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    RWE - hohe Renditen mit maroden Leitungen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.12.05 23:31:55 von
    neuester Beitrag 19.12.05 07:56:10 von
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      schrieb am 18.12.05 23:31:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      Marode Leitungen als Renditeobjekt, Quelle: Junge Welt

      Thames Water: Warum RWE die Londoner Wasser- und Abwasseranlagen kaufte und nun schnell wieder verkaufen will

      Die Rheinischen Elektrizitätswerke AG (RWE) kauften 1999 Thames Water, das Wasser- und Abwasserunternehmen Londons. Hier lockten die zunächst hohen Profite, die in den privatisierten englischen Unternehmen lange Zeit möglich waren. Die Profite bei Thames Water flossen auf Kosten eines maroden Leitungssystems. Weil jetzt die Regulierungsbehörde Investitionen fordert und die Rendite auf sechs Prozent im Jahr begrenzt, tritt RWE die Flucht an: Bei Gas und Strom ist mehr zu verdienen.

      Durch den Kauf von Thames Water im Jahre 1999 übernahm RWE die umsatzstärksten Wasser- und Abwasseranlagen der Welt, die von einem Privatunternehmen betrieben werden: Im Großraum London hat Thames Water acht Millionen Kunden beim Trinkwasser, 15 Millionen beim Abwasser. Damit wollte RWE den Grundstein legen, um im globalen Wassergeschäft die Nummer eins zu werden. Denn Wasser erscheint bzw. erschien den Investmentbanken und Versorgungskonzernen seit den 90er Jahren als das »blaue Gold«: Angesichts der zunehmenden Knappheit könne es zu einem globalen lukrativen Jahrhundertgeschäft ausgebaut werden. Die französischen Weltmarktkonkurrenten Vivendi/Veolia und Suez/Ondeo hatten sich bereits in die Wasser- und Abwasserwerke von Metropolen zwischen Rio de Janeiro, Paris und Jakarta eingekauft.


      Hohe Rendite, globale Expansion

      1989 wurde unter der Regie der Privatisierungsfundamentalistin Maggie Thatcher die Thames Water Utilities Limited als Aktiengesellschaft gegründet. US-amerikanische Pensionsfonds und Investoren aus dem Londoner Bankenviertel kauften die Aktien. Als Geburtstagsgeschenk befreite die »konservative« Regierung die privatisierten Staatsunternehmen von allen Gewinnsteuern. So konnten sich im Jahrzehnt nach der Gründung alle Versprechen der new economy erfüllen: Die Gehälter der Manager stiegen, die Wasserpreise stiegen und die Gewinne stiegen.

      RWE hat viel, sehr viel Geld: Seit Jahrzehnten nutzt der Konzern seine Stellung als regionaler Strommonopolist von Nordrhein-Westfalen, um überhöhte Strompreise zu kassieren. Da helfen das Landeskartellamt ebenso mit wie Hunderte Politiker, die von RWE in Aufsichts- und Beiräten und auf Lohnlisten alimentiert werden. Auch bei RWE, wo immer noch das überholte Image herrscht, daß hier die Kommunen über ihre paar Vorzugsaktien das Sagen haben, sind längst neben den bekannten Aktionären Allianz AG und Münchner Rück inzwischen die namenlosen, internationalen Investoren eingezogen. Sie haben mit 41 Prozent die Mehrheit. Sie drängen auf lukrative Investitionen.

      RWE kaufte Thames Water 1999 zum überhöhten Preis von elf Milliarden Euro. Die bisherigen Aktionäre verkauften trotz eines Jahrzehnts mit hohen Renditen gerne, weil RWE ihnen den Ausstieg mit einem ungewöhnlich hohen Aufschlag auf den Aktienwert versüßte: Er betrug 43 Prozent. RWE hatte zwei Ziele: Man wollte die sicher scheinende zweistellige »Traumrendite« im größten städtischen Wasserbereich der Welt fortsetzen. Zugleich erschien Thames Water als der Schlüssel für die globale Markteroberung: Das privatisierte Wasserunternehmen hatte, begünstigt durch die historische Stellung der englischen Metropole, bereits in mehreren Staaten des britischen Commonwealth durch Zukäufe und Beteiligungen expandiert.

