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    Kirchoff wird CDU-Finanzminister - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.08.05 09:29:44 von
    neuester Beitrag 20.09.05 08:57:31 von
    Beiträge: 253
    ID: 1.000.898
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      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:29:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      Kirchhof wird laut Rüttgers neuem Bundeskabinett angehören

      Berlin (dpa) - Der Finanzexperte Paul Kirchhof soll in die neue Bundesregierung, falls die Union an die Macht kommt. Das versicherte NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers im Deutschlandfunk. Der ehemalige Verfassungsrichter werde wegen seiner «hohen Kompetenz» dem neuen Bundeskabinett angehören. Kirchhof sei «mehr als ein Aushängeschild». Der parteilose Kirchhof gehört dem Wahlteam der Union als Finanzexperte an. Er peilt eine Vereinfachung des Steuersystems an und verspricht eine «Zehn-Minuten-Steuererklärung».

      18.08.05 9.00 Uhr
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:31:42
      Beitrag Nr. 2 ()
      Steuererklärung in zehn Minuten


      Eine von der Union geführte Bundesregierung würde nach den Worten des Steuerexperten Kirchhof eine drastische Vereinfachung des Steuerrechts auf den Weg bringen


      Berlin - Der als Finanzexperte ins Unions-Kompetenzteam berufene Steuerreformer Paul Kirchhof hat einem Zeitungsbericht zufolge für den Fall eines Wahlsiegs der Union bereits zum 1. Januar 2007 eine drastische Vereinfachung des Steuersystems angekündigt. „Entscheidend ist, daß am 1. Januar 2007 diese Reform im Bundesgesetzblatt steht“, zitierte die „Bild“-Zeitung Kirchhof. „Dann braucht der Arbeitnehmer nicht mehr zwölf Samstage pro Jahr für seine Steuererklärung, sondern nur noch zehn Minuten.“

      In Zukunft schicke dann „das Finanzamt dem Arbeitnehmer einen Vordruck oder Computerchip zu“, erläuterte Kirchhof dem Blatt zufolge die Pläne. „Der Steuerzahler prüft die darin enthaltenen Angaben, ob er zum Beispiel noch ein Kind bekommen, den Arbeitgeber gewechselt hat - das ändert er entsprechend und schickt es zurück. Der Arbeitgeber gibt dann die Lohnsumme dazu und der Computer erledigt den Rest.“

      Die Union wolle die „Mauer steuerlicher Besitzstände und Resignationen“ durchbrechen, betonte Kirchhof. „Ich will daran mitarbeiten - mit einem dicken Hammer.“

      Zudem kündigte der Finanzexperte an, daß eine unionsgeführte Bundesregierung „in naher Gegenwart“ einen Bundeshaushalt vorlegen werde, der die Euro-Stabilitätskriterien erfülle. „Deutschland muß hier sehr schnell wieder eine Vorbildfunktion für ganz Europa erfüllen“, zitierte ihn das Blatt.

      Die Staatsverschuldung nannte er der Zeitung zufolge das „dramatischste Problem der Gegenwart“. Es sei „schlicht unanständig, diese Fundamentallast der nächsten Generation aufzubürden. Jede Regierung wird daran gemessen werden, wie sie dieses Problem löst“, fügte er hinzu. WELT.de/AP


      Die FDP und Kirchhoff werden sich wunderbar verstehen. Endlich mal ein Aufbruchssignal
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:39:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      Kirchof vs. Eichel. Eine Komentierung erübrigt sich.
      Ob aber sich ein Kirchhof gegen die Lobby der Steuerberater durchsetzen kann sei dahingestellt. Ein moderner Ansatz ist es auf jeden Fall.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:40:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      Solche Sprüche hatten wir schon mal, Bierdeckel-Guido.:laugh:
      Es wäre ja schön, wenn es so einfach wäre, allerdings sind 25% für Kleinverdiener unsozial.

      Und da es zur großen Koalition kommt, wird sowieso alles anders...
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:42:50
      Beitrag Nr. 5 ()
      25% Steuer ab 18.000 Euro , das ist doch Beschiss hoch drei und eine gewaltige Steuererhöhung für den kleinen Mann. :rolleyes::rolleyes::rolleyes::rolleyes::rolleyes:

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      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:43:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      also das mit dem Bierdeckel war der Friedrich und nicht der Guido . Merke: vorm schreiben Schaum vorm Maul abwischen, überlegen, posten. Danke ---> Bitte:cool:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:44:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Antifor

      Könntest Du mir bitte diesen Sachverhalt - In Zukunft schicke dann „das Finanzamt dem Arbeitnehmer einen Vordruck oder Computerchip zu“, erläuterte Kirchhof dem Blatt zufolge die Pläne. - näher erläutern.

      Verstehe ich das falsch wenn ich sage, jeder Bürger erhält automatisch eine Steuererklärung, ändert sie - die teilausgefüllte Erklärung - und schickt sie dann an das Finanzamt zurück.

      Wenn er es nicht macht, was ist dann? Ist er denn auch automatisch ein Steuerhinterzieher?

      Anna
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:47:14
      Beitrag Nr. 8 ()
      #4 :laugh:
      Wieder nicht alles gelesen. Mach dich mal schlau.
      Ist doch ganz einfach. ;)

      #5 ;)
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:50:20
      Beitrag Nr. 9 ()
      #3....Eichel ist eine absolute Null gegen Kirchhof. Hier ein kurzer Lebenslauf:

      Ausbildung

      Kirchhof ging in Karlsruhe zur Schule, wo sein Vater Richter am Bundesgerichtshof war. Nach juristischer Ausbildung und Promotion in München wurde Kirchhof 1974 an der Universität Heidelberg habilitiert. Danach war Kirchhof bis 1981 Ordinarius und Direktor des Instituts für Steuerrecht an der Universität Münster, anschließend bis 1987 Ordinarius und Direktor des Instituts für Finanz- und Steuerrecht an der Universität Heidelberg.


      Zeit am Bundesverfassungsgericht

      Nach seiner Wahl zum Bundesverfassungsrichter gehörte Kirchhof dem zweiten Senat des Gerichts an. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu steuerrechtlichen Fragen wurde hierbei wesentlich durch Kirchhof geprägt.


      Zeit nach dem Bundesverfassungsgericht

      Seit seinem Ausscheiden aus dem Richteramt lehrt Kirchhof wiederum an der Universität Heidelberg.
      Er setzt sich mit der Forschungsgruppe "Bundessteuergesetzbuch" für eine radikale Vereinfachung des deutschen Steuerrechts, insbesondere im Bereich der Ertragsteuern, ein. Die Ergebnisse dieser Forschungen werden aktuell als sog. "Kirchhof-Modell" kontrovers diskutiert, auch im Hinblick auf die anstehenden Neuwahlen.
      Seit Ende 2004 ist er im Aufsichtsrat der Deutschen Bank.
      Am 17.08.2005 wurde offizell bekannt gegeben das Kirchhof dem Kompetenzteam der CDU um Kanzlerkandidatin Angela Merkel im Bundestadswahlkampf 2005 angehört.


      Werke

      - Staats- und Verwaltungsrecht Bundesrepublik Deutschland

      - Staats- und Verwaltungsecht Baden-Württemberg

      - EStG-Kompakt-Kommentar

      - Der Staat - eine Erneuerungsaufgabe

      - Gemeinwohl und Wettbewerb

      - Familienpolitik für eine lebendige Gesellschaft

      - Der Staat als Garant und Gegner der Freiheit

      - Der sanfte Verlust der Freiheit
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:51:50
      Beitrag Nr. 10 ()
      #4/5...Kleinverdiener müßten auch nicht 25% zahlen, sondern 15%. Lesen könnte mit Sicherheit weiterhelfen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:52:40
      Beitrag Nr. 11 ()
      so war es auch gemeint.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:53:11
      Beitrag Nr. 12 ()
      Könnten wir uns mal auf eine einheitliche Namensschreibweise unseres neuen Finanznministers einigen?

      Allein in diesem Thread existieren verschiedene Varianten:
      Heißt er nun "Kirchoff"; "Kirchhof" oder "Kirchof"?

      Und welche Varianten werden uns die zukünftigen Beiträge in diesem Thread bieten?
      Wären nicht auch "Kirchhoff", "Kirchhov", "Kirchov" oder gar "Churchgarden" denkbar?

      ;
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:53:37
      Beitrag Nr. 13 ()
      Porträt Paul Kirchhof

      Steuerfachmann und Familienförderer

      Paul Kirchhof, 62 Jahre, parteilos, katholisch und das aus Überzeugung. Zwölf Jahre lang war er Bundesverfassungsrichter in Karlsruhe. Kirchhof gilt als Steuerfachmann durch und durch. Dem Heidelberger Rechtsprofessor ist die Familie heilig, nicht nur als Privatmann, sondern auch in seiner Zeit als Richter.


      Der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) nannte Kirchhof einmal den "teuersten Richter", weil er immer wieder maßgeblich an Urteilen mitwirkte, die es dem Staat schwer machten, dem Bürger das Geld aus der Tasche zu ziehen. Kirchhof wurde im November 1987 im Alter von 44 Jahren als bisher jüngster Richter nach Karlsruhe gewählt, vorgeschlagen von der CDU.

      Kirchhof trat in seiner Zeit als Verfassungsrichter vor allem als Förderer der klassischen Familie auf. Seine Handschrift zeigte sich unter anderem im Urteil zur steuerlichen Entlastung von Familien mit Kindern vom Januar 1999. Kirchhof selbst hat vier Kinder und bereits vier Enkelkinder, auf die er stolz ist. Und um die Kinder gehe es auch: "Wir müssen das Wirtschaftskonzept so organisieren, dass wir nicht eine im Erwerbsstreben sterbende sondern eine im Kind vitale Gesellschaft sind", sagt Kirchhof.


      Steuerfreibeträge auch für Kinder

      Das hat sich auch in seinem Steuerkonzept gezeigt, das er vor zwei Jahren vorlegte und das in seiner radikalen Einfachheit bislang unübertroffen ist: Nur noch ein einziger Steuersatz, nämlich 25 Prozent, und Geringverdiener werden mit einem Sozialausgleich entlastet. Darüber hinaus soll jedes Familienmitglied einen Grundfreibetrag geltend machen können, der nicht versteuert werden muss: pro Kopf 8.000 Euro. Das gilt nicht nur für Vater und Mutter, sondern auch für jedes Kind. Im Gegenzug könne niemand mehr etwas von der Steuer absetzen.


      Vordenker der "Bierdeckel-Reform"

      Mit seiner Steuerreform wird Kirchhof zufolge die Bemessungsgrundlage verbreitert: "Damit haben wir ein deutlich erhöhtes Steueraufkommen und das geben wir insgesamt durch Absenkung der Steuersätze an die Allgemeinheit der Steuerpflichtigen zurück". Der Staat bekomme nach der Reform keinen Euro mehr, aber auch keinen Euro weniger. Und der einfache Bürger könne seine Steuererklärung endlich selbst machen. Das komplizierte, bisherige Steuerrecht begünstige "Abschreibungskünstler", so Kirchhof.

      Kirchhof gilt auch als Vordenker des "Bierdeckel-Steuerkonzepts" mit radikal vereinfachten und gesenkten Steuersätzen von CDU-Finanzexperte Friedrich Merz.

      Autoren: Klaus Hempel/Astrid Bee SWR
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:54:45
      Beitrag Nr. 14 ()
      [posting]17.595.580 von Semikolon am 18.08.05 09:53:11[/posting]Der Mann heißt Paul Kirchhof
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:56:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      Kirchhofs Konzept, das zwei Steuersätze von 15 und 25 Prozent auf alle Einkommen und den Abbau nahezu aller Abschreibungsmöglichkeiten vorsieht, sei nicht finanzierbar und sozial unausgewogen, sagte Eichel. Der einheitliche Steuersatz, den Kirchhof als Ziel seiner Überlegungen genannt hatte, stelle das Gegenteil von dem dar, was in Deutschland bislang unter einer leistungsgerechten Besteuerung verstanden werde. Besser Verdienende würden entlastet und gering Verdiener belastet. "Das wäre eine massive Umverteilung der Steuerlast von oben nach unten", sagte Eichel. Der Minister sprach Kirchhof zudem jegliche Kompetenz in Haushaltsfragen und in internationaler Finanzpolitik ab.


      Ich kann Eichel zwar nicht leiden, aber hier hat er eindeutig recht. Ein Spitzensteuersatz ab 18.000 Euro ist Betrug am kleinen Mann.

      Bis von 8.000 bis 50.000 Euro dürfte der HÖCHSTENS 15% betragen

      darüber dann 35%
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:57:19
      Beitrag Nr. 16 ()
      Sehr detailierte Inforamtionen findet man auf der Homepage seines Lehrstuhles in Heidelberg:

      http://www.kirchhof.uni-hd.de/ProfKirchhof.htm
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:57:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      Stimmt, war der Merz:)

      Ändert das was?
      Die Jungs sind sowieso alle redundant:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 09:59:33
      Beitrag Nr. 18 ()
      #15
      Eichel hat keine Ahnung.
      Wer richtig Kohle verdient zahlt in diesem Land kaum noch Einkommenssteuer. Einen guten Steuerberater muß man sich erst mal leisten können.

      Und die Freibeträge sind doch vollkommen OK.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:03:12
      Beitrag Nr. 19 ()
      [posting]17.595.698 von jaujazu am 18.08.05 09:59:33[/posting]ich sehe das anders, denn wer 18.000 Euro verdient, der kann sich grade über Wasser halten und ist in meinen Augen ein Geringverdiener und die werden jetzt mit 25% zur Kasse gebeten.

      bis 50.000 Euro 15%
      darüber 35% FÜR GROSSVERDIENER, das wäre fair
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:04:14
      Beitrag Nr. 20 ()
      Eichel die Pappnase. :mad::mad::mad:

      Das einzige was wir uns auf Dauer nicht leisten können ist das komplizierteste Steuergesetz der Welt , mit 98.000 Paragraphen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:05:51
      Beitrag Nr. 21 ()
      #15...Auch durch Wiederholung wird es nicht besser: Die Sätze betragen für 15 % für Kleinverdiener und 25%. Die FDP sieht noch einen Satz von 35% für Spitzeneinkommen vor.

      Außerdem muß man sich doch fragen, was daran unsozial sei, wenn die Sätze prozentual für alle sinken. Der Großverdiener wird auch nicht stärker entlastet, sondern muß sogar zukünftig darauf verzichten, Steuerschlupflöcher zu nutzen.

      Eichel gibt wieder mal nur Stuß von sich. Aber was ist auch anderes zu erwarten, geht Eichel bei der Erfahrung und Leistungen Kirchhofs doch gewaltig der Arsch auf Grundeis.

      "Der Minister sprach Kirchhof zudem jegliche Kompetenz in Haushaltsfragen und in internationaler Finanzpolitik ab."

      Das ist ja wohl der Brüller schlechthin. Ein Mann, der im Leben bis zu seiner Ernennung als BUndesfinanzminister noch nie was mit Wirtschaft und FInanzfragen zu tun hatte, spricht jemandem, der ins seinem Leben praktisch nicht anderes tat, die Kompetenz dafür ab. Eichel, Du bist eine Nullnummer.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:07:16
      Beitrag Nr. 22 ()
      #19...Hallo? Jemand zu Hause? 15% für Kleinverdiener! Informieren statt herumzutollen!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:07:52
      Beitrag Nr. 23 ()
      [posting]17.595.770 von Steigerwälder am 18.08.05 10:04:14[/posting]ich gebe Dir recht, ABER ein einfaches Steuersystem rechtfertigt nicht, dem kleinen Mann massiv die Steuer zu erhöhen.

      ein Spitzensteuersatz ab 18.000 Euro ist für mit Abzocke und Betrug am kleinen Mann.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:08:48
      Beitrag Nr. 24 ()
      Lesen kann ich schon lange:p

      Es wurde bisher vom Kirchhof-Modell als 25% für alle gesprochen. Erst jetzt wird 15% erwähnt. Da ist wohl schon jemand eingeknickt?
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:11:56
      Beitrag Nr. 25 ()
      [posting]17.595.817 von Antifor am 18.08.05 10:07:16[/posting]eben. bis 25.000 Euro kann man von Geringverdienern sprechen. und die müssen nun den Spitzensteuersatz bezahlen und das ist Abzocke
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:12:17
      Beitrag Nr. 26 ()
      Das jetzige Modell mit steigendem %-Steuersatz ist vollkommen richtig.
      Die vielen Sonderregelungen gehören abgeschafft.
      Dann kann auch der Eingangs-und Spitzen-Steuersatz gesenkt werden.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:13:38
      Beitrag Nr. 27 ()
      [posting]17.595.751 von Frickhasserin am 18.08.05 10:03:12[/posting]"Jedem Bundesbürger steht unabhängig von seinem Alter ein Grundfreibetrag in Höhe von 8.000 Euro zu. Die nächsten 5.000 Euro werden zu 60, weitere 5.000 Euro zu 80 Prozent besteuert. Ergänzend sieht Kirchhof eine Kostenpauschale von 2.000 Euro vor. Damit ist die volle Steuerpflicht von 25 Prozent erst ab einem Einkommen von 20.001 Euro fällig. "
      http://www.chancenfueralle.de/Steuern___Finanzen/Steuern___A…
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:14:28
      Beitrag Nr. 28 ()
      Im übrigen ist der Anstieg des Steuersatz das allerkleinste Problem unseres Super-komplizierten Steuer-Wahnsinns.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:15:12
      Beitrag Nr. 29 ()
      walwal :laugh::laugh:

      Vollkommender Blödsin .. hier ist niemand eingeknickt.... das war von Anfang an so geplant.

      Tse Tse Tse .. :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:17:42
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ja und, wir haben schon jetzt Freibeträge, staten aber mit niedrigeren Sätzen. Klein Einkommen werden stärker besteuert=unsozial!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:18:54
      Beitrag Nr. 31 ()
      [posting]17.595.828 von Frickhasserin am 18.08.05 10:07:52[/posting]Zu versteuerendes Einkommen (ZVE): 20.000,00 Euro

      Persönliche Verhältnisse: alleinstehend

      Berechnungsjahr: 2005


      Die Berechnungen erfolgen unter der Berücksichtigung der Rundungsvorschriften

      Ergebnisse Betrag Durchschnittsbelastung Grenzbelastung
      Einkommensteuer: 2.850,00 Euro 14,25 % 27,29 %
      Solidaritätszuschlag: 156,75 Euro 0,78 %
      Summe: 3.006,75 Euro 15,03 %
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:18:58
      Beitrag Nr. 32 ()
      kirchhof steht für eine massive steuererhöhung für kleine und mittlere einkommen. trotzdem wäre das richtig, wenn er es damit schaffen würde das system zu knacken.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:19:29
      Beitrag Nr. 33 ()
      Echt, zeig mal!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:19:44
      Beitrag Nr. 34 ()
      Statistik des Bundesfinanzministeriums

      Nur fünf Prozent der Steuerpflichtigen beziehen Einkommen von mehr als 85 400 Euro. Ihr Anteil am Gesamtaufkommen der Einkommensteuer liegt jedoch bei 41,4 Prozent.
      Dagegen trägt die untere Hälfte der Steuerzahler gerade mal 8,3 Prozent des Aufkommens.
      Nimmt man die Spitze der Einkommenspyramide, die jährlich mehr als 500 000 Euro verdient, so zahlen rund 35 000 oder 0,13 Prozent aller Steuerpflichtigen 13 Prozent des gesamten Einkommensteueraufkommens.

      vergl. "Welt" v. 28.Juni 2005


      Dies nur als Beweis, daß nicht die kleinen, sondern sehrwohl die großen Schultern die Last tragen. Und nicht umgekehrt, wie hier immer wieder fälschlich und vielleicht sogar ganz bewußt behauptet wird.


      Desweiteren werden hier mal die Steuerkonzepte der CDU, CSU, der SPD, der FDP und des Sachverständigenrates mit dem Kirchhof-Modell verglichen

      http://www.internetkanzlei.to/steuerreform.html


      Fazit: "Wir schließen uns der Auffassung der "Wirtschaftswoche" wie aller ernstzunehmender parteipolitisch neutraler Fachleute an:

      Das systematisch sauberste und klarste Konzept, das radikal die Bemessungsbasis verbreitert und Anreize zur Fehlleitung von Kapital aus Gründen der Steueroptimierung restlos beseitigt wurde von Paul Kirchhof vorgestellt. Deshalb kommt es mit dem niedrigsten Steuersatz aus. Dieser entzieht auch Beziehern hoher Einkommen jeglichen Anreiz, Erträge zur Steueroptimierung ins Ausland zu verschieben. Allerdings führt dieses Tarifmodell dazu, daß Personen, Unternehmen oder Branchen, die bislang besonders von den Schlupflöchern im Steuerrecht profitiert haben, mehr als in den anderen Modellen mit einer Mehrbelastung rechnen müssen."

      Trotzdem werde zumindest ich meine Stimme weiterhin den Liberalen geben, da sie im Zweielsfall die eintigen sein werden, die Kirchhof den Rücken decken.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:24:23
      Beitrag Nr. 35 ()
      Was will er denn nun?
      Doch progressiv?

      Das wäre ja ok

      Interview mit Professor Kirchhof:"Alle Privilegien abschaffen"

      stern: Herr Kirchhof, Sie schlagen einen Einheitstarif von 25 Prozent vor. Ist das sozial gerecht?

      Paul Kirchhof: Wir schlagen einen progressiven Tarif mit einem Spitzensatz von 25 Prozent vor. Wenn jeder wüsste, 25 Prozent Steuer sind unweigerlich die Folge von wirtschaftlichem Erfolg, würde er nicht neidisch auf das Einkommen des anderen blicken. Er würde hoffen, dass der andere im nächsten Jahr das Doppelte verdient, damit er auch die doppelten Steuern bezahlt.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:24:36
      Beitrag Nr. 36 ()
      [posting]17.596.067 von Antifor am 18.08.05 10:19:44[/posting]es ist völlig unrelevant wer mehr bezahlt, aber es ist Abzocke und Betrug wenn man unter dem Deckmantel eines neuen Steuerrechts die Geringverdiener massiv höher belastet.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:26:07
      Beitrag Nr. 37 ()
      Halten wird fest.

      Nach Kirchhoff werden dem jedem Bürger erst ab 20.001 E 25% berechnet.
      Nach geltendem Recht werden bei 20.000 E dem Bürger bereits 27,29 % als Grenzsteuersatz berechnet.

      Kirchhof entlastet also die Geringverdiener!
      Und die Hauptnutzzieher von Kirchhof sind vor allem die Normalverdiener.
      Spitzenverdiener müssen vielfach nachzahlen, da man sich nicht mehr "arm rechnen" kann.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:26:31
      Beitrag Nr. 38 ()
      Bei Kirchof werden sämtliche Einkommensarten mit 25% besteuert. Also nix mehr mit steuerfreien Spekulationsgewinnen und sonstigen Ausnahmen. Die optisch günstigen 25% für Spitzenverdiener werden für manche sehr teuer werden.

      Ausserdem wird das ganze sowieso noch durch die politischen Mühlen gezerrt.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:26:42
      Beitrag Nr. 39 ()
      Dienstag, 16. August 2005
      Radikal einfach
      Kirchhofs Steuermodell

      Im Wettstreit um das künftige Steuersystem hat der ehemalige Verfassungsrichter Paul Kirchhof bereits vor knapp zwei Jahren das wohl mit Abstand einfachste und radikalste Modell vorgestellt. Drei Jahre lang hatte der renommierte Steuerexperte zuvor an seinem System für eine neue Einkommen- und Unternehmensteuer gearbeitet. Viel Lob gab es dann auch nach der Präsentation des Konzepts im Herbst 2003. Gleichwohl mochte sich bis jetzt niemand Kirchhofs Ideen zu Eigen machen.

      Einheitlicher Steuersatz von 25 Prozent

      Der komplett ausformulierte Gesetzestext kommt mit nur neun Seiten aus und sieht im Kern einen einzigen Steuersatz von 25 Prozent auf jede Form von Einkommen vor. Zugleich werden sämtliche Ausnahmen und Privilegien abgeschafft.

      Die Steuererklärung würde künftig nur zehn Minuten beanspruchen, sagte Kirchhof bei Vorlage seines Modells. Es müssten nicht mehr ganze Samstage dafür benutzt werden, um in Schuhkartons nach Belegen für die Abzugsfähigkeit zu suchen. Die bisher 163 Gründe, die Abzüge vom Bruttoeinkommen rechtfertigen, werden nach dem Modell komplett abgeschafft. Es gibt keine Privilegien mehr. Statt 235 sieht Kirchhof nur 23 Steuerparagraphen vor.

      Der Tarif mit einem Spitzensatz von 25 Prozent wird auf jedes Einkommen erhoben, also Löhne und Gehälter, Zinserträge, Gewinne von Selbstständigen und Unternehmenserträge. "Statt neidisch zu sein, würde sich jeder freuen, wenn ein Millionär sein Einkommen auf zwei Millionen verdoppelt, denn dann verdoppeln sich auch die Staatseinnahmen unweigerlich auf 500.000 Euro", glaubt Kirchhof.

      Zum Sozialausgleich bleibt das Existenzminimum nach dem Kirchhof-Modell weiter steuerfrei. Jedem Steuerpflichtigen und jedem Kind steht ein Grundfreibetrag von 8.000 Euro zu. Die nächsten 5.000 Euro werden zu 60, die folgenden 5.000 zu 80 Prozent besteuert. Hinzu kommt eine allgemeine Kostenpauschale von 2.000 Euro. Die volle Steuerpflicht mit einem Satz von 25 Prozent setzt also erst bei einem Einkommen von 20.001 Euro ein.

      Das Ehegatten-Splitting bleibt bestehen, wird aber einfacher gestaltet. Die Körperschaftssteuer wird in die Einkommensteuer integriert. Zudem kann jeder Mittelständler die Rechtsform selbst wählen. Bei Veräußerung von Beteiligungen und Aktien wird grundsätzlich ein Gewinn von einem Zehntel des Veräußerungspreises unterstellt.

      Der Heidelberger Uni-Professor sprach sich für einen Übergangszeitraum von zwei Jahren bei Einführung seines Konzeptes aus, in Sonderfällen von vier Jahren.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:27:36
      Beitrag Nr. 40 ()
      #25...Bei Kirchhof sind es ja nicht sofort 25%. Es werden erst 60% über den ersten 5000 Euro über dem Grundfreibetrag von 8000 Euro mit 25% besteuert, danach weitere 5000 Euro mit 80 %. Wenn dir das Modell von Kirchof aber nicht schmeckt, dann mußt du wohl das der FDP vorziehen. Die pochen auf 15% Eingangsteuersatz bei ähnlich hohen Freibeträgen für Familien.

      Im übrigen wurde Kirchhofs Modell insbesondere von den Familienverbänden Deutschlands ausgesprochen begrüßt:

      Der Familienbund der Katholiken

      "Der Familienverband unterstützt das Steuermodell des ehemaligen Richters am Bundesverfassungsgericht, Prof. Dr. Paul Kirchhof. Das Modell, das Prof. Kirchhof dem Hauptausschuss des Familienbundes in der vergangenen Woche in Heidelberg vorstellte, ist ein wegweisender und überzeugender Vorschlag für ein gerechtes Einkommensteuerrecht. „Wir werden bei einer Steuerreform mit großer Deutlichkeit die besonderen Bedürfnisse von Familien berücksichtigen müssen“, sagte Prof. Kirchhof in Heidelberg. Elisabeth Bußmann erklärte nach der Hauptausschuss-Sitzung, sie sei davon überzeugt, dass „das Kirchhof-Modell endlich zu einer gerechten Besteuerung von Familien führen wird“.

