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    Das Arbeitsamt mit den Personal-Service-Agenturen sind gescheitert! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.02.04 13:55:45 von
    neuester Beitrag 07.03.04 12:58:51 von
    Beiträge: 36
    ID: 822.517
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      schrieb am 17.02.04 13:55:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      BA: Rund 9500 PSA-Beschäftigte von Maatwerk-Insolvenz betroffen

      Nürnberg/Hamburg (dpa) - Mit der Insolvenz der deutschen Tochter des niederländischen Personaldienstleisters Maatwerk steht der größte deutsche Betreiber so genannter Personal-Service-Agenturen (PSA) möglicherweise vor dem Aus.

      Die Bundesagentur für Arbeit (BA) habe mit Maatwerk Deutschland rund 200 Verträge abgeschlossen, sagte ein BA-Sprecher. Von der Insolvenz seien rund 9500 PSA-Beschäftigte betroffen.

      Die «Westdeutsche Allgemeine Zeitung» (WAZ) berichtete in Essen unter Berufung auf eine Veröffentlichung im Internet, dass die deutsche Maatwerk-Tochter beim Hamburger Amtsgericht Insolvenzantrag gestellt hat. Die Aufregung bei der BA sei groß. Einschließlich der Maatwerk-Mitarbeiter seien rund 10 000 Menschen von Arbeitslosigkeit bedroht. Maatwerk gilt in Arbeitsmarktkreisen als ein Personaldienstleister, der ausgesprochen offensiv das Instrument der PSA einsetzte.

      Im Fall der PSA-Beschäftigte werde wie bei Mitarbeitern normaler Unternehmer verfahren: Sie müssten sich umgehend arbeitslos melden. «Für uns sind sie Arbeitnehmer wie in einem normalen Unternehmen», sagte der BA-Sprecher. Derzeit werde noch geprüft, ob sie einen Anspruch auf Insolvenzgeld hätten.

      Gleichwohl würden die örtlichen Arbeitsagenturen - die früheren Arbeitsämter - versuchen, die Betroffenen rasch zu vermitteln. Dies sei allerdings bei PSA-Beschäftigten nicht ganz leicht, da nur schwer vermittelbare Arbeitslose für den Einsatz bei PSAs in Frage kämen. Auch werde versucht, sie in anderen Personal-Service-Agenturen unterzubringen. «Derzeit sind nur 32 000 der insgesamt 44 000 PSA-Plätze besetzt», sagte der Sprecher.

      Personal-Service-Agenturen sind eines der zentralen Säulen der Hartz-Reform. Das Konzept der vermittlungsorientierten Zeitarbeit setzt darauf, Arbeitslose in Zeitarbeitsunternehmen zu beschäftigten. Die Firmen erhalten dafür einen Zuschuss. Die von ihnen für diesen Zweck gegründeten Personal-Service-Agenturen vermitteln die bisherigen Arbeitslosen zeitlich befristet an Drittfirmen.

      In der Zeit, in der PSA-Beschäftigte unvermittelt sind, ist das Zeitarbeitsunternehmen dazu verpflichtet, sie in Kursen für den Arbeitsmarkt fit zu machen.

      16.02.2004 - aktualisiert: 16.02.2004, 16:23 Uhr
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:01:09
      Beitrag Nr. 2 ()
      das Arbeitsamt.....sind gescheitert

      Ich denke,da bist eher Du gescheitert;und zwar im Deutsch-Unterricht!

      Was willst Du damit sagen? Dass bei einer Insolvenz gleich das Ganze gescheitert ist?:confused:

      Man nehme einen Bericht,garniere ihn mit einer kernigen Überschrift,und schon denkt man,man wäre reif für den Pulitzer-Preis!:laugh:
      M.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:10:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo moneyfutsch,

      du hast noch garnicht kapiert was es bedeutet wenn die Arbeitslosigkeit zweimal kommt!

