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    Umweltkontor ein Fall für die Staatsanwaltschaft? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.01.03 15:28:34 von
    neuester Beitrag 20.02.03 12:40:29 von
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      schrieb am 24.01.03 15:28:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wenn das stimmt, was da im Handelsblatt steht, wird bei UK wohl bald die Staatsanwaltschaft anklopfen. In deren Haut möchte ich nicht stecken. Allerdings sieht es bei EK wohl auch nicht viel besser aus. Schade, das dadurch der Ruf der ganzen Branche heruntergezogen wird::mad:

      Bei Störanfälligkeit nützt der beste Wind nichts


      Wer sich an einem Windkraftfonds beteiligt, muss vor allem mit zwei Unbekannten rechnen: dem Wind und der Reparaturanfälligkeit der Windmühlen.


      rrl DÜSSELDORF. Den Windmühlen des Fonds Neuendorf/Kakerbeck der von Heinrich Lohmann und Leo Noethlichs gegründeten und geleiteten Umweltkontor Renewable Energy AG (UK) in Erkelenz hat nicht nur der Wind gefehlt.

      Noch viel größere Sorgen bereitet den Anlegern die Standfestigkeit ihrer Frisia-Windmühlen. Nicht ohne Grund: Schon in einem Aktionärsbrief der Nevag AG, der Muttergesellschaft der Frisia Windkraftanlagen Produktion GmbH, vom Dezember 2000 wird auf „konstruktive und fertigungstechnische Probleme beim Hauptrahmen der 850er Anlage“ hingewiesen.

      Gemeint sind jene 850 kW-Windmühlen, die der Fonds besitzt. Eine Materialprüfung am Prototypen und „nachfolgende tief greifende Analysen im Spätsommer“ hätten dies ergeben, heißt es in dem Brief weiter, in dem die Nevag ihren Aktionären Umsatzeinbußen bei Frisia ankündigte. Ob Noethlichs davon nichts geahnt hat, als er mit UK Mitte Juli 2000 bei der Nevag einstieg und zeitgleich 27 „850er“ Anlagen bei Frisia bestellte? Der Großauftrag des mittelbaren Nevag-Großaktionärs und Nevag-Aufsichtsrats Noethlichs hat Frisia nicht mehr geholfen. Die Firma stellte ein Jahr später Insolvenzantrag.

      Die Anlagen wurden im Oktober 2000 von UK an den Fonds, also die Anleger weiterverkauft. Die durch die Insolvenz bedeutungslos gewordene Frisia-Garantie läuft im Februar 2003 aus. Ein inzwischen eingetretener Generatorschaden ist für UK-Anleger-Betreuer Ian-Paul Grimble „nichts Ungewöhnliches“. Bezahlt wurde die Reparatur des Schadens aus „knapp 700 000 Euro“ Sicherheitseinbehalt vom Kaufpreis.

      Die UK gelieferten Windräder gehörten zu einer weniger störanfälligen Weiterentwicklung, sagt Grimble. Aber was geschieht, wenn weitere Schäden den Sicherheitseinbehalt aufgezehrt haben? Vorsorglich hat ein Kommanditist die Verträge zwischen Fonds und UK prüfen lassen. Sein Anwalt Gerhard Zipfel von der Kanzlei Stieve - Neikes in Erkelenz ist der Auffassung, dass UK mit der Errichtung des Windparks ein Bauwerk erstellt hat, für das eine fünfjährige Gewährleistungsfrist besteht. Das gäbe den Anlegern Sicherheit. Grimbles Kommentar: „Wir haben eine andere Auffassung.“

      Kommt es zu weiteren Schäden, wird es pikant. Dann muss nämlich Margot Noethlichs als Geschäftsführerin der Fondsgesellschaft und Vertreterin der Anlegerinteressen die Gewährleitsungsansprüche gegen ihren Ehemann durchsetzen. Dass es dazu kommen würde, bezweifelt Alexander Krueger, Geschäftsführer der Wiesbadener Vermögensverwaltung Antana GmbH. „Eine konzernfremde Geschäftsführung wäre sofort gegen Umweltkontor vorgegangen“, sagt Krueger, der als Ex-Vorstand einer von Lohmann und Noethlichs übernommenen Firma nicht gut auf die beiden zu sprechen ist. Seine Befürchtung: „So lang es keinen Beirat bei diesem Fonds gibt, kann niemand Umweltkontor kontrollieren.“ Ein Beirat kann aber erst auf einer Gesellschafterversammlung gewählt werden. Die erste für diesen Fonds soll von Umweltkontor – verspätet – für den März 2003 einberufen werden.