      In den ersten Jahren erfüllten sich die Erwartungen. RWE investierte möglichst wenig, erhöhte die Preise und »erwirtschaftete« hohe Gewinne. Mit ihnen bezahlte RWE/Thames Water die weitere globale Expansion in Asien, Australien, Afrika, in den USA, in Kanada und in Südamerika. Der teuerste Brocken war mit acht Milliarden Euro das größte US-Wasserunternehmen, American Water Works, das Wasserwerke und Kanalisationen in 29 US-Bundesstaaten und in vier kanadischen Provinzen mit 18 Millionen Kunden betreibt. Mit den Beteiligungen etwa an den Wasserwerken von Jakarta, Conception/Chile, Mallorca und Budapest hat RWE/Thames Water gegenwärtig etwa 70 Millionen Kunden. Die Gewinne des Gesamtkonzerns stiegen, nicht zuletzt durch den Beitrag aus dem Wassergeschäft von 2000 bis 2004 von 3,9 auf 5,9 Milliarden Euro.


      Pionier der Wassertechnik

      Thames Water setzte unter der RWE-Regie nicht nur die hohen Renditen fort. Auch die wesentliche Voraussetzung für diese Gewinne blieb bestehen: Das riesige Leitungssystem mit 32000 Kilometer Trinkwasserleitungen und 64000 Kilometer Abwasserkanälen wurde auf dem technisch niedrigstmöglichen Level gefahren. Viele Leitungen und Kanäle sind über 100 Jahre alt und hätten längst modernisiert werden müssen. Das war schon 1989 klar, als privatisiert wurde: Eine wesentliche Begründung war ja, daß die überschuldete Metropole kein Geld habe und deshalb privates Kapital fließen müsse, um die notwendigen Modernisierungen durchzuführen!

      Die neuen Aktionäre kamen dem aber nicht nach. Auch der RWE-Vorstand wußte beim Kauf ein Jahrzehnt später über den verrotteten Zustand des Leitungssystems Bescheid. Das wußte und weiß ohnehin alle Welt. Denn London war im 19. Jahrhundert der Pionier städtischer Wassertechnik. London war die erste Großstadt, unter der ein modernes, flächendeckendes Netz von Wasserleitungen, Abwasserkanälen und Pumpstationen gebaut wurde. Das galt dann in Hamburg und Köln als Vorbild, englische Wasseringenieure waren in ganz Europa gesuchte Leute. Weil London am frühesten solche Leitungen gebaut hat, sind sie heute natürlich die ältesten.

      RWE glaubte eine zweistellige Jahresrendite fortsetzen zu können, indem man ebenfalls die notwendigen Investitionen unterließ, die schlechte Dienstleistung aber zu höheren Preisen verkaufte. Beim Trinkwasser versickern zwischen Wasserwerk und Wasserhahn etwa 30 Prozent im Londoner Untergrund, unter dem Buckingham Palace ebenso wie unter den ärmsten Stadtvierteln. Das sind jeden Tag 915 Millionen Liter: Eine kaum vorstellbare Menge, eine ungeheure Verschwendung. In keiner westlichen Großstadt geht ein so hoher Prozentsatz an Trinkwasser verloren wie in London. Der Wasserdruck schwankt ständig. Es herrschen Zustände, die man eigentlich einem Entwicklungsland zuschreiben würde. Privathaushalte und Unternehmen beschweren sich regelmäßig, daß kein Wasser aus dem Hahn kommt oder daß es nur tröpfelt. Außerdem verliert das Wasser an Qualität, wenn die Leitungen nicht voll sind.

      Für RWE/Thames Water war und ist es aber billiger, für die Beschwerden eigens eine Beschwerdestelle einzurichten; Haushalten wird eine Entschädigungszahlung von 25 englischen Pfund versprochen, wenn sie nachweisen, daß der Druck weniger als 70 Prozent des Standardwerts beträgt. Ein solcher Nachweis in gerichtsfester Form ist für Privatleute freilich schwierig, nicht zuletzt deshalb, weil der Wasserdruck sowieso nicht gleich bleibt. So besteht die Haupttätigkeit der Beschwerdestelle darin, die Beschwerden als unbegründet abzuweisen.

