel ist auch noch da..aber warum fliegst Du?..ach so..Flugzeuge sorgen für reine Luft, oder?
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 19:26:51
      Beitrag Nr. 22 ()
      Die Grünen müssen allein schon wegen Jürgen Trittin weg.



      Ich kann mir nicht helfen, der Typ macht auf mich einen derartig arroganten, blassierten Eindruck.Vielleicht hat er ja als Kind schlimme Erlebnisse gehabt, vielleicht haben ihn die andern Kinder immer mit "Bohnenstange, Bohnenstange" gehänselt, oder er hat immer beim Wettpis... verloren, ich weiß es nicht, ich weiß nur, daß mir der Kerl
      mit der Nasenbürste unendlich auf den Senkel geht.Kann von euch einer den leiden ???


      ..............
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 19:48:24
      Beitrag Nr. 23 ()
      dealface,
      ich weiß nicht, wo du wohnst. Aber bestimmt nicht in Bayern.
      Ich wohne im Grünen. Von meiner Terrasse aus beobachte
      ich die Singvögel beim Nestbau. Ich atme die würzige Früh-
      lingsluft, wir machen Brotzeit (Bauernbrot, Schinken aus eigener Räucherung und Schafskäse, mitgebracht von meinem griechischen Nachbarn) weit und breit nichts von "Dunstglocken".
      Der Himmel ist weiß und blau. Auf den Straßen tollen die
      Kinder umher.
      Schöne Welt!
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 19:57:17
      Beitrag Nr. 24 ()
      Wählt Kobold !!!


      ....................

      H A N D E L S V E R T R E T E R

      So läuft`s Business


      Das Spiel ist immer dasselbe. Einer hat einen Staubsauger. Der andere will ihm noch einen Staubsauger verkaufen. Und das Psychoduell gewinnt der mit den stärkeren Nerven. Eine Begegnung


      Von Reiner Gebhardt



      Vorführung mit Hingabe: Ein Staubsaugervertreter im Einsatz.
      Foto: Alfred Jansen



      Wenn der Staubsaugervertreter Anton Braun seine Bilanzen vorlegt, bleibt den jungen Schnöseln jedes Mal die Spucke weg. »Ihr hättet mich mal früher erleben sollen«, sagt er. Heute könne man schon froh sein, wenn man an einem Tag zwei von den Dingern loswürde. Und wie fies die Leute seien: VERSCHWINDE! VERGESSEN SIE ES! VERPISS DICH! Dass man nichts auf die Fresse bekam, war alles. Tja, der Mensch wird ungemütlich, wenn die Kurse fallen. Andererseits, wer jetzt einen Staubsauger verkauft, der wird noch viele verkaufen.
      18.00 Der Staubsaugervertreter Anton Braun vergleicht die Namen auf dem Briefkasten mit denen auf seiner Liste. R. G. & B. S. Die sind neu hier. Also dann. Schnell noch zwei Züge an der Kippe, schnipp und weg damit, dann ausatmen, einatmen und - klingeln. Er wartet und horcht. Nichts. Der nächste Flop. Er klingelt noch einmal.

      18.02 Die Tür wird von einem Mann geöffnet, den Braun auf Mitte 40 schätzt und dem er auf Anhieb ansieht, dass er keinen Lottogewinn erwartet. Schlimmer, er sieht aus wie ein Mann, der nicht mal an einen Lottogewinn glaubt. Ein Nihilist, seufzt Braun innerlich, die Plage der Zunft. Der Mann sieht ihn an wie einen Zeugen Jehovas. »Was gibt`s?«

      Am besten, man lässt gleich die Hose runter. »Guten Tag, Herr G., mein Name ist Anton Braun«, sagt er, »ICH KOMME VON VORWERK.« Für alles, was ab jetzt geschehen wird, wird es immer nur zwei Möglichkeiten geben: ja oder nein, null oder eins, gut oder böse, raus oder rein.

      18.03 Ganz hinten im Kopf von G. macht es »klick«. Es macht so laut klick, dass Braun hört, wie die Mechanik einrastet und im Umkreis von zwei Kilometern den Katastrophenschutz alarmiert. »Ich brauche keinen Staubsauger.«

      Die klassische Eröffnung, denkt Braun, war ja klar. Außerdem, warum sollte ausgerechnet die Nachfrage nach Staubsaugern florieren. Staubsauger sind das Letzte, was der Mensch in der Krise braucht.

