Freedom Fest in Memphis
Libertäre gegen „Wokeismus“ und den Marsch in die Planwirtschaft - Seite 3
Thema einer Session war, ob die Steuern für die Reichen in den USA erhöht werden sollten oder nicht. Der Ökonom Lanny Ebbenstein plädierte dafür, die Steuern für Reiche auf 50 Prozent anzuheben. Sein Argument: Selbst in Zeiten, wo der Steuersatz 70 Prozent oder höher war, wuchs die US-Wirtschaft sehr stark, in Zeiten niedriger Steuern sei sie eher stagniert. Vehement widersprach der Ökonom Arthur Laffer, der als Berater von Ronald Reagan bekannt wurde und nachdem die „Laffer-Kurve“ benannt ist, wonach niedrigere Steuern zu höherem Steueraufkommen und mehr Wachstum führten.
Der Irrtum von Ebbenstein: Er verwechselt nominale Steuersätze mit tatsächlich gezahlten Steuern. In den von ihm angeführten Perioden sehr hoher Steuersätze gab es so viele Steuersparmodelle, dass kaum jemand die von ihm als Argument ins Feld geführten hohen Steuersätze zahlte. Beispiel: Der Spitzensteuersatz lag 1962 bei 91 %. Nach Abzügen und Gutschriften zahlten nur 447 von 71 Millionen Steuerpflichtigen überhaupt Steuern zum Spitzensteuersatz. Mehr dazu im Washington Examiner.
Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war, dass Steve Forbes gemeinsam mit izzit.org eine neue Videoserie vorstellte: „Steve Forbes on Achievement“. Der bessere Titel wäre vielleicht „Helden des Kapitalismus“, denn Forbes stellt in dieser Videoserie (www.izzit.org/forbes) zehn Profile von Unternehmern vor – und zeigt gleichzeitig, was wir aus deren Leben über die Marktwirtschaft lernen können.
Das Versagen rechter Regierungen in Lateinamerika
Es gab auch Speaker aus anderen Ländern, so etwa die 38jährige Gloria Alvarez, eine attraktive Frau, die jüngst in Guatemala für das Amt des Präsidenten kandidierte, aber gegen zwei linke Bewerber unterlag. In den meisten Ländern Lateinamerikas herrscht inzwischen die Linke – zuletzt siegte sie in Brasilien, Kolumbien, Peru und sogar in Chile. Die eigentliche Ursache für den Erfolg, den sozialistische Kandidaten zuletzt überall in Lateinamerika hatten, sei aber, so Alvarez, das Versagen der rechten Regierungen, die oft durch und durch korrupt gewesen seien und denen es nur um die Verteidigung von Privilegien gegangen sei. „Privatisierung“ habe meist nur bedeutet, ehemalige Staatsunternehmen billig an Freunde zu „verkaufen“.