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    Der goldene Mittelweg - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.07.05 17:03:28 von
    neuester Beitrag 25.11.06 12:05:46 von
    Beiträge: 28
    ID: 990.815
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      Avatar
      schrieb am 01.07.05 17:03:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      Früher dachte ich, dass es für alles, zumindest theoretisch, eine ideale Lösung gibt. Stimmt nicht, denn es gibt viele gegensätzliche Handlungen, wo es unmöglich ist sich auf eine zu beschränken, z.B. Aktivität (arbeiten) <-> Passivität (gammeln) oder reagieren <-> planen. Außerdem kann man ohne vollständige Kenntnis der zukünftigen Folgen einer Handlung diese nicht (absolut) korrekt bewerten.

      Handlungen erfordern eine Berücksichtigung des Umfeldes, welches in Folge zwangsläufig verändert wird. Das Schaffen einer scheinbar optimalen Umgebung ist kontraproduktiv weil man sich einerseits abhängig macht und andererseits der entstehende statische Zustand Stillstand und somit quasi den Tod bedeutet. Künstlich erzeugte und teilkontrollierte Katastrofen sind ein Ausweg aber irgendwie auch Wahnsinn und Irrsinn.

      Fazit: man tut was man tut solange man es tut. (Prinzip Hupe? :D)

      Warum ist der Mittelweg vorteilhaft und Extreme nicht überlebensfähig? Warum ist es kaum möglich den Mittelweg gezielt anzustreben aber empfehlenswert einseitiges zu vermeiden?

      Vielleicht weil sich der Mittelweg automatisch aus dem Streben nach dem Optimum ergibt. Man entwickelt eine Lösung für einen Missstand und diese wird solange perfektioniert, bis ein anderer Missstand in den Vordergrund tritt. Je einseitiger ein Verhalten ist, um so weniger Situationen können damit bewältigt werden und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Fehler und Versagen.
      Avatar
      schrieb am 01.07.05 17:09:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      :rolleyes::eek::confused::(
      Avatar
      schrieb am 04.07.05 22:44:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Weiche besiegt das Harte,
      das Schwache triumphiert über das Starke.
      Das Geschmeidige ist stets dem Unbeweglichen überlegen.
      Das ist das Prinzip der Beherrschung der Dinge,
      indem man sich mit ihnen in Einklang bringt,
      das Prinzip der Meisterschaft durch Harmonie.
      Lao-Tse
      Avatar
      schrieb am 09.07.05 09:36:58
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wenn man Extreme und Einseitigkeit meidet, nähert man sich dem goldenen Mittelweg.
      Es ist nicht sinnvoll ein Übermaß des einen (z.B. Liebe, Glück) mit seinem Gegenteil (z.B. Hass, Leid) zu kompensieren.
      Avatar
      schrieb am 09.07.05 14:14:57
      Beitrag Nr. 5 ()
      ...in Gefahr und größter Not,
      bringt der Mittelweg den Tod!

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      schrieb am 09.07.05 14:33:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      #5 Warum?
      Avatar
      schrieb am 09.07.05 14:52:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      #5

      Wenn Gefahr in Verzug ist,
      rollen dann nicht alle Steine
      auf den bequemen Mittelweg hinzu?

      Soll wohl heissen:
      Nehme den Mittelweg!
      Aber in großer Not nehme den linken oder den rechten Weg!:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.07.05 15:33:47
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wo wenig für viele ist, werden viele schnell weniger?
      Avatar
      schrieb am 11.07.05 07:44:14
      Beitrag Nr. 9 ()
      Im Feuer läutern?
      http://www.gemeinde-christi.ch/zurich/fr/kurzartikel/gold.sh…
      Ist nicht das Böse besonders feuerfest?

      Zugegebenermaßen muss man zum Überleben hinreichend sozial und nützlich für die Gemeinschaft sein, was man als "gut" bezeichnen könnte. Andererseits erhöht auch Egoismus und Skrupellosigkeit die Überlebenschancen erheblich, zumindest bei ausreichend Intelligenz. Zudem ist Bösartigkeit nur zu einem kleinen Teil angeboren sondern erlernt. Vielleicht ist also alles nur eine Frage was man unter "gut" versteht: wer überlebt ist gut, weil er den Fortbestand der Menschheit sichert ... was könnte besser sein?

