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    eröffnet am 29.11.02 09:13:57 von
    neuester Beitrag 29.11.02 10:16:37 von
    Beiträge: 6
    ID: 666.841
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      schrieb am 29.11.02 09:13:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

      HANDELSBLATT, Freitag, 29. November 2002


      Konjunkturaussichten waren bereits vor der Bundestagswahl nicht mehr rosig


      Wahllüge? Der Kanzler überhörte die Zwischentöne


      Von ELGA LEHARI


      Gerhard Schröder will es wissen: Haben die Institute bis zur Wahl ein zu positives Konjunkturbild vermittelt? Der Blick in das Wirtschaftsarchiv zeigt: Nein, schon ab Juli wurden die Prognosen wieder schlechter.


      DÜSSELDORF. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und seine Regierungsmannschaft rechtfertigen ihren umstrittenen wirtschaftspolitischen Kurs seit der Bundestagswahl mit dem Argument, Wirtschaftslage und -aussichten hätten sich erst in jüngster Zeit deutlich verschlechtert. Ausmaß und Dauer der Wachstumsschwäche seien vor der Wahl nicht absehbar gewesen.

      Als Kronzeugen verweisen Schröder und sein Finanzminister Hans Eichel (SPD) gern auf die Wachstumsprognosen der Forschungsinstitute und internationaler Organisationen. Sie seien oft geändert und noch im Sommer nach oben revidiert worden. Die regierungsamtlichen Eckdaten, die vor den Steuerschätzungen im Mai und November erstellt werden, bauen auf solchen Prognosen auf.

      Die Vorhersagen für 2002 waren für alle Konjunkturforscher schwer: Es gab viele externe Geschehnisse, von denen unklar war, wie sie sich auf das Wirtschaftsverhalten der Menschen und damit die Konjunktur auswirken. Es begann mit den Anschlägen auf die USA im September 2001. Weitere Schocks: Bilanzskandale, Börsencrashs, Eskalation des Nahostkonflikts, der drohende Krieg gegen den Irak und Terrorakte wie zuletzt auf Bali und nun in Kenia.

      Alle diese Einflüsse haben wie die Euro-Aufwertung oder immer spärlicher fließende Steuereinnahmen die Unsicherheiten der Wachstumsprognosen erhöht. Die Institute haben darauf intensiver und öfter als früher aufmerksam gemacht, um nicht laufend wegen Fehlprognosen gescholten zu werden. Zudem unterlagen sie wie auch die Regierung einer Täuschung: Sie haben die explosive Stimmungsbesserung in der ersten Jahreshälfte in der Wirtschaft der USA wie der Europas und Deutschlands überschätzt – und daraus vorübergehend abgeleitet, der Aufschwung gewinne früher und kräftiger an Dynamik als noch bis zum Frühjahr gedacht.

      Dieser Irrtum ist ein wesentlicher Grund, warum das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) im August eingestand, dass das im Frühjahrsgutachten prognostizierte Wachstum von 0,9 % wohl nicht zu erreichen sei. Noch zehn Tage vor der Bundestagswahl strich das IfW seine besonders optimistische Prognose von 1,2 % für Deutschland um zwei Drittel auf 0,4 % zusammen. Andere Institute hatten bereits nach dem Herbstgutachten 2001 Prognosen deutlich reduziert und im Sommer der besseren Stimmungslage folgend nur geringe Aufwärtskorrekturen von einem Zehntel Prozentpunkt vorgenommen. Das Hamburger HWWA-Institut nahm den Zuschlag bereits im Juli zurück, die Institute in Essen und Halle folgten Ende August, Anfang September. Eisern pessimistisch im Jahresverlauf beharrte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) auf 0,6 % Wachstum und es warnte Anfang September vor einem blauen Brief aus Brüssel.

      Nicht nur die alle unter dem Herbstgutachten 2001 gebliebenen Vorhersagen der Institute und ihre Erläuterungen und Einschränkungen, auch die Entwicklung vieler Einzelindikatoren aus Industrie, Handel, Bau und vom Arbeitsmarkt zeichneten Monat für Monat das Bild einer fragilen und labilen Konjunkturlage. Schlagzeilen, Zwischentöne, Kommentare und viel Kleingedrucktes ließen gut zwei Monate vor der Wahl und damit vor der heißen Wahlkampfphase erkennen, die Konjunkturerholung könne später kommen oder 2002 gar ausfallen.

