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    AKTIENPROFIS REDEN INFINEON SCHLECHT UM BILLIG EINSTEIGEN ZU KÖNNEN!!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.03.00 22:01:20 von
    neuester Beitrag 25.03.00 22:34:29 von
    Beiträge: 12
    ID: 93.571
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      Avatar
      schrieb am 13.03.00 22:01:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      ERST LOBEN ALLE DIESE AKTIE IN DEN HIMMEL UM ZEICHNUNGS-
      GEWINNE MITNEHMEN ZU KÖNNEN UND JETZT REDEN ALLE PROFIS NUR NOCH
      VON ZU HOHEM RISIKO FÜR KLEINANLEGER, UM DANN VERUNSICHERTE NEULINGE
      ZUM VERKAUFEN ZU DRÄNGEN!!
      Avatar
      schrieb am 14.03.00 00:57:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      Immer die gleiche Leier - und wenn sie sich eindeckt haben, dann wird Infineon wieder in den 7. Himmel gelobt.

      Die wichtigste Aufklärung für alle Neulinge: Glaubt den Analysten nicht!

      wwwillion
      Avatar
      schrieb am 14.03.00 17:19:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Glaubt mir: Einer von den "Aktienprofis" bin ich nicht und keiner freut sich mehr über ne schnelle Mark als ich...

      Allerdings:
      Auch wenn man das eigene Investment gerne steigen sieht sollte man die Augen nicht vor negativen Nachrichten verschließen!

      Ich hab diese "Infineon-Geschichte" schon seit einiger Zeit im Auge- die Aktie aber nicht gezeichnet, da sie tatsächlich zuviele risiken birgt- Siemens verkauft den Laden ja nicht aus Spaß! (Und was anderes als verkaufen ist diese IPO nicht).

      Wer sich hintergründig informiert hat dem sind letzte Woche schon (also vor der IPO) negative Berichte über den Weg gelaufen. Genannt seien hier ein Artikel aus dem Wall Street Journal Europe vom 7. März und der Stis-Weekly Börsenbrief Nr. 10 vom 05. März den ich hier gerne Zitieren möchte:

      Auch wenn längere Postings zum überfliegen anreizen glaube ich doch, das einige Interessante Punkte enthalten sind, die man auf jeden Fall zur Kenntnis nehmen sollte.

      Infineon Technologies AG: Der Unterschied zwischen Werbung und Wirklichkeit

      (www.stis-weekly.de) Der ehemalige Siemensbereich ‚Halbleiter` wurde als Infineon ausgegliedert und geht nun an die Börse. Infineon ist übrigens eine Kreation aus Infinity (Unendlichkeit) und Aeon (Zeitalter). Ein ähnlicher Vorgang wie bei der Siemenstochter Epcos. Rekordverdächtige 19 Banken plus genossenschaftliche Banken und Sparkassen sind im Emissionskonsortium. An die 100 Mio. DM sollen für die Werbekampagne anlässlich des Börsenganges aufgewendet worden sein. Aber all dieser Aufwand dient nicht der Finanzierung von Infineon über den Kapitalmarkt, wie man bei innovativen Unternehmen erwarten würde, sondern dem reinen Verkauf der Infineonanteile von Siemens, wie noch zu zeigen sein wird.

      Das Unternehmen

      Infineon entwirft, entwickelt, fertigt und vermarktet ein breites Portfolio von Halbleiterprodukten für ausgewählte Anwendungsbereiche. Halbleiter sind Materialien oder Kombinationen von Materialien, die nur unter bestimmten Bedingungen elektrischen Strom leiten. Ein einfaches Bauelement aus Halbleitern ist ein Transistor. Als Chips bezeichnet man die kleinen, meist schwarzen, eckigen Teile in jedem elektronischen Produkt. Sie vereinen einen bis viele Millionen Transistoren unterschiedlicher Funktion in einem einzigen Bauelement.