      Die Menschheit ist schon erstaunlich lange im Besitz des Feuers, wieso gibt es eigentlich noch Unreinheit und Schwäche? Gewinnt man mit einem Mars-Herkules-Adonis und Aphrodite (IQ + EQ > 500) nur oder gibt es auch Nachteile? Keine Frage, dass Verbesserungen nützen können und für die Raumfahrt unverzichtbar sein werden ... aber wo ist der Mittelweg?

      Wenn man dem Prinzip Optimierung und Selektion huldigt, muss man sich dann eigentlich freuen, wenn die Menschheit eines Tages von einer überlegenen Rasse platt gemacht wird? Angenommen es sind stinkende Faulenzer, die nur ein paar Millionen Jahre mehr Entwicklungszeit hatten: ist das Prinzip Selektion dann immer noch gültig? Was, wenn die Menschheit nur aufgrund ihrer gnadenlosen Entwicklungsstrategie von Aliens präventiv ausgelöscht wird? Letzteres ist vermutlich vernachlässigbar unwahrscheinlich, genausogut kann man an notorische Ausbeuter geraten.

      Die Scherzfrage zum Schluss: sind diese Gedanken bescheuert oder berechtigt?
      Avatar
      schrieb am 12.07.05 13:17:56
      Beitrag Nr. 10 ()
      Der Mittelweg muss nicht unbedingt die Mitte der derzeit beschrittenen Wege sein.
      Der Mittelweg kann auch die Mitte aller denkbaren Wege sein, unabhängig davon, welchen Weg die grosse Masse gerade beschreitet...
      Avatar
      schrieb am 12.07.05 13:43:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      #1

      These: Der Mittelweg ist der beste Weg.
      Antithese: Der Mittelweg ist der schlechteste Weg.

      Synthese: Der Mittelweg ist entweder schlecht oder gut, je nach Situation.
      Avatar
      schrieb am 12.07.05 14:55:00
      Beitrag Nr. 12 ()
      #9
      Freuen braucht man sich nicht, aber gut wäre es schon.
      Wieso? Alles ist unvermeidlich gut, in Ewigkeit, Amen.

      Man tut immer das, was man für richtig hält und kann dabei nichts falsch machen.
      Auch wenn beliebig viel Scheiße passiert: es ist der korrekte Lauf der Dinge.

      Subjektiv ist unangenehmes falsch und schlecht.
      Absolut gesehen kann es diese Unterscheidungen nicht geben.

      Wer darüber nachgedacht hat ist nicht besser dran als der, dem es nie in den Sinn kam.
      Fazit: wie wär`s mit "mir doch egal" oder "irrelevanter Irrsinn"?

      #10, #11
      Gesucht ist eine langfristig optimale Lösungsstrategie.
      Der Mittelweg ist eher ein Schlagwort für die Vermeidung von Extremen und Einseitigkeit.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 14:27:43
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die Synthese bei "These => Synthese <= Antithese" scheint mir dem Prinzip "goldener Mittelweg" ganz gut zu entsprechen.

      Abstrakt gesehen entspricht der Mittelweg der Ordnung - im Gegensatz zum immer größer werdenen Chaos, je weiter man sich von der Mitte entfernt. Wenn nur partielle Ideale und Extremlösungen realisiert werden, dann paßt nichts zusammen und das Ganze ist chaotisch. Der Mittelweg ist immer nur partiell erreichbar und die absolute, allumfassende Inkarnation des Mittelwegs wäre gleichbedeutend mit totalem Stillstand.

      Aufgrund äußerer Einflüsse kann man sich nur oszillierend um den goldene Mittelweg herum bewegen und diesen nicht geradlinig verfolgen. Einerseits kann man dies in der Natur beobachten (z.B. Räuber-Beute Verhältnis), andererseits wäre die strikte Festlegung auf den Mittelweg auch ein einseitiges Extrem, das es zu vermeiden gilt.

      Möglicherweise hat der Mittelweg auch eine optimale Kosten-Nutzen Relation, d.h. man muss in Richtung These/Antithese immer mehr Energie für immer weniger Nutzen aufwenden. Ein starker Impuls vom Mittelweg weg würde sich somit mit der Zeit in eine abklingende Schwingung um den Mittelweg herum umwandeln.
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 00:53:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      3 * 3 * 3 * 3 = 9 * 9 = 81

      Das ist die Antwort auf Deine Fragen.

