Bridgewater Associates sieht Horrorscenario und schwere Depression - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 23.07.02 23:28:24 von
neuester Beitrag 24.07.02 09:15:21 von
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Es wird immer schlimmer. Bald der Weltuntergang???
Es wird immer schlimmer. Bald der Weltuntergang???
Seit wann verfallen die Amerikaner in Depression. Sollte mich
doch sehr wundern. Es geht doch derzeit nur denen richtig
schlecht, die in überexpandierten Märkten tätig sind.
Netzwerke, Telekom usw.
Gruß jli
doch sehr wundern. Es geht doch derzeit nur denen richtig
schlecht, die in überexpandierten Märkten tätig sind.
Netzwerke, Telekom usw.
Gruß jli
Ich höre noch das Gequatsche aller Analysten. "Kaufen sie
Unternehmen die Hacke und Schaufel für das Internet
produzieren" Zwei Jahre später wohl ein sehr verlustreicher
Fehler. Und Amazon macht operativ Gewinn.
Gruß jli
Unternehmen die Hacke und Schaufel für das Internet
produzieren" Zwei Jahre später wohl ein sehr verlustreicher
Fehler. Und Amazon macht operativ Gewinn.
Gruß jli
Das Kapital: Greenspans Rede sollte jeder Aktionär gelesen haben.
Sie ist so bemerkenswert, dass sie im Grunde in voller Länge abgedruckt werden müsste. Die jüngste Rede von Alan Greenspan war ein echter Rundumschlag.
Gegen die Politiker, die zu hohe Budgetdefizite fabrizieren und den Betrügereien in den Firmen durch falsche Rahmenbedingungen Vorschub leisten; gegen die Geschäftsführer, die sich von der grassierenden Gier haben anstecken lassen; und - implizit - gegen die Anleger, die trotz der niedrigsten Inflation seit 40 Jahren mit zweistelligen Gewinnwachstumsraten rechnen. Die massenhafte Verbreitung nicht verbuchter Mitarbeiteroptionen ist nur ein Symptom. Zu Recht glaubt Greenspan, dass die Angestellten früher oder später die Kasse klingeln hören wollen, statt Optionen zu akzeptieren. Die Firmengewinne würde das weiter belasten.
Deregulierung, IT-Revolution und Globalisierung haben zu einem derartigen Wettbewerb geführt, dass die Preise kaum noch steigen, in vielen Sektoren sogar sinken. Der US-BIP-Deflator hat zuletzt gerade mal um 1,3 Prozent zugelegt. Im Vergleich zu den 50er und frühen 60er Jahren, als die Preise ebenfalls unter Druck standen, wachsen Bevölkerung und Beschäftigung heute deutlich langsamer, weshalb die nominalen Firmenumsätze und Gewinne nicht an die damaligen Raten heranreichen. Für die Anleger ist das eine der wesentlichen Aussagen von Greenspan (neben der Forderung nach einer besseren Kontrolle der Geschäftsführer). Ein beträchtlicher Teil der BIP-Steigerungen rührt eben aus reinen Qualitätsverbesserungen, die den Kunden nutzen, den Firmen aber keine zusätzlichen Umsätze bescheren. Beispielsweise ist die reale Produktion von Hochtechnologie im Juni wieder auf den Stand von Ende 2000 gestiegen. Die Firmenumsätze haben sich derweil kaum erholt und liegen um 22 Prozent niedriger als im Dezember 2000. An der Börse aber zählen die Gewinne - und dafür braucht es Umsätze.
Bewertung
Das Gute ist, dass die US-Börse langsam fair bewertet aussieht, zumindest en gros. Der S&P 500 ist am Freitag auf seinen Nachkriegstrend zurückgefallen. Im Verhältnis zu den in der BIP-Statistik ausgewiesenen Gewinnen - in denen Optionen berücksichtigt werden, wenn auch erst bei Ausübung - liegt der Index unter dem Schnitt seit 1950. Mit nominalen Trendgewinnen gerechnet und unterstellt, dass - wie seit 1950 im Mittel - 50 Prozent ausgeschüttet werden, ergibt sich bei einer Wachstumsrate von fünf Prozent und einem Diskontsatz von acht Prozent ein fairer Wert für den S&P 500 von 860 Punkten.
