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    Selbst bei Verschenken der UMTS - Lizenzen hätte der Finanzminister jetzt mehr - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.05.02 20:41:33 von
    neuester Beitrag 03.12.02 17:55:12 von
    Beiträge: 81
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      schrieb am 26.05.02 20:41:33
      Beitrag Nr. 1 ()
      Unter dem Strich hätte der Finanzminister selbst bei Verschenken der UMTS-Lizenzen jetzt mehr in der Kasse.

      Das Herumreiten auf Ron Sommer als Prügelknaben
      bringt die T-Aktionäre doch nicht weiter.

      Der Kursverlust der vom Staat gehaltenen T-Aktien
      ist um ein mehrfaches höher als die vereinnahmten
      Lizenzgebühren.

      Dazu kommt der volkswirtschaftliche Schaden mit den Auswirkungen auf den Konjunkturkreislauf.

      Möglich wäre immer noch eine nachträgliche Senkung der Lizenzgebühren; denn die Schuldenlast
      drückt den Telekom-Kurs noch einige Jahre.
      Kommt hinzu, daß die Telekom die nächsten 3 Jahre
      keine Dividende zahlen könnte, es sei denn aus der Substanz, was aber ökonomischer Schwachsinn wäre.
      Auch das stört Herrn Eichel nicht, er hat ja auf Dividenden-Zahlung aus der Substanz bestanden.

      Die Untersagung des Kabelverkaufs an Liberty Media
      durch das Kartellamt mag ja richtig sein. Die Folgen tragen allerdings die T-Aktionäre und natürlich Ron Sommer.

      Der Regulierer hat seine Arbeit konsequent durchgeführt.
      Das Telefonieren ist wesentlich billiger geworden,
      sehr zur Freude der Verbraucher, sehr zum Leidwesen der T-Aktionäre.
      Der dadurch rückläufige Gewinn wird natürlich voll
      Ron Sommer angelastet.
      Fehlt nur noch die Freigabe der Ortsnetzgebühren.

      Die Rückstufung der Bonität durch die Rating-Agenturen und die dadurch entstehenden Mehrkosten
      in Höhe von mehreren 100 Mio Euro an Zinsen geht natürlich auch nur auf das Konto von Ron Sommer.

      M.E. wäre es nicht so weit gekommen, wenn Herr
      Eichel besser rechnen könnte und daraus die Konsequenzen gezogen hätte.
      Das wäre dann fast auch ein Konjunkturprogramm für
      sich gewesen......

      Im September sind Wahlen. Eine gute Gelegenheit,
      der Partei die Quittung zu geben, die ja den
      "Aufschwung" für sich in Anspruch genommen hatte.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 21:25:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Weil ichs so luschtig fand stell ichs nochmal rein...:D


      Ron Sommer und Bundesfinanzminister Eichel sitzen zusammen in einem Besprechungsraum
      des Finanzministeriums und reden anno 2000 über die angespannte Kassenlage des Bundes:


      Eichel: Mensch Ron, ich muss was tun, mir geht die Kohle aus....

      Sommer: Eichi, was hältst du davon wenn du was verkaufst was keinem gehört und
      trotzdem da ist...........???

      Eichel:.....????

      Sommer: Versteiger einfach Lizensen für UMTS in einer Auktion, dann rollt der Rubel !!

      Eichel: Super Idee Ron, dann treib aber den Preis auch schön hoch...

      Sommer: Klar doch Eichi, ist ja nicht meine Kohle, harharhar

      Eichel: Oh Mann, oh Mann ich seh wieder Licht im Tunnel - was denkst du, mit wie viel
      kann ich da rechnen ...??

      Sommer: Na, so um die 100, Eichi .....!!!

      Eichel: 100 Millionen..? Das wär ja super Ronny.

      Sommer: Nee Eichi - 100 Milliarden !!!

      Eichel: (*kipp* - *batsch*)

      Sommer: Eichi......? Eichi, mensch, mach keinen Blödsinn, komm wieder zu dir...

      Eichel: (*sich aufrappelnd*) Ronny, wenn das klappt gibt`s einen schönen Posten als
      Staatssekretär wenn sie dich bei der Telekom irgendwann feuern

      Sommer: Aber vorher will ich, dass du durchsetzt meine Bezüge um 30 % zu erhöhen.....

      Eichel: Klar doch Ronny, ist ja nicht mein Geld...harharhar

      Sommer: (*aufstehend*) Eins noch Eichi....

      Eichel: Was denn Ronny...???

      Sommer: Hör auf mich zu duzen !


      And the story goes on...............

      Grüße an alle :)

      RK
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:31:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ganz genau. Wäre der Staat nicht so gierig gewesen,

      - hätten Sie u.U. eine weitere Tranche der Telekom platzieren können und zwar zum höheren Preis

      - hätten Eichel (bzw. der kommende Nachfolger) nicht auf Milliarden Steuereinnahmen in diesem, letzten und folgenden Jahren verzichten muessen (inkl. aller Zulieferer und Telekom-abhängigen Unternehmen).

      - hätte es vermutlich nicht ganz so viele Pleiten und Arbeitslose in der Branche gegeben

      - hätten Sie nicht erhebliche Buchverluste bei den geparkten Aktienpaketen (bei der KFW geparkt glaube ich)

      usw.....

      Ein typisches Beispiel der statischen Volkswirtschafts-Denke bei der SPD!

      Gruss

      Gute Nacht Deutschland

      Lasse
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:38:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      Vielleicht ein verstecktes Zeichen, daß der Kurs der Telekom nun zum Einsammeln gut ist. ;)
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:40:48
      Beitrag Nr. 5 ()
      Vielleicht sammelt man ja über kleine unbedeutende Broker, und am Ende hat die Deutsche Bank auf einmal ganz viele Aktien. Und dann weiß Keiner, wie die die alle von denen eingesammelt wurden. :D

      (War nur so ein Gedanke... ;) )

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      Avatar
      schrieb am 27.05.02 00:14:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      Danke an Realkamikaze, Lassemann und drlenny für die aufmunternden Beiträge.

      Vielleicht schaffen wir es ja noch, bis zur HV am 28.05.02
      etwas frischen Wind in die verkrusteten Ansichten vieler
      T-Aktionäre und deren Gegner und der Medien zu bringen.

      Gruß

      N.


      :yawn:
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 09:21:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      24.04. 18:08
      Eigentor: Milliarden-Schulden bremsen UMTS


      Je preiswerter die nationalen UMTS-Lizenzen waren, desto schneller wird der jeweilige Marktstart erfolgen. Davon gehen 43 Prozent der deutschen Telekommunikationsexperten aus. Für weitere 14 Prozent haben die hohen Kosten zumindest eine Mitschuld am späten Marktstart in Deutschland. Dies ermittelte die Mummert + Partner Unternehmensberatung im Rahmen des aktuellen TELCO Trend - einer Befragung von 153 Fach- und Führungskräften in der Telekommunikationsbranche zu derzeitigen und zukünftigen Marktentwicklungen.

      Die Kassen der deutschen und britischen Mobilfunker sind leer. Etwa 8,5 Milliarden Euro konnte der deutsche Fiskus pro Lizenz kassieren. Kaum bescheidener die Briten, sie kassierten umgerechnet etwa 7 Milliarden Euro pro Konzession. Die Folgen: Ursprünglich sollte das UMTS-Netz in beiden Ländern noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Doch daraus wird nichts, frühester Starttermin ist Mitte 2003. Die Finnen hingegen können die neue Technik noch dieses Jahr nutzen. Bereits im September will der finnische Telekom-Konzern Sonera das erste kommerzielle UMTS-Netz starten. Einer der Gründe für den Vorsprung: Bei der Lizenzvergabe verlangte Finnland nicht einen Cent für die Konzessionen.

      Auch andere europäische Staaten hielten sich bei den UMTS-Lizenzkosten zurück: In Dänemark zahlten die Telekommunikationsfirmen lediglich eine halbe Milliarde Euro für vier Konzessionen. Das sind 8,1 Euro pro Einwohner und Lizenz, ebenso viel hat Österreich verlangt. Die Franzosen senkten ihre UMTS-Preise nachträglich von fast fünf auf 619 Millionen Euro.


      Neben der Startverschiebung zwingen die hohen Kosten die deutschen Telekommunikationsanbieter zum Sparen: Die Inhalte für die 3G-Technik können sie voraussichtlich nicht selbst entwickeln. Davon gehen rund 43 Prozent der befragten Experten aus. Ein weiteres Drittel stimmt dieser Auffassung zumindest teilweise zu. Die Branche ist daher auf finanzstarke Kooperationspartner angewiesen.

      Quelle: Börse Go
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 17:04:50
      Beitrag Nr. 8 ()
      Überblick
      --------------------------------------------------------------------------------

      (b)Die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank erwartet keine Erholung der T-Aktie(/b)



      Die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank, DWS, erwartet keine baldige Erholung der T-Aktie an den Börsen. Das Papier der Deutschen Telekom sei mit seinen aktuellen Tiefstkursen von 12 bis 13 Euro "recht fair bewertet", sagte Fondsmanager Klaus Martini dem Hamburger Magazin `Stern`.

      Damit wendet sich die Deutsche-Bank-Tochter, die rund 30 Millionen T-Aktien in ihren Fonds verwaltet, zugleich gegen Aussagen von Telekom-Chef Ron Sommer, die Aktie sei derzeit ein "Schnäppchen". "Die Telekom hat den Charakter als Wachstumswert verloren", begründet Martini die pessimistische Prognose seines Fondshauses. Einst hatte gerade die Aussicht auf rasanten Zuwachs bei Mobilfunk und UMTS den Kurs der gesamten Branche in die Höhe getrieben. Das sei passé. Nun würden viele Großinvestoren Telekommunikations- und Technikwerte aus ihren so genannten Growth Fonds werfen, also auch die T-Aktie. "Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen.", so Martini.

      Auf der morgigen Hauptversammlung der Deutschen Telekom in Köln wollen mehrere Fondsgesellschaften den Unternehmenskurs Ron Sommers kritisieren, darunter neben DWS auch die Union Investment der Volks- und Raiffeisenbanken (40 Millionen T-Aktien). (as)

      [ Montag, 27.05.2002, 14:10 ]

      Quelle: de.internet.com
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 17:08:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wettbewerber: Telekom erdrosselt die Branche und die eigenen Aktionäre



      Der Verband der Telekom-Wettbewerber VATM hat sich heute in einem dringenden Appell an Bundesregierung und Regulierer gewandt. In dem Bestreben, weiter einen Marktanteil von 97 Prozent bei den Kundenanschlüssen zu behalten, verzichte der Ex-Monopolist Deutsche Telekom immer mehr auf eigene Marge und gerate durch seine Dumpingstrategien selbst immer weiter in die roten Zahlen. Dies treffe die eigenen Aktionäre ebenso wie die Konkurrenz.

      Wir brauchen endlich einen Wettbewerb mit der Deutschen Telekom und nicht Kapitalvernichtung und Verdrängung, forderte Joachim Dreyer, Präsident des VATM anlässlich der Herausgabe eines aktuellen Eckpunktepapiers des Bundeswirtschaftsministeriums zum Tätigkeitsbericht der RegTP.

      Die Regulierung des Ex-Monopolisten dürfe nicht aufgeweicht werden so Dreyer. Der Regulierungsbehörde sei es bis heute nicht gelungen, wettbewerbskonforme Vorproduktpreise für das Ortsnetz durchzusetzen. Die Erfahrungen mit Bündelprodukten, Preisdumping und Sonderrabatten habe gezeigt, dass es unverzichtbar ist, den Wettbewerbern den Zugang zu entsprechenden Vorprodukten zu gewährleisten, bevor der Ex-Monopolist ein Produkt auf den Markt bringen darf. (as)

      [ Montag, 27.05.2002, 16:40 ]

      Quelle: de.internet.com
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 17:21:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      Harter Tag für Ron Sommer


      27. Mai 2002 Mit rheinischem Frohsinn ist nichts - in der riesigen Köln-Arena, wo sonst Karnevalsgruppen, Eishockeyspieler und Popstars bejubelt werden, dürften am Dienstag Buhrufe schallen. Auf der wohl meistbeachteten Hauptversammlung dieser Saison wird der Spitze der Deutschen Telekom AG die geballte Wut Tausender Aktionäre entgegenschlagen, die ihr Investment den Bach hinuntergehen sehen.

      Vertreter der Schutzvereinigungen, aber auch von Fonds sowie zahlreiche Kleinanleger werden die Strategie des Vorstands unter Ron Sommer in Frage stellen und ihm und den Aufsehern teils die Entlastung verweigern. Vorsichtshalber wurden die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Das Team Telekom hat einen schweren Stand: Riesenverlust, Kürzung der Dividende und ein offenbar bodenlos fallender Aktienkurs vor dem Hintergrund zahlreicher negativ aufgenommener Nachrichten.

      Aktie fällt - Vorstandsbezüge steigen um 90 Prozent

      Unverständnis ruft in diesem Zusammenhang natürlich auch der Antrag zur Entlohnung des Vorstands aus - die Gehälter des Telekom-Managements sollen um knapp 90 Prozent steigen - was angesichts der aktuellen Lage natürlich Vorwürfe der Raffgier nahe legt. Die Zeitungen sind deshalb voller skeptischer Kommentare, die Zukunft der teuren Investitionen ist unklar, Rufe nach Rücktritt des einstigen Börsenlieblings Sommer machen wieder die Runde.

      In den vergangenen Tagen haben ihm selbst die eher zurückhaltenden Ratingagenturen das Vertrauen entzogen. Sommer dürfte dem einmal mehr mit dem Argument entgegnen, dass die Telekom in einem allgemeinen Branchentief stecke, aber trotzdem ein deutliches Wachstum aufweise.

      Falsche Abrechnungen durch die Telekom?

      Pünktlich zum Aktionärstreffen kommen neue Medienberichte, die Telekom würde bei der Abrechnung von Telefongesprächen die nötige Sorgfalt vermissen zu lassen. Die Einkaufsgemeinschaft Communitel wirft der Deutsche Telekom vor, sie habe “millionenfach“ falsche Abrechnungen erstellt. Die Kunden hätten Rechnungen bezahlen müssen, die im Durchschnitt um rund 23 Prozent überhöht waren. Communitel beruft sich auf über 100 Millionen Datensätze von Mitgliedern des Einkaufsvereins, die elektronisch auf ihre Fehlerhaftigkeit überprüft wurden.

      Telekom-Sprecher Ulrich Lissek erklärte, die Rechnungen des Unternehmens seien “in Ordnung“, die Vorwürfe bezeichnete er als “in höchstem Maße absurd“. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) werden in Köln dazu aufrufen, dem Management und auch dem Aufsichtsrat teils oder komplett die Entlastung zu verweigern. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse braucht sich Sommer zwar keine Sorgen zu machen - allein der Bund hält noch 43 Prozent der Anteile und hat ihm das Vertrauen ausgesprochen.

      Kritische Fondsmanager

      Doch wie Nadelstiche dürften Äußerungen etwa der DSW-Geschäftsführerin Jella Benner-Heinacher schmerzen, die in Sommer einen “Traumtänzer“ sieht, der mit UMTS und VoiceStream auf unsichere und überteuerte Engagements baue. Auch Finanz-Staatssekretär Heribert Zitzelsberger kriegt sein Fett ab. Den Vertreter der Bundesregierung im Aufsichtsrat will die DSW ebenfalls nicht entlastet sehen. Denn der Staat sei mit dafür verantwortlich, dass den Anlegern die T-Aktie als ein solides Papier vorgestellt worden sei, sie aber tatsächlich eine Volatilität aufweise, die eher dem Niveau des Neuen Marktes entspreche, als eines DAX-Titels würdig zu sein.

      Verschmähte Telekom?

      SdK-Redner Lars Labryga sieht Sommer in der “Attitüde des verschmähten Jünglings“ - ständig rede er von “Liebesentzug“ des Kapitalmarktes. Besonders geärgert hat sich der Aktionärsschützer darüber, dass die Telekom vor einem Jahr der finnischen Sonera still und heimlich erlaubte, trotz einer Haltefrist 22 Millionen T-Aktien zu verkaufen, die sie im Zuge der VoiceStream-Übernahmen erhalten hatte: “Da war bei mir der Antrag auf Nichtentlastung programmiert.“

      Dividende auf Pump

      Fondsvertreter, die bereits auf der Hauptversammlung des Vorjahres Kritik übten, werden dem Management erneut die Leviten lesen. Rolf Drees von Union Investment, der sich bei der Vorstands-Entlastung der Stimme enthalten will, bemängelt, dass die T-Aktie kurz- und langfristig deutlich unter dem DAX-Durchschnitt liege. “Die Telekom finanziert die Dividende auf Pump und zehrt damit an der Substanz des Unternehmens“, formuliert er einen weiteren Kritikpunkt. Sein Kollege Klaus Martini vom Deutsche-Bank-Ableger DWS stellt das Gesamtkonzept der vergangenen Jahre in Frage, das er für die Probleme des Konzerns in erster Linie verantwortlich macht.

      Quelle:FAZ.NET
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 17:28:02
      Beitrag Nr. 11 ()
      Empörung über Aktienoptionen für Telekom-Manager


      Scharfe Kritik an Aktienoptionen für Telekom-Manager

      Einen Tag vor der Hauptversammlung der Deutschen Telekom hat der Hamburger Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler Michael Adams astronomische Aktienoptionen für Manager des Bonner Konzerns kritisiert. Das für 2001 genehmigte Optionsprogramm könne den Vorstandsmitgliedern bei einer Laufzeit von zehn Jahren "einen dreistelligen Millionen-Betrag zuschanzen", sagte Adams dem "Handelsblatt".

      Dies komme einer "Ausplünderung der Aktionäre" gleich. Es sei nicht zu fassen, dass das Optionsprogramm ohne Widerstand von Finanzminister Hans Eichel (SPD) und "ohne Aufschrei der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat über die Bühne gehen konnte".

      Der Telekom-Vorstand hätte "trotz des katastrophalen Verfalls des Unternehmenswertes" für 2001 1,74 Millionen Aktienoptionen erhalten, sagte Adams der Zeitung. "Diese Optionen führen zu einem Gewinn von 110 Millionen Euro, falls der Kurs der T-Aktie in den nächsten zehn Jahren auf 100 Euro steigt."

      Für das Jahr 2002 sei ein weiteres Optionsprogramm aufgelegt worden, das dem Vorstand noch weit höhere Gewinne ermögliche. Dabei profitierten die Telekom-Manager um Ron Sommer laut Adams vom weiter gesunkenen Kurs der T-Aktie. Da der aktuelle Kurs Berechnungsgrundlage für die Aktienoptionen sei, könnten die Vorstände die Optionen nach einer in den kommenden Jahren erwarteten Erholung mit hohen Wertzuwächsen verkaufen.

      Kursverfall: Vorstandschef Sommer muss antworten
      Die T-Aktie steht morgen im Mittelpunkt der Hauptversammlung der Deutschen Telekom in Köln. Vorstandschef Ron Sommer muss sich wegen des drastischen Kursverfalls der einst beliebten Volksaktie, tiefroter Zahlen und der erstmaligenAbsenkung der Dividende von 0,62 Euro auf 0,37 Euro den Fragen der Aktionäre stellen. .

      Erstmals seit ihrem Börsengang erzielte die Telekom im vergangenen Jahr einen Verlust von 3,5 Milliarden Euro. Aktionärsvertreter haben angekündigt, den Vorstand wegen des drastischen Kursrückgangs nicht zu entlasten. In den vergangenen Wochen war die T-Aktie deutlich unter den Ausgabekurs von 1996 gefallen (14,57 Euro). Zur Hauptversammlung vor einem Jahr notierte das Papier noch bei 25,55 Euro.

      Quelle: tagesschau.de

      27.05.02
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 18:03:33
      Beitrag Nr. 12 ()
      Telekom hat Interesse an Bundesliga-Rechten

      Düsseldorf (vwd) - Die Deutsche Telekom AG, Bonn, hat ein Interesse an Teilen der Übertragungsrechte der Fußballbundesliga bestätigt. Berichte, wonach bereits ein Angebot vorgelegt wurde, wollte ein Konzernsprecher am Montag jedoch nicht kommentieren. Die Bundesliga-Übertragungen kämen als attraktiver Inhalt für breitbandiges Internet und UMTS-Mobilfunk in Frage. Laut "Financial Times Deutschland" hat die Telekom gemeinsam mit der Tele München Gruppe der Deutschen Fußball-Liga ein Angebot über mehr als eine Mrd EUR vorgelegt. Der Telekom-Anteil solle 400 Mio bis 500 Mio EUR betragen.



      In Kreisen des Bonner Unternehmens wurden diese Zahlen aber als zu hoch eingestuft. Der Preis könne nur ein Bruchteil der genannten Summe sein. Man werde statt fester Zahlungen erfolgsabhängige leisten, hieß es. Ein Bundesliga-Engagement würde für Beobachter in die bisherige Strategie passen, die Telekom-Tochter T-Online zum "Medienhaus" des Konzerns auszubauen, das Internet und Mobilfunk mit Content beliefert.


      vwd/27.5.2002/stm/nas

      27. Mai 2002, 17:02
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 18:11:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      Ron Sommers schwerster Gang


      T iefrote Zahlen, Absturz der T-Aktie, Aufstockung der Vorstandsgehälter: Der Telekom-Chef muss auf der Hauptversammlung einiges erklären. Auch die erstmalige Absenkung der Dividende von 0,62 Euro auf 0,37 Euro wird den Aktionären am Dienstag unter den Nägeln brennen. Sommer wird sich also winden müssen, um eine plausible Erklärung für alle Fragen zu finden. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und die Schutzvereinigung der Kleinaktionäre (SdK) hatten bereits vor Wochen angekündigt, Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung zu verweigern.

