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    INFLATION--Insider wissen es--jetzt kommt die INFLATION - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.10.07 17:11:58 von
    neuester Beitrag 03.03.12 21:08:54 von
    Beiträge: 92
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      schrieb am 30.10.07 17:11:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      29. Oktober 2007

      GELDPOLITIK
      Party für Reiche
      Von Wolfgang Reuter

      Über Jahre hinweg haben die Notenbanken die Welt mit billigem Geld überschwemmt - und damit die Wohlhabenden noch wohlhabender gemacht. Jetzt droht die Inflation. Und die macht die Armen ärmer.

      Wirtschaftliche Not kündigt sich an den Börsen an. Jede Stagnation, jeder Abschwung und jede Rezession geht mit fallenden Aktiennotierungen einher, oft sogar mit einem Absturz. Schwarzer Freitag heißt das dann, wie im Jahr 1929, oder Schwarzer Montag, wie 1987.



      Börse (in Chicago): Wer zu der Sause Zutritt hatte, konnte eigentlich nichts falsch machen
      Manchmal aber schickt das Unheil als Vorboten ein Kursfeuerwerk. Axel Weber, Chef der Bundesbank und Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), weiß das. Misstrauisch beobachtet er seit einigen Monaten die steil nach oben zeigenden Kurven der internationalen Wertpapier-Indizes, vor allem an den Warenterminbörsen.

      Frühjahrsweizen beispielsweise, gehandelt an der Getreidebörse in Minneapolis, hat sich seit Mai von 5,50 Dollar pro Scheffel - etwa 35 Liter - auf 9 Dollar verteuert. Vor einem Jahr kostete das Getreide nur 4,60 Dollar pro Scheffel, ein Plus von fast hundert Prozent.

      Der Preis von Mais und Sojabohnen ist binnen Jahresfrist an den wichtigsten Handelsplätzen um bis zu 70 Prozent gestiegen. Auch viele Metalle, Bauholz, Kautschuk, Wolle und andere Rohstoffe, die für Konsumartikel relevant sind, steigen seit Monaten stetig an. Weitere statistische Daten und Preisentwicklungen lassen ebenfalls nichts Gutes ahnen. Und außerdem übersteigt der Ölpreis immer neue Rekordmarken.

      Am vergangenen Sonntag schlug Weber Alarm. "Als Notenbank machen wir uns in der Tat Sorgen", sagte der Geldpolitiker. "Was beunruhigt, ist der Anstieg der Preise auf breiterer Front, also nicht nur bei Energie und Nahrungsmitteln. Bis zum Jahresende könnte die Inflation auf drei Prozent steigen." Das wäre der größte Preisschub sei 14 Jahren.

      Auch der Chefvolkswirt der EZB, Jürgen Stark, warnte düster, die Inflationsgefahr im Euro-Raum habe sich in den vergangenen Wochen erhöht - trotz der internationalen Finanzkrise und einer Konjunktur, die durch den starken Euro gedämpft werde. Es waren ungewöhnlich klare Aussagen für Währungshüter, die ihre Worte normalerweise auf die Goldwaage legen.

      Die Mischung aus steigenden Preisen und schwächelnder Konjunktur ist der Alptraum eines jeden Notenbankers und Wirtschaftspolitikers. Sie bringt unweigerlich mehr Arbeitslose mit sich, geringere Staatseinnahmen und steigende Armut.


      AbonnementWas Weber und Stark geflissentlich verschweigen: Schuld an der Misere sind sie und ihre Kollegen aus den wichtigsten Notenbanken der Welt selbst. Jahrelang haben sie die Welt mit so viel Geld überschwemmt wie niemals zuvor in der Geschichte. Hauptsache, die Konjunktur kam und blieb in Gang.

      Das billige Geld wirkte zwar zunächst, wie es wirken musste: als Schmiermittel der Wirtschaft rund um den Globus und somit scheinbar wie ein Segen für die Welt.

      Jetzt aber wird die Niedrigzinspolitik zum Fluch. Bereits in den vergangenen Jahren hat sie ganz wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Einkommen immer weiter auseinanderentwickelten. Die Reichen wurden, auch in Deutschland, mehr aber noch in den Vereinigten Staaten, immer reicher.

      Mittlerweile ist die Liquiditätsschwemme, die von den Geldpolitikern verursacht wurde, kaum noch zu beherrschen. Wie die Zauberlehrlinge haben sich die Notenbanker in der Dosierung des Allheilmittels vertan und sich dabei in eine fast aussichtslose Lage manövriert.

      Heben sie nun die Zinsen an, um die stetig anschwellende Inflation einzudämmen oder zumindest abzumildern, droht vor dem Hintergrund der Finanzkrise ein massiver Konjunktureinbruch. Bleiben sie jedoch weiter auf ihrem vergleichsweise niedrigen Zinsniveau, werden die Preise weiter nach oben schießen und die Armen unweigerlich noch ärmer machen. Denn Inflation wirkt wie eine große Umverteilungsaktion - von unten nach oben.

      Es war ein Mittwoch, an dem die Welt begann, aus den Fugen zu geraten. Nur ahnte es damals noch niemand. Am 3. Januar 2001 senkte Alan Greenspan, damals Chef der mächtigen US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die amerikanischen Leitzinsen von 6,5 auf 6 Prozent. An sich ein unbedeutendes Ereignis - doch es war nur der erste von insgesamt 13 Schritten, mit denen die Währungshüter die Zinsen auf ein klägliches Prozent drückten.

      Aus Sicht der Fed machte das durchaus Sinn. Denn anders als die EZB, deren einziges Ziel die Geldwertstabilität ist, hat die Fed auch die Aufgabe, die Konjunktur anzuheizen. Und dafür gibt es kaum ein geeigneteres Mittel als niedrige Zinsen. Je niedriger die Zinsen sind, desto weniger lohnt sich das Sparen. Stattdessen macht es Sinn, das Geld auszugeben. Oder sich sogar Geld zu leihen und in Unternehmen zu investieren. Die Wirtschaft kann gar nicht anders, als in Schwung zu kommen.

      Auch die beiden anderen wichtigen Notenbanken der Welt, die EZB und die Bank of Japan, senkten ihre Sätze, bis auf zwei beziehungsweise sogar 0,1 Prozent.

      Doch das billige Geld hat seinen Preis, und der heißt Inflation. Je mehr Geld in Umlauf ist, desto schneller steigen die Preise - zumindest in der Theorie.

      Tatsächlich passierte zunächst, was passieren musste: Die Geldmenge stieg weltweit kräftig an. Eigentlich ist das ein zuverlässiger Indikator für eine steigende Inflation. Doch die Konsumentenpreise blieben überraschend stabil.

      Der Grund dafür lag in der immer vernetzteren Welt mit immer mehr Wettbewerb und immer weniger Handelsbeschränkungen. Den Unternehmen in den großen Industriestaaten fehlte die Macht, höhere Preise durchzusetzen, weil die Angebote von Konkurrenzprodukten, auch aus den Schwellenländern, qualitativ immer besser und obendrein günstiger wurden. Das galt zunehmend selbst für Investitionsgüter, also für Maschinen und Anlagen, mit denen die eigene Produktion gesteigert werden kann.

      Stattdessen flossen die überschüssigen Dollar, Euro oder Yen in lukrativere Anlageformen. Die Börsen in China und Indien, aber auch in anderen aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften boomten, ebenso wie in der Türkei und in Südamerika. Auch die Immobilienpreise in den USA, in England oder Spanien stiegen.




      1 | http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,514436,00.html
      Avatar
      schrieb am 30.10.07 17:46:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.206.659 von GueldnerG45S am 30.10.07 17:11:58Kostolany war immer für "a bisserl" Inflation. Nur wieviel "a bisserl" hilft uns aus der Schuldenfalle?
      Avatar
      schrieb am 30.10.07 19:22:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.207.123 von Germanez am 30.10.07 17:46:3720 % zumindest soviel wie in den 70gern....dann gibt es auch wieder lohnabschlüsse im oberen bereich...allerdings würde ich dann gold und silbermünzen kaufen und wegschliessen...

      invest2002
      Avatar
      schrieb am 30.10.07 19:45:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Neue Lohnabschlüsse aufgrund von Inflation:keks:

      doch nicht in Deutschland:(
      Avatar
      schrieb am 31.10.07 11:03:35
      Beitrag Nr. 5 ()
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      schrieb am 08.11.07 23:36:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      :cry: Das sieht sehr nach "Inflation" aus :cry:


      Donnerstag, 8. November 2007
      "Brutale Veränderungen"
      EZB macht sich Sorgen

      EZB-Präsident Jean-Claude Trichet


      Der Höhenflug des Euro bereitet der Europäischen Zentralbank (EZB) Kopfzerbrechen. Der Präsident der europäischen Notenbank, Jean-Claude Trichet, äußerte sich am Donnerstag in Frankfurt so besorgt wie seit Jahren nicht mehr. Im Hinblick auf den schwachen Dollar sagte er: "Ich habe schon gesagt, dass brutale Veränderungen nie willkommen sind". Der Euro eilt derzeit von Rekord zu Rekord.

      Trichet bekräftigte damit eine Formulierung von Anfang 2004, mit der er den starken Fall des Dollar beschrieben hatte. Zudem wiederholte er die Formulierung der führenden Industrienationen (G-7), wonach ungeordnete Bewegungen von Wechselkursen dem Wachstum schadeten. "Das gilt mehr denn je", betonte Trichet. Zudem sei es "noch klarer", dass ein starker Dollar im Interesse der USA seien. Der Euro überschritt am Mittwoch erstmals die Marke von 1,47 Dollar.

      Wegen der unklaren Folgen der Finanzmarktkrise verzichtete die EZB abermals auf einen Zinsschritt und ließ den Leitzins für die Euro-Zone wie erwartet bei 4,0 Prozent. Allerdings machte Trichet erneut deutlich, dass die Währungshüter mittelfristig immer noch Inflationsgefahren fürchten und deshalb die Geldpolitik weiter straffen könnten. "Wir stehen bereit, gegen diese Risiken vorzugehen", sagte Trichet.


      Trichet wiederholte damit weitgehend das bisherige Szenario der Zentralbank, wonach sich die Risiken für den Preisdruck erhöht haben und die Gefahr einer Konjunkturabkühlung gestiegen ist. Im Oktober hatten sich die Verbraucherpreise in der Euro-Zone um 2,6 Prozent zum Vorjahr verteuert. Damit lag die Teuerung über der Marke von knapp unter zwei Prozent, bis zu der die EZB Preisstabilität gewährleistet sieht. Teuerung bereite Sorgen, sagte Trichet. Deshalb werde die EZB alle Entwicklungen "sehr genau verfolgen".

      Die EZB hat seit Ende 2005 die Zinsen für ihre Kredite an Geschäftsbanken schrittweise verdoppelt, um den Preisauftrieb während des Aufschwungs einzudämmen. Wegen der Turbulenzen an den Finanzmärkten hatte die Notenbank im September auf ihre ursprünglich geplante Zinserhöhung verzichtet und das Zinsniveau auch im Oktober nicht angetastet.

      Die US-Notenbank Fed hingegen hat ihren Leitzins zuletzt zwei Mal in Folge gesenkt, um eine Abschwächung der Wirtschaft im Zuge der Hypothekenkrise zu verhindern. Die Bank von England hielt die Zinsen dagegen am Donnerstag stabil bei 5,75 Prozent.


      http://www.n-tv.de/877105.html
      Avatar
      schrieb am 13.11.07 15:09:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      Privathaushalte

      Der Winter wird teurer und teurer...

      © Sascha Schuermann/DDP Heizöl wird die Privathaushalte in diesem Winter noch mehr finanziell belasten als im Vorjahreszeitraum
      Den Verbrauchern steht ein teurer Winter bevor. Die Heizölpreise sind heute einem Zeitungsbericht zufolge schon 31 Prozent höher als im Vorjahr und sollen weiter steigen. Gleiches steht Haushalten bevor, die mit Gas heizen. Und auch die Strompreise explodieren.



      Heizöl wird die Privathaushalte in diesem Winter noch mehr finanziell belasten als im Vorjahreszeitraum


      Den Verbrauchern in Deutschland droht in diesem Winter ein kräftiger Preissprung bei der Heizkostenabrechnung. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Umfrage bei verschiedenen Verbänden.


      Heizöl deutlich teurer als im Vorjahr
      So gehe der Deutsche Mieterbund davon aus, dass die Heizkosten für eine 70-Quadratmeter-Wohnung um mehr als 150 Euro in die Höhe schnellen könnten. Bereits jetzt kosteten 100 Liter Heizöl im bundesweiten Durchschnitt 72,40 Euro und damit rund 31 Prozent mehr als im November 2006. Umgerechnet auf ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 3.000 Litern steige die Rechnung von 1.656 auf 2.172 Euro.

      Nach Einschätzung der Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Claudia Kemfert, ist damit das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht. "Die Preise könnten diesen Winter noch einmal um mindestens 10 Prozent steigen", sagte sie der "Bild".


      Mehr zum Thema
      Treibstoffpreise: Die Spekulanten reiben sich die HändeStrommarkt: Eon fürchtet Brüssel mehr als RusslandEnergiepreise: Institut fordert Senkung der SpritsteuerErdgas verteuert sich zu Jahresbeginn
      Auch Gaskunden dürften beim Blick auf die Abrechnung Sorgenfalten bekommen, obwohl die Gaspreise im laufenden Jahr weitgehend stabil geblieben sind, wie das Blatt weiter berichtet. "Da der Erdgaspreis an den Ölpreis gekoppelt ist und dieser seit Monaten steigt, wird nun eine Preisanhebung für Erdgas zum 1. Januar notwendig", sagte Kemfert.

      Von einer solchen Entwicklung geht auch der Bundesverband der Energieabnehmer aus. Die Jahresrechnung für einen Vier-Personen-Haushalt mit 20.000 Kilowattstunden würde von 1.289 Euro auf 1.418 bis 1.547 Euro steigen.
      Strompreise ebenfalls höher
      Der Verband geht laut "Bild" auch von einer weiteren Verteuerung des Stroms aus, das Plus dürfte zwischen 6 und 10 Prozent liegen. Schon jetzt zahlt ein Musterhaushalt mit einem Durchschnittsverbrauch von 4.000 Kilowattstunden beim Grundversorger im Schnitt 830 Euro im Jahr, wie die "Bild" unter Berufung auf das Verbraucherportal verivox.de schreibt. Das seien 67 Euro oder 8,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auch bei günstigen Anbietern liege das Plus bei durchschnittlich 7,5 Prozent.
      AP
      Avatar
      schrieb am 16.11.07 23:01:20
      Beitrag Nr. 8 ()
      INFLATIONS-ALARM
      Bundesbank: Der Preisanstieg
      auf breiterer Front ist beunruhigend!
      Von JAN W. SCHÄFER

      München am teuerstenSo teuer ist Wohnen in Deutschland PreisvergleichSo teuer ist das Einkaufen in Europa Hamburg – Benzin, Strom, Heizen, Lebensmittel – alles wird drastisch teurer! Jetzt schlägt der oberste Geldhüter in Deutschland, Bundesbank-Präsident Axel Weber, Inflations-Alarm!



      Hamburg – Benzin, Strom, Heizen, Lebensmittel – alles wird drastisch teurer! Jetzt schlägt der oberste Geldhüter in Deutschland, Bundesbank-Präsident Axel Weber, Inflations-Alarm!

      Im „Tagesspiegel“ warnte Weber: „Als Notenbank machen wir uns in der Tat Sorgen. Was beunruhigt, ist der Anstieg der Preise auf breiterer Front, also nicht nur bei Energie und Nahrungsmitteln. Bis zum Jahresende könnte die Inflation in Deutschland bis auf eine Rate von 3 Prozent steigen.“

      Einen solchen Preisschub gab es zuletzt im Februar 1994!

      Angstwort Inflation – BILD klärt die wichtigsten Fragen:

      Was genau ist Inflation?

      Inflation (lateinisch „inflare“: aufblähen) gibt den Preisanstieg für Waren und Dienste (z. B. Friseur) an, wird auch Teuerungsrate genannt. Derzeit liegt sie bei 2,4 %

      Warum klettern die Preise so stark?

      Vor allem das Rekordhoch beim Ölpreis macht vieles teurer, u. a. Benzin, Heizöl, Gas. Viele Firmen geben die gestiegenen Kosten zusätzlich an die Kunden weiter, z. B. bei Flugtickets, Chemieprodukten.

      Im Handel lässt die teure Milch die Preise für Butter, Käse, Joghurt etc. kräftig klettern.

      Experten befürchten, dass der Preisschub für viele Bürger noch höher ausfällt als vom Bundesbank-Chef erwartet! Inflations-Experte Hans Wolfgang Brachinger warnt: Allein die Waren des täglichen Bedarfs (z. B. Brötchen, Quark) könnten am Jahresende sogar bis zu 8 % teurer sein.

      Wer ist besonders betroffen?

      Vor allem die rund 20 Millionen Rentner leiden. Prof. Ulrich Blum, Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts IWH zu BILD: „Die Ruheständler können keinen Lohnzuschlag fordern, ihre Bezüge steigen erst mit Verzögerung. 2007 werden sie daher unterm Strich weniger Geld zur Verfügung haben.“
      Das gilt auch für Sozialhilfe-Empfänger und Mini-Jobber.

      Wie hart trifft es die Berufstätigen?

      Auch sie können sich weniger leisten! Steuerzahler-Präsident Karl Heinz Däke zu BILD: „Durch die Inflation wird ein Großteil der Lohnerhöhungen in diesem Jahr wieder aufgefressen.“ Das bremst die Kauflust, schadet dem Aufschwung.

      Was kann die Regierung tun?

      Däke: „Um die Bürger zu entlasten, muss sie kurzfristig den Soli senken, die alte Pendlerpauschale wieder herstellen und die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung unter 3 Prozent senken.“

      http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/10/22/inflations-a…
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 18:05:56
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.460.963 von GueldnerG45S am 16.11.07 23:01:20Es ist gut zu sehen dass die Inflation noch nicht von der breiten Masse begriffen wird ! Allein die Klicks solcher Threads zeigen die Lage . Allein das was nicht stimmt weiß jeder , aber die Zusammenhänge stellen nur die wenigsten jetzt schon her.

      Jedoch werden die "Sehenden " jedenTag mehr !

      WIWo und Handelsblatt haben das Thema schon berichtet , es ist davon auszugehen das die meisten Führungskräfte in Deutschland um die Situation wissen . Sie quetschen das letzte an Leistung aus ihren Beschäftigten ohne soziale Rücksicht (Überstunden ohne Ende und der Urlaub bleibt stehen, meistens jedenfalls ) .

      Wenn die Breite Masse merkt dass nach Abzug der laufenden Kosten wie
      Miete, Strom , Gas , Benzin , Lebensmittel und vorallem Kreditraten das Geld zu Ende ist wird es nen Aufstand geben !

      Gute Nacht Deutschland - EU- Amerika - Welt !
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 18:10:01
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ursachen der Preissteigerungen

      Neue globale Inflation


      Die Preise für den täglichen Bedarf sind stark gestiegen, deshalb nehmen Bürger Kaufkraftverlust und gefühlte Inflation viel stärker wahr. Doch nicht nur in Deutschland wird es immer teurer, sondern weltweit. Welche Folgen die Rückkehr der Inflation hat und wer die Verantwortung dafür trägt.


      Einkaufswagen mit Lebensmitteln und Haushaltswaren: Produkte des täglichen Bedarfs haben sich kräftig verteuert. Foto: dpa
      Bild vergrößernEinkaufswagen mit Lebensmitteln und Haushaltswaren: Produkte des täglichen Bedarfs haben sich kräftig verteuert. Foto: dpa

      So teuer wie in diesem Jahr war die Gaudi noch nie. 15,40 Euro für zwei Maß Bier, 8,90 Euro für ein halbes Hendl, 2,20 Euro für zwei Fahrkarten mit dem Bus – macht zusammen 26,50 Euro. Wer in diesem Jahr das Münchner Oktoberfest besuchte, musste tief in die Tasche greifen. Allein die Maß Bier kostete vier Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu 1985 war der Gerstensaft sogar 150 Prozent teurer.

      Damit ist das Ende der Teuerungswelle beim Bier noch längst nicht erreicht. Die Brauereien klagen darüber, dass der Preis für Strom um 23 Prozent gestiegen ist und der für Glas um 30 Prozent. Braumalz kostet sie 84 Prozent mehr als vor einem Jahr und Hopfen doppelt so viel. „Solche Kostensteigerungen können nicht mehr durch Einsparungen aufgefangen werden“, sagt Peter Hahn, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes.

      Der Preisschub ist nicht aufs Bier beschränkt. Joghurt, Käse, Quark, Milch, Butter, Backwaren, Wurst oder Eiscreme: „Alles teurer!“, schimpft „Bild“ und fragt aufgeregt: „Sollen Rentner jetzt etwa keine Butter mehr essen?“



      Auch für Energie müssen die Bürger mehr Geld auf den Tisch legen als je zuvor. In den vergangenen sieben Jahren ist der Preis für Haushaltsstrom um 48 Prozent in die Höhe geschossen. An der Zapfsäule markiert der Preis für einen Liter Diesel im September den neuen Rekordstand von 118,5 Cent. Wäre da nicht der starke Euro, läge der Preis noch viel höher.

      Im September schnellte die Teuerungsrate für die Lebenshaltung von 1,9 auf 2,5 Prozent in die Höhe. Verantwortlich dafür sei in erster Line ein Sondereffekt, wiegelten die Experten des Statistischen Bundesamtes ab. Weil der Verbraucherpreisindex durch den Rückgang der Energiepreise im September des vergangenen Jahres besonders niedrig ausfiel, errechne sich jetzt eine höhere Zuwachsrate.

      Lesen Sie weiter auf Seite 2: Die gefühlte Inflation.

      Bei den Bürgern verfangen solche Beschwichtigungsversuche nicht. Weil sich vor allem die Produkte des täglichen Bedarfs kräftig verteuert haben, nehmen sie den Kaufkraftverlust viel stärker wahr. Zu Recht, wie Statistik-Experte Hans Wolfgang Brachinger von der Uni Fribourg meint. Der Preisexperte hat einen Index der gefühlten Inflation entwickelt. Mit seiner Methode hat er exklusiv für die WirtschaftsWoche die gefühlte Teuerungsrate für einen Korb von Produkten ermittelt, deren Preise in den vergangenen Wochen spürbar gestiegen sind. Das Ergebnis: Die wahrgenommene Inflationsrate für diesen WiWo-Warenkorb ist binnen eines Jahres von zwei Prozent auf knapp acht Prozent explodiert.

      Wer ist schuld? Dass die Kosten unserer Lebenshaltung so stark steigen, ist nicht zuletzt eine Folge des höheren Wohlstands in anderen Ländern. Denn damit ändern sich die Lebensgewohnheiten der Menschen in Schwellenländern wie China und Indien: Sie fragen verstärkt Güter nach, die auch wir konsumieren. War vor zehn Jahren Tee noch fast das einzige Getränk der Chinesen, gehört bei den jungen Aufsteigern in den Städten der Café Latte bei Starbucks inzwischen zum guten Ton.

      Auch zu Hause greifen die wohlhabenderen Chinesen immer öfter zur Milchtüte. Neun verschiedene Milchsorten in Packungsgrößen zwischen 0,5 und 1,5 Liter stehen im Kühlregal des Century-Supermarktes in der Guangqumen-Straße in der Pekinger Innenstadt. Vor allem die jungen Familien der städtischen Mittelschicht kaufen vermehrt Milch, weil sie von ihrer gesundheitsförderlichen Wirkung für ihren Nachwuchs überzeugt sind. Mit dem Nachfragesog aus Fernost ist der Milchpreis in Europa in die Höhe geschossen. Im August mussten die Bundesbürger 11,5 Prozent mehr für einen Liter zahlen als im Vorjahr.

      Der Nachfrageboom nach höherwertigen Lebensmitteln in den Schwellenländern wird nicht so bald abebben: „Die Menschen dort wollen Weizen statt Reis, Rind statt Schwein“, sagt der argentinische Ökonom Roberto Alemann und prognostiziert, dass sich „das Preisniveau für Agrargüter auf einem höheren Niveau einpendeln wird“. Dieses Jahr werden die Preise für Agrarrohstoffe um durchschnittlich 31 Prozent steigen, schätzen die Experten der Investmentbank Goldman Sachs. Die Notierungen für Weizen (plus 56 Prozent) sowie Soja und Mais (jeweils plus 40 Prozent) führen dabei die Hitliste der Teuerung an.

      Ein weiteres Phänomen treibt die Lebensmittelpreise nach oben: Aufgrund des hohen Ölpreises verkaufen die Bauern rund um den Globus Raps und Mais lieber an die Hersteller von Biotreibstoffen als an die Lebensmittelindustrie, weil sie dabei höhere Gewinne kassieren.

      Lesen Sie weiter auf Seite 3: Auch die Mittelschicht ist betroffen.

      Die Folgen bekamen die Mexikaner schon im Sommer zu spüren. Weil sie das Maismehl für ihre Tortillas nicht selbst herstellen, sind sie auf Importe aus den USA angewiesen. Dort verkaufen aber immer mehr Farmer ihren Mais an die Ethanolfabriken. Die Folge: Zwischen Juli 2006 und April 2007 sprangen die Weltmarktpreise für Mais um 58 Prozent nach oben. Entsprechend stieg der Preis für Tortillas, die in Mexiko zur Grundernährung gehören, und damit die Inflation. Daher protestierten neben den Armen auch die Hausfrauen aus der Mittelschicht gegen die Teuerungswelle lautstark auf der Straße.

      Auch der Klimawandel wird zu einem Treibsatz für die globale Inflation. Australien, nach den USA zweitgrößter Weizenexporteur der Welt, leidet schon seit mehr als fünf Jahren unter einer Jahrhundertdürre. Gerade erst senkte das staatliche Amt für Landwirtschaft und Ressourcen (Abare) seine Prognose für die kommende Getreideernte um ein Drittel auf 25 Millionen Tonnen. Das schrumpfende Angebot dürfte den globalen Weizenpreis nach Ansicht von Analysten auf bis zu zehn US-Dollar je Bushel treiben. Schon jetzt handeln Broker an den Warenbörsen Weizen zu mehr als acht Dollar je Bushel – fast doppelt so viel wie vor einem Jahr.

      Energie wird immer teurer. Inzwischen kostet ein Barrel (159 liter) der Marke Brent rund 84 US-Dollar. Die Marke WTI erreichte am Freitag sogar die Rekordmarke von 90 Dollar. Die Nachfrage der Schwellenländer nach dem schwarzen Gold wächst beständig, während die globale Ölförderung bereits seit Anfang 2005 bei rund 85 Millionen Fass pro Tag stagniert.

      Da die Ölförderung in der Nordsee und im Golf von Mexiko sinkt und die Erschließung neuer Ölfelder große technische Schwierigkeiten bereitet, wird sich Öl in den nächsten Jahren weiter verknappen. „Selbst unter günstigen Umständen wird die Nachfrage im gesamten nächsten Jahr über den weltweiten Fördermöglichkeiten liegen“, prophezeit Jochen Hitzfeld, Energieexperte von UniCredit. „Selbst ein Preis von 100 Dollar kann bei unvorhergesehenen Störungen auf der Angebotsseite nicht ausgeschlossen werden.“ Weil der Preis für Erdgas mit etwa sechsmonatiger Verzögerung dem Ölpreis folgt, ist auch bei Gas mit weiter steigenden Preisen zu rechnen.

      Lesen Sie weiter auf Seite 4: Strompreise in Deutschland sind zu hoch.

      Im August mussten die Bundesbürger zudem zwischen sechs und neun Prozent mehr für die Energie aus der Steckdose zahlen als im Vorjahr. Für den Preisschub ist neben den gestiegenen Abgaben an den Staat und den anziehenden Kosten für fossile Brennstoffe auch der Mangel an Wettbewerb in der Strombranche verantwortlich. Die großen Energieversorger haben sich den deutschen Markt in vier Zonen aufgeteilt, in denen sie sich nicht ins Gehege kommen. Die hohen Durchleitungsgebühren, die sie von ihren Konkurrenten verlangen sowie ihre Weigerung, durch bestimmte Gebiete Strom von Billiganbietern durchzulassen, halten den Wettbewerbsdruck gering und die Preise hoch. „Ein Vergleich der Kosten und Preise mit liberalisierten Märkten zeigt, dass die Strompreise in Deutschland viel zu hoch sind“, sagt Uwe Leprich, Energieexperte an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken.

      Arbeitskräfte werden knapp. Die neue Inflation ist auch auf steigende Arbeitskosten zurückzuführen. Arbeitskräfte, vor allem gut qualifizierte, werden weltweit knapp und teuer. Das gilt selbst für das Billiglohnland China, das in den vergangenen Jahren den Standard für den niedrigsten Produktpreis gesetzt hatte. Nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung klagen Fabrikmanager im Reich der Mitte nun über zunehmende Engpässe gerade bei jungen Arbeitern.

      Einer davon ist Zhang Jingming. Umgerechnet 263 Dollar verdient er heute pro Monat in der Dahon-Fahrradfabrik im südchinesischen Shenzhen. Im Februar hatte er erst 197 Dollar in der Lohntüte. Die kräftige Lohnerhöhung erkämpfte er sich mit der Drohung, zu einer anderen Firma zu wechseln, wo er mehr verdient hätte.

      „Noch vor drei oder vier Jahren“, sagt Zhong Yi, Vizedirektor einer Lederjackenfabrik im ostchinesischen Hangzhou, „galten 80 bis 100 Euro im Monat als guter Lohn für einen Arbeiter, jetzt sind 150 Euro Minimum.“ Im Schnitt ist der Lohn für Industriearbeiter in China in den vergangenen zwölf Monaten um 15 Prozent gestiegen.

      Ähnlich hoch sind die Lohnzuwächse bei Chinas Konkurrent Indien. Für gute Ingenieure müssen Unternehmen bereits 75 Prozent des Gehalts eines Ingenieurs in den USA auf den Tisch legen. QualifizierteArbeitskräfte werden auch in Indien knapp, ihre Löhne steigen. „Asien“, war- nen daher die Ökonomen von UniCredit, „ wandelt sich vom Deflations- zum Inflationsexporteur.“

      Lesen Sie weiter auf Seite 5: Inflation ist immer auch ein monetäres Problem.

      Die Folgen sind bereits in den Handelsstatistiken der Industrieländer abzulesen. So weisen die Daten in den amerikanischen Importstatistiken seit dem vergangenen Jahr einen Preisanstieg von zwei Prozent für Einfuhren aus China wie Textilien, Schuhe, Spielzeug und Möbel aus. Bei Elektronik- und IT-Produkten lag die Teuerungsrate Anfang dieses Jahres sogar bei vier Prozent. Zwei Jahre zuvor waren die Importpreise für diese Produkte noch um zwei Prozent gefallen.

      Money Matters. Höhere Agrarpreise, teurere Energie und steigende Lohnkosten können die Lebenshaltungskosten jedoch nur kurzfristig in die Höhe treiben. Für einen dauerhaften Anstieg des Preisniveaus muss auch die Geldversorgung der Wirtschaft kräftig zunehmen. So hat Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman in seinen Untersuchungen über Geld und Preise nachgewiesen: „Inflation ist immer und überall ein monetäres Phänomen.“

      Bis in die Siebzigerjahre hinein glaubten Ökonomen und Politiker noch, mitetwas mehr Inflation die Wirtschaft an-kurbeln und die Arbeitslosigkeit senken zu können. So behauptete Helmut Schmidt 1972, „dass das deutsche Volk fünf Pro-zent Preisanstieg eher vertragen kann als fünf Prozent Arbeitslosigkeit“. Die Deutsche Bundesbank drehte entsprechendden Geldhahn auf. Mit niedrigen Zinsen versuchte sie, die Konjunktur anzukurbeln. Am Ende hatte Schmidt beides: höhereInflation und höhere Arbeitslosigkeit. Die höhere Geldmenge trieb die Inflation in die Höhe, ohne die Arbeitslosigkeit zusenken.

      Deshalb schwenkten die Zentralbanken in den Achtzigerjahren um und bremsten das Wachstum der Geldmenge, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen. In den Neunzigerjahren kamen ihnen die preisdämpfenden Wirkungen der Globalisierung zu Hilfe. Die wirtschaftliche Öffnung Osteuropas, Chinas und Indiens brachte ein Milliardenheer an billigen Arbeitskräften auf den Weltmarkt, die nicht nur billig Hemden, Fernseher und Spielzeug produzierten, sondern auch die Löhne der Arbeiter im Westen drückten.

      Angesichts der rückläufigen Inflationsraten wurden die Zentralbanken jedoch unvorsichtig. Auf die Asienkrise 1997, die Beinahe-Pleite des Hedgefonds LTCM 1998 und das Platzen der New-Economy-Blase 2000 reagierten sie mit kräftigen Zinssenkungen. Dadurch gelang es ihnen zwar, eine Rezession zu verhindern. Doch pumpten sie viel zu viel Liquidität in die Wirtschaft. Die Folge waren riesige Spekulationsblasen auf den Immobilien-, Rohstoff- und Aktienmärkten.

      Lesen Sie weiter auf Seite 6: Staatsfinanzen geraten unter Druck.

      Aus Angst vor Deflation brachten die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen 2003 auf historische Tiefstände und pumpten noch mehr Geld in die Weltwirtschaft. „Damit schufen sie die Basis für einen neuen Inflationszyklus“, sagt Thomas Mayer, Euroland-Chefvolkswirt der Deutschen Bank Global Markets. In einer Studie hat er herausgefunden, dass Inflationszyklen in der Regel eine Dauer von 20 bis 25 Jahren haben. Demnach werden auf die beiden zurückliegenden Jahrzehnte mit sinkenden Inflationsraten nun zwei Dekaden mit steigender Geldentwertung folgen.

      Umso problematischer ist daher die jüngste Entscheidung von Fed-Chef Ben Bernanke, die Leitzinsen um 50 Basispunkte zu senken. „Die Fed hat die Zinsen gesenkt, während der Dollar sich fast auf einem Allzeit-Tief gegenüber wichtigen Währungen befindet“, moniert Richard Bernstein, Chef-Investmentstratege bei Merrill Lynch. „Nun steigt die Inflationsgefahr.“

      Auch die EZB und die Bank von Japan haben angesichts der aktuellen Finanzmarktkrise kalte Füße bekommen – und in letzter Minute auf bereits angekündigte Zinserhöhungen verzichtet. Die Bank von England sah sich sogar gezwungen, zur Abwehr einer Bankenkrise dem Hypothekenfinanzierer Northern Rock mit gezielten Liquiditätsspritzen unter die Arme zu greifen.

