checkAd

    Deutschland: Warten auf ein Wunder - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.02.06 14:15:57 von
    neuester Beitrag 10.02.06 03:12:09 von
    Beiträge: 35
    ID: 1.039.166
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.208
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 14:15:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus dem Spiegel:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,399825,00.html


      Deutschland braucht ein Wunder

      Von Michael Kröger

      Noch im vergangenen August hatte der "Economist" die Deutschen für ihren Reformeifer gepriesen. In der aktuellen Ausgabe beschreibt der Autor die Situation jetzt aus der anderen Perspektive - und stellt Probleme in den Mittelpunkt, die eine Wende fast unmöglich erscheinen lassen.

      Berlin - Ein Sieg muss her. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber das war es auch 1954, als die Deutschen als No-Names in Bern antraten und schließlich Fußballweltmeister wurden. Ein Außenseitererfolg, so die Hoffnung, könnte ähnlich wie nach Bern einen Stimmungsumschwung auslösen und neue Energien freisetzen.



      Aktuelle Ausgabe des "Economist": Vernichtende Bilanz
      Die Hoffnung auf dieses Wunder ist es, die Ludwig Siegele, der Berliner Korrespondent des "Economist", in Deutschland wahrnimmt. Immerhin bestimmen seiner Einschätzung zufolge nicht mehr Larmoyanz und Selbstmitleid das Bild, sondern der verbreitete Wunsch, der Knoten möge endlich platzen.

      Gleichwohl - viel Hoffung auf eine rasche Veränderung der Verhältnisse macht Siegele den Deutschen in seiner neuesten Studie in der kommenden Ausgabe des "Economist" nicht. Aus makroökonomischer Perspektive betrachtet, habe sich die Verfassung des Landes in den vergangenen Monaten tatsächlich stark verbessert, schreibt der Autor und bestätigt damit seine Einschätzung, die im vergangenen August für großes Aufsehen gesorgt hatte. Doch bei genauerer Betrachtung werde deutlich, dass Deutschland seine strukturellen Probleme noch lange nicht gelöst habe.

      Anders als die Deutschen sieht Siegele die Globalisierung oder die sogenannten Heuschrecken nicht als Hauptbedrohung für das "Modell Deutschland". Es seien vielmehr noch etliche Aufgaben zu bewältigen, bevor die Aussicht auf Besserung Realität werde.

      Nicht attraktiv für Investoren

      Doch was Siegele an strukturellen Problemen benennt, ist geeignet, dem Leser alle Hoffung zu nehmen. Zu verkrustet seien die Strukturen, zu verfahren die Situation, ganz gleich, ob man den Arbeitsmarkt betrachte, das Bildungswesen oder den Filz zwischen Kommunalpolitikern und lokaler Wirtschaft. Deutschland, so Siegele, sei nicht wirklich attraktiv, weder für Investoren noch für Hochqualifizierte - schon gar nicht, wenn sie aus dem Ausland kämen. Gelinge es nicht, diese Probleme zu lösen, werde die wirtschaftliche Dynamik des Landes auf Dauer stark gebremst werden.

      Natürlich behält der Autor auch die Aktiva im Blick. Der Export bleibe die starke Seite der deutschen Wirtschaft, die Konzerne, insbesondere die Banken, hätten ihre Hausaufgaben gemacht und seien weltweit so wettbewerbsfähig wie lange nicht mehr. Arbeitnehmer und Gewerkschaften lobt er einmal mehr für ihre Flexibilität und Kompromissbereitschaft in den vergangenen Jahren. Auch die allmähliche Belebung der Binnennachfrage und der Anstieg der Investitionen stimmen den Autor zuversichtlich. Doch anders als in der Titelgeschichte vom vergangenen August sind die Punkte schnell abgehandelt.

      Viel mehr Raum nimmt dagegen die Analyse der strukturellen Probleme ein - die Lektüre ist sogar geeignet, jede noch so vorsichtige Hoffnung, die Verhältnisse könnten sich eines Tages ändern, nachhaltig zu dämpfen. Die wesentlichen Stichworte: Große Koalition, Arbeitsmarkt und Bildungsmisere.

      Große Koalition stößt an Grenzen

      Der regierenden Koalition traut Siegele im Prinzip Großes zu. Anders als der Instinkt-gesteuerte Ex-Kanzler Gerhard Schröder tariere Bundeskanzlerin Angela Merkel die Kräfteverhältnisse zwar wesentlich geschickter aus. Doch die Ministerpräsidenten der Bundesländer könnten den Erfolg der Bundesregierung noch immer nachhaltig vereiteln. Hier wirke sich die verpasste Chance, die Macht zwischen Bund und Ländern auszubalancieren, besonders negativ aus. Merkel habe ihre Grenzen indirekt bereits akzeptiert, glaubt Siegele. "Sprach Angela Merkel vor der Wahl noch von schnellen Reformen, so ist jetzt nur noch von einer Politik der kleinen Schritte die Rede."

      Aber auch innerhalb der Koalition seien die Konfliktlinien vorgezeichnet. Der Lackmustest komme Ende des Jahres, dann stehe die Diskussion um die Reformierung des Gesundheitswesens an.

      Der föderalistische Aufbau der Bundesrepublik führe auch dazu, dass ein ganz entscheidendes Problem auch weiterhin als kaum lösbar erscheint: das Bildungssystem. In kaum einem anderen Industriestaat werde Potential und Talent in solchem Maße verschleudert, wie dies in Deutschland geschehe, schreibt Siegele. "Deutsche Schulen sind Meister darin, die `Guten` von den `Schlechten` zu trennen. Doch damit vergeuden sie das Kapital, das das Land braucht, um zu gedeihen."

