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    Was hat ein U-Boot - mit dem Dax gemein? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.07.04 18:03:06 von
    neuester Beitrag 22.07.04 11:35:01 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 21.07.04 18:03:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was hat ein U-Boot - mit dem Dax gemein?

      20.07. 21:26
      Bis gestern fielen die Aktien stetig. Heute nun eine Wende. Ob diese nur intraday oder auch darüber hinaus zu sehen ist, wollen wir im folgenden klären.

      Die Streckbank der Bären
      Letzte Woche sprachen wir die kritischen Punkte in einem Chart an, wir bezeichneten sie auch als neuralgische Punkte. Wir erwähnten einen wichtigen Aufwärtstrend und die 200-Tage-Linie, welche beide letzten Dienstag bei etwa 3.900 Dax-Punkten verliefen. Insgeheim und im Hinblick auf unser positives Szenario ("Vorwahl-Rally") dachten wir uns, daß man noch etwas "Spiel" geben müßte, so daß bei 3.850 spätestens Schluß sein sollte mit der Abwärtsbewegung. Vor diesem Hintergrund können Sie sich vorstellen, mit welchem Streß die letzten Tage für uns verlaufen sind. Schließlich hat sich der Dax einen "feuchten Kehricht" um unsere laut ausgesprochenen 3.900 und unsere insgeheim gedachten 3.850 Punkte geschert. Der Dax hat alle uns wichtigen Marken durchbrochen, nicht sehr dramatisch und nicht in einem Rutsch, sondern ganz langsam (oder besser grausam?). Als Bulle konnte man sich vorkommen, wie auf der Streckbank in der Folterkammer der Bären. Diese Tortur ging bis heute morgen, als der Dax 3.785 Punkte im Tief machte, seitdem geht es schnurstracks nach oben.

      Das Boot
      In den letzten Tagen wurden viele wichtigen technischen Marken gebrochen, viele Marktbeobachter und auch Leserbriefschreiber sprachen daher von "kaputten Charts". Und in der Tat muß man als jemand, für den der Markt die letzte Instanz ist und der daher der Chartttechnik nicht abgeneigt ist, gestehen, daß die Aktien zuletzt zuviel unter Druck kamen, als daß man die Situation noch hätte schönreden können. Um mit einem Beispiel zu beschreiben, was sich unserer Ansicht nach in den letzten Tagen an den Märkten abspielte, führen wir uns den deutschen Filmklassiker "Das Boot" (den Sie hoffentlich alle gesehen haben) vor Augen. Können Sie sich noch erinnern, wie der Kapitänleutnant auf der Flucht vor einem mit Wasserbomben ausgerüsteten Schlachtschiff beim Stand von 50 Metern Tiefe den Befehl zum Weitersinken gab, wie er bei etwa 100 Meter Tiefe auf die Frage, ob man denn nicht schon genug getaucht sei, nur ein trockenes "tiefer" von sich gab, wie den Matrosen der Angstschweiß auf der Stirn stand und wie in immer kürzeren Abständen unter dem Wasserdruck Nuten aus dem Metallgehäuse schossen? Eine Matrose fragte beim Stand von 120 Metern Tiefe, wie weit denn das U-Boot technisch gesehen noch sinken dürfe, und ein anderer meinte angstvoll: "Die Werftgarantie liegt bei 90 Metern. Naja, wir können auch tiefer, aber irgendwann ist natürlich Schluß!" Daß ab etwa 150 Metern Tiefe irgendwann die ersten Matrosen ausgerastet sind, ist ja wohl nur zu verständlich. Letztendlich ging die Tauchfahrt bis auf 200 Meter Tiefe - mehr als doppelt so tief, wie vom Hersteller des U-Bootes vorgesehen war -, erst ab dann wurde die "Wende" nach oben eingeleitet.