      »Und ihre Frau?«

      G. ist verdutzt. Blöde Frage!

      Braun hakt nach: »Oder haben Sie vielleicht schon einen Vorwerk-Staubsauger?«

      »Das nicht, aber ich habe eine Devise.«

      »?«

      »Kaufe nichts an der Haustür, was frisst oder was repariert werden muss.«

      Aha, Herr Schlaumeier persönlich, denkt Braun und sagt: »Gut gesagt, muss ich mir merken.«

      18.04 Da G. demonstrativ auf seine Uhr schaut, täuscht Anton Braun erst einmal den Rückzug an. »Ja, dann will ich mal wieder«, sagt er und zaubert ein Tütchen aus der Jackentasche. »Für Sie, als kleines Dankeschön der Firma Vorwerk, unser Reinigungspulver, unschlagbar!«

      Wie immer, wenn der Mensch etwas umsonst haben kann, ist der Greifreflex schneller als die Gedanken. Statt »Danke, wofür?« sagt G.: »Danke!«

      »Moment, alles kann ich Ihnen nicht geben. Wenn Sie vielleicht ein Gefäß hätten oder so?«

      G. stöhnt, geht aber trotzdem und kommt mit einen Pappbecher zurück. Früher war alles besser, denkt Braun.

      18.05 Braun gibt etwa 20 Gramm seines unschlagbaren Pulvers in den Becher, faltet das Tütchen sorgfältig zusammen und lässt es wieder in der Tasche verschwinden. Der macht sich richtig ins Hemd mit seinem Pulver, denkt G.

      »Sie werden staunen«, sagt Braun.

      »Bestimmt werde ich das, danke, aber meine Zeit, Sie verstehen ...«

      »Verstehe«, sagt Braun, ohne sich einen Millimeter von der Stelle zu rühren. Ein Vakuum entsteht. Braun hat Zeit. Er kann warten.

      Ohne in wirklicher Bedrängnis zu sein, macht G. gegen

      18.07 endlich einen taktisch verhängnisvollen Zug: »Wie soll das mit dem Pulver denn gehen?«

      Das Vakuum füllt sich. Das Warten hat sich gelohnt.

      »Blitzschnell geht das! Ich zeig`s Ihnen«, sagt Braun, betritt das Haus und erreicht um

      18.08 mit einer Punktlandung auf dem Wohnzimmerteppich das nächste Level. Geschafft! Wie ein Tourist ist Anton Braun durch die feindlichen Linien spaziert. Ein Angriff wie aus dem Lehrbuch. Nun wird er Fakten schaffen. Er hat etwa zehn Minuten, um seine Stellung auszuheben.

      18.09 Blickschwenk durch die Kampfzone. Bücherregale. Bücher auf dem Tisch. Bücher auf den Stühlen. Bücher auf der Glotze. Und auf den Büchern - Staub!

      Fantastisch, denkt Braun und sagt: »Fantastisch!«

      »Wie bitte?«

      »Ihr Wohnzimmer«, sagt Braun, »da merkt man gleich, also die Bücher, ich muss schon sagen.«

      18.10 Braun inspiziert den Teppich.

      »Astreine Qualität«, sagt er, »und farbecht! Da haben wir ganz was Feines, doch, wirklich ein selten gutes Stück.« G., dem es nicht gelingt, die Welt mit den Augen eines Staubsaugervertreters zu sehen, zuckt mit den Schultern.

      »Wäre doch schade drum«, sagt Braun und reibt das Pulver in den Flor. Er macht das gern mit einem weißen Küchentuch, weil das planmäßig die Farbe soliden Straßendrecks annimmt. Ebenso planmäßig gerät er in Panik. Als wolle er in der nächsten Minute die komplette Siedlung evakuieren lassen, ruft er: »Sehen Sie sich das an!«

      G.: »Ist doch normal, oder?«

      Der Mann ist verstockt, denkt Braun.

      »Alles von DIESEM winzigen Stück Teppich!«

      G. zuckt wieder bloß mit den Schultern.

      Der Mann ist außerdem nicht sehr begeisterungsfähig. Na schön, sagt sich Braun, gönnen wir ihm den Sieg: »Klar, ist ganz normal, und wir wissen ja: Wo es zu sauber ist, da wird der Mensch krank.«

      Er schaut G. in die Augen. »Und warum?«

      »Warum was?«

      »Warum wir krank werden?«

      »Geschwächte Abwehr?«

      »Richtig! Ohne Schmutz würde es uns ganz dreckig gehen.«

      18.14 »So, ein Minütchen geben wir dem Pulver noch, dann greifen wir an.« Da G. offensichtlich nicht mitdenkt, versucht Braun, den Prozess zu beschleunigen: »Sie könnten dann schon mal ...!« Während Hausfrauen solche Andeutungen mit einem Eifer vervollständigen, als würden sie Glücksrad spielen, reagiert G. überhaupt nicht. Schade, dann eben so: »HOLEN SIE DOCH MAL IHREN STAUBSAUGER!« Ein Satz wie ein Schlag mit dem Hammer vor den Kopf des Ochsen. G. trabt in den Keller und kommt um

      18.16 mit einem Teil zurück, das Braun sofort als »19. Jahrhundert mit ausgedientem Offenfiltersystem und 20 kW« identifiziert. »Eine Art Vorderlader! Wenn Sie wissen, was ich meine.«

      »Funktioniert aber!«, protestiert G.

