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    Gewinnerbranchen der Jahre 2006 bis 2040 (Seite 6535)

    eröffnet am 10.12.06 16:57:17 von
    neuester Beitrag 16.02.24 09:33:08 von
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      Avatar
      schrieb am 26.03.09 07:31:58
      Beitrag Nr. 28.728 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.849.453 von clearasil am 26.03.09 05:18:09>> von investival geheilt <<
      Wenigstens 1, den ich hier heilen konnte, :D ;)

      Es ist wohl das Kreuz fast aller, auch erfahrener, Anleger, sich immer wieder zu stark themenorientiert leiten zu lassen, freilich auch forciert durch diverse Finanzmedien. Zumindest jeder hier hat sich da eine Blöße gegeben, *g*

      >> mittlerweile immerhin div auch über 7% <<
      Die aus der dünnen Substanz gezahlt wurde ... Aber sicher wird VE dafür neuen Kredit bekommen, :D
      Hohe DR bekommst Du heute im übrigen bei weitaus solideren Werten.

      >> wahrscheinlich weitgehend deinstitutionalisiert <<
      Davon kann man allerdings wohl ausgehen. Aber das ist nur eine notwendige, keine hinreichende Bedingung für einen neuen nachhaltigen uptrend.
      Avatar
      schrieb am 26.03.09 07:20:24
      Beitrag Nr. 28.727 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.847.121 von umbre am 25.03.09 19:15:52>> weiß noch nicht, ob ich Veolia verkaufe weinen Sinnvoll wär´s, zumindest, wenn man von einem Titel nicht mehr so überzeugt ist... <<
      Allerdings.
      Zumal es doch sicher solidere, zT. ähnlich geprügelte Alternativen gibt, selbst wenn man dem Wasserthema treu bleiben will.

      Freilich kann man jetzt auf eine technische Reaktion oder gar einen Boden zocken, aber ein neuer nachhaltiger uptrend dürfte sich wegen der schwachen Unternehmenskapitalisierung (und das schon in besseren Zeiten) bei künftig generell erschwerter(/teurerer) Refi wohl kaum etablieren.
      Avatar
      schrieb am 26.03.09 07:12:30
      Beitrag Nr. 28.726 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.845.138 von umbre am 25.03.09 16:16:32>> Vor ein paar Wochen habe ich über Veolia einen Bericht gelesen (ich weiß leider nicht mehr wo traurig ), der nicht gerade fürsprechend ist. <<
      Das war sicher vor ein paar Monaten in diesem thread, :D ;)
      Avatar
      schrieb am 26.03.09 07:11:57
      Beitrag Nr. 28.725 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.843.722 von Simonswald am 25.03.09 14:23:11>> Dürfen wir Laien das so auffassen, dass die PM-Aktie mit diesem Wert zzgl der Dividende (also ca. 16-18%pa) rentieren wird? Lächeln <<
      Die Div. geht vom Gewinn ab, und deshalb gibt es idR. einen Div.abschlag, ;)

      Das Lynch'sche fairvalue-Kriterium KGV = eps growth pa. + Div. yield pa. ist im übrigen etwas trivial und wohl eher(/besser) für Lynch-Werte also eher midcaps geeignet, und das eigentlich auch nur in mormalen Zeiten als Zielgröße, ab der höchstwahrscheinlich eine Überbewertung beginnt.

      Aber Raucher kann man, eben auch angesichts der aktuellen Entfernung bis zu dieser Zielgröße, unter Deinem Punkt 3 zzt. noch vor den staples machen: LO+MO haben ihren Boden wohl ziemlich fertig, PM hinkt da hinterher, während B.A.T. in Landeswährung eigentlich gar keine Baisse, sondern nur den "üblichen" sellout im Herbst zeigte.
      Avatar
      schrieb am 26.03.09 05:18:09
      Beitrag Nr. 28.724 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.847.121 von umbre am 25.03.09 19:15:52zu veolia muß ich ja etwas liefern, der die ja mal hatte und von investival geheilt wurde :cool:

      also ich weiß nicht, ob es jetzt noch sinnvoll ist veolia zu verkaufen (ganz klar in Bodenbildung) ?

      wenn man die Verluste steuerlich gebrauchen kann, und das kann man eigentlich immer :mad::D , was glaube ich viele auch vergessen :confused: dann, etwas kaufen, das einem wirklich besser gefällt resp. schnell bessere Aussichten hat?!