      Kirchhofs „Vorschlag zur Reform der Einkommen- und Körperschaftssteuer“ verbindet die Forderung einer leistungsgerechten Besteuerung jedes Einzelnen mit dem Gebot der Transparenz und berücksichtigt in angemessener Weise die Unterhaltsverpflichtungen von Eltern und Familien. Steueranreize und Privilegien, die bisher vor allem einkommensstarke Gruppen zur Steuervermeidung nutzen konnten, wird es nicht mehr geben. Damit stärkt das Modell nicht nur den eigenverantwortlichen und vorausschauenden Umgang mit den eigenen Einkünften und Belastungen, sondern ist auch ein wichtiger Baustein für mehr Verantwortungsbewusstsein und Solidarität im gesellschaftlichen Handeln der Bürger."



      DFV-Präsident zur Auszeichnung von Paul Kirchhof als Reformer des Jahres

      Kirchhof-Modell schafft mehr Steuergerechtigkeit für Familien

      (Berlin). Anlässlich der Auszeichnung des Ex-Verfassungsrichters und Steuerrechtlers Paul Kirchhof zum Reformer des Jahres würdigt der Deutsche Familienverband die Steuerreform-vorschläge Kirchhofs als Modell für ein familienfreundlicheres und transparentes Steuersystem: „Mit Professor Paul Kirchhof wird ein langjähriger Streiter für die Familie geehrt. Jenseits von Partikularinteressen bietet sein Steuerkonzept die Chance, die unüberschaubare Zahl von Ausnahmeregelungen abzubauen und gezielt die besonderen Bedürfnisse von Familien zu berücksichtigen“, so Verbandspräsident Dr. Albin Nees.

      Eine deutliche Verbesserung gegenüber dem geltenden Steuerrecht biete insbesondere die Erhöhung des steuerlichen Freibetrages für Kinder auf 8.000 Euro: „Das Gesetz verpflichtet Eltern zum Unterhalt für ihre Kinder, und das dafür notwendige Einkommen darf der Staat nicht besteuern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes betragen die durchschnittlichen Kosten allein für den sächlichen Unterhalt jährlich 8.040 Euro und liegen damit weit über dem Freibetrag von derzeit 5.808 Euro. Kirchhofs Steuerkonzept kommt da der Realität wesentlich näher“, heißt es beim Deutschen Familienverband.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:27:59
      Beitrag Nr. 41 ()
      [posting]17.596.123 von Frickhasserin am 18.08.05 10:24:36[/posting]Nochmals

      Gerringverdiener zahlen nach Kirchhof weniger als momentan !!!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:29:21
      Beitrag Nr. 42 ()
      Während er 2003 noch eine progessive Steuer wollte, spricht er heute von 25%.

      Den angeblichen 15%-Satz finde ich nirgends!
      Aber da einige besser lesen können als ich, wäre ich dankbar für Aufklärung!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:30:05
      Beitrag Nr. 43 ()
      geile Sache.

      Das Kapital wird Deutschland dann noch schneller verlassen. Warum ?

      Mal unter uns ... wer zahlt denn bisher 25 % (auch wenn der Steuersatz laut Finanzamt höher ist) ?
      Durch Streichung der Abschreibungsmöglichkeiten und Ausnahmetatbeständen wird nicht nur der gering Verdiener mehr zahlen, sondern auch der Besserverdienende.
      25% Steuer auf Kapitalerträge ? :laugh: selten so einen Fluchtanreiz gehört.

      Vereinfachen ist ja ok, aber da nicht mal das dieses vorgeschlagene System finanzierbar ist statt dessen aber eine enorme Kapitalflucht stattfinden wird wird Deutschland nicht unbedingt auf den richtigen Weg bringen !

      Aber auch das werden die derzeit noch "Fähnchenschwenkender" früh genug merken.


      Litschi

      PS : Wie war das .... Steuern für Kapital- und Personengesellschaften sollen angeglichen weden ? .. wie denn ? bestimmt werden nicht Personengesellschaften entlastet sondern Kapitalgesellschaften belastet. Auch so ein genialer Schachzug !
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:31:55
      Beitrag Nr. 44 ()
      [posting]17.596.123 von Frickhasserin am 18.08.05 10:24:36[/posting]"es ist völlig unrelevant wer mehr bezahlt, aber es ist Abzocke und Betrug wenn man unter dem Deckmantel eines neuen Steuerrechts die Geringverdiener massiv höher belastet."

      Also jetzt ist es dir auf einmal egal, wer mehr bezahlt. :confused:

      Aufgrund des neuen Steuerrechts von Solms und Kirchhof werden Geringverdiener nicht "massiv höher belastet", sondern entlastet. Du ignorierst die wesentlich höheren Grundfreibeträge. Steht doch alles hier. Lies es durch und denk bei ner Tasse Tee mal drüber nach.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:33:59
      Beitrag Nr. 45 ()
      [posting]17.596.225 von Litschi am 18.08.05 10:30:05[/posting]wer lesen kann ist klar im Vorteil.
      Bereits ab 20.000 beträgt der Grenzsteuersatz (ledig) 27,29%.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:35:26
      Beitrag Nr. 46 ()
      Noch was zu der 25 % Besteuerung auf Kapitalerträge.

      Gut das viele auf dem Kapitalmarkt für ihr Alter vorsorgen. Immerhin wird der Staat demnächst davon auch zu einem Viertel Teil haben. :laugh:

      Auch hier würde Nachdenken mal helfen !




      Litschi
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:38:01
      Beitrag Nr. 47 ()
      also wie siehts dann aus ?

      2 Kinder (minderjährig schulpflichtig) verheiratet 40000,- p. a.

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:38:40
      Beitrag Nr. 48 ()
      [posting]17.596.295 von Durchschnitt am 18.08.05 10:33:59[/posting]ok ... und was willst Du mir damit sagen ?

      Litschi
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:39:54
      Beitrag Nr. 49 ()
      [posting]17.596.322 von Litschi am 18.08.05 10:35:26[/posting]Dividenden werden steuerfrei ausbezahlt, da die Steuerschuld durch Körperschaftssteuer bereits durch die AG bezahlt wurde.


      Schlechter fahren natürlich die Abschreibungskünstler.
      Aber wieso sollte der deutsche Steuerzahler zB den Schiffsbau in Taiwan oder sonstwo steuerlich fördern?

      Einfach nur pervers.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:42:50
      Beitrag Nr. 50 ()
      #42: 60% mal 25% ergibt 15%. Steht hier im Thread mehrmals.

      Ein Steuersatz mit Grundfreibetrag und ermäßigten Sätzen ist ein progressiver Steuersatz (gerecht im Sinne der Besteuerung nach Leistungskraft) im Gegensatz zu einem degressiven Steuersatz, der sich bei hohen Einkommen ermäßigt (der wäre gerecht im Sinne der dem Staat abverlangten Leistungen) und einem konstanten Steuersatz (der gerecht wäre insoweit, als jedes Einkommen genau gleich besteuert wird).
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:43:28
      Beitrag Nr. 51 ()
      Darüberhinaus bleibt festzuhalten, daß es weder von der SPD, also Eichel, noch von den Grünen derart ausgearbeitete Papiere vorliegen.

      Ein Konzept bei Eichel gibt es de facto also nicht.

      Nach Informaionen des Sachverständigenrates brüten derzeit zwei Mitarbeiter Eichels, Steuerstaatssekretär Volker Halsch und Steuerabteilungsleiter Gerhard Juchum, an einem Thesenpapier. Ursprünglich wollte Eichel bereits im März 2004 seinen Entwurf für eine große Steuerreform vorlegen. Es ist jedoch sehr still geworden.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:44:49
      Beitrag Nr. 52 ()
      Das Kirchhof-Modell hat ja auch gute Bestandteile,
      - die höheren Freibeträge für Kinder zB.
      - Steuerprilegien abschaffen
      - einfacher

      Negativ mM nach der konstante Steuersatz.

      Gehen wir mal davon aus, dass die große Koalition kommt, kann was gutes daraus werden.:D
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:45:12
      Beitrag Nr. 53 ()
      #43 führt vor Augen, warum es in diesem Lande einen Reformstau gibt und 70.000 Gesetze. Es gibt nichts, was nicht zerredet werden könnte.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:45:24
      Beitrag Nr. 54 ()
      [posting]17.596.385 von Durchschnitt am 18.08.05 10:39:54[/posting]Das habe ich auch nie bestritten.

      Ich habe einfach nur die Frage gestellt wer wirklich 25% Steuern zahlt.

      Ich kenne genügend Leute, die mit einem Steuersatz von 42% weit unter 25% effektiv zahlen.
      Das der Grenzsteuersatz bei 20.000 schon bei 27 % liegt versehe ich nicht als Argument. könnte auch sagen bei 53.000 haste den Höchstteuersatz. ... und was bringt das ?

      Ich behaupte nur Besserverienende effektiv durch die 25% mehr Steuern zahlen werden und deswegen Konsequenzen ziehen


      Litschi
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:45:37
      Beitrag Nr. 55 ()
      Steuerlich profitieren bei Kirchhof vor allem die kleineren, mittleren und ehrlichen Steuerzahler.

      Härten würde es natürlich geben.

      International allerdings würde Deutschland interessanter für Investoren werden.

      Steuerhinterziehung bei 25% wird immer weniger lohnend für Kapitalerträge werden.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:49:57
      Beitrag Nr. 56 ()
      #49 Stimmt..

      Die "Abschreibungskünstler" sind jetzt auch dran.
      Und das ist gut so !!!!!


      # 43 Litschi
      Das Kapital wird Deutschland dann noch schneller verlassen.

      Wer Kapital hat, hat auch nach dem alten Recht keine Steuern hier bezahlt (Abschreibungskünzler ;) )
      Oder ist gleich ins Ausland mit seiner Kohle gegangen !!
      Also wird sich da nichts ändern.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:50:29
      Beitrag Nr. 57 ()
      @for4zim

      Ja, so kann man das konstruieren, ebenso beliebig viele andere Steuersätze, sogar Null.

      Das kann ich aber auch mit dem jetzigen Modell machen.

      Aber das Kirchhof-Modell ist nur minimal-progessiv, die Kurve ist sehr flach.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:50:46
      Beitrag Nr. 58 ()
      [posting]17.596.471 von Litschi am 18.08.05 10:45:24[/posting]"Ich habe einfach nur die Frage gestellt wer wirklich 25% Steuern zahlt."

      25% sind der Grenzsteuersatz und hat erst mal nuchts mit dem Durchschnittssteuersatz zu tun.

      Ein Ehepaar mit 50.000 dürfte dann 6.000 E Steuern zahlen
      ergibt Durchchnitt von 12%

      Nach aktuellem SWteuergesetz für 2005 sind es 8.542,00 Euro
      ergibt 17%

      alles klar?
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:50:56
      Beitrag Nr. 59 ()
      #46...Wie schon zuvor gesagt, die Union wird nicht die absolute Mehrheit erlangen, weshalb auch die FDP eine gehörige Portion mitzureden hat.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:52:09
      Beitrag Nr. 60 ()
      Die mittleren Einkommen, die kleinen Sparer, sind die Verlierer dieser Steuerreform.

      Wer im Durschnitt einen Steuersatz von 30% hatte muss nach dem Halbeinkünfteverfahren auf Dividenten und Zinsen nur den halben Steuersatz nämlich 15% bezahlen.

      Nach Kirchhof waeren jetzt 25% faellig. :eek:

      Mir kommt das Ganze reichlich unausgegoren und politisch nicht durchsetzbar vor.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:52:59
      Beitrag Nr. 61 ()
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:54:56
      Beitrag Nr. 62 ()
      #52...Ich frage mich, wieso du eine große Koalition vorziehst. All das, was du als lobenswert an dem Kirchof-Modell hervorhebst, also "höhere Freibeträge für Kinder", Abschaffung der Steuerprivilegien und Transparenz, findet sich nicht im Wahlprogramm der SPD, sondern bei der FDP.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:55:01
      Beitrag Nr. 63 ()
      @Bernd_das_Brot
      eine Familie mit zwei Kindern dürfte nach Kirchhof fast keine Steuern zahlen. Er sieht einen Freibetrag pro Person von 8.000 Euro vor = 32.000 Euro für die Familie plus einen Freibetrag von 2.000 Euro.

      Hier ein Rechenbeispiel:

      - " Die Gewinner des Reformmodells sind, anders als im Bericht der Steuerabteilungsleiter behauptet, vor allem Familien. Verlierer wären die bisherigen `Abschreibungskünstler`. So zahlen Ehegatten mit einem Einkommen von 20.000 Euro null Prozent Einkommensteuer, bei einem Einkommen von 40.000 Euro sind es 8,75 Prozent statt bisher 10,3 Prozent. Auch ein weiter Arbeitsweg führt nicht zwangsläufig zu Einbußen: Ein Arbeitnehmer, der an 200 Tagen 20 km zur Arbeit fährt, spart bei einem monatlichen Bruttolohn von 1.800 Euro - trotz Wegfall der Pendlerpauschale - über 30 Prozent Einkommensteuer (1.646 statt 2.409 Euro). Hingegen muss derjenige, der seinen Gewinn von 200.000 Euro heute noch durch Verluste, etwa aus einem Filmfonds oder einer Schiffsbeteiligung, um 80.000 Euro mindern konnte, nach dem neuen Modell 15 Prozent mehr Steuern zahlen.
      http://www.jurasmus.de/index.php?cont=news&action=show_artic…

      aber

      Milbradt bremst Kirchhof
      Einigen Unions-Granden geht Kirchhofs Dynamik allerdings schon zu weit. Der Finanzexperte muss nach Ansicht des sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt (CDU) im Falle einer Regierungsverantwortung Kompromisse eingehen.

      Steuererklräung: Fertig in zehn Minuten
      Milbradt sagte der Zeitung " Thüringer Allgemeine" , dass man Kirchhof zubilligen könne, dass seine " persönlichen Auffassungen ein Stück weitergehen" als die Steuerpläne der Union. Der Ministerpräsidenten sagte weiter: " Als Politiker im Kompetenzteam muss man Kompromisse eingehen. Ich glaube, dass er das auch weiß."

      Scharfe Kritik an dem Finanzexperten der CDU äußerte einmal mehr der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Die Finanzpolitik des Steuerexperten Paul Kirchhof laufe auf " weniger Geld für Beschäftigung und für sozial ausgewogene Reformen, aber auf mehr Entlastung für die Vermögenden hinaus" , sagte DGB-Vizechefin Ursula Engelen-Kefer der " Leipziger Volkszeitung" .
      © SPIEGEL ONLINE 2005
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,370238,00.html
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:59:46
      Beitrag Nr. 64 ()
      [posting]17.596.565 von Durchschnitt am 18.08.05 10:50:46[/posting]Mal etwas zu Steuersparmodellen.

      Ich kenne jemanden, der mit Ostimmobilen 100.000de Steuern sparte.

      Unterm Strich hat er aber nach Jahren einen bedeutend höheren Verlust eingefahren.

      Und sowas sind keine Einzelfälle

      Mit Fonds und Verlustzuweisung haben auch viele, trotz Steuervergünstigung draufgezahlt.

      Soviel zum Thema Steuersparen rein der Steuer wegen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:01:19
      Beitrag Nr. 65 ()
      Dachte immer das "Halbeinkünfteverfahren" wirkt sich nur auf kurzfristige (unter einem Jahr) Spekulationsgewinne aus. Hier auch nur bei Aktien. Bei Optionen und Futurs gilt dieser nicht.

      Das Halbeinkünfteverfahren hat meises wissens O. Lafontaine eingeführt.

      Sollte ich falsch liegen wäre ich um Berichtigung dankbar !
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:01:35
      Beitrag Nr. 66 ()
      [posting]17.596.459 von walwal am 18.08.05 10:44:49[/posting]sehe ich auch so und hoffe, dass es zu einer großen Koalition kommt!

      Was ich noch nirgends gefunden haben ist eine Info, ob und wenn ja welchen Einfluß das Kirchhof Steuermodell auf die Länderhaushalte hat. Denn, wenn die Länder weniger Einnahmen mit dieser Steuerreform hätten, wird Kirchhof es nicht umsetzen dürfen. Stoiber z. B. hat es letztes Jahr bereits abgelehnt.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:01:55
      Beitrag Nr. 67 ()
      [posting]17.596.637 von StellaLuna am 18.08.05 10:55:01[/posting]Der DGB kommt doch immer mit so Sprüchen, um irgendwie darauf aufmerksam zu machen, daß es sie noch gibt. :yawn:

      Ist quasi deren Standardaussage. Zukünftig würde es reichen, man würde einfach schreiben: "Und der DGB hat auch noch was gesagt." :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:02:39
      Beitrag Nr. 68 ()
      @Antifor

      Ich ziehe die grosse Koalition nicht vor, sie ist nur wahrscheinlich.

      Die CDU ist FDP light.
      Warum ist dann der Kirchhof zur CDU gegangen?

      Mit der großen Koaltion sind Änderungen des Steuerrechtes am wahrscheinlichsten.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:03:05
      Beitrag Nr. 69 ()
      [posting]17.596.596 von lasermind am 18.08.05 10:52:09[/posting]Nach Kirchhof sollen Dividenden steuerfrei ausbezahlt werden!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:04:45
      Beitrag Nr. 70 ()
      http://www.lpb.bwue.de/aktuell/steuerkonzept.php3

      wie kopiert man die Tabelle dort ganz unten sauber hier rein ?
      thx


      Beispielrechnungen

      Arbeitnehmer Alleinstehender Ehepaar
      Alleinverdiener Ehepaar
      Doppelverdiener
      Gehalt in Euro Keine Kinder
      20.000 Euro 2 Kinder
      40.000 Euro 2 Kinder
      80.000 Euro
      Geltendes Recht 2003 inkl. Soli * 2.504 5.038 19.068
      Vorgezogene Steuerreform 2004 inkl.
      Soli * 2.215 4.444 17.920
      Merz 1.920 960 9.600
      Kirchhof 2.250 1.200 10.500
      Solms 1.815 1.380 9.100
      * ohne Kindergeld
      Merz/Kirchhof/Solms: ohne Berücksichtung Beiträge zur Soz.Versicherung
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:05:39
      Beitrag Nr. 71 ()


      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:05:44
      Beitrag Nr. 72 ()
      [posting]17.596.717 von Durchschnitt am 18.08.05 10:59:46[/posting]Es gibt genügend anderes.

      Bau ein Mietobjekt. Die Abschreibungsmöglichkeiten von Schuldzinsen bis zum Blümchen im Garten ist Absetzbar und midert die Steuern auf Mieteinnahmen. Nach 10 Jahren das Objekt Steuerfrei (da dann außerhalb der Spekufrist) verkaufen. Somit hat der Staat ordentlich mitgezahlt und Du erwirtschaftest evtl. sogar noch einen Gewinn !

      Steuern sparen + Gewinne generieren.

      Es geht auch anders. ;)

      Litschi
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:07:41
      Beitrag Nr. 73 ()
      [posting]17.596.762 von walwal am 18.08.05 11:02:39[/posting]Aber walwal, was muß ich da lesen....

      "Mit der großen Koaltion sind Änderungen des Steuerrechtes am wahrscheinlichsten."

      Ist doch nicht dein Ernst. Die SPD hat ja nicht mal ein Konzept. Vor 17 Monaten wollte Eichel seine "große Steuerreform" präsentieren. Was als Tiger gestartet ist, ist als Bettvorleger gelandet. Nichts kam. Die FDP hingegen hat ein ausgearbeitetes, gegenfinanziertes Konzept bereits vor Monaten vorgelegt. Und gerade dieses ähnelt jenem von Kirchhof noch am meisten. Mit der FDP wird es folglich die größte Übereinstimmung geben.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:08:04
      Beitrag Nr. 74 ()
      #69 kapier ich nicht. Was macht es für einen Unterschied ob ich oder die Koerperschaft 25% auf die Dividende bezahle? Das Resultat bleibt das gleiche, oder?
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:13:12
      Beitrag Nr. 75 ()
      [posting]17.596.845 von lasermind am 18.08.05 11:08:04[/posting]ganz einfach ....

      Anstatt auf einen Euro Dividende nun 25% zu zahlen bekommst du 0,75€ von der AG direkt und die sind Steuerfrei. :laugh:

      Aber hauptsache Steuerfrei :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:14:29
      Beitrag Nr. 76 ()
      @antifor

      Ganz einfach: es geht dann rascher auch durch den Bundesrat, die fdp ist da nutzlos, da nicht/kaum vertreten.
      Und zusammengerauft haben die CDUSPD sich immer.:p
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:16:29
      Beitrag Nr. 77 ()
      #65, das Halbeinkünfteverfahren wurde unter Eichel eingeführt zusammen mit der Reform der Unternehmensbesteuerung, insbesondere der Senkung der Körperschaftssteuer. Beides gehört zusammen. Gesetz war von 2000. http://www.versicherungsnetz.de/Onlinelexikon/Unternehmensst…
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:17:01
      Beitrag Nr. 78 ()
      Die SPD hat doch nicht die Mehrheit im Bundesrat und könnte diese, vorrausgesetzt, sie würde alle anstehenden Wahlen gewinnen, was unwahrscheinlich ist, diese erst frühestens in zwei oder drei Jahren wiedererlangen. Die CDU wird mittelfristig die Mehrheit im Bundesrat mit der FDP halten. Stimmt die FDP nicht zu, os ist die Stimme des Landes ungültig. Du siehst, ohne die FDP gehts nicht.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:19:24
      Beitrag Nr. 79 ()
      [posting]17.596.811 von Litschi am 18.08.05 11:05:44[/posting]Da gibt es auch genügend Negativbeispiele.

      Viele, die in der Hochpreisphase der Immo-Preise investiert haben, verbuchen auch immer noch Verluste unterm STrich.

      Und dann hast du noch einen Mieter, der nicht zahlt und sogar dein Eigentum verwüstet, wenn du Pech hast.

      Den Gewinnern stehen immer auch Verlierer gegenüber.

      Gewinne waren da vor allem in den 80zigern zu generieren.
      In den 90zigern hat es sich dann langsam umgekehrt.

      Und zZ ist der Immo-Markt immer noch schwach.
      Renditeaussichten gering und somit oftmals den Aufwand nicht wert.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:24:44
      Beitrag Nr. 80 ()
      [posting]17.597.017 von Durchschnitt am 18.08.05 11:19:24[/posting]Stimmt.

      Derzeit würde ich diese Alternative auch nicht mehr befürworten, da ein Überschuß an Wohnungen derzeit vorhanden ist. (Außer in einigen Ballungsräumen oder aufstrebenden Regionen)

      Also geht man auf andere Möglichkeiten. ;)

      Sollte ja auch nur ein Bsp. sein, das es genügend Möglichkeiten gibt.

      Grundsätzlich hast Du allerdings recht, das Gewinnern immer Verlierer gegenüberstehen.

      Fraglich ist halt nur ob die, die es sich leisten können sich nun anderweitig orientieren. Ich glaube nicht, das das alles ein Selbstläufer wird und die investitionen deswegen in Deutschland sprudeln werden. Aber man wird sehen ....
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:26:19
      Beitrag Nr. 81 ()
      @antifor

      Vieleicht ist der Kirchhof dann ein Maulwurf im Auftrag der FDP?;)
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:26:28
      Beitrag Nr. 82 ()
      Und zZ ist der Immo-Markt immer noch schwach. - unterstellt, die Eigenheimzulage fällt mit Kirchhof, dann bricht der Immo-Markt in einigen Regionen komplett zusammen.

      Bedenklich finde ich, dass die Gesundheits-Kopfpauschale derzeit überhaupt nicht thematisiert wird. Möglich wäre, dass der Arbeitnehmer steuerlich entlastet wird, diese Entlastung dann aber in seine KV zahlen muss für Partner/in und Kinder!

      Rund wird das alles für mich erst, wenn auch die Höhe der Kopfpauschale auf dem Tisch liegt, dann sieht man in etwa, was unterm Strich bleibt.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:30:46
      Beitrag Nr. 83 ()
      @Antifor

      Der Guido hat es auch gemerkt:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:30:57
      Beitrag Nr. 84 ()
      [posting]17.596.839 von Antifor am 18.08.05 11:07:41[/posting]warten wir doch mal ab, was von Kirchhofs Steuerreform übrig bleibt. Milbradt hat bereits darauf hingewiesen, dass Kompromisse gemacht werden müssen.

      Auszuschließen ist nicht, dass statt des jetzt angekündigten SteuerElefanten eine SteuerMaus bei rauskommt.

      Die Länder werden sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen, und die MPs, deren Länder hoch verschuldet sind, haben andere Interessen als Merkel.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:32:00
      Beitrag Nr. 85 ()
      [posting]17.597.130 von StellaLuna am 18.08.05 11:26:28[/posting]Sorry Stella

      Aber es ging um Mietobjekte. Hier gibt es keine Eigenheimzulage.

      Die Streichung der Eigenheimzulage generell würde aber eher wieder dafür sprechen Mietobjekte zu errichten (aber nur solange wie Abschreibungsmöglichkeiten da sind) ;)



      Litschi
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:33:06
      Beitrag Nr. 86 ()
      Mal eine andere Frage zu Kirchhof.

      Was hat Kirchhof eigentlich mit der Gewerbesteuer vor.

      zZ. Zahlt eine AG inkl. Gewerbesteuer ca. 40% auf ihre Gewinne.?

      Was sieht die Gesamtbesteuerung einer AG unter Kirchhof vor?
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:34:54
      Beitrag Nr. 87 ()
      Ich bleib dabei, der mittlere Einkommensbezieher mit Millionendepot ist nach Kirchhof der grosse Verlierer.

      Gehalt: 4OOOO€
      Aktiengewinn: 1.OOO.OOO€
      Steuersatz: 3O%

      Steuern nach Eichel: 4OOOO€x0,3+1.OOO.OOOx0,15= 162,000€

      Steuern nach Kirchhof: 1.040.000x0,25= 260.000€ :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:39:25
      Beitrag Nr. 88 ()
      [posting]17.597.130 von StellaLuna am 18.08.05 11:26:28[/posting]"Und zZ ist der Immo-Markt immer noch schwach. - unterstellt, die Eigenheimzulage fällt mit Kirchhof, dann bricht der Immo-Markt in einigen Regionen komplett zusammen. "

      Der Immo-Markt würde nur zusammenbrechen, wenn die Mieten zusammenbrechen.
      Durch massive Steuerentlastungen wird ja für einzelne der Wegfall der Eigenheimzulage auch wieder gemildert oder gar neutralisiert.
      Eigenheimzulage rentiert sich ja vor allem für besser Verdiener.
      Und auch Besserverdiener werden steuerlich stark entlastet.
      Insofern sehe ich dieses Problem als sekundär an.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:39:46
      Beitrag Nr. 89 ()
      Mal sehn wer den Fehler in meiner Rechnung merkt :D
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:40:39
      Beitrag Nr. 90 ()
      #87, :laugh:

      Gib doch mal für die Steuer bei Eichel 540.000 Euro in einen Einkommenssteuerrechner ein (falls der die hohe Zahl schluckt). ;)

      Übrigens, für Zinsen gilt das Halbeinkünfteverfahren natürlich nicht.

