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    Der röhrende Hersh - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.10.07 14:09:22 von
    neuester Beitrag 20.10.07 01:00:02 von
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      schrieb am 15.10.07 14:09:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Als Seymour Hersh Ende September in Berlin den “"Demokratiepreis” der “Blätter für deutsche und internationale Politik” entgegen nahm, wurde der Autor des alternativen Untergrundmagazins “New Yorker” landauf/landab als “investigativer Journalist” gefeiert, dem es darum geht, “die Staatsgewalt seines Landes investigativ zu kontrollieren”, eine Aufgabe, die in den USA allein Seymour Hersh zufällt, weil es sonst keine “Checks and Balances” im System gibt. http://www.netzeitung.de/medien/754171.html
      Die Idee, einen Journalisten zu ehren, weil er “investigativ” arbeitet, ist an sich schon putzig. Sie basiert offenbar auf der Annahme, dass der gewöhnliche Journalist öfter abschreibt als schreibt und sich zum Recherchieren in seine Kellerbar begibt. Es gibt ja auch Lokale, die “Speisegaststätte” heißen, zum Unterschied von Lokalen, in denen es nix zu essen gibt.
      Noch putziger wurde die Sache dadurch, dass die Begeisterung für das Investigative sich auf den Preisträger beschränkte und den Preisgeber verschonte. Vergeblich suchte man in den Berichten nach einem Hinweis darauf, dass die “Blätter...” vor 1989 Teil einer Propaganda-Offensive waren, die von der DDR betrieben und finanziert wurde. Sie waren so “unabhängig” wie die DKP, die DFU, die “christliche Friedenskonferenz” und die anderen Hiwis der real regierenden Sozialisten in der DDR. http://de.wikipedia.org/wiki/Bl%C3%A4tter_f%C3%BCr_deutsche_…
      Nach der Wende wurde alles anders. Der “DKP-nahe” Pahl-Rugenstein Verlag stand plötzlich ohne Stütze da und übergab das Objekt an einen neu gegründeten “Blätter"-Verlag. Seit kurzem haben die “Blätter...” einen illustren Herausgeberkreis, zu dem u.a. auch Micha Brumlik, Dan Diner, Jürgen Habermas, Walter Jens und Friedrich Schorlemmer gehören, die mit ihren akademischen und sonstigen Aktivitäten nicht ausgelastet und deswegen einem “Verein der nützlichen Idioten” beigetreten sind.
      An die ruhmreiche Vergangenheit der “Blätter...” erinnert nur ein Herausgebername: Irene Runge, die als “IM Stefan” mit einem diskreten Hinweis an die Stasi maßgeblich dazu beigetragen hat, dass vier DDR-Bürger davon abgehalten werden konnten, Republikflucht zu begehen und anschließend die Gelegenheit bekamen, sich von der Strapazen der mißglückten Aktion in einem DDR-Knast zu erholen. Frau Runge betreibt inzwischen einen “Kulturverein”, der sich vor allem um jüdische Migranten aus der ehemaligen SU kümmert, und veröffentlicht Beiträge zu jüdischen Fragen in den “Blättern...” http://www.blaetter.de/autoren.php?poi=Runge&vorname=Irene&s…
      Soweit der Preisgeber. Und nun zum Preisträger. Seine investigative Methode besteht darin, dass er gut vernetzt ist und Leute kennt, die ihm Informationen zustecken, weil sie sicher sein können, dass er sie nicht verpetzen wird. Das ist vollkommen legitim. Aber Hersh kann noch mehr. Er kann nicht nur Skandale aufdecken, die passiert sind, er weiss auch, was demnächst passieren wird. Anfang Oktober schrieb er, Bush und sein Vize Cheney seien dabei, einen Luftangriff auf die iranischen Revolutionsgarden vorzubereiten. London stehe hinter dem Vorhaben, Paris sei skeptischer, aber nicht völlig ablehnend. Wie üblich, verriet Hersh nicht seine Quellen. Ob es hohe Beamte in London und Paris waren oder nur der Kaffeesatz in der Starbucks-Tasse, das blieb unklar.