      Im Taoteking beschrieb Laotse, der Unsterbliche, das Wesen der Mitte. Es sind genau 81 Sinnsprüche.
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 00:56:21
      Beitrag Nr. 15 ()
      P.S.: Wenn Du das Taoteking lesen willst, empfehle ich die kleine gelbe Reclam-Ausgabe für 6 Euro. Die hat, finde ich, die beste Übersetzung.
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 09:27:00
      Beitrag Nr. 16 ()
      http://www.baraka.de/taoismus/einleit.html
      http://www.gutenberg.org/etext/216
      http://www.iging.com/laotse/LaotseE.htm http://www.iging.com/laotse/LaotseD.htm

      Der erste Link scheint nicht schlecht zu sein, einige Ausschnitte aus der lesenswerten Einleitung:

      In der taoistischen Philosophie galt:
      o Wer sein Äußeres schmückt, schadet seinem Inneren.
      o Wer seinen Gefühlen Raum gibt, verletzt den Geist.
      o Wer seine Zierden zur Schau stellt, verbirgt seine Wirklichkeit.
      o Wer nicht einmal für einen Moment seinen Intellekt beiseite lassen kann, belastet unweigerlich seine innerste Natur.
      o Wer sogar bei einem Spaziergang von hundert Schritten nicht vergißt, den Schein zu wahren, belastet unweigerlich seinen physischen Körper. Daher schadet die Schönheit der Kleidung den Knochen. Niemand kann in beidem vortrefflich sein.
      o Extravagantes und maßloses Verhalten werden als zerstörerisch für das Individuum angesehen. Nimmt die Gesellschaft diese Verhaltensweisen an, potenziert sich das Maß der Zerstörung ins un-endliche. Verfall und Untergang sind die Folge. Die treibende Kraft der Ausbeutung und Zerstörung der Welt und der auf ihr lebenden Wesen ist die Begierde.
      o Die Könige bereicherten sich an ihrem Land. Sie beuteten es für sich und ihr Wohl aus. So entstanden Ungerechtigkeit und Ehrgeiz. Es entsteht im Volk Streit um den eigenen Vorteil.

      [...]

      Gehe hinaus und lerne: Dein Weg ist von Hier nach Hier! Aber was geschah mit den Wassertropfen, die vom Sprung eines Frosches hinab stürzten und sich in Kreisen in die Welt hinaus trugen, wie kamen sie zurück? Oder war hier einfach die Idee schon Rückkehr genug? War der Fluß aus der Mitte in die Welt nicht immer im gleichen Maße möglich? Aus der Mitte zum Rand und vom Rand zurück zur Mitte. Das Leben erproben, Erfahrung sammeln und dann, den Rand wieder loslassen und in seine eigene Mitte zurückkehren. Das Sterben lernen, und damit das Loslassen. Das geistige Lösen von seiner Kraft, das Abtreten an die Erben ohne Schmerz. All dies zeigte sich in der Welt. Es ist natürlich von einem Punkt hinaus zu strömen und zurück zu kehren. Auch das muß gelernt werden, ist oft viel schwieriger als das Gehen.

      [...]

      Schüler:
      »Sagt Meister, warum ist TAO so grausam? Warum tötet es, zerstört und liebt nicht das, was es erschafft?«

      Meister:
      »Wenn du Hunger hast, raubst du einer Pflanze die Blätter, die sie mit großer Mühe aufbaute. Wenn du dich wäschst, dann verschmutzt du die Wohnung der Fische, wenn du umhergehst, zermalmst du manches Wesen. Dein Leben, dabei führst du es mit Bedacht, zerstört ständig.«
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 15:43:03
      Beitrag Nr. 17 ()
      "Es gibt nur eine Wahrheit - und das ist die des Ewigen Kampfes", sagte der rotbrennende Riese überzeugt. [...]
      "Unser Leben gilt allein dem Kämpfen. Wir wollen nicht gewinnen sondern nur den ewigen Kampf erhalten."
      ("Der Zauber des weißen Wolfs" von Michael Moorcock)

      Kann der ewige Kampf ein sinnvolles Ziel sein?