Das Allerschlimmste dürfte daher ausgestanden sein. Aber es gibt Haken: Falls es so etwas wie einen fairen Wert überhaupt gibt, liegt es in der Natur der Dinge, dass Kurse mal darüber notieren - und mal darunter. Wenn die Geschäftsaussichten wie heute (Überinvestition, Verschuldung, Sparmangel, geplatzte Börsenblase) schwach sind, können Aktien erheblich unter das faire Niveau fallen. Und sofern man mit preisbereinigten (realen) Werten rechnet, wie Greenspan es anregt, liegen Gewinne und Kurse doch noch über ihrem langfristigen Trend. Vor allem die Schwergewichte an der Börse bleiben mit äußerster Vorsicht zu genießen, selbst wenn der Markt demnächst zu einer weiteren Bärenrally ansetzen sollte.
Ciao BigLinus
Sie ist so bemerkenswert, dass sie im Grunde in voller Länge abgedruckt werden müsste. Die jüngste Rede von Alan Greenspan war ein echter Rundumschlag.
Gegen die Politiker, die zu hohe Budgetdefizite fabrizieren und den Betrügereien in den Firmen durch falsche Rahmenbedingungen Vorschub leisten; gegen die Geschäftsführer, die sich von der grassierenden Gier haben anstecken lassen; und - implizit - gegen die Anleger, die trotz der niedrigsten Inflation seit 40 Jahren mit zweistelligen Gewinnwachstumsraten rechnen. Die massenhafte Verbreitung nicht verbuchter Mitarbeiteroptionen ist nur ein Symptom. Zu Recht glaubt Greenspan, dass die Angestellten früher oder später die Kasse klingeln hören wollen, statt Optionen zu akzeptieren. Die Firmengewinne würde das weiter belasten.
Deregulierung, IT-Revolution und Globalisierung haben zu einem derartigen Wettbewerb geführt, dass die Preise kaum noch steigen, in vielen Sektoren sogar sinken. Der US-BIP-Deflator hat zuletzt gerade mal um 1,3 Prozent zugelegt. Im Vergleich zu den 50er und frühen 60er Jahren, als die Preise ebenfalls unter Druck standen, wachsen Bevölkerung und Beschäftigung heute deutlich langsamer, weshalb die nominalen Firmenumsätze und Gewinne nicht an die damaligen Raten heranreichen. Für die Anleger ist das eine der wesentlichen Aussagen von Greenspan (neben der Forderung nach einer besseren Kontrolle der Geschäftsführer). Ein beträchtlicher Teil der BIP-Steigerungen rührt eben aus reinen Qualitätsverbesserungen, die den Kunden nutzen, den Firmen aber keine zusätzlichen Umsätze bescheren. Beispielsweise ist die reale Produktion von Hochtechnologie im Juni wieder auf den Stand von Ende 2000 gestiegen. Die Firmenumsätze haben sich derweil kaum erholt und liegen um 22 Prozent niedriger als im Dezember 2000. An der Börse aber zählen die Gewinne - und dafür braucht es Umsätze.
Bewertung
Das Gute ist, dass die US-Börse langsam fair bewertet aussieht, zumindest en gros. Der S&P 500 ist am Freitag auf seinen Nachkriegstrend zurückgefallen. Im Verhältnis zu den in der BIP-Statistik ausgewiesenen Gewinnen - in denen Optionen berücksichtigt werden, wenn auch erst bei Ausübung - liegt der Index unter dem Schnitt seit 1950. Mit nominalen Trendgewinnen gerechnet und unterstellt, dass - wie seit 1950 im Mittel - 50 Prozent ausgeschüttet werden, ergibt sich bei einer Wachstumsrate von fünf Prozent und einem Diskontsatz von acht Prozent ein fairer Wert für den S&P 500 von 860 Punkten.
Das Allerschlimmste dürfte daher ausgestanden sein. Aber es gibt Haken: Falls es so etwas wie einen fairen Wert überhaupt gibt, liegt es in der Natur der Dinge, dass Kurse mal darüber notieren - und mal darunter. Wenn die Geschäftsaussichten wie heute (Überinvestition, Verschuldung, Sparmangel, geplatzte Börsenblase) schwach sind, können Aktien erheblich unter das faire Niveau fallen. Und sofern man mit preisbereinigten (realen) Werten rechnet, wie Greenspan es anregt, liegen Gewinne und Kurse doch noch über ihrem langfristigen Trend. Vor allem die Schwergewichte an der Börse bleiben mit äußerster Vorsicht zu genießen, selbst wenn der Markt demnächst zu einer weiteren Bärenrally ansetzen sollte.
Ciao BigLinus
Amerikaner verfallen nicht in Depression; in keinem anderen Land werden so viel Antidepressiva "konsumiert".
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