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    Aries-Anleihen: Todesstoss für Pariser Club - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.09.04 01:09:59 von
    neuester Beitrag 13.09.04 20:16:25 von
    Beiträge: 8
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      schrieb am 12.09.04 01:09:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      ARIES:
      Eichel mit Hochseilakt - Woher nehmen wenn nicht stehlen?

      Erst Russland melken und dann schaun‘ wir mal oder „wie man einen Anleihenmarkt auf den Kopf stellt“

      Finanzminister Eichel konnte der Verlockung nicht widerstehen. Zu groß war der Reiz, sofort an das schnelle Geld aus einer ferneren Zukunft zu kommen - in einem ersten Schritt zunächst rund 5 Milliarden Euro. Ein damit verbundenes und kaum kalkulierbares Risiko wurde offenbar rücksichtslos in Kauf genommen: Die Grenzen im Handel zwischen öffentlichen und privaten Schulden wurden in einer fragwürdigen Nacht- und Nebelaktion überschritten - die Konsequenzen könnten den Anleihenmarkt weltweit auf den Kopf stellen. Objekt der Begierde einer bisher verfehlten deutschen Finanzpolitik: die Forderungen des Bundes gegenüber Russland.

      Am 26. August kündigte der russische Finanzminister Alexei Kudrin gegenüber der Presse die Bereitschaft Russlands an, die im Pariser Club zusammengefassten Ansprüche internationaler Gläubiger gegen von Russland emittierte Eurobonds zu tauschen. Ein Todesstoß für den Pariser Club?

      Die Ankündigung folgte als Antwort auf die im Juni als „innovativ“ bezeichnete Entscheidung des deutschen Finanzministeriums, einen Teil der in einer Gesamthöhe von 20,3 Milliarden Dollar im Pariser Club zusammengefassten deutschen Forderungen gegenüber Russland in Anleihen zu wandeln und diese am Markt mit professioneller Hilfe an den Mann zu bringen. Neben der staatlichen KfW-Bankengruppe wurden die Deutsche Bank und Goldman Sachs als wegbereitende Konsortialführer dieser „Innovation“ auserkoren. Schnell gründete das Trio eine Zweckgesellschaft in Form der Aries Vermögensverwaltungs GmbH. Bereits Anfang Juli war es dann soweit. Eine „signifikante Überzeichnung“ durch rund 700 institutionellen Investoren für die drei platzierten, unterschiedlich ausgestatteten Anleihen spülte Eichel die bereits fest verplanten Mittel in Höhe von 5 Milliarden Euro im Handumdrehen in die defizitäre Haushaltskasse. Das "Trio Konsortiale" kassierte für seine Dienste auf die Schnelle 36,5 Millionen Euro - leichtverdientes Geld und nach eigenen Angaben eine „durchaus übliche“ Provision. Indes, der kritische Steuerzahler dürfte diese eher üble Großzügigkeit durchaus anders sehen.

      Russlands Offizielle, von der Ankündigung zunächst überrumpelt, reagierten stocksauer. Man werde vorsorglich sofort alle notwenigen Schritte einleiten, um andere Länder an vergleichbaren Aktionen nach deutscher Steilvorlage zu hindern. Zu diesen Ländern im Pariser Club zählen neben Deutschland auch Italien mit 5,4, Japan mit 3,6 und Frankreich mit 3,2 Milliarden Dollar.

      Russlands negative Reaktion ist durchaus begründet, denn Eichels Coup - würde dieser analog von den ehrenwerten Mitgliedern im Club umgesetzt - dürfte sowohl der russischen Regierung, als auch russischen Unternehmen für die Zukunft geplante Platzierungen an internationalen Anleihenmarkt erschweren. Insbesondere zu einem Zeitpunkt, wo der Appetit internationaler Investoren auf "Bonds made in Russia" zunimmt und Russland die Nachfrage mit eigenen Produkten spielend und profitabel befriedigen könnte.

