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    Saudi-Arabien läßt den Ölpreis sinken - Hintergründe - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.01.07 21:18:54 von
    neuester Beitrag 20.01.07 08:26:46 von
    Beiträge: 15
    ID: 1.105.801
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      schrieb am 17.01.07 21:18:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Gestern sagten die Saudis "Nein" zu einer Drosselung der Öl-Förderkapazitäten. Prompt fällt der Ölpreis. Scheinbar schadet Saudi-Arabien mit dieser Politik seinen eigenen Interessen. Doch ein hoher Ölpreis steht saudischen und arabischen Investments im Westen entgegen. Zugleich verschaffen sich Saudi-Arabien und die Golfstaaten im Westen Wohlwollen aufgrund moderater Ölpreispolitik. Im Gegenzug fällt auf, daß Menschenrechte gegenüber diesen koran-fundamentalen Ländern nie ein Thema sind, und missionarischer Eifer im Westen geduldet wird.
      Moderate Ölpreispolitik Saudi-Arabiens
      HB NEW YORK/NEU DELHI. Rohöl der US-Marke WTI verbilligte sich in New York um 3,2 Prozent auf 51,31 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Preis fiel zeitweise mit 51,21 Dollar auf den niedrigsten Stand seit Ende Mai 2005.
      Der saudi-arabische Ölminister Ali al-Naimi sagte vor einer Konferenz in Neu Delhi, das OPEC-Kartell müsse zurzeit nicht über eine weitere Kürzung der Fördermenge sprechen. Dies hatten zuvor die Mitgliederstaaten Iran und Venezuela angesichts des jüngsten Preisverfalls gefordert.
      Venezuela und der Iran haben im Westen keine Investitionen getätigt. Sie können nur gewinnen bei höheren Ölpreisen.
      Ziel saudi-arabischer Politik: Globale korangetreue Islamisierung
      Die Saudis hingegen verfolgen eine Strategie der korangetreuen, wahabitischen Missionierung und zugleich eines effizienten Lobbyismus im Westen. In Saudi-Arabien ist der Koran Verfassung. D.h. die Saudis nehmen den globalen Islamisierungsauftrag des Koran wörtlich.
      Sure 8,39 formuliert den Weltherrschaftsanspruch des Islam:
      Und kämpft gegen sie, damit keine Verführung mehr stattfinden kann und (kämpft,) bis sämtliche Verehrung auf Allah allein gerichtet ist. Stehen sie jedoch (vom Unglauben) ab, dann, wahrlich, sieht Allah sehr wohl, was sie tun.
      Hierzu gehört den Islam im Sinne des Koran zu verbreiten. Global tritt Saudi-Arabien wie die Golfstaaten als Finanziers von Moscheen, Koranschulen und Imamen auf. Beispiel Afrika:
      Seit 1975 hat Riad mehr als 70 Mrd. US-Dollar an so genannter Entwicklungshilfe ausgegeben, mehr als 50 Mrd. davon in Afrika. Das kommt nicht von ungefähr, denn die arabische Halbinsel liegt in unmittelbarer Nähe zu Ostafrika und dem Horn von Afrika, das als Brücke zwischen dem Orient und Afrika gilt. Die Entwicklungshilfe konzentriert sich aber nicht etwa auf den Bau von Straßen, sondern auf die Verbreitung des Wahabismus, meist indem die für Muslime vorgeschriebene Pilgerfahrt nach Mekka, die so genannte Hajj, finanziert wird oder durch den Bau von Moscheen und Koranschulen.
      Rivalität von sunnitischem und schiitischem Islam
      Nicht zu vergessen ist auch, daß der sunnitische Islam mit dem schiitischen im Wettstreit um Einfluß innerhalb der islamischen Welt liegt. Vor diesem Hintergrund wurden sunnitische Fatwas gegen Khomeini, die ihn als "gottlosen Abtrünnigen" bezeichnen, erlassen, wohingegen Khomeini selbiges über die Sunniten äußert:
      Die verbrecherische Gruppe [gemeint sind die Schiiten] bezwecken die Abschaffung der Sunna [der Lebensweise Muhammads] und die Abwendung vom Koran... . Die besten dieser Nation, die Weggefährten des Propheten, werden in al-Khomeinis Veröffentlichungen als Abtrünnige beschrieben...“.
      Der schiitische Islam faszinierte die islamische Welt durch seinen totalitären Elan und seinen charismatischen Anführer Ruhollah (Geist Gottes) Khomeini. Die eher behäbig wirkenden Saudis nutzen hingegen ihre finanziellen Möglichkeiten und ihren Sonderstatus als Hüter der heiligsten islamischen Stätten.
      "Menschenrechtsbonus“ für Saudi-Arabien
      Saudi-Arabien gilt in wirtschaftlichen Belangen als wohlwollend gegenüber dem Westen. Im OPEC-Kartell sind die Saudis meist die Bremser. Und inoffiziell drücken sie schon mal den Ölpreis durch Verkäufe auf dem Schwarzmarkt. Im Gegenzug nimmt der Westen die katastrophale Menschenrechtslage in Saudi-Arabien nicht einmal zur Kenntnis.
      Noch nie wurde Saudi-Arabien für die Anwendung des Scharia-Unrechts, der Diskriminierungen von Ungläubigen und Frauen vor einem internationalen Tribunal angeklagt. Auch unsere Medien schweigen eisern, selbst wenn gradezu bestialisches Unrecht gemäß islamischem Recht in Saudi-Arabien verkündet und vollstreckt wird.
      Eine 39-jährige Frau, die sechs Jahre nach dem Ableben ihres Mannes ein Kind geboren hatte, wurde (wegen offensichtlich außerehelichen Geschlechtsverkehrs) zum Tode verurteilt, und zwar durch Steinigung.
      Arabische Golfstaaten:
      Wirtschaftliche Verflechtungen garantieren lobbyistischen Einfluß
      In den Golfstaaten gilt ebenfalls die Scharia, wenn teilweise auch nicht ganz so konsequent angewendet wie in Saudi-Arabien. Das Ziel der globalen Islamisierung wird jedoch geteilt und mit ähnlichen Mittel betrieben wie von Saudi-Arabien. Auch die Ölpreispolitik der Golfstaaten liegt meist der saudischen nahe.
      Die Beispiele fundamental-islamischer Beteiligungen an westlichen Konzernen sind beeindruckend.
      Ob Luftfahrt, Telekommunikation, Immobilien, Banken oder englische Fußballclubs: Die arabischen Golfstaaten zeigen zunehmendes Interesse an Investments am europäischen Kontinent.
      Jüngstes Beispiel ist die 1,2 Mrd. Euro schwere Übernahme des tschechischen Telekommunikations-Unternehmen Radiokomunikace durch ein Konsortium unter Beteiligung der Al Bateen Investment aus Abu Dhabi.

