Peak Oil und die Folgen (Seite 118)
eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
neuester Beitrag 19.04.24 18:35:40 von
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MAP und Realer Preis
ETP- MAP und linearer Fit unterscheiden sich am heutigen Tag um 4 $/Barrel; also fast gar nicht.Ohne Kommentar
Peak Demand als Grafik
Peak Demand tritt jedesmal auf, wenn der Ölpreis die blaue Linie erreicht.Der Ölabsatz bricht ein, als Folge davon der Preis. Man kann die blaue Linie deshalb auch die "Peak Demand Linie" nennen.
Die grüne Linie ist ein Fit an den Ölpreis der letzten zehn Jahre. Grüne und blaue Linie treffen ungefähr 2022 auf 30$/Barrel. Bei 30$/Barrel wird die Ölförderung in vielen Feldern sich nicht mehr lohnen; sie wird eingestellt werden. Kann aber auch schon vorher so kommen.
Antwort auf Beitrag Nr.: 58.049.017 von TME90 am 22.06.18 23:25:21
Das glaube ich auch nicht. Gute n8 :-)
Zitat von TME90: Trotz des hohen Tempos denke ich nicht, dass Peak Demand in den nächsten 10 Jahren erfolgen wird.
Das glaube ich auch nicht. Gute n8 :-)
"Aber kann man aufgrund der vergangenheit immer zutreffende vorraussagen für die zukunft treffen?"
Nein! Aufgrund der aktuell elementaren Bedeutung des Erdöls für unsere Gesellschaft gehe ich jedoch von weiterhin sehr geringer kurz- und auch mittelfristiger Elastizität aus.
"Hm,.. das habe ich jetzt nicht verstanden was du meinst."
Ich rede davon, dass es durchaus passieren kann, dass sich Angebot und Nachfrage mittelfristig so entwickeln, dass 1 Mio. Barrel am Tag fehlen. Wenn dieser Zustand etwas anhält, kann der Öpreis deutlich über 100 $ schießen. Das würde die Wirtschaft in den Import-Ländern belasten und damit auch die westlichen/asiatischen Aktienmärkte (mein Investitionsraum). Gleichzeitig würde es aber den Förderern massive Cashflows einbringen. Daher bestünde ein Ausgleichseffekt. Der Markt fällt und Förderer steigen. Ich reduziere also die Folgen dieses Szenarios.
Gleichzeitig denke ich aber auch, dass BP in den nächsten Jahren auch ohne dieses Szenario sehr hohe Cashflows generieren wird und für CapEx deutlich weniger benötigen wird. Trotz des hohen Tempos denke ich nicht, dass Peak Demand in den nächsten 10 Jahren erfolgen wird.
Nein! Aufgrund der aktuell elementaren Bedeutung des Erdöls für unsere Gesellschaft gehe ich jedoch von weiterhin sehr geringer kurz- und auch mittelfristiger Elastizität aus.
"Hm,.. das habe ich jetzt nicht verstanden was du meinst."
Ich rede davon, dass es durchaus passieren kann, dass sich Angebot und Nachfrage mittelfristig so entwickeln, dass 1 Mio. Barrel am Tag fehlen. Wenn dieser Zustand etwas anhält, kann der Öpreis deutlich über 100 $ schießen. Das würde die Wirtschaft in den Import-Ländern belasten und damit auch die westlichen/asiatischen Aktienmärkte (mein Investitionsraum). Gleichzeitig würde es aber den Förderern massive Cashflows einbringen. Daher bestünde ein Ausgleichseffekt. Der Markt fällt und Förderer steigen. Ich reduziere also die Folgen dieses Szenarios.
Gleichzeitig denke ich aber auch, dass BP in den nächsten Jahren auch ohne dieses Szenario sehr hohe Cashflows generieren wird und für CapEx deutlich weniger benötigen wird. Trotz des hohen Tempos denke ich nicht, dass Peak Demand in den nächsten 10 Jahren erfolgen wird.
Antwort auf Beitrag Nr.: 58.048.885 von TME90 am 22.06.18 22:51:23
Ja, stimmt. Aber kann man aufgrund der vergangenheit immer zutreffende vorraussagen für die zukunft treffen?
Ja, das gilt für den status quo.
Ja, genau! Hier sind wir wieder am punkt! Das ist das szenario, das wir, meiner meinung, in zukunft sehen werden. Die ölkonzerne werden alles dafür tun, um den wandel möglichst lange nach hinten zu verschieben. Das ist ein szenario, in das wir gerade hineinlaufen. Peak oil demand eben.
Hm,.. das habe ich jetzt nicht verstanden was du meinst. Ist auch schon spät ;-)
Zitat von TME90: Langfristig reagiert die Nachfrage. Kurzfristig ist sie inelastisch. Daher kam es auch zu einem so gravierenden Preisrückgang, obwohl 2014 "nur" ein paar Prozentpunkte mehr produziert als verbraucht wurden.
Ja, stimmt. Aber kann man aufgrund der vergangenheit immer zutreffende vorraussagen für die zukunft treffen?