      Eine der Stellungnahmen stammt vom heutigen Super-Sachverständigen der Bundesregierung, dem Wirtschaftsweisen Bert Rürup: Er sagte am 7. August, u.a. wegen der Börsenkrise habe sich der Aufschwung verzögert, ein nennenswertes Wachstum werde es erst im vierten Quartal geben. Ex- Bundeswirtschaftsminister Werner Müller hielt jedoch noch damals sogar mehr als 1 % für wahrscheinlich. Erst in der Wahlwoche räumte sein Ministerium im Internet ein, dass selbst die amtliche Regierungsprognose von 3/4 % nicht erreichbar sei.

      :eek: :eek: :eek: :eek: :eek: :eek: :eek: :eek: :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 09:29:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      Jeder in diesem Lande konnte sehen, wie es so langsam abwärts ging.
      Die "staatliche Zwangseliminierung des Mittelstandes" hat erst begonnen.
      Wenn die neuen Sozialgesetzänderungen in Kraft treten, geht es doch erst
      so richtig bergab. Massenentlassungen in ungekanntem Ausmaß werden die Folge
      sein.

      Unser LEHRER UND BEAMTENKLÜNGEL in der Regierung wird die schlechte Verfassung der
      Konjunktur verantwortlich machen und keinerlei Beschlüsse fassen, die auf eine verschlankung
      unseres Staates hinweisen. "Gott vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!"
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 09:45:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      ...denn sie wissen nicht, was sie tun!"

      Das wäre schon schlimm genug, aber stell Dir mal vor,
      dass sie ganz genau wissen was sie tun.
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 10:04:20
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wenn das jedoch der Fall wäre, dann hoffe ich, daß in nächster Zukunft...nicht 2.006, wenn die letzte demokratische Wahl stattfindet, nein irgendwann
      zwischen 2006-2010 wenn das System auseinanderbricht, daß irgend ein gnadenloser Richter diese ruchlose Bande zur Verantwortung zieht!

      Eines sollte auch diesen "Herren" klar sein, solch eine verantwortungslose, rücksichtslose und gemeingefährliche Politik schreit nach Korrektur! Wir wehren uns
      und wollen eine föderale, liberale Gesellschaft! Wir wollen nicht ausgepreßt werden auf Kosten eines aufgeblähten Staatsapparates, indem die Beamten noch gar nicht
      bemerkten, daß es mit Karacho abwärts geht!
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 10:06:18
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die hoffen wohl weiter darauf, dass die Leute allzu vergesslich sind. Alle seriösen Institute haben bereits vor der Wahl gewarnt, dass die Prognosen von Eichel und co. viel zu optimistisch sind, aber unsere Regierung war ja schon immer beratungsresistent.
      Die Herbstprognose des Instituts für Weltwirtschaft hatte ich damals in Thread: Aktueller Kurzbericht aus dem Institut für Weltwirtschaft :-((( gepostet. Die warnte deutlich.

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      schrieb am 29.11.02 10:16:37
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Flitztass nein, das wird Keiner vergessen. Im übrigen schreibe die Hauptproblematik der beruflichen Konstellation der Regierungsmitglieder zu.
      Was können wir denn erwarten von 8 Juristen, 5 Lehrern und 2 Sozialwissenschaftlern?

      Wo sind die Kaufleute? Wo sind die Zahlenjoungleure? Wo ist der Pragmatismus, ohne den nichts geht?
      Wo sind die Visionen? Wo zeigt Jemand aus diesem "ruchlosen KLÜNGEL" die Perspektiven auf?

      CHAOTEN und wirr handelnde Akteure, die keinen Überblick haben. Wie gesagt, EICHEL behauptet, nichts vor der Wahl gewußt zuheben, wie schlecht es
      um die Republik bestellt ist. Ich glaube ihm sogar! Und wißt Ihr warum? Er konnte es gar nicht wissen, weil er unfähig ist, zurückzutreten und auf
      die Makroökonomie zu blicken, dieser Kleinkrämer, ach was gäber er doch für einen guten Erbsenzähler ab!


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