checkAd

    E.on will Stromnetz verkaufen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.02.08 15:54:16 von
    neuester Beitrag 02.03.08 12:01:07 von
    Beiträge: 12
    ID: 1.139.027
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 5.379
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 28.02.08 15:54:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      SPIEGEL ONLINE

      28. Februar 2008, 13:09 Uhr

      MILLIARDENDEAL

      [urlE.on will Stromnetz verkaufen - um Zerschlagung zu entgehen]http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,538364,00.html[/url]

      Von Anselm Waldermann

      Es ist eine Kehrtwende um 180 Grad: E.on will sein Stromnetz und einzelne Kraftwerke freiwillig verkaufen. Damit kommt der Energiekonzern einer Zerschlagung durch die EU-Kommission zuvor. Konkurrent RWE ist entsetzt, die Bundesregierung fühlt sich verraten, Verbraucherschützer jubeln.

      Berlin - Es könnte eine der größten Transaktionen des Jahres in Deutschland werden: Der Energie-Gigant E.on prüft den Verkauf seiner Übertragungsnetze. Dies teilte der Konzern heute Nachmittag mit. Zuvor hatte Vorstandschef Wulf Bernotat den möglichen Verkauf mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besprochen, sagte ein Regierungssprecher in Berlin. Die Regierung nehme zur Kenntnis, dass der Konzern "aus betriebswirtschaftlichen Gründen" diesen Schritt prüfe.

      Die Stromleitungen des Konzerns dürften einen Wert von mehreren Milliarden Euro haben. Für E.on wäre der Verkauf eine strategische Kehrtwende um 180 Grad. Ohne Netze würde das Unternehmen auf dem deutschen Strommarkt zu einem reinen Erzeuger und Händler werden. Die enorme Marktmacht, die E.on immer wieder vorgeworfen wird, wäre zu einem guten Teil gebrochen.

      Mit dem Verkauf möchte E.on offenbar einer Zerschlagung durch die EU-Kommission zuvorkommen. Die oberste europäische Behörde hatte mehrfach gedroht, den großen Stromkonzernen ihre Netze wegzunehmen, um so endlich für mehr Wettbewerb zu sorgen. Diesem Druck weicht der Konzern nun offenbar aus.

      Möglicherweise hat die Entscheidung den Vorteil, dass E.on für sein Netz zurzeit noch einen recht guten Preis verlangen kann. Sollte es hingegen zu einer Zwangszerschlagung der Energiekonzerne kommen, könnten die Unternehmen ihre Netze wohl nur noch unter Wert verkaufen. Insgesamt besitzt E.on mehr als 10.000 Kilometer Hoch- und Höchstspannungsleitungen.

      Sinkende Preise mit unabhängigem Netzbetreiber

      In der Bundesregierung stoßen die E.on-Pläne auf wenig Verständnis. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hatten in Brüssel immer wieder Lobbyarbeit für die deutschen Stromkonzerne betrieben - und sich im Interesse von E.on und Co. gegen eine Zerschlagung ausgesprochen. Dass E.on nun aus der gemeinsamen Front ausschert, muss der Regierung wie Verrat vorkommen.

      Auch auf die anderen deutschen Energiekonzerne muss das Vorpreschen von E.on wie ein Schock wirken. Die Nummer zwei im Markt, RWE, stellte heute sogleich klar, dass man am eigenen Netz festhalte. Gerade auch wegen der Versorgungssicherheit gebe es "dafür gute Gründe", sagte ein Sprecher. Erst gestern hatte RWE-Chef Jürgen Großmann vor Blackouts im Sommer gewarnt.

      Konkurrent EnBW will sich ebenfalls nicht von seinem Übertragungsnetz trennen. Man plane keine freiwillige Abtrennung, sagte ein Sprecher in Karlsruhe. Vattenfall hingegen schließt einen Verkauf seines Übertragungsnetzes nicht aus. "Wir prüfen alle Optionen. Dabei sind auch andere Eigentümerstrukturen denkbar", sagte ein Sprecher.

      Verbraucherschützer sind begeistert. Sie hatten stets gefordert, dass Stromnetz und -erzeugung voneinander getrennt werden müssten. Nur ein unabhängiger Netzbetreiber könne sicherstellen, dass alle Stromanbieter die Leitungen gleichberechtigt nutzen können. Dadurch werde der Wettbewerb belebt, was die Preise tendenziell drücke.

