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    Morphosys, Plasmaselect,...ein paar Biotechessentials - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.03.00 12:57:21 von
    neuester Beitrag 27.03.00 18:17:32 von
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      Avatar
      schrieb am 27.03.00 12:57:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo ersmal,

      Ich habe den Eindruck, dass hier viele leute über Biotechs diskutieren,
      obwohl sie nicht wirklich wissen, um was es wirklich geht. Um dem etwas
      Abhilfe zu schaffen, haben ich mein Hobby mit "Beruf" verbunden, und habe
      mal etwas Wissen zusammengestellt. Aber lest selbst:

      Immunbiologie:

      "Blut ist ein ganz besonderer Saft", bemerkte schon Goethe. Doch was ist Blut überhaupt?
      Blut besteht aus ca. 45 % Blutzellen, die im flüssigen Blutplasma schwimmen.
      Grob lassen sie sich in drei funktionelle Gruppen einteilen:
      1. Kernlose rote Blutzellen für den Sauerstofftransport (Erythrocyten)
      2. Kernlose Blutplättchen für die Blutgerinnung/ Wundverschluss (Thrombocyten)
      3. Kernhaltige Blutzellen für die Abwehr/ Immunreaktion (Leukocyten)

      Man unterscheidet bei den Leukocyten zwischen Monocyten, die sich später zu Makrophagen ausdifferenzieren, sowie Granulocyten und Lymphocyten.
      Granulocyten sind die weißen Blutkörperchen und enthalten Verdauungsenzyme. Diese werden dazu verwendet, vor allem Bakteriengifte und Zerfallsprodukte der Zellen zu verdauen. Die weißen Blutkörperchen sterben sehr schnell wieder ab.
      Makrophagen erkennen in den Körper eingedrungene Fremdorganismen an spezifischen Proteinen auf der Zellmembran. Die Eindringlingen werden nun in das Zellplasma aufgenommen und dort enzymatisch zersetzt (Phagocytose).
      Lymphocyten benötigt das Immunsystem zur Herstellung von Antikörpern.

      Das Lymphsystem ist in enger Verbindung mit dem Blutsystem. Das zeigt sich z.B. schon darin, daß alle Blutzellen im Knochenmark hergestellt werden. Gleichzeitig sind Knochenmark mit dem Thymus zusammen, die primären Lymphorgane. In ihnen entstehen die Zellen des Immunsystems. Die sekundären
      Lymphorgane sind die Lymphknoten. Erreger, die durch die unspezifische Abwehr nicht beseitigt werden konnten, werden hier abgefangen und filtriert.
      Jetzt folgt die Abwehrreaktion: dies merkt man oft durch ein stärkeres Anschwellen und eine stärkere Durchblutung der Lymphknoten.
      Alle Leukocyten sind zur Phagocytose fähig, doch wird diese verstärkt nur von den Makrophagen und den Granulocyten betrieben.

      Zum Punkt:
      Entfernt man aus Blut die Blutzellen (also: Leukocyten, Erythrocyten und Thrombocyten), so erhält man das Blutplasma. Wird aus dem Blutplasma der Gerinnungsstoff Fibrin entfernt, so erhält man das farblose Blutserum. Bei einer Infektion ist der Anteil einer bestimmten Gruppe der Serumproteine erhöht, die Globuline.
      Tests haben gezeigt, welche Funktion diese Globuline ausführen:
      Wird ein Organismus durch einen gewissen Erreger infiziert, so wird dieser krank. Nach mehreren Tagen entnimmt man dem Organismus Blut, und gibt zu dessen Blutserum den gleichen Erreger wieder zu. Im Mikroskop erkennt man, daß der Erreger im Serum verklumpt. Eine Verklumpung tritt nicht auf, wenn der Organismus gegen den Erreger nicht sensibilisiert wurde.
      Die Immunglobuline sind ein Teil aller Globuline. Sie unterscheiden sich in ihrem molekularen Aufbau, daraus lässt sich eine Einteilung in verschiedene Klassen ableiten. Zumeist sind die Immunglobuline jedoch Y-förmig und werden zur Klasse der IgG oder ImmunglobulinG gezählt. Diese Moleküle bestehen aus je zwei schweren und zwei leichten Polypeptidketten und werden über Disulfidbrücken verknüpft. Es gibt jedoch einen konstanten Bereich, in dem die Aminosäuresequenz bei allen Immunglobulinen übereinstimmt. Nur die Aminosäure-Sequenz der Gabelenden ist veränderlich/ variabel, und bindet mit den Molekülen auf den Oberflächen der Erreger.


      Die spezifischen Moleküle an der Bakterienoberfläche werden auch Antigene genannt, und sind körperfremde Proteine oder Kohlenhydrate. Dadurch wird die Bildung von Immunglobulinen oder Antikörpern (Immunglobulin = Antikörper) ausgelöst. Jedoch nur wenn Antigene und die Bindungsstellen der Antikörper wie ein Schlüssel zum Schloß zusammenpassen, nur dann werden die Bakterienzellen zu einem Immunkomplex verklumpt (agglutiniert). Die Verbindung kommt aber nur mit dem spezifischen Molekülabschnitt auf dem Antigen zustande, dem sog. Epitop. Dies ist die spezifische Abwehr des Organismus durch spezialisierte Antikörper, welche sich nur mit einem bestimmten Typ von Antigen ("Schlüssel-Schloss-Prinzip") verbinden.