      Bildungssystem verhindert sozialen Aufstieg

      Grundübel sei das dreigliedrige Schulsystem, das in den meisten anderen europäischen Ländern bereits überwunden sei. Anders als die Deutschen lange Zeit glaubten, führe es dazu, dass der soziale Aufstieg so beschwerlich sei wie in keinem anderen vergleichbaren Land. Hauptsächlich die Kinder von Akademikern bekämen die Chance zu studieren. Der Pisa-Schock habe zwar eine heilsame Diskussion in Gang gesetzt, doch die notwendigen Reformen würden durch die Ideologen verhindert, die am bestehenden System festhalten wollten. Die Machtstruktur zwischen Bund und Ländern spiele ihnen dabei in die Hände.

      Dabei sei es nicht einmal so, dass Deutschland zu wenig Geld für Bildung ausgibt, schreibt Siegele. Es fließe nur in die falschen Kanäle - aus Sicht eines Wirtschafts-Experten, der auch die Effektivität des eingesetzten Kapitals im Blick hat, ist dieser Punkt besonders schmerzlich.

      Soziale Ausgrenzung finde in Deutschland aber nicht allein im Bildungssektor statt. Auch auf dem Arbeitsmarkt werde die Kluft zwischen Oben und Unten immer tiefer. Zwar habe die Bundesagentur für Arbeit weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit eine grundlegende Wandlung vollzogen. Das A und O bleibe jedoch der Mangel an Arbeitsplätzen. Daran würden auch die derzeit diskutierten Kombilohnmodelle oder ein Mindestlohn nichts ändern. Einziges Mittel sei eine wirksame Senkung der Lohnnebenkosten, schreibt Siegele. Auch die fehlende Bereitschaft der Deutschen, Dienstleistungen zu erbringen und nachzufragen, sieht der Autor als schwer zu überwindendes Hemmnis. Ergebnis: Deutschland gebe immer mehr Geld aus, um diejenigen zu versorgen, die keine Arbeit finden - eine hochgradige Verschwendung von Ressourcen.

      "Amerikanische Verhältnisse" in Deutschland

      Noch schlimmer: Ausländer hätten in diesem System kaum eine Chance. Die Integration sieht Siegele als glatten Fehlschlag. Statt die Talente für das Gemeinwohl zu nutzen, beherrsche Ausgrenzung und Gettoisierung den Alltag.

      Zu allem Überfluss bildeten auch Unternehmen und Politiker auf lokaler Ebene eine unheilige Allianz zum Nachteil des Gemeinwohls. Was im Einzelfall als Flexibilisierung einzelner allzu starrer behördlicher Regelungen durchaus sinnvoll sei, habe sich vielerorts zu handfestem Filz entwickelt, der die öffentliche Hand viel Geld koste und außenstehende Wettbewerber klar benachteilige. Funktionierender Wettbewerb sieht nach Meinung Siegeles anders aus.

      Alles in allem fällt die Bilanz vernichtend aus. Speziell den Beharrungskräften scheint nach Darstellung des "Economist" kaum beizukommen zu sein. Für den Fall dass Deutschland die Probleme nicht bald ernsthaft angeht, malt Siegele schon einmal die denkbaren Szenarien aus. "Wenn nichts geschieht, droht dem Land, was viele Deutsche am meisten fürchten: `amerikanische Verhältnisse` - eine gespaltene Gesellschaft, in der sich die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter öffnet." Schon heute sei Deutschland nicht mehr führend in Europa, wenn es um soziale Gerechtigkeit gehe.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 14:20:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hat der "Economist" Deutschland nicht noch vor einem Jahr gelobt?

      Jedenfalls haben das Schröder, Münte, Fischer und all die anderen der ehemaligen Bundesregierung behauptet.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 14:48:01
      Beitrag Nr. 3 ()
      [posting]20.117.439 von Sexus am 09.02.06 14:20:53[/posting]du hast ja nicht einmal den ersten Satz gelesen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 15:10:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      Beim Lesen des Artikels kommen starke Zweifel an der wirtschaftspolitischen Kompetenz des Economist auf. Zumindest in Bezug auf Deutschland.

      Ein Meinungsumschwung um 180 ° innerhalb von wenigen Monaten. Schon damals hatte ich mich gefragt, woher der Economist seinen Optimismus bezieht. Offensichtlich haben sie wirklich geglaubt, dass dem Gerede um Reformen auch welche folgen wuerden ...
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 15:30:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]20.118.399 von hase100 am 09.02.06 15:10:43[/posting]Ich staune immer wieder ueber Euer blindes Vertrauen in die Firma Smear, Fink & Bash, besser bekannt unter dem Namen DER SPIEGEL in Hamburg. Ich habe als Abonnent die Augustausgabe des Economist direkt lesen duerfen und fand die Inhalssangabe der deutschen Smear Site aeusserst duerftig und irrefuehrend, im Tenor sogar sinnenstellend. Ich werde mit einem Urteil auch dieses Mal warten, bis ich das Original gelesen habe. Inzwischen habe ich den Verdacht, dass die schiefe Berichterstattung beim SPIEGEL gar nicht mal unbedingt immer absichtlich erfolgt. Die koennen dort teilweise ueberhaupt kein Englisch mehr! (vgl. Rumsfeld-Interview)