      Thorsten Polleit, Deutschland-Chefvolkswirt von Barclays Capital, sieht in diesen Rettungsaktionen „ein Versagen der Notenbanken“. Sie betreiben eine Klientelpolitik für die Finanzmärkte und begeben sich in deren Geiselhaft, kritisiert Polleit. „Das Ziel, die Preise stabil zu halten, bleibt dabei auf der Strecke.“

      Deutsche-Bank-Ökonom Mayer erwartet, dass die Währungshüter das Stabilitätsziel in den nächsten Jahren weiter aus den Augen verlieren werden. Der Grund: In den meisten Industrieländern werden die Staatsfinanzen wegen der Alterung der Bevölkerung schon bald unter massiven Druck geraten. Weil eine Kürzung der Renten politisch nicht durchzusetzen sei, werde der Druck auf die Zentralbanken zunehmen, die Zahlungsverpflichtungen des Staates gegenüber den Rentnern durch höhere Inflationsraten zu entwerten.

      „Keine Notenbank der Welt wird sich dagegen wehren können, durch mehr Inflation einen Kollaps der Staatsfinanzen zu verhindern“, prophezeit Mayer. Die Wirtschaftsgeschichte zeige, dass die Inflation immer dann zunimmt, wenn die Staatsfinanzen unter Druck geraten. „Früher waren es Kriege, in Zukunft wird es die demografische Entwicklung sein, die zum Anwerfen der Notenpresse zwingt.“

      Von Malte Fischer, Mario Brück, Andreas Wildhagen, Alexander Busch, Andreas Henry, Matthias Kamp und Vera Sprothen, Wirtschaftswoche

      Quelle: Wirtschaftswoche, Nr. 41, 08.10.2007
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 21:16:04
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.549.778 von awsx am 24.11.07 18:10:01Inflation---wie sieht es dann mit Aktien ud Fonds aus:confused::confused:


      Lebensversicherungen und die allseits gepriesen Riesterrente werden dann sicher eine große Pleite sein--die Menschen werden ohne alles dastehen:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 21:31:28
      Beitrag Nr. 12 ()
      24. November 2007

      KREDITKLEMME
      US-Ökonom warnt vor tiefer Weltwirtschaftskrise
      Zahlungssausfälle, Pleiten, Zwangsvollstreckungen: In der US-Kreditkrise steht Bank-Prognosen zufolge das Schlimmste noch bevor. Der US-Ökonom Burda fürchtet gar eine "tiefgreifende Rezession", wie sie die Welt seit Jahrzehnten nicht erlitten hat.

      Hamburg/New York - Michael Burda sieht schwarz. Der amerikanische Ökonom ist sich sicher, dass die USA vor wirtschaftlich schweren Zeiten stehen. "Das Land steckt in einem schweren Dilemma. Ich erwarte eine tiefgreifende Rezession", sagt der Professor der Berliner Humboldt-Universität dem SPIEGEL.

      Mehr noch: "Wenn die Krise noch bis weit ins kommende Jahr hineinreicht, kann sie Ausmaße annehmen wie bei der Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren", sagte Burda.



      Börsenhandel in New York: "In einem schweren Dilemma"

      Auch in den USA selbst mehren sich die Stimmen, die vor einer Eskalation der Probleme warnen. Die Fälle von Zwangsvollstreckungen und Zahlungsausfällen würden nochmals deutlich zunehmen, glauben Bank-Experten.

      Bei vielen Hypothekenkrediten stünden schon bald automatische Zinserhöhungen an, die die Zahlungssorgen Hunderttausender Konsumenten verschärfen werden. Allein im nächsten Jahr betreffe dies niedrig besicherte Kredite im Wert von 362 Milliarden Dollar, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Daten der Bank of America.

      Neue Abwärtsspirale auf dem Immobilienmarkt droht

      US-Hypothekenkredite haben in der Regel nicht - wie meist in Deutschland - einen festen Zinssatz über zehn oder mehr Jahre. Um Kreditnehmer anzulocken, starten sie mit niedrigeren Zinsen, die später automatisch steigen und die monatliche Last deutlich erhöhen. Die meisten der 2008 zur Anpassung anstehenden Kredite laufen zwei Jahre mit zum Beispiel sieben Prozent Zinsen. Bald werden sie auf 9,5 Prozent springen. Für einen typischen Kreditnehmer bedeute das rund 350 Dollar Zusatzbelastung pro Monat, schreibt das "Wall Street Journal".

      Die höhere Monatsrate ist für viele nicht mehr zu zahlen. Wegen sinkender Immobilienpreise können diese US-Bürger ihr Haus nur mit hohem Verlust verkaufen - sie bleiben dann auf den Restschulden sitzen. Damit wäre für den Einzelnen - und den gesamten Immobilen- und Kreditmarkt - eine weitere Runde in der Spirale nach unten eingeläutet.

      Auch in den USA selbst mehren sich die Stimmen, die vor einer Eskalation der Probleme warnen. Die Fälle von Zwangsvollstreckungen und Zahlungsausfällen würden nochmals deutlich zunehmen, glauben Bank-Experten.

      Bei vielen Hypothekenkrediten stünden schon bald automatische Zinserhöhungen an, die die Zahlungssorgen Hunderttausender Konsumenten verschärfen werden. Allein im nächsten Jahr betreffe dies niedrig besicherte Kredite im Wert von 362 Milliarden Dollar, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Daten der Bank of America.

      Neue Abwärtsspirale auf dem Immobilienmarkt droht

      US-Hypothekenkredite haben in der Regel nicht - wie meist in Deutschland - einen festen Zinssatz über zehn oder mehr Jahre. Um Kreditnehmer anzulocken, starten sie mit niedrigeren Zinsen, die später automatisch steigen und die monatliche Last deutlich erhöhen. Die meisten der 2008 zur Anpassung anstehenden Kredite laufen zwei Jahre mit zum Beispiel sieben Prozent Zinsen. Bald werden sie auf 9,5 Prozent springen. Für einen typischen Kreditnehmer bedeute das rund 350 Dollar Zusatzbelastung pro Monat, schreibt das "Wall Street Journal".

      Die höhere Monatsrate ist für viele nicht mehr zu zahlen. Wegen sinkender Immobilienpreise können diese US-Bürger ihr Haus nur mit hohem Verlust verkaufen - sie bleiben dann auf den Restschulden sitzen. Damit wäre für den Einzelnen - und den gesamten Immobilen- und Kreditmarkt - eine weitere Runde in der Spirale nach unten eingeläutet.

      Schätzungen zufolge werden allein in diesem Jahr in den USA 1,35 Millionen Häuser zwangsvollstreckt, weitere 1,44 Millionen 2008 - rund die Hälfte mehr als in den Vorjahren.

      Noch im laufenden Quartal stünden laut Bank of America zweitklassige Kredite (subprime) im Wert von 85 Milliarden Dollar zur Zinserhöhung an, noch mal so viele in den ersten drei Monaten 2008. Die Spitze werde dann im zweiten Quartal mit rund 100 Milliarden Dollar erreicht. Hinzu kämen Kredite im Wert von 150 Milliarden Dollar mit nur wenig besseren Sicherheiten.

      Schuld an den Kreditausfällen bisher sei meist noch gar nicht der automatische Zinsanstieg gewesen, schreibt das "Wall Street Journal" - sondern eine zu laxe oder gar betrügerische Kreditvergabe. Normalbürger würden erst jetzt wirklich in den Strudel der Probleme geraten.

      Die drohende neue Pleite-Welle wird zunehmend ein Thema des laufenden US-Wahlkampfs. Politiker drängen Banken, die Zinssätze vorerst einzufrieren. Einige Finanzinstitute haben dies für bestimmte Kunden bereits getan - die Branche wehrt sich aber gegen einen generellen Aufschub der Zinserhöhungen.

      itz/dpa http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,519446,00.html
      Avatar
      schrieb am 24.11.07 21:35:23
      Beitrag Nr. 13 ()
      Wir haben doch ein paar unserer Wirtschaftsexperten da rübergeschickt.

      Also laut meiner Rechnung dürften die USA gar keine wirtschaftlichen Probleme haben. :eek:
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 18:59:40
      Beitrag Nr. 14 ()
      Will mal den Goldpreis mit einer reinen Fiat Währung vergleichen , der Ostmark : Die Berechnungsgrundlage ist eher konservativ gehalten , beruht auf Informationen Dritter .

      Ein Ehering 333er Gold , Gewicht 4 Gramm kostete wohl um die 400 Ostmark. 1 Gramm 333er Gold daher ca. 133 Ostmark. Ein Gramm Feingold somit ca. 400 Ostmark . Pro Unze Feingold wären das etwa 12400 Ostmark

      Der DDR - Bürger mußte quasi 1 Jahresgehalt aufwenden , um eine Unze Gold kaufen zu können. aufmerksam

      Jetzt kann man erahnen , was uns noch blüht ! lachen
      Die DDR war im RGW immerhin der größte Maschinenexporteur .

      Gut , der Vergleich mit Deutschland heute ist müßig . Noch.....
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 19:50:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.562.374 von zierbart am 25.11.07 18:59:40Nuja , der durchschnittliche Netto - Jahreslohn berträgt wohl hierzulande aktuell um die 20 000€ . 2000€ / oz Gold wäre die mittelfristige Zielmarke für Gold.;)
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 20:02:12
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.563.448 von zierbart am 25.11.07 19:50:43Sonntag, 25. November 2007
      Anstieg der Inflation
      EZB ist beunruhigt

      EZB-Chefvolkswirt Stark

      Die Europäische Zentralbank zeigt sich beunruhigt wegen des erwarteten Anstiegs der Inflation. "Wir nehmen es sehr ernst, dass Schätzungen für Oktober auf eine Inflationsrate von 2,6 Prozent hinweisen", sagte Jürgen Stark, EZB-Chefvolkswirt und Direktoriumsmitglied, der "Welt am Sonntag". "Zumal wir nicht nur in diesem einen Monat, sondern auch noch Anfang kommenden Jahres mit erhöhten Inflationsraten rechnen müssen." Allerdings handle es sich dabei um ein temporäres Phänomen. Der Preissteigerungsdruck werde im zweiten Halbjahr 2008 wieder abnehmen. Dennoch sagte Stark: "Wir können mit der derzeitigen Entwicklung nicht zufrieden sein."

      EZB-Ratsmitglied Guy Quaden und Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini Smaghi appellierten am Wochenende angesichts der Euro-Stärke und der Dollar-Schwäche an die chinesische Regierung, eine Aufwertung des Yuan zuzulassen. Es sei Zeit für die asiatischen Währungen, insbesondere für den Yuan, ihren Part zu spielen, sagte Quaden der belgischen Zeitung "De Morgen". Bini Smaghi erklärte mit Blick auf die chinesische Währung, die EZB erwarte, dass mehr für ihre Aufwertung getan werde.

      Stark sagte zur Dollarschwäche, der Wechselkurs habe dazu beigetragen, dass die Preisentwicklung insbesondere bei den Rohstoffen gebremst worden sei. Er bekräftigte, grundsätzlich wünsche die EZB keine starken Wechselkursschwankungen: "Sie sind schädlich für das Wachstum. Mehr ist dem nicht hinzuzufügen." Zur Frage, ob der Euro den Dollar als Leitwährung ablösen könnte, antwortete Stark, die EZB und der Euro hätten zwar global einen hohen Grad an Vertrauen gewonnen. Wie sich die Dinge entwickeln würden, werde aber von den Märkten entschieden.

      EZB bereit, sofort zu handeln

      Stark bekräftigte die Bereitschaft des EZB-Rates, bei Gefahren für das Preisniveau sofort zu handeln: "Unser Beitrag für nachhaltiges Wachstum ist ein stabiles Preisniveau. Deshalb werden wir höhere Inflationsraten nicht zulassen." Es sei jetzt wichtig, dass im Euroraum keine sogenannten Zweitrundeneffekte durch zu hohe Lohnabschlüsse entstünden. Bislang gebe es aber von der Lohnseite her nicht den Druck, den die EZB befürchtet habe.

      Die EZB hat zuletzt den Leitzins unverändert bei vier Prozent gelassen. Aufgrund der Hinweise einerseits auf die inflationären Gefahren, andererseits auf die Gefahren für das Wirtschaftswachstum gehen viele Analysten davon aus, dass der Zinssatz zunächst nicht verändert wird. Nach Ansicht von Stark dürfte die Inflation aber nicht nur im Euroraum, sondern weltweit zunehmen: "Das Risiko global steigender Inflation ist größer geworden."

      Trotz der höheren Risiken infolge der Finanzkrise rechnet Stark "aus heutiger Sicht mit solidem Wachstum im Euroraum". Die Unternehmen erwirtschafteten höhere Gewinne, und insbesondere die deutsche Wirtschaft sei durch Reformen anpassungsfähiger geworden. Zudem profitierten die europäischen Exporteure vom weiterhin robusten Wachstum in den asiatischen Schwellenländern. Stark hält deshalb weiterhin knapp fünf Prozent weltwirtschaftliches Wachstum für möglich. Nach Meinung von Stark droht auch keine Stagflationsgefahr: "Ich würde ein etwas gedämpftes Wachstum bei leicht erhöhtem Risiko für die Preisstabilität nicht so bezeichnen."


      http://www.n-tv.de/884166.html
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 20:10:46
      Beitrag Nr. 17 ()
      Zinssenkung in EU-Zone heißt nix anderes, als ein weiteres Anheizen
      der Inflation . Ein riskantes Spiel , nur um den Dollar zu stützen.:D
      Avatar
      schrieb am 25.11.07 20:17:17
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.563.693 von zierbart am 25.11.07 20:10:46Sätze wie "leicht erhöhtem Risiko für die Preisstabilität" bereiten die Zinssenkung vor ;)
      Weiß er doch so genau wie ich, das die letzte Feststellung der M3 Eurozone bei fast +12% lag...
      Avatar
      schrieb am 26.11.07 22:02:26
      Beitrag Nr. 19 ()
      26. November 2007

      PROBLEM-SCHULDNER
      Finanzaufsicht warnt vor Kreditkrise in DeutschlandVon Hasnain Kazim

      Banker reden die Kreditrisiken in Europa bisher klein - doch jetzt warnt die Finanzaufsicht: Auch deutschen Instituten drohen große Ausfälle bei Verbraucherkrediten. Wirtschaftsminister Glos erklärt düster: Keiner wisse, welche Folgen die Krise noch haben werde.
      Hamburg - Der Analyst Dieter Hein muss seine Meinung revidieren. Im Sommer, als die Hypothekenkrise in den USA erstmals Schlagzeilen machte, sagte er, die verlustreichen Geschäfte mit Immobilienkrediten an finanzschwache Hausbauer würden die Erträge der Banken nicht wirklich beeinflussen.



      Haus zu verkaufen: US-Immobilienkrise wird zum nicht kalkulierbaren Risiko
      "Das kann ich heute so nicht mehr behaupten", sagt der Experte von der bankenunabhängigen Frankfurter Gesellschaft Fairesearch jetzt zu SPIEGEL ONLINE. Anlass für seinen Meinungswandel: die Mitteilung des Versicherungsriesen Swiss Re am vergangenen Montag, wegen der Finanzkrise rund 1,2 Milliarden Franken (734 Millionen Euro) abzuschreiben. Hein: "Wenn der weltgrößte Rückversicherer nicht mehr weiß, welche Risiken er eingegangen ist - welche Risiken haben sich dann wohl noch andere große Banken eingekauft, ohne es zu wissen?"

      Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) warnt inzwischen ganz offen davor, dass die Schwierigkeiten am Finanzmarkt noch nicht ausgestanden sind: Die Jahresbilanzen der deutschen Banken würden eine "hoch spannende Angelegenheit", sagte er heute. Niemand könne sagen, welche Folgen die Krise noch haben werde: "Die dunklen Wolken sind noch lange nicht verzogen."

      Sanio warnt vor Problemkrediten in Deutschland
      Zumal es sich offensichtlich nicht nur um ein US-Problem handelt: Auch in Deutschland drohen jetzt Ausfälle bei Verbraucherkrediten, sagte heute Jochen Sanio, Präsident der deutschen Finanzaufsicht Bafin. Seit der Jahrtausendwende seien verstärkt Ratenkredite vergeben worden. In letzter Zeit hätten die Kreditinstitute schon vereinzelt Abschreibungen vornehmen müssen - und es sei noch mit größeren Belastungen zu rechnen.

      SUBPRIME
      Als Subprime werden Schuldner mit niedriger Bonität bezeichnet, arme Menschen, die sich den Kredit, den sie aufnehmen, eigentlich nicht leisten können. Dieser Sektor des Kreditmarktes entwickelte sich seit Anfang Juni 2003 in den USA, nachdem der damalige US- Notenbank- Chef Alan Greenspan den Leitzins auf ein Prozent abgesenkt hatte. Dadurch nahmen plötzlich viele Menschen Kredite für Hypotheken auf - ohne zu bedenken, dass sie diese später, bei höheren Zinsen, wieder zurückzahlen müssten. Der Markt boomt: Allein in den vergangenen zwei Jahren sollen US- Finanzdienstleister 3200 Milliarden Dollar an Hypothekendarlehen ausgegeben haben - rund 20 Prozent an Kunden geringer Bonität. Offensichtlich hätten sich zu viele deutsche Verbraucher "von den Kampfkonditionen der Konsumentenkreditanbieter einfangen lassen", sagte Sanio auf dem Bayerischen Finanzgipfel in München. Wenn es deshalb jetzt zu deutlichen Belastungen für die Banken kommt, hätten die hiesigen Banken ihre eigene Kreditkrise - statt der bisherigen über weiterverkaufte Risiken wie bei den US-Hypotheken.

      Das "eigentlich böse Erwachen" werde erst kommen, wenn der derzeitige Wirtschaftsaufschwung an Kraft verliert, sagte Sanio. Die internationalen Aufseher müssten jetzt intensiv diskutieren, welche Lehren aus der Subprime-Krise zu ziehen seien. Die jüngsten Schieflagen in der Bankenlandschaft hätten gezeigt, was passiere, wenn man sich in internationalen Risiken verirre, die sich aus Deutschland nur schwer beurteilen ließen. "Unwissenheit kann nur in geschäftlichem Misserfolg enden." Wenn sich deutsche Finanzdienstleister jenseits der Grenzen auf Abenteuer einließen, stelle das die Aufseher vor ganz neue Probleme.

      Erst die Krise kleinreden - dann große Fehler zugeben

      Tatsächlich haben die vergangenen Monate gezeigt, wie schlecht das Krisenmanagement von Banken und Aufsicht funktioniert. Ob Citigroup und Merrill Lynch in den USA, ob kleinere Banken wie die Sachsen LB und die IKB in Deutschland: Alle haben zunächst den Schaden kleingeredet - und kurze Zeit später Abschreibungen bekanntgegeben, die um ein Vielfaches höher lagen als die ersten Angaben.

      Merrill-Lynch-Chefstratege Richard Bernstein sagte noch im Juli: "Die vorhergesagte Geschwindigkeit, mit der sich diese Probleme auf die allgemeine Wirtschaft ausweiten, erscheinen reichlich übertrieben." Bernstein konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass sein Chef Stanley O'Neal gut vier Monate später gefeuert würde - wegen Milliardenverlusten im Zuge der Kreditkrise (mehr...).

      Analyst Hein ist sich heute sicher: "Es ist nicht absehbar, welches Ausmaß die Krise haben wird. Fakt ist, dass viele Banken, selbst größere Institute, ihr Risiko nicht korrekt einschätzen können." Seiner Meinung nach liegt die Ursache für die Krise im Geschäft mit sogenannten Derivaten, in denen Banken jahrelang die Risiken von Kreditgeschäften bündelten und an eine Vielzahl von Anlegern weiterreichten. Ein weiterer Grund sei die Verflechtung von Geschäfts- und Investmentbanken. Man müsste diese zwei Formen von Banken konsequenterweise trennen und für das Geschäft mit Derivaten strengere Regeln schaffen, fordert Hein.

      Banken glauben ihren eigenen Beteuerungen nicht

      Das "Wall Street Journal" befragte mehrere Analysten zum Thema - sie sehen als weitere Krisenursache die Tatsache, dass Banken derzeit Geld horten: als Versicherung gegen mögliche Verluste durch sogenannte Subprime-Kredite. Banken hätten inzwischen die Sorge, verliehenes Geld nicht zurückzubekommen. "Es gibt eine echte Angst vor Bankenpleiten", sagte Tim Bond, Stratege bei Barclay Capital, der Zeitung - das sei im August noch anders gewesen.

      Die Banken misstrauen ganz offensichtlich ihren eigenen Beteuerungen, denen zufolge es sich um kein existentielles Problem handelt. Denn ihre Bereitschaft, sich gegenseitig Geld zu leihen und damit für Liquidität zu sorgen, ist nach wie vor niedrig. Der Zinssatz für kurzzeitige Kredite unter Banken, der sogenannte Libor, steigt stark an. Rolf Friedhofen, Vorstand der HypoVereinsbank , sagte heute, die Kreditkrise habe zu einer Vertrauenskrise zwischen den Banken geführt.


      Die Europäische Zentralbank sowie die US-Notenbank Federal Reserve kündigen weitere milliardenschwere Finanzspritzen an, um ein Austrocknen des Geldmarktes zu verhindern. Die Fed will ab Mittwoch bis zum 10. Januar acht Milliarden Dollar zur Verfügung stellen. Umfang und Dauer weiterer Aktionen hingen von den Entwicklungen an den Geldmärkten ab, teilte sie mit. Auch die kanadische Notenbank kündigte eine Unterstützung mit drei Milliarden Dollar an.

      Auch die Banken selbst arbeiten mit Milliardensummen daran, ihre Schwierigkeiten zu lösen. Die größte europäische Bank HSBC kündigte heute an, ihre beiden Zweckgesellschaften wegen anhaltender Finanzierungslücken mit rund 35 Milliarden Dollar bis August 2008 zu stützen. Das britische Geldhaus sprach von einem vertrauensbildenden Schritt zur Stärkung des gesamten Sektors, der massiv unter der Situation am US-Hypothekenmarkt leidet. Spürbare Folgen für die Geschäftsergebnisse seien aber nicht zu erwarten - schließlich bleibt das Verlustrisiko weiter bei den Endanlegern.

      Mit Material von Reuters und dpa

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,519718,00.html
      Avatar
      schrieb am 27.11.07 14:59:54
      Beitrag Nr. 20 ()
      ienstag, 27. November 2007
      Tanken, Heizen, Essen
      Preise auf Rekordhoch

      Stark gestiegene Preise für Benzin und Lebensmittel haben die Teuerung voraussichtlich so kräftig angeheizt wie seit mehr als 13 Jahren nicht mehr. Die Verbraucherpreise legten im November nach den veröffentlichten Daten aus fünf Bundesländern zwischen 2,9 und 3,4 Prozent zum Vorjahresmonat zu. Volkswirten zufolge läuft das bundesweit auf eine Teuerungsrate von rund drei Prozent hinaus. Das hatte es zuletzt Anfang 1994 gegeben. Im September und Oktober lag das Plus noch bei jeweils 2,4 Prozent. Im Monatsvergleich zogen die Preise um bis zu 0,5 Prozent an.
      n-tv.de
      Avatar
      schrieb am 27.11.07 15:01:24
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.582.049 von zierbart am 27.11.07 14:59:5427.11.2007 - 14:14
      US: Steigende Zwangsvollstreckungen treffen Metropolen

      Detroit (BoerseGo.de) - Gemäß einem Bericht der Vereinigung U.S. Conference of Mayors wird in den USA im kommenden Jahr die steigende Rate an Zwangsvollstreckungen in den Metropolen mit Milliardenverlusten verbunden sein. Hauseigentümern und Finanzinstitutionen bleibe jedoch die Möglichkeit der Zusammenarbeit, um die Krise gemeinsam zu bewältigen.

      Der Bericht wurde im Vorfeld eines Treffens von landesweiten Bürgermeistern in Detroit zur Veröffentlichung gebracht. Ziel des Treffens ist die Schaffung einer Strategie, um die Hausmarktkrise besser zu bewältigen. Maßnahmen wie etwa die Vereinbarung neuer Zahlungsbedingungen auf Kredite könnten den Ausschlag geben, ob eine Familie ihr Haus behalten darf oder dieses der Verpfändung preisgegeben wird. Durch Maßnahmen würde die Zahl an Zwangsvollstreckungen gesenkt und es könnten neue negative Effekte auf den Hausmarkt und die breite Gesamtwirtschaft vermieden werden.

      Wie die Studie weiter ausführt, ist aufgrund der schwachen Investitionen in den Wohnungsmarkt, der geringen Ausgaben und Einnahmen im Bausektor, der gesunkenen Hauspreise und einer daraus resultierenden Verlangsamung der Konsumausgaben mit verminderten Aktivitäten in der Konjunktur zu rechnen. Die Welle von Zwangsvollstreckungen hat mittlerweile die gesamte USA erfasst und einige der größten Finanzinstitutionen des Landes unter Druck gebracht.

      Die Krise dürfte voranschreiten und die größten wirtschaftlichen Verluste werden voraussichtlich in den größten Metropolen des Landes sichtbar sein. Für New York sei für 2008 mit einem Schaden von 10,4 Milliarden Dollar zu rechnen. In Los Angeles, Dallas und Washington werden sich die konjunkturellen Einbußen auf rund 8,3 Milliarden Dollar sowie jeweils 4 Milliarden Dollar erstrecken. Die Belastung Chicagos dürfte sich auf 3,9 Milliarden Dollar belaufen.

      Das Wachstum der US-Wirtschaft werde sich in 2008 auf rund 1,9 Prozent verlangsamen. Gleichzeitig ist für den Immobiliensektor infolge der Flut an Zwangsvollstreckungen und eines landesweiten Rückgangs der Hauspreise um durchschnittlich 7 Prozent von einer Wertminderung von 1,2 Billionen Dollar auszugehen.
      Avatar
      schrieb am 28.11.07 10:11:53
      Beitrag Nr. 22 ()
      :eek: Es werden immer mehr:eek: wie lange geht das noch gut :confused::confused:

      Mittwoch, 28. November 2007
      Kreditkrise zieht weite Kreise
      Wells Fargo schockt

      Die Kreditkrise in den USA kommt auch die zweitgrößte einheimische Hypothekenbank Wells Fargo teuer zu stehen. Das Institut kündigte für das vierte Quartal eine Sonderbelastung von 1,4 Milliarden Dollar vor Steuern an. Investoren zeigten sich schockiert von der Hiobsbotschaft. "Wells ist einer der konservativsten und stärksten Darlehensgeber. Wenn Wells so eine hohe Abschreibung verbucht, werden andere noch viel höhere benötigen", sagte David Olson von Wholesale Access.



      Es ist kein Ende der US-Hypothekenkrise in Sicht.
      Wells Fargo erklärte zugleich, Immobilien-Kredite künftig nur noch unter strengeren Bedingungen zu vergeben. Das Unternehmen hatte in der ersten Jahreshälfte für 150 Milliarden Dollar Wohnungsbaukredite ausgereicht. Während die direkte Kreditvergabe an Kunden unverändert weiter laufe, werde Wells Fargo zum Beispiel keine neuen Hypotheken von einigen ihrer anderen indirekten Bezugsquellen übernehmen.

      Die zusätzlichen Rückstellungen sollen ein Kreditportfolio von 11,9 Milliarden Dollar abdecken. Das Portfolio soll verkauft werden, berichtete der Hypothekengeber.


      Bislang war Wells Fargo von den schlimmsten Auswüchsen der Kreditkrise verschont geblieben, da das Unternehmen eine konservativere Vergabepolitik verfolgt. So sei die Bank anders als andere nicht am Subprime-Markt engagiert. Dennoch kaufte Wells Fargo Kredite anderer Unternehmen bzw. Händler. Auch übernahm die Bank Zweithypotheken, mit denen andere Wohnungsbaukredite abgesichert waren. Für diese Art von Krediten musste Wells Fargo nun diese Rückstellungen bilden.

      Zahlreiche andere Großbanken mussten in den vergangenen Monaten bereits milliardenschwere Belastungen durch die US-Hypothekenkrise einräumen, darunter die Citigroup, die Bank of America , Wachovia und die Deutsche Bank.
      http://www.n-tv.de/885421.html
      Avatar
      schrieb am 10.01.08 14:01:56
      Beitrag Nr. 23 ()
      :confused: heißt Rezessiongleichzeitig --Inflation:confused:
      10. Januar 2008
      KONJUNKTUR-PESSIMISMUS
      Goldman Sachs schürt Angst vor Domino-Rezession

      Erst Amerika, dann Japan – und später die ganze Welt? Nach Einschätzung des Geldhauses Goldman Sachs drohen die beiden größten Volkswirtschaften in eine Rezession zu rutschen. Die Krise könnte dann rasch übergreifen. Die Uno warnt bereits, die Gefahr eines globalen Abschwungs sei gewachsen.

      New York/Tokio – Jetzt auch Japan? Die immer noch wichtigste Wirtschaftsmacht Asiens könnte nach Berechnungen der Goldman-Sachs-Ökonomen in die Rezession stürzen und damit den USA folgen. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in Nippon liege bei 50 Prozent, heißt es von Goldman in Tokio. Droht dann ein Domino-Effekt?



      Börsentafel in Tokio: Finstere Prognosen

      An den globalen Finanzmärkten geht schon seit Wochen die Furcht vor einer Rezession in den USA um. Volkswirte sprechen in der Regel dann von einer Rezession, wenn die Wirtschaftsleistung in zwei aufeinander folgenden Quartalen abnimmt.

      Erst gestern hatte Goldman Sachs erklärt, in den USA sei 2008 eine Rezession zu erwarten - unter anderem wegen der Krise am Immobilienmarkt. Im zweiten und dritten Quartal werde die Wirtschaftsleistung auf das Jahr hochgerechnet um jeweils ein Prozent schrumpfen. Im Gesamtjahr werde das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lediglich bei 0,8 Prozent liegen.

      Auch der frühere US-Finanzminister Larry Summers hält eine Rezession in den USA für immer wahrscheinlicher. "Ich gehe stark davon aus, dass sich die US- und die Weltwirtschaft an einem Wendepunkt befinden und ein höheres Risiko als je zuvor in diesem Jahrhundert haben, in eine Rezession zu rutschen", sagte Summers heute in Oslo.



      Dass sich die US-Wirtschaft abschwäche und in eine Rezession falle, sei der wahrscheinlichste Fall. "Der US-Verbraucher ist nicht in der Lage, die Wirtschaft nach vorne zu bringen", sagte Summers. Er war unter US-Präsident Bill Clinton von 1999 bis 2001 im Amt.

      Die Vereinten Nationen sehen bereits die Gefahr einer weltweiten Rezession. Es gebe klare und bereits gegenwärtige Anzeichen, dass das Wachstum der Weltwirtschaft nahezu zum Erliegen komme, heißt es im Jahresbericht der Uno zur globalen Wirtschaftsentwicklung. Ein Grund für die Entwicklung sei - neben dem Abschwung am US-Häusermarkt und der Kreditmarkt-Krise - auch der schwache Dollar.
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,527800,00.html
      Avatar
      schrieb am 12.01.08 14:27:15
      Beitrag Nr. 24 ()
      :cry: Sind jetzt die Riesterrenten auch ein Flop:cry: dann gibt es keine Geldanlage außer Gold oder Sachwerte welche noch lohnt:cry: mit unseren privaten Renten- u. Lebensversicherungen werden wir jedenfalls im Alter KEIN
      Geld haben :cry:
      mehr dazu:

      Unsere Riesterrenten sind UniProfiRente-4P Thread: Unsere Riesterrenten sind UniProfiRente-4P

      Der Geldfalle der Endzeit hilflos ausgeliefert? Thread: Der Geldfalle der Endzeit hilflos ausgeliefert?


      Jetzt Rentenversicherung für Kinder ab 1. Jahr abschließen? Thread: Jetzt Rentenversicherung für Kinder ab 1. Jahr abschließen?


      Mit falschen Policen in den Ruin--wer weiß es wirklich???denn es gibt KEINE wirklich Neutrale Beratung Thread: Mit falschen Policen in den Ruin--wer weiß es wirklich???denn es gibt KEINE wirklich Neutrale Beratu

      Freitag, 11. Januar 2008
      Riestern Sie noch oder ...
      Leben Sie schon?

      Von Alexander Klement

      Das ARD-Magazin "Monitor" berichtet und alle reagieren. Die Riester-Rente lohnt sich selbst für Durchschnittsverdiener nicht. Das ist die Hauptaussage des TV-Berichts. Ohne Zweifel - ein klarer Aufreger.

      Auch Ex-Arbeitsminister Walter Riester, nach dem die Riester-Rente benannt ist, trägt nicht gerade zur Imagerettung der vom Staat hoch subventionierten Sparform bei. Im Morgenmagazin der ARD schafft er es in einem über sechsminütigen Interview nicht, eine einzige Frage zu beantworten: Wird bei der Grundsicherung im Alter die Riester-Rente verrechnet? Statt einer Antwort lamentiert er lediglich, wie unfair er vom "Monitor"-Reporter behandelt wurde.

      Die Antwort auf die Frage, ist ein klares: ja. Natürlich wird die Riester-Rente mit der Grundsicherung im Alter verrechnet. Wer also nur eine Grundsicherung im Alter bekommt, hat umsonst geriestert, denn er erhält keinen Cent mehr. Schließlich ist die Grundsicherung nichts anderes als Sozialhilfe oder Hartz IV im Alter. Egal welchen Namen das Kind trägt, Vermögen und sonstige Einkünfte werden da nun mal verrechnet.

      n-tv.de hat sich schon im Herbst des vergangenen Jahres mit diesem Thema auseinandergesetzt. Das Ergebnis: Wer jetzt schon weiß, dass er im Alter nur die Grundsicherung bekommt, braucht auch nicht zu riestern - oder mit den Worten unseres damaligen Interviewpartners Bernd Raffelhüschen: "Wer weiß, dass er sein ganzes Leben lang ein 'Loser' sein wird, braucht für sein Alter nicht vorzusorgen."