      Nicht nur die russische Regierung und auf den internationalen Kapitalmarkt angewiesene russische Emittenten ziehen lange Gesichter. Auch die auf das russische Risiko konzentrierten Kleinanleger können sich auf weitere Kursverluste mit Blick auf ihre bisherigen Anleihenfavoriten einstellen. Eichels attraktiv geschnürtes Anleihenpaket mit dem deutschen Charme einer „Kreditversicherung“ motivierte den institutionellen Anleger zur Umschichtung. Raus aus den von Russland emittierten Bonds, rein in die als „ARIES“ bezeichneten „Credit Link Notes“.

      Was macht die Attraktivität aus? Ganz einfach. Man verlagert das bisher vom deutschen Staat getragene Risiko zum größten Teil auf Investoren und Konsortialführer. Folglich stufen Rating-Agenturen die Bonität um zwei Stufen niedriger (Standard & Poor`s „BB+“ und Moody`s „Ba2“) im direkten Vergleich zu den von Russland emittierten Bonds. Für den Investoren erhöht sich die Risikoprämie entsprechend um 1 oder 2% gegenüber russischen „Standardanleihen“. Ein gutes Geschäft für den Anleger, ein Tiefschlag für Russland.

      Abgesehen von den dramatischen Reaktionen des Kapitalmarktes auf den jüngsten Eichel-Deal kann man auch die bisherigen Anstrengungen Russlands, die Gläubiger im Pariser Club für eine flexiblere Rückzahlungsvereinbarung zu gewinnen, allesamt ad acta legen. Doch Eichel ist sich einmal mehr keiner Schuld bewusst - im Gegenteil.

      Hans im Unglück?

      Die radikale Vorgehensweise der deutschen Bundesregierung kann man leicht auf einen Nenner bringen: In der Not frisst der Teufel Fliegen. Mit einer Schuldenlast oberhalb der EU-Richtlinien, also mehr als 60% des Bruttoinlandsprodukts, kann sich Eichel am Jahresende zum europäischen Schuldenkaiser krönen lassen. 2004 wird als drittes rot-grün verziertes Jahr die 3%-Marke beim Haushaltsdefizit hinter sich lassen. Bleibt die Frage nach „innovativen“ Lösungen Eichels im Jahre 2005. Wieviel Zukunft wird man dann unter Preis verhökern? Wird diese Frage dann auch den Talentesuchern Deutsche Bank und Goldman Sachs überlassen? Es ist wohl kaum anzuzweifeln, dass eben diese beiden Institute die treibende Kraft im Eichel-Deal repräsentieren.

      Hat Eichel nun ein gutes Geschäft gemacht? Nein, Deutschland hat einen Teil des Tafelsilbers unter Preis verkauft, wie die Entwicklung der Rendite der ARIES-Anleihen im Vergleich zur 30-jährigen Russland-Anleihe (WKN 109370) nach dem Platzierungsschock eindrucksvoll beweist. Mit dem Tafelsilber wurden außerdem ehemalige Prinzipien verhökert, nämlich die Finger von sicheren künftigen Einnahmen zu lassen.

      Wenn Eichel verliert, wer sind dann die Gewinner? Schadlos hält sich wie gesagt das clevere Trio mit 36,5 Millionen Euro. Doch auch Hedge Fonds mit ihrer Vorliebe für solche Spielzeuge und andere institutionelle Freunde russischen Risikohandels lachen sich eins ins Fäustchen. Warum auch sollte man das Angebot, russische Schuldentitel zu Tiefpreisen ins Portfolio zu legen, ausschlagen?

      Nicht nur Eichel ist ein Verlierer

      Neben Eichel werden durch den ARIES-Deal natürlich auch alle anderen internationalen Russland-Gläubiger, die ihren Prinzipien bisher treu waren, in zutiefst spürbare Mitleidenschaft gezogen. Abgesehen davon, sind die Einahmen Eichels im Konsens mit der Finanzpolitik unseres Landes ein Tropfen auf dem heißen Stein, den kaum jemand mehr berühren möchte. Die zuständigen EU-Stellen werden ihre Reaktionen auf Eichels Manöver spätestens dann folgen lassen, wenn sie sei über den notwendigen Durchblick verfügen.