      Im Frühjahr 2000 hatte die einst begehrte Volksaktie mit 104 Euro ihren bislang höchsten Stand erreicht und fiel angesichts der Ernüchterung in der Branche über die Ertragsaussichten ins Bodenlose. Eine Kursschwankung zwischen 100 und zehn Euro werde einem Dax-Unternehmen jedoch nicht gerecht, rügte eine DSW-Sprecherin. Spötter sprechen bereits von der ersten Penny-Aktie im Aktienindex Dax.

      Das Papier sank auf Rekordtief

      In der vergangenen Woche sank das Papier erstmals unter die Marke von zwölf Euro und war damit rund 18 Prozent billiger als beim Börsengang 1996. Bei der Hauptversammlung vor einem Jahr notierte die T-Aktie noch bei 25,55 Euro. Schon damals wurde der Vorstand wegen des niedrigen Kurses von seinen Aktionären heftig gescholten. Doch nicht einmal die größten Skeptiker hätten ein weitere Halbierung des Kurses für möglich gehalten. „Wir vermissen eine ausreichend gewinnorientierte Strategie des Managements“, ist einer der Kritikpunkte der Union Investment Gruppe. Das Unternehmen hält über 40 Millionen T-Aktien oder ein knappes Prozent des gezeichneten Grundkapitals. Auch wenn die gesamte Branche von der schlechten Stimmung betroffen sei, beim Bonner Riesen gebe es auch hausgemachte Probleme, meint Fondsmanager Jürgen Drees.

      Sommer sieht sich nicht als Schuldigen

      Doch Sommer will sich das Büßerhemd nicht überstreifen. Der Kurs spiegele in keiner Weise den wahren Wert des Konzerns wider, wiederholt der Manager fast gebetsmühlenartig. Und sein Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Dietrich Winkaus stärkt ihm den Rücken: „Er ist der richtige Mann an der Spitze des Konzerns.“

      So trat Sommer die Flucht nach vorne an: In einem Zeitungsinterview nannte er die T-Aktie ein „Schnäppchen“. Die Telekom sei gut aufgestellt, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zeige nach oben. Den umstrittenen Zukauf des US-Mobilfunkbetreibers VoiceStream sieht der Vorstand inzwischen als eine Perle des Konzern. In der T-Mobile-Gruppe wächst die US-Tochter derzeit am stärksten.

      Die Realität ist tiefrot

      Doch zunächst zählt nur, was unter dem Strich steht: So erwirtschaftete die Telekom 2001 mit 3,5 Milliarden Euro erstmals tiefrote Zahlen. Für das laufende Geschäftsjahr malt Finanzchef Karl-Gerhard Eick ein noch düsteres Bild: Auf 5,5 Milliarden Euro sollen sich die Verluste bis zum Jahresende auftürmen. Abschreibungen auf Firmenwerte und UMTS-Lizenzen und Zinsen fressen einen großen Teil der Ergebnisse.

      Der Abbau der Schulden (67 Milliarden Euro) hat deswegen oberste Priorität. Allein für Zinsen musste der Konzern im vergangenen Jahr 4,7 Milliarden Euro berappen. Unter anderem durch den Verkauf von Immobilien, der restlichen TV-Kabelgesellschaften und den Börsengang von T-Mobile will das Team um Sommer die Mittel erlösen, um die drückende Schuldenlast zu reduzieren. Auf 50 Milliarden Euro sollen die Verbindlichkeiten bis Ende 2003 fallen. Aber sowohl der Zeitpunkt des Börsengangs wie auch die Abgabe des Kabelnetzes sind derzeit ungewiss.

      Was ist dran am Poker um die Liga-Rechte?

      Nicht ausgeschlossen, dass Sommer bald wieder eine Erfolgsmeldung verbuchen kann: Angeblich verhandelt das Unternehmen über Rechte an Spielen der Fußball-Bundesliga. Wie die „Financial Times Deutschland“ am Montag meldete, will die Telekom gemeinsam mit der Tele München Gruppe rund eine Milliarde Euro für die Rechte hinblättern. Der Anteil der Telekom liege bei 400 bis 500 Millionen.

      Noch hat sich die Telekom zu diesem Thema nicht geäußert. Vorsorglich sollen die Anteilseigner auf der Hauptversammlung aber schon einmal die Ausweitung des Geschäftszwecks absegnen, nämlich ein stärkeres Engagement der Telekom im Bereich Internet, Unterhaltung und Multimedia.

      27.05.02, 15:49 Uhr
      (Quelle: dpa/ap)
      (FOCUS Online)
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 18:54:06
      Beitrag Nr. 14 ()
      Am schlimmsten sind die Artikel in den Zeitschriften, die von Wirtschaft nichts, aber auch gar nichts verstehen. Vielleicht sollte der ein oder andere Schreiberling mal `nen Kurs über Bilanzanalyse besuchen - die haben wohl noch nichts vom Cashflow gehört. Der ist zwar nicht alles, aber eine sachgerechte Darstellung ohne Cashflow ist gar nicht möglich. Inkompetenz pur. Warum gibt sich der Focus (u.a.) nicht endlich als Hausfrauenzeitschrift aus, sollen die doch über Königsfamilien und sowas berichten, da kann man nämlich jeden Mist schreiben - egal, ob es stimmt oder nicht.

      Und wenn man schon über den exorbitanten Schuldenberg schreibt, dann sollte man diesen mal in Form der Eigenkapitalquote auf Dramatik prüfen. Etliche DAX-Werte haben nämlich eine viel schlechtere Eigenkapitalquote.

      Und was die Pseudo-Hausfrauenzeitschrift auch verpasst hat, ist die Darstellung, warum es zu so enormen Kursverlusten kommt. Das ist ja keine "normale" Anpassung des Kurses an Fundamentaldaten. M. E. liegen inzwischen Exzesse vor, vor allem verursacht durch Hedgefonds und Emittenten, die ihre Calls mit extrem tiefen Strikes (10 Euro) bis zum großen Verfallstag noch möglichst verpuffen lassen wollen.

      Inzwischen kaufe ich zwar gar keine Aktien mehr, sondern nur noch Anleihen, aber dieses Leichengefledder bei der Telekom geht mir ziemlich auf den Sack. Wie soll man denn als "smally" überhaupt noch in eine Aktie investieren können, wenn Analysten (Bludget lässt grüßen) = Emittenten = mit Hedgefonds assoziierte sich alle verabreden (und dazu in der Öffentlichkeit viel dummes Zeug reden, erfinden, und verteilen) einen x-beliebigeb Wert niederzukloppen?
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 19:48:22
      Beitrag Nr. 15 ()
      Endlich mal ein kritischer, aber sachlicher Beitrag, in dem nicht die ganzen "Klagelieder" in der xten Version aufgewärmt werden.

      Morgen ist übrigens um 13.00 h ein Chat im n-tv - Forum zum Thema

      "Sommer in der Kritik"

      Mit dem Thema Hedge Fonds, Leerverkäufe, Kursmanipulationen
      läufst Du bei mir offene Türen ein.
      Vielleicht schaust Du mal in den Thread

      "Verdammte Shortsellerei" von sinfonie

      im Dow Jones/Nasdaq - Forum rein. Neue Kommentare sind immer von Interesse.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 20:19:19
      Beitrag Nr. 16 ()
      Montag 27. Mai 2002, 18:41 Uhr
      Union Investment will Telekom-Vorstand Zustimmung verweigern


      Frankfurt, 27. Mai (Reuters) - Die drittgrößte deutsche Fondsgesellschaft Union Investment wird dem Vorstand der Deutschen Telekom (Xetra: 555750.DE - Nachrichten - Forum) auf der Hauptversammlung am Dienstag in Köln die Zustimmung verweigern und sich bei der Abstimmung über die Entlastung des Führungsgremiums der ANZEIGE

      Stimme enthalten.
      In einem vorläufigen Argumentationspapier von Union Investment für die Hauptversammlung heißt es, angesichts "der ungenügenden Ertragskraft und des eingetretenen massiven Wertverlusts der (Telekom-)Aktien" werde sich die Fondsgesellschaft bei der anstehenden Abstimmung über die Entlastung des Vorstands der Stimme enthalten. Union Investment hält eigenen Angaben zufolge mehr als 40 Millionen Aktien der Telekom, was rund einem Prozent des Telekom-Kapitals entspricht. In dem Argumentationspapier für das diesjährige Aktionärstreffen heißt es unter anderem, das Management lasse eine "ausreichend gewinnorientierte Strategie" vermissen. "Denn nicht steigende Umsätze, sondern die Gewinne entscheiden über den unternehmerischen Erfolg", heißt es weiter in dem Papier. Die strategischen Schritte der Telekom-Führung ließen eine "angemessene Gewinnorientierung nicht erkennen". Zudem sei die Informationspolitik "noch ungenügend", da für Investoren kaum erkennbar sei, wieviel Kapital die Telekom in welchen Konzernaktivitäten binde und welche Rendite das eingesetzte Kapital erziele. Auch "fehlen aussagefähige Geschäftspläne" für die nach Einschätzung der Fondsgesellschaft teuer erworbenen Unternehmen wie die US-Mobilfunktochter VoiceStream oder Debis Systemhaus.

      Bereits auf der Hauptversammlung im Jahr 2001 hatte die zur Finanzgruppe der Genossenschaftsbanken zählende Fondsgesellschaft das Telekom-Management scharf kritisiert.

      Auch die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank (Xetra: 514000.DE - Nachrichten - Forum) , DWS. übte im Vorfeld der Hauptversammlung Kritik an der Telekom-Führung. Das Papier sei derzeit mit Kursen von 2 bis 13 Euro "recht fair bewertet", sagte Fondsmanager Klaus Martini dem Hamburger Magazin "Stern". Damit tritt die DWS der Einschätzung von Konzernchef Ron Sommer entgegen, die Telekom-Aktie sei derzeit ein "Schnäppchen". Die Telekom habe den Charakter als Wachstumswert verloren, fügte Martini hinzu.

      Das Management der Telekom steht seit dem Absturz der Telekom-Aktien von ihren Höchstständen bei knapp 105 Euro im März des Jahres 2000 auf derzeit rund 12,30 Euro deutlich in der Kritik. Von Investoren und Aktionärsschützern werden vor allem die Verschuldung mit derzeit 67 Milliarden Euro und die Investitionen in den Mobilfunk kritisiert. Aktionärsvereinigungen haben bereits angekündigt, auf der Hauptversammlung gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat stimmen zu wollen. Der Bund als größter Telekom-Aktionär hält direkt und indirekt noch 43 Prozent des Kapitals und steht nach den Worten von Telekom-Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus ebenso wie der gesamte Aufsichtsrat hinter Sommer.

      Bislang wurde den Vorständen und Aufsichtsräten der im Deutschen Aktienindex (Dax (Xetra: ^GDAXI - Nachrichten) ) notierten Unternehmen bei den Hauptversammlungen von der Mehrheit der Aktionäre immer das Vertrauen ausgesprochen. Analysten rechnen deshalb nicht damit, dass den Gremien der Telekom am Dienstag die Zustimmung verweigert wird. Der Telekom-Analyst der Landesbank Baden-Württemberg, Andreas Heinold, sagte, es sei mit der Entlastung zu rechnen. "Alles andere wäre eine Überraschung."

      sac/mik

      Quelle: Yahoo! Finanzen

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      Mich würde mal interessieren, wieviel der zig Millionen T-Aktien der beiden Fondsgesellschaften "von der Aktienleihe
      profitieren konnten" und ob sich die Fondsmanager auch mal an anderer Stelle kritisch geäußert haben
      z.B. in Richtung Finanzminister, als es um die Dividende aus der Substanz ging oder die Höhe der Schulden (UMTS-Lizenzgebühren im Vergleich zu anderen EU-Staaten).

      Auch die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre hatte sich ja damals für einen Verzicht der Dividendenzahlung ausgesprochen.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 23:03:15
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hat jemand eben die Spätsendung auf n-tv verfolgt?

      Ein Thema war dabei auch die Dt. Telekom.

      Ich habe das leider nur am Rande mitbekommen. Deshalb weiß ich nicht genau, von wem die Einschätzung kam.
      Kann das von barron`s sein?

      Jedenfalls war sinngemäß die Rede davon, daß die Dt. Telekom
      zwar noch eine Menge Probleme und auch einen großen Schuldenberg hätte.

      Trotzdem sei die Dt. Telekom inzwischen wieder ein Investment wert.

      Wenn das tatsächlich barron`s gesagt hat, soll das was heißen!

      Während sich bei uns Anleger, Medien und Fonds noch gegenseitig darin übertreffen, kein gutes Haar an der Dt. Telekom und Ron Sommer zu lassen, sehen das amerikanische
      Institute inzwischen schon wieder mit anderen Augen.

      Vor lauter Kritik sollten den Einstieg nicht verpassen.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 23:43:57
      Beitrag Nr. 18 ()
      Aus der FTD vom 28.5.2002 www.ftd.de/telekom
      Deutsche Telekom: Wütende Aktionäre auf der Hauptversammlung
      Von Andreas Krosta, Köln

      10.000 Telekom-Anleger strömen am Dienstag in die Kölnarena, um ihrem Zorn über fallende Kurse und windige Ankündigungen Luft zu machen. Das Management hat die Hauptversammlung bis ins Detail geplant.

      Karl-Gerhard Eick lässt sich von seinen Mitarbeitern über das Gelände der Kölnarena führen. Der Finanzvorstand der Deutschen Telekom blinzelt ein wenig. Die Sonnenstrahlen blenden ihn. Noch. Eine große Sorge treibt Eick um: Wenn die rund 10.000 Kleinaktionäre zur Hauptversammlung der Telekom strömen, werden sie wohl erst einmal nass. Es soll regnen. Und in den Eingangs-Zelten vor der Arena, die Eick hat aufbauen lassen, dürften die Massen kaum alle auf einmal Unterschlupf finden, sie sind nicht groß genug. "Mehr kann ich nicht tun", sagte Eick am Montag resigniert.

      Da kann man sich die Schlagzeilen schon ausmalen: "Telekom lässt Aktionäre im Regen stehen", könnte am Mittwoch nach dem Aktionärstreffen in den Zeitungen stehen. Und niemand bei der Telekom will so etwas derzeit lesen.


      "Man kann schwer voraussehen, wie es wird auf der Hauptversammlung", sagt Eick. "Wir hoffen, dass es nicht so scharf wird wie im vergangenen Jahr." Damals hatten erstmals Investmentfonds gegen die Entlastung des Vorstands gestimmt - und Ähnliches blüht dem Telekom-Management am Dienstag.


      Akribische Vorbereitungen für die Hauptversammlung laufen deshalb seit Wochen. "Es ist das wichtigste Ereignis im Jahr für die Telekom", sagt der Organisationsleiter, Anton Hünseler. Das Treffen mit den Tausenden von Kleinanlegern ist dem Unternehmen mehrere Mio. Euro wert.



      Deprimierter Fondsmanager


      Doch trotz der Summe und bester Vorbereitung: Die Telekom kann den Unmut der Investoren nicht beeinflussen. Dem Management droht die Abrechnung für die Geschäftspolitik im vergangenen Jahr. Klaus Martini, Fondsmanager des DWS der Deutschen Bank, wird den Aktionären entgegenrufen: "Ich denke, es ist für uns alle deprimierend, heute zu dieser HV zu kommen!", wie das Redemanuskript verrät, das der FTD vorliegt. "Wir machen so richtig Zunder", droht die Vertreterin der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz, Jella Benner-Heinacher. "Wir werden den Vorstand nicht entlasten!" In den Gegenanträgen zur Hauptversammlung finden sich immer wieder zwei Worte: "Entlastung verweigern."


      Vorstandschef Ron Sommer hat seinen Aktionären Steilvorlagen gegeben. Der Kurs der T-Aktie lag am Montagabend bei 12,37 Euro, 13,6 Prozent unter dem Ausgabepreis beim ersten Börsengang 1996. Damals kosteten die Aktien 14,32 Euro für Kleinanleger. Institutionelle Investoren wie Investmentfonds mussten 14,57 Euro hinblättern. Im März 2000 war das Papier schon 103,50 Euro wert. Und schon auf der Hauptversammlung 2001 hatte Sommer den Besitzern seines Unternehmens entgegengerufen: "Die Bodenbildung ist erreicht." Indirekt hatte er damit steigende Aktienkurse versprochen.


      Welch ein Irrtum. Bei der Präsentation der Bilanz im April berichtete Sommer nicht mehr nur über Wachstum wie in den Jahren davor. Erstmals senkte er seine Prognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda).


      Bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Quartal gestand er dann ein, dass das traditionell starke Festnetzgeschäft beim Betriebsgewinn um fast die Hälfte auf 694 Mio. Euro eingebrochen ist. Im Juni 2001 besiegelte der Telekom-Chef den Kauf der US-Mobilfunkunternehmen Voicestream und Powertel für satte 34 Mrd. Euro.


      Die Hoffnungsträger im Konzern können den Einbruch im Festnetzgeschäft zugleich nicht wettmachen, die Mobilfunksparte wartet auf die multimediale Technik UMTS, der Vorläufer GPRS steckt noch in den Kinderschuhen. Bis März entschieden sich erst 123.000 der mehr als 23 Millionen T-Mobile-Kunden in Deutschland für die schnellere Mobilfunktechnik. Das Internetgeschäft ist so eben in den schwarzen Zahlen - zu Umsatz und Gewinn trägt T-Online aber nur Kleckerbeträge bei.


      Die Aktie ist seit Ende April auf Tiefflug. Und Fondsmanager Martini erwartet noch nicht mal eine baldige Erholung des Papiers: Für ihn ist es mit seinen aktuellen Kursen von 12 bis 13 Euro "recht fair bewertet".



      Experten proben Verteidigung


      Martini stellt sich damit gegen Konzernchef Sommer, der die Aktie als "Schnäppchen" bezeichnet. "Die Telekom hat den Charakter als Wachstumswert verloren", begründet er seine pessimistische Prognose.


      Je tiefer der Kurs, desto größer die Wut der Anleger. Sie vermissen den Gewinn: "Es gab viele Ankündigungen, aber erfolgversprechende Ergebnisse sind nicht zu erkennen, die Geschäftspolitik verhöhnt uns Kleinaktionäre", begründet Anleger Wolfgang Ruth seinen Gegenantrag.


      Aktionärsvertreterin Benner-Heinacher vermisst die Strategie des Managements. "Es ist unklar, wann sich die Investitionen in UMTS und Voicestream auszahlen, die Telekom muss klar sagen, wann sie dort mit Gewinnen rechnet."


      Um die Wut zu kanalisieren, probt das Hauptversammlungsteam am Montag den Ernstfall. In einem Büro hinter der Bühne testet es unaufhörlich seine Technik. Rund 80 Experten werden dort arbeiten, sodass keine Frage der Aktionäre unbeantwortet bleibt: Ein Team der Personalabteilung beantwortet die Fragen zum geplanten Abbau von rund 22.000 Stellen. Ein Team von T-Mobile weiß alles über die Entwicklung von Voicestream.


      170 Telefone hat die Telekom installiert, 200 Computer, 300 Lautsprecher, 40.000 Meter Kabel. 1100 Meter Wände haben die Arbeiter aufgebaut, 6000 Quadratmeter Teppich verlegt. "Den von der einfachen Qualität, er muss nur drei Tage halten", sagt Organisationsleiter Hünseler. Das Material haben 14 Lastwagen und vier Sattelschlepper angekarrt.


      Ein enormer Aufwand, für den Finanzvorstand Eick verantwortlich ist. Er sitzt vor einem Bildschirm hinter der Bühne. "Und die Maus ist offen?", will er wissen. "Ja, sie funktioniert", beruhigt ihn ein Mitarbeiter. Die Vorstände wird’s am Dienstag freuen: Ihre vernetzten Computer auf der Bühne sehen die Aktionäre nicht. Dabei erscheinen dort die Antworten auf ihre Fragen auf den Monitoren von Eick und Sommer - schnell getextet von den Hilfstruppen hinter den Kulissen.



      Kanzler schwört auf Sommer


      Auf dem Bildschirm von Hans Dietrich Winkhaus, dem Aufsichtsratschef der Telekom, wird am Ende des Tages das Abstimmungsergebnis über die Entlastung des Vorstands erscheinen. So stark der Zorn der Aktionäre auch sein mag - es wird keinen Eklat geben.


      Knapp drei Millionen Kleinanleger zählt das Unternehmen, Investmentfonds eingerechnet. Sie repräsentieren 25 Prozent des Kapitals. Doch bei aller Wut: Einfluss hat nur der Bund. Die Bundesregierung besitzt zusammen mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau rund 43 Prozent an der Telekom. Nur sie entscheidet über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats. Und die Zustimmung der Bundesregierung ist Sommer sicher.


      Bundeskanzler Gerhard Schröder lobte den Telekom-Chef erst Mitte Mai wieder: "Liebe Leute, es besteht kein Anlass, den Mann auszuwechseln, der hat gut gearbeitet." Das Unternehmen sei im internationalen Vergleich mit den Konkurrenten am besten aufgestellt und habe die günstigste Perspektive, aus den Schwierigkeiten herauszukommen. "Also muss man Mut haben, den Ärger der Kleinaktionäre auszuhalten".


      Diesen Mut braucht nicht nur Sommer. Aktionärsschützerin Benner-Heinacher stellt auf der Hauptversammlung den Antrag, über die Entlastung einzelner Aufsichtsräte abzustimmen.