      Halbleiter-Bauelemente sind die Grundlage eines wachsenden Spektrums elektronischer Produkte. Stetige Verbesserungen bei Herstellungsverfahren und Designtechnologien führen zu immer kleineren, komplexeren und zuverlässigeren Bauelementen bei geringeren Kosten pro Funktionseinheit. Infolgedessen sind Halbleiter-Bauelemente heute im Alltag fast überall anzutreffen, wo Strom fließt. Die Bedeutung der Halbleiterkosten lässt sich daran ablesen, daß sie nach Branchendaten 16% (1999) der weltweiten Umsätze aus elektronischen Anlagen und Geräten ausmachen. Weltweite Umsätze mit Halbleitern stiegen von 1991 bis 1999 um 13,2 % pro Jahr und damit stärker als die Elektrobranche mit 8,7 % und andere Branchen.

      Es gibt folgende Arten von Halbleiter-Bauelementen:

      Analoge Bauelemente: Steuerung von analogen Größen wie Klang und Temperatur
      Leistungsbauelemente: Steuerung der Stromversorgung
      Sensoren: Umwandlung physikalischer in elektrische Signale
      Hochfrequenzbauelemente: Übertragung, Empfang und Verarbeitung von Funksignalen
      Optoelektronische Bauelemente: Übertragung, Empfang und Verarbeitung von Lichtsignalen
      Prozessoren: Verarbeitung digitaler Daten
      Speicherchips: Speicherung digitaler Daten
      Die verschiedenen Arten von Bauelementen können auch durch eine Reihe anderer Merkmale unterschieden werden:

      Die Dichte, in der Schaltkreise in einem Chip kombiniert werden, unterscheidet diskrete (einzelne) Bauelemente und integrierte Schaltkreise (Integrated Circuits-ICs), mit Tausenden oder Millionen von Funktionen.
      Der Grad, in dem der Halbleiter auf einen bestimmten Einsatzbereich zugeschnitten ist, trennt produktspezifische Standardkomponenten, die in einer breiten Palette von Anwendungen zum Einsatz kommen können, von anwendungsspezifischen ICs (ASICs), die nach Kundenspezifikationen hergestellt werden.
      Die Signalverarbeitungstechnik, also die Eignung der Halbleiter-Bauelemente für die Verarbeitung von analogen, digitalen oder analogen und digitalen Signalen (Mixed-Signal) unterscheidet analoge, digitale und Mixed-Signal Halbleiterprodukte.
      Digitale Bauelemente werden entweder zur Speicherung oder zur Verarbeitung von Daten verwendet. ICs, die Daten speichern, werden als Speicher-ICs bezeichnet. ICs, die Daten verarbeiten, nennt man Logik-ICs. DRAM-ICs sind Beispiele für Speicher-ICs. Speicher-ICs sind meist standardisierte Produkte. Logik-ICs sind differenzierter als Speicher-ICs und unterscheiden sich durch Funktion und Anwendungszweck. Daher ist das Entscheidungskriterium für Kunden bei Speicher-ICs der Preis und bei Logik-ICs die Fähigkeit bzw. der technologische Vorsprung.

      Weltweite Halbleiterumsätze 1999 in Mrd. USD

      Nach Bauelementart:
      Diskrete (einzelne) Halbleiter-Bauelemente 13,4
      Integrierte Schaltkreise (ICs) 130,2

      Davon analoge und Mixed-Signal-ICs 22,1
      Davon digitale ICs 108,1
      Davon Logik-ICs 75,8
      Davon Speicher-ICs 32,3
      Davon DRAM 20,7
      Davon sonstige 11,6

      Opto-Elektronische Bauelemente 5,8
      Nach Region:

      Europa 31,9
      Amerika 47,5
      Asien/Pazifik 37,2
      Japan 32,8
      Zum Vergleich: Infineon erzielte einen Umsatz von 4,2 Mrd. USD im Geschäftsjahr 98/99

      Das Unternehmen ist in fünf Kerngeschäftsbereiche untergliedert:

      Mobile Kommunikation (ASICs): 895,3 Mio. Euro Umsatz
      Darunter fallen: Diskrete Hochfrequenzbauelemente und Hochfrequenz-ICs und -Module sowie Basisband ICs für Mobiltelefone, schnurlose Telefone, GPS-Geräte (Kunden: Bosch, Nokia, Sagem, Siemens,...)
      Kommunikation und Multimedia (ASICs): 812,3 Mio. Euro Umsatz
      Darunter fallen: Codecs, SLICs, Transceiver, Framer, Protokoll-Controller, integrierte Signalprozessoren und integriertes DRAM für Internetzugang, WAN und LAN, Massenspeicher und Displays (Kunden: Lucent, Seagate, Siemens, VEC,...)
      Automobil- und Industrieelektronik (ASICs): 665,4 Mio. Euro Umsatz
      Darunter fallen: Leistungshalbleiter (Diskrete ICs und Module) und Mikrocontroller mit integriertem Speicher für Automobilelektronik (z.B. Motorsteuerung) und Industrieelektronik (z.B. Umwickler für Hochspannung) (Kunden: Bosch, Kostal, Mannesmann, Siemens,...)
      Speicherprodukte (produktspezifisch): 1283,4 Mio. Euro Umsatz
      Darunter fallen: DRAMs (64-, 128-, 256 Mbit, Rambus) für PCs, Notebooks, usw. (Kunden: Compaq, Dell, Hewlett-Packard, Hexon,...)
      Sicherheits- und Chipkarten-ICs und optoelektronisches Joint Venture mit Osram: 501,7 Mio. Euro Umsatz
      Darunter fallen: Sicherheitsspeicher-ICs, Sicherheits-Mikrocontroller, Verschlüsselungs-ICs, FingerTIP-Erkennungs-ICs,... für Telekommunikation, Banken, Gesundheitswesen, Zugangskontrolle, Softwaredistribution, ... (Kunden: Gemplus, Giesecke & Devrient, Mannesmann, Schlumberger,...)
      Investitionsintensives Geschäftsfeld

      Zur Fertigung von Halbleiter-Produkten müssen sehr hohe Investitionen getätigt werden. Schätzungen gehen davon aus, daß der Bau einer Chipfabrik 2000 Mio. USD kostet. Die entstehenden Kosten sind daher in erster Linie fixe Kosten. Diese werden erst durch relativ hohe Auslastungsgrade der Fabriken und hohe Preise der verkauften Chips gedeckt. Sobald die Auslastung sinkt bzw. die Preise stärker als erwartet fallen, werden schnell hohe Verluste eingefahren, weil auch innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums neue Spezialmaschinen angeschafft werden müssen. Denn die sehr teuren Produktionsmaschinen der Branche veralten schnell, in dem Sinn, daß mit Ihnen die gestiegenen Kundenanforderungen nicht mehr erfüllt werden können. Bei Infineon hat sich gezeigt, was passieren kann, wenn die Chippreise stärker fallen als erwartet: Ein neues Chipwerk in England mußte wegen des eingebrochenen Chippreises kurz nach Fertigstellung geschlossen werden. Die getätigten Investitionen waren umsonst. Eine Wiederholung solcher Ereignisse ist nicht unwahrscheinlich. Langfristig hat sich gezeigt, daß DRAM-Preise um durchschnittlich 30% p.a. sinken. Aber Infineon versucht nach eigenen Angaben, von der Abhängigkeit von Speicher-ICs-Preisen wegzukommen, indem es auf anwendungsspezifische Chips (ASICs) bzw. Logik-Chips setzt. ASICs-Preise sind weit weniger schwankungsanfällig als Speicher-Preise, da sie für spezifische Kunden entwickelt und hergestellt werden und daher einen geringeren Standardisierungsgrad aufweisen. Dagegen sind Speicher-Chips verschiedener Hersteller wegen ihrer Standardisierung beliebig austauschbar, weshalb hier der Wettbewerb über den Preis stattfindet. Hier muß es also darum gehen, die Kostenführerschaft zu erlangen. Bei ASICs ist zusätzlich eine Leistungsführerschaft anzustreben, was höhere Margen ermöglicht. Dennoch stammt Infineons Gewinn zu ca. 1/3 aus Speicherbausteinen.

