Dollar haussiert, Gold stürzt auf Jahrestief
Der Goldpreis erlebte am gestrigen Dienstag einen regelrechten Absturz. Und auch die Aktien der großen Goldproduzenten gaben nach. Dennoch sollten Goldanleger keine Angst vor dem US-Dollar haben.
Gold fällt auf Jahrestief
Irgendwie hängt alles zusammen an der Börse. Und so langsam, nach vielen Jahren der starken Eingriffe der Notenbanken in die Märkte, normalisiert sich die Lage. Zumindest gilt das für die USA, wo die Federal Reserve die Zinsen suksessive anheben möchte. Fakt ist, dass am gestrigen Dienstag die steigenden Renditen von US-Bonds mit zehn Jahren Laufzeit nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch den Goldpreis belasteten. Im Sturzflug krachte der Unzenpreis unter die Marke von 1.300 US-Dollar je Unze und markierte ein neues Jahrestief. DIe 200-Tage-Linie bei 1.307 US-Dollar wurde ohne Weiteres nach unten druchbrochen. Somit wurde ein großer Teil der seit Dezember 2017 aufgelaufenen Kursgewinne wieder verloren.
Was sagt die Charttechnik?
Rein charttechnisch bietet sich nun eine knifflige Situation. Die üblichen Indikatoren signalisieren eine überverkaufte Lage. Insofern bestehen Chancen auf eine Erholung. Die nächsten relevanten Widerstände wären demnach bei knapp über 1.300 US-Dollar je Unze. Danach wäre der Weg bis rund 1.325 US-Dollar je Unze frei. Gelingt keine Erholung, könnte es aber mit hohem Tempo weiter abwärts gehen. Die nächsten Unterstützungsmarken für Gold findet sich erst auf einem Niveau von 1.285 und 1.260 US-Dollar je Unze.
Auch Goldaktien leiden mit, aber…
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Goldanleger müssen aber nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Zum einen bieten sich rund um den Erdball derzeit genug Argumente für höhere Goldpreise, geopolitischer wie wirtschaftlicher Art. Hinzu kommt ein hoher Ölpreis, der in Folge der Aufkündigung des Iran-Abkommens durch die USA haussiert. Das treibt die Inflation an und erhöht die Ausgangskosten in vielen Branchen. Das die Lage nicht so schlecht ist, signalisieren auch viele Goldaktien. Zwar gaben die Papiere von Schwergewichten wie Barrick Gold, Newmont Mining oder auch Goldcorp gestern in New York jeweils um rund 2 Prozent nach. Dennoch muss man konstatieren: Als der Goldpreis nach dem Dezembertief kräftig zulegte, konnten die Goldproduzenten kaum marktbedingt hinzugewinnen. Positive oder negative Bewegungen gab es vor allem in Folge von unternehmensspezifischen Nachrichten wie Quartalsergebnissen.