      Und Sinn der Kirchhofschen Steuerreform ist auch nicht, daß jeder niedrigere Steuern zahlt, sondern daß der Steuersatz für alle transparenter, einfacher und gerechter wird, billiger einzutreiben ist und dadurch im Mittel sinken kann, außerdem bessere Leistungsanreize gibt, nicht zu Schwarzeinkünften ermutigt und auch nicht zur Verschiebung von Vermögen ins Ausland.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:42:47
      Beitrag Nr. 91 ()
      Deutsche Bank Aufsichtsrat

      Dr. Rolf-E. Breuer Vorsitzender
      Frankfurt am Main
      Heidrun Förster* Stellvertretende Vorsitzende
      Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG
      Berlin
      Dr. rer. oec.
      Karl-Hermann Baumann München
      (bis 18. Mai 2005)

      Dr. Karl-Gerhard Eick Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Telekom AG
      Köln

      Klaus Funk* Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG
      Frankfurt am Main
      Ulrich Hartmann Vorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON AG
      Düsseldorf
      Sabine Horn* Deutsche Bank AG
      Frankfurt am Main
      Rolf Hunck* Deutsche Bank AG
      Hamburg
      Sir Peter Job London
      Prof. Dr.
      Henning Kagermann Sprecher des Vorstands der SAP AG
      Walldorf/Baden
      Ulrich Kaufmann* Deutsche Bank AG
      Düsseldorf
      Prof. Dr. Paul Kirchhof Universitätsprofessor, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
      Heidelberg

      Henriette Mark* Deutsche Bank AG
      München
      ....
      http://www.deutsche-bank.de/ir/

      :(

      Ist Kirchhof CDU-Mitglied?
      In einer TV-Sendung wurde er kürzlich als CDU-Mitglied bezeichnet, die aktuelle Presse aber sagt "parteilos"!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:45:30
      Beitrag Nr. 92 ()
      [posting]17.597.334 von Durchschnitt am 18.08.05 11:39:25[/posting]da sind die Landesfürsten, die sich bislang erfolgreich gegen die Abschaffung der Eigenheimzulage gewehrt haben, aber anderer Meinung.

      Die SPD hätte diese Zulage bereits abgeschafft, konnte aber keine Mehrheit gewinnen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:47:12
      Beitrag Nr. 93 ()
      #91....Seit wann ist es denn schlecht, wenn du im Aufsichtsrat einer der größten Banken weltweit sitzt? Glaubst Du, die nehmen da jeden?

      Verkehrte Sozen-Welt :(
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:49:42
      Beitrag Nr. 94 ()
      [posting]17.597.434 von StellaLuna am 18.08.05 11:45:30[/posting]Die Landesfürsten, die sich bislang erfolgreich gegen die Abschaffung der Eigenheimzulage gewehrt haben gehen ja auch von einer höheren Einkommenssteuer aus.
      Insofern der Standpunkt nachzuvollziehen.
      Sinkt aber die Steuerbelastung, wird ja die Eigenheimzulage nicht mehr gebraucht, da die Steuerersparnis bereits durch geringere EKSt. realisiert wird.
      Auch hier wird es dann sicher Gewinner und Verlierer geben.

      Aber unterm Strich dürften die Vorteile überwiegen
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 11:52:24
      Beitrag Nr. 95 ()
      @stella

      Was willst du uns mit dem Aufsichtsrat sagen?
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 12:02:32
      Beitrag Nr. 96 ()
      #95...Na was wohl? Daß Kirchhof ein unglaublich unmoralischer Mensch sein muß, der andere nur ausbeutet. Tagsüber zeigt er sich als Verfechter eines einfachen und gerechten Steuerrechts, aber abends da zieht er los und sagt den Armen und Geplagten das letzte Bißchen Blut aus ihren Kehlen.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 12:11:21
      Beitrag Nr. 97 ()
      [posting]17.597.569 von walwal am 18.08.05 11:52:24[/posting]Ich bin davon ausgegangen, dass Kirchhof unabhängig ist. Sein Vertrag bei der Deutschen Bank läuft bis 2008!

      Im übrigen ist er auch Mitherausgeber des Rheinischen Merkur.

      Ich unterstelle, dass er keine Gesetze auf den Weg bringen wird, die in irgendeiner Weise von Nachteil sein könnten für sein Unternehmen.

      Er ist ein Lobbyist und somit für mich nicht mehr glaubwürdig.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 12:14:39
      Beitrag Nr. 98 ()
      [posting]17.597.751 von Antifor am 18.08.05 12:02:32[/posting]Bislang wurde Kirchhof den Wählern als Verfassungsrichter vermittelt und seine diversen Funktionen sei es als Mitherausgeber einer Zeitung oder die des Aufsichtsrates der Deutschen Bank verschwiegen. Warum?
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 12:35:54
      Beitrag Nr. 99 ()
      "Familiärer Unterhalt erspart öffentliche Sozialhilfe, private Pflege ersetzt die Dienstleistungen von Seniorenheim und Krankenhaus. Der persönliche Dialog macht eine psychologische und therapeutische Beratung überflüssig."
      (Die ZEIT v. 11.01.2001)
      http://www.single-generation.de/sozialstaat/paul_kirchhof.ht…

      Ist das der Ansatz einer neuen Familienpolitik oder ist das eine Sparmaßnahme um den öffentlichen Haushalt zu entlasten?
      Frauen sollen ihr Leben lang pampern, erst die eigenen Kinder, dann die Eltern :confused:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 12:46:27
      Beitrag Nr. 100 ()
      [posting]17.595.828 von Frickhasserin am 18.08.05 10:07:52[/posting]Die Lohnsteuerbelastung im mittlere Einkommensbereich würde lt. dem Kirchoff`schen Steuermodell um ca. 30 % zunehmen.

      Ein Arbeitnehmer der z. B. ca. 2500 € brutto verdient musste ca. 450 € Lohnsteuer + SoliZuschl. von ca. 25 € bezahlen, nach dem Kirchhoff`schen Steuermodell müsste er 625 € (25 %) bezahlen. Frappierender wird es sogar für die Personen die ca. 1700 € brutto (20.001 / 12 = 1666,75 €)aufwärts beziehen.

      Beim Kirchhoff`schen Steuermodell werden die monatlichen Bruttoeinkommen ab 1700 € werden da ganz schön bluten müssen !

      Gruss, der Hexer ;)
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 12:49:58
      Beitrag Nr. 101 ()
      #100, Du hast Dich schlimm verrechnet. Den Grundfreibetrag und den Pauschfreibetrag hast Du ebenso unterschlagen, wie die ermäßigten Steuersätze. Deine Beispiele stimmen hinten und vorn nicht, die Steuern sind korrekt berechnet nur ein Bruchteil von den von Dir genannten.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 12:54:48
      Beitrag Nr. 102 ()
      #100 :laugh: Wen willst damit auf den Arm nehmen ???
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 12:59:09
      Beitrag Nr. 103 ()
      Fakt ist: Von der weltweiten Steuerrechtsliteratur kommen 2/3 aus Deutschland:laugh:
      Das ist echt kein Witz sondern das ist Tatsache....
      Da muß man sagen:Gut gearbeitetihr Lobbyisten:mad:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:02:04
      Beitrag Nr. 104 ()
      :confused:
      Ich habe die eigenheimzulage bisher als Investionsanreiz begriffen. Nicht als zulage oder geschenk wie es die sozies heute umdeuten.

      Dieser investitionsanreiz ist die bisher beste förderunsmassnahme in der brd überhaupt gewesen,
      weil diese anfangszuschüsse sich selber mit gewinn finanziert haben.
      leider macht neid blind. Nur deshalb können neider nicht begreifen,dass der effekt zum beispiel bei einem neubau von ca. 200.000,00 euro allein an zurückgeflossener steuer in form der MWSt. weit höher ist als der zuschuss.

      Dazu kommen die effekte auf beschäftigung usw. Ich habe mal vor jahren eine analyse gesehen, da wurde ein rückfluss, sprich gewinn für den staat, also für uns alle, von mehreren hundert% des zuschusses errechnet.
      Dazu kommt noch durch die vermutliche weitere entfernung zum alten arbeitsplatz durch das wohnen im grünen die notwendigkeit zukünftig einen zweitwagen zu beschaffen und der höhere verschleiß und benzinverbrauch durch den weiteren weg. Auch dies bedeutet zwangsweisen stetigen konsum und damit steuern für uns alle.
      Weiterhin bedeutet die jahrzehntelange belastung/besitz durch den zwang zur leistung/bezahlung durch eigentum in der regel eine konservativere politische haltung und deren abneigung gegen gleichmacherei, sprich bestrafung der fleißigen durch sogenannte sozialisten. Insgesamt also durch besitz zur erkenntnis und damit ein bollwerk gegen sozialismuss.

      Die abschaffung wäre für uner gemeinwesen fatal und ein weiterer sieg der neider, akademisch verbildeten und der dummheit in jeder form.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:05:06
      Beitrag Nr. 105 ()
      Man kann unser Problem total vereinfachen:
      Schwarzarbeit; ohne würde es kein Finanzierungsproblem geben.Sogar die "dunkeldeutschen" könnte man weiterhin durchschleppen;)
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:09:40
      Beitrag Nr. 106 ()
      Aber die Zeiten sind vorbei, es gibt genügend Wohnraum und die Bevölkerung nimmt ab. Ausserdem wurden die Arbeitnehmer gefördert, die sich sowieso kein Haus leisten konnten.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:11:20
      Beitrag Nr. 107 ()
      Und die km-Pauschale auch abschaffen. Wer weit weg zieht, soll die Umweltverschmutzung bezahlen!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:17:52
      Beitrag Nr. 108 ()
      [posting]17.598.687 von for4zim am 18.08.05 12:49:58[/posting]Zum Ausgleich sozialer Härten bleibt aber auch bei Kirchhof ein Existenzminimum steuerfrei: Jedem Bundesbürger steht unabhängig von seinem Alter ein Grundfreibetrag in Höhe von 8.000 Euro zu. Die nächsten 5.000 Euro werden zu 60, weitere 5.000 Euro zu 80 Prozent besteuert. Ergänzend sieht Kirchhof eine Kostenpauschale von 2.000 Euro vor. Damit ist die volle Steuerpflicht von 25 Prozent erst ab einem Einkommen von 20.001 Euro fällig.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:18:46
      Beitrag Nr. 109 ()
      [posting]17.598.935 von Nannsen am 18.08.05 13:02:04[/posting]Nannsen,
      völlig richtig.
      Nur muss man berücksichtigen, dass die Eigenheimzulage ja in einer Zeit hoher Steuer-Grenzbelastung geschaffen wurde.
      Bei einem Grenzsteuersatz von 25% aber ist ein Anreiz nicht mehr sinnvoll.
      Das Eigenheim wird ja nicht deshalb gebaut, weil es steuerlich gefördert wird.
      Der Hauptgrund ist wohl, dass man es sich leisten kann.
      Und wenn es sich einer leisten kann, dann verzichtet er nicht darauf, weil es steuerlich nicht gefördert wird.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:28:55
      Beitrag Nr. 110 ()
      #108, richtig, und damit ist die Rechnung in #100 falsch. Bei 2500 Euro monatlich fallen nach Kirchhof 354 Euro Steuern an (2500*12=30000; 8000+2000 frei, 25*60% von 5000 sind 750; 25*80% von 5000 sind 1000; 25% von 10000 sind 2500; zusammen 4250 Euro, durch 12, ergibt 354 Euro).
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:29:22
      Beitrag Nr. 111 ()
      [posting]17.599.230 von der.Hexer. am 18.08.05 13:17:52[/posting]Die entscheidende Frage hierbei ist, worauf sich die volle Steuerpflicht bezieht.

      Bezieht die sich auf 20.001 € oder auf 1 € ?

      Bezieht die volle Steuerpflicht von 25 % sich jedoch auf den einen Euro von 20.001 €, dann sieht die Sache schon anders aus, dann sähe meine Modellrechnung (bei eienm mtl. Bruttoeinkommen von 2500 €) wie folgt aus:

      30000 - 8000 - 2000 = 20000
      20000 - 5000 = 15000
      15000 - 5000 = 10000

      60 % von 5000 = 750 € (25 % aus 3.500)
      80 % von 5000 = 1000 € (25 % aus 4.000)
      100 % von 10000 = 2500 € (25 % aus 10.000)
      ----------------------------------------
      Steuerbelastung p.a.: 4250 €
      4250 € : 12 = 354,17 € (mtl. Steuerbelastung aus einem Bruttoeinkommen von 2500 €)

      Der Arbeitnehmer würde sich dann lt. dem vorgen. Modell günstiger stellen.

      Anscheinend ist der letzte zitierte Satz in dem Bericht ungünstig formuliert worden !

      Gruss, der Hexer :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:30:41
      Beitrag Nr. 112 ()
      Steuermodelle

      "Je radikaler, umso ungerechter"

      Die verschiedenen Pläne für eine radikale Steuervereinfachung reißen Milliardenlöcher in die öffentlichen Etats und nutzen vor allem Besserverdienenden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten der Länderfinanzminister.

      Auf 93 Seiten haben die Steuerabteilungsleiter der Länder und des Bundes die Auswirkungen von sechs radikalen Konzepten untersucht, darunter die Modelle von CDU, CSU, FDP sowie Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof.

      Acht Kategorien wurden bewertet, von Rechtsfragen bis zu den Kosten. Die Ergebnisse sind angesichts der Haushaltslage ernüchternd: Würde eine Reform 2005 umgesetzt, wären im CDU-Konzept im ersten Jahr Ausfälle von 32 Milliarden Euro zu verkraften, mittelfristig würden diese auf 25,2 Milliarden sinken. Bei der CSU wären es anfangs 16 Milliarden und zwei Jahre später 13 Milliarden.

      Auch im radikalsten Modell, dem von Kirchhof, würde sich erst nach mehreren Jahren auszahlen, dass alle Vergünstigungen gestrichen werden: Kirchhofs Einheitssatz von 25 Prozent kostet 2005 knapp 42,9 Milliarden und 2007 noch 23,9 Milliarden.





      Die Senkung der Steuersätze würde noch tiefere Löcher in die Kassen von Bund, Ländern und Gemeinden reißen.
      Foto: sueddeutsche.de





      Zeitliche Verzögerung
      Zur Erklärung heißt es in dem Gutachten, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt: „Eine radikale Senkung der Steuersätze belastet die öffentlichen Haushalte sofort und auf Dauer, während die Maßnahmen zur Verbreiterung der Bemessungsgrundlage grundsätzlich erst mit einer erheblichen zeitlichen Verzögerung zu Mehreinnahmen führen.“

      Teuer ist auch das Modell der FDP mit Sätzen von 15, 25 und 35 Prozent: Es reißt im ersten Jahr ein Loch von 20,2 Milliarden Euro; auf Dauer sinkt die Lücke auf 14,5 Milliarden Euro.

      Am günstigsten ist das Modell des Sachverständigenrats: Dieser macht sich für die duale Einkommensteuer stark, bei der Kapitaleinkommen mit einem Einheitssatz von 30 Prozent belastet werden, während für Arbeitseinkommen ein steigender Tarif von 15 bis 35 Prozent gilt. Dies würde im ersten Jahr 9,4 Milliarden Euro kosten und zwei Jahre später noch die Hälfte.



      Tendenzielle Gewinner
      Als „sehr aufschlussreich“ werden in Kreisen der Finanzminister-Konferenz auch die Berechnungen zur Verteilungswirkung bezeichnet. „Tendenzielle Gewinner“, heißt es in dem Gutachten, wären „Steuerpflichtige in derzeit hoher Progressionsstufe mit wenigen Abzügen“, etwa leitende Angestellte.

      „Tendenzielle Verlierer“ wären dagegen Steuerpflichtige mit geringen Einkommen und hohen Abzügen oder hohen steuerfreien Einkünften, etwa Pendler oder Feiertags- und Nachtarbeiter.

      Die „mehr oder weniger starke Umverteilung der steuerlichen Belastung“ ist dabei in den Reformmodellen von Kirchhof, der FDP und Merz besonders ausgeprägt; ausgewogener ist das Konzept des bayerischen Finanzministers Kurt Faltlhauser (CSU), der nur einen Teil der Ausnahmen streichen will und mit 39 Prozent den höchsten Spitzensteuersatz vorschlägt

      So wird jemand mit einem zu versteuernden Einkommen von 15.000 Euro von der CSU um 286 Euro entlastet, von Kirchhof um 441 Euro, von der FDP um 507 Euro und von Merz um 787 Euro. Liegt das Einkommen bei 60.000 Euro, steigt die Entlastung bei der CSU auf 1752 Euro, bei der FDP auf 3103 Euro, bei Merz auf 3551 Euro und bei Kirchhof auf 5313 Euro.

      Noch deutlicher sind die Unterschiede, falls jemand 150.000 Euro zu versteuern hat: Die CSU entlastet hier um 4601 Euro, Merz um 9248 Euro, die FDP um 9749 Euro und Kirchhof um 21.000 Euro.



      Extreme Differenzen
      Ganz extrem sind die Differenzen bei Einkommen von einer halben Million Euro: Im CSU-Modell liegt die Entlastung der Top-Verdiener bei 15.678 Euro, bei Merz beträgt sie 31.403 Euro, bei der FDP sogar 35.597 Euro und bei Kirchhof satte 84.227 Euro.

      Kritisiert wird in dem Gutachten zudem, dass es auch den Radikalreformern nicht gelingt, alle Steuertricks zu unterbinden. Die typischen Felder der Steuergestaltung würden „mit den vorgelegten Reformentwürfen nicht nur oder nur punktuell trockengelegt“. Unter diesem Blickwinkel würden die Modelle „dem Ziel einer umfassenden Vereinfachung des Steuerrechts voraussichtlich nur in Teilbereichen näher kommen“.

      (SZ vom 26.02.04)
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:32:28
      Beitrag Nr. 113 ()
      [posting]17.598.871 von viena am 18.08.05 12:59:09[/posting]Fakt ist: Von der weltweiten Steuerrechtsliteratur kommen 2/3 aus Deutschland
      Das ist echt kein Witz sondern das ist Tatsache....
      Da muß man sagen:Gut gearbeitetihr Lobbyisten


      Nur mal nicht übertreiben. Trotz Aversion gegen Erbesenzählerei sollte man in einem Thgread über Steuern, Stiuersätze etc. zwischen "10%" und 2/3 unterscheiden, finde ich.


      Was "Fakt" bzw. "Tatsache" ist, ist nicht ein xtausendmal breitgetretenes Vorurteil, sondern kann mal z. B. hier sehen.


      Vorurteil widerlegt: Nur 10 % der weltweiten Steuerliteratur kommt aus Deutschland
      Wenn es um das deutsche Steuerrecht geht ist meist vom kompliziertesten der Welt die Rede. Außerdem wurde bisher unterstellt, dass 80 % der weltweiten Steuerliteratur aus Deutschland komme. Dies konnte Steuerexperte Albert Rädler nun widerlegen.
      Der emeritierte Professor der Uni Hamburg untersuchte zusammen mit seinem Kollegen Hubert Hamaekers vom International Bureau of Fiscal Documentation die Bestände der Amsterdamer Bibliothek. Diese ist die größte Sammlung von Steuerliteratur der Welt.
      Er kommt zu dem Ergebnis, dass zwar die meiste Literatur aus Deutschland komme, der Anteil jedoch nur 10 % betrage. Die USA, Großbritannien und die Niederlande folgen mit knappem Abstand. Frankreich komme mit sehr viel weniger Literatur aus.
      07.01.05 10:21 Quelle: www.ftd.de

      ;
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:35:27
      Beitrag Nr. 114 ()
      [posting]17.599.426 von for4zim am 18.08.05 13:28:55[/posting]Da haben wir wohl beide den selben Gedanken gehabt ! :D
      Warst ein wenig schneller als ich.

      Ich gehe mal von aus, dass nur alles was anteilig über 20.000 € (von 30.000 € wären es 10.000 €) ist, den vollen 25 % unterschlagen werden muss, sonst würde die Steuersystematik und auch deren traditionen aus dem Ruder geraten !

      Die Medien + Politker täten gut daran, die Programme oder Modelle präziser darzustellen !

      Gruss, der Hexer ;)
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:36:07
      Beitrag Nr. 115 ()
      dies ist m.e. etwas pauschaliert gesehen. Natürlich soll ein investitionsanreiz ermutigen.Nach meinen eigenen erfahrungen haben sich viele bauherren durch diesen anreiz dann tatsächlich entschlossen, ihren traum vom eigenen besitz zu verwirklichen. Natürlich gibt dabei es mitnahmeeffekte. Deshalb sollte auch die zulage m.e. reformiert und noch eitwr ausgebaut werden. Die phsychosozialen gründe und der volkswirtschaftliche nutzen sind einleuchtend. Allein das auflösen von massenquartieren und die dadurch hervorgerufene vermassung und verhausschweinung des einzelnen individiums würde durch eigenheime viele unserer sozialen probleme lösen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:39:47
      Beitrag Nr. 116 ()
      [posting]17.599.253 von Durchschnitt am 18.08.05 13:18:46[/posting]Sorry. mein beitrag bezog sich auf deinen beitrag
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:41:26
      Beitrag Nr. 117 ()
      OK. mit dem Kirchhoff`schen Steuermodell kommen Bevölkerungsteile günstiger weg.

      Wie sieht die Programmatik bei der Sozialvers. aus ?

      Wie soll die KoPau im Detail gestrickt sein.

      Hier würde mich nicht wundern , wenn dem Bürger Nachteile entstehen.

      Wie soll eine RV, AV, KV + PV unter der CDU abgegolten werden ?`Wie sehen die Modellrechnungen diesbezüglich aus ?

      Danke vorab für evtl. Info.

      Gruss, der Hexer :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:48:42
      Beitrag Nr. 118 ()
      [posting]17.599.610 von der.Hexer. am 18.08.05 13:41:26[/posting]diese Frage habe ich weiter unten auch gestellt!
      Ich würde nicht ausschließen, dass die geplante Kopfpauschale, in die nur die gesetzlich Versicherten einbezogen werden, die Steuervorteile größtenteils auffressen wird. Bislang kostenlos familienversicherte Ehepartner müssen eigene Beiträge zahlen (diskutiert wurde ein Beitrag in Höhe von ca. 180,- Euro).
      Sollte ein Familienvater durch die Steuerreform ca. 200,- Euro netto mehr in der Tasche haben, fließt dieser Betrag gleich in die Krankenversicherung. Vorteile sehe ich da bislang keine!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:52:55
      Beitrag Nr. 119 ()
      [posting]17.599.698 von StellaLuna am 18.08.05 13:48:42[/posting]Bei der KoPau hatte eine private KV (glaube DKV wars, bin mir aber nicht sicher) angegeben, dass eine KoPau von ca. 200 € zu niedrig sei um die laufenden Kosten zu decken.

      Sie gehe davon aus, dass eine KoPau von ca. 280 € erforderlich sei, um die Kosten in der KV abzudecken.

      Jetzt ist halt nur die Frage worauf sich die KoPau überhaupt bezieht. Nur auf die KV + PV oder auf die gesamte SV (AV, PV, KV + RV ?

      Gruss, der Hexer :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:58:15
      Beitrag Nr. 120 ()
      Stichwort Kopfpauschale
      Bei der Kopfpauschale soll jeder Versicherte, das soll jeder Erwachsene also auch Ehepartner sein, den gleichen Beitrag bezahlen. Im Gespräch sind Summen zwischne 170 und 260 Euro pro Monat, wobei das Krankentagegeld extra und privat versichert werden muß. Geringverdiener sollen einen Zuschuß erhalten. Wie der allerdings finanziert werden soll, ist noch unklar. Regierungsberater Bert Rürup hat vorgeschlagen, dies über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer oder des Solidaritätszuschlages vorzunehmen, im Grunde also über eine Steuererhöhung.
      http://www.medizinauskunft.de/artikel/service/politik/16_07_…

      Sollte das Realität werden, ist das Kirchhof-Steuermodell abzuhaken. Das was der verheiratete Pflichtversicherte, dessen Partner nicht erwerbstätig ist, steuermäßig mehr in der Tasche hat, geht sofort in die Krankenkasse für den Ehepartner! Aus meiner Sicht fährt die Musterfamilie, erwerbstätiger Mann, nicht erwerbstätige Frau und ein Kind, mit den heutigen Regelungen besser.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:59:47
      Beitrag Nr. 121 ()
      [posting]17.599.753 von der.Hexer. am 18.08.05 13:52:55[/posting]Das Unionsmodell der Kopfpauschale betrifft nur die gesetzlich Krankenversicherten!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 13:59:48
      Beitrag Nr. 122 ()
      Du brauchst dir wegen kirchhof keine weiteren gedanken machen.
      Der mohr hat seine schuldigkeit nach der wahl getan und wird von selber wegen seiner gekränkter eitelkeit und einsicht in seine ihm zudachten rolle usw. den bettel hinschmeißen.

      Der typ ist nicht praxisnah genug und m.e. viel zu weltfremd und akademisch verbildet.Daran wird diese persönlichkeit sehr schnell scheitern.
      Deshalb für mich kein grund sich gedanken über kirchhof zu machen. Besser wäre ein praktischer Wirtschaftsführer wie olaf henkel o.ä. gewesen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:06:41
      Beitrag Nr. 123 ()
      [posting]17.599.841 von StellaLuna am 18.08.05 13:59:47[/posting]Hab gerade den verlinketen Bericht gelesen :)

      Also wird die SV im gesamten, wenn die KoPau eingeführt wird, aller Voraussicht nach, für die unteren Einkommen teurer werden als die jetzige, auch wenn Merkel den Beitrag zu AV um 2 % senken will.

      Und der verwaltungsaufwand für die Rückerstattung der KoPau bei geringverdienern dürfte auch erheblich sein, wobei sich die Frage stellt, wie die Staffelung der Einkommen aussehen muss, um eine Rückerstattung verlangen zu können.

      Bei der jetzigen Regierung weiss man zwar, dass nicht vieles Gold ist, was glänzt, aber man weiss genau, woran man ist.

      Gruss, der Hexer ;)
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:06:58
      Beitrag Nr. 124 ()
      [posting]17.599.842 von Nannsen am 18.08.05 13:59:48[/posting]das Steuermodell fand ich auf den ersten Blick bestechend einfach und netto bleibt etwas mehr übrig als bislang.

      Wenn aber Verheiratete mit dieser Steuerersparnis die GKV für ihre Partner finanzieren müssen, dann ist das nicht nur schräg sondern in extremen Maße auch familienfeindlich.

      Für Privatversicherte allerdings lohnt sich Kirchhof!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:08:29
      Beitrag Nr. 125 ()
      [posting]17.599.923 von StellaLuna am 18.08.05 14:06:58[/posting]PS: auch für Singles lohnt sich Kirchhof :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:10:27
      Beitrag Nr. 126 ()
      [posting]17.599.920 von der.Hexer. am 18.08.05 14:06:41[/posting]Ich gehe davon aus, dass die CDU eine KoPau von unter 200 € nicht durchbringen wird.

      Ich denke da eher an einem Bereich von ca. 250 - 300 €.

      Gruss, der Hexer :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:18:28
      Beitrag Nr. 127 ()
      [posting]17.599.973 von der.Hexer. am 18.08.05 14:10:27[/posting]mit 250 € rechne ich auch!
      Noch nicht klar ist für mich, ob die Beiträge für Kinder erst mal von den Eltern geleistet werden müssen oder ob sie gleich über die Steuer finanziert werden.
      Wäre ersteres geplant, dürfte das für viele gesetzlich versicherte Arbeitnehmer die Bankrotterklärung sein - Mutter und ein Kind würden 400,- bis 500,-/Monat kosten, hinzu käme noch der Eigenanteil für Zähne etc.

      Bislang wurde nur bekannt gegeben, dass Beiträge für Kinder über die Steuer finanziert werden, aber wie die Abwicklung geplant ist, darüber habe ich nichts gefunden.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:33:35
      Beitrag Nr. 128 ()
      Stella,
      Du schon wieder zur Kopfpauschale :D

      1. die 170€, die durch die Medien geistern, sind der Gesamtbetrag AN und AG!
      Der AN Beitrag beträgt 109€ (kann aber noch steigen)

      2. Das Krankengeld müssen gesetzlich Versicherte, auch wenn es wegen den Rentnern nicht so formuliert wurde, seit dem 01.07.05 auch zusätzlich absichern.