      In einem Interview mit dem Sender “Democracy Now!” enthüllte Hersh zugleich weitere Details. “Democracy Now!” ist die Stimme des “anderen” Amerika, ein unabhängiges, spendenfinanziertes Radio, das sich vorgenommen hat, all die Informationen zu verbreiten, die von den Mainstream-Medien unterschlagen werden. Das Programm besteht etwa zur Hälfte aus Spendenaufrufen, um die Existenz des Radios zu sichern, und zur Hälfte aus Berichten über diverse Verschwörungen, von Pearl Harbor über die Morde an den Kennedys bis zu den Anschlägen von 9/11.
      Ich habe, wann immer ich in den USA war, gerne “Democracy Now!” gehört. Vor allem auf den langen Fahrten zwischen UFO-Landeplätzen in der Mojawe-Wüste. Leider habe ich den Auftritt von S.H. nicht mitbekommen, aber das Protokoll der Sendung ist auch schon aufregend genug. http://www.democracynow.org/article.pl?sid=07/10/02/1438251
      “Yeah, well, actually, it’s funny. The plans have both intensified and they’re less intense, in this sense: the new plan that they’re talking about is much more limited...”
      Ja, man muss wirklich 4o Jahre lang “investigativen Journalismus” betreiben, um am Ende bei solchen Aussagen anzukommen. Er kanns aber noch besser: “If you remember, after the Israelis invaded Israel in ’48, we generated a million or so refugees in Syria, in Lebanon, elsewhere in the world. They’re still in camps in as fetid positions, you know, a horrible situation. But now we have—right now, Syria has anywhere from 1.6 million to 2 million refugees—Syria is a country of 17 million, led by Alawites, a sort of derivative faction of Shiism—mostly Sunni. And now they have 1.6 million or 2 million Sunni refugees in their country. I mean, that’s very destabilizing to Syria. Same in Jordan, same in Kuwait. It’s a mess that nobody wants to talk about in this country.”
      Yeah, actually, it’s funny. After the Israelis invaded Israel in ‘48… haben sie nur ein Ziel im Auge: Syrien mit Flüchtlingen zu überschwemmen. Das ist mehr als “investigativ”, das ist schon “innovativ”. Aber das ist noch nicht das Beste vom Ganzen. Das kommt hier. Hersh enthüllt, was Ahmadinejad in seiner Rede in der Columbia Universität wirklich über Homosexuelle im Iran gesagt hat:
      “Look, he says terrible things. It’s very stupid, what he says about the Holocaust. It’s counterproductive. He’s obviously very stubborn, but he’s not stupid. I wish the American press would have published some of his speech to the UN, because it was a pretty interesting speech, the actual speech, what he said. There were a lot of elements in it that were of great interest, and not at all irrational. And I asked somebody about the famous line about homosexuality, because it seemed so inept. And the Arab view is, if you talk to—I’m talking about American Arabs and international, my friends overseas and those who know Farsi, what he said was—and I’m not defending him; I’m just telling you what they say he said: ‘Homosexuality is not a problem in Iraq.’ In other words, it’s just not a problem.”
      No problem! Hersh verteidigt nicht den iranischen Präsidenten, er sagt nur, was seine Freunde ihm gesagt haben. Im Amerikanischen nennt man das “hearsay”, Information vom Hörensagen. So anstrengend kann “investigativer Journalismus” sein. Und schon wieder ist Ahmadinejad nur falsch übersetzt worden, wie schon bei seinen Äußerungen zu der “World without Zionism”. Und was er über den Holocaust sagt, ist nicht etwa falsch und bösartig, es ist nur “kontraproduktiv”, weil es der iranischen Sache schadet. Ein Schmock, wer Böses dabei denkt.
      Seymour Hersh hat den “Demokratiepreis” der “Blätter für deutsche und internationale Politik” zu Recht bekommen. Selten haben Preisgeber und Preisträger so gut zusammengepaßt. Schade nur, dass die Feier von “Democracy Now!” nicht übertragen wurde.

