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    Südzucker - lange gut gehalten - jetzt doch wieder billig (Seite 913)

    eröffnet am 24.09.02 22:23:14 von
    neuester Beitrag 12.05.24 16:28:47 von
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      schrieb am 20.09.06 09:50:27
      Beitrag Nr. 650 ()
      IPO der CropEnergies AG: Alles auf Zucker

      JOURNALISTEN Ende September will die Südzucker AG ihre Bioethanol-Tochter im Prime Standard platzieren. Sollte die Börsenstimmung sich bis dahin nicht verschlechtern, könnte die Emission für Anleger durchaus interessant sein.

      von Clemens von Frentz

      Wie groß ist der weltweite Bedarf an Katzenstreu? Diese Frage wurde während der letzten Monate unter den Aktionären von Bioethanol-Firmen mindestens ebenso heftig diskutiert wie die Besteuerung von Ökokraftstoffen und der Flächenbedarf der Zuckerrübenindustrie. Hintergrund ist eine Studie der Bank Sarasin, die im Sommer für Aufsehen sorgte. Nachhaltigkeits-Analyst Matthias Fawer hatte sich darin mit der Frage befasst, ob ein großflächiger Ausbau der Biotreibstoff-Produktion wirklich sinnvoll ist. Unter anderem erinnerte er daran, dass bei der Herstellung enorme Mengen von Nebenprodukten anfallen, für die man neue Absatzwege suchen muss – zum Beispiel bei den Anbietern von Katzenstreu. Da dieser Markt aber, so Fawer, mangels Katzen recht begrenzt sei, stoße man in der Wirtschaftlichkeitsberechnung schnell an Grenzen.

      Inzwischen haben sich die Gemüter wieder etwas beruhigt, zumal einige andere Analysten deutlich positivere Szenarien für die Branche zeichnen. Der "Sarasin-Schock" ist fürs erste verdaut, stattdessen blicken die Anleger nach vorn und warten mit Spannung auf die nächsten Neuemissionen aus dem Bereich der Öko-Aktien. Und davon soll es bis Ende 2006 eine ganze Reihe geben: Die BDI Biodiesel International AG aus Graz, die Verbio AG aus Zörbig und die Solarwatt AG aus Dresden, um nur einige zu nennen.

      Größte Bioethanol-Anlage Europas

      Die interessanteste und größte Platzierung in diesem Segment dürfte allerdings das IPO der Südzucker-Tochter CropEnergies (ISIN DE000A0LAUP1) sein, das nach jetzigem Stand der Planung Ende September stattfindet. Das Unternehmen sieht sich nach eigenen Angaben als Vorreiter auf dem Gebiet der großtechnischen Produktion von Bioethanol und betreibt seit 2005 erfolgreich ein Werk in Zeitz (Sachsen-Anhalt), das mit einer jährlichen Produktionskapazität von 260.000 Kubikmetern derzeit als größte Bioethanol-Anlage Europas gilt. Damit es so bleibt, soll demnächst aufgestockt werden. Der Vorstand beabsichtigt, die Kapazität der Anlage durch die Addition von Zuckerrübendicksaft in den Produktionsprozess sowie durch die Errichtung einer Annex-Anlage bis 2008 auf etwa 360.000 Kubikmeter pro Jahr zu erhöhen.

      Damit ist das Unternehmen für die Zukunft gut gerüstet, denn vor dem Hintergrund der bereits beschlossenen und noch zu erwartenden EU-Regulierungen gehen die meisten Experten von einem dynamischen Wachstum des Bioethanol-Marktes aus. So rechnet beispielsweise die renommierte Unternehmensberatung Frost & Sullivan allein für Deutschland mit einem Anstieg des jährlichen Verbrauchs auf bis zu 1,5 Millionen Kubikmeter im Jahr 2011. In Brasilien und den USA wurden 2005 bereits jeweils rund 16 Millionen Kubikmeter Bioethanol produziert, und auch in Schweden, Frankreich und Spanien steigt der Verbrauch stetig an. Die weltweite Produktion lag 2005 bei 44,9 Millionen Kubikmeter (nach 41,1 Millionen Kubikmeter in 2004), für 2006 wird ein weiterer Anstieg der Produktion auf etwa 50 Millionen Kubikmeter erwartet.