Diese nicht vorhandene Elastizität führt dazu, dass der Ölpreis mittelfristig nicht vorhersehbar ist und das stellt ein hohes systematisches Risiko dar.
Ja, das gilt für den status quo.
Preiskrisen würden wohl langfristig dazu führen, dass der Wandel beschleunigt wird.
Ja, genau! Hier sind wir wieder am punkt! Das ist das szenario, das wir, meiner meinung, in zukunft sehen werden. Die ölkonzerne werden alles dafür tun, um den wandel möglichst lange nach hinten zu verschieben. Das ist ein szenario, in das wir gerade hineinlaufen. Peak oil demand eben.
Mittelfristig profitieren die Ölkonzerne und stellen damit eine Art Hedge gegen diese systematische Risiko dar. So ist meine Sicht.
Hm,.. das habe ich jetzt nicht verstanden was du meinst. Ist auch schon spät ;-)
"Es kann künftig einfach nicht mehr im interesse der erdölförderer sein, wenn der ölpreis steigt."
Eine gewisse Range liegt wohl im Interesse der Förderer und auch der Förderländer (60-90?). Ein zu hoher Preis kann auch kurzfristig, wenn er zu hoch ist, dazu führen, dass die Wirtschaft abgewürgt wird, die Crack Spreads fallen und dann auch die Ölpreise fallen.
Langfristig reagiert die Nachfrage. Kurzfristig ist sie inelastisch. Daher kam es auch zu einem so gravierenden Preisrückgang, obwohl 2014 "nur" ein paar Prozentpunkte mehr produziert als verbraucht wurden. Und nun ist der Crash von 2014 wohl auch ein Grund für das besonders hohe Nachfragewachstum (und vielleicht gar der Erholung in der Eurozone).
Diese nicht vorhandene Elastizität führt dazu, dass der Ölpreis mittelfristig nicht vorhersehbar ist und das stellt ein hohes systematisches Risiko dar. Preiskrisen würden wohl langfristig dazu führen, dass der Wandel beschleunigt wird. Mittelfristig profitieren die Ölkonzerne und stellen damit eine Art Hedge gegen diese systematische Risiko dar. So ist meine Sicht.
Eine gewisse Range liegt wohl im Interesse der Förderer und auch der Förderländer (60-90?). Ein zu hoher Preis kann auch kurzfristig, wenn er zu hoch ist, dazu führen, dass die Wirtschaft abgewürgt wird, die Crack Spreads fallen und dann auch die Ölpreise fallen.
Langfristig reagiert die Nachfrage. Kurzfristig ist sie inelastisch. Daher kam es auch zu einem so gravierenden Preisrückgang, obwohl 2014 "nur" ein paar Prozentpunkte mehr produziert als verbraucht wurden. Und nun ist der Crash von 2014 wohl auch ein Grund für das besonders hohe Nachfragewachstum (und vielleicht gar der Erholung in der Eurozone).
Diese nicht vorhandene Elastizität führt dazu, dass der Ölpreis mittelfristig nicht vorhersehbar ist und das stellt ein hohes systematisches Risiko dar. Preiskrisen würden wohl langfristig dazu führen, dass der Wandel beschleunigt wird. Mittelfristig profitieren die Ölkonzerne und stellen damit eine Art Hedge gegen diese systematische Risiko dar. So ist meine Sicht.
Antwort auf Beitrag Nr.: 58.048.408 von TME90 am 22.06.18 21:45:08
Ok, verstehe. Interessant in diesem zusammenhang(gas) sehe ich die aktuelle entwicklung von CNG PKW´s.
Laut Kraftfahrt-Bundesamt stiegen die zulassungen von erdgasautos in deutschland im ersten quartal 2018 gegenüber dem vorjahr um 430 Prozent !!! VW Polo TGI und Golf TGI sind zurzeit ausverkauft! Also auch hier eine tendenzielle konkurrenz für erdöl.
Ja, genau das genau ist der punkt!
Vorab dazu auch eine APA meldung von heute:
"Das Ölkartell OPEC erwägt eine leichte Ausweitung der Ölförderung, ohne das selbst auferlegte Limit entscheidend zu überschreiten. Das wurde zu Beginn der Tagung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) am Freitag in Wien deutlich.
Es gehe darum, den Markt, der aktuell von einer hohen Nachfrage geprägt ist, zu stabilisieren, sagte der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Al-Mazrouei.
Für Autofahrer würde eine Produktionserhöhung zumindest kurzfristig wohl günstigere Benzinpreise bedeuten.Unter anderem durch Produktionsausfälle im krisengebeutelten Venezuela bleibt die OPEC laut Experten sogar deutlich unter dieser Marke. Eine offizielle Erhöhung um eine Million Barrel, wie von einem gemeinsamen Komitee empfohlen, würde daher in der Praxis kein Überschreiten des Limits bedeuten."
Warum ist das der punkt?
Weil eben der ölpreis in zukunft, meiner ansicht nach, sehr wohl elastisch sein wird. Super elastisch sogar. Genau aus den oben in der diskussion angesprochenen punkten werden die konkurrenzprodukte mit jeden cent den der ölpreis steigt attraktiver. Es sind eben disruptive technologien.