      Auch in Österreich sind die Emiratis bereits seit 1994 vertreten: Als strategischer Partner ist die International Petroleum Investment Company IPIC mit 17,6 Prozent an der österreichischen OMV beteiligt.
      Mit dem Kaufpreis von 1,2 Mrd. Euro war die Ende November 2006 bekannt gegebene Transaktion der tschechischen Radiokomunikace der bisher größte Kauf eines privaten Unternehmens in Tschechien und in Zentral- und Osteuropa überhaupt. Als Konsortiumsführer fungierte Lehman Brothers. Radiokomunikace hält 39,23 Prozent der Anteile an T-Mobile Tschechien.
      Auch die Wachsfiguren von Madame Tussaud sind bereits zu Gunsten der arabischen Investoren über den Ladentisch gewandert. So übernahm Dubai International Capital (DIC) im Vorjahr für 800 Mio. Pfund die Tussaud Gruppe. Für umgerechnet 700 Mio. Pfund hat das Unternehmen im Mai dieses Jahres den britischen Engineering Gruppe Doncaster eingekauft. Unter anderem hält DIC bereits ein Aktienpaket an DaimlerCrysler im Wert von rund einer Mrd.
      US-Dollar.
      Auch andere Emiratis sind umtriebig in Europa: Anfang Dezember 2006 gab Istithmar Hotels den Erwerb eines wesentlichen Anteils an der International Hotel Investments Malta in Form einer Kapitalerhöhung bekannt. Istithmar Hotels ist eine Tochtergesellschaft der dem Herrscherhaus von Dubai gehörigen Investmentgesellschaft Istithmar. Im Immobilienbereich erwarb Istithmar im November 2006 den Londoner Bürokomplex "The Adelphi". Das als Grand Hotel erbaute Bürohaus Grand Buildings befindet sich ebenfalls im Besitz des Investors aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).
      Istithmar erwarb im Jahr 2006 um 750 Mio. Euro auch eine 2,7 Prozent Beteiligung an der englischen Bank Standard Chartered. Das Unternehmen will Berichten zufolge seine Beteiligung auf bis zu 20 Prozent erhöhen.
      Auch in Wien haben die arabischen Investoren zugegriffen: So erwarb Scheich Mohammed Bin Issa Al Jaber mit dem Grand Hotel in Wien sein weltweit 75. Luxushotel für seine Hotelkette JJW Hotels & Resorts. Im September 2006 fand die Grundsteinlegung für ein weiteres Wiener Luxushotel statt, das im Eigentum von Scheich Mohammed Bin Issa Al Jaber steht. "The Ring" soll im Herbst 2007 eröffnet werden. Scheich Mohammed Al Jaber hat in diesem Jahr auch "The Scotsman Hotels Group" mit drei Luxushäusern in Edinburgh, Leeds und Paris erworben.
      Mubadala Drvelopment Company im Eigentum des Emirats Abu Dhabi besitzt seit April 2006 ein etwa 30 Mio. Euro schweres Aktienpaket bzw. 35 Prozent des Kapitals von Piaggio Aero Industries aus Genua. Im November folgte dann der nächste Coup von Mubadala. Der Investor übernahm gemeinsam mit Dubai Aerospace und Istithmar die Schweizer Firma SR Technics, ein führender Anbieter von technischen Dienstleistungen in der zivilen Luftfahrt.
      Mit dieser Akquisitionen habe man in den Vereinigten Arabischen Emiraten den Grundstein für den Aufbau einer eigenen Luftfahrtindustrie gelegt, heißt es. In dieses ehrgeizige Projekt wolle DAE dem Vernehmen nach in den nächsten Jahren 15 Mrd. Dollar investieren.