      Sie plädiert dafür, Heribert Zitzelsberger, den Vertreter der Bundesregierung im Aufsichtsrat, nicht zu entlasten. "Der Bund hat die Aktionäre mehrfach gemolken: Er hat zu hohen Preisen Aktien der Telekom verkauft und davon profitiert, und nicht zuletzt hat er für den Verkauf der UMTS-Lizenzen 8,5 Mrd. Euro kassiert. Das ist nicht in Ordnung!"


      Die Hauptversammlung wird trotzdem so enden, wie sie immer endet: Am Abend wird Vorstandschef Ron Sommer wieder Autogramme geben. Und Fondsmanager Klaus Martini von der Deutschen Bank wird Sommer und seinen Kollegen Tröstliches mit auf den Weg geben: "Die Situation ist nicht aussichtslos!"



      Quelle: Financial Times Deutschland

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      Gott sei Dank mal ein etwas anderer Bericht zur Dt. Telekom.

      Am liebsten möchte man dabei sein auf der Hauptversammlung.

      Der Prophet gilt zwar nichts im eignen Lande,
      aber irgendwie ist die Telekom doch ein Stück Deutschland.

      Hoffen wir, daß die Dt. Telekom das schlimmste überstanden hat!
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 23:55:20
      Beitrag Nr. 19 ()
      Die T-Aktionäre wollen ihrem Unmut Luft machen
      Telekom-Chef Ron Sommer muss sich auf der Hauptversammlung für die Schulden und Verluste rechtfertigen

      Von Lutz Frühbrodt

      Köln - Für den Chef der Deutschen Telekom ist es eigentlich nur eine kurze Wegstrecke von seinem Bonner Büro zur Hauptversammlung in Köln. Dennoch wird es an diesem Dienstag ein schwerer Gang für Ron Sommer, vielleicht sogar ein verbales Spießrutenlaufen. Denn bei den Aktionären haben sich Wut und Frust angestaut - und dies nicht nur bei den organisierten Kleinaktionären, die immer ein Haar in der Suppe finden. Absturz der T-Aktie, Kürzung der Dividende, zugleich enorme Erhöhung der Vorstandsgehälter, hohe Verluste, horrende Schulden und nun möglicherweise auch noch eine Affäre um angeblich systematisch überhöhte Telefonrechnungen - auf Sommer wird es einprasseln.

      Auf die Aktionäre allerdings auch: Im vorigen Jahr, als der Telekom-Chef vor allem wegen einer vermeintlichen Überbewertung der Telekom-Immobilien, aber auch wegen des Kursverfalls im Kreuzfeuer der Kritik stand, versuchte er, die aufgebrachten Anleger mit einer rund eineinhalbstündigen Rede im besten Sinne des Wortes zur Ruhe zu bringen. Diesmal wird es kaum anders sein. Schon im Vorfeld der Hauptversammlung hat Kapitän Sommer angekündigt, dass es auch in stürmischen Zeiten Kurs zu halten gilt: "Ich werde erklären, dass wir einen Flugzeugträger steuern und kein Segelboot, das dauernd in neue Manöver geht." Sommer wird aber auch einmal mehr unterstreichen, wie gut doch die Telekom aufgestellt sei, man stetig wachse und im operativen Geschäft auch Gewinne erziele. Vielleicht wiederholt Sommer aber auch seine indirekte Kaufaufforderung, die er am Wochenende äußerte: "Ich hätte nie geglaubt, dass man die Telekom in so starker Position so billig kaufen kann. Die T-Aktie ist ein Schnäppchen."

      Kein Widerspruch, denn damit liegt sie noch deutlich unter dem Ausgabepreis des ersten Börsengangs von 1996, von den nachfolgenden zwei Emissionen ganz zu schweigen. Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick will offenbar nicht so recht an die Fähigkeiten Ron Sommers als Schnäppchen-Verkäufer glauben. Er rechnet erst mit einem Steigflug des Papiers, wenn sich die Stimmung an den Aktienmärkten in toto wieder zum Positiven wendet.

      Sommer wiederholt fast gebetsmühlenartig, bei der T-Aktie handele es sich um eine langfristige Investition. Eick dürfte auf der Hauptversammlung genau erklären, weshalb das so ist. Die Telekom habe viel in die Zukunft investiert, dadurch werden Abschreibungen fällig, in diesem Jahr rund 16 Mrd. Euro. Folge: Der Bonner Ex-Monopolist wird 2002 wahrscheinlich den bisher höchsten Fehlbetrag ausweisen und auch in weiteren zwei Jahren rote Zahlen schreiben. Dies gibt den Anlegern wenigstens eine klare Orientierung.

      Der Finanzvorstand hofft im Gegenzug auf Verständnis der Aktionäre bei der Dividendenkürzung. Denn den 40-prozentigen Zwangsabschlag will er zum Abbau der Schulden von 67 Mrd. Euro nutzen. Die Aktionärsvertreter werden natürlich gegenhalten: Wenn denn Sparen angesagt sei, warum die Telekom-Spitze dann nicht auch entsprechend auf die 90-prozentige Erhöhung ihrer Gehälter verzichtet hätte? Und dabei wird es wohl nicht bleiben: Die Aktionäre, selbst Telefonierer, könnten die Frage stellen, was es denn nun auf sich hat mit den Vorwürfen, die Telekom stelle ihren Kunden systematisch zu hohe Rechnungen aus.

      Eines ist sicher: Die Gemüter werden sich diesmal stärker erhitzen als 2001, als es auch schon turbulent zuging. Doch am Ende wird der Vorstand dank der institutionellen Anleger und des Bundes, der 43 Prozent hält, problemlos Entlastung finden. Und einmal mehr werden die Aktionäre unzufrieden den Heimweg antreten.

      Quelle: DIE WELT
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 14:03:32
      Beitrag Nr. 20 ()
      DSW: T-Aktie zum "Zockerpapier" verkommen

      Köln (vwd) - Mit heftigen Vorwürfen hat die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) die Entwicklung der Deutschen Telekom AG und ihrer Aktie angeprangert. "Drei Millionen T-Aktionäre sind tief enttäuscht von der Telekom", sagte DSW-Geschäftsführerin Jella Benner-Heinacher, die vor rund 9.000 Besuchern am Dienstag auf der Hauptversammlung in Köln dazu aufrief, den Vorstand unter Ron Sommer nicht zu entlasten. Dieser Appell gelte auch für den Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat. Die seinerzeit als Witwen- und Waisenpapier angepriesene T-Aktie habe sich "als echtes Zockerpapier entpuppt".



      Der Niedergang des Kurses sei eine "Katastrophe für das kleine Pflänzchen Aktienkultur in Deutschland", und die Aktionäre seien "kräftig an der Nase herumgeführt worden, sagte Benner-Heinacher. Angesichts der hohen Volatilität wäre die T-Aktie wahrscheinlich am Neuen Markt besser aufgehoben. "In punkto Kapitalvernichtung" jedenfalls erfülle das Papier bereits den "Standard" dieses Börsensegments. Als Grund für den Kursverfall führte die Aktionärsschützerin unter anderem ins Feld, dass die Telekom keine klare Strategie erkennen lasse.



      Die Strategie basiere auf "zwei Träumen" - UMTS und VoiceStream. Es sei nicht erkennbar, ob mit diesen teuren Investments in absehbarer Zeit "gutes Geld" zu verdienen sei. Wenn die Strategie aber, wie vom Vorstand behauptet, erfolgreich sei, dann müsse man sich fragen, "warum hat das noch keiner gemerkt?". Hier müsse es zumindest Defizite in der Finanzmarktkommunikation geben. "Mit Schönreden und rhetorischen Künsten sind die immensen Probleme der Telekom nicht zu lösen", betonte die DSW-Vertreterin. Das Bonner Unternehmen stehe für eine "beispiellose Kapitalvernichtung, deren Ende noch nicht abzusehen ist".



      Heftige Vorwürfe äußerte die Aktionärsschützerin besonders hinsichtlich der Erhöhung der Vorstandsbezüge im vergangegen Jahr. Angesichts des Verlustes von 3,5 Mrd EUR und der gekürzten Dividende sei das "eine Ohrfeige für alle T-Aktionäre", sagte Benner-Heinacher unter starkem Applaus der Zuhörer. Sommer persönlich warf sie die "Allüren eines Sonnenkönigs" vor und merkte unter anderem an, dass sich der Vorstandsvorsitzende für viel Geld einen neuen "Luxusjet" genehmigt habe.



      In Einigem habe die Telekom aber auch "eine gute Portion Pech" gehabt - so habe sie den Börsengang von T-Mobile aufschieben müssen und das Kabelnetz wegen des Vetos des Bundeskartellamtes nicht verkaufen können. Dem Bund als Großaktionär bescheinigte Benner-Heinacher eine "überaus zweifelhafte Mehrfachrolle" und warf ihm vor, sich zu Lasten der Telekom saniert zu haben. Er sei kein Garant für Sicherheit, sondern Hauptprofiteuer des Konzerns. "Daraus kann man nur eine Lehre ziehen: Hände weg von Aktien, die mehrheitlich im Besitz des Bundes sind", warnte die DSW-Geschäftsführerin.


      (mehr/vwd/stm/har/nas)

      28. Mai 2002, 13:10
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 14:07:21
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ron Sommer - Ist im September Schluss?

      Bundeskanzler Gerhard Schröder hat nach Informationen der Wirtschaftswoche mit Bundesfinanzminister Hans Eichel vereinbart, den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom [ Kurs/Chart ], Ron Sommer, nach der Bundestagswahl im September abzulösen. „Das Problem muss nach der Wahl dringend gelöst werden“, zitiert das Magazin einen Schröder-Vertrauten.

      Selbst ein Regierungswechsel könne Ron Sommer nicht retten, so die Wirtschaftswoche weiter. Auch die Entscheider in CDU/CSU und FDP wollten Sommer noch vor Ablauf seines Vertrages im Jahr 2005 loswerden, wenn sich die öffentliche Stimmung weiterhin gegen den Telekom-Chef richtet und der Kurs der T-Aktie auf niedrigem Niveau verharrt.

      Quelle: www.stock-world.de

      28.05.02
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 16:54:11
      Beitrag Nr. 22 ()
      CSU: Bund trägt Mitschuld an Misere bei Deutscher Telekom

      Die CSU hat der Bundesregierung eine "miserable Rolle" bei der Entwicklung der Deutschen Telekom und dem Kursverfall ihrer Aktie vorgeworfen. Der Bund müsse "erkennen, dass er als Mehrheitsaktionär noch einen Rest an gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen hat und die Telekom nicht wie ein x-beliebiges kaufmännisches Unternehmen betrachten kann". Das sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Peter Ramsauer, am Sonntag am Rande der CDU/CSU- Fraktionsvorsitzenden-Konferenz in Saarbrücken.

      Die Bundesregierung müsse mitverantworten, dass noch bei einem Kurs der Telekom-Aktie von über 60 Euro die UMTS-Lizenzen für ein horrendes Geld versteigert worden seien, "was zu einer katastrophalen Kapitalvernichtung in den Händen des kleinen Mannes geführt" habe. Als "ein Stück Kapitalismus pur" kritisierte der CSU-Politiker, dass die Vorstandsgehälter bei der Telekom steigen und die Mitarbeiter- Bezüge gekürzt werden sollten. "Das passt überhaupt nicht zusammen", sagte Ramsauer. "Auch hier wäre der Aufsichtsrat und namentlich die Bundesregierung als Mehrheitsaktionär in besonderer Weise gefordert, so einen Wahnsinn zu unterbinden." (dpa) / (wst/c`t)


      Quelle: heise.de

      27.05.02
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 17:28:47
      Beitrag Nr. 23 ()
      zu #21:

      Das erklärt die 90%ige Gehaltserhöhung :D
      (s. auch andere Postings)
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 13:50:09
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ich finde es unglaublich, wie eine SPD sich hinstellt und etwas von Clowns und unserioesen Finanzgebaren hinsichtlich
      der Finanzierbarkeit von radikalen Steuererleichterungen (Vorhaben der FDP) faselt. Diese statische volkswirtschaftliche
      Milchmädchenrechnung kam dem Staat, den Unternehmen und den Aktionären schon einmal sehr teuer zu stehen!


      Typisch SPD: Budgetdenke, Planwirtschaft und Von "Linke Seite Portemonnaie nach Rechte Seite Portmonnaie und wieder zurück"-Mentalität!

      Zum Kotzen!!!

      Dieses Beispiel sollte eigentlich zwecks Trasparenz für die Wähler und Wahlkampf richtig ausgeschlachtet werden:

      26.03.2002



      U M T S - W A H N

      Wen es als nächsten erwischt

      Von Anne Preissner

      Ein Desaster, das absehbar war. Über 50
      Milliarden Euro mussten die sechs
      UMTS-Lizenznehmer im August 2000 an
      Finanzminister Hans Eichel (60)
      überweisen. Der schwindelerregende
      Preis für ein bisschen Luft erweist sich
      nun als schwerste Belastung für den
      gesamten Markt der Telekommunikation.


      Gewiss, Kassenwart Eichel ist nicht
      allein Schuld an der Misere. Mit
      überteuerten Akquisitionen haben sich
      die Firmenlenker auch selbst tief in
      Schulden verstrickt (siehe "Gebeutelte Gewinner"). Doch es war vor allem
      Eichels Griff nach dem Staatsanteil an noch nicht verdientem Geld, der
      die Branche um ihre Zukunft zu bringen droht.


      :( Eine Riesen-Sauerei :(
      Die Staatsauktion für die UMTS-Lizenzen kommt den Finanzminister
      schon jetzt teuer zu stehen. Die Verluste der Mobilfunkfirmen führen zu
      Steuerausfällen, ziehen den Abbau von Arbeitsplätzen nach sich und
      vernichten Aktionärsvermögen - auch das des Bundes. Womöglich kostet
      Eichel die UMTS-Versteigerung mehr, als sie ihm einbringt.

      :( Eine Riesen-Sauerei :(

      Allein die T-Aktie (Bundesanteil: 43 Prozent) verlor seit der
      UMTS-Auktion 64 Prozent an Wert – rund 71 Milliarden Euro. Der Markt
      zeigt sich so trist, dass Telekom-Chef Ron Sommer (52) den für dieses
      Jahr geplanten Börsengang der Tochter T-Mobile wohl erneut verschieben
      muss –und weiter auf seinem Schuldenberg sitzen bleibt.

      Die Boombranche droht zur Buh-Branche zu werden. Im letzten Jahr lag
      der Beschäftigungszuwachs im Sektor Telekommunikation nur noch bei
      0,5 Prozent (2000: 8,7 Prozent). Für das laufende Jahr rechnet die
      Unternehmensberatung Mummert + Partner mit einem Stellenabbau.

      Wird Mobilcom das erste UMTS-Opfer?
      8,4 Milliarden Euro hat Gerhard Schmid
      für die Lizenz bezahlt. Ohne diese Last
      stünde Mobilcom wesentlich besser da,
      könnte sorglos investieren. Stattdessen
      balanciert das Unternehmen am Abgrund.
      In diesem Sommer muss der
      Noch-Mobilcom-Chef Schmid kurzfristige
      Verbindlichkeiten in Höhe von 4,7
      Milliarden Euro umschulden.

      Die Anschlussfinanzierung
      (Hauptgläubiger: Deutsche Bank, Merrill
      Lynch, Société Générale und ABN Amro)
      ist aber nur gesichert, wenn Minderheitsaktionär France Télécom fest zu
      seinem deutschen Engagement steht.

      Wenn ja, wenn. Der französische Staatskonzern ist selbst klamm, hat
      Rekordschulden in Höhe von 65 Milliarden Euro angehäuft. Was Wunder,
      dass Michel Bon sein UMTS-Investment diesseits des Rheins niedrig
      halten will. Das gilt auch nach der Einigung mit Selfmademan Schmid,
      der unterdessen angekündigt hat, nach dem Verkauf seiner Anteile an
      eine Gruppe von Finanzdienstleistern den Vorstandsvorsitz bei Mobilcom
      niederzulegen.

      Einigen sich die Beteiligten nicht schnell über die Zukunft von Mobilcom,
      dann gibt es - außer Schmid, der nun Kasse macht - nur Verlierer.
      "France Télécom hat die Macht, Mobilcom völlig auszubluten", sagt
      Joachim Koller, Telekom-Experte bei Merck Finck & Co. Aber um
      welchen Preis: Wenn Mobilcom Pleite ginge, müsste France Télécom bis
      zu elf Milliarden Euro abschreiben.

      Allein dieser Beweis für absolute wirtschaftspolitische Inkompetenz sollte jedem reichen, um die
      SPD abzuwählen!
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 16:32:53
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hallo Lassemann,

      Du sprichst mir aus der Seele.

      Siehe in diesem Zusammenhang auch # 22.

      Nachträglich läßt sich da jetzt in Sachen UMTS-Lizenzen wahrscheinlich wenig machen.
      Darauf wies Chris Oliver Schickentanz von der Dresdner Bank
      gestern in einem Chat auf n-tv hin.
      (nachzulesen unter http://www.n-tv/foren/)unter der Rubrik
      Telekom & Co. in dem Chat-Protokoll.

      Eine nachträgliche Senkung der Lizenzgebühren könne dazu führen, daß die nicht zum Zug gekommenen Mitbieter sich zu Wort melden und eine neue Versteigerung verlangen.
      Das wiederum wäre in Sachen UMTS kontraproduktiv, weil es den Start möglicherweise dann hinauszögern würde.....

      Ich glaube hier mal an den Experten, obwohl ich mich natürlich frage, warum das in Frankreich ging und bei uns
      nicht funktionieren soll.

      Ich glaube auch, daß die gesamte Thematik im Wahlkampf noch
      einmal ausgeschlachtet wird. Lt. # 22 ist die CSU ja schon dabei.
      Wenn Du Munition dafür liefern willst, kannst Du ja Deinen
      ausgezeichneten Beitrag mal kopieren und den Parteien per
      E-Mail zusenden.
      Z.B. an wirtschaftspolitik@cdu.de
      oder an Deinen FDP-Abgeordneten im Bundestag.

      Vielleicht folgt der eine oder andere Deinem Beispiel.

      Abgesehen von dem volkswirtschaftlichen Schaden durch die
      Kapitalvernichtung sind wohl nicht wenige Rentner, die sich
      dem Aufruf nach Privatinitiative folgend in Sachen Altersvorsorge engagieren wollten, jetzt um ihre Ersparnisse
      gebracht, ausgerechnet durch den Kurssturz der "Volksaktie",
      bei der der Bund nach wie vor die Mehrheit hält.....

      Gruß

      N.
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 18:44:40
      Beitrag Nr. 26 ()
      hallo

      also es mag ja einiges stimmen was in diesem thread gepostet wird .

      aber das mit der versteigerung ist absolut o.k.

      wenn es eine begrenzte anzahl von lizenzen gibt wie
      wollt ihr sie dann verteilen wenn mehr intressenten da
      sind ??

      der telekom den vortitt lassen ??
      damit diese betrü.... ihr monopol noch mehr ausweiten können.


      und ausserdem haben die BIETER den preis gemacht und nicht
      die ANBIETER und die telekom war einer haupt preistreiber
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 21:13:36
      Beitrag Nr. 27 ()
      hallo kopfeck,

      da ist was dran.

      Bleibt noch die Tatsache, daß der Finanzminister auf Zahlung der Dividende aus der Substanz (trotz Milliardenverlust) bestanden hat, weil er diese Gelder schon verplant habe. Das ist ökonomischer Schwachsinn.

      Unser Kanzler soll ja auch mal sinngemäß gesagt haben, er sei nicht dafür da, den Aktionären hohe Kursgewinne zu verschaffen.
      Einverstanden, er ist aber auch nicht dafür gewählt worden, durch seine Politik der ruhigen Hand und durch die Verzögerung der Steuersenkungen (Blockade der CDU-Pläne aus
      parteitaktischen Gründen), durch die ÖKO-Steuer, durch die
      eiserne Sparpolitik am falschen Ende zumindest zum Teil zu den tiefsten Aktienkursen seit der Weltwirtschaftskrise
      beigetragen zu haben.
      Schröder hat den Aufschwung für sich in Anspruch genommen.
      Jetzt ist er auch für den Abschwung zuständig, für das
      Schlußlicht innerhalb der EU.
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 21:23:17
      Beitrag Nr. 28 ()
      Der Abschwung wird am 22.09.2002 taktisch an die
      heutige Opposition wegdelegiert, damit die ruhige Hand von Schröder noch ruhiger werden kann. :D

      Gruss, der HEXER
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 22:19:28
      Beitrag Nr. 29 ()
      Deine Kritik an Schröders Politik hört sich sehr Stammtischmäßig an. (Oder Stoibermäßig, was wohl das selbe ist)

      Du kritisiert: (u.a.)

      Verzögerung der Steuersenkungen: Bitte erläuter das doch mal! SPD HAT die Einkommensteuersätze gesenkt. Im übrigen sogar sehr stark für die sehr gut verdienenden. Natürlich ging der CDU/CSU das nicht weit genug. Die hätten warscheinlich lieber Steuerberfreiung für Multimillionäre und 90% Steuersatz für Sozial Schwache.

      ÖKO-Steuer: Irgendwie muß das Geld, daß aufgrund der niedrigeren Einkommenssteuer fehlt ja reinkommen, oder hat Eichel einen Vertrag mit Harry Potter??? Schon vor 10 Jahren war JEDEM gesund denkendem Menschen klar, daß die externen Kosten des "Verbrauches des Gutes Umwelt" internalisiert werden müssen. SPD tut dies, statt nur zu schwafeln, (Leider noch nicht im richtigen Ausmaße, da die Ökosteuer noch zu viele Ausnahmen hat) und dann kommen schon die Oppositions-Populisten und misbrauchen jeden cent, den das Bezin kostet für billige Propaganda. Und der naive Stammtischwähler glaubt den Mist auch noch.

      eiserne Sparpolitik: Ich weiß ja nicht wie alt du bist. Vieleicht bist du schon 85 und denkst dir (dann berechtigter Weise), daß du eh bald abkratzt und dir die Schulden egal sein können. Aber ein guter Politiker denkt längerfristiger als nur 10 Jahre. Leider hat die CDU unseren Staatshaushalt vor die Wand gefahren. Wir sind überschuldet ohne Ende. Und genauso wie es für die Telekom wichtig ist von den Schulden runter zu kommen, ist es für den deutschen Staat wichtig. Im übrigen sind wir durch einen Staatsvertrag (EU) dazu verpflichtet keine all zu großen Defizite aufzuweisen.