      Quintessenz für Anleger: Vorsicht, wenn Windradhersteller und Fondsanbieter miteinander wirtschaftlich und/oder personell verflochten sind.

      Prüfen Sie Leumund und Bonität des Herstellers, denn gegen insolvente Produzenten lassen sich keine Garantieleistungen durchsetzen.

      Fordern Sie eine Liste von Referenzanlagen für den Anlagentyp, den der Fonds anschafft. So verhindern Sie, dass die Erprobung von neuen Typen auf Ihre Kosten geschieht.


      HANDELSBLATT, Freitag, 24. Januar 2003, 06:02 Uhr

      Dicke Luft zwischen Energiekontor und dem Anlegerbeirat des Nordleda-Fonds


      Windpark-Anleger stecken in der Flaute


      Von Reiner Reichel, Handelsblatt


      Zu wenig Wind an den Standorten, dafür zu viel Wind in einigen Gutachten und zu geringe Sicherheitabschläge in der Ertragsprognose: Den Windkraft-Investoren verwehen Ausschüttung und Kapital.





      DÜSSELDORF. Viele Anleger, die ihr Geld Windkraftfonds anvertrauten, sind enttäuscht. Weil ihre Windmühlen öfter als erwartet still standen, gingen vereinzelt Betreiber pleite, und eine Reihe von Fonds strichen ihre geplanten Ausschüttungen. Für manchen Investor kommen deshalb die Performance-Tests der Beteiligungsanbieter seit dem vergangenen November durch die Windkraftexperten beim Bundesverband Windenergie (BWE) zu spät.

      Am ärgsten traf es die Kommanditisten der Windenergieversorgung GmbH & Co. Windpark Himmelreich KG. Ihnen droht der Verlust des eingezahlten Kapitals, denn der Fonds hat Insolvenz angemeldet. Das BWE-Verbandsblatt „Neue Energie“ zitiert Himmelreich-Geschäftsführer Franz Baier: „Uns hat der Wind gefehlt.“

      Flaute herrscht nicht allein um Himmelreich im Nordosten Bayerns. Auch im westsächsischen Hügelland zwischen Leipzig und Dresden weht der Wind ein wenig zu lau, weswegen die Investoren in die Windparks Ablaß und Bockelwitz des Anbieters Das Grüne Emissionshaus GmbH (DGE) in Freiburg gerade einmal rund 7,5 bzw. 19 Prozent der Soll-Ausschüttungen erhielten. DGE-Sprecher Marcus Brian gibt den Windgutachtern die Schuld: „Der Grund liegt in mangelhaften Windgutachten.“

      Schadensersatzklagen wegen fehlerhafter Expertisen räumt er generell kaum Aussicht auf Erfolg ein. Die Stromproduktion werde voraussichtlich zehn bis 15 Prozent hinter den Erwartungen bleiben, die Einnahmen aber weniger stark fallen, sagt Brian. Beim Fonds Bockelwitz soll eine zusätzliche Windmühle die Erträge nachträglich erhöhen. Die Ablaß-Kommanditisten werden demnächst über ein Kaufangebot eines anderen Investors für den Park zu entscheiden haben.

      Auch in Nordleda hält sich der Wind nicht an die Prospektvorgaben. Statt der vom Bremer Beteiligungsanbieter Energiekontor AG (EK) prognostizierten 11,7 Mill. Kilowattstunden (kWh) jährlich produzierten die zwischen Bremerhaven und Cuxhaven aufgestellten Windräder von 1999 bis 2001 im Jahresdurchschnitt nur rund 8,9 Mill. kWh. Deswegen summieren sich die Ausschüttungen seitdem nur auf zwölf statt auf 48 Prozent. Die Kritik des Anlegerbeirates für diesen Fonds entzündet sich nicht allein am Windgutachten, sondern auch an der Planungsleistung von EK. Reinhard Ernst vom Anlegerbeirat des Fonds sagt: „Der Planer hätte die Risiken des Windgutachtens erkennen müssen.“ Zudem verließ sich EK auf ein einziges Gutachten.

      Doch allzu optimistische Prognosen sind nicht allein die Schuld der Gutachter. Vielmehr verzichten Fondsanbieter oft auf notwendige Sicherheitsabschläge. Jens-Peter Wolters, Vorsitzender des BWE-Anlegerbeirates, warnt: „Der Sicherheitsabschlag ist meistens der einzige Puffer in der Ertragsprognose.“

      Mittlerweile ist es Usus unter Windpark-Fondsanbietern, zwei oder sogar drei Windgutachten einzuholen. Allerdings basieren die Prognosen hinterher nicht unbedingt auf dem Gutachten mit dem geringsten Ertrag. Das brächte zwar mehr Einnahmensicherheit, wäre aber hinderlich im Wettlauf um die Anleger, die noch immer zuerst auf Steuervorteile und Höhe der Ausschüttung schauen, aber nur selten fragen, wo beides herkommt.