      Berechnung nicht nachvollziehbar

      Nach Berechnungen von n-tv.de würde das Sparen mit der Riester-Rente bei all denen keinen Sinn ergeben, die unter dem von der SPD angestrebten Mindestlohn von 7,50 Euro pro Stunde liegen oder eine deutlich durch Arbeitslosigkeit oder sonstige Erwerbspausen gezeichnete Biographie aufweisen - also deutlich weniger Menschen, als von "Monitor" behauptet. In diesem Zusammenhang ein Gedankenanstoß: Wer zulässt, dass Arbeitnehmer unter 7,50 Euro pro Stunde verdienen und trotz Vollzeitjob auf Hartz IV angewiesen sind, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er diese Menschen nicht gleichzeitig auch in die Altersarmut treibt.

      Dass die Riester-Rente nicht zusätzlich zur Grundsicherung im Alter gezahlt, sondern angerechnet wird, will plötzlich niemand mehr gewusst haben. Allen voran wundert man sich über die Grünen, deren Finanzexpertin Christine Scheel erklärte, solange die Riester-Rente mit der Grundsicherung verrechnet werde, untergrabe die Regierung die persönliche Bereitschaft, für das Leben im Alter privat durch Sparen vorzusorgen. Die Riester-Rente wurde doch unter Rot-Grün beschlossen. Und deren Finanzexpertin will davon nichts gewusst haben? Nicht viel besser der Sozialverband VdK, dessen Vorsitzender Hirrlinger selbst im "Monitor"-Bericht den Ahnungslosen mimte: "Ich glaubte, das ist gar nicht so." Noch im vergangenen Herbst bat n-tv.de die Sozialverbände VdK und SoVD um eine Stellungnahme genau zu diesem Sachverhalt. Den Pressestellen wurde sogar die oben vorgestellte Berechnung präsentiert. Die Reaktion war eindeutig. Der Sachverhalt war so bekannt, doch sei es unverantwortlich, einen Artikel mit dem Tenor "Riester-Rente überflüssig" zu veröffentlichen. Die Begründung war so einleuchtend, dass wir uns entschlossen, dies tatsächlich nicht zu tun: 1. Kein Mensch, der heute zwischen 18 und 40 Jahre alt ist, kann seine Erwerbsbiographie vorhersehen. 2. Grundsätzlich ist jeder dazu verpflichtet, selbst für seinen Lebensunterhalt aufzukommen. 3. Folglich darf niemand dazu aufgefordert werden, sich in die soziale Hängematte zu begeben.

      Walter Riester forderte eine etwas sachlichere Berichterstattung - und das zu Recht. Ansonsten sehen wir in der nächsten Sendung vielleicht einen Beitrag: Das ganze Jahr Ferien! Arbeiten lohnt sich für Geringverdiener sowieso nicht.


      http://www.n-tv.de/902925.html:cry:
      Avatar
      schrieb am 14.01.08 21:43:36
      Beitrag Nr. 25 ()
      Wie hoch ist eigentlich die tatsächliche Inflation ?

      Liegt sie bei 3,2 % ? Laut dem Statistischem Bundesamt sollte es doch so sein ? Natürlich kann der Warenkorb, der die Berechnungsgrundlage darstellt, entsprechend manipuliert werden.
      Hier macht natürlich insbesondere die Gewichtung viel aus, sodass man mit Kosten wie Miete, billigere Eletronikgeräte, Schnäppchenaktion bei diversen Bau.- und Mediamärkten, günstigeren Pauschalurlaubsangeboten (Dollar-Raum) usw. die Inflation noch moderat darstellen kann.

      Das Statistische Bundesamt ist jedoch eine Behörde, also der Staat und der ist als größter Schuldner natürlich auch größter Profiteur der Inflation was sich auch wiederum an der hartnäckigen Weigerung der EZB, die Zinsen anzuheben, widerspiegelt. Hier nimmt man bewußt Inflation in Kauf, um die Konjunktur (die allerdings immer weniger vom Export in den Dollar-Raum abhängig ist) nicht zu bremsen.

      Oder liegt Inflation auf dem Niveau des prozentualen Zuwachses der Geldmenge, also bei ca. 12 % ?
      Nur, wenn dieses Mehr an liquiden Gelder tatsächlich für Konsum ausgegeben wird (\"nachfrageinduzierte Inflation\"). Höhere Kosten für die Lebenshaltung haben aber den Effekt, dass immer mehr Geld zur Sicherheit für die ungewisse Zukunft angespart wird. Diese Gelder müssen allerdings nicht auf Sparbücher wandern, sondern fließen in alle denkbaren Kapitalanlageformen, wobei verzinsliche Anlagen natürlich vermindert ausgewählt werden.


      Oder liegt die Inflation bei den Prozenten, die die Gewerkschaften für ihre Arbeitnehmer an Lohnzuwächsen durchsetzen können ?

      GDL für Lokführer 11 % mehr plus 800,- Euro Einmalzahlung, nebst 1 Stunde weniger Arbeit (hier ist anzumerken, dass die Bahn im Januar 2007 die Preise um 6,5 % und im Oktober 2007 nochmals um 4,3 % angehoben hat).

      Natürlich wollen auch andere nicht zu kurz kommen.

      Die Politiker im Bundestag 9,8% mehr

      Angestellte im öffentlichen Dienst mindestens 8 % mehr

      Ärzte, die im Marburger Bund organisiert sind, wollen mindestens 10 Prozent mehr Gehalt, nebst kürzerer Arbeitszeit, obwohl die ja erst letztes Jahr ein fette Einkommenserhöhung hatten (siehe auch Streik der Ärzte in Unikliniken etc.).
      Von einer Steigerung der Produktivität kann man hier nicht ausgehen, die einen inflationsbereinigten, also realen Lohnzuwachs rechtfertigen würde.

      Stahlarbeiter fordern bedingt durch den erfolgreichen Abschluss der GDL,
      10% mehr Lohn und Gehalt, obwohl diese verwöhnte Arbeitnehmergruppe bereits in den letzten beiden Jahren zweistellige Gehaltszuwächse realisieren konnte.

      Der Kreislauf geht immer weiter. Ein Teufelskreislauf, denn keiner will zu kurz kommen.

      Dazu kommen noch die gestiegenen Preise für Energie, Öl und Gas,
      wobei auch hier Deutschland die Nr.1 bei den Kosten ist.
      Ich erinnere an die Mineralsölsteuer, deren nominaler Anteil bei steigenden Benzinpreisen im weiter steigt. 19 % Mehrwertsteuer, Ökosteuer (vielleicht ja auch irgendwann noch eine CO²-Steuer) und dann noch die Gesetze zur Förderung regenerativer Energien, die z.B. 1 KWH eingespeisten Solarstromes mit 55 Cent subventioniert.
      Und auch das muss der Verbraucher mit seiner Stromrechnung tragen, wenn er den überteuerten Strom beziehen muss. Zusätzlich sollen die Atomkraftwerke lahm gelegt werden, obwohl diese nachweislich den billigsten Strom in Deutschland produzieren. Das soll natürlich durch teueren Strom aus erneuerbaren Energien ersetzt werden.

      Hinzu kommt eine Erhöhung der Autobahm-Maut, sodas die Transportkosten in Deutschland weiter steigen. Und diese Kosten werden selbstverständlich an den Endverbraucher weitergeleitet.


      Also ich persönlich denke, dass die Inflation annähernd den Prozentsatz ausmacht, die der durchschnittlichen Lohnsteigerung in Deutschland entspricht.
      Hausmarken wie 11 Prozent mehr, 10 Prozent mehr, dürften das widerspiegel, was der Bürger als Inflation auch fühlt.

      Solange Herr Bernanke weiter die Zinsen fleißig senkt und die EZB sich daduch gezwungen sieht, nicht zu handeln (also die Zinsen zur Inflationsbekämpfung anzuheben) wird die Inflation weiter steigen.
      Desweiteren wird der Ölpreis durch die Terminhändler an der Nymex weiter fröhlich nach oben gezockt, weit abseits der tatsächlichen Nachfrage nach Öl am Kassamarkt (trotz \"entradelter\" Chinesen und neureicher Indern).
      Denn solange man die Phantasie der zur Neige gehenden Resourcen hat
      und man mittlerweile von Pik-Öl spricht, ist der Anstieg des Ölpreises kein Bubble, sondern erst der Anfang.

      Immer mehr Anleger investieren direkt oder indirekt in Öl (Futures, Zertifikate usw.--- siehe auch oben den Beitrag Geldmengenwachstum), sodass der Ölpreis vielmehr vom Geldmarkt (den Anlegern und Zockern in Öl) getrieben wird, als von der tatsächlichen Nachfrage am Weltmarkt.


      Tja, Leute, die von staatlichen Transferleistungen leben müssen (z.B. Rentner und Arbeitslose) oder Leute, die Erspartes auf Sparbüchern, Festgeldkonten oder sonstig gebundene Zinsanlagen (Staatsanleihen usw.) haben, können einem nur leid tun.
      Für den Staat ist das natürlich ein riesiges Geschäft mit den nominalen Bundesanleihen, deren Wert zwischen Zockern an der Nymex und hartnäckigen Gewerkschafts-Nimmersatts dahinschmilzt.

      Wird wohl nich mehr lange dauern, dann müssen auch Milliardäre wieder arbeiten gehen, es sei denn, sie haben sich rechtzeitig ein paar Kontrakte an der Nymex gesichert oder ein paar Unzen Gold zurückgelegt, damit man dann wenigstens damit den Münzfernsprecher noch füttern kann.;)

      David
      Avatar
      schrieb am 15.01.08 11:15:48
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.046.733 von DavidvonMariani am 14.01.08 21:43:36Ein kleiner Nachtrag zur Inflation.

      Heute gibt die Bahn bekannt, dass sie aufgrund des neuen Tarifabschlussen die Fahrpreise erneut anheben wird.

      Fazit: Jeder Streik wird zu Lasten der Kunden ausgeführt.

      Erst werden sie auf dem Bahnsteig im Stich gelassen, müssen mit dem Taxi zur Arbeit, hatten keine Übersicht welcher Zug überhaupt fährt, Entschädigungen Fehlanzeige (höhere Gewalt) oder kamen zu spät auf Arbeit oder in den Urlaub.

      Und zum Dank dürfen sie jetzt noch höhere Preise blechen.

      Kunden dürften von nimmersattlichen Gewerkschaften begeitert sein.

      Es gibt immer Inflationsgewinner und Inflationsverlierer, denn Inflation heißt auch, dass die Verteilung des Kuchens neu geregelt wird, es beginnt also erneut ein Verteilungskampf.

      Welch ein Glück, dass ich meine S-Klasse zum Individualverkehr zählen kann.:D


      David
      Avatar
      schrieb am 15.01.08 11:47:37
      Beitrag Nr. 27 ()
      ...
      Avatar
      schrieb am 15.01.08 14:30:06
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.050.648 von DavidvonMariani am 15.01.08 11:15:48So ne 78er S-Klasse verbraucht doch viel zu viel.:confused:
      Avatar
      schrieb am 15.01.08 15:18:56
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.053.282 von ConnorMcLoud am 15.01.08 14:30:0678er S-Klasse ????:confused:

      Also Mercedes hat so eine Baureihe mit dieser Nummer nie gebaut.

      Baureihen Nr. sind z.B. W126, W140, W220, W221

      aber 78 sagt mir jetzt nichts.

      David
      Avatar
      schrieb am 17.01.08 21:08:35
      Beitrag Nr. 30 ()
      Über das Geld (16.1.2008)

      Was Sie hier finden, sind ein paar Szenarien über die nahe Zukunft. Es geht allerdings nicht darum, wie Sie mehr Geld verdienen, sondern darum, was mit Ihrem Geld passiert - oder passieren kann.

      PIGS - Austritt aus der Euro-Zone

      Natürlich können Sie das Wort übersetzen, aber es steht als Kürzel für vier Länder, die allesamt Schwierigkeiten mit dem Euro haben: Portugal, Italien, Griechenland und Spanien - die EU-Südländer. Gut, Zypern und Malta liegen auch im Süden, doch diese beiden Neumitglieder haben noch keine Schwierigkeiten. Übrigens, auch das ach so boomende Irland hat Schwierigkeiten mit dem Euro, aber es reicht nicht für ein weiteres "I" bei den Schweinchen.

      Griechenland und Portugal sind kleine Länder, deren Abfall hätte nur geringe Auswirkungen. Spanien ist da schon bedeutender, doch wirklich groß ist Italien. Schließlich sind die Italiener Gründungsmitglieder der EWG, der Norden ist ein großes Industriegebiet. In dem Land leben fast 60 Millionen Menschen, ein rundes Fünftel der Menschen, die mit dem Euro bezahlen.

      Aber, es ist eben auch Italien. Für eine Mark haben Sie einst tausend Lire bekommen, eine Währung, die so schnell inflationiert hat, daß man für die Münztelefone spezielle Telefonmünzen ausgeben mußte, um sich die ständige Umstellerei auf die fortlaufend im Wert verfallenden Lire-Münzen zu ersparen.

      Die Italiener hatten sich mit ihrer verfallenden Lire eingerichtet. Von Jahr zu Jahr sind die Preise gestiegen, aber auch die Löhne. Die Urlauber haben festgestellt, daß in Lire alles teuerer geworden war, in Mark jedoch nicht - und sind deshalb im nächsten Jahr wieder nach Italien gefahren.

      Der Euro wurde für Italien zur Zwangsjacke. Eine eigene Währungspolitik ist nicht mehr möglich, die Regierung ist jetzt in einer Hartwährung verschuldet (auch wenn der Euro bei weitem nicht die Qualität der Deutschen Mark besitzt). Wenn jetzt die Preise "angepaßt", also erhöht werden, vergrault das die Urlauber. Höhere Preise in Italien bedeuten höhere Preise für italienische Produkte auf dem Weltmarkt, was in der globalisierten Wirtschaft zu Absatzeinbrüchen führt.

      In der Eurozone sorgen Deutschland und die Nordländer für Stabilität. Gerade die deutschen Außenhandelsüberschüsse stellen sicher, daß der Euro begehrt und stabil bleibt. Die Franzosen wollen mehr Regierungskontrolle, eine Anpassung der Währungsparameter an die Wünsche der Politik. Die Südländer setzen das fort, was einst Escudo, Lire, Drachme und Peseta zu weichen, inflationsgeschüttelten Währungen werden ließ.

      Wenn in einer Ehe der eine Partner spart und das Geld zusammenhält, der andere es jedoch mit vollen Händen zum Fenster hinaus wirft, geht die Ehe nicht lange gut. Die einzige Möglichkeit ist, daß sich einer der Partner anpaßt, in seinem Verhalten unterordnet. Anders ausgedrückt, daß einer der beiden Vernunft annimmt.

      Leider haben die geistigen Urheber des Euro-Systems, Kohl und Mitterand, nicht daran gedacht, in irgendeiner Weise Vernunft walten zu lassen. Damit eine Währungsunion funktioniert, müssen die Teilnehmer ihre Politik so aufeinander abstimmen, daß alle ihre Eigenständigkeit verlieren und ausschließlich die Gemeinschaft für alle die Richtlinien vorgibt. Das heißt, eine politische Union muß der Währungsunion vorausgehen.

      Der Euro hingegen wurde geplant, um die nicht existierende politische Union zu fördern. Gewissermaßen hat man mit dem zweiten Stock eines Gebäudes angefangen, bevor das Erdgeschoß steht. Säulen und Stützen halten dieses Geschoß, wenigstens für einige Zeit. Aber schließlich wird diese Fehlkonstruktion zerfallen. Zuerst ist es nur ein Zimmer, das den Boden verliert, dann fallen Wände ein - und am Ende bleibt von der Fehlkonstruktion nur noch ein Schutthaufen.

      Der Beitritt zur Euro-Zone, die Aufgabe der eigenen Währung, ist laut dem Vertragswerk endgültig, ein Austritt ist nicht vorgesehen. Allerdings sind die Vertragspartner - abgesehen von der BRD - souveräne Staaten. Kein Italiener käme auf die hirnrissige Idee, einen Artikel wie Nummer 23 im deutschen Grundgesetz in seine Verfassung aufzunehmen, mit dem die Volksvertreter der BRD beschlossen haben, Souveränitätsrechte des deutschen Volkes an die EU abzutreten - und das auch noch ohne Gegenleistungen.

      Das heißt, wenn Italien möchte, kann es aus der Euro-Zone austreten. Natürlich ist das der "GAU" des Euro-Systems, aber es ist nicht dessen Ende. Wenn die Fortexistenz der Politiker in Italien bedroht ist, in Form massiver "Denkzettelwahlen" oder gar eines Bürgerkrieges, werden die Politiker ihre eigene Haut retten und sich vom Euro verabschieden. Vielleicht heißt die neue Währung ja Sesterze?

      Oh ja, es gibt dadurch internationale Verwicklungen. Die Regierungschefs und Außenminister schwirren wie aufgeschreckte Vogelschwärme durch Europa, jeder verhandelt, jeder hat eigene, allein selig machende Ideen... Und Sie können sich freuen, daß Deutschland bereits so hoch verschuldet und heruntergewirtschaftet ist, denn sonst würde Deutschland versuchen, die Italiener freizukaufen. 70% Steuerbelastung für die breite Bevölkerung als "Sonderopfer Italien" sind jedoch nicht einmal in Deutschland vermittelbar, das würde sogar hier zu Unruhen führen.

      Was passiert mit Ihnen, mit Ihrem Geld, wenn Italien am 1. Juli 2008 aus der Euro-Zone austritt? Wenn es passiert, dann kurzfristig, denn lange Vorlaufzeiten würden die Unruhen in Italien weiter anheizen.

      Die wichtigste Frage ist: Müssen Sie künftig jede Euro-Münze und jeden Euro-Schein genau ansehen, ob dieses Geld aus Italien stammt?

      Theoretisch ja, falls unsere Politiker verrückt genug sind, ein solches Gesetz zu erlassen. Eine kurze Überlegung zeigt jedoch, daß dieses Gesetz völlig überflüssig ist.

      Die Italiener tauschen ihr Euro-Geld gegen die neue Sesterze um. Das heißt, in Italien sammeln sich große Mengen "ausländischer" Euros an, die gegen "italienische" Euros getauscht werden. Das passiert bei den Banken, dafür braucht niemand Zwangsmaßnahmen einzuführen.

      Überschlagen Sie doch einfach einmal, wie viel Geld Sie gerade jetzt in bar zur Verfügung haben. Falls Sie nicht den Untergang gelesen und sich mit einem größeren Bargeldvorrat eingedeckt haben, dürften das kaum mehr als 500 Euro sein, egal ob Hartz-IV-Empfänger oder Multimillionär. Der größte Teil des Geldes liegt auf der Bank oder ist anderweitig angelegt (hoffentlich in Gold und Silber). Umlaufende Schuldscheine und Pfandmarken (also "Bargeld") stellen den kleinsten Posten im Geldgeschäft dar.

      Die italienische Notenbank darf natürlich keine Euro mehr drucken, ansonsten wäre es egal, ob Sie im Supermarkt mit deutschen, französischen oder den abtrünnigen italienischen Scheinen bezahlen. Wenn die Scheine und Münzen bei der Bank landen, werden sie aussortiert und verschwinden so nach und nach aus dem Umlauf. Eine gezielte "Rückrufaktion" würde den Aufwand nicht lohnen.

      Ein klein bißchen anders sieht es aus, wenn Italien nicht zur "Sesterze" wechselt, sondern einen "nationalen Euro" einführt, mit Scheinen und Münzen, die wie die anderen auch aussehen, aber nur in Italien gültig sind... Aber das käme einer währungspolitischen Kriegserklärung gleich.

      Was tun die Italiener selbst? Die Leute gehen ja davon aus, daß ihre schönen neuen Sesterzen sich so verhalten werden, wie die alten, schwindsüchtigen Lire. Das heißt, wer Euro hortet, sichert sich gegen Inflation ab... Nun ja, schon früher konnten sich Italiener gegen ihre Inflation schützen, indem sie D-Mark oder Schweizer Franken unter die Matratze gepackt haben. Außerdem dürfte dem Euro nach dem Austritt Italiens kein langes Fortleben mehr beschieden sein.

      Tschüß, (T)Euro! Auf Nimmerwiedersehen!

      So, Italien ist draußen, und jetzt? Business as usual, wie es auf gut neudeutsch heißt? Es ist nicht das Ende, aber der Anfang vom Ende. Quod licet Iovi, etiam licet bovi - frei übersetzt: Was Italien erlaubt ist, dürfen auch Portugal und Griechenland. Sobald das erste Land aus dem Euro-Verbund ausscheidet, werden andere Länder nachziehen. Und falls Italien "freigekauft" wird, halten viele andere Länder beide Hände auf.

      Ich habe Italien den Schwarzen Peter zugesteckt, aber selbst wenn nur Malta austreten würde, als kleinstes Euro-Land, würde das den Domino-Effekt auslösen. Wenn die breiten Schultern des großen Italiens den Euro nicht mehr stützen können, werden Spanien, Griechenland und Portugal schnell nachfolgen. Drei Monate später - also am 1. Oktober 2008 - dürften diese Länder folgen. Griechenland braucht den Euro nicht mehr, die Olympiade 2004 ist vorbei und bezahlt. Vielleicht wird Spanien sich ein wenig stolzer zeigen und ein wenig zögern...

      Der Euro wird damit zum Währungszombie. Wie lange wird Frankreich noch mitspielen wollen? Wie lange Irland? Was ist mit Belgien? Zerfällt dort erst der Staat oder treten Flamen und Wallonen noch gemeinsam aus der Euro-Zone aus? Wer bleibt überhaupt noch im Euro? Deutschland, Österreich, Finnland, Luxemburg und Malta?

      In dieser Phase sollten Sie sich Ihre Euro-Scheine im Bargeldvorrat für Notfälle genauer anschauen. Tragen sie das X, das die deutsche Herkunft ausweist? Finden Sie auf den Münzen den Bundesadler, das Brandenburger Tor oder den Baumzweig? Italien wird Sie überraschen, aber in der Folgezeit, wenn die Euro-Zone immer kleiner wird, sollten Sie vorsichtiger werden. Sie haben ein paar Monate Zeit, keine Sorge. Es ist unwahrscheinlich, daß der Umtausch der "fremdländischen" Scheine verweigert wird, aber gehen Sie besser sicher, daß Sie "deutsche" Euro gebunkert haben. Diesem Staat können Sie nicht trauen.

      Die Frage ist, wann Deutschland den Euro aufgeben darf. Am 1. Januar 2009? Am 1. April? Ab dann beginnt die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs, da wechselt niemand mehr die Währung. Das nächste Datum wäre der 1. Januar 2010 - wobei ich hier natürlich voraussetze, daß die Bundesregierung noch immer handlungsfähig ist.

      Was kommt nach dem Euro? Hoffen Sie bitte nicht auf die gute, bewährte D-Mark, die ist Geschichte. Die "Neue Mark", oder meinetwegen der "Taler" wird wieder eine nationale Währung sein. Selbst ein politischer Ignorant - sogar ein Abgeordneter - bemerkt ganz deutlich, wie sehr die Preise von D-Mark zu Euro und zurück zur "Neuen Mark" gestiegen sind. Eine Lebensversicherung von 100.000 Mark aus der Vor-Euro-Zeit wurde auf gute 51.000 Euro "umgerubelt". Mit einem vorsichtigen Ansatz der Inflationsrate auf fünf Prozent (oder glauben Sie etwa die geschönte offizielle Statistik?), hat diese eine Restkaufkraft von 34.000 Euro in Preisen vom 1. Januar 2002. 2010 - nach acht Prozent Inflation - kommt die "Neue Mark" - vielleicht gönnt man uns ja den Tausch 1:1, also ein abgeschaffter Euro gleich eine Neue Mark. Dann haben die 100.000 Mark von 2001 nur noch eine Kaufkraft von 28.500 Mark des Jahres 2010...

      Ja, in Ordnung, ich gebe den Trick zu. Nominal werden 51.129,19 Neue Mark ausbezahlt... So merkt jeder am eigenen Sparbuch, was ihm die "geniale" Idee von Kohl und Mitterand gekostet hat. Wie lange nach dem Zerfall der Währungsunion die Völker noch die Bevormundung durch das Politbüro aus Brüssel hinnehmen werden, steht auf einem anderen Blatt. Vermutlich haben die Leute erst einmal die Schnauze voll von EU-Europa.

      Good bye, Dollar!

      Es kommt bereits in den Nachrichten: Um eine Rezession im Inneren abzuwenden, ist die amerikanische Regierung bereit, den Außenwert des Dollars verfallen zu lassen. Angekündigt ist eine Zinssenkung der FED um 0,50 Prozent, bei einer gleichzeitigen Zinsanhebung der EZB um 0,25 Prozent. Das wird bereits in den Kursen sichtbar, aber das ist nur der Anfang. Geht der Euro auf 1,50 Dollar, auf 1,60, auf 1,80? Schießt die Unze Gold auf 1.000 Dollar, auf 1.200 Dollar, auf 1.500 Dollar? Wann ist die Grenze erreicht?

      Im Augenblick ist der Dollar die Währung, in der die Ölrechnungen bezahlt werden müssen, zumindest bei den meisten Ölförderländern. Deshalb brauchen alle Länder Dollar und folglich werden viele Geschäfte in Dollar abgewickelt. Aber jeder, der Dollar besitzt, hat in den letzten Jahren Geldwert und damit Kaufkraft verloren. Angenommen, Sie bestellen bei mir ein Buch für 15 Dollar = 10 Euro... Das ist natürlich ein schlechtes Beispiel, weil ich in der Regel binnen einer Woche liefere, aber tun wir mal so, als ließe ich mir ein halbes Jahr Zeit. Dann stehen auf meiner Rechnung zwar diese 15 Dollar, aber die sind nur noch 9 Euro wert. Und wenn Sie nach einem weiteren halben Jahr endlich die 15 Dollar überweisen, kommen bei mir nur noch 8 Euro an.

      Deshalb bestehe ich auf Zahlung in Euro... Wer möchte, kann mir auch im Austausch Silber oder Gold schicken.

      In den guten alten Zeiten, also vor 2003, besaßen die USA noch gewaltige Invasionsarmeen und angriffslüsterne Marines. Inzwischen haben diese Angriffsarmeen sich im Irak so richtig austoben dürfen und nicht einmal mehr Lust auf eine zweite Halbzeit im benachbarten Iran. Gut, die US Air Force kann noch weltweit bombardieren, aber was bringt das? Was zerstört worden ist, muß neu aufgebaut werden, also müssen Sie neue Waren kaufen... in China, natürlich, weil die USA nicht liefern können. Und China akzeptiert lieber Euro als Schwund-Dollars.

      Was passiert, wenn der Dollar stirbt? Im Internet finden sich ja längst die schönen Ameros, als Gold- und Silbermünzen. Aber leider ist es dafür noch zu früh, eine Goldwährung wird nach dem Dollar noch nicht kommen.

      Nebenbei, die Amerikaner stecken in einem Teufelskreis. Bleiben sie im Irak, blutet ihre Währung weiter aus. Ziehen sie ab, gibt es ein paar weitere islamische Republiken... in Saudi-Arabien, Kuwait und Ägypten, zum Beispiel. Würde ein Angriff auf den Iran die Lage stabilisieren? Die Leute um Bush und die in Israel glauben das, ich hingegen nicht. Ich will ja auch keinen Krieg... Allerdings sollte man einen Krieg besser mit einer Währung bezahlen, die danach sowieso abgeschafft wird.

      Nehmen wir einfach an, daß am 1. April 2008 niemand mehr Öl für Dollar verkaufen will. Die Amerikaner können natürlich Sanktionen verhängen, aber es reicht nicht mehr, um diese Länder wieder auf Linie zu zwingen. Jetzt benötigen alle Staaten, die Erdöl einführen, die neue Währung, sei es nun der Euro oder gleich der chinesische Renminbi. Vernünftiger wäre die Umstellung auf Gold, aber noch steckt das Papiergeld in den Köpfen.

      Der Dollar geht ab dem 2. April in den Sinkflug. Wie lange wird er sich noch halten? Bis August? Bis Oktober? Jedenfalls müssen die Amerikaner jetzt etwas tun. Die diplomatischen Kanäle glühen, es gibt eine Menge Zugeständnisse - höchst schwierig für jene Supermacht, die gewohnt ist, zu befehlen. Die neue Währung, die jetzt eingeführt werden muß, soll irgendwie die Vormachtstellung der USA erhalten und die bewährte Globalisierung fortführen, die es Amerika erlaubt, die Waren der Welt mit selbstgedrucktem Papier einzukaufen.

      Die Lösung dürfte ein Währungsverbund sein, dem entweder nur Kanada und Mexiko angehören ("Amero"), oder gleich die Euro-Zone ("Globo"). Da das britische Pfund ebenfalls abbröckelt und die PIGS ihre Probleme haben, bietet sich der Globo an, dem dann auch noch Japan beigetreten wird. Wir haben dann eine Weltwährung, die alle Fehler, die wir beim Euro immer deutlicher sehen, im weitaus größeren Maßstab wiederholt. Der Globo wird sich ein paar Jahre halten können, doch mit dem Globo wird ein weltweiter Polizeistaat eingeführt, zum Schutz vor Terroristen, natürlich. Mit der Terrorgefahr kann man jede Überwachung begründen und fast alle Zwangsmaßnahmen - und die braucht man, um den Globo für einige Zeit halten zu können.

      Für Sie wird sich durch den Globo scheinbar wenig ändern. Sie bekommen ein neues Geld, mit dem Sie einkaufen wie bisher. Eventuell ist dieses Geld nur elektronisch verfügbar, also nicht als anonyme Münzen und Scheine, sondern als jederzeit verfolgbare Geldkarte. Jeder Einkauf wird dadurch nachvollziehbar. Damit sind wir endgültig im Orwell-Staat angelangt. Von da aus zum implantierten Chip, der die Geldkarte in den Leib des Besitzers verlegt, ist da nur noch ein kleiner Schritt.

      Sagen Ihnen Kolchizin oder Botulinum etwas? Das sind hochwirksame Gifte, von denen ein paar Milligramm schon töten. Die finden Platz in dem Chip-Implantat... Falls Ihr Konto gesperrt werden muß. Geldscheine vergiften ist wesentlich schwerer...

      Der Glanz des Goldes

      Der Globo zerfällt schließlich, aber das dürfte kaum friedlich ablaufen. Ob es in einem Krieg zwischen den Teilnehmerstaaten endet oder in einem weltweiten Bürgerkrieg aller gegen alle, das Ergebnis ist identisch: die Globalisierung ist zu Ende. Die Nationalstaaten sind wieder auf sich angewiesen, müssen ihre Wirtschaft selbst wieder zum Laufen bringen. Es gibt keinen "Marshall-Plan" und nirgendwo Lieferanten, bei denen man einkaufen kann.

      Jetzt braucht man eine Währung, zu der die Menschen Vertrauen haben. Also eine Währung, hinter der mehr steht, als nur die Versprechen windiger Politiker, die vor allem für die eigenen Pensionen vorsorgen möchten. Die Lösung kennt man seit 5.000 Jahren: Gold und Silber.

      Nach offiziellen Angaben besitzt die BRD knappe 4.000 Tonnen Gold, also 42 Gramm für jeden der 82 Millionen Inländer. Allerdings lagert dieses Gold zum größten Teil sicher vor jedem deutschen Zugriff in New York - wenn es überhaupt noch existiert. Schließlich wollen Banker ja "Erfolge" erzielen, also "Profite" einstreichen. Die erzielt man, indem man Währungsgold verleiht, also durch die Leihgebühr Zinsen einnimmt. Und sollte der Entleiher das Gold nicht mehr zurückgeben wollen oder können, dann erhält man dafür eine Menge wertlos werdende Dollar...

      Deshalb sollten wir dieses Währungsgold vergessen. Was in den USA lagert, werden wir niemals wiedersehen. Höchstens, indem die Bundesbank heimlich eine paar Säcke Dollar auf dem freien Markt gegen Gold eintauscht, das in Deutschland gelagert wird. Aber so intelligente Bundesbankiers traue ich unserem Land nicht zu.

      Was an Gold zur Verfügung steht, ist das, was sich im Privatbesitz befindet, sei es in den Tresoren, an den Hälsen (Schmuck), an den Fingern (Eheringe) oder im Mund (Zahngold). Natürlich wird der Staat wieder um Spenden bitten ("Gold gab ich für Eisen"), aber wer soll darauf noch hereinfallen? Wer ist so wahnsinnig, seinen Ehering zu opfern, damit der Staat Geld prägen kann, um Altkanzler Kohl die Pension zu bezahlen? Dem Mann, dem wir die Abschaffung der bewährten D-Mark verdanken?

      Für Ihr Gold können Sie dann aber schöne Dinge kaufen, Grundstücke, Bauernhöfe, Fabriken... Tun wir einfach einmal so, als könnten wir den Goldbesitzern genug Anreiz bieten, sich von ihrem Gold zu trennen. Um eine Zahl zu nennen, nehmen wir die alten 42 Gramm. Dabei ist es egal, ob zu diesem Zeitpunkt 82 oder nur noch 18 Millionen Menschen in diesem Land leben.

      Nehmen Sie eine 10-Euro-Cent-Münze in die Hand, dann haben Sie einen Größenvergleich. So groß ist etwa ein goldenes 20-Mark-Stück aus der Kaiserzeit. 42 Gramm entsprechen sechs solcher Münzen. Stellen Sie sich jetzt vor, diese 10 Cent würden mittendurch gesägt, in zwei Scheiben. Solche dünnen Plättchen gibt es, das sind die österreichischen Golddukaten von 1915. Damit würden wir nach dem Zusammenbruch wieder anfangen, mit zwölf Dukaten pro Person.

      Aktuell kostet ein Dukat etwas über 70 Euro, also würde diese monetäre Grundausstattung 850 Euro entsprechen, nach heutigem Maßstab. 1948 haben wir mit 40 D-Mark Kopfgeld angefangen, was nach dem damaligen Goldpreis 2,5 Dukaten entsprochen hätte. Der Wert der Münzen im neuen Währungssystem läßt sich jedoch beliebig festlegen. Ein Dukat gleich 1.000 Neue Mark? Warum nicht?

      Ein Land kann eine Goldwährung besitzen, selbst wenn 95% der Bevölkerung niemals auch nur eine einzige Goldmünze zu Gesicht bekommen. Das Gold kann in Barrenform im Tresor der Reichsbank liegen; im Umlauf findet sich nur Papier und wertloses Münzmetall. Aber eben nur so viel, wie Gold in diesem großen Tresor lagert.

