Berkshire Hathaway und seine (noch) unbeachteten Fintech-Deals! - Seite 3
Sears war einmal das wertvollste Unternehmen der Welt. Heute ist es pleite. General Electric war einmal das wertvollste Unternehmen der Welt. Es ist zwar nicht pleite, stand aber kurz davor und bastelt seit Jahren an einem Comeback. Nokia dominierte die Welt der Handys und verpasste den Siegeszug der Smartphones. Blackberry stieß Nokia vom Thron und wurde der unangefochtene Dominator der Smartphones – bis Apple das iPhone auf den Markt brachte und die Tasten-Blackberrys innerhalb von wenigen Jahren vollständig von Touchscreens verdrängt wurden – und BlackBerry mit ihnen.
„Es ist vermutlich ein natürlicher Teil des modernen Wirtschaftssystems, dass klassische Burggräben nicht mehr funktionieren.“
– Charlie Munger –
Charlie Munger hat es erkannt: Alte, funktionierende Burggräben bieten nicht mehr so lange Schutz wie früher. Das liegt daran, dass sich unsere Welt immer schneller verändert und neue Technologien in immer kürzerer Abfolge unser Leben umkrempeln. Der Wandel wird zur Konstante!
Verpennt Buffett den Trend der Zeit?
Buffett setzt seit Jahrzehnten auf starke Marken, auf solide Geschäftsmodelle. Auf Banken, auf Versicherungen, auf Konsumgüter-Hersteller. Technologie-Werte mied er immer. Dann kaufte er sich bei IBM ein, das wurde zu einem wenig geglückten ersten Aufschlag. Der vermeintliche Burggraben von „Big Blue“ entpuppte sich als wenig beständig, weil es überwiegend auf alte Industrien setzte.
Buffetts zweiter Aufschlag gelang besser – er kaufte Apple, als sich das Unternehmen von Technologie-Führer zum Konsum-Wert wandelte. Buffett kam, sah und stieg ganz groß ein. Er kaufte innerhalb weniger Monate so viele Apple-Aktien, dass er deren größter Aktionär wurde. Und es ist sein bestes Investment überhaupt, jedenfalls in absoluten Zahlen gesehen.
Später kaufte Buffett auch noch für 1 Milliarde US-Dollar Amazon-Aktien und einige andere kleinere Software-Firmen. Seine Kritiker, die ihm vorwerfen, hinter der Zeit zurückgeblieben zu sein, konnte er damit nicht überzeugen.
Richtig ist, dass Buffett nicht den neuen Trends hinterherläuft und dass er sich lieber auf das Bewährte und Bekannte verlässt. Wie alle alten Menschen, das ist unsere Natur. Ihn zeichnet jedoch aus, dass er sich überzeugen lässt. Wenn die Argumente gut sind und schlüssig, dann geht der 91-jährige Buffett auch neue Wege.
Frische Impulse
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Solche frischen Impulse liefern immer öfter die Berkshire „Investment Leutnants“ Ted Weschler und Todd Combs. Beide sind seit vielen Jahren bei Berkshire Hathaway und führen dort inzwischen eigenverantwortlich Portfolios im 2-stelligen Milliarden-Bereich.