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4500EUR +9,76 %
      Die bessere Technologie im Pennystock-Kleid?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 15:39:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      Da kann auch ein Wunder nichts mehr retten. Es waren die sogenannten Väter des Wirtschaftswunders, die die Weichen erneut mit vollem Vorsatz in Richtung nächste Katastrophe gestellt haben.
      Jede Wirtschaft, die auf der Wirkung von Zins und Zinseszins aufgebaut ist, ist ein betrügerisches Schneeballsystem. Das muß zusammenbrechen und es wird zusammenbrechen. Da geht gar kein Weg dran vorbei.
      Das ist nun mal ein Kennzeichen von Schneeballsystemen, daß sie am Anfang eine Zeitlang noch gut funktionieren, dann immer schlechter und schließlich zusammenbrechen, weil die Leistungen, die erforderlich wären, es aufrecht zu erhalten exponentiell wachsen und irgendwann nicht mehr erbracht werden können.
      Und 1954 war noch am Anfang. Und jetzt geht es mit großen Schritten auf das Ende zu.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 15:48:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      Es wird weder ein Wunder geben, noch ist das Land ohne Katalysator mit diesen Beharrungskräften reformfähig, von den zwodrittel die den Sozialismus in der Bevölkerung gut finden ganz zu schweigen.

      Aber es gibt eine Hoffnung für Deutschland : daß die EU-Dienstleistungsrichtlinie ohne Verwässerung durchgeht. Das führt dann u.a. dazu dass sich AG- und AN-Vertreter brausen gehen können solange deutsche Unternehmen nicht auf dem Hintern sitzen bleiben und die neuen Möglichkeiten dann nutzen. Abstimmung mit den Füßen. Wettbewerb der Systeme. Das ist die Hoffnung für Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 16:23:46
      Beitrag Nr. 8 ()
      [posting]20.119.069 von PrinzValiumNG am 09.02.06 15:48:55[/posting]Vergesst bitte meinen Beitrag, es wird doch ein Wunder brauchen:

      Dies ebnet den Weg für eine Zustimmung auch in Deutschland, wo das das Herkunftslandprinzip auf Ablehnung stößt. Die Richtlinie kann erst in Kraft treten, wenn sie auch von den 25 EU-Staaten mehrheitlich angenommen wird. SPD und Union in Berlin begrüßten die Einigung. „Der Kompromiss stellt den ursprünglichen Entwurf vom Kopf auf die Füße und sichert das europäische Sozialmodell“, lobte SPD-Chef Matthias Platzeck.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…
      HANDELSBLATT, Donnerstag, 09. Februar 2006, 08:17 Uhr
      Einigung der großen Fraktionen
      EU stutzt Dienstleistungsrichtlinie
      Das umstrittene Herkunftslandprinzip zur Öffnung der Märkte für Dienstleistungen in der Europäischen Union ist vom Tisch
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 16:40:01
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ borealis

      Lies Dir noch einmal meinen Thread durch: Thread: Zinsgegener? Denkfehler!


      Deutschland geht nicht an Zinsen zugrunde, sondern an starren Regeln. Wenn wir dann noch die Regel Null-Zinsen dazutun, dann gehen gleich die Lichter aus.



      @ PresAbeL

      Was mich auch am Spiegel stoert ist, dass wieder den USA ans Bein gepinkelt werden muss: Amerikanische Verhaeltnisse? Wenn man damit meint, dass das Land dann wieder waechst und 4.7% Arbeitslose hat, dann ist das doch ganz ordentlich

      Ich fuerchte Deutschland hat bald Argentinische Verhaeltnisse. Argentinien war vor 80 Jahren so reich wie die USA und haben dann alles verplempert. Hauptgrund: Populism und dadurch Reform-Unwille. Das gleiche Theater wie in Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 16:41:42
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]20.118.729 von PresAbeL am 09.02.06 15:30:20[/posting]Na das waere ja wirklich erschreckend, wenn dem so waere. Zumal die Redakteure anderer Online-Magazine wie beispielsweise dem Handelsblatt offensichtlich mit den gleichen Sprachproblemen zu kaempfen haben.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 16:48:08
      Beitrag Nr. 11 ()
      [posting]20.120.030 von helmut_kohl am 09.02.06 16:40:01[/posting]Tatsächlich ist die Berichterstattung des Spiegels of sehr tendenziös. Das mit den "amerikanischen Verhältnissen" stammt meinem Verständnis zufolge aber doch eher aus der Feder des Economist.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 17:05:03
      Beitrag Nr. 12 ()
      PV,

      das Herkunftslandprinzip ist eben nicht vom Tisch.

      Es wurde von Brüssel nur umgetauft, um mehr Akzeptanz zu erlangen. . :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 17:53:05
      Beitrag Nr. 13 ()
      [posting]20.120.064 von hase100 am 09.02.06 16:41:42[/posting]Nee Hase, der August-Artikel (ich habe ihn damals - glaube ich - sogar hier reingestellt) war schon eindeutig:

      Die deutschen Unternehmen werden unter dem Druck der Verhaeltnisse lean and mean und enorm konkurrenzfaehig. Allerdings koennte die Politik nach wie vor alles vermurksen und entweder die Verhaeltnisse so lassen wie sie sind oder sogar noch verschlimmbessern, mit identischer Folge: dass die neuen schlanken deutschen Unternehmen eben Leine ziehen! (wie der Prinz es ja schon richtig auf den Punkt brachte).

      @Helmut
      Der Vergleich mir Argentinien ist niederschmetternd, gleichwohl zutreffend.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 18:08:28
      Beitrag Nr. 14 ()
      [posting]20.118.902 von Borealis am 09.02.06 15:39:20[/posting]borealis, völlig zutreffend.

      Erst das Zinssystem hat das Ungleichgewicht und die heutigen Verhältnisse hervorgebracht.

