The Winner Takes It All - SmallCap versus BigCap - Seite 3
Vielleicht sind wir in einem "The Winner Takes It All" Markt und kleinere Unternehmen kämpfen wie Don Quichote gegen die Windmühlen. Warum also nicht einfach die Positionen rauswerfen und die erfolgsverwöhnten BigCaps ins Portfolio holen?
Nun, die Antwort finden Sie wieder oben in der Graphik: Im Crash nach dem Platzen der Internetblase nach der Jahrtausendwende haben sich die kleinen Unternehmen deutlich besser geschlagen als die großen. Es gibt sie also, die Marktphasen, in denen die Kleinen über einen längeren Zeitraum besser laufen als die Großen.
Portfoliostrategie: Anpassungen in Erwartung von Zinsänderungen
Ich habe den Eindruck, dass die stark unterproportionale Entwicklung der kleinen Unternehmen in diesem Jahr vorwiegend aufgrund der Angst der Anleger vor den steigenden Zinsen erfolgte.
Sollten wir seitens der Notenbanken das Zeichen bekommen, dass vorerst keine weiteren Zinserhöhungen zu befürchten sind, dann dürften gerade die kleinen Unternehmen aufholen. Und es ist nicht eine
Frage des "ob" die Zinserhöhungen enden, sondern des "wann". Deswegen bleiben diese kleinen Titel also weiterhin im Portfolio.
Parallel dazu habe ich in den aktuellen Ausverkauf ein paar große Aktien eingekauft, wie bspw. Palo
Alto und Nvidia. nun schauen wir mal, ob der Oktober zu einem Crash-Monat wird, oder aber seinem
saisonalen Muster folgt und sich nun endlich erholt.
Arbeitsmarktdaten: Positive Signale und ihre Auswirkungen auf die Zinspolitik
Letzte Woche wurden Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, die überraschend gut waren: Es wurden mehr neue Stellen geschaffen als erwartet. Die Arbeitslosenquote verbleibt bei niedrigen 3,8% und die
Löhne steigen weiter moderat an - wenngleich auch verlangsamt. Die heutigen Zahlen werden dahingehend interpretiert, dass die Fed nun nicht um eine weitere Zinserhöhung herum kommt. Es war quasi
der letzte Strohhalm, nach dem die Bullen griffen.
Trotzdem fand kein Crash statt. Wie weiter oben gesagt: Gewissheit ist auf Basis der extrem negativen Stimmung wichtiger als positive Meldungen. Also auch diese negative Meldung reicht heute
offensichtlich schon aus, um den Markt nach oben zu bewegen.
Gestern blieben die US-Finanzmärkte aufgrund des Feiertags Columbus Day geschlossen. Der Druck, der seit Wochen seitens des Anleihemarktes auf den Aktienmarkt ausgeübt wird, erfährt also eine
Pause. Vielleicht reicht das ja schon aus, um ab Dienstag dann einen Stimmungswechsel herbeizuführen.
Vorbereitung auf potenzielle Marktbewegungen
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Es mag zwar alles chaotisch aussehen, wie in Kapitel 2 beschrieben. Dennoch halte ich das Chaos
lediglich für ausreichend, die Aktienmärkte durch den Sommer unter Druck zu halten. Die Crashgefahr ist meiner Einschätzung nach gering, weil zum einen die negativen Entwicklungen seit langem
bekannt sind und die Stimmung zum anderen bereits auf Extremniveau notiert. Aber auch das Pulverfass Naher
Osten sollte berücksichtigt werden.
Für den Fall eines weitergehenden Ausverkaufs haben wir noch 2,5% Cash im Portfolio, die ich dann vermutlich in einen DAX-Call setzen würde.
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