      Emissionsvolumen von bis zu 400 Millionen Euro

      Weiteren Rückenwind gibt es von der Großen Koalition in Berlin. Sie hat im Sommer nach zähen Debatten einen Gesetzesentwurf vorgelegt, nach welchem ab Anfang 2007 eine Beimischungspflicht für Ottokraftstoff von zwei Prozent Bioethanol eingeführt werden soll. Zwar soll damit gleichzeitig für Bioethanol, das zur Beimischung verwendet wird, die Befreiung von der Mineralöl-Steuer entfallen, aber förderungswürdige Kraftstoffe wie E85, das aus rund 85 Prozent Ethanol besteht und dem etwa 15 Prozent Ottokraftstoff beigemischt werden, sollen bis Ende 2015 steuerbegünstigt bleiben. Auch der eigene Verbrauch von Biosprit in der Landwirtschaft bleibt steuerfrei.

      Regelungen erheblich. Der Vorstand will deshalb die Produktionskapazität in den nächsten zwei bis drei Jahren verdreifachen und veranschlagt den Investitionsbedarf dafür auf 300 bis 330 Millionen Euro. Ein Teil des Geldes soll über den Börsengang hereinkommen, dessen Emissionsvolumen von Experten auf bis zu 400 Millionen Euro geschätzt wird.

      Südzucker will Mehrheitseigner bleiben

      Detaillierte Informationen zu den Rahmenbedingungen werden erst in den nächsten Tagen genannt. Bislang steht nur fest, dass der Großteil der ausgegebenen Aktien aus einer Kapitalerhöhung stammen wird und dass Südzucker auch künftig die Mehrheit an der Tochter halten will. Begleitet wird die Emission von der Deutschen Bank als Sole Global Coordinator und Sole Bookrunner. Zum Konsortium zählen außerdem Citigroup Global Markets Limited sowie die DZ Bank als Joint Lead Manager und die Landesbank Baden-Württemberg, die österreichische Raiffeisen Centrobank AG sowie Sal. Oppenheim als Co-Manager.

      Etwas präziser sind die Daten zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Laut Emissions-Prospekt erzielte CropEnergies vom 1. März bis 31. Mai Umsätze in Höhe von 30,8 Millionen Euro. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) belief sich auf 2,6 Millionen Euro. "CropEnergies ist profitabel und wächst", so Finanzvorstand Joachim Lutz.

      Futtermittel statt Katzenstreu

      Ob eine Zeichnung Sinn macht, wird sich erst klären lassen, wenn weitere Zahlen vorliegen und die Preisspanne veröffentlicht wird. Nach aktuellem Stand ist dies kaum vor dem 20. September zu erwarten. Wer bis dahin schon mal den Markt für Katzenstreu sondieren will, um die Marktchancen von CropEnergies einzuschätzen, kann sich die Arbeit übrigens sparen. Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben bei der Ethanol-Produktion mit hochwertigem Getreide und gewinnt aus den Rückständen ein eiweißreiches Futtermittel, das unter dem Namen ProtiGrain vertrieben wird.
      Avatar
      schrieb am 18.09.06 11:14:48
      Beitrag Nr. 649 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.014.552 von donaldzocker am 18.09.06 09:22:38Moin zusammen,

      schaut euch mal diese ausführliche Studie zur Ethanolindustrie an:

      http:/www.itas.fzk.de/tatup/061/schm06a.pdf#%22ethan

      Hier wird ganz klar von einem zukünftigem Überangebot von Ethanol auf dem deutschen Markt gesprochen. Allerdings gibts auch positive Punkte, z. B. die vermehrte Einführunhg von FFV Autos, Daimler, Ford und Saab sind hier Vorreiter.

      Sicherlich gehört Ethanol die Zukunft, aber kerzengerade wirds nicht nach oben gehen, darüber müssen sich alle Investoren im Klaren sein!

      Gruß

      Rudizku
      Avatar
      schrieb am 18.09.06 09:22:38
      Beitrag Nr. 648 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.980.908 von ruditzku am 16.09.06 23:52:52ich wußte garnicht, dass Altaktionäre bevorzugt werden

      einen Einfluß auf den Kurs hat das aber scheinbar nicht gehabt

      große Zeichnungsgewinne erwarte ich auch nicht unbedingt, meinetwegen sollen die ruhig den Preis ausreizen ... umso besser für Südzucker
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 18:59:33
      Beitrag Nr. 647 ()
      Südzucker-Tochter CropEnergies will Anfang Oktober an die Börse
      Mannheim (ddp.djn). Die Südzucker-Tochter CropEnergies plant ihre Erstnotiz an der Frankfurter Wertpapierbörse spätestens zum 11. Oktober.

      Aus dem am Wochenende im Internet veröffentlichten Wertpapierprospekt geht hervor, dass die Zeichnungsfrist frühestens am 25. September beginnt und längstens bis zum 10. Oktober läuft. Voraussichtlich sollen die Aktien, die teils aus einer Kapitalerhöhung und zum Teil aus dem Besitz der Muttergesellschaft stammen, für die Dauer von vier Werktagen angeboten werden.