      Jeder Vergleich hinkt, aber...
      ...von dieser Filmszene können wir trotzdem etwas lernen. Wir müssen hierzu nur den Aktienmarkt bzw. den Dax mit dem U-Boot gleichsetzen und die Marken aus der technischen Analyse (z.B. Unterstützungen, 200-Tage-GD) mit der Werftgarantie. Letztere besagt doch nur, daß die Werft bis zur Marke von 90 Metern den einwandfreien Zustand des U-Bootes garantiert. Sie besagt aber nicht, daß ein Sinken unter diese Marke das Boot zerstören oder nicht mehr manövrierfähig machen würde, so daß ein Auftauchen ausgeschlossen wäre. Auch der Dax ist deutlich unter das Niveau gefallen, welches man als technischer Analyst noch für erträglich im Sinne eines "intakten Charts" (was auch immer das sein soll) erachten würde. Die U-Boot-Geschichte lehrt uns jedoch, daß ein Aufstieg auch von einem solchen Niveau noch möglich ist. Nun wollen wir nicht behaupten, daß sich der Dax bzw. die Aktienmärkte im Allgemeinen von der Tauchfahrt der letzten Wochen im Sinne einer Rally erholen müssen, aber eben ausschließen wollen wir dies auch nicht.

      MüRü und Dax
      Ein Grund für unsere noch optimistische Haltung ist die Konstellation bei einigen Charts von großen Aktien. Betrachten wir z.B. den Kursverlauf unseres Musterdepotwertes Münchener Rück. Die Aktie hat rein charttechnisch interpretiert mit dem heutigen Fall unter die 80 Euro-Marke eine obere Umkehrformation (SKS) abgeschlossen. Allerdings vollzieht die Aktie eben heute eine Eintages-Umkehr (intraday reversal). Am Beispiel dieser Aktie läßt sich unsere Einstellung zu den Märkten daher gut beschreiben. Wird die Marke von 80 Euro wieder nach oben überwunden, so liegt es nahe, von einem falschen Durchbruch auszugehen und somit von einem mittelfristigen Tief am heutigen Tage. Gelingt die Überwindung dieser Marke nicht, so müßte man tatsächlich von einer SKS-Formation ausgehen. Bezogen auf den Dax könnte der Stundenchart eine gute Orientierung bieten. Wir sehen hier den sehr steilen Abwärtstrend während der letzten drei Wochen und zusätzlich einen wichtigen Widerstand bei 3.850 sowie etwas oberhalb noch bei ca. 3.900. Sollte die letztere Marke in den kommenden Tagen wieder überwunden werden, so würden wir aus technischer Sicht wieder "grünes Licht" geben.

      Berichtigungen:
      In der letzten Ausgabe empfahlen wir für Trading-Interessierte irrtümlicherweise die Website www.godmode.de. Tatsächlich lautet die Internet-Adresse dieser Trading-Info-Plattform www.Godmode-Trader.de (dort finden Sie regelmäßige technische Analysen zu Indices, Einzelaktien, Devisen und Rohstoffen). Wir bitten unseren Fehler zu entschuldigen. Weiterhin bezifferten wir unsere Liquiditätsquote im letzten SIW mit über 90 %. Auch dies war falsch. Tatsächlich war natürlich die Investitionsquote gemeint.

      Musterdepot:
      Für den Fall, daß wir uns mit unserem positiven Szenario täuschen, setzen wir bei Münchener Rück bei 76,00 Euro ein Stop Loss auf Schlußkursbasis.

      Fazit:
      Der Markt hat die Situation bis zum Geht-nicht-mehr ausgereizt, das Limit des Erträglichen wurde nach unten überschritten. Und dennoch: Solange die Tiefs von heute morgen nicht unterschritten werden, sollte man die Wiederkehr der Bullen nicht unbedingt abschreiben. "Das Boot" ist nach seiner Höllen-Tauchfahrt schließlich auch wieder nach oben gekommen.

      Ralf Flierl
      Smart Investor Magazin
      Avatar
      schrieb am 21.07.04 18:28:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was war mit Nutten?
      Avatar
      schrieb am 22.07.04 11:35:01
      Beitrag Nr. 3 ()
      #1

      Beide können nicht ewig Abtauchen...

      :laugh:


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