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    Waffeninspektion im Irak - Chance oder Täuschunsmanöver? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.09.02 13:26:25 von
    neuester Beitrag 20.09.02 20:41:22 von
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      schrieb am 20.09.02 13:26:25
      Beitrag Nr. 1 ()
      Waffeninspektion im Irak - Chance oder Täuschunsmanöver?
      AUTOREN: Steffen Mayer, Susanne Opalka und Olaf Jahn


      http://www.kontraste.de/



      Niemand hat die Bundesregierung gebeten, deutsche Soldaten in den Irak zu schicken - falls nötig. Nur der Bundeskanzler hat voraus eilend, den "deutschen Weg" beschrieben: Mit uns nicht, nicht einmal im Rahmen eines UNO Einsatzes!

      Jetzt will der Diktator in Bagdad die Waffeninspektoren der UNO wieder ins Land lassen: Gerhard Schröder sieht "seinen" Weg bestätigt.Aber Saddam Hussein hat Erfahrung damit, wie man die Inspektoren und die Völkergemeinschaft an der Nase herum führt.

      Wird ihm das wieder gelingen? Olaf Jahn, Steffen Mayer über Saddams Spiele mit tödlichen Waffen.

      Saddams Anlagen zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen - gesprengt von UNO-Inspektoren. Nach dem Golfkrieg hatten die Experten in mühsamer Detektivarbeit das irakische Atom-, Chemie- und Biowaffenprogramm aufgedeckt. Unter ihnen auch eine Deutsche: Die Tiermedizinerin und Mikrobiologin Gabriele Kraatz-Wadsack. Ein Einsatz unter schwierigsten Bedingungen, auch noch im Rückblick.

      Gabriele Kraatz-Wadsack, ehemaliges UNSCOM-Mitglied:
      "Die Iraker haben getäuscht und gelogen. Und sie haben vor allen Dingen in ihren Offenlegungen gelogen. Wir haben aber immer mehr Fragen gestellt. Und dann haben sie auch mehr Antworten geben müssen. Und irgendwann kommen sie dann auch der Lüge auf die Spur."

      Gabriele Kraatz-Wadsack arbeitet zur Zeit am Robert-Koch-Institut in Berlin, eine Forscherin mit einzigartigen Erfahrungen: Bis 1998 war sie 26 Mal im Irak. Als UN-Inspektorin, spezialisiert auf biologische Kampfstoffe. Die geheimsten Waffen im Vernichtungsarsenal des Diktators Saddam Hussein - sie hat nach ihnen gesucht. Das macht sie heute zum Medienstar. Sie kennt die Tricks, sie weiß, wie schnell die Iraker harmlose Fabriken in tödliche Produktionsstätten verwandelten.

      Gabriele Kraatz-Wadsack, ehemalige UNSCOM-Inspektorin:
      "Sie haben also eine zivile Produktionseinrichtung für Impfstoffe einfach übernommen, haben die Leute, die den Impfstoff produzieren, beurlaubt und haben ihr Team von Biowaffenexperten hereingebracht. Das geht innerhalb kürzester Zeit. Das ist also eine Frage von Tagen."

      In einem Vorort Bagdads ließ Saddam Hussein Botulinus Toxin herstellen - das gefährlichste Gift, das die Menschheit kennt. Tonnenweise hatten die Iraker auch andere biologische Massenvernichtungswaffen produziert - und sie in Granaten, Bomben und Raketensprengköpfe gefüllt. Irak behauptet, alle Biowaffen seien vernichtet.

      Gabriele Kraatz-Wadsack, ehemalige UNSCOM-Inspektorin:
      "Unsere Expertengremien haben festgestellt: Man kann nicht sagen, ob Iraks Biologiewaffenprogramm jemals beendet wurde. Und ich glaube, wir haben nie das vollständige Programm offengelegt bekommen."

      Ende 1998. Die Inspektoren ziehen ab. Saddam Hussein hatte ihre Arbeit sabotiert. Seitdem ist Iraks Rüstung außer Kontrolle. Vier Jahre. Viel Zeit für Saddam Hussein, der in der Vergangenheit immer Massenvernichtungswaffen wollte, und der sie auch schon skrupellos eingesetzt hat. Gegen Soldaten aus dem Iran und gegen die Kurden im eigenen Land.

      Und heute will Saddam Hussein keine verbotenen Kampfstoffe mehr besitzen? Das muss er den UNO-Inspektoren nachweisen. Mehr als 700 Orte und Anlagen muss er ihnen öffnen, militärische und zivile.

      Gabriele Kraatz-Wadsack, ehemalige UNSCOM-Inspekteurin:
      "Alle zivilen Anlagen stehen auf der Liste der 700 Anlagen und müssen definitiv kontrolliert werden. Erstens, alle die wir kennen. Alle neuen, die hinzugekommen sind. Und da muss man inspizieren, was war in den letzten vier Jahren dort geschehen."

      Doch genau solche Kontrollen waren oft nur unter größten Schwierigkeiten möglich. Wie bei dieser Nuklearanlage in Fallujah. Während die UNO-Inspektoren am Eingang aufgehalten werden, transportieren die Iraker am Hintereingang Beweismittel ab. Als die Inspektoren diese Laster verfolgen, werden sie abgedrängt und sogar beschossen.[/b]:rolleyes: Gabriele Kraatz-Wadsack muss sich mit anderen Methoden der Irakis herumschlagen: Ständige Versuche, sie in die Irre zu führen, sie mit Fehlinformationen zu manipulieren. Diese Hühnerfarm, in Wahrheit eine Anlage zur Produktion von Biowaffen. Jahrelang hatten die Iraker sie getarnt. Erst 1996, unter Führung der Deutschen, sprengten UNO-Inspektoren die Waffenfabrik in die Luft.