      Nein, würde ich sagen. Der ein oder andere Kampf mag unvermeidlich sein, aber die regelmäßige Erzeugung von Konflikten scheint mir als Grundprinzip eher ungeeignet. Gute Ideen und Gene setzen sich auch so durch und Herausforderungen braucht man nicht lange zu suchen. Wettbewerbe jeglicher Art (ggf. bis hin zu tödlichen Kämpfen auf freiwilliger Basis) sollten mehr als ausreichend sein. Es gibt sicher genügend sinnstiftende Projekte, zu denen sich die Menschen auch ohne Peitsche und künstliche Not begeistern lassen.
      Avatar
      schrieb am 05.01.06 07:51:45
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ein paar Gedanken, die ich einfach mal in diesen Thread einsortiere:

      1) Keine Überwachung/Kontrolle ... ist ein Problem, weil dann potentiell schädliche Aktionen von Feinden eventuell zu spät erkannt werden.
      2) Totale Überwachung/Kontrolle ... ist ein Problem, wenn die Überwachungsstruktur von Feinden übernommen werden kann.
      => geeignete Überwachungs- und Kontrollstruktur realisieren.

      3) Keine Besiedlung des Alls begrenzt die Lebensspanne der Menschheit.
      4) Eine zu aggressive Besiedlung des Alls ist ein Problem, wenn sich dadurch jemand mächtigeres angepisst fühlt.
      => Rücksichtsvolle Besiedlung des Alls mit Respekt vor anderen.

      5) Die Menschheit zerfällt in potentiell feindliche Fraktionen.
      6) Die Menschheit bleibt eine Einheit und ist dadurch als Monokultur gefährdet.
      => Vielfalt fördern und geeignete Wertvorstellungen (= Einheit) durchsetzen, die maximale Freiheit für alle ermöglicht.

      7) Mensch bleibt Mensch und ist dadurch als Monokultur gefährdet.
      8) Mensch ändert sich so sehr, dass der gemeinsame Nenner nur noch Leben im weitesten Sinne ist und somit eines Tages kein Unterschied zu einer vorzeitig ausgestorbenen Menschheit bestehen würde (sofern es vorher weiteres Leben im All gab, was sehr wahrscheinlich ist).
      => wenn überhaupt, dann nur ein ziemlich langfristiges Problem.
      => Kein Problem, wenn das halt der vom Menschen gewählte Weg ist. Nichts ist ewig.

      Hat man eigentlich schon rausgefunden, welches Grundprinzip (wie z.B. gut oder böse) am durchsetzungsfähigsten ist?
      Was, wenn es nicht "gut" ist?

      Möglicherweise heiligt das beste Ziel nicht jedes Mittel, bzw. ist nicht mit jedem Mittel erreichbar. Außerdem könnte das Prinzip "böse" nur unter ganz speziellen Randbedingungen einen Vorteil bringen, die so unwahrscheinlich sind, dass "böse" als ewiges Grundprinzip mehr Nachteile als Vorteile birgt. Zum Glück scheint das Böse viel leichter zu befriedigen zu sein und daher weniger zu Höchstleistungen und Fortschritt befähigt.

      Angenommen, das Prinzip "gut" steht außer Frage, dann könnte man sich fragen, wie man das Prinzip am besten durchsetzt, d.h., wie man zumindest das unerwünschte Böse dauerhaft ausschließen könnte. Das erinnert ein bisschen an die Prüfungen durch Gott und auch an die Bibel, nach der eines Tages alle, die sich verführen lassen, vernichtet werden sollen. Besser als nichts, Selektionsdruck bewirkt Evolution, allerdings hat man keine dauerhafte Garantie, solange der Mensch Mensch ist, d.h. u.a. ein Ego hat. Wie gut, denn dann kann man nicht einem Extrem verfallen.

      Wobei alles auch ein bisschen eine Definitionsfrage ist, denn kann "gut" wirklich gut sein, wenn es unvorteilhaft ist?
      Avatar
      schrieb am 05.01.06 21:52:48
      Beitrag Nr. 19 ()
      In Gefahr und grosser Not bringt der Mittelweg den Tod!
      Avatar
      schrieb am 05.01.06 21:57:52
      Beitrag Nr. 20 ()
      unsere Welt ist dualistisch!
      yin-yan-Prinzip.

