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     952  0 Kommentare CHRONIC MAKRO UNEASE - UND SEINE VORTEILE BEIM RISIKOMANAGEMENT - Seite 2

    Wenn die Party vorbei ist, kommt der Abbau. Das läuft dann ähnlich wie bei einer großen Hüpfburg. Die Luft entweicht nicht überall gleichzeitig, sondern erst aus dem einen und danach den anderen Pfeilern. In 2008 war es beispielsweise so, dass zuerst die Aktienmärkte stark korrigiert haben. Dann stellten große institutionelle Investoren fest, dass der relative Anteil anderer Assetklassen in den Portfolios zu groß geworden war. In der Folge gab es dann zum Beispiel auch großen Verkaufsdruck bei Immobilien und Private-Equity-Anlagen. Die Partners Group aus der Schweiz legte damals in der Krise neue Anlagevehikel auf, um am Sekundärmarkt Private-Equity-Beteiligungen mit großen Abschlägen zu erwerben.

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    Investoren, die in 2008 nicht gezwungen waren, ihre Anlagen zu verkaufen, konnten sich in der Folge über wieder steigende Werte ihrer Private-Equity-Beteiligungen freuen. Noch besser war die Laune bei denen, die in der Krise eingestiegen waren und mit Abschlägen kaufen konnten. Gleiches galt für Immobilien.

    Ungern gesprochen wird von den Zwangsverkäufen und den Gründen dafür. Eine große Krise ist eben deshalb eine solche, weil viele Personen und Institutionen verkaufen müssen. Liquidität ist knapp und diejenigen, die in der Krise liquide sind, können ihr Geld teuer „verkaufen“. Anders gesagt: Wenn alle verkaufen, bekommen diejenigen, die Geld zum Kauf haben, die Vermögenswerte fast umsonst.

    Soweit so gut. Den Spruch mit den Kanonen erspare ich Ihnen. Wichtiger ist ein anderer Punkt. Wie bleibt man liquide, wenn die große Krise daran zu erkennen ist, dass es kein Vertrauen mehr in das Finanzsystem gibt? Die kurzzeitige Verdopplung der Zinsen für italienische Staatsanleihen während des Gerangels um die Regierungsbildung gab einen kurzen Vorgeschmack. Und ob es die richtige Strategie ist, das Geld wie 2008 von den Privatbanken abzuziehen und zu den Sparkassen zu tragen, bleibt dahingestellt. Steinbrück ist nicht mehr im Amt und ob die Bürger Frau Merkel eine weitere „Geldautomatengarantie“ abkaufen, darf bezweifelt werden. Es kann gut sein, dass Sie bei keiner Bank in der Eurozone mehr ein Festgeldkonto unterhalten wollen, wenn die nächste Rezession kommt. Das Kopfkissen ist keine Alternative. Aber was dann?

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    Dr. Georg Oehm
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    Dr. Georg Oehm arbeitet seit seiner Banklehre Mitte der 80er Jahre in Frankfurt "rund um die Börse". Nicht nur die Diplomarbeit über den Kurssturz 1987 und seine Promotion über den Rohstoffhandel von Kupfer hatten mit der Börse zu tun. Auch Unternehmenskäufe, Verkäufe und die Begleitung von IPOs gehörten zu seinen Tätigkeiten.

    Seit 2008 bei Mellinckrodt aktiv ist er heute Verwaltungsrat der Mellinckrodt 2 SICAV in Luxemburg, die mit Mellinckrodt German Opportunities einen UCITS-Fonds anbietet, der einen Private Equity-Ansatz nutzt, um Anleger vor den Fallstricken der Behavioural Finance zu schützen.

    Seine "Notizen zum Aktienmarkt" erscheinen jetzt auch bei wallstreet:online.
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    Verfasst von Dr. Georg Oehm
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    CHRONIC MAKRO UNEASE - UND SEINE VORTEILE BEIM RISIKOMANAGEMENT - Seite 2 Chronic Unease – auf Deutsch „chronisches Unbehagen“ – ist nicht schön, wenn man persönlich darunter leidet. Es ist aber wichtig, wenn es um das Management von Risiken geht. Sie fragen sich vielleicht, was dieses Thema mit der brennenden Ölplattform zu tun hat. Der Zusammenhang ist einfach: Britische Forscher haben untersucht, welche Manager von Ölplattformen die wenigsten Unfälle haben. Selbstzufriedene Chefstrategen sind nicht besonders erfolgreich. Manager mit „chronic unease“ zu deren Natur es gehört, hinter jeder Ecke ein Risiko zu wittern, das die Fortexistenz der Plattform gefährden könnte, schneiden deutlich besser ab.