      Helmuth Kohl #9 verwechselt , auch was die argentinischen Verhältnisse angeht, Ursache und Wirkung; leider, da ihm Ernsthaftigkeit hier nicht abzusprechen ist.


      Lieber Prinz, soviel Sozialismus, wie du unterstellst, gibt es in Deutschland gewiß nicht.

      Aber man hat es versäumt, auch Arbeitnehmer angemessen an den Produktivitätsfortschritten zu beteiligen, sondern sie per Zinswirtschaft ausgeplündert:
      Das Ergebnis ist das Gleiche wie bei der Rente: Wer hat nier noch Bock, in ein fallierendes System einzuzahlen?

      Da liegt der Hase beim Hammer:p
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 18:09:19
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]20.121.389 von PresAbeL am 09.02.06 17:53:05[/posting]Ich nehme einfach mal an, nach so langer Zeit darf ich das. ;) Hier also der zusammenfassende Leitartikel vom August. Im Nachhinein brilliant, streckenweise geradezu hellsichtig. Von dem intellektuellen und sprachlichen Format traeumen sie heutzutage bei Smear, Fink & Bash! Jedenfalls hat mich mein Gedaechtnis nicht getrogen ... :D

      European economies

      Germany`s surprising economy
      Aug 18th 2005
      From The Economist print edition

      The reviving health of a previously sick country

      AT FIRST blush the news from Germany seems wearisomely familiar. In the second quarter, Europe`s biggest economy tipped back to zero growth once more. Although unemployment is at long last starting to fall, the number out of work is still almost 5m, a shocking 11.6% of the workforce. Consumer spending seems stifled by lack of confidence in the future. And the centre-left government`s plans for more reforms to the labour market, the welfare state, health care and the tax system were all put on hold in May, when Chancellor Gerhard Schröder called an early election for September—which, in another case of déjà vu, he is trying to win, as he did in 2002, with the help of an attack on American hints of military intervention in the Middle East, this time in Iran rather than Iraq.

      It all sounds depressingly like a rerun of the same old story. But behind it lurks another, altogether more hopeful one. Thanks to the intense pressure that they have been under in the past few years, Germany`s big companies have restructured and cut their bloated cost base. This process has for once been helped by the trade unions, which had been a stubborn obstacle to change. German workers have belatedly recognised that change has become essential, which is why they have been ready over the past year or so to accept such innovations as more decentralised pay bargaining, longer hours and even wage cuts. Thanks in part to this new flexibility, unit labour costs, a benchmark of competitiveness, have fallen sharply relative to other countries. In the past five years, Germany, long the most costly place in Europe in which to do business, has won a new competitive edge over France, Italy, the Netherlands and even Britain. That is a big reason why, last year, it regained its position as the world`s biggest exporter.


      Given this corporate turnaround and strong export performance, it is not surprising that both profits and the stockmarket have been rising sharply. More significantly, recent surveys of business confidence have been encouraging. Consumers remain nervous, largely because they are still fretful about their jobs; but, with unemployment now starting to come down, consumer confidence looks set to revive too. This suggests that domestic demand, the weakest link in the German economy, may be poised for a rebound. Indeed, some forecasters are now predicting that Germany, which has for so many years disappointed on the downside, could be about to surprise on the upside (see article).

      Spreading its wings
      The impact of such a turnaround would be felt far beyond Germany`s borders. What happens in Germany is critical for the rest of Europe, and thus for the world economy too. There are many reasons why the continent`s economic performance has been so lacklustre since the heady days almost six years ago, when it launched its single currency, the euro. But the near-stagnation of Germany, which accounts for nearly one-third of euro-area GDP, lies at the root of most of them. So long as its biggest economy is stuck in a rut, the euro area as a whole is bound to remain stuck too. Germany`s ills have also cast a shadow over other neighbouring economies dependent on its market, such as those of central Europe.

      That is also why the German election, scheduled for September 18th, matters, and not just in Germany. As it happens, despite Mr Schröder`s recent invocation of Iran, there is little chance of its being a rerun of September 2002, when he came from behind to snatch a narrow victory. It is true that the election no longer looks a shoo-in for the centre-right under Angela Merkel, partly because she has shown herself unusually gaffe-prone, and partly because of the rise of a new Left Party in Germany (see article). But the outcome is almost certainly not going to be another win for Mr Schröder`s party: it will be either a clear victory for Ms Merkel, or a messy result in which her party emerges as the biggest, but is forced into a “grand coalition” with the centre-left.

      On one level, the restructuring of corporate Germany and the glimmerings of a revival of business and consumer confidence should augur well for the economy whatever the election result. But on another, the commitment of the new government to further reforms will make a big difference. The politicians may not be able to control the economy, but they can certainly muck it up. A centre-right government under Ms Merkel would have the advantage that her party also controls the upper-house Bundesrat, making it far easier to push through legislative change. Conversely, if a grand coalition is assembled by politicians who see the election as confirmation of voters` resistance to change, the entire reform process could be shelved. That could quickly knock business confidence back, reverse the positive trend in unemployment and nip an incipient revival of consumer spending in the bud.

      The new government needs to be careful about taxation as well. It is true that the outlook for Germany`s public finances is dreadful, but any talk of higher taxes to fix the problem is decidedly premature. Corporate and income taxes need to be cut, not raised. The opposition`s call for a two-point increase in value-added tax is dangerously reminiscent of the consumption tax imposed by the Japanese government in 1997, which set back an incipient recovery in the economy for several years (and thereby, incidentally, failed to improve the public finances). Tax increases are not what the German economy needs right now. A better idea would be to cut government subsidies, and to defer any indirect tax rises into the future, thereby both reassuring markets that a messy fiscal situation will be dealt with eventually and encouraging consumers to accelerate long-deferred spending plans.