      Werden die Leitungen an Heuschrecken verkauft?

      Wer das E.on-Netz kaufen könnte, ist allerdings unklar. Fest steht nur, dass Interessenten sehr viel Geld mitbringen müssen. Der russische Energiekonzern Gasprom hatte mehrfach Interesse am deutschen Markt erkennen lassen. Allerdings dürfte den Russen das deutsche Stromnetz zu streng reguliert sein, unter anderem durch die Bundesnetzagentur.

      Wahrscheinlicher ist ein Einstieg von Finanzinvestoren. Sie würden auch genug Geld mitbringen, um die dringend nötigen Investitionen in die veralteten Leitungen und Masten zu stemmen. Im Gegenzug garantiert der Betrieb eines Stromnetzes langfristig sichere Renditen ohne großes Risiko.

      In Regierungskreisen heißt es lediglich, dass man einen deutschen Investor bevorzugen würde. Das Netz dürfe nicht in ausländische Hände geraten.

      Generell steht die Bundesregierung den E.on-Plänen skeptisch gegenüber. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" war Merkel über das Vorhaben von E.on-Chef Wulf Bernotat nicht erfreut, weil sich die Regierung in Brüssel monatelang gegen die Zerschlagungspläne der EU-Kommission gewehrt habe. Zuletzt hatte Deutschland sogar Verbündete für eine Alternativlösung gefunden.

      An dieser "dritten Option" halte man fest, sagte heute ein Regierungssprecher. Diese sieht die organisatorische Trennung von Stromproduktion und -transport vor, nicht aber die eigentumsrechtliche Entflechtung. Ausgerechnet heute diskutieren die europäischen Wirtschaftsminister in Brüssel über diesen Vorschlag.

      Im Kern ist E.on in seiner Entscheidung aber frei. Der Regierungssprecher stellte klar: "Die Frage des Eigentums an den Netzen ist Sache der Unternehmen."

      "Das riecht nach einem Ablenkungsmanöver"

      Kritik kam von Hessens Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU). "Aus Sicht der Stromverbraucher verspricht ein Verkauf der E.on-Netze keine spürbar sinkenden Strompreise." Rhiel regte stattdessen einen Zwangsverkauf einzelner Kraftwerke an. Dadurch könne der Wettbewerb besser belebt werden. Die vier großen Konzerne E.on, RWE, Vattenfall und EnBW verfügen derzeit über 80 Prozent der gesamten Kraftwerkskapazität in Deutschland.

      Möglicherweise kommt es nun sogar schneller zu einem Kraftwerksverkauf als gedacht. Denn E.on will sich nicht nur von seinen Übertragungsnetzen trennen - sondern auch von Erzeugungskapazitäten im Volumen von 4800 Megawatt. Dies entspricht der Leistung von fünf großen Atommeilern. Die Kraftwerke sollen an Konkurrenten verkauft werden.

      Offenbar will E.on auf diese Weise die laufenden Kartellverfahren der EU-Kommission beilegen. Das Unternehmen fürchtet eine Milliarden-Strafe. Nach Konzernangaben gibt es bereits eine Einigung mit der EU-Kommission. Auch die EU-Kommission verkündete eine Übereinkunft.

      Bärbel Höhn, Fraktionsvize der Grünen, bleibt trotzdem skeptisch. "Das riecht nach einem Ablenkungsmanöver. E.on wird seine Gelddruckmaschinen niemals freiwillig verkaufen."

      Mit Material von dpa-AFX/ddp/Reuters
      Avatar
      schrieb am 28.02.08 16:30:32
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was kommt als nächstes?

      Vielleicht die Atomkraftwerke bei ebay versteigern?

      Oder Deutschland in Parzellen aufteilen und verkaufen?
      Avatar
      schrieb am 28.02.08 16:35:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wenn man bedenkt, dass die energie in Deutschland für ein appel und'n ei verschärbelt wurde, kann einem nur noch das kotzen kommen.
      Wo möglich liegt sogar der preis des netztes über den einnahmen der "privatisierung".