      Natürlich funktioniert der, denkt Braun, warum sollte er das nicht. Trotzdem sagt er: »Der kann gar nicht funktionieren.«

      18.17 Warum Menschen wie G. einem wildfremden Staubsaugervertreter ums Verrecken beweisen wollen, dass sie keinen Vorwerk-Staubsauger brauchen, ist Braun schleierhaft. Es wäre ihm auch völlig schnuppe, wüsste er nicht, dass G. jetzt genau darum den Teppich saugt. Hier braut sich was zusammen, das merkt Braun. Obwohl der Schluss von einem insuffizienten Staubsauger auf ein an ein Wunder grenzendes Reinigungsresultat nicht ganz sauber, sogar völliger Stuss ist, empfiehlt die einschlägige Psychologie ungehemmten Jubel: Mach Wellen, wenn du Fische fangen willst!

      18.19 »Was sagen Sie jetzt!? Sieht der Teppich nicht wunderbar aus? Ist das nicht fantastisch?« Braun ist außer sich. »Wetten, dass Sie das nicht erwartet haben?« Jetzt muss der Funke der Begeisterung überspringen: Gleich wird Anton Braun das fröhliche Lied vom Reinigen virtuos in die Nationalhymne auf das Staubsaugermodell Kobold transponieren. Und dann vorwärts: Wenn Sie hier bitte unterschreiben wollen!

      Doch als er G. anschaut, weiß Braun, dass er Mist gebaut hat. Ich hab`s vermasselt, denkt er, es ist klar, was jetzt kommt, in Hunderten von Katastrophenschulungen haben sie es durchgespielt, als Reaktorunfall, als Erdbeben, als Todesurteil.

      18.21 G.: »Ich glaube, es reicht, Sie sehen ja, absolut kein Bedarf.«

      Eine Hitzewelle durchglüht Braun. Es ist, als würden in seinem Gehirn sämtliche Booster auf einmal eingeschaltet. Gedanken hüpfen in seinem Kopf wie Flummis in einer Telefonzelle ... Warnlichter leuchten auf ... Die »Sieben Goldenen Regeln des Erfolgs« kreuzen seine Umlaufbahn ... »Regel eins: Kreieren Sie ein Bedürfnis, das die betreffende Person gar nicht spürt, aber im Falle der Erfüllung höchst befriedigt.« ... »Regel zwei: Sagen Sie den Leuten, dass sie Mundgeruch haben, wenn Sie ihnen Zahnpasta verkaufen wollen.« ... Ja doch ... »Misserfolg sollte bestraft werden.« ... Das war Regel sieben ... Moment ...

      18.25 »... man könnte ja ein andermal ... nein, nicht morgen ... aber das Reinigungspulver, das müssen Sie zugeben ...« Es ist sinnlos. Sag auf Wiedersehen, Anton. Im Geist grast er schon die nächsten Adressen ab, da reicht die Dummheit dem Staubsaugervertreter Anton Braun plötzlich beide Hände. Die Dummheit, die in so vielerlei Gestalt auf Erden wandelt, schaut ihn an und fragt: »Was kostet denn so ein Ding?«

      18.26 Stille.

      18.26 Das war knapp, verdammich, beinahe hätte er den Bettel hingeschmissen. Oder hat er sich verhört? Nein, WAS KOSTET SO EIN DING, genau das hat der Mann eben gefragt. Entschuldigung, da stellen wir doch erst mal die Gegenfrage: »Was schätzen Sie denn?«

      »?«

      »Schätzen kostet nichts!«

      »... 400 Euro? ...«

      »423. Auf den Cent genau.«

      »Das ist viel.«

      Und weil es zu den faszinierendsten Mysterien des Marktes gehört, dass sich Kunden an jeden Preis gewöhnen, sagt Braun fröhlich: »Jawoll, das ist wirklich sehr viel.«

      »Es ist zu teuer!«

      Kaum zu glauben, dass Menschen meinen, sie hätten es überstanden, wenn sie »ZU TEUER« sagen. Bei Anton Braun sind sie da erst recht in der Bredouille. »Für Qualität gibt es keinen Preis«, behauptet er. »Das werde ich Ihnen demonstrieren!«

      Was dann geschieht, hat die Schönheit einer mathematischen Beweisführung. Es hat die Eleganz jener wunderbaren Logik, die dafür sorgt, dass auf a immer b folgen wird und auf b immer c.