      3. Ausserdem, niemand bezahlt mehr KV Beiträge als bisher (Sozialausgleich)


      Gesundheitsprämie
      aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
      Die Gesundheitsprämie (oder Kopfpauschale, nach einem Kompromiss beider Unionsparteien jetzt auch Solidarische Gesundheitsprämie genannt) ist ein Modell für die grundlegende Reform des Systems der Krankenversicherung in Deutschland. Das Modell soll die Finanzierung des Gesundheitssystems von den Lohnnebenkosten abkoppeln und so für Unternehmen das Einstellen von Arbeitskräften attraktiver machen.

      Die Gesundheitsprämie wird von CDU und CSU gefordert, während SPD und Grüne die Bürgerversicherung favorisieren, die auch Beamte und Selbstständige zwangsweise in die gesetzliche Krankenversicherung einbezieht. Im Gegensatz dazu sieht das Modell der Gesundheitsprämie auch die Möglichkeit vor, private Versicherungen zur medizinischen Grundversorgung zu wählen.

      Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
      1 Auswirkungen beim Arbeitnehmer
      2 Auswirkungen beim Arbeitgeber
      3 Finanzierung
      4 Literatur und Weblinks



      [Bearbeiten]
      Auswirkungen beim Arbeitnehmer
      Jeder gesetzlich Krankenversicherte zahlt eine „persönliche Gesundheitsprämie“ von 109 Euro pro Monat (vorläufige Werte), maximal 7 % des Einkommens. Nebeneinkünfte, Zinsen und Mieten werden einbezogen.

      Grundsätzlich gilt, dass jede (erwachsene) Person beitragspflichtig ist. Im derzeitigen Konzept ist vorgesehen, dass minderjährige Kinder keinen eigenen Beitrag zahlen müssen. Ehepartner sind jedoch beide beitragspflichtig, ebenso volljährige Kinder, die beispielsweise noch in der Ausbildung sind. Kann man die 109 Euro/Monat für die "persönliche Gesundheitsprämie" nicht aufbringen, dann springt der Sozialausgleich ein. Sozial Schwache werden über die Einkommensteuer wieder entlastet. Im Gegensatz zum bisherigen Krankenversicherungssystem sind die Beiträge bei der "persönlichen Gesundheitsprämie" nicht vom Arbeitseinkommen abhängig, allerdings ist der Beitrag zum Sozialausgleich (über die Einkommensteuer) vom Gesamteinkommen (Arbeitseinkommen, Mieteinkommen, Einkommen aus Kapitalerträgen,...) abhängig und im Gegensatz zur Bürgerversicherung nicht durch eine Beitragsbemessungsgrenze nach oben begrenzt.

      [Bearbeiten]
      Auswirkungen beim Arbeitgeber
      Der bruttolohnabhängige Beitragsanteil des Arbeitgebers wird bei 6,5% des Bruttoeinkommens fixiert und ist damit von zukünftig steigenden Gesundheitskosten abgekoppelt. Beitragserhöhungen gehen damit nur noch zu Lasten des Arbeitnehmers. Damit soll der Anstieg der Lohnnebenkosten gestoppt werden, der für die hohe Arbeitslosigkeit und die Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft mitverantwortlich gemacht wird.

      [Bearbeiten]
      Finanzierung
      Die Arbeitgeberbeiträge (65 Milliarden Euro/Jahr) fließen in einen „Gesundheitsfonds“, der aus Steuermitteln weiter aufgefüllt werden soll (Die Schätzungen schwanken zwischen 7 und 25 Milliarden Euro/Jahr). Zur Finanzierung soll der Spitzensteuersatz geringer abgesenkt werden als im gemeinsamen steuerpolitischen Konzept von CDU und CSU vorgesehen (statt auf 36 % nur auf 39 %).
      Aus dem Fonds erhalten die Krankenkassen zunächst 60 Euro pro Versicherten als so genannte Arbeitgeberprämie.
      Außerdem sollen die Kinderversicherung und ein Sozialausgleich für Geringverdiener aus dem Fonds finanziert werden. Aus Gründen der verfassungsrechtlich gebotenen Gleichbehandlung werden auch die Kinder von Privatversicherten in die Förderung einbezogen.


      http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheitspr%C3%A4mie
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:35:50
      Beitrag Nr. 129 ()
      ihr könnt rechnen und streiten wie ihr wollt - es wird sich grundlegendes in diesem land nicht ändern.

      nicht unter merkel oder schröder oder sonstwen.

      es hat die letzte 30 jahre nicht funktioniert - vor wahlen wuden schon alle mögliche leute vor den karren gespannt.

      wenn der kirchhoff nicht auf der merkel linie bleibt - und da wird es mit sicherheit zu konflikten kommen dann wird
      er genauso abserviert wie friedrich merz.

      man brauch keine helden sondern mundtote mitschwimmer.

      98 wollte schröder vor der wahl auch einen wirtschaftsfachmann zum minister machen - und wer wurde es
      - ein lobbyist der stromkonzerne der deren interessen merh als nur vetreten hat - es wurde werner müller - heute vorstand der ruhrgas ag:cry:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:39:37
      Beitrag Nr. 130 ()
      [posting]17.600.343 von durran am 18.08.05 14:35:50[/posting]durran, ich befürchte, dass Du sehr Recht hast.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:43:12
      Beitrag Nr. 131 ()
      [posting]17.600.343 von durran am 18.08.05 14:35:50[/posting]das war Stollmann, parteilos, und er hat das Handtuch geschmissen, weil er zum einen mit den innerparteilichen Querelen nicht zurecht kam und zum anderen sein Programm nicht ohne Einschnitte durchsetzen konnte.

      Ähnlich wird es Kirchhof ergehen!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:47:05
      Beitrag Nr. 132 ()
      [posting]17.600.314 von Birk35 am 18.08.05 14:33:35[/posting]von der Kirchhofschen Steuerersparnis bleibt einem Familienvater nichts übrig, wenn er für seine nichterwerbstätige Frau die Kopfpauschale zahlen muss.
      Gehen wir mal von einem Einkommen von ca. 50.000 Euro aus, da dürfte sich die Steuerersparnis auf 100,- / 150,- Euro/Monat belaufen und mit diesem Betrag finanziert er die GKV seiner Frau.

      Steuerpolitik muss Hand in Hand gehen mit dem Umbau der Sozialsysteme - da müsste eine Superministerium geschaffen werden!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:54:46
      Beitrag Nr. 133 ()
      [posting]17.600.314 von Birk35 am 18.08.05 14:33:35[/posting]. Ehepartner sind jedoch beide beitragspflichtig, ebenso volljährige Kinder, die beispielsweise noch in der Ausbildung sind. Kann man die 109 Euro/Monat nicht aufbringen, dann springt der Sozialausgleich ein. ... www.wikipedia.de

      Viele Eltern werden es sich nicht mehr leisten können, ihre Kinder studieren zu lassen! Zwei Studenten in der Familie heißt nicht nur 2x Studiengebühren ab nächstem Jahr, heißt nicht nur 2x Unterhaltszahlungen sondern mit der Union zusaätzlich 2 x 109,- Euro monatlich für die KV der Kinder.

      Um das leisten zu können, müssten die Steuern auf Null gefahren werden für Familien!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 15:01:32
      Beitrag Nr. 134 ()
      [posting]17.600.478 von StellaLuna am 18.08.05 14:47:05[/posting]In ihrem Beispiel 50.000 zahlt der Verdiener vermutlich weniger!
      Sein KV-Beitrag sinkt nämlich um mehr als nur 109 Euro

      Das Problem haben nur die Geringverdiener.
      Und die haben es ohne Kirchhof noch mehr.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 15:07:42
      Beitrag Nr. 135 ()
      Umfrageergebnis

      Nur Wahlkampfgetöse oder ernsthaftes Vorhaben? Angelas Merkels Finanzfachmann Paul Kirchhof will die 10-Minuten-Steuererklärung ab 2007 - glauben Sie daran, dass es so weit kommt?

      Mehr zum Thema lesen Sie » hier.

      27.37 % Ja
      72.63 % Nein

      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/builduser/str…

      Es kann abgestimmt werden :D
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 15:14:55
      Beitrag Nr. 136 ()
      [posting]17.600.729 von Durchschnitt am 18.08.05 15:01:32[/posting]das kommt auf die Familienverhältnisse an!
      Mit zwei volljährigen, studierenden Kindern, zahle ich ca. 110,- Euro mehr Beiträge in die KV als jetzt und die Kirchhofsche Steuerersparnis ist futsch!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 15:20:35
      Beitrag Nr. 137 ()
      [posting]17.600.877 von StellaLuna am 18.08.05 15:07:42[/posting]Was eine schwachsinnige Umfrage!

      Natürlich weiss jeder halbwegs gebildete Mensch, dass diese radikalen Ideen nicht 1 : 1 in praktische Politik umgesetzt werden können.

      Die richtigen Fragen müssten lauten: "Wollen Sie, dass das deutsche Steuerrecht vereinfacht wird? Ja oder Nein?"

      Da wohl mindestens 99,9 % mit Ja antworten würden, und auch alle Politiker behaupten, dieses Ziel zu haben, müsste dann die nächste Frage lauten:

      "Welchem potentiellen Finanzminister trauen Sie diese Aufgabe eher zu: Kirchhof oder Eichel?"

      Wieviel Prozent würden da wohl für Eichel stimmen? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 15:29:03
      Beitrag Nr. 138 ()
      Stella,
      denke an den Sozialausgleich, niemand bezahlt mehr als heute! Ausserdem bleiben Kinder mitversichert.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 15:35:42
      Beitrag Nr. 139 ()
      [posting]17.601.321 von Birk35 am 18.08.05 15:29:03[/posting]siehe # 133!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 15:58:55
      Beitrag Nr. 140 ()
      Es wird sich doch jemand finden, der einen Fall konstruiert in dem irgenteine blöde Familie nach der Reform 1,50€ weniger in der Tasche hat.

      Dann können wir das neue Konzept wie schon so oft zerreden , und weiter in unserem Saft schmoren. :mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 16:20:34
      Beitrag Nr. 141 ()
      Nach dem größten Schuldenmacher aller Zeiten Hans Eichel kann Kirchhoff eigentlich nur noch glänzen !
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 16:26:24
      Beitrag Nr. 142 ()
      StellaLuna,
      die Kopfpauschale hat erst mal nichts mit aktueller und zukünftiger Besteuerung zu tun.
      Das muss man ertsmal trennen.
      Sie wirkt sich lediglich auf das dann zur Verfügung stehende verfügbare Gehalt aus.
      Positiv oder negativ.

      dh, für die Kopfpauschale muss ein Verteilungssystem gefunden werden, dass möglichst "gerecht" ist.

      In meinen Augen ist dieser Ansatz allerdings ein Rohrkrepierer und die CDU sollte sich etwas besseres einfallen lassen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 16:29:33
      Beitrag Nr. 143 ()
      [posting]17.602.409 von StillhalterTrader am 18.08.05 16:20:34[/posting]Ich hab´s schon mal gepostet.

      Eichel ist nicht der größte Schuldenmacher aller Zeiten

      " Es waren CDU/CSU/FDP, die allein von 1991 bis 1998 die Bundesschulden um 395 Mrd. Euro erhöhten (von 1999 bis 2005 waren es nur noch 138 Mrd. Euro)"

      Man sollte schon bei der Realität bleiben.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 16:50:14
      Beitrag Nr. 144 ()
      #143 Durchschnitt
      1991 kamen mit einem Schlag die DDR Schulden im Wege der Wiederververeinigung hinzu; weiterhin hat Eichel einmalige Sondererlöse von 100 Milliarden DM UMTS Erlöse erzielt und hat das gesamte Tafelsilber des Bundes Dt. Telekom, Dt Post usw. verscherbelt.
      Insofern sind diese 2 Zeiträume nicht zu vergleichen .
      In der Neuverschuldung (immer über 3 % des BSP seit Jahren) ist der Eichel der größte Schuldenmacher aller Zeiten !
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 16:57:51
      Beitrag Nr. 145 ()
      Die Schulden, die im Jahre 1991 durch die Wiedervereinigung hinzugekommen sind, kann man natürlich nicht der CDU/FDP Regierung anlasten, denn die hätte jede Regierung übernehmen müssen !
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 17:45:18
      Beitrag Nr. 146 ()
      [posting]17.603.393 von StillhalterTrader am 18.08.05 16:57:51[/posting]Und die Steuermilliarden die Eichel der Wirtschaft zukommen lies kann man natürlich auch nicht der SPD/Grünen Regierung anlasten.

      Unter Schröder erlebte man bis jetzt jedenfalls die höchste Steuerentlastung in der Geschichte der BRD.

      Kann hierzu jemand konkrete Zahlen posten, wieviel Milliarden das unter Schröder bis jetzt sind?
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 20:07:59
      Beitrag Nr. 147 ()
      Durchschnitt
      Ja insbesondere den großen Kapitalgesellschaften hat die Schröder Regierung Milliarden Steuergeschenke gemacht, dass sie 2 Jahre überhaupt keine Steuer bezahlt haben. Und die größte Steuersubvention aller Zeiten war die totale Steuerbefreiung der Veräußerungsgewinne von Beteiligungen von Kapitalgesellschaften unter Rot/Grün.
      Solide war die Finanzpolitik der Kohl Regierung nicht im, da die Widervereinigung nicht solide finanziert wurde;
      nur diese unsolide Finanzpolitik wurde unter der Schröder Regierung lustig witergeführt; das ist ja das Schlimme, was die Bürger zukünftig ausbaden müssen !
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 21:10:57
      Beitrag Nr. 148 ()
      UNION

      Merkel will Kirchhof als Finanzminister

      Er soll nicht nur ein Joker im so genannten Kompetenzteam sein, sondern auch tatsächlich Finanzminister werden: Paul Kirchhof ist für den Fall eines Wahlsieges der Union von Kanzlerkandidatin Merkel fest für das Kabinett vorgesehen. "Wenn es in meiner Macht steht", werde er Minister, sagte Merkel.

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,370374,00.h…

      Merkel ahnt bereits heute, dass es nicht in ihrer Macht stehen wird, das werden die Länderfürsten zu verhindern wissen, allen voran der bayerische Alpenfürst :D
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 21:12:44
      Beitrag Nr. 149 ()
      KONJUNKTUR

      "Economist" bejubelt deutsche Wirtschaft

      So etwas gab es seit Jahren nicht mehr: Der "Economist", das einflussreichste Wirtschaftsmagazin der Welt, bejubelt den Standort Deutschland. Den Aufschwung vermasseln, so mahnt das Blatt, könnten nur noch die deutschen Politiker.

      Hamburg - "Deutschlands überraschende Wirtschaft" titelt der "Economist" auf seinem morgigen Cover. In der Titelgeschichte der internationalen Ausgabe lobt das wirtschaftsliberale Magazin die Reformen der vergangenen Jahre. Der deutsche Bundesadler, heißt es in einem Kommentar "spreizt seine Flügel".

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,370313,00.html

      :D
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 21:18:19
      Beitrag Nr. 150 ()
      [posting]17.606.419 von StellaLuna am 18.08.05 21:10:57[/posting]Der Stoiber ist nicht dumm.

      Er kann sehr wohl abwägen.
      Kirchhof ist ziemlich konservativ und christlich geprägt.
      Dieser Mann passt ins bayrische Bild.
      Er wird sich kaum mit Kirchhof anlegen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 21:20:00
      Beitrag Nr. 151 ()
      [posting]17.597.434 von StellaLuna am 18.08.05 11:45:30[/posting]da sind die Landesfürsten, die sich bislang erfolgreich gegen die Abschaffung der Eigenheimzulage gewehrt haben, aber anderer Meinung.

      Die SPD hätte diese Zulage bereits abgeschafft, konnte aber keine Mehrheit gewinnen.


      Rot-Grün wollte die EH-Zulage abschaffen um damit Haushaltslöcher zu stopfen... das ist natürlich abzulehnen.

      Pandur
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 21:26:51
      Beitrag Nr. 152 ()
      [posting]17.599.923 von StellaLuna am 18.08.05 14:06:58[/posting]Wenn aber Verheiratete mit dieser Steuerersparnis die GKV für ihre Partner finanzieren müssen, dann ist das nicht nur schräg sondern in extremen Maße auch familienfeindlich.

      Du meinst, jemand der eine Leistung erhält (Partner) soll dafür auch Beiträge zahlen :eek:... das ist ja skandalös!

      Ich fordere freie KV für freie Partner!

      :rolleyes:

      Pandur
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 21:28:48
      Beitrag Nr. 153 ()
      [posting]17.606.517 von pandur2 am 18.08.05 21:20:00[/posting]und die Union plant eine Mehrwertsteuerhöhung um 2 %. Davon fließt 1 % in die Senkung der ALV und 1 % erhalten die Länder um ihre Haushaltslöcher zu stopfen - das ist auch abzulehnen!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 21:29:21
      Beitrag Nr. 154 ()
      Ja für Haushaltslöcher zu stopfen wie Eichel dies wollte , werden nach Kirchhoff die Subventionen wie Eigenheimzulage nicht gesenkt, sondern die Steuersätze gesenkt und insbesondere die Familien mit Kinder gefördert.

      Diese Zusammenhänge hat der Oberschuldenmacher der Nation Eichel bis heute nicht kapiert !
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 21:31:09
      Beitrag Nr. 155 ()
      [posting]17.606.610 von StellaLuna am 18.08.05 21:28:48[/posting]und die Union plant eine Mehrwertsteuerhöhung um 2 %. Davon fließt 1 % in die Senkung der ALV und 1 % erhalten die Länder um ihre Haushaltslöcher zu stopfen - das ist auch abzulehnen!

      Richtig! Deswegen FDP wählen...

      Pandur
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 21:33:16
      Beitrag Nr. 156 ()
      #155
      Ja dafür ist die FDP eine hervoragende Alternative; ich gehe davon aus , dass die FDP über 8 % kommt und das aus sehr guten Gründen !
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 21:41:53
      Beitrag Nr. 157 ()
      [posting]17.606.591 von pandur2 am 18.08.05 21:26:51[/posting]Grundsätzlich bin ich ein Gegner der Familienversicherung. Wenn aber einerseits das Kirchhof-Modell dem Bürger vorgaukelt, dass unterm Strich mehr übrig bleibt, von diesem Mehr aber dann die Kopfpauschale für nichterwerbstätige Ehepartner finanziert werden muss, wo sind da die Vorteile für den Einzelnen? Die Belastungen werden dadurch nicht geringer sondern höher als sie heute bereits sind.
      Diese Kopfpauschale haben auch Volljährige die noch in der Ausbildung sind zu bezahlen, d. h. die Eltern werden zur Kasse gebeten.

      Trotz des gnadenlosen geringen Steuersatzes der Kirchhof-10-Minuten-Steuerererklärung bleibt nichts übrig!
      Genau genommen finanzieren Familien ihre Kopfpauschale selbst über die geringere Steuer. Und das kann`s nicht sein!
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 21:53:23
      Beitrag Nr. 158 ()
      [posting]17.606.778 von StellaLuna am 18.08.05 21:41:53[/posting], von diesem Mehr aber dann die Kopfpauschale für nichterwerbstätige Ehepartner finanziert werden muss, wo sind da die Vorteile für den Einzelnen?

      Mehr Gerechtigkeit (die KV von Ehepartnern und Kindern wird nicht mehr komplett subventioniert) und ein einfacheres Steuersystem (weniger Bürokratie, weniger Investitionshemnisse etc.).

      Für den ein oder anderen wird es teurer/billiger als bisher... das ist bei Reformen immer so ;).

      Pandur
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 22:19:46
      Beitrag Nr. 159 ()
      KRITIK AN MERKELS FINANZMANN

      Schröder findet Kirchhofs Steuerkonzept ungerecht

      Bundeskanzler Gerhard Schröder hat den neuen Mann in Merkels Wahlkampfteam, den früheren Verfassungsrichter Paul Kirchhof, massiv kritisiert. Kirchhofs Pläne zur Steuerreform seien "nicht realisierbar".

      Berlin - Kirchhofs Konzept eines radikal vereinfachten Systems mit nur noch zwei Steuersätzen bedeute eine massive Umverteilung von unten nach oben, sagte Schröder in einem Interview des "Mannheimer Morgen". Nutznießer wären die Bezieher hoher und höchster Einkommen. Verlierer wären diejenigen, die in den unteren Einkommenskategorien sind", ergänzte der SPD-Politiker. Auch der Staat hätte bei einer Umsetzung der Pläne Kirchhofs weniger Einnahmen und könnte seine Aufgaben nicht mehr wahrnehmen.

      Kirchhofs Steuermodell sei ungerecht: "Es funktioniert weder auf dem Bierdeckel noch in der Wirklichkeit." In einem Interview der "Bild"-Zeitung hatte Kirchhof angekündigt, als Bundesfinanzminister Anfang 2007 eine drastisch vereinfachte Steuererklärung auf elektronischem Wege einführen zu wollen, für deren Ausfüllen die Arbeitnehmer nicht mehr als zehn Minuten benötigen müssten. Finanzminister Hans Eichel hatte ihm daraufhin Unkenntnis und Irreführung der Öffentlichkeit vorgeworfen. Zentrale Teile der elektronischen Steuererklärung seien bereits Realität.

      Kirchhof ist im Wahlkampfteam von Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel für die Finanzpolitik zuständig und soll nach ihrem Willen bei einem Wahlsieg der Union Bundesfinanzminister werden.

      Zugleich erteilte Schröder Forderungen der Union nach einem Wegfall der Steuerfreiheit für Schicht-, Nacht- und Feiertagszuschläge eine Absage. Ein normaler Arbeitnehmer mit einem Nettoeinkommen von 2500 Euro würde auf diese Weise mehr als 300 Euro monatlich verlieren. Um dies auszugleichen, müsste sein Bruttogehalt um über 17 Prozent steigen. "Das kann weder er noch können das die Gewerkschaften durchsetzen, und die Firmen würden und könnten es auch nicht zahlen", sagte der Kanzler.
      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,370381,00.h…
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 00:09:08
      Beitrag Nr. 160 ()
      Auch Kirchhof selber müsste, sollte er jemals Finanzminister werden, mit sich ringen: Als Steuerreformer will er die Menschen entlasten; als Herr über den Haushalt müsste er sie dagegen belasten, wenn er schnell wieder Grundgesetz und Maastricht-Vertrag einhalten und zudem Sonderwünsche seiner Kabinettskollegen berücksichtigen will. Der Garten der Freiheit, in dem sich ein Minister Kirchhof bewegen würde, wäre also sehr eng, womöglich enger, als dem selbstbewussten Hochschullehrer lieb ist.

      Kirchhofs Name ist also zunächst mal nur ein Wahlkampf-Programm. Alleine seine Berufung wird die Reformdebatte in diesem Land und vor allem in der Union verändern, doch CDU und CSU sollten aufpassen, dass sie ihr Heil nun nicht allein in der Steuerpolitik suchen und darüber die anderen Baustellen vergessen, den Arbeitsmarkt, die Sozialversicherungen und den Abbau der Staatsverschuldung. Schon Friedrich Merz hat versucht, dies seinen Parteifreunden einzubläuen.

      Die große Steuerreform war für ihn stets der zweite Schritt, nicht der erste, und schon gar nicht der alles entscheidende. Oder anders gewendet: Wer nur das komplizierte Steuerrecht vereinfachen und damit eine Lichtung in den deutschen Gesetzesdschungel schlagen will, befindet sich auch weiterhin im Dschungel – und längst noch nicht im Garten der Freiheit.
      (SZ vom 19.8.2005
      http://www.sueddeutsche.de/,polm3/deutschland/artikel/947/58…
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 03:04:16
      Beitrag Nr. 161 ()
      ich kann das alles wieder nicht fassen....was kirchoff will ist genau was deutschland braucht.....da wird jetzt gerechnet...warum rechnet ihr eigenlich nicht wenn die neue linke eine neue steuereform will...aber da steht ja eine reichensteuer drin...inc.was sie an einnahmen bringt es gibt doch keine reichen...und die es sind rechnen sich arm...da kannst du noch soviel reichensteuer aufstellen kirchoff sein model wird arbeitsplaetze bringen in paar jahren...viele sogar ich konnte die steuerstaffelung nie begreifen und sie zum anreiz mehr zu machen oder zu verdienen ungeeignet is liebe stella...was moechtest du den nun fuer dich und deine kinder kv bezahlen50 euro fuer die ganze familie vieleicht schau dir doch bitte mal einen intern. vergleich an...warum soll ein alleinstehehender oder gut verdienender fuer deine studierenden kinder mitbezahlen...kopfpraemie ist gerecht....nur nebenbei...ich zahl fuer2 personen 1200 dollar im monat...eigenheim zulage...wer sich ein haus bauen...gerne aber doch nicht auf kosten anderer hat das irgenwelchen boom im bauwesen gebracht ueber kindergeld will ich erst garnicht reden versteuerung von nachtschicht und sonntagsarbeit weg damit...es wurde mal als anreiz gedacht um in der vollbeschaeftigung leute fuer diese arbeit zu finden...alles sachen die ich haette in anspruch nehmen koennen...ich habe fuer 4 kinder nicht einmal kindergeld eingereicht..ich hatte fuer mein haus nie eine eigentumfoerderung eingereicht, nur bei der steuerfreien nachtschichtzulage bin ich nicht umzugekommen meim arbeitgeber sagte ich koennte sie ja spenden ich habe immerhin 27 jahre wechselschicht gemacht ihr glaubt garnicht wie schon es ist auf eigenen beinen zu stehen........der auf cdu und fdp hofft
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 07:55:37
      Beitrag Nr. 162 ()
      Berlin (Reuters) - Das deutsche Wirtschaftswachstum wird sich nach Einschätzung des Wirtschaftsweisen Bert Rürup allmählich beschleunigen. Von der Reformpolitik der vergangenen Jahre werde aber erst die nächste Bundesregierung profitieren.

      "Wie auch immer die Wahl ausgehen wird, die nächste Regierung wird die Früchte der Reformen dieser Regierung ernten", sagte der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen in einem am Donnerstag veröffentlichten Reuters-Interview. Spektakuläre Durchbrüche bei der Reform des Sozialstaates seien aber auch in den nächsten Jahren nicht zu erwarten: "Den ganz großen Wurf wird es nicht geben, unabhängig vom Wahlausgang." So werde der Arbeitsmarkt und damit letztlich auch der private Konsum frühestens 2006 merklich in eine positive Richtung drehen.

      "Wir alle könnten schon froh sein, wenn es eine Art Blaupause gibt, die dann in kleinen Schritten abgearbeitet wird", sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung mit Blick auf die nächste Legislatur: "Auch eine Politik der kleinen Schritte kann sehr sinnvoll sein - sie müssen aber alle in die gleiche Richtung gehen." Vorrangige Reformfelder seien die Sanierung der öffentlichen Finanzen, eine Unternehmenssteuerreform und weitere Sozialreformen, vor allem in der Krankenversicherung.

      Insgesamt zog Rürup eine positive Bilanz der Reformen der rot-grünen Bundesregierung: "Zu sagen, dass Deutschland reformunfähig ist, das ist schlicht falsch." Die jüngsten Reformen hätten normalerweise für zwei Wahlperioden gereicht, die Effekte würden aber erst später sichtbar: "Man weiß aus internationalen Erfahrungen, dass solche strukturellen Reformen Jahre - wie zum Beispiel die Hartz-Gesetze - benötigen, um die erwünschten Wirkungen zu entfalten."

      Als Beispiel für eine recht gelungene, aber bislang unterschätzte Erneuerung nannte er die Rentenreformen 2001 und 2004. "Dort ist das meiste, was die langfristigen demographischen Probleme angeht, schon gemacht." Was fehle, sei die Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittsalters schrittweise ab 2011 bis 2034 um zwei auf 67 Jahre. Die gegenwärtigen Probleme bei der Finanzierung der Rente hingen mit dem schwachen Arbeitsmarkt zusammen und hätten nichts mit der demographischen Entwicklung zu tun.