      Infineon arbeitet zur Zeit mit der maximalen Auslastung seiner Produktionsanlagen, der Einsatz der 300-mm-Wafer in weiteren Werken wird eine Erhöhung der Ausbringungsmenge bei kaum steigenden Kosten ermöglichen. Dieser Kostenvorteil und auch der sonstige technologische Vorsprung von Infineon vor seinen Konkurrenten ist aber stets nur zeitlich begrenzt. Will Infineon sich am Markt erfolgreich behaupten, muß ständig an der Erweiterung des Vorsprungs gearbeitet werden. Schätzungen gehen davon aus, daß die gegenwärtige positive Branchenkonjunktur noch ca. 4 Jahre anhalten wird. In den darauffolgenden schlechten Jahren wird sich zeigen, ob Infineon auf eigenen Beinen stehen kann oder ob es eine weitere Finanzierung durch Siemens oder den Kapitalmarkt braucht.

      Bewertung

      Für einen Peer Group Vergleich können wichtige Chiphersteller nicht herangezogen werden, da sie in Konzerne eingebunden sind, die einen zu großen Teil ihrer Umsätze und des Gewinns mit anderen Produkten erzielen. Es werden daher nur folgende Unternehmen zum Peer-Group-Vergleich herangezogen (2001er KGV in Klammern): Intel (35), Dialog Semiconductor (131), STMicroelektronics (52), Micron Technology (16), Elmos Semiconductor (45), Micronas (54). Das durchschnittliche 2001er KGV ist 50. Bei einem erwarteten 2001er Gewinn pro Aktie von 0,8 Euro sollte eine Infineonaktie, bei marktkonformer Bewertung, um die 40 Euro wert sein.

      Aufgrund der hohen Abhängigkeit von der allgemeinen Konjunktur sind die zukünftigen Umsätze schwer abschätzbar. Daher kann die Ertragswertmethode zur Feststellung des fairen Wertes nur einen Näherungswert ergeben. So könnte es durchaus passieren, daß der Umsatz in 2004/05 schrumpft. Die nachfolgende Tabelle zeigt eine mögliche Ausprägung zukünftiger bewertungsrelevanter Zahlen. Es wird angenommen, daß der Umsatz in der ewigen Rente um 2% pro Jahr steigt. Der Kalkulationszins ist mit 12% relativ hoch und soll die starke Abhängigkeit des Erfolgs von Infineon von der (Branchen-) Konjunktur widerspiegeln.

      Jahr 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 ewige Rente
      Umsatz in Mio. Euro 4237 5538 7170 8963 10755 12368 13605 14285 14571
      Umsatzwachstum 31% 29% 25% 20% 15% 10% 5% 2% 2%
      EBIT -47 572 835 1344 2151 3092 4082 4286 4371
      EBIT-Marge -1% 10% 12% 15% 20% 25% 30% 30% 30%
      Steuern (40%) 229 334 538 860 1237 1633 1714 1749
      Gewinne 343 501 807 1291 1855 2449 2571 2623 33443
      Die Anzahl der Aktien beträgt 600 Mio. Stück. Beim Diskontierungszins von 12% ergibt sich ein fairer Aktienwert von 32,22 Euro.

      Der hier ermittelte Unternehmensswert von 32,22 Euro je Aktie liegt wesentlich unter den Kursen um 90 Euro im vorbörslichen Handel und etwa auf dem Niveau der Bookbuildingspanne von 29 bis 35 Euro. Hierbei sind die in der Tabelle getroffenen Annahmen durchaus optimistisch: der Umsatz wächst in den Jahren 99/00 und 00/01 viel stärker als der geschätzte Branchendurchschnitt mit 19% und 16%. In der ewigen Rente wird ein Umsatzwachstum von 2% pro Jahr angenommen. Die EBIT-Marge erscheint in einem hart umkämpften Markt hoch. Die Gewinn-Marge von Intel ist z.B. 20 %. Weiterhin sind keine Zinsen angesetzt, obwohl die Aufnahme von Fremdkapital, wenn auch mit geringem Volumen, angekündigt wird. Ein Diskontierungszins von 12% wird bei Unternehmen herangezogen, die einem höheren Risiko unterliegen. Angesichts der hohen Dynamik der Branche in der Vergangenheit wäre auch ein Diskontierungszins von 13% gerechtfertigt.

