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    Bayreuth 2005 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.07.05 22:09:41 von
    neuester Beitrag 29.08.05 22:26:35 von
    Beiträge: 15
    ID: 995.512
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      schrieb am 25.07.05 22:09:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Gerade ist die Eröffnungspremiere der diesjährigen Festspiele zu Ende gegangen. Mal sehen, ob ich hier Interessenten finde.

      Konnte leider nur 3/4 des 2. Aufzuges und den 3. Aufzug von Tristan und Isolde hören und sah einen kurzen Ausschnitt in der Tagesschau. Inszenierung scheint wie üblich belanglos bis Mist zu sein. Optisch mehr als desillusionierend. Stemme als Isolde machte ihre Sache sehr gut, manchmal ein wenig spitz, Smith als Tristan bis auf den kleinen Einbruch kurz vor seinem "Abgang" herausragend. Schmidt als Kurwenal eher dünn, Youn als Marke sehr gut, Lang als Brangäne gutes Bayreuther Niveau.

      Eiji Oue bevorzugte eine eher rasche Gangart und hatte Ende II. Akt und ausgerechnet bei Isoldes Verklärung böse Wackler. Na gut, war sein Debut, wollen wir mal nicht allzu sehr maulen.

      Kann man wohl ansehen, aber keine rundum gelungene Aufführung.

      Früher war tatsächlich einiges besser:

      Avatar
      schrieb am 27.07.05 00:10:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die SZ trägt ganz schön dick auf. Die Sänger scheinen im Radio offenbar wesentlich besser geklungen zu haben als im Festspielhaus.

      http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/472/57415/

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      schrieb am 27.07.05 00:25:01
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 27.07.05 00:49:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Avatar
      schrieb am 27.07.05 01:41:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hört sich doch interessant an, nur weiter.

      Warum hast du nur ein Teil der Aufführung mitbekommen?

      ;

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      schrieb am 27.07.05 03:49:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      Danke für die Mühe, Herr Sedow.:)
      Avatar
      schrieb am 27.07.05 10:14:41
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]17.355.703 von Semikolon am 27.07.05 01:41:33[/posting]Beginn war leider 16:00 Uhr. Im Büro wurde mein Vorschlag, die Live-Übertragung im Radio anzuhören, mehrheitlich abgelehnt. :mad: (13:1, blöde Demokratie).
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      schrieb am 27.07.05 10:35:37
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Leon

      Ah, jetzt versteh ich deinen Beitrag, Leon. An das Radio hab` ich jetzt gar nicht gedacht. Klar, jetzt verstehe ich auch #2. Ich dachte du wärst in Bayreuth und hättest Kontakt zum Festspielhaus.
      Ich bekomme bei uns zuweilen auch nur mal "halbe Aufführungen" mit.

      Die Tagesspiegel-Kritik ist übrigens originell. Das ist so eine typische selbstverliebte Feulletonisten-Darstellung, die eigentlich nur sagen will: "Hallo ich bins mal wieder, der berühnmte Kritiker und jetzt lest mal schön, was ich alles tolles weiß und euch zu tratschen hab, was alles nichts mit der Aufführung und Musik zu tun hat und wie schön lange Sätze ich konstruieren kann."

      Zum Glück sind die Kritiken, die ich über besuchte Aufführungen lese eher im Stile des Nürnberger Nachrichten, also mehr inhaltsbezogen und kein so selbstverliebtes Verbalgequake wie vom Tagesspiegel.