      Fundamentalistische, korantreue Investoren sind nicht zu vergleichen mit Investoren denen es nur um Profite geht. Hier geht es auch um gesellschaftspolitischen Einfluß. Um Kontakte zu höchsten Ebenen von Politik und Wirtschaft, und der Schaffung von gegenseitigen wirtschaftlichen Abhängigkeiten. Hieraus resultiert für den Westen eine Schwächung seiner Widerstandskraft, bzw. des Widerstandswillens gegenüber der Islamexpansion. Je ausgeprägter die wirtschaftlichen Verflechtungen, umso höher wäre der Preis sich islamischer Expansion zu widersetzen.
      Zugleich entsteht eine pro-islamische Lobby in den westlichen Eliten, die bereitwillig auch islamische Interessen vertritt, wenn sie Eigeninteressen dienen wie Optimierung der Geschäftsabläufe und Gewinnmaximierung. Dem Wunsch nach einem "angenehmen Geschäftsklima" mit den islamischen Investoren stünde hier Islamskepsis der einheimischen Bevölkerung störend gegenüber. Von politischen wie wirtschaftlichen Eliten ist daher keine Unterstützung der europäischen Bevölkerung bei der Bewahrung ihrer Kultur und Rechte zu erwarten.
      Ölpreispolitik: Einflußmaximierung vor Gewinnmaximierung
      Saudi-Arabien und die Golfstaaten sehen den Ölreichtum als Geschenk Allahs und Werkzeug des Djihad. Bei einem zu hohen Ölpreis ginge dieses Werkzeug verloren, da der Westen sich sowohl seiner gefährlichen Abhängigkeit bewußt würde, als auch innovativ Alternativen zum Energielieferanten Erdöl entwickeln könnte. Starke finanzielle Macht ist für die globale Islamisierung gemäß korantreuem, wahabitischem Muster unverzichtbar. Relativ moderate Ölpreispolitik sichert die Abhängigkeit des Westens und zugleich die Finanzierbarkeit des missionierenden Djihad.