      Verschiedene Quellen berichten, daß die gewählte Bookbuildingspanne von 29 bis 35 Euro nicht unterhalb einem vom Bankenkonsortium ermittelten Unternehmenswert liegt. Üblicherweise liegt die Bookbuildingspanne leicht unter einem ermittelten Unternehmenswert, um einen Zeichnungsanreiz zu geben. Stellt sich nun die Frage, wie dies zu beurteilen ist...

      Sollte der Kurs, wenn überhaupt, unter 26 Euro fallen, sollte man sich vor einem Aktienkauf klar machen, warum Siemens seine Halbleitertochter an die Börse bringen will. Hierzu heißt es in Unternehmensverlautbarungen, daß sich für Infineon mit dem Börsengang neue Möglichkeiten der Personalanwerbung und -bindung mittels Mitarbeiterbeteiligung und Aktienoptionsplänen eröffnen. Außerdem soll Infineon jetzt verstärkt Siemenskonkurrenten als Kunden gewinnen können. Letzteres Argument ist nicht plausibel, denn ob Infineon an der Börse ist oder nicht bzw. ob Siemens einen Anteil von 100% oder 70% (nach Börsengang) an Infineon hält, hat u.E. keinen Einfluß auf den Kundenaquisitionserfolg. Erst wenn Siemens unter 50 % an Infineon hält, sind Auswirkungen leichter vorstellbar. Es geht hier vielleicht um Befürchtungen, von z.B. Mobiltelefonherstellern, Infineon könne technologische Geheimnisse der Mobiltelefone an Siemens als Konkurrent weitergeben.

      Auf einen weiteren Grund für den Börsengang stößt man, wenn man sich die Zahlen über die Verwendung des Emissionserlöses ansieht: Der Emissionserlös (6072 Mio. Euro) fließt zu 90% (!) an den Altaktionär Siemens und nur zu 10% durch eine Kapitalerhöhung an Infineon. Diese 10% stellen einen Betrag von 585 Mio. Euro dar. Hiervon sind Emissionskosten in Höhe von 10 Mio. Euro und Kosten für die Werbekampagne von 50 Mio. Euro abzuziehen. Weiter heißt es im Wertpapierverkaufsprospekt im Kapitel "Verwendung des Emissionserlöses": "Die Gesellschaft beabsichtigt zur Zeit, den ihr zufließenden Teil des Emissionserlöses zur vorzeitigen Rückzahlung einer Verbindlichkeit gegenüber Siemens in Höhe von US$ 450 Millionen, ..., zu verwenden." Infineon erhält also tatsächlich ein ganzes Prozent (!) des Emissionserlöses (75 Mio. Euro). Damit kann man in der Halbleiterbranche, in der der Bau eines Fertigungswerkes ca. 2 Mrd. Euro kostet, keine großen Sprünge machen. Hinweis: Daß der Emissionserlös zur Rückzahlung von Verbindlichkeiten dient, sollte alle Alarmglocken auslösen!

      Fazit

      Es geht beim Börsengang nicht um die Finanzierung der glorreichen Zukunft, sondern Siemens sucht den Exit aus Infineon. Der Grund hierfür ist in einer allgemeinen betriebswirtschaftlichen Handlungsanweisung zu finden: Nur solche Aktivitäten sind sinnvoll, die eine Rendite abwerfen, die mindestens der geforderten Eigenkapitalrendite entspricht. Im Umkehrschluß bedeutet das, solche Aktivitäten zu unterlassen, die eine geringere Rendite, als die geforderte, abwerfen. Bei Siemens ist die gewünschte Rendite vielleicht 10%. Der damalige Siemensbereich HalbIeiter erwirtschaftete wohl keine 10% oder höhere Rendite (nach Risikoanpassung). Zwangsläufig führt daher die Einstellung oder der (teilweise) Verkauf der Halbleiteraktivitäten zu einer höheren Rendite für Siemensaktionäre. Anders ausgedrückt: Infineon vernichtet Shareholder Value derjenigen Aktionäre, die eine Eigenkapitalrendite von mindestens 12 % nach Risikoanpassung verlangen.