      18.30 Braun packt seinen Musterkoffer aus. »Dauert nur drei Minuten«, sagt er, und ruck, zuck ist die Wunderwaffe aus Wuppertal startbereit.

      18.31 Fast geräuschlos entfaltet das Erfolgsmodell Kobold seine saugende Urkraft, reinigt wie nebenbei die Atemluft - »Ein echter Doppelnutzen, der uns freier durchatmen lässt« - und verströmt einen Duft wie auf der Tulpenausstellung in Amsterdam. Der Duft entspannt und löst Widerstände. Der Duft macht sie alle kirre, sorry, aber wer das nicht weiß ...

      18.34 »Hier!«, sagt Braun und präsentiert G. den zwecks Demonstration eingesetzten Spezialfilter.

      »Was sagen Sie DAZU?«

      »Dreck?«

      »Menschliche Rückstände ist die genaue Bezeichnung.«

      G., der noch nie in die Filtertüte eines Staubsaugers geguckt hat, zuckt mit dem Schultern.

      18:38 Unaufgefordert saugt Braun die Polstergarnitur ab. »Keimfrei wollen wir es nicht haben, aber auf ein erträgliches Maß müssen wir es reduzieren, verstehen Sie?«

      Obwohl es nichts zu verstehen gibt, nickt G. Na also, jetzt läuft der Laden. Braun nimmt, ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen, als Nächstes die Bücherwand in Angriff. Er ist in Medaillenform. Wie ein Friseur redet er jetzt, skrupellos und querbeet.

      »Wussten Sie eigentlich, dass die meisten Menschen durch veraltete Technologie sterben?«

      »...«

      »Es heißt, demnächst werden die Aktienkurse wieder steigen.«

      »...«

      »Die Bücher, die haben Sie doch nicht alle gelesen?«

      »...«

      »Da müssen Sie viel Zeit haben.«

      »Nee.«

      »Nee?«

      G. ist einsilbig geworden. In seinem Kopf greifen die verschiedensten Theorien und Ausreden ineinander. Es knirscht im Getriebe, das spürt Braun. Der Mann sucht den Ausweg. Gleich wird Anton Braun ins Zentrum vorstoßen. Jetzt muss es schnell gehen.

      18.50 Achtundvierzig Minuten nach der Eröffnung setzt Braun die Betäubung: »Wollen Sie den Staubsauger als Wagen oder Handgerät? Also ich plädiere immer 100 Pro für das Handgerät.«

      Der Satz breitet sich aus wie Lachgas.

      Sätze wie diese sind es, die den Kunden schmerzfrei machen für das, was Braun immer die Operation am offenen Hirn nennt - die Vertragsmodalitäten, das Kleingedruckte und, vor allem, die Unterschrift.

      18.52 G. sieht den Staubsaugervertreter Anton Braun aus 1000 Kilometer Entfernung an.

      »Also als Handgerät! Clevere Entscheidung! Ob Sie wohl ein Glas Wasser hätten? Danke!«

      G. geht in die Küche. Braun zieht seine Jacke aus und lockert die Krawatte. Eben noch der letzte Loser, wird Anton Braun gleich unter ohrenbetäubendem Applaus in die Siegesallee einbiegen.

      18.56 Als G. mit einem Mineralwasser zurückkommt, hat Braun den Vertrag schon mal ausgefüllt. »Sie wissen ja, die Zeit drängt, das Business wartet nicht. Wenn Sie hier bitte unterschreiben wollen!«

      18.58 G. überlegt. Jedenfalls soll es so aussehen. Manche versuchen in diesem Moment, die letzten Reserven für einen Ausbruch zu mobilisieren. Viele sind auch erschöpft und möchten am liebsten nichts mehr sehen und hören. Der hier zum Beispiel. Und auf Alte und Kranke schießt Anton Braun nicht. Lieber fasst er noch mal nach: »Ich könnte Ihnen natürlich noch die diversen Zusatzgeräte vorführen ... Aber ich denke mal, mit der Grundausstattung ...«

      18.59 G. unterschreibt. Die Unterschrift kommt, wie nicht anders zu erwarten, zwei Nummern zu groß. Wie immer, wenn der Mensch sich klein fühlt und unvollkommen.

      »Sie werden nicht enttäuscht sein. Das verspreche ich Ihnen. Dann mal tschüss!«

      19.00 Auf der Treppe dreht sich Anton Braun noch einmal um. »Wenn Sie Spaß am Staubsaugen haben«, sagt er, »wird Ihnen der Kobold viel Freude machen.« Er kann sich nicht erinnern, schon jemals einen solchen Satz gesagt zu haben. WENN SIE SPASS AM STAUBSAUGEN HABEN! Das muss erst mal einer bringen.


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