      Schließlich: Wenn es nicht mehr zu vermeiden war, wurde repariert. Das war dann der Fall, wenn sich die Wasserrohrbrüche wiederholten und Keller und Garagen überschwemmt wurden. Repariert wurde in den Straßen und Stadtvierteln, in denen es nachhaltigen, öffentlichkeitswirksamen Protest gab und wo daraus ein Skandal zu werden drohte. Das war natürlich eher in den bessergestellten Stadtteilen der Fall. Dann rückten die Reparaturkolonnen an, begleitet von den Öffentlichkeitsmanagern des Konzerns und den Fernsehteams der großen Privatsender. RWE/Thames Water ließ sich als verantwortungsvolles, schnell zupackendes Unternehmen feiern.

      Eine andere Lösung des Problems bestand darin, daß RWE/Thames Water neue Wasserreservoire baute. Sie haben den Zweck, noch mehr Wasser in das Leitungssystem zu leiten, um die zunehmenden Verluste auszugleichen. Das ist in mehrfacher Hinsicht absurd. Denn auch das zusätzlich hindurchgeleitete Wasser ist nicht einfach Wasser, sondern aufwendig aufbereitetes Trinkwasser. Dafür muß viel Geld ausgegeben werden, denn das im Umkreis der Metropole geförderte Rohwasser hat keineswegs den Reinheitsgrad eines alpenländischen Gebirgsbaches.


      Ungeklärt in die Themse

      Durch diese Maßnahme wird aber weiter an der Spirale gedreht, die zur weiteren Verschlechterung der Wasserqualität führt. Denn die Wasserreservoire stehen am Unterlauf der Themse, zwischen London und dem Meer. Die Themse besteht an dieser Stelle zu etwa einem Viertel aus dem Londoner Abwasser (und dem Abwasser der vor London liegenden Städte). Nicht alle modernen Schadstoffe wie Röntgenkontrastmittel und andere Abfälle aus Krankenhäusern, chemischen Laboren und Industriebetrieben, Phosphate aus Waschmitteln u.ä. können vollständig ausgefiltert werden. Dies ist zusätzlich deshalb so, weil bei Starkregen die Abwassersysteme überlastet sind. Dann werden die Abwässer direkt und ohne Durchlauf durch Kläranlagen direkt in die Themse abgelassen. Dafür stehen riesige und teure Pumpen bereit. Solche Direkteinleitungen ungereinigter Abwässer sind in London im Jahresdurchschnitt etwa 50mal der Fall.

      Gerade am Unterlauf der Themse stellen Wissenschaftler in wiederkehrenden Untersuchungen fest, daß männliche Fische ihr Geschlecht verändern. Und aus dieser Brühe wird mit hohem Aufwand das zusätzliche Trinkwasser gewonnen, das in das Leitungssystem eingespeist wird, um dann im Untergrund zu versickern. Gibt es eine sinnfälligere Manifestation neoliberaler Sozialschädlichkeit, die sich unter dem strahlenden Himmel hoher Renditen und globaler Monopolbildung entfaltet?

      Neben den Trinkwasserleitungen sind auch die Abwasserkanäle undicht. Vor allem die großen Sammelkanäle wurden im 19. Jahrhundert mit Ziegeln gemauert. Sie werden durch den intensiven Straßen- und Metro-Verkehr der Millionenmetropole ständig erschüttert. Sie zerbrechen und zerbröseln. Das war in der Zeit, als sie angelegt wurden, nicht vorauszusehen. Der Londoner Untergrund ist deshalb durchsetzt von zahlreichen Schadstoffansammlungen, die sich mit den industriellen Altlasten seit Jahrzehnten zu einem ausgedehnten Giftcocktail vermischen. Immer wieder staut sich Abwasser in gebrochenen Kanälen und bricht an die Oberfläche durch. So kann es in einer scheinbar so modernen Stadt vorkommen, daß Straßen mit giftigem Abwasser überschwemmt werden. Das führte schon dazu, daß Kinder sich erbrachen und Anwohner im Krankenhaus behandelt werden mußten. In einem Fall hat Thames Water mehrere Häuser aufgekauft, weil sie unbewohnbar wurden.