      Schlußlicht innerhalb der EU:

      Das wird auch noch (tendenziell) Jahrzehnte lange so bleiben. Schau mal im Fachwörterbuch unter dem Stichwort "Konvergenz" nach. Wenn eine wirtschaftlich schwache und eine wirtschaftlich starke Region zusammengehen, dann verringert sich der Abstand zwischen den beiden Wirtschaftsleistungen mit der Zeit. Nach etwa 70 (bin mir grad nicht ganz sicher ob die Zahl korrekt ist) Jahren halbiert sich die Differenz. (Empirische Erfahrungswerte) Daraus folgt auch, daß der Staat, der vorher eine geringere Leistung erbracht hat schneller wächst. Mitgekommen ???

      Viele Grüße BM
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 22:20:03
      Beitrag Nr. 30 ()
      Das posting galt @nobody
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 23:38:17
      Beitrag Nr. 31 ()
      @ Bodenseemann

      Danke für Dein engagierstes Posting. Jetzt kennen wir die
      Argumente beider Seiten.

      Ich wollte die Thematik aber nur anreißen und nicht ausdiskutieren. Wir wollen hier doch keinen Wahlkampf betreiben.

      Nur eines noch:

      Wenn eine Regierung in einer Phase der größten Kapitalvernichtung aller Zeiten und dem damit einhergehenden
      wirtschaftlichen Abschwung die Steuern erhöht, wird sie sich damit nicht nur Freunde machen.

      Was die Steuersenkung anbetrifft, wirst Du wohl nicht bestreiten können, daß die SPD über die Mehrheit im Bundesrat die von der CDU/FDP geplanten Steuersenkungen
      blockiert und zeitlich erheblich verzögert hat, was uns heute zurückwirft.

      Und dabei sollten wir es belassen. Weitere Diskussionen
      zu dieser Thematik sollten die Politiker führen.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 06:16:20
      Beitrag Nr. 32 ()
      @ #22

      Die CSU macht auf billigen Populismus. Schuld am Telekom Desaster ist das Management. Und Ron Sommer kam zur Telekom als die CSU mitregierte.

      Im uebrigen sehe ich kaum noch Unterschiede in der Politik der etablierten Parteien. Die Steuern und der Staatsanteil steigen jaehrlich so wie die Politikerbezuege und Beamtenbezuege. Das sind parasiten die die produktiven Wirtschaftsteilnehmer ausssaugen.
      Meine Kosequenz war: Auswandern.
      Ich zahle keine deutschen Steuern mehr (naja einmal im Jahr 9 Euro Flughafensteuer wenn ich nach Deutschland fliege) und sehe dem Treiben aus sicherer Entfernung gelassen zu. Konvergenz: In 20 Jahren hat Deutschland Argentinien eingeholt. Jedes Jahr wandern etwa 700.000 Menschen aus Deutschland aus - eine Abstimmung mit den Fuessen.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 19:00:41
      Beitrag Nr. 33 ()
      Damals war der Telekom-Kurs ja auch noch in Ordnung.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 21:26:02
      Beitrag Nr. 34 ()
      Nein, man braucht sich nur die "kleinen" nach Nachbarstaaten anzuschauen. In Finnland bspw. wurden die UMTS-Lizenzen nicht versteigert. Daher sind die Finnen im Aufbau der UMTS-Netze auch schon meilenweit voraus. In D war es die gierige Regierung. Dabei haben sie sich ein Eigentor geschossen und das ist Fakt und hat nichts mit billigem Populismus sondern mit wirtschaftspolitischer Inkompentenz zu tun.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 21:55:23
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hy mitei`nand,

      kann nur empfehlen Telekom verkaufen re-invest in QSC 513700 ,Schuldenfrei, im DSL Markt, gute Wachstumsraten und geht behutsam den Anstieg an,nichts so hoppla hop was dann in Miesere` endet.


      Gruss Toni
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 13:49:38
      Beitrag Nr. 36 ()
      1. Juni 2002, 02:23, Neue Zürcher Zeitung


      Katzenjammer im Telekommunikationssektor

      In der abgelaufenen Woche hat sich im Telekom-Sektor Bemerkenswertes ereignet. Am Dienstag wurde der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Ron Sommer, an der Hauptversammlung von den Aktionären heftig ausgepfiffen, und ein Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre sprach von der Telekom-Aktie als einem «Investment für Masochisten». Er bezog sich dabei auf den Kurs der T-Aktie, der nicht nur um rund 90% unter dem Höchststand von Anfang 2000 liegt, sondern auch deutlich unter dem Emissionspreis bei der Teilprivatisierung. Gegen Ende Woche zeichnete sich ausserdem ab, dass eines der grössten Datennetze Europas, jenes von KPNQwest, konkursbedingt abgeschaltet werden müsste, mit ungewissen Konsequenzen für Tausende von Firmenkunden.

      Die Wertverluste für die Aktionäre sind nicht nur bei der Deutschen Telekom drastisch, sondern auch bei einer Vielzahl anderer Branchenunternehmen. Das liegt zu einem grossen Teil an der verzerrten Vergleichsgrösse. Die Kurse vieler Telekom- Aktien waren zu ihren besten Zeiten (Anfang 2000) nach heutigem Wissensstand massiv überbewertet. Der Branche wurde damals - nicht zuletzt unter dem Eindruck der unerhört raschen Marktpenetration in der Mobiltelefonie - ein rasantes Umsatz- und Ertragswachstum zugetraut. Übernahmekämpfe (z. B. zwischen Vodafone und Mannesmann) oder Fusionen regten die Phantasie der Anleger zusätzlich an. Die Goldgräberstimmung wurde überdies durch Finanzanalytiker und Medien angeheizt. Zeitweise herrschte eine irrationale Einschätzung der Branche durch Investoren und Publikum.

      Gleichwohl sind die Wertverluste nicht nur fiktiv, sondern teilweise sehr real. Hervorgerufen wurden sie vorab durch das zu ambitiöse Verhalten vieler Unternehmen. Die lange Zeit spektakulär steigenden Aktienkurse begünstigten Börsengänge und Kapitalerhöhungen. Der Zugang zu fast beliebig viel Eigenkapital ebnete zudem den Weg zu Bankkrediten und an den Obligationenmarkt. Im Jahr 2000 nahmen die Telekom-Firmen rund 150 Mrd. $ an Fremdmitteln auf. Den Managern in der Branche standen damit fast unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung. Dass zu viel Geld in der Tasche oft zu unüberlegten Ausgaben führt, zeigte sich auch hier.

      Firmenübernahmen erfolgten vielfach zu überhöhten Preisen. Oft führte dabei der Traum vom Aufstieg zum regionalen oder globalen Player, der Drang zum «Empire Building», Regie. Solches Vorgehen wurde erleichtert durch die hohe Bewertung der eigenen Aktien, welche als kaufkräftige Akquisitionswährung zum Einsatz kamen. Es wurden jedoch nicht nur Firmen zugekauft, ebenso wurde in die Infrastruktur investiert, in neue Mobilfunknetze beispielsweise, oder in neue Glasfaserverbindungen, zwischen Kontinenten (Unterseekabel), im Land- Fernverkehr oder innerhalb der Städte. Solche Investitionen wurden von einer Vielzahl von Firmen getätigt und mündeten dank dem technologischen Fortschritt in der Glasfasertechnik und in der Optoelektronik in gigantische Übertragungskapazitäten. Das Angebot eilte der Nachfrage weit voraus; es folgte ein rasanter Preiszerfall bei der Sprach- und Datenübermittlung, vor allem auf langen Distanzen.

      Dieser Preiszerfall hat vor allem die Betreiber grosser Datennetze hart getroffen. Von den zehn Gesellschaften, welche Mitte 2000 ein paneuropäisches Datennetz besassen oder daran waren, ein solches aufzubauen, musste die Hälfte Gläubigerschutz beantragen. Auf globaler Ebene musste Global Crossing sich ebenfalls in den Gläubigerschutz flüchten. Ein solches Vorgehen ist meist gleichbedeutend mit einem Totalverlust für die Aktionäre und einem kräftigen Abschreiber bei den Fremdkapital-Gebern. Die durch das reichlich verfügbare Geld ausgelösten Überinvestitionen haben mithin zu einer massiven Kapitalvernichtung geführt.

      Ähnliches droht sich aus Sicht der Unternehmen beim erfolgten Kauf teurer Lizenzen zu wiederholen. Als Beispiel seien die Konzessionen für den Wireless Local Loop (Richtstrahltechnologie auf der letzten Meile) in der Schweiz genannt. Für drei nationale und etliche regionale Lizenzen hatten im Frühjahr 2000 neun Unternehmen insgesamt 583 Mio. Fr. hingeblättert. Mehr als vereinzelte Anlagen gibt es bis heute nicht; das Geld ist verloren. Einziger Gewinner war die Schweizer Staatskasse. Beträge ungleich grösserer Dimension wurden wohl bei der Ersteigerung von UMTS-Lizenzen in Deutschland und England «in den Sand gesetzt». Vielleicht lässt sich dereinst mit dem schnellen Datentransfer aufs Handy tatsächlich viel Geld verdienen, aber nach weit verbreiteter Überzeugung wird es für die Deckung der Lizenzkosten gleichwohl bei weitem nicht reichen.

      Bei den Auktionen für die UMTS-Lizenzen dürfte von den Bietern das Problem der unreifen UMTS-Technologie unterschätzt und dürften die erzielbaren Einnahmenströme überschätzt worden sein. Mittlerweile wird die Telekom-Industrie von einigen Beobachtern jedenfalls eher dem Versorgungssektor (wie Strom, Gas) als dem Wachstumssegment zugerechnet. Für den Festnetz-Bereich ist diese Einschätzung weder neu noch überraschend. Dass aber auch im Mobilfunk die Zeiten zweistelliger Wachstumsraten schon bald hinter uns liegen könnten, verbreitet bei Firmen, Aktionären und Fremdkapital-Gebern gleichermassen Schrecken. Das geringe Wachstumspotenzial wird mit der sehr hohen Marktdurchdringung sowie mit den stagnierenden Einnahmen pro Kunde begründet. Dem versuchen Firmenvertreter mit dem Hinweis auf künftige Datenapplikationen zu widersprechen. Bis sie ihre Ansicht mit Zahlen belegen können, wird man ihren Prognosen misstrauen.

      Ohne Umsatzwachstum wären die Aussichten auf steigende Gewinne schlecht. Solche liessen sich demnach nur über Kostenreduktionen erreichen. Die Redimensionierung der Personalbestände ist schon in vollem Gang. Ebenso sind die Investitionen bei zahlreichen Branchenunternehmen stark heruntergefahren worden. Allzu lange «Investitionsferien» beeinträchtigen jedoch früher oder später die Wettbewerbsfähigkeit. Zurzeit hat aber die Reparatur der Bilanz - Abbau der Verschuldung - bei vielen Firmen absolute Priorität. Die Bedeutung hinreichender Liquidität und gesunder Bilanzrelationen ist wiederentdeckt worden. An der Missachtung entsprechender Regeln sind einige neue Anbieter bereits gescheitert; bestandene Firmen wie KPN, BT, Deutsche Telekom und France Télécom sind dadurch in akute Bedrängnis geraten.

      Immerhin haben die ehemaligen Monopolisten den Vorteil eines ertragreichen Festnetz-Geschäftes. Hier droht zwar noch ein gewisser regulatorischer Druck auf die Margen (Mietleitungen, Unbundling auf der letzten Meile), doch dürfte dieser auf Grund der staatlichen Aktionäre bei den ehemaligen Monopolisten nicht allzu rigoros ausfallen. Ausserdem haben die Konkurrenten weder Lust noch Geld für weitere Preiskämpfe. Jedenfalls scheinen die ehemaligen Staatsbetriebe als Marktführer auf ihren nationalen Märkten immer noch in einer aussichtsreichen Lage zu sein, um aus der derzeitigen Konsolidierungsrunde als Gewinner hervorzugehen. Sollte KPNQwest tatsächlich Konkurs gehen und deren 25 000 km langes Netz abgeschaltet werden müssen, ist eine Flucht der Kunden zu Anbietern mit den grössten Überlebenschancen vorauszusehen. Vor allem im Festnetz-Bereich könnte die Lage nach der Liberalisierung daher ähnlich aussehen wie vorher.

      Wäre die Liberalisierung deswegen ein Misserfolg? Wohl kaum. Die Vorteile der Liberalisierung sind unübersehbar. Sie reichen von einer grösseren Auswahl an Dienstleistungen über deutlich tiefere Preise für das Telefonieren bis hin zu einer Infrastruktur mit genügend Kapazität zur Unterstützung des Internet-Verkehrs und von Business-Applikationen. Weiter sind die Möglichkeiten zur mobilen Kommunikation stark ausgedehnt worden, und schliesslich war die Liberalisierung eine Fitnesskur für die ehemaligen Staatsbetriebe. Dies alles wäre mit dem Status quo nicht zu haben gewesen. Profitiert haben jedenfalls die Kunden, bezahlt - zu viel bezahlt - haben die Investoren. Diese mussten wieder einmal auf die harte Tour erfahren, dass auch die pluralistische westliche Industriegesellschaft gegen Herdentrieb und kollektives Fehlverhalten nicht gefeit ist. Falls man daraus lernt, hat der Katzenjammer im Telekom-Sektor auch sein Gutes.

      wm.
      Avatar
      schrieb am 04.06.02 17:09:00
      Beitrag Nr. 37 ()
      ftd.de, Di, 4.6.2002, 15:28
      Wirtschaftsminister Müller rückt von Telekom-Chef Sommer ab

      Als erstes Mitglied der Bundesregierung schließt Bundeswirtschaftsminister Werner Müller laut Pressebericht eine Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer nicht mehr aus. Der auf der Hauptversammlung geäußerte Zorn der Kleinanleger sei "nur zu verständlich".

      In einem Interview mit dem Hamburger Magazin "Stern" räumte Müller mit Blick auf den Kurssturz der T-Aktie ein, dass "zweifelsohne" ein Vertrauensschaden entstanden sei: "Dass die Anleger heftigst enttäuscht sind, ist Tatsache." Es sei aber auch deutlich geworden, "dass nicht die Bundesregierung für den Kursrückgang verantwortlich ist".

      Zu einer möglichen Ablösung Sommers sagte Müller: "Das ist Sache des Aufsichtsrates. Und wenn solche Überlegungen anstehen, wäre der Aufsichtsrat bescheuert, darüber öffentlich zu spekulieren." Die Bundesregierung sei im Aufsichtsrat seit Jahren nur mit einem Mitglied vertreten.



      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 04.06.02 17:46:54
      Beitrag Nr. 38 ()
      ftd.de, Di, 4.6.2002, 15:58
      Rekordtief der T-Aktie kann Analysten nicht schrecken
      Von Dominik Höch, Frankfurt

      Wieder einmal zieht eine schlechte Nachricht den Aktienkurs der Deutschen Telekom auf ein Allzeittief. Der Kurs verlor am Dienstag 3,13 Prozent und lag damit bei 11,15 Euro.

      Der Dax war 1,9 Prozent schwächer. Hauptgrund für den neuerlichen Absturz: Im Wettbewerb um das größte Privatisierungsprojekt der Bundeswehr war das von der Deutschen Telekom geführte Konsortium leer ausgegangen. Analysten halten die Kursreaktion für überzogen und halten an der Aktie fest.

      Salomon Oppenheim stuft die Aktie weiterhin auf "Outperform". Die Analysten räumen zwar ein, dass ein Verlust des Bundeswehr-Auftrages im Gesamtwert von 6,6 Mrd. Euro einen "herben Rückschlag" für die Telekom-Tochter T-Systems bedeuten würde. Es gebe aber noch eine "Hintertür". Wegen der unsicheren Aktionärs-Struktur bei Mobilcom könnte das Firmenkonsortium aus CSC Ploenzke, EADS und Mobilcom den Auftrag doch noch verlieren. Analyst Frank Rothauge glaubt noch aus einem anderen Grund an die zweite Chance der Telekom. Mobilcom sei "was die Durchführung des Auftrags angeht, nicht der ideale Partner". Das Problem sei, dass Mobilcom gerade sein Systemhaus geschlossen hat und nicht über genügend Ressourcen verfüge.



      Zuversicht für das 2. Quartal


      Die T-Aktie sei immer noch "viel zu günstig". Der "faire Preis" liege bei 27 Euro. Schon im zweiten Quartal würden die Unternehmens-Zahlen "deutlich besser" aussehen. Rothauge: "Die Preiserhöhungen im Festnetz kommen dann zum Tragen." Sein Fazit: "Gegen die Telekom gibt es viele Argumente, die zu Unrecht negativ interpretiert werden."


      Die SEB Bank beurteilt die Telekom weiter als "Strong Buy". Analyst Thomas Köbel teilt die negative Reaktion der Märkte auf das Bundeswehr-Geschäft nicht. "Solange unter den Vertrag nicht die Tinte ist, beunruhigen solche Meldungen nicht." Entscheidend sei, ob die Telekom von ihren Schulden runterkomme, mehr Cash-Flow schaffe und sich aufs Kerngeschäft konzentriere. Das Kursziel hat die SEB Bank bei 16 Euro festgesetzt.


      Etwas nüchterner schätzt Merck Finck & Co das Potenzial der T-Aktie ein. Die Bank stuft die Telekom unverändert als "Market Performer" ein. Analyst Joachim Koller: "Das Unternehmen hat zwar hohe Schulden, aber auch noch Bereiche, von denen es sich trennen kann."



      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 04.06.02 20:22:59
      Beitrag Nr. 39 ()
      04.06.2002



      UMTS-Projekt geplatzt - Hilfe vom Kanzler gefordert



      Mobilfunk-Zentrale in Erfurt gestoppt - Neugebauer (SPD)fordert Hilfe bei Schröder an.



      Büdelsdorf/Berlin - Jetzt muss der Kanzler im Fall Mobilcom eingreifen, fordert der schleswig-holsteinische Landtagsabgeordnete Günter Neugebauer - und schreibt einen Brief an Gerhard Schröder. "Ich habe beim Kanzler dafür geworben, die französische Regierung aufzufordern, dass die halbstaatliche France Télécom ihre vertraglich vereinbarten Finanzverpflichtungen gegenüber Mobilcom unverzüglich erfüllt", sagte Neugebauer. Er befürchtet schlimmstenfalls die Insolvenz von Mobilcom, die von France Télécom theoretisch eingeleitet werden könnte.

      Ein Sprecher der schleswig-holsteinischen SPD erklärte gegenüber manager-magazin.de, der Brief sei auf eigene Initiative von Neugebauer verfasst und nicht als Meinungsäußerung der gesamten Fraktion zu sehen. Auf Anfrage hieß es im Kanzleramt, der Brief sei bis Dienstag spätnachmittags noch nicht eingetroffen - eine Reaktion von Schröder nicht vor Mittwoch zu erwarten.

      Millionen-Projekt gekippt - Stadt erwägt Klage

      Ein deutliches Zeichen für ein Umschwenken der Mobilcom-Strategie beim UMTS-Mobilfunkausbau kommt gleichzeitig aus Erfurt: Eine dort geplante Netz-Überwachungszentrale "wird nicht gebaut", sagte Mobilcom-Sprecher Mathias Quartisch gegenüber manager-magazin.de.

      "Wir müssen jetzt sparen, sparen, sparen", ergänzte Quaritsch, dazu zwinge die schwierige Situation am Mobilfunkmarkt. Es gebe kostengünstigere Lösungen für die Überwachung des geplanten Netzes, die jetzt umgesetzt werden sollten.

      Ob der enge Zeitplan, den Noch-Mobilcom-Vorstandschef Gerhard Schmid für den Aufbau des UMTS-Netzes weiter eingehalten wird, bestätigte Quaritsch nicht: "Im Moment möchte ich dazu keine Aussage treffen."

      Pläne für den Netzaufbau auf Sparflamme setzen

      Nach einer Ablösung von Schmid und seinem Finanzvorstand Thorsten Grenz, die France Télécom fordert, will der französische Konzern, den mehr als 60 Milliarden Euro Schulden drücken, das UMTS-Programm nur noch auf Sparflamme fahren.

      Zum einen setzt Mobilcom mit dem Schritt vier Millionen Euro allein an Architektenkosten in den Sand. Zum anderen prüft die Stadt Erfurt rechtliche Schritte gegen den Büdelsdorfer Konzern. Torsten Jäger, Sprecher der Thüringer Landeshauptstadt, erklärte, man sei mit der Gründung einer Tochter der Stadtwerke, die ein Gebäude für die Steuerzentrale des Mobilfunknetzes bauen sollte, in Vorleistung gegangen. "Wir überlegen, ob wir die dabei entstandenen Kosten einklagen", sagte Jäger.

      Weder Jäger noch Mobilcom-Sprecher Quartisch wollten allerdings Angaben zu der Summe machen, die das Projekt Erfurt gekostet hätte. Nach Ansicht von Experten soll es sich um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag handeln.

      Quelle: manager-magazin.de
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 10:27:01
      Beitrag Nr. 40 ()
      "Rekordtief der T-Aktie kann Analysten nicht schrecken"

      ...vermutlich weil sie keine Telekom Aktien haben.