      Licht und Schatten,Schwarz und Weiß, das eine gibt es nicht ohne das andere.
      Avatar
      schrieb am 06.01.06 07:42:29
      Beitrag Nr. 21 ()
      #19
      Nicht jeder Reim ist eine Weisheit. Man könnte sich fragen, wie man in Gefahr und große Not gekommen ist und ob irgendwelche Prinzipien die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht haben.

      #20
      Auf alle Fälle neigt der Mensch und vielleicht sogar alle Lebewesen zur dualistischen Sichtweise (z.B. ich-du, gut-böse, Angriff-Flucht), weil es ein effizientes und erfolgreiches Prinzip ist. Das Universum scheint mir jedoch kein bisschen dualistisch zu sein.
      Avatar
      schrieb am 27.01.06 20:12:03
      Beitrag Nr. 22 ()
      Gut ist eine Verhaltensweise die den Systhemen schadet, denen ich den Vorrang gebe: 1.Mir selbst 2.Familie 3. Freundeskreis 4. Die Firma 5. Alles Umfassende wie Land, Rasse, Spezies

      Da jede intelligente Spezies soziale Verhaltensformen braucht, um eine Zivilisation aufzubauen, wird wohl auch für die Spezies gelten: Gut ist, was gut für uns ist.
      Wenn ich ein armer arbeitsloser Mann in Russland wäre, und man beschafft mir einen Job in der Schlachterei, beurteile ich meinen Chef als gut, er hat mir eine zweite Chance gegeben, auch wenn er täglich hunderte tote Tiere zu verantworten hat. Die Familie beurteilt dich auch als gut, weil du sie versorgst.
      Man ist ein guter Vater wenn man Zeit und Geld in die Kinder inverstiert. Gesprochen wird von Gefühlen, aber in der Regel geht es um Zeit: Wieviel hat er für mich?
      In unserer Gesellschaft gilt: Gut ist der, der Leistung bringt.
      Es ist wesentlich beteutender für Familie Stand und Land, welche Leistung ich erbringe, als ob ich ein guter Mensch bin. Gut ist das vorteilhafte. Eine Gute Wahl zu treffen, bedeutet, das vorteilhaftere zu wählen.
      Böse oder schlecht ist hingegen die Passivität, da diese ein parasitäres Prinzip verkörpert welches sich in Kriminalität steigern lässt. Leistung ist Gesetzestreue Wertschöpfung, wogegen Kriminalität parasitäre Wertschöpfung ist. Die Ausbeutung der Umwelt ist innerhalb der Menschlichen Spezies nicht "böse", da diese davon lebt.
      Arbeit baut Werte auf, Kriminalität zerstört Werte.
      Nach dem Prinzip "Gut ist der der leistet" wäre es sogar mathematisch beweisbar das das Gute dem schlechten überlegen ist. Was hälst du von dieser Lösung?
      Avatar
      schrieb am 28.01.06 06:01:54
      Beitrag Nr. 23 ()
      Gut (am Besten) ist größtmöglicher Nutzen für alle. Jemand ist böse, der ohne Not anderen schadet.

      Ein böser Mensch kann (un)wissentlich letztendlich Gutes tun und zwar auch wenn er die Tat zur Befriedigung seiner Bosheit begeht. Umgekehrt kann ein Guter in bester Absicht etwas primär gutes tun, das nach kurzer Zeit erhebliche Schäden verursacht ... und vielleicht (nicht notwendigerweise) in ferner Zukunft doch wieder unter dem Strich besonders viel gutes bewirkt.

      Menschen können unabhängig von ihren Leistungen eher gut oder eher böse sein. Ein Fabrikbesitzer, der die Arbeiter verheizt aber die Gesellschaft voranbringt kann gut (er leidet mit den Arbeitern, aber tut es für den großen Gewinn aller) oder böse (es macht ihm Spass andere zu beherrschen und zu quälen, er denkt nur an seinen Profit) sein. Wenn jemand etwas für mich tut, dann bin ich ihm dafür erstmal dankbar, auch wenn er böse ist.