      Weiterhin heißt es von seiten Siemens, der Spin-Off diene einer Konzentration der Aktivitäten auf die Kernkompetenzen. Siemens` Kernkompetenz erstreckt sich auf die vielfältigen Anwendungen auf dem Gebiet der Elektrik/Elektronik. Infineon als Hersteller von elektronischen Bausteinen paßt doch ideal als Zulieferer in die siemens`sche Wertschöpfungskette. Andererseits gehen nur 30% der Infineonanteile an die Börse, so daß eine starke Einbindung Infineons in Siemens immer noch bestehen bleibt.

      Siemens will einen Verlustbringer an Anleger verkaufen - kaufen Sie nicht bzw. nur wenn sie risikofreudig sind. Risikofreude heißt, von zwei Unternehmen mit gleichen Gewinnerwartungen dasjenige zu kaufen, das das riskantere Geschäft betreibt. Wer bei der Zeichnung Stücke erhält, darf sich jedoch aufgrund von Graumarktkursen um 90 Euro dennoch auf einen hohen Zeichnungsgewinn freuen. Als Anlageobjekt dürfte jedoch Intel eine erheblich interessantere Alternative darstellen.

      Infineon Technologies auf einen Blick
      Wertpapierkennummer 623100 Stärken:
      in gewissen Bereichen Kosten- und Technologievorsprung
      Schwächen:

      unsichere Wachstumsaussichten
      hoher Investitionsbedarf
      zyklisches Geschäftsumfeld

      Bookbuilding 29 - 35 Euro
      KGV 2001 36,3 - 43,8
      unser Urteil nicht kaufen
      Internet http://www.infineon.de

      (cs, 03.03.2000) - (c) 2000 STIS-Weekly, das kostenlose Email-Börsenmagazin

      Auch auf die Gefahr hin einigen Leuten nicht nach dem Mund geredet zu haben...vielleicht liege ich ja sogar falsch. ;)

      Berichtigungen und Ergänzungen sind gerne willkommen.

      M.E.C.Z.
      Avatar
      schrieb am 14.03.00 17:55:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      Infineon Pleitegeier von Siemens
      Laut Zeitungsbericht entschloß sich Siemens nach Milliardenverlusten im Chipgeschäft den Pleitegeier Infineon auszugliedern und an die
      Börse zu bringen.
      Ich bin aus dem Elektronikbereich und habe mitbekommen, daß
      Siemenscomputer manchmal nur spezielles Siemens RAM vertragen.
      Elektronikbausteine wie ADC, DAC haben wir von Burr Brown und nicht
      von Siemens. Chips werden von Intel u. AMD oder in Korea gebaut.
      Siemens hatte eine Chipwerk in Regensburg von dem man gar nichts
      mehr hört.
      Siemens soll angeblich ein Chipwerk in England gehabt haben, daß
      auch nicht so lief.
      Glaubst Du alle Ingeniere bei Siemens und Infineon sind Leistungs-
      träger.
      Meiner Meinung kann Siemens Staubsauger, Motoren und Kraftwerke bauen
      im Chipgeschäft fehlt Siemens u. somit auch Infineon die Leute
      die echt was von Chips verstehen.
      Avatar
      schrieb am 14.03.00 18:08:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo mecz,
      das ist echt ein sehr toller Beitrag. Wobei ich Ihn nicht unbedingt als objektive Studie erachte. Naja egal.
      Warum ist denn in dieser Analyse nichts über die Beteiligungen der Infineon geschrieben?

      Ich möchte aber mal eines loswerden: Vor dem Börsengang hat jede Bank von I. nur gutes berichtet. Dann wurden die Institionellen nur mit 30% (nicht wie vorgesehen 40%) bedacht. Das heißt für mich, da I. ja ein Daxkandidat ist (nat. auch aus anderen Gründen), sie müssen noch nachkaufen.
      Nach meiner Meinung wird die ganze Anti-Infineon Trommel nur gerührt, um die Kleinanleger zum Ausstieg zu bewegen. In der Telekom hatten sie sich alle ja auch geirrt. Na wir werden sehen. Ich hab auf jeden Fall noch mal zugeschlagen Heute morgen.
      Ach ja, ich werde höchstens 3Jahre halten, auf Grund der irgendwann anstehenden Marktsätigung im Bereich Chips.
      mfg Plaste

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      Avatar
      schrieb am 14.03.00 18:18:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      Siemens hat sich von diesem Verlustbringer sehr geschickt getrennt.
      In meinen Augen ein typisch Kleinanlegerwert,der aber nicht das Potenzial der Telekom hat. Der Markt für Halbleiter ist eben sehr "launisch".