      The sickly German economy has been infecting the neighbourhood ever since the brief euphoria that followed unification in 1990 withered away within a few years. Indeed, Europe and the rest of the world have become so used to Germany`s economic malaise that they have largely missed the recent signs of its revival, both in business and in the wider economy. The story from Germany is about to become surprisingly good—so long as the politicians do not foul it up after next month`s election.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 18:13:15
      Beitrag Nr. 16 ()
      [posting]20.121.712 von PresAbeL am 09.02.06 18:09:19[/posting]P.S. Ach so, das bin ich den Jungs und Maedels einfach schuldig: der Artikel ist repraesentativ fuer das Niveau des ganzen Magazins. Ein Abo lohnt sich also und man bekommt es im Vergleich zu einem von SF&B geradezu geschenkt ...
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 18:22:27
      Beitrag Nr. 17 ()
      Einige interessante Zitate:


      Das A und O bleibe jedoch der Mangel an Arbeitsplätzen. Daran würden auch die derzeit diskutierten Kombilohnmodelle oder ein Mindestlohn nichts ändern

      Auch die fehlende Bereitschaft der Deutschen, Dienstleistungen zu erbringen und nachzufragen, sieht der Autor als schwer zu überwindendes Hemmnis. Ergebnis: Deutschland gebe immer mehr Geld aus, um diejenigen zu versorgen, die keine Arbeit finden - eine hochgradige Verschwendung von Ressourcen.

      Wenn nichts geschieht, droht dem Land, was viele Deutsche am meisten fürchten: `amerikanische Verhältnisse` - eine gespaltene Gesellschaft, in der sich die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter öffnet." Schon heute sei Deutschland nicht mehr führend in Europa, wenn es um soziale Gerechtigkeit gehe.



      Fazit: Zu niedrige Nettolöhne. Zu hohe Lohnebenkosten. Und eine Ausgrenzung älterer Arbeitnehmer vom Arbeitsmarkt was uns gigantische Ressourcen kostet.
      Die Einsicht von unserem Wirtschaftsweisen Bofinger klingt da wie Balsam: "Höhere Löhne bei den anstehenden Tarifverhandlungen."
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 18:24:53
      Beitrag Nr. 18 ()
      [posting]20.121.969 von BoersenHighlander am 09.02.06 18:22:27[/posting]Die Einsicht von unserem Wirtschaftsweisen Bofinger klingt da wie Balsam: " Höhere Löhne bei den anstehenden Tarifverhandlungen."


      Na, dann sind wir doch mal stolz auf die klugen Koepfe, die wir da haben. Das waere doch einer fuer den Nobelpreis! :laugh::laugh::laugh::D
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 19:15:37
      Beitrag Nr. 19 ()
      [posting]20.120.030 von helmut_kohl am 09.02.06 16:40:01[/posting]Deutschland geht nicht an Zinsen zugrunde, sondern an starren Regeln. Wenn wir dann noch die Regel Null-Zinsen dazutun, dann gehen gleich die Lichter aus.

      Ja Herr Kohl, das ist Realismus!
      Das ist eine exakte und unübertroffene Einschätzung der Situation in Deutschland!

      Das ist wie üblich die Proklamierung des Unterganges Deutschland!:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Der Untergang ist vorprogrmmiert!!!!!!!

      Weil in Deutschlandsder

      - Außenhandel 160,5 Milliarden € Überschuss erwirtschaftet hat!
      - das die Großunternehmen die höchsten Gewinne seit Bestehen der Bundesrepublik gemacht haben,
      - weil die Lohnstückkosten jährlich gesenkt werden
      - weil die wenigsten Streiktage in der Eu haben
      usw.

      Kommst du dir bei diesen Fakten nicht selbst albern vor, wenn du den Untergang Deutschlands beschwörst???

      Ihr seit schon wirtschaftliche Spezies!!!!!:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 21:19:37
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hier mal der Abstract. Wenn der Tenor so ist, braucht Spiegel Online dringend kompetente Übersetzer.

      Waiting for a Wunder

      Feb 9th 2006
      From The Economist print edition
      Germany`s economy is picking up, and its football fans hope for a World Cup victory this summer. But a lot more will have to come right before the country gets back on track, says Ludwig Siegele


      IF YOU are visiting Germany this spring, watch out for footballs. They are everywhere, on posters, buses or entire buildings, even though the World Cup which the country is due to host this summer is still four months off. A German firm is even wrapping the giant globe atop east Berlin`s landmark television tower to make it look like a football. If marketing departments had the technology, a German daily recently joked, they would project a football on to the moon.

      Nor is it just marketing people who are getting excited. For the duration of the tournament most German states will liberalise shopping hours, and the government is even thinking of deploying the army around stadiums for the first time in the Bundeswehr`s history. Germans, it seems, are taking the World Cup extremely seriously—and not just because most of them are passionate football fans. “The last time the world paid so much attention to Germany was 16 years ago when the [Berlin] Wall came down,” says Angela Merkel, the country`s new chancellor.

      Germany aims to use the attention generated by this world-class event to repair its battered image. “Made in Germany” has long since lost its ring; now government and big business have teamed up in a campaign to sell the country as the “Land of Ideas”. In Berlin, where the World Cup final will be played, visitors will be treated to a “Walk of Ideas” through the capital, complete with oversized sculptures of German inventions.