      ;
      Avatar
      schrieb am 27.07.05 10:39:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      [posting]17.358.183 von Leon_Sedow am 27.07.05 10:14:41[/posting]Diese Kulturbanausen :laugh:;)
      Avatar
      schrieb am 27.07.05 21:34:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      Dann heben wir einfach das Niveau noch ein wenig. Im Werk des Meisters finden sich viele schöne Textstellen. Folgendes Zitat habe ich mir über den Bildschirm gehängt, damit ich mich nicht allzu sehr über den einen oder anderen User aufrege:

      So ganz boshaft doch keinen ich fand
      er hält`s auf die Länge nicht aus.
      Vergeudet machner oft viel Verstand,
      doch hält er auch damit Haus:
      die schwache Stunde kommt für jeden;
      da wird er dumm, und läßt mit sich reden.
      Avatar
      schrieb am 08.08.05 22:16:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hier noch ein interessante Kritik vom Tristen II:

      Bayreuth: In den Wartesälen der eingefrorenen Gefühle- Christoph Marthalers bedenklich niederziehende „Tristan“-Tristesse für Bayreuth 2005- 31.7.05

      Der dem von Geldnöten geplagten Komponisten Richard Wagner von damals renommierten Aufführungsstätten Europas unterstellten Unaufführbarkeit seines musikhistorischen Schlüsselwerkes „Tristan und Isolde“ trotzte Bayern als erstes. Ludwig II. nahm es vor 140 Jahren auf seine Kappe, den sechs Jahre liegen gebliebenen „Tristan“ in München herauszubringen. Seitdem hat das sperrige Opus seinen Siegeszug über die Welt angetreten. Namentlich Bayreuth gilt, mindestens seit Wieland Wagner, als erklärte Versuchs-„Werkstatt“ gerade für den „Tristan“. Heiner Müllers aufsehen- und gemüter-erregende Version noch im Kopf, muss – darf – sich das aus aller Herren Länder anreisende Bayreuth-Publikum seit Beginn der diesjährigen Festspiele mit der Sichtweise eines der renommierten, wenngleich unbequemen Theater-Regisseure unserer Tage, des Schweizers Christoph Marthaler, herumschlagen.
      Vor allem dessen Ausstatterin Anna Viebrock ist es, die der traditionsverhafteten Wagner-Gemeinde den Zugang zum neuen „Tristan“ erschweren dürfte. Viebrock schuf ein mächtiges, den drei Akten entsprechendes 3-teiliges Schiffs-Interieur: Oberdeck mit pechschwarzem Himmel und viel Gestühl zum Umwerfen und Wiederaufstellen – Mitteldeck-Galerie mit sich ablösender, scheußlich brauner und gelblicher Tapete, vielen Lichtschaltern für die Neonbeleuchtung und einem spärlichen Zweisitzer für das Liebespaar – Kellergeschoß als Isolierstation mit verstellbarem Spitalbett für den sterbenskranken Helden – dies alles war niederziehend, deprimierend, nervtötend, ohne jede Hoffnung auf Erlösung. Wartesäle der eingefrorenen Gefühle. Eigentlich ganz im Sinne Wagners, der Gottfried von Straßburgs Text mit Schopenhauer`schem Pessimismus durchsetzte: Verneinung des Willens zum Leben als einziger endlicher Erlösungs-Weg.

      Doch gut vier Stunden Oper, die freilich in erster Linie das Ohr, aber doch auch das Auge bedienen soll, hält kaum einer durch, wenn ihm nichts als Destruktives geboten wird. Die beiden Titelfiguren kommen nie zu einer von Wagner intendierten „exzessiven“ Umarmung. Erstarrt zeigen sich selbst die Chargen im 3. Akt: Steuermann (Martin Snell), Hirt (Arnold Bezuyen), erst recht aber Kurwenal und Brangäne. Alle stehen sie, König Marke (Kwangchul Youn in Mann-von-der-Straße-Maske und mit leider nur unverständlich orgelndem Bass) nicht ausgenommen, am Ende mit dem Kopf zur Wand. Daran aufgehängt die Viebrock für ihre Ausstattung inspirierenden Neonröhren-Reifen, vom 1. Akt als Sterne am Nachthimmel, vom 2. Akt als Deckenbeleuchtung her bekannt, die fahl und dünn aufflackerten – Zeichen für allmähliches Enden sich durchkämpfenden regenden Lebens.