      Der große Verlierer jedoch heißt Russland, denn die Pläne zur Platzierung von Bonds kann man vorläufig getrost in den Wind schiessen. Bei gleichbleibender Schuldenlast gerät der Schuldner Russland durch ARIES ebenso ins Hintertreffen, wie russische Unternehmen, die auf den internationalen Kapitalmarkt angewiesen sind, um ihre bisherigen Schulden entweder zu restrukturieren oder um Kapital für Investitionen aufzunehmen. Solche Emittenten müssen künftig tiefer in die Tasche greifen, um die Finanzierung zu sichern. Denn die neue Konkurrenz aus Deutschland erhöht mit der Begebung eigener „Russland-Anleihen“ das Angebot im Markt, was folglich zu einer Erhöhung des Gesamtrisikos im Handel mit russischen Schuldentiteln führt.

      Am Ende der Innovation findet man dann noch die Kleinanleger, die sich wohl mit weiteren Kursverlusten und einer gebremsten Entwicklung abfinden müssen. Die Attraktivität russischer Anleihen verliert.

      ARIES, der Nächste bitte

      Bisher waren die Sicherungsinstrumente staatlicher Verschuldung in Organisationen wie dem Pariser Club für den Handel durch Anleger und Hasadeure tabu bzw. auf Untergrenzen limitiert. Dieses Tabu wurde aus der Not, die erfinderisch macht, gebrochen.

      Es bleibt der Phantasie überlassen, was ARIES als Eichels Meisterstück mit der Vermarktung eines ersten Drittes aller deutschen Russland-Forderungen noch anzurichten vermag. Es ist wohl davon auszugehen, dass andere Gläubiger wie Italen, Frankreich oder Japan auf Gleichberechtigung pochen. Was Schröder kann, das können Berlusconi oder Chirac schon lange. Innovation á la ARIES könnten zur neuen Formel der schnellen Geldbeschaffung avancieren und den internationalen Anleihenmarkt auf den Kopf stellen.

      Nach dem Pariser Club könnten der Internationale Währungsfonds oder die Weltbank ihre „innovativen“ Absichten kundtun. Der ungebrochene Jagdinstinkt der Anleger, die einem höheren Riskio mit Begehrlichkeit begegnen, machts möglich, wie die Überzeichnung bei Deutschland „Russland-Platzierung“ gezeigt hat.

      Diesmal riss die Regierung Schröder eine Mauer um - der Unterschied zwischen staatlicher und und privater Verschuldung wurde damit praktisch aufgehoben. Dass der Boden im Pariser Club unter den Füßen seiner Mitglieder bebt, ebenso wie anderen „staatlichen“ Finanzierungskonstrukten, sthet wohl außer Frage.

      Für eine Vielzahl diesen Organisationen gegenüber verpflichteten Schuldnern könnte es in absehbarer Zeit im Falle von Zahlungsschwierigkeiten heißen, mit den Geiern von Hedgefonds über das Schicksal eines Landes zu verhandeln.

      Eine Horrorvision - in der Tat.

      Cheers
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      schrieb am 12.09.04 10:54:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      Also ich habe mir mal den Kurs der erwähnten russischen Staatsanleihe angesehen. Der ist sehr stark gestiegen in den letzten Wochen.
      Nach der Argumentation hier müsste er aber gefallen sein.
      Wo ist mein Denkfehler?
      Kann mir das mal einer erläutern?
      Danke
      Avatar
      schrieb am 12.09.04 12:14:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Schon wieder so ein tendenziöser Artikel.
      Böser Westen, arme Russen ...
      Ich kann`s nicht mehr hören.
      Soll der russ. Staat halt keine Kredite aufnehmen, wenn die Zinsen nicht bezahlt werden können ... 1% oder 2% (wenn der Effekt auf künftige Staatsanleihen wirklich so groß sein sollte, was man stark bezweifeln darf) hin oder her ist sowieso egal, denn im Endeffekt werden die russ. Schulden ebenso wie bei anderen Zweit-bis Drittweltländern eh nicht zurückgezahlt werden (d.h. bei Laufzeitende dieser Anleihen sind die nächsten schon ausgegeben - bis irgendwann die argentinische Lösung folgen wird).
      Viel schlimmer für die Bonität Russlands ist die mutwillig angestrebte Vernichtung von Yukos (inkl. möglicher Enteignung der ausländischen Aktionäre). Soll der Autor sich mal darum kümmern und nicht um konstruierte Nebenschauplätze.
      Avatar
      schrieb am 12.09.04 14:23:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      zu #2 und #3

      1.) In meinem Artikel beschreibe ich u. a. den Platzierungsschock Mitte Juli. Hierbei solltet Ihr natürlich die Russland 30er Anleihe mit den entsprechenden ARIES-Titeln abgleichen und Ihr werdet mit einem Blick auf die Charts verstehen, was ich meine.