      http://www.politicallyincorrect.de/2007/01/saudiarabien_lass…
      Avatar
      schrieb am 17.01.07 21:28:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ölpreispolitik: Einflußmaximierung vor Gewinnmaximierung
      Saudi-Arabien und die Golfstaaten sehen den Ölreichtum als Geschenk Allahs und Werkzeug des Djihad. Bei einem zu hohen Ölpreis ginge dieses Werkzeug verloren, da der Westen sich sowohl seiner gefährlichen Abhängigkeit bewußt würde, als auch innovativ Alternativen zum Energielieferanten Erdöl entwickeln könnte. Starke finanzielle Macht ist für die globale Islamisierung gemäß korantreuem, wahabitischem Muster unverzichtbar. Relativ moderate Ölpreispolitik sichert die Abhängigkeit des Westens und zugleich die Finanzierbarkeit des missionierenden Djihad


      das scheint einleuchtend aus deiner Sicht

      aber ob das wirklich so ist??
      Avatar
      schrieb am 17.01.07 21:29:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.992.729 von Eddy_Merckx am 17.01.07 21:18:54Von politischen wie wirtschaftlichen Eliten ist daher keine Unterstützung der europäischen Bevölkerung bei der Bewahrung ihrer Kultur und Rechte zu erwarten.


      ... schöner Kernsatz ...
      Avatar
      schrieb am 17.01.07 22:16:31
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.992.729 von Eddy_Merckx am 17.01.07 21:18:54Im Gegenzug fällt auf, daß Menschenrechte gegenüber diesen koran-fundamentalen Ländern nie ein Thema sind, und missionarischer Eifer im Westen geduldet wird.

      Ist doch klar: die zählen zu den Guten. Da wurden und werden stets andere Maßstäbe angelegt.
      Avatar
      schrieb am 17.01.07 23:32:23
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.994.123 von MFC500 am 17.01.07 22:16:31... siehe eins weiter oben ;)

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      schrieb am 18.01.07 03:04:58
      Beitrag Nr. 6 ()
      das ist abzulut nicht der punkt.die wissen ganz genau das sie mit reduzieren den preisverfall nicht aufhalten und somit noch mehr verlust haetten.die oelblase platzt im momment viele hedge fonds haben sich schon verzockt weil sie dachen es gibt immer hurricane und winter gibt es auch immer. es war doch wohl allen bekannt das alles was ueber 40 dollar nur auf speckulation begruendet istfaellt das oel unter 40 dollar den preis wieder nach oben bekommen die nicht mit reduzieren hin .die brauchen nur politischen terz machen........kanditaten haben die ja genuegend.....dann steigt das oel auch wieder
      Avatar
      schrieb am 18.01.07 11:50:15
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.998.989 von arbeitpferd am 18.01.07 03:04:58all right,so kann man es natürlich auch sehen.Man hatte den Eundruck dass jedes laue Lüftchen für einen hohen Ölpreis herhalten mußte.Die Mainstraemmedien a´la Radio Eriwan & Co. ließen sich willig vor den Karren diverser Interessensgruppen spannen.
      Ab und zu gibt es auch da einen lichten Moment.Vor ein paar Monaten äußerte sich der OMV-Chef auf ORF dahingehend,dass der Ölpreis wieder in Richtung 30 Dollar/Barrel fällt.
      Avatar
      schrieb am 18.01.07 13:44:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      Eddy,

      der Grund ist doch einfach:

      die Saudi-Diktatur bedankt sich bei den USA fürs halten der Steigbügel.