      Siehe auch:
      http://www.tagesspiegel.de/kultur/Seymour-M-nbsp-Hersh-Demok…
      und
      http://www.tagesspiegel.de/kultur/;art772,2389820

      http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_roe…
      Avatar
      schrieb am 15.10.07 15:48:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.998.409 von CaptainFutures am 15.10.07 14:09:22Unterschlägst Du absichtlich den [urlAutor]http://de.wikipedia.org/wiki/Henryk_M._Broder#Kritik[/url] dieses Pamphlets?

      Dass dieser fragt, was an einem investigativen Journalisten Besonderes sei, lässt den Verdacht aufkommen, er selbst rechne sich zu dieser selten gewordenen Spezies. :D

      Dabei wird er von Kollegen eher zur Spezies der „geborenen Polemiker“ oder „Meinungsschleudern“ gerechnet (diese Charakterisierung stammt übrigens nicht aus der FR sondern aus FAZ.net).
      Avatar
      schrieb am 16.10.07 14:09:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.000.535 von rv_2011 am 15.10.07 15:48:38Wie konnte ich nur vergessen, den vielfachen Preisträger, exzellenten Journalist und Schriftsteller und Ludwig-Börne von heute zu erwähnen, der diesen hervorragenden Text über Hersh komponierte? Asche auf mein Haupt!

      Zum Thema: Was ist eigentlich an Hersh so besonders, daß er landauf/landab als großer toller "investigativer Journalist" gefeiert wird?
      Welche publizistischen Qualitäten hat er denn vorzuweisen?
      Oder ist das simple und ungeprüfte nachplappern von zugesteckten Informationen irgendwelcher bekannter/unbekannter Informanten und Schattenmänner schon investigativ genug für die deutsche Linke?
      Oder muß man dafür schon einen US-Leutnant unter den Tisch saufen können, damit der seine Aussage zu Protokoll gibt, über ein Ereignis welches bis heute für antiamerikanische Propaganda ausgeschlachtet wird so wie viele seiner sog. "Enthüllungen" um danach als "investigativer Journalist" zu gelten?
      Avatar
      schrieb am 16.10.07 14:11:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      Und immer wieder röhrt der Hersh

      Seymour Hersh, der berühmte “investigative Journalist”, hat eine sichere Methode entwickelt, sich im Gespräch zu halten. Sie besteht zu einem Drittel aus Spekulation, zu einem Drittel aus Suggestion und zu einem weiteren Drittel aus der Wiederholung des schon Gesagten. It’s more of the same! Wobei er sich vor allem auf das schwache Kurzzeitgedächtnis seiner Kollegen verlassen kann, die morgen schon nicht mehr wissen, was er gestern gesagt hat. Hier ein paar Beispiele:

      21. Februar 2005
      Plant Bush einen Angriff auf den Iran?
      n der Ausgabe der amerikanischen Wochenzeitschrift The New Yorker vom 16. Januar berichtete Investigativjournalist Seymour Hersh, das Pentagon hätte damit begonnen seine Pläne für eine Invasion des Irans auf den neuesten Stand zu bringen. Hersh berichtete, dass „Strategen im Hauptquartier des US Central Command in Tampa, Florida dazu aufgefordert wurden, die Kriegspläne des Militärs hinsichtlich einer vollen Boden- und Luftoffensive im Iran zu überarbeiten.“
      http://zmag.de/artikel/Plant-Bush-einen-Angriff-auf-den-Iran