      WKN 109370
      RUSSISCHE FOEDERATION DL-BONDS 2000(07-30) REG.S

      vergleichen mit

      WKN A0BVB3
      Aries Vermögensverwalt. GmbH Cred.Lkd.Nts.Ser.C 04/14 Reg.S

      WKN A0BVB2
      Aries Vermögensverwalt. GmbH Cred.Lkd.Nts.Ser.B 04/09 Reg.S

      WKN A0BVB1 
      Aries Vermögensverwalt. GmbH Cred.Lkd.Nts.Ser.A 04/07 Reg.S

      2.) Sorry, aber 1 oder 2% Zinsunterschied bei der Entscheidung zum Kauf einer Russland-Anleihe spielen eine dramatische Rolle. Das hat zunächst mal nichts mit der Kursentwicklung einer Anleihe zu tun, sondern mit den Coupons. Ob ich 5, 7 oder 9% bekomme ist wohl ein erheblicher Unterschied. Hier geht`s um etwas größere Beträge.

      3.) Borazon, zu Deiner Information. Der internationale Kapitalmarkt ist insbesondere auch für schwächere Volkswirtschaften häufig die einzige Finanzierungsquelle (insb. für finanzschwache oder investitionsintensive Unternehmen). Das hat absolut nicht mit "Böser Westen, arme Russen..." zu tun. Ich empfehle Dir, Dich mit dem Anleihenmarkt etwas näher zu beschäftigen. Natürlich ist der Effekt auf andere Staatsanleihen erheblich. Der Platzierungsschock im Juli beweist dies bereits - wenn auch nur für den russischen Markt. Mann sollte jedoch ein oder zwei Jahre weiterdenken, denn hier gehts nicht um Aktien. Deine Bemerkung zu Yukos ist unsachlich. Was viele immer noch nicht begriffen haben Die "Holding Yukos" ist ein Menatep-Gerüst. Doch dieses Thema ist für mich inzwischen gegessen, da mein Ziel bereits vor einigen Wochen erreicht wurde.

      4.) Ich versuche die Gefahr für den Anleihenmarkt insgesamt darzustellen. Eine Verwischung öffentlicher und privater Schulden macht internationale Institutionen wie den Pariser Club oder den IWF usw. auf lange Sicht dem Erdboden gleich. Was passiert dann mit den Entwicklungsländern?

      5.) Eichel hat sich in primitiver Weise am Besitzstand deutscher Steuerzahler vergriffen und bezeichnet dies als "innovativ". Ein Hohn sondersgleichen. Er verhökert Cashflow zu Discount-Preisen. Es scheint nur deshalb keinen zu interessieren, weil es kaum jemand rafft. Die Reaktionen der EU-Spezies werden erst noch folgen.

      6.) Die deutsche Finanzpolitik stellte sich mit der Aktion ein weiteres Armutszeugnis aus. Fortsetzung folgt. Armes Deutschland.

      7.) Man stelle sich vor, ein südamerikanisches odr afrikanisches Land müßte künftig im Falle drohender Defaults mit den Haien von Hedge-Fonds über eine Lösung verhandeln. Nicht nur der diplomatische Stil zwischen den beteiligten Regierungen zwecks Findung von Kompromissen blieb auf der Strecke, sondern sicherlich das hoch verschuldete Land insgeamt. Eichel hat hier nicht nur einen dummen, sondern verantwortungslosen Schritt gegenüber den ärmsten Ländern getan. Jedenfalls ist eine derartige Entwicklung nicht mehr auszuschließen.