      So wurde es zur Routine, daß Thames Water vor und dann auch nach dem Kauf durch RWE das englische Unternehmen war, das am häufigsten wegen Umweltdelikten angeklagt wurde. Von 1999 bis 2002 wurde Thames Water in über 20 Fällen wegen Wasserverunreinigung zu insgesamt 450000 englischen Pfund an Bußgeldern verurteilt. Doch diese vergleichsweise sehr niedrigen Beträge sind peanuts angesichts der Investitionen, die sich Thames Water ersparte. Das beklagte auch Barbara Young, Direktorin der Environment Agency for England and Wales: »Die Größenordnung der Bußgelder, die von den Gerichten verhängt werden, läßt die Wasserverunreinigung und deren strafrechtliche Verfolgung als ein akzeptables Risiko und als akzeptable Betriebsausgabe erscheinen.«

      Eine andere Gewinnquelle erschloß sich RWE durch die Verwertung der Grundstücke, die Thames Water gehören. Der Wasserkonzern wurde nebenbei zu einem der großen Immobilienhändler von London.


      Neue Regulierungsbehörde

      Die Privatisierungen der Bahn in England haben schon vor Jahren gezeigt, daß die Investoren die Infrastruktur zugunsten ihrer Gewinne verfallen lassen. Auch im Bereich von Wasser und Abwasser herrscht bis jetzt immer noch dasselbe Regime. Die Sicherheit für den Bezug und die Qualität des Trinkwassers, die Reinigung des Abwassers, die Sorge und Vorsorge im Wasserkreislauf, von dem viele Millionen Menschen in London abhängig sind, ist für RWE/Thames Water kein eigenständiger Wert, sondern nur eine abhängige Variable der zweistelligen Traumrendite.

      RWE hatte damit gerechnet, daß die Regierung Blair ebenso nachsichtig gegenüber den Privatisierern sein würde wie seine Vorgängerin Thatcher. Das erwies sich als Fehlkalkulation. Die anhaltenden Proteste in der Bevölkerung fanden auch beim Londoner Bürgermeister Ken Livingstone Gehör. Er riet seinen Mitbürgern in einer Mischung aus Ernst und Scherz: »Benutzen Sie nach dem Pinkeln die Klospülung nicht mehr!« Da konnte selbst der Populist Blair seine investorendienliche Linie nicht durchhalten. Er sah sich gezwungen, eine Todsünde zu begehen: Die Regulierungsbehörde »Office of Water Services« (Ofwat) wurde gegründet.

      Ofwat verlangte von RWE 714 Millionen Euro an Investitionen für die Trinkwasserleitungen und 470 Millionen Euro an Investitionen für die Abwasserkanäle, und zwar im Zeitraum 2005 bis 2010. Die Regulierungsbehörde machte die wahrlich nicht revolutionäre Auflage, daß der tägliche Wasserverlust bis zum Jahre 2010 von 915 Millionen Liter auf 725 Millionen Liter gesenkt wird. Gleichzeitig verlangte die Behörde, daß die Investitionssummen nicht vollständig auf die Wasserpreise umgelegt werden dürfen. Ofwat gestand nur eine Jahresrendite von sechs Prozent zu.

      Die US-Investmentbanken, die bei den großen Privatisierungen im Bereich von Wasser und Abwasser die erste Geige spielen, haben den RWE-Investoren unter diesen Umständen dringend nahegelegt, aus Thames Water auszusteigen. Merrill Lynch hat für ansehnliche Honorare RWE nicht nur beim zeitgleichen Einstieg in die Berliner Wasserbetriebe beraten, sondern auch beim Kauf von Thames Water. Robert Miller-Bakewell, der in der Londoner Niederlassung von Merrill Lynch für das Wassergeschäft zuständig ist, winkt jetzt ab: »Die regulierten Wassergesellschaften bieten zwar Stabilität, aber keine großen Gewinnzuwächse.« Die Investitionsauflagen für Thames Water durch Ofwat seien zu hoch, die Umweltschutzauflagen müsse man nun auch mehr beachten, zudem stehe eine neue EU-Wasser-Richtlinie ins Haus. Sechs Prozent im Jahr sind für Miller-Bakewell und seine Kunden peanuts. Damit kann er sich nicht sehen lassen. Die Konkurrenz bietet dem verwöhnten Milieu mehr.