      Der zu enträtselnden Bilder nicht genug: Kurwenal (stimmlich stark beeinträchtigt: Andreas Schmidt) war das gebündelte Metaphernpaket dieser Inszenierung. Bis ins Detail (Melot, mit Alexander Marco-Buhrmeister luxuriös besetzt, der als Vopo Freund Tristan den tödlichen Messerstich in den Rücken versetzt) beruft sie sich auf die fragwürdige Ästhetik des Ulbricht/Honecker-Staates. Dieser am Ende tappige Kurwenal (warum im Schottenrock?) mit seinem wohl bewusst gebrochenen Bariton und der sichtlich zunehmenden Demenz war nur schwer erträglich. Marthalers enorm genaue, sehr überlegte und konzept-konsequente Personenregie stieß hier an ihre Grenzen.

      Sie wurde allerdings bei Tristan und Isolde, doch auch bei Brangäne, die oft nur als devotes Kocherl mit dem Natur-Instinkt der Liebes- statt Todestrank-Lieferantin aufgefasst wird, zum theatralischen Ereignis dieser Bayreuther Neuinszenierung. So machte Marthaler mit der intensiven Petra Lang aus Isoldes Dienerin eine hintergründige, manchmal wie irre blickende, selbstständig denkende Vertraute, mit der ungemein präsenten, sich stimmlich völlig verausgabenden, fürstlich disponierten Nina Stemme aus der rachelüsternen, zum Lieben des Mörders ihres Verlobten durch Zauber gezwungenen irischen Königin eine starke, wissende, sich allerdings jegliche Geste der Zuwendung versagende Frau und mit Robert Dean Smith als bewundernswert durchhaltefähigem, obendrein lyrisch und in den Ausbrüchen angenehm heldisch singenden Tristan einen – auf dem Siechenlager – Mitleid erregenden Verletzten, der an einem unsichtbaren Schicksalsfaden hängt. Das hatte Größe, wollte allerdings so erkannt, verkraftet und gewürdigt werden.

      Dazu verhalf bedauerlicher Weise der Chef im verdeckten Orchestergraben nicht. Bayreuth-Debütant Eiji Oue konnte sich mit den bald zarten, bald herben, wundervoll verwebten wechselnden Motiven der in allen denkbaren musikalischen Farben schillernden Partitur und ihrer feinen Charakterisierung der Personen und Situationen („O sink hernieder, Nacht der Liebe“) scheinbar nur entfernt anfreunden. Oue brachte kaum mehr als ein oft undefinierbares Gemisch an Klangmustern zustande, hatte wenig Glück mit der Blech-Besetzung der erlebten Zweitaufführung und deckte die ohnehin (1. Akt!) kaum textverständlichen Sänger, wo es nur ging, zu. Buhs für den jungen Dirigenten, von dem Wolfgang Wagner sich mehr versprochen hatte als er geboten bekam. Ovationen für die Inhaber der Hauptpartien. Keine (Publikums-) Sternstunde für Bayreuth. Aber von Regie-Konzept und sängerischer Bewältigung her eine Produktion, die wieder einmal bewies: „Tristan“ ist aufführbar und hinterlässt nachdenkliche, wenn auch nicht enthusiasmierte Zuschauer.
      Hans Gärtner
      http://www.der-neue-merker.at/kritiken.php?IT_Office_Public=…
      Avatar
      schrieb am 08.08.05 22:20:24
      Beitrag Nr. 12 ()
      Und noch ein Bayreuther Eindruck, dankenswerterweise übermittelt vom Neuen Merker aus Wien:

      Bayreuth: Fraglos LOHENGRINS Zauber hingegeben- Standing Ovations für Peter Seifferts schwergewichtige Bayreuth-Deutung- 2.8.2005

      Oper ist Oper. Da singt König Heinrich (Reinhard Hagen) wohltönend von der Sonne, die schon hoch stehe „im Mittag“ – und dem Regisseur (Keith Warner) gefällt aber die tiefdunkle Nacht besser für seinen Bayreuther „Lohengrin“. Dies übrigens alle drei Aufzüge hindurch. Oder: Da will Richard Wagner die Brabanter „am Ufer der Schelde“ versammelt wissen, und Warner macht daraus ein Pfützchen, ein Wasserloch, aus dem er allerdings, höchst effektvoll und kitschverdächtig, ein silbernes Schwänchen auftauchen lässt, später dann Schwert und Schild für den Ritter, der schon während des Vorspiels schattenhaft sich aus dem fahlen Mondgelb löst und in den Vordergrund einer waldigen, buckeligen, mit wenig naturhaftem Gestrüpp und Gestümpf bestückten Bühne schreitet. Oder: Oper, nur Oper lässt zu, dass ein Ritter „aus fernem Land“, der sich, von einer des Brudermordes beschuldigten Edeldame zu Hilfe gerufen, in ein Haus ganz ohne Bedachung begibt.