      Die zentrale Säule der Hartz-Reform ist zusammengebrochen! Steht halt nicht im Spiegel und wird von dieser Regierung verheimlicht! Warum wohl wurde ausgerechnet heute der Mautvertrag gekündigt, damit das dumme Publikum diesen Skandal der fast 11000 BA Beschäftigten nicht mitbekommt! Die Arbeitslosen müssen sich halt ein zweitesmal Arbeitslos melden!:confused:

      Es ist ein Skandal, wie die Bundesagentur für Arbeit dafür Beitragsmittel verschleudert hat!:mad:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:18:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das ist aber eine verwegene Theorie!
      Und erzähl mir bitte nichts über Zeitarbeitsfirmen,und dem damit verbundenen Risiko bei erneuter Arbeitslosigkeit!
      Wer einmal in die Fänge dieser Sklavenhändler gerät,kann nur beten,dass er auf Grund guter Leistungen von einem seiner Arbeitgeber irgendwann übernommen wird.
      Dass die Arbeitslosen mittlerweile schamlos zum Spielball irrwitziger Politstrategen geworden sind,beweist doch einmal mehr der hirnrissige Vorschlag des sauberen Herrn Brüderle!
      M.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 15:07:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ 3

      Es wird noch viel dicker kommen.

      Denn spätestens mit der EU-Osterweiterung wird sich dann auch noch zeigen wie konkurrenzfähig die deutsche Arbeitnehmerschaft ist, nämlich überhaupt nicht.

      Und was die Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen angeht:

      Die werden auf kurz oder lang pleite gehen, wenn sie ihre Produktion nicht ins Ausland verlagern. Und wer es macht, der wird auf dem deutschen Markt auch nur solange noch verkaufen können, bis die Nachfrage hier aufgrund der mit der Abwanderung einhergehenden weiter steigenden Arbeitslosigkeit zusammenbricht.

      Mit anderen Worten: Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird noch weiter steigen, weil die Auslagerung von Arbeitsplätzen betriebswirtschaftlich notwendig ist(entweder man geht oder man geht schon vorher pleite). Volkswirtschaftlich wird das Ganze dann am Ende allerdings eine Katastrophe sein.

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      Avatar
      schrieb am 17.02.04 15:15:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Doktor Dax,

      das sehe ich leider auch so kommen, blos glaubt das uns noch keiner!:cry:

      Man wird ja schon bei dieser Meldung hart angegangen!:confused:

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 21:27:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die Maatwerk-Insolvenz mußte ja kommen und es werden alle PSA implodieren, was die PSA angeht. Die BA berichtet von Klebe-Effekten von bis zu 47 Prozent. Aus seiner eigenen PSA weiß Manpower, dass von 400 Beschäftigten gerade mal einer nach dem Verleih vom Kunden auf Dauer übernommen wurde. Bei Maatwerk, mit 10 000 Beschäftigten der größte PSA-Betreiber und fast so groß wie Manpower Deutschland (13 000 Mitarbeiter), konnten gerade mal 500 überhaupt ausgeliehen werden, von dauerhafter Übernahme ist längst nicht die Rede.:mad:

      Der Gau ist längst da und keiner hat es gemerkt oder will es merken!:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 21:47:58
      Beitrag Nr. 8 ()
      Das beste:

      Maatwerk hat alle Arbeitslose am letzten des 1. Monats angemeldet und am 1. des 5. Monats abgemeldet, um das volle "Kopfgeld" für 5 Monate von der BA zu kassieren.

      In Arbeit gestelllt wurden die Leute aber effektiv nur für 3 Monate und 2 Tage.

      Die BA sieht das aber nicht so eng und schon gar keine Überwachungspflicht. Hier wurde bewußt betrogen, wahrscheinich noch mit Mithilfe der Firmen in die Maatwerk vemittelt hat.

      PSA`s sind ja auch keine Soziahilfeempfänger die man überprüfen muß.