      Gabriele Kraatz-Wadsack, ehemaliges UNSCOM Mitglied:
      "Es war aber vom Irak lange verheimlicht. Es gibt sogar einen Film darüber, wo dann die irakische Biowaffen-Produktionsleiterin mitten in hundert Hühnern steht und sagt: Das ist doch ganz klar, dass das hier eine Hühnerfarm ist.":laugh:

      Damals eine dreiste Provokation. Doch für die UNO-Expertin keine Überraschung. Sie weiß, dass irakische Offizielle Sprachrohr des Regimes in Bagdad sind.

      Gabriele Kraatz-Wadsack, ehemaliges UNSCOM- Mitglied:
      "Wenn die Leute lügen müssen, eben weil die Regierung das so bestimmt, dann kann das ja nicht die Schuld dieses Menschen sein, der sie anlügt, sondern dann ist das die Entscheidung seiner Regierung; und er darf es nicht offen legen. Das heißt, Sie können ihm auch gar nicht böse sein."

      Solchen Lügen will George W. Bush ein Ende machen. Bush will den Regimewechsel. Letzte Woche vor der UNO: Entweder Irak befolgt alle Resolutionen - oder es gibt Krieg. Die Vorbereitungen für einen Angriff laufen. Wenige Tage später bekommt die UNO es schriftlich. Die Inspektoren dürfen kommen. Bedingungslos. Bagdad gibt anscheinend nach.

      Doch Bush reicht das nicht. Er will vom US-Kongress freie Hand für Militärschläge gegen den Irak. Im UN-Sicherheitsrat drängt Bush auf eine starke Resolution gegen den Irak - falls Saddam Hussein blockiert, soll auch ein Angriff erlaubt sein.

      Während die hohe Politik um Macht und Einfluss streitet, bereitet sich Gabriele Kraatz-Wadsack auf einen möglichen Einsatz im Irak vor. Eine Forscherin in diplomatischer Mission.

      Gabriele Kraatz-Wadsack, ehemalige UNSCOM-Expertin:
      "Im Grunde ist es Forscherdrang. Sie wollen der Sache auf den Grund gehen. Sie wollen wissen, wie war es wirklich. Natürlich möchten Sie dabei sein, wenn Irak Ihnen das echte Biowaffenprogramm offen legt. Da möchten Sie auf jeden Fall dabei sein. Aber ob es der Fall sein wird, ist natürlich die Frage."

      Eine Frage buchstäblich von Krieg oder Frieden.

      Ja, und diese Expertin hat der Kanzler der UNO als Inspektorin angeboten. Die Geste signalisiert, dass bundesdeutsche Außenpolitik nicht nur unter der Überschrift "Wahlkampf" steht!
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 13:49:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Däubler-Gmelin(???) hat schon recht...

      Dass Herr Hussein einlenkt gefällt dem Herrn Bush so gar nicht.
      Immerhin hat er etwas zu verbergen s.o.!

      Herr Hussein macht einen klugen Schachzug wenn er die Inspektoren in sein Land lässt. Somit schadet er Bush mehr al wenn dieser ihn angreifen würde;)


      pF
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 14:05:21
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo proFEiT,

      dieser Schachzug ist bereits bekannt! Saddam will nur die Völkergemeinschaft spalten!

      Eine anständige Diskussion ist wohl erst nach dem Wahlkampf möglich!

      Falls Schröder am Sonntag die Bundestagswahl gewänne, dann zu „einem hohen Preis“, schrieb die „Washington Post“ in einem Kommentar: „Mr. Schröder wird sich an der Spitze einer Regierung befinden, deren internationales Prestige und Einfluss sehr stark geschwunden sind.“ Und diese Tatsache hat Schröder Däubler-Gmelin zuverdanken!

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 16:38:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      Saddam ist nicht der schlimmste im Osten. Viel gefährlicher ist der Iran...

      Ich habe mal ein Buch eines ehemaligen Anti-Terror-Kämpfers (SAS, Name unbekannt da geheim) gelesen, der da sagt;
      Der Irak ist ihm einer der Liebsten unter den Auftraggebern gewesen. Die Iraner sind ein teuflischer Haufen.

      Beispiel: Als der Krieg zwischen dem Iran Irak kochte, haben die Iraner in einer Schlacht 40.000 Kinder ohne Schuhwerk vor ihren Truppen hergescheucht. Was blieb da den Irakern anderes übrig, als diese Schutzschilde zu bekämpfen? Herausreden ist da nicht...

      Es gibt viele solcher Geschichten.


      Was in der Öffentlichkeit verbreitet wird entspricht nicht der Wahrheit wie manche wissen.


      pF
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 20:41:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo proFEiT,

      diese Bilder kommen wir gerade auch wieder hoch! Ich kann mich noch erinnern das die Kinder damals noch einen Schlüssel für das Paradis um den Hals gehängt bekommen haben! Was der Iran und Irak damals machten will ich mir garnicht vorstellen, es qwar einfach schrecklich!

      Deinen letzten Punkt stimme ich dir zu, weil ich bereits jetzt weiß wie die Waffeninspektoren im Irak vorgehen werden und was passiert, wenn auch nur ein einziger Inspektor wie damals die Frau Gabriele Kraatz-Wadsack mit der Waffe bedroht wird!

      MfG Albatossa


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