Gut für DEWB: "Dürre statt Dynamik"? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 06.10.03 15:15:44 von
neuester Beitrag 06.10.03 16:02:07 von
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"DÜRRE STATT DYNAMIK
* Der Bedarf nach Eigenkapital wird sich in den nächsten Jahren wieder erhöhen - doch jetzt drehen die Banken den Geldhahn zu Basel II trocknet auch den Wagniskapitalmarkt aus. *
`Soeben`, so jubelte die Marketingabteilung der Investkredit im September 2000, `hat der Aufsichtsrat einen Fonds für Frühphasen-Venture-Capital in Technologieunternehmen bewilligt.` 55 Mio. Eoru sollen über eine Tochter des Mittelstandsfinanzierer an junge INternet-Startups fließen. Und die Investkredit, deren Klientel für gewöhnlich über 10 Mio. Euro umsetz, zum Inkubator für neue Technologieunternehmen werden. -
Drei Geschäftsjahre, zwei HV`s und eine geplatzte Börsenblase später klingen die Kassiber viel defensiver. `Aus den New-Economy-Beteiligungen`, so hieß es im März 2003, `zieht sich die Invest Equity weiter zurück.`
ZEHN-MILLIARDEN-LOCH. Wie die Investkredit sind nahezu alle Geldinstitute auf dem glatten Parkett des Wagniskapitalmarktes ausgerutscht. Zahlreiche, wie die Raiffeisengruppe, haben sich völlig von ihren Venture-Capital-Töchtern getrennt. International sind die Absetzbewegungen aus dem Abenteuer Wagniskapital noch deutlicher erkennbar. Der europäische Dachverband der Equity- und Venture-Capital-Geber EVCO schlägt Alarm: Wenn Basel II in Kraft tritt, droht dem angeschlagenen Markt ein weiterer Einbruch. Zwischen fünf und zehn Milliarden Euro, so die Schätzung der Experten, würden die banknahen Kapitalgeber durch die teure zusätzliche Eigenkapitalhinterlegung für die Fonds weniger investieren. Dies betrifft vor allem Länder mit hohem Bankenanteil am Wagniskapitalmarkt - wie etwa Österreich ...
DYNAMIK. Wagnis scheint Bankensache. Zumindest in Österreich. Einzelinvestoren im Bereich Private Equity sind in der Alpenrepublik die Ausnahme. Das liegt nicht nur an der traditionellen Nähe der heimischen Kreditlandschaft zur Industrie. Bis vor kurzem war es den klassischen Sponsoren von Wagniskapitalfonds - also Pensions- oder Mitarbeiterfonds - gesetzlich verboten, in diesem Segment zu investieren. Mittlerweile dürften die Kassen zwar in bis zu fünf Prozent ihres Vermögens in `nicht kurzfristig veräußerbare` Anlalgeformen investieren, doch sind Ventur-Capital-Fonds nicht explizit augeszählt ...
KILLER FUER AMBITIONEN. Eine Dynamik, die der Private-Equity-Markt in Österreich - geprägt vom hohen Bankenanteil - ab 2007, dem Inkrafttreten von Basel II, dringend benötigen könnte. Denn für risikoreiche Außenstände in den Büchern der Geldinstitute muß in Zukunft mehr Eigenkapital hinterlegt werden, was die Investitionen weiter verteuert.
Bei Renditen von rund 20 Prozent jährlich, die über den Fondszyklus von zehn Jahren mitunter in nur wenigen Jahren verdient werden mußten, könnte die teure Eigenkapitalerhöhung zum Killer für die Private-Equity-Ambitionen werden.
AUF DIE BREMSE. Die bankennahen Private-Equity-Geber wollen dies naturgemäß nicht so sehen ... So sehe das Ziel bei den BA-CA-Fonds lediglich einen rund 25%igen Anteil an Bankgeldern vor. ...
Doch selbst die nicht direkt aus dem Kapital der Banken gespeisten Fondsanteile kommen zumeist aus dem Umfeld der Kreditinstitute - und müssen daher Basel-II-konform hinterlegt werden.
BELIEBTHEIT. Das der Kapitalfluß aus den Kreditinstituten in Zukunft abnehmen wird, liegt auf der Hand. `Der Anreiz für Kreditinstitute, in Private-Equity zu investieren, wird jedenfalls schwächer`, meint auch Thomas Jud, Geschäftsführer des heimischen Dachverbandes für Venture-Capitale-Geber. Doch nach den herben Verlusten auf den Private-Equity-Portfolios seien es vor allem die Aktionäre, die darauf pchen, daß das Engagement in bankenfremden Geschäftssegmenten ein Ende hat, meint Grabherr. `Der Rückzug aus dem Venture-Capital-Geschäft hat auch immer mit einer strategischen Neuausrichtung zu tun`, sagt der Geschäftsführer von Gamma Capital Partners.
Muß er wohl. Denn das um nichts weniger risikoreiche, aber in den zurückliegenden drei Jahren um einiges attraktivere Hegde-Fonds-Geschäft erfreut sich bei den Kreditinstituten - heimischen wie internationalen - nach wie vor größter Beliebtheit."