      Und was ist mit Krediten, Bankguthaben, Pfandbriefen, Hypotheken? Können die Banken nicht ganz schnell eine Menge neues "Fiat Money" schaffen, das nicht mehr durch das Gold der Reichsbank gedeckt ist? Ja - wenn man sie läßt, werden sie das tun. Aber die Wirtschaft muß ohne ein umfassendes Bankensystem neu anfangen, die Menschen brauchen Bargeld als Tauschmittel, für die Dinge des täglichen Bedarfs. Der Neubeginn könnte jedoch so aussehen, mit zwölf Dukaten pro Person, im Tresor der staatlichen Zentralbank.

      Was sich nicht ändert...

      Egal, wie das Geld der Zukunft aussehen wird, eine Eigenschaft wird es behalten: Jeder hätte gerne ein bißchen mehr davon.
      www.michaelwinkler.de
      Avatar
      schrieb am 21.01.08 12:43:49
      Beitrag Nr. 31 ()
      :cry: Alle Aktien sind im freien Fall ohne Netz und Boden :cry: zum Glück habe ich Kein Stop Los gesetzt:) ich bleib drinn und setze die Sache aus :)
      Avatar
      schrieb am 21.01.08 19:04:10
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.115.043 von GueldnerG45S am 21.01.08 12:43:49zum Glück habe ich Kein Stop Los gesetzt ich bleib drinn und setze die Sache aus :eek::eek::eek:

      Auch wenn es nochmal 10% runter geht??
      Avatar
      schrieb am 21.01.08 23:44:33
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.087.724 von zierbart am 17.01.08 21:08:35Leider haben die geistigen Urheber des Euro-Systems, Kohl und Mitterand, nicht daran gedacht, in irgendeiner Weise Vernunft walten zu lassen. Damit eine Währungsunion funktioniert, müssen die Teilnehmer ihre Politik so aufeinander abstimmen, daß alle ihre Eigenständigkeit verlieren und ausschließlich die Gemeinschaft für alle die Richtlinien vorgibt. Das heißt, eine politische Union muß der Währungsunion vorausgehen.

      Witzig, genau das hatte ich 1999 bereits in einer Diskussion im Bekanntenkreis anlässlich der Einführung des Euros gesagt:
      Man hat das Pferd von hinten aufgezäumt, indem man die Währungsunion der politischen Union vorweggenommen hat!

      War es für diejenigen, die für die Entscheidung zur Einführung des Euro verantwortlich waren, wirklich so schwer, die Konsequenzen, zur der eben diese Entscheidung für die einzelnen Mitgliedsländer führen würde zu erkennen?
      Oder war ihnen die Problematik durchaus bewusst, aber sie haben sie geflissentlich ignoriert?

      Der Vergleich, den viele Politiker, die Pro-Währungsunion eingestellt waren, mit den USA als Wirtschaftsraum gezogen haben, indem es auch nur eine Währung gibt, hinkt nach wie vor gewaltig.
      Und jetzt, wo selbst ein Blinder die sich daraus ergebenden Fehlentwicklungen kaum noch übersehen kann, stecken wir alle drin im Schlamassel, und wissen nicht wie wir da wieder rauskommen.

      Eine politische Einheit und wirtschaftliche Homogenität des EU-Raums ist nach wie vor in weiter Ferne.
      Doch statt diesen Fehler zu korrigieren und wenigstens als Folgeschritt die politische und wirtschaftliche Anpassung der bestehenden EU-Mitgliedsstaaten zu verwirklichen (was mit "nur" 15 Mitgliedsstaaten schon ein ziemlich schwieriges Unterfangen gewesen wäre) konnte man gar nicht schnell genug die EU um weitere 10 und jetzt 12 Mitglieder erweitern.

      So ist - wahrscheinlich nicht nur bei mir - inzwischen jede Hoffnung darauf, das das Projekt "gemeinsames Europa" letztlich doch noch ein Erfolg wird, der Resignation gewichen, verbunden mit der Hoffnung auf ein baldiges Ende.

      Eigentlich schade, den die Idee einer europäischen Einigung hatte grundsätzlich meine Zustimmung, und sie hätte auch durchaus ein Erfolg werden können, wenn sie nicht so erschreckend dilettantisch umgesetzt worden wäre und immer noch wird.:(
      Avatar
      schrieb am 22.01.08 01:47:23
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.115.043 von GueldnerG45S am 21.01.08 12:43:49einige deiner beiträge habe ich sehr aufmerksam gelesen !

      und/aber dein beitrag #31 haut mich echt vom hocker !

      "zum glück habe ich kein stop los gesetzt " "ich bleib drinn und
      setze die sache aus"

      oh,oh wenn das mal gut geht !

      was ist eine noch so tolle/super analyse wohl wert wenn man nicht dementsprechend handelt + .... ???
      Avatar
      schrieb am 22.01.08 03:53:40
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.552.631 von GueldnerG45S am 24.11.07 21:16:04"inflation - wie sieht es da mit aktien und fonds aus ???"

      3 mal darfst du raten ! L O L

      was glaubst du wohl was deine aktien und fonds bei einer weltweiten inflation + chaos hoch 10 noch wert sind ?
      Avatar
      schrieb am 22.01.08 18:34:54
      Beitrag Nr. 36 ()
      Mehr wie Bargeld:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.01.08 02:37:25
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.133.660 von Matze900 am 22.01.08 18:34:54mehr wie bargeld !? L O L

      hast du dir diese aktien und fondsanteile ....... aushändigen lassen ?

      oder hast du auch nur ein .... papier ?
      Avatar
      schrieb am 25.01.08 10:22:27
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.124.530 von monika1955 am 22.01.08 03:53:401. Aktien werden ihren Wert nicht verlieren--solange die Firma nicht Pleite geht.

      2. Bei Fonds, wäre ich mir nicht sicher ob das Geld weg ist,
      Avatar
      schrieb am 30.01.08 12:16:06
      Beitrag Nr. 39 ()
      :confused: Kreditkrise - Angst vor dem K.o. der Banken :confused:

      80 Mrd---LB=Sparkassen=Pleitewelle? Thread: 80 Mrd---LB=Sparkassen=Pleitewelle?





      Ein Ende der US-Hypothekenkrise ist nicht abzusehen. Weltweit mussten Banken bereits mehr als 90 Milliarden Dollar abschreiben, hunderte Milliarden werden nach Ansicht von Experten folgen.

      "Verglichen mit einem Fight über neun Runden stehen wir in der fünften Runde", sagt Citibank-Chef William Rhodes.

      Abschreibungen und Wertberichtigungen haben für viele Banken dramatische Folgen. Die Gewinne sinken drastisch, manchmal schmilzt auch das Eigenkapital.

      Das ist gefährlich, denn je mehr Ausfallrisiken ihre Kredite haben, umso mehr Eigenkapital müssen die Banken zur Absicherung besitzen.

      Deshalb brauchen viele Banken dringend eine Geldspritze. Amerikanische Institutionen öffnen sich freudig Staatsfonds aus China, Singapur oder auch Dubai.


      So weit ist es bei den deutschen Banken noch nicht bekommen. Doch wie hoch der Schaden ausfällt, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Denn die Institute legen die mit Spannung erwarteten Zahlen zum vierten Quartal vor.
      Die Auswirkungen auf die einzelnen Institute sind bisher unterschiedlich. So übernimmt sich beispielsweise die IKB-Bank.
      Die Kreditwirtschaft garantiert für gut sechs Milliarden der Risiken und rettet die Bank vor der Pleite. Den größten Teil trägt die Staatsbank KfW.
      Auch die SachsenLB leidet. Der Freistaat Sachsen, die LBBW und andere Landesbanken übernehmen Risiken von insgesamt 17,5 Mrd. Euro.
      Die Landesbank Baden-Württemberg verbucht wegen der Krise einen Gewinnrückgang auf gut 300 Mio. Euro. Die Abschreibungen belaufen sich laut "Spiegel" auf 1,7 Mrd. Euro, offizielle Zahlen gibt es noch nicht.

      Die West LB braucht zwei Mrd. Euro frisches Kapital, um unter anderem Belastungen aus der Finanzkrise abzufangen. Angeblich erreichen die Abschreibungen rund 1,2 Mrd. Euro.

      Die Bayern LB ist mit 1,9 Mrd. Euro im Subprime-Markt engagiert. Zu möglichen Wertberichtigungen schweigt das Institut bisher.

      Hypo Real Estate schreibt im vierten Quartal überraschend 390 Mio. Euro ab, nachdem sich der Immobilienfinanzierer bis dahin nicht betroffen sah.

      Laut Vorstandschef Ackermann muss die Deutsche Bank im dritten Quartal 2,2 Mrd. Euro wertberichtigen. Ackermann beteuert, dass die Krise damit weitgehend abgehakt sei.

      Bis Ende September schreibt die Commerzbank gut 330 Mio. Euro ab. Für das vierte Quartal erwartet sie weniger als 291 Mio. Euro. Betroffen ist vor allem die Tochter Eurohypo.

      Bei der Postbank schlagen im dritten Quartal Wertkorrekturen von 61 Mio. Euro zu Buche, im Schlussquartal sind sie nach Aussagen des Finanzchefs etwas geringer.

      Auch die Die Dresdner Bank ist von der Krise betroffen. Die Allianz-Tochter muss bis Ende September eine Belastung von 575 Mio. Euro tragen.

      Bei der Münchener Rück fallen bisher 150 Mio. Euro Abschreibungen an. Der Rückversicherer zieht damit für sich einen Schlussstrich unter die Krise.


      Das sind Peanuts im Vergleich zu den Schäden mancher US-Bank.

      Während Goldman Sachs trotz Milliardenabschreibungen einen Rekordgewinn hinlegt und
      Lehman Brothers relativ glimpflich davonkommt,
      schockiert die Citigroup mit einem Rekordverlust von fast zehn Mrd. Dollar allein im Schlussquartal.
      Auch JP Morgan Chase,
      Bear Stearns
      und Morgan Stanley haben wegen massiver Wertberichtigungen mit Gewinneinbrüchen zu kämpfen.
      Merrill Lynch schreibt im vierten Quartal 14 Mrd. Dollar ab und rutscht deshalb mit zehn Mrd. Dollar in die Miesen.
      Die Bank of America ist zu Wertberichtigungen von 5,3 Milliarden Dollar gezwungen, der Gewinn bricht ein.
      Auch die viertgrößte US-Bank Wachovia kämpft angesichts hoher Abschreibungen mit einem Gewinnrückgang.
      In Europa gerät der britische Baufinanzierer Northern Rock wegen eines akuten Liquiditätsengpasses unter Druck.
      Besorgte Anleger stehen tagelang Schlange vor den Filialen, um ihr Geld abzuheben. Die britische Zentralbank schießt 34,5 Mrd. Euro zu.

      Die Schweizer UBS schreibt 14 Mrd. Dollar auf Subprime-Papiere ab und holt sich wie viele Wettbewerber frisches Kapital von Investoren aus dem Nahen Osten und Asien.

      Bei der britischen HSBC verhageln Abschreibungen von 880 Mio. Dollar das Ergebnis. Es ist die erste Gewinnwarnung in der Geschichte der Bank.

      Die Société Générale aus Frankreich schreibt mehr als zwei Mrd. Euro ab.

      Doch diese Probleme verblassen hinter dem jüngsten Skandal um einen Börsenhändler.

      In den nächsten Tagen werden aber wieder die Bilanzen im Mittelpunkt des Interesses stehen - taumeln die Banken, stehen der Wirtschaft schwere Zeiten bevor.
      http://www.n-tv.de/

      80 Mrd---LB=Sparkassen=Pleitewelle? Thread: 80 Mrd---LB=Sparkassen=Pleitewelle?
      Avatar
      schrieb am 02.02.08 05:55:05
      Beitrag Nr. 40 ()
      Preisanstieg im Januar: Unerwartet stark

      Der Preisanstieg hat sich in Deutschland zum Jahresbeginn unerwartet stark fortgesetzt. Preiserhöhungen bei Strom und Gas sowie teurere Lebensmittel hielten die jährliche Inflationsrate im Januar mit 2,7 Prozent auf hohem Niveau nach 2,8 Prozent im Dezember 2007, berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden auf Basis einer ersten Schätzung. Obwohl der Mehrwertsteuereffekt wegfiel, der im vergangenen Jahr die Rate nach oben getrieben hatte, schwächte sich die Teuerung nur leicht ab.

      Im Vergleich zum Vormonat sanken die Preise um 0,3 Prozent - allerdings hatten Experten mit Rückgängen zwischen 0,5 und 1,0 Prozent gerechnet
      . 2007 hatten teure Energie und Nahrungsmittel die Inflation mit 2,2 Prozent auf den höchsten Stand seit 13 Jahren getrieben.

      Die Inflationsrate in Deutschland und in den Ländern des Euro- Raumes liegt damit deutlich höher als die Warnschwelle von 2,0 Prozent. Bei Werten über dieser Marke sind die Preise nach Ansicht der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht mehr stabil



      http://www.guter-rat.de/ratgeber/verbrauchernews/artikel_549…
      Avatar
      schrieb am 02.02.08 17:24:18
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.165.651 von GueldnerG45S am 25.01.08 10:22:27Aktien werden ihren Wert nicht verlieren--solange die Firma nicht Pleite geht.

      So siehts aus!!

      Deswegen in einer Inflation lieber Aktien als Bargeld!!

      @ Monika

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.02.08 17:44:05
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.248.537 von Matze900 am 02.02.08 17:24:18Stimmt. Sie fallen "nur" auf ihren Nennwert :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.02.08 20:07:45
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.248.537 von Matze900 am 02.02.08 17:24:18:confused: Aktien und Fonds :confused:
      Avatar
      schrieb am 11.03.08 17:02:00
      Beitrag Nr. 44 ()
      Dienstag, 11. März 2008
      Märkte mit Geld überschwemmt
      Notenbanken greifen ein


      Darauf haben scheinbar alle gewartet: In einer koordinierten Aktion haben EZB und die US-Notenbank Fed die Märkte mit Geld versorgt. Außerdem kündigten die Bank of England, die Schweizer Notenbank und die Bank of Canada kündigten großzügige Geldspritzen an. Nach einzelnen Aktionen hatten diese fünf großen Zentralbanken erstmals im Dezember 2007 gemeinsam den Banken zusätzliches Kapital gegeben. Damit wollen die Notenbanken ein Austrocknen des Geldmarktes verhindern. Die Aktion gilt bei Experten als Beleg dafür, dass die Finanzkrise noch nicht zu Ende ist und größere Ausmaße hat als bisher gedacht.
      Da staunt der Laie. Die Ankündigung hat an der Börse einen

      Im Zuge der Kreditkrise stellt die US-Notenbank gemeinsam mit anderen Zentralbanken dem Kapitalmarkt weitere Liquidität zur Verfügung. Nach der vergangenen gemeinsamen Maßnahme im Dezember habe der Liquiditätsdruck in einigen Finanzmärkten zuletzt wieder zugenommen. Allein die Fed biete einen Kreditrahmen von 200 Milliarden Dollar mit einer Laufzeit von 28 Tagen an.

      EZB gibt 15 Milliarden Dollar

      Auch die Europäische Zentralbank (EZB) stellt den Banken erneut Finanzspritzen in Dollar zur Verfügung. Angeboten werde ein Betrag in Höhe von 15 Milliarden Dollar bei einer Laufzeit von 28 Tagen. Ähnliche Geschäfte hatte die EZB bereits im Dezember und Januar durchgeführt
      Normalerweise leihen sich die Banken untereinander in großem Umfang täglich Geld aus. Aber seit Ausbruch der Finanzmarktkrise im Sommer grassiert das Misstrauen unter den Banken. Wegen der Unsicherheiten über Verluste in den Bilanzen infolge der US- Immobilienkrise halten viele Banken ihr Geld zurück. Sie fürchten, die Summen nicht mehr zurückzubekommen, wenn sie sie verleihen.

      Die US-Notenbank Federal Reserve kündigte eine Ausweitung ihrer Offenmarktgeschäfte an. Unter der Bezeichnung "Term Securities Lending Facility" (TSLF) will die Fed dem Geldmarkt Liquidität von bis zu 200 Milliarden US-Dollar in Form von 28-Tage-Geschäften zuführen. Die entsprechenden Auktionen sollen in wöchentlichem Abstand vom 27. März an durchgeführt werden.


      http://www.n-tv.de/932188.html?110320081449
      Avatar
      schrieb am 11.03.08 17:04:01
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.248.537 von Matze900 am 02.02.08 17:24:18so ein unsinn
      bei einer pleite kannst du dir mit den aktien den h... abwischen
      Avatar
      schrieb am 11.03.08 17:47:10
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.610.692 von clelia am 11.03.08 17:04:01Hi,

      kommt überhaupt die Inflation, oder stehen wir nicht eher vor einer deflationären Depression?

      Meint zumindest dieser Junge hier in seinem Eco-Blog, und das klingt durchaus überzeugend, was er da schreibt.

      http://www.weissgarnix.de/?p=13#more-13


      - Wenn diese Gefahr nicht bestünde und sogar sehr akut wäre, warum dann die heutigen "Notmaßnahmen" der FED, mit so ziemlich allen westlichen Notenbanken im Schlepptau?

      Sieht mir nicht danach aus, als ob die Inflation deren größte Sorge wäre...
      Avatar
      schrieb am 18.03.08 00:07:23
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.611.327 von lausbub_elender am 11.03.08 17:47:10:confused::confused: Wer weiß denn wirklich was kommt :confused::confused:

      Montag, 17. März 2008
      "Neue Weltordnung" für Banken
      Greenspan sieht kein Ende



      Die aktuelle Finanzkrise in den USA dürfte nach Ansicht des früheren amerikanischen Notenbankchefs Alan Greenspan die schmerzhafteste seit dem Zweiten Weltkrieg werden. "Die Krise wird viele Opfer zurücklassen", schrieb Greenspan in einem Gastbeitrag in der "Financial Times". Sie werde erst enden, wenn sich die Hauspreise in den USA nach ihrem andauernden Fall stabilisieren. Bis zu diesem Moment werde es noch Monate dauern, wie lange genau, sei nicht vorherzusagen. Zugleich zweifelte Greenspan an, dass die Finanzkrise zu verhindern gewesen wäre: "Wir werden nie in der Lage sein, alle Einbrüche der Finanzmärkte vorherzusehen." Greenspan, der von 1987 bis 2006 US-Notenbankchef war, hat einerseits den Ruf einer Legende. Andererseits wird die von ihm vor einigen Jahren betriebene Politik niedriger Zinsen oft auch als ein Ursprung der heutigen Kreditprobleme gesehen.

      Nichts ist mehr wie vorher

      Die Finanzbranche steht nach dem Nacht-und-Nebel-Verkauf der Traditionsbank Bear Stearns und der ersten Wochend-Not-Sitzung der US-Notenbank seit 1979 Experten zufolge vor umwälzenden Änderungen. Die Markforscher von Creditsights sprachen in einer Analyse von einer "neuen Weltordnung" für Banken, Broker und andere Finanzfirmen. Die Realität zeige, dass es eine große Gruppe von Banken, Anleiheversicherern und Handelshäusern mit akuten Problemen gebe, denen nur eine relativ kleine Zahl starker Großbanken gegenüber stünde.

      Die renommierte Bankenanalystin Meredith Whitney sagte zudem weitere drastische Kursverluste bei Bank-Aktien voraus. Papiere von Firmen aus der Finanzbranche könnten noch um bis zu 50 Prozent fallen, schrieb die Expertin von Oppenheimer & Co. in einem Bericht an Kunden, "Wir gehen davon aus, dass es noch während des ersten Halbjahres Goodwill-Abschreibungen geben wird. Wir glauben, dass Investoren sich mehr auf den handfesten Buchwert konzentrieren werden und die Aktien deshalb schnell auf ein deutlich tieferes Niveau fallen werden."
      Rollt eine Übernahmewelle an?

      Zu den starken Banken, die angeschlagene Rivalen übernehmen könnten, zählte Creditsights in seiner Analyse JPMorgan, Wells Fargo, Goldman Sachs und Bank of America . In Europa könnten HSBC und Barclays die Lage nutzen, um geschwächte Rivalen zu schlucken, so die Experten.

      "Jeder fragt sich: Wer wird als nächstes übernommen? Gibt es ein nächstes Bear Stearns in Europa?", fragt auch der Analyst Edmund Shing von BNP Paribas. Das Misstrauen unter den Instituten sei enorm. So kam die Bereitstellung von Krediten zwischen den Banken am Montag nahezu zum Erliegen.

      "Der Fast-Zusammenbruch von Bear Stearns und die Übernahme erschweren die Kreditklemme und die allgemeine Krise auf den Finanzmärkten", meinte Willem Sels von Dresdner Kleinwort. Die Risiko-Aversion bei Banken steige zunehmend. "Die Geldmärkte machen eine brutale Zeit durch."

      http://www.n-tv.de/935241.html?170320081822
      Avatar
      schrieb am 18.03.08 09:42:46
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.611.327 von lausbub_elender am 11.03.08 17:47:10die deflationäre phase läuft schon...

      parallel ( zeitversetzt )dazu kommt die inflation..
      was sollen die notenbanken auch machen, außer money money money

      das zusätzliche geld schürt die inflation
      Avatar
      schrieb am 18.03.08 10:13:22
      Beitrag Nr. 49 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.668.551 von clelia am 18.03.08 09:42:46Die Banker sind Ratlos--:eek:

      Ackermann ruft Regierungen zur Hilfe -

      Kapitulation vor der Krise: Deutsche-Bank-Chef Ackermann glaubt nicht mehr an die Selbstheilungskräfte des Marktes. Er fordert Regierungen und Zentralbanken zu gemeinsamem Handeln auf. Die Börsen warten auf die Entscheidung der US-Notenbank - die den Leitzins erneut drastisch senken könnte
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,542074,00.html
      Avatar
      schrieb am 22.03.08 22:49:45
      Beitrag Nr. 50 ()
      so geht´s nach der megainflation weiter!


      http://de.youtube.com/watch?v=Wr2PbNZuI3c
      Avatar
      schrieb am 24.08.08 13:19:29
      Beitrag Nr. 51 ()
      24.08.2008

      ÖKONOM JOSEPH STIGLITZ
      "Banken haben total versagt"

      Die globale Finanzkrise erschüttert die Bankenbranche. Doch das Schlimmste kommt erst noch, sagt Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz im Interview - und wundert sich, mit welchem Gleichmut die Steuerzahler für die Fehler der Geldkonzerne geradestehen.
      Ökonom Stiglitz: "Eine Pleite wäre nicht gesund"

      Joseph Stiglitz (Jahrgang 1943) zählt zu den großen Ökonomen der Gegenwart. Er lehrt an der New Yorker Columbia- Universität. In den 90er Jahren war er Wirtschaftsberater von US- Präsident Clinton. Von 1997 bis 2000 arbeitete Stiglitz als Chefökonom der Weltbank, die er im Streit um den richtigen Weg im Kampf gegen Armut verließ. Sein wissenschaftliches Spezialgebiet ist die Theorie des Marktversagens. Für die Analyse von Märkten mit ungleicher Verteilung von Informationen erhielt er im Jahr 2001 gemeinsam mit George Akerlof und Michael Spence den Wirtschaftsnobelpreis.

      manager-magazin.de: Professor Stiglitz, wir stecken mitten in einer der schlimmsten Finanzkrisen, die Generationen von Menschen seit dem Zweiten Weltkrieg durchstehen mussten. Warum musste es so weit kommen?
      Stiglitz: Weil die Banken sie selbst heraufbeschworen haben. Und warum? Weil sie ihr eigenes Geschäft nicht verstanden haben. Weil sie sehr, sehr schlechte Risikoanalysen zu dessen Grundlage gemacht haben.

      mm.de: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sagt, dass sie genau die über Jahre immer weiter verfeinert hätten.

      Stiglitz: Das müssen sie im Stillen gemacht haben. Selbst die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat die Geldhäuser erst kürzlich aufgefordert, sie sollten ihre Risikovorsorge verbessern. Basel II wird die Mahnung genannt.

      mm.de: Aber Risikoanalysen sind doch das Kerngeschäft der Banker. Und das muss denen noch mal vorgeschlagen werden?

      Stiglitz: Das ist schockierend, nicht wahr? Es gibt tatsächlich keine einzige Entschuldigung für diese Burschen. Die hatten einfach keine rechte Ahnung von ihrem eigenen Geschäft. Sie haben total versagt. Und wissen Sie, was beinahe noch schlimmer war?



      Stiglitz: Sie waren in dieser Zeit auch noch ausgesprochen kreativ, dieses unverstandene Geschäft mit immer neuen Finanzinnovationen auszubauen. Doch die hatten immer nur zum Ziel, den eigenen Profit zu steigern. Nicht ein einziges neues Produkt aber sollte den Finanzmarkt sicherer machen. Und wenn solche Ideen aufkamen, haben sie die auch noch mit allen Mitteln bekämpft.

      mm.de: Welche Idee hätte das Finanzsystem denn beispielsweise sicherer gemacht?

      Stiglitz: Neue Darlehensvarianten etwa. Argentinien beispielsweise wollte sich in höchster Not Kredit besorgen, dessen Zinsen sich nach der Höhe des jeweiligen Wirtschaftswachstums richteten. In schlechten Zeiten niedriger, in guten höher. Die Wall Street hat das verhindert, weil sie ihre Profite bedroht sah. Höhere finanzielle Sicherheit für andere Marktteilnehmer spielte für sie keine Rolle.

      mm.de: Haben diese Einstellung jetzt auch Amerikas Hausbesitzer zu spüren bekommen, die in Schwierigkeiten geraten sind, weil sie die Kredite für ihre Gebäude nicht mehr zurückzahlen können?


      Freddie Mac IKB
      zu SPIEGEL WISSEN Stiglitz: Exakt so ist es. Die Banker haben Wege gefunden, Leuten Kredite für Häuser anzudrehen, die sie sich eigentlich gar nicht leisten konnten. Aber Innovationen, wie mit diesen Risiken umgegangen werden soll, haben sie keine einzige fertiggebracht. Sie haben mit ihren Kunden gespielt.

      mm.de: Wie lange wird die Krise anhalten?

      Stiglitz: Noch eine ganze Weile, weil uns das Schlimmste erst noch bevorsteht. Die Banken werden große Probleme haben, ihr verlorengegangenes Kapital wiederzubeschaffen.
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,573836,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,573836,00.html


      "Banken haben total versagt"
      2. Teil: "Der Staat muss eingreifen, bevor etwas passiert"

      mm.de: Fürchten Sie, dass eine Großbank daran scheitern könnte und Pleite gehen wird?

      Stiglitz: Das weniger. Es wird den sanften Ausweg geben. Wer allein nicht mehr klarkommt, wird in Fusionen gezwungen oder aufgekauft werden, wie es schon die New Yorker Investmentbank Bear Stearns erleben musste. Und dass weitere solcher Fälle passieren, halte ich für sehr gut möglich.


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      mm.de: Wäre es nicht besser, so ein angeschlagenes Dickschiff einfach mal untergehen zu lassen, anstatt es auf irgendeine Weise doch noch vor der eigenen Pleite zu retten?

      Stiglitz: Im Ergebnis ist es doch kein Unterschied, wie eine schlechte Bank verschwindet, wenn sie nur weg ist. Und die Banken sind untereinander so stark miteinander verflochten, und sie schulden sich oftmals gegenseitig so viel Geld, dass eine Pleite nicht gesund wäre.

      mm.de: Könnten die Banker zukünftig nicht darauf spekulieren, notfalls immer irgendwie gerettet zu werden? Und deshalb einfach so weitermachen wie bisher?

      Stiglitz: Das ist ein Problem, ja. Solche Notfallrettungen oder Notfallübernahmen setzen schlimmstenfalls die falschen Signale. Das trifft insbesondere auf halböffentliche Banken zu, für die plötzlich auf Kongressbeschluss der Steuerzahler einspringen muss, wie im Fall der Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac .

      mm.de: Wann ist denn aus marktwirtschaftlicher Sicht die Grenze erreicht? Wann darf der Staat nicht mehr eingreifen?

      Stiglitz: Der Staat muss eingreifen, bevor etwas passiert. Das ist die Lösung. Denn zu groß für eine Pleite zu sein, heißt ja nicht, zu groß für eine Reorganisation zu sein. Wir brauchen einen völlig neuen Rahmen für Bankgeschäfte, das ist klar. Und einen Regulator.

      mm.de: Was könnte der, was der Finanzmarkt allein nicht schafft?

      Stiglitz: Regeln aufstellen, die nutzen. Jeder Pharmafirma beispielsweise wird vorgeschrieben, dass sie die Unbedenklichkeit ihrer Arzneien selbst beweisen muss - und zwar, bevor die Pillen überhaupt verschrieben werden dürfen. Warum fordern wir so einen Unbedenklichkeitsbeweis nicht auch von Banken für deren Produkte? Neue Regeln brauchen wir auch für die Bezahlung der Bankmanager, die bisher eher für Risiko belohnt werden als für vorsichtiges Handeln. Denkbar ist zudem, Überhitzungsbremsen einzuziehen.

      mm.de: Was bedeutet das?

      Stiglitz: Sobald die Lage zu heiß wird, könnte den Geldhäusern beispielsweise vorgeschrieben werden, ihre Risikovorsorge zu erhöhen. Das würde Dampf ablassen, weil dann auch weniger neue Kredite vergeben werden können.

      mm.de: Glauben Sie, dass die Banken aus der aktuellen tief gehenden Krise etwas gelernt haben?

      Stiglitz: Daran glaube ich nicht einmal ein winziges Bisschen. Solche Krisen scheinen doch alle zehn Jahre zu passieren. Ich fürchte, dass die Steuerzahler nach dieser Krise sich bereits darauf vorbereiten sollten, in der nächsten, die kommt, wieder einen Teil der Rechnung bezahlen zu müssen.

      mm.de: Obwohl so viele Banken derzeit so hohe Abschreibungen und teilweise echte Verluste haben?

      Stiglitz: Trotzdem. Die ersten Meinungsmacher bringen sich doch bereits wieder in Stellung und warnen vor Überregulierung, obwohl wir nicht mal eine funktionierende Regulierung haben.

      Das Interview führte Karsten Stumm.
      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,573836-2,00.html
      Avatar
      schrieb am 10.12.08 14:46:48
      Beitrag Nr. 52 ()
      10.12.2008

      Ritt in die Schuldenwirtschaft
      Von Wolfgang Kaden

      Millionen, Milliarden, Billionen: Die staatlichen Rettungspakete infolge der Finanzkrise erreichten im Jahr 2008 Rekordhöhen. Dabei wird übersehen, dass die Schuldenfehler früherer Zeiten mit neuen Schulden behoben werden sollen - eine fatale Entwicklung für die Zukunft.


      Von Eugen Schmalenbach, dem Urahn der Betriebswirtschaftslehre, stammt der Spruch: "Auf Schulden reitet das Genie zum Erfolg". Ein schöner Satz, der gerade in den vergangenen turbulenten Monaten Trost spenden könnte. Wenn da nicht ein kleiner Schönheitsfehler wäre: Es gibt leider zu wenig Genies.


      US-Börsenhändler: Tempo rausnehmen aus dem globalen Wirtschaftsrad

      Schulden, Schulden, Schulden - wann immer man in den vergangenen unwirtlichen Wochen die Zeitung aufgeschlagen hat, fielen sie uns an. Erst die Milliarden und Abermilliarden an faulen Krediten, die von den Bankern angesammelt und abgeschrieben wurden. Und nun die Regierungen rund um den Globus, die so richtig in die Vollen gehen und Geld, das sie gar nicht auf den Konten haben, zur Rettung dieser Institute im Speziellen und der Wirtschaft im Allgemeinen auswerfen.

      2008 wird damit als ein Jahr der Zäsur in die Wirtschaftshistorie eingehen: Die Marktwirtschaft wird endgültig zur Schuldenwirtschaft deformiert, nach der privaten Schuldenorgie nun die staatliche. Das soll das Rezept sein, mit dem wir aus dem Crash einigermaßen heil rauskommen und in eine bessere, eine halbwegs sichere Zukunft marschieren. Man muss nicht unbedingt Ökonomie studiert haben, um von Zweifeln an der Sinnhaftigkeit dieser Form des Wirtschaftens heimgesucht zu werden.

      John Maynard Keynes, dessen Lehren für viele nur noch wissenschaftshistorischen Wert besaßen, erlebte in den vergangenen Monaten ein strahlendes Comeback. Dass ein Gemeinwesen wie das deutsche just in den siebziger Jahren, als Ankurbelungsprogramme à la Keynes das konjunkturelle Auf und Ab überwinden sollten, in den Schulden zu versinken begann; dass es nie gelang, nach Phasen konjunkturell veranlasster Ausgabenorgien auf Sparsamkeit umzuschalten, um die Schulden schnellstmöglich wieder abzutragen – all das ist vergessen. Es wird nach der bewährten Devise gehandelt, dass nicht sein kann, was nicht sein darf: Die Schuldenkrise soll durch neue Schulden zugeschüttet werden.

      "Man verliert das Gefühl für Summen, wenn man in diesem Beruf arbeitet", hatte Jérôme Kerviel vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt, jener Pariser Jungbanker, der bei der französischen Société Générale zu Beginn dieses für die Finanzbranche denkwürdigen Jahres knapp fünf Milliarden Euro verspielt hatte. Inzwischen scheint es, als habe die gesamte zivilisierte Welt das Gefühl für Summen verloren.

      Wissen wir eigentlich noch, wie viel eine Milliarde ist, egal ob in Dollar, Euro oder Yen? Erst meldete der von Washington gerettete Versicherungskonzern AIG Mitte September einen Bedarf von 85 Milliarden Dollar an, die der Staat garantieren sollte. Inzwischen sind es 150 Milliarden. Die Citigroup wurde Ende November mit 300 Milliarden aufgefangen. Es kommt ja nicht mehr darauf an. Zwischendurch legte die Bush-Regierung ein 700-Milliarden-Programm auf, für Kapitalbeteiligungen an Banken und für Bürgschaften; inzwischen werden Zweifel laut, ob das reichen wird. Der künftige Präsident Obama will noch einmal ein 700 Milliarden Dollar teures Konjunkturprogramm obendraufpacken

      Die deutsche Regierung wollte da nicht kleinlich sein und brachte ein 480-Milliarden-Euro-Programm innerhalb einer Woche durch das Parlament. Nur zum Vergleich: Der gesamte Bundeshaushalt 2008 ist gerade mal 283 Milliarden Euro groß. Das Konjunkturprogramm mit dem Einsatz von zwölf Milliarden Euro und einer erhofften Anstoßwirkung von 50 Milliarden Euro wird da von vielen als zu bescheiden kritisiert. Es sind Summen, die nicht nur das Vorstellungsvermögen biederer Bürger sprengen.