      The hope is that a victory, or at least a respectable result, will help cure the collective depression that descended on Germany when the economy started to sag at the beginning of this decade—just as winning the 1954 World Cup, held in Switzerland, helped to heal the national psyche after the war and kicked off the Wirtschaftswunder (the post-war economic miracle). The Wunder von Bern, as the unexpected victory came to be known, helped to restore Germans` battered pride in their country.

      What are the chances that a Wunder von Berlin might kick off a similar cultural and economic rebirth? The answer depends on your perspective. Germany today is like one of those pictures where, depending on how you tilt it, you see two different images. In exports, it is already world-class. Many of its global companies have never been more competitive. With exports of nearly $1 trillion in 2005, this medium-sized country (smaller than the American state of Montana, but with 82m people) already sells more goods in the world market than any other.

      Investment and domestic demand are also picking up at last, so Germany`s economic outlook at home, too, has brightened. “In case you missed it, Germany is no longer the sick man of Europe,” says Elga Bartsch, an economist at Morgan Stanley, an investment bank. In 2006, she predicts, the country`s economy will grow by 1.8%, the highest rate since 2000 and in line with the European average. But the labour market does not seem to have turned the corner yet: in January, unemployment before seasonal adjustment again hit 5m, or 12.1% of the workforce.

      Perhaps most importantly, after years of chronic depression, the mood is much improved. According to the Allensbach Institute, a polling organisation, 45% of Germans now say that they are hopeful for 2006 (see chart 1). Business sentiment has not been so good since the new-economy bubble. Politicians, too, have changed their tune since last autumn`s election that ushered in a grand coalition. The new-year address by Angela Merkel struck an upbeat note. “I want to encourage us to find out what we are capable of,” she told her fellow Germans. “I am convinced we will be surprised.”

      Look at the country from a different angle, however, as this survey will do, and it becomes clear that even if it won the World Cup for the first time since 1990, it would have plenty left to do. Germany may be in better shape than France or Italy, and many other countries would love to have its problems, but that does not mean it is in robust health. Most importantly, if it does not start tackling its structural problems in earnest soon, it may find itself stuck with something its people dread: amerikanische Verhältnisse, or “American conditions”, code for a socially polarised society in which workers are hired and fired at an employer`s whim.

      The risk is that Germany`s labour market, in particular, will end up “Americanised”, but without the good points of the American one, such as its openness and inclusiveness, argues Wolfgang Streeck, head of the Cologne-based Max Planck Institute for the Study of Societies. In many areas, he says, the German story has been one of “a high average and a low standard deviation”: a rich society with wealth and opportunity fairly spread, with few outliers at either end of the scale. But increasingly, he says, the story is turning into one of “a low average and an exploding standard deviation”.

      If think-tanks have their numbers right, Germany has already ceased to be the “equitable middle-class society” that other social scientists have described, offering a “social elevator” for everybody. When it comes to social justice, Germany is already doing less well than many other European countries, according to a recent study by BerlinPolis. For instance, the risk of poverty has greatly increased in recent years, especially for the young. About a fifth of Germans under 16 now live in households with incomes below the poverty-risk threshold.

      The fault does not lie primarily with globalisation and the “locusts”, as many Germans have taken to calling foreign investors. Rather, it is the very systems meant to guarantee a well-balanced society, along with the attempts to preserve them, that are increasingly dividing German society. Those systems now serve vested interests, driving a wedge between well-provided-for insiders and marginalised outsiders.

      This survey will describe the ways in which Germany`s institutions have slid from virtue to vice: in politics, in the labour market, in education, in competition policy and elsewhere. It is not that the country has not tried to change. But most of these changes have been designed to optimise existing systems rather than change them fundamentally.

      This survey will journey through a country struggling with change, passing through Berlin, Stuttgart, Nuremberg, Cologne and Frankfurt. It will note that in some ways the future has already arrived: it is simply distributed unevenly. Much of it can be found in places where you might least expect it—such as in the eastern city of Jena, where the journey ends.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 21:59:18
      Beitrag Nr. 21 ()
      [posting]20.125.489 von derbewunderer am 09.02.06 21:19:37[/posting]Ich hab es geahnt: die sind bei Smear, Fink & Bash - wen wundert es - tatsaechlich beides: Schmierfinken und Englisch-Nieten!

      Man sehe sich allein diesen Satz an und was sie aus dem gemacht haben: :cry::cry::cry:

      The risk is that Germany`s labour market, in particular, will end up “Americanised”, but without the good points of the American one, such as its openness and inclusiveness, argues Wolfgang Streeck, head of the Cologne-based Max Planck Institute for the Study of Societies.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 22:02:36
      Beitrag Nr. 22 ()
      [posting]20.123.049 von Roman5 am 09.02.06 19:15:37[/posting]Ob nun den Nobelpreis fuer Bofinger oder Roman5, scheint mir in der Tat einerlei zu sein: man trifft auf jeden Fall den Richtigen ... :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 22:10:41
      Beitrag Nr. 23 ()
      [posting]20.126.404 von PresAbeL am 09.02.06 22:02:36[/posting]Presappel, ein schöner Name!
      Zu den Fakten haste nichts zu sagen!
      Wie solltest du auch! Außer bla,bla,bla kommt nichts! Wie sollte es auch, denn wer Hardware und Software nicht unterscheiden kann, hat auch auf anderen Gebieten Probleme!:laugh::laugh::laugh:
      Also geschenkt!