      Hier bahnt sich der nächste BA-Skandal an.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 21:55:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo derdieschnautzelangsamvollhat,

      auch ich sehe hier einen Skandal, blos versucht die BA und diese Regierung dies unter den Teppich zu kehren! :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 22:06:26
      Beitrag Nr. 10 ()
      mein Hals wird immer dicker :mad:

      bin mal gespannt, wer von den Politbonzen auf den Wahlkampfveranstaltungen womit beworfen wird ;)

      die sind sich gar nicht bewusst, in welcher Gefahr unsere Demokratie schwebt. Nie war es für einen geschickten Populisten mit entsprechenden Finanzmitteln einfacher, die Massen hinter sich zu bringen.:eek:
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 09:39:10
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich fordere alle Arbeitslosen zum Marsch nach Nürnberg auf, mit begleitendem Medienrummel, damit die Bürger dieses Landes endich aufwachen.

      Unter immer wieder kehrender Publikation des von der BA als "normal" angesehenen Subventionsbetrugs durch manche PSA, wie im Fall Maatwerk. Und Herrn Hartz als Urheber.

      (Wäre das rechtlich gedeckt oder mache ich mich der Voksverhetzung strafbar? )
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 16:47:27
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo derdieschnautzelangsamvollhat,


      nicht nur die Arbeitslosen haben ein Recht zu erfahren was bei den PSA`s abläuft! Wir haben auch ein Recht darauf wie unsere Gelder als Arbeitnehmer und Arbeitergeber verwendet wird. Gestern wurde bei der Maut 6,2 Mrd. an die Wand gefahren und bei der BA und den PSA`s geschied dies jeden Tag rundum die Uhr! Der Schaden dürfte auch hier jedes Jahr in die Mrd. Euro gehen!:mad:
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 16:50:27
      Beitrag Nr. 13 ()
      @albatossa,

      hab gestern bei t-online einen link gefunden, in dem sowohl Maatwerk-Mitarbeiter als auch Vermittelte offen über diesen Betrug berichten.

      Wenn ich den noch finde stell ich Ihn hier rein.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 17:26:44
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hallo derdieschnautzelangsamvollhat,


      wäre wirklich super!:)

      MfG

      Albatossa
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 17:38:41
      Beitrag Nr. 15 ()
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 17:40:32
      Beitrag Nr. 16 ()
      kaufe ein "l"in politik.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 17:46:40
      Beitrag Nr. 17 ()
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 17:55:25
      Beitrag Nr. 18 ()
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 17:57:15
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo derdieschnautzelangsamvollhat,

      unter #18 funktioniert der link! ;)
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 17:58:27
      Beitrag Nr. 20 ()
      Sorry, hat das http nicht genommen.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 18:11:00
      Beitrag Nr. 21 ()
      Mal eine Frage, wer hat denn die Hartz-Konzepte Ernst genommen?

      Also da haben wir schon seit Jahr und Tag min. 4 Millionen Arbeitslose und da kommt dann so eine tolle Kommission von einem VW-Manager und ein paar Gewerkschaftern und die beschließen ein paar Änderungen beim Arbeitsamt und schwuppdiWupp sind die Arbeitslosen halbiert.

      Frage, wenn das so einfach geht, warum haben dann VW-Vorstände und Gewerkschaften früher schon ihr Untenrhemen mit Vorruhestandsregelungen und ähnlichen Tricks zu Lasten vom Arbveitsamt und Rentenversicherung sanieren müssen???
      Und jetzt soll die Welt von aus einer solchen Ecke kommenden Vorschlägen genesen?

      Das nächste mal soll Schröder eine Kommission einsetzen, deren Mitglieder Feenstäbe, Zauberhüte und Wunderelixire mitbringen. Bei solchen Leuten würde ich nach allen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit mehr Vertauen in ein Gelingen haben.

      ;
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 18:21:38
      Beitrag Nr. 22 ()
      @Semikolon,

      auch hier gehts nur um Umverteilung von unten nach oben.
      Mit ZUSTIMMUNG DER Gewerkschaften.