      Wagners „Lohengrin“ – ein Märchen aus heidnisch-germanischer Vorzeit. Wie vom Titelhelden beschworen, konnte man sich „fraglos“ seinem Zauber „hingeben“. Seit vier Jahren – Keith Warner und sein Bühnenbildner Stefanos Lazaridis sind hartnäckige Optimierer ihrer allein schon bühnentechnisch bewundernswerten, weil im düster-geheimnisvollen Erzählton ruhenden und die Dramatik des Geschehens ganz aus der herrlichen Geschichte von der unstillbaren albernen Neugier einer Frau beziehenden Inszenierung – seit 1991 kommt Warners satte Deutung den Traditionalisten entgegen, bedient sie Rezeptionsgewohnheiten, ist auf ganz andere Weise „modern“ als etwa Marthalers niederziehender „Tristan“.

      Die Attraktion des Bayreuther „Lohengrin“ 2005: Peter Seiffert in der Titelrolle. Der Schwergewichtler von der Statur eines Ringers und den milden Zügen eines Brezelbäckers sparte sich alle Stimm- und Überzeugungskraft für den letzten, seinen eigentlichen Akt: magische Töne im Duett mit seiner Elsa (Petra-Maria Schnitzer: mit scharfer Höhe, aber beeindruckender Blondlockenunschuld), von der er dann – die Gralserzählung leider ohne die piano-zarte „Taube“ – in überschwänglicher, prächtig intonierter Weise Abschied nimmt. Kein Wunder, dass das Publikum von „Lohengrin II“ mit Standing Ovations dankte. Seiffert war sichtlich bewegt ob solch spontanen Getrampels und lauter, langer Bravo-Rufe und drückte sogar der Souffleuse Beate Lenzen die Hand.
      Das Gegenspieler-Paar hatte es – von Sue Blane nicht weniger effektvoll kostümiert als der König mit seinen wieder aus gottesferner Höhe in Reih und Glied ikonenhaft herabgelassenen Kämpen ganz in schimmernder Rüstung – schwer, sich gegen Seiffert-Schnitzer (im wirklichen Leben bekanntlich liiert) zu behaupten: Hartmut Welker wegen seiner anfänglich stets zu hohen Ansätze, dann aber wegen allzu blechern-trockener Härte in der Tongebung; Linda Watson wegen zwar robust-hexenhafter, allerdings oft outrierter Giftschlangen-Schleudereien, was aber von störend-ausladender Gestik unterstrichen wurde. Wie gesagt: Oper ist Oper. Leuchtender Operngestus-Antipode: der fein aufgefasste Heerrufer des kernig-präsenten, in jeder Geste „anführenden“ Roman Trekel.

      Der Festspielchor sang – abgesehen vom 1. Akt – dank der Einstudierung Eberhard Friedrichs, auf Höchstniveau. Die tonale Einhelligkeit der von Warner großartig platzierten, geschobenen, bewegten Massen ist ein musikalisches Wunder für sich, das – von solistischer Qualität – kein anderes Opernhaus der Welt schafft. Peter Schneider gab sich die größte Mühe, seine anfängliche Lethargie zu überwinden und dirigierte, wenn auch etwas schwerfällig, insgesamt applausheischend, aber keineswegs effekthascherisch. Sein Vorspiel zum 3. Akt: fast festspielreif. Schneiders Verdienste um Neu-Bayreuther „Lohengrins“ wurden jedenfalls durch dieses Dirigat nicht geschmälert.
      Hans Gärtner
      Avatar
      schrieb am 09.08.05 23:09:57
      Beitrag Nr. 13 ()
      Dem Bayerischen Rundfunk sei Dank! Wenigstes über einen wackligen Live-Stream konnte man auch in mit mangelhaftem Kabelnetz bestückten Städten außerhalb Bayerns einige Aufführungen aus Bayreuth zeitversetzt hören. Heute Parsifal vom 29. Juli.

