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     581  0 Kommentare Welche Signale gibt die Geldpolitik?

    Börse MünchenRekorde trotz Zinsunsicherheit: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche erneut keine einheitliche Richtung gefunden. Dem Deutschen Aktienindex (Dax) gelang an zwei Tagen im Verlauf zwar der Sprung über die 18.000-Punkte-Marke – am Donnerstag erreichte er bei 18.039 Zählern einen neuen Rekordstand –, jedoch ging es in der Folge beide Male wieder unter diese Marke zurück. Die Stimmung an den Märkten war unverändert von den Erwartungen an die weitere Geldpolitik der großen westlichen Notenbanken geprägt, und hier kamen aus den USA keine positiven Signale. Dort fiel die Steigerung sowohl bei den Verbraucher- als auch bei den Produzentenpreisen höher als prognostiziert aus, was die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed reduzierte. In der Folge geriet die Rally an den US-Aktienbörsen ins Stocken, sodass auch die Impulse von dieser Seite ausblieben.

    Wir stellen den Marktkommentar der Südseiten / Börse München, vor.

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    Dax-Family uneinheitlich

    Der Dax gewann im Wochenvergleich 0,7 Prozent auf 17.936,65 Punkte. Der MDax verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 26.064,14 Zähler. Der TecDax verlor dagegen 2,4 Prozent auf 3.379,68 Punkte. Der m:access All-Share ging um 0,3 Prozent zurück auf 1.302,43 Zähler.
    Im Dax sorgten die Titel von Zalando mit einem Kurssprung um 15,4 Prozent auf Wochensicht für Aufmerksamkeit, was sie zu den größten Wochengewinnern im Index machte. Der Online-Modehändler hatte mit seinem operativen Gewinn die Erwartungen übertroffen und sieht mittelfristig neue Wachstumschancen. Auch die Zahlen und der Ausblick von Rheinmetall kamen am Markt gut an, hier stand ein Wochenplus von 8,2 Prozent inklusive eines neuen Rekordhochs zu Buche. Der Kurs von Vonovia rutschte dagegen um 10,7 Prozent ab, nach Angaben von Beobachtern verschreckten komplexe Neuerungen bei der Dividendenpolitik und den Schlüsselkennziffern die Anleger. Die Titel von Infineon büßten 8,3 Prozent ein. Hier belastete eine Meldung, wonach die chinesische Regierung heimische Elektroautobauer zum verstärkten Kauf heimischer Elektronikchips bewegen wolle, um die chinesische Halbleiterindustrie zu stärken. Dies könnte die Nachfrage bei Infineon schwächen. Im MDax konnten die Titel von HelloFresh mit einem Wochenplus von 8,6 Prozent einen Teil ihres Einbruchs aus der Vorwoche gutmachen. Die Anleger zeigten sich erleichtert, dass die endgültigen Zahlen des Kochbox-Lieferanten keine weiteren Negativnachrichten mit sich gebracht hatten, hieß es von Marktteilnehmern.
    Überzeugte die Anleger offensichtlich mit ihren Zahlen und dem Ausblick: Zalando.

    Anleihen: Deutliche Kursrückgänge

    Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche merklich zurückgegangen. Höher als erwartet ausgefallene Teuerungsraten in den USA ließen die Erwartungen sinken, dass die Fed den Leitzins so rasch senken könnte wie noch vor einiger Zeit erhofft. Auch US-Konjunkturdaten wie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ließen Zinshoffnungen schrumpfen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog im Wochenvergleich von 2,26 auf 2,44 Prozent an. Die Umlaufrendite erhöhte sich von 2,32 auf 2,49 Prozent.

    USA: Eintrübung zum Wochenende

    Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche Abschläge in sehr unterschiedlicher Höhe verzeichnet. Nach Gewinnen in der ersten Wochenhälfte trübten stärker als erwartet gestiegene Inflationszahlen und die damit einhergehenden sinkenden Hoffnungen auf rasche Zinssenkungen der Fed die Stimmung der Anleger. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich im Wochenvergleich minimal auf 38.714,77 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 0,1 Prozent ab auf 5.117,09 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index sank um 1,2 Prozent auf 17.808,25 Punkte.

    Ausblick: Geldpolitik steht im Vordergrund

    In der aktuellen Woche dürfte erneut das Thema Geldpolitik die deutschen Aktienbörsen bewegen, zumal hier einige wichtige Termine auf der Agenda stehen. Der relevanteste ist natürlich die Ratssitzung der Fed, daneben entscheiden aber auch die Bank of England, die Bank of Japan und die schweizerische Notenbank über ihre jeweilige Geldpolitik. Deren direkter Einfluss auf das hiesige Börsengeschehen ist zwar üblicherweise begrenzt, könnte aber die Stimmung beeinflussen. Die Erläuterungen der Fed zu ihrer Ratsentscheidung sind dagegen einer der am meisten erwarteten Termine in den kommenden Tagen. Mit einer Zinsänderung rechnet kaum ein Marktteilnehmer, allerdings erhoffen sich viele Hinweise auf das weitere Vorgehen und Signale auf den Zeitpunkt möglicher Zinssenkungen.

    Impulse durch Konjunkturdaten und Berichtssaison

    Wichtige Impulse für das Börsengeschehen könnten daneben von Seiten der Konjunkturdaten kommen. Hier richtet sich das Augenmerk vor allem auf die anstehenden Stimmungsindikatoren, den Ifo-Geschäftsklimaindex, die ZEW-Konjunkturerwartungen sowie Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone.
    Auch von der langsam auslaufenden Berichtssaison werden Nachrichten erwarten, die die jeweiligen Einzelwerte beeinflussen dürften. Neben den Zahlen etlicher Unternehmen aus den hinteren Börsenreihen kommen aus dem Dax Ergebnisse und Ausblicke von BMWCommerzbankHannover RückHeidelberg Materials und Porsche Holding, wobei zum Teil bereits Eckdaten vorgelegt wurden und es sich noch um die endgültigen Zahlen handelt.
    Ausgewählte wichtige Termine der Woche
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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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