      Zwischen EK und Nordleda-Beirat herrscht noch aus anderen Gründen dicke Luft. Die zehn EK-Windmühlen sind umringt von 33 anderen Anlagen, was im Prospekt verschwiegen wurde. Außerdem müssen einige nachts abgeschaltet werden, weil sie zu nahe an Wohnhäusern stehen. Auch ist der Beirat der Auffassung, dass Planungskosten von EK falsch abgerechnet worden sind. Bislang sind Verhandlungen zwischen EK und den Nordleda- Kommanditisten über einen Rückkauf der Anteile oder Schadensersatz gescheitert. Ein Kommanditist habe Strafanzeige gegen die Vorstände Bodo Wilkens und Günter Lammers wegen Betrugs und Untreue gestellt, sagt Ernst. EK bezweifelt, dass es diese Strafanzeige gibt und hat gleichzeitig Strafanzeige gegen Ernst wegen Verleumdung und übler Nachrede angekündigt.

      Die Nordleda-Kommanditisten hätten das Angebot, ihre Anteile zu 100 Prozent zurückzukaufen, nicht angenommen, heißt es in einer EK-Stellungnahme. Ein höheres Angebot werde es nicht geben. Mit anderen Anlegern wurde EK schneller einig. Im vergangenen Jahr kauften die Bremer bereits Anteile von zwei Fonds wegen mangelnder Leistung zurück.

      Weiterführende Internetadressen:
      www.wind-energie.de: Web-Site des Bundesverbands Windenergie
      www.iwr.de: Internetseite des Wirtschaftsforums für regenerative Energien


      HANDELSBLATT, Freitag, 24. Januar 2003, 06:02 Uhr
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 20:09:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ist so ruhig hier im Chat! Die Ruhe vor dem Sturm? Oder hat die Marketing-Abteilung von Umweltkontor jetzt Verbot bekommen, das Internet weiterhin zum Chatten zu benutzen?
      Übrigens: Alle Umweltkontor-MitarbeiterInnen können sich per E-Mail bei uns melden (nur für den Fall, dass sie uns was Wichtiges zu sagen hätten....)! Wir sind da sehr diskret.....
      Und: Mit unserer Januar-Prognose (=URE bei € 2) bin ich nur noch 10% entfernt! Kurs heute Abend: €2,22.
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 15:09:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Flaute?
      Ich weiß ja nicht, an welchen (wind-)schattigen Orten die ihre Mühlen
      aufgestellt haben. Bei uns in Nordfriesland freuen sich auf jeden Fall
      alle Betreiber über Rekordergebnisse
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 17:47:19
      Beitrag Nr. 4 ()
      @RMD: Nun, es geht ja nicht darum, ob der Wind im Binnenland schwächer ist. Es kommt darauf an, was man prognostiziert hat. Und ob die Prognose eintrifft. Laut IWR lag der "Binnenwind-Index" für 2002 bei 101%. Damit müßte die Prognose eingetroffen sein. Wenn nicht,liegt es an Mängeln an den Maschinen, falschen Windgutachten, oder an Beidem. Dann bleibt die Frage, wie die Geschäftsführung damit umgeht. Offensiv oder "lieber verstecken". Letzteres haben viele Initiatoren immer wieder gemacht. Das das nicht gut geht, wissen doch alle. Denn wenn es hochkommt, dann mit Getöse. Aber natürlich kann es da gute Motive geben, die Probleme möglichst lange unter dem Teppich zu halten, z.B. solche, schnell noch ein paar gute "Privatgeschäfte" mit seiner eigenen Company zu machen, bevor die Leichen aus dem Keller getragen werden. Das Ende von soetwas (siehe P+T, Farmatic etc.) ist immer sehr unschön. Aber es kommt. Dann eben mit Getöse: Crash, Boom, Bang... :cry:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 12:54:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich habe das Gefühl, dass Umweltkontor noch mehr wackelt als P+T. Da müßte ich die Reihenfolge, die ich im Chat # 8.150.194 prognostiziert habe, ändern.........

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      Avatar
      schrieb am 20.02.03 12:40:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ein sehr interessanter Artikel im Ecoreporter:
      http://www.domeus.de/message/read.jsp;jsessionid=ueskwxwqr3;…

      Jetzt krachts wohl auch so richtig bei den Windpark-Fonds. Der Sumpf wird immer tiefer und tiefer........

      OB DAS NOCH GUTGEHT?


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