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    Systemkrise - Finanzsystem ähnlich "marode wie ehemalige DDR" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.02.06 11:15:32 von
    neuester Beitrag 28.02.06 22:20:36 von
    Beiträge: 12
    ID: 1.042.614
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      schrieb am 23.02.06 11:15:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Finanzsystem ähnlich "marode wie ehemalige DDR" :eek:
      (Fondsmanager Huber, FAZ, EIR)

      In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 12. Februar erklärte der Fondsmanager Peter Huber: "Wir steuern auf eine große Finanzkrise zu." Als wichtige Faktoren nennt er das gewaltige Defizit in der US-Handelsbilanz und die Explosion von Dollarwerten im Ausland; so liegen Chinas Devisenreserven inzwischen über 800 Mrd. Dollar. Über kurz oder lang werde eine massive Abwertung des Dollar folgen, wobei der Goldpreis bis auf 2000 Dollar steigen könnte. Zugleich habe die beliebige Kredit- und Geldvermehrung eine unhaltbare Lage auf den Finanzmärkten geschaffen. "Die Asset-Preise sind in fast allen Bereichen höher, als es fundamental gerechtfertigt wäre. Es entwickeln sich Blasen, etwa im Immobiliensektor." Die Preisexplosion bei Rohstoffen werde sich "schrittweise anderswo niederschlagen" und die Zinsraten hochschießen lassen. Das gesamte Finanzsystem sei vergleichbar mit der "ehemaligen DDR. Jeder wußte, daß der Staat marode war. Dann kam der Zusammenbruch viel schneller als gedacht."

      Unterdessen nehmen die Ungleichgewichte in der Eurozone dramatisch zu. Nach Angaben der Zentralbank hat sich in Spanien das Zahlungsbilanzdefizit in den ersten elf Monaten des Jahres 2005 explosionsartig um 60% ausgeweitet und erreichte 60,7 Mrd. Euro, was 7,3% des BIP entspricht. Damit hat Spanien prozentual gesehen sogar die notorischen angelsächsischen Defizitländer (Australien 5,9%, USA 5,8%, England 3,4%) noch überholt und weist das höchste Defizit unter allen OECD-Ländern auf. Spaniens Handelsdefizit belief sich von Jan.-Nov. 2005 auf 63 Mrd. Euro, weil die Einfuhren um 11,4% stiegen, während der Tourismus stagnierte. Die Importe nahmen nicht nur wegen des gestiegenen Ölpreises zu, sondern auch wegen einer Steigerung der Käufe von Kapitalgütern - insbesondere aus Deutschland - um 14%. Der Importboom geht mit einer steil ansteigenden Verschuldung der spanischen Privathaushalte und Gesamtwirtschaft sowie der Bildung einer gewaltigen Immobilienblase einher.

      Gleichzeitig erreichte in Deutschland der Handelsüberschuß 2005 mit 162 Mrd. Euro einen Allzeitrekord. Doch die deutsche Binnenwirtschaft - allem voran Bereiche wie Bauwirtschaft und Einzelhandel - verharrt in Depressionsbedingungen. Vor der Einführung des Euro hätten derartige Verhältnisse zu einer stufenweisen Abwertung der spanischen Währung und Aufwertung der D-Mark geführt. Mit der Einheitswährung existieren diese Ausgleichsmechanismen nicht mehr, und die Ungleichgewichte werden weiter wachsen. Der Kreditboom und die entsprechende Ausweitung der Geldmenge in der spanischen Wirtschaft bedeuten, daß Spanien quasi Euronoten druckt, um kostenlos Güter aus anderen Euro-Ländern aufzukaufen. Ein hochrangiger deutscher Ökonom bemerkte dazu, diese Lage sei "absolut unhaltbar". Es könne schon bald Forderungen nach Strafgeldern für Defizitländer geben, was wiederum der erste Schritt zum Aufbrechen des Euro sein könne.
      Avatar
      schrieb am 23.02.06 12:21:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      Paßt ganz gut zur Weiberfastnacht. Nächste Fortsetzung bitte zum 1. April