      RÜRUP KRITISIERT CDU-MODELL DER GESUNDHEITSPRÄMIE:

      Kritik übte Rürup am CDU-Modell der Gesundheitsprämie in der Krankenversicherung: "Was jetzt im Wahlprogramm steht, ist ziemlich luftig." Statt den Arbeitgeberanteil einzufrieren und nur eine Arbeitnehmerpauschale zu etablieren, sollte man den Arbeitgeberanteil lieber einmalig als Barlohn auszahlen und dann eine komplette Pauschale festlegen und den sozialen Ausgleich über das Steuersystem finanzieren. Zudem ducke sich die Union bei der Frage weg, durch welche Steuererhöhung der soziale Ausgleich in ihrem Modell finanziert werden solle: "Die Entscheidung muss man treffen." Rürup sagte, neben einer Anhebung des Einkommensteuertarifes käme grundsätzlich eine Mehrwertsteuererhöhung dafür in Frage.

      Die Union will die Mehrwertsteuer um zwei Punkte auf 18 Prozent erhöhen und mit den Mehreinnahmen den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung um zwei Punkte senken. Rürup sagte, langfristig sei das sinnvoll, kurzfristig könnte die Erhöhung aber den privaten Konsum dämpfen. "Es gibt Berechnungen, dass eine Senkung der Lohnnebenkosten um einen Prozentpunkt etwa zu 100.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen führt, allerdings nur dann, wenn man auf eine steuerliche Gegenfinanzierung verzichtet." Im jetzigen Fall gebe es aber eine Gegenfinanzierung durch eine Steuererhöhung, weshalb der Arbeitsplatzeffekt positiv, aber geringer ausfallen dürfte.

      Rürup machte auch deutlich, dass eine Sanierung der Staatsfinanzen und eine Entspannung am Arbeitsmarkt ohne mehr Wirtschaftswachstum nicht zu schaffen seien. Es gebe aber "nicht den Knopf, den man drückt, und wir haben Wachstum und Vollbeschäftigung". Deutschland stehe aber nicht vor einer Rezession: "Aber wir werden in diesem Jahr keinen Aufschwung haben, sondern eher eine moderate Erhöhung." Er bekräftigte, dass die Wirtschaft um ein Prozent wachsen dürfte, wobei sich die Dynamik im dritten und vierten Quartal etwas beschleunigen sollte.

      Eine Trendwende am Arbeitsmarkt sieht er nicht. "In diesem Jahr werden wir etwa 350.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verlieren." So lange dieser Trend anhalte, sehe er auch keine Belebung beim Konsum. "Im nächsten Jahr könnte der Arbeitsplatz-Verlust zum Stillstand kommen und dann können wir auch mit einer Belebung beim privaten Konsum rechnen."



      © Reuters 2005. Alle Rechte vorbehalten.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 10:37:11
      Beitrag Nr. 163 ()
      Ministersessel für Kirchhof


      Berlin - Nach der Berufung des früheren Verfassungsrichters Paul Kirchhof in das Kompetenzteam wächst in der CDU der Druck auf Kanzlerkandidatin Angela Merkel, den Steuerexperten nach einem Wahlsieg auch tatsächlich zum Finanzminister zu machen. Merkel hatte bei der Vorstellung am Mittwoch in Berlin zwar gesagt, bis auf Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus seien alle neun Mitglieder im Kompetenzteam bereit, ins Kabinett zu gehen. Eine Garantie für die Berufung ins Kabinett wollte sie jedoch nicht abgeben.

      CDU-Vize Christoph Böhr sagte der WELT, natürlich gehöre Kirchhof nach einem Wahlsieg ins Kabinett. Kirchhof sei ein "Mann, der endlich für einen klaren Gesellschaftsentwurf steht". Der Steuerexperte habe mit seinen Vorschlägen "wirkliche überzeugende Lösungen und Antworten" gegeben. Kirchhof wolle mit seinen Steuerplänen die Familien entlasten und für mehr Beschäftigung sorgen.

      Böhr rief Kirchhof auf, keine Kompromisse einzugehen, sondern bei seinen Steuervorschlägen, die weit über das Regierungsprogramm der Union hinausgehen, zu bleiben. "Das Regierungsprogramm ist nur ein erster Schritt in die richtige Richtung und eine Kraftanstrengung. Aber das kann nicht das Ende sein", sagte Böhr. "Wir müssen am Ende eine Punktlandung auf dem Kirchhof-Konzept machen", forderte der CDU-Vize. Kirchhof hatte die Streichung aller Ausnahmebestände bei gleichzeitiger Senkung des Steuersatzes auf nur noch 25 Prozent vorgeschlagen. Durch das Kirchhof-Konzept werde es sofort ein gewaltiges Beschäftigungspotential geben. Darüber hinaus forderte Böhr, daß Privathaushalte in Zukunft die Kosten für Beschäftigung von Personal steuerlich geltend machen können: "Dann haben wir unser Beschäftigungsproblem gelöst."

      Auch der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff sprach sich dafür aus, Kirchhof ins Kabinett zu holen. Er hoffe sehr, daß Kirchhof dann die große Steuerreform gestalte, sagte Wulff im NDR. Das Kompetenzteam werde den Kern der nächsten Bundesregierung bilden, zeigte sich Wulff überzeugt. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers geht ebenfalls davon aus, daß Kirchhof nach einem Wahlsieg ins Kabinett kommt. Der Steuerexperte werde "wegen seiner Persönlichkeit" und "seiner hohen Kompetenz" der neuen Regierung angehören, sagte Rüttgers im Deutschlandfunk. Kirchhof sei mehr als ein Aushängeschild.

      In der CDU herrscht inzwischen große Erleichterung, daß Merkel mit der Berufung des Steuerexperten in ihr Kompetenzteam einen Erfolg verbuchen konnte. Kirchhof habe schon mit seinem ersten Auftritt bei der Präsentation des Kompetenzteams und später in mehreren Interviews die in ihn gesetzten Erwartungen übertroffen, hieß es von CDU-Politikern. Damit sei auch der Streit um die Äußerungen von CSU-Chef Edmund Stoiber über frustrierte Wähler der Linkspartei in den Hintergrund gedrängt worden.

      Wie zuvor Stoiber selbst wollte Merkel auch gestern keine Aussagen zur zukünftigen Rolle des CSU-Chefs machen. "Das kann als Ministerpräsident in Bayern sein. Das kann in einer Bundesregierung sein." Auch in der CSU heißt es weiterhin, daß Stoiber sich nicht festgelegt habe. CSU-Politiker hatten bisher immer betont, daß Stoiber im Falle des Wahlsieges den freien Zugriff auf ein Ministeramt habe. Dies stehe einem CSU-Vorsitzenden zu.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 10:51:46
      Beitrag Nr. 164 ()
      [posting]17.607.455 von visas am 18.08.05 22:19:46[/posting]Seltsam, daß immer nur Kritik aus den Reihen der Regierung und der Gewerkschaft kommt.

      Unabhängige Verbände wie der Familienbund der Katholiken oder der DFV unterstützen Kirchhof und sehen in seinem Konzept einen "wegweisenden und überzeugenden Vorschlag für ein gerechtes EInkommensteuerrecht" vgl # 40

      Auch die Wirtschaftswoche sieht wie alle ersnzunehmende Fachleute Kirchhofs Modell als das "sauberste und klarste Konzept (...), das Beziehern hoher Einkommen jedglichen Anreiz (entzieht), Ertäge zur Steueroptimierung ins Ausland zu verschieben." vgl. # 34
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 10:59:43
      Beitrag Nr. 165 ()
      #155/156...Das ist einer der Gründe, die Zweitstimme der FDP zu geben. Ein weiterer ist, Kirchhof, sollte er Finanzminister werden, genug Rückhalt beim Koalitionspartner zu geben. Falls nötig auch gegen die CDU. Und sollte er tatsächlich verdrängt werden, so ist die FDP die einzige Vertreterin eines einfachen, gerechten und vor allem niedrigeren Steuersystems, was ihre Rolle nur umso bedeutsamer macht.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 12:00:43
      Beitrag Nr. 166 ()
      Gute Idee, finden Steuerexperten.

      „Wir unterstützen den Ansatz“, sagte der Präsident des Bundes deutscher Steuerzahler, Karl Heinz Däke, dem Tagesspiegel. Allerdings müsse die Vereinfachung des Steuerrechts bei der breiten Masse der Steuerzahler zu einer echten Entlastung führen, forderte Däke. Auch Heinz-Jürgen Pezzer hält Kirchhofs Steuervorschlag grundsätzlich für richtig. Eine Steuervereinfachung sei „wünschenswert“, sagte der Richter am Bundesfinanzhof: „Viele Ausnahmen, die es heute im Steuerrecht gibt, sind oft nur schwer zu rechtfertigen.“

      Auch Wolfgang Wawro, Präsident des Steuerberaterverbands Berlin-Brandenburg, begrüßt das Modell Kirchhof als „Superidee“. Viele Arbeitnehmer verschenkten heute Geld, weil sie keine Steuererklärung machten und Vergünstigungen nicht nutzten.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 14:33:09
      Beitrag Nr. 167 ()
      [posting]17.613.286 von Antifor am 19.08.05 12:00:43[/posting]gegen eine Vereinfachung unseres Steuersystems ist nichts einzuwenden, dafür wird es allerhöchste Zeit. Diese muß aber Hand in Hand gehen mit anderen Reformen, vor allem mit der Sozialreform.

      Arbeitgeber erwarten eine Senkung der Lohnnebenkosten, und da bietet die Union mit Ausnahme der Senkung der ALV-Beiträge - finanziert über eine Mehrwertsteuererhöhung - bislang nichts.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 14:42:21
      Beitrag Nr. 168 ()
      Paul Kirchhof könnte unter einer unionsgeführten Regierung Finanzminister werden. Und der Finanzexperte brächte ein Steuerkonzept gleich mit. Dessen Struktur ist verblüffend einfach, zugleich räumt es mit vielen Extrawürsten auf.


      Paul Kirchhof als Finanzexperte im Kompetenzteam der Union macht Hoffnung auf eine bessere Steuerpolitik. Als Richter am Bundesverfassungsgericht hat er geholfen, dem Steuerstaat Grenzen zu setzen. Der Untergang der Vermögensteuer geht wesentlich auf sein Konto und auch der "Halbteilungsgrundsatz": Der Staat soll nicht mehr als etwa die Hälfte des Einkommens seiner Bürger besteuern. Und überdies hat er ein fertiges Steuerkonzept im Gepäck. Es hat zwar nicht viel mit den diffusen Steuerplänen der Union zu tun, ist aber äußerst sehenswert - und wer weiß? Vielleicht wird ja etwas draus, wenn Paul Kirchhof Finanzminister ist.


      Weniger ist mehr: Finanzexperte Paul Kirchhof möchte das Steuersystem rakdikal vereinfachen

      Statt der bisherigen 31 Einzelsteuern, stellen sich Kirchhof und sein Team als Ideal ein System mit nur noch drei Steuerarten vor: die Einkommensteuer, die einheitlich für natürliche Personen als und auch für Kapitalgesellschaften gelten soll, die Umsatzsteuer sowie die Erbschaft- und Schenkungsteuer. Dazu kommt noch als Ersatz für unsere Gewerbesteuer ein Zuschlag zur Einkommensteuer, der von den Gemeinden erhoben wird.


      Dem Unfug am besten gleich ein Ende setzen

      Fragwürdig findet Kirchhof Tabaksteuer, Mineralölsteuer, Branntweinsteuer, Ökosteuer und so weiter und so fort. Der Staat meint, unerwünschte Dinge besteuern zu müssen. Werden die Übel wirklich abgestellt, brechen plötzlich die Steuereinnahmen weg.


      Der Gedankengang ist plausibel: Mit der Einführung der Ökosteuer wurde der umweltschädliche Energieverbrauch höher besteuert und auf diese Weise verteuert, um die Leute zum Sparen zu motivieren. Die neuen Steuereinnahmen stärken die Rentenkassen, damit die Rentenbeiträge, die als Lohnnebenkosten Teil der in Deutschland hohen Kosten für Arbeit sind, in Grenzen gehalten werden können.

      Wird die Ökosteuer umweltpolitisch ein Erfolg - die Deutschen fahren nur noch in windgetriebenen Autos und heizen mit Wasserkraft, dann ist sie finanzpolitisch ein Misserfolg - Gelder für die Unterstützung der Rentenkasse fehlen, und es muss über eine neue Steuer nachgedacht werden, um die Löcher zu stopfen. Hier hat Kirchhof Recht: Besser gleich Schluss machen mit solchem Unfug.


      Auch das Durcheinander unserer sieben Einkunftsarten und die Sonderbehandlung von GmbH- und AG-Gewinnen mit der Körperschaftsteuer stört das Kirchhof-Team - also werfen sie es über Bord. Nach dem neuen Konzept gibt es eine einheitliche Einkommensteuer, die für alle Privatpersonen und alle Unternehmen gilt, also auch für GmbHs und AGs.


      2000 Euro pro Kind pro Jahr: Ein neues Kindergeld soll nach den Vorstellungen von Kirchhof den Kinderfreibetrag ersetzen

      Jeder Bürger bekommt einen Grundfreibetrag von 8000 Euro. Einen Kinderfreibetrag gibt es nicht mehr, stattdessen 2000 Euro Kindergeld pro Kind pro Jahr. Wenn es ans Verdienen geht, wird jeder Privatperson noch ein Freibetrag, die "Erwerbskostenpauschale", zugestanden: weitere 2000 Euro im Jahr für Kosten, die ihr bei der Erzielung ihrer Einkünfte entstehen. Sind die Kosten höher, können sie gegen Nachweis geltend gemacht werden. Steuerpflichtige Einkünfte sind alles, was auf Grund von Arbeitskraft oder aus "Erwerbsgrundlagen zur Erzielung von Einkünften" erwirtschaftet wird.

      Es geht also um Löhne und Gehälter, aber auch um Zinsen, Mieteinnahmen oder Veräußerungsgewinne beim Verkauf von Wertpapieren wie Aktien.


      Renten besteuern, Beiträge dafür absetzen

      In vollem Umfang besteuert werden auch alle Arten von Alters- oder Erwerbsunfähigkeitsrenten. Im Gegenzug lassen sich Zahlungen für solche Renten, die privat oder vom Arbeitgeber geleistet werden, steuerlich absetzen. Allerdings nur, soweit es sich um eine persönliche Rente handelt, die ab dem 60. Lebensjahr oder bei Erwerbsunfähigkeit zum Zuge kommt. Zahlungen an Lebensversicherungen zur Vermögensbildung werden nicht steuermindernd berücksichtigt. Es muss um Renten gehen, die mit dem Tod erlöschen. Wer fürs Alter oder seine Nachkommen Kapital ansammeln will, muss versteuertes Geld ansparen.


      Drei Steuersätze: 15, 20 und 25 Prozent

      Kirchhof und sein Team finden unsere Steuersätze zu hoch und mögen die Unterschiede nicht - also fahren sie die Sätze runter und besteuern (fast) alles zum gleichen Tarif. Der Einkommensteuersatz beträgt einheitlich 25 Prozent, wobei von den ersten steuerpflichtigen 5000 Euro Jahreseinkommen nur 60 Prozent herangezogen werden, von den nächsten 5000 Euro dann 80 Prozent. Das ergibt de facto einen Drei-Stufen-Satz: 15 Prozent Einkommensteuer bis 5000 Euro, 20 Prozent von 5000 bis 10.000 Euro und 25 Prozent für alles, was darüber liegt. Höher soll der Steuersatz nicht gehen.


      Keine Extrawürste - gleiches Recht für alle!

      Kirchhof mag Extrawürste bei Veräußerungsgewinnen und private Steuerabzüge nicht. Also: Gleiches Recht für alle! Weg mit den Abzügen! Voll besteuert werden Gewinne beim Verkauf von Wirtschaftsgütern, wenn sie der Erzielung eines Einkommens dienten. Damit wären auch Veräußerungsgewinne bei vermieteten Immobilien und bei Aktien immer steuerpflichtig.

      Alle Aufwendungen, die auch nur zum Teil dem privaten Nutzen dienen, sind nicht abzugsfähig. Kilometerpauschale und häusliches Arbeitszimmer wären damit gestrichen, wohl auch Bewirtungskosten von Unternehmern.

      Bei der Ehegattenbesteuerung gibt es keinen Splittingtarif, allerdings können Eheleute die Freibeträge untereinander übertragen. Verdient nur einer der Ehepartner, kann er den Grundfreibetrag von 16.000 Euro und die Erwerbskostenpauschale von 4000 Euro für beide geltend machen. Der Befund bei der Einkommensteuer: wohltuend aufgeräumt mit einfachen und niedrigen Steuersätzen.


      Wie mit Veräußerungsgewinnen und -verlusten umgehen?

      Werden Anteile an einer Gesellschaft, also einer "steuerjuristischen Person", verkauft, stellt sich die Frage, wie der Veräußerungsgewinn zu besteuern ist. Kommt beim Verkauf mehr heraus, als früher einmal gezahlt wurde, kann das auch daran liegen, dass die Gesellschaft in ihrem Vermögen noch Gewinne hat, die bereits versteuert sind. Oder für die Anteile wird viel gezahlt, weil zukünftige Gewinne erwartet werden, die - wenn sie denn kommen - noch besteuert werden.

      In diesen Fällen bringt eine Steuer auf den Veräußerungsgewinn beim Anteilseigner in der Regel eine doppelte Belastung dieser Gewinne. Und das will man nicht. Andere Wertsteigerungen, bei Unternehmensanteilen, zum Beispiel durch Spekulation, sollen beim Verkauf aber besteuert werden.


      90 Prozent des Verkaufspreises steuerfrei

      Im Kirchhof-Modell ist deshalb der Veräußerungsgewinn steuerpflichtig, es werden aber mindestens 90 Prozent des Veräußerungspreises als Anschaffungskosten für die Anteile angesetzt. Verkaufe ich meine Siemens-Aktien für 100 Euro, gelten mit dieser Regel immer mindestens 90 Euro als Anschaffungskosten, selbst wenn ich dafür nur 20 Euro bezahlt habe; mein steuerpflichtiger Veräußerungsgewinn ist maximal 10 Euro. Damit werden höchstens 10 Prozent des erzielten Preises besteuert; bei einem Steuersatz von 25 Prozent ergibt das eine moderate Steuerlast von 2,5 Prozent. Habe ich für meine Siemens-Aktien 120 Euro bezahlt und verkaufe sie für 100 Euro wird der Verlust von 20 Euro bei meiner Einkommensteuer berücksichtigt, ich kann ihn gegen andere steuerpflichtige Einkünfte rechnen.


      Ein erstes Fazit - verblüffend einfach

      Das Kirchhof-Konzept ist verblüffend einfach, klar und geschlossen. Nur noch drei Steuern statt 31, das ist schon ein Wort. Der Vorschlag für die neue Einkommensteuer entspricht dem breiten Konsens, dass dort tüchtig aufgeräumt werden muss. Und dieses Konzept kann sich sehen lassen. Das fängt schon beim schieren Umfang des bereits fertigen Gesetzestexts an: Ein Einkommensteuergesetzbuch mit neun Abschnitten und insgesamt 23 Paragrafen, von denen keiner mehr als vier Absätze hat.


      Raus aus dem Paragrafen-Dschungel: Reduzieren und vereinfachen lautet das Gebot von Finanzexperte Kirchhof

      Einzige Ausnahme ist eine Abschluss- und Übergangsregelung, die mit sieben Ziffern aber auch im Rahmen bleibt. Damit werden Einkommensteuergesetz, Körperschaftsteuergesetz, Teile der Abgabenordnung sowie weitere Verordnungen und Ausführungsbestimmungen ersetzt. Die Gewerbesteuer gibt es nicht mehr, die Vermögensteuer gibt es nicht wieder. Ohne etwas steuerjuristischen Sachverstand ist die Sache zwar nicht zu durchschauen - aber welches Gesetz kommt ohne Juristen aus?

      Gut ist das Konzept, die Doppelbelastung bei Gewinnen von Gesellschaften und deren Beteiligten zu vermeiden. Besteuert wird nur bei der Gesellschaft, also nur einmal. Da der Steuersatz auf den Gewinn der Gesellschaft mit dem Einkommensteuersatz beim Gesellschafter identisch ist, ist eine Gleichbehandlung aller Investitionsformen hergestellt - egal wo der Gewinn erwirtschaftet wird, egal ob oder wann er ausgeschüttet wird, und, und, und.


      Warum nur 2000 Euro Kindergeld?

      Warum gibt es keinen Kinderfreibetrag, sondern nur 2000 Euro Kindergeld pro Jahr? Ein Kind kostet oft deutlich mehr, etwa wenn es studiert. Allein der Bafög-Höchstsatz beträgt 6360 Euro pro Jahr, dazu bekommt der Student noch Kindergeld, wenn er nicht zu lange bummelt.

      Die Kirchhof-Antwort ist einfach und plausibel: Bei einem Steuersatz von 25 Prozent entsprechen 2000 Euro Kindergeld pro Jahr einem Freibetrag von 8000 Euro. Damit ist der Gleichstellung Genüge getan. Die Sache wird eben nicht über weitere Steuerfreibeträge geregelt, die ausgerechnet Geringverdienern und einkommenslosen Personen nicht zugute kämen, sondern schlank und für jeden gleich über das Kindergeld.


      Jeder Steuerabzug eine unerwünschte Extrawurst?

      Wieso sollen Kosten, die teils der privaten Nutzung, teils der Erzielung von Einkommen dienen, nicht wenigstens anteilig die Steuer mindern? Es gibt ja schließlich einen Teil, der zur Einkunftserzielung aufgewendet wird? Wer will überhaupt feststellen, ob Ausgaben teilweise private Gründe haben? Gute Fragen, bei denen sich unser Steuersystem schon heute hoffnungslos verheddert und auf die noch kein Steuersystem eine Antwort gefunden hat, die alle befriedigt.

      Wenn Kirchhof hier die Steuerabzüge radikal zusammenstreichen will, hat das Charme. Manches, das nervt, wäre vom Tisch. Zum Beispiel die endlose Diskussion um wie, wie viel, wie lange unserer Pendlerpauschale, bei der auch teilweise private Fahrtkosten steuermindernd berücksichtigt werden.

      Kirchhof fragt nicht nach dem Wieviel. Er stellt die Frage: Wieso? Kommt die Antwort "Also das ist nicht so ganz einfach zu sagen; hierbei sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen ...", dann will das keiner wissen; also weg damit.


      Die Vereinfachung hat auch ihren Preis

      Schließlich gibt es für jeden einen pauschalen Freibetrag von 2000 Euro für Erwerbskosten. Wer solche Kosten tatsächlich nicht hat, hat beim 25 Prozent Steuersatz einen Vorteil von 500 Euro gegenüber dem, der tatsächlich 2000 Euro für Arbeitsmittel ausgegeben hat. Ist das gerecht? Vielleicht nicht so ganz. Aber vielleicht ist es ein vernünftiger Preis für die Vereinfachung.

      Ein weiteres Plus: Der 2000-Euro-Freibetrag macht bei den meisten Arbeitnehmern den Einzelkostennachweis überflüssig - samt Belegen und begleitender Zettelwirtschaft, nebst Versuchung zum Schummeln sowie Verwaltungs- und Prüfarbeiten bei den Finanzämtern.


      vgl. Manager-Magazin
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 14:50:01
      Beitrag Nr. 169 ()
      Antifor, glaubst du wirklich deine Märchen?????

      Ich sage nur: Abwarten und Tee trinken!
      Viel Lärm um nichts!!!!!
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 14:57:32
      Beitrag Nr. 170 ()
      @roman schachy:

      Dann würde ich an deiner Stelle mal an der Wahlbörse viel Geld darauf setzen, dass Kirchhof nicht Finanzminister wird:

      Bei der Wahlbörse der Financial Times Deutschland kann man da nämlich darauf wetten:

      http://wahlboerse.ftd.de/cgi-bin/open/esm.fpl?do=orderbook&e…

      Da wird eine erstaunliche Quote von 60/100 dafür bezahlt, dass er es wird.

      Wenn man bedenkt, dass dies ja wohl nur unter einer CDU/FDP-Koalition denkbar ist, und diese wiederum auch noch nicht sooo sicher ist, finde ich das eine extrem hohe Quote. Da scheinen sich alle sicher, dass Kirchhof Finanzminister wird, falls diese Koalition zustande kommt
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 14:58:21
      Beitrag Nr. 171 ()
      [posting]17.615.542 von Antifor am 19.08.05 14:42:21[/posting]Kirchhof wird massiv Abstriche machen müssen. Man stimmt ihn bereits jetzt auf Kompromisse ein. Sein Steuermodell, so verlockend es ist, wird nicht in dieser Form kommen.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 15:00:06
      Beitrag Nr. 172 ()
      [posting]17.615.932 von flitztass am 19.08.05 14:57:32[/posting]da dürfte Stoiber auch noch ein Wörtchen mitzureden haben, denn ohne CSU geht im Bund überhaupt nichts!
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 15:04:37
      Beitrag Nr. 173 ()
      #169....Es würde helfen, wenn du dich etwas konkreter ausdrücken könntest. Danke.


      #171...Es wird bestimmt Gegenwind aus den Reihen der Union geben. Immerhin sitzen dort nach SPD, Linksextremisten und Grünen die meisten Interessensvertreter, die alle ihren individuellen Standpunkt vertreten wissen wollen. Gerade das aber macht es ja eben so erforlderlich, Kirchhof nicht allein stehen zu lassen, sondern ihm den Koalitionspartner an die Seite zu stellen, der ja ein sehr ähnliches Modell realisieren will, und jenen so strak zu machen wie es nur geht. Das stärkt Kirchhof den Rücken und gibt uns die Möglichkeit, diesen Staat endlich mal von Grund auf aufzuräumen.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 15:05:45
      Beitrag Nr. 174 ()
      #172...Stimmt, die CSU hat ein Mitspracherecht. Allerdings sollte man sie auch nicht überbewerten.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 15:11:09
      Beitrag Nr. 175 ()
      [posting]17.616.110 von Antifor am 19.08.05 15:05:45[/posting]die CSU dürfte stärker als die FDP sein, und somit sollte man es sich mit den Bayern nicht verscherzen!
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 15:13:12
      Beitrag Nr. 176 ()
      08.09.2004
      Wirtschaftssicherstellungsverordnung: Rot-Grün bereitet die Kommandowirtschaft vor

      Deutsche Gesetzeslyrik ist immer für Überraschungen gut, besonders in der Sommerpause. Da die halbe Nation im Urlaub ist, erließ der Gesetzgeber gestern klammheimlich die "Wirtschaftssicherstellungsverordnung", die faktisch eine totalitäre Kommandowirtschaft ermöglicht. Warum aber werden Notstandsgesetze für die Wirtschaft eingeführt? [08.09.2004] Dieser Artikel hat sich in wenigen Tagen zum meistkopierten Beitrag des BWL-Boten gemausert, was seine Bedeutung eindrucksvoll unterstreicht.

      Das Wirtschaftssicherstellungsgesetz, das Verkehrssicherstellungsgesetz, das Ernährungssicherstellungsgesetz und das Wassersicherstellungsgesetz kennen wohl nur die Wenigsten, stammen diese Uraltgesetze doch noch aus den 60er und 70er Jahren und waren einst für die staatliche Lenkung der Wirtschaft im Kriegsfalle bestimmt. Da wundert es schon, daß 15 Jahre nach dem Ende des kalten Krieges gestern aufgrund des Wirtschaftssicherstellungsgesetz die Wirtschaftssicherstellungsverordnung (WiSiV) im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde. Noch viel verwunderlicher aber ist der Inhalt des Verordnungswerkes.

