Monopole im Fadenkreuz: Werden Alphabet, Amazon, Apple und Facebook zu Kartell-Leichen?
Lieber Geldanleger,
die Digitalisierung bringt viele Veränderungen mit sich. Vorteile, Nachteile und eine Reihe von Begleiterscheinungen, für die die Gesetzeslage keine Antworten bietet.
Das Internet ist aber kein rechtsfreier Raum und so streben die Regierungen danach, die einseitigen Vorteile der Internet-Konzerne zu beschneiden, um klassischen Branchen wieder
Luft zum Atmen zu geben und um insgesamt wieder mehr Wettbewerb zu ermöglichen.
Denn die Quasi-Monopole der großen Technologie-Giganten Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft hemmen nicht nur Innovationen, sondern diese Gelddruck-Maschinen machen die Konzerne auch immer mehr zu Machtfaktoren jenseits der Regierungen. Und spätestens an diesem Punkt verstehen die Mächtigen der Welt keinen Spaß mehr.
Das Kartell-Recht ist der Dreh- und Angelpunkt, nicht erst im Zeitalter der Digitalisierung. Doch auch hier gilt der Grundsatz, dass nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde. Denn der Weg eines Kartell-Verfahrens ist lang und steinig und voller Hürden für die Betreiber des Verfahrens.
Dennoch stellen die Kartell-Verfahren für die Technologie-Riesen eine ernsthafte Bedrohung für ihr Geschäftsmodell dar. Andererseits bieten sich ihnen hieraus auch neue Chancen.
Der Reiz des Monopols
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Monopole und Kartelle sind gut für diejenigen, die sie betreiben. Aber für den Markt, die Wirtschaft und für den Verbraucher sind sie schlecht. Denn sie führen in der Regel zu höheren Preisen.
In Deutschland sind Kartelle gesetzlich verboten und das Bundeskartell-Amt wacht mit Argusaugen darüber, dass niemand sich rechtswidrig Vorteile verschafft.
Und werden doch mal Preiskartelle aufgedeckt, werden deftige Strafen gegen die Beteiligten verhängt. Bis auf den einen, der gegebenenfalls als Kronzeuge – oder neudeutsch als Whistleblower – auftrat und die anderen ans Messer lieferte.
Kartelle und Absprachen sind nicht auf einzelne Branchen beschränkt. Es geht nicht nur um Benzin-Preise, sondern um Tapeten, Bratwürste, Kekse, Beton, Dämmholzplatten, Shampoo, Zahnimplantate oder Dichtungsringe.
Auch in den USA und der EU sind Kartelle und Monopol-Stellungen unter kritischer Beobachtung. Als John D. Rockefellers Standard Oil zu dominant wurde und die Preise für Benzin nach Belieben in die Höhe trieb, wurde das Unternehmen in 34 Einzelteile zerschlagen. Ob Exxon, Mobil, Chevron, Texaco oder ConocoPhillips – sie alle waren früher einmal ein Teil von Standard Oil.