      Cheers
      Avatar
      schrieb am 12.09.04 19:12:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Alfarus,

      ich verstehe die Aufregung nicht ganz,schließlich hat Kudrin vorletzte Woche angedeutet, dass er gerne noch mehr Pariser-Club Schulden in bewährter Aries-Manier in private Hände verschieben möchte. Dass Eichel inzwischen aus nackter Verzweiflung alles was nicht niet und nagelfest ist zu jedem Preis verscherbelt,wissen wir auch schon.

      Und leider ist die Diskussion um die Aries-Anleihen bei 250k Stückelung zumindest für mich eine akademische :(

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      Avatar
      schrieb am 12.09.04 21:15:39
      Beitrag Nr. 6 ()
      Kudrin bietet Eurobonds im Gegenzug. Das bedeutet nichts anderes als den Ausverkauf des Clubs und eine bevorstehende Bonds-Schwemme. Ist das so schwer zu verstehen?

      Wieso akademisch? Es geht um den gesamten Anleihenmarkt, nicht um die Frage, ob Du Dir Aries leisten kannst oder im institutionellen Spiel mithalten kannst. Man sollte nicht später schauen und seine Erklärungen im Rückblick suchen. Im direkten Vergleich werden Kleinanleger bei Bonds-Einsätzen innerhalb ihrer "Leistungsklasse" über den kurzen Tisch gezogen.

      Noch einfacher: Setzt Eichel das Spiel mit dem Tafelsilber fort, wird der Markt mit "deutschen" Russland-Anleihen unter Druck gesetzt. Dann folgen andere Länder mit der gleichen Nummer. Niedrig rentierende Anleihen wird dann kein Schwein mehr nachfragen, den Profit räumen diejenigen ab, die sich größere Einsätze leisten können. So einfach ist das.
      Avatar
      schrieb am 13.09.04 13:43:41
      Beitrag Nr. 7 ()
      Schmierenkomödie? Korruption?

      In Bezug auf das „Russland-Geschäft“ erhält der Eichel-Deal zusätzliche Brisanz.

      Der Staatssekretär im Finanzministerium, Caio Koch-Weser, führte angeblich streng vertrauliche Gespräche mit Ackermann über einen möglichen Wechsel zur Deutschen Bank.

      Caio Koch-Weser - immerhin verantwortlich für die Bankenaufsicht - war die treibende Kraft hinter dem oben beschrieben Russland-Deal. Bei seiner Entscheidung, den Russland-Coup auf die Deutsche Bank und Goldman Sachs zu übertragen, verzichtete er großzügig auf die sonst vorgeschriebenen Auswahlverfahren.

      Nachtigall, ick hör Dir trapsen.
      Avatar
      schrieb am 13.09.04 20:16:25
      Beitrag Nr. 8 ()
      Russlands-Deal: Caio Koch-Weser (Fortsetzung)

      Es ist schon überrraschend, mit welcher Eile man nun versucht, naheliegende „Gerüchte“ zu dementieren. An die Oberfläche durchgesickerte Informationen scheinen Koch-Wesers Karrieresprung bei der Ackerbank vorläufig zu verhindern. Eichel und Ackermann beeilten sich, den in seinem Ministerium als „Cocktail-Caio“ titulierten Spezilaisten zu verteidigen. „Herr Koch-Weser denke nicht an einen Wechsel.“

      In der SZ liest sich das Dementi wie folgt:

      Zitat: Fein ziseliert fiel auch die Stellungnahme der Deutschen Bank aus. Man schätze Herrn Koch-Weser, ließ das Geldhaus wissen, habe jedoch „keine Einstellungsgespräche geführt“. Aber hat es denn Gespräche anderer Art gegeben? Haben Koch-Weser und Ackermann vielleicht mal über die Angelegenheit geplaudert? Antwort: Dazu könne man nichts sagen. Ein scharfes Dementi hört sich anders an. Zitat Ende.

      Müßig, an dieser Stelle weiter auf Koch-Wesers Karrierebewältigung der letzten Jahre näher einzugehen.

      Da wir in einer Demokratie leben, die von „schwarzen Konten“ und "Adlon-Ausflügen" verwöhnte Politik beherbergt und Ackerbanken unter den besonderen Artenschutz stellt, ist jeder unschuldig, bis der Gegenbeweis angetreten wurde.

      Welcher Gegenbeweis?

      Welche Unschuld?


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