Auszug aus: DAS ÖSTERREICHISCHE INDUSTRIE MAGAZIN. 10/2003
Verfasser: Rudolf Loidl
* Der Bedarf nach Eigenkapital wird sich in den nächsten Jahren wieder erhöhen - doch jetzt drehen die Banken den Geldhahn zu Basel II trocknet auch den Wagniskapitalmarkt aus. *
`Soeben`, so jubelte die Marketingabteilung der Investkredit im September 2000, `hat der Aufsichtsrat einen Fonds für Frühphasen-Venture-Capital in Technologieunternehmen bewilligt.` 55 Mio. Eoru sollen über eine Tochter des Mittelstandsfinanzierer an junge INternet-Startups fließen. Und die Investkredit, deren Klientel für gewöhnlich über 10 Mio. Euro umsetz, zum Inkubator für neue Technologieunternehmen werden. -
Drei Geschäftsjahre, zwei HV`s und eine geplatzte Börsenblase später klingen die Kassiber viel defensiver. `Aus den New-Economy-Beteiligungen`, so hieß es im März 2003, `zieht sich die Invest Equity weiter zurück.`
ZEHN-MILLIARDEN-LOCH. Wie die Investkredit sind nahezu alle Geldinstitute auf dem glatten Parkett des Wagniskapitalmarktes ausgerutscht. Zahlreiche, wie die Raiffeisengruppe, haben sich völlig von ihren Venture-Capital-Töchtern getrennt. International sind die Absetzbewegungen aus dem Abenteuer Wagniskapital noch deutlicher erkennbar. Der europäische Dachverband der Equity- und Venture-Capital-Geber EVCO schlägt Alarm: Wenn Basel II in Kraft tritt, droht dem angeschlagenen Markt ein weiterer Einbruch. Zwischen fünf und zehn Milliarden Euro, so die Schätzung der Experten, würden die banknahen Kapitalgeber durch die teure zusätzliche Eigenkapitalhinterlegung für die Fonds weniger investieren. Dies betrifft vor allem Länder mit hohem Bankenanteil am Wagniskapitalmarkt - wie etwa Österreich ...
DYNAMIK. Wagnis scheint Bankensache. Zumindest in Österreich. Einzelinvestoren im Bereich Private Equity sind in der Alpenrepublik die Ausnahme. Das liegt nicht nur an der traditionellen Nähe der heimischen Kreditlandschaft zur Industrie. Bis vor kurzem war es den klassischen Sponsoren von Wagniskapitalfonds - also Pensions- oder Mitarbeiterfonds - gesetzlich verboten, in diesem Segment zu investieren. Mittlerweile dürften die Kassen zwar in bis zu fünf Prozent ihres Vermögens in `nicht kurzfristig veräußerbare` Anlalgeformen investieren, doch sind Ventur-Capital-Fonds nicht explizit augeszählt ...
KILLER FUER AMBITIONEN. Eine Dynamik, die der Private-Equity-Markt in Österreich - geprägt vom hohen Bankenanteil - ab 2007, dem Inkrafttreten von Basel II, dringend benötigen könnte. Denn für risikoreiche Außenstände in den Büchern der Geldinstitute muß in Zukunft mehr Eigenkapital hinterlegt werden, was die Investitionen weiter verteuert.
Bei Renditen von rund 20 Prozent jährlich, die über den Fondszyklus von zehn Jahren mitunter in nur wenigen Jahren verdient werden mußten, könnte die teure Eigenkapitalerhöhung zum Killer für die Private-Equity-Ambitionen werden.
AUF DIE BREMSE. Die bankennahen Private-Equity-Geber wollen dies naturgemäß nicht so sehen ... So sehe das Ziel bei den BA-CA-Fonds lediglich einen rund 25%igen Anteil an Bankgeldern vor. ...
Doch selbst die nicht direkt aus dem Kapital der Banken gespeisten Fondsanteile kommen zumeist aus dem Umfeld der Kreditinstitute - und müssen daher Basel-II-konform hinterlegt werden.
BELIEBTHEIT. Das der Kapitalfluß aus den Kreditinstituten in Zukunft abnehmen wird, liegt auf der Hand. `Der Anreiz für Kreditinstitute, in Private-Equity zu investieren, wird jedenfalls schwächer`, meint auch Thomas Jud, Geschäftsführer des heimischen Dachverbandes für Venture-Capitale-Geber. Doch nach den herben Verlusten auf den Private-Equity-Portfolios seien es vor allem die Aktionäre, die darauf pchen, daß das Engagement in bankenfremden Geschäftssegmenten ein Ende hat, meint Grabherr. `Der Rückzug aus dem Venture-Capital-Geschäft hat auch immer mit einer strategischen Neuausrichtung zu tun`, sagt der Geschäftsführer von Gamma Capital Partners.
Muß er wohl. Denn das um nichts weniger risikoreiche, aber in den zurückliegenden drei Jahren um einiges attraktivere Hegde-Fonds-Geschäft erfreut sich bei den Kreditinstituten - heimischen wie internationalen - nach wie vor größter Beliebtheit."
Auszug aus: DAS ÖSTERREICHISCHE INDUSTRIE MAGAZIN. 10/2003
Verfasser: Rudolf Loidl
die frage ist, wann kommt der wert ins laufen? ich sehe ihn als unterbewertet doch anleger interessieren sich eher für eine IEM oder nordex anstatt einem soliden wert mit richtung norden
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