      P.S. Kennst du das handelsdefizit der USA?????????
      Sicherlich weil ihre Produktivkraft so stark ist und ihre Schulden sehr niedrig????
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 22:24:44
      Beitrag Nr. 24 ()
      [posting]20.123.049 von Roman5 am 09.02.06 19:15:37[/posting]- Außenhandel 160,5 Milliarden € Überschuss erwirtschaftet hat!

      Na und? Das liegt daran, dass in Deutschland niemand mehr investiert. Gruende sind alle oben gelistet. Was macht man mit dem Sparueberschuss? Man muss ihn exportieren. Einfahce Buchhaltungsgleichung.


      - das die Großunternehmen die höchsten Gewinne seit Bestehen der Bundesrepublik gemacht haben,

      Amerika auch: Net operating surplus, private enterprises: 2683.4 Mrd Dollar pro Jahr (Tabelle 1.10 vom BEA). Hoeher als das gesamte GDP in Deutschland. Wie hoch sind die Gewinne in Deutschland? Bitte mit Quellenangabe!

      Ach uebrigens: Welcher Teil der Gewinne von sagen wir mal BMW kommen eigentlich aus dem Inland?


      - weil die Lohnstückkosten jährlich gesenkt werden

      Ist ja schonmal ein Anfang.

      - weil die wenigsten Streiktage in der Eu haben

      Ist ja schonmal ein Anfang.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 22:31:21
      Beitrag Nr. 25 ()
      [posting]20.126.610 von Roman5 am 09.02.06 22:10:41[/posting]Bleibe doch einfach mal beim Thema oder bereite Deine Laureatenrede fuer Oslo vor ...

      Oder Du schweigst einfach mal und meditierst ueber meinen Nick und warum ich den so - und nicht anders - gewaehlt habe. Ich sage ja auch nicht Moron5 zu Dir. :D

      Wahrscheinlich ist es wirklich besser, Du haeltst einfach einmal die Klappe. Zum Thema kannst Du vermutlich naemlich gar nichts beitragen, weil Du als Fremdsprache nur Russisch gelernt hast. Nicht wahr? :D
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 22:33:43
      Beitrag Nr. 26 ()
      [posting]20.126.404 von PresAbeL am 09.02.06 22:02:36[/posting]So wie der Spiegel letztes Jahr die Reportage des Economist dargestellt hat, hab ich wirklich am Verstand der Redaktion des Eco gezweifelt.

      All die Schieflagen in Bürokratie, Sozialstaat, Mentalität, Unternehmerfeindlichkeit - das kann man doch nicht übersehen.

      Dann war es wohl für den Schröfisch Wahlkampfhilfe......was der Spiegel da "übersetzt" :laugh: hat.


      zu # 1

      So lange man in diesem Land das Wünschenswerte mit dem Machbaren verwechseln will, so lange wird sich auch nichts ändern können. Die Leute hier gehen lieber morgen Pleite, als heute
      a) etwas ökonomisch Sinnvolles zu arbeiten (siehe viel zu hoher Beschäftigungsstand beim Staat)
      b) eventuell heute was zu sparen für morgen
      c) sich von ihrer noblen Selbstdarstellung als Gutmensch zu verabschieden
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 22:45:55
      Beitrag Nr. 27 ()
      [posting]20.126.927 von helmut_kohl am 09.02.06 22:24:44[/posting]- weil die wenigsten Streiktage in der Eu haben



      Ich fasse es nicht! Das ist ja ein Fruechtchen (faellt mir jetzt erst auf): In einem anderen Thread begruesst er lauthals den Streik im Oeffentlichen Dienst und fordert noch lauter einen der IG Metall ... und hier bruestet er sich mit den wenigsten Streiktagen in der EU!!

      Wirklich, ein feiner Kerl, der Kollege, na, what`s his name? Vielleicht sollte er ja doch erwaegen, sich den von mir vorgeschlagenen Namen zuzulegen ... :D
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 23:07:43
      Beitrag Nr. 28 ()
      [posting]20.127.117 von Denali am 09.02.06 22:33:43[/posting]@Denali,
      die Punkte a)-c) formulieren schon schoene Hoffnungen. Wenn ich mir allerdings den Auftritt vom Kollegen Roman5 oder die ueblen Aufbereitungsversuche bei Smear, Fink & Bash so ansehe, dann umweht sie immer noch der Geist der Utopie ...
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 23:20:28
      Beitrag Nr. 29 ()
      [posting]20.117.357 von helmut_kohl am 09.02.06 14:15:57[/posting]--------Grundübel sei das dreigliedrige Schulsystem, das in den meisten anderen europäischen Ländern bereits überwunden sei. Anders als die Deutschen lange Zeit glaubten, führe es dazu, dass der soziale Aufstieg so beschwerlich sei wie in keinem anderen vergleichbaren Land. Hauptsächlich die Kinder von Akademikern bekämen die Chance zu studieren. Der Pisa-Schock habe zwar eine heilsame Diskussion in Gang gesetzt, doch die notwendigen Reformen würden durch die Ideologen verhindert, die am bestehenden System festhalten wollten. Die Machtstruktur zwischen Bund und Ländern spiele ihnen dabei in die Hände.--------



      Das sehe ich überhaupt nicht so, wer lernwillig ist dem stehen doch alle Chancen offen.
      Und nur Kinder von Akademikern? ist doch schmarrn.
      Beispiel: Arbeitnehmer von uns, vor 25 Jahren aus Rußland zugezogen. Hat 4 Kinder, davon 3 studiert, ohne Bafög!!