      Südzucker will auch nach dem Börsengang Mehrheitsaktionärin von CropEnergies bleiben. Der Bioethanol-Hersteller peilt den Angaben zufolge einen Bruttoemissionserlös von 200 Millionen bis 250 Millionen Euro an, wobei nur die Erlöse der neuen Aktien CropEnergies zufließen werden.

      ddp.djn/mwo/pon
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 13:49:22
      Beitrag Nr. 646 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.980.908 von ruditzku am 16.09.06 23:52:52Nach einigen Überlegungen bin ich gar nicht mehr so überzeugt, die zeichnen zu wollen. Wäre das Geschäft hochprofitabel und sicher, würde Südzucker den Bereich doch behalten ?! Kein Bauer verkauft seine beste Kuh, außer er wird dazu gezwungen. Und notwendig ist der Verkauf nicht, Südzucker hat doch genug Kapital.

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      schrieb am 16.09.06 23:52:52
      Beitrag Nr. 645 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.840.655 von brokerbee am 09.09.06 13:14:00Hallo liebe Südzucker Interessierte,

      ab Montag wird der Kurs vermutlich in den Keller gehen, weil der 15. September der Stichtag für die bevorzugten Altaktionäre war in Bezug auf Zuteilung neuer Crop Power Aktien..

      Schade dennoch, dass ich am Freitag nicht Südzucker zugekauft habe, um entsprechend mehr von Crop Power partizipieren zu können.
      Die letzen 5 Jahre lag Südzucker in Schnitt um die 15 Euro. Immerhin sind wir davon schon 33% entfernt! Zudem werden die Gewinne mittelfristig auf Grund der hohen Energiekosten von Südzucker belastet.

      Ist jemand bei euch Deutsche Bank Kunde? Vielleicht hat man als Kunde der DB Bank mehr Chancen Crop Power Aktien zu erhalten.

      Jedoch sollte man hier bedenken, dass in den nächsten Jahren nicht nur in den USA, sondern auch in Europa enorme Bioethanokapazitäten errichtet werden. Hier kann auf mittlere Sicht ein Angebotsüberhang entstehen. Was dass für den Bioethanolpreis bedeutet kann man sich an 3 Fingern abzählen.

      Langfristig wird Bioethanol Erfolg haben, zumal die Steuerbegünstigung meines Wissens nach bis 2015 läuft, für unsere kurzfristige deutsche Politik ein ungewöhnlich langer Zeitraum.
      Zudem ist die derzeitige Entspannung des Ölpreises nur von kurzer Dauer. Chinas Wirtschaft wächst derzeit um 10%, Indien um 7 - 8%. Hier herrscht ein riesiger Ölhunger, der den Ölpreis bei den kleinsten Krisen wieder hochpuscht.
      Gerade die neurotischen iranischen Demagogen werden den Ölpreis letztendlich entscheidend mitbestimmen, weil Israel in deren Augen ausradiert sein sollte. Die Jungs aus der Wüste vergessen leider nur immer wieder, dass Israel in den USA sehr gute Freunde hat, die den Colt ebenfalls ziemlich locker im Shaft sitzen haben.

      Euch allen ein schönes Wochenende

      Gruß

      Ruditzku
      Avatar
      schrieb am 09.09.06 13:14:00
      Beitrag Nr. 644 ()
      Eine Frage an alle IPO Experten: "Meine" Südzucker AG (hab ein paar Aktien von denen) bringt die Bioethanolsparte an die Börse und "meine" Citibank ist mit im Schiff (= ich kann die über meine Bank zeichnen). Würdet ihr zeichnen???

      Freitag, 08.09.06
      Südzucker-Tochter peilt hohen Erlös aus Börsengang an
      Die Südzucker AG dürfte Presseangaben zufolge aus dem geplanten Börsengang der Tochter Crop-
      Energies deutlich mehr als geplant erlösen. Wie die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf
      Angaben der am Börsengang beteiligten Konsortialbanken berichtet, dürfte der Emissionserlös der
      Bioethanolsparte des im MDAX notierten Konzerns rund ein Viertel höher als das von Südzucker-Chef
      Theo Spettmann genannte Minimalziel als er aus der Kapitalerhöhung "über 200 Mio. Euro" an frischem
      Geld für die Tochter in Aussicht stellte. "Wir erwarten, dass Crop-Energies 250 Mio. Euro
      Emissionsvolumen bei der Erstemission anpeilt", schreiben die Analysten der Konsortialbank Citigroup laut
      der "FTD". Zu den neuen Aktien könnten Altaktien von Südzucker kommen. Das MDAX-Mitglied soll jedoch
      die deutliche Mehrheit an der Tochter behalten, schreibt die Wirtschaftszeitung weiter. Citigroup und der
      Konsortialführer Deutsche Bank schätzen in den Analystenstudien anhand der abgezinsten Kapitalflüsse
      (DCF-Methode) Börsenbewertungen von teils über 1 Mrd. Euro für Crop-Energies. Die Erstnotiz wird für
      den 27. September erwartet, hieß es.
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 21:22:49
      Beitrag Nr. 643 ()
      Hier noch noch was Interessantes:

      GELDANLAGE + BANKEN
      Sparerfreibetrag
      Das beste daraus machen

      Ab dem nächsten Jahr bleiben Anlegern viel weniger Sparzinsen. Der Steuer­freibe­trag auf Kapital­erträge wie Zinsen und Dividenden sinkt für Alleinstehende von bisher 1 370 Euro auf 750 Euro, für Ehepaare von 2 740 Euro auf 1 500 Euro. Nur die Werbungs­kosten­pau­schale von 51 Euro (Ehepaare 102 Euro) für Zins- und Dividen­den­erträge ändert sich nicht. FINANZtest sagt, welche Spielräume Familien mit Kindern nutzen können, worauf Ehepaare achten müssen und wie Anleger durch Umschichten im Depot dennoch Steuern sparen können.
      Zur vollständigen Meldung http://www.nl.test.de/newsletter2/out/p.php?a=78c2578d8fac53…
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 21:40:27
      Beitrag Nr. 642 ()
      Südzucker will wachsen
      Biospritwerk aus Zeitz soll an die Börse

      Erlös von rund 200 Millionen Euro wird erwartet - Geld wird für Expansion gebraucht
      erstellt 04.09.06, 19:32h, aktualisiert 04.09.06, 19:34h

      Mannheim/MZ/sth. Die Südzucker AG will ihre Biosprit-Produktion noch in diesem Jahr an die Börse bringen. Bei einem guten Börsenumfeld erwartet Europas größter Zuckerproduzent einen Erlös von rund 200 Millionen Euro für seine Bioethanol-Sparte Crop-Energies. Herzstück dieser Tochterfirma ist Europas größte Bioethanolanlage in Zeitz. Die 185 Millionen teure Produktionsstätte mit einer derzeitigen Kapazität von jährlich 260 000 Kubikmetern Bioethanol nahm im Frühjahr 2005 ihre Produktion auf. Bis 2008 soll die Anlage durch Aus- und Neubau ihre Leistung um weitere 100 000 Kubikmeter erhöhen.

      Nach Angaben von Südzucker-Vorstand Theo Spettmann soll der Börsengang Geld in die Kassen bringen, um die Expansion voranzubringen. Für den Standort Zeitz würde dies keine Änderungen bedeuten. Nach Brancheninformationen wird Südzucker auch nicht die Mehrheitsanteile am neuen lukrativen Geschäftsfeld abgeben.

      Bis 2008 will Südzucker in Zeitz und durch den Ausbau von Fabriken in Belgien und Frankreich rund 750 000 Kubikmeter aus Biomasse hergestelltes Ethanol produzieren. Bisher wird der in Zeitz produzierte Biosprit - die Anlagen arbeiten bei fast voller Kapazität - nach Angaben von Südzucker vorwiegend als ETBE (ein Oktanzahlverbesserer für Kraftstoff) verkauft. Aufgrund von EU-Richtlinien soll es ab 2007 in Deutschland jedoch auch einen Beimischungsquote von zunächst zwei Prozent Bioethanol zum Benzin geben. Südzucker erwartet dadurch ein deutliches Marktwachstum in Deutschland für Bioethanol.



      Ist zwar schon bekannt, ist aber von heute.
      Avatar
      schrieb am 02.09.06 13:12:40
      Beitrag Nr. 641 ()
      Der Hemdsärmelige
      Südzucker-Chef Theo Spettmann kennt sich mit nicht ganz so freien Märkten bestens aus


      Wenn es eine Übereinstimmung von Managertypen, Branche und Anteilseignern geben soll, dann ist Theo Spettmann in der Zuckerwirtschaft genau richtig. Zucker wird hierzulande aus Zuckerrüben hergestellt, und die Großaktionäre von Südzucker sind Landwirte. Spettmann ist 1944 im Rheinland auf einem Bauernhof geboren und aufgewachsen. Im Lebenslauf steht unter der Rubrik Wehrdienst "Luftlandedivision" (Fallschirmspringer). Das Image des kernigen Typen kommt bei Lieferanten und Mehrheitsaktionären an. Im Alltag ist Spettmann in seinem Büro oft mit hochgekrempelten Hemdsärmeln anzutreffen. Das signalisiert Zupacken und Tatendrang. Diejenigen, die ihn näher kennen, heben seine rasche Auffassungsgabe hervor, er bringt die Dinge schnell und exakt auf den Punkt. Doch Spettmann ist trotz seiner Hemdsärmel-Attitüde kein rauhbauziger Selbstdarsteller in der Chefetage.