      Im Grunde genommen ist die Aktie wertlos, da sich mittlerweile abzeichnet, daß die Käufe der vergangenen Jahre (UMTS, Voicestream, Beteiligungen in Asien etc.) wertlos sind. Es gibt wohl kein Management eines Großunternehmens das so versagt hat wie Sommer und Co.

      Das Festnetzgeschäft bricht jetzt auch weg - aber das war ja klar, daß die Leute die mit dem Handy mehr telefonieren nicht gleichzeitig im Festnetz telefonieren.

      Ein richtiger Konkurs wird wohl (leider) nur dadurch verhindert, daß die Telekom ein halbstaatliches Unternehmen ist.

      @ Nobody: Bald sind wir bei 7 Euro :-)
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 10:51:55
      Beitrag Nr. 41 ()
      Neuer Geschäftsplan wird erarbeitet


      Zeitung: Kabelnetzbetreiber
      Ish vor Insolvenz gerettet


      --------------------------------------------------------------------------------

      Düsseldorf (rpo). Der Kabelnetzbetreiber Ish hat den Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen. Das finanziell angeschlagene Unternehmen konnte eine Insolvenz in letzter Minute abwenden.
      Dies berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Mit Hilfe der nordrhein-westfälischen Landesregierung habe sich das Unternehmen mit seinen Geldgebern auf einen Rettungsplan geeinigt, berichtete das Blatt am Mittwoch. Für Ish soll ein neuer Geschäftsplan ausgearbeitet werden und mehrere Manager sollen ihren Posten verlieren. Das Unternehmen war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

      Auch die Telekom wolle einen Beitrag zum Erhalt des Unternehmens leisten. Der Bonner Konzern, von dem die Callahan-Gruppe das NRW- Kabelgeschäft übernommen hatte und der noch mit 45 Prozent mit im Boot von Ish sitzt, will laut Zeitung vier Monate auf Zahlungen des Kabelnetzbetreibers verzichten. In dieser Zeit soll ein neuer Investor gefunden werden, der einen Betrag zwischen 120 und 150 Millionen Euro in das Unternehmen investiert. Ish war unter anderem durch technische Probleme beim Netzausbau und niedrige Kundenzahlen in Schwierigkeiten geraten.

      Quelle: RP-ONLINE
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 10:55:52
      Beitrag Nr. 42 ()
      T-Aktie ohne Kurspotential

      von Claus Vogt

      Im Februar 2000 gaben wir die Verkaufsempfehlung: „Fallende Umsätze, einbrechende Gewinne und schrumpfende Margen lassen die gegenwärtige Bewertung der Aktie als völlig überzogen erscheinen. Sollte die Euphorie verfliegen, die diesen Sektor nach wie vor erfaßt hat, dann sehen wir erhebliches Abwärtspotential.“

      Da die Deutsche Telekom AG nicht irgendein Papier ist, sondern die „deutsche Volksaktie“ Nummer eins, halten wir einen Kommentar zu dem Wert, der jetzt unterhalb des Emissionspreises der ersten Tranche notiert, für angemessen. Das Unternehmen steht unserer Meinung nach als Musterbeispiel für die massenhafte Verblendung, der die in der Spekulationsblase gefangenen Anleger, Manager, Banker und Politiker anheimgefallen sind. Dementsprechend betrachten wir den Chart der Telekom-Aktie als eine lehrbuchmäßige Illustration für den Verlauf einer Spekulationsblase.

      Ein sich beschleunigender, parabolischer Anstieg auf ökonomisch völlig absurde Niveaus, gefolgt von einem noch schnelleren Verfall, der unter die Kurse führt, zu denen das Objekt der naiven Begierde zu Beginn des Irrsinns notierte. Wie kann es weitergehen? Ein Blick in die Finanzmarktgeschichte gibt kaum Anlaß zu großem Optimismus. Natürlich kann und wird auch die T-Aktie prozentual attraktive Bearmarket-Rallyes produzieren. Es ist aber außerordentlich unwahrscheinlich, daß sie in einem neuen Bullenmarkt, der irgendwann beginnen wird, zu den führenden Aktien zählen kann. Normalerweise sind die Besten des letzten Bullenmarktes nicht die Vielversprechendsten des neuen. Gewöhnlich werden die Unternehmen, die einen Bärenmarkt relativ ungeschoren überstehen, mit dem Rückenwind eines Bullenmarktes die deutlich besseren Ergebnisse erwirtschaften. Der Phönix aus der Asche ist die Ausnahme.

      Da die T-Aktie Volksaktie ist, wird sie in zahlreichen Portfolios privater und institutioneller Anleger gehalten. Insbesondere unter den Privaten befinden sich viele Neubörsianer, die im Laufe der Zeit feststellen werden, doch nicht für die Börse geeignet zu sein. Der erstaunlich wirkungsvollen Idee, eine Aktie wie Waschpulver zu bewerben, sind langfristig Grenzen gesetzt. Wir erwarten ein stetig fallendes öffentliches Interesse an der T-Aktie und ein damit einhergehendes Austrocknen der Börsenumsätze. Die durch die T-Aktie verursachten massenpsychologischen Wunden werden nur nach sehr langer Zeit verheilen.


      Claus Vogt ist Leiter Research der Berliner Effektenbank.
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 11:52:22
      Beitrag Nr. 43 ()
      Eine Frage mal eben, bitte um Antwort-
      Letzte Woche war ja die HV von der Telekom.
      Wann wird die Dividende ausbezahlt?
      Danke!
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 12:18:40
      Beitrag Nr. 44 ()
      @rep
      Dividendenzahlung ist immer einen Tag nach der HV. Bei der Deutschen Telekom also am 29.05.2002
      Gruß
      Callfreak
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 13:55:53
      Beitrag Nr. 45 ()
      Von der Sparkasse liegt die Div. Gutschrift mit Wertstellung
      29.05.02 auch schon vor.

      Bei Consors dauert das etwas länger. Die Wertstellung müßte aber die gleiche sein.
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 16:52:42
      Beitrag Nr. 46 ()
      Das beste an der Telekom ist der Eichel.
      Alle Aktionäre muessen für die Dividende und die Treueraktien letztes Jahr noch Steuern zahlen, obwohl die Zeichner der letzten Tranche bei einem Kurs von 63 Euro mittlerweile schon über 80 % ihres Geldes eingebüßt haben.
      Eichel macht sich über die abgezockten Telekomaktionäre auch noch lustig und stellt sich vor Sommer. Die Luschen halten zusammen.
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 16:58:09
      Beitrag Nr. 47 ()
      Unser Wirtschaftsminister Müller hat doch gesagt, dass
      die Regierung nichts für den Kurs kann.
      Und überhaupt ist der Aufsichtsrat schuld, wenn er den
      Sommer nicht endlich entläßt.
      Aber man müßte den Eichel halt auch entlassen, aber der geht nicht freiwillig.

      Und überhaupt, alle machen doch einen guten Job.

      Sagt....
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 18:09:48
      Beitrag Nr. 48 ()
      Meldung vom 05.06.2002 14:49

      Bund verzichtet vorläufig auf weitere Verkäufe der T-Aktie

      Der größte Telekom-Anteilseigner reagiert auf die Talfahrt der T-Aktie. Der Bund plant in diesem Jahr keine weiteren Aktienverkäufe aus seinen Beteiligungen an der Deutschen Telekom und der Deutschen Post. Das teilte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Karl Diller, dem Haushaltsausschuss des Bundestages in einem Bericht mit, der dpa vorliegt. Bei dem anhaltenden Kurstief um 11 Euro würde ein Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt zu einem Flop führen.

      Allerdings will die Bundesregierung an der langjährigen Praxis festhalten, Anteilsverkäufe vorab bei der bundeseigenen Frankfurter Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu "parken". Diese könne sie dann nach Bedarf und marktschonend stückweise an die Börse bringen. "Die Bundesregierung behält sich deshalb vor, dieses Verfahren erneut anzuwenden." Platzhalter-Geschäfte mit der KfW hätten sich bewährt und belasteten auf Grund von Ausgleichsverpflichtungen des Bundes nicht die Bilanz der Bank. Auch die normale Wirtschafts-Fördertätigkeit werde durch die Anteilsaufkäufe nicht beeinträchtigt.

      Die T-Aktie war im Herbst 1996 beim ersten Börsengang hoffnungsvoll mit einem Ausgabekurs von 28,50 DM (14,57 Euro) gestartet. Vor gut zwei Jahren erreichte das Papier mit 104 Euro den Höchststand. Das seit längerem anhaltende Kurstief zwischen 11 und 12 Euro wird an der Börse nicht zuletzt mit strategischen Fehlern der Konzernspitze und Riesenschulden in Höhe von 67 Milliarden Euro erklärt. Gestern rutschte die T-Aktie wie schon einige Male im Mai auf ein neues Allzeittief von 10,90. Am heutigen Börsentag konnte sie sich bislang um 1,36 Prozent auf 11,17 einigermaßen erholen.

      Bereits im September 2001 hatte Bundesfinanzminister Hans Eichel betont, die Telekom und die Post sollten weiter privatisiert werden. Schon damals standen aber wegen der "Unterbewertung" der Aktie keine Verkäufe an. Der Bund ist seit dem vorigen Jahr nicht mehr Mehrheitsaktionär. Sein und der Anteil der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau an der Deutschen Telekom AG war mit dem Erwerb von VoiceStream und Powertel per Ende Mai 2001 auf rund 43 Prozent gesunken. (anw/c`t)

      Quelle: heise online
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 23:55:55
      Beitrag Nr. 49 ()
      Endlich mal wieder positive Aussichten für die Dt. Telekom


      Aus der FTD vom 6.6.2002
      Deutsche Telekom steht kurz vor Zuschlag bei Maut-Auftrag
      Von Andreas Krosta, Hamburg, und Jens Tartler, Berlin

      Ein Konsortium aus Deutscher Telekom und DaimlerChrysler steht kurz vor dem Zuschlag für einen Großauftrag zum Aufbau des Lkw-Maut-Systems in Deutschland. Die vom Transportgewerbe bekämpfte streckenbezogene Lkw-Maut wird ab 2003 erhoben.

      "Es gibt Signale, die darauf hindeuten, dass die Regierung so entscheidet", verlautete aus Gesellschafterkreisen des Konkurrenzkonsortiums Ages, an dem unter anderem der britische Mobilfunkkonzern Vodafone sowie Aral und Shell beteiligt sind. "Ich gehe davon aus, dass die Regierung DaimlerChrysler und Deutsche Telekom präferieren wird", sagte ein Insider. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Das Verkehrsministerium werde Anfang nächster Woche entscheiden, mit welchem Konsortium die Schlussverhandlungen geführt werden, hieß es in Regierungskreisen. Die Vertragsunterzeichnung ist für Anfang Juli geplant.

      Die vom Transportgewerbe bekämpfte streckenbezogene Lkw-Maut wird ab 2003 erhoben. Es ist aber unwahrscheinlich, dass die elektronische Erhebung zu dem Zeitpunkt startet. Alternativ ist der Verkauf über Tankstellen, Automaten und Internet vorgesehen.



      Zu der anstehenden Entscheidung wollte sich die Telekom nicht äußern. Fest steht, dass der Konzern das 5-Mrd.-Euro-Projekt dringend benötigt. Das Unternehmen war am Montag nicht in die letzte Runde bei der Vergabe eines 6,5-Mrd.-Euro-Auftrags der Bundeswehr gekommen. Stattdessen erhielten CSC Plönzke, Mobilcom und EADS den Zuschlag. Die Telekom-Aktie schloss mit 10,78 Euro am Mittwoch erneut auf Rekordtief.


      Aus Telekom-Kreisen hieß es am Mittwoch, falls Konkurrent Mobilcom wegen ungeklärter Besitzverhältnisse aus dem Bundeswehrauftrag ausscheide, werde das Bonner Unternehmen nicht einspringen. Bei der Lkw-Maut gab sich Konkurrent Ages offiziell optimistisch. Das Unternehmen betreibe seit 1995 in Deutschland und den Niederlanden das Abrechnungs- und Zahlungssystem für die streckenunabhängige Lkw-Eurovignette, sagte ein Sprecher. Hinter den Kulissen wird an einer Strategie für den Fall der Absage getüftelt. "Vielleicht gibt es eine Lösung mit beiden Konsortien. Falls nicht, werden wir die Entscheidung einer gerichtlichen Prüfung unterziehen", hieß es.



      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 07:10:46
      Beitrag Nr. 50 ()
      Aus der FTD vom 6.6.2002 www.ftd.de/aktienumfrage


      FTD-Aktienumfrage: Strategen schreiben T-Aktie ab
      Von Ina Bauer und Hubert Beyerle, Frankfurt

      Die Aktie der Deutschen Telekomhangelt sich von einem Rekordtief zum nächsten. Da verlieren auch die letzten Optimisten ihre Zuversicht, wie die jüngste FTD-Aktienumfrage zeigt.

      Gehörte die T-Aktie in der Vorrunde im April noch zu den fünf Top-Kaufempfehlungen im Dax, degradierten die 16 befragten Strategen führender Finanzinstitute den Wert jetzt gleich zweimal. Er gehört zu den Unternehmen im Dax 30 und im Stoxx 50, denen die schlechtesten Kurschancen für die nächsten drei Monate eingeräumt werden.

      Allerdings haben Analysen der Aktientipps der FTD-Umfragen von März 2001 bis April 2002 gezeigt, dass die Prognosesicherheit der Strategen sehr gering ist. Das Fazit war, dass die Investoren am besten immer das Gegenteil von dem tun, was die Strategen empfehlen. Eine Kaufempfehlung wäre also ein Verkaufssignal. Bei der T-Aktie hieße das: Einsteigen, solange sie noch so billig ist.

      ...

      Kommentar:
      Meines Erachtens ist es für einen antizyklischen Einstieg immer noch zu früh. Bei fast 70 Milliarden Schuler kostet jeder Prozentpunkt Zinserhöhung 700 Mio Euro. Das dürfte alle Überschüsse in nächster Zeit absorbieren. Interessanter finde ich Swisscom oder Korea Telecom.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 10:39:08
      Beitrag Nr. 51 ()
      Bemerkenswert finde ich hierbei den zweitletzten Absatz.
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 13:31:06
      Beitrag Nr. 52 ()
      DaimlerChrysler: Erstes Auto mit integrierten UMTS-Services



      Mit der Präsentation von UMTS-Diensten in einem fahrenden PKW feiern die Kooperationspartner DaimlerChrysler, Siemens, Sun Microsystems, T-Mobile, Jentro und die MBDS/Universität Nizza Sophia Antipolis heute eine Weltpremiere in Berlin. In einer speziell dafür ausgerüsteten Mercedes-Benz S-Klasse demonstrieren die Partner UMTS-Dienste wie Live-Video- und Musik-Downloads sowie Video-Telefonie und ein Off-Board-Navigationssystem, dass aktuellste kartographische Daten nutzt.

      Mit einer durchschnittlichen Übertragungsrate von 128 kBit/s wurden die Inhalte ins Testfahrzeug geschickt, womit man von der Maximal-Bandbreite von 384 kBit/s noch weit entfernt.

      T-Mobile ist für die Bereitstellung des UMTS-Netzes verantwortlich und hat gemeinsam mit Siemens IC Mobile die UMTS-Infrastruktur in der Testfunkzelle in Berlin aufgebaut. Mit JentroCar liefert die Münchner Jentro AG die zentrale Technologie-Plattform für die Vernetzung und Steuerung der InCar-Funktionen und -Services. Die Jentro-Lösung beruht auf Java-Technologie von Sun Microsystems, die u.a. die Backend-Server für die Vorhaltung der Inhalte (Portale, WWW, Video Streams, Spiele etc.) bereitstellen.

      Die UMTS-S-Klasse ist ein reines Erprobungsfahrzeug und wurde eigens für diese Zwecke mit InCar-PCs, zwei aus den Rückenlehnen ausfahrbaren 15 Zoll-TFT-Monitoren sowie drahtlosen Tastaturen im Fond ausgestattet. Dienste wie Navigation und Verkehrsbeobachtungskamera, die aus Sicherheitsgründen ab einer Geschwindigkeit von 6 km/h automatisch abschaltet, können Fahrer und Beifahrer über einen eingebauten Touchscreen-Monitor abrufen. (as)

      [ Donnerstag, 06.06.2002, 13:10 ]

      Quelle: de.internet.com
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 16:05:12
      Beitrag Nr. 53 ()
      Studie: UMTS-Gewinne erst in zehn Jahren

      11. Jun 15:41


      Multimedia-Mobilfunk kann sich für die Anbieter lohnen - aber erst müssen sie eine lange Durststrecke hinter sich bringen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.

      Der neue Mobilfunkstandard UMTS dürfte den Betreibern einer Studie zufolge in Deutschland erst in zehn Jahren Gewinne bringen. Frühestens dann werde der dafür notwendige Marktanteil von mindestens 35 Prozent erreicht, sagte der Duisburger Wissenschaftler Torsten Gerpott am Dienstag in Düsseldorf auf einer Tagung unter Hinweis auf eine entsprechende Modellrechnung. Danach können hier zu Lande auf Dauer nur drei bis vier UMTS-Netzbetreiber Gewinn bringend operieren.
      Derzeit haben die Mobilfunkbetreiber T-Mobile und Vodafone einen Marktanteil von je rund 40 Prozent. UMTS-Lizenzen besitzen außerdem E-Plus, MobilCom, Quam und O2, die vormalige Viag Interkom.



      UMTS soll sich bis 2012 durchsetzen



      Dämpfer für Hoffnung auf UMTS-Lizenzhandel
      04. Jun 2002 08:49
      Weltweit werden weniger Handys verkauft
      23. Mai 2002 18:45
      Ministerium: Keine Änderungen bei UMTS
      22. Mai 2002 15:59
      Nur drei UMTS-Netze in Frankreich
      16. Mai 2002 15:35
      Hohe Lizenzkosten bremsen UMTS-Einführung
      24. Apr 2002 13:21

      Der Wissenschaftler Gerpott legt seinem Modell die Erwartung zu Grunde, dass es Ende 2012 in Deutschland 61,5 Millionen UMTS-Kunden geben wird, die damit 85 Prozent vom gesamten Mobilfunkmarkt ausmachen. Für Ende kommenden Jahres prophezeit er erst ein Prozent oder 650.000 Nutzer. Die 30-Prozent-Marke wird den Prognosen zufolge Ende 2007 mit 20,7 Millionen Teilnehmern erreicht.

      Die Mobilfunk-Kunden lassen laut Gerpott anfangs mehr Geld bei den Betreibern als in späteren Jahren. Der Experte erwartet 2003 einen durchschnittlichen monatlichen Nettoumsatz pro Kunde von 70 Euro. Bei einem Absinken um sieben Prozent pro Jahr dürfte er 2012 nur noch 36 Euro betragen. Angesichts der düsteren Perspektiven für die kleineren Anbieter bezeichnete es der Experte als «spannende Aufgabe» für Juristen und den staatlichen Regulierer, den Handel mit UMTS-Frequenzen zu ermöglichen. (nz)

      Quelle: NETZEITUNG.DE
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 23:59:34
      Beitrag Nr. 54 ()
      Meldung vom 11.06.2002 19:47

      Verband beklagt fehlende Geschäftsmodelle für UMTS

      Der Deutsche Multimedia Verband, DMMV, hatte auf der Internet World in Berlin eine Podiumsdiskussion ausgerichtet, auf der sich Teilnehmer -- Anbieter, Gerätehersteller und Contentprovider -- über die Themen UMTS versus Wireless LAN sowie UMTS-Geschäftsmodelle austauschen konnten. Das Ergebnis der Gespräche schätzt der DMMV ernüchternd ein. Er beklagt eine "Ratlosigkeit im Hinblick auf Geschäftsmodelle für die teuren UMTS-Netze". Marcus Garbe, Leiter des DMMV-Arbeitskreises Mobile Internet, hält den Ansatz der UMTS-Netzbetreiber, "die Lizenzmilliarden allein über selbstgenerierte Peer-to-Peer-Kommunikation einspielen zu wollen", für gefährlich.

      Daher blicken Contentanbieter hoffend auf den noch jungen E-Plus-Service i-mode. Bei diesem mobilen Dienst geht der Löwenanteil der Einnahmen erstmals an die Inhalteanbieter -- ein Beispiel, das Contentanbieter wohl zu gern auf den UMTS-Bereich übertragen möchten. Netzbetreiber stehen dem Ansinnen bisher eher reserviert gegenüber und setzen anscheinend mehr auf eigene Dienste wie den kürzlich eingeführten Multimedia Messaging Service, der nicht nur für die Übertragung von Textnachrichten taugt, sondern auch Bilder, Animationen und Sound in den Dokumenten einbetten kann.

      Andere Drahtlos-Techniken, etwa Wireless LAN oder Bluetooth, seien für die Inhalteanbieter ebenfalls noch nicht profitabel. Die meisten Betreiber so genannter Hotspots arbeiten derzeit noch an Abrechnungs- und Sicherheitsmechanismen, meint der DMMV. Beispiele für aktive kommerzielle Hotspots sind noch selten. Immerhin waren sich alle Teilnehmer darin einig, dass sich die drahtlose Netzwerktechnik W-LAN und die Mobilfunktechnik UMTS wohl ergänzen werden. (dz/c`t)

      Quelle: heise online
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 10:33:36
      Beitrag Nr. 55 ()
      TV-Sender wollen ins Kabelnetz einsteigen



      In den Verkauf des Fernsehkabelnetzes der Deutschen Telekom kommt nach Informationen des Magazins `Stern` wieder Bewegung. Nachdem das Kartellamt den geplanten Einstieg der US-Firma Liberty Media verhindert hatte, wollen nun die privaten TV-Sender selbst einsteigen. Ein Konsortium, in das sich dann alle Sender inklusive ARD und ZDF sowie Finanzinvestoren und regionale Netzbetreiber einkaufen können, soll das Netz übernehmen.