      Traumrendite bei Gas und Strom

      Da muß der Vorstand von Thames Water und RWE sich nun anstrengen. Vor dem Wasser hatte der Müll als das große neue Geschäft gegolten. Anfang der 90er Jahre gründete RWE mit dem Mittelständler Trienekens das Tochterunternehmen »RWE Umwelt« und stieg mit Müllverbrennungsöfen und Mülltransporten ein. Da wurden zunächst große Gewinne gemacht. Aber dann kam heraus (»Kölner Müllskandal«), daß über den Kompagnon Trienekens Hunderte Politiker und Geschäftsführer in Ost und West bestochen worden waren. Weil die Gewinne ohnehin sanken, verkaufte RWE die Umwelttochter so schnell, wie sie gegründet worden war. Der Name RWE Umwelt verschwand.

      Schließlich war das Wassergeschäft entdeckt worden. Während das Engagement im Müllgeschäft ein gutes Jahrzehnt währte, soll beim Wasser schon nach kaum mehr als einem halben Jahrzehnt Schluß sein. Jetzt werden Thames Water und American Water Works verkauft. Übrigens ging RWE/Thames Water in den USA und in Jakarta ähnlich vor wie in London: Alte Leitungssysteme wurden beibehalten, Preise wurden erhöht, die Abteilungen für Kommunikation wurden ausgebaut.

      Aber auch in Jakarta wie in Kalifornien mehren sich Proteste aus der Bevölkerung. Und auch das noch: In Lesotho wurden die RWE-Tochterunternehmen Lahmeyer Consulting Engineers, Concor und Hochtief 2003 wegen Bestechung beim Lesotho Highland Water Project zu einer Strafzahlung von zusammen 1,48 Millionen US-Dollar verurteilt. In Lesotho! Wegen Korruption verurteilt! Jetzt werden auch »die da unten« noch frech! Es wird global ungemütlich für den global player.

      Die bisher ohnehin sehr freundlichen Auflagen der Regulierungsbehörde führen zum Absturz der bisherigen Rendite. Deshalb will RWE nun Thames Water so schnell wie möglich verkaufen. Gleichzeitig mit dieser Ankündigung gab der RWE-Vorstand bekannt, daß die Aktionäre in den Jahren 2006 und 2007 auf jeden Fall eine höhere Ausschüttung erhalten.

      Die Aus- bzw. Einstiegsrichtung ist auch schon klar: Die zweistellige Rendite sei gegenwärtig nur im Gas- und Stromgeschäft möglich. Bekanntlich konnten hier RWE & die Kollegen von Vattenfall, Energie Baden Württemberg (EnBW) und E.on seit der Liberalisierung vor einigen Jahren kräftig zulangen.

      Da könnte übrigens die Frage auftauchen: Sind etwa für den Transport von Gas und Strom auch Leitungen nötig?
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 23:53:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Da gibt es noch Neuseeland, einer der Vorreiter in Sachen Infrastrukturprivatisierung, die verkauften ihre Stromversorger. Der Käufer schmiss erst mal die Wartungstechniker raus und senkte die Investitionen ins Netz, die Gewinne stiegen an und wurde fleißig an den Eigentümer überwiesen. Langer Rede kurzer Sinn, das Netz brach leider Zusammen und in der Hauptstadt war es Tagelang duster. Ist noch gar nicht so lange her, ich denke um 2000 rum.
      Avatar
      schrieb am 19.12.05 06:45:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ist ja auch aus den USA beim Strom- und Schienennetz nicht unbekannt.

      Aber wir werden es ihnen schon nachtun, im Nachmachen von schlechten Sachen war Deutschland schon immer sehr gut...
      Avatar
      schrieb am 19.12.05 06:57:13
      Beitrag Nr. 4 ()
      DIE WELT:
      "Hessen stoppt als erstes Bundesland Strompreiserhöhungen
      Landeswirtschaftsminister lehnt sechsprozentige Steigerung ab - Verbraucherschützer sehen ein Signal für andere Länder

      Wiesbaden/Berlin - Hessen wehrt sich als erstes Bundesland gegen Strompreiserhöhungen für die Verbraucher: Das Wirtschaftsministerium hat die entsprechenden Anträge der Energieversorger am Sonntag komplett abgelehnt. Die 50 hessischen Stromunternehmen wollten die Tarife zum 1. Januar im Schnitt um rund sechs Prozent anheben. "
      Avatar
      schrieb am 19.12.05 07:56:10
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Neonjäger:
      Das ist gerade das Problem, wenn man Monopole hat. Ein privates Wasserwerk ist in keinem Fall besser als ein staatliches.


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