      Und das mit der Integration, wer sich integrieren will und daran arbeitet bekommt auch die Möglichkeit dazu. Vielleicht nicht immer, aber die Chancen wachsen damit.
      Von unseren letzten 12 Azubis waren 10 Rußlanddeutsche, die alle nach der Ausbildung nicht beim Arbeitsamt gelandet sind. Das mag in manchen Großstädten anders sein, aber diese Pauschalurteile sind unter aller Sau!
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 23:30:24
      Beitrag Nr. 30 ()
      Noch hat Deutschland zuviel Substanz damit hier die Lichter ausgehen.;)

      Dazu braucht es noch zwei Jahre Merkel.

      :(
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 23:41:16
      Beitrag Nr. 31 ()
      "Wusste schon immer, dass du unterschiedliche Sachverhalte nicht aus einanderhalten kannst!
      Was haben wenige Streiktage als Fakt mit der Zustimmung m des Streiks der Id metall oder Verdi zu tun?

      Bleibt für dich ein Rätzel!!
      Ach ja, Presappel! Entschuldige, das ich dich überfordere!
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 23:58:49
      Beitrag Nr. 32 ()
      OK, man kann dem Economist einen Vorwurf machen. Im letzten Jahr haben sie geschrieben:


      The new government needs to be careful about taxation as well. It is true that the outlook for Germany`s public finances is dreadful, but any talk of higher taxes to fix the problem is decidedly premature. Corporate and income taxes need to be cut, not raised. The opposition`s call for a two-point increase in value-added tax is dangerously reminiscent of the consumption tax imposed by the Japanese government in 1997, which set back an incipient recovery in the economy for several years (and thereby, incidentally, failed to improve the public finances). Tax increases are not what the German economy needs right now.A better idea would be to cut government subsidies, and to defer any indirect tax rises into the future, thereby both reassuring markets that a messy fiscal situation will be dealt with eventually and encouraging consumers to accelerate long-deferred spending plans.


      Wie leichtglaeubig der Economist doch war. Die leicht positive Prognose letztes Jahr beruhte darauf, dass Deutschland nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholt.
      Avatar
      schrieb am 10.02.06 00:37:42
      Beitrag Nr. 33 ()
      So wie ich den Artkel verstehe, braucht Deutschland einen Mindestlohn. Ich kann mich noch sehr gut an das Geschrei der Wirtschaft hier im UK erinnern. Das war aber eine gute Maßnahme.

      Das selektive Schulsystem ist m.E. micht so schlecht wie es gemacht wird. Der Output von deutschen Abiturienten und Hochschulabgängern ist sehr gut, sie werden überall sofort akzeptiert (nur hier nicht, da überqualifiziert). Allerdings müssen die deutschen Hauptschulen (=Sonderschulen?) dringend reformiert werden.

      Die Flexibiltät der Arbeitswelt in Deutschland ist eine einzige lange Katastrophengeschichte. Ein Oligopol von Politikern, Wirtschaftlern und Gewerkschaftlern versperrt vielen Arbeitswilligen den Weg in den Arbeitsmarkt. Das Tarifrecht hat sich einfach überlebt und gehört reformiert. Was ist ein Kündigungsschutzgesetz eigentlich wert, wenn es permament ausgehebelt werden kann, aber Investitionen abschreckt? Was ist von Herrn Peters zu halten, der eine Gewinnbeteiligung der Arbeitnehmer ablehnt (um sich Pfründe zu sichern)?

      Fakt ist, Gewerkschaften und Unternehmer ziehen in Deutschland im Stile der altbekannten Deutschland AG eine Show ab, die beiden Seiten nur nutzt. Auf so genannte Heuschrecken wird von allen Seiten geschimpft, die Tarifautonomie heldenhaft verteidigt und Arbeitnehmerbeteiligungen am Produktivvermögen massiv bekämpft. Und nach der naächsten Aufsichtsratssitzung fliegen alle auf Kosten der Arbeitnehmer und Aktionäre zur Massagebehandlung nach Brasilien.
      Avatar
      schrieb am 10.02.06 02:20:04
      Beitrag Nr. 34 ()
      [posting]20.127.845 von Roman5 am 09.02.06 23:41:16[/posting]Si tacuisses, Moron5 ...

      " Wusste schon immer, dass du unterschiedliche Sachverhalte nicht aus einanderhalten kannst!
      Was haben wenige Streiktage als Fakt mit der Zustimmung m des Streiks der Id metall oder Verdi zu tun?


      Ganz einfach, mein Lieber: die Tatache relativ weniger Streiktage haeltst Du - im krassen Widerspruch zu Deiner obigen Behauptung - offenbar fuer so schaedlich fuer die deutsche Wirtschaft, dass Du sie umgehend aus der Welt schaffen willst!

      #32 Helmut
      Entsprechend vorsichtig haben sie ja ihrer zarten Hoffnung auf einen Verzicht auf Steuererhoehungen und stattdessen - folgerichtig - die Forcierung des Subventionsabbaus auch Ausdruck verliehen. Diese Hoffnung erweist sich im Rueckblick als ebenso unbegruendet wie die auf eine Verschiebung der Mehrwertssteuererhoehung. Tja, Staatsapparat und Gewerkschaft (Moron5 verkoerpert beides in Personalunion) wollen eben gefuettert werden!
      Avatar
      schrieb am 10.02.06 03:12:09
      Beitrag Nr. 35 ()
      wunder gibt es immer wieder ...........L O L !!

      wer glaubt schon an wunder wie : die unfähige,korrupte und kriminelle politische klasse in diesem land erklärt/bekennt und übernimmt die verantwortwortung für
      die katastrophale politik der letzten 3 jahrzehnten in diesem land !!! und tritt geschlossen zurück !!!!????


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Deutschland: Warten auf ein Wunder