      Und dennoch soll all das Geld notwendig sein, um den ganz großen Kollaps, die globale ökonomische Apokalypse zu verhindern. Sicher, es gibt keinen Grund, den Marktfundamentalisten zu spielen. Denn ja, die Bankenbeteiligungen wie die Bürgschaften müssen sein. Einen Zusammenbruch des Geldwesens kann niemand verantworten. Und wahrscheinlich erzwingt auch der dramatisch schnelle Niedergang in der Realwirtschaft, dass die Staaten als Nachfrager der letzten Instanz auftreten; dass sie Konsumenten und Produzenten mit Ankurbelungsprogrammen aus ihrer Schockstarre befreien.

      Eine andere Lösung, um dieses Megadesaster zu überwinden, haben wir derzeit nicht. Was, nebenbei, viel über den Forschungsfortschritt in der Wirtschaftswissenschaft während der vergangenen Jahrzehnte aussagt.

      Aber es sollte schon - wenn denn die Schuldenmacherei unvermeidlich erscheint - deutlich werden, was hier geschieht: Die Party soll so schnell wie irgend möglich weitergehen, angeheizt mit der Allerweltsdroge neuer Schulden in nie dagewesener Dimension.

      Zeit zum Innehalten, zur Besinnung können sich Regierende und Regierte angesichts der heftigen Umbrüche der vergangenen Monate offenkundig nicht nehmen. Verweilen auf dem nie zuvor erreichten Wohlstandsniveau oder vielleicht sogar ein, zwei Prozent darunter – ein Zustand, der mit dem Horrorwort Rezession versehen ist - darf nicht sein. "Grow or perish", sagen die Amerikaner, wachse oder vergehe. Der Ritt auf dem Tiger namens Wachstum muss weitergehen, wo und wie immer er auch endet.

      Doch Besinnung wäre wichtig. Es waren ja nicht nur die Kredite an arme amerikanische Hauskäufer, nicht nur unverantwortliche, geldgierige Investmentbanker, die uns dahin gebracht haben, wo wir heute stehen.

      Nennen wir nur mal die Private-Equity-Artisten, die mit ein bisschen Eigen- und ganz viel Fremdkapital ein Unternehmen nach dem anderen aufkauften, und die gar nicht so selten diese Firmen mit einem Haufen Schulden vollpumpten, um sich den Kaufpreis gleich wieder zurückzahlen zu lassen.

      Oder jene Hedgefonds-Trickser, die über immer längere Schuldenhebel ihre Geschäfte mit Aktien, Öl oder Weizen betrieben und auf diesen Märkten für verrückte Kursbewegungen sorgten und sorgen.


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,595109,00.html

      2. Teil: Forderung nach "Maß und Mitte"
      Aber hier geht es nicht nur um verantwortungslose Banker und Fondsspezialisten. Das wäre zu schön und zu einfach. Selbstprüfung ist angesagt für uns alle, für alle Gesellschaften, zumindest die in den Wohlstandsgefilden des Westens und des Fernen Ostens. Es sind Grundhaltungen, in Amerika, in Europa, in Asien, die uns dahin gebracht haben, wo wir heute stehen. Jene Mentalität, die Wohlstand für unendlich vermehrbar hält, die das Wirtschaftswachstum zur einzigen Messlatte für den Erfolg verklärt. Auch wenn der nur durch Schulden möglich wurde, auf Kosten der Zukunft.

      Allen voran gilt das für die USA, die mit einem dreifachen Defizit – Bundeshaushalt, Leistungsbilanz und überschuldete Privathaushalte – seit Jahren weit über ihre Verhältnisse gelebt haben, gefüttert vor allem durch ausländische Kreditgeber. Sie haben der übrigen industrialisierten Welt vorgemacht, wie schöne Wachstumsraten mit gepumptem Geld fabriziert werden. Und nicht wenige bei uns haben neidisch über den Ozean geguckt, vor allem solche aus dem Manager-Establishment, und versucht, es den Amerikanern nachzumachen.

      Das ist uns, glücklicherweise, nicht ganz gelungen. Aber manche der Probleme, die sich nun vor unserem Land auftürmen, sind durchaus nicht nur Folgen amerikanischer Hypothekenverbriefungen, sondern hausgefertigt. "Maß und Mitte", die Bundespräsident Horst Köhler in jeder Rede zu den Finanzmärkten derzeit einfordert, waren vielerorts auch in der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft verlorengegangen.

      Wie anders sollte man Lohnforderungen von acht Prozent (Ver.di) oder gar zehn Prozent noch in diesem Herbst (Eisenbahnergewerkschaft Transnet) einsortieren? Wie anders all jene Top-Manager, die sich seit Jahren ihre Bezüge mit zweistelligen Zuwächsen erhöhen und selbst jetzt noch nicht zu akzeptablen Größenordnungen zurückkehren? Ein Beispiel: Siemens-Chef Peter Löscher wird für das gerade abgelaufenen Geschäftsjahr mit rund zehn Millionen Euro belohnt.
      Oder nehmen wir die Autoindustrie, die sich jetzt gern als Opfer der Finanzmarktkatastrophe präsentiert und die sich nicht geniert, staatliche Hilfe einzufordern. Die Strategen dieses bedeutendsten deutschen Industriezweigs haben sich bis vor kurzem darauf verlassen, dass die Verkäufe auch in Zukunft so wunderschön zunehmen würden wie in den vergangenen Jahren – und entsprechend immer noch neue Fabriken gebaut und Montagebänder angelegt.

      Volkswagen gab das Ziel aus, bis 2018 doppelt so viele Autos wie heute zu verkaufen. Bei BMW hat sich der Absatz seit 1999 verdoppelt. Nicht zuletzt dank günstiger Leasing- und Kreditverträge, also dank der Schuldenwirtschaft. Derzeit wird fast jeder zweite BMW auf diesem Weg losgeschlagen. Und so sollte es weitergehen.

      Geht es aber nicht. Denn wenn wir eine systemische Krise in den vergangenen Monaten erlebt haben und wohl auch noch weiter erleben werden, um einen derzeit gern verwendeten Begriff zu strapazieren, dann nicht nur eine der Geldbranche. Sondern auch eine Krise der Gesellschaft: einer Gesellschaft, die blind dem Wachstumsglauben, dem Beschleunigungs- und Machbarkeitswahn verfallen ist.

      Es war nicht die Marktwirtschaft, die versagt hat. Die macht Fehler und kann immer wieder verbessert werden, wie es seit Adam Smith geschieht. Sie ist und bleibt ohne Alternative, mit ihrer Fähigkeit, Nachfrage und Angebot auszugleichen, für grandiose Innovationen zu sorgen, Massenwohlstand zu schaffen.

      Es waren Schuldenexzesse, es war Maßlosigkeit, die uns dahin gebracht haben, wo wir an diesem düsteren Jahresausgang stehen. Wenn die private Schuldenwirtschaft nun staatlicherseits mit neuen Pumprekorden fortgesetzt wird, um Schlimmeres zu verhindern, dann muss, wenn diese Krise eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages ausgestanden ist, schnellstmöglich der Hebel wieder umgelegt werden, dann muss Zahltag sein.

      Konkret: Der Staat muss Ausgaben kürzen; den Schuldenberg abtragen, anders als in den letzten Jahrzehnten, als immer neue Schulden dazukamen. Die Notenbanken müssen dann umgehend die Zinssätze wieder nach oben schleusen, müssen anders agieren als die US-Notenbank, die nach dem Internet-Crash und 9/11 die Märkte viel zu lange mit billigem Geld überschwemmte.

      Weniger konkret, aber nicht minder bedeutsam: Es gilt abzulassen von Wachstumszielen, die mit solider Finanzierung nicht zu erreichen sind; Tempo rausnehmen aus dem globalen Wirtschaftsrad, das sich immer schneller drehte; nachhaltig wirtschaften lernen; oder, altmodisch formuliert, in den Worten Ludwig Erhards: Maß halten.

      Die Aussichten, dass die Krise als Chance genutzt wird, sind indes nicht besonders groß. Doch wenn nicht umgedacht wird, dann ist der nächste Crash auch schon nicht mehr weit. Und dann?

      Mit Schulden, um Eugen Schmalenbach noch mal zu bemühen, reiten eben nur geniale Individuen zum Erfolg. Nicht ganze Volkswirtschaften und Gesellschaften.
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,595109-2,00.html
      Avatar
      schrieb am 20.02.09 12:07:27
      Beitrag Nr. 53 ()
      20.02.09, 08:45
      Star-Ökonom rechnet mit Horror-Inflation
      Thomas Straubhaar

      Die staatliche Verschuldungsorgie wird die Deutschen von 2010 an teuer zu stehen kommen, erwartet Ökonom Thomas Straubhaar. Geld dürfte so stark an Wert verlieren wie seit Jahrzehnten nicht.

      Der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Straubhaar erwartet schon in Kürze eine kräftige Geldentwertung in Deutschland. „Schon in einigen Monaten wird die Inflation deutlich nach oben schießen“, sagte der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) FOCUS.

      Er rechne „mit einer Geldentwertung zwischen fünf und zehn Prozent pro Jahr für die Zeit nach 2010“. Bei etwa fünf Prozent lag die Inflationsrate in Deutschland zuletzt Anfang der 1990er Jahre. Straubhaar sagte weiter, die Energiepreise würden in der zweiten Jahreshälfte 2009 wieder anziehen. Eine Verdoppelung des Ölpreises auf bis zu 80 Dollar pro Fass sei „wahrscheinlich“. Auch Handwerksleistungen und Immobilien würden bald teurer.
      Ist die Talsohle im Sommer erreicht?

      Für die Gesamtwirtschaft äußerte sich Straubhaar vorsichtig optimistisch. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt werde zwar im ersten Halbjahr 2009 noch um rund drei Prozent schrumpfen. Auch wegen positiver Impulse aus den USA sei er „optimistisch, dass wir im Sommer die Talsohle erreichen“.

      Trotzdem werde das Gesamtjahr „bestenfalls mit einem Minus von deutlich mehr als zwei Prozent“ enden. Für 2009 erwarte sein Institut „im Schnitt 3,75 Millionen Arbeitslose, 500 000 mehr als im Vorjahr“. Falls der kommende Winter hart werde, könnten es saisonal bedingt zeitweise sogar vier Millionen werden.

      Für 2010 rechnet Straubhaar damit, dass der Welthandel „wieder um mehr als drei Prozent wachsen“ werde. Deutschland werden seinen Titel als Exportweltmeister verteidigen können. Der Vorsprung vor China sei aber „nicht so wichtig“.
      Der HWWI-Leiter, ein bekennender Liberaler, verteidigte die expansive Geld- und Fiskalpolitik der Bundesregierung. Die Regierung habe „keine andere Wahl“. Damit sich der Abschwung nicht zu einer Depression verfestige, müsse „der Staat klotzen und Geld in den Kreislauf pumpen“.sms
      http://www.focus.de/finanzen/boerse/finanzkrise/thomas-strau…
      Avatar
      schrieb am 20.02.09 14:35:00
      Beitrag Nr. 54 ()
      :rolleyes: Jetzt heißt es Sachwerte schaffen bzw. kaufen :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.02.09 17:22:13
      Beitrag Nr. 55 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.620.574 von GueldnerG45S am 20.02.09 14:35:00Gold erreicht 1000-Dollar-Marke

      In Zeiten tiefster Rezession verspricht Gold letzte Sicherheit. Das ist am aktuellen Goldpreis abzulesen, der bereits in den vergangenen Wochen massiv anzog. Jetzt stieg der Preis für das Edelmetall auf die Marke von 1000 $ pro Feinunze.

      Edelmetallanalysten hatten bereits zu Wochenbeginn darüber spekuliert, jetzt ist es geschehen: Der Preis für eine Feinunze Gold hat am Terminmarkt die Marke von 1000 $ pro Feinunze erreicht. Das entspricht dem Rekordstand von umgerechnet 793 Euro. Am Freitagnachmittag kletterte der Goldpreis für die Feinunze (31,1 Gramm) kurzzeitig über 1000 $. Derzeit steht das Gold bei 992 $.

      Im März 2008 war Gold erstmals über die 1000-$-Marke gestiegen. Am 17. März 2008 erreichte das Edelmetall den bisherigen Rekordpreis in US-Dollar von 1033,90 $. Während der Goldpreis in den vergangenen Monaten wegen der weltweiten Rezession weiter gestiegen ist, haben Industriemetalle wegen des Nachfrageeinbruchs deutlich an Wert verloren.

      Wegen des gestiegenen Preises ist auch beim Gold die Nachfrage für die Schmuckherstellung deutlich zurückgegangen. Die Nachfrage von Investoren hat dies jedoch überkompensiert. Seit 2000 hat der Goldpreis auf Jahressicht stets zugelegt.

      Der Anstieg der Goldpreises ist vor allem ein Zeichen, dass viele Anleger weltweit eher Inflation denn Deflation fürchten. Die Notenbanken weiten weltweit derzeit die Geldmengen massiv aus, was nach dem Lehrbuch zu einer Geldentwertung führen sollte. Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, Thomas Straubhaar, warnte in einem am Freitag veröffentlichten Interview davor. Er rechne "mit einer Geldentwertung zwischen fünf und zehn Prozent pro Jahr für die Zeit nach 2010", sagte er dem Magazin "Focus".

      "Gold ist derzeit das dominante Thema der Anleger bei Rohstoffen", so die Analysten von Barclays Capital. "Die Finanz- und Wirtschaftskrise und die massive Reflationierungspolitik der Regierungen und Zentralbanken lassen die Anleger regelrecht in Gold flüchten", sagte Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst der Commerzbank zum Wochenbeginn. Besonders auffällig ist derzeit das starke Interesse an Gold zu Investitionszwecken. Dabei sind vor allem börsengehandelte Fonds (ETF) beliebt. So stiegen allein in der vergangenen Woche die Bestände des weltgrößten und populärsten Gold-ETF, dem SPDR Gold Trust, um 118 Tonnen auf knapp 986 Tonnen.

      Nachfrage ungebrochen

      "Die Nachfrage nach Investmentgoldbarren in Europa hält unvermindert an", sagte auch Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Leiter Marketing und Sales beim Edelmetallhändler Heraeus. "Unsere Barrenproduktion läuft aus diesem Grund weiter auf Höchsttouren." Daher seien auch lange Lieferzeiten weiterhin nicht auszuschließen. Auch Münzen sind nach wie vor massiv gefragt. So berichten Münzanstalten weltweit von einer beispiellosen Nachfrage. Weil die Produktion von US-Münzen nicht nachkommt, weichen US-Anleger unter anderem nach Australien aus.

      http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/rohstoffe/:Krisenha…
      Avatar
      schrieb am 13.03.09 11:42:34
      Beitrag Nr. 56 ()
      Karsten (13.03.2009 11:02) Endstation Inflation
      die Schulden kann und will keiner zurückzahlen. Es wird mehr oder weniger ein Gleichgewicht gefahren um den Geldwert zu stabilisieren, aber bei einem "Bankrun" ist auch jede Bank pleite. Es ist ein Gleichgewicht des Schreckens.




      13.03.09, 10:52
      Finanzkrise
      Schulden lassen sich nicht mit Schulden bekämpfen


      Noch nie haben die Staaten der Welt so viele Schulden gemacht. Alles Kredite gegen die Krise. Dabei ist deren Ursache eindeutig: zu viele Schulden. Deshalb birgt die Staatsknete auf Pump gefährliche Risiken.

      Von FOCUS-Korrespondent Frank Thewes
      Wo kommt das Geld eigentlich her, das sich Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) täglich leihen muss? Zum Beispiel die 18 Milliarden Euro, die der Bund als stille Einlage und in Aktien in die Commerzbank geschoben hat? Das Geld stellen vor allem Banken zur Verfügung – zum Beispiel die Commerzbank. Sie hat dem deutschen Staat aktuell rund 60 Milliarden Euro geliehen, der dafür im Schnitt rund drei Prozent Zinsen zahlen dürfte. Die Commerzbank muss für die Einlage des Bundes fast dreimal so viele Zinsen aufbringen. Es ist nun eine Rechenfrage und Glaubenssache, für wen das Kredite-Karussell am Ende ein gutes oder schlechtes Geschäft ist. Tatsache ist: Schulden lohnen sich – bei wem auch immer – nur, wenn auf Dauer mehr erwirtschaftet wird, als Zins und Tilgung kosten.


      Die Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler „tickt“ in Berlin

      Für den Staat rentiert sich nichts mehr als eine florierende Wirtschaft mit möglichst vielen Jobs: Denn das bringt Steuern und spart Sozialausgaben. Deshalb gilt es als sinnvoll, wenn sich der Staat in Phasen verschuldet, in denen sich sonst niemand mehr traut, Geld auszugeben. Kurzfristig, vorübergehend, begrenzt.

      Schuldenquote steigt, Sparquote sinkt

      Geld allein kann sich aber nicht wirklich vermehren, wenn es ohne reale Gegenwerte bleibt. Das haben weite Teile der Welt verdrängt. So hat die Finanzkrise ihre Ursache in dem amerikanischen Irrglauben, dass ein Leben auf Pump dauerhaft Wohlergehen und Reichtum bringt. In den USA hat sich die Verschuldung zwischen 1960 und 1990 um 1,5-mal schneller erhöht als die Wirtschaftsleistung. Aber die Amerikaner haben zugleich auch neun Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) gespart. Zwischen 1991 und 2000 stieg die Verschuldung schon um das 1,8-fache des BIP-Wachstums, zugleich halbierte sich die Sparquote.

      Seit 2001 erhöhten sich die Schulden der privaten Haushalte, der Unternehmen und des öffentlichen Sektors in den USA aber jedes Jahr doppelt so schnell wie die Wirtschaftsleistung. Und die Sparquote sank ins Negative. Die Amerikaner lebten davon, dass ihnen vor allem Chinesen, Japaner und Deutsche Geld liehen. Sie konsumierten zwei Drittel der Weltsparleistung. Für diese Mittel wurden aber keine Gegenwerte geschaffen. Die Immobilien etwa, die dafür gekauft wurden, stiegen eine Zeitlang scheinbar im Wert. Jetzt aber will und kann diese Preise niemand mehr bezahlen. Die Amerikaner sind überschuldet. Allein private Haushalte und die Unternehmen, die nicht zum Finanzsektor gehören, müssen 25 Billionen US-Dollar an Krediten abtragen – bei schwindendem Einkommen. Die Schuldenlast ist doppelt so hoch wie die jährliche Wirtschaftsleistung des Landes. Hinzu kommen staatliche Kapitalhilfen und Garantien für die amerikanische Finanzbranche in Höhe von zehn Billionen Dollar. Diese Summen muss irgendjemand möglichst bald tilgen. Die Amerikaner müssen daher wieder lernen, zu sparen.

      Ungedeckte Schecks

      Das bedeutet aber, dass die größte Volkswirtschaft der Welt auch weniger einkaufen kann. Etwa in Deutschland oder in den Staaten, die ihre Exportprodukte wiederum mit Maschinen, „Made in Germany“, herstellen. Das riesige Konjunkturprogramm von US-Präsident Barack Obama kommt gegen diese bitteren Wahrheiten auch nicht an. Wahrscheinlich wird er sich in diesem Jahr die Rekordsumme von zwei Billionen US-Dollar leihen müssen, um die geplanten Ausgaben zu finanzieren. Allein das entspricht einem Fünftel der Weltsparleistung. Hinzu kommt noch der Kreditbedarf von US-Bundesstaaten, Unternehmen und weiterhin auch privaten Haushalten in den Staaten.


      Weltweit sind aber noch viel mehr ungedeckte Schecks unterwegs. Denn auch die meisten anderen Länder der Welt kämpfen aktuell mit neuen Staatskrediten in Rekordhöhe gegen die Krise. Sie müssen deshalb mit immer höheren Zinsen um mögliche Anleger buhlen – oder aber sie drucken mithilfe ihrer Notenbanken frisches Geld, was sich gerade fast überall beobachten lässt. Das wirkt heute eleganter, weil es „Erhöhung der Liquidität“ genannt und per Mausklick erledigt wird. Aber es ist mittelfristig noch immer so gefährlich wie früher: Es führt fast zwangsläufig zur Inflation, mit der überschuldete Staaten ihre unbezahlbaren Schuldenberge billig verringern können – zu Lasten ihrer Bürger und vieler Sparer überall auf der Welt.

      Quelle: http://www.focus.de/finanzen/steuern/thewes/finanzkrise-schu…

      Ist der Staat nun Pleite?
      Vermehren Sie Ihr Geld bevor die Staatsverschuldung uns erledigt !
      www.reich-werden-beim-crash.com/


      Karsten (13.03.2009 11:02) Endstation Inflation
      die Schulden kann und will keiner zurückzahlen. Es wird mehr oder weniger ein Gleichgewicht gefahren um den Geldwert zu stabilisieren, aber bei einem "Bankrun" ist auch jede Bank pleite. Es ist ein Gleichgewicht des Schreckens.
      Avatar
      schrieb am 31.03.09 16:45:52
      Beitrag Nr. 57 ()

      31.03.09,
      Wirtschaftsweiser Bofinger
      „1944 war die Welt weiter als heute“


      Kommt die Inflation? Ist der Dollar am Ende? Brauchen die Devisenmärkte neue Regeln? Peter Bofinger, wichtiger Berater der Kanzlerin, redet Klartext.

      Von FOCUS-Online-Redakteur Ansgar Siemens

      Ein Paukenschlag: Kurz vor dem Weltfinanzgipfel schießen die Chinesen gegen den Dollar – und wollen eine neue Leitwährung. Ein Reizthema für die Regierungschefs aus 20 Ländern, die in London am Donnerstag über Mittel gegen die Finanzkrise beraten.

      Wie gefährlich sind die Querschüsse aus Fernost? Braucht die Welt eine neue Währungsordnung? Wie groß ist die Inflationsgefahr? Die Antworten liefert Peter Bofinger. Der Währungsexperte, Professor in Würzburg, ist als Wirtschaftsweiser einer der ranghöchsten Berater der Bundesregierung.

      Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger

      FOCUS Online: Kurz vor dem Weltfinanzgipfel wollen die Chinesen den Dollar als Leitwährung abschaffen. Wie gefährlich ist das?

      Peter Bofinger: Um die Krise zu bekämpfen, drucken die Amerikaner Dollar in großem Stil. Das macht die Chinesen nervös. Sie fürchten um ihr Vermögen, immerhin haben sie drei Viertel ihrer Reserven in US-Anleihen angelegt. Das sind etwa 1,5 Billionen Dollar. China möchte raus aus dem Dollar, möchte verkaufen, ohne am Markt einen gigantischen Preisrutsch auszulösen. Da kommen die Sonderziehungsrechte (SZR) ins Spiel, eine Art Ersatzwährung der Staatenorganisation IWF. Gegen eine solche Leitwährung könnte China seine Dollar tauschen, ohne am Devisenmarkt verkaufen zu müssen. Das würde bedeuten: Das Dollarrisiko der Chinesen läge plötzlich bei der internationalen Gemeinschaft. Aber so weit wird es nicht kommen.

      FOCUS Online: Warum nicht?

      Bofinger: Es ist ein Erpressungsversuch, bei dem für die Chinesen selbst zu viel auf dem Spiel steht. Sie können zwar drohen: Wir verkaufen Dollar am Devisenmarkt, wenn die Welt Sonderziehungsrechte ablehnt. Damit aber würde China automatisch das eigene Vermögen in den USA schmelzen lassen, da es zu einer massiven Abwertung des Dollars käme, verglichen mit dem heimischen Renminbi. So weit wird Peking nicht gehen.

      FOCUS Online: Wie wichtig ist das Thema Währung auf dem Weltfinanzgipfel?

      Bofinger: Es dürfte keine bedeutende Rolle spielen. Der Devisenmarkt gilt noch immer als Refugium des freien Marktes, in dem sich Angebot und Nachfrage ungestört austoben sollen. Ein Fehler. Es ist zu kurz gedacht, dass man Finanzkrisen vermeiden kann, wenn nur die Banken strenger reguliert werden. Die Welt braucht ein neues Währungssystem, nach dem Vorbild von Bretton Woods. Damals, 1944, war die Welt schon weiter als heute.

      FOCUS Online: Dass sich Angebot und Nachfrage austoben können, ist ein Merkmal freier Wechselkurse. Was daran ist verkehrt?

      Bofinger: Flexible Wechselkurse haben zur Eskalation der Finanzkrise beigetragen. Kern des Problems sind die unterschiedlichen Zinsen. Investmentbanken zum Beispiel haben in den vergangenen Jahren ein zu großes Rad gedreht. Das gelang ihnen auch deshalb, weil sie in hohem Maße mit fremdem Geld spekuliert haben. Wie? Ganz einfach. Die Banker haben sich zum Beispiel in Japan Geld geliehen, dort waren die Zinsen äußerst niedrig. Angelegt wurden die Kredite aber dort, wo hohe Zinsen lockten, zum Beispiel in Island. Den Zusammenbruch des Landes hätte man mit einem besseren Wechselkurssystem verhindern können.

      FOCUS Online: Was genau empfehlen Sie?

      Bofinger: Es geht darum, dass die Notenbanken der Welt sich besser abstimmen – und die Wechselkurse entlang eines Pfades steuern. Das bedeutet konkret: Wenn die Zinsen in Island um vier Prozentpunkte höher sind als in Japan, dann muss die isländische Krone verglichen mit dem Yen vier Prozent an Wert verlieren. Die Notenbanken können das gezielt steuern, indem sie die Währungen kaufen und verkaufen. Eine Zockerei mit billigem Geld aus Japan würde sich in dem Beispiel nicht mehr lohnen – die Änderung des Wechselkurses würde den Zinsvorteil zunichte machen.

      FOCUS Online: Als eine Ursache für die Finanzkrise gilt die laxe Geldpolitik des Ex-US-Notenbankchefs Alan Greenspan. Er habe die Zinsen zu spät angehoben und dadurch eine Blase entstehen lassen. Manche fordern jetzt, die Geldmenge an Gold zu koppeln – und somit den Notenbankern Disziplin zu verordnen. Eine sinnvolle Idee?

      Bofinger: Ein neuer Goldstandard wäre ein verheerendes Signal. Die Rückkehr zum Gold ist die Rückkehr in die monetäre Barbarei. Die Welt würde sich abhängig machen von der Menge des Goldes, das in der Welt gefördert wird. Es kommt aber darauf an, dass die Geldmenge gemäß der Produktionsmöglichkeiten zunimmt. Das wäre bei einer Goldwährung nicht gewährleistet. Es könnte deflationäre Prozesse geben, was man in der Geschichte beobachten konnte.

      FOCUS Online: Man könnte mit einem Goldstandard aber eine starke Geldentwertung verhindern – derzeit steht doch zu befürchten, dass die gigantischen Ausgabenprogramme in den USA und Europa eine hohe Inflation auslösen.

      Bofinger: Eine Inflation ist kein Selbstläufer. Das Geld, das die Notenbanken jetzt zusätzlich in das System pumpen, lässt sich binnen einer Woche zurückholen; die Laufzeiten der Kredite sind äußerst kurzfristig. Derzeit gibt es einen Unterdruck im System, in der Welt stehen die Zeichen auf Deflation. Sollte sich die Lage drehen, sodass es zu einem Überdruck kommt, ließe sich das durch steigende Zinsen jederzeit beheben – wenn die Politiker es wollen.


      FOCUS Online: Daran gibt es Zweifel. Immerhin könnten sich die Vereinigten Staaten über eine hohe Inflation elegant entschulden.

      Bofinger: Ich glaube in der Tat, dass es in den USA von 2011 an ein Inflationsrisiko gibt mit Raten um die fünf Prozent. In Europa handelt die Europäische Zentralbank (EZB) viel konservativer. Hier sehe ich das Problem nicht. Bis 2011 rechne ich mit einer Inflationsrate von kaum mehr als null Prozent. Danach ist davon auszugehen, dass die Inflationsrate dem Zielwert der EZB von etwa zwei Prozent pro Jahr entspricht.
      http://www.focus.de/finanzen/boerse/finanzkrise/wirtschaftsw…

      Rolf Kuntz (31.03.2009 09:30) Bofingers Einschätzung
      Sicherlich ist Bofinger kein Dummer, aber für die Weisen ist eine unregulierte freie Wirtschaft das Dogma. Die Sonderziehungsrechte werden eine enorme Bedeutung erhalten. Nicht für den Laien sichtbar, aber als Rettungring für den Dollar. Er wird in diesem Währungskorb über seinem wahren Wert präsent sein und so defakto werterhaltend von den anderen Währungen gestützt. Wetten daß es so läuft!
      Avatar
      schrieb am 31.03.09 18:34:48
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.889.269 von GueldnerG45S am 31.03.09 16:45:52Folgende Rechnung von Mister Dax,Dirk Müller:

      Geldmengenwachstum (M3) in der Bundesrepublik 2007: zirka 12 Prozent
      abzüglich Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik 2007: zirka 2,2 Prozent
      ergibt Inflation 2007: zirka 9,8 Prozent
      Avatar
      schrieb am 31.03.09 19:15:52
      Beitrag Nr. 59 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.890.319 von Eddy_Merckx am 31.03.09 18:34:48Das Geldmengenwachstum allein ist kein Indiz für eine Inflation, wie Japan bewiesen hat. Es müssen noch andere Kriterien dazu kommen, z.B. wenn das Vertrauen der Bevölkerung schwindet. Deshalb sind die übertriebenen Untergangsschwadronierer eigentlich eine große Gefahr für die Volswirtschaften, wenn die Masse denen glauben würde:
      Und wenn 2 Professoren in einer Duell-Sendung bei N-Tv gegensätzliche Meinungen haben, ob Inflation oder Deflation, kann man abwarten.(Prof.Hickel Uni Bremen und Klaus Zimmermann vom DIW Berlin)
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 31.03.09 21:51:17
      Beitrag Nr. 60 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.890.691 von Wilbi am 31.03.09 19:15:52Das Geldmengenwachstum allein ist kein Indiz für eine Inflation, wie Japan bewiesen hat. Es müssen noch andere Kriterien dazu kommen, z.B. wenn das Vertrauen der Bevölkerung schwindet. Deshalb sind die übertriebenen Untergangsschwadronierer eigentlich eine große Gefahr für die Volswirtschaften, wenn die Masse denen glauben würde



      Eulenspiegel
      auf der Brücke


      Das Bild Eulenspiegel auf der Brücke gehört mit seiner heiter-besinnlichen Stimmung, der sicheren Komposition und dem großzügigen Duktus der Zeichnung zu den graphischen Meisterleistungen Webers.




      Und wenn 2 Professoren in einer Duell-Sendung bei N-Tv gegensätzliche Meinungen haben, ob Inflation oder Deflation, kann man abwarten.(Prof.Hickel Uni Bremen und Klaus Zimmermann vom DIW Berlin)



      Zwischen
      den Stühlen

      So zeigte es Weber in dem 1950 entworfenen Blatt Zwischen den Stühlen: Der Narr sitzt bequem zwischen den brüchigen Stühlen ohne Sitzflächen, die sowieso keinen sicheren Platz bieten könnten
      Avatar
      schrieb am 31.03.09 22:25:48
      Beitrag Nr. 61 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.892.116 von Eddy_Merckx am 31.03.09 21:51:17Wunderbar!!
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 11.05.09 11:45:14
      Beitrag Nr. 62 ()
      Jetzt wagen sich die ersten vor welche die Wahrheit einer Inflation kennen, denn die Politik verteilt das Geld wie wertloses Papier :eek:




      Finanzkrise Banken-Präsident Andreas Schmitz warnt vor Inflation
      Von STEFAN ERNST und JAN W. SCHÄFER

      BILD.de: Die Notenbanken weltweit schmeißen die Druckerpressen an und fluten die Märkte mit frischen Geld: Droht uns eine neue Inflation?
      Schmitz: In den nächsten 18 bis 24 Monaten dürfte Inflation kein Thema sein. Danach müssen wir mit spürbarer Teuerung rechnen, weil zu viel Geld im Markt ist. Dieses Geld zurück zu holen wird für die Notenbanken eine große Herausforderung. Das wird so schwer, wie Zahnpasta zurück in die Tube zu drücken[/img]
      Jetzt wagen sich die ersten vor welche die Wahrheit einer Inflation kennen, denn die Politik verteilt das Geld wie wertloses Papier :eek:

      Quelle: http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2009/05/11/banken…
      Avatar
      schrieb am 11.05.09 20:59:41
      Beitrag Nr. 63 ()
      Inflationsangst? Na, also ...





      Verehrte Leserinnen und Leser,

      es kann sich auszahlen, zum Zahnarzt zu gehen. Denn so fiel mir der neue Focus-Artikel über die drohende Inflation in die Hände, mit dem die Wochenzeitschrift momentan auch als Aufmacher im Fernsehen wirbt. Nun pflege ich eher selten Meinungen anderer zu kommentieren. Aber hierzu möchte ich doch meine Ansichten darlegen, denn ein solcher Artikel hat natürlich eine immense Verbreitung – und schürt meiner Ansicht nach Ängste, die in riskante Investitionen münden könnten.

      Ich für meinen Teil habe das Thema Inflation momentan nicht auf dem Aufgabenzettel. Alleine, weil es absolut keinen Sinn macht, hier und heute auf Szenarien zu setzen, die irgendwann in der Zukunft entstehen könnten. Denn dass dieser Artikel eine starke Geldentwertung in recht naher Zukunft sehr plakativ als ausgemachte Sache darstellt, basiert auf einer Reihe von Annahmen, denen ich großenteils widerspreche. Und wenn sich dieses erwartete Szenario nicht so entwickelt wie dargestellt, fallen diejenigen, die diese Inflationskarte spielen, erneut auf die Nase – so wie bereits im Frühjahr/Sommer 2008, als man mit Rohstoffinvestments, vorher als sicherer Hafen für das Ersparte allenthalben gepriesen, mehr Verlust machte als einen die zeitweilige Geldentwertung, ja sogar ein Verbleiben im Aktienmarkt, eingebracht hätte.