      Fazit: Bestenfalls HALTEN
      In jedem Fall gibt es interessantere Werte

      .

      www.boersenstartseite.de

      .
      Avatar
      schrieb am 14.03.00 19:14:37
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich freue mich über die gute Resonnanz in dieser kurzen Zeitspanne zu meinem Beitrag.

      @Plaste:
      Selbstverständlich kann ein Beitrag aus einem Börsenbrief nicht objektiv sein (insb. wenn so stark Stellung bezogen wird, wie es hier der Fall ist).
      Allerdings ist es, (wie oben angekündigt) nicht die einzige Quelle, die sich zurückhaltend zu dem Andrang auf die Infineon Aktie geäußert hat.
      Hauptsächlich wollte ich betonen, dass die Aktie nicht etwas für Börsenneulinge ist, sondern viel eher für etwas versiertere Investoren, die sowohl Zeit als auch Lust haben, sich mit der Aktie öfter als einmal im Monat wenn die Depotabrechnung kommt zu beschäftigen.

      "[...] investors see easy money. The shares which are expected to sell for 35€, have nearly tripled in gray-market dealings.
      It is one of the dark sides of Germany`s blossoming equity culture. Bankers say investors are signing up for shares almost blindly, paying little heed to the nuts and bolts of Infineon`s business..."
      ...ausschnitt aus dem Wall Street Journal Europe vom 07.03.00.

      Meine Empfehlung: Entweder abstoßen oder (meines erachtens nach die bessere Alternative) halten und die Entwicklung sehr genau im Auge behalten und bei Anzeichen eines Abwärtstrends Gewinne mitnehmen.

      @just_do_it_de
      Genau das ist auch mein Informationsstand gewesen.

      Also Leute: Nicht wie die Lemminge aus der Aktie aussteigen aber VORSICHT!
      In diesem Sinne

      M.E.C.Z.

      PS: Ich bin selber nicht in die Aktie investiert und werde auch in naher Zukunft nicht einsteigen.
      Avatar
      schrieb am 14.03.00 20:10:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich warte auf den Dax und werde kurz darauf verkaufen! Was haltet ihr von dem private placement in höhe von 250 M $ von intel?
      Avatar
      schrieb am 25.03.00 15:48:03
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wollte den Thread nur mal kurz hochholen- vielleicht kann er ja einigen Interessierten Aufschluss darüber geben, warum Infineon nicht die erwartete performance zutage legt.
      Wie gesagt... Zeichnen-Gewinne mitnehmen-nie wieder anschauen ;)

      In diesem Sinne

      M.E.C.Z.

      Ich bin nicht in diesen Wert investiert.
      Avatar
      schrieb am 25.03.00 17:49:48
      Beitrag Nr. 10 ()
      Tja, vielleicht ist es ja nur eine schwache Hoffnung für mein Depot,
      aber ich glaube das Infineon gute Aussichten auf eine DAX-Aufnahme hat und dann werden einige Institutionelle kaufen müssen.


      oder......?
      Avatar
      schrieb am 25.03.00 21:34:00
      Beitrag Nr. 11 ()
      Immer die gleiche Frage!

      Wenn ich von einem Wert nichts halte und auch keine Aktien
      habe warum muß ich mich dann im Board darüber ewig lange
      darüber "ergießen" und andere vor diesem Wert warnen.

      Lauter Heilige???

      Eher wohl Downpusher
      Avatar
      schrieb am 25.03.00 22:34:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      genau danubius... die wollen doch bloß den kurs drücken
      und schreiben dann das nächste mal ein herzliches dankeschön
      an ihre Lemminge :o)


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