      Deshalb solllten auch alle beschäftigten Arbeitnehmer aus den Gewerkschaften austreten, um diesen Arschlöchern die Grundlage Ihrer Existenz, nämlich die Beiträge, zu entziehen.
      Frau Engelen-Käfer kann sich ja dann in einer PSA nützlich machen. Für 4,50 die Stunde.

      Irgenwie hab ich wohl ein Faible für Randgruppen.
      Moslems, Palis, Arbeitslose, Grasraucher.
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 18:31:58
      Beitrag Nr. 23 ()
      Naja, der dieschnautze..... bald sind Arbeitslose keine Randgruppe mehr.

      Dann mußt du dich für die Randgruppe der Beschäftigten engagieren.

      ;
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 18:35:49
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo Semikolon,

      #23
      werden dann Unternehmer im Zoo ausgestellt und unter Artenschutz der WWF gestellt?:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 18:40:10
      Beitrag Nr. 25 ()
      Nein, Albataossa.

      Der letzte abgeschossene freie Unternehmer wird im Darmstädter Völkerkundemuseum präpariert ausgestellt, direkt neben dem Fell des letzten in Deutschland geschossenen Wolfs.

      ;
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 18:41:24
      Beitrag Nr. 26 ()
      Sie sind wirklich unbelehrbar....

      Rot-Grün glaubt an Erfolg von Hartz

      Maatwerk-Pleite keine Gefahr für Personal-Service-Agenturen - Union fordert Kurskorrektur
      von Cornelia Wolber

      Berlin - Ungeachtet der Insolvenz der deutschen Tochterfirma des niederländischen Arbeitsvermittlers Maatwerk will die Bundesregierung an den Hartz-Reformen für den Arbeitsmarkt festhalten.
      "Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass die Instrumente greifen", sagte Sabine Maass, Sprecherin von Bundesarbeitsminister Wolfgang Clement (SPD). Die Opposition hielt dagegen und sagte, dass mit der Insolvenz das Konzept der Personal-Service-Agenturen (PSA) und damit "das Herzstück der Hartz-Reformen" auf ganzer Linie gescheitert seien.

      http://www.welt.de/data/2004/02/18/239241.html
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 18:46:37
      Beitrag Nr. 27 ()
      Trotz sinkender Beschäftigten und steigenden Arbeitslosenzahlen siehtt man sich voll auf der Linie der angestrebten Halbierung der Arbeitslosen.

      " Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass die Instrumente greifen" , sagte Sabine Maass, Sprecherin von Bundesarbeitsminister Wolfgang Clement (SPD).

      Das ist Realsatire pur. Köstlich. Kein Wunder, dass es in Deutschland keine guten Satiriker mehr gibt, bei der Konkurrenz allüberall.

      ;
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 18:46:52
      Beitrag Nr. 28 ()
      Es gibt ja auch Unternehmer, die Anstand bewahrt haben und sich Ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewußt sind.
      Für die das raffen von Subventionen und Lohndumping noch nicht den Lebensinhalt darstellen.


      Das wäre schon eher eine museumswürdige Spezies.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 18:53:55
      Beitrag Nr. 29 ()
      Hartz hat fertig

      »Durchbruch« auf dem Arbeitsmarkt: Personal-Service-Agenturen vor dem Aus – Schwarzarbeit boomt

      Die Kette von »Erfolgen« der Arbeitsmarktpolitik der SPD-Grünen-Regierung wird immer länger. Mit der am Montag abend bekanntgegebenen Insolvenz des Arbeitsvermittlungsunternehmens Maatwerk steht das »Herzstück der Hartz-Reformen«, die Personal-Service-Agenturen (PSA), vor dem Aus. Die PSA sollten bis zu 500 000 Arbeitssuchende als Leiharbeiter an reguläre Beschäftigungsverhältnisse heranführen, haben aber lediglich Geld verschlungen. Auch der im Hartz-Konzept prognostizierte »Klebeeffekt«, also die Überführung von bis zu 50 Prozent der Leiharbeits- in reguläre Arbeitsverhältnisse, ist weitgehend ausgeblieben. Ganze 6 375 Menschen von 44 000 in PSA »angestellten« haben bis heute auf diesem Wege eine feste Beschäftigung gefunden. Fast 200 Millionen Euro hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) in den vergangenen 13 Monaten dafür ausgegeben oder besser: zum Fenster rausgeworfen.