      Wasser war eben auch ein Modethema (und wird wieder eines werden:p :kiss:), worüber man schon mal den Verstand für Solidität und Margen verliert, danke investival ;)

      mittlerweile immerhin div auch über 7% und wahrscheinlich weitgehend deinstitutionalisiert

      und merke: nie in ein fallendes Messer greifen :keks::(:rolleyes::D , das saust ganz schön, und danach ist man immer schlauer als davor ... :rolleyes:

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      Avatar
      schrieb am 26.03.09 00:39:33
      Beitrag Nr. 28.723 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.849.091 von clearasil am 25.03.09 23:25:01Everything is 10 times worse than you think
      [...]
      And I’m the biggest bull of all.


      Ryan Vanzo dürfte diesem Text nach zu urteilen extrem long in Dosensuppen (vermutlich eher Tiefkühlpizza :laugh: ) sein... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.03.09 00:37:24
      Beitrag Nr. 28.722 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.849.020 von clearasil am 25.03.09 23:12:09Aus Anlegersicht ist klar, dass die Renditespreads in Westeuropa noch weiter werden, dass osteuropäische Anleihen keinen Reiz haben, da der Konvergenzprozess vorerst beendet ist und dass der Euro in nächster Zeit weiter abwerten wird.

      We will see. Vor einigen Wochen gab es einen interessanten Artikel zu diesem Thema mit der Kernaussage, Hilfe für Osteuropa sei erheblich billiger als der Schaden, der ohne Hilfe entstehen würde. Das Problem scheint in den EU-Staaten Osteuropas noch relativ überschaubar: Das Problem ist die Verschuldung (wohl primär des privaten Sektors) nicht absolut, aber in Fremdwährung; unschön sind freilich auch die laufenden Defizite, dafür ist die Höhe der Verschuldung an sich (wie auch die Größe der Volkswirtschaften) meist eher begrenzt; d.h. zum Teil wohl ein Problem des Vertrauens bzw. spekulativer Attacken. Unter den Prämissen, dass die EU ein vitales Interesse haben dürfte, einen Zahlungsausfall eines Mitgliedsstaats zu verhindern, und dass nicht das gesamte weltweite System der Staatsfinanzen erheblich ins Wanken gerät, sind z.B. litauische EUR-Staatsanleihen mit Renditen > 10% nicht zwingend mit der Aussage zu verwerfen, dass osteuropäische Anleihen keinen Reiz haben, da der Konvergenzprozess vorerst beendet ist ... Um den Kovergenzprozess geht es wohl nicht mehr. Was eine Anregung zum Nachdenken, nicht zum Investieren sein soll. ;)
      Avatar
      schrieb am 26.03.09 00:16:58
      Beitrag Nr. 28.721 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.849.091 von clearasil am 25.03.09 23:25:01Anyway, our children will be spending a huge part of their labor to pay interest on debt created by the profligacy of our generation.

      Die Tatsache ist nicht neu, die Erkenntnis anscheinend schon...
      Avatar
      schrieb am 25.03.09 23:25:01
      Beitrag Nr. 28.720 ()
      aus seeking alpha

      10 Reasons Why We Still Haven't Hit Bottom 70 comments

      by: Ryan Vanzo March 21, 2009

      Don’t get me wrong, I love this bear market rally. It makes me feel good. Makes me feel wealthier. Makes me feel more confident. But is it warranted? Even if it isn’t, sometimes just thinking the worst has passed helps the market recover more quickly than previously thought possible.

      But remember, bear market rallies are usually the largest. And if you look into it, not much has changed but psychology. Here are my top ten reasons for why the worst may still be to come.

      1) People are searching for the bottom

      Most bottoms occur when no one thinks it is. The bottom doesn’t occur when people think the worst is over, but when everyone wants to get out. It’s the point that there just aren’t enough sellers anymore, and the market starts to guide higher. I think that since so many people suspect this to be the bottom, it is yet to come.

      2) Liquidity still hasn’t returned

      Even though recent Fed moves may increase liquidity in the future, many companies are still struggling with debt loads and cash problems. Even if the sun is on the horizon, many companies will be forced into bankruptcy, delaying the bottom's appearance temporarily.

      3) This is a real recession

      This isn’t some made up bear market like the tech-bubble, this recession is affecting peoples lives and their habits. Comparing this recession to the tech-bubble isn’t even reasonable. I hate to say it, but this time it’s different, like it always is. Real people will be affected. Every company will be affected.