      Am beeindruckendsten war diesmal die Reaktion des Publikums im Festspielhaus. Ist man normalerweise nach dem Fallen des Vorhangs entweder sprachlos vor Ergriffenheit oder aber vielleicht noch ein wenig verschlafen (auch als "Fan" muß ich zugeben, daß dies im Parsifal keine allzugroße Schande ist), herrscht also normalerweise nach der Aufführung einige Zeit Ruhe(*), so begann diesmal unmittelbar nach dem letzten Takt eine lebhafte Mischung aus "Bravo!", "Buh!", Pfeifen und Klatschen.

      Am Radio kann man natürlich nur raten, woran es lag. Schlingensiefs Inszenierung würde ich als erstes einmal verdächtigen, obwohl von der Presse durchaus als "verbessert" gelobt. Möglicherweise auch der Dirigent, der Traditionalisten wohl zu wenig "langsam und feierlich" war (mir aber, zumindest am Schluß, auch). Aber Dirigat und Orchesterklang hatten hohes Niveau, da wollen wir über die Wahl der Zeitmaße nicht allzusehr schimpfen, vor allem, wenn man den Tristan noch im Hinterkopf hört. Die Sänger waren allesamt akzeptabel, Eberz sang zwar scheinbar auf der letzen Rille, hielt aber bis zum Schluß durch und ein gewisser Wille zur Rollengestaltung war noch zu erkennen.

      "Magie" stellte sich jedoch nicht ein.

      (*) Allein die Erfahrung, daß ein bis zweitausend Menschen tatsächlich länger als 10 Sekunden absolut still sein können, zählt zu den großen Erlebnissen einer gelungenen Opernaufführung. Ich kann mich an einen Tannhäuser in Berlin erinnern, als nach dem Vorhang eine gefühlte Ewigkeit Totenstille herrschte, bevor ein eher zögerliches Bravo! einen (gemessenen) zwanzigminütigen Beifallsorkan auslöste. Dies am Rande.
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 22:08:14
      Beitrag Nr. 14 ()
      Nachdem alle Stimmen befreundeter Fanatiker eingetroffen sind, kann man Sieger und Verlierer der Festspiele 2005 aufzählen:

      Sieger: Die Sänger im Tristan, das Festspielorchester, (zumindest unter Boulez und Thielemann), der Chor (wie fast immer), Christian Thielemann (per Publikumsvotum nach den Tannhäuser-Vorstellungen), Regisseur Arlaud, der sich mit seiner von der Kritik übelst behandelten Inszenierung gegen alle Modeströmungen (sinnentleerte Provokation um jeden Preis, DDR im Tristan, Trash im Parsifal)


      Arlauds Tannhäuser

      Christian Thielemann

      Verlierer: Der Tristan Dirigent (konsequenterweise für 2006 nicht wieder eingeladen, aber ausgerechnet durch den im Lohengrin ziemlich farblosen Peter Schneider ersetzt), das berühmte Regietheater (also das Diktat schlechter Regisseure über geniale Partituren), das in Bayreuth wenigestens von einem maßgeblichen Geldgebern nicht mehr unterstützt wird. Teilweise mißlungene Sängerbesetzungen.
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 22:26:35
      Beitrag Nr. 15 ()
      siehe auch Thread: Frankensteins Braut, Christophs Hase und ich ----- Patti Smith in Bayreuth ..... Frankensteins Braut, Christophs Hase und ich ----- Patti Smith in Bayreuth

      Patti Smith über Christoph Schlingensiefs Parsifal

      und ein Interview mit Schlingensief ....


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      Bayreuth 2005