      Tendenziell ist das Gute zwar dem Bösen überlegen, allerdings kann das Böse in bestimmten Situationen durchaus seinen Nutzen für die Gesellschaft haben, z.B. im Kampf gegen äußere Feinde oder als ausführendes Organ für etwas letztendlich Gutes, wo ein Guter die notwendigen primär bösen Aktionen nicht über`s Herz bringen würde.
      Avatar
      schrieb am 28.01.06 21:33:06
      Beitrag Nr. 24 ()
      Der erste Satz sollte natürlich heißen, eine Verhaltensweise die dem Systhem nutzt, hab mich vertippt, aber du weißt wie ich es meine.

      Tja, ob ein Böser unwissentlich gutes tut ist für mich fraglich, aber auf jeden fall kann ein mächtiger unwissentlich viel bewegen, sich seiner Machtbasis bedienen, egal ob gut oder böse. Eine Machtbasis fließt vor allem denen zu die gute Leistung bringen, oder aus anderen Gründen bevorzugt behandelt wurden, also dem "schwächerem" vorgezogen wurde.

      Gut und böse ist wohl eher eine Problematik der Rechtswissenschaften, denn empirisch gesehen ist sie ein gesellschaftliches Konstrukt, und nur innerhalb eines Systhems von Bedeutung.

      Der Fabrikbesitzer mit sweat shop Charakter ist für mich vor allem dann gut, wenn er ein guter Unternehmer ist, also für alle Beteiligten die goldene Mitte findet. Er muss betriebswirtschaftlich gesehen den Profit Maximieren und den Firmenwert steigern, und gleichzeitig die Mitarbeiter motivieren, zu neuen Ideen anregen und Ihnen ein Vorbild sein. Natürlich kann er das nur wenn er nachhaltig agiert, und die Interessen der Arbeitnehmer mit berücksichtigt. Einen Manager, der die Leistung aus den Leuten herausprügelt, halte ich für inkompetent. Die autoritäre Führung ist in einer Wettbewerbssituation absolut ungünstig. Das Unternehmen könnte vielleicht 10 Jahre lang Gewinne erzielen, jedoch keine fortschritte in der Entwicklung erzielen, um eine neue Marktnische zu besetzen.

      Und das das Böse manchmal nutzt, hmm, ein jedes Systhem hat sein Immunsysthem, sei es Polizei, Militär oder weiße Blutkörperchen. Jedoch implizieren die Sicherheitsorgane eines Systhems immer die Gefahr, sich gegen das Systhem zu wenden. Ob dies aber Böse ist? Böse ist hier schlicht eine fehlerhafte Politik, die die Kontrolle über die eigene Überwachung verliert. Gut hingegen ist die Brillianz, ein möglichst stabiles und gleichzeitig vitales Systhem im Fluss zu halten.
      Avatar
      schrieb am 29.01.06 09:59:37
      Beitrag Nr. 25 ()
      Gute Leistungen bringen nicht direkt Macht, aber wer Macht hat, ist fähig und darf nicht (zu oft) versagen.

      Sicher kann man gut/böse auch ganz pragmatisch von den Gesetzen ableiten. Warum auch nicht: jeder Mensch ist anders und muss nicht jeden Anderen mögen.

      Das Böse nutzt mindestens dann, wenn es das Gute trainiert. Vieles, primär sehr unmoralische, hat seinen Nutzen für die Menschheit. Z.B. Kriege sind selten gerechtfertigt und bringen immer Tod uns Zerstörung, man könnte sie daher als böse bezeichnen. Andererseits überleben eher die Starken und Fähigen, was langfristig natürlich gut ist ... ist aber deswegen der Krieg selbst gut? Bestenfalls die Absicht dahiner, würde ich sagen.