      17 August 2006
      Libanon-Feldzug als Test für einen US-Angriff auf Iran?
      “Vom Libanon zum Iran?” fragt Starjournalist Hersh im “New Yorker” und behauptet, der Feldzug der Israelis im Libanon sei mit den USA abgestimmt gewesen. Denn die erhofften sich Erkenntnisse für einen möglichen Militärschlag gegen den Iran. Selbst US-Präsident Bush beeilte sich, dem Bericht zu widersprechen.
      http://www.tagesschau.de/ausland/meldung100812.html

      15. August 2006
      Bushs Blaupause für Angriff auf Iran
      US-Starjournalist Seymour Hersh hat Indizien dafür zusammengetragen, dass Israel den Bombenkrieg gegen die Hisbollah von langer Hand plante - und die US-Regierung Bescheid wusste. Die Offensive gelte in Washington als Testlauf für einen Iran-Krieg.
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,431774,00.html

      21. November 2006
      Neue Spekulationen über Angriff auf den Iran
      Insider im Regierungsapparat der USA rechnen mit einem Angriff auf den Iran noch während der Amtszeit von Präsident George W. Bush, die Ende 2008 abläuft. Das berichtet der bekannte US-amerikanische Journalist Seymour M. Hersh in der neuen Ausgabe des Magazins “The New Yorker”. Hersh wurde zuletzt im Mai 2004 weltweit bekannt durch seine Enthüllungen über die Folterpraktiken der USA im irakischen Gefängnis Abu Ghraib. Bereits 1969 hatte er mit der Aufdeckung des Massakers im vietnamesischen Dorf My Lai und mit Artikeln über die chemische Kriegführung der USA Aufsehen gemacht.
      http://www.knutmellenthin.de/artikel/aktuell/aktuelle-artike…

      26. Februar 2007
      Spekulationen über US-Angriff auf Iran
      Über einen möglichen US-Angriff auf Iran wird seit Monaten spekuliert. Nun hat der bekannte amerikanische Enthüllungsjournalist Hersh die Diskussion neu entfacht. Seinen Informationen nach steht im Pentagon bereits eine Planungsgruppe für den Ernstfall bereit.
      http://www.tagesschau.de/ausland/meldung55616.html

      2. Oktober 2007
      Seymour Hersh: USA wollen Revolutionsgarde im Iran angreifen
      Washington - Der amerikanische Journalist Seymour Hersh schreibt in der neuen Ausgabe des Magazins “New Yorker”, die Regierung Bush bereite einen Luftangriff auf Kommandostruktur und Kasernen der iranischen Revolutionsgarde Pasdaran vor. Bush und Dick Cheney hätten beschlossen, dafür von einem Angriff auf Atomanlagen abzusehen, sehr zur Beunruhigung Israels. London stehe hinter dem Vorhaben; Paris sei skeptischer, aber nicht völlig ablehnend. London wolle mit dem Angriff die Kaperung seines Kriegsschiffs im Persischen Golf durch den Iran vom Frühjahr wettmachen.
      http://www.welt.de/welt_print/article1228958/Seymour_Hersh_U…

      Was bei Hersh “hearsay” ist, wird bei den Leuten, die bei ihm abkupfern, zur sicheren Information, weil sie sich auf den “investigativen” Reporter berufen. Wenn es so weiter geht, darf mit dem nächsten US-Angriff auf den Iran in drei bis sechs Monaten gerechnet werden. Seymour ist schon an der Front und berichtet live aus der Gulaschkanone.

      Siehe auch:
      “Ein Stachel im Fleisch der Mächtigen, einer, der die heißen Eisen anpackt, von My Lai bis Abu Ghraib”
      http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Friedenspreise/b…

      http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/und_imm…
      Avatar
      schrieb am 16.10.07 19:07:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.023.340 von CaptainFutures am 16.10.07 14:11:16Stellen wir doch nur mal die Wikipedia-Einträge über diese beiden Journalisten gegenüber.