      So müssen Unternehmer der gewerblichen Wirtschaft (§1 Abs. 1 WiSiV) Verträge vorrangig erfüllen (§2 WiSiV), für die Ihnen eine "Vorrangerklärung" vorgelegt wird. Diese Vorrangerklärung kann nur vom Bund, den Ländern, Gemeinden und sonstigen juristischen Personen des öffentlichen Rechtes beantragt werden (§3 Abs. 1 und 2 WiSiV). Faktisch haben diese Körperschaften damit ein Vorrecht bei der Wirtschaft.

      Aber es kommt noch besser: Auch ohne "Vorrangerklärung" kann einem Unternehmer eine bestimmte Erfüllungszeit befohlen werden - und die Erfüllung anderer Verträge durch den Unternehmer darf verboten werden (§6 WiSiV). Schließlich ordnet §7 WiSiV Möglichkeiten zur umfassenden Warenbewirtschaftung an. Hierzu dürfen auch "Bezugsscheine" und "Zuteilungsnachweise" erteilt werden (§9 WiSiV) - die Wiedereinführung der Lebensmittelkarten!

      Was wie ein schlechter Sommerlochscherz aussieht, ist leider bitterer Ernst, denn das Bundesgesetzblatt ist kein Witzblatt. Wir müssen uns also überlegen, was Rot-Grün motivieren könnte, solche kommandowirtschaftlichen Instrumente einzuführen.

      Vor einem Jahr hat die EU-Kommissarin Loyola de Palacio Energierationierung ab 2007 angekündigt
      Ab 2005 wurde der Emissionshandel beschlossen, selbst eine drastische Rationierungsmaßnahme wo doch schon gegenwärtig ca. 8,6 Millionen Menschen arbeitslos sind. Es ist also nicht schwer sich auszumalen, wofür wir bald Bezugsscheine und Zuteilungsnachweise benötigen.

      Wir alle wissen außerdem, daß die gesamte Güterproduktion mit einer zuverlässigen Energieversorgung steht und fällt. Wenn also, wie uns angekündigt wurde, der elektrische Strom bald nur noch auf Bezugsschein kommt, ist unschwer zu erraten, daß auch praktisch alle anderen Güter schlagartig knapp werden. Genug Beispiele dafür, wie das ist, gibt es ja schon. Nur daß Deutschland die Rationierung eben auch auf typisch deutsche Art vorbereitet, nämlich per Verwaltungsakt.

      Der Weg über die totale Ökologie führt in die totale Kriegswirtschaft. Wer das nicht glauben mag, der lese den Bundesanzeiger, der ja nicht gerade im Ruf steht, ein antigrünes Kampfblatt zu sein. Und da wir schon dabei sind, nehmen wir auch gleich das Gesetz zur Sicherung von Verkehrsleistungen (Verkehrsleistungsgesetz - VerkLG) zur Kenntnis, das nämlich ganz ähnliche Vorschriften für Verkehrsträger enthält, die nämlich ebenfalls zur Zwangsleistungen verpflichtet werden können.

      In den 60er Jahren wurde gegen die damaligen Notstandsgesetze protestiert. Die jetzt vorliegenden Gesetzeswerke ähneln wirtschaftlichen Ermächtigungsgesetzen. Das scheint aber niemanden mehr zu interessieren da die Nation damit beschäftigt ist, Hartz IV abzutreiben. So dient der Volkszorn den Mächtigen, noch weitaus schlimmere Einschränkungen ins Werk zu setzen. Erich hätte seine Freude an diesem Regime gehabt!
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 15:16:11
      Beitrag Nr. 177 ()
      akutelle Sitzverteilung Unionsparteien:

      CDU 190 Sitze
      CSU 58 Sitze

      Die CSU wird in Bayern wieder ein phantastisches Ergebnis einfahren und das heißt, noch mehr Sitze :D

      Zum Vergleich: Die Grünen haben 55 Sitze!
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 11:26:31
      Beitrag Nr. 178 ()



      Pläne verfassungswidrig

      Unterdessen hat Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) das Steuer-Modell Kirchhofs als verfassungswidrig kritisiert. Die Vorschläge seien "verführerisch einfach, brutal ungerecht und nicht finanzierbar", sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende der "Leipziger Volkszeitung". Nutznießer seien die Vielverdiener. "Das widerspricht sogar unserer Verfassung. Denn da ist ein Sozialstaatsgebot verankert."

      http://www.n-tv.de/569368.html
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 11:32:55
      Beitrag Nr. 179 ()
      dass das Steuermodell verfassungswidrig sein soll, habe ich schon vor einigen Tagen gelesen. Geäußert hat sich hierzu aber kein Politiker, aber leider ist mir der Name und auch die Funktion dieser Person entfallen.

      Aus dem einheitlichen Kirchhof-Steuersatz wird wohl nichts werden:

      CDU-Generalsekretär Volker Kauder bremste jedoch Spekulationen um eine radikale Steuerreform. "Ein Einkommensteuersatz von 25 Prozent ist mit unserem Regierungsprogramm so jetzt nicht umsetzbar", sagte Kauder dem "Focus" mit Blick auf die Pläne Kirchhofs. Dieser habe nur den Freiraum, der in Koalitionsverhandlungen vereinbart werde.
      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,370571,00.h…
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 11:40:30
      Beitrag Nr. 180 ()
      #179....Verfassungswidrig? Also der Thierse soll sich mal um die Sortierung der Bundestagsdrucksachen kümmern. Dafür wird er bezahlt und nicht dafür, sich als Verfassungsrechtler auszuspielen.

      Außerdem sprechen sich neben Kirchhof noch weitere Richter am Bundesfinanzhof für dieses Modell aus. Und damit ja kein Ende, Familienbund, Bund der Katholiken, Bund der Steuerzahler......bis hin zur FDP und den weniger staatsgläubigen Teile der Union. Ich bin sogar überzeugt, daß Oswald Metzger dem was abgewinnen kann. Ist ohnehin der einzig vernünftige Grüne. Für ihn spricht desweiteren, daß er von seiner Partei abserviert wurde. Eigentlich kann es schon gar keinen höheren Ritterschlag in der Politik geben.
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 11:46:25
      Beitrag Nr. 181 ()
      [posting]17.625.092 von Antifor am 20.08.05 11:40:30[/posting]die Diskussion ob verfassungswidrig oder nicht hat sich durch die Aussauge von Kauder erledigt.

      Kirchhof hat nur den Freiraum, der in den Koalitionsverhandlungen vereinbart werde - das nenne ich Rückzieher.

      Kirchhoff wurde in das Kompetenzteam berufen um das Image der CDU/CSU zu verbessern und um Wählerstimmen zu erhalten.
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 11:47:08
      Beitrag Nr. 182 ()
      Wenn man , wie unser Ossi-Sandmännchen von allgenwärtigen Sozialwahn verblödet genug ist, kann man mit dem Verweis auf ein angebliches "Sozialstaatsgebot" in der Verfassung jede notwendige Veränderung zerreden. :mad:
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 11:47:21
      Beitrag Nr. 183 ()
      [posting]17.616.181 von StellaLuna am 19.08.05 15:11:09[/posting]#175...Natürlich soll man es sich mit der CSU nicht verscherzen. Erst recht nicht wegen einer solch lächerlichen Geschichte. Was ich aber zum Ausdruck bringen wollte, ist, daß die CSU sich wird unterordnen müssen. Die Union allein wird nicht regieren können. Sie braucht also einen Partner. Die Bürde, sich mit der SPD 4 Jahre rumzuschlagen, noch dazu in deren miserabler Verfassung, wird die Union nicht tragen. Ergo bleibt nur die FDP. Sie gestaltet daher die Politik des Landes entscheidend mit. Entscheidender als die CSU, denn die FDP ist sich ihrer Position bewußt und weiß diese auch zum Nutzen des Landes zu nutzen. Darüberhinaus werden wir voraussichtlich bald einen Finanzminister, und damit neben der Kanzlerin, die wichtigste Persönlichkeit in der deutschen Politik haben, dessen Ansichten eher mit denen der Liberalen einhergehen als mit denen der Unionsparteien. Das wird die Rolle der liberalen Kräfte im Land stärken. Erst recht, wenn damit schnelle Erfolge erzielt werden können.
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 11:52:08
      Beitrag Nr. 184 ()
      "Kirchhof hat nur den Freiraum, der in den Koalitionsverhandlungen vereinbart werde - das nenne ich Rückzieher"


      Das ist kein Rückzieher, das ist ganz normal. Kirchhof wird aber ganz eigene Akzente setzen können. Und darüberhinaus sage ich ja schon seit der Berufung Kirchhofs, daß es nun immens wichtig ist, die FDP mit der entsprechenden Stimmengewichtung auszustatten, so daß sie in der Lage ist, Kirchhof den Rücken frei zu halten und die Unions insgesamt dahinzu treiben, die notwendigen Reformen nun schnell anzugehen, als mit einer Mehrwertsteuererhöhung nur darüber hinwegzutäsuchen, daß endlich etwas unternommen werden muß, daß unser System endlich eines umfassenden Umbaus bedarf, statt nur die Löcher im Frack zu stopfen.
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 12:23:06
      Beitrag Nr. 185 ()
      [posting]17.625.254 von Antifor am 20.08.05 11:52:08[/posting]als zukünftiger Finanzminister und Steuerreformer möchte Kirchhof die Menschen steuerlich entlasten, vor dem Hintergrund des Schuldenberges aber müßte er sie doch genau genommen belasten, oder täusche ich mich da?

      Der Abbau der Arbeitnehmerrechte wird keinen einzigen Arbeitsplatz schaffen, ganz im Gegenteil, er wird die Menschen noch mehr verunsichern und sie werden bzw. sie müssen jeden Cent entweder in die Altersversorgung oder sonstwie auf die hohe Kante legen.

      Die Reform unseres Steuerrechts ist schon lange überfällig. Müßte diese aber nicht Hand in Hand gehen mit Sozialreformen? Das Hauptproblem in Deutschland sind die hohen Lohnnebenkosten und 2 % weniger ALV ist nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein.
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 13:30:06
      Beitrag Nr. 186 ()
      Ein Herr Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) sollte sich dann mal fragen, ob nicht die Steuerpolitik der SPD verfassungsidrig ist.

      Nutznießer seien die Vielverdiener. " Das widerspricht sogar unserer Verfassung. Denn da ist ein Sozialstaatsgebot verankert."

      Und wie verhält es sich dann mit der Herabsetzung der Körperschaftssteuer auf 19%?

      Soll es weiterhin Ziel sein, dass sich Großverdiener bei der Steuer arm rechnen können?

      Soll es Ziel sein, dass Normalverdiener für die Großkonzerne, die Milliarden an Gewinnen ausweisen, die Steuern zahlen?:confused:

      Und wie war es mit dem Milliarden Geschenk, als den Konzernen Milliarden-Steuern aus dem Verkauf von Beteilungen erlassen wurden. :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 21:48:04
      Beitrag Nr. 187 ()
      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,370748,00.h…
      STEUERSTREIT IN DER UNION

      Merkel stutzt Kirchhof-Pläne zurecht

      Kaum ist Paul Kirchhof als Steuer-Papst erkoren, schon sorgen seine Pläne für Streit. CDU-Politikern ist die Steuer-Flatrate von 25 Prozent zu forsch, nur die FDP applaudiert. Angela Merkel erteilte Kirchhof sogleich eine Absage.

      REUTERS

      Berlin - Angela Merkel bekommt mit ihrer Partei keine Ruhe. Gerade erst hatte sie reichlich Lob für ihren Coup bekommen, den ehemaligen Verfassungsrichten Paul Kirchhof als möglichen Minister zu gewinnen.

      Doch schon die ersten Ideen des neuen Manns sorgen für Ärger. Demonstrativ hatte er eine Steuer-Flatrate von 25 Prozent vorgeschlagen und dies als sein Ziel als Minister angekündigt. Und mehr noch: In Interviews kündigte er an, auch als Minister an seinen über das Unionsprogramm hinausgehenden Vorhaben festzuhalten.

      Sofort flammte Streit auf. Am Ende sah sich Kanzlerkandidatin Angela Merkel am Samstag genötigt, die Pläne notdürftig zu stutzen und das Schiff auf Kurs zu bringen. Kirchhofs Pläne, so die Kandidatin, würden so nicht verwirklicht.

      Zuvor hatte es mal wieder einen Kleinkrieg durch öffentliche Äußerungen einzelner Unions-Politiker gegeben. Kaum war die Idee im Raum, da verpasste ihr CDU-Generalsekretär Volker Kauder einen ersten Dämpfer. Kirchhofs Vorstellungen seien "so jetzt nicht umsetzbar", sagte er. Gleichzeitig versuchte er, den Reformer in ein Korsett zu stecken, das freilich von der CDU bestimmt werden soll. Kirchhof habe exakt "den Freiraum, der in Koalitionsverhandlungen vereinbart wird".

      Gewitter der Äußerungen

      Von da an vergingen nur wenige Stunden und schon positionierten sich die Befürworter einer radikalen Steuerreform. Der ehemalige CDU-Finanzexperte Friedrich Merz, der bei der Nominierung als Steuer-Beauftrager leer ausgegangen war, freute sich über die neuen Ideen. Wörtlich sagte er, mit Kirchhofs Wahl signalisiere Angela Merkel der Schwesterpartei CSU, "dass sie steuerpolitisch weitergehen will als im Wahlprogramm vorgesehen".

      CSU-Chef Edmund Stoiber reagierte prompt. Schritte über das Unionsprogramm hinaus halte er für durchaus denkbar. "Selbstverständlich hat Professor Kirchhof Recht, wenn wir nach der Umsetzung unserer Reform auf dem Weg der Steuervereinfachung weitergehen", sagte er dem "Focus". Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger erwartet ebenfalls, dass Kirchhof die Steuerdebatte "maßgeblich beeinflussen und beschleunigen wird".

      DPA
      Kandidatin Angela Merkel: Wieder mal ein Machtwort
      Auch der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Dietrich Austermann meldete sich sogleich zu Wort. "Wenn die Union im Herbst mit der FDP über eine Koalition verhandelt, werden wir uns wieder stärker in Richtung Kirchhof bewegen", sagte der dem "Tagesspiegel am Sonntag".

      FDP sieht ihre Rolle in Sachen Steuern

      Richtig freuen konnte sich am Wochenende nur die FDP. Für sie stellen die Pläne Kirchhofs einen klaren Schwenk zum eigenen Programm dar. Die Liberalen würden Kirchhofs Vorschläge, die den ihren sehr ähnlich seien "unterstützen und dafür sorgen, dass dies auch die Haltung einer schwarz-gelben Regierung wird", sagte Parteichef Guido Westerwelle der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

      Der FDP-Ehrenvorsitzende Otto Graf Lambsdorff unterstrich, Kirchhofs Steuerpläne entsprächen "viel mehr den klaren Vorschlägen der FDP als dem verwaschenem Programm der CDU/CSU".

      Für die Liberalen kommt die Diskussion in der Union gerade recht, um sich als Pflichtpartner in einer möglichen Koalition zu positionieren. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Andreas Pinkwart sagte im Deutschlandradio Kultur, was Kirchhof vorschlage, könne mit keiner anderen Partei in Deutschland als mit der FDP realisiert werden. Er rechne bei einem Wahlsieg aber mit einem heftigen Widerstand gegen ein solches Modell. Das Signal an den Wähler war klar: Nur mit der FDP kann Kirchhof sich durchsetzen.

      Merkel stellt die Weichen vom Ostseekutter

      Wieder einmal war nun die Kanzlerkandidatin Angela Merkel gefragt und musste ein Machtwort sprechen. Das tat sie auch. Im ZDF-Sommerinterview machte sie deutlich, die Kirchhof-Pläne würden so nicht verwirklicht - zumindest vorerst. Die Basis für einen Minister Kirchhof sei das CDU-Programm, sagte sie in dem Interview an der Ostsee. Auch die Mehrwertsteuer müsse erhöht werden.

      Ganz geklärt ist der Streit damit noch lange nicht. Merkel wird wohl am Sonntag noch einmal erläutern müssen, was nun eigentlich Sache ist - diesmal statt auf einem Boot bei der Polit-Talkerin Sabine Christiansen.

      Kirchhof selber erwägt unterdessen laut der "Welt am Sonntag", der CDU beizutreten. An Selbstvertrauen für sein mögliches Amt mangelt es ihm nicht. Der noch parteilose Professor sagte, es gebe "wohl nur wenige Menschen in Deutschland, die so gut vorbereitet sind für das Amt des Finanzministers wie ich".

      :confused:
      Angela Merkel erteilte Kirchhof sogleich eine Absage.
      :confused:
      Wie wär`s damit, sich erst mal zu erkundigen, wen man da als vermeintlichen Finanzminister präsentiert?(Wer will den Job schon?)
      So viel geballte Kompetenz ist dann wohl ein bißchen zu viel für Frau Merkels A-Team.
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 22:00:01
      Beitrag Nr. 188 ()
      Hervorzuheben ist jenes:


      FDP sieht ihre Rolle in Sachen Steuern

      Richtig freuen konnte sich am Wochenende nur die FDP. Für sie stellen die Pläne Kirchhofs einen klaren Schwenk zum eigenen Programm dar. Die Liberalen würden Kirchhofs Vorschläge, die den ihren sehr ähnlich seien " unterstützen und dafür sorgen, dass dies auch die Haltung einer schwarz-gelben Regierung wird" , sagte Parteichef Guido Westerwelle der " Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" .

      Der FDP-Ehrenvorsitzende Otto Graf Lambsdorff unterstrich, Kirchhofs Steuerpläne entsprächen " viel mehr den klaren Vorschlägen der FDP als dem verwaschenem Programm der CDU/CSU" .


      Für die Liberalen kommt die Diskussion in der Union gerade recht, um sich als Pflichtpartner in einer möglichen Koalition zu positionieren. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Andreas Pinkwart sagte im Deutschlandradio Kultur, was Kirchhof vorschlage, könne mit keiner anderen Partei in Deutschland als mit der FDP realisiert werden. Er rechne bei einem Wahlsieg aber mit einem heftigen Widerstand gegen ein solches Modell. Das Signal an den Wähler war klar: Nur mit der FDP kann Kirchhof sich durchsetzen.


      Nur mit der FDP kann sich Kirchof durchsetzen!
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 00:36:02
      Beitrag Nr. 189 ()
      Wenn Frau Merkel Kirchoffs Steuerpläne nicht mehr voll unterstützt, sollte man die Reformfähigkeit der CDU ad acta legen !!!

      Wer hier glaubt, dass eine CDU + FDP geführte Regierung
      die Wende in der Politk bringt, der wird wohl eher jäh enttäuscht werden.

      Anscheinend kommt die CDU zum Schluss, dass sie nicht in der Lage ist, die Steuerausfälle durch die Kirchhoff`sche Steuerreform, gegen zu finanzieren.

      Das Vertrauen, dass die Belebung in der Wirtschaftspolitk zu höheren Steuereinnahmen führen soll, ist wohl auch ad acta gelegt worden !

      Ich fürchte mit unserem Land wird es unter eine CDU-FDP geführten Regierung noch schneller den Bach runtergehen, als es unter den Sozen der Fall war.

      Prost Mahlzeit...

      ... der Bürger kann seine Hoffnung, dass eine schwarz-gelbe Regierung die Wende bringt auch ad acta legen !

      Merkels Schritt kommt m. E. zufolge einer Bankrotterklärung gleich !

      Gruss, der Hexer :confused:
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 05:34:57
      Beitrag Nr. 190 ()
      Nochmal:

      Was Kirchhof vorschlägt, kann mit keiner anderen Partei als mit der FDP realisiert werden.



      #189...Deine "Ich befürchte dieses....ich befürchte jenes...und ich bin intellektuell, weil ad acta.......:eek:

      Est spterinum que dit esperantum mi amores :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 05:37:42
      Beitrag Nr. 191 ()
      Ad acta.....


      ......wurd bei Dir aber ganz wat anderes gelegt!!!
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 11:16:11
      Beitrag Nr. 192 ()
      Was Kirchhof vorschlägt, kann mit keiner anderen Partei als mit der FDP realisiert werden.

      Warum schließt sich Prof. Kirchhof dann nicht der FDP an?
      Bei der Union ist er wohl an die falsche Adresse geraten, es sei denn, er will deren Reformunfähigkeit unter Beiweis stellen.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 11:37:01
      Beitrag Nr. 193 ()
      Sorry, ich hatte mich in meiner nachstehenden prognose
      gutgläubig geirrt und ziehe deshalb den beitrag mit bedauern zurück.

      Korrekt soll es nun heißen:

      Kirchhof wird bereits vor der wahl von seinen sogenannten nahestehenden politischen futterneidern derart demontiert,
      dass er den bettel bereits vor der wahl hinwirft. Somit bereits jetzt ein zombie in einer sinnlosen gespensterdebatte.




      #122 von Nannsen 18.08.05 13:59:48 Beitrag Nr.: 17.599.842
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben

      Du brauchst dir wegen kirchhof keine weiteren gedanken machen.
      Der mohr hat seine schuldigkeit nach der wahl getan und wird von selber wegen seiner gekränkter eitelkeit und einsicht in seine ihm zudachten rolle usw. den bettel hinschmeißen.

      Der typ ist nicht praxisnah genug und m.e. viel zu weltfremd und akademisch verbildet.Daran wird diese persönlichkeit sehr schnell scheitern.
      Deshalb für mich kein grund sich gedanken über kirchhof zu machen. Besser wäre ein praktischer Wirtschaftsführer wie olaf henkel o.ä. gewesen.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 11:51:26
      Beitrag Nr. 194 ()
      Sei gegrüßt Hübscher Mann.
      Bist du in der Politik, Antifor?
      Ich wußte gar nicht, das man hier sein
      Bild reinsetzten kann.
      Bist du noch Single?
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 12:33:34
      Beitrag Nr. 195 ()
      #192...Eine gute Frage. Wahrscheinlich hat er sich gedacht, daß er hier mehr bewegen kann. Ein Liberaler im Geiste, der in der FDP nie die Möglichkeit hätte, daß Finanzministerium in Beschlag zu nehmen.


      #194...Nein, ich bin nicht in der Politik. Ich bin nur ein ganz normaler Bürger, der hier seine Meinung vertritt. Und leider bin ich auch schon vergeben. Sorry!
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 13:28:18
      Beitrag Nr. 196 ()
      Kirchhof bekommt Rückenwind aus Bayern und dem Osten


      CDU-Chefin Merkel hat ihren Experten für Finanzen zurückgepfiffen: Paul Kirchhof müsse sich in das Steuerkonzept der Union fügen. Doch jetzt lobte CSU-Landesgruppenchef Michael Glos das radikale Konzept Kirchhofs.



      Berlin - Der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Michael Glos, unterstützte Kirchhofs Forderung nach einer einfachen Steuererklärung. "Die Steuererklärung in zehn Minuten ist möglich, wenn man aufhört, alle komplizierten Wechselfälle des Lebens über das Steuerrecht lösen zu wollen", sagte Glos der in Dresden erscheinenden "Sächsischen Zeitung".

      Glos plädierte auch für die Abschaffung komplizierter Verrechnungsmöglichkeiten bei Fondsmodellen wie Windkraft- oder Schiffsbeteiligungen. "Es gibt Hunderte von Dingen, die unser Steuerrecht so kompliziert machen. Besser zukünftig niedrigere Steuersätze und keine Ausnahmen als weiterhin ein äußerst kompliziertes Steuerrecht, das letztlich nur denen zugute kommt, die über ein hohes Einkommen verfügen und gut beraten sind", sagte Glos.

      Am Samstag hatten die Vorschläge von Kirchhof für eine lebhafte Auseinandersetzung innerhalb der Union gesorgt. Am Ende sprach Unionskanzlerkandidatin Angela Merkel ein Machtwort und erteilte den Steuerplänen ihres Finanzexperten Paul Kirchhof eine Absage. "Unser Programm gilt", sagte Merkel im ZDF. Kirchhofs früherer Vorschlag, das Einkommen aller Bürger mit 25 Prozent zu besteuern, sei nicht Grundlage seiner Arbeit.

      Merkel betonte, Kirchhof habe sich bereit erklärt, auf der Basis des Unionsprogramms mitzuarbeiten. Darin sehe er "weit mehr als 50 Prozent seiner Vorstellungen umgesetzt". Kirchhof selbst will sein radikales Reformkonzept als Minister in einer Regierung durchsetzen.

      Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) hat das radikale Steuerkonzept des Finanzexperten der Union, Paul Kirchhof, ebenfalls prinzipiell begrüßt. "Das Modell führt zu einer Vereinfachung. Das ist das, was die Menschen wollen", sagte der Regierungschef am Samstag. Am Donnerstag hatte Milbradt in der "Thüringer Allgemeinen" betont, man könne Kirchhof zubilligen, dass seine "persönlichen Auffassungen ein Stück weitergehen" als die Steuerpläne der Union. "Als Politiker im Kompetenzteam muss man Kompromisse eingehen. Ich glaube, dass er das auch weiß".

      Das Konzept von Kirchhof, Finanzexperte im Wahlkampfteam von Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel, sieht unter anderem einen Einheitssteuersatz von 25 Prozent vor. Dafür sollen alle Steuerprivilegien abgeschafft werden.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 13:31:51
      Beitrag Nr. 197 ()
      [posting]17.631.707 von Antifor am 21.08.05 13:28:18[/posting]und morgen muss sich Glos für sein Vorpreschen öffentlich entschuldigen!
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 17:38:12
      Beitrag Nr. 198 ()
      Nee, Stella, muß er ganz sicher nicht.

      Ist ja nicht der Einzige in der Union, der Merkels Entscheidung außerordentlich begrüßt hat. Und nicht nur in der Union oder dem potentiellen Koalitionspartner. Praktsich jede wichtige Stelle, über den Bund der Steuerzahler bis hin zum Deutschen Familienverband, war von der Nachricht, das mit Kirchhof ein ausgesprochener Kenner des Finanz- und Wirtschaftswesens in TeAM geholt wurde, begeistert.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 19:43:25
      Beitrag Nr. 199 ()
      [posting]17.633.212 von Antifor am 21.08.05 17:38:12[/posting]Kirchhof ist heute schon Geschichte.
      Wahrscheinlich würden die nach der Wahl wieder so ne Lusche wie Waigel als Finanzminister nehmen.

      :(
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 20:04:57
      Beitrag Nr. 200 ()
      ja, Connor,
      oder Merkel behält Hans Eichel, weil er so ein toller Finanzminister und Haushaltsexperte ist!

      Das wäre ja ungefähr so, als wenn der Papst die Sendung Peep moderieren würde.

      :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 10:05:08
      Beitrag Nr. 201 ()
      Willkommen in der Realität:laugh:

      Der von Kirchhof favorisierte Einheitssteuersatz von 25 Prozent sei wegen der damit verbundenen Steuerausfälle nicht realisierbar, sagte FDP-Generalsekretär Dirk Niebel. Daher habe die FDP den Stufentarif mit Sätzen von 15, 25 und 35 Prozent entwickelt. Zugleich sagte Niebel in der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse", dass die Einheitssteuer "das langfristige Ziel" einer schwarz-gelben Koalitionspolitik bleiben müsse
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 11:03:36
      Beitrag Nr. 202 ()
      Guidos müde Truppe
      von Ludwig Greven
      Wohl keine Partei giert so auf Plätze am Berliner Kabinettstisch wie die FDP. Denn bis auf die rot-grünen Jahre hat sie in Deutschland fast immer mitregiert. Doch das Personal, das die Liberalen aufbieten, ist wenig attraktiv - und weitgehend überraschungsfrei.

      Aus der FTD 22.08.