      Der Blick in trübe Glaskugeln

      Erster kritischer Punkt ist der Zeitpunkt einer wirtschaftlichen Erholung. Wie bei erschreckend vielen Medienstimmen geht man auch hier davon aus, dass in gut einem Jahr eine wirtschaftliche Belebung zu erwarten sei. Hier wird sich auf Personen bezogen, die es wissen müssten/sollten. Nur ... bislang wussten die Volkswirte auch nicht, die Zukunft wirklich zielgenau vorherzusagen. Wie auch. Das ist nun einmal ein hartes Brot. Es spielen dermaßen viele Variablen in die kommende konjunkturelle Entwicklung mit hinein, die für sich selbst allesamt nicht sicher voraussagbar sind, dass dergleichen Prognosen nie so recht hinhauen können. Denn sie basieren darauf, dass man entsprechende Variable einfach „annimmt“, d.h. eine Berechnung erfolgt unter der Prämisse, dass Euro/Dollar bei x, Rohöl bei y und die Geldmenge bei z rangiert ... und so weiter. Dass das Ergebnis dann Quartal um Quartal wieder der Realität angenähert und korrigiert werden muss, ist kein Wunder.

      Wie also darf man dann als Basis für ein kommendendes Szenario unterstellen, wann die Wirtschaft wieder anzieht? Wer will das sicher prognostizieren? Ich für meinen Teil erwarte keineswegs, bereits im Sommer 2010 wieder nennenswerte Wachstumsraten zu sehen. Denn das zweite Bein der Rezession wird erst ab diesem Sommer so richtig zum Tragen kommen. Und dass aus einer solchen tiefen Schrumpfungsphase heraus so zügig wieder kräftiges, volkswirtschaftlich relevantes Wachstum generiert werden kann, halte ich für eine gewagte Annahme.

      Doch genau dieses Wachstum wäre zwingend erforderlich, damit das Inflationsgespenst aus der Kiste springen kann. Aber das ist noch keineswegs alles. Denn unterstellt wird zudem, dass die dann plötzlich anspringende Nachfrage dazu führen wird, dass das Angebot nicht hinterher kommt und deshalb die Preise steigen. Argumentiert wird hier, dass all die geschlossenen Werke, die entlassenen Arbeiter so schnell nicht reaktiviert werden können, wenn die Nachfrage plötzlich im nächsten Sommer 2010 anspringt. Das unterstellt, dass dieser Nachfrageschub quasi über Nacht kommt und die Verantwortlichen der Unternehmen dies nicht kommen sehen (im Gegensatz zum Rest der Welt, der eben über Nacht wieder zackig konsumiert). Ist das eine realistische Annahme? Nun, urteilen Sie selbst.

      Führen die „neuen“ Billionen wirklich zu Inflation?

      Der zweite Aspekt, der zu dieser starken Geldentwertung führen soll, wird in den Billionen aus dem Hut gezauberten Geldes gesehen, das momentan den Zusammenbruch der Finanzmärkte verhindern soll. Viel Geld mehr = viel Inflation. Einfach, diese Überlegung ... aber so einfach ist es eben nicht. Inflation geht nicht automatisch mit einem Anstieg der Geldmenge einher. Inflation bedeutet, dass die Preise steigen. Und dazu muss entweder mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf gelangen, das eine erhöhte Nachfrage generiert oder das Warenangebot hinter der Nachfrage zurückbleiben. Zu letzterem siehe oben, zu ersterem gilt:

      Der Löwenanteil dieser unlängst aus diversen Regierungshüten gezauberten Milliarden wird nie in den normalen Wirtschaftskreislauf gelangen, weil sie schlicht die Milliarden ersetzen, die sich vorher durch geplatzte Kredite oder abgeschriebene „Bad Assets“ in Luft aufgelöst hatten. Das ist Buchgeld, das zuvor vorhandenes und nun pulverisiertes Buchgeld ersetzt. Es gibt keine kausale Basis dafür, dass diese Milliarden irgendwann den Preis des Warenkorbs an Gütern steigen lassen würde, aus dem die Inflation berechnet wird. Und auch der Anteil dieses Geldes, das zu deren Stützung direkt in die Wirtschaft fließt, stopft nur die Lücken, die die Rezession vorher gerissen hat ... und das keineswegs vollständig, wie momentan klar werden sollte.

      Um es zusammen zu fassen: Dass nun scheinbar mehr Geld existiert bedeutet nicht, dass zwingend dessen Kaufkraft sinkt. Der in dem Artikel sehr hoch gehängte Vergleich zur Hyperinflation der 20er Jahre hinkt, denn damals ging das Geld andere Wege, die Strukturen waren anders und die Erfahrungen mit dergleichen Szenarien gering. Davon abgesehen, dass selbst die Billionen, die nun aus dem Nichts entstanden sind, keinen vergleichbar hohen Anteil an der existierenden Geldmenge ausmachen wie die Geldmengenexplosion der 20er. Wir könnten nur dann ein vergleichbares Szenario erleben, wenn diese momentane Politik der „Geldpumpe“ zügellos weiter betrieben wird, weil sich der Abstieg der Weltwirtschaft nicht stoppen lässt. Damals agierte man nach der Devise „viel hilft viel“ und landete auf der Nase. Realistischerweise sollte man davon ausgehen, dass man nicht genau den selben Fehler noch einmal macht.

      In meinen Augen birgt dieser Artikel das Risiko, dass die Mehrheit der Leser, die sich nicht mir wirtschaftlichen Zusammenhängen befasst haben, die dortige Argumentation als klare Voraussage zukünftiger Entwicklungen sehen und dementsprechend reagieren, indem sie erneut die Tipps befolgen, die so viele vor einem Jahr so viel ihrer Ersparnisse gekostet hat. Meine Ansicht dazu:

      Überlegen Sie genau, ob Sie sich auf ein Szenario festlegen wollen!

      Es ist zweifellos kein Fehler, einen kleineren Teil seines Vermögens in Edelmetallen zu halten. Aber es ist einfach nur waghalsig, diesen Anteil aufgrund der Erwartung baldiger Hyperinflation zu weit auszudehnen.

      Es ist nie – in keiner Phase – ein Fehler, im eigenen und vor allem bezahlten Haus zu wohnen. Es kann aber böse, ja sehr böse ausgehen, wenn man sich nun darauf verlässt, das die kommende Inflation einem die Hypothek von alleine bezahlt!

      Es ist richtig, dass die Industriemetalle oder die Energierohstoffe bei einer Belebung der Wirtschaft wieder im Kurs zulegen werden und letztlich bei starker Inflation die Chance für einen tauglichen Werterhalt bieten. Das gilt ebenso für solide Standardwerte aus konservativen Bereichen wie Pharma oder Energie. Aber wer heute in der sicheren Erwartung dort einsteigt, dass er dort in einem Jahr gute Gewinne erzielen wird, statt sein Geld durch Inflation zu verlieren, setzt darauf, dass dieses Szenario auch so eintrifft. Ich halte das, wie gesagt, für fragwürdig. Bleibt die Inflation ebenso aus wie die Konjunkturwende im Sommer 2010, kann man mit solchen Investments leicht mit Zitronen gehandelt haben. Das in diesem Artikel aufgeführte Argument, dass die Kurse der Rohstoffe nun ja schon wieder ansteigen, ist, das weiß jeder einigermaßen erfahrene Investor, kein Beleg dafür, dass sich die Annahmen derer, die diese Kurssteigerungen hervorgerufen haben, auch verwirklichen. Fragt sich, ob das all denen bewusst ist, die diesen Artikel gelesen haben und nicht über die nötige Erfahrung verfügen.

      Ich kann nicht ausschließen, dass wir nicht doch irgendwann in den kommenden Jahren eine stärkere Inflation bekommen werden, keine Frage. Aber ich halte die Wahrscheinlichkeit für nahe Null, dass sie auch nur ansatzweise mit der aus den 20er Jahren vergleichbar wäre. Und ich halte es für höchst zweifelhaft, dass nennenswerte Preissteigerungen über fünf Prozent auf Jahresbasis bereits im kommenden Jahr auftreten. Und ich denke, dass diejenigen, die hier und heute trotz der Unberechenbarkeit des kommenden wirtschaftlichen Kurses auf ein solches Szenario setzen, Gefahr laufen, den falschen Mond anzuheulen.

      Das ist meine Sicht der Dinge. Die Autoren des Focus-Artikels vertreten eine andere. Ich kann die Zukunft nicht vorhersagen, sondern nur mit Erfahrungen und Erkenntnissen arbeiten, die aus 20 Jahren Börse und einem BWL-Studium stammen. Und ich habe das „recht haben“ keineswegs gepachtet. Aber ich bitte Sie, die Argumente abzuwägen und genau zu überlegen, bevor Sie bereits jetzt auf eine Erwartung hin Investitionen tätigen, die eventuell in einem Jahr oder etwas später Platz greifen soll.

      Wer vermochte vor genau einem Jahr vorherzusagen, wohin die Rohölpreise noch steigen ... und wie tief sie dann fallen würden? Wer wusste vor einem Jahr, in welcher Gefahr die Kapitalmärkte in wenigen Monaten geraten würden und wo sie heute stehen? Diese Liste ist beliebig verlängerbar und kaum eine der Annahmen vor einem Jahr darüber, wo wir heute stehen, traf ein. Also: Wer muss sich denn heute durch Investments auf etwas festlegen, das so wenig vorhersagbar ist? Ich für meinen Teil muss es nicht.


      Herzliche Grüße

      Ihr
      Ronald Gehrt

      http://system22.de/Marktkommentar04.05.pdf
      Avatar
      schrieb am 12.05.09 07:25:41
      Beitrag Nr. 64 ()
      wer jetzt erst sieht, dass die inflation kommt, hat wohl die letzten jahre geschlafen.....
      dmark = euro = 1:1
      Avatar
      schrieb am 15.05.09 10:09:50
      Beitrag Nr. 65 ()
      15.05.09, 06:59
      Anleihen
      Strategien gegen Deflation und Inflation

      Der Weltwirtschaft drohen mit Deflation und Inflation zwei Gefahren gleichzeitig. Zinsjägern bietet das Prognose-Chaos keine Entscheidungshilfe. Ihnen bleiben zwei Strategien.


      Von FOCUS-MONEY-Redakteur Michael Groos
      Über die Politik der Notenbanken sagt Fondsmanager Jens Ehrhardt: „Auf gut Deutsch heißt dies nichts anderes als Geld drucken.“ Mögliche Folge der massenhaften konjunkturellen Stimulierungspakete: dramatische Preissteigerungen. „Hyperinflation ist wieder en vogue im Wortschatz vieler Ökonomen“, bestätigt Jochen Felsenheimer von der Fondsgesellschaft Assenagon. ZUM THEMA
      Thomas Straubhaar:
      Star-Ökonom rechnet mit Horror-InflationDas bedeutet für Anleger: Gefragt sind jetzt clevere Wege aus der Niedrigzinsfalle. Dabei gilt: Die Wege hängen ab von der individuellen Erwartung und Risikobereitschaft des einzelnen Investors.


      Strategie gegen Inflation

      Zu den gängigen Erwartungen zählt aktuell, dass die extreme Geldvermehrung durch Regierungen und Notenbanken höhere Inflationsraten nach sich ziehen wird. Die Deutsche Bank schätzt in ihrem jüngsten Research-Bericht, dass auf Grund der hohen Budgetdefizite „die staatliche Schuldenquote in den OECD-Ländern zwischen 2008 und 2011 von rund 80 auf rund 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen“ wird. Ein Blick in die Geschichte zeige, dass ein sprunghafter Anstieg des Schuldenbergs meist zu einem deutlichen Anstieg der mittelfristigen Inflationsraten, wenn nicht sogar zum Staatsbankrott geführt hat.

      Die Deutsche Bank glaubt zwar nicht an eine Wiederholung der Geschichte. Aber einige Wirtschaftsforscher erwarten jährliche Preissteigerungsraten von fünf bis zehn Prozent. „Für die Jahre nach 2010 wird heute die Saat ausgesät, die zu höheren Inflationsraten führen wird“, warnt Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI). Der Ökonom schließt in Deutschland eine jährliche Geldentwertung von „fünf Prozent und mehr“ nicht aus.

      Ein Schock für die Bundesbürger: In Deutschland haben die Hyperinflation der zwanziger Jahre und die Geldentwertung nach dem Zweiten Weltkrieg ein historisches Trauma hinterlassen. Nach Umfragen haben 70 Prozent der Deutschen Angst vor Inflation. Sie wissen: Bei fünf Prozent jährlicher Inflationsrate reduziert sich die Kaufkraft eines Euros bereits nach 14 Jahren auf knapp die Hälfte. Nach 29 Jahren ist der Euro von heute real nicht mal mehr 25 Cent wert. Gegen diese unerbittliche Schwindsucht hilft am Rentenmarkt nur Flexibilität. Auswirkung der Inflation auf 100 000 EuroKurzläufer bändigen Inflationsängste

      Wer das Schreckgespenst Inflation fürchtet, bestückt sein Depot vorerst nur mit kurzlaufenden Anleihen. Sie stellen sicher, dass der Käufer jederzeit reagieren kann, wenn die Preissteigerungsraten anziehen. Denn dann werden auch die Renditen an den Kapitalmärkten wieder kräftig steigen, um einen Inflationsausgleich zu ermöglichen. Anleihen mit langen Laufzeiten bescheren bei einem solchen Szenario kräftige Kursverluste. Und ein Verkauf mit Verlust fällt schwer.

      Wie weit Anleihenkurse an der Börse in die Knie gehen können, hängt vom Ausmaß des Zinsanstiegs und von ihrer Restlaufzeit ab. Beispiel: Ein 4,75-Prozenter mit 31 Jahren Restlaufzeit kostet heute 113,90 Prozent. Macht vier Prozent Rendite. Steigt das allgemeine Renditeniveau um drei Prozentpunkte auf sieben Prozent, dann lässt sich das Papier an der Börse nur zu Kursen um 72 Prozent verkaufen.Risiko bei Inflation: steigende ZinsenSolche Buchverluste verhindern Anleihen, die kurz vor ihrer Tilgung zu Hundert Prozent stehen. Die bevorstehende Rückzahlung wirkt wie eine angezogene Handbremse. Sie stellt sicher, dass sich der Börsenkurs nicht mehr allzu weit vom Nominalwert entfernt. Zudem stehen so die Ersparnisse rechtzeitig zur Wiederanlage in höher verzinste Papiere zur Verfügung.
      http://www.focus.de/finanzen/boerse/tid-14257/anleihen-strat…

      Die richtige Strategie bei DeflationExplodierende Preise zählen hierzulande freilich derzeit nicht zur Tagesaktualität. Im Gegenteil. Mit 0,5 Prozent lag die Preissteigerungsrate im März auf dem Niveau von Mitte 1999. Felsenheimer glaubt, „dass das Inflationspotenzial überschätzt wird“. Zuerst sei 2009 und 2010 weniger mit Inflation, sondern vielmehr mit Deflation – also fallenden Preisen – zu rechnen.

      In Amerika erreichte die Inflation erstmals seit 54 Jahren mit minus 0,4 Prozent schon einen Negativwert. 2009 sollen die Verbraucherpreise in den USA und Japan um 0,9 und 1,1 Prozent fallen, in China und Kanada um unmerkliche 0,2 Prozent steigen. Die Währungshüter in Washington gehen davon aus, dass sie ihren Leitzins auf minus fünf Prozent senken müssten, um die Krise zu überwinden.


      Angst vor japanischen Verhältnissen

      Vorerst drohen also eher japanische Verhältnisse. Seit fast 20 Jahren versuchen Regierung und Notenbank mit Ausgabenprogrammen und Null-Zinsen die Inflation in Gang zu bringen. Vergeblich. Längst gehören Anleihenzinsen um ein Prozent zu den guten japanischen Sitten wie die Verbeugung. Wiederholt sich dieses Szenario im Euro-Raum, erweisen sich festverzinsliche Wertpapiere mit langen Laufzeiten als Goldesel. Jahr für Jahr sechs Prozent Zinsertrag plus sinkende Konsumgüterpreise führen unweigerlich auch nach Abzug der 25-prozentigen Abgeltungsteuer zu einem stattlichen Kaufkraftgewinn.

      Bei der Auswahl der passenden Papiere für die eine oder andere Strategie sollten sich Anleger von ihrer Risikobereitschaft leiten lassen.


      Strategie für Risikoscheue

      Wer wirklich hundertprozentige Sicherheit will, engagiert sich nur dort, wo auch hundertprozentige Sicherheit drinsteckt. In Frage kommen also nur Zinspapiere der Bundesrepublik Deutschland.

      Wer garantiert ruhig schlafen will, setzt bei Inflationsängsten auf kurzfristige Wertpapiere des Bundes. So eignen sich etwa die ein- und zweijährigen Finanzierungsschätze zum Warten auf bessere Zinszeiten. Die fünf- und siebenjährigen Bundesschatzbriefe bieten zwei Vorteile. Egal, wohin der allgemeine Zinstrend geht, die Papiere werfen alle zwölf Monate höhere Prozente ab. Die Staffel beginnt bei 0,75 und endet bei vier Prozent. Darüber hinaus lassen sich Bundesschatzbriefe nach Ablauf des ersten Jahres jederzeit an den Bund zurückgeben – zu garantiert hundert Prozent des Nominalwerts. Die Eigner können also gelassen bleiben. Entweder freuen sie sich bei weiter fallenden Marktzinsen auf alljährlich steigende Erträge – oder sie verkaufen ihre Papiere ohne jedes Kursrisiko, sobald die Börse wieder besser verzinste Alternativen bietet.
      Gehen konservative Investoren aber von einem Deflationsszenario aus, bleiben längerlaufende Bundesanleihen Trumpf. Bei null Prozent Inflation oder sogar negativen Teuerungsraten lässt sich auch mit Minirenditen um drei Prozent noch ein realer Vermögenszuwachs erzielen.


      AnleihenDie richtige Strategie bei DeflationSeite 3/3

      Zinsanlagen für Mutige

      Dilemma der Sicherheitsstrategie ist, dass sie nur minimale Zinserträge abwirft. Zudem verheißt sie keine Aussicht auf Kursgewinne, da erstklassige Staatsanleihen längst als ausgereizt gelten. Daher bevorzugen Inflationsanhänger, die bereit sind, für höhere Renditen auch Risiken in Kauf zu nehmen, kurzfristige Unternehmensanleihen mit Jahresrenditen bis zu 4,44 Prozent. Mit ihrer Hilfe lassen sich die ersten Inflationstendenzen bereits abfedern. Kommt es später tatsächlich schlimmer, ermöglicht die bald anstehende Tilgung eine Wiederanlage in Sieben- oder Achtprozenter.

      Der Risikoaufschlag von Hochzinsanleihen gegenüber Staatsanleihen dient als Puffer für mögliche Verluste und entschädigt für Bewertungsrisiken sowie unerwartete Veränderungen des Wirtschaftswachstums oder der Marktbedingungen. Bonitätsnoten von AAA bis runter auf BBB gelten für Privatanleger als akzeptabel. Hier sehen die Rating-Agenturen Zahlungsausfälle als relativ unwahrscheinlich an.

      Was die Buchstabenkombinationen in der Realität bedeuten, kann jeder Zinsjäger aktuell am Kursverlauf der mit C benoteten General-Motors-Anleihen verfolgen. Wer für sie einst hundert Prozent bezahlte, bekommt heute an der Börse keine zehn Prozent mehr. Europas Wettbewerber stehen besser da – auch dank der Abwrackprämie des Staates. Noch sind Titel mit besseren Noten zu finden. Doch die Ampeln stehen bei den Rating-Agenturen auf Gelb: Bei weiterem Absatzschwund drohen Abstufungen. „Anleger sollten auf Sicht fahren, also nur Bonds mit überschaubaren Laufzeiten von zwei bis drei Jahren kaufen“, rät Markus Rohleder, Analyst für Autoanleihen bei der DZ Bank.
      Risikobereite Anhänger des Deflationsszenarios tun das Gegenteil: Sie versorgen sich rasch mit langlaufenden Unternehmensanleihen. Sie wirken in Zeiten fallender Konsumentenpreise mit Renditen bis zu fast acht Prozent wie eine eigene Gelddruckmaschine
      http://www.focus.de/finanzen/boerse/tid-14257/anleihen-zinsa…
      Avatar
      schrieb am 15.07.09 12:25:35
      Beitrag Nr. 66 ()



      15.07.09,

      Marc Faber
      Börsen-Guru erwartet Hyperinflation


      Vermögensverwalter Marc Faber erklärt im Interview, warum in den USA eine Hyperinflation droht, Staatseinfluss schädlich und Gold ein sicherer Hafen ist.
      Von FOCUS-MONEY-Redakteur Mika Hoffmann


      VITA MARC FABER
      Geboren am 28. Februar 1946 in Zürich
      Studium der Wirtschaftswissenschaften in Zürich, mit 24 PhD-Abschluss „summa cum laude“
      Seit 1973 in Hongkong, 1990 Gründung der Marc Faber Limited (Vermögensverwaltung, Fondsmanagement)
      Chefredakteur und Herausgeber des „The Gloom, Boom & Doom Report“, www.gloomboomdoom.com



      Marc Faber, Herausgeber des „The Gloom, Boom & Doom Report“, ist einer der treffsichersten Geldstrategen der Welt. Am 6. März sagte er fast auf den Tag genau den Beginn der letzten Rally voraus. „Ein Glückstreffer“, schmunzelt er bescheiden. Diese gelingen ihm aber erstaunlich oft.

      FOCUS Online: Herr Faber, Sie haben kürzlich für Furore gesorgt. Sie sagen, die USA steuern auf eine Hyperinflation ähnlich wie in Simbabwe zu. Wie laut tickt die Zeitbombe?

      http://www.focus.de/finanzen/boerse/finanzkrise/tid-14872/ma…
      Avatar
      schrieb am 23.08.09 14:23:52
      Beitrag Nr. 67 ()
      :confused: Haben die Leute Angst das Geld zu verlieren durch Inflation oder bereits KEIN Geld mehr :confused:

      Erschienen am 13. August 2009 | jdc

      Immer mehr Lebensversicherungen werden gekündigt

      Die Deutschen haben im vergangenen Jahr Branchenangaben zufolge so viele Lebensversicherungen vorzeitig gekündigt wie nie zuvor. Insgesamt seien Policen im Wert von 14 Milliarden Euro storniert worden, teilte der Marktführer der Versicherungsaufkäufer in Deutschland, Policen Direkt, in Frankfurt am Main mit. 2007 habe das Stornovolumen mit 12,1 Milliarden Euro noch gut 14 Prozent niedriger gelegen.




      Immer mehr Deutsche kündigen ihre Lebensversicherung (Foto: imago

      Vorzeitige Kündigung mit Nachteilen verbunden
      Für Inhaber einer Lebensversicherung sei die vorzeitige Kündigung fast immer mit finanziellen Nachteilen verbunden, erklärte Policen Direkt. Bei den Policen handle es sich um langfristige Kapitalanlagen, die ihre volle Rendite erst dann erreichten, wenn sie bis zum Ende der Laufzeit gehalten würden.

      Verkauf der Lebensversicherung als Alternative
      Durch den Verkauf einer Versicherung als Alternative zur Kündigung ließen sich dagegen Mehrerlöse von bis zu 15 Prozent erzielen, teilte der Versicherungskäufer mit. Verbraucherschützer raten Versicherungsnehmern, genau zu prüfen, ob ein Verkauf wirklich die lukrativere Alternative ist. Dies hängt oft davon ab, wie lange der Vertrag schon besteht.



      Lebensversicherung kann auch beliehen werden
      Neben dem Verkauf sei für Versicherungsinhaber die Beleihung einer Police für ein Darlehen eine weitere Möglichkeit, um sich finanziellen Spielraum zu verschaffen, teilte Policen Direkt mit. Daten des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge seien solche Kredite 2008 im Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden Euro vergeben worden. Vorteil eines solchen Darlehens sei es, dass es jederzeit wieder abgelöst werden und die Versicherung vom Versicherungsnehmer weitergeführt werden könne.





      Die Hälfte der t-online.de-Nutzer hat schon einmal gekündigt
      Eine nicht repräsentative Umfrage unter 10.000 t-online.de-Nutzern zeigt, dass knapp die Hälfte schon einmal eine Lebensversicherung gekündigt hat. Sechs Prozent planen die Kündigung ihrer Versicherung. 38 Prozent der Nutzer halten an ihrer Lebensversicherung fest, während knapp über sechs Prozent keine Lebensversicherung besitzen

      http://altersvorsorge-rente.t-online.de/c/19/67/18/28/196718…
      Avatar
      schrieb am 19.09.09 10:52:34
      Beitrag Nr. 68 ()
      BILD: Rechnen Sie angesichts der Rekord-Verschuldung des Staates mit einer Inflation?

      Achleitner: Kurzfristig besteht die Gefahr einer Inflation nicht, aber mittel- und langfristig ist das ein ernstzunehmendes Thema.



      19.09.2009 - 10:18 UHR
      Von JAN F. ESSER und OLIVER SANTEN

      Interview mit Allianz-Finanzchef Achleitner nach einem Jahr Finanzkrise „Leben auf Pump ist auf Dauer unmöglich!“

      Der Patient ist von der Intensiv-Station in ein normales Zimmer verlegt worden +++ Etwas mehr Bescheidenheit würde uns allen gut tun


      Paul Michael Achleitner mit den BILD-Reportern Jan F. Esser (li.) und Oliver Santen



      Achleitner: Wir haben in den letzten 20 Jahren Dopingmittel in Form von zu billigen Krediten zu uns genommen. Das haben wir getan, um Leistungen zu bringen, die uns sonst nicht so leicht gefallen wären, wie zum Beispiel die Wiedervereinigung und die EU-Osterweiterung. Vor einem Jahr haben wir einen Beinahe-Herzinfarkt erlebt, den die Regierungen mit Notoperationen abgewendet haben

      BILD: Und jetzt geht alles wieder von vorne los?

      Achleitner: Nein, der Patient ist von Intensivstation in ein normales Zimmer verlegt worden - aber er ist immer noch im Krankenhaus! Jetzt muss es darum gehen, dass er künftig ohne Doping auskommt. Das heißt: Die Wirtschaft wird künftig nicht so schnell laufen können wie vor der Krise.


      BILD: Rechnen Sie angesichts der Rekord-Verschuldung des Staates mit einer Inflation?

      Achleitner: Kurzfristig besteht die Gefahr einer Inflation nicht, aber mittel- und langfristig ist das ein ernstzunehmendes Thema.

      BILD: Sie sind verantwortlich für die Anlage von 1,1 Billionen Euro, auch aus den Lebensversicherungen. Wird die Verzinsung künftig einbrechen und damit viele Menschen vor Probleme im Alter stellen?

      Achleitner: Die Allianz hat zwei Weltkriege und unzählige Wirtschaftskrisen überstanden. Wir werden auch diese Krise meistern. Was wir unseren Kunden vertraglich zugesichert haben, gilt auch!

      BILD: Das gilt auch für die künftige Höhe der Überschussbeteiligungen?

      Achleitner: Nochmal: Unsere garantierten Rendite-Versprechen halten wir. Überschüsse gehören nicht dazu und werden jedes Jahr neu berechnet


      http://www.bild.de/BILD/regional/muenchen/aktuell/2009/09/19…
      Avatar
      schrieb am 20.11.09 01:05:35
      Beitrag Nr. 69 ()
      :eek: INFLATION kommt--wer jetzt nicht investiert ist selber Schuld--wir alle sollten vom Staat lerner und auch Schulden machen :eek:

      19.11.2009
      Marode Staatsfinanzen
      Deutschland verfällt dem Schuldenrausch

      Ein Kommentar von Wolfgang Kaden


      Frankfurter Bankenskyline: Spottbilliges Geld für den Aufschwung


      Mehr Geld, mehr Aufschwung, mehr Schulden - im Kampf gegen die Krise steuern Bundesregierung und Banken einen gefährlichen Kurs: Den Staatsfinanzen droht eine jahrelange Misere. Der Wachstumskult hat die ganze Gesellschaft erfasst, ein Neuanfang ist dringend nötig.

      Hamburg - Neulich saß Axel Weber im Zentralbankrat und machte sich Gedanken, wie die Geldpolitik der bedeutendsten Euro-Institution in den nächsten Monaten aussehen würde. Der Präsident der Deutschen Bundesbank fragte sich, wer im Kreis der Räte wohl für einen strafferen Kurs stimmen würde - und wer weiterhin für billiges Geld plädiert.

      Auf einem Zettel vor ihm standen 22 Namen - die der Notenbankpräsidenten aus den 16 Euro-Staaten und die der sechs Mitglieder des EZB-Direktoriums. Um den Namen jedes Kollegen, bei dem Weber vermutete, er oder sie würde für eine weiche Linie stimmen, machte der Bundesbanker mit einem gelben Stift einen Kringel. Dann zählte er und kam zu einem eindeutigen Ergebnis: Die Freunde niedriger Zinsen und billigen Geldes haben in der Euro-Bank eindeutig die Mehrheit

      Die EZB, davon dürfen wir getrost ausgehen, schöpft weiterhin aus dem Vollen. Sie wird auch in den nächsten Monaten Geld fast zum Nulltarif an die Banken verteilen. Derzeit liegt der fundamentale Zinssatz in Europa bei einem Prozent, in den USA gibt es Geld faktisch umsonst. Geld, Geld, Geld im Überfluss. Und obendrein verschulden sich Staaten noch mit Milliarden für Konjunkturprogramme.

      Das Ergebnis ist eine Geldschwemme ohnegleichen - und eine immer größer werdende Gefahr, dass wir eine neue Großblase produzieren. Nur: Wer wird dann für schuldig erklärt? Die Notenbanker, die Geschäftsbanker, die Politiker?

      Wir alle sind es, die diese Blase mit produzieren

      Vielleicht wäre es ganz angebracht, wenn wir mal bei uns selbst anfangen würden, statt immer nur die da oben verantwortlich zu machen. Ja, wir alle sind es, die diese Blase mit produzieren - als Teile einer Gesellschaft, die keine Phasen des Innehaltens und der Neuorientierung mehr zulässt. Die ohne ständig steigendes Sozialprodukt aus den Fugen gerät. Einer Gesellschaft, in der das Wort "Wachstum" zur meist gebrauchten Metapher in den Reden der Politiker und Manager aufgestiegen, zu einer Art Religionsersatz geworden ist.

      Gierig sind eben nicht allein die Banker, maßlos nicht allein die Politiker. Gierig und maßlos sind wir alle. Das sieht man schon daran, dass wir uns von der neuen Regierung ein "Wachstumsbeschleunigungsgesetz" verpassen lassen. Welch eine großartige Wortschöpfung! Das vielsilbige Ungetüm steht für eine Politik, die sich bedingungslos dem "Immer mehr!" verschrieben hat. Wachstum wird mit neuen Schulden erzeugt, wir können nicht mehr ohne die Schuldendroge. Wohlstand auf Kosten der Zukunft.

      Die Banker gehen nur zu gern ihrem Job als Geld-Dealer nach, verteilen die vielen Milliarden, die ihnen die Notenbanken zinsgünstig rüberschieben. Und die Politiker handeln so, wie sie mit Blick auf ihre Wähler, also uns, glauben, handeln zu müssen: mehr "Schonvermögen" für Hartz-IV-Empfänger, weniger Mehrwertsteuer für Hoteliers, höheres Kindergeld für die Familien. Alle wollen, dass die Bonanza weitergeht.

      Reagans gescheiterter Großversuch

      Die Unternehmen lechzen nach Liquidität, derzeit ein Synonym für neue Schulden. Es gibt zu wenig, und die Geldhäuser müssen sich schwere Vorwürfe gefallen lassen, weil sie angeblich für eine "Kreditklemme" bei den Unternehmen sorgen. Die sieht so aus, dass die Banken Kredite für nicht so standfeste Unternehmen teurer machen, dass sie hohe Sicherheiten verlangen, oder dass sie sich weigern, bestimmten Schuldnern neues Geld zu leihen.

      Was ist an diesem Verhalten eigentlich so tadelnswert, wie allerorten zu lesen und zu hören ist? Die Banker zeigen sich doch nicht knauserig, weil sie ihre Kunden ärgern wollen. Sie tun genau das, was sie vor Ausbruch der Krise allzu häufig unterlassen haben: Sie taxieren die Chancen, den Kredit zurückbezahlt zu bekommen. Sie gehen also keine allzu hohen Risiken ein. Kredite und Eigenkapital sollen in einem beherrschbaren Verhältnis bleiben.

      Die heftige Kritik an diesem Verhalten ist ein schönes Indiz dafür, wie sehr sich viele an das Schuldenmachen gewöhnt haben, auch in der Privatwirtschaft. Wie empfindlich die Gesellschaft reagiert, wenn ihre Wohlfahrtsansprüche mit der ökonomischen Realität kollidieren.

      Da müht sich auch die Politik nicht sonderlich um Solidität. Ohne Wachstum sei alles nichts, predigt Angela Merkel. Und wir lernen von ihr: Wachstum sei das Mantra, um die öffentliche Verschuldung wieder zurückzufahren. Also soll das Land mit höheren Schulden Wachstum produzieren, das dann hilft, den riesigen Schuldenberg abzutragen.

      Diese wundersame Technik hat schon in den achtziger Jahren ein amerikanischer Präsident namens Ronald Reagan getestet. Das Experiment endete in einem Schuldenrekord. Spätestens seit Reagans gescheitertem Großversuch wissen die Ökonomen, dass die Selbstfinanzierung der Konjunktur über Schulden nicht funktioniert. Höchstens 30 bis 40 Prozent der eingesetzten Mittel werden wieder eingespielt.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,662266,0…

      2. Teil: Von der Wachstumsdroge abhängig

      Aber so wenig wie wir allein die Banker für alle Übel dieser Welt verantwortlich machen können, so wenig sollten wir die Politiker zu den alleinigen Tätern erklären. Wir alle sind von der Wachstumsdroge abhängig. Wir sind das Volk, das zu Verzicht nicht bereit ist; das die Politiker gnadenlos abstrafen würde, wenn sie die Altschulden mit höheren Steuern abtragen oder den überbordenden Sozialstaat zurückschneiden würden. Die Sozialdemokraten haben bei ihren Hartz-IV-Reformen und der Rente mit 67 erlebt, wo Politiker landen, die dieser Gesellschaft Verzicht abverlangen.



      Politiker haben lOECD-Studie: Die wichtigsten Vergleichswerte ängst verinnerlicht, dass es für Schuldenabbau keine Boni vom Wähler gibt. Sie haben begriffen, von den Linken bis zu den Freidemokraten, dass die Mehrzahl der Bürger nicht bereit ist zu irgendwelchen Einschränkungen. Der demokratisch regierte Wohlfahrtsstaat scheint unfähig zur Selbstkorrektur, weil die Gesellschaft ein Ende der Wachstumsparty nicht hinnimmt. Auch nicht nach einer so fundamentalen Krise wie der aktuellen.