      Zunächst ein paar charakteristische Auszüge:

      Seymour (Sy) Myron Hersh (born April 8, 1937 Chicago) is an American Pulitzer Prize winning investigative journalist and author based in Washington, DC. He is a regular contributor to The New Yorker magazine on military and security matters.

      His work first gained worldwide recognition in 1969 for exposing the My Lai massacre and its cover-up during the Vietnam War, for which he received the 1970 Pulitzer Prize for International Reporting. His 2004 reports on the US military's mistreatment of detainees at Abu Ghraib prison gained much attention.

      Hersh received the 2004 George Polk Award for Magazine Reporting given annually by Long Island University to honor contributions to journalistic integrity and investigative reporting. This was his fifth George Polk Award, the first one being a Special Award given to him in 1969.

      In 2006 he reported on the US military's plans for Iran, which allegedly called for the use of nuclear weapons against that country.



      Hat Dein Favorit Henryk M. Broder nur irgend etwas vorzuweisen, was ihn berechtigt S. Hersh wie in #1 anzupinkeln?

      Schauen wir (der Fairness halber im deutschsprachigen) Wikipedia-Eintrag nach:

      Henryk Modest Broder (* als Henryk Marcin Broder am 20. August 1946 in Katowice, Polen) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

      Als Publizist beschäftigt er sich vorwiegend mit Themen wie der deutschen Vergangenheitsbewältigung, dem Nahostkonflikt und Israel, der deutschen Linken (vor allem im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Antiamerikanismus und des Antizionismus, vorübergehend auch mit der Wiedervereinigung) sowie dem Islamismus.

      Kennzeichnend für seinen Stil ist sowohl die recherchierende und informierte Kolumne als auch die pointierte Polemik. Broder schreibt für das Magazin Der Spiegel und die Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel. Er ist Mitherausgeber des Jüdischen Kalenders, einer jährlich erscheinenden Text- und Zitatensammlung deutsch-jüdischer Kultur.



      Wenn man sich die vollständigen Wiki-Einträge zu den beiden Jouralisten anschaut, erkennt man schnell, dass zwischen ihnen Welten liegen - sowohl im Einfluss auf die öffentliche Meinung als auch in der Art der Beeinflussung: Der Eine recherchiert überwiegend Fakten (wobei er sich in wenigen Einzelfällen auch mal geirrt hat), der Andere setzt überwiegend auf Polemik:

      http://en.wikipedia.org/wiki/Seymour_Hersh

      http://de.wikipedia.org/wiki/Broder

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      Avatar
      schrieb am 18.10.07 19:22:00
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.030.303 von rv_2011 am 16.10.07 19:07:34Hersh ist bei weitem nicht so populär wie Du es hier gerne hinstellst und in Punkto Polemik nehmen sich beide ebensowenig. Im Gegenteil! Viele von Herhs Aussagen und Artikel der letzten Zeit (vor allem zum und um den Irakkrieg, Iran und Bush) waren an plumper Polemik nicht mehr zu überbieten. Ganz im Gegensatz zu Broder. Und sein Einfluß auf die öffentliche Meinung beruht auch nur auf vergangenen Erfolgen, die mehr auf Informationen beruhten, die Hersh zugesteckt wurden als eigener "investigativer" Recherche.
      Und seine Popularität hier beruht auch nur auf die Ausschlachtung seiner Artikel und Aussagen zum Zwecke des Antiamerikanismus.
      Darum ist er auch gerade in Deutschland so beliebt.
      Wo sind aber die großen und vor allem eigenen publizistischen udn analytischen Leistungen, die er persönlich und ohne Hilfe seiner Informanten geleistet hat?
      Broder wird doch nur gehasst weil er mit den Linken gebrochen hat.
      Hersh dagegen vertritt auch Positionen, die jedes Grüne- oder Linksparteimitglied ohne weiteres so unterschreiben würde.
      Die Auflistung der Preise ist doch vollkommen irrelevant. Dies wird nur als Vorwand genommen um den einen gegenüber dem anderen höher zu stellen oder um den anderen (so wie Du es hier gemacht hast) zu diskreditieren.
      Nur dazu werden die Auszeichnungen, Titel oder sonstwas gebraucht: Um sagen zu können: Du hast keine Legitimation und kein Recht dies oder das zu beurteilen zu sagen oder zu vertreten.
      Wäre Hersh ein beinharter Republikaner würde man ihn ebenso hassen wie Broder.
      Bei Hersh vermisse ich immer noch eine klare Analyse und ein klares Bekenntnis zum Nahostkonflikt, das auch ohne Ideologie oder Gleichmacherei auskommt. Seine bisherigen Äußerungen dazu zeugen jedenfalls von Voreingenommenheit und Verblendung.
      Oder eine ähnlich brilliante Analyse zum Islamismus wie Broder dies zustande gebracht hat vermisse ich bei Hersh.
      Ich finde bei Hersh irgendwie nur Themen und Aussagen, die sich auf simples Bushbashing oder Amibashing eignen. Keine eigenen Ideen, keine eigenen Konzepte. Er wirkt so hilflos und gleichzeitig oberschlau wie die deutsche Linke.
      Avatar
      schrieb am 18.10.07 23:36:40
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.070.654 von CaptainFutures am 18.10.07 19:22:00Wo sind aber die großen und vor allem eigenen publizistischen udn analytischen Leistungen, die er persönlich und ohne Hilfe seiner Informanten geleistet hat?
      Hast Du schon mal eine Recherche gesehen, die nur im eigenen Kopf stattfindet? :confused:

      Der Rest Deines Postings ist nichts als ideologisches Geschwätz.
      Recherche bedeutet bei Dir ohnehin nur Copy&Paste aus obskuren rechten bis rechtsextremen Blogs.
      Avatar
      schrieb am 19.10.07 08:54:01
      Beitrag Nr. 8 ()
      Oh Kätp'n Braunbär,

      das tut schon weh.

      ich zitier dich mal

      der Autor des alternativen Untergrundmagazins “New Yorker”

      Der NewYorker ist eine der anerkanntesten Publikationen der USA. Bei Republikaner etwas weniger beliebt, weil etwas intellektuel.
      Trotzdem für der Schikeria, egal welcher Coleur ein "MUST", weil man sonst nicht mitreden kann über aktuelle Trends in Kultur, Mode und Politik etc von USA und speziell NewYork.
      Dieses Magazin ist schon seit ca 100 Jahren sehr erfolgreich.

      Für Leute (wie dich?), die lieber ihr Hirn ausschalten und die Nationalhymne grölen, für die Denken schon an Vaterlandsverat grenzt, ist so ein Magazin natürlich Untergrund.

      PS Die Veröffentlichung einer Kurzgeschichte im NewYorker war schon für viele der renommiertesten Schriftsteller der USA der eigentliche Start ihrer Karriere!

      Also, schreib nicht über Dinge, die über deinen Horizont gehen!
      Avatar
      schrieb am 19.10.07 10:25:56
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert.
      Avatar
      schrieb am 19.10.07 21:54:05
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.076.118 von rv_2011 am 18.10.07 23:36:40Hast Du schon mal eine Recherche gesehen, die nur im eigenen Kopf stattfindet?

      Nein, aber ich habe Recherchen gesehen, die ohne unbekannte und ungenannte Informanten ausgekommen sind, deren Identitäten angeblich nicht preis gegeben werden können.
      Broder hat in #1 und #4 den Nagel schon richtig auf den Kopf getroffen wenn er sagt: "Die Idee, einen Journalisten zu ehren, weil er “investigativ” arbeitet, ist an sich schon putzig. Sie basiert offenbar auf der Annahme, dass der gewöhnliche Journalist öfter abschreibt als schreibt und sich zum Recherchieren in seine Kellerbar begibt." und weiter: "Seine investigative Methode besteht darin, dass er gut vernetzt ist und Leute kennt, die ihm Informationen zustecken, weil sie sicher sein können, dass er sie nicht verpetzen wird."
      Jeder Aussage und Beschreibung Broders kann man hier objektiv betrachtet nur zustimmen. Gegenargumente dazu sind herzlich willkommen solange es nicht wieder die ständig wiederholten ideologischen Sprechblasen sind.