      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.02.06 14:51:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo LEG
      :eek:
      Kennen wir uns irgendwoher oder ist dein Avatar geklaut?
      Avatar
      schrieb am 23.02.06 15:50:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      So eine Schwachsinn, auch vor dem Euro schon konnten die Länder unabhängig vom Bund ihren eigenen Haushalt machen, und da hat keiner gesagt, dass Bremen durch seine Schulden Geld druckt, um in Bayern einzukaufen! Und hinzu kommt natürlich die Zinslast und Inflation. Warum sollten die Wechselkursmechanismen von der Zeit vor dem Euro gelten? Der Euro wurde schließlich eingeführt damit das nicht nötig ist. Viel bedeutsamer ist jedoch die gleichschaltung der Zinsen in den Euro-Ländern. Die Spanier haben zum Beispiel keinen Bremsmechanismus mehr für die Wirtschaft. Verheerend bei den ärmsten Ländern. Diese haben ursprünglich höhere Zinsen, höhere Inflation, und deren Wirtschaft wächst dort nun solange ungebremst, bis sich das Land dem Zinsniveau des Währungsraumes angepasst hat. Für die Menschen bedeutet das eine Brutale Geldschwemme. Die Preise steigen bis auf unser Niveau, während die Löhne langsamer agieren, und die Menschen plötzlich verarmt im eigenen Land darstehen, so ist jedenfalls das subjektive Empfinden. Für uns dagegen besteht das Problem, dass wir nicht beschleunigen können. Wir würden gerne Zinsen senken um Deutschland einzuheizen, aber die Zinsen des Währungsraumes hindern unsere Wirtschaft daran, ihr aktuelles Potential auszuschöpfen, solange bis der gesamte Währungsraum auf unser ursprüngliches Zinsniveau herabsinkt. Aber realwirtschaftlich betrachtet geht uns dadurch substantiell nichts verloren. Es ist nur Zahlenschieberei. Auch das vom Euro ungebundene Polen muss Zinsschritte der EZB mitgehen, da viele mechanismen und Exporte davon abhängen. Egal welches Land sich "Geld druckt", letztendlich entsteht dabei ein Bilanzdefizit, in welcher Form auch immer.
      Avatar
      schrieb am 23.02.06 17:23:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]20.339.385 von LoveExplorerGirl am 23.02.06 11:15:32[/posting]Hallo, teile deine Meinung. Schon jetzt sind der zweitgößte Ausgabenposten im Haushalt Deutschlands die Zins und Zinseszinszahlungen für alte Schulden und ständig kommen neue hinzu. Irgendwann wird es der größte Posten sein. Wir sind hochproduktiv und können uns immer weniger leisten. Die Krise kommt ...! Nur wann ist die Frage.

      Mehr interessante Seiten dazu:


      http://www.inwo.de

      http://www.humanwirtschaft.com

      Tolles Buch zum Thema:

      Klaus Popp "Das Märchen vom guten Zins"

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      Avatar
      schrieb am 23.02.06 17:35:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      Nun, es kommen wie die üblichen verdächtigen Schuldigen aufs Tablett, ohnehin hier erst zum 567ten mal wenn ich richtig mitgezählt habe.

      Wir haben bereits:
      a) den Euro
      b) die Zinsknechtschaft

      Es fehlen noch (ich will natürlich nicht vorgreifen):
      c) der Dollar
      d) die US-Wirtschaft
      e) George W. Bush
      f) die USA
      g) der Dollar, die US-Wirtschaft, Bush und die Amis
      h) die NeoCons
      i) der Neoliberalismus
      j) der Raubtierkapitalismus
      k) das Kohlsche Erbe
      l) die Last der Wiedervereinigung
      m) die Globalisierung
      n) die Ausländer
      o) die Ossis
      p) die Ösis?
      q) die Arbeitgeber
      r) die Unternehmer
      s) die Manager
      t) die Heuschrecken
      u) die Grosskonzerne
      v) die Liberalisierung
      w) das Grosskapital
      x) die unpatriotischen Auslandsversteuerer
      y) die Reichen
      z) das blöde Alphabet das nach 26 Buchstaben schon aufhört
      Avatar
      schrieb am 23.02.06 17:40:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]20.347.456 von PrinzValiumNG am 23.02.06 17:35:19[/posting]Die Ösis sind schuld. Mindestens seit 1914.....:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.02.06 20:52:58
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wie es aussieht ist Valium der Einzige der mir zustimmen könnte?
      Avatar
      schrieb am 26.02.06 21:25:03
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich habe mir diese Humanwirtschaftsseite durchgelesen. Tut mir leid, aber die Artikel sind teilweise derart fehlerhaft recherchiert... Ich bezweifle ob diese "Gutmenschen" tatsächlich etwas von Wirtschaft verstehen. Es wird nur von dem Geld als Kapital gesprochen das sich verzinst. In Wirklichkeit wird doch jeder Euro von der Zentralbank nur an die Wirtschaft verliehen, um über Zinsen einen Steuermechanismus zu haben, so dass die Kosten der Inflation und der Arbeitslosigkeit optimal zu minimieren. "Das Kapital" besteht nicht aus Geld das sich verzinst, das Kapital sind Immobilien, Produktionsanlagen, und Fachkräfte. Diese werfen eine reale Rendite ab, da sie unabhängig von den Währungsverhältnissen wertschöpfend für die Gesellschaft sind. Die Währung ist nur ein fiktiver Tauschwert, und in einem inflationären Systhem sind die Schuldner in der Regel die Gewinner. Die Sachwerte die als Sicherheit fungieren (ja, es stehen reale Werte dahinter!) steigen nominal an Wert, während die Kredite durch die Inflation langsam an Wert verlieren. Der Zins drückt lediglich einen Finanziellen Ausgleich für dieses Missverhältnis aus, und dennoch bleibt der Schuldner der Gewinner, während der unverschuldete Anleger kaum eine Chance hat, eine höhere Rendite zu erwirtschaften als das Geldmengenwachstum prozentual beträgt.
      Ein weiterer Irrtum ist das zum scheitern verurteilte exponentielle Wachstum. In Wirklichkeit beruht dieses nur auf unserer unterschiedlichen Wertschätzung der Güter, der Dienstleistungen und der Menschen. Es gibt kein Wachstum, es gibt lediglich eine Beschleunigung der Selektion. Wie in der Biologie das Konkurrenzausschlussprinzip. Die Evolution stellt auch kein exponentielles Wachstum der Biomasse dar, sondern eine Beschleunigung des Umsatzes an Energie.
      Das das Systhem auf Ausbeutung basiert ist grausam, aber natürlich. Versucht mal zu Leben ohne auch nur irgend Jemanden auszubeuten. Da lebt man nicht mehr lange. Ich jedenfalls habe keine Lust zurück in die Höhlen zu kriechen, oder unseren Bestand über Krieg zu regulieren, wie es die Natur für uns eigentlich vorgesehen hätte.
      Avatar
      schrieb am 26.02.06 21:44:02
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]20.339.385 von LoveExplorerGirl am 23.02.06 11:15:32[/posting]sie wird kommen, nur eine frage der zeit und dann für mindestens ganz europa und logischerweise auch weitere betroffene der hyperverschuldung...


