Studie von Aurora Energy Research
Importierter grüner Wasserstoff wird bis 2030 konkurrenzfähig zu Wasserstoff aus heimischer Produktion (FOTO) - Seite 2
Trotz zusätzlicher Kosten für Transport und gegebenenfalls Umwandlung wäre
grüner Wasserstoff aus Spanien, Marokko, Australien und Chile in Deutschland
wettbewerbsfähig (vgl. Grafik)@. Am günstigsten wäre Wasserstoff, der per
Pipeline geliefert wird; das wäre prinzipiell aus Spanien und Marokko möglich:
Spanischer Wasserstoff würde in diesem Fall mit 3,46 Euro pro Kilogramm deutlich
weniger als Wasserstoff aus heimischer Produktion kosten. "Vor diesem
Hintergrund ist die soeben beschlossene Verlängerung der geplanten Pipeline
H2Med zwischen Barcelona und Marseille nach Deutschland ein bedeutender Schritt,
so sie denn wie geplant bis 2030 realisiert werden kann", sagt Koenig. "Ideal
wäre, wenn möglichst bald auch Marokko an ein europäisches
Wasserstoffpipelinenetz angeschlossen würde. Dann wäre der von dort gelieferte
Wasserstoff mit 3,72 Euro pro Kilo deutlich günstiger als die Produktionskosten
in Deutschland."
Transporte per Schiff nach Deutschland sind grundsätzlich mindestens 20 Prozent
teurer als der Pipelinetransport: So käme verflüssigter Wasserstoff aus Spanien
auf 4,35 Euro und aus Marokko auf 4,58 Euro pro Kilogramm. Bei Transport mittels
flüssiger organischer Wasserstoffträger (LOHC) oder in Form von Ammoniak wären
es aus Spanien rund 4,57 Euro pro Kilogramm und aus Marokko rund 4,70 Euro,
einschließlich der Kosten für die Rückumwandlung in gasförmigen Wasserstoff in
Deutschland. Für Importe aus Australien und Chile kommt generell nur der
Schiffstransport in Frage. Sie erreichen Wettbewerbsfähigkeit nur dann, wenn der
Wasserstoff als Ammoniak transportiert wird; dann lägen die Kosten bei 4,84 bzw.
4,86 Euro pro Kilogramm. All diese Werte bewegen sich innerhalb der Spanne der
Herstellungskosten in Deutschland, es käme also auf den konkreten Einzelfall an,
ob sie wettbewerbsfähig sind. Bei Wasserstoff aus den VAE wäre der günstigste
Transport ebenfalls in Form von Ammoniak; mit 5,36 Euro pro Kilogramm wäre
dieser aber im Vergleich zur heimischen Produktion jedenfalls nicht
wettbewerbsfähig.
Transportinfrastruktur auch für innereuropäische Wasserstoffströme nötig
Neben den Importen aus anderen Ländern sieht der REPowerEU-Plan bis 2030
innerhalb der EU eine Wasserstoffproduktion von 10 Millionen Tonnen pro Jahr
vor. Aurora hat errechnet, dass dafür mindestens 75 Gigawatt an
Elektrolyseurkapazität erforderlich sind, und führt in seiner
Elektrolyseur-Datenbank auch eine stetig wachsende Zahl an entsprechenden
Projekten. Dabei werden Entwickler und Betreiber bevorzugt in Regionen aktiv, in
denen die Bedingungen für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren
Energiequellen günstig sind, zum Beispiel im Mittelmeerraum. Gleichzeitig sind
die Abnehmer für den Wasserstoff, etwa große Industriebetriebe wie
Stahlhersteller oder Chemieunternehmen, häufig weit entfernt. "Daraus ergibt
sich völlig unabhängig von Importen ein zunehmender Bedarf an
Wasserstofftransporten", sagt Koenig. "Da unsere Berechnungen klar zeigen, dass
Pipelines der kostengünstigste Transportweg für Wasserstoff sind, lohnt sich ein
beschleunigter Ausbau der Infrastruktur, wie gerade beim Projekt H2Med
beschlossen."
Details und weitere Ergebnisse der Analyse zur Wirtschaftlichkeit von
Wasserstoffimporten erfahren Sie in einem kostenlosen öffentlichen Webinar
(https://zoom.us/webinar/register/WN_qMTb2MRgTZqBdsrEeUz3aw) am Mittwoch, 25.
Januar 2023, 15:00 Uhr (in englischer Sprache). Anmeldung hier
(https://zoom.us/webinar/register/WN_qMTb2MRgTZqBdsrEeUz3aw) .
Über Aurora Energy Research
Aurora Energy Research ist ein Spezialist für Analysen und Modellierungen der
europäischen und globalen Energiemärkte. Gegründet 2013 von Ökonomen an der
Universität Oxford, um dem steigenden Bedarf an hochwertigen Daten und Fakten
zum Energiemarkt zu begegnen, sind wir mittlerweile unter anderem der größte
Anbieter von Strommarktanalysen in Europa. Mit mehr als 350 Energieexperten
sowie aktuell acht Büros in den wichtigsten EU-Ländern, Großbritannien, USA und
Australien unterstützen wir Unternehmen, Regierungen und Institutionen entlang
der gesamten Wertschöpfungskette bei langfristigen strategischen Entscheidungen.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.auroraer.com/
Pressekontakt:
Matthias Hopfmüller
Tel.: +49 176 48864196
E-Mail: mailto:Presse_DE@auroraer.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/122303/5423913
OTS: Aurora Energy Research
Neben den Importen aus anderen Ländern sieht der REPowerEU-Plan bis 2030
innerhalb der EU eine Wasserstoffproduktion von 10 Millionen Tonnen pro Jahr
vor. Aurora hat errechnet, dass dafür mindestens 75 Gigawatt an
Elektrolyseurkapazität erforderlich sind, und führt in seiner
Elektrolyseur-Datenbank auch eine stetig wachsende Zahl an entsprechenden
Projekten. Dabei werden Entwickler und Betreiber bevorzugt in Regionen aktiv, in
denen die Bedingungen für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren
Energiequellen günstig sind, zum Beispiel im Mittelmeerraum. Gleichzeitig sind
die Abnehmer für den Wasserstoff, etwa große Industriebetriebe wie
Stahlhersteller oder Chemieunternehmen, häufig weit entfernt. "Daraus ergibt
sich völlig unabhängig von Importen ein zunehmender Bedarf an
Wasserstofftransporten", sagt Koenig. "Da unsere Berechnungen klar zeigen, dass
Pipelines der kostengünstigste Transportweg für Wasserstoff sind, lohnt sich ein
beschleunigter Ausbau der Infrastruktur, wie gerade beim Projekt H2Med
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