      Der Plan stammt, so der Stern in seiner Donnerstagsausgabe, von n-tv-Gründer Karl-Ulrich Kuhlo, der nach eigenen Angaben dafür von den Privatsendern Rückendeckung erhalten hat. Scheitert die Initiative, sieht Kuhlo kaum Chancen, noch Käufer für das TV-Kabel zu finden. Das wäre auch für die schuldengeplagte Telekom ein Desaster.

      Ob das Konsortium jedoch wie Liberty 5,5 Milliarden Euro für das Netz bietet, ist unwahrscheinlich. Die Telekom soll sich daher an der Kabel-Genossenschaft mit etwa einem Drittel beteiligen. (as)

      [ Mittwoch, 12.06.2002, 09:25 ]

      Quelle: de.internet.com
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 19:36:54
      Beitrag Nr. 56 ()
      Meldung vom 12.06.2002 17:39




      EU-Kommission fordert UMTS-Lizenzinhaber zur Kooperation auf

      Die Kommission der Europäischen Union (EU) hat sich angesichts der derzeitigen Schwäche in der Telekommunikationsbranche für Kooperationen der Anbieter des neuen Mobilfunkstandards UMTS ausgesprochen. Kooperationen der Betreiber seien ein geeignetes Mittel, um eine finanzielle Überforderung der Unternehmen durch die hohen Lizenzgebühren und Anlaufkosten abzufedern, teilte die Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. An den Lizenzbedingungen für den Aufbau der Mobilfunknetze der dritten Generation solle jedoch im Grundsatz nichts geändert werden, betonte die EU-Kommission.

      Die europäische Mobilfunkbranche hatte wegen der zum Teil sehr hohen Kosten beim Erwerb der Lizenzen auf Änderungen der Lizenzbedingungen gepocht. Einige Mitgliedsländer sind den Unternehmen durch nachträglich reduzierte Lizenzkosten oder eine Verlängerung der Laufzeiten der Lizenzen mittlerweile entgegengekommen. In Deutschland hatte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) die Forderung nach einem Zusammenschluss von kleineren UMTS-Anbietern abgelehnt. Behördenchef Matthias Kurth sagte, dass man nach der bestandskräftig abgeschlossenen Lizenzerteilung nicht nachträglich die Bedingungen für ein abgeschlossenes Vergabeverfahren ändern könne. Die RegTP müsse daher darauf bestehen, dass jeder Anbieter gemäß den ursprünglichen Bedingungen ein eigenes Netz aufbaut.

      Dennoch dürfen auch hierzulande mehrere UMTS-Anbieter bestimmte Teile der Netz-Infrastruktur zusammen betreiben. So ist laut RegTP etwa die gemeinsame Nutzung von Grundstücken, Masten, Antennen, Kabeln und Combinern nach den Vergabebedingungen zulässig. Auch die Site Support Cabinets (SSCs) mit Basisstation, Verstärker und Stromversorgung dürfen sich mehrere Anbieter teilen. Angesichts einer immensen Vorfinanzierung reichen den Inhabern deutscher UMTS-Lizenzen diese Zugeständnisse allerdings nicht aus. Sie befürchten vielmehr, dass die hohen Kosten den UMTS-Start weiter verzögern; künftig werde nur wenig Geld übrig bleiben, die 3G-Technik mit umsatzfördernden Inhalten zu füllen. (pmz/c`t)

      Quelle: heise online
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 20:21:57
      Beitrag Nr. 57 ()
      Meldung vom 12.06.2002 16:44

      Flatrate-Entscheidung stößt auf geteiltes Echo

      Der Spruch der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) zur so genannten Vorleistungs-Flatrate wurde wie erwartet aufgenommen: Die Telekom-Konkurrenten begrüßen die neuen Wettbewerbschancen, die Telekom hingegen übte scharfe Kritik. Telekom-Sprecher Stephan Broszio bemängelte, die Entscheidung gehe in die falsche Richtung. "Statt die Zukunftstechnologie Breitband zu fördern, zwingt uns der Regulierer dazu, ins herkömmliche Telefonnetz zu investieren." Die Regulierungsbehörde setze damit "den Marsch gegen den Standort Deutschland fort".

      Der Erzrivale AOL sieht das grundsätzlich anders. Unternehmenssprecher Jens Nordlohne begrüßt die Entscheidung der RegTP. "Sie ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem attraktiven Flatrate-Angebot für Endkonsumenten. Wir sind überzeugt, dass sämtliche Marktteilnehmer, die Deutsche Telekom eingeschlossen, davon profitieren können", sagte er gegenüber heise online. Die Entscheidung, wie viel die Flatrate kosten darf, ist allerdings noch nicht gefallen. Nordlohne: "Ein Flatrate-Angebot steht und fällt mit dem Preis für die Anschlüsse".

      Auch mediaWays sieht die Kosten, über die noch nicht entschieden wurde, als "ausschlaggebend" an, so die Firma in einer Presseverlautbarung. Die mediaWays GmbH hatte den Stein erst ins Rollen gebracht und den Regulierer angerufen. Firmensprecher Steffen Müller sieht die Entscheidung deshalb positiv: "Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines chancengleichen Wettbewerbs für alle Anbieter im Carrier-Markt. Davon profitieren die Unternehmen der Internetbranche, die Endkunden und die gesamte Konjunktur in Deutschland." Allerdings müsse man die Entscheidung noch im Detail prüfen.

      Die RegTP selbst begründete ihre Entscheidung in einer Pressemitteilung. RegTP-Präsident Matthias Kurth: "Bei der Entscheidung hat die Beschlusskammer berücksichtigt, dass sich die DT AG bereits seit geraumer Zeit selbst intern eine entsprechende Vorleistungs-Flatrate für Internet-Verkehr berechnet." Zur entscheidenden Frage der Kosten sagte Kurth: "Wir erwarten jetzt, dass die DT AG innerhalb von sechs Wochen einen Entgeltantrag einreichen wird, umso für die Wettbewerber zügig den Weg frei zu machen, diese neue Vorleistung nachzufragen." (uma/c`t)

      Quelle: heise online
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 20:47:36
      Beitrag Nr. 58 ()
      Die Telekom braucht dringend eine Kapitalerhöhung. So wie die Aktienplatzierungen eine genutzte Chance waren bietet sich heute die Investition in Telekom aus Staatssicht an. Anders ist DTE bei der Zinslast nicht gewinn- und an der Börse vermarktungsfähig. Reste der durch UMTS und Börsengänge erlösten Teuros müssten selbst die Sozen noch finden.

      Oder man nutzt den Schattenhaushalt KfW.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 22:20:52
      Beitrag Nr. 59 ()
      Man kann es kaum besser formulieren.

      Ansonsten betrachte ich die Anleihe schon als eine Art vorgezogene Kapitalerhöhung, weil ohne zusätzlichen Anreiz
      wohl kaum einer bei einer KE mitgemacht hätte.
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 22:29:22
      Beitrag Nr. 60 ()
      Im September können wir den Eichel und den Bundeskanzler Schröder, der Ronny Sommer vor kurzem noch gelobt hat,
      wegen ihrer katastrophalen Witschaftspolitik abwählen !!!
      Mit einem Wirtschaftsminister Lothar Späth kann es nur
      besser laufen !!!!
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 17:42:35
      Beitrag Nr. 61 ()
      Eine Kapitalerhöhung durch den Bund, oder KfW abgesichert, wäre der absolute Kunstgriff.

      Da könnte noch was aus Deutschland und der Telekom werden, für die Sozen ist es zu spät, ist auch nicht schade drum:laugh:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 21:33:27
      Beitrag Nr. 62 ()
      Auch das Schuldenproblem drückt den Kurs der T-Aktie

      Die Telekom befindet sich in bester Gesellschaft, auch andere Ex-Monopolisten drücken hohe Schulden

      Von Lutz Frühbrodt

      Stuttgart/Bonn - "Das wird ein Höllenritt", räumte Karl-Gerhard Eick erst unlängst ein. Der Finanzvorstand der Deutschen Telekom weiß genau, dass der angestrebte Schuldenabbau von derzeit 67 Mrd. Euro auf rund 50 Mrd. Euro bis Ende nächsten Jahres ein absolutes Muss darstellt, um die abstürzende T-Aktie wieder dauerhaft zu beflügeln. Er ist sich aber auch voll und ganz der Tatsache bewusst, dass dieses Vorhaben eine gigantische Herausforderung bildet - und dies, obwohl der Bonner Konzern den Zeitpunkt für das Erreichen der fiskalischen Zielgeraden schon um ein Jahr nach hinten verlegt hat. Hauptgrund für die Verzögerung: Anfang dieses Jahres wollte die Telekom einen Großteil ihres Kabelnetzes für 8,5 Mrd. Euro an den US-Investor Liberty Media verkaufen, um das Geld für die Schuldentilgung einzusetzen. Doch das Kartellamt stoppte den Mega-Deal, und bis heute hat der Ex-Monopolist keinen neuen Käufer finden können.

      Zudem sollte zumindest ein Teil der Erlöse von fünf bis zehn Mrd. Euro aus einem Börsengang von T-Mobile zum Rückfahren der Verbindlichkeiten eingesetzt werden, doch daraus dürfte wegen der düsteren Stimmung an den Kapitalmärkten bis auf Weiteres nichts werden. Selbst wenn T-Mobile 2003 nicht an die Börse gebracht werden könne, so Eick, werde die Telekom an ihrem ehrgeizigen Sparziel festhalten. Ob der Verkauf von Immobilien, die Veräußerung kleinerer Beteiligungen, ein internes Sparprogramm, ein relativ mildes Zurückfahren der Investitionen, ein leicht höherer Stellenabbau als ursprünglich geplant sowie ein Einfrieren der 2001 um 40 Prozent gekappten Dividende ausreichen, um die Zielmarke bis Ende 2003 zu erreichen, lässt bei Telekom-Experten Zweifel aufkommen.

      Die Telekom befindet sich allerdings auch in bester europäischer Gesellschaft, denn die meisten anderen Ex-Monopolisten drücken ebenfalls hohe Schulden. Als die europäischen Märkte in den neunziger Jahren für den Wettbewerb geöffnet wurden, standen sie alle vor der Herausforderung, neue Märkte zu erschließen, um absehbare Ertragseinbrüche im klassischen Festnetzgeschäft zu kompensieren. Ob die spanische Telefónica oder British Telecom - sie alle haben sich breiter aufgestellt und massiv in Mobilfunk, Systemlösungen und Onlinedienste investiert. Und sie haben im großen Stile im Ausland eingekauft - nicht selten zu schwindelerregend hohen Preisen.

      Die Telekom verweist immer wieder darauf, dass ihr Schuldenstand erheblich niedriger ausfalle, wenn man ihn an der Börsenkapitalisierung, dem Umsatz oder Cashflow messe. Die anderen Gesellschaften sind deutlich kleiner und weisen deshalb auch einen niedrigeren absoluten Schuldenstand auf. Gerade ein Vergleich mit dem Erzrivalen France Télécom belegt dies: Die Deutsche Telekom erwirtschaftete 2001 einen Umsatz von 48,3 Mrd. Euro, die Franzosen dagegen nur 43 Mrd. Euro.

      Vergleichsweise gut schlägt sich die British Telecom. Der Ex-Monopolist hat als erster Branchendinosaurier die Notbremse gezogen und ein radikales Sanierungsprogramm eingeleitet: Ausverkauf von all dem, was nicht zum Kerngeschäft gehört, und Rückfahren des internationalen Engagements. Möglicherweise bleibt auch den anderen Telekom-Riesen diese Rolle rückwärts, zumindest eine kleine, nicht erspart. Nur einer hat gar nicht erst mitgemacht und steht heute bestens da: Die oft als verschlafen verlachte Swisscom, die ihre internationale Expansion auf den hoch profitablen Mobilfunk-Dienstleister Debitel beschränkt hat.

      Quelle: DIE WELT
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 21:41:52
      Beitrag Nr. 63 ()
      Die T-Aktie stürzt in die Einstelligkeit ab

      Analysten stehen Kursverfall fassungslos gegenüber. Prognosen sind kaum noch möglich

      Erstmals seit der Ausgabe sank der Kurs der T-Aktie unter zehn Euro

      Von Holger Zschäpitz
      und Thomas Exner

      Berlin - Schwarzer Freitag für die T-Aktie. Zum ersten Mal in ihrer fünfeinhalbjährigen Börsenlaufbahn ist die Volksaktie am Freitag unter zehn die psychologisch wichtige Marke von zehn Euro gefallen und damit im einstelligen Bereich angekommen. Zeitweise erreichte der Kurs ein neues Allzeittief von 9,71 Euro. Gegenüber dem Höchstkurs von knapp 105 Euro im Frühjahr 2000 hat das Papier inzwischen mehr als 90 Prozent seines Wertes eingebüßt. "Die T-Aktie hat Terra Incognita betreten, nachdem alle Marken nach unten durchbrochen wurden", sagt Hugh Henry, Hedge-Fonds-Manager bei Odey Asset Management. "Alle Prognosen über das weitere Schicksal dieses Papiers sind reine Spekulation. Die Aktie wird in den kommenden Wochen zwischen fünf und zwölf Euro pendeln."

      Gerechnet vom Allzeithoch wurden insgesamt 400 Mrd. Euro Anlegergelder vernichtet und damit in etwa der Gegenwert des Bruttoinlandsprodukts von der Schweiz oder Belgien. In der europäischen Liga der teuersten Unternehmen ist die Deutsche Telekom von der Spitzenposition innerhalb weniger Monate auf Platz 14 abgerutscht. Selbst Konkurrent Telecom Italia, den die Bonner einstmals schlucken wollten, genießt von den Börsianern eine höhere Wertschätzung, obwohl die Italiener 40 Prozent weniger umsetzen.

      Analysten stehen dem Kurseinbruch fassungslos gegenüber. Die meisten Experten befinden sich in einem regelrechten Dilemma. Denn auf der einen Seite halten sie die T-Aktie für massiv unterbewertet. Auf der anderen Seite kann aber kaum ein Finanzprofi kurzfristig gute Gründe für einen Kursanstieg nennen. Nach einer Umfrage dieser Zeitung unter zwölf führenden Investmentbanken taxieren Experten den fairen Wert auf durchschnittlich 15 Euro. Am weitesten wagen sich derzeit die Analysten der Deutschen Bank hervor, die für die T-Aktie Kurse von 23 Euro gerechtfertigt halten und damit mehr als eine Verdoppelung des Aktienkurses vorhersagen. Etwas weniger euphorisch ist das Kursziel der Analysten von ABN Amro, die 13 Euro für fair erachten. Doch auch Analyst Rodney Sherrington fällt es nicht leicht, seine Kaufempfehlung im aktuellen Umfeld offensiv zu verteidigen. "Auch wenn die Aktie momentan spottbillig ist, fehlt mir die Fantasie für steigende Kurse", sagt Sherrington. "Die Aktie drängt sie sich momentan einfach nicht als Kauf auf."

      Ähnlich geht es Thomas Köbel von SEB, der die Aktie sogar als "Strong Buy" einstuft. "Der Markt wartet auf Taten beim Schuldenabbau und das gleich im Milliardenbereich. Aber auch das zweite Quartal dürfte kaum Möglichkeiten geboten haben, den Schuldenberg abzutragen", nennt Köbel den wichtigsten Punkt für die mangelnde Kursfantasie. Statt Schuldenabbaus erwarten die Analysten von UBS Warburg sogar noch einen Anstieg der Defizite von heute 67,3 auf 69,3 Mrd. Euro Ende 2003. Damit hätte die Telekom bei der Verschuldung dann sogar Polen abgehängt.

      Der Druck auf Telekom-Chef Ron Sommer nimmt täglich zu. Denn der Marketing-Mann hat überzogene Erwartungen nicht nur bei Kleinanlegern, sondern vor allem auch bei den marktbestimmenden institutionellen Investoren geweckt. "Sommer hat uns das Blaue vom Himmel versprochen", beklagt sich etwa Rudi Pomper, Fondsmanager von M.M. Warburg. Nicht nur er will erst dann wieder bei der T-Aktie zugreifen, wenn das Management ausgewechselt wird. "Ein Rausschmiss von Ron Sommer - und wir sehen die T-Aktie 20 Prozent höher", sagt Pomper. Kurzfristig scheint aber kein Managementwechsel auf der Tagesordnung zu stehen.

      Das Bundesfinanzministerium lehnte einen Kommentar zum dramatischen Kursverfall und zu Konzernchef Sommer gestern erneut ab. Immerhin ist der Bund mit rund 43 Prozent der Aktien der größte Einzelaktionär der Telekom. Ungeachtet der Kritik von Investoren an Ron Sommer hatte die Bundesregierung dem seit Ende 1995 amtierenden Konzernlenker immer wieder den Rücken gestärkt. "Aber der Druck auf den Telekom-Chef wird auch von Seiten der Politik steigen. Denn mit einer Abberufung könnte sie bei den vielen Kleinaktionären Punkte im Wahlkampf sammeln", sagt Pomper.


      Quelle: DIE WELT
      Avatar
      schrieb am 16.06.02 21:14:41
      Beitrag Nr. 64 ()
      16.06.2002



      T E L E K O M - K U R S V E R F A L L

      Unterlassene Kontrolle?



      Hat der Bund die Zügel schleifen lassen? Der Rechnungshof rüffelt das Finanzministerium scharf.

      Berlin - Im Zusammenhang mit dem Kursrutsch der T-Aktie hat der Bundesrechnungshof nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" dem Bundesfinanzministerium schwere Versäumnisse bei der Kontrolle der Deutschen Telekom vorgeworfen.

      Die Rechnungsprüfer kritisierten in einem geheimen Bericht, der niedrige Kurs und offene Fragen bei der Bewertung der Konzernimmobilien hätten sich zu einem unkalkulierbaren Haushaltsrisiko entwickelt, berichtete "Focus" am Samstag vorab.

      Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums wollte den Bericht des Magazins nicht kommentieren. Ihm sei die Vorlage des Bundesrechnungshofes nicht bekannt.

      Der Bund ist größter Einzelaktionär

      Der Bund ist mit rund 43 Prozent der Aktien der größte Einzelaktionär der Telekom. Die Aktie der Deutschen Telekom war am Freitag erstmals in ihrer mehr als fünfeinhalbjährigen Börsengeschichte unter die psychologisch wichtige Marke von zehn Euro gerutscht.

      Der Rechnungshof bemängelte laut "Focus" weiter, das Bundesfinanzministerium sei "seiner Verpflichtung zur Prüfung der Lage des Unternehmens" nur unzureichend nachgekommen. Er habe nun gefordert, dass eine Vereinbarung mit der Telekom erzielt werden müsse, "dass der Bund regelmäßig über Haftungsrisiken" unterrichtet werde.

      Quelle: manager-magazin.de
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 15:32:31
      Beitrag Nr. 65 ()
      Champion

      Telekom- vs. Bier-Investment

      Mittlerweile kostet die Telekom-Aktie soviel wie ein Kasten Bier. Grund genug, die Wertentwicklung beider Investmentalternativen zu überprüfen

      Bier ist die Basis jedes Deutschen Stammtisches, während die T-Aktie nur vorübergehend die Stammtische der Republik beschäftigt hat.
      Manch einen Telekom-Aktionär mag auch des öfteren der Durst befallen haben, wenn er den Kursverlauf seiner Volksaktie überprüft hat. Im Hoch notierte die Aktie am 03. März 2000 bei 103,90. Bei einem aktuellen Kurs um die 11 Euro ergibt sich ein Minus von mehr als 89 Prozent. Aus einem Investment von 1000 Euro für 10 T-Aktien im März 2000 wurden also bis heute nur noch 110 Euro.
      Das Geld hätte sinnvoller investiert werden können. Ein Kasten mit 24 Flaschen Edelpils kostet heute z.B. inkl. Pfand 14 Euro. Ein „Investment“ von 1000 Euro hätte demnach 71 Kästen Edelpils zur Folge gehabt. Umgerechnet auf 27 Monate seit März 2000 hätte der Pils-Investor also 2,6 Kästen bzw. 62 Flaschen Pils im Monat genießen können, d.h. zwei Flaschen am Tag.
      Heute vor die Wahl gestellt, würde es den meisten sicherlich einfach fallen, sich noch einmal zwischen 10 Telekom-Aktien und 2 Flaschen Pils seit März 2000 entscheiden zu können. 27 Monate Gram und Ärger wegen fallender Kurse der T-Aktie versus 27 Monate täglichem Biergenuss.
      Doch das Verhältnis ist sogar noch dramatischer als es auf den ersten Blick aussieht. Der T-Aktionär hat sein Vermögen auf 110 Euro reduziert.
      Der Pilstrinker hat nicht nur täglich konsumiert, sondern in der Zeit auch stille Reserven angesammelt. Denn 71 Kästen Bier stehen für 213 Euro Pfandguthaben.
      Also 110 Euro Vermögen nach dem Kauf von 10 T-Aktien vs. 213 Euro in Pils-Pfand, nach dem Genuss von zwei Flaschen Pils täglich.
      Mit seinem Pfand könnte sich der Biertrinker jetzt 20 T-Aktien kaufen. Doch möglicherweise sind auch heute noch stattdessen die nächsten 15 Bier-Kästen die bessere Alternative...

      ...