      Durch die Maatwerk-Pleite verlieren auf einen Schlag 9 500 PSA-Angestellte ihren Standby-Arbeitsplatz. Dazu kommen die 600 Beschäftigten der Vermittlungsfirma. Für die Betroffenen dieser Pleite hat die BA nur Hohn und Spott übrig. Man werde sich bemühen, ihnen neue Arbeitsplätze zu vermitteln, was aber angesichts der Arbeitsmarktlage »nicht so einfach« sei, sagte BA-Pressesprecher Paul Moser am Dienstag in Nürnberg. Eine Perfidie angesichts der Tatsache, daß die PSA-Klientel aus denjenigen Arbeitslosen besteht, die nach BA-Einschätzung keine Chancen auf direkte Vermittlung in ein reguläres Arbeitsverhältnis haben.

      Doch während die Protagonisten der »Arbeitsmarktreformen« auch offiziell ihr Scheitern einräumen müssen, verzeichnet ein anderer Sektor des Arbeitsmarktes deutliche Zuwachsraten: Die Schwarzarbeit. Darauf wies der Vorsitzende der IG BAU, Klaus Wiesehügel, am Dienstag in Berlin anläßlich der bevorstehenden Kabinettsentscheidung über einen Entwurf für ein neues »Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz« hin. Jährlich werden 370 Milliarden Euro, das entspricht einem Sechstel des deutschen Bruttosozialprodukts, laut übereinstimmenden Schätzungen von Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Behörden in der Schattenwirtschaft umgesetzt. Davon entfällt mehr als ein Drittel auf die Bauwirtschaft und das Handwerk. Während »interessierte Kreise« mittels der »unsäglichen Putzfrauendebatte« versuchten, den Gesetzesentwurf zur »weißen Salbe« zu machen, sei eigentlich allen Akteuren bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit klar, daß es sich in erster Linie um »organisierte Kriminalität mit mafiaähnlichen Strukturen« handele, so Wiesehügel. Es sei nicht akzeptabel, daß laut Gesetzentwurf der Auftraggeber von schwarz erbrachten Leistungen auf alle Fälle straffrei ausgehe und lediglich mit einem Bußgeld rechnen müsse. Wiesehügel kritisierte auch einige Gummiparagraphen in dem Entwurf. Darin heißt es etwa, daß strafbewehrte Schwarzarbeit nicht vorliege, wenn die Tätigkeiten »nicht nachhaltig auf Gewinn gerichtet sind«, bzw. nur dann vorliege, wenn »Dienst- oder Werkleistungen in erheblichem Umfang« erbracht werden. »Da lachen doch die Herrschaften, die ganze Anwaltssozietäten für ihre Geschäfte einspannen«, bemerkte Wiesehügel dazu.

      Wie auch sein Amtskollege von der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg, unterstützt der IG-BAU-Chef die Einrichtung einer schlagkräftigen Bundesfinanzpolizei, um das bisherige Kompetenzgerangel bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit zu beenden. Zersplitterte Dienststellen seien dem kriminellen Geflecht aus Auftraggebern, Subunternehmern und Schlepperbanden oftmals nicht gewachsen. Auch die Koordination auf europäischer Ebene müsse verbessert werden.