      4) People think they can’t win anymore

      I’ll say it, buy-and-hold is dead. In no sense am I saying it doesn’t work, but people think it doesn’t work. They’ve been handing their money over to the ‘professionals’ for years, and they don’t have much to show for it. I think the return of capital coming into the market could be light as more and more people see the stock market as rigged.

      5) Valuations still need to be cut and revised

      Every valuation method we use to evaluate the ‘cheapness’ of stocks is worthless. P/E’s are only valuable when you know the forward P/E’s. PEG’s need to be revised because future growth may be slower. Earnings estimates still need to be guided lower, causing inevitable hits on the stock market's performance.

      6) Technicals don’t work

      Isn’t that crazy, technical analysis doesn’t work anymore! Tell me one technical analyst who foresaw the recent stock market crash. :D
      The answer is zero, because you actually had to know fundamentals and things that were going on to call it. The time where people can look at charts and decide what’s going to happen is over. People will need to be more involved and maybe, just maybe, know what the company they are investing in actually does. I think the slowing participation of technical traders will decrease volatility and delay the eventual rebound.

      7) America may not be invincible

      Ever ask yourself the question “What happens if no one wants our debt anymore?” Some possibilities: currency crisis, war, treasury bond default, massive sell off by Russia, Japan and China of dollar reserves, bank runs, food shortages, civil unrest, snowballing bankruptcies, systemic financial meltdown; skyrocketing interest rates and inflation when foreign central banks stop buying those little pieces of paper that promise them 3% interest paid out of our children’s future earnings. This is exactly the type of environment that makes these things possible. Throw away your arrogance, America isn’t invincible, we are just as prone to these things as any other modern country.

      8) People hate each other :eek::D

      We hate the companies that steal our money (AIG) and we hate the people that are trying to save them (congress). It strikes me as odd that the worst run bank in the world (the US government) is trying to tell other companies how to run themselves efficiently. How about a pay-cut for our congress representatives for losing us so much money? Anyway, our children will be spending a huge part of their labor to pay interest on debt created by the profligacy of our generation. The long-term horizon is fairly bleak as well if we don’t get our act together.

      9) We are in a downward spiral

      Lower spending equals lower employment equals lower confidence equals lower productions equals lower spending equals lower employment equals lower confidence…..

      If we had been saving during the sunny times for the rainy days, this would just be a recession. Too bad everyone’s broke. Even if they wanted to save now, where’s the money coming from?

      10) Everything is 10 times worse than you think

      Discretionary income falls by a multiple of wealth destruction. In other words, if you lose 25% of your household income, discretionary spending can fall 80%. You do the math. Unfortunately, this type of logic applies to too many other economic factors

      And I’m the biggest bull of all. :p:laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.03.09 23:12:09
      Beitrag Nr. 28.719 ()
      Im Gespräch: Hans Redeker

      „Osteuropas Währungskrise basiert auf Politikfehlern“


      Hans Redeker, Währungsstratege der BNP Paribas
      18. Februar 2009 Nach massiven Abwertungen in den vergangenen Wochen und Monaten erholen sich die osteuropäischen Währungen am Mittwoch zwar etwas. Die Frage ist allerdings, ob das mehr ist als eine einfache technische Reaktion.

      Hans Redeker, Chef-Währungsstratege von BNP Paribas, jedenfalls bleibt skeptisch. Er sieht in Osteuropa weitere wirtschaftliche Risiken, die sich direkt und indirekt auch in Westeuropa negativ bemerkbar machen werden. Selbst hier gibt es ungeklärte Risiken. Sie zeigen sich in zunehmenden Wohlstandsgefällen.

      In Osteuropa sieht alles nach Währungskrise aus. Was denken Sie?

      Ganz einfach, das sieht nicht nur aus wie eine Währungskrise, sondern das ist eine. Sie wird erhebliche Auswirkungen auf Westeuropa haben. 23 Prozent unserer Exporte sind in der Vergangenheit Richtung Zentral- und Osteuropa gegangen. Nun sind wir dabei, unseren zentralen Exportmarkt zu verlieren.

      Was war der Auslöser dieser speziellen Krise?

      Osteuropäische Länder haben in den vergangenen Jahren zunehmend Kredite in inländischer Währung durch Finanzierungen in ausländischen Währungen substituiert. Unter der Annahme stabiler Wechselkurse wurden beispielsweise Forintkredite durch Eurokredite abgelöst. Dieser Prozess begann, nachdem die lokalen Zentralbanken aufgrund inflationärer Tendenzen anfingen ihre Zinsen zu erhöhen. Er hat dazu geführt, dass die Region zunehmenden von Hartwährungen abhängig wurde.