      Broder, Joffe, Maxeiner und Miersch z.B. beweisen, daß qualitativ hochwertige journalistische Arbeit und Recherche auch ohne den Methoden Hershs möglich ist. Also was ist an Hersh so besonders?

      Recherche bedeutet bei Dir ohnehin nur Copy&Paste aus obskuren rechten bis rechtsextremen Blogs.

      Mal abgesehen davon, daß die Blogs nicht rechtsextrem sind und ich nicht nur Artikel aus Blogs einstelle:
      Hast Du schon mal eine Recherche gesehen, die nur im eigenen Kopf stattfindet? :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.10.07 01:00:02
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hershaftszeiten!

      Eigentlich hatte ich mich nach einem Leserhinweis auf sein ]http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508353,00.html… richtig darauf gefreut, Seymour Hersh genüßlich zerreißen zu können, zumal die Überschrift mit “George W. Bush denkt, dass er Gottes Arbeit tut” nach einer vielversprechenden Vorlage klang. Doch Pustekuchen! Das, was Hersh hier von sich gibt, ist nur das belanglose Gebrabbel eines alten Mannes, welches höchstens durch seinen erschreckend hohen PSL-Faktor auffällt. Vollends ernüchternd aber ist seine Antwort auf die Frage nach den Optionen hinsichtlich der US-Truppen im Irak:

      “Es gibt zwei klare Optionen: Option A: Bringt alle raus, noch heute bis Mitternacht. Option B: Bringt alle raus, morgen bis Mitternacht. Das Öl, welches das Feuer im Irak weiter brennen lässt, sind wir.”

      Das ist nur noch erbärmlich und eines Journalisten von - zumindest angeblichem - Weltruf unwürdig. Falls Hersh vorhat, sein selbstgezimmertes Denkmal zu zerstören, so sind diese paar Zeilen alleine bereits genug für einen irreparablen Riß im Fundament. Denn anzudeuten, daß die Anwesenheit der US-Truppen die Ursache des Problems ist, welches sich dann nach deren Rückzug offenbar irgendwie von selber löst, ist schon so sachkenntnisbefreit, daß es nicht ohne Grund in der Regel selbst den dümmeren unter den Irakkriegsgegnern zu peinlich ist, offen dazu zu stehen.

      Wenn jemand so etwas irrwitziges behauptet, ohne auch nur ansatzweise erklären zu können, wieso die irakische al-Qaida-Filiale dann den heiligen Krieg einstellen und die ex-Ba’athisten sich mit dem Verlust der Macht abfinden und die al-Sadr-Anhänger ihre sunnitischen Mitbürger plötzlich lieb haben und die Despoten der Nachbarstaaten sich mit einer demokratischen Alternative zu ihrer Schreckensherrschaft arrangieren sollten, dann ist das nicht mehr satisfaktionsfähig, weswegen auch eine weitere Auseinandersetzung mit Hershs Geschwafel für diesmal entfällt.

      Wenn es auch sonst keine Gründe für die Rente mit 65 geben sollte - hier ist ein ganz hervorragender.

      Quelle

      Das soll jetzt der tolle "investigative" Journalist Hersh sein?
      Jemand der so dummes Geschwafel von sich gibt?
      Je mehr ich von Hersh lese und höre desto übler wird mir und ich verstehe immer mehr worauf sich seine Beliebtheit eigentlich begründet. Der Pulitzerpreis ist es jedenfalls definitiv nicht.


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