      Sicherlich macht man nichts grundlegend falsch, wenn man versucht Menschheit und Erde voran zu bringen.
      Avatar
      schrieb am 31.01.06 16:29:19
      Beitrag Nr. 26 ()
      Meistens bin ich ja Pazifist. Sicher, Kriege beschleunigen die Forschung und trainieren die Armee, aber die Kosten sind sicher höher als jeglicher Nutzen für die Friedenszeiten danach. Und ob tatsächlich der "Bessere" gewinnt? Im Krieg gelten ganz andere Regeln. Und leider werden wir es kaum in Erfahrung bringen, schließlich ist die Geschichte schon immer von den Siegern geschrieben worden...
      Avatar
      schrieb am 01.06.06 15:03:33
      Beitrag Nr. 27 ()
      Im Großen und Ganzen scheint mir die Menschheit eher einem Mittelweg zu folgen. "Einem", weil es nicht DEN Mittelweg gibt. Ein Mittelweg wird aus vielen einzelnen Wegen (Zwischenzielen) gebildet, wobei die zur Verfügung stehende Gesamtkapazität zu unterschiedlichen Teilen den einzelnen Wegen (Zielen) zugeführt werden kann. "Mittelweg", weil zwar schon eine Richtung erkennbar ist, diese aber vermutlich viel rücksichtsloser verfolgt werden könnte. Möglicherweise würde eine zu große Einseitigkeit kontraproduktiv sein, was umgekehrt wieder für den Mittelweg an sich spricht.

      Man kann zwar einen Weg (ein Ziel) möglichst schnell gehen (anstreben), muss dann aber zwangsläufig andere Wege (Ziele) vernachlässigen. Selbstverständlich ist nicht jeder Weg (jedes Ziel) gleich wertvoll, aber es gibt mehrere (Teil-)Wege (Ziele), die man nicht vernachlässigen kann. Einseitigkeit kann in eine Sackgasse führen, Vielfalt kann nur durch viele (gleichzeitige) Sackgassen gestoppt werden, was unwahrscheinlicher ist.

      Vermutlich könnte es zwar den (quasi) perfekten Menschen geben, aber die perfekte Menschheit erreicht man nicht, indem es nur diese perfekten (und zwangsläufig einander sehr ähnlichen) Menschen gibt, weil eine solche Monokultur zu anfällig und unflexibel wäre, auch wenn ein solcher perfekter Mensch bestimmt mal ein nützlicher Teil der Menschheit sein wird. Die Gesamtheit der völlig unterschiedlichen Aufgaben werden von Spezialisten (Wissenschaftler, Krieger, Politiker, Händler, ...) besser als von der gleichen Anzahl perfekter Menschen gelöst.

      Zu extreme Spezialisierung, zu starke Generalisierung, zu viel, zu wenig, zu groß, zu klein, ... alles Einseitige ist nicht optimal, wobei ein Verzicht auf jedes Extrem ebenfalls einschränkend und nicht der Mittelweg ist, weil dadurch Möglichkeiten reduziert werden. Lustigerweise ist der Versuch jede Variante im Mittelweg zu berücksichtigen selbst wieder ein Extrem, was bestimmt eher negativ ist. Ein bisschen verwirrend, aber glücklicherweise kostet eine Abweichung vom Mittelweg mehr Energie und bringt weniger, so dass sich der Mittelweg mehr oder weniger automatisch ergeben sollte, wenn man sich nur ein bisschen bemüht.

      Sicherlich kann man eine ganze Menge dagegen einwenden, zudem kann ein einfaches Schlagwort wie "Mittelweg" einem solch komplexen Thema nicht gerecht werden. Vermutlich steht der richtige Weg weitgehend außer Frage, wohingegen die Meinungen diesen als Mittelweg zu bezeichnen auseinandergehen dürften.
      Avatar
      schrieb am 25.11.06 12:05:46
      Beitrag Nr. 28 ()
      Der Weg und die Vielfalt

      Eine Menschheit kann nur einen (wenn auch beliebig geschwungenen) Weg gehen.
      Zwangsläufig passen sich die Menschen dabei den Erfordernissen des Weges an.

      Vielleicht ist es sinnvoll sich einige (einen kleinen Prozentsatz der Weltbevölkerung) vom Weg abweichenende Menschen zwecks Erhöhung der Vielfalt zu erhalten. Weil die Evolution starke, gesunde, intelligente, schöne und soziale Menschen unterstützt, wären das wohl eher Faulenzer, Fanatiker, Irre und häßliche, kränkliche, untalentierte Menschen, aber auch Primitive, Aussteiger und Alternative - halt alles vorstellbare und unvorstellbare.

      Warum?

      Weil man noch nicht alle Zusammenhänge kennt und nicht weiß, was die Zukunft bringen wird. Zur Inspiration, als abschreckendes Beispiel, zum Vergleich, für die eine entscheidende verrückte Idee oder die vielleicht rettende Genkombination. Wer weiß.


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