      Mr. Champion

      17.06.2002
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 11:32:55
      Beitrag Nr. 66 ()
      Zeitung: Telekom-Chefs verzichten freiwillig auf Aktienoptionen


      Die Vorstandsmitglieder der Deutschen Telekom wollen einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge als freiwillige Einsparmaßnahme in diesem Jahr auf Aktienoptionen als Teil ihrer Vergütung verzichten.

      Der Telekom-Vorstand wolle dies dem Aufsichtsrat vorschlagen, berichtete die "Bild"-Zeitung am Dienstag vorab. Neben Telekomchef Ron Sommer und seinen sieben Vorstandskollegen sollten zudem 3000 weitere Führungskräfte des Konzerns auf die Hälfte ihrer Aktienoptionen verzichten. Sommer steht wegen des rapide gefallenen Aktienkurses der Telekom in der Kritik. In der vergangenen Woche war der Wert der T-Aktie erstmals unter zehn Euro gesunken. Aktionärsschützer kritisierten, dass 2001 die Gehälter des Vorstands insgesamt um knapp 90 Prozent höher lagen als im Vorjahr.

      Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) hatte am Montag vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise die Gehaltsentwicklung bei Managern und insbesondere im Vorstand der Telekom scharf kritisiert. "Wenn ich mir anschaue, wie sich die Vorstandsgehälter entwickelt haben, während gleichzeitig tausende Stellen weggefallen sind - da muss ich sagen: Das ist negativ für die Akzeptanz unserer Wirtschaftsordnung", sagte Stoiber in einem Interview des "Manager Magazin". "Es ist den Bürgern nicht zu vermitteln, wenn zum Beispiel bei der Telekom die Vorstandsgehälter um bis zu 89 Prozent erhöht werden, wenn gleichzeitig die Volksaktie, in die viele kleine Sparer ihr Geld gesteckt haben, historische Tiefststände erreicht."

      Als Sieger bei der Bundestagswahl im September hätte Stoiber entscheidenden Einfluss auf die Personalpolitik bei dem Unternehmen, denn der Bund ist größter Telekom-Aktionär. Die rot-grüne Bundesregierung hatte jüngst Medienberichte dementiert, wonach die Ablösung Sommers als Vorstandschef für die Zeit nach der Bundestagswahl beschlossen sei.


      Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 16:10:07
      Beitrag Nr. 67 ()
      ftd.de, Di, 18.6.2002, 2:00
      Strategie-Interview: ´Die T-Aktie ist zu billig´

      Die Aktie der Deutschen Telekom musste in den vergangenen Wochen viel Prügel einstecken. Ilona Hasselbring, Analystin für die Telekombranche bei der Berenberg Bank, hält die T-Aktie für klar unterbewertet und empfiehlt den Titel zum Kauf.


      FTD: Frau Hasselbring, vor gut einem halben Jahr gaben Sie an dieser Stelle für die T-Aktie mit Blick auf die kommenden 12 Monate ein Kursziel von 30 Euro aus. Heute kämpft das Telekom-Papier hart an der Zehn-Euro-Marke. Was hat zum Absturz der Volksaktie geführt?

      Hasselbring: Abgestürzt ist ja nicht nur die Volksaktie Telekom, sondern der gesamte Sektor. Die Wachstumseuphorie, die Ende der 90er, Anfang 2000 die gesamte Gesellschaft und damit auch die Investoren erfasst hatte, verpuffte unter anderem, weil die Versprechungen im Hinblick auf E-Commerce und Internet nicht gehalten werden konnten. Abgestraft werden jetzt jene Unternehmen wie Vodafone und Deutsche Telekom, die konsequent auf den Wachstumsmarkt Telekommunikation gesetzt und hier auch massiv investiert haben. Im Unterschied zu British Telecom oder Swisscom etwa, die weniger expansiv vorgegangen sind und heute relativ gut dastehen. Diese Entwicklung habe ich unterschätzt.


      FTD: Das ist aber sicher nicht der einzige Grund dafür, dass die Aktie so ins Trudeln geraten ist?


      Hasselbring: Sicher nicht. Ein weiterer Grund ist die strenge Vorgehensweise der Regulierungsbehörde in Deutschland. Das hat man beispielsweise gesehen, als für den Festnetzbereich die Zahlen für das erste Quartal bekannt gegeben wurden. Hier hatte es jüngst eine Umstellung bei den internen Verrechnungspreisen der Telekom mit ihren Konkurrenten gegeben, was dazu geführt hat, dass diese um 14 Prozent gesunken sind. So etwas spiegelt sich natürlich negativ im Ergebnis wider. Das heißt, die Deutsche Telekom hat im Festnetzbereich stärker als die meisten europäischen Wettbewerber Marktanteile verloren, muss also auch hier Verluste einstecken.


      FTD: Und die schmerzen doppelt, angesichts des riesigen Schuldenbergs.


      Hasselbring: Das ist richtig. Mit einer Nettoverschuldung von 67 Mrd. Euro im März - das Verhältnis Nettoverschuldung zum Eigenkapital beträgt 94 Prozent - drückt in der Tat eine schwere Last.


      FTD: Wenn so viele Anleger so wenig von einer Aktie wissen wollen, schlägt gewöhnlich die Stunde antizyklisch orientierter Investoren. Ist die Aktie, wie Ron Sommer behauptet hat, auf dem jetzigen Niveau wirklich ein Schnäppchen?


      Hasselbring: Fundamental betrachtet ist sie einfach zu billig. Es gibt verschiedene Methoden, um den fairen Wert einer Aktie zu ermitteln, etwa indem man fragt, wie sehen die Erträge in der Zukunft aus? Nach dem Discounted-Cash-Flow-Modell würde man da beispielsweise auf 26 Euro kommen, selbst wenn man konservativ rechnet. Nimmt man den Buchwert - was unterstellt, es gibt kein weiteres Wachstum - und fragt nach dem Eigenkapital je Aktie, kommt man auf 14 Euro. Das heißt, die T-Aktie notiert momentan unter ihrem Buchwert. Danach wäre es gerechtfertigt zu sagen, die Aktie ist ein Schnäppchen. Dem stehen andere Argumente entgegen. Etwa die Frage: Was ist, wenn der komplette Goodwill abgeschrieben werden muss, was ist das Unternehmen dann noch wert?


      FTD: Bleibt der Kurs zweistellig?


      Hasselbring: Das ist reine Psychologie. Ich denke, die zehn Euro, die wir gesehen haben, sind fundamental der absolute Level nach unten.


      FTD: Ihre Prognose diesmal?


      Hasselbring: Ab dem dritten Quartal wird man vielleicht erste Erfolge bei der zukunftsweisenden GPRS-Technik sehen können. Der Nachweis, dass sich auch mobil Datenverkehr generieren lässt, sollte zu einer Aufhellung des Klimas führen. Ich sehe die T-Aktie Ende des Jahres bei 17 Euro.


      Das Interview führte Hans-Jürgen Möhring, Redakteur der Financial Times Deutschland.



      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 17:50:34
      Beitrag Nr. 68 ()
      Dienstag 18. Juni 2002, 17:26 Uhr
      Eichel - Sommers Position steht nicht in Frage


      Berlin, 18. Jun (Reuters) - Bundesfinanzminister Hans Eichel hat sich demonstrativ hinter den in die Kritik geratenen Telekom-Chef Ron Sommer gestellt.
      "Die Position von Sommer steht in gar keiner Weise in Frage", sagte Eichel am Dienstag auf dem Jahrestreffen Wirtschaft, Politik und Bundesunternehmen in Berlin. Gleichzeitig begrüßte Eichel die Entscheidung des Telekom-Vorstandes, auf das ursprünglich vorgesehene Aktienoptions-Modell zu verzichten. "Entscheidend ist, dass der Vorstand so entschieden hat wie er entschieden hat und das war richtig", sagte Eichel.

      Der Telekom-Vorstand will in diesem Jahr an ihren Vorstand keine Aktienoptionen ausgeben, sowie den Optionsplan für Manager halbieren.

      gwb/ked

      Quelle: Yahoo! Finanzen
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 18:26:19
      Beitrag Nr. 69 ()
      Mittwoch 19. Juni 2002, 17:47 Uhr
      ROUNDUP: Telekom forciert TV-Kabel-Verkauf - `Käufer vor Jahresende´


      KÖLN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom ist beim geplanten Verkauf ihrer restlichen TV-Kabelgesellschaften einen Schritt weiter gekommen. Ende vergangener Woche sei die Entscheidung gefallen, mit welchen möglichen Investoren "vertiefende Gespräche" geführt würden, sagte Technik-Vorstand Gerd Tenzer am Mittwoch in Köln. Bis Ende Juli sollen die Gespräche abgeschlossen sein. Vor Ende des Jahres wolle der Bonner Telekomkonzern "einen Käufer präsentieren können". Über den erwarteten Erlös machte der
      für das Kabelnetz zuständige Vorstand keine konkreten Angaben.
      Das Interesse an den sechs Kabelgesellschaften sei groß, sagte Tenzer. Unmittelbar nach dem Veto des Bundeskartellamtes gegen den Verkauf an die US-amerikanische Liberty Media Corp. habe die Suche nach einem neuen Käufer begonnen. Die Wettbewerbshüter hatten Ende Februar den Verkauf der TV-Kabeltöchter aus Wettbewerbsgründen untersagt. Liberty hatte 5,5 Milliarden Euro geboten. Mit dem Geld wollte die Telekom ihren Schuldenberg von zuletzt über 67 Milliarden Euro abbauen.

      KOMPLETTER VERKAUF WIRD IMMER UNREALISTISCHER

      Nach den Worten von Tenzer wird ein kompletter Verkauf an einen Investor immer unrealistischer. "Ich schließe dies allerdings nicht aus." Es sei aber eher unwahrscheinlich nach den Erfahrungen, die man mit dem Kartellamt gemacht habe. Es gebe genügend Interesse für die sechs Töchter. Tenzer erteilte einer weiteren Aufteilung der sechs Gesellschaften eine klare Absage: "Die Grenze liegt bei den Regionalgesellschaften. Ein weitere Flexibilisierung ist nicht zu machen."

      Über die möglichen Investoren zeigte sich der Telekom-Manager verschlossen. "Es ist eine große Anzahl von Interessenten, die die Finanzkraft und das Know-how haben, das Netz zu betreiben." Darunter seien auch Finanzinvestoren. Die Deutsche Bank ist offenbar nicht darunter. "Ich denke, die Deutsche Bank (Xetra: 514000.DE - Nachrichten - Forum) hat genug mit dem Verkauf ihres eigenen Netzes (TeleColumbus) zu tun." In Presseberichten war der größten deutsche Privatbank Interesse an dem Telekom-TV-Netzes nachgesagt worden.

      ZUVERSICHT ÜBER DEN ZU ERZIELENDEN ERLÖS

      Tenzer zeigte sich aber zuversichtlich über den zu erzielenden Erlös. "Wir sind nach den ersten Gesprächen optimistisch, dass wir einen guten Preis erzielen werden." Über die Höhe schwieg er allerdings. Mit den Interessenten sei über diese Frage noch nicht verhandelt worden. Nach Ansicht von Branchenkennern und Analysten sind die Kabelgesellschaften nur noch weniger als die Hälfte von dem wert, was Liberty geboten hatte. Nach Angaben aus Telekom-Kreisen wird aber mit einem höheren Erlös als 2 Milliarden Euro gerechnet.

      Ungeachtet der laufenden Verkaufsgespräche investiert die Telekom weiter in die Kabelgesellschaften. Zehn Prozent der im TV-Kabelgeschäft eingenommenen Umsätze würden dafür aufgewendet. Die sechs Töchter versorgen rund 10 Millionen Haushalte./mur/js/ar

      Quelle: Yahoo! Finanzen
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 19:01:03
      Beitrag Nr. 70 ()
      Mittwoch 19. Juni 2002, 18:29 Uhr
      Deutsche Telekom verkauft France-Telecom-Beteiligung


      Bonn, 19. Jun (Reuters) - Die Deutsche Telekom hat eigenen Angaben zufolge ihre gesamte, etwa 1,8-prozentige Beteiligung am französischen Mitbewerber France Telecom verkauft. Der Erlös belaufe sich auf rund 300 Millionen Euro, teilte der Bonner Konzern am Mittwoch mit.
      Die Einnahmen aus dem Verkauf dieses Aktienpaketes würden ausschließlich zum Abbau der Verschuldung genutzt, hieß es weiter. Die Verbindlichkeiten der Telekom belaufen sich auf etwa 67 Milliarden Euro. Zum Käufer wurden keine Angaben gemacht.

      ers/mit

      Quelle: Yahoo! Finanzen
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 22:02:41
      Beitrag Nr. 71 ()
      Meldung vom 20.06.2002 20:07

      Telekom-Vorstand: Weniger Technik, mehr Inhalt für UMTS

      Unter der Überschrift "Was kommt nach UMTS?" sprach Kai-Uwe Ricke, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom und Mobilfunkchef des Konzerns, heute im Rahmen des Medienforums NRW über die Zukunft der mobilen Kommunikation. Er ergänzte die Überschrift der Veranstaltung vor allem um (notwendige) Antworten auf die (berechtigten) Fragen "Kommt UMTS?" und "Wofür UMTS?" Ricke räumte ein, dass die Investitionskosten in UMTS sehr hoch gewesen seien. Aber 23 Millionen Kunden bei T-Mobile stimmen ihn optimistisch. Auf diese Basis will er mit der neuen Technik aufbauen.

      Die Visionen zur Umsetzung scheinen nicht neu. Da ist von einem "Personal Communication Device" die Rede, von einem Bildschirm in der Hand und einem Knopf im Ohr -- selbstverständlich mittels Bluetooth vernetzt -- und der Möglichkeit, wirklich unabhängig von Zeit und Raum Informationen jeglicher Art aus dem Netz zu beziehen, Musik zu hören oder Fernsehen zu schauen. Ricke geht davon aus, dass UMTS den Markt ebenso gravierend verändern wird wie T-DSL.

      Ricke gesteht aber ein, dass bei der Einführung von WAP Fehler gemacht wurden. Der Schwerpunkt sei zu sehr auf die technischen Aspekte gelegt worden. Dies habe beim Kunden den Eindruck erweckt, er könne mit dem Handy ohne Schwierigkeiten durch das Netz surfen. Inzwischen habe man allerdings dazugelernt und wolle es diesmal anders angehen.

      Das Handy der Zukunft werde ein "mobiles Multimedia-Terminal" sein. Das beste Terminal nützt allerdings nichts, wenn es nicht mit Inhalt gefüttert wird: Aus diesem Grund sieht die Telekom ihre neue Rolle als Multimedia-Dienstleister, der "Enabling-Funktionen" für Kunden und Partnerunternehmen anbietet, eine Art Integrator.

      Ricke sparte allerdings trotz allem Optimismus nicht mit klaren Worten zum Zeitpunkt: Dieses Jahr werde es definitiv keinen Start mehr für UMTS geben. Er prognostizierte einen eher langsamen Übergang. Die Kunden brauchen aus seiner Sicht nicht primär eine neue Technik, sondern sie verlangen vielmehr nach speziellen Diensten. Dass diese Dienste dann per UMTS umgesetzt werden, werde eher sekundären Charakter im Auge des Nutzers haben. (Inga Rapp) / (jk/c`t)

      Quelle: heise online
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 16:09:50
      Beitrag Nr. 72 ()
      Deutsche Telekom: Internet der Zukunft wird Universalplattform für Voice, Data und Multimedia



      Das Netz der Zukunft wird zur Universalplattform für Voice, Data und Multimedia-Daten. Diese Ansicht vertrat der Vorsitzende des VDE und Telekom-Vorstandsmitglied, Gerd Tenzer, heute zur Eröffnung der "Networks 2002". Über 300 Spezialisten aus aller Welt sind der Einladung der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) im VDE zur Konferenz gefolgt. Die vom 24. - 28. Juni 2002 in München stattfindende Tagung will Experten wieder Gelegenheit zum Wissentransfer geben. Staatsminister Erwin Huber und Tenzer haben heute die Tagung im Hilton München Park eröffnet.

      Wie die dort vorgestellte VDE -Studie 2002 zur Technikakzeptanz ergab, sehen 51 % der Bevölkerung die Entwicklung zur Informationsgesellschaft als positiv, in Bayern sind dies 64%

      "Breitbandige Inhalte sowie Daten und Sprache müssen schnell, sicher und flexibel über eine Plattform übertragen werden, wobei die einzelnen Anwendungen logisch miteinander verknüpft werden," so Tenzer. Die Entwicklung neuer Märkte und der Ausbau der Netzplattformen muss daher deutlich enger aneinander ausgerichtet werden als bisher. Die die technischen Plattformen werden immer leistungsfähiger, gleichzeitig für den Endkunden immer unsichtbarer.

      Weltweit vernetzte Wirtschaftsabläufe basieren auf leistungsstarken Hightech-Knotenpunkten

      Tenzer: "Die Globalisierungs-Entwicklung, die Ausformung der weltweit vernetzten Wirtschaftsabläufe, die strukturellen Veränderungen in praktisch allen Wirtschaftsbereichen – all dies basiert auf den immer breiteren Möglichkeiten dieser Technologien." Die Handelsräume von Banken, die Dispositions-Arbeitsplätze in großen Logistikunternehmen oder die Buchungsrechner der Touristikbranche – all diese zentralen Elemente des jeweiligen Wirtschaftsbereiches seien im Grunde genommen nichts anderes als leistungsstarke Hightech-Knotenpunkte in den weltweiten Informations- und Telekommunikations-Netzwerken, auf denen sich diese Branchen abstützen. Auf der Endkundenseite nutzten inzwischen rund 2,4 Mio. Kunden die Vorteile des breitbandigen T-DSL-Angebots. Die breitbandige Telekommunikation werde laut Tenzer in allen Kundensegmenten zum Standard.

      Künftig setzt die Telekom auf ganze Leistungspakete: Der Telekommunikations-Server im Haus einer Familie wird also nicht nur die Telefon- und Internet-Verbindungen handeln, über den Rechner würden auch sämtliche Medienangebote und Interaktionen mit den entsprechenden Anbietern gesteuert. Auch die internen Informationsflüsse etwa zur Steuerung der Haustechnik würden über den zentralen Kommunikations-Server organisiert. Gleichzeitig nutzen alle Familienmitglieder mobile Multimedia-Terminals, um auch unterwegs beispielsweise auf standortbezogene Informationen zuzugreifen.

      Für die immer individuelleren Telekommunikations-Anwendungen müßten die Deutsche Telekom in die Netze Abrechnungssysteme integrieren, die von erheblicher Komplexität sein werden. Tenzer: "In der Konsequenz wird praktisch jeder Kunde sein einmaliges Paket erhalten – und wir müssen in der Lage sein, diese Pakete abzurechnen."

      Migration zu Next Generation Networks, die auf IP-Technologie basieren

      Über die nächsten Jahre hinweg würde sich das IP- und das klassische Telefonnetz ergänzen. Mittel- und langfristig werde es dann zu einer zunehmenden Migration hin zu den Next Generation Networks, die auf IP-Technologie basieren, kommen.

      Tenzer: "Wer den kritischen Stimmen über die aktuelle Entwicklung und das Potenzial des Telekommunikationsmarktes Glauben schenkt, der könnte zu dem Urteil gelangen, dass die Entwicklung von Internet, Mobilfunk, Electronic Business und all der anderen noch bis vor kurzem als Wachstumsfelder beschriebenen Anwendungsbereiche an ihrem Ende angelangt ist, noch bevor sie richtig begonnen hat. Dieses Urteil ist nach meiner Einschätzung falsch." Richtig sei das Gegenteil: Die große Ära der Telekommunikation und damit auch der Telekommunikationsnetze stünde erst noch bevor. (as)

      [ Montag, 24.06.2002, 15:28 ]

      Quelle: de.internet.com
      Avatar
      schrieb am 06.07.02 13:41:32
      Beitrag Nr. 73 ()
      Telekom-Chef soll noch vor der Wahl gehen

      06. Jul 12:37


      Die Zeit für Telekom-Chef Ron Sommer läuft offenbar ab: Nach Medienberichten soll er nun doch noch vor der Wahl abgelöst werden.

      Wegen des Kursverfalls der T-Aktie will die Bundesregierung Telekom-Chef Ron Sommer noch vor der Wahl ablösen. Unter Berufung auf Informationen aus Regierungskreisen berichtet das Magazin «Focus», Bundeskanzler Gerhard Schröder suche bereits intensiv nach einem Nachfolger. Er habe am Donnerstag mit Finanzminister Hans Eichel über seinen Plan beraten.
      Der Bund besitzt insgesamt 43 Prozent der Telekom-Aktien und ist damit immer noch größter Anteilseigner. Erst im Juni hatte Eichel dem Vorstandschef noch Rückendeckung gegeben. Damals hatte Eichel gesagt, es gebe nach wie vor keine Pläne, Sommer abzusetzen. (nz)

      Quelle: NETZEITUNG.DE

      -------------------------------------------------------------------------------------

      Ob Ron Sommer der Alleinschuldige ist, möchte ich bezweifeln.
      Der Bund als Hauptanteilseigner hat sich auch nicht gerade
      mit Ruhm bekleckert, im Sinne der Politik der ruhigen Hand
      so gut wie gar nichts unternommen. Oder habe ich da etwas übersehen?

      Obendrein trotz Milliardenverlust auf Dividendenzahlung bestanden, weil diese schon verplant war.

      Das Dementi der KfW war auch nicht gerade überzeugend.
      Der Argumentation von Hans A. Bernecker konnte man da schon eher folgen.