      Den Rest erspar ich Antifor:D
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 11:10:58
      Beitrag Nr. 203 ()
      #199, stell doch mal die Vita von Eichel und Kirchhof hier rein, dann wollen wir mal vergleichen. Woher weißt Du eigentlich, daß der schon Geschichte ist. Ein bißchen früh, oder?
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 11:18:35
      Beitrag Nr. 204 ()
      Kommentar: Marsch, marsch, zurück

      Von Thomas Siegmund, Handelsblatt

      Warum beruft Frau Merkel einen Professor Kirchhof in ihr Kompetenzteam, wenn er seinen einzigen Trumpf nicht einmal ausspielen darf?

      Der Reiz des Hochschullehrers liegt doch wohl allein in seinem radikalen Reformkonzept, das die Botschaft ausstrahlt: Es könnte ein Deutschland geben, das sich mehr für Freiheit und Wertschöpfung als für die Vermeidung von Steuern begeistert. Diese Hoffnung kommuniziert der Seiteneinsteiger in seinen ersten Auftritten als Teammitglied recht gekonnt.

      Ausgerechnet ihm, der als Erster einen Hauch von lichter Idee in den trüben Unionswahlkampf bringt und den sie nach eigener Aussage zum Finanzminister machen will, wenn es in ihrer Macht steht, knallt die Kanzlerkandidatin das eigene Regierungsprogramm um die Ohren, nach dem Motto: marsch, marsch, zurück zur Beschlusslage.

      Für die braucht sie aber keinen Kirchhof. Denn der Ex-Verfassungsrichter ist bislang nicht dadurch aufgefallen, dass er Formelkompromisse besonders geschickt durch große Bürokratenapparate schleusen und ins Gesetzblatt bringen könnte. Ist diese Kompetenz besonders gefragt, hätte Frau Merkel sich besser ein anderes Mitglied geholt.

      Kein Wunder, dass der überzogene Ordnungsruf der Spitzenkandidatin die Stillstandsakrobaten der Union ermuntert. Günther Oettinger aus Baden-Württemberg legt sich für den Erhalt der Pendlerpauschale und der Eigenheimzulage ins Zeug. Ein wirklich radikaler Reformer, dieser Ministerpräsident! Ihn müsste Frau Merkel abmeiern, nicht ihren Kirchhof. Denn die Oettingers und Rüttgers dieser Republik sind die größere Gefahr für die Union: Die Landesfürsten kaufen ihr den Schneid schon vor der Wahl ab.

      HANDELSBLATT, Montag, 22. August 2005, 08:50 Uhr
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 11:49:11
      Beitrag Nr. 205 ()
      [posting]17.638.727 von Brama am 22.08.05 11:10:58[/posting]Ich weiß es halt.
      Denk an meine Worte.:D
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 11:56:52
      Beitrag Nr. 206 ()
      [posting]17.639.139 von ConnorMcLoud am 22.08.05 11:49:11[/posting]Die Leute, die Geld auf sowas wetten, sehen das etwas anders:

      http://wahlboerse.ftd.de/cgi-bin/open/esm.fpl?do=orderbook&e…

      Da würde ich an Connors Stelle sofort einsteigen und alles auf NEIN für Kirchhof setzen! :D

      Ich finde es beachtlich, dass Kirchhof als Minister da sogar höher gewettet wird wie eine CDU/FDP-Koalition.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 12:06:52
      Beitrag Nr. 207 ()
      Ich habe eine Vision: Kirchhof wird nach der Wahl durch einen Landesfürsten ersetzt!
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 12:21:34
      Beitrag Nr. 208 ()
      [posting]17.639.227 von flitztass am 22.08.05 11:56:52[/posting]Kirchhof-Aktien sind heute 8 Prozent im Minus. Wenn ich welche hätte würde ich mit ihnen short gehen.;)
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 12:28:14
      Beitrag Nr. 209 ()
      [posting]17.639.509 von ConnorMcLoud am 22.08.05 12:21:34[/posting]Wenn ich welche hätte würde ich mit ihnen short gehen

      Erklär mal
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 12:37:43
      Beitrag Nr. 210 ()
      [posting]17.639.587 von Sep am 22.08.05 12:28:14[/posting]Was gibt´s denn da zu erklären?:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 13:05:18
      Beitrag Nr. 211 ()
      Wahlprofil

      Bleibt er in Bayern oder kommt er nach Berlin?

      Nein, nicht CSU-Chef Edmund Stoiber, sondern sein Staatskanzleichef Erwin Huber (CSU), wird seit Wochen hartnäckig als möglicher Bundesfinanzminister in der Wahlkampf-Gerüchteküche genannt.

      dri. Nicht einmal das Bekenntnis der Kanzlerkandidatin, diesen Posten mit dem Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof besetzen zu wollen, hat diese Spekulation verstummen lassen.

      „Spannend wie ein Krimi, realistisch wie ein Dokumentarfilm“ sei das Wahlprogramm, verspottete Huber ungeduldige Journalisten, als er noch mit der CDU daran werkelte. Der 59-Jährige könnte den Satz jetzt recyclen. Oft betonen CSUler, der Huber traue sich den Job nicht zu, scheue die internationale Bühne.
      Vermutlich aber weiß keiner besser als er, wie unbeliebt ein Politiker wird, der die Verwaltung verschlanken und den Haushalt sanieren will, wie Huber es in Bayern tat – weshalb ihn ja viele für qualifiziert halten. Wenn die FDP das Außenamt bekäme, Stoiber in München bliebe und die CDU Wirtschaft und Arbeit besetzte – dann wäre jedenfalls die Koalitionsarithmetik im Lot.

      HANDELSBLATT, Montag, 22. August 2005, 12:04 Uhr
      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…

      Wird Angela Merkel unser aller Kanzler oder soll sie nur Stimmen holen für die Union um sie nach der Wahl durch Koch oder Stoiber zu ersetzen?

      Die Demontage der Kanzlerkandidatin nimmt mittlerweile unsägliche Formen an!
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 13:14:17
      Beitrag Nr. 212 ()
      [posting]17.639.509 von ConnorMcLoud am 22.08.05 12:21:34[/posting]Kirchhof-Aktien sind heute 8 Prozent im Minus. Wenn ich welche hätte würde ich mit ihnen short gehen.

      Connor erklärt uns das 1 x 1 der Börse!

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 14:03:16
      Beitrag Nr. 213 ()
      Der ehemalige Verfassungsrichter Kirchhof ist nach überwiegender Medienbewertung das herausragende Kleinod im Kompetenzteam von Kanzlerkandidatin Merkel (CDU). Zwar hatten sich führende Unionspolitiker für eine Rückkehr des Finanzexperten Merz in die Führungsmannschaft ausgesprochen, aber Frau Merkel und das Unionspräsidium hat dem Steuerrechtler Kirchhof den Vorzug gegeben.



      Diese Wahl ist symptomatisch für die realitätsferne Politik der Union. Auch Friedrich Merz ist als Befürworter von Steuersenkungen und Steuervereinfachung bekannt, er wollte die normale Lohnsteuererklärung auf das Format eines Bierdeckel reduziert sehen. Kirchhof hingegen verkündet in der Bildzeitung eine noch irrealere Konzeption: Er will einen einheitlichen Steuersatz für Einkommens- und Unternehmenssteuern von 25 %, kleine Einkommen sollen noch stärker geschont werden. Gegenfinanziert werden soll dies durch Streichung von Ausnahmeregelungen und allen Arten von Steuervergünstigungen.

      Kirchhof: "Dann braucht der Arbeitnehmer nicht mehr zwölf Samstage pro Jahr für seine Steuererklärung, sondern nur noch zehn Minuten."Im Grundsatz liegt bei Kirchhof eine vergleichbare Konzeption wie bei der Gesundheitskopfprämie vor. Egal welche Einkommensart, welche Höhe, Hauptsache 25 %.Bei der Gegenfinanzierung fehlen dem Steuerrechtler im Jahr 2007 42 Milliarden Euro und in jedem nachfolgenden Jahr rund 20 Milliarden Euro. Bei der Gesundheitsprämie müssten die bürgerlichen Parteien rund 15 Milliarden zusätzlich für rund 25 Millionen lockermachen, die sich ansonsten keine Krankenkasse leisten können.

      Und wie soll dies zusammengehen?Das eben macht den Charme des "Paktes für Deutschland" aus. Er ist so unrealistisch, dass jeder Maßstab flöten geht. Die Besteuerung nach Leistungsfähigkeit wäre endgültig abgeschafft und die öffentlichen Finanzen vollständig ruiniert. Dabei erklärt der Finanzexperte Kirchhof, er wolle zügig den europäischen Stabilitätspakt wieder einhalten, d.h. die öffentliche Neuverschuldung soll unter 3 % des Bruttoinlandsprodukts bleiben. Er deklariert die Staatsverschuldung zum dramatischsten Problem der Gegenwart und meint daher, freie Hand für die totale Chaotisierung zu haben.

      Kirchhof hat klare Vorstellungen von der Gestaltungsmöglichkeit eines Steuerrechtlers und eines Finanzministers: "Das ist so, als wenn man an einem Auto repariert, obwohl man weiß, dass es eigentlich nicht mehr fahrtauglich ist. Ich aber will ein neues Modell auf die Straße bringen." Dies Modell wird mit Sicherheit die Testphase nie erreichen, denn die bürgerlichen Parteien setzen sich nicht mehrheitlich aus Amateuren und Trotteln zusammen. Mit der angekündigten Mehrwertsteuererhöhung haben die Ministerpräsidenten der unionsregierten Länder schon gezeigt, wo es lang geht - auch die falsche Richtung, aber immerhin mit Realitätsbezug.

      Frau Merkel versichert: "Wenn es in meiner Macht steht, wenn es die Koalitionsverhandlungen ergeben, wird er der zukünftige Finanzminister sein." Kirchhof wird mit Sicherheit seine Kompetenz an anderer Stelle in der Praxis beweisen müssen.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 14:22:37
      Beitrag Nr. 214 ()
      [posting]17.640.092 von flitztass am 22.08.05 13:14:17[/posting]Fitz

      wo immer er mit seinen Aktien hingehen würde.

      Das ist schon ein Shorter, unser Shorter.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 15:14:55
      Beitrag Nr. 215 ()
      Berlin (Reuters) - Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat bei grundsätzlicher Zustimmung zu vielen Positionen des Steuerexperten im Unionswahlkampfteam, Paul Kirchhof, auch Bedenken gegen einige Kernpunkt von dessen Reformkonzept.

      "Er sagt selber, seine Reform ist aufkommensneutral. Das bedeutet, dass es insgesamt keine Entlastung gibt", sagte Verbandspräsident Karl Heinz Däke am Montag in Berlin. Er dagegen habe die Position, dass eine Steuerreform unter dem Strich zu einer nachhaltigen Entlastung führen müsse. Kirchhofs Vorstellung von einem einheitlichen Steuersatz für alle Einkünfte habe sicherlich ihren Charme. Er neige aber eher einem linear-progressiven Steuertarif zu, der dem Grundsatz der Besteuerung nach Leistungsfähigkeit gerecht werde, sagte Däke. Entscheidend sei aber nicht der Steuertarif, sondern wie der einzelne Steuerbürger belastet werde. Kirchhof scheine ihm nach dem Motto vorzugehen, wer 50 oder 60 Prozent seiner Positionen durchsetzen wolle, müsse 100 Prozent fordern.

      Däke bekundete Kirchhof hohen Respekt dafür, seine Positionen durch den Gang in die Politik umsetzen zu wollen. Der Steuerzahlerbund unterstütze Kirchhof in vielen Punkten, insbesondere in Sachen grundlegender Reformen des bestehenden Systems.

      Der Steuerzahlerbund legte einen umfangreichen Forderungskatalog an eine neue Regierung vor, in dem massive Ausgabenbeschränkungen, weitere Privatisierungen und die Entschuldung mit einem detaillierten Entschuldungsplan verlangt werden. Neue Schulden sollen nur noch in Ausnahmefällen möglich werden. Ein ausgeglichener Haushalt müsse das Ziel sein. Finanzhilfen, staatliche Zuwendungen und Vergünstigungen drastisch zusammengestrichen werden. Eine große Steuerreform müsse ein einfacheres System schaffen und die Steuerzahler entlasten. Steuererhöhungen dürfe es nicht geben.

      Zur Bekämpfung der Verschwendung von Steuergeldern erneuerte der Verband seine Forderung nach einem Straftatbestand der Amtsuntreue. Die Vorsorge- und Leistungssysteme für die Politiker müssten gestrafft werden. Eine eigene EU-Steuer lehnte der Verband ebenso ab wie eine Kreditfinanzierung der Europäischen Union.
      Avatar
      schrieb am 25.08.05 09:57:38
      Beitrag Nr. 216 ()
      Kirchhof-Tarif "kommt nicht"

      Baden-Württembergs Finanzminister Gerhard Stratthaus meldet Bedenken an

      Lange haben die Unions-Länderfinanzminister nach der Berufung von Paul Kirchhof ins Wahlkampfteam von Angela Merkel zu dessen Steuerplänen geschwiegen. Im FR-Interview meldet nun der baden-württembergische Ressortchef Gerhard Stratthaus (CDU) praktische Bedenken an.

      Frankfurter Rundschau: Wie viel Zeit braucht der baden-württembergische Finanzminister für seine Steuererklärung?

      Gerhard Stratthaus: Er lässt seine Steuererklärung seit 30 Jahren durch einen Steuerberater erstellen. Ich glaube aber, dass ich nicht allzu lange bräuchte und das in drei bis vier Stunden erledigen könnte. Das liegt aber auch daran, dass ich nicht penibel den allerletzten Beleg geltend machen würde.

      Laut Paul Kirchhof, dem Finanzexperten im Wahlkampfteam der Union, braucht ein normaler Arbeitnehmer dafür zwölf Samstage. Müsste das - zumindest in Baden-Württemberg - für einen normalen Bürger nicht viel schneller gehen?

      Zwölf Samstage kommen mir etwas viel vor. Es gibt aber Zeitgenossen, die schmeißen lieber an irgendeiner Stelle hundert Euro zum Fenster heraus, als dass sie einen Euro zu viel Steuern zahlen. Sie sammeln ehrgeizig alle Belege. Dann kann es schon länger dauern.

      Alle Finanzpolitiker bekennen sich zur Steuervereinfachung. Warum ist trotzdem das Ziel in der Praxis so schwer zu erreichen?

      Die Deutschen haben einen großen Hang zur Einzelfallgerechtigkeit. Jeder ist überzeugt, dass sein persönlicher Fall ganz anders liegt als bei den anderen 83 Millionen. Also will jeder eine Sonderregelung. Deswegen stimme ich mit Paul Kirchhof überein, dass man die ganzen Ausnahmen nur mit einem Big Bang auf einen Schlag abschaffen kann. Wenn man möglichst viele Einzelregeln auf einmal beseitigt, ist die Chance am größten, dies auch politisch durchsetzen zu können.

      Dürfte dieser Subventionsabbau auch die Eigenheimzulage und die Pendlerpauschale treffen?

      Bei einer großen Steuerreform können wir auch die Eigenheimzulage nicht verschonen. Ebenso müssen wir die Pendlerpauschale deutlich ändern.

      Paul Kirchhof will einen Einheitstarif von 25 Prozent für alle Einkommen. Können Sie sich so etwas in absehbarer Zeit vorstellen?

      Ein Tarif von 25 Prozent wird innerhalb der nächsten Legislaturperiode nicht kommen. Das hat Kirchhof akzeptiert. Das Unionsprogramm sieht dies auch nicht vor.

      Alle Steuerreformer müssen die prekäre Lage der öffentlichen Haushalte berücksichtigen. Die Länderfinanzminister haben aber bei einer Umsetzung des Kirchhof-Modells erhebliche Einnahmeausfälle vorausgesagt.

      Das muss man sich genau anschauen. Ein Teil der Ausfälle ist umstellungsbedingt. Die Steuerabteilungsleiter der Länder - auch unserer war dabei - haben den Ausfall für das erste Jahr auf 43 Milliarden Euro geschätzt. In den kommenden Jahren wäre die Einbuße aber viel geringer: nämlich elf Milliarden, was immer noch viel Geld ist. Wir müssen untersuchen, ob und inwieweit die umstellungsbedingten Steuerausfälle noch weiter reduziert werden könnten. Dennoch: Das Kirchhof-Modell wird in Reinkultur sicher nicht umgesetzt werden können.

      Halten Sie es für gerecht, wenn der Facharbeiter bei Daimler-Chrysler den selben Steuersatz zahlt wie der Spitzenmanager?

      Ein Einheitssteuersatz hat zwar Charme, ist aber aus meiner Sicht nicht unproblematisch. Auch Kirchhof hat für Geringverdiener ein Korrektiv eingebaut. Bei ihm greift der 25-Prozent-Tarif nicht schon ab dem ersten verdienten Euro. Bei einem Doppelverdiener-Ehepaar beispielsweise bleiben 20 000 Euro unbesteuert. Der volle Satz von 25 Prozent greift dann erst bei einem Einkommen von 40 000 Euro.

      Trauen Sie Herrn Kirchhof das Amt des Finanzministers zu?

      Ich kenne Professor Kirchhof schon lange, auch weil er in Heidelberg wohnt. Er ist keineswegs ein weltfremder Wissenschaftler. Er ist kompetent und visionär und er gehört keinem politischen Netzwerk an. Es tut doch richtig gut, wenn jemand in die Politik einsteigt, der so frei seine Gedanken formuliert. Und natürlich weiß er auch genau, dass sich sein System nicht eins zu eins realisieren lässt. Das hat er bereits akzeptiert.

      Interview: Markus Sievers
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 14:19:47
      Beitrag Nr. 217 ()
      Stoiber will Kirchhof das Amt des Finanzministers überlassen -Ökosteuer soll abgebaut werden


      Im Falle eines Wahlsiegs wird der CSU-Chef dem Wirtschaftsexperten den Vortritt bei dem Ministeramt lassen. Seinen eigenen Wechsel von München nach Berlin läßt der bayerische Ministerpräsident noch völlig offen


      Berlin/München - Der Finanzexperte im Wahlkampfteam der Union, Paul Kirchhof, sollte nach Ansicht von CSU-Chef Edmund Stoiber im Fall eines Wahlsiegs auch Bundesfinanzminister werden.

      „Wenn das Wahlergebnis so ausfällt, wäre es eine hervorragende Lösung, daß Professor Kirchhof Bundesfinanzminister wird“, sagte Stoiber der „Bild am Sonntag“. Der frühere Verfassungsrichter sei ein Glücksfall für die Union. Kirchhof verfüge über Mut und Reformbereitschaft. „Das brauchen wir“, sagte Stoiber. Bis zur Berufung Kirchhofs, der auch nach dem Willen von Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel Finanzminister werden soll, war Stoiber als möglicher Superminister für Wirtschaft und Finanzen gehandelt worden.

      Stoiber ließ weiter offen, ob er nach einem Wahlsieg sein Amt als bayerischer Ministerpräsident aufgibt und ins Bundeskabinett nach Berlin wechselt. „Ich bin als Parteivorsitzender natürlich bereit, nach Berlin zu gehen“, sagte er. Darüber werde aber erst nach einem Wahlsieg entschieden. „Bis dahin stelle ich mich auf beide Möglichkeiten ein - auf München und auf Berlin.“

      Der CSU-Chef stellte zugleich eine Senkung der Ökosteuer in Aussicht. Der Abbau der Steuer auf den Energieverbrauch könne beginnen, wenn die Wirtschaft wieder stärker wachse. Das könne gegen Ende der nächsten Legislaturperiode der Fall sein.
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 18:07:01
      Beitrag Nr. 218 ()
      übrigens möchte Herr Kirchhoff die Abschaffung der freibeträge aus Zinseinkünfte, also ab dem ersten 1€ zinsen soll der Staat mit verdienen !!

      2 Punkt, gewinne aus Aktien sind nicht mehr nach 1 Jahr steuerfrei, alle gewinne müssen versteuert werden auch wenn man Aktien nach 1 Jahr oder länger erst verkauft !!

      Tja, ich finde das echt bitter.. der Staat kassiert immer 2 oder 3 fach bei uns ab !! Ich lege ja nur Geld in aktien an das ich mühsam verdient habe und bereits versteuert hab und dann schlägt er nochmal zu !!

      Tja, aber was soll man machen, wählen sollten wir wohl alle.. aber wen nur....... :confused: :confused: :confused: :confused:
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 18:52:14
      Beitrag Nr. 219 ()
      Das Kirchhof-Modell wird es voll umgesetzt nicht geben. Es wird abgewandelt werden. Zunächst in der Union und ferner durch den Koalitionspartner, der FDP, die aber dafür Sorge tragen wird, daß weiterhin ein einfacheres, gerechteres und niedrigeres Steuersystem auch ohne Mehrwertsteuererhöhung durchgesetzt werden wird.

      Was aber viel entscheidender sein wird, ist der grundsätzliche Wandel des Politikstils unter Merkel.

      Merkel bringt endlich frischen Wind in das politische Geschäft. Sie ist keine Juristin oder Hobby-Hitorikerin, wie so viele andere in der deutschen Parteienlandschaft, die mehr in irgendwelche Idoelogien verhaftet sind. Sie ist Naturwissenschaftlerin und daher gewöhnt, die Dinge realistisch zu betrachten.
      Gleiches gilt auch für ihren neuen Mitstreiter Paul Kirchhof.

      Etwas besseres als das kann Deutschland gar nicht passieren.
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 19:00:41
      Beitrag Nr. 220 ()
      SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler attackiert Paul Kirchhof wegen Aufsichtsratmandat bei der Deutschen Bank

      Die SPD greift den Finanzexperten im Wahlkampfteam der Union, Paul Kirchhof, zu Beginn der heißen Wahlkampfphase jetzt auch persönlich an. Mit Blick auf Kirchhofs Tätigkeit im Aufsichtsrat der Deutschen Bank sagte SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler: "Herr Kirchhof lebt in der falschen Umgebung." Sein Steuermodell sei "wohl von Herrn Ackermann" inspiriert. In Anbetracht von Kirchhofs vorgesehener Vergütung von jährlich rund 60.000 Euro durch die Deutsche Bank, sei dessen Steuerkonzeption "auch ein Akt der Selbstbegünstigung", so der bayerische SPD-Vorsitzende zum Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL. Für Stiegler ist es ein "Unding", dass jemand, der aus dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank komme, Finanzminister werden soll. Kirchhof gehört seit Ende November 2004 dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank an und nimmt pro Jahr an den mindestens vier Sitzungen des Gremiums teil. Bei seiner Berufung galt er als Wunschkandidat von Bankchef Josef Ackermann.

      http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,371660,00.html

      das hat aber lange gedauert, bis ein Politiker sich des Aufsichtsratsmandats von Kirchhof angenommen hat - 60.000 Euro ist ein stolzes Salär für max. 4 Aufsichtsratssitzungen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 19:30:11
      Beitrag Nr. 221 ()
      Der Kirchhoff wird veheizt, die Beharrungskräfte in diesem Land sind (noch, leider) zu stark.

      Stoiber weiß schon, warum er diesen JOb, auf dem man nur noch Prügel beziehen kann und wird, großzügig ablehnt.

      Traurig, aber wahr.
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 19:41:42
      Beitrag Nr. 222 ()
      [posting]17.708.331 von webmaxx am 28.08.05 19:30:11[/posting]dass er verheizt wird, das sage ich schon seit seiner Berufung! Und sollte er Finanzminister werden, wird er es nicht lange sein.

      Täglich kriechen Unions-Mitglieder aus ihren Löchern und finden irgend etwas, um das Steuermodell nicht umsetzen zu müssen. Wulff äußerte sich heute oder gestern mit dem Hinweis, dass es ungerecht ist.
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 19:46:26
      Beitrag Nr. 223 ()
      [posting]17.708.375 von StellaLuna am 28.08.05 19:41:42[/posting]´ntchuldige, hab den Thrad nicht ganz gelesen

      Da stimmen wir also überein...

      Von Wulff hatte ich bisher ein hohe Meinung - schade , daß er sich (jetzt schon !) den Interessengruppen beugt:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 19:49:30
      Beitrag Nr. 224 ()
      [posting]17.708.375 von StellaLuna am 28.08.05 19:41:42[/posting]Heute sprach Wulff jedenfalls mal davon, dass 90% umgesetzt werdem.
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 19:52:43
      Beitrag Nr. 225 ()
      [posting]17.708.390 von webmaxx am 28.08.05 19:46:26[/posting]ich weiß nicht, ob ich das in diesem srd gesagt habe ;)

      Hier ein paar Headlines:

      Süddeutsche Zeitung (Sonntag, den 28. August 2005 - 14:06 Uhr)
      Paul Kirchhof Stoiber: "Glücksfall für die Union"
      Unmittelbar vor dem Wahlkampfparteitag der CDU ist am Wochenende in den eigenen Reihen Widerstand gegen die Steuerpläne von Finanzfachmann Paul Kirchhof laut geworden. Rückendeckung erhielt Kirchhof von Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber.
      Nur Nachrichten aus dieser Quelle anzeigen

      manager-magazin (Sonntag, den 28. August 2005 - 18:40 Uhr)
      Drei Länderchefs gegen Kirchhof
      Mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU) hat der dritte Chef eines unionsgeführten Landes öffentlich Bedenken an den Reformplänen des Steuerexperten im eigenen Wahlkampfteam, Paul Kirchhof, angemeldet.
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      FAZ.NET (Sonntag, den 28. August 2005 - 12:31 Uhr)
      „Jemand wie Kirchhof war sehnsüchtig erwartet”
      27. August 2005 Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel hat die steuerpolitischen Vorstellungen ihres möglichen Finanzministers Paul Kirchhof gegen lauter werdende Kritik aus den eigenen Reihen verteidigt. Kirchhofs Pläne seien als Ziel für die Steuerpolitik der Union notwendig.
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      Frankenpost Online (Sonntag, den 28. August 2005 - 13:08 Uhr)
      Grüne: Kirchhof-Pläne bedeuten für Freistaat hohe Steuerausfälle
      München (dpa/lby) - Die Steuerpläne von Paul Kirchhof, dem Finanz- Experten im Wahlkampfteam der CDU, würden den Freistaat Bayern einer Berechnung der Grünen zufolge mit Steuerausfällen von über 1, 8 Milliarden Euro belasten.
      Nur Nachrichten aus dieser Quelle anzeigen

      FAZ.NET (Samstag, den 27. August 2005 - 20:13 Uhr)
      Angela Merkel: "Jemand wie Kirchhof war sehnsüchtig erwartet"
      Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel hat die umstrittenen Steuerpläne ihres möglichen Finanzministers Paul Kirchhof abermals verteidigt. Doch die Kritik aus den eigenen Reihen wird immer lauter.
      Nur Nachrichten aus dieser Quelle anzeigen

      Spiegel Online (Samstag, den 27. August 2005 - 15:16 Uhr)
      Einheitssteuer: Landesfürsten meutern gegen Kirchhof-Konzept
      In der Union formiert sich immer stärkerer Widerstand gegen die Steuerreformpläne des Finanzexperten Paul Kirchhof. Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff lehnt das Konzept des parteilosen Professors für einen einheitlichen Steuersatz von 25 Prozent strikt ab.
      Nur Nachrichten aus dieser Quelle anzeigen

      Die Welt (Sonntag, den 28. August 2005 - 18:48 Uhr)
      Paul Kirchhof unter "friendly fire"
      Auf dem Unionsparteitag wird gejubelt und gestritten. Niedersachsens Ministerpräsident Wulff sieht das "deutsche Gerechtigkeitsgefühl" verletzt.
      Nur Nachrichten aus dieser Quelle anzeigen

      Süddeutsche Zeitung (Sonntag, den 28. August 2005 - 17:51 Uhr)
      "Kurzfristig nicht bezahlbar"
      Angesichts der weitreichenden Steuerpläne von Kirchhof ist in den Spitzen von CDU und CSU eine Debatte über den Kurs in der Steuerpolitik ausgebrochen. In hochrangigen Parteikreisen wuchsen die Widerstände gegen das Modell des früheren Verfassungsrichters.
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      Spiegel Online (Sonntag, den 28. August 2005 - 18:37 Uhr)
      CDU-Bundesparteitag: Merkel lobt Kirchhofs Gründergeist
      Auf dem Bundesparteitag in Dortmund startet die CDU in die heiße Phase des Wahlkampfes. Die Union gibt sich geschlossen. Angela Merkel würdigt den Mut des Finanzexperten Paul Kirchhof - geht aber nicht auf dessen Steuermodell ein.
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      Avatar
      schrieb am 28.08.05 19:57:01
      Beitrag Nr. 226 ()
      das Hauen und Stechen hat begonnen :laugh:

      Glosse Politik
      Koch und Wulff

      25. August 2005 G.H. Je gewisser sich die CDU ihres Wahlsieges ist, um so härter wird der Ton ihrer Ministerpräsidenten. Hatte der Niedersachse Wulff mit Blick auf Frau Merkels finanzpolitischen Kompetenzträger Kirchhof auf die "Kleinigkeit" verwiesen, daß der Bundestag und die Länder bei der Festsetzung der Steuersätze mitzureden hätten, so setzt nun der Hesse Koch eins drauf: Er forderte einen "Beweis" dafür, daß eine Einheitssteuer sozial gerecht sei. Zu dem Beweis kann es jedoch nicht kommen, solange der Einheitssteuersatz nicht in Kraft getreten ist - er wird aber nicht in Kraft treten, solange dem CDU-Präsidiumsmitglied Koch der Beweis fehlt. Ebenso hart geht der Ministerpräsident in Sachen Föderalismusreform vor. An den Länderkompetenzen in Bildungsfragen hält er fest; also wird es im Falle eines Wahlsieges von Schröder zu keiner Einigung kommen. Folgt auf Schröder jedoch eine Bundeskanzlerin Merkel, dann will Koch eine Reform ohne Mitwirkung der SPD in Bundestag und Bundesrat veranstalten: "Da gibt es eine ganze Menge." Aber wer sagt, daß CDU/CSU im Bund dasselbe wollen wie CDU und CSU in den Ländern? Mit irgend etwas wollen Koch und Wulff der Kanzlerin doch die Grenzen aufzeigen.
      http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc…
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 11:33:27
      Beitrag Nr. 227 ()
      #225..."Einer Berechnung der Grünen zufolge...." :laugh::laugh::laugh:

      Das ist natürlich auch die Größe, die man anruft, wenn es irgendetwas zu berechnen gilt. Und natürlich stehen die als Grüne dem künftigen Modell des CDU-Finanzministers auch völlig objektiv gegenüber.

