ALLIANZ auf 6-Jahres-Tief! (Seite 3389)

[LarsTvede]

Du weißt schon, wie die Volkswirte den Begriff definiert haben, oder?

Klar, zwei aufeinanderfolgende Quartale mit einer BIP-Schrumpfung.

Aber diese Definition ist mir egal, weil sie viel zu ungenau ist. Denn es dürfte wohl jedem klar sein, dass sich der Staat bei einem Nullwachstum nicht ewig bis 4% des BIP`s verschulden kann, weil sonst der Staatsbankrott droht.

[Friseuse]

LarsTvede

Die Unis bringen mehr Zustandsbeschreiber als Prognostiker auf den Arbeitsmarkt. Das ist normal und führt bei Allianz zu schönen bunten Bildern mit englischen Untertiteln Ändert die Zukunft nicht wirklich und die baut sich auf Öl und das ist der externe Antriebsfaktor für ein luschiges Binnenumfeld ohne Gestaltungskraft.

Schürger

Ergebnisse sind eine Sache, aber solchen Leuten wie Eichel unterstelle ich einfach Unglaubwürdigkeit und Vorsatz. Schlimm wird es bei dem täglichen Versagen zum Beispiel bei einer Telekom. Allianz hat es vorgemacht und mit der Kapitalerhöhung Stabilität gewonnen eine Telekom könnte das auch und die Volksaktie würde mindestens ein normales Dividendenpapier für Opa

Es gibt immer Handlungsmöglichkeiten, Alternativen und da haben wir in diesem Land in EZB und Politik einfach die falschen Entscheidungsträger ohne Mut, ohne Willen, ohne Ziele und mit guter Selbstversorgung.

Glück auf

[Kwerdenker]

LT

was die Beurteilung der Lage angeht sind wir offenbar sehr nah beieinander.

Ich mag nur weniger, wenn Begriffe missbräuchlich verwendet werden.
Das ist Politikergehabe und da reagiere ich allergisch.

So auch wieder bei dem Begriff Rezession.
Du weißt schon, wie die Volkswirte den Begriff definiert haben, oder?

KD

[LarsTvede]

@ #2404 von Kwerdenker

Nö, ich will nicht streiten und mag Dich.

Was wirtschaftliche Entwicklungen angeht, da gibt es unterschiedliche Prognosen. Ich bleibe bei meiner, weil sie konsistent mit der wirtschaftlichen Entwicklung ist, und weil es keine vernünftigen Gegenargumente gibt (meiner Meinung nach auch nicht von Dir).

Das ich mich damit nicht beliebt mache, das nehme ich in Kauf. Letztendlich erinnert mich das an ein Gespräch, dass ich mit einem promovierten Volkswirt, der in einer großen Investmentbank arbeitet, letztes Jahr geführt habe. Die deutschen Aktien waren stark am Fallen und er meinte, er könne es nicht verstehen, weil wir uns in Deutschland noch nicht in einer Rezession befinden würde. Worauf ich erwiderte, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zu einer Rezession führen wird, weil es dafür sichere Anzeichen gibt: signifikant schlechtere Unternehmenszahlen, Massenentlassungen, schlechte Binnenkonjunktur usw. usf. Nur die makroökonomischen Daten spiegel das halt später wieder.

Und siehe da: 2002: 0,2% BIP-Wachstum bei 3,6% Neuverschuldung. Das ist adjustiert um die Neuverschuldung (die nie größer als das BIP-Wachstum sein kann weil sonst der Staatsbankrott droht) eine dicke Rezession.

[Schürger]

Friseuse,

da hast Du völlig recht.

Der wahre Kursmanipulateur bei Telekom war Eichel, unser Volksvertreter, weil sein Haushalt schon in 2000 den Bach runter gegangen wäre.

Man hat bewusst den Kurs unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gepusht, zusammen mit Sommer, das Bauernopfer.

Eichel hat ganz klar die Volksaktionäre massiv geschädigt, 7,5 Millionen Wähler hinters Licht geführt.

Eine Sondersteuer für Frischlinge, mit denen man großkotzig eine Aktienkultur aufbauen wollte.

Und solche Leute sollen in der BRD die Investitionsbereitschaft fördern?

Ein Treppenwitz hoch drei!

[Kwerdenker]

Lars Tvede

Ich weiß nicht , ob du´s nicht besser weißt, oder ob du nur streiten willst

1. Wie du selbst sagst, geht die Inflation seit Jahren zurück.
Diese ist aber nun mal das Gegenteil von Deflation, solange wir noch deutlich größer 0 sind,
sollte deine Argumentation schon in sich zusammenfallen.