      Also wenn die autobahnen verschleudert werden, biete ich mit.
      50 mrd. hatte Steinbrück gesagt.
      5% Zins macht 2,5 mrd im jahr die ich reinbringen muss zum unterhalt.
      Ob ich das schaffen werde.:D
      Nach 5 Jahren bring ich das Ding an die Börse und verkaufe die aktien zum absichern ihrer renten an ihre ehemaligen besitzer für 100 mrd.
      Dann nenne ich mich high potential und trete bei Frl. Will auf, um dort das system der sozialen hängematten zu kritisieren.:laugh:
      Aber das bleibt wohl nur ein traum weil ich ja nie so hart arbeiten (16h arbeitstag:laugh::laugh: ) könnte wie unsere topmanager.
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 00:08:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      Jetzt auch Vattenfall:

      [urlEon enteignet sich selbst]http://ftd.de/unternehmen/industrie/:Eon/323914.html[/url]

      von Matthias Ruch (Düsseldorf) und Reinhard Hönighaus (Brüssel)
      Stromerzeugung und Stromnetze trennen: Das ist seit Jahren eine Forderung aus Brüssel, um den Wettbewerb anzuheizen. Eon und Vattenfall scherten nun aus dem Blockadekartell aus. Das wird die Energielandschaft fundamental verändern. Die Bundesregierung ist vergrätzt. ...
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 00:45:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.504.492 von rv_2011 am 28.02.08 15:54:16"e.on will stromnetz verkaufen um zerschlagung zu entgehen "

      "konkurrent rwe ist entsetzt,die bundesregierung fühlt sich verraten,verbraucherschützer jubeln."

      schau mer mal wenn diesbez. alle fakten auf dem tisch liegen ob die verbraucherschützer dann immer noch jubeln ! L O L

      lt. zahlreicher berichte (medien) ist der grösste teil dieser netze uralt (20 jahre und älter) ! und milliarden investitionen erforderlich sind um diese netze zu erneuern und damit zukunftssicher ........... !

      verry clever e.on .... L O L ..mehr fällt mir dazu nicht ein.

      marode und alte netze werden für ca. 1 milliarde verkauft ! xx miliarden euro kosten um diese netze zu erneuern bleiben e.on und konsorten erspart ! und die EU klage wird eingestellt !

      wie bei dieser nummer (sollte sie denn so kommen) der verbraucher mit sinkenden preisen/kosten ............. das musst du oder wer auch immer mir mal erklären !!!

      das wird erheblich teurer für den verbraucher !! und das ist so sicher wie das amen in der kirch.... !

      logisch oder ?

      Trading Spotlight

      Anzeige
      JanOne
      3,5800EUR +5,29 %
      Jetzt Countdown zum “Milliarden-Deal” gestartet!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 01:14:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.510.639 von rv_2011 am 29.02.08 00:08:24"Eon enteignet sich selbst" L O L !

      "stromerzeugung und stromnetze trennen:das ist seit jahren eine forderung aus brüssel um wettbew. ...." !!!!

      und genau dieses wissen seit jahren hat natürlich dazu geführt das die stromerzeuger : e.on und konsorten diese stromnetze nur noch mit minimalstem aufwand instand .... statt zu erneuern bzw. zukunftssicher zu machen.

      von enteignung kann daher wohl keine rede sein ! es ist wohl eher eine weitere verarsch..../verdummung und ganz bewusster täuschung der verbraucher = millionen menschen in diesem land !

      mit freundlicher unterstüzung der gesamten korrupten/kriminellen
      parteienmafia und deren konsorten natürlich !
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 07:19:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      http://aktien.wallstreet-online.de/13676/insidertrades.html

      Seltsam das es die letzten Tage vor der Meldung Insider Geschäfte bei RWE gab.

      Wir wollen ja nichts böses denken.

      LG
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 08:21:17
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich glaube da freuen sich einige wieder mal zu früh, während E.ON wohl zu den letzteren Lachern gehören dürfte, und die lachen bekanntlich am besten.

      Bleiben wir einmal bei den Fakten:

      1. Eon macht also einen Deal mit der EU. Dabei wird erst mal richtig Geld verdient, nämlich die Umgehung von Milliardenstrafen bzw. die Zerschlagung, oder nach dem Merkelmodell, die Beamtenregulierung.
      Alleine beim letzten Wort durfte der EON - Vortsand kollektiven Hautausschlag bekommen haben (zu recht).

      2. Es wird kein Dossier über Hinterzimmerabsprachen geben. Aber wir dürfen uns sicher sein, daß die nächste Einkaufstour von Eon von der EU unter kartellrechtlichen Gesichtspunkten sehr wohlwollend geprüft werden wird.