      Beide Gewerkschaftschefs betonten, daß die Schwarzarbeitsbekämpfung sich eindeutig gegen die »großen Fische« richten müsse, ohne die alltägliche Schwarzarbeit im Bereich der privaten Haushalte zu bagatellisieren. Es fehle offenbar in großen Teilen der Bevölkerung an »Unrechtsbewußtsein«, so Freiberg. Zudem ließen »Hartz-Instrumente« wie »Ich-AGs« und »Minijobs« ein weiteres Anwachsen der Schwarzarbeit befürchten. Dem könne aber mit steuerlichen Instrumenten weitgehend abgeholfen werden. »Die Bundesfinanzpolizei soll jedenfalls nicht die Aufgabe haben, der privaten Putzfrau mit der Knarre in der Hand aufzulauern«, so Wiesehügel. Andererseits sei es aber nicht hinnehmbar, daß man unter dem Vorwand, die Putzfrau oder die Nachbarin, die einer gehbehinderten Frau beim Kochen hilft, vor Kriminalisierung schützen zu wollen, das ganze Gesetz verwässere. Er hoffe, daß das im Kabinett nicht passiere. Allerdings habe auch er davon gehört, daß der Bundeskanzler persönlich und sogar handschriftlich entsprechende Änderungswünsche in die Kabinettsvorlage geschrieben habe. Kommentieren mochte er diesen Vorgang aber nicht.

      http://www.jungewelt.de/2004/02-18/001.php
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 18:59:57
      Beitrag Nr. 30 ()
      "Wie auch sein Amtskollege von der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg, unterstützt der IG-BAU-Chef die Einrichtung einer schlagkräftigen Bundesfinanzpolizei, um das bisherige Kompetenzgerangel bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit zu beenden"

      Das wird ja immer grotesker. Warum nicht gelich eine Stasi aufbauen? Mit ca 5 Millionen Informellen Mitarbeitern bundesweit müßte man dieses Probelm doch in den Griff bekommen.

      Kennt sich jemand hier aus? Gab es in der DDR Probleme mit Schwarzarbeit?

      Irgendwie habe ich das Gefühl, dass so mancher dieser Leute, die uns regieren, langsam bereut, dass man die Stasi-Strukturen zu früh zerschlagen hat. Heute könnte man sie wieder gebrauchen.

      ;
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 19:04:40
      Beitrag Nr. 31 ()
      Das Abzocken wird den Menschen doch täglich von Staat und Industrie vorexerziert.

      Nur, was soll das berngen, Schwarzarbeiter zu verhaften?
      Geld ist bei den meisten sowieso nicht zu holen und ein Arresttag kostet auch 150€.

      Ach ja, man kann einige unnütze Beamtenstellen mehr schaffen. Und das "Bundesamt gegen Schwarzarbeit" mit entsprechendem Verwaltungsrat, Medien- und Imageberater.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 19:05:03
      Beitrag Nr. 32 ()
      Es gibt sogar viele Verantwortungsbewusste Unternehmer und engagierte Manager. Leider sind die zu beschäftigt, um in Talkshows aufzutreten. Es soll sogar Unternehmer geben, die sich ihren Mitarbeiten verantwortlich fühlen und Arbeitnehmer, die mit unternehmerischem Denken für ihren Betrieb wirken;)

      Das alles verblasst aber angesichts des entfesselten Casino-Kapitalismus, der seit über 10 jahren unsere finanzmärkte beherrscht.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 19:15:28
      Beitrag Nr. 33 ()
      #29

      Wie kommen die nur auf die Zahl von 370 Milliarden Euro, des deutschen Bruttosozialprodukts!


      Haben die mit alle schwarze Scharf persönlich gesprochen!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 19:17:21
      Beitrag Nr. 34 ()
      @derdieschnautze... (#31)
      die wollen ja nicht den kleine armen Schwarzarbeiter bestrafen, sondern den dicken gefräßigen gierigen Unternehmer, der sich an dem Schwarzarbeiter zu Lasten des von den Gewerkschaften kontrollierten Staates bereichert.


      @Punk, (#32)
      kein noch so verantwortungsbewußter Unternehmer oder Manager wird derzeit die Arbeitslosen halbieren.

