Telekommunikationsindustrie hilft der Wirtschaft beim Energiesparen und der Emissionsreduktion, hat aber Aufholbedarf entlang der eigenen Wertschöpfung (FOTO) - Seite 2
hohes Einsparpotenzial
Die zunehmende Digitalisierung geht mit einem exponentiell ansteigenden
Datenvolumen einher und dies bedingt ein entsprechendes Wachstum digitaler
Infrastrukturen wie Telekommunikationsnetze und Datacenter-Kapazitäten sowie
eine weiter zunehmende Ausstattung der Unternehmen und Privathaushalte mit
digitalen Endgeräten. Expert:innen rechnen bis 2030 mit einem Emissionsanstieg
im IKT-Sektor - die Einschätzungen reichen vom optimistischen Szenario, in dem
der Beitrag zum globalen CO2- Ausstoß annähernd konstant bleibt, bis zum
pessimistischen Szenario, in dem der Anteil in den nächsten zehn Jahren auf 14
bis 24 Prozent ansteigen könnte. Doch dem Anstieg des Energieverbrauchs stehen
auch mögliche Effizienzsteigerungen sowie die zunehmende Nutzung von Strom aus
erneuerbaren Quellen gegenüber.
Julius Hafer, Partner bei BearingPoint: "Die Telekommunikationsindustrie ist
hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit ein spannender Sonderfall. Zum
einen ist die Telekommunikation Wegbereiter der Digitalisierung und ermöglicht
massive Entwicklungen und Einsparungen in anderen Industrien, zum anderen führt
dies zu steigenden Datenvolumina in den eigenen Netzen und Rechenzentren und
damit einhergehend einem steigenden CO2 Verbrauch. Der Hype um künstliche
Intelligenz wird das nochmals verstärken. Dieser Entwicklung muss die
Telekommunikation durch Technologieinnovationen und verändertes
Nutzungsverhalten entlang der gesamten Wertschöpfungskette entgegenwirken.
Insbesondere Zulieferer für genutzte Hardware und Endgeräte sowie Transport und
Entsorgung müssen hier stärker in den Fokus rücken."
Maßnahmenkatalog: Die material- und energieintensive Telekommunikationsbranche
grüner machen
Die wichtigste Einzelmaßnahme ist die ausschließliche Nutzung von Ökostrom. Die
größten Stellschrauben sind die Abschaltung alter Netzwerktechnologien, der
Einsatz energiesparender Ausbautechniken sowie das Refurbishment von
Netzkomponenten. Glasfasernetze und 5G tragen direkt und indirekt zu mehr
Nachhaltigkeit bei, indem sie einerseits das Datenvolumen mit geringerem
Energieverbrauch als ältere Mobilfunk-Infrastrukturen erledigen, andererseits
sind sie auch Enabler für Lösungen aus dem Bereich des Internets der Dinge, die
den Energieverbrauch in allen Wirtschafts- und Lebensbereichen reduzieren.
Marcel Tietjen, Partner bei BearingPoint: "Der relative Anteil der Rechenzentren
am ökologischen Fußabdruck der Telekommunikationsbranche dürfte weiter zunehmen,
da die Datenverarbeitungskapazität aktuell schneller wächst als sich die
Energieeffizienz verbessert. Doch die neuen Technologien, wie beispielsweise 5G
und Glasfaser, ermöglichen enorme Energieeinsparpotentiale. Allein mit dem
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