      Mit welcher Konsequenz?

      Die jüngsten Zahlen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zeigen, dass der Prozess zu erheblichen Ungleichgewichten geführt hat. Die Situation war vergleichbar mit jener in Asien, vor der Krise in den späten 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Ich denke, dass die Westeuropäer erhebliche Fehler machten.

      Welche?

      Der erste Fehler war der Versuch, die Eurofinanzierungskrise durch nationalen Maßnahmen in den Griff zu bekommen. In dem Moment, in dem der Herr Steinbrück und die Frau Lagarde beschlossen haben, national ihre Banken zu garantieren, sind die Banken in Ungarn, Russland und anderen Staaten augenblicklich diskriminiert worden. Von einem Tag auf den anderen wurden sie vom Zugang zu Hartwährungen abgeschnitten. Wir haben es auf diese Art und Weise geschafft, unseren Credit Crunch in Sekundenschnelle auf Osteuropa zu übertragen. Das war ein glasklarer Politikfehler, weil die Währungsabhängigkeit der Region nicht erkannt wurde.

      Der zweite Fehler ist bei der Europäischen Zentralbank zu suchen. Während die amerikanische Zentralbank rasch mit Währungsswaps zur Hand war, um für Dollarliquidität zu sorgen, tat sich die Europäische Zentralbank mit Europswaps sehr schwer. Sie reagierte erste auf mehrere Anfragen hin. So kam es zu ersten Abwertungserscheinungen in Osteuropa, da die Länder versuchten über den Devisenmarkt an Hartwährungen heranzukommen. Gleichzeitig hat sich die Kreditbewertung verschlechtert - was die Situation noch weiter verschlimmert hat.

      Wo stehen wir jetzt, was ist das Resultat des Ganzen?

      Wir haben in Osteuropa eine Kreditkrise und wir könnten möglicherweise sogar in eine Solvenzkrise hineingeraten. Der Internationale Währungsfonds steht zwar bereit zu helfen. Allerdings könnten die Mittel knapp werden. Denn in den Jahren 2007/08 sind riesige Summen in die Schwellenländer geflossen. Alleine nach Osteuropa 1,3 Billionen Dollar. Das heißt, die dortigen Länder konnten ihre Defizite leicht finanzieren.

      Wie sieht ihre Lage aus?

      Wir haben in Osteuropa aufgrund von Aufwertungen und höherer Inflationsraten Währungen, die seit dem Jahr 2000 real effektiv um ungefähr 40 Prozent gestiegen sind. Kein andere Wachstumsregion hat einen solchen Aufwertungsprozess hinter sich. Er lief parallel mit stark steigenden Lohnstückkosten. Das hat die Konkurrenzfähigkeit geschwächt und zu immensen Leistungsbilanzdefiziten geführt. Wenn man sieht, dass in den Jahren 2002 bis 2007 das Kreditwachstum gleichzeitig bei 50 Prozent lag und dass die Kredite zunehmend in Hartwährungen aufgenommen wurden, dann erkennt man sehr schnell, wo die Problematik liegt. Denn diese Kredite müssen irgendwann zurückgezahlt beziehungsweise verlängert werden. Genau das passiert jetzt. In den kommenden zwölf Monaten müssen wir mit einer Revolvierung von etwa 450 Milliarden Euro rechnen. Nun stellt sich die Frage, ob der Kapitalmarkt das im Moment aufnehmen kann.

      Das kann im gegenwärtigen Umfeld schwierig werden …

      …tatsächlich befinden sich die Banken weltweit in Stresssituationen. Aus diesem Grund wurden Banken wie etwa die Royal Bank of Scotland zu einem großen Teil verstaatlicht. Sie werden sich künftig auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit international tätig sein. Überträgt man diese Tendenz auf das gesamte Bankensystem, so werden die Finanzierungsmöglichkeiten der Schwellenländer rarer werden. Statt 1,9 Billionen Dollar, wie in den vergangenen Jahren, werden ihnen vielleicht künftig nur noch 600 Milliarden Dollar zufließen. Staaten, die ein Leistungsbilanzdefizit von 25 Prozent des Bruttoinlandsproduktes haben, dürften das kaum noch über den Kapitalmarkt finanzieren können.

      Werden die westlichen Staaten nicht stabilisierend eingreifen?

      Österreich, das über seine Banken sehr stark im Osten engagiert ist, hat entsprechende Vorschläge gemacht. Sollte man Staaten wie der Ukraine, Ungarn und anderen nicht helfe, könne eine Kettenreaktion eintreten, die das westeuropäische Bankensystem unter Wasser drücken könne, argumentiert man. Solche Vorschläge werden jedoch aus Berlin heraus torpediert. Ich halte das für sehr gefährlich. Denn wenn wir Osteuropa nicht unterstützen, könnte es zu einem Dominoeffekt kommen, da die europäischen Banken eine schwächere Kapitalausstattung haben als die amerikanischen. Die amerikanischen Banken waren immer aus auf Rendite und haben Volatilitäten in Kauf genommen. Die europäischen dagegen wollten die Risiken vermeiden und haben stattdessen ihre Bilanzen verlängert. Allerdings haben sie sich dabei verschätzt. Die hereingenommenen Vermögenswerte sind bei weitem nicht so stabil, wie angenommen. Kürzen sie die Bilanzen, so trifft das wieder zuerst die Schwellenländer. Dadurch geraten dort die lokalen Banken unter Druck, an welchen einige westeuropäische Institute maßgeblich beteiligt sind. Wenn man dazu nimmt, dass die spanischen Banken stark engagiert sind in Südamerika, so sieht man, dass Europa ein Schwellenländerproblem hat.

      Welche Banken und Länder sind betroffen?

      Sie brauchen nur den jüngsten Moody's-Report zu lesen, dann sehen Sie, in welche Richtung das gehen wird (Anm. d. Red.: Raiffeisen, Erste Bank, SocGen, UniCredit und KBC). Auf der Länderseite ist das in erster Linie Österreich, gefolgt von Deutschland, Belgien und Holland. Bei den Holländern sind das Problem nicht die Bankenrisiken, sondern die Handelsbeziehungen. In Deutschland sind es sowohl die Bankenrisiken, als auch die Handelsbeziehungen. Wir haben in den vergangenen Jahren nicht vom Erfolg von Reformen profitiert, sondern von der Globalisierung. Die deutsche Maschinenbauindustrie wurde vom Investitionsboom in Osteuropa beflügelt. Nun lassen sich diese Investitionen kaum noch finanzieren, die Aufträge brechen weg und die deutsche Exportindustrie steht im Regen. In Österreich dürfte das gesamte Bankensystem verstaatlicht werden müssen.

      Und welche Schwellenländer?

      In erster Linie die mit hohen Leistungsbilanzdefiziten und mit einem hohen Anteil an Auslandsfinanzierungen wie die baltischen Staaten, Ungarn und andere. Sie dürften mit einer mehrjährigen Anpassungskrise konfrontiert werden, wie wir sie während der Asienkrise dort zu beobachten hatten. Schwierigkeiten gibt es jedoch nicht nur in Osteuropa, sondern auch im Westen gibt es keinen optimalen Währungsraum. Wir haben innerhalb der Eurozone ausgeprägte Leistungsbilanzgefälle. So müssen beispielsweise die Defizite der Spanier von den Überschüssen der Deutschen gedeckt werden. In Zeiten der Liquiditätsschwämme war das nicht so problematisch. Nun müssen sich die Spanier über den Kapitalmarkt refinanzieren. Das kann teuer werden. Der Internationale Währungsfonds hat ausgerechnet, dass die Nettoauslandsverbindlichkeiten der spanischen Volkswirtschaft in fünf Jahren 100 Prozent des spanischen Bruttoinlandsproduktes ausmachen. Bei einem Zinssatz von fünf Prozent müssten die Spanier schließlich jedes Jahr fünf Prozent ihres nationalen Volkseinkommens in die Gläubigerstaaten transferieren. Deswegen wird das Wohlstandsgefälle immer größer werden und die Renditespreads dürften noch weiter auseinanderlaufen.

      Was ist zu tun?

      Aus Anlegersicht ist klar, dass die Renditespreads in Westeuropa noch weiter werden, dass osteuropäische Anleihen keinen Reiz haben, da der Konvergenzprozess vorerst beendet ist und dass der Euro in nächster Zeit weiter abwerten wird. Auch die zentral- und osteuropäischen Währungen werden weiter unter Druck stehen. Auf politischer Seite sollte man koordinieren. Diese Botschaft geht vor allem nach Berlin. Denn nationale Alleingänge können sehr kontraproduktiv wirken.
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