      In einem SPIEGEL-Interview hat Kurt Biedenkopf im Sommer darauf hingewiesen, dass die westlichen Gesellschaften seit über drei Jahrzehnten ihr Wirtschaftswachstum mit immer neuen Schulden beschleunigen. Mit Schulden der Staaten, der Unternehmen, der Privathaushalte. "Es war eine entgrenzte, aus den Fugen geratene Entwicklung", sagte er. Der pensionierte CDU-Weise mahnte, dieses Wohlleben auf Kosten der Zukunft nicht fortzusetzen. So wie es jetzt geschieht, mit praktisch kostenlosem Notenbankgeld und mit immer höheren öffentlichen Defiziten: "Gefährlich wird es, wenn Wirtschaftswachstum politisch als so unverzichtbar angesehen wird, dass seine Förderung Staatsverschuldung rechtfertigt."
      Wie viel ist genug?

      Den gleichen Tonfall wählte auch Bundespräsident Horst Köhler im März in seiner "Berliner Rede". "Wie viel ist genug?", fragte er seinerzeit. Köhler erinnerte an die Appelle Ludwig Erhards zum Maßhalten und mahnte: "Wir können uns nicht mehr hauptsächlich auf wirtschaftliches Wachstum als Problemlöser und Friedensstifter in unseren Gesellschaften verlassen".

      Die Worte Köhlers und das Interview Biedenkopfs hätten eine Diskussion über Ziele und Grundwerte der Gesellschaft auslösen können, müssen. Doch sie verpufften wirkungslos. Die meisten Politiker und Unternehmer sind offenkundig genauso wenig wie die Mehrzahl der Bürger willens, sich mit dem alles überlagernden Wachstumsdogma auseinanderzusetzen.

      Doch Umdenken ist zwingend - aus schlicht ökonomischen Gründen. Die Schuldenstrategie, die jetzt gefahren wird, führt geradewegs in die nächste Vermögensblase - die Aktien sind seit dem Frühjahr um rund 50 Prozent gestiegen - und in den nächsten Crash.

      "Man kann Schulden nicht mit neuen Schulden und Defizite nicht mit Defiziten bekämpfen", sagt der Luxemburger Premier Jean-Claude Juncker, "irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht".

      Ist der Zeitpunkt zum Umsteuern längst gekommen?

      Natürlich lässt sich nicht bestreiten, dass Ende vergangenen und Anfang dieses Jahres der totale Zusammenbruch des Finanzsystems nur zu verhindern war, indem die Notenbanken als Kreditgeber der letzten Instanz und der Staat als Organisator von Konjunkturpaketen zur Hilfe eilten. Auch konnte keiner ernsthaft verlangen, dass wie in der Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre die Staatsausgaben zurückgefahren werden.

      Doch wie lang soll diese fröhliche Geld- und Schuldenproduktion fortgesetzt werden? Ist der Zeitpunkt zum Umsteuern nicht längst gekommen? In der Bankenwelt geht bereits der Begriff "Greenspan II" um. Soll heißen: Viel zu lang, wie nach dem Internet-Crash und nach den Anschlägen vom 11. September 2001 vom US-Notenbankchef Alan Greenspan praktiziert, schütten die Notenbanken die Geschäftsbanken mit Liquidität zu. Und die Regierungen hören nicht auf, mit massivem Defizitspending zu assistieren, aus Angst, ihren Bürgern Unangenehmes zumuten zu müssen.

      Notenbanker wie Politiker sollten ihren Bürgern klarmachen, dass es nach dem Fast-Zusammenbruch keine schnelle Rückkehr zu alter Wachstumsherrlichkeit geben wird. Dass die Volkswirtschaften nur langsam aus dem tiefen Tal herausfinden können, wenn diese Erholung von Dauer sein soll. Dass neuerliches Doping mit Rekordsummen an Notenbankgeld und Staatsschulden nur in einem baldigen Crash enden wird. Schlimmer als je zuvor.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,662266-2…
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      schrieb am 01.12.09 00:48:22
      Beitrag Nr. 70 ()


      Buchbeschreibung

      »Ist mein Geld sicher?« – Wie hypnotisiert starren die Anleger derzeit auf ihre Konten und Depots. Jeder Wertverlust ruft neue Panik hervor. Nicht ganz zu Unrecht. Es kann zwar sein, dass der Wert der Ersparnisse zu 100 Prozent erhalten bleibt. Muss aber nicht. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Kaufkraft dieses Geldes massiv schwindet.

      Warum? Die Staaten dieser Welt haben sich in eine wahre schuldenorgie gestürzt. Milliarden, ja sogar Billionen wurden ausgegeben, um die Finanzkrise und ihre Folgen abzufedern. Langfristig gibt es nur einen Ausweg, um die staatspleite führender Industrienationen abzuwenden: die schleichende geldentwertung.

      Stefan Riße, gefragter Börsenexperte und Anlageprofi, ist sich sicher: Die Inflation kommt! In seinem Buch führt Riße Argument für Argument den stichhaltigen Beweis für diese erschreckende Prognose, auf die sich jeder über kurz oder lang einstellen muss, und gibt dem kleinen und großen Anleger handfeste tipps, wie er sein Erspartes retten kann.


      http://3e46c884.shops.finanzbuchverlag.de/shop/article/2296-…
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      schrieb am 01.02.10 12:30:24
      Beitrag Nr. 71 ()
      Kann der Euro sterben, wird es Deutschland besser ergehn wie den Griechen?? :confused:

      01.02.2010
      Griechenlandkrise
      Geldschwemme gegen den Euro-Crash



      Europäische Zentralbank: Die Währungshüter müssen mehr Inflation in Kauf nehmen


      Mega-Defizite wie in Griechenland bringen den Euro-Kurs unter Druck, doch das Krisenmanagement der Politik schwankt zwischen Aktionismus und Hilflosigkeit. Was Europa jetzt braucht ist eine gewollte Inflation, fordert HWWI-Ökonom Thomas Straubhaar

      Das rächt sich auf den Devisenmärkten. Der Wert des Euro ist unter Druck geraten. Und nicht nur Griechenland, auch andere Euroländer stehen vor der Zahlungsunfähigkeit. Drohende Staatspleiten einzelner stellen die übrigen Euroländer vor ein Dilemma. Helfen sie Griechenland, werden sie einen Spekulationswettlauf anstoßen. Wie Dominosteine müssen dann andere überschuldete Krisenstaaten gerettet werden. Das wird alle Euroländer - also auch die vergleichsweise stabilitätsorientierten wie Deutschland - viel Geld kosten. Ihre ohnehin schon aus dem Ruder gelaufenen Staatshaushalte werden zusätzlich belastet
      Also bleibt nur eine letzte Hoffnung: Sie lautet Inflation. Über eine moderate, schleichende Inflation ließe sich die Last öffentlicher Haushaltsdefizite langsam mindern. Hohe Inflationsraten verringern die reale Belastung nominaler Schulden. Sie sind deshalb politisch die einfachste Option, Staatsschulden auf die kalte Art zu beseitigen. Wie eine indirekte Steuer - beispielsweise die Mehrwertsteuer - verringert die Inflation die reale Kaufkraft der Massen. Allerdings mit einem gewaltigen Unterschied: Es braucht dafür keine parlamentarische Zustimmung.
      Der Euro gerät unter Druck

      Nimmt man das alles zusammen, so zeigt sich, dass es für Europa wohl nur einen realisierbaren Plan gibt: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wohl einen Kompromiss zu finden, der mehr Inflation in Kauf nimmt. Sie wird noch bei einer Politik des billigen Geldes und der tiefen Zinsen bleiben (müssen), selbst wenn die wirtschaftliche Entwicklung bereits wieder an Fahrt gewinnt und eigentlich eine Zinsanhebung vonnöten wäre.

      Höhere Inflationsraten sind dann die Kosten, die ein wirtschaftlich starkes Euroland wie Deutschland zu zahlen hat, um ein Auseinanderbrechen der Europäischen Währungsunion zu verhindern - was letztlich noch teurer käme.

      Dies ist auch für den Wechselkurs des Euro bedeutsam. Denn tiefe Zinsen und steigende Inflationsraten werden dazu führen, dass der Außenwert des Euro gegenüber dem Dollar noch stärker unter Druck gerät. Darüber mögen sich die europäischen Exporteure freuen - je billiger der Euro, desto günstiger können sie ihre Produkte weltweit anbieten. Genau andersherum ist es jedoch beim Import: Die Kaufkraft der Europäer im Ausland sinkt, der Erwerb von Gütern auf den Weltmärkten wird teurer, ebenso wie Urlaub außerhalb Europas.

      Vor allem aber trifft es die Sparer. Für die Geldanlage bedeutet ein schwacher Euro nichts Gutes.


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,673807,0…
      Avatar
      schrieb am 07.02.10 15:59:58
      Beitrag Nr. 72 ()
      [Wer kennt diesen Bericht :confused:

      Interview mit Crash-Prophet Leuschel
      Ich erwarte Hyperinflation und einen Anleihecrash"


      Roland Leuschel gilt als notorischer Crash-Prophet. Der heute 72-Jährige begründete seinen Ruf, als er in den Jahren 1987 und 1989 die weltweiten Kursstürze an den Börsen vorhersagte. Und auch jetzt prognostiziert er Düsteres.


      Leuschel rechnet weltweit mit einer zehnjährigen Rezession.
      Foto: Börse Online/Horst Wagner


      Herr Leuschel, schlafen Sie manchmal unruhig?

      Seltsame Frage. Warum wollen Sie das wissen?

      Manche Szenarien, die Sie in den vergan­genen Jahrzehnten entwickelt haben, wirken so düster wie Albträume.

      Das mag vielleicht so erscheinen. Es handelt sich aber um alles andere als Fantasien. Ich analysiere lediglich die Lage und ziehe rationale Folgerungen daraus. Außerdem: Alle Crashs, die ich vorhergesagt habe, waren letztlich schlimmer, als ich selbst gedacht hatte. Das zeigt schon, dass es mir an negativer Fantasie fehlt.


      Wir glauben trotzdem, dass Sie ein unverbesserlicher Pessimist sind.

      Keineswegs. Ich bin ein Optimist, allerdings mit Erfahrung - also ein Realist. Ich galt sogar lange Zeit als ausgesprochener Haussier. Doch schon Mitte der 80er-Jahre wurde mir klar, dass es am Aktienmarkt zu Übertreibungen gekommen war. Und dann habe ich die Crashs von 1987 und 1989 richtig vorhergesagt, Letzteren übrigens in BÖRSE ONLINE.

      An Ihre damalige Treffsicherheit erinnern wir uns gern. Seitdem haben Sie meist vor Aktieninvestments gewarnt, und der Dax steht dennoch um ein Vielfaches höher als damals. Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn jemand wegen Ihnen falsch investiert hat?

      Nein. Wer sein Vermögen selbst verwaltet, muss auch die Verantwortung dafür tragen. Und es ist auch möglich, dass man mich falsch interpretiert hat.

      Wie bitte? Sie haben beispielsweise im Jahr 2004 vorhergesagt, dass der Dax auf 2200 Punkte fällt. Das ist nicht einmal annähernd eingetreten.

      Aber ich hatte gleichzeitig einen Einstieg in Gold empfohlen, und wer diesem Tipp gefolgt ist, hat ein sehr gutes Geschäft gemacht. Außerdem hatte ich im Jahr 2008 geschrieben, dass sich der Dax halbieren wird. Und das ist tatsächlich eingetreten. Außerdem: Warten Sie doch ab, ob der Dax nicht tatsächlich noch auf 2000 Punkte fällt.

      Roland Leuschel


      gilt als notorischer Crash-Prophet. Der heute 72-Jährige begründete seinen Ruf, als er in den Jahren 1987 und 1989 die weltweiten Kursstürze an den Börsen vorhersagte. Er war in den 60er-Jahren Finanzanalyst bei EIR, der ersten ­Researchgesellschaft, die europäische Aktien auf breiter Basis untersucht hat. Anschließend arbeitete Leuschel jahrzehntelang als Chefstratege für die belgische Banque Bruxelles Lambert. Nach schweren gesundheitlichen Problemen ging er im Jahr 1995 in Pension, beschäftigt sich aber immer noch intensiv mit den Börsen. Unter anderem schreibt er Kolumnen für das Capital-Schwestermagazin "BÖRSE ONLINE" und ist Autor mehrerer Bücher.

      Sein neuestes Werk "Die Inflationsfalle" - gemeinsam verfasst mit Claus Vogt, Leiter der Researchabteilung bei der Quirin Bank schoss schnell in den Bestsellerlisten nach oben. Leuschel ist verheiratet, hat vier ­Kinder und acht Enkel. Er lebt abwechselnd an der portu­giesischen Algarve, in einem Vorort von Brüssel und im bayerischen Starnberg


      Die Vorhersage von 2004 war aber doch eindeutig auf einen kurzen Zeitraum angelegt.

      Das Timing ist natürlich immer ein Pro­blem. Mit solchen Äußerungen will ich nur sagen: Vorsicht, es kommt noch was. Alles hat nach dem Crash von 1987 angefangen. Die richtige Reaktion wäre gewesen, eine Rezession zuzulassen, und der Markt hätte sich selbst bereinigt. Der damalige Notenbankchef Alan Greenspan hat aber alles getan, um den Crash auszubügeln. Er hat interveniert, und es wurden 20 Jahre lang Schulden auf Schulden gehäuft. Das hat das Problem immer größer werden lassen. Und nach dem Minicrash, den wir im Jahr 2008 hatten, haben wir wieder dasselbe getan. Deshalb steht uns der riesengroße Megacrash noch bevor.

      Ach, wirklich?

      Glauben Sie mir: Mit großer Wahrscheinlichkeit gehen wir auf einen Anleihecrash zu - also stark steigende Zinsen und damit auf einen enormen Kursverfall der Papiere. Es kann noch ein bis zwei Jahre dauern, aber ich befürchte, es geht schneller, als wir glauben.

      Warum denn das?

      Zum einen wegen der drastisch erhöhten Staatsverschuldung. In den USA wird 2010 das Haushaltsdefizit 9,9 Prozent betragen, das ist gigantisch. Zweitens wird der jährliche Schuldendienst drastisch expandieren. Schon jetzt liegt er in den USA bei 650 Dollar pro Kopf. Er wird schnell auf 1000 Dollar steigen.

      Das klingt noch nicht sonderlich zwingend.

      Der Hauptgrund ist die unverantwortliche Politik der Notenbanken, die unglaublich viel Geld in den Markt gepumpt haben. Das wird die Inflationserwartungen steigern und damit am Rentenmarkt die Zinsen.

      Wie massiv könnte der Crash ausfallen?

      Ich schätze, es wird einen Aufschlag von fünf Prozent in der Bondrendite geben. Das entspricht ungefähr dem Umfang des Anleihecrashs von 1993, als die Kurse um ein Drittel einbrachen. Doch wird sich die Krise nicht nur auf die Finanzmärkte beschränken. Wir werden zusätzlich eine Hyperinflation bekommen.

      Da hätten wir gern konkrete Zahlen.

      In den USA werden wir zehn Prozent ­Inflation überschreiten und in Europa fünf Prozent.

      Aber für solche Raten ist doch der Begriff Hyperinflation unpassend. Deutsche denken bei diesem Wort an das Jahr 1923, als die Geldentwertung millionenfach so hoch war.

      Fünf Prozent Inflation führen aber auch schon zu einer dramatischen Entwertung des Vermögens.

      Interview mit Crash-Prophet Leuschel
      "Ich erwarte Hyperinflation und einen Anleihecrash"Sie schreiben in Ihrem Buch "Die Inflationsfalle", dass es zu Staatsbankrotten kommen kann. Auch in Deutschland?



      Ja, in dem Sinne, dass eine Inflation eine Art von Staatsbankrott ist. Sie entwertet die Schulden des Staates massiv. Der Staat kauft sich quasi von den Schulden frei.

      Sie versetzen die Leute mit dem Inflationsszenario in Angst und Schrecken. Dabei haben wir im Moment kaum Preissteigerungen.

      Es kommt darauf an, wie man Inflation definiert. Wenn man Kreditmenge plus Geldmengenzuwachs im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung nimmt, liegen wir in den USA derzeit bei 13,5 Prozent. Das würde bedeuten, dass wir Inflationsraten im selben Umfang bekommen.

      Es kommt aber nicht nur auf die Geldmenge an, sondern auch auf die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Und die ist derzeit ex­trem niedrig, weil die Geschäftsbanken kaum Kredite ausgeben.

      Das kann sich ganz schnell ändern. Sobald die Inflationsraten anziehen, steigt auch die Umlaufgeschwindigkeit. Das ist ein Teufelskreis, dann gerät die Sache völlig außer Kontrolle.


      Was meinen Sie damit?

      Da sich die Staaten dann keine weiteren Schulden leisten können, wird dramatisch gespart. Die Leute verlieren ihre Arbeit, müssen mit weniger Sozialleistungen auskommen und können sich ihr Essen nicht mehr leisten. Es wird zu Massen­protesten und zu sozialen Unruhen kommen.

      Wie haben Sie sich auf den Crash vorbereitet?

      Ich habe mir sehr viel Sicherheitstechnik geleistet. So gibt es in meinem Haus in Portugal eine riesige Kameraanlage, mit der ich jederzeit von jedem Punkt der Welt am Computer mein Haus sehen kann.

      Und in finanzieller Hinsicht?

      Mit Edelmetallen. Das war für mich persönlich die beste Vorhersage, als ich im Jahr 2004 geraten habe: Steckt 25 Prozent des liquiden Vermögens in physisches Gold. Damit habe ich pro Jahr 100 Prozent gemacht.

      Haben Sie zwischendurch verkauft?


      Nein, ich kaufe sogar bei kleineren Korrekturen nach. Ich mache etwas, was man streng genommen in der Portfolio­verwaltung nie machen darf. Schon die 25 Prozent waren eigentlich zu viel.

      Welche anderen Anlagen haben Sie momentan?

      70 Prozent meines liquiden Vermögens sind in Gold und Silber investiert. Dabei ist der Anteil von Silber etwas größer als der von Gold, weil ich glaube, dass Silber immer noch billig ist und der Preis stärker steigen wird. Meine Vorräte lagern in Tresoren verschiedener Länder. Fast der komplette Rest steckt in Cash. Einiges in Schweizer Franken, das meiste in Euro, nichts in Dollar.

      Leuschels Anlagegrundsätze


      1. Misstrauen Sie Staat und Notenbanken.


      2. Versuchen Sie herauszufinden, was die Mehrheit der Leute denkt.


      3. Orientieren Sie sich daran - egal ob Sie es inhaltlich für richtig halten.


      4. Crashs gehören zu den Finanzmärkten dazu - man muss sie als Chancen für den Einstieg sehen



      Sie besitzen also keine Anleihen?

      Nein, allerdings Short-Papiere der Deutschen Bank auf den Gesamtmarkt (WKN: DBX&8201;0AW).

      Wie sieht es mit Aktien aus?

      Da bin ich langfristig ebenfalls skeptisch. Ich rechne weltweit mit einer Rezession von zehn Jahren, bis das wirtschaftliche Gleichgewicht wiederhergestellt ist - ähnlich wie es zuletzt in Japan lief. Deshalb besitze ich einige Short-Positionen in Form von Papieren der Royal Bank of Scotland auf Dax (WKN: AA0&8201;H55) und Dow Jones (WKN: AA0&8201;HLX). Zusätzlich habe ich einige ETFs, etwa von Robeco auf China (WKN: A0C&8201;A01), um ein Gefühl für den Markt zu behalten.

      Sie haben also keine einzelnen Papiere?

      Einzelaktien sind derzeit kein Thema für mich, weil sie wegen der fehlenden Streuung das Risiko in meinem Portefeuille erhöhen würden. Außerdem ist mir der Aufwand, einzelne Titel herauszusuchen, zu groß.

      Was ist Ihre Dax-Prognose zum Jahresende?

      Es würde mich nicht wundern, wenn wir bei 4000 bis 4500 Punkten landen.

      Zurück zu Ihrer aktuellen Crash-Prognose. Sie machen den amerikanischen Notenbankchef Ben Bernanke und seinen Vorgänger Alan Greenspan für einen Gutteil der Krise verantwortlich. Was würden Sie tun, wenn Sie ein Jahr lang an deren Stelle wären?

      Ein Tag wäre genug. Ich würde sagen: Leute, den Crash können wir nicht mehr verhindern, ich trete zurück. Es ist das Notwendige nicht durchsetzbar, weil die Politik von der Finanzlobby beherrscht wird. Das gilt im Großen und Ganzen auch für die Europäische Zentralbank.

      Was sollte getan werden?

      Bernanke müsste die Zinsen drastisch erhöhen, um die ausgeuferte Geldmenge zu verkleinern und die Inflationsgefahr zu bannen. So wie es die Ausnahmeerscheinung Paul Volcker, der Vorvorgänger Bernankes, Anfang der 80er-Jahre getan hat. So mutige Leute gibt es aber heute nicht mehr. Wir hatten damals Zinsen von 18 Prozent. Das würde eine Zeit lang die Wirtschaft schwächen, aber hinterher wäre die Krise überwunden.

      Bernanke war Mann des Jahres 2009 im "Time Magazine". Liegen die Journalisten mit dieser Auszeichnung wirklich so falsch?

      Hitler, Stalin, Bernanke - alle drei haben diese Auszeichnung bekommen. Hitler im Jahr 1938, Stalin ein Jahr später. Beide haben hinterher ein ziemliches Chaos angerichtet. Das haben die Journalisten dann auch kapiert. Und ich glaube, dass sie irgendwann einmal sagen: Bernanke war verantwortlich für das Chaos, das wir demnächst sehen werden.



      05.02.2010
      von Martin Reim und Erich Gerbl


      http://www.capital.de/finanzen/aktien/100027877.html

      http://www.capital.de/finanzen/aktien/100027877.html?p=2
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 01:08:23
      Beitrag Nr. 73 ()
      :D Wer spart ist selber Schuld :D

      27.02.2010, 18:48 |
      ubhaar
      „Inflation ist eine Steuer“

      Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Instituts (HWWI), äußert sich über die Geldentwertung als Mittel zur Bewältigung der Schuldenkrise.
      Von FOCUS-MONEY-Redakteur Axel Hartmann
      ddp Ökonom Thomas Straubhaar FOCUS
      FOCUS Online: Der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds legt den Notenbankchefs nahe, die Zielmarke bei der Inflation von zwei auf vier Prozent anzuheben, um die Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen und in künftigen Krisen größere Puffer für Zinssenkungen und damit preiswerte Kredite für die Wirtschaft zu haben. Ein vernünftiger Vorschlag? ZUM THEMA

      Preise ziehen im Dezember spürbar anThomas Straubhaar: Was heißt hier schon vernünftig? Eine schleichende Inflation von annähernd fünf Prozent ist von den wenigen Optionen, die nach dem Sündenfall ausufernder Staatsverschuldung offenstehen, die wohl am wenigsten kostspielige. Sie ist und bleibt aber eine indirekte Steuer, die die reale Kaufkraft der Massen verringert. Alle Gläubiger von Nominalwerten, alle Sparer mit nominalen Anlagen, aber wohl auch Rentner und Sozialhilfeempfänger haben sie gleichermaßen zu tragen. Anders als andere Steuern bedarf die Inflationssteuer aber keiner parlamentarischen Zustimmung. Das kann weder als demokratisch noch als vernünftig beurteilt werden.

      FOCUS Online: Die Schuldenkrise in Europa spitzt sich ja noch weiter zu. Würden vier Prozent Inflation überhaupt ausreichen, um die Verbindlichkeiten abzuwerten und die Zinslasten für die Staaten tragbar zu machen?

      Straubhaar: Über eine moderate, schleichende Inflation lässt sich die Last öffentlicher Haushaltsdefizite langsam mindern. Hohe Inflationsraten verringern die reale Belastung nominaler Schulden. Sie sind deshalb politisch die einfachste Option, Staatsschulden auf die kalte Art zu beseitigen. Aber wenn es bei einer schleichenden Inflation von weniger als fünf Prozent bleibt – was für den Wertverlust nominaler Anlagen schon schlimm genug ist -, wird das nicht genügen. Es bedarf einer kombinierten Aktion, die ebenso auf eine Modernisierung des Steuersystems, eine Konzentration des Staates auf seine Kernfunktionen sowie eine langfristige Wachstumsstrategie setzt. Und selbst dann darf man sich keine Illusionen machen: Bis die Staatshaushalte wieder im Gleichgewicht sind und die Schuldenberge abgetragen werden können, wird es Jahrzehnte und nicht nur Jahre brauchen.

      FOCUS Online: Ist eine solche Inflationspolitik in Deutschland überhaupt vermittelbar, wo während des 20. Jahrhunderts zweimal die Ersparnisse der Bürger vernichtet wurden durch Hyperinflation und Währungsreform?

      Straubhaar: Eigentlich nicht, weil damit die hoheitliche Geldpolitik ein weiteres Mal ihre Versprechungen bricht, das Vertrauen der Bürger missbraucht und damit an Glaubwürdigkeit verliert. Aber wie gesagt, jeder andere Weg ist entweder politisch noch stärker verbaut – etwa eine drastische Rücknahme der Staatsausgaben – oder wirtschaftlich nicht gangbar. Deshalb wird man diese von vielen schlechten am wenigsten schädliche und am leichtesten realisierbare Richtung einschlagen. Wichtig wäre es, wenigstens im Ansatz zu kommunizieren, dass man die Inflationssteuer nur als ein Instrument von mehreren zur langfristigen Sanierung der Staatshaushalte sieht und nicht als einziges Mittel.

      Straubhaar: Über eine moderate, schleichende Inflation lässt sich die Last öffentlicher Haushaltsdefizite langsam mindern. Hohe Inflationsraten verringern die reale Belastung nominaler Schulden. Sie sind deshalb politisch die einfachste Option, Staatsschulden auf die kalte Art zu beseitigen. Aber wenn es bei einer schleichenden Inflation von weniger als fünf Prozent bleibt – was für den Wertverlust nominaler Anlagen schon schlimm genug ist -, wird das nicht genügen. Es bedarf einer kombinierten Aktion, die ebenso auf eine Modernisierung des Steuersystems, eine Konzentration des Staates auf seine Kernfunktionen sowie eine langfristige Wachstumsstrategie setzt. Und selbst dann darf man sich keine Illusionen machen: Bis die Staatshaushalte wieder im Gleichgewicht sind und die Schuldenberge abgetragen werden können, wird es Jahrzehnte und nicht nur Jahre brauchen.

      FOCUS Online: Ist eine solche Inflationspolitik in Deutschland überhaupt vermittelbar, wo während des 20. Jahrhunderts zweimal die Ersparnisse der Bürger vernichtet wurden durch Hyperinflation und Währungsreform?

      Straubhaar: Eigentlich nicht, weil damit die hoheitliche Geldpolitik ein weiteres Mal ihre Versprechungen bricht, das Vertrauen der Bürger missbraucht und damit an Glaubwürdigkeit verliert. Aber wie gesagt, jeder andere Weg ist entweder politisch noch stärker verbaut – etwa eine drastische Rücknahme der Staatsausgaben – oder wirtschaftlich nicht gangbar. Deshalb wird man diese von vielen schlechten am wenigsten schädliche und am leichtesten realisierbare Richtung einschlagen. Wichtig wäre es, wenigstens im Ansatz zu kommunizieren, dass man die Inflationssteuer nur als ein Instrument von mehreren zur langfristigen Sanierung der Staatshaushalte sieht und nicht als einziges Mittel.








      FOCUS Online: Wo sehen Sie die Inflation im Euro-Raum in den kommenden zwei bis drei Jahren ganz konkret?

      Straubhaar: Wenn bereits der Chefvolkswirt des IWF rät, das Inflationsziel von zwei auf vier Prozent anzuheben, dann ist es lediglich noch eine Frage der Zeit, bis andere aufspringen und sich dieser Ratschlag in der Realität wiederfindet. Deshalb, bin ich überzeugt, werden wir in zwei, drei Jahren im Euro-Raum bei den vier bis fünf Prozent Inflation sein, die nun vorerst als Vorschlag ins Spiel gebracht worden sind.

      http://www.focus.de/finanzen/news/euro/hwwi-chef-straubhaar-…
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 16:51:11
      Beitrag Nr. 74 ()
      Mit dem Bedürfnis nach Sicherheit hat die westliche Welt ihren eigenen Albtraum kreiert...:eek::(:cry:

      Da können noch tausend Institute geschaffen werden, die den Zustand analysieren und verbessern wollen blabla

      :look:http://www.youtube.com/watch?v=0n4c5yfvvSI&feature=related
      Avatar
      schrieb am 01.03.10 09:45:51
      Beitrag Nr. 75 ()
      Lieber Gueldner,

      leider verstehsen Autoren das Thema Inflation nicht!

      Ich zitiere aus dem Anfangsbeitrag:
      Über Jahre hinweg haben die Notenbanken die Welt mit billigem Geld überschwemmt - und damit die Wohlhabenden noch wohlhabender gemacht. Jetzt droht die Inflation. Und die macht die Armen ärmer.
      Das bedeutet nichts anderes als:
      Über Jahre hinweg haben die Notenbanken Inflationspolitik betrieben - und damit die Wohlhabenden noch whlhabender gemacht. Jetzt droht Inflation(?!?!? hä? das wurde doch über Jahre hinweg gemacht, warum soll uns das jetzt bedrohen???). Und die macht die Armen ärmer...

      Also vergiss diesen Autor - er hat seine Ahnungslosigkeit bereits im ersten Satz unter Beweis gestellt...

      zur Aufklärung:
      Inflation kann mittlerweile nur von Banken durch Kreditvergaben ausgelöst werden. Diese haben es auch bis 2007/2008 mit der Überschwemmung von Krediten an Unternehmen und Privatpersonen gemacht - gegen Einräumung von Rechten (Patente, Grundschulden,...). Die Banken haben kein Interesse daran, ihr eigenes Handelsgut - nämlich Geld, das sie im Prinzip endlos vermehren können - zu entwerten. Banken haben seit 2008/2009 die Kreditvergabe an mittelständische und kleine Unternehmen, sowie an Privatpersonen stark reduziert, und fordern während der Krise entweder neue Sicherheiten oder Rückzahlungen. Wenn dies nicht geschieht, erhalten Banken Sicherheiten in Form von Sachwerten.
      Durch diese Vorgehensweise stellen die (scheinbar) exorbitanten Staatsschulden keine Inflationsbedrohung dar, da die privaten Schulden mehr als doppelt so hoch sind, wie die Staatsschulden.

      Sorry, aber keine Inflation zu sehen...
      Avatar
      schrieb am 01.03.10 12:47:26
      Beitrag Nr. 76 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.030.712 von Tobias79 am 01.03.10 09:45:51????????????????ß
      bruttoinlandsprodukt abzzüglich geldmengenwachstum M3
      ergibt ca. 7 % inflationsrate.....
      und das stimmt nun mal wenn man von DM auf euro umrechnet...
      das Tauschverhältnis ist für waren des täglichen lebens 1:1 !!!!!
      Avatar
      schrieb am 02.03.10 12:13:07
      Beitrag Nr. 77 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.032.091 von clelia am 01.03.10 12:47:26Inflation = Geldschöpfung
      Geldschöpfung = Kreditvergabe (außerhalb des Finanzsektors!!!)

      Kreditvergabe an Staat (steigt derzeit an) + Kreditvergabe an Firma (fällt) + Kreditvergabe an Privat (stagniert) = Geldschöpfung = Inflation

      steigend + fallend + fallend = 0
      Avatar
      schrieb am 02.03.10 14:14:48
      Beitrag Nr. 78 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.039.836 von Tobias79 am 02.03.10 12:13:07korrigiere

      steigend +fallend + stagnierend = 0
      Avatar
      schrieb am 21.03.10 21:30:11
      Beitrag Nr. 79 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.030.712 von Tobias79 am 01.03.10 09:45:51Nun wird es doch KEINE Inflation geben :rolleyes::rolleyes:

      wie daß denn, wer weiß was genaueres :confused:

      :confused::confused: Wer hat das Rezept gegen die Krise?Foto: picture-alliance/ dpa)
      :confused::confused:


      Wirtschaft
      Sonntag, 21. März 2010

      Schulden ernst nehmen
      Inflation ist keine Lösung

      Das Finanzministerium erteilt dem Ansatz des IWF Schuldenprobleme per Inflation zu lösen, abermals eine klare Absage. Die Versuchung sei zwar in Krisenzeiten groß, weil Schulden so "weginflationiert" werden könnten, aber verantwortlich sei es nicht. Es führe kein Weg an der Konsolidierung der Haushalte vorbei, heißt es

      Wer hat das Rezept gegen die Krise?
      (Foto: picture-alliance/ dpa)



      Das Bundesfinanzministerium lehnt trotz weltweit historischer Verschuldungsniveaus eine höhere Inflation strikt ab. Mehr Teuerung zuzulassen, sei in Krisenzeiten zwar eine Versuchung, da öffentliche und private Schulden so entwertet werden könnten, schrieb der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium, Steffen Kampeter, in einem Gastbeitrag. Ein laxer Umgang mit der Inflation sei aber vor allem eine Flucht aus der Verantwortung.

      Die Risiken einer solchen Politik seien offensichtlich, warnte der CDU-Politiker: "Vorhandenes Geldvermögen wird vernichtet, die Reallöhne sinken, die Armut steigt. Alle Versuche, über höhere Inflation Arbeitslosigkeit abzubauen, scheiterten mittelfristig und führten in den ökonomischen Niedergang statt in den Aufschwung." Deshalb gebe es keine Alternative zu einer Entschuldung durch konsequente Konsolidierung der öffentlichen Haushalte.

      "Grob fahrlässig und schädlich"
      Der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, Olivier Blanchard, hatte eine Verdoppelung der Inflationsziele wichtiger Notenbanken auf vier Prozent angeregt, um Staaten in Krisenzeiten einen größeren geldpolitischen Spielraum einzuräumen. "Das wäre ein drastischer Sinneswandel, denn bisher hat sich der IWF stets für ein inflationsarmes Wachstum der Weltwirtschaft und für Geldwertstabilität eingesetzt", wandte Kampeter gegen den Vorschlag ein. "Erfreulicherweise haben sowohl Bundesbank wie EZB diese Überlegungen entschieden zurückgewiesen." Bundesbankchef Axel Weber hatte den IWF-Vorstoß als "grob fahrlässig und schädlich" bezeichnet.