      Zusammenfassend lässt sich sagen:
      Antikörper sind nicht von vornherein im Körper vorhanden, sondern müssen erst gebildet werden, initialisiert durch eine Infektion. Für ihre Bildung und der damit verbundenen Mindestanzahl für eine wirksame Abwehr werden einige Tage, in manchen Fällen sogar Wochen benötigt. Danach ist der Körper gegen diesen Erreger sensibilisiert, bei erneuter Infektion sind die Antikörper sofort abrufbar und bilden somit sofort eine wirksame Gegenwehr.
      Die verklumpten Immunkomplexe werden dann phagocytiert (s.o.)


      Die Lymphocyten:

      Die Lymphocyten werden aus den Stammzellen im Knochenmark hergestellt. Die Reifung der B-Lymphocyten erfolgt direkt im Mark. Ihre Aufgabe ist es, nach ihrer Aktivierung Antikörper durch Zellteilung zu bilden.
      Die T-Lymphocyten werden zwar auch im Knochenmark gebildet, doch ihre Reifung erfolgt im Thymus.
      Sie werden später noch weiter zu T-Helferzellen, T-Killerzellen und
      T-Suppressorzellen ausdifferenziert.
      Alle ausgereiften Zellen können zwischen körpereigenen und körperfremden Strukturen unterscheiden.

      Die spezifische Immunabwehr:

      Nachdem Makrophagen und Granulocyten die Erreger phagocytiert haben, wird die Struktur der phagocytierten Antigene an ihre Oberfläche transportiert. Diese Präsentation der körperfremden Antigene bleibt den Lymphocyten nicht lange verborgen. Sowohl B- als auch T-Lymphocyten verbinden sich mit den präsentierten Antigenen nach dem Schlüssel-Schloß-Prinzip. Wenn eine Bindung erfolgt ist, ist der Erreger definitiv identifiziert.
      B-Lymphocyten haben an ihrer Oberfläche eingelagerte Immunglobuline , dies ermöglicht es ihnen, den Erreger zu erkennen.
      T-Lymphocyten, die zusätzlich an die Antigene binden, besitzen Zellrezeptoren die Immunglobulinen sehr ähnlich sind. Durch die Bindung wird die T-Zelle nun aktiviert und setzt seinerseits einen Signalstoff frei, der die B-Lymphocyten aktiviert. Doch nur mit Hilfe der T-Helferzelle, die nun auch aktiviert ist, und sich teilt, beginnt sich der B-Lymphocyt zu teilen. Um keine unkontrollierte Zellteilungen hervorzurufen, gibt es noch die T-Suppressor oder T-Unterdrückungszellen, die die Teilung der B-Lymphocyten kontrollieren und gegebenenfalls die Teilung stoppen. Dies macht sie durch die Abgabe teilungshemmender Stoffe. Durch die vielen Teilungen entstehen einige Gedächtniszellen, die die Erreger bei Wiedereintritt in den Körper sofort erkennen und reagieren können. Aber die Mehrzahl bildet nun "Antikörperfabriken", deren Antikörper die gleichen Bindungsstellen haben wie die aktivierten B-Lymphocyten und die Erreger zu Immunkomplexen verbinden.
      Die Beseitigung wird durch die Phagocytose vorgenommen.

      Werden Zellen von einem Virus infiziert, so transportieren auch diese das Antigen an ihre Oberfläche und werden von den T-Helferzellen nach dem Schlüssel-Schloß-Prinzip gebunden. Die T-Helferzelle beginnt sich nun zu teilen und einen Signalstoff auszusenden. Nun lagern an die Antigene weitere T-Lymphocyten an, die T-Killerzellen. Die Killerzelle gibt nun zersetzende Stoffe ab, die die infizierte Zelle zerstört. Des weiteren kann die T-Killerzelle die Zielzelle zur Selbstzerstörung veranlassen.

      Immungenetik:

      Der menschliche Organismus kann viele Mio. verschiedene Antikörper bilden. Wäre jedoch jeder einzelner Antikörper auf der DNS codiert, würde ca. 1/3 der DNS nur für die Information für Antikörper verwendet. Die DNS besitzt jedoch ein paar "Tricks":
      · DNS- Strukturen ohne Codefunktion sind zwischengeschaltet
      · Es existieren verschiedene DNS- Segmente, die verschieden kombiniert werden können

      Durch diese und weitere Tricks kann die DNS mit vergleichsweise wenig Informationen ca. 7,7- 7,8 Mio. Antikörper generieren.

      Also, sollte etwas nicht verstanden worden sein, bin ich für fragen natürlich offen ;)

      MfG, Norbert
      Avatar
      schrieb am 27.03.00 13:14:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      übrigens:
      könnte mir jemand bitte erklären, wie ich einen word-text mit .doc
      komplett mit erläuternden grafiken hier einfügen kann?
      dann wärs vielleicht auch besser verständlich, da diese substanz nicht
      gerade sehr einfach zu verstehen ist.

      MfG, No
      Avatar
      schrieb am 27.03.00 18:17:32
      Beitrag Nr. 3 ()
      ..Du gehst in Word unter "bearbeiten" auf "Alles Markieren" und dann "kopieren".

      Dann öffnest Du im Board das Antwortfenster und klickst im Textfenster die rechte
      Mousetaste, es öffnet sich ein Fenster- dort "Einfügen" wählen-- geht aber nur mit Texten.

      MFG


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