      Ohne die US-Präsenz wären die Sauds längst in die Wüste gejagt worden und das Land eine Demokratie.Wenn auch nicht nach dem Geschmack der Amis.:D
      Avatar
      schrieb am 18.01.07 17:27:29
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.009.204 von derdieschnautzelangsamvollhat am 18.01.07 13:44:40Ohne die US-Präsenz wären die Sauds längst in die Wüste gejagt worden und das Land eine Demokratie.Wenn auch nicht nach dem Geschmack der Amis.


      Die Verhaltenspsychologie nach Iwan Petrowitsch Pawlow (schöner Name) beschreibt den Vorgang des klassischen Konditionierens folgendermaßen:

      Ausgangssituation:
      Schritt 1: Summton (neutraler Reiz) führt zu keiner Reaktion
      Schritt 2: Futter (unbedingter Reiz) führt zu Speichelabsonderung (unbedingte Antwort)
      Lernprozess:
      Schritt 3: Summton + Futter (neutraler Reiz+unbedingter Reiz) führt zu Speichelabsonderung (unbedingte Antwort)
      Schritt 4: Mehrmalige Wiederholung von Schritt 3
      Lernergebnis
      Schritt 5: Summton (bedingter Reiz) Führt zu Speichelabsonderung (bedingte Reaktion)

      Oh wärst du bei Öl doch nur short gegangen ....:D :laugh: :kiss:
      Avatar
      schrieb am 19.01.07 16:07:42
      Beitrag Nr. 10 ()
      eddy,m

      den vorübergehenden Verwerfungen beim Ölpreis hab ich schon vor anderthalb Jahren hier gepostet.;)

      Pawlowscher Reflex ist das eine; die Faktenlage Saudis/USA wieder was anderes.:D
      Avatar
      schrieb am 19.01.07 18:23:34
      Beitrag Nr. 11 ()
      Der Ölpreisrückgang als Schachzug im bevorstehenden Irankrieg?

      18:15 19.01.07

      Liebe Leserinnen und Leser,

      gestern Nachmittag erhielt ich den Anruf eines guten Freundes von mir, Stanislaw Schneider der auch auf EMFIS sehr gute Kolumnen über das Geschehen in Russland veröffentlicht. Er teilte mir mit, dass gerade eben im russischen Fernsehen die Meldung lief, dass die U.S.A. den Iran schon im März angreifen werden. Die Quelle dieser Behauptungen war die russische Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“, die bereits im März mit einem militärischen Angriff gegen den Iran rechnet. In Teheran bereitet man sich gerade auf den Angriff mittels russischer Raketenabwehr vor, die erst vor wenigen Tagen geliefert wurde. Angeblich stellt diese Lieferung keinen Bruch der Iran Resolution dar, da man das Geschäft bereits vor Dezember geschlossen hatte und es deswegen rechtskräftig sei.

      Gegen Ende Februar wird es für den Iran zeitlich eng, da zu diesem Zeitpunkt die vom UN Sicherheitsrat gesetzte Frist der Aussetzung jedweder Urananreicherungen ausläuft. Zu diesem Zeitpunkt werden die U.S.A. bereits zwei Flugzeugträger im Golf stationiert haben und erst am Dienstag wurde ein Bataillon des Raketenabwehrsystems Patriot zusätzlich in diese Region entsandt. Weitere 20.000 Soldaten sollen demnächst folgen und vorerst in Kuwait postiert werden.

      Russische Experten halten den derzeitigen Schritt der U.S.A. für noch nicht bedrohlich und gehen eher davon aus, dass die Vereinigten Staaten Druck auf Teheran ausüben wollen.

