Cashkosten entscheidend!
Ranking: Die günstigsten Goldproduzenten der Welt
Manager von Goldfirmen schauen vor allem auf die Kosten. Denn die bestimmen, wie viel Gewinn der Bau einer Mine einbringt. Wir haben die günstigsten Jurisdiktionen der Welt zusammengefasst. Doch günstig bedeutet nicht immer auch sicher!
Was bedeutet AISC?
AISC – das sind die vier Buchstaben, für die sich Investoren in Goldfirmen am meisten interessieren. Denn diese“All-In Sustaining Cashcosts“ stellen in einer Zahl dar, welche Produktionskosten ein Goldminer hat. Darunter fallen alle Kosten, die dauerhaft bei der Produktion von Gold anfallen. Im Regelfall werden die AISC in Unzen angegeben. Und je niedriger der Wert ist, desto höher ist die Gewinnmarge des Unternehmens. Die Formel zur Berechnung ist fest definiert und soll eine Vergleichbarkeit der Kosten zwischen verschiedenen Unternehmen ermöglichen. Sie setzt sich aus drei Teilen zusammen:
- Cash-Kosten: reine Abbau- und Verarbeitungskosten (Personal, Energie, Material) sowie Fixkosten der Mine wie Verwaltung, Pacht, Fuhrpark
- All-In-Cashkosten: Zu den Cash-Kosten werden nun die Kosten für die Exploration und Erschließung hinzugerechnet sowie die Kapitalkosten wie Zinsen oder Royalties
- Zum Schluss werden die Kosten für die Erhaltung und Entwicklung der Mine miteinbezogen, vergleichbar den Instandhaltungskosten einer Immobilie.
Erst bei Berücksichtigung all dieser Parameter hat man die tatsächlichen AISC für ein Unternehmen oder eine einzelne Mine. Mining Intelligence hat die Cashkosten für die
wichtigsten 250 Jurisdiktion mit einer nennenswerten Goldproduktion analysiert. Herausgekommen ist das Ranking der günstigsten Standorte für eine Goldmine.
An der Spitze steht demnach Russland, wo die durchschnittlichen Cashkosten je Unze im Jahr 2016 bei lediglich 479 US-Dollar je Unze lagen. Es folgen die Philippinen mit 506 US-Dollar sowie Indonesien mit 522 US-Dollar. Die zehn günstigsten Jurisdiktionen liegen fast allesamt im Durchschnitt unter 600 US-Dollar. Bei einem aktuellen Goldpreis von 1.335 US-Dollar je Unze lässt sich hier also ordentlich Geld verdienen.
Wo ist es sicher?
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Neben den Kosten ist aber auch entscheidend, wie „sicher“ eine Jurisdiktion ist. Denn in Ländern, wo man keinen verlässlichen Rechtsrahmen hat, investiert man ungern. Verstaatlichungen oder plötzliche bzw. absurde Steuerforderungen gab es in den vergangenen Jahren vor allem in afrikanischen Staaten zuhauf (siehe hier am Beispiel von Barrick). Da nützen dann auch niedrige Förderkosten nichts. In den Top 10 befindet sich mit Nevada lediglich eine Jurisdiktion, die auch nach dem „Investor Friendly“-Ranking vom unabhängigen Fraser Institute in die Top-10 kommen. Mit der australischen Provinz New South Wales oder der kanadischen Northern Territories befinden sich zudem zwei weitere Jurisdiktionen, die als stabil und sicher gelten und im Fraser-Ranking unter den Top-50 landen.