      Der Südzucker-Chef ist nicht abgehoben, sondern bodenständig geblieben. In seiner Freizeit ist er mit dem Rad oder zu Fuß im Pfälzer Wald unterwegs. Am Wochenende ist der nach eigenen Angaben "einst leidenschaftliche Amateurfußballer" regelmäßig bei Handballspielen der TSG Friesenheim zu Gast und fiebert mit. In der Zweitligamannschaft spielt sein Sohn. Seit einigen Jahren engagiert sich Spettmann auch stärker um das Vorankommen der Region an Rhein und Neckar.

      Das Zuckergeschäft kennt er wie kaum ein anderer. Spettmann hat sein ganzes Berufsleben bei Südzucker verbracht. Als ehemaliger Chef der größten Zuckerfabrik im Konzern im pfälzischen Offstein sind dem promovierten Betriebswirt auch alle technischen Abläufe von der Rübe bis zum feinen Zucker bestens vertraut. Seit 1995 steht er an der Konzernspitze.

      Beizeiten hat Spettmann erkannt, daß die europäische Zuckermarktordnung, welche die Branche vor allzuviel Wettbewerb schützt und einträgliche Renditen liefert, eine endliche Veranstaltung ist. Im Kerngeschäft Zucker hat er durch Zukäufe in Westeuropa und regionale Expansion in Osteuropa auf Größe gesetzt. Dabei trat auch eine gewisse Bauernschläue zutage. In Osteuropa etwa wurden Zuckerfabriken noch vor der EU-Erweiterung gekauft. So konnte Südzucker sich beizeiten ausdehnen, bevor das EU-Kartellrecht hätte Grenzen setzen können. Auch die jüngst beschlossene Reform der Zuckermarktordnung wird der Konzern bequem überstehen, bietet sie mit Quotenzukäufen sogar Wachstumschancen im noch immer geschützten europäischen Zuckermarkt.

      Neben der umsichtigen Zuckerstrategie hat Spettmann den Spezialitätenbereich ausgebaut. Der umfaßte lange Zeit Nahrungsergänzungsmittel auf Zuckerbasis, Portionsverpackungen oder auch Tiefkühlpizza, war also eher heterogen. Ein großer Wurf ist Spettmann vor kurzem mit der Expansion der Fruchtsparte gelungen. Auch hier wurde kräftig zugekauft, und der Bereich (Fruchtsaftkonzentrate, Fruchtzubereitung) liefert zuverlässig hohe Margen. Geld ist dank des lukrativen Zuckergeschäfts bei Südzucker selten ein größeres Problem bei der Expansion.

      Mit einer halben Milliarde Euro an Investitionen stürzt sich Südzucker unter Spettmanns Führung nun auf den Markt für Bioethanol. Das Geld ist gut angelegt. Im Gegensatz zu neuen Märkten in anderen Branchen ist das Geschäft mit Bioethanol kein risikoreiches Abenteuer. Dennoch ist die Rendite ansehnlich. Das Geschäftsprinzip beim Bioethanol ist für Spettmann nichts Neues. Landwirtschaftliche Rohstoffe wie Weizen und Zuckerrüben werden in großen Anlagen weiterverarbeitet und an Industriekunden verkauft. So läuft schon mit Rüben und Früchten das Zucker- und Fruchtgeschäft des Konzerns. Der Markt für Bioethanol ist durch gesetzliche Vorgaben reguliert, durch den steigenden Beimischungszwang in Benzin gibt es eine Art Absatzgarantie mit zuverlässigem Wachstum. In regulierten Märkten kennt sich Spettmann dank der europäischen Zuckermarktordnung schon bestens aus. Da dürfte auch beim Bioethanol wenig schiefgehen, kein besonderer Grund also für Spettmann, die Hemdsärmel weiter als sonst hochzukrempeln. MICHAEL ROTH

      Quelle: F.A.Z., 02.09.2006, Nr. 204 / Seite 18
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