      Ein verantwortlungsvoller Unternehmer stellt die Leute ein und sorgt für diese die er braucht, um sein Unternehmen in Schuss zu bringen bzw. zu halten.

      Neue Arbeitsplätze entstehen, wenn jemand glaubt, er braucht sie, bzw. er glaubt, er könne expandieren, also wenn er neue Gewinnchancen und Wachstumsmöglichkeiten sieht. Die derzeitge Politik setzt aber keine Investitionsanreize sondern eher das Gegenteil (Abschreibungserschwernesse, Mindessteuer auch bei Verlusten etc.,) womit jeder Unternehmer eher weniger Leute einstellt als mehr, selbst wenn er neue Gewinnmöglichkeiten sieht.

      Und mit Ausbildungsabgaben und stärkerer Beschnüffelung und noch mehr Verwaltung und Kontrolle wird alles andere als ein Arbeitsplatz entstehen.

      Was aber das ganze mit gewissen Tendenzen auf dem Finanzmarkt zu tun haben soll, ist mir unklar.

      ;
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 19:29:14
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Semikolon,

      ich nehme an,(wg. den Tendenzen am Finanzmarkt)daß viele Unternehmen sich im letzten Jahr verzockt haben.

      Das Unternehmensgewinne an der Börse fehlinvestiert werden ist ja nichts neues.

      Möchte nicht wissen, wieviele CEO s hier mit Ihren Papieren zocken.
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 12:58:51
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hallo Leute,

      leider wieder nichts Vernünftiges aus der Bundesagentur für Arbeit!




      Wenn es um die neuen Aufgaben der Bundesagentur für Arbeit geht, dann sind Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt die drastischsten Worte gerade gut genug. Bei der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe droht seiner Meinung nach ein Super-Gau. Auch die BA-Spitze zweifelt bereits am Erfolg der Reform.


      Im Vermittlungsverfahren hatten die Parteien beschlossen, dass grundsätzlich die Bundesagentur für die Leistung für Langzeitarbeitslose zuständig sein soll, die Kommunen können die Regie aber auf Wunsch übernehmen. Geregelt ist dies im Hartz-IV-Gesetz. Der Chef der Bundervereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände nannte dies eine "nicht administrierbare Mischlösung".

      Auch die Spitze der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) hegt erhebliche Zweifel am Erfolg der Hartz-IV-Reform. Dem SPIEGEL liegt ein internes Papier des BA-Vorstandes für den Verwaltungsrat vor, in dem es heißt, das Vorhaben befinde sich derzeit "in einer kritischen Phase". Die geplanten Kooperationsmodelle mit den Sozialämtern stießen auf "große Skepsis seitens der Kommunen" und bedeuteten für die BA in vielen Fällen einen "erhöhten Koordinierungsaufwand". Weiter heißt es: "Wenn notwendige Bedingungen nicht beachtet werden, bestehen Risiken für den Reformerfolg der BA".



      Zudem gibt es nach Recherchen des SPIEGEL Verzögerungen bei der Entwicklung der Software, mit der Arbeits- und Sozialämter künftig das neue Arbeitslosengeld II verwalten sollen. So hat der BA-Vorstand ein erstes so genanntes Fachkonzept des beauftragten Firmenkonsortiums unter Beteiligung der Frankfurter Telekom-Tochter T-Systems als unzulänglich zurückgewiesen. Das Konsortium hat nun acht Wochen Zeit, ein verbessertes Konzept vorzulegen.

      Erhebliche Kritik am so genannten Optionsmodell, auf das sich im vergangenen Dezember der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat geeinigt hat, kommt auch aus dem Verwaltungsrat der Behörde. Das Vorhaben bedeute für die BA ein "gigantisches Abenteuer", sagte Arbeitgebervertreter Peter Clever dem SPIEGEL. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula-Engelen-Kefer monierte: Es bestehe die Gefahr, dass bei dem Verfahren "am Ende nichts Vernünftiges herauskommen wird".


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