      Die Währungsreform 1948

      In Deutschland wird mit dem Begriff meist die Einführung der Deutschen Mark (DM) in "Westdeutschland" (d. h. in der Englischen, Amerikanischen und Französischen Besatzungszone) am 20. Juni 1948 verbunden. Hier wurden jeder Person in zwei Schritten sofort 40,- DM und etwas später 20,- DM bar ausgezahlt;
      Schulden wurden umgerechnet mit dem Kurs 10 Reichsmark (RM) zu 1 DM (10:1) umgestellt;
      Löhne und Mieten jedoch mit dem Kurs 1:1;
      Bargeld wurde zum Kurs 100 Reichsmark zu 6,50 DM umgetauscht.

      Das neue Geldvolumen lag in den Monaten nach der Währungsreform bei etwa 13 Mrd. DM (M3, Bar- und Buchgeld).

      Diese Währungsreform war das im positiven Sinne markanteste kollektive Erlebnis der westdeutschen Nachkriegszeit nach 1945, vor allem, weil Ludwig Erhard sie mit der fast völligen Aufhebung der "Bewirtschaftung" (Rationierung) der Güter des Alltagsbedarfes verband: "Auf ein Mal gab es Alles!" Die Währungsreform war durch die am 23. Juli 1947 durch den Wirtschaftsrat der Bizone gegründete Sonderstelle "Geld und Kredit" in Bad Homburg vorbereitet worden, die unter Leitung von Ludwig Erhard stand. Die letzten Feinheiten wurden im Frühjahr 1948 unter strengster Geheimhaltung in den Gebäuden der Fritz-Erler-Kaserne zu Rothwesten (Landkreis Kassel) beschlossen.

      Da die Währungsneuschaffung der Deutschen Mark so plötzlich und nur in den "Westzonen" kam, floss das ganze übrige Reichsmark-Bargeld in die Sowjetische Besatzungszone, wo es dort nachfragend wirkte, sodass dort wegen der daraus resultierenden Preissteigerung eine (weitere) galoppierende Inflation drohte.

      Die Währungsreform verstärkte den bereits bestehenden Konflikt zwischen der UdSSR und den Westmächten, so dass sie unter Anderem (willkommener) Anlass zur Intensivierung der Berlin-Blockade war.

      In der Sowjetischen Besatzungszone erfolgt daraufhin eine Währungsreform vom 24. bis 28. Juni auf die "Mark der Deutschen Notenbank" (MDN), bei der ein Erfolgserlebnis ähnlich dem in den westlichen Besatzungszonen entfiel.
      Avatar
      schrieb am 28.02.06 21:08:48
      Beitrag Nr. 11 ()
      F50 ich kann dir nicht ganz folgen. Was hat Die europäische Geldpolitik mit dem zweiten Weltkrieg zu tun? Die geldpolitischen Fehler von damals beruhten auf völlig anderen Macht- und Kapitalverhältnissen auf der Welt und lassen sich mit heute kaum vergleichen.

      Eine Hyperinflation kann es nur geben, wenn der steigenden Geldmenge keine konvertiblen Sachwerte im Währungsraum gegenüberstehen, wie nach einem Krieg oder bei einer Planwirtschaft. Man bedenke, dass das europäische Immobilienkapital heute so hoch ist wie nie zuvor, vom wirtschaftlichen Gewicht her sind die Immobilien in der Lage eine drohende Hyperinflation sanft abzudämpfen. Das schlimmst was passieren könnte wäre eine Immobilienblase. Danach sieht es aber noch nicht aus. Für Deutschland wäre ein wenig mehr Inflation ein Segen für den Staatshaushalt und die Unternehmen. (vorausgesetzt die Gewerkschaften versauen die Party nicht noch einmal)
      Avatar
      schrieb am 28.02.06 22:20:36
      Beitrag Nr. 12 ()
      #1,

      paßt doch gut. Eine DDR-Kanzlerin haben wir ja schon.:eek:


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