Es kann künftig einfach nicht mehr im interesse der erdölförderer sein, wenn der ölpreis steigt. Dadurch fällt die nachfrage nachhaltig und das geschäftsmodell wird zerstört.
Zitat von TME90: Dafür investiere ich dort auch nicht. Wenn ich EE-Exposure möchte, suche ich das anderswo.
Und ja, ich kann nicht einschätzen, wie sich der Öl/Gas-Bedarf in den nächsten 20 Jahren entwickeln wird. Trotz der Fortschritte, sehe ich immer hohe Risiken.
Ok, verstehe. Interessant in diesem zusammenhang(gas) sehe ich die aktuelle entwicklung von CNG PKW´s.
Laut Kraftfahrt-Bundesamt stiegen die zulassungen von erdgasautos in deutschland im ersten quartal 2018 gegenüber dem vorjahr um 430 Prozent !!! VW Polo TGI und Golf TGI sind zurzeit ausverkauft! Also auch hier eine tendenzielle konkurrenz für erdöl.
Ich sehe eine sehr geringe Excess-Kapazität bei den OPEC-Staaten und nach wie vor steigende und inelstaische! Nachfrage. Damit sehe ich das Risiko (nicht die Gewissheit), dass es durchaus Perioden mit sehr hohen Preisen und Preiskrisen geben kann.
Ja, genau das genau ist der punkt!
Vorab dazu auch eine APA meldung von heute:
"Das Ölkartell OPEC erwägt eine leichte Ausweitung der Ölförderung, ohne das selbst auferlegte Limit entscheidend zu überschreiten. Das wurde zu Beginn der Tagung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) am Freitag in Wien deutlich.
Es gehe darum, den Markt, der aktuell von einer hohen Nachfrage geprägt ist, zu stabilisieren, sagte der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Al-Mazrouei.
Für Autofahrer würde eine Produktionserhöhung zumindest kurzfristig wohl günstigere Benzinpreise bedeuten.Unter anderem durch Produktionsausfälle im krisengebeutelten Venezuela bleibt die OPEC laut Experten sogar deutlich unter dieser Marke. Eine offizielle Erhöhung um eine Million Barrel, wie von einem gemeinsamen Komitee empfohlen, würde daher in der Praxis kein Überschreiten des Limits bedeuten."
Warum ist das der punkt?
Weil eben der ölpreis in zukunft, meiner ansicht nach, sehr wohl elastisch sein wird. Super elastisch sogar. Genau aus den oben in der diskussion angesprochenen punkten werden die konkurrenzprodukte mit jeden cent den der ölpreis steigt attraktiver. Es sind eben disruptive technologien.
Es kann künftig einfach nicht mehr im interesse der erdölförderer sein, wenn der ölpreis steigt. Dadurch fällt die nachfrage nachhaltig und das geschäftsmodell wird zerstört.
Die Entwicklung der letzten ca. 3 Jahren hat mich auch sehr stark überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass der Wandel dieses Tempo annimmt. Insbesondere ziehen auch die Forschungsbemühungen massiv an. Nahezu jede Woche kommen relevante News. Heute erst las ich über Norwegens Pläne, den LUFTverkehr zu elektrifizieren. Dazu reihenweise Forschungsprojekte in Richtung Speichertechnologie, stark fallende Kosten für PV/Wind.
"Das engagement im erneuerbaren bereich finde ich seitens BP halbherzig und nicht konsequent. (siehe BP Solar)"
Dafür investiere ich dort auch nicht. Wenn ich EE-Exposure möchte, suche ich das anderswo.
Und ja, ich kann nicht einschätzen, wie sich der Öl/Gas-Bedarf in den nächsten 20 Jahren entwickeln wird. Trotz der Fortschritte, sehe ich immer hohe Risiken.
Jede Rezession in Deutschland seit den 70ern ging mit hohen Ölpreisen einher. Ich sehe eine sehr geringe Excess-Kapazität bei den OPEC-Staaten und nach wie vor steigende und inelstaische! Nachfrage. Damit sehe ich das Risiko (nicht die Gewissheit), dass es durchaus Perioden mit sehr hohen Preisen und Preiskrisen geben kann. Dagegen sichere ich mich ab.
"Das engagement im erneuerbaren bereich finde ich seitens BP halbherzig und nicht konsequent. (siehe BP Solar)"
Dafür investiere ich dort auch nicht. Wenn ich EE-Exposure möchte, suche ich das anderswo.
Und ja, ich kann nicht einschätzen, wie sich der Öl/Gas-Bedarf in den nächsten 20 Jahren entwickeln wird. Trotz der Fortschritte, sehe ich immer hohe Risiken.
Jede Rezession in Deutschland seit den 70ern ging mit hohen Ölpreisen einher. Ich sehe eine sehr geringe Excess-Kapazität bei den OPEC-Staaten und nach wie vor steigende und inelstaische! Nachfrage. Damit sehe ich das Risiko (nicht die Gewissheit), dass es durchaus Perioden mit sehr hohen Preisen und Preiskrisen geben kann. Dagegen sichere ich mich ab.