      3. Man bekommt jetzt Geld für ein Netz das dringendst renoviert, saniert und erweitert werden müsste. Einige Windmüller in Norddeutschland können tagelang ihren Strom nicht einspeisen weil das Netzt unterdimensioniert ist. Seriöse Schätzungen gehen alleine beim EON-Netz von mindestens 25 Milliarden notwendiger Investitionen aus.

      Summa summarum ein glänzender Deal für EON.

      Weniger lustig wird das für den Verbraucher, ja, man könnte sogar sagen es ist Schluß mit lustig.

      Egal ob eine Heuschrecke kauft oder der Weihnachtsmann, die Jungs
      müssen erst einmal

      1. den Kaufpreis zahlen
      2. den Schrott renovieren
      3. und wollen geld verdienen

      und da Geld bekanntlich nicht auf den Bäumen wächst muss das irgendjemand bezahlen.
      Irgendjemand ?
      Ich würde mal sagen da kommen auf den Verbraucher 30 % Strompreiserhöhung zu.
      Zu pessimistisch ? Nur wenn man vergisst daß der eine Monopolist durch den nächsten ersetzt wird, den Leitungsbaron.

      Die Mischkalkulation von Stromerzeugung und Durchleitungskosten entfällt, es wird ein Abzocker durch zwei Abzocker ersetzt.

      Natürlich war der EON-Vorstand nicht beim Gruppenkiffen als man diesen Beschluss gefasst hat. Man verhindert nämlich vor allen Dingen das Wichtigste überhaupt, den Wettbewerb.

      Natürlich wäre die Zerschlagung in viele kleine Erzeugerlieferanten die wettbewerbsfreundlichste und somit verbraucherfreundlichste Lösung gewesen.

      Wäre.

      Von wegen Selbstenteignung. Soetwas nennt man "hinter die Fichte führen"
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 08:38:29
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.511.296 von farniente am 29.02.08 08:21:17Ich weiß auch nicht, ob man sich darüber freuen soll.

      Dass diese weitere Entmonopolisierung große Auswirkungen auf die Energiemärkte haben wird, ist allerdings sehr wahrscheinlich.
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 10:55:32
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.511.398 von rv_2011 am 29.02.08 08:38:29so etwas nennt man: Konzentration auf das lukrative Kerngeschäft :)
      Avatar
      schrieb am 29.02.08 16:44:17
      Beitrag Nr. 11 ()
      Es ist unlogisch die Versorgung im großen Stil den Privaten zu überlassen.
      Die wollen doch nur Geld verdienen und haben kein Interesse dem Staat zu dienen.

      Erst wird mit allen Tricks Kohle gescheffelt ...
      ... und wenn der Laden zusammenbricht, läßt man ihn eben mit Subventionen wieder aufbauen.

      Dem Volk wird frecherweise auch noch eingeredet, dass das ja nur zu seinem Besten sei.
      Avatar
      schrieb am 02.03.08 12:01:07
      Beitrag Nr. 12 ()
      Die Spekulation um ACS & E.ON ist gar nicht so abwegig ...

      Wer kauft deutsche Stromleitungen? - Spekulationen über Änderungen im Energiemarkt halten an - Merkel irritiert über E.ON-Entscheidung :look:

      --Von Ralf Beunink--

      (© ddp) 29.02.2008 15:36:50 - Nach der überraschenden Ankündigung des größten deutschen Energiekonzerns E.ON über den Verkauf seines Leitungsnetzes halten die Spekulationen über mögliche Käufer an. Einem Medienbericht vom Freitag zufolge sind die spanischen Baukonzerne ACS und Acciona an einer Übernahme interessiert. In Branchenkreisen wurde zuvor vor allem auf Finanzinvestoren getippt. Die Bundesregierung zeigte sich unterdessen irritiert über die Entscheidung des Konzerns. E.ON selbst wollte sich auf Anfrage nicht äußern.