      Inflation helfe den Staaten nicht beim Ausstieg aus ihrer Verschuldungspolitik, betonte der Staatssekretär. Stattdessen müssten neben nationalen Konsolidierungsanstrengungen "auch die Kontrollinstrumente der europäischen Stabilitätskultur geschärft werden", forderte er. "Und die Zentralbanken haben bisher keinen Zweifel daran gelassen, mit einem sensiblen Timing den rechtzeitigen Ausstieg aus der Überflussliquidität vorzunehmen. Dieser doppelte Exit ist notwendig und im Interesse der nachfolgenden Generationen", schrieb Kampeter.

      http://www.n-tv.de/wirtschaft/Inflation-ist-keine-Loesung-ar…


      Die sprechen immer von Schuldenabbau, doch die Schulden werden immer größer, auch im Privaten Bereich



      21. März 2010, 16:26 Uhr
      Sechs-Billionen-Lücke
      Forscher setzt deutsche Schulden dreimal höher an
      (276)
      Von Dorothea Siems
      .Dreimal so hoch wie offiziell angegeben sind die Schulden Deutschlands laut einer Studie des Forschers Bernd Raffelhüschen. Zu den Schulden von Bund, Ländern und Gemeinden in Höhe von 1,9 Billionen Euro addiert der Wissenschaftler künftige Sozialkosten wie Beamten-Pensionen – er kommt so auf mehr als 6 Billionen Euro.


      Die sprechen immer von Schuldenabbau, doch die Schulden werden immer größer, auch im Privaten Bereich viel rechnen
      Avatar
      schrieb am 22.03.10 14:27:28
      Beitrag Nr. 80 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.186.691 von GueldnerG45S am 21.03.10 21:30:11Die Inflation ("Zeit des leichten Geldes") ist vorbei!!!

      Die Banken WOLLEN KEINE INFLATION!!! Sie wollen doch nicht das eigene Handelsgut entwerten!!!

      Also werden Banken die Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen in Form nicht gewährter oder fällig gestellter Kredite einschränken. Das ist unser Preis für die steigende Staatsverschuldung...

      Wir werden hauptsächlich
      1.) mehr Abgaben leisten müssen
      2.) weniger Transferleistungen erhalten

      WIE SOLL DA EINE INFLATION ENTSTEHEN?!?!?!?

      INFLATION IST NICHT PREISERHÖHUNG!!!!!!!!!


      Erst dann, wenn die Banken genügend Rechte an Patenten und Sachwerten halten, die Bürger zu staatlichen Abgaben nicht mehr bereit sind und die Mittelschicht ausgelutscht ist, wird es zu großen Änderungen kommen - aber nicht zu einer globalen Hyperinflation...

      Märchen!!!
      Avatar
      schrieb am 13.04.10 12:13:09
      !
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      Avatar
      schrieb am 12.05.10 10:54:42
      Beitrag Nr. 82 ()
      12.05.2010, 09:01 |
      Rettungspaket
      EZB kämpft um ihre Glaubwürdigkeit


      Die Entscheidung ist umstritten: Erstmals in ihrer Geschichte kauft die EZB Staatsanleihen, um den Schuldenstaaten zu helfen. Notenbankchef Trichet versucht nun, die Inflationssorgen zu dämpfen.

      Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, hat Inflationsängste wegen des Rettungspakets von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) zur Stützung des Euro als unbegründet zurückgewiesen.:laugh: „All das Geld, all die Liquidität, die wir dadurch in die Märkte hineinbringen, ziehen wir auch wieder ab“, :laugh: versicherte Trichet am Dienstagabend im ZDF. Insgesamt werde sich deshalb die im Umlauf befindliche Geldmenge nicht ändern. Trichet verteidigte die Entscheidung der EZB, Staatsanleihen der Euro-Länder zu kaufen. Es sei nicht darum gegangen, die Aktienmärkte zu beeinflussen, sondern darum, die normale Funktion der europäischen Währungspolitik sicherzustellen.

      Schon bemerkenswert...
      ... wie diese Leute uns für blöd und ignorant halten. Bei mir ist das Vertrauen in den Euro definitiv dahin.

      http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/rettung…
      Avatar
      schrieb am 05.09.10 15:44:05
      Beitrag Nr. 83 ()
      Ticken diese noch richtig :confused::confused:


      Die sicherste Geldanlage? Wer die Inflation fürchtet, legt sich Gold zu. (© ddp)

      Angst vor Inflation
      Wenn nur noch Bares zählt

      05.09.2010, 11:01 2010-09-05 11:01:53
      von Uwe Ritzer

      Reich an Geld, aber auch reich an Sorgen: Jürgen Naß hat seine Konten leergeräumt, sämtliche Fonds verkauft, jedwede Lebensversicherung gekündigt. Er ließ sich alles bar auszahlen. Mit dem Geld will er Wald kaufen, vielleicht ein Grundstück. Und Gold. Warum? Der Unternehmer fürchtet die Inflation - wie so viele Reiche.

      Sein Anlageberater hielt alles zunächst für einen Witz und seinen Versicherungsvertreter musste er fünfmal anrufen, ehe der endlich tat, was Jürgen Naß von ihm verlangte. Dabei ist der 43-Jährige eigentlich einer jener Typen, denen man von Haus aus zugesteht, dass sie wissen, was sie tun. Vor allem, wenn es um Geld geht. Jürgen Naß ist ein stattliches Mannsbild, Familienvater, erfolgreicher Unternehmer, Vielarbeiter, ein zupackender Typ.

      Als gäbe es keine latente Baukrise in diesem Land, hat er seine vor Jahren vom Vater übernommene Baufirma zur mit Abstand größten weit und breit gemacht. Die Konkurrenten gingen reihenweise pleite, der Familienbetrieb Naß wuchs. Eine Erfolgsgeschichte aus der fränkischen Provinz. Die Firma zählt mehrere Dutzend Beschäftigte und der Familie Naß geht es gut. Ihr gehören mehrere Häuser, Grundstücke, Wald und in der Garage stehen ein stattliches Motorrad und ein schmucker Oldtimer neben anderen Autos.

      Vor ein paar Monaten aber hat Jürgen Naß seine Konten abgeräumt, alle Fondsanteile verkauft und sämtliche Lebensversicherungen gekündigt, die er zur Altersvorsorge abgeschlossen hatte. Er ließ sich alles bar auszahlen und trug das Geld nach Hause. "Man muss doch nur normal denken", sagt Naß, der sich ausbedungen hat, nur dann von alledem offen zu erzählen, wenn weder sein richtiger Name in der Zeitung steht, noch sein Wohnort. "Wer also normal denkt," sagt Naß, "der weiß, dass das alles nicht mehr lange gut gehen wird."

      Ihn plagt, was der Wirtschaftshistoriker Werner Abelshauser einmal als "die archaische Angst vor der Inflation" diagnostiziert hat. Sie wurde in den vergangenen zwei Jahren gewaltig angestachelt. Das begann mit dem rasanten Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers, in deren Sog weltweit große und renommierte Banken bedrohlich zu wackeln begannen. Die Weltwirtschaft geriet ins Taumeln, der Euro in die Krise, Staaten wie Irland und Griechenland trudelten an den Rand der Pleite.

      Vieles von alldem konnte durch die Politik nur mühsam verhindert oder abgefedert werden. Mit immer dickeren, auf Pump finanzierten Milliardenpaketen, welche die Staatsschulden in kaum vorstellbare Sphären treiben. Jürgen Naß sagt, all dies habe ihm "viele schlaflose Nächte bereitet". Eine diffuse Gefühlslage aus Zukunftsangst, Verbitterung und Vertrauensverlust ergriff ihn. Schließlich hat viel zu verlieren, wer viel hat.


      Wobei Reichtum naturgemäß eine Definitionssache ist. Vor allem aber ist es eine Frage der eigenen Perspektive. Wenn Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz durch den Untergang des Arcandor-Konzerns Milliarden verliert und ihr nur noch ein paar Dutzend Millionen Euro übrig bleiben, ist das für sie schlimm; für Otto Normalverdiener hingegen ein Luxusproblem. Ökonomen und wirtschaftliche Organisationen tun sich schwer mit allgemeingültigen Abgrenzungen; die Grenzen zwischen gut situiert, wohlhabend, vermögend, reich und superreich sind verwaschen.

      http://www.sueddeutsche.de/geld/angst-vor-inflation-wenn-nur…

      Angst vor Inflation
      "Immer neue Schulden, das kann nicht gut gehen"

      05.09.2010, 11:01 2010-09-05 11:01:53

      Am gängigsten ist eine Faustformel, wonach als wohlhabend gilt, wer über ein Einkommen verfügt, das mindestens 200 Prozent über dem des Durchschnittsdeutschen liegt. Bei einem Alleinstehenden wären das gut 3500 Euro netto im Monat, bei einer vierköpfigen Familie doppelt so viel. Diese Grenzen erscheinen niedrig angesetzt und sie berücksichtigen nicht die Werte, über die jemand unabhängig von seinem Einkommen verfügt. Jürgen Naß und seine Familie gehören, so oder so, zu den Wohlhabenden und Reichen. Sie stehen für viele andere, ähnlich gut situierte Familienunternehmer und Mittelständler, die in der Krise schwer ins Grübeln gekommen sind.


      Mehr Absicherung nach unten, anstatt als lukratives Investment - aber trotzdem beliebt: Wald. (© dpa)

      Jürgen und Cordula Naß sitzen im Chefbüro ihrer Baufirma; sie am Computer, er auf einem Stuhl in der Besprechungsecke. Das Büro ist zweckmäßig eingerichtet, ohne teuren Schnickschnack, fränkische Bodenständigkeit in braun und beige. Der Unternehmer erzählt von den Banken, die immer ängstlicher geworden seien in der Krise. Die sich doppelt, drei- und vierfach absichern würden und das nicht nur, weil das Geschäft am Bau als besonders riskant gilt. Der Politik traut Naß auch nicht mehr, denn sie vernachlässige den Mittelstand schon zu lange.

      Irgendwann fing der Bauunternehmer an, Fachartikel über Finanzthemen zu lesen, Vorträge anzuhören und Seminare zu besuchen. Je länger die Wirtschaftskrise sich zog, desto mehr Gleichbesorgte traf er. Wohlhabende, auch reichere Menschen als ihn, die allesamt Systemkritik übten. Die sich gegenseitig zuraunten, die Regierung habe heimlich 16 große, neue Maschinen zum Gelddrucken bestellt. "Die rechnen damit, dass eine neue Währung kommt", ist Naß überzeugt in einem Tonfall, als ginge es um ein unumstößliches Naturgesetz. "Immer neue Schulden, das kann nicht gut gehen. Die Blase muss platzen", sinniert er.

      Thilo Wendenburg kennt den Typus des Kunden, der Vermögensfragen aus seinem Bauchgefühl heraus beantwortet, und der übrigens Studien zufolge gar nicht selten ist. "Wenn man das negative Bauchgefühl langsam und Schritt für Schritt mit dem Kunden analysiert, relativiert sich am Ende doch einiges", sagt Wendenburg, Vorstandsvorsitzender der Fürstlich Castell'schen Bank, dem ältesten bayerischen Geldhaus. Aber auch Anleger, die nüchterner und professioneller mit dem Thema umgehen, auf breiter Basis Informationen sammeln und Risiken kühl untersuchen, diskutieren öfter und kritischer als früher mit ihren Anlageberatern. Dabei nehmen auch sie neuerdings vermehrt das böse Wort "Inflation" in den Mund. "Viele fragen uns, wie man sich davor schützen kann", sagt Wendenburg.

      Die Fürstlich Castell'sche Bank wurde 1774 gegründet und ist spezialisiert auf Vermögensmanagement. Ihre Kunden legen zwischen einer halben und mehreren zehn Millionen Euro an. Weil das Geldhaus uralt und im Besitz des gleichnamigen Adelsgeschlechtes ist, gilt es vielen Kunden als Inbegriff des Konservativen, des Soliden und des Beständigen. Werte, die viele reiche Menschen in der Krise neu entdeckten. "Vielen ist der Substanzerhalt inzwischen wichtiger als Renditen von acht, neun oder zehn Prozent", sagt Thilo Wendenburg. Vor ein paar Jahren war das noch anders. Vor allem die Hochvermögenden seien zuletzt "noch konservativer und vorsichtiger geworden".

      Ist das aber schon Angst? In einer im Juni veröffentlichten Umfrage des Instituts für betriebliche Finanzwirtschaft der Universität Linz gaben fast ein Drittel der befragten Deutschen an, tatsächlich Angst um ihr Vermögen zu haben. Das Institut hatte im Auftrag der Liechtensteiner Fürstenbank LGT genau 332 Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt, die über ein frei verfügbares Vermögen von mehr als 500.000 Euro verfügen. Über die Hälfte äußerten Inflationsängste, die Deutschen weit mehr als ihre Nachbarn. Das Vertrauen in die Stabilität des Finanzsystems sei durch die Krise zutiefst erschüttert, heißt es in der vom Vizechef des Instituts, Teodoro D. Cocca, verfassten Expertise. Vor allem aber habe die Finanzkrise bei reichen Anlegern "zu großen Umschichtungen, weg von Derivaten, Aktien, alternativen Anlagen und Anlagefonds hin zu Rohstoffen, Gold oder Edelmetallen und weiteren Vermögenswerten geführt". Neuerdings würden schwer verständliche, komplexe und vor allem riskante Anlageformen konsequent gemieden.

      "Eine Zeit lang gab es in der Krise einen regelrechten Run auf Gold, aber inzwischen ist das Thema ziemlich durch", sagt Wolfgang Graf Castell zu Castell. Von Angst will er nicht sprechen, aber das Denken habe sich schon geändert. "Eine gewisse Verunsicherung ist nicht zu leugnen", sagt Graf zu Castell. In der Bank seiner Familie ist er für das Neukundengeschäft im Raum Nürnberg zuständig; am Stammsitz derer zu Castell, im gleichnamigen Ort am Rande des fränkischen Steigerwaldes, kümmert er sich um das Weingut und die Wälder der adeligen Familie.




      http://www.sueddeutsche.de/geld/angst-vor-inflation-wenn-nur…

      Angst vor Inflation
      Mehr als nur eine Liebhaberei

      05.09.2010, 11:01 2010-09-05 11:01:53

      Der Landstrich ist im Sommer malerisch, das fürstliche Schloss mit den vielen Fensterläden herausgeputzt. Von den Anhöhen um Castell schweift der Blick teilweise weit ins Maintal. Wein und Wald dominieren das Bild der Region. "Den Casteller Wald könnten wir fast täglich verkaufen", sagt Wolfgang Graf zu Castell. Dabei galt Wald doch jahrzehntelang als out. Eine Liebhaberei, aber nichts für die Renditejagd. "Inzwischen ist Wald als Anlageobjekt wieder gefragt", sagt der Graf. Mehr als Absicherung nach unten, anstatt als lukratives Investment. Ein bis drei Prozent Rendite seien mit Forstgeschäften in Europa drin, in Nordamerika etwas mehr. Im Herbst will die Castell'sche Bank eine spezielle Anlageform mit Wald anbieten


      Kein Vertrauen mehr in die Finanzwelt: Wer Geld hat, sorgt sich um dessen Absicherung. (© Reuters

      Auch Jürgen Naß will Wald kaufen. Unlängst hat er ein Seminar besucht. Die wichtigsten Erkenntnisse sind in einem hellblauen Ordner zusammengefasst. Er enthält seriöse Informationen und fundierte Zeitungsartikel, aber auch fragwürdige Papiere. Zu allen schwierigen Zeiten zogen zweifelhafte Anlageberater durch die Lande und nutzten Krisen und Ängste wohlhabender Menschen gewinnbringend. Es scheint, als hätten sie seit dem Crash im September 2008 wieder Hochkonjunktur.

      Nicht nur viel bedrucktes Papier kursiert, sondern auch das Internet ist voll mit obskuren Botschaften zur Sache. Ein trübes Gebräu aus apokalyptisch getränktem Angstvokabular und nicht selten esoterischen Prophezeiungen des kommenden Weltenendes. In einem der Manuskripte des Seminars, das Jürgen Naß in seinem blauen Ordner aufbewahrt, wird der Untergang des Finanzsystems in inflationär häufigen Endzeitwarnungen vorhergesagt.

      Es ist mit solchen Texten wie mit der kruden Weltsicht politischer Extremisten: Korrekte Informationen werden vermischt mit aus den Zusammenhang gerissenen Zitaten prominenter Zeitgenossen. Man hantiert mit tatsächlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen, mischt sie mit Halbwahrheiten, philosophischen Ergüssen, Lügen und, vor allem, Verschwörungstheorien. Alles zusammen wird verkauft als die eigentliche Wahrheit, die unerwünscht ist, weshalb dunkle Mächte dafür sorgen, dass niemand sie erfährt. So lässt sich gut Geld verdienen. Zwielichtige Berater machen mit der Angst inzwischen ein großes Geschäft, denn am Ende sind es natürlich nur ihre Anlagen, die Vermögen retten.

      Über zehn Jahre zahlten Jürgen und Cordula Naß in Lebensversicherungen als Altersvorsorge ein. Gut eine halbe Million Euro. Jürgen Naß hat nicht mehr geglaubt, dass er sein Geld jemals bekommen wird, nach allem, was er gehört und gelesen hatte, wie und wo Versicherungen das Geld ihrer Kunden anlegen. 20 Prozent Verlust hat Naß gemacht, indem er seinen Versicherungsvertreter anrief und alle Verträge kündigte. "Lieber so als am Ende gar nichts", sagt seine Frau.

      Naß hob seine Spareinlagen ab und zog Geld aus Fonds zurück. "Wenn auf dem Girokonto am Monatsende etwas übrig bleibt, heben wir es ab", sagt der Unternehmer. Das ganze Geld hat er bar mit nach Hause genommen. Er hat damit private Schulden getilgt, Reparaturen an seinem Haus gezahlt und von dem, was übrig ist, will er sich Wald kaufen, vielleicht noch das ein oder andere Grundstück, Gold oder Platin.

      http://www.sueddeutsche.de/geld/angst-vor-inflation-wenn-nur…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.sueddeutsche.de/geld/angst-vor-inflation-wenn-nur…
      Avatar
      schrieb am 30.09.10 11:50:41
      Beitrag Nr. 84 ()
      Interview mit Jim Rogers:
      „Wer frisches Geld druckt, ruiniert sein Land“


      Noch mehr Schulden und Konsum führen in die Sackgasse, sagt der renommierte Investor Jim Rogers. Im Gespräch mit dem Handelsblatt erklärt er, warum die Situation in den USA schon wieder schlechter wird, wieso Gold weiter haussiert und welche Währungspolitik er den Chinesen empfehlen würde.


      Mister Rogers, Sie sind als antizyklischer Investor berühmt und reich geworden. Weshalb trommeln Sie immer noch für Gold, obwohl der Preis seit Monaten immer neue Allzeithochs markiert? Ihr einstiger Hedge-Fonds-Partner George Soros hat bereits vor der "ultimativen Asset-Blase" Gold gewarnt.



      Jim Rogers: "Nur eine Strategie der Schmerzen hilft." Quelle: Reuters

      Im Moment kann man wohl kaum von einer Blase sprechen, weil nach wie vor nur sehr wenige Menschen Gold besitzen. Verglichen mit dem Goldpreis-Hoch von 1980 müssten wir heute inflationsbereinigt bei einem Preis von mehr als 2 000 Dollar liegen. Wir werden noch eine Blase sehen, ich erwarte sogar eine Hysterie bei Edelmetallen, aber womöglich erst in fünf oder zehn Jahren.

      Ist Gold ihre Nummer eins, oder gibt es für sie noch attraktivere Anlagechancen?

      In einer Währungskrise werden alle Edelmetalle steigen, auch Platin, Palladium und viele andere. Den höchsten prozentualen Anstieg erwarte ich bei Silber. Der Preis für Silber liegt - anders als bei Gold - noch sehr deutlich unter seinem Allzeithoch. Auch Agrar-Rohstoffe bieten große Chancen, weil die Bewertungen im historischen Vergleich niedrig sind und wir in bestimmten Bereichen bereits Engpässe sehen. Das heißt, wir bekommen höhere Preise.

      Sie haben mehrfach den Dollar als Weltreservewährung in Frage gestellt und auch dem Euro innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre den Kollaps prophezeit. Haben Sie denn überhaupt kein Vertrauen mehr in Währungen?

      Grundsätzlich glaube ich, dass Papiergeld in den nächsten Jahren entwertet wird und sich die Preise realer Vermögenswerte verbessern. Sie können nicht wie in den USA Geld ausgeben, das sie faktisch nicht haben. Sie können zwar bei der Notenbank Fed frisches Geld drucken lassen, aber nur für eine Weile. Wer immer mehr Geld druckt, ruiniert auf Sicht seine Währung, seine Wirtschaft und sein ganzes Land.

      Sie haben Amerika vor Jahren den Rücken gekehrt und wohnen heute in Singapur. Aus der Ferne betrachtet: Wo sehen sie Ihr Heimatland auf dem falschen Weg?

      In den USA muss sich vieles ändern: die Steuerordnung, das Bildungssystem, das Rechtssystem. Aber zuallererst muss Amerika die Fehler der vergangenen 20 Jahre anerkennen und versuchen, sie zu beseitigen.



      http://www.handelsblatt.com/finanzen/devisen/interview-mit-j…
      Avatar
      schrieb am 09.12.10 16:45:05
      Beitrag Nr. 85 ()
      :)Jetzt heißt es Sachwerte schaffen, heißt das auch Aktien kaufen :confused:




      Donnerstag, 09. Dezember 2010

      Raimund Brichta
      Die Inflation ist da!


      Kommt die Inflation? Darüber wird an der Börse nach wie vor heiß diskutiert. Telebörse-Moderator Raimund Brichta hält dagegen: Die Inflation sei längst da, sagt er, zumindest für diejenigen, die in der Schule aufgepasst haben

      http://www.teleboerse.de/kolumnen/kolumnen_brichta/Die-Infla…
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 09.12.10 19:01:16
      Beitrag Nr. 86 ()
      Gibts da nicht auch Experten, welche die kommende Krise eher mit einer saftigen Deflation beschreiben? Das wäre aus Sicht aktueller "Druckerei" unlogisch, aber nicht völlig unrealistisch.:confused:
      Avatar
      schrieb am 13.05.11 11:36:03
      Beitrag Nr. 87 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.682.205 von GueldnerG45S am 09.12.10 16:45:05
      Bier, Pommes, Reifen: Inflationsgefahr wächst
      –Wenn die Preise explodieren



      Benzin: Das waren noch Preise: 73,8 Cent für den Liter Diesel, 97,2 Cent für Superbenzin. Wer weiß schon noch, wie lange das her ist? Fast genau elf Jahre: Im April 2000 war der Sprit so günstig. Heute kostet Diesel das Doppelte. Super übersprang im April dieses Jahres erstmals im bundesweiten Schnitt die Marke von 1,60 Euro.

      "Der langfristige Trend beim Benzin zeigt nach oben - und das wird so bleiben", sagt Steffen Bock von Clever-Tanken.de. Das Verbraucherportal wertet ...


      http://www.sueddeutsche.de/geld/bier-pommes-reifen-inflation…
      Avatar
      schrieb am 23.06.11 15:31:30
      Beitrag Nr. 88 ()
      23.06.2011, 12:01 Uhr

      Angst vor Inflation
      :
      Zu viel Vorsicht schadet auch



      Inflation in den 1920er-Jahren: Kinder lassen einen Drachen aus Geldscheinen steigen.
      Quelle: SUPERBILD

      Kaum etwas fürchten die Deutschen mehr als die Inflation. Die Angst ist weit verbreitet – dabei sie ist so gefährlich wie die Inflation selbst.

      Die Geldentwertung der zwanziger Jahre hat sich in das kollektive Gedächtnis der Nation eingebrannt, die Währungsstabilität ist wie die Exportstärke ein Teil der deutschen Nachkriegsidentität. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Euro-Krise und die großzügige Liquiditätspolitik der EZB die Bundesbürger beunruhigen.

      Nach einer aktuellen Umfrage der Fondsgesellschaft Union Investment rechnen neun von zehn deutschen Anlegern in den kommenden sechs Monaten mit steigenden Preisen, fast jeder fünfte erwartet sogar stark steigende Preise. Mehr als die Hälfte der Befragten sorgen sich um ihre Ersparnisse. Gleichzeitig eilt der Goldpreis von Rekord zu Rekord, Rohstoffanlagen werden immer beliebter, der deutsche Immobilienmarkt ist aus seinem Dornröschenschlaf erwacht, und die Fondsindustrie bringt immer neue Produkte auf den Markt, die versprechen, vor einer drohenden Geldentwertung zu schützen.

      Der Star Global Equity Inflation Focus der amerikanischen Investmentgesellschaft GAM versucht das mit einem globalen Aktienportfolio, das sich »auch in einem inflationsgeprägten Umfeld behaupten kann«. Der Julius Bär Emerging Markets Inflation Linked Bond Fund investiert in inflationsgeschützten Anleihen aus den Schwellenländer, wo die Wachstumschancen, aber auch die Teuerungsgefahr besonders hoch sind. Und es gibt Gold- und Rohstofffonds, die das Vermögen in Aktien von Minengesellschaften anlegen.

      Wer sich vor Inflation schützen will, hat die freie Auswahl. Und dennoch sei zur Vorsicht geraten. Die Inflationsrate ist zuletzt zwar gestiegen, in Deutschland lag sie im April bei 2,4 Prozent, im Mai ist sie sogar leicht gesunken, auf 2,3 Prozent. Im historischen Vergleich ist der Preisauftrieb mehr als moderat: In den siebziger und achtziger Jahren fiel die Inflationsrate in Deutschland selten unter drei Prozent. Und selbst heute strebt die EZB aus gutem Grund keine Nullinflation an, sondern eine Rate von nahe zwei Prozent, um der Deflation aus dem Weg zu gehen.

      Eine rasante Geldentwertung ist jedenfalls nicht in Sicht. Bislang treiben vor allem Öl- und Lebensmittelpreise die Teuerung an. Die Löhne dagegen – der größte Kostenblock für Unternehmen und damit der wichtigste Einflussfaktor für die Inflationsrate – steigen wegen der in vielen Ländern immer noch hohen Arbeitslosigkeit nur moderat. Selbst im Boomland Deutschland wird von den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten für das laufende Jahr nur ein Lohnzuwachs von 2,1 Prozent prognostiziert – inklusive Sonderzahlungen. Außerdem hat die EZB bereits Maßnahmen gegen eine Teuerung eingeleitet und die Leitzinsen leicht angehoben Auch die Federal Reserve in den USA verabschiedet sich allmählich von der Politik des billigen Geldes – im Juni läuft das Programm zum Ankauf von Staatsanleihen aus.

      http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anlagest…Quelle:
      Avatar
      schrieb am 29.11.11 16:52:33
      Beitrag Nr. 89 ()
      :eek: Inflation- Deflation was nun wirklich , keine weiß es :eek:

      Wie die Inflation zum Trauma der Deutschen wurde

      In der Euro-Krise wird die deutsche Urangst vor einer Inflation geweckt. Die Furcht vor der Teuerung gehört zu unserer Geschichte



      Tief im kollektiven Gedächtnis eingebrannt: Die Hyperinflation im Jahr 1923

      German Angst ist seit Waldsterben und Atomstrom ein deutscher Exportartikel, allerdings wenig hilfreich in realer Gefahr. Inflation ist die neue Variante. Es vergeht kein Abendessen in Berlin, wo nicht vom Geld die Rede ist und wie die Euros zu sichern wären gegen allfällige Verschlechterung. 1923 ist ein deutsches Trauma.
      Tatsächlich aber ist die Angst vor Inflation älter als das, was die kaiserliche und dann die republikanische Regierung betrieben: Geldvermehrung durch die Notenpresse, erst für den Krieg und dann fürs nackte Überleben in Nachkriegszeiten, Bezahlung von Reparationen und Fütterung der Bevölkerung durch die Geldillusion – bis am Ende die Banknotenbündel in Schubkarren aus der Berliner Reichsbank kamen. Die Rentenmark beendete den Spuk, gegründet auf Vertrauen und festen Wechselkurs zum Dollar.


      Es wird immer wieder Inflationen geben

      Aber 1923 war nicht die erste und nicht die letzte aller Inflationen. Solange es Geld gibt, gibt es Geldverschlechterung, meist durch die Obrigkeiten, aber auch durch Angebot und Nachfrage. In der biblischen Apokalypse des Johannes von Patmos, es war die Zeit des römischen Kaisers Diokletian und seiner silberumkleideten Kupferlinge, sind es vier Reiter, die die Menschen heimsuchen und – Albrecht Dürer hat sie in inflationsträchtigen Zeiten in Holz geschnitten – auf ihren Schindmähren alle zertrampeln: Patrizierfrau und Bischof, Hungerleider und Soldat. Die Reiter aber tragen Namen: Pest, Krieg, Tod und Teuerung – was wir heute Inflation nennen.

      Im Hohen Mittelalter hat Dante im Inferno den Geldverschlechterern den heißesten Höllenpfuhl zugedacht. Die Bürger- und Bauernkriege des inflationären 16. Jahrhunderts waren Resultat des Gold- und Silberstroms aus Mittelamerika, als jeder sich durch jeden betrogen fühlte und zu den Waffen griff. Wallenstein und Friedrich der Große waren namhafte Inflationisten. Die Französische Revolution wurde durch die Assignaten – Schatzanweisungen ohne Schatz – radikalisiert.

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      Das 19. Jahrhundert war dann noch einmal „gute alte Zeit“ in Erinnerung an Gold und Silber, Wappen und Zahl. Es endete, samt Hoffnung und Vertrauen, in der Katastrophe der Weltkriege. Der Euro sollte, das stand hinter den Maastrichter Verträgen, so gut wie Gold sein. Stattdessen steigt der Goldpreis in schwindelnde Höhen, und der Euro muss um verlorenes Vertrauen kämpfen. Wer aber weiß, was nun zu tun ist, bekommt den ersten Preis.

      Der Autor ist Historiker und Chefkorrespondent der „Welt“-Gruppe.


      .

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      Lüder Gerken
      Ökonom warnt vor Mega-Infla­tion in der Euro-Zone

      Der Wirt­schafts­ex­perte Gerken rechnet mit einer Infla­tion von rund zehn Prozent in der Euro-Zone. EU
      http://www.welt.de/debatte/kolumnen/Weltlage/article13741180…
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 01.12.11 09:25:26
      Beitrag Nr. 90 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.414.634 von GueldnerG45S am 29.11.11 16:52:33Wieso warnt er ??? Die ist doch schon da nur wird sie durch den offiziellen Warenkorb
      künstlich auf 3% gehalten.

      Warum gibt Herr Ackermann Eigenkapitalrenditen von 25% vor?

      Die durchschn. Wertentwicklung seit es Börse gibt liegt um die 12%.

      25%-12%=13% und 3% Inflation zeigt der Warenkorb an + 10% vom Orakel=25% Eigenkapitalrendite der Deutschen Bank!

      Na dämmert da was?????

      Nur meine persönliche Meinung:eek:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 01.12.11 23:19:44
      Beitrag Nr. 91 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.423.586 von pegasusorion am 01.12.11 09:25:26:rolleyes: Nur die Billigen Lebensmittel halten den Warenkorb soo günstig :rolleyes:

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1134612-neustebei…
      Avatar
      schrieb am 03.03.12 21:08:54
      Beitrag Nr. 92 ()
      08.02.2012 - 15:57 Uhr von Günter Hannich

      Eurokrise: George Soros warnt vor Periode des Bösen


      Eurokrise: Die Deflation wird kommen

      Beim Blick auf die Finanzmärkte kann man den Eindruck erhalten: Die Krise ist vorüber.

      Doch dem ist nicht so. Immer wieder warnen auch internationale Experten vor weitreichenden Folgen.

      So hat sich jetzt einmla mehr George Soros zu Wort gemeldet. George Soros ist ein bekannter Finanzspekulant, der schon 1992 den Vorgänger des Euros, die Kunstwährung „ECU“ durch eine Spekulation gegen die Italienische Lira und das Britische Pfund zum Scheitern brachte.

      Seine Ausführungen sind vor allem deshalb für Sie interessant, weil Soros bisher meist mit seinen Prognosen recht behielt: Als beispielsweise 1998 die russische Regierung behauptete in Währungsfragen „alles unter Kontrolle“ zu haben, prognostizierte Soros einen drastischen Absturz des russischen Rubels – nur wenige Wochen später kam es dann dazu.

      Nun warnt Soros wieder drastisch vor den Folgen der Eurokrise: Seiner Meinung nach führen die jetzigen Sparmaßnahmen in eine Schuldenspirale mit deflationären Folgen. Er frage sich, wann erkannt werde, dass die Währungsunion auf einem selbstzerstörerischen Kurs sei.

      Er sehe vor allem in der Forderung Deutschlands nach mehr Sparmaßnahmen eine Gefahr und sei sich dabei nicht sicher, ob die Verantwortlichen in Europa die Krise nicht absichtlich verlängerten. Dabei gehöre die Eurokrise zu den ernstesten und schwierigsten Krisen, welche er je erlebt habe.

      Vergleichbar wäre nach Soros die aktuelle Lage der westlichen Staaten mit dem Untergang der Sowjetunion, wobei die meisten noch gar nicht verstünden, wie ernst die Situation in Wirklichkeit ist. Weiterhin warnte er vor einem Kollaps des Euro und möglichen katastrophalen Folgen.

      Insgesamt bewege sich, nach Soros, die westliche Welt auf eine Periode des Bösen zu, wobei Straßenschlachten die Ausrede für ein immer brutaleres Vorgehen der Polizei sein könnten. Das Ergebnis davon könne dann ein System sein, in dem die Freiheit deutlich eingeschränkt werde.

      Die Eurokrise wird zu einer massiven Deflation führen
      Daran sehen Sie, dass das Problem des Euros nicht zu unterschätzen ist. Auch für mich ist die aktuelle Entwicklung keineswegs nur eine kleinere Krise die bald zu Ende geht, sondern sie ist Teil eines großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zerfallsprozesses, an dessen Ende eine völlig neue Welt stehen wird.

      Auch ich gehe – wie Soros – davon aus, dass die jetzige Krise zu einer Deflation führen wird.

      Genau das hat auch für Sie deutliche Konsequenzen: Sie müssen ihre ganze Geldanlage überdenken. Während die meisten sich auf eine Inflation einstellen, ist es für Sie deutlich schwieriger, sich vor einer wirklich kommenden Deflation zu schützen.




      http://www.gevestor.de/details/eurokrise-george-soros-warnt-…


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      INFLATION--Insider wissen es--jetzt kommt die INFLATION