2. Sie sind bisher nicht gegen 0 gegangen, haben erst recht nicht bei oder unter 0 verharrt.
Warten wir ab, ob dies in Zukunft eintritt.

3. Die Geldentwertungsrate (Ich mag bei Größen unter 3% den Begriff Inflation gar nicht)
ist das Ergebnis der im Markt realisierten Preise, ungeachtet dessen,
ob die Leute viel oder wenig Einkommen haben.
Da sie unmittelbar ein Resultat des realen Käuferverhaltens ist,
muss man dieses nicht ein zweites mal betrachten.
Es mag zu Prognosezwecken aber sehr nützlich sein, auch diese Größen zu beobachten.

KD

[Friseuse]

Kollektor

Ein wesentlicher Unterschied zur Telekomplatzierung war der Empfäger des Emissionserlöses Telekom würde mit frischem Kapital auch besser aussehen, es landete aber in Eichels Löchern und festigte die Kapitalbasis nicht. Da ist die Situation bei Allianz völlig verschieden von, selbst S+P hält ein gutes Rating und die Botschaften von der HV waren durch die Bank harte Arbeit an Trendwenden.

Hier möchte ich mindestens ein neues higher High analog zum relativen Verlauf im Herbst



Im Vergleich REX, DAX, Allianz wird die Sondersituation deutlich. Hier wirkten die Aktienwurforgien aus eigenen Kreisen und die sind beendet, also erfolgt der Kursanstieg als Ausdruck von Normalisierung nach historisch einmaligen Verhältnissen.





Es gibt kaum Aktionäre im Gewinn, wer im augenblicklichen Bereich in den Anstieg verkauft hat findet hier wieder einen Einstieg. Das zusammen mit dem Uptrend sollte für einen neuen Versuch 70+ reichen.

Glück auf

[LarsTvede]

Bis heute haben wir noch tarifliche Lohnsteigerungen

Die tariflichen Lohnsteigerungen laufen heute so ab:

x% mehr Lohn/Gehalt = x% Entlassungen

Von daher kein Argument.

Preiserhöhungen repräsentativer Warenkörbe

Das time lag hatte ich in #2398 angesprochen. Außerdem würdest Du bei einer Analyse der deutschen Inflationszahlen feststehen, dass diese stark rückläufig sind.

das Einkommen sogenannter Neuarbeitsloser ist irrelevant für die aufgeworfene Frage

Das ist falsch. Wenn plötzlich jemand weniger verdient als vorher, dann kann er auch weniger ausgeben und das muss einen Einfluss auf die Inflation haben. Oder gehst Du davon aus, dass Arbeitslose hemmungslos die teuersten Waren konsumieren?

[Kwerdenker]

Lars Tvede

Bis heute haben wir noch tarifliche Lohnsteigerungen, Preiserhöhungen repräsentativer Warenkörbe etc.
Die von dir genannten Indizien sind deshalb nicht wertlos, aber sie sind noch nicht hinreichend,
um als Beweis für eine Deflation zu gelten.

Und teilweise sind sie auch irrelevant:
Z.B. gibt es sehr wohl noch Preiserhöhungen, aber es kommt auf Branche und Produkt an.
Der Verfall der Ölpreise ist nur ein Produktspezifikum,
das Einkommen sogenannter Neuarbeitsloser ist irrelevant für die aufgeworfene Frage.

KD

[Kollektor]

Mir wurde nach dem gestrigen Szenario die Sache zu heiß und ich habe für heute ein Verkaufslimit von 65 € eingegeben, das auch bedient wurde. Ich habe aber auf jeden Fall den Kulminationspunkt abwarten wollen bevor ich verkaufe. Aber das gestern war mir zu heftig.

Ich hatte auch das Gefühl, dass die Banken, die die Kapitalerhöhung begleitet haben, ihre Stützungsaktionen eingestellt bzw. ihre ganze Unterstützung auf positive Analystenmeinungen reduziert haben. Mir fielen Parallelen aus der Platzierung der 3. Tranche der Telekom auf, bei der der Kurs auch gestützt wurde um danach so langsam abzubröckeln.

Ich beobachte aber weiter und steige wieder ein, wenn sich der Kurs eingependelt hat. Meine Genussscheine habe ich noch.

Allen Dringebliebenen wünsche ich einen schönen Erfolg und einen Triumph über die Zittrigen wie mich.

Gruß Kollektor

PS: Mein Motto: Besser zittrig als pleite hat sich in den zurückliegenden Jahren bewährt.