      Und was Leute wie Oettinger angeht, die lehnen das Modell nicht ab, melden aber nur in einzelnen Punkten Bedenken an, ob dies so eins zu eins umgesetzt werden kann. Und das wird es wahrscheinlich auch nicht. Daß es aber in diese Richtung geht, umso mehr. Etwas Anderes wäre auch mit der FDP gar nicht zu machen, die bei Koalitionsverhandlungen ja ein gehöriges Wort mitzusprechen hat.

      Ein niedrigeres, einfacheres und damit gerechteres Einkommensteuersystem. Etwas, das es nur mit Schwarz-Gelb kommen wird, und nicht mit einem "Weiter So" von den Grünen und der SPD.
      Avatar
      schrieb am 30.08.05 16:26:33
      Beitrag Nr. 228 ()
      DEUTSCHLAND

      Pauschal sozial?

      Von Sven Afhüppe und Wolfgang Reuter

      Entgegen allen Unkenrufen: Die von Paul Kirchhof angestrebte Radikal-Steuerreform belastet die Besserverdiener weit mehr als angenommen. Doch wie wirkt sich das Konzept generell aus?

      Paul Kirchhof, 62, sieht sich selbst als Steuerrevolutionär. Seine Kritiker sind ähnlich leidenschaftlich, wenn auch mit anderer Tonart: Denen gilt der Heidelberger Professor schlicht als Sozialfeind. 25 Prozent Steuern für alle, egal, ob Krankenschwester oder Vorstandschef, widerspricht dem Gerechtigkeitsempfinden vieler Bürger.

      Es lohnt sich, genauer zu rechnen. In Wirklichkeit ist das Kirchhof-Modell sozialer, als die meisten glauben. Das ist die vielleicht größte Überraschung seines Konzepts. Bei Steuern ist nämlich nicht nur wichtig, wie hoch die einzelnen Sätze sind; mindestens so entscheidend ist, inwieweit sich der Bürger künstlich armrechnen kann. Da wiederum hält das deutsche Steuerrecht so viele Ausflüchte bereit, dass es heute als das komplizierteste der Welt gilt.

      Welche Größenordnung diese Schlupflöcher über die Jahrzehnte angenommen haben, zeigt die Statistik: Zuletzt zahlte der Fiskus von 163 Milliarden Euro Lohnsteuer und veranlagter Einkommensteuer wegen all der Vergünstigungen 32 Milliarden Euro wieder an die Steuerpflichtigen zurück.

      Einer der größten Posten sind dabei Immobilien: Seit Bestehen der Bundesrepublik hat der Fiskus aus der Einkommensart "Vermietung und Verpachtung" unterm Strich noch nie einen Cent verdient. Stattdessen erstattet er den Hausbesitzern jedes Jahr zwischen fünf und sieben Milliarden Euro. Bei so verlustreichen Geschäften müssten die Vermieter eigentlich alle pleite sein - und die Immobilienpreise seit Jahrzehnten rückläufig. Das Steuerrecht unterstellt, dass die Investitionen nach 40 Jahren wertlos sind, deshalb gewährt es entsprechende Abschreibungsmöglichkeiten. Auch die Kreditzinsen kann der Vermieter von der Steuer absetzen.

      In Kirchhofs Gedankengebäude werden sowohl Abschreibungen wie auch Schuldzinsen künftig pauschal berücksichtigt. Dagegen muss der Vermieter nur noch 40 Prozent seiner Mieteinnahmen versteuern. Tatsächlich blieben dem Staat so Mehreinnahmen von mindestens sieben Milliarden Euro.

      Ähnlich stellt sich die Situation bei einem anderen Posten dar, den der Steuerstreiter streichen will: Bei Aktienverkäufen unterstellt Kirchhof einen Gewinn von zehn Prozent, der voll besteuert wird. Heute behelligt der Fiskus Anleger schon nach einjähriger Haltefrist der Wertpapiere gar nicht mehr.

      Die Mehrzahl der Besserverdiener, da sind sich viele Experten einig, zahlten bei einer 25-prozentigen Flat Tax tatsächlich drauf - und zwar nicht zu knapp, wie einige Beispiele zeigen. Ein Top-Manager, der jährlich 300.000 Euro verdient, aber einige gängige Abschreibungsmodelle nutzt, müsste unter dem Kirchhofschen Steuerregime 6500 Euro mehr an den Fiskus bezahlen als bisher.

      Anders sieht es für den verheirateten Abteilungsleiter mit zwei Kindern aus, der 120.000 Euro im Jahr verdient und eine Wohnung vermietet. Nach Abzug aller Vergünstigungen käme er auf eine Ersparnis von jährlich fast 9000 Euro.

      Diese Einzelfälle zeigen, dass eine grundlegende Steuerreform nach dem Vorbild von Kirchhof längst nicht so ungerecht sein muss, wie Bundesfinanzminister Hans Eichel behauptet. Eine systematischere Betrachtung lässt sich aus einer Statistik ableiten, die sein Ministerium mit den Länderfinanzministern erstellt hat. Um wie viel, wollten die Experten wissen, muss ein Steuerpflichtiger sein Einkommen mit Hilfe der Vergünstigungen im derzeitigen System drücken, damit der Wegfall der Geschenke für ihn schwerer wiegt als der niedrigere Steuertarif der Kirchhof-Politik?

      Das Ergebnis: Wer reich ist, zahlt bei Kirchhof schon drauf, wenn er bisher sein Einkommen nur um vergleichsweise geringe Beträge gedrückt hat - oder relevante Teile seines Einkommens aus Vermögensgewinnen bezieht.

      Eichel selbst hat in seiner Steuerreform aus dem Jahr 2000 den Vermögenden praktisch alle Privilegien gelassen - die Steuern jedoch für alle Einkommensgruppen gleichmäßig gesenkt. Die Folge: Einkommensmillionäre sind nicht nur absolut, sondern auch relativ etwa viermal so stark entlastet worden wie Normalverdiener. Bei Kirchhof droht den Spitzenverdienern wegen der radikalen Streichung aller Subventionen und Vergünstigungen nun das Gegenteil.

      Für viele der Kirchhof-Ideen gibt es jedoch gar keine Daten - warum auch? Bisher brauchte niemand zu wissen, wie hoch die Veräußerungsgewinne bei Aktienverkäufen sind, die alle steuerpflichtigen Bürger zusammen jedes Jahr realisieren - sie waren schon nach einem Jahr steuerfrei. Bei Kirchhof aber wären 25 Prozent Steuern fällig.

      Doch selbst die scheinbar zuverlässigsten Behelfsdaten taugen wenig. Die letzte verfügbare Einkommensteuerstatistik stammt aus dem Jahr 1998 - gibt aber keine Auskunft darüber, wie viele Bürger in diesem Land welche Steuervergünstigungen in Anspruch nehmen - geschweige denn in welcher Höhe.

      Eichel und seine Länderkollegen kennen das Problem. In ihrem Bericht mussten sie deshalb zugeben, dass "keine gesicherten Informationen darüber vorliegen, in welchem Umfang und bei welchen Einkommensgruppen" Vor- und Nachteile auftreten. In seinen fiskalischen Effekten sei Merkels Steuerfachmann "nur grob bezifferbar", schreiben die Autoren.

      Eichel rechnet damit, dass Kirchhofs Reform im ersten Jahr ein Loch von 43 Milliarden Euro in die öffentlichen Kassen reißen wird - wobei das Minus dann über mehrere Jahre auf elf Milliarden Euro abschmelzen würde. Laut Finanzminister wirken die meisten Privilegien über Jahre und können nicht von heute auf morgen abgeschafft werden.

      Kirchhof hält dagegen, dass es "kein Recht auf Steuervergünstigungen" gibt. "Wer seinen Vorteil in Geschäften mit dem Staatshaushalt gesucht hat, kann nicht generell auf Bestandsschutz hoffen." Deshalb rechne sich sein Modell bereits vom ersten Jahr an.

      Mittlerweile haben sich acht osteuropäische Staaten von ihrem progressiven Tarif verabschiedet und eine Flat Tax eingeführt. In der Slowakei gilt ein einheitlicher Satz von 19 Prozent, in Rumänien von 16 und in Lettland von 25. Der massenhafte Wechsel zur Einheitssteuer ist kein Zufall, sondern ökonomisches Kalkül. So funktioniert die Wirtschaft wegen der geringeren Abschreibungsmöglichkeiten effizienter. Trotz niedrigerer Steuersätze steigen die Einnahmen.

      In reifen Volkswirtschaften ist das Reformexperiment bisher noch nie gewagt worden. Die älteste Demokratie der Welt jedenfalls ist skeptisch: Zwar hat sich der britische Finanzminister Gordon Brown eine Studie dazu erstellen lassen, die zu überraschend positiven Ergebnissen kam. Doch davon wollte der Schatzmeister und Vize-Premier nichts wissen. Er ließ die lobenden Bewertungen aus dem Papier einfach streichen - und muss sich nun selbst als Manipulator rechtfertigen.

      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 10:53:31
      Beitrag Nr. 229 ()
      Hier schreibt die FAZ, die man wirklich nicht als linkes Kampfblatt bezeichnen kann:
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 10:58:00
      Beitrag Nr. 230 ()
      Hab ich gestern auch gelesen. Es waren mehrere Artikel in der FAZ am Sonntag, die sich mit dem Kirchhoff-Modell befasst haben. Die Artikel waren durchweg eher negativ. In einem Artikel wurde darauf hingewiesen, dass man Kirchhoff gebeten hatte selbst Modellrechnungen zu seien Visionen vorzulegen. Als er dies nicht konnte (oder wollte) habe man selbst ein Institut beauftragt, das dann diese Rechnungen vorlegte.

      Klang für mich wie ein Abgesang auf Kirchhoff, was ich von diesem Blatt so nicht erwartet hätte.

      :)
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 12:23:28
      Beitrag Nr. 231 ()
      [posting]17.786.986 von walwal am 05.09.05 10:53:31[/posting]Setzen wir mal voraus, daß die FAZ auch wirklich richtig gerechnet hat, so wird doch hieraus deutlich, daß es nicht die Spitzeneinkommen sind, die entlastet, sondern überdurchschnittlich belastet werden. Nicht die Kleinen zahlen, wie immer fälschlich behauptet wird, sondern die Großen. Darüberhinaus ist zu fragen, ob die individuellen Freibeträge herangezogen wurde und ob mit einem erniedrigten Satz (15% Eingang) berechnet wurde.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 12:46:13
      Beitrag Nr. 232 ()
      Wir hatten schon mal einen Professor, der von den Sozis (insbesondere von Kurt Schumacher) als Niete eingestuft wurde. Durch diesen Professor erlebte Deutschland dann das größte Wirtschaftswunder, von allen beneidet.
      Hätte sich Schumacher seinerzeit gegen Andenauer durchgesetzt, hätten wir noch lange Jahre eine Zwangsbewirtschaftung erdulden müssen.
      Ich vergleiche Erhard deshalb mit Kirchhof, weil beide nicht den politischen Instinkt hatten und haben.
      Ein Mertz hätte sich gegen Eichel wesentlich besser verkaufen können.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 13:07:14
      Beitrag Nr. 233 ()
      @Antifor

      Ob die FAZ richtig gerechnet hat, kann niemand beurteilen, weil "der Herr Professor aus Heidelberg" noch niemandem so recht verraten hat, wie er das denn rechnen würde.

      Kirchhoff ist eine Luftnummer.
      Er hätte in seinem Elfenbeinturm bleiben sollen. Nach der Wahl wird er entweder als Finanzminister scheitern oder er wird als diskreditierter Professor nach Heidelberg zurückkehren.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 13:17:06
      Beitrag Nr. 234 ()
      #233...Doch, er hat gesagt, wie er das rechnen will. Aber er ist eben ein "Fachidiot", den viele nicht verstehen können oder auch wollen. Sie glauben lieber den Kontrahenten eines Kirchhof, die ihn dann auch noch abfällig als "Professor aus Heidelberg" verspotten.

      Und natürlich ist eine derart radikale Umstellung eines gewohntes, fast schon heimeligen Systems, das natürlich auch Profiteuere hat, mit Unsicherheiten erfüllt. Viele haben sogar Angst, daß sie ihre Privilegien, die ihnen das aktuell geltende, eben nicht gerechte System bietet, verlieren. Und diese müssen nicht einflußlos sein. Gerade die FAZ zeigt auf, daß die mit einem Einkommen oberhalb des Durchschnittes auch überdurchschnittlich belastet würde. Das widerspricht doch dem, was man andauernd von Seiten der Kirchhof-Opposition hört.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 13:25:20
      Beitrag Nr. 235 ()
      An dieser Stelle lohnt übrigens mal ein Blick in "neue" EU-Ausland. Dort gibt es bereits wesentlich geringere Sätze. In der Slowakei bspw. nur 19%. Trotzdem, ja gerade desegen blüht dort die Wirtschaft.

      Der Grund, warum wir uns nicht so recht lösen wollen, ist der, daß wir uns zu sehr an das bestehende System gewöhnt haben. Diese "Chance" hatten die Slowaken nicht. Sie sind deshalb auch leichter in ein solches System gegangen und zwar mit Erfolg.

      Das kann ich Deutschland auch nur wünschen. Und endlich ist da neben der FDP auch jemand, der diesen Weg gehen will.

      Das verdient allerhöchsten Respekt und natürlich auch meine Stimme.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 13:31:39
      Beitrag Nr. 236 ()
      [posting]17.788.319 von Wilbi am 05.09.05 12:46:13[/posting]Erhard - Kirchhof ist ein guter Vergleich. Meinst Du Kirchhof würde, so wie Kanzler Erhard damals, auch nach 2 , 3 Jahten zum Teufel gejagt?

      Für Deutschland wäre es ja zu wünschen.;)
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 13:33:32
      Beitrag Nr. 237 ()
      Geschichte ist nicht gerade deine Stärke, oder Connor?
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 13:44:42
      Beitrag Nr. 238 ()
      Aus Wikipedia

      Während seiner Schulzeit war Ludwig Erhard Mitglied einer Schülerverbindung (FAV Alemannia Fürth). Nach Abschluss der Mittleren Reife im Jahr 1913 absolvierte Erhard bis 1916 eine kaufmännische Lehre in Nürnberg. Danach nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und wurde 1918 bei Ypern schwer verwundet. Von 1919 bis 1922 studierte er dann an der Handelshochschule Nürnberg und erwarb den Abschluss als Diplom-Kaufmann. Anschließend absolvierte er ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Hier erfolgte auch 1925 seine Promotion bei Franz Oppenheimer über „Wesen und Inhalt der Werteinheit“ zum Dr. rer. pol.. Von 1925 bis 1928 arbeitete er dann als Geschäftsführer des elterlichen Betriebes. Von 1928 bis 1942 war er als wissenschaftlicher Assistent, später als stellvertretender Leiter beim Institut für Wirtschaftsbeobachtung der deutschen Fertigware in Nürnberg tätig. In den frühen 30er Jahren scheiterte ein Versuch der Habilitation, möglicherweise, weil er sich weigerte, einer nationalsozialistischen Organisation beizutreten.

      Von 1942 bis 1945 leitete er dann das von ihm gegründete Institut für Industrieforschung, das von der IG Farben finanziert wurde. 1944 verfasste er eine Denkschrift (Kriegsfinanzierung und Schuldenkonsolidierung), in der er unverblümt von einer Niederlage Deutschlands ausging und Überlegungen zum Neuaufbau der Wirtschaft nach dem Krieg anstellte. Beeindruckt von dieser Schrift war u.a. der Widerstandskämpfer Carl Friedrich Goerdeler. Nur zufällig entging diese Verbindung den Nazis und damit Erhard wahrscheinlich dem Todesurteil. (Thedor Eschenburg schreibt in seinen Memoiren, dass Erhard sehr leichtsinnig mit der Denkschrift umgegangen war.) Interesse für die Studie zeigte auch die Reichsgruppe Industrie, die ihn 1944 im NS-Wirtschaftsministerium unterbrachte.

      1947 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität München und 1950 auch an der Universität Bonn berufen.

      .......

      Am 16. Oktober 1963 wurde Erhard als Nachfolger Adenauers zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Erhard war seit 1957 Vizekanzler und wegen seiner Wirksamkeit als Wahlkämpfer Favorit der CDU (er selbst war kein Mitglied dieser Partei). Viele, Bundeskanzler Adenauer an der Spitze, hielten ihn als Kanzler für unfähig. Bei vielen galt er von Beginn an als Übergangskanzler, dessen Hauptaufgabe es war, die Wahl 1965 zu gewinnen.

      Seine Zeit als Bundeskanzler gilt als glücklos. Die eigene Partei warf ihm unter anderem die Abkühlung der deutsch-französischen Beziehungen vor; neben Außenminister Gerhard Schröder galt er als überzeugter "Atlantiker", der die Beziehungen zu den USA für wichtiger hielt als die zu Frankreich. Zudem intrigierte Adenauer gegen ihn: er hielt Erhard als Kanzler für unfähig und hatte bereits erfolglos zu verhindern versucht, dass er überhaupt sein Nachfolger wurde. 1965 fuhr Erhard zwar den zweithöchsten Wahlsieg in der Geschichte der CDU ein. Doch schon bei der Regierungsbildung konnte er seine Ansichten in der CDU/CSU nicht durchsetzen. In den Folgemonaten verfiel seine Autorität zusehends. Um sich zu behaupten und seinen Konkurrenten Rainer Barzel zu bremsen, ließ er sich zum Vorsitzendenden der CDU wählen. Wegen einer Finanzkrise, des Rücktritts der FDP-Minister und mangelnder Unterstützung aus den eigenen Reihen trat Erhard am 1. Dezember 1966 von seinem Amt zurück.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 13:51:00
      Beitrag Nr. 239 ()
      Erhardt war von 1949 bis 1963 als Wirtschaftsminister tätig. Lange 14 Jahre Minister und insgesamt 17 Jahre in der "hohen" Politik.

      Ursprünglich parteilos und auch eher den Liberalen zugeneigt finden sich Parallelen zu Paul Kirchhof.

      Und das ist auch nur zu begrüssen. Unter Erhardt hatte die BRD ihre Blütephase und einen niegekannten Aufschwung, der erst das Markenzeichen "Made in Germany" so sehr in aller Welt berühmt machte.

      Für die Position des Kanzlers war Erhardt nicht gewieft und hinterrücks genug, die eigenen Konkurrenten auszustechen. Das würde ich auch Kirchhof nur bedingt zutrauen. Wir brauchen aber einen solchen Experten im Ministerium für Finanzen, der so auf die Geschicke der Politik und im Ergebnis dann auch die des Wirtschaftsstandortes Deutschland wesentlichen EInfluß hat.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 14:03:19
      Beitrag Nr. 240 ()
      @Antifor

      Nun ja, Frau Merkel bringt diesen Vergleich ja in letzter Zeit bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit.

      Man sollte aber dabei auch erwähnen, dass Konrad ADENAUER Rechtswissenschaften studiert hatte, so wie Gerhard SCHRÖDER. So gesehen wäre also ein Kanzler SCHRÖDER mit einem Finanzminister KIRCHHOFF das optimale Duo für Wirtschaftswunder Teil 2.

      :)
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 14:07:11
      Beitrag Nr. 241 ()
      #240....Unsinn, es ist mal wieder richtig erfrischend, daß nicht nur Juristen und Historiker im Bundestag sitzen, sondern mit Merkel, Kirchhof und von Pierer endlich auch wieder Leute aus der Praxis reinkommen.

      Das bringt frischen Wind und die Chancen auf einen teifgreifenden Wandel.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 14:10:07
      Beitrag Nr. 242 ()
      :laugh:

      Also grad so, wie es einem in den Kram passt.

      Kirchhoff ein Mann der Praxis :eek:

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 14:24:24
      Beitrag Nr. 243 ()
      [posting]17.789.151 von PlanschProtectionTeam am 05.09.05 14:10:07[/posting]Kirchhof hat sich in seinem gesamten Leben mit Finanzen auseinandergesetzt.

      Willst du mir erzählen, daß ein Oberlehrer aus Hessen besser für den Posten als Finanzminister geeignet sei als Kirchhof???
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 14:29:15
      Beitrag Nr. 244 ()
      Kurz und kanpp:

      JA !

      :p
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 14:42:26
      Beitrag Nr. 245 ()
      [posting]17.789.420 von PlanschProtectionTeam am 05.09.05 14:29:15[/posting]:laugh:

      Irgendwie hab ich mir sowas schon gedacht.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 14:46:13
      Beitrag Nr. 246 ()
      Eichel hat 180 Milliarden Euro neue Schulden in nur 7 Jahren angehäuft. Die BRD sitzt damit derzeit insgesamt auf 890 Milliarden Euro Schulden.

      Ist doch ne richtig schöne Bilanz für einen Finanzminister. Er geht damit in die Geschicht ein. Nur wahrscheinlich nicht so, wie sich das er und seine Anhänger -ich nenne keine Namen- vorgestellt haben.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 15:07:49
      Beitrag Nr. 247 ()
      @antifor

      Wer wird stärker entlastet? Der 9% weniger zahlt oder der 1% weniger zahlt? Lies die Tabelle und denke nochmal nach!

      Und nicht die FAZ hat gerechnez, sondern das WIF.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 17:06:01
      Beitrag Nr. 248 ()
      :eek:

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,373228,00.h…

      da wird es wohl für manche noch ein böses erwachen geben ...
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 17:10:27
      Beitrag Nr. 249 ()
      Wir brauchen Politiker mit Visionen wie Herrn Kirchhof; aber keine solchen rot/grünen Versager der letzten 7 Jahre.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 17:19:36
      Beitrag Nr. 250 ()
      Wenn die Streichliste von Kirchhof geheimgehalten wird, kann ich nicht wissen, worauf die ganze Steuerreform von K. hinausläuft und wie sie letztlich finanziert werden soll, und wenn ich das nicht weiß, kann ich als Wähler dem auch nicht meine Stimme geben, denn das wäre wie ein Freibrief für alles und jedes, wie es die Union denn gern hätte (und dass sie nicht veröffentlicht wird, ist verdächtig obendrein). Dass das Steuerkonzept noch sozial verträglich ist, das muss ich dann Merkel allein aufgrund eines vagen Versprechens abkaufen! Auf dieser Basis kann man doch unmöglich für die Union stimmen!!! Der Wähler kann sich nicht wirklich eine politische Meinung von der Steuerpolitik der Union machen, die uns auf lange Sicht ein Kirchhof-Modell in Aussicht stellt, von dem ich mir in keiner Weise ein konkretes Bild machen kann. Hinzu kommt, das dieser Kirchhof wahrlich einen Eindruck von Inkompetenz weckt.
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 00:10:59
      Beitrag Nr. 251 ()
      [posting]17.790.920 von StillhalterTrader am 05.09.05 17:10:27[/posting]Wer "Visionen" hat sollte zum Arzt gehen ( Helmut Schmidt).
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 13:05:22
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 20.09.05 08:57:31
      Beitrag Nr. 253 ()
      Tschüss

      » Das Letzte: Zurück in die Theorie «
      von Eva Busse
      Gerhard Schröder meint seit dem Wahlabend, viel feiern zu müssen. Langsam wird der Noch-Kanzler aus dem Delirium erwachen. Muss er ja, um die Abschiedsrede möglichst staatsmännisch vortragen zu können.
      Sein Wachwerden beschleunigt hat sicher die Nachricht, dass er seinen besten Freund verloren hat. Seinen Professor aus Heidelberg. Seinen sozial Kalten, den Schröder so zu verfluchen liebte. Von der Union wurde jener auch Finanzexperte genannt.

      Paul Kirchhof ließ wissen, dass er dorthin zurückgeht, woher er kam. Ins Theoretische. Auf seinen süddeutschen Lehrstuhl, wo man ihm nicht vorwirft, Mensch und Auto zu verwechseln, wo ihm niemand übel nimmt, mit Armen, Kranken und Berufspendlern zu experimentieren, und wo es auch niemand für abscheulich hält, dass er findet, Mütter sollten Kindern "Zärtlichkeit, Zuwendung und ein Zuhause geben".

      Kirchhof ist in seinem einen Monat Politik von ganz oben nach ganz unten gefallen: Als Stimmenfänger für Angela Merkel hat er angefangen und als Stimmenfänger für Schröder aufgehört. Dazwischen wurde er vom Schattenminister zum Tandemfahrer degradiert. In die Welt der Elefantenrundenrowdies hat er nie gepasst.

      Ganz zum Schluss hat er Schröder noch ein Geschenk gemacht: "Für das schlechte Ergebnis der Union", sagte er wahrhaftig und an Naivität unüberbietbar, "war nicht mein Steuermodell die Ursache." Mensch, Kirchhof: Das Ergebnis des eigenen Lagers ist nie schlecht! Nicht einmal Realitätsverleugnung hat der Professor bei der Union gelernt. Wie wird ihn Schröder vermissen!

      Aus der FTD vom 20.09.2005
      © 2005 Financial Times Deutschland


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