      Das ganze erinnert mich an die 6 Phasen der Planung:

      1. Begeisterung

      2. Verwirrung

      3. Ernüchterung

      4. Suche nach dem Schuldigen

      5. Bestrafung der Unschuldigen

      6. Auszeichnung der Nichtbeteiligten.
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 16:42:25
      Beitrag Nr. 74 ()
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 11:08:07
      Beitrag Nr. 75 ()
      09.07.2002



      D E U T S C H E. T E L E K O M

      Neuer Interessent fürs TV-Kabel



      Nach dem gescheiterten TV-Kabel-Verkauf ist der Telefonkonzern auf der Suche nach neuen Investoren. Neuster Zugang unter den Interessenten soll das britische GMT Partners sein.

      Berlin - Der Telefonkonzern Deutsche Telekom hat einen neuen Versuch gestartet, sein TV-Kabel zur verkaufen. Nachdem der Deal für sechs regionale Kabelnetze, die das US-Unternehmen Liberty Media für über fünf Milliarden Euro kaufen wollte, Anfang dieses Jahres am Bundeskartellamt scheiterte, war das Vorhaben ins Stocken geraten.

      Vor einigen Wochen hat die Telekom nun die Verhandlungen mit neuen potenziellen Käufern wieder aufgenommen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" am Dienstag meldet, ist der neueste Interessent der Londoner Private-Equity-Fonds GMT Partners.

      Zu den Kapitalgebern von GMT Partners gehören dem Bericht zufolge der amerikanische Versicherungsriese AIG und die Bank of Bosten. GMT Partners hat sich auf die Kommunikationsbranche spezialisiert. Hierzulande wurde das Londoner Unternehmen bereits Ende 2001 aktiv, als es eine Kabelgesellschaft in der Nähe von Rostock übernahm. Der Präsident Johnathan Gillbanks sagte der Zeitung nun, es stünden gut 300 Millionen Euro für Investitionen zur Verfügung.

      Die Deutsche Telekom benötigt das Geld aus dem Kabelverkauf dringend, um ihre Schulden abzubauen und um damit aus den Negativ-Schlagzeilen zu geraten. Weitere potenzielle Käufer für das TV-Kabel sollen erneut Liberty Media und das britische Unternehmen Compere sein. Liberty Media bietet nun allerdings nicht mehr für sechs Kabelnetze sondern für eine geringere Zahl.

      Quelle: manager-magazin.de
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 12:06:05
      Beitrag Nr. 76 ()
      Aus der FTD vom 10.7.2002
      Regulierer fördert Alternative zu UMTS
      Von Christiane Schulzki-Haddouti, Bonn, und Martin Virtel, Hamburg

      Knapp zwei Jahre nach der Versteigerung von UMTS-Funklizenzen für knapp 50 Mrd. Euro hat die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) am Dienstag den Einsatzbereich für kostenlos nutzbare Funknetze erweitert.

      Die Betreiber von so genannten "Wireless Local Area Networks" (WLAN) dürfen künftig lizenzfrei einen weiteren Frequenzbereich benutzen, der bislang Satellitendiensten zugeteilt war. Durch die nun genehmigte Datenübertragung im so genannten 5-Gigahertz-Band wird die WLAN-Technik ungefähr 25-mal so leistungsstark wie UMTS, gemessen an der Geschwindigkeit, in der Daten übertragen werden können.

      Die Regulierungsbehörde macht mit der Entscheidung deutlich, dass sie die WLAN-Technik dennoch nicht als eine Konkurrenz zu den im Bau befindlichen UMTS-Netzen sieht. "Eine Nutzung von WLAN für öffentliche Anwendungen wird den Geschäftserfolg von UMTS eher fördern als eine Unterbindung öffentlicher WLANs", sagte Matthias Kurth, Präsident der Regulierungsbehörde, am Dienstag in Bonn.



      Lizenzen für alle


      Mit der Freigabe schließt sich Deutschland auch der internationalen Harmonisierung bei der Lizenzierung von Funkfrequenzen an, die für den WLAN-Bereich einen Gratis-Betrieb vorsieht. Bei der neuen Frequenzvergabe handelt es sich um eine Allgemeinzuteilung: Jeder darf die Frequenz nutzen, solange er "störungsfreie Geräte innerhalb bestimmter Parameter" betreibt. Es werden keine Gebühren erhoben, lediglich eine so genannte Klasse-3-Lizenz der Regulierungsbehörde ist zum Betrieb öffentlicher Netze erforderlich.


      Im Unterschied zu UMTS eignet sich WLAN nicht zur flächendeckenden Versorgung von Mobiltelefonen. Bei der Datenübertragung auf kurze Entfernung ist die WLAN-Technologie dem noch unerprobten Mobilfunkstandard allerdings überlegen. Telekomunternehmen mit UMTS-Lizenzen wie die finnische Sonera oder die Schweizer Swisscom haben deswegen bereits begonnen, in ihren Heimatmärkten so genannte "Hot Spots" - etwa Bahnhöfe oder Flughäfen - mit WLAN-Netzen auszustatten. Mobilfunkkunden können diese Netze zum schnellen Internetzugang über einen Laptop nutzen, bezahlt wird über die Handyrechnung. Auch die Deutsche Telekom betreibt in den USA öffentliche WLAN-Netze.


      Von solchen Beispielen inspiriert, erhofft sich die deutsche Regulierungsbehörde einen "Katalysatoreffekt" der WLAN-Technik für die derzeit im Bau befindlichen UMTS-Netze. Diesen Vorstellungen zufolge soll die Nutzung von Internetangeboten unterwegs durch WLAN populär gemacht werden, was die Marktchancen von UMTS verbessern könnte.



      Zwei ergänzende Einnahmequellen


      Noch letztes Jahr wurden WLAN-Anwendungen als ein Eingriff in das Geschäftsmodell der UMTS-Netzbetreiber eingestuft. Die Aufregung wurde von einer Studie der Investmentbank Nomura angeheizt, in der die Analysten vorrechneten, dass man in Deutschland allein für die Kosten der UMTS-Lizenzen eine flächendeckende Versorgung mit WLAN realisieren könnte.


      Mittlerweile sind alle Mobilfunkbetreiber - wie jetzt auch die Regulierungsbehörde - zu der Auffassung gelangt, dass UMTS und WLAN zwei komplementäre Einnahmequellen werden könnten.


      Eine Analyse des US-Beratungsunternehmens Yankee Group schätzt, dass es bis zum Jahr 2007 etwa 7 Millionen Nutzer dieser Technologie in Europa geben wird. "Der Umsatz wird dann etwa 1,8 Mrd. $ im Jahr betragen", schätzt Analyst Declan Lonergan. "Wir glauben nicht, dass der Umsatz von UMTS dadurch wesentlich geschmälert wird." Auch die von den ständig gekürzten Investitionsbudgets ihrer Kunden gebeutelte Branche der Netztechnikhersteller hat WLAN als einen Zukunftsmarkt entdeckt. Unternehmen wie Cisco, Nokia und Ericsson liefern die notwendige Technik, um WLAN in öffentlichen Netzen zu betreiben.


      WLAN ist zwar anders als UMTS im täglichen Betrieb millionenfach erprobt, allerdings nur in relativ geschlossenen Nutzergruppen wie Unternehmen oder Universitäten. Für den Betrieb von öffentlichen Netzen muss die Technik um einige Funktionen wie Abrechnung oder Abhörsicherheit erweitert werden. Zu den noch ungelösten Problemen zählt auch der für Mobilfunknutzer selbstverständliche Wechsel von einem Netz ins nächste - im Fachjargon "Roaming" genannt.


      Trotz dieser Hürden sind die Mobilfunkkonzerne nicht die Einzigen, die öffentliche WLAN-Netze installieren. Der Technologiegigant IBM will in den USA als nationaler Anbieter von Hot Spots auftreten und damit zum landesweiten Mobilfunkversorger aufsteigen. Rund um den Globus haben sich zudem Bürgerinitiativen gebildet, die mit der WLAN-Technik ganze Stadtviertel mit Internet per Funk versorgen.



      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 13:51:35
      Beitrag Nr. 77 ()
      UMTS - das Ende einer Vision
      Von Markus Zydra


      31. Juli 2002 Vor genau zwei Jahren am 31. Juli 2000 war es, da versammelten sich die Strategen führender Mobilfunkkonzerne in einer alten Mainzer US-Kaserne, um die Zukunft zu ersteigern: UMTS, bis dato ein Begriff, der nur Branchenexperten etwas sagte, erlebte den Beginn eines mittlerweile zweifelhaften Ruhms.

      Der neue Mobilfunkstandard, so die damalig euphorischen Versprechen, würde die Welt verändern: Ein global einheitlicher Standard mit Bandbreiten im Megabit-Bereich, der Sprach- und Datenübertragung integrieren und revolutionieren würde. Das Handy, so war sich die Expertenwelt einig, würde zum mobilen Büro und privaten Unterhaltungstool mutieren: E-Mail, Bilder, Filme, Live-Streaming, Internetzugang, ortsbezogene Tipps für den Restaurantbesuch in einer fremden Stadt, Bezahlfunktionen für Kino- und Flugtickets. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.

      Fantasie hat einen hohen Preis

      Kein Wunder, dass die Versteigerung alles da Gewesene in den Schatten stellte. 8,5 Milliarden Euro bezahlten die sechs Mobilfunkfirmen und Konsortien jeweils für ihre UMTS-Lizenz. Finanzminister Hans Eichel konnte 51 Milliarden Euro zum Schuldenabbau einnehmen.

      Doch die Freude währte nicht lange. Denn das Datum der Versteigerung und das Ende der Boomphase überlappten sich, was damals natürlich nicht unbedingt zu erkennen war. Technische Probleme zeigten sich alsbald. UMTS-Handys für Europa sind immer noch in der Produktpipeline. Wann sie auf den Markt kommen, ist ungewiss. Ein Problem sind die Batterien, die im leistungsstarken UMTS-Betrieb offenbar heiß laufen. Ein anderes sind die Kompatibilitäten: Der Mobilfunkbetreiber Hutchinson meldet, dass es Probleme gebe, wenn das UMTS-Telefon von einer UMTS-Sendestation auf eine Antenne des herkömmlichen GSM-Netzes wechseln muss.

      Technische Probleme bei UMTS-Netzen

      Ein solcher Wechsel wird jedoch die Regel sein, weil die Anbieter deutschlandweit zu Anfang nur rund 20 Prozent Abdeckung für UMTS anbieten werden - zunächst in den Großstädten. Die Kosten für die Netzwerke sind zu hoch und gleichzeitig die Geschäftsaussichten alles andere als rosig. Experten gehen davon aus, dass der maximale Monatsumsatz pro UMTS-Kunde (ARPU) rund 50 Euro betragen würde. Die im Zuge der Versteigerung bezahlten Preise gingen von weit höheren Nachfrageprognosen aus.

      Zum Finanzierungsproblem der hoch verschuldeten Mobilfunkkonzerne gesellt sich die ketzerische Frage, ob UMTS überhaupt einen Markt haben wird. Andere, auf GSM basierende Standards wie GPRS, HSCSD oder Edge, sind ähnlich leistungsfähig und die Kosten für die Aufrüstung der GSM-Netze entsprechen nur einem Bruchteil der UMTS-Kosten. Gleichzeitig lauert mit so genannten Wireless LAN-Lösungen ein leistungsfähiger Konkurrent. Und nicht nur die Mobilfunkkonzerne leiden. Auch die Netzwerkausrüster wie Ericsson, Alcatel und Nortel bezahlten das UMTS-Debakel mit rückläufigem Umsatz und Schuldenbergen. UMTS entwickelte sich vom Segen zum Fluch, vom gesunden Vitamin C zum schädlichen Virus.

      Die ersten UMTS-Aussteiger

      Ausdruck dieses Pessimismus ist die Malaise der Anbieter. Quam, ein Joint-Venture der spanischen Telefónica und der finnischen Sonera, hat sich jüngst als erster aus dem UMTS-Geschäft in Deutschland verabschiedet. Auch bei der Mobilcom sieht es düster aus, obwohl der Büdelsdorfer Konzern mit einem Bankenkonsortium nun eine Stundung seiner fälligen UMTS-Kredite vereinbaren konnte. Allerdings steht diese Stundung unter dem Vorbehalt, dass France Télécom sein Engagement bei Mobilcom aufrecht erhält. Für den mit rund 70 Milliarden Euro verschuldeten französischen Konzern eine kaum tragbare Belastung.

      Der UMTS-Start in Deutschland verzögert sich unterdessen weiter. Einzig VodafoneD2 will noch in diesem Jahr an den Start gehen - doch solche Prognosen wurden schon öfter aufgegeben. T-Mobile, E-Plus und O2 planen den Beginn für 2003. Bislang, und das sagt sehr viel, ist UMTS nur auf der kleinen britischen Insel Man im Testbetrieb.

      Hat UMTS überhaupt einen Markt?

      Eine Hoffnung bleibt noch für den einst hochgelobten Standard. Die Kapazitäten der GSM-Netze werden mittelfristig nicht reichen. Man merkt es als Nutzer zu Silvester oder Neujahr, wenn die halbe Republik telefoniert und man selbst aufgrund der Netzüberlastung keine Verbindung erhält. UMTS schafft genug Kapazität. Zudem werden die Sprechverbindungen qualitativ deutlich besser, vergleichbar mit einer Festnetzverbindung.

      Besinnung auf die Realität

      Ursprünglich waren diese Aspekte auch der Hintergrund und das Ziel für die Entwicklung von UMTS - plus dem Vorteil, dass es sich um einen globalen Standard handelt. Für die Sprachübertragung ist UMTS demnach ein Fortschritt. Doch die Ironie der Geschichte: Die Mobilfunkkonzerne gingen eigentlich davon aus, dass die Daten- und nicht die Stimmübertragung bei UMTS der große Umsatzgenerator sein würde. Vielleicht sollte man sich von diesem Traum verabschieden und der UMTS-Vision endlich ein realistisches Antlitz geben.


      Quelle: FAZ.NET
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      schrieb am 13.09.02 00:14:31
      Beitrag Nr. 78 ()
      Umfrage: Kosten für UMTS sind Ursache der Branchenkrise

      Die UMTS-Auktion im Sommer 2000 hat sich als schwere Belastung für die deutsche Telkommunikationsbranche erwiesen

      Frankfurt/Main – Bei den deutschen Politikern hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich die UMTS-Auktion im Sommer 2000 als schwere Belastung für die deutsche Telekommunikationsbranche erwiesen hat. Dies ist eines der Hauptergebnisse einer Umfrage unter 382 Bundestags- und Landtagsabgeordneten sowie 447 Unternehmensmanagern im Auftrag der Telekomfirma Colt Telecom. Colt selbst beteiligte sich damals nicht an der Versteigerung der UMTS-Lizenzen, für die sechs Mobilfunkbetreiber insgesamt rund 50 Mrd. Euro aufbringen mussten.

      Kaum überraschend ist es allerdings, dass 98 Prozent der oppositionellen CDU/CSU-Abgeordneten auf die Frage „Was sind die hauptsächlichen Gründe für die wirtschaftlichen Probleme vieler Telekom-Unternehmen“ mit „Kosten des UMTS-Engagements“ geantwortet haben. Denn die UMTS-Auktion war eine Idee der rot-grünen Koalition. Insgesamt haben aber 67 Prozent der befragten Politiker quer durch alle Parteien die UMTS-Kosten als Krisengrund angeführt. Bei den Managern waren es ebenfalls zwei Drittel.

      Wenig Vertrauen haben beide Gruppen in die Zukunftschancen des multimediafähigen Mobilfunks. Gefragt, wo sie das größte Wachstumspotenzial für die Telekommunikation sehen, antworteten nur 27 Prozent der Manager und 28 Prozent der Politiker mit UMTS. Die größte Hoffnung setzen sie in die Datenkommunikation, gefolgt vom superschnellen Internet-Anschluss DSL. Große Übereinstimmung zwischen Managern und Abgeordneten herrscht auch in der Frage, welche Charakteristika Telekom-Unternehmen aufweisen müssen, um mittelfristig im Markt zu reüssieren. Die wichtigsten Eigenschaften sind demzufolge wirtschaftliche Stabilität, solide Investitionspolitik und das Vorhandensein einer eigenen Netzinfrastruktur. LF

      Quelle: DIE WELT
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 19:27:08
      Beitrag Nr. 79 ()
      EU-Kommission beschäftigt sich mit Telekom-Krise

      Brüssel (vwd) - In der Europäischen Kommission wird derzeit darüber nachgedacht, wie der Telekom-Sektor aus seiner anhaltenden Krise geführt werden kann. Frankreich, Schweden und Finnland hätten bereits ausdrücklich ein gemeinsames Vorgehen gefordert, sagte der Sprecher des zuständigen EU-Kommissars Erkki Liikanen am Mittwoch im Gespräch mit vwd. Auch in Deutschland sei dieser Wunsch offenbar da, aber noch nicht offiziell an die Kommission herangetragen worden. Der Ruf nach einem EU-Aktionsplan bestätige aber die Notwendigkeit, bei der Einführung der dritten Mobilfunkgeneration gemeinsam vorzugehen, sagte der Sprecher weiter.



      In den kommenden Tagen werde entschieden, ob sich die Staats- und Regierungschefs bei ihrem Treffen am 24. und 25. Oktober mit dem Thema befassen sollen. Auf staatliche Beihilfen kann die Telekom-Branche nach Angaben von Liikanens Sprecher allerdings nicht hoffen. Dies würde gegen die EU-Wettbewerbsregeln verstoßen. Die französische Wirtschaftszeitung "Les Echos" hatte am Mittwoch verbreitet, Paris wolle einen EU-Hilfsplan vorschlagen, in dessen Mittelpunkt die Subventionierung der Infrastruktur durch die Kommunen stehen solle. Dafür könnten auch EU-Strukturfondsmittel verwendet werden.



      In der Zuständigkeit der Kommission liegt es lediglich, für ein günstiges Regulierungs-Umfeld zu sorgen. Nur Innovation und Wettbewerb könnten aus der Krise führen, sagte Liikanens Sprecher. Die Kommission sei darum bemüht, der Industrie jede ungerechtfertigte Bürde zu nehmen. Zunächst müsse die Lage des Sektors aber sorgfältig analysiert werden. Kommissar Liikanen hatte in den vergangenen Monaten wiederholt gesagt, der EU dürfe ein Debakel wie bei der Vergabe der UMTS-Lizenzen nicht noch einmal passieren. Sein Sprecher verwies auf eine ähnliche Debatte, die zur Zeit in den USA geführt werde. Auch dort werde über die Rolle der Regulierungsbehörden bei der Bewältigung der Krise nachgedacht.


      vwd/9.10.2002/ang/cv

      9. Oktober 2002, 18:29
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 22:46:17
      Beitrag Nr. 80 ()
      Neue Studie: Beschleunigtes Krebswachstum

      Quellen: heise.de, New Scientist, reuters.com

      Untersuchung facht Diskussion um Elektrosmog-Schäden an

      Nach einer neuen Untersuchung von italienischen Medizinern regt die Bestrahlung mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern Leukämie-Zellen zur Vermehrung an, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist. Demnach haben Fiorenzo Marinelli und seine Kollegen vom National Research Council in Bologna Leukämie-Zellen mit elektromagnetischen Feldern von 900 Megahertz und einem Milliwatt Leistung bestrahlt. Nach 24 Stunden waren 20 Prozent weniger Leukämie-Zellen in der Probe als in einer nicht bestrahlten Referenz-Probe. Nach 48 Stunden Bestrahlung stellten die Forscher allerdings fest, dass die Leukämie-Zellen in der bestrahlten Probe sich rapide vermehrten und aggressiv teilten.

      Der Originalbericht der Fachzeitschrift New Scientist:

      http://www.newscientist.com/news/news.jsp?id=ns99992959
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:55:12
      Beitrag Nr. 81 ()
      Sondertreffen der EU-Minister zur Situation im Telekom-Sektor

      Brüssel (awp 99/vwd) - Bei einem Sondertreffen wollen die für Telekommunikation zuständigen EU-Minister darüber beraten, wie der Sektor aus der Krise geführt werden kann. Das sagte der Sprecher von EU-Kommissar Erkki Liikanen am Dienstag. Vor dem eigentlichen Telekomrat am Donnerstag wollten die Minister bei einem informellen Abendessen am Mittwoch erstmals die Lage gemeinsam analysieren. Nach weiteren Angaben des Sprechers will Liikanen am kommenden Montag seinen Jahresbericht zur Entwicklung der Branche vorlegen sowie Vorschläge zur Krisenbewältigung unterbreiten. In seiner Zuständigkeit liegt es aber nur, für ein günstiges Regulierungsumfeld zu sorgen. Das Treffen am Mittwochabend geht nach Darstellung von Brüsseler Diplomaten auf einen Vorstoss des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac zurück. Dieser hatte im Oktober erstmals von einer Krise der Branche gesprochen und einen EU-Hilfsplan gefordert, in dessen Mittelpunkt die Subventionierung der Infrastruktur durch die Kommunen stehen soll. Dafür könnten auch EU-Strukturfondsmittel genutzt werden, hatte Paris vorgeschlagen. Auch Schweden und Finnland hätten für ein gemeinsames Vorgehen bei der Einführung der dritten Mobilfunkgeneration plädiert, hatte es damals in der Kommission geheissen. Andere EU-Regierungen sehen den Sektor hingegen nicht in der Krise und hinter Chiracs Initiative lediglich das Bestreben die verschuldete France Telecom zu retten. Auch die Bundesregierung lehnt es ab, Strukturfondsmittel für den Telekom-Sektor zur Verfügung zu stellen. Eine Änderung der UMTS-Lizenzverträge, wie es Kommissar Liikanen vorgeschlagen hat, stösst in Berlin ebenfalls auf Ablehnung, mit der Begründung, dann seien zahlreiche Klagen der Konkurrenz zu befürchten.

      Quelle: trade-net.ch


      :confused:


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