      (live-PR.com) -
      Köln/Düsseldorf (ddp). Nach der überraschenden Ankündigung des größten deutschen Energiekonzerns E.ON über den Verkauf seines Leitungsnetzes halten die Spekulationen über mögliche Käufer an. Einem Medienbericht vom Freitag zufolge sind die spanischen Baukonzerne ACS und Acciona an einer Übernahme interessiert. In Branchenkreisen wurde zuvor vor allem auf Finanzinvestoren getippt. Die Bundesregierung zeigte sich unterdessen irritiert über die Entscheidung des Konzerns. E.ON selbst wollte sich auf Anfrage nicht äußern.
      Der «Wirtschaftswoche» zufolge sind ACS und Acciona an einer Übernahme des rund 10 000 Kilometer langen deutschen E.ON-Stromnetzes interessiert. Wie das Blatt vorab unter Berufung auf Unternehmens- und Branchenkreise berichtet, würde ACS zudem auch die Kraftwerksleistung von 4800 Megawatt vorübergehend übernehmen, von der sich E.ON trennen will. E.ON hatte dies am Vortag überraschend bekanntgegeben, um so jahrelange Kartellstreitigkeiten mit der EU zu beenden.
      ACS-Chef Florentino Prez Rodriguez könnte E.ON im Gegenzug seine 13-prozentige Beteiligung am größten Versorger Spaniens, Iberdrola, überlassen und würde damit E.ON doch noch den Markteintritt in Spanien ermöglichen, nachdem die Übernahme von Endesa dort vor knapp einem Jahr gescheitert war, schreibt das Blatt. Dies würde auch den überraschenden Schwenk von E.ON-Chef Wulf Bernotat erklären, sich von seinem Stromnetz zu trennen.
      Eine Einigung mit ACS hätte für Bernotat zudem weitere Vorteile, berichtet das Blatt. ACS sei mit rund 45 Prozent beim spanischen Versorger Union Fenosa beteiligt. Fenosa sei aktiv bei Solarkollektoren und Windrädern. Offenbar wäre die Beteiligung an Fenosa Teil des Kaufpreises für das deutsche E.ON-Netz. Bei einer Einigung mit ACS würde E.ON doch noch zum größten spanischen Versorger.


      Umgekehrt hat der ACS-Konzern, der zudem zu 30 Prozent am größten deutschen Baukonzern Hochtief beteiligt ist, dem Magazin zufolge besonderes Interesse am deutschen Markt. Offenbar wolle sich der Madrider Baukonzern gemeinsam mit Hochtief um den Ausbau des Stromnetzes in Deutschland kümmern.
      Bei der Bundesregierung stößt die Entscheidung E.ONs auf wenig Begeisterung. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in München, das Vorhaben werde zwar die Verhandlungsposition der Bundesregierung gegenüber der EU «nicht unbedingt stärken». «Aber es macht sie auch nicht unmöglich», fügte sie hinzu. Während die EU-Kommission eine eigentumsrechtliche Aufspaltung der Energiekonzerne in Stromproduktion und Netzbetrieb anstrebt, versucht die Bundesregierung als Alternative eine Lösung durchzusetzen, die lediglich eine organisatorische Entflechtung vorsieht. Bislang hatte E.ON zusammen mit anderen Energiekonzernen diesen Kurs gestützt.
      Der Bund der Energieverbraucher sprach sich unterdessen für eine Verstaatlichung der Netze aus. «Das macht Sinn, weil wir ja sehen, dass die privaten Netze nicht dazu führen, dass das Netz sicherer und zukunftsgerichtet ausgebaut wird», sagte der Vorsitzende Aribert Peters dem Bayerischen Rundfunk. Die Stromversorger hätten das in den vergangenen Jahren verweigert. Erst im Januar hatte die Bundesnetzagentur einen erheblichen Investitionsbedarf ausgemacht. Zudem kontrolliert die Bundesnetzagentur die Netzentgelte. Deswegen bleibt unter Experten fraglich, wer das Stromnetz kaufen will.
      ddp.djn/rab/mbr © ddp

      http://www.live-pr.com/zusammenfassung-neu-details-wer-r1048…


      E.ON-Chef Wulf Bernotat und ACS Boß Florentino hatten vor einigen Monaten eine Treffen auf Mallorca und haben dabei ihre gemeinsamen Interessen am Versorgermarkt ausgelotet. Vor einigen Tagen stockte ACS zudem seinen 25% Anteil an der deutschen Hochtief auf 30% auf ...


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.

      Investoren beobachten auch:

      WertpapierPerf. %
      -0,38
      +0,37
      +1,08
      +0,58
      +1,61
      -0,09
      +1,36
      -0,18
      +2,01
      -0,94
      E.on will Stromnetz verkaufen