      Mir stellt sich hierbei allerdings die Frage ob man dazu derart hohe Kosten aufwenden muss, um es den Iranern zu beweisen. Der iranische Präsident hat sich in den letzten Monaten von jedweder Drohung unbeeindruckt gezeigt und wird sich auch von der erhöhten Militärpräsenz nicht einschüchtern lassen. Des weiteren diskutieren in den U.S.A. gerade der Senat und die Mitglieder der amerikanischen Notenbank bezüglich eines neuen Budgetplans. Gestern teilte Fed Chef Bernanke erst mit, dass die Schulden der U.S.A. außer Kontrolle geraten seien. Somit ist es fraglich ob die amerikanischen Befehlshaber in Anbetracht der momentanen Schuldendiskussion einen derartigen Einsatz genehmigen lassen konnten, wenn dieser „nur“ zur Einschüchterung dienen soll und anschließend alle wieder nach Hause fahren, bis auf ein paar Hundert Millionen die auf der Strecke geblieben sind.



      Die zentrale Frage ist nun was dies alles mit dem Ölpreis zu tun hat?

      Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, war Condoleeza Rice am Montag dieser Woche in Saudi Arabien zu Besuch um dort mit führenden Politikern zu sprechen. Fast zeitgleich teilte der saudische Ölminister mit, dass die OPEC keine Sondersitzung brauche und dass der Ölpreis gut untermauert sei und bald wieder steigen werde. Aktuelle Meldungen zeigen jedoch, dass der Markt überversorgt und die OPEC immer noch 700.000 bis 800.000 Barrel an Kürzungen schuldig ist. Hier sind die bevorstehenden Kürzungen mit Wirkung am ersten Februar noch nicht einmal eingerechnet. Des weiteren steigen die Lagerbestände in den U.S.A. wieder stärker an. Der gestrige Report zeigte ein Plus von 6,7 Millionen Barrel sowie einen Sprung der US Importe um über 1,5 Millionen Barrel auf über elf.

      Möglicherweise bereiten sich die U.S.A. auf einen Krieg vor und haben bereits im Vorfeld mit Saudi Arabien vereinbart, dass sich das Land gegen jegliche OPEC Stützungsmaßnahmen stellt und eventuell sogar mehr produziert um die Preise zu drücken.

      Ein Angriff auf den Iran würde den Ölpreis zwangsläufig ansteigen lassen, da der Iran mit vier Millionen Barrel pro Tag ein bedeutender Produzent ist. Deswegen macht der starke Ölpreiseinbruch auch Sinn, da ein Anstieg um 20% oder 25% ausgehend von einem Niveau bei 50$ deutlich geringer ist als bei einem Stand von 70$.

      Ich werde im nächsten Jahr Seminare zu den Themen Futures, Options und Spreads sowie technische- und fundamentale Analyse der Rohstoffmärkte geben. Unverbindliche Anmeldungen bitte an s.hell@emfis.com senden! Wir werden Sie dann umgehend informieren sobald die ersten Termine feststehen!

      Autor: Sebastian Hell

      http://blau.ariva.de/news/article.m?id=2209180&secu=
      Avatar
      schrieb am 19.01.07 19:54:43
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.034.267 von derdieschnautzelangsamvollhat am 19.01.07 16:07:42den vorübergehenden Verwerfungen beim Ölpreis hab ich schon vor anderthalb Jahren hier gepostet

      ein Link dahin wär nicht schlecht
      Avatar
      schrieb am 19.01.07 20:50:28
      Beitrag Nr. 13 ()
      12,

      der thread war nicht von mir. (Titel war irgendwie in Richtung "Öl bald bei 120$) Hatte da meine Gedanken dazu gepostet.
      Kannst ja mal bei meinen Beiträgen durchscrollen. sind ja nur 22 k.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.01.07 01:41:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      einige von euch sind sowas von kriegsgeil....unglaublich
      Avatar
      schrieb am 20.01.07 08:26:46
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.039.680 von derdieschnautzelangsamvollhat am 19.01.07 20